LEHRHEFT FÜR DOZIERENDE - Elsevier
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LEHRHEFT FÜR DOZIERENDE Konkrete Vorschläge und Arbeitsmaterialien zur Unterrichtsgestaltung passend zur Generalistischen Ausbildung en, Pr üf e xemplar dent zu tu In f ormationen u ClinicalKey S Mit eich, z ehr D o ze ntenber und vielem m dem flege für die P
Bereit für die Generalistik – mit PflegeHeute und PFLEGEN! Elsevier Lehrbücher, Lernkarten und Fordern Sie diese und andere Titel Prüfungstrainer für die Pflege als digitale Prüfexemplare an unter https://inspectioncopy.elsevier.com 978-3-437-26778-9 978-3-437-25421-5 978-3-437-26701-7 978-3-437-26711-6 978-3-437-27844-0 978-3-437-26804-5 978-3-437-26685-0 978-3-437-28531-8 978-3-437-26202-9 978-3-437-28720-6 978-3-437-25404-8 978-3-437-25403-1 978-3-437-25402-4 978-3-437-25491-8 978-3-437-25412-3 2 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020
Elsevier unterstützt Sie bei der Unterrichtsvorbereitung – auch in der Generalistik Angesichts der generalistischen Pflegeausbildung stehen Wichtig dabei für Sie ist: In jeder der folgenden Auf- nicht nur Pflegeauszubildende vor neuen Herausforde- gabenstellungen, die Sie in Ihren Unterricht integrieren rungen. Sie als Lehrende sehen sich damit konfrontiert, können, finden Sie einen Verweis auf die passende Lite- grundlegende Veränderungen der Ausbildungsstruktur in ratur oder Arbeitsmaterialien, bereitgestellt von Elsevier Ihren Unterricht zu integrieren. Die neuen Rahmenlehr- für Ihren Unterricht. Somit enthält dieses Lehrheft bei- pläne setzen dabei ein komplexes Pflege- und Bildungs- spielsweise zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie als Dozie- verständnis voraus. render unkompliziert Arbeitsblätter downloaden können oder liefert für diverse Gruppenarbeiten direkt die pas- Elsevier möchte Sie dabei unterstützen, Unterrichtsein- sende Literatur zur Eigenrecherche. heiten zu Beginn der Ausbildung nach dem neuen Pfle- geberufegesetz zu gestalten. Teilweise besteht die Möglichkeit die Aufgaben in chro- nologischer Reihenfolge zu verbinden, um somit ggf. Das vorliegende Lehrheft bezieht sich auf die Rahmenplä- mehrere Unterrichtseinheiten vorzubereiten. Insgesamt ne der Fachkommission nach § 53 PflBG, und stellt da- können aber alle Aufgabenstellungen separat voneinan- bei in dieser Ausgabe CE 02 – Zu pflegende Menschen der genutzt und individuell aufbereitet werden. in der Bewegung und Selbstversorgung unterstützen in den Fokus. Ausgehend von einem Lernzielorientierten Unterricht, finden Sie zu Beginn des Lehrheftes diverse Wir wünschen viel Freude und Erfolg beim Lehren und Lernziele, welche durch die darauffolgenden Aufgaben- Lernen! stellungen bedient werden. Diese Lernziele beziehen sich auf Intention, Relevanz und Bildungsziele von CE 02. Ihr Elsevier Pflege Team Die hierbei enthaltenen berufspädagogischen Konzepte stützen sich zu einem Großteil auf einen handlungsori- entierten Unterricht, bieten aber auch Vorlagen für Leh- rervorträge, offene Unterrichtsgespräche oder Einzelar- beit mithilfe von Arbeitsblättern. 978-3-437-25431-4 Jörg Schmal PFLEGEN LERNKARTEN Vertiefung Alter Mensch 978-3-437-25341-6 978-3-437-25441-3 978-3-437-28611-7 978-3-437-25711-7 978-3-437-25701-8 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020 3
Pflegen will gelehrt sein. So unterstützen wir Sie und Ihre Einrichtung. Dozentenbereich Exklusiv für Dozierende und Lehrende bieten wir in unserem Dozentenbereich exklusive und aktuelle Lehrmaterialien an, wie zum Beispiel Arbeitsblätter, Animationen oder editierbare Unterrichtspräsentationen. Hier steht Ihnen eine Sammlung von über 600 Lehrmaterialien kostenlos zur Verfügung, einfach runterladen und gleich einsetzen. Alle Materialien aus diesem Heft sind selbstverständlich auch enthalten. → https://pflegeheute.de/dozentenbereich Unser Service für Sie – kostenfreie digitale Prüfexemplare! Sie würden gerne Ihren Unterricht mit Lehrbüchern von Elsevier gestalten? Dann können Sie ab sofort unser neues Service-Angebot nutzen und Entdecken. Prüfen. Unterrichten. kostenfrei Ihre Prüfexemplare anfordern. Überzeugen Sie sich selbst, dass wir für die Generalistik bestens gerüstet sind! Selbstverständlich können Sie auch alle Bücher, auf die wir uns in diesem Heft beziehen, über die Webseite einfach bestellen. → https://inspectioncopy.elsevier.com ClinicalKey Student für die Pflege ist die interaktive Lernplattform für die Pflegeausbildung. Sie und Ihre Schüler*innen haben Zugriff auf alle relevanten 24+ Lehr- bücher für die Pflege. 