Laurentius Bote - Pflegenotstand Zahlen, Fakten und Maßnahmen - Pflegewohnheim Haus Laurentius Bielefeld
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März 2019 Laurentius Bote Zeitung Haus Laurentius Früh lin sein g lässt b wied laues Ba e n durc r flattern d h die Lüf te ... Pflegenotstand Lese-Eulen Bühnenjubiläum Zahlen, Fakten und Frischer Wind am „Unser“ Heidi feiert ihr Maßnahmen Nachmittag 50jähriges
Liebe Bewohner, liebe Mitarbeiter, liebe Leser unserer Hauszeitung! Wenn Sie diese Ausgabe in Händen halten, ist die „Hoch-Zeit“ der fünften Jahreszeit an- gebrochen. Wie in jedem Jahr werde ich als Rheinländerin an Weiberfastnacht die Flucht aus Ostwestfalen antreten, um in der Hoch- burg Hennef in der Nähe von Köln die när- rischen Tage zu begehen. Natürlich steht bei mir, wie in jedem Jahr, an Weiberdonners- tag die große Damensitzung der Geistinger Schmetterlinge auf dem Programm. Auch hier in Ostwestfalen, also bei uns im Haus Laurentius, wird am Rosenmontag ein Hauch von Karneval wehen. Denn um 15.11 Uhr wird „unsere“ Heidi Hedtmann – die in diesem Jahr ihr 50jähriges Bühnenjubiläum feiert, wie Sie in diesem Boten lesen werden – mit ihrem Musikprogramm den Nachmittag gestalten. Und ich habe mir sagen lassen, dass es wieder ein tolles Programm geben wird – Bielau Haus Laurentius! In diesem Boten steht das Thema „Pflege“ im Fokus, denn wie Sie sicher alle nicht nur aus den Medien wissen, kämpfen wir seit einiger Zeit mit dem Pflegenotstand. Neben aktuellen Zahlen zur Pflegesituation stellen wir Ihnen das Projekt „Binden und Finden“ des VKA vor, der versucht, gemeinsam mit seinen MitarbeiterIn- nen einen Lösungsansatz zu finden. Auch wir im Haus Laurentius sind immer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern und nutzen neben dem Internet auch wieder einmal den Boten dafür. Vielleicht kennen Sie, lieber Leser, jemanden, der/die sich verändern möchte. Gerne kann man sich bei uns bewerben. Damit Sie einmal sehen, wie viele Menschen in welchen Be- reichen bei uns arbeiten, stellen wir Ihnen unser Team auf der rechten Seite in Zahlen vor. Außerdem lernen Sie Herrn Foh und unseren Laurentius-Chor kennen und erfahren, warum Hunde in der Pfanne verrückt werden. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen des Boten. Ihre Maria Bores 2
Brennpunkt Pflegenotstand Fehlende Anerkennung, unat- dass fast ein Drittel der Pfle- traktive Arbeitsbedingungen ger ihren Beruf vor Eintritt ins und mangelnde Bezahlung Rentenalter aufgeben müssen. haben zu einem akuten Fach- Und obwohl die Situation kräftemangel in der Pflege seit Jahren klar vorhersehbar geführt. Laut aktuellen Hoch- war, sind ernst zu nehmende rechnungen der Bertelsmann politische Maßnahmen bisher Stiftung sollen bis 2030 etwa ausgeblieben. Auch das von un- 500.000 Vollzeitpflegekräfte in serem Bundesgesundheitsmini- Deutschland fehlen. ster zum Jahresbeginn aufge- Der Pflegenotstand hat sich legte Sofortprogramm für die zu einem Teufelskreis entwi- Pflege wird den Pflegenotstand ckelt, den es zu durchbrechen nicht lindern. Die geplanten gilt, denn er führt zu zuneh- zusätzlichen 13.000 Stellen mend hohen Belastungen für werden noch nicht einmal rei- die Pfleger. Diese leiden unter chen, um die bereits jetzt schon stetig wachsenden Druck, der fehlenden offenen Stellen zu Konfrontation von Krankheit besetzen, geschweige denn für und Leiden, sowie körperlichen mehr Mitarbeiter in den Ein- Belastungen durch Heben und richtungen zu sorgen. Drehen der Pflegebedürftigen. Für unser Haus bedeutet der Dies führt wiederum dazu, Plan von Jens Spahn konkret, 3
dass wir zusätzlich 1,5 Stellen gen. Und die Wenigen, die eine besetzen könnten. Doch woher Ausbildung beginnen, brechen nehmen – zumal nur exami- diese dann auch noch ab. nierte Pflegekräfte finanziert Es ist also nicht einfach, ge- werden?! Denn auch in Biele- eignete Mitarbeiter zu bekom- feld ist der Markt leer gefegt. men und auch zu binden, denn, Was sollen wir tun, das fragen wie eingangs erwähnt, viele wir uns täglich. sind unzufrieden und fühlen Die Krux ist außerdem: Ob- sich überlastet, auch wenn für wohl wir verstärkt auf die sie der Beruf eigentlich eine Ausbildung setzen, erhalten Berufung ist. wir zurzeit nur wenige Anfra- Nachgefragt: Berufliche Identifikation und Motivation für die Arbeit im Haus Laurentius Neben den Bemühungen und Ausführungen von Vorstand und Leitung, von politischen Absichtserklärungen und Ideen, wie die Bedingungen für die Arbeit in der Pflege verbessert werden könnten, sollen hier nun die Menschen zu Wort kommen, die vor Ort im Haus Laurentius in der Pflege arbeiten – die meisten davon schon viele Jahre – und die sich bereit erklärt haben, ihre Motivationen und Wünsche aufzuschreiben. Es handelt sich nicht um repräsentative Aussagen, sondern um einzelne Meinungen, die aber ähnlich auch in anderen persön- lichen Gesprächen immer wieder genannt werden. Die