Januar 2021 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Januar 2021 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung..................................................................................................................... 1 Corona-Maßnahmen: Mehrzahl für Beibehaltung bzw. Verschärfung ................................... 2 Hälfte hofft auf Rückkehr zur Normalität bis spätestens Jahresende .................................... 3 Impfbereitschaft nimmt zu ....................................................................................................... 4 Hälfte kritisiert Impftempo, Zuspruch zur EU-Impfstoffbeschaffung ...................................... 5 Mehrheit zurzeit gegen Privilegien für Geimpfte .................................................................... 7 Arbeit der Bundesregierung: leicht rückläufige Zufriedenheit ............................................... 8 Politikerzufriedenheit: Spahn büßt deutlich ein ...................................................................... 9 Rückzug Merkels: Bedauern überwiegt ................................................................................. 10 CDU-Vorsitz: Merz bei CDU-Anhängern nur noch mit leichtem Vorteil ................................. 11 Unions-Kanzlerkandidat: Söder weiterhin am besten bewertet .......................................... 12 Sonntagsfrage: Union und SPD verlieren, FDP legt zu .......................................................... 13 Studieninformation .................................................................................................................. 15
Zusammenfassung Noch vor den Weihnachtsfeiertagen hatten Kanzleramt und Ministerpräsidenten einen neuen Lock- down für Deutschland beschlossen. Über den Jahreswechsel ist die Unterstützung für strengere Corona-Maßnahmen deutlich angewachsen zulasten derer, die die geltenden Einschränkungen als angemessen betrachten. Angesichts hoher Infektionszahlen haben Bund und Länder den zunächst befristeten Lockdown mittlerweile verlängert und zugleich verschärft. Vor dem Beschluss von Bund und Ländern sprach sich die Hälfte dafür aus, die bestehenden Maßnahmen auf jeden Fall beizu- behalten. Ein knappes Drittel favorisierte strengere Corona-Maßnahmen. Eine Lockerung des Lock- downs befürwortete zu Wochenbeginn nur jeder Sechste. Mit den aktuell geltenden Maßnahmen ist Deutschland von einer Rückkehr zur Normalität weit entfernt. Immerhin die Hälfte der Bundesbürger setzt darauf, dass man spätestens bis Ende des Jahres ohne Corona-Einschränkungen auskommen wird. Vier von zehn sind weniger zuversichtlich. Sie gehen von einer Normalisierung frühestens 2022 aus. Eine entscheidende Rolle bei der Ein- dämmung der Pandemie kommt der Immunisierung der Bevölkerung zu. Die Impfbereitschaft hat sich seit November deutlich erhöht. Aktuell geben 54 Prozent an, sich auf jeden Fall gegen das Corona-Virus impfen lassen zu wollen. Während das Vertrauen in die Impfung gewachsen ist, bleibt der Impfstart in Deutschland hinter den Erwartungen zurück. Ein gutes Drittel bezeichnet das Impf- tempo als angemessen, die Hälfte empfindet es als zu langsam. Im Zusammenhang mit dem Corona-Impfstart sind die Bundesregierung und der Gesundheitsminister in die öffentliche Kritik geraten. Der Zuspruch der Bevölkerung zur Arbeit der schwarz-roten Koalition geht gegenüber dem Vormonat leicht zurück, mit 60 Prozent äußert sich aber nach wie vor eine Mehrheit zufrieden. Gesundheitsminister Jens Spahn verliert im Bevölkerungsurteil