Laurentius Bote - Pflegenotstand Zahlen, Fakten und Maßnahmen - Pflegewohnheim Haus Laurentius Bielefeld

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Laurentius Bote - Pflegenotstand Zahlen, Fakten und Maßnahmen - Pflegewohnheim Haus Laurentius Bielefeld
März 2019

Laurentius                Bote
Zeitung Haus Laurentius

                                                  Früh
                                                       lin
                                                 sein g lässt
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Pflegenotstand            Lese-Eulen         Bühnenjubiläum
Zahlen, Fakten und        Frischer Wind am   „Unser“ Heidi feiert ihr
Maßnahmen                 Nachmittag         50jähriges
Laurentius Bote - Pflegenotstand Zahlen, Fakten und Maßnahmen - Pflegewohnheim Haus Laurentius Bielefeld
Liebe Bewohner, liebe Mitarbeiter,
                       liebe Leser unserer Hauszeitung!

                          Wenn Sie diese Ausgabe in Händen halten, ist
                          die „Hoch-Zeit“ der fünften Jahreszeit an-
                          gebrochen. Wie in jedem Jahr werde ich als
                          Rheinländerin an Weiberfastnacht die Flucht
                          aus Ostwestfalen antreten, um in der Hoch-
                          burg Hennef in der Nähe von Köln die när-
                          rischen Tage zu begehen. Natürlich steht bei
                          mir, wie in jedem Jahr, an Weiberdonners-
                          tag die große Damensitzung der Geistinger
                          Schmetterlinge auf dem Programm.
    Auch hier in Ostwestfalen, also bei uns im Haus Laurentius, wird
    am Rosenmontag ein Hauch von Karneval wehen. Denn um 15.11
    Uhr wird „unsere“ Heidi Hedtmann – die in diesem Jahr ihr
    50jähriges Bühnenjubiläum feiert, wie Sie in diesem Boten lesen
    werden – mit ihrem Musikprogramm den Nachmittag gestalten.
    Und ich habe mir sagen lassen, dass es wieder ein tolles Programm
    geben wird – Bielau Haus Laurentius!
     In diesem Boten steht das Thema „Pflege“ im Fokus, denn wie
    Sie sicher alle nicht nur aus den Medien wissen, kämpfen wir seit
    einiger Zeit mit dem Pflegenotstand. Neben aktuellen Zahlen zur
    Pflegesituation stellen wir Ihnen das Projekt „Binden und Finden“
    des VKA vor, der versucht, gemeinsam mit seinen MitarbeiterIn-
    nen einen Lösungsansatz zu finden. Auch wir im Haus Laurentius
    sind immer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern und nutzen
    neben dem Internet auch wieder einmal den Boten dafür. Vielleicht
    kennen Sie, lieber Leser, jemanden, der/die sich verändern möchte.
    Gerne kann man sich bei uns bewerben.
     Damit Sie einmal sehen, wie viele Menschen in welchen Be-
    reichen bei uns arbeiten, stellen wir Ihnen unser Team auf der
    rechten Seite in Zahlen vor. Außerdem lernen Sie Herrn Foh und
    unseren Laurentius-Chor kennen und erfahren, warum Hunde in
    der Pfanne verrückt werden.

     Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen des Boten.

    Ihre
    Maria Bores

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Brennpunkt
Pflegenotstand

Fehlende Anerkennung, unat-       dass fast ein Drittel der Pfle-
traktive Arbeitsbedingungen       ger ihren Beruf vor Eintritt ins
und mangelnde Bezahlung           Rentenalter aufgeben müssen.
haben zu einem akuten Fach-         Und obwohl die Situation
kräftemangel in der Pflege        seit Jahren klar vorhersehbar
geführt. Laut aktuellen Hoch-     war, sind ernst zu nehmende
rechnungen der Bertelsmann        politische Maßnahmen bisher
Stiftung sollen bis 2030 etwa     ausgeblieben. Auch das von un-
500.000 Vollzeitpflegekräfte in   serem Bundesgesundheitsmini-
Deutschland fehlen.               ster zum Jahresbeginn aufge-
  Der Pflegenotstand hat sich     legte Sofortprogramm für die
zu einem Teufelskreis entwi-      Pflege wird den Pflegenotstand
ckelt, den es zu durchbrechen     nicht lindern. Die geplanten
gilt, denn er führt zu zuneh-     zusätzlichen 13.000 Stellen
mend hohen Belastungen für        werden noch nicht einmal rei-
die Pfleger. Diese leiden unter   chen, um die bereits jetzt schon
stetig wachsenden Druck, der      fehlenden offenen Stellen zu
Konfrontation von Krankheit       besetzen, geschweige denn für
und Leiden, sowie körperlichen    mehr Mitarbeiter in den Ein-
Belastungen durch Heben und       richtungen zu sorgen.
Drehen der Pflegebedürftigen.       Für unser Haus bedeutet der
Dies führt wiederum dazu,         Plan von Jens Spahn konkret,

                                                                     3
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dass wir zusätzlich 1,5 Stellen   gen. Und die Wenigen, die eine
    besetzen könnten. Doch woher      Ausbildung beginnen, brechen
    nehmen – zumal nur exami-         diese dann auch noch ab.
    nierte Pflegekräfte finanziert      Es ist also nicht einfach, ge-
    werden?! Denn auch in Biele-      eignete Mitarbeiter zu bekom-
    feld ist der Markt leer gefegt.   men und auch zu binden, denn,
    Was sollen wir tun, das fragen    wie eingangs erwähnt, viele
    wir uns täglich.                  sind unzufrieden und fühlen
      Die Krux ist außerdem: Ob-      sich überlastet, auch wenn für
    wohl wir verstärkt auf die        sie der Beruf eigentlich eine
    Ausbildung setzen, erhalten       Berufung ist.
    wir zurzeit nur wenige Anfra-

    Nachgefragt: Berufliche Identifikation und
    Motivation für die Arbeit im Haus Laurentius
     Neben den Bemühungen und Ausführungen von Vorstand und
    Leitung, von politischen Absichtserklärungen und Ideen, wie
     die Bedingungen für die Arbeit in der Pflege verbessert werden
     könnten, sollen hier nun die Menschen zu Wort kommen, die
    vor Ort im Haus Laurentius in der Pflege arbeiten – die meisten
     davon schon viele Jahre – und die sich bereit erklärt haben, ihre
     Motivationen und Wünsche aufzuschreiben.
       Es handelt sich nicht um repräsentative Aussagen, sondern um
     einzelne Meinungen, die aber ähnlich auch in anderen persön-
     lichen Gesprächen immer wieder genannt werden. Die Fragen
     lauteten:
    -      Was hat Sie motiviert in einem Pflegeberuf zu arbeiten?
    -      Warum arbeiten Sie im Haus Laurentius?
    -      Wie stellen Sie sich Ihre persönlichen Wünsche, Hoff-
           nungen, Ideale in Bezug auf die Arbeit in der Pflege vor?