Fragen lauteten: - Was hat Sie motiviert in einem Pflegeberuf zu arbeiten? - Warum arbeiten Sie im Haus Laurentius? - Wie stellen Sie sich Ihre persönlichen Wünsche, Hoff- nungen, Ideale in Bezug auf die Arbeit in der Pflege vor? Allen gemeinsam ist die berufliche Grundeinstellung, mit Men- schen arbeiten zu wollen – diesen Menschen zu helfen und sie im Alltag zu unterstützen, eben weil ihnen die Arbeit mit (alten) Menschen Spaß macht, und weil sie das als eine erfüllende Aufga- be oder sogar als Berufung erleben. Die Antworten auf die Frage: “Warum arbeite ich im Haus Laurentius“ sind deutlich vielschichtiger. Da gab es ganz prag- matische Erklärungen wie die Nähe zur Wohnung oder, dass die ursprünglich angestrebte Stelle im Krankenhaus nicht frei war. Glücklicherweise hat die betreffende Kollegin eine Schwester, die 4
im Haus Laurentius arbeitet und die sie dann „angeworben“ hat. War die Ent- scheidung für das Haus Laurentius ur- sprünglich sehr rational geprägt, ist die Motivation mittlerweile eine sehr persön- liche, da die Kollegin die Arbeit mittler- weile als „Berufung“ ansieht. Ein anderer Kollege kam zu uns, weil ihm das Haus Laurentius seinen beruf- lichen Neuanfang ermöglicht hat und der nach seiner Ausbildung nun schon seit vielen Jahren hier arbeitet. 2015 wurde Weitere persönliche, vielleicht sogar ideologische Gründe basie- das überarbei- tete Leitbild ren auf dem Werteverständnis des Hauses. Die in unserem Leit- des VKA vor- bild formulierten Wertevorstellungen werden im Alltag so gelebt, gestellt. Es dass sich eine der Befragten damit identifizieren kann. unterstreicht Betont wurde auch, dass speziell im Haus Laurentius gute Pfle- unsere christ- liche Identität gearbeit, gepaart mit Wärme und Herzlichkeit, geleistet wird. und orientiert Dieser Aspekt ist für die eigene berufliche Motivation, den An- sich an den 10 spruch an sich selbst, essenziell für ein möglichst hohes Maß an Geboten. beruflicher Erfüllung. Die abschließende Antwort bezieht sich auf das wertschätzende Miteinander im Haus und benennt konkret die netten KollegInnen. Die letzte Frage nach den persönlichen Wünschen, Hoffnungen und Idealen in Bezug auf die Arbeit in der Pflege wurden so be- antwortet: - Es wäre gut, wenn sich mehr Menschen für diesen Bereich begeistern könnten, dies sollten Menschen/Mitarbeiter sein, die mit Herz bei der Sache sind, sonst kann die Qualität in der Pflege nicht erhalten bleiben. - Die Beziehungen, die im Laufe der Jahre zu den Bewohnern entstanden sind, sind zu erhalten und das dadurch beider- seitige Verbundenheitsgefühl. - Es muss ein aktives, selbstbestimmtes Leben mit vielen An- geboten für die Menschen, die hier leben, ermöglicht werden. - Man muss den Menschen hier ein Zuhause geben, in dem Sie sich aufgehoben fühlen, und denen durch unser Tun ein Lächeln aufs Gesicht „gezaubert“ wird. Insgesamt zeugen die Antworten von einem hohen Maß an beruf- licher Identifikation und Motivation für die tägliche Arbeit – in einer echten persönlichen Nähe und im kollegialen Miteinander. 5
Meine Motivation: Ich arbeite in der Pflege, weil ... ... mir die Arbeit mit Menschen Spaß macht und ich sehr gerne in einem Team arbeite. Andreas Herb hat bei uns eine Ausbildung zur Pflege- fachkraft und später zum Pflegedienstleiter absolviert. Er arbeitet seit 2004 im Haus Laurentius und ist mittlerweile Wohnbereichsleitung. ... die Arbeit zu den wichtigsten Tätig- keiten überhaupt gehört und im Hin- blick auf die demografische Entwick- lung immer bedeutsamer wird. Jessica Heidemann, examinierte Altenpflegerin und seit 14 Jahren für uns tätig. Sie hat in ver- schiedenen Bereichen gearbeitet und sich überall gut aufgehoben gefühlt. ... der Beruf sehr vielseitig ist und ich sehr viele interessante Men- schen kennenlerne. Sabrina Behnisch ist seit 11 Jahren im Haus Laurentius beschäftigt. Die gelernte Gesund- heits- und Krankenpflegerin ist Wohnbe- reichsleiterin. 6
... es mir das Gefühl gibt, etwas Sinnvolles zu tun. Ich erlebe viel Dankbarkeit von Bewohnern und Angehörigen. Iwona Taflinski, gelernte Krankenschwester, ist Wohnbereichsleitung und bereits seit Januar 1999 im Haus Laurentius. .... es mir immer dann am besten geht, wenn es mit gelingt, Freude, Spaß und Leichtigkeit in den Alltag unserer Bewohner zu bringen. Birgit Hassmann, Pädagogin und Pflege- assistentin, arbeitet seit fünf Jahren im Haus Laurentius. ... es eine anspruchsvolle und sehr verantwortungsvolle Tätigkeit ist. Matthias Christoph Hentschel arbeitet seit 13 Jahren als Pflegefachkraft im Haus Laurentius und hat bei uns auch seine Ausbildung gemacht. 7