dagegen deutlicher an Rückhalt und fällt auf den niedrigsten Zufriedenheitswert seit Mai letzten Jahres. Mit deutlichem Vorsprung wird die Politikerliste auch zu Jahresbeginn von Kanzlerin Angela Merkel angeführt. Sieben von zehn Bundesbürgern äußern sich zu ihrer Arbeit zufrieden. Zugleich über- wiegt bis in das Lager von Grünen, SPD und Linken das Bedauern, dass die CDU-Politikerin auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Wer die CDU/CSU im Herbst in den Bundestagswahlkampf führen wird, ist offen. Zunächst steht die Entscheidung zum CDU-Vorsitz an. Die CDU-Anhänger haben eine Woche vor dem CDU-Bundesparteitag keinen Favoriten: Nachdem Friedrich Merz ihr Urteil im No- vember noch klar dominierte, setzen aktuell 29 Prozent der CDU-Anhänger auf ihn, jeweils 25 Pro- zent bevorzugen stattdessen Armin Laschet bzw. Norbert Röttgen. Dass der neue CDU-Vorsitzende zugleich Unions-Kanzlerkandidat wird, ist nicht nur wegen möglicher Ambitionen des bayerischen Ministerpräsidenten unsicher. Zuletzt wollten Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und auch Fraktionsvorsitzender Ralph Brinkhaus nicht ausschließen, dass die Union einen Kanzlerkandidaten kürt, der weder CDU- noch CSU-Parteivorsitzender ist. Unter den vier derzeit zur Diskussion stehen- den Kandidaten gilt Markus Söder allerdings sowohl in der Bevölkerung wie in der Wählerschaft der CDU/CSU nach wie vor als der Anwärter, der am geeignetsten wäre. Unmittelbar vor dem CDU-Bundesparteitag liegt die Union in der bundespolitischen Stimmung wei- terhin klar vorn. Bei einer Bundestagswahl zum jetzigen Zeitpunkt käme die CDU/CSU auf 35 Pro- zent, 1 Punkt weniger als vor einem Monat. Im selben Umfang gibt auch die SPD ab, die auf 14 Prozent käme. Die Grünen würden wie Anfang Dezember 21 Prozent erzielen, die AfD hätte unver- ändert 10 Prozent in Aussicht, die Linke verharrt bei 7 Prozent. Auf 7 Prozent käme auch die FDP, die damit um 1 Punkt zulegt. Alle anderen Parteien würden zusammen 6 Prozent (+1) erzielen. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____1
Corona-Maßnahmen: Mehrzahl für Beibehaltung bzw. Verschärfung Noch vor den Weihnachtsfeiertagen hatten Kanzleramt und Ministerpräsidenten einen neuen Lock- down für Deutschland beschlossen. Über den Jahreswechsel ist die Zahl derjenigen, die diese Auf- lagen als angemessen betrachten, von 69 Prozent Mitte Dezember auf 53 Prozent Anfang der Wo- che gesunken. Im Gegenzug hat die Unterstützung für strengere Corona-Maßnahmen zwischen den Jahren zugelegt: Nach 16 Prozent Mitte Dezember empfanden zu Wochenbeginn drei von zehn (30 Prozent) die geltenden Maßnahmen als nicht weitgehend genug. Die Zahl derer, die die Einschrän- kungen als zu weitgehend empfinden, ist dagegen über den Jahreswechsel mit 17 Prozent (+3) weitgehend gleichgeblieben. ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Corona-Maßnahmen Corona-Maßnahmen vom Dezember Corona-Maßnahmen nach dem 10. Januar 53 47 30 32 17 18 gehen zu weit sind angemessen gehen nicht weit lockern beibehalten verschärfen genug +3 -16 +14 Die im Dezember beschlossenen Corona-Maßnahmen sollten ursprünglich bis zum 10. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatten sich Bund und Länder Mitte Januar gelten, werden aber wohl verlängert. Wie ist Ihre Position? Sollten die Corona- Dezember auf strengere Maßnahmen verständigt. Sind aus Ihrer Sicht die derzeit Maßnahmen aus ihrer Sicht über den 10. Januar hinaus unverändert beibehalten geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland alles in allem angemessen, gehen werden? Sollten die Corona-Maßnahmen nochmals verschärft werden oder zum 10. sie zu weit oder gehen sie Ihnen nicht weit genug? Januar gelockert werden? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu DeutschlandTREND Extra im Dezember 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Angesichts hoher Infektionszahlen haben Kanzleramt und Ministerpräsidenten den zunächst bis zum 10. Januar befristeten Lockdown verlängert und zugleich verschärft. Vor dem Beschluss von Bund und Ländern sprachen sich 47 Prozent dafür aus, die bestehenden Maßnahmen auf jeden Fall beizubehalten. Ein knappes Drittel (32 Prozent) favorisierte zu Wochenbeginn strengere Corona- Maßnahmen. Auf eine Lockerung des Lockdowns zum 10. Januar bestand dagegen zu Wochenbe- ginn nur jeder Sechste (18 Prozent). A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____2
Hälfte hofft auf Rückkehr zur Normalität bis spätestens Jahresende Mit den fortbestehenden und zur Wochenmitte nochmals verschärften Corona-Maßnahmen ist Deutschland von einer Rückkehr zur Normalität nach wie vor weit entfernt. Die Hälfte der Bundes- bürger (50 Prozent) ist optimistisch, dass man spätestens bis zum Ende des Jahres ohne jegliche Corona-Einschränkungen auskommen wird, wobei die meisten mit einer Normalisierung erst zum Herbst bzw. zum Jahresende (31 Prozent) rechnen. Vier von zehn (41 Prozent) sind weniger opti- mistisch. Sie geht von einer Normalisierung frühestens 2022 (33 Prozent) bzw. erst in den nachfol- genden Jahren (8 Prozent) aus. ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Corona-Pandemie: Erwartete Rückkehr zur Normalität Frühjahr Sommer Herbst Jahresende 2021 3 16 18 13 50 2022 33 später 8 gar nicht 5 Unabhängig davon, was Sie sich selbst wünschen. Was meinen Sie? Ab wann werden wir in Deutschland ohne jegliche Corona-Einschränkungen auskommen und zur Normalität zurückehren? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____3
Impfbereitschaft nimmt zu Eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Corona-Pandemie kommt der aktiven Immuni- sierung der Bevölkerung zu. Die Impfbereitschaft der Bundesbürger hat sich mit der Zulassung von Impfstoffen, dem weltweiten Beginn von Impfkampagnen bei gleichzeitig unverändert hohen Neu- infektionszahlen deutlich erhöht: Nach 37 Prozent Anfang November geben aktuell 54 Prozent an, sich auf jeden Fall gegen das Corona-Virus impfen lassen zu wollen. ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Corona-Impfbereitschaft auf jeden Fall / Altersgruppen wahrscheinlich nicht / wahrscheinlich -3 auf gar keinen Fall 12 auf jeden Fall / wahrscheinlich nicht / wahrscheinlich auf gar keinen Fall 11 -3 18-39 Jahre 43 20 21 14 +17 54 21 -13 40-64 Jahre 53 21 9 15 65+ Jahre 65 21 6 6 █ auf jeden Fall █ wahrscheinlich █ wahrscheinlich nicht █ auf gar keinen Fall In Europa ist mittlerweile ein Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen, mit der Impfung wurde zum Jahreswechsel auch in Deutschland begonnen. Sind Sie grundsätzlich bereit, sich gegen Corona impfen zu lassen? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / / Veränderungen in Prozentpunkten zu November 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Bin bereits geimpft worden / weiß nicht / keine Angabe Die Impfbereitschaft ist in allen Altersgruppen gewachsen, insbesondere aber bei den unter 65- Jährigen und damit in den Altersgruppen, die einer Impfung bislang eher zurückhaltend gegen- überstanden. Nach wie vor aber zeigen sich die jüngeren Deutschen gegenüber einer Corona-Imp- fung vergleichsweise weniger offen als Ältere. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____4