    Allen gemeinsam ist die berufliche Grundeinstellung, mit Men-
    schen arbeiten zu wollen – diesen Menschen zu helfen und sie
    im Alltag zu unterstützen, eben weil ihnen die Arbeit mit (alten)
    Menschen Spaß macht, und weil sie das als eine erfüllende Aufga-
    be oder sogar als Berufung erleben.
     Die Antworten auf die Frage: “Warum arbeite ich im Haus
    Laurentius“ sind deutlich vielschichtiger. Da gab es ganz prag-
    matische Erklärungen wie die Nähe zur Wohnung oder, dass die
    ursprünglich angestrebte Stelle im Krankenhaus nicht frei war.
    Glücklicherweise hat die betreffende Kollegin eine Schwester, die

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im Haus Laurentius arbeitet und die sie
 dann „angeworben“ hat. War die Ent-
 scheidung für das Haus Laurentius ur-
 sprünglich sehr rational geprägt, ist die
 Motivation mittlerweile eine sehr persön-
 liche, da die Kollegin die Arbeit mittler-
 weile als „Berufung“ ansieht.
   Ein anderer Kollege kam zu uns, weil
 ihm das Haus Laurentius seinen beruf-
 lichen Neuanfang ermöglicht hat und der
 nach seiner Ausbildung nun schon seit
vielen Jahren hier arbeitet.                                           2015 wurde
   Weitere persönliche, vielleicht sogar ideologische Gründe basie-    das überarbei-
                                                                       tete Leitbild
 ren auf dem Werteverständnis des Hauses. Die in unserem Leit-         des VKA vor-
 bild formulierten Wertevorstellungen werden im Alltag so gelebt,      gestellt. Es
 dass sich eine der Befragten damit identifizieren kann.               unterstreicht
   Betont wurde auch, dass speziell im Haus Laurentius gute Pfle-      unsere christ-
                                                                       liche Identität
 gearbeit, gepaart mit Wärme und Herzlichkeit, geleistet wird.
                                                                       und orientiert
 Dieser Aspekt ist für die eigene berufliche Motivation, den An-       sich an den 10
 spruch an sich selbst, essenziell für ein möglichst hohes Maß an      Geboten.
 beruflicher Erfüllung. Die abschließende Antwort bezieht sich auf
 das wertschätzende Miteinander im Haus und benennt konkret
 die netten KollegInnen.
   Die letzte Frage nach den persönlichen Wünschen, Hoffnungen
 und Idealen in Bezug auf die Arbeit in der Pflege wurden so be-
 antwortet:
-       Es wäre gut, wenn sich mehr Menschen für diesen Bereich
        begeistern könnten, dies sollten Menschen/Mitarbeiter sein,
        die mit Herz bei der Sache sind, sonst kann die Qualität in
        der Pflege nicht erhalten bleiben.
-       Die Beziehungen, die im Laufe der Jahre zu den Bewohnern
        entstanden sind, sind zu erhalten und das dadurch beider-
        seitige Verbundenheitsgefühl.
-       Es muss ein aktives, selbstbestimmtes Leben mit vielen An-
        geboten für die Menschen, die hier leben, ermöglicht werden.
-       Man muss den Menschen hier ein Zuhause geben, in dem
        Sie sich aufgehoben fühlen, und denen durch unser Tun ein
        Lächeln aufs Gesicht „gezaubert“ wird.

Insgesamt zeugen die Antworten von einem hohen Maß an beruf-
licher Identifikation und Motivation für die tägliche Arbeit – in
einer echten persönlichen Nähe und im kollegialen Miteinander.

                                                                                  5
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Meine Motivation:
    Ich arbeite in der Pflege, weil ...

                                ... mir die Arbeit mit Menschen Spaß
                                macht und ich sehr gerne in einem Team
                                arbeite.
                                Andreas Herb hat bei uns eine Ausbildung zur Pflege-
                                fachkraft und später zum Pflegedienstleiter absolviert.
                                Er arbeitet seit 2004 im Haus Laurentius und
                                ist mittlerweile Wohnbereichsleitung.

        ... die Arbeit zu den wichtigsten Tätig-
        keiten überhaupt gehört und im Hin-
        blick auf die demografische Entwick-
        lung immer bedeutsamer wird.
        Jessica Heidemann, examinierte Altenpflegerin
        und seit 14 Jahren für uns tätig. Sie hat in ver-
        schiedenen Bereichen gearbeitet und sich
        überall gut aufgehoben gefühlt.

                               ... der Beruf sehr vielseitig ist und
                               ich sehr viele interessante Men-
                               schen kennenlerne.
                               Sabrina Behnisch ist seit 11 Jahren im Haus
                               Laurentius beschäftigt. Die gelernte Gesund-
                               heits- und Krankenpflegerin ist Wohnbe-
                               reichsleiterin.
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... es mir das Gefühl gibt, etwas
              Sinnvolles zu tun. Ich erlebe viel
              Dankbarkeit von Bewohnern und
              Angehörigen.
              Iwona Taflinski, gelernte Krankenschwester,
              ist Wohnbereichsleitung und bereits seit
              Januar 1999 im Haus Laurentius.

.... es mir immer dann am besten
geht, wenn es mit gelingt, Freude,
Spaß und Leichtigkeit in den Alltag
unserer Bewohner zu bringen.
Birgit Hassmann, Pädagogin und Pflege-
assistentin, arbeitet seit fünf Jahren im
Haus Laurentius.

                      ... es eine anspruchsvolle
                      und sehr verantwortungsvolle
                      Tätigkeit ist.
                      Matthias Christoph Hentschel arbeitet
                      seit 13 Jahren als Pflegefachkraft im
                      Haus Laurentius und hat bei uns auch
                      seine Ausbildung gemacht.