Finden und Binden Finde n & Bin So heißt das große Projekt des VKA, de n welches im September 2018 mit einer Kick-off Veranstaltung den Mitarbeitenden bekannt gemacht wurde. st, Ve Text: Der VKA steht für eine hohe Qualität in der Altenhilfe. Diese rände Sarah Vogel entsteht dadurch, dass unsere rund 2.100 Mitarbeitenden in den verschiedensten Bereichen tagtäglich großartige Leistungen er- bringen. Wie durch Medien und auch unseren Berufsalltag be- zuge r u kannt, fehlen jedoch immer mehr Pflegekräfte auf dem Arbeits- n g markt. Gleichzeitig arbeiten in vielen Einrichtungen Kollegen, die stalte in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen und dann als Arbeitskräfte fehlen. Daher ergaben sich für die Entwicklung des n? VKA die elementaren Fragen: „Was können wir tun, um weiterhin unsere Mitarbeitenden zu Binden?“ und „Wie können wir neue Mitarbeitende Finden?“ Diese Fragen lassen sich natürlich nicht so einfach beantworten. Deshalb wurde das Projekt Finden und Binden ins Leben gerufen. Mit diesem zukunftsweisenden Projekt möchten wir weiterhin daran arbeiten für unsere Mitarbeitenden sowie auch für zukünf- tige Kollegen attraktive Arbeitsbedingungen und Entwicklungs- möglichkeiten zu schaffen. Innerhalb des Projektes beschäftigen sich dafür Mitarbeitende aus unterschiedlichen Einrichtungen in folgenden drei Arbeitergruppen: AG Ausbildung Da unsere Auszubildenden unsere Fachkräfte von morgen sind, legen wir großen Wert auf eine gute Ausbildung. Durch die gene- ralistische Pflegeausbildung wird sich zudem die praktische Aus- bildung deutlich verändern. Die AG Ausbildung beschäftigt sich mit diesen Änderungen und der Frage, wie wir im VKA weiterhin eine gute praktische Ausbildung ermöglichen. AG Dienstplan Der Dienstplan ist in jeder Einrichtung ein wichtiges Instrument. giona Die AG Dienstplan beschäftigt sich mit der Erstellung und Erpro- ler An etzun 8 bieter g, in von
bung innovativer Dienstplanmodelle. Das Ziel ist es, mehr Fle- xibilität, Planbarkeit und Zuverlässigkeit für den Mitarbeiter zu schaffen. AG Recruiting Um neue Mitarbeitende zu finden, ist es wichtig, den VKA für zukünftige Interessenten präsent zu machen. Geleitet durch Fra- gen wie, „Was bieten wir? „Was macht uns zum attraktiven Ar- beitgeber?“ „Wie werden Menschen auf uns aufmerksam, die sich für die generalistische Ausbildung interessieren?“ erarbeitet diese Gruppe kreative und neue Lösungsansätze für das Recruiting und für die Personalbindung im VKA. Die aktuellen Arbeitsschritte in den jeweiligen Gruppen werden den Leitungskräften der Einrichtungen regelmäßig mitgeteilt, sodass die Mitarbeiter immer auf dem aktuellen Stand bleiben. Zudem werden Ideen unserer Mitarbeiter gerne mit in die Ar- beitsgruppen aufgenommen. Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden diesen Schritt in Richtung Zukunft zu gehen! 9
Demographie im Haus Laurentius: Stand 8.2.2019 Unser6 Team 32 in Zahlen Pflege 16 6 32 Hauswirtschaft Pflege 16 60 Hauswirtschaft Sozialdienst 6 2 324 60 Sozialdienst Pflege Verwaltung 16 24 Verwaltung Hauswirtschaft Café zum Garten Café zum Garten 60 Sozialdienst Haustechnik Haustechnik 24 Verwaltung Café zum Garten Insgesamt arbeiten 111 MitarbeiterInnen in der Einrichtung. Haustechnik In der Zahl sind die ehrenamtlichen Helfer nicht berücksichtigt. Es arbeiten: 60 MitarbeiterInnen in der Pflege: 52 Frauen und 8 Männer 24 MitarbeiterInnen in der Hauswirtschaft: 23 Frauen und 1 Mann 2 Männer in der Haustechnik 16 MitarbeiterInnen im Sozialdienst/Betreuung 14 Frauen und 2 Männer 3 Frauen im Cafe zum Garten 6 Frauen in der Verwaltung und am Empfang Geschlechterverteilung 100 90 80 70 60 50 40 30 20 weiblich männlich 10 0 10 weiblich männlich
Eine Bewohnerin erinnert sich Ein Zahnersatz kann viel Transitzug 1987 mehr als nur kauen Quelle: www.wikipedia.de Es war etwa das Jahr 1970. Wir hatte nämlich kurz davor mei- befanden uns auf dem Rückweg ne ersten Ersatzzähne bekom- von einem Besuch bei meinem men und die wurden „Prothese“ Bruder in der damaligen DDR. genannt). Daraufhin brach ich Dieser brachte uns nach Mag- in lautes Gelächter aus und er- deburg zum Zug, welcher schon zählte es meinem Bruder. überfüllt ankam – sogar in den Auf dem Trittbrett daneben Gängen standen Passagiere mit stand der Schaffner mit Kelle ihrem Gepäck - so dass wir eben und Pfeife, der wahrscheinlich noch einen Stehplatz unmittelbar auch schmunzelte, denn nach- neben dem Einstieg bekamen. dem der Zug abfuhr und er Wir standen am Fenster und selbst dazu stieg, sagte er: „Das unterhielten uns noch mit Kind hat recht – rein mit Euch!“ meinem Bruder. Meine kleine So verhalf uns die arglose Tochter erblickte hinter uns Äußerung unserer Tochter nicht ein leeres Abteil mit dem nur zu einem Sitzplatz während Schild „Reserviert für Behin- der langen Fahrt, außerdem derte“ und fragte mich, was brauchten wir zur Kontrolle an das Wort „Behinderte“ bedeu- der Grenze mit unserem Ge- tet. So schnell fiel mir nichts päck nicht auszusteigen, denn Besseres ein als, das wären z.B. dann konnte es passieren, dass Personen mit Prothesen. Da- der Zug planmäßig losfuhr und rauf meine Kleine: „Aber dann wir stundenlang auf den nächs- dürfen wir doch rein, du hast ten hätten warten müssen. doch jetzt eine Prothese.“ (Ich 11