Hälfte kritisiert Impftempo, Zuspruch zur EU-Impfstoffbeschaffung Während das Vertrauen der Deutschen in eine Corona-Impfung gewachsen ist, bleibt der deutsche Impfstart hinter den Erwartungen vieler zurück. Ein gutes Drittel der Bundesbürger (36 Prozent) bezeichnet das Tempo der begonnenen Corona-Impfungen als angemessen, die Hälfte (52 Prozent) aber empfindet es als zu langsam. Kaum jemandem (8 Prozent) ist das Impftempo zu schnell. Von den Deutschen, die sich auf jeden Fall gegen Corona impfen lassen wollen, kritisieren 63 Prozent eine zu geringe Geschwindigkeit bei den begonnenen Impfungen. ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Impftempo in Deutschland Parteianhänger zu langsam angemessen zu schnell 63 Grüne 45 44 9 52 CDU/CSU 52 42 2 36 35 Linke 49 40 4 Impfbereite* SPD 63 34 1 Gesamt 8 AfD 49 25 15 zu langsam angemessen zu schnell FDP 77 18 4 Ende Dezember wurde in Deutschland mit den ersten Impfungen gegen das Corona-Virus begonnen. Ist das Tempo, mit dem die Impfungen in Deutschland gegen Corona begonnen haben, aus Ihrer Sicht zu schnell, angemessen oder zu langsam? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / *Impfbereitschaft: „auf jeden Fall“ Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____5
ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 EU-Impfstrategie richtig falsch Parteianhänger richtig falsch 26 Grüne 94 6 SPD 79 18 Linke 78 17 70 CDU/CSU 75 22 FDP 66 33 AfD 34 62 Bei der Beschaffung des Corona-Impfstoffs haben die EU-Länder verabredet, dass nicht jedes Land für sich die Verhandlungen mit den Impfstoffherstellern führt, sondern die EU-Länder gemeinsam den Impfstoff bestellen. Finden Sie dieses Vorgehen der EU richtig oder falsch? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Ungeachtet der sichtbaren Kritik am deutschen Impftempo findet das EU-abgestimmte Verfahren zur gemeinsamen Bestellung der Corona-Impfstoffe mehrheitlich Zuspruch: 70 Prozent halten das Vorgehen für richtig, 26 Prozent für falsch. Auch unter den Kritikern des deutschen Impftempos überwiegt die Unterstützung für das Verfahren zur Impfstoffbeschaffung in der EU. Von ihnen sind 63 Prozent mit dem europäisch abgestimmten Verfahren einverstanden. Mehrheitliche Unterstüt- zung für die EU-abgestimmte Bestellung von Vaccinen findet sich in den Reihen der Koalitions- partner, aber auch bei Grünen, Linken und FDP. Mehrheitliche Kritik äußern allein die Wähler der AfD. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____6
Mehrheit zurzeit gegen Privilegien für Geimpfte Mit dem Beginn der Corona-Impfungen wird über die Gewährung möglicher Sonderrechte im Alltag für bereits Geimpfte diskutiert. Die Deutschen halten hiervon zum jetzigen Zeitpunkt wenig: Etwa drei Viertel (73 Prozent) sprechen sich dagegen, 23 Prozent dafür aus. Die Ablehnung überwiegt in allen Bevölkerungsgruppen, sie eint impfbereite wie impfabgeneigte Bundesbürger. ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Sonderrechte für Corona-Geimpfte dafür dagegen Parteianhänger dafür dagegen 23 SPD 40 58 § FDP Grüne 29 27 65 71 Linke 24 69 73 CDU/CSU 23 73 AfD 21 79 Angenommen, eine Corona-Impfung würde nicht nur die Ansteckung, sondern auch die Übertragung des Corona-Virus verhindern: Sollte es dann Sonderrechte für Menschen mit einer Corona-Impfung geben, z.B. bei Urlaubsreisen oder für den Restaurantbesuch oder sollte es solche Sonderrechte für Geimpfte nicht geben? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____7