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Finden und Binden
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                                                                 n   & Bin
                So heißt das große Projekt des VKA,                          de n
                welches im September 2018 mit einer
                Kick-off Veranstaltung den Mitarbeitenden
                bekannt gemacht wurde.

st, Ve
  Text:         Der VKA steht für eine hohe Qualität in der Altenhilfe. Diese

       rände
  Sarah Vogel   entsteht dadurch, dass unsere rund 2.100 Mitarbeitenden in den
                verschiedensten Bereichen tagtäglich großartige Leistungen er-
                bringen. Wie durch Medien und auch unseren Berufsalltag be-

zuge         r u
                kannt, fehlen jedoch immer mehr Pflegekräfte auf dem Arbeits-

                 n g
                markt. Gleichzeitig arbeiten in vielen Einrichtungen Kollegen, die

     stalte
                in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen und dann als
                Arbeitskräfte fehlen. Daher ergaben sich für die Entwicklung des

            n?
                VKA die elementaren Fragen: „Was können wir tun, um weiterhin
                unsere Mitarbeitenden zu Binden?“ und „Wie können wir neue
                Mitarbeitende Finden?“
                  Diese Fragen lassen sich natürlich nicht so einfach beantworten.
                Deshalb wurde das Projekt Finden und Binden ins Leben gerufen.
                Mit diesem zukunftsweisenden Projekt möchten wir weiterhin
                daran arbeiten für unsere Mitarbeitenden sowie auch für zukünf-
                tige Kollegen attraktive Arbeitsbedingungen und Entwicklungs-
                möglichkeiten zu schaffen. Innerhalb des Projektes beschäftigen
                sich dafür Mitarbeitende aus unterschiedlichen Einrichtungen in
                folgenden drei Arbeitergruppen:

                AG Ausbildung
                Da unsere Auszubildenden unsere Fachkräfte von morgen sind,
                legen wir großen Wert auf eine gute Ausbildung. Durch die gene-
                ralistische Pflegeausbildung wird sich zudem die praktische Aus-
                bildung deutlich verändern. Die AG Ausbildung beschäftigt sich
                mit diesen Änderungen und der Frage, wie wir im VKA weiterhin
                eine gute praktische Ausbildung ermöglichen.

                AG Dienstplan
                Der Dienstplan ist in jeder Einrichtung ein wichtiges Instrument.
giona           Die AG Dienstplan beschäftigt sich mit der Erstellung und Erpro-
      ler An
etzun
   8
             bieter
      g, in         von
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bung innovativer Dienstplanmodelle. Das Ziel ist es, mehr Fle-
xibilität, Planbarkeit und Zuverlässigkeit für den Mitarbeiter zu
schaffen.

AG Recruiting
Um neue Mitarbeitende zu finden, ist es wichtig, den VKA für
zukünftige Interessenten präsent zu machen. Geleitet durch Fra-
gen wie, „Was bieten wir? „Was macht uns zum attraktiven Ar-
beitgeber?“ „Wie werden Menschen auf uns aufmerksam, die sich
für die generalistische Ausbildung interessieren?“ erarbeitet diese
Gruppe kreative und neue Lösungsansätze für das Recruiting
und für die Personalbindung im VKA.

 Die aktuellen Arbeitsschritte in den jeweiligen Gruppen werden
den Leitungskräften der Einrichtungen regelmäßig mitgeteilt,
sodass die Mitarbeiter immer auf dem aktuellen Stand bleiben.
Zudem werden Ideen unserer Mitarbeiter gerne mit in die Ar-
beitsgruppen aufgenommen.
 Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden diesen
Schritt in Richtung Zukunft zu gehen!

                                                                      9
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Demographie im Haus Laurentius: Stand 8.2.2019
              Unser6 Team
                      32  in Zahlen                                Pflege
              16
                  6   32                                           Hauswirtschaft
                                                 Pflege
       16
                                                  60
                                                 Hauswirtschaft    Sozialdienst
       6      2
            324
                                      60         Sozialdienst
                                                Pflege             Verwaltung
 16
      24                                         Verwaltung
                                                Hauswirtschaft Café zum Garten
                                                 Café zum Garten
                                 60             Sozialdienst       Haustechnik
                                                 Haustechnik
24                                              Verwaltung
                                                Café zum Garten
              Insgesamt arbeiten 111 MitarbeiterInnen in der Einrichtung.
                                              Haustechnik
              In der Zahl sind die ehrenamtlichen  Helfer nicht berücksichtigt.
              Es arbeiten:
              60 MitarbeiterInnen in der Pflege: 52 Frauen und 8 Männer
              24 MitarbeiterInnen in der Hauswirtschaft:
              23 Frauen und 1 Mann
              2 Männer in der Haustechnik
              16 MitarbeiterInnen im Sozialdienst/Betreuung
              14 Frauen und 2 Männer
              3 Frauen im Cafe zum Garten
              6 Frauen in der Verwaltung und am Empfang

                                           Geschlechterverteilung

                              100
                               90
                               80
                               70
                               60
                               50
                               40
                               30
                               20
                                             weiblich                 männlich
                               10
                                0
 10
                                           weiblich                 männlich
Eine Bewohnerin erinnert sich
Ein Zahnersatz kann viel                                               Transitzug
                                                                       1987
mehr als nur kauen                                                     Quelle:
                                                                       www.wikipedia.de
Es war etwa das Jahr 1970. Wir     hatte nämlich kurz davor mei-
befanden uns auf dem Rückweg       ne ersten Ersatzzähne bekom-
von einem Besuch bei meinem        men und die wurden „Prothese“
Bruder in der damaligen DDR.       genannt). Daraufhin brach ich
  Dieser brachte uns nach Mag-     in lautes Gelächter aus und er-
deburg zum Zug, welcher schon      zählte es meinem Bruder.
überfüllt ankam – sogar in den      Auf dem Trittbrett daneben
Gängen standen Passagiere mit      stand der Schaffner mit Kelle
ihrem Gepäck - so dass wir eben    und Pfeife, der wahrscheinlich
noch einen Stehplatz unmittelbar   auch schmunzelte, denn nach-
neben dem Einstieg bekamen.        dem der Zug abfuhr und er
 Wir standen am Fenster und        selbst dazu stieg, sagte er: „Das
unterhielten uns noch mit          Kind hat recht – rein mit Euch!“
meinem Bruder. Meine kleine          So verhalf uns die arglose
 Tochter erblickte hinter uns      Äußerung unserer Tochter nicht
ein leeres Abteil mit dem          nur zu einem Sitzplatz während
Schild „Reserviert für Behin-      der langen Fahrt, außerdem
derte“ und fragte mich, was        brauchten wir zur Kontrolle an
das Wort „Behinderte“ bedeu-       der Grenze mit unserem Ge-
tet. So schnell fiel mir nichts    päck nicht auszusteigen, denn
Besseres ein als, das wären z.B.   dann konnte es passieren, dass
Personen mit Prothesen. Da-        der Zug planmäßig losfuhr und
rauf meine Kleine: „Aber dann      wir stundenlang auf den nächs-
dürfen wir doch rein, du hast      ten hätten warten müssen.
doch jetzt eine Prothese.“ (Ich