Laurentius-Chor „Es schwinden jedes Kummers Falten, so lang des Liedes Zauber walten.“ Steht der „Laurentius-Chor“ auf den Wochenplänen, dann wissen die meisten inzwischen, uns besucht kein Chor mit zufällig glei- Text: chem Namen wie unser Haus – nee: Wir singen selbst und lernen Angelika Klute- dabei neue Lieder und meist auch etwas über Musik. Wieand Dann kommt der Chorleiter, Herr Foh, und übernimmt die Re- gie im Speisesaal, der dann zum Probenraum wird. Herr Foh ist gelernter Musikgeragoge und Musik ist seine große Leidenschaft, was wir bei jeder Probe erleben dürfen. Den Laurentius-Chor gibt es seit Anfang 2018. Seitdem treffen sich zunehmend meher Be- wohnerInnen 1x im Monat zum gemeinsamen Singen. Im letzten Jahr hat Herr Foh bereits den Laurentius-Chor der Mitarbeite- rInnen auf seinen großen Auftritt beim Sommerfest vorbereitet und unterstützt. (Was auch sehr notwendig war, denn so einfach war die Melodie nicht zu singen.) Jede Chorstunde gliedert sich in drei Phasen. In Phase geht es um Bewegung: sich recken, strecken und tief atmen, um in 12
Der Laurentius- Chor ist – wie die anderen musikalischen Angebote – eine will- kommene Abwechslung, die glücklich macht. Schwung zu kommen und locker zu werden für‘s Singen. Erst da- nach beginnt die Phase zwei, das Singen und das Erlernen. Beim letzten Mal war es das neue Lied: „La la la la“ – wie der Name schon sagt: ein Lied ohne besonderen Text … Dieses Lied geht auf die jüdische Tradition der „Nigun“ zu- rück, ein Gesang ohne Worte, der langsam und getragen begin- nt, „Moll“, wie uns Herr Foh erklärt, bei dem sich dann aber das Tempo von Wiederholung zu Wiederholung steigert. Wir üben zunächst die Melodie mit einer Stimme, dann mit Zweitstimme. Wobei wir uns trotz Bewegungseinstimmung „typisch ostwestfä- lisch“ wieder auf unseren Stühlen hängenlassen. Es bedarf erst der Aufforderung von Herrn Foh, damit wir uns wieder aufrich- ten und unsere Stimmen den richtigen Klang bekommen. Zwei Stimmen, also so einfach lässt uns Herr Foh dieses Mal nicht „davonkommen“. Zusätzlich kommt noch ein besonderer Klatschrhythmus hinzu, d. h. erst „einstimmig“ klatschen, dann 13
mit Einsatz der „Zweitstimme“ alles zusammen: Singen in verschiedenen Stimmen und gleichzeitig Klatschen in der „Erst- und Zweitstimme“... – da muss man gehörig aufpas- sen. Herr Foh übt das einige Male mit uns, lobt uns auch meis- tens und irgendwann ist er tatsächlich mit uns zufrieden. Und wir wissen, dass je besser es klappt, desto zufriedener sind wir auch selbst. Wir spü- ren, wie uns die Musik Le- bensfreude vermittelt und Er- Herr Foh und innerungen wachruft. Es macht wirklich allen große Freude, den Frau Ellie sind Rhythmus zu spüren und sich von der Melodie leiten zu lassen. gern gesehene Aber unsere Chorstunde ist damit nicht etwa zu Ende, denn die Gäste im Haus Laurentius. letzte Viertelstunde gehört dem „Wunschlieder“-Singen. Herr Foh fragt nach einem Wunschlied – und wie das immer so ist in größeren Gruppen, zuerst traut sich keiner, etwas zu sagen. Beim letzten Mal fiel Frau Meyer dann aber ihr Lieblingslied ein: „Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein …“, in ihrer Lieblingsfassung, ge- sungen von Rene Caroll, den sie einmal in Bielefeld bei einem Konzert erlebt und ihm dabei einen Blumen- strauß überreicht hat. Herr Foh setzt sich ans Kla- vier und fängt an zu spie- len. Nach und nach fallen den SängerInnen einzel- ne Zeilen des Liedes ein und dann immer mehr Text – und am Ende singen viele dann Frau Meyers Lieblingslied mit. Nun sollten Lieder vorgeschlagen werden, in denen die Farbe „rot“ 14
vorkommt. Aber so abrupt, dass kennen sicher alle, fällt einem dann auch dazu auf die Schnelle nicht sofort etwas ein. Aber Herrn Foh wäre nicht Herr Foh, wenn er nicht schon eine Idee hätte. Und so stimmt er auf seinem Klavier an: “Rote Lippen soll man küssen …, in der Originalversion gesungen von Gus Backus. Einige kannten natürlich den Text bzw. Ausschnitte daraus und sangen mit. „Gefühlt“ gehen die Chorstunden mit Herrn Foh immer in ganz kurzer Zeit und viel schnell zu Ende – aber so ist das: wenn einem Dinge Spaß machen, verfliegt die Zeit im Nu. Wir freuen uns auf das nächste Mal mit Herrn Foh – und neuen und bekannten Liedern – und Ellie, seiner Hündin, die immer ge- duldig auf ihrer Decke liegt und zuhört. Musik ist Trumpf Warum tut uns Musik und Singen so gut? Welchen Ein- fluss üben sie auf unsere Psyche und unser Empfinden und Denken aus? Die Wissenschaft hat hier eine eindeu- tige Antwort: Singen macht glücklich, egal in welchem Alter. Dafür ist das Glückshormon Serotonin verantwort- lich, das beim Singen und Musizieren verstärkt produ- ziert wird und uns ein positives Gefühl vermittelt. Musik wirkt auch anregend und kann müde Menschen munter Quelle: und aufgekratzte Menschen ruhiger machen. www.lifta.de Zusätzlich fördert das bewusste Atmen mit jeder Lied- zeile, dass sowohl Lungenfunktion als auch das Herz- Kreislauf-System davon profitieren. Unser Körper nimmt mehr Sauerstoff auf und wir fühlen uns insgesamt fitter. Außerdem hält Singen auch geistig fit, denn wie wir wissen, lässt unser Gedächtnis altersbedingt nach. Beim Singen und Lernen neuer Liedzeilen wird das Gehirn jedes Mal gefordert, was dazu führt, dass sich die Synap- sen im Gehirn neu vernetzen, um mit dem Rhythmus mitzuhalten. 15