Arbeit der Bundesregierung: leicht rückläufige Zufriedenheit Im Zusammenhang mit dem Corona-Impfstart ist auch die Bundesregierung in die öffentliche Kritik geraten. Der Zuspruch der Bevölkerung zur Arbeit der schwarz-roten Koalition geht gegenüber dem Vormonat leicht zurück, mit 60 Prozent (-2) äußert sich allerdings nach wie vor eine Mehrheit zu- frieden. Vier von zehn üben Kritik. Deutliche Zustimmung für die derzeitige Regierungsarbeit kommt von den Anhängern der Union (87 Prozent) und SPD (79 Prozent), aber auch aus den Reihen der Grünen (81 Prozent). Den Gegenpol hierzu bilden die AfD-Anhänger, die die Arbeit der Bundes- regierung faktisch geschlossen kritisieren (99 Prozent). In den Reihen der FDP halten sich Zustim- mung und Kritik die Waage. ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Zufriedenheit mit der Bundesregierung Parteianhänger sehr zufrieden / weniger / zufrieden gar nicht zufrieden 53 CDU/CSU 87 13 Grüne 81 19 SPD 79 21 25 Linke 56 44 14 FDP 50 50 7 AfD 1 99 sehr zufrieden weniger gar nicht Keine Partei 43 54 zufrieden zufrieden zufrieden -2 0 +1 +1 Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Dezember 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____8
Politikerzufriedenheit: Spahn büßt deutlich ein Gesundheitsminister Jens Spahn verliert im Bevölkerungsurteil deutlich an Rückhalt. Mit einem Zu- spruch von 56 Prozent (-8) fällt er zu Jahresbeginn auf den niedrigsten Zufriedenheitswert seit Mai letzten Jahres. Angeführt wird die Politikerliste auch zu Jahresbeginn von Kanzlerin Angela Merkel (72 Prozent; +1). In der Bewertung der Bundespolitiker folgen mit deutlichem Abstand neben dem CDU-Gesundheitsminister der SPD-Vizekanzler Olaf Scholz (55 Prozent; +/-0), Außenminister Heiko Maas (45 Prozent; -5) und CSU-Innenminister Horst Seehofer (42 Prozent; +/-0). ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Politikerzufriedenheit Be- sehr zufrieden / zufrieden weniger / gar nicht zufrieden kanntheit Angela Merkel CDU +1 72 27 99 Markus Söder CSU ±0 57 35 92 Jens Spahn CDU -8 56 37 93 Olaf Scholz SPD ±0 55 30 85 Heiko Maas SPD -5 45 39 84 Horst Seehofer CSU ±0 42 50 92 Robert Habeck* Grüne -2 31 33 64 Armin Laschet CDU -5 31 47 78 Christian Lindner FDP +4 29 53 82 Katja Kipping Linke +3 22 34 56 Norbert Walter-Borjans** SPD -5 11 32 43 Jörg Meuthen AfD -2 8 50 58 Jetzt geht es darum, wie zufrieden Sie mit einigen Politikerinnen und Politikern sind. Wenn Sie jemanden nicht kennen oder ni cht beurteilen können, geben Sie das bitte an. Sind Sie mit der politischen Arbeit von…? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Dezember 2020 / *November 2020 / **Oktober 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe Die Vertreter der Berliner Opposition bleiben im Bevölkerungsurteil weiterhin klar hinter den schwarz-roten Regierungsspitzen zurück. Am vergleichsweise populärsten ist der Grünen-Vorsit- zende Robert Habeck mit 31 Prozent (-2 zu November), gefolgt von FDP-Chef Christian Lindner (29 Prozent; +4). Noch-Linken-Chefin Katja Kipping erfährt derzeit einen Zuspruch von 22 Prozent (+3), der SPD-Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans von 11 Prozent (-5 zu Oktober). AfD-Bundesspre- cher Jörg Meuthen verharrt mit 8 Prozent (-2) auf dem letzten Platz. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____9