                                                                                    11
Laurentius-Chor
                  „Es schwinden jedes Kummers Falten,
                  so lang des Liedes Zauber walten.“

                  Steht der „Laurentius-Chor“ auf den Wochenplänen, dann wissen
                  die meisten inzwischen, uns besucht kein Chor mit zufällig glei-
Text:             chem Namen wie unser Haus – nee: Wir singen selbst und lernen
Angelika Klute-   dabei neue Lieder und meist auch etwas über Musik.
Wieand
                    Dann kommt der Chorleiter, Herr Foh, und übernimmt die Re-
                  gie im Speisesaal, der dann zum Probenraum wird. Herr Foh ist
                  gelernter Musikgeragoge und Musik ist seine große Leidenschaft,
                  was wir bei jeder Probe erleben dürfen. Den Laurentius-Chor gibt
                  es seit Anfang 2018. Seitdem treffen sich zunehmend meher Be-
                  wohnerInnen 1x im Monat zum gemeinsamen Singen. Im letzten
                  Jahr hat Herr Foh bereits den Laurentius-Chor der Mitarbeite-
                  rInnen auf seinen großen Auftritt beim Sommerfest vorbereitet
                  und unterstützt. (Was auch sehr notwendig war, denn so einfach
                  war die Melodie nicht zu singen.)
                    Jede Chorstunde gliedert sich in drei Phasen. In Phase geht
                  es um Bewegung: sich recken, strecken und tief atmen, um in

 12
Der Laurentius-
                                                                   Chor ist – wie
                                                                   die anderen
                                                                   musikalischen
                                                                   Angebote
                                                                   – eine will-
                                                                   kommene
                                                                   Abwechslung,
                                                                   die glücklich
                                                                   macht.

Schwung zu kommen und locker zu werden für‘s Singen. Erst da-
nach beginnt die Phase zwei, das Singen und das Erlernen. Beim
letzten Mal war es das neue Lied: „La la la la“ – wie der Name
schon sagt: ein Lied ohne besonderen Text …
  Dieses Lied geht auf die jüdische Tradition der „Nigun“ zu-
rück, ein Gesang ohne Worte, der langsam und getragen begin-
nt, „Moll“, wie uns Herr Foh erklärt, bei dem sich dann aber das
Tempo von Wiederholung zu Wiederholung steigert. Wir üben
zunächst die Melodie mit einer Stimme, dann mit Zweitstimme.
Wobei wir uns trotz Bewegungseinstimmung „typisch ostwestfä-
lisch“ wieder auf unseren Stühlen hängenlassen. Es bedarf erst
der Aufforderung von Herrn Foh, damit wir uns wieder aufrich-
ten und unsere Stimmen den richtigen Klang bekommen.
  Zwei Stimmen, also so einfach lässt uns Herr Foh dieses Mal
nicht „davonkommen“. Zusätzlich kommt noch ein besonderer
Klatschrhythmus hinzu, d. h. erst „einstimmig“ klatschen, dann

                                                                               13
mit Einsatz der „Zweitstimme“
                                                      alles zusammen: Singen in
                                                     verschiedenen Stimmen und
                                                      gleichzeitig Klatschen in der
                                                     „Erst- und Zweitstimme“... –
                                                      da muss man gehörig aufpas-
                                                      sen.
                                                       Herr Foh übt das einige Male
                                                      mit uns, lobt uns auch meis-
                                                      tens und irgendwann ist er
                                                      tatsächlich mit uns zufrieden.
                                                     Und wir wissen, dass je besser
                                                      es klappt, desto zufriedener
                                                      sind wir auch selbst. Wir spü-
                                                      ren, wie uns die Musik Le-
                                                      bensfreude vermittelt und Er-
Herr Foh und      innerungen wachruft. Es macht wirklich allen große Freude, den
Frau Ellie sind   Rhythmus zu spüren und sich von der Melodie leiten zu lassen.
gern gesehene
                    Aber unsere Chorstunde ist damit nicht etwa zu Ende, denn die
Gäste im Haus
Laurentius.       letzte Viertelstunde gehört dem „Wunschlieder“-Singen. Herr
                  Foh fragt nach einem Wunschlied – und wie das immer so ist in
                  größeren Gruppen, zuerst traut sich keiner, etwas zu sagen. Beim
                  letzten Mal fiel Frau Meyer dann aber ihr Lieblingslied ein: „Rote
                  Rosen, rote Lippen, roter Wein …“, in ihrer Lieblingsfassung, ge-
                  sungen von Rene Caroll, den sie einmal
                  in Bielefeld bei einem Konzert erlebt
                  und ihm dabei einen Blumen-
                  strauß überreicht hat.
                    Herr Foh setzt sich ans Kla-
                  vier und fängt an zu spie-
                  len. Nach und nach fallen
                  den SängerInnen einzel-
                  ne Zeilen des Liedes ein
                  und dann immer mehr
                  Text – und am Ende
                  singen viele dann Frau
                  Meyers Lieblingslied
                  mit.
                    Nun sollten Lieder
                  vorgeschlagen werden,
                  in denen die Farbe „rot“

 14
vorkommt. Aber so abrupt, dass kennen sicher alle, fällt einem
dann auch dazu auf die Schnelle nicht sofort etwas ein. Aber
Herrn Foh wäre nicht Herr Foh, wenn er nicht schon eine Idee
hätte. Und so stimmt er auf seinem Klavier an: “Rote Lippen soll
man küssen …, in der Originalversion gesungen von Gus Backus.
Einige kannten natürlich den Text bzw. Ausschnitte daraus und
sangen mit.
 „Gefühlt“ gehen die Chorstunden mit Herrn Foh immer in ganz
kurzer Zeit und viel schnell zu Ende – aber so ist das: wenn
einem Dinge Spaß machen, verfliegt die Zeit im Nu.
 Wir freuen uns auf das nächste Mal mit Herrn Foh – und neuen
und bekannten Liedern – und Ellie, seiner Hündin, die immer ge-
duldig auf ihrer Decke liegt und zuhört.