50. Bühnenjahr Heidi Hedtmann – die „jodelnde Sauerländerin“ Im März 2014 wurde Heidi Hedtmann Monatssiegerin beim großen „Deutschen Volksmusik Wettbewerb“ vom „Deut- schen Musik Fernsehen“ und zählt mit über 200 Auf- tritten pro Jahr zu einer der erfolgreichs- ten Entertai- nerinnen in Deutschland. Hätten Sie es gedacht? „Unse- in der in Mainz Margit Spon- re“ Heidi feiert in diesem Jahr heimer ihr Karnevalslied „Am ihr 50-jähriges Bühnenjubilä- Rosenmontag bin ich geboren“ um. Sie haben richtig gelesen, präsentierte, das inzwischen zu seit mehr als 50 Jahren steht einem Evergreen geworden ist. die Marsberger Sängerin Hei- „Dieses Lied hatte ich in weni- di Hedtmann auf der Bühne. gen Stunden einstudiert und Was um so ungewöhnlicher ist, am Samstag vor Rosenmontag wenn man bedenkt, dass sie 1969 in meiner Heimatgemein- erst 53 Jahren alt ist. de Hesperinghausen gesun- Aber am Karnevalssamstag gen,“ erzählt Heidi Hedtmann. des Jahres 1969 stand die da- Rückblickend sagt Heidi heute: mals dreijährige Heidi zum „Mein Leben ist Musik!“ Sie ersten Mal vor Publikum auf nahm Klavierunterricht, Ge- der Bühne. Das war die Session, sangsunterricht und spielt Lyra 16
und Flügelhorn. Im Vorder- an ihre Ziele half ihr, im Jah- grund stand jedoch immer die re 2012 dieses Versprechen Gesangskarriere. einlösen zu dürfen. In kurzer Heidi wollte mehr sein als Zeit hatte Heidi ein Repertoire das kleine Mädchen, das mal von 400 Liedern, das heute auf im Karneval ein Lied vorträgt. etwa 800 angewachsen ist. Im Und als sie mit „Tief im schö- gesamten deutschsprachigen nen Sauerland“ ihren ersten Raum steht Heidi Hedtmann Ohrwurm präsentierte, der heute fast täglich auf der Büh- eigens für sie komponiert und ne oder im Saal eines Alten- getextet war, gelang ihr damit und Pflegeheimes und genießt auf Anhieb der Erfolg in den die strahlenden Augen ihres deutschen Radioredaktionen. Publikums. „50 Jahre Bühne, Es folgten sehr bald weitere 50 Jahre Publikum, 50 Jah- eigene Titel und Tonträgerpro- re Musik“ resümiert sie heute duktionen und Medieneinsätze. nicht ohne Stolz. Solange sie von der Musik al- Pünktlich und passend zu leine nicht leben konnte, übte ihrem außergewöhnlichen Jubi- sie eine Tätigkeit im sozialen läum schrieb ihr langjähriges Dienst eines Seniorenheims Autorenteam, Heinz-E. Klock- aus. Ihre ausgeprägte soziale haus und Theo Bachschmid, Ader kommt auch darin zum den schon fast biografischen Ausdruck, dass sie sich für die Titel „Mein Leben ist Musik“, Kinderkrebshilfe genauso en- den sie in Kürze auch auf ihrer gagierte wie für den Tierschutz neuen Homepage präsentieren und sich für Wohltätigkeitsga- wird und der dann auch an die las einsetzte und zur Verfügung Sender geht und in den welt- stellte. weiten Portalen verfügbar ist. Von 2008 bis 2010 musste sie Ihre ständig wachsende Fange- krankheitsbedingt eine unge- meinde freut sich schon auf ihr wollte Pause einlegen und gab Jubiläumslied, das sie durch sich selbst das Versprechen: das ganze Jubiläumsjahr be- „Wenn ich wieder gesund werde, gleiten wird. setze ich meine Gesangskarri- Eine Frage noch zum Schluss: ere fort und werde zunehmend Wie ist die heimische Sängerin zu alten und behinderten Men- zu dem ehrenvollen Namen schen gehen und für die singen, „Die jodelnde Sauerländerin die nicht mehr in Konzerte ge- gekommen?“ Heidi lacht. „Ja, hen und am aktiven Leben wie das ist inzwischen ein Marken- gewohnt teilnehmen können.“ zeichen. Es war in den Alpen, Der Glaube an sich selbst und genauer gesagt in Österreich in 17
Von links: 1994, Kitzbühel, wo ich gefragt wur- Sauerlandjodler – Ich bin die 2010 und 2017 de, warum ich nicht mal einen jodelnde Sauerländerin. Es ent- bei unserem Sommerfest. Jodler über mein Sauerland stand ein Tonträger und auch herausbringe. Als ich Heinz ein Video. Und nun bin ich die Klockhaus davon erzählte, fand jodelnde Sauerländerin und er die Idee gut und schrieb habe bereits mehrere eigene es direkt auf den Punkt: Der Jodler im Programm.“ Neu eingezogen Wir begrüßen ganz herzlich im Haus Laurentius Hans Betsche . eingezogen am 29. Januar 2019 Hannelore Hansen-Bartoldus . eingezogen am 29. Januar 2019 Rudolf Bartholdus . eingezogen am 6. Februar 2019 Margret Lemanis . eingezogen am 18. Februar 2019 Edith Teichert . eingezogen am 20. Februar 2019 Edith Kott . eingezogen am 21. Februar 2019 18