10.000+ hochauflösende Abbildungen lassen sich mit buchübergreifender Suche und Fachgebietsfiltern einfach finden und können anschließend rechtssicher verwendet werden. Zudem können Sie ganz einfach individuelle Präsentationen erstellen und exportieren. Über 400 Premium-Lehrmaterialien stehen Ihnen zum direkten Einsatz im Unterricht zur Verfügung. Auszubildende können sich in Lerngruppen organisieren, Lernkarten und Notizen erstellen. Inkl. App für offline-Nutzung. Mehr Informationen finden Sie auf Seite 31 oder fragen Sie Ihren Education Consultant. 4 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020
Pflegen will gelernt sein. So unterstützen wir die Ausbildung Ihrer Schüler*innen RP VIE F E LE Elsevier Pflege Podcasts von Experten zu den Themen E LS Berufliche Herausforderungen im Pflegeberuf, Hygiene, Dekubitus, GE Schlaganfall, Ernährung, Pflegeplanung, Medikamente u.v.m. – hier gibt es kostenlos viele Infos und Pflegetipps. ST AP Alle Infos finden Sie hier: P → https://www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020 + P O D CA Elsevier Pflege App mit Lexikon, Erkrankungen und Pflegeplanungen – kostenlos downloaden. Alle Infos finden Sie hier: → https://www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020 Lernhefte zu den Themen Lunge, Darm und Dekubitus. Diese können die Auszubildenden selbst herunterladen und üben. Die Hefte unterstützen selbständiges Lernen und helfen beim Erarbeiten eines Themas. Hier geht es zu den Heften → https://campaigns.elsevier.com/pflege-lernhefte Lernhelfer für Ausbildung wie Lernkarten, Arbeitsbücher und Literatur zur Prüfungsvorbereitung. Alle Infos finden Sie hier: → https://www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020 5
CE 02 – Zu pflegende Menschen in der Bewegung und Selbstversorgung unterstützen Lernziele*: ▪ Die Auszubildenden entwickeln ein grundlegendes ▪ Die Auszubildenden erleben und reflektieren eige- Verständnis von Gesundheitsförderung durch die ne Grenzen bei der Ausführung von Pflegetätigkei- Auseinandersetzung mit Mobilitätsförderung und ten sowie widersprüchliche Emotionen und Bedürf- Mobilitätserhaltung. (F) nisse. (P) ▪ Die Auszubildenden lernen mobilitäts- und entwick- ▪ Die Auszubildenden finden sich in die neuen rol- lungsfördernde Bewegungskonzepte kennen und er- lenspezifischen Anforderungen ein und beginnen fahren deren Wirksamkeit in Bezug auf alle Alters- Handlungssicherheit auzubauen. Hierbei reflektieren stufen. (F) sie Emotionen und Handlungsmuster und nehmen ▪ Die Auszubildenden erwerben grundlegende systemische Grenzen wahr. (F, S, P) pflegerische Kompetenzen in der Wahrnehmung, ▪ Die Auszubildenden erkennen das Spannungsfeld Beobachtung und Unterstützung von Menschen zwischen idealen Ansprüchen an die Pflege und den mit Einschränkungen in der Selbstversorgung. (F) tatsächlichen persönlichen und institutionell be- ▪ Die Auszubildenden bereiten sich darauf vor an der grenzten Handlungsmöglichkeiten. Sie sind in der Durchführung von Pflegeprozessen sowie an deren Lage, in diesem Feld situativ nach Lösungen zu su- Dokumentation mitzuwirken. (F, M) chen. (F, P) ▪ Die Auszubildenden verstehen Pflege als einen Be- ▪ Die Auszubildenden nutzen ausgewählte Assess- rührungsberuf und bekommen eine Vorstellung von mentverfahren und beschreiben den Pflegebedarf den damit verbundenen positiven und sinnstiftenden unter Verwendung von pflegediagnostischen Begrif- Momenten. (S) fen. (F, M) ▪ Die Auszubildenden sind in der Lage, körpernahe ▪ Die Auszubildenden erheben