    Musik ist Trumpf

    Warum tut uns Musik und Singen so gut? Welchen Ein-
    fluss üben sie auf unsere Psyche und unser Empfinden
    und Denken aus? Die Wissenschaft hat hier eine eindeu-
    tige Antwort: Singen macht glücklich, egal in welchem
    Alter. Dafür ist das Glückshormon Serotonin verantwort-
    lich, das beim Singen und Musizieren verstärkt produ-
    ziert wird und uns ein positives Gefühl vermittelt. Musik
    wirkt auch anregend und kann müde Menschen munter
                                                                   Quelle:
    und aufgekratzte Menschen ruhiger machen.                      www.lifta.de
      Zusätzlich fördert das bewusste Atmen mit jeder Lied-
    zeile, dass sowohl Lungenfunktion als auch das Herz-
    Kreislauf-System davon profitieren. Unser Körper nimmt
    mehr Sauerstoff auf und wir fühlen uns insgesamt fitter.
      Außerdem hält Singen auch geistig fit, denn wie wir
    wissen, lässt unser Gedächtnis altersbedingt nach. Beim
    Singen und Lernen neuer Liedzeilen wird das Gehirn
    jedes Mal gefordert, was dazu führt, dass sich die Synap-
    sen im Gehirn neu vernetzen, um mit dem Rhythmus
    mitzuhalten.

                                                                                  15
50. Bühnenjahr
                   Heidi Hedtmann – die „jodelnde
                   Sauerländerin“

Im März 2014
wurde Heidi
Hedtmann
Monatssiegerin
beim großen
„Deutschen
Volksmusik
Wettbewerb“
vom „Deut-
schen Musik
Fernsehen“
und zählt mit
über 200 Auf-
tritten pro Jahr
zu einer der
erfolgreichs-
ten Entertai-
nerinnen in
Deutschland.       Hätten Sie es gedacht? „Unse-      in der in Mainz Margit Spon-
                   re“ Heidi feiert in diesem Jahr    heimer ihr Karnevalslied „Am
                   ihr 50-jähriges Bühnenjubilä-     Rosenmontag bin ich geboren“
                   um. Sie haben richtig gelesen,     präsentierte, das inzwischen zu
                   seit mehr als 50 Jahren steht      einem Evergreen geworden ist.
                   die Marsberger Sängerin Hei-      „Dieses Lied hatte ich in weni-
                   di Hedtmann auf der Bühne.         gen Stunden einstudiert und
                   Was um so ungewöhnlicher ist,      am Samstag vor Rosenmontag
                   wenn man bedenkt, dass sie        1969 in meiner Heimatgemein-
                   erst 53 Jahren alt ist.            de Hesperinghausen gesun-
                    Aber am Karnevalssamstag          gen,“ erzählt Heidi Hedtmann.
                   des Jahres 1969 stand die da-     Rückblickend sagt Heidi heute:
                   mals dreijährige Heidi zum        „Mein Leben ist Musik!“ Sie
                   ersten Mal vor Publikum auf        nahm Klavierunterricht, Ge-
                   der Bühne. Das war die Session,    sangsunterricht und spielt Lyra

 16
und Flügelhorn. Im Vorder-         an ihre Ziele half ihr, im Jah-
 grund stand jedoch immer die       re 2012 dieses Versprechen
 Gesangskarriere.                   einlösen zu dürfen. In kurzer
   Heidi wollte mehr sein als       Zeit hatte Heidi ein Repertoire
 das kleine Mädchen, das mal       von 400 Liedern, das heute auf
 im Karneval ein Lied vorträgt.     etwa 800 angewachsen ist. Im
 Und als sie mit „Tief im schö-     gesamten deutschsprachigen
 nen Sauerland“ ihren ersten       Raum steht Heidi Hedtmann
 Ohrwurm präsentierte, der          heute fast täglich auf der Büh-
 eigens für sie komponiert und      ne oder im Saal eines Alten-
 getextet war, gelang ihr damit     und Pflegeheimes und genießt
 auf Anhieb der Erfolg in den       die strahlenden Augen ihres
 deutschen Radioredaktionen.       Publikums. „50 Jahre Bühne,
   Es folgten sehr bald weitere     50 Jahre Publikum, 50 Jah-
 eigene Titel und Tonträgerpro-     re Musik“ resümiert sie heute
 duktionen und Medieneinsätze.      nicht ohne Stolz.
 Solange sie von der Musik al-        Pünktlich und passend zu
 leine nicht leben konnte, übte     ihrem außergewöhnlichen Jubi-
 sie eine Tätigkeit im sozialen     läum schrieb ihr langjähriges
 Dienst eines Seniorenheims        Autorenteam, Heinz-E. Klock-
 aus. Ihre ausgeprägte soziale      haus und Theo Bachschmid,
 Ader kommt auch darin zum          den schon fast biografischen
 Ausdruck, dass sie sich für die   Titel „Mein Leben ist Musik“,
 Kinderkrebshilfe genauso en-       den sie in Kürze auch auf ihrer
 gagierte wie für den Tierschutz    neuen Homepage präsentieren
 und sich für Wohltätigkeitsga-    wird und der dann auch an die
 las einsetzte und zur Verfügung    Sender geht und in den welt-
 stellte.                          weiten Portalen verfügbar ist.
  Von 2008 bis 2010 musste sie     Ihre ständig wachsende Fange-
 krankheitsbedingt eine unge-       meinde freut sich schon auf ihr
 wollte Pause einlegen und gab     Jubiläumslied, das sie durch
 sich selbst das Versprechen:       das ganze Jubiläumsjahr be-
„Wenn ich wieder gesund werde,      gleiten wird.
 setze ich meine Gesangskarri-        Eine Frage noch zum Schluss:
 ere fort und werde zunehmend      Wie ist die heimische Sängerin
 zu alten und behinderten Men-      zu dem ehrenvollen Namen
 schen gehen und für die singen,   „Die jodelnde Sauerländerin
 die nicht mehr in Konzerte ge-     gekommen?“ Heidi lacht. „Ja,
 hen und am aktiven Leben wie       das ist inzwischen ein Marken-
 gewohnt teilnehmen können.“        zeichen. Es war in den Alpen,
   Der Glaube an sich selbst und    genauer gesagt in Österreich in