Gerhard Duncker Warum sagt man eigentlich ...? – Redewendungen kurz erklärt! Manchmal fühlt man sich wie ein begossener Pudel, nach einem Tadel oder einer großen Enttäuschung. Im Niederdeutschen bedeute- te früher Pudel so viel wie „Pfütze“ oder „Morast“. Sich zu pudeln hieß, sich im Wasser hin und her zu be- wegen. Den Hund, den man dann bei der Jagd auf Was- servögel abrichtete, nannte man Pudelhund, später nur noch Pudel. Und wenn der dann aus dem nassen und kalten Wasser kam, sah er oft erbärmlich aus, eben wie ein „begossener Pudel“. Der „Schwein- Aber es geht ihm immer noch besser als dem Hund, von dem hund“ ist keine Redewendung, man sagt: „ Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt“.Diese sondern lt. Wiki- Redewendung bezieht sich auf eine alte Geschichte von Till Eulen- pediaeine „Alle- spiegel. Der arbeitete einmal bei einem Bierbrauer, der einen Hund gorie der Wil- hatte, der „Hopf“ hieß. Als der Braumeister Till Eulenspiegel an- lensschwäche, die eine Person wies, Bier zu brauen und dabei ordentlich den Hopfen sieden, warf daran hindert, dieser den Hund in die Braupfanne, wo er elend starb. Natürlich unangenehme jagte der Bierbrauer Eulenspiegel wütend vom Hof. Tätigkeiten aus- Was auch in Zukunft geschieht, vor allem wünsche ich Ihnen, zuführen“. dass Sie nicht sagen müssen:“ Ich bin auf den Hund gekommen“. Das wäre schlimm. Früher packte man nämlich sein Erspartes in eine Holzkiste, auf deren Boden ein Hund gemalt war, sozusa- gen ein symbolischer Wachhund. War das Geld alle, sah man den Hund. Man war, im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Hund gekommen“. 19
Wir gratulieren im März ganz herzlich zum Geburtstag Den Mitarbeitern Mehtap Durak 01.03. Wohnbereich Altstadt Anna Maria Höhne 07.03. Auszubildende Pflege, WB Altstadt Irina Olfert 10.03. Betreuungsdienst Alma Aganovic 14.03. Wohnbereich Park Stefanie Schimmang 14.03. Hauswirtschaft Klaus Wienstrath 19.03. Betreuungsdienst Stephanie Stouw 22.03. Wohnbereich Altstadt Rosario Pallasigui 24.03. Wohnbereich Park Gabriella Thuroczy 27.03. Sozialer Dienst Andreas Derksen 27.03. Nachtdienst Den Bewohnern Dorothea Brigitta Sonst Zi 367 10.03.1933 86 Jahre Erhard Stebner Zi 509 17.03.1936 83 Jahre Ilse Thees Zi 369 18.03.1923 96 Jahre Agnes Verhoff Zi 4 21.03.1921 98 Jahre Else Westphal Zi 122 22.03.1922 97 Jahre Dorothea Lenz Zi 237 23.03.1938 81 Jahre Leopold Klein Zi 240 23.03.1930 89 Jahre Olga Diekmann Zi 238 27.03.1926 93 Jahre 20
Wichtige Termine im März ........................................................................................................................................................... Mo., 4.3. 15.11 Rosenmontag mit Heidi Hedtmann .............................................................................................................................................................. Fr., 8.3. 16.00 Salonmusik ............................................................................................................................................................ Mi., 13.3. 19.00 Stammtisch .............................................................................................................................................................. Do., 14.3. 15.00 Waffeln backen .............................................................................................................................................................. Fr., 15.3. 16.00 Tanzcafé .............................................................................................................................................................. Mo., 18.3. 10.00 Schuh Residenz .............................................................................................................................................................. Do., 21.3. 17.12 Kulinarischer Abend zum Frühlingsfest .............................................................................................................................................................. Mo., 25.3. 10.00 Chic in Strick ............................................................................................................................................................. Mi., 27.3. 19.00 Stammtisch .............................................................................................................................................................. Do., 28.3. 14.30 Ausflug ............................................................................................................................................................. Fr., 29.3. 16.00 Literarische Stunde .............................................................................................................................................................. Er ist‘s Frühling läßt sein blaues Band Wollen balde kommen. Wieder flattern durch die Lüfte; Horch, von fern ein leiser Harfenton! Süße, wohlbekannte Düfte Frühling, ja du bist‘s! Streifen ahnungsvoll das Land. Dich hab ich vernommen! Veilchen träumen schon, Eduard Mörike 21