Rückzug Merkels: Bedauern überwiegt Bundeskanzlerin Angela Merkel wird voraussichtlich im Herbst nicht erneut als Unionskanzlerkan- didatin antreten. Bei den Bundesbürgern überwiegt das Bedauern: 51 Prozent sehen ihren Rückzug für Deutschland kritisch, 44 Prozent bewerten ihn positiv. Nicht nur in den Reihen der CDU/CSU (32:63 Prozent), auch unter den Anhängern von Grünen (32:65 Prozent), Linken (34:59 Prozent) und SPD (39:58 Prozent) herrscht die Ansicht vor, dass ihr Rückzug für Deutschland weniger gut bzw. schlecht ist. Spiegelbildlich hierzu fällt die Haltung bei FDP- (62:33 Prozent), vor allem aber bei den AfD-Anhängern (87:12 Prozent) aus, die jeweils mehrheitlich zu einem positiven Urteil gelangen. ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Angela Merkels Rückzug 2021 Parteianhänger sehr gut / gut weniger gut / schlecht AfD 87 12 FDP 62 33 32 34 SPD 39 58 17 Linke 34 59 12 CDU/CSU 32 63 sehr gut gut weniger gut schlecht Grüne 32 65 Angela Merkel tritt zur Bundestagswahl im September nicht mehr als Unions-Kanzlerkandidatin an. Ist das aus Ihrer Sicht für Deutschland …? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____10
CDU-Vorsitz: Merz bei CDU-Anhängern nur noch mit leichtem Vorteil Wer statt Angela Merkel die CDU/CSU im Herbst letztlich in den Bundestagswahlkampf führen wird, ist offen. Vor der Entscheidung über die Kanzlerkandidatur steht die Wahl des CDU-Vorsitzenden an. Gut eine Woche vor dem CDU-Bundesparteitag haben Bundesbürger wie CDU-Anhänger keinen kla- ren Favoriten: 27 Prozent der Wahlberechtigten sprechen sich für Friedrich Merz, 22 Prozent für Norbert Röttgen und weitere 18 Prozent für Armin Laschet aus. Nachdem Friedrich Merz zumindest das Urteil der CDU-Anhänger im November noch klar dominiere, setzen aktuell nur noch 29 Prozent von ihnen auf Friedrich Merz, jeweils ein Viertel bevorzugt Armin Laschet bzw. Norbert Röttgen. Eindeutiger sind die Präferenzen für den CDU-Vorsitz in den Reihen von FDP und AfD. Sie setzen mit 41 bzw. 57 Prozent klar auf den früheren CDU-Fraktionsvorsitzenden. ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Künftiger CDU-Parteivorsitzender 29 -10 27 ±0 25 +10 25 +3 22 +6 18 +3 19 -2 CDU-Anhänger* 12 -3 Gesamt Armin Friedrich Norbert keiner der drei / Laschet Merz Röttgen ein anderer Im Januar will die CDU auf einem Bundesparteitag über den neuen CDU-Vorsitzenden abstimmen lassen. Welcher Politiker sollte Ihrer Meinung nach der neue CDU- Parteivorsitzende werden? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland I *ohne CSU-Anhänger Werte in Prozent Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND im Morgenmagazin November 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____11
Unions-Kanzlerkandidat: Söder weiterhin am besten bewertet Dass der neue CDU-Vorsitzende auch Unions-Kanzlerkandidat wird, ist nicht nur wegen möglicher Ambitionen des bayerischen Ministerpräsidenten unsicher. Zuletzt wollten Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und auch Fraktionsvorsitzender Ralph Brinkhaus nicht ausschließen, dass die Union einen Kanzlerkandidaten kürt, der weder CDU- noch CSU-Chef ist. Von den vier in der öffent- lichen Diskussion stehenden Kandidaten erfährt Markus Söder allerdings nach wie vor die mit Ab- stand größte Unterstützung sowohl in der Bevölkerung wie in der Wählerschaft der CDU/CSU. 55 Prozent der Bundesbürger und 80 Prozent der Unions-Anhänger halten ihn für einen guten Unions- Kanzlerkandidaten. An zweiter Stelle im Urteil der Bevölkerung wie der Unionswähler steht Fried- rich Merz, den allerdings nur 35 Prozent der Wahlberechtigten und 40 Prozent der Unions-Wähler als guten Unions-Kanzlerkandidaten bezeichnen. Norbert Röttgen und Armin Laschet gelten bei jeweils 34 bzw. 27 Prozent der Bundesbürger als gute Anwärter. In den Reihen der CDU/CSU- Anhänger überzeugen der frühere Bundesumweltminister (35 Prozent) und der NRW- Ministerpräsident (32 Prozent) jeweils etwa ein Drittel. ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 CDU/CSU-Kanzlerkandidat 2021 Gesamt CDU/CSU-Anhänger guter kein guter guter kein guter Kanzlerkandidat Kanzlerkandidat Kanzlerkandidat Kanzlerkandidat Markus Söder +3 55 36 +7 80 14 Friedrich Merz +8 35 54 -5 40 53 Norbert Röttgen +13 34 46 +5 35 50 Armin Laschet +1 27 61 -4 32 59 Als Kanzlerkandidaten der CDU/CSU zur Bundestagswahl im September sind verschiedene Politiker im Gespräch. Bitte geben Sie für jeden der folgenden Politiker an, ob er ein guter Kanzlerkandidat oder kein guter Kanzlerkandidat der Union wäre. Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND im Morgenmagazin Oktober 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____12
Sonntagsfrage: Union und SPD verlieren, FDP legt zu ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl 35 21 14 10 7 7 6 CDU/CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Andere -1 -1 ±0 +1 ±0 ±0 +1 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 03. Dezember 2020 Unmittelbar vor dem CDU-Bundesparteitag liegt die Union in der bundespolitischen Stimmung wei- terhin klar vorn. Bei einer Bundestagswahl zum jetzigen Zeitpunkt käme die CDU/CSU auf 35 Pro- zent, 1 Punkt weniger als vor einem Monat. Im selben Umfang gibt auch die SPD ab, die aktuell auf 14 Prozent käme. Die Grünen würden wie Anfang Dezember 21 Prozent erzielen, die AfD hätte unverändert 10 Prozent in Aussicht, die Linke verharrt zu Jahresbeginn bei 7 Prozent. Auf 7 Prozent käme auch die FDP, die damit um 1 Punkt zum Vormonat zulegt. Alle anderen Parteien würden zusammen 6 Prozent (+1) erzielen. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____13
ARD-DeutschlandTREND Januar 2021 Wahl- und Umfrageergebnisse Bundestagswahl Zeitverlauf Wahlergebnisse seit 1998 aktuelle Umfrageergebnisse 50 50 40 40 35 CDU/CSU 32,9 CDU/CSU 30 30 20 20,5 SPD 20 21 Grüne 12,6 AfD 14 SPD 10 10,7 FDP 10 10 AfD 9,2 Linke 7 FDP / Linke 8,9 Grüne 0 0 Sep 17 Jan 18 Mai 18 Sep 18 Jan 19 Mai 19 Sep 19 Jan 20 Mai 20 Sep 20 Jan 21 1998 2002 2005 2009 2013 2017 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölke- rung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wäh- lern. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____14
ARD–DeutschlandTREND Januar 2021 Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Studieninformation ____________________________________________________________________________ Grundgesamtheit Wahlberechtigte in Deutschland Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 60:40) WDR-Autorin Ellen Ehni 0221 220-1800 WDR-Redakteur Claudia Müller 0221 220-1800 Betreuung infratest dimap Roberto Heinrich 030 533 22 - 0 Erhebungsverfahren Telefoninterviews (CATI) Fallzahl 1.020 Befragte Sonntagsfrage: 1.520 Befragte Gewichtung nach soziodemographischen Merkmalen Sonntagsfrage mit separater Gewichtung Erhebungszeitraum 04. bis 05. Januar 2021 Sonntagsfrage: 04. bis 06. Januar 2021 Schwankungsbreite 1.000 Befragte: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut infratest dimap Ansprechpartner Dr. Nico A. Siegel 030 53322-0 Reinhard Schlinkert 0228 32969-3 Roberto Heinrich 030 533 22 - 0 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D J A N U A R 2 0 2 1 _____15
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