                                                                      17
Von links: 1994,    Kitzbühel, wo ich gefragt wur-   Sauerlandjodler – Ich bin die
2010 und 2017
                   de, warum ich nicht mal einen     jodelnde Sauerländerin. Es ent-
bei unserem
Sommerfest.        Jodler über mein Sauerland        stand ein Tonträger und auch
                   herausbringe. Als ich Heinz       ein Video. Und nun bin ich die
                   Klockhaus davon erzählte, fand    jodelnde Sauerländerin und
                   er die Idee gut und schrieb       habe bereits mehrere eigene
                   es direkt auf den Punkt: Der      Jodler im Programm.“

                                                            Neu eingezogen
                                         Wir begrüßen ganz herzlich
                                                im Haus Laurentius

                                  Hans Betsche . eingezogen am 29. Januar 2019
                     Hannelore Hansen-Bartoldus . eingezogen am 29. Januar 2019
                              Rudolf Bartholdus . eingezogen am 6. Februar 2019
                               Margret Lemanis . eingezogen am 18. Februar 2019
                                 Edith Teichert . eingezogen am 20. Februar 2019
                                      Edith Kott . eingezogen am 21. Februar 2019

 18
Gerhard Duncker
Warum sagt man eigentlich ...? –
Redewendungen kurz erklärt!
Manchmal fühlt man sich
wie ein begossener Pudel,
 nach einem Tadel oder einer
 großen Enttäuschung. Im
Niederdeutschen bedeute-
 te früher Pudel so viel wie
„Pfütze“ oder „Morast“. Sich
 zu pudeln hieß, sich im
Wasser hin und her zu be-
wegen. Den Hund, den man
 dann bei der Jagd auf Was-
 servögel abrichtete, nannte
 man Pudelhund, später nur
 noch Pudel. Und wenn der
 dann aus dem nassen und
 kalten Wasser kam, sah er
 oft erbärmlich aus, eben wie
 ein „begossener Pudel“.                                              Der „Schwein-
   Aber es geht ihm immer noch besser als dem Hund, von dem           hund“ ist keine
                                                                      Redewendung,
 man sagt: „ Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt“.Diese        sondern lt. Wiki-
Redewendung bezieht sich auf eine alte Geschichte von Till Eulen-     pediaeine „Alle-
 spiegel. Der arbeitete einmal bei einem Bierbrauer, der einen Hund   gorie der Wil-
 hatte, der „Hopf“ hieß. Als der Braumeister Till Eulenspiegel an-    lensschwäche,
                                                                      die eine Person
wies, Bier zu brauen und dabei ordentlich den Hopfen sieden, warf
                                                                      daran hindert,
 dieser den Hund in die Braupfanne, wo er elend starb. Natürlich      unangenehme
jagte der Bierbrauer Eulenspiegel wütend vom Hof.                     Tätigkeiten aus-
  Was auch in Zukunft geschieht, vor allem wünsche ich Ihnen,         zuführen“.
 dass Sie nicht sagen müssen:“ Ich bin auf den Hund gekommen“.
Das wäre schlimm. Früher packte man nämlich sein Erspartes
 in eine Holzkiste, auf deren Boden ein Hund gemalt war, sozusa-
 gen ein symbolischer Wachhund. War das Geld alle, sah man den
Hund. Man war, im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Hund
 gekommen“.

                                                                                   19
Wir gratulieren im März ganz
     herzlich zum Geburtstag
     Den Mitarbeitern
     Mehtap Durak              01.03.		   Wohnbereich Altstadt
     Anna Maria Höhne          07.03.		   Auszubildende Pflege, WB Altstadt
     Irina Olfert			           10.03.		   Betreuungsdienst
     Alma Aganovic		           14.03.		   Wohnbereich Park
     Stefanie Schimmang        14.03.		   Hauswirtschaft
     Klaus Wienstrath		        19.03.		   Betreuungsdienst
     Stephanie Stouw		         22.03.		   Wohnbereich Altstadt
     Rosario Pallasigui		      24.03.     Wohnbereich Park
     Gabriella Thuroczy        27.03.		   Sozialer Dienst
     Andreas Derksen		         27.03.		   Nachtdienst

     Den Bewohnern
     Dorothea Brigitta Sonst   Zi 367     10.03.1933       86 Jahre
     Erhard Stebner		          Zi 509     17.03.1936		     83 Jahre
     Ilse Thees			             Zi 369     18.03.1923		     96 Jahre
     Agnes Verhoff		           Zi 4		     21.03.1921		     98 Jahre
     Else Westphal		           Zi 122		   22.03.1922		     97 Jahre
     Dorothea Lenz		           Zi 237		   23.03.1938		     81 Jahre
     Leopold Klein		           Zi 240     23.03.1930		     89 Jahre
     Olga Diekmann		           Zi 238     27.03.1926		     93 Jahre

20
Wichtige Termine im März
...........................................................................................................................................................
Mo., 4.3.                  15.11 		                   Rosenmontag mit Heidi Hedtmann
..............................................................................................................................................................
Fr., 8.3.                  16.00                      Salonmusik
............................................................................................................................................................
Mi., 13.3.                 19.00                      Stammtisch
..............................................................................................................................................................
Do., 14.3. 15.00                                      Waffeln backen
..............................................................................................................................................................
Fr., 15.3.                 16.00                      Tanzcafé
..............................................................................................................................................................
Mo., 18.3. 10.00		                                    Schuh Residenz
..............................................................................................................................................................
Do., 21.3.                 17.12		                    Kulinarischer Abend zum Frühlingsfest
..............................................................................................................................................................
Mo., 25.3. 10.00                                      Chic in Strick
.............................................................................................................................................................
Mi., 27.3.                 19.00                      Stammtisch
..............................................................................................................................................................
Do., 28.3. 14.30                                      Ausflug
.............................................................................................................................................................

Fr., 29.3.                 16.00                        Literarische Stunde
..............................................................................................................................................................