Erstes Treffen der Lese-Eulen Frischer Wind am Nachmittag Am Mittwoch, den 6. Februar war es soweit: am Nachmittag trafen sich die „Lese-Eulen“ erstmals zum gemeinsamen Geschichten- Text: austausch. Einmal im Monat soll es nun die Renée Weber Möglichkeit geben, in guten Geschichten zu schwelgen und sich über die Liebe zur Literatur auszutauschen. Für den Beginn der Reihe hatte ich als Organisatorin eine gemüt- liche Teestunde arrangiert, in der sich die Runde kennenlernen und ins Gespräch kommen konnte. Wie schön, dass Sie so zahl- reich erschienen sind! Eine fein gedeckte Tafel mit unserem chine- sischen Teeservice begrüßte die Teilnehmerinnen. Mit dem gereichten Tee fanden wir dann einen stimmungsvollen Einstieg in das Märchen „Die Teekanne“ von Hans Christian An- dersen. In eleganter Manier beschreibt es den Lebenslauf einer stolzen Teekanne, die sich in jungen Jahren über ihre Schönheit definiert. Von dieser muss sie sich im Laufe ihres Lebens immer mehr verabschieden. Das fällt ihr zuerst einmal sehr schwer. Lang- sam kann sie den Sinn darin verstehen und findet zu einer ande- ren, tieferen Form der Schönheit. Das Märchen ließ in der Runde einen Gesprächsfluss entstehen, der frühere Leseerfahrungen lebendig werden ließ. So erzählte Frau Zehrfeldt von der Bedeutung, die die Lektüre von Johanna 22
Spyris „Heidi“ für sie hatte. Aufgewachsen im Ruhrgebiet, bot sich ihr über Heidis Geschichte eine Gelegenheit, in die wunderbare Welt der Berge abzutauchen. Die Bilder, die damals in der Phanta- sie entstehen konnten, sind immer noch lebendig und tröstlich. Auch Frau Tang oder Frau Möller teilten ihre Erfahrungen mit. So erfuhren wir beispielsweise von regelmäßigen Besuchen in der örtliche Leihbücherei oder vom überbordenden Bücherregal des Großvaters, aus dem sich Frau Tang in ihrer Kindheit immer wie- der ein Buch ausleihen durfte. Der Austausch darüber führte zu einem gemütlichen Geplauder in vertrauter Runde. Da zeigte sich einmal mehr, dass Geschichten eine verbindende Kraft haben können - und nicht nur das! Auch Trost und ein tief- eres Verstehen des Lebens können daraus erwachsen, dass wir uns in unseren (Lebens-) Geschichten einander mitteilen. Auf das nächste Zusammensein der Lese-Eulen im März freue ich mich schon sehr und hoffe auf Ihr zahlreiches Erscheinen! Ach ja, und sollte Sie die Geschichte von Andersens Teekanne interesseren, auf der nächsten Seite können Sie sie in aller Aus- führlichkeit lesen. Herzliche Grüße sendet Ihnen Renée Weber Wir nehmen Abschied und trauern um Alice Hausdorf . verstorben am 25. Januar 2019 Karlheinz Wieling . verstorben am 29. Januar 2019 Käthe Behrendt . verstorben am 8. Februar 2019 Sieglinde Schipper . verstorben am 9. Februar 2019 Alida Birkner . verstorben am 12. Februar 2019 23
Hans Christian Andersen Die Teekanne Es war einmal eine stolze Teekanne, stolz auf ihr Porzellan, stolz auf ihre lange Tülle, stolz auf ihren breiten Henkel; sie hatte etwas vorne an und hinten an, den Henkel hin- ten, die Tülle vorn, und da- von sprach sie; aber sie sprach nicht von ihrem Deckel, der war zerbrochen, der war gekit- tet, der hatte einen Fehler, und Ding voraus, das sie niemals von seinen Fehlern spricht man erhalten, ich erhielt eine Tülle, nicht gerne, das tun die andern die macht mich zur Königin auf genug. Tassen, Sahnekännchen dem Teetisch. Der Zuckerschale und Zuckerdose, das ganze Tee- und dem Sahnekännchen ward geschirr würde wohl mehr an es vergönnt, die Dienerinnen die Gebrechlichkeit des Deckels des Wohlgeschmacks zu sein, denken und von der sprechen aber ich bin die Gebende, die Quelle: www.maerchen.net als von dem guten Henkel und Herrschende, ich verbreite den der ausgezeichneten Tülle, das Segen unter der durstenden wußte die Teekanne. Menschheit; in meinem In- „Ich kenne sie!“ sagte sie zu nern werden die chinesischen sich selber. „Ich kenne auch Blätter mit dem kochenden wohl meine Mängel, und ich geschmacklosen Wasser ver- erkenne sie, darin liegt meine bunden.“ Demut, meine Bescheidenheit, All dies sagte die Teekanne Mängel haben wir alle, aber in ihrer unternehmenden Ju- man hat doch auch Begabung. gendzeit. Sie stand auf dem Die Tassen erhielten einen gedeckten Tisch, sie wurde von Henkel, die Zuckerdose einen der feinsten Hand erhoben: Deckel, und ich erhielt noch ein aber die feinste Hand war un- 24