pflegebezogene Daten und intime pflegerische Handlungen einfühlsam von Menschen aller Altersstufen mit gesundheitli- und fachgerecht durchzuführen. Hierbei können sie chen Problemlagen sowie zugehörige Ressourcen auf individuelle emotionale Reaktionsmuster durch und Widerstandsfaktoren. (F, M) Kommunikation und Interaktion unmittelbar reagie- ▪ Die Auszubildenden interpretieren und erklären die ren und lernen Reflexionsprozesse in diesem Span- vorliegenden Daten bei Menschen mit überschauba- nungsfeld anzuwenden. (F, M, S) ren Pflegebedarfen und gesundheitsbedingten Ein- schränkungen anhand von grundlegenden pflege- und bezugswissenschaftlichen Erkenntnissen. (F, M) in Anlehnung an Intention, Relevanz und Bildungs- ziele CE 02 Rahmenlehrpläne der Fachkommission nach § 53 Pfl BG 2019, S. 40-41 * F: Fachkompetenz / M: Methodenkompetenz / S: Sozialkompetenz / P: Personalkompetenz 6 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020
I. Emotionale Belastungen in Pflegesituationen Pflegesituation: Eigentlich darf so ein Verhalten nicht vorkommen, oder? Es ist 05.45 Uhr. In der Umkleide eines Klinikums sind Herr Ataman ist wach und lächelt Sie an. Nachdem Sie Sie gerade dabei sich für den anstehenden Frühdienst alle Materialien vorbereitet und das Patientenbett rich- umzuziehen. Vor kurzem haben Sie die Ausbildung zur tig positioniert haben, wollen Sie mit der Genitalpflege Pflegefachperson begonnen und befinden sich momen- beginnen. Ihr Praxisanleiter steht auf der gegenüberlie- tan in der zweiten Woche Ihres ersten Praxiseinsatzes genden Bettseite und informiert Herrn Ataman über die auf der internistischen Station. Die anfängliche Nervo- folgende Körperpflege. Sie ziehen die Einmalhandschuhe sität weicht mittlerweile immer mehr einer Vorfreude. an und öffnen die Schutzhose. Doch in diesem Moment Nach dem ersten theoretischen Teil der Ausbildung sind merken Sie, wie der durch die Diarrhö verursachte Ge- Sie nun gespannt auf die vielen Erfahrungen, die in der ruch in ihre Nase steigt und Ihnen schlecht wird. Sie be- Praxis auf Sie warten. Vom Team wurden Sie freundlich ginnen zu würgen und verlassen hektisch das Zimmer. aufgenommen. Es herrscht eine angenehme Atmosphä- Wenige Minuten später haben Sie sich beruhigt und be- re, in der Sie sich gut aufgehoben fühlen. Ihr Praxisan- treten beschämt wieder das Patientenzimmer. Sie ent- leiter, Max Ross, achtet darauf, Sie regelmäßig an die schuldigen sich und beteuern gegenüber Ihrem Praxis- ersten pflegerischen Tätigkeiten heranzuführen und bei anleiter, dass Ihnen so etwas noch nie passiert sei. Der der Umsetzung anzuleiten. So zählt aktuell vor allem die Patient im Nachbarbett, Herr Walther, hat alles beobach- Unterstützung und Übernahme bei der Körperpflege zu tet. Er bemerkt: „Sie Ärmste! Ich hätte dabei auch mei- Ihrem Aufgabenbereich. ne Probleme! Aber wenn man in der Pflege arbeiten will, darf so ein Verhalten eigentlich nicht vorkommen. Das Für Sie kein Problem – schon vor der Ausbildung haben ist ja auch nicht gerade sehr nett gegenüber dem armen Sie in einem Seniorenwohnheim einige Monate lang ein Herrn Ataman, der kann ja nichts dazu!“. Praktikum absolviert. Berührungsängste gegenüber den Bewohnern hatten Sie dabei nie. Ganz im Gegenteil, der Einsatz hat Ihnen viel Freude bereitet. Angeregt haben Sie sich mit den Damen und Herren im Aufenthaltsraum Emotionale Belastungen in Pflegesituationen – Pflegesituation: ARBEITSBLATT unterhalten, Gesellschaftsspiele gespielt oder Ihnen das Eigentlich darf so ein Verhalten nicht vorkommen, oder? Essen serviert. Mit Bewohnern, die einen verwirrten Es ist 05.45 Uhr. In der Umkleide eines Klinikums sind Sie gerade dabei sich für den anstehenden Frühdienst umzuziehen. Vor kurzem haben Sie die Ausbildung zur Pflegefachperson begonnen und befinden sich momen- Eindruck machten, konnten Sie sehr gut umgehen und tan in der zweiten Woche Ihres ersten Praxiseinsatzes auf der internistischen Station. Die anfängliche Nervosi- tät weicht mittlerweile immer mehr einer Vorfreude. Nach