Er ist‘s
Frühling läßt sein blaues Band                                                        Wollen balde kommen.
Wieder flattern durch die Lüfte;                                                      Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Süße, wohlbekannte Düfte                                                              Frühling, ja du bist‘s!
Streifen ahnungsvoll das Land.                                                        Dich hab ich vernommen!
Veilchen träumen schon,
                                                                                                                                      Eduard Mörike

                                                                                                                                                                 21
Erstes Treffen der Lese-Eulen
              Frischer Wind am Nachmittag

              Am Mittwoch, den 6. Februar war es soweit:
              am Nachmittag trafen sich die „Lese-Eulen“
              erstmals zum gemeinsamen Geschichten-
Text:         austausch. Einmal im Monat soll es nun die
Renée Weber   Möglichkeit geben, in guten Geschichten zu
              schwelgen und sich über die Liebe zur Literatur auszutauschen.
                Für den Beginn der Reihe hatte ich als Organisatorin eine gemüt-
              liche Teestunde arrangiert, in der sich die Runde kennenlernen
              und ins Gespräch kommen konnte. Wie schön, dass Sie so zahl-
              reich erschienen sind! Eine fein gedeckte Tafel mit unserem chine-
              sischen Teeservice begrüßte die Teilnehmerinnen.
                Mit dem gereichten Tee fanden wir dann einen stimmungsvollen
              Einstieg in das Märchen „Die Teekanne“ von Hans Christian An-
              dersen. In eleganter Manier beschreibt es den Lebenslauf einer
              stolzen Teekanne, die sich in jungen Jahren über ihre Schönheit
              definiert. Von dieser muss sie sich im Laufe ihres Lebens immer
              mehr verabschieden. Das fällt ihr zuerst einmal sehr schwer. Lang-
              sam kann sie den Sinn darin verstehen und findet zu einer ande-
              ren, tieferen Form der Schönheit.
                Das Märchen ließ in der Runde einen Gesprächsfluss entstehen,
              der frühere Leseerfahrungen lebendig werden ließ. So erzählte
              Frau Zehrfeldt von der Bedeutung, die die Lektüre von Johanna

 22
Spyris „Heidi“ für sie hatte. Aufgewachsen im Ruhrgebiet, bot sich
ihr über Heidis Geschichte eine Gelegenheit, in die wunderbare
Welt der Berge abzutauchen. Die Bilder, die damals in der Phanta-
sie entstehen konnten, sind immer noch lebendig und tröstlich.
 Auch Frau Tang oder Frau Möller teilten ihre Erfahrungen mit.
So erfuhren wir beispielsweise von regelmäßigen Besuchen in der
örtliche Leihbücherei oder vom überbordenden Bücherregal des
Großvaters, aus dem sich Frau Tang in ihrer Kindheit immer wie-
der ein Buch ausleihen durfte. Der Austausch darüber führte zu
einem gemütlichen Geplauder in vertrauter Runde.
 Da zeigte sich einmal mehr, dass Geschichten eine verbindende
Kraft haben können - und nicht nur das! Auch Trost und ein tief-
eres Verstehen des Lebens können daraus erwachsen, dass wir uns
in unseren (Lebens-) Geschichten einander mitteilen.
 Auf das nächste Zusammensein der Lese-Eulen im März freue ich
mich schon sehr und hoffe auf Ihr zahlreiches Erscheinen!
Ach ja, und sollte Sie die Geschichte von Andersens Teekanne
interesseren, auf der nächsten Seite können Sie sie in aller Aus-
führlichkeit lesen.
Herzliche Grüße sendet Ihnen Renée Weber

    Wir nehmen Abschied
    und trauern um
    Alice Hausdorf . verstorben am 25. Januar 2019
    Karlheinz Wieling . verstorben am 29. Januar 2019
    Käthe Behrendt . verstorben am 8. Februar 2019
    Sieglinde Schipper . verstorben am 9. Februar 2019
    Alida Birkner . verstorben am 12. Februar 2019

                                                                     23
Hans Christian Andersen
                   Die Teekanne

                   Es war einmal eine stolze
                   Teekanne, stolz auf ihr
                   Porzellan, stolz auf ihre
                   lange Tülle, stolz auf
                   ihren breiten Henkel; sie
                   hatte etwas vorne an und
                   hinten an, den Henkel hin-
                   ten, die Tülle vorn, und da-
                   von sprach sie; aber sie sprach
                   nicht von ihrem Deckel, der
                   war zerbrochen, der war gekit-
                   tet, der hatte einen Fehler, und   Ding voraus, das sie niemals
                   von seinen Fehlern spricht man     erhalten, ich erhielt eine Tülle,
                   nicht gerne, das tun die andern    die macht mich zur Königin auf
                   genug. Tassen, Sahnekännchen       dem Teetisch. Der Zuckerschale
                   und Zuckerdose, das ganze Tee-     und dem Sahnekännchen ward
                   geschirr würde wohl mehr an        es vergönnt, die Dienerinnen
                   die Gebrechlichkeit des Deckels    des Wohlgeschmacks zu sein,
                   denken und von der sprechen        aber ich bin die Gebende, die
Quelle:
www.maerchen.net
                   als von dem guten Henkel und       Herrschende, ich verbreite den
                   der ausgezeichneten Tülle, das     Segen unter der durstenden
                   wußte die Teekanne.                Menschheit; in meinem In-
                     „Ich kenne sie!“ sagte sie zu    nern werden die chinesischen
                   sich selber. „Ich kenne auch       Blätter mit dem kochenden
                   wohl meine Mängel, und ich         geschmacklosen Wasser ver-
                   erkenne sie, darin liegt meine     bunden.“
                   Demut, meine Bescheidenheit,         All dies sagte die Teekanne
                   Mängel haben wir alle, aber        in ihrer unternehmenden Ju-
                   man hat doch auch Begabung.        gendzeit. Sie stand auf dem
                   Die Tassen erhielten einen         gedeckten Tisch, sie wurde von
                   Henkel, die Zuckerdose einen       der feinsten Hand erhoben:
                   Deckel, und ich erhielt noch ein   aber die feinste Hand war un-

  24
geschickt, die Teekanne fiel,       sischen Blätter und das ko-
die Tülle brach ab, der Henkel      chende Wasser, ein Ersatz für
brach ab, der Deckel ist nicht      den abgebrochenen Henkel und
wert, darüber zu reden; es ist      die Tülle. Und die Zwiebel lag
genug von ihm geredet. Die          in der Erde, die Zwiebel lag in
Teekanne lag ohnmächtig auf         mir; sie wurde mein Herz, mein
dem Fußboden; das kochende          lebendes Herz; ein solches
Wasser lief heraus. Es war ein      hatte ich früher nie gehabt. Es
schwerer Schlag, den sie er-        war Leben in mir, es war Kraft,
hielt, und das Schwerste war,       viel Kraft; der Puls schlug, die
daß sie lachten; sie lachten über   Zwiebel trieb Keime; es war,
sie und nicht über die unge-        wie um zersprengt zu werden
schickte Hand.                      von Gedanken und Gefühlen;
  „Die Erinnerung kann ich          sie brachen auf in einer Blüte;
nicht loswerden!“ sagte die         ich sah sie, ich trug sie, ich ver-
Teekanne, wenn sie sich später      gaß mich selber in ihrer Herr-
ihren Lebenslauf erzählte. „Ich     lichkeit; gesegnet ist es, sich
wurde Invalide genannt, in eine     selber in anderen zu vergessen!
Ecke gestellt und tags darauf       Sie sagte mir nicht Dank; sie
an eine Frau fortgeschenkt, die     dachte nicht an mich - sie wur-
um Küchenabfall bettelte; ich       de bewundert und gepriesen.
sank in Armut hinab, stand          Ich war froh darüber, wie mu-
zwecklos, innerlich wie äußer-      ßte sie es da sein! Eines Tages
lich; aber da, wie ich so stand,    hörte ich, daß gesagt wurde, sie
begann mein besseres Leben;         verdiene einen besseren Topf.
man ist das eine und wird ein       Man schlug mich mitten ent-
ganz anderes. Es wurde Erde in      zwei; das tat gewaltig weh, aber
mich gelegt; das heißt für eine     die Blume kam in einen besse-
Teekanne, begraben zu werden;       ren Topf - und ich wurde in den
aber in die Erde wurde eine         Hof hinausgeworfen - liege da
Blumenzwiebel gelegt; wer sie       als ein alter Scherben - aber ich
hineinlegte, wer sie gab, das       habe die Erinnerung, die kann
weiß ich nicht; gegeben wurde       ich nicht verlieren.“
sie, ein Ersatz für die chine-

                                                                          25
Achim Babel
                        Auf ein Wort ...
                       Liebe Leserin, lieber Leser,

                    „am Aschermittwoch ist alles vorbei, die Schwüre
                   auf Treue sie brechen entzwei …“
                                               Text von Jupp Schmitz

     Der März beginnt mit den tollen Tagen. Zwar sind wir nicht im
     karnevalistischen Rheinland, doch die Ausgelassenheit der Kar-
     nevalstage ist hier und dort auch in unseren Breiten zu sehen.
     Das Lied beschreibt die Zeit nach den tollen Tagen. Da wo der All-
     tag wieder greift und die Ausgelassenheit der Nüchternheit weicht.
       Für uns Christen beginnt mit dem Aschermittwoch die Fasten-
     zeit. Wir werden mit Tagen der Verlassenheit und der Verzweif-
     lung konfrontiert.
       Jesus Christus durchlebte den Jubel des Palmsonntages und
     die Verleugnung im Garten Gethsemane. Es ist wohl eine der
     schlimmsten Erfahrungen von uns Menschen verlassen zu wer-
     den. Freunde, die in Krankheit und Leid verschwinden. Bekannte,
     die in schweren Zeiten nicht bleiben.
       Jesus hat das erlebt und viele von uns auch. So manche Schwüre
     der Treue sind ausinandergebrochen.
       Doch einer bleibt!
     Gott hat schon in der Taufe versprochen unseren Lebensweg mit
     zu gehen. Nein, dies war keine Zusage für einen Platz an der Son-
     ne. Gottes Treueeid an uns Menschen verschont nicht vor dunklen
     Stunden, sondern Gott trägt durch die Verzweiflung.
       Die Fastenzeit lädt ein, dieser Liebe Gottes zu uns Menschen
     wieder nachzuspüren. Durch Zeiten der Stille und der Besinnung
     Gott in unserem Leben wieder Raum zu geben.
       Nutzen wir doch diese 40 Tage! Täglich 10 Minuten sind ausrei-
     chend. Still werden, einen Abschnitt im Evangelium lesen, beten.
      Am Aschermittwoch fängt alles erst an ...

     Eine gute Fastenzeit wünsche ich Ihnen,

     Ihr
     Achim Babel

26
Lust, Veränderung
                                                                mitzugestalten?

Der Verein Katholischer Altenhilfeeinrichtungen Paderborn e.V. (VKA) ist ein regionaler Anbieter von 22 stationären
Einrichtungen im Erzbistum Paderborn. Unser Erfolg liegt in der regionalen Vernetzung, in der Nutzung der Synergien im
Verbund sowie in der Qualifizierung unserer Führungskräfte und Mitarbeiter.

Für unserer Haus Laurentius in Bielefeld suchen wir ab sofort

Pflegefachkräfte (m/w/d)
in Voll- oder Teilzeit.

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 einen unbefristeten Arbeitsvertrag
 eine vielseitige und anspruchsvolle Tätigkeit mit Aufstiegschancen und Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung
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Ihre Aufgaben sind
  eigenverantwortliche Steuerung des Pflegeprozesses anhand des Strukturmodells
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  Umsetzung des Pflegeprozesses und der Behandlungspflege
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Impressum
                                                     Pflegewohnheim Haus Laurentius
                                                      Weihestraße 27 . 33613 Bielefeld
                                                               Telefon: 0521. 98 91 14 0
                                                   Email: laurentius.bielefeld@vka-ev.de
                                                               Redaktion: Maria Bores
                                                Redaktion/Layout: Romy Mamerow M.A.

                                                www.pflegewohnheim-haus-laurentius.de

Ihre wichtigsten Ansprechpartner
auf einen Blick
Einrichtungsleitung, Maria Bores:		          0521.98 91 14 49
Pflegedienstleitung, Katja Heinemeyer:       0521.98 91 14 42
Hauswirtschafts- und stellv. Einrichtungs-
leitung, Sabine Beutling:				                0521.98 91 14 27
Bewohnerbeirat, Lars von Bargen: 		          0521.98 91 14 0
Förderverein, Rolf Rixe: 			                 0521.88 52 18
Friseursalon Wiebach-Wehse:                  0521.98 91 14 44

Im Notfall erreichen Sie das Leitungsteam auch mobil
Maria Bores: 		          0172.6773142
Sabine Beutling:		       0173.8728021
                                                                                                              Foto: Bielefeld Marketing GmbH
Katja Heinemeyer:        0152.33576679

Förderverein Haus Laurentius e.V.
Weihestraße 27 . 33613 Bielefeld
Sparkasse Bielefeld
IBAN: DE83 4805 0161 0068 0320 69
SWIFT-BIC: SPBIDE3BXXX
                                                                           Pflegewohnheim

                                                                     Haus Laurentius
                                                                                            Haus Laurentius
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