geschickt, die Teekanne fiel, sischen Blätter und das ko- die Tülle brach ab, der Henkel chende Wasser, ein Ersatz für brach ab, der Deckel ist nicht den abgebrochenen Henkel und wert, darüber zu reden; es ist die Tülle. Und die Zwiebel lag genug von ihm geredet. Die in der Erde, die Zwiebel lag in Teekanne lag ohnmächtig auf mir; sie wurde mein Herz, mein dem Fußboden; das kochende lebendes Herz; ein solches Wasser lief heraus. Es war ein hatte ich früher nie gehabt. Es schwerer Schlag, den sie er- war Leben in mir, es war Kraft, hielt, und das Schwerste war, viel Kraft; der Puls schlug, die daß sie lachten; sie lachten über Zwiebel trieb Keime; es war, sie und nicht über die unge- wie um zersprengt zu werden schickte Hand. von Gedanken und Gefühlen; „Die Erinnerung kann ich sie brachen auf in einer Blüte; nicht loswerden!“ sagte die ich sah sie, ich trug sie, ich ver- Teekanne, wenn sie sich später gaß mich selber in ihrer Herr- ihren Lebenslauf erzählte. „Ich lichkeit; gesegnet ist es, sich wurde Invalide genannt, in eine selber in anderen zu vergessen! Ecke gestellt und tags darauf Sie sagte mir nicht Dank; sie an eine Frau fortgeschenkt, die dachte nicht an mich - sie wur- um Küchenabfall bettelte; ich de bewundert und gepriesen. sank in Armut hinab, stand Ich war froh darüber, wie mu- zwecklos, innerlich wie äußer- ßte sie es da sein! Eines Tages lich; aber da, wie ich so stand, hörte ich, daß gesagt wurde, sie begann mein besseres Leben; verdiene einen besseren Topf. man ist das eine und wird ein Man schlug mich mitten ent- ganz anderes. Es wurde Erde in zwei; das tat gewaltig weh, aber mich gelegt; das heißt für eine die Blume kam in einen besse- Teekanne, begraben zu werden; ren Topf - und ich wurde in den aber in die Erde wurde eine Hof hinausgeworfen - liege da Blumenzwiebel gelegt; wer sie als ein alter Scherben - aber ich hineinlegte, wer sie gab, das habe die Erinnerung, die kann weiß ich nicht; gegeben wurde ich nicht verlieren.“ sie, ein Ersatz für die chine- 25
Achim Babel Auf ein Wort ... Liebe Leserin, lieber Leser, „am Aschermittwoch ist alles vorbei, die Schwüre auf Treue sie brechen entzwei …“ Text von Jupp Schmitz Der März beginnt mit den tollen Tagen. Zwar sind wir nicht im karnevalistischen Rheinland, doch die Ausgelassenheit der Kar- nevalstage ist hier und dort auch in unseren Breiten zu sehen. Das Lied beschreibt die Zeit nach den tollen Tagen. Da wo der All- tag wieder greift und die Ausgelassenheit der Nüchternheit weicht. Für uns Christen beginnt mit dem Aschermittwoch die Fasten- zeit. Wir werden mit Tagen der Verlassenheit und der Verzweif- lung konfrontiert. Jesus Christus durchlebte den Jubel des Palmsonntages und die Verleugnung im Garten Gethsemane. Es ist wohl eine der schlimmsten Erfahrungen von uns Menschen verlassen zu wer- den. Freunde, die in Krankheit und Leid verschwinden. Bekannte, die in schweren Zeiten nicht bleiben. Jesus hat das erlebt und viele von uns auch. So manche Schwüre der Treue sind ausinandergebrochen. Doch einer bleibt! Gott hat schon in der Taufe versprochen unseren Lebensweg mit zu gehen. Nein, dies war keine Zusage für einen Platz an der Son- ne. Gottes Treueeid an uns Menschen verschont nicht vor dunklen Stunden, sondern Gott trägt durch die Verzweiflung. Die Fastenzeit lädt ein, dieser Liebe Gottes zu uns Menschen wieder nachzuspüren. Durch Zeiten der Stille und der Besinnung Gott in unserem Leben wieder Raum zu geben. Nutzen wir doch diese 40 Tage! Täglich 10 Minuten sind ausrei- chend. Still werden, einen Abschnitt im Evangelium lesen, beten. Am Aschermittwoch fängt alles erst an ... Eine gute Fastenzeit wünsche ich Ihnen, Ihr Achim Babel 26
Lust, Veränderung mitzugestalten? Der Verein Katholischer Altenhilfeeinrichtungen Paderborn e.V. (VKA) ist ein regionaler Anbieter von 22 stationären Einrichtungen im Erzbistum Paderborn. Unser Erfolg liegt in der regionalen Vernetzung, in der Nutzung der Synergien im Verbund sowie in der Qualifizierung unserer Führungskräfte und Mitarbeiter. Für unserer Haus Laurentius in Bielefeld suchen wir ab sofort Pflegefachkräfte (m/w/d) in Voll- oder Teilzeit. Wir bieten Ihnen einen unbefristeten Arbeitsvertrag eine vielseitige und anspruchsvolle Tätigkeit mit Aufstiegschancen und Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung leistungsgerechte Vergütung nach AVR Caritas inkl. Jahressonderzahlung und Leistungsentgelt betriebliche Altersversorgung ein angenehmes Arbeitsklima in einem motivierten Team Ihre Aufgaben sind eigenverantwortliche Steuerung des Pflegeprozesses anhand des Strukturmodells Anleitung von Pflegehilfskräften sowie pflegefachliche Ausbildung von Schülern Umsetzung des Pflegeprozesses und der Behandlungspflege Beratung von Bewohnern und Angehörigen Mitarbeit in der Weiterentwicklung des eigenen Arbeitsfeldes Wenn Sie eine Pflegefachkraft sind pflegefachlich auf dem aktuellen Stand sind sich beruflich weiterentwickeln möchten Ihnen das Wohlbefinden der Bewohner und eine fachkompetente Pflege am Herzen liegen Spaß an der Zusammenarbeit in einem offenen und dynamischen Team haben … dann sind Sie genau richtig bei uns. Ihre Bewerbung senden Sie per Mail an bewerbung@vka-ev.de. Für Rückfragen steht Ihnen Frau Maria Bores unter 0521 989114-0 gerne zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter: www.vka-ev.de Wir freuen uns auf Sie! www.vka-ev.de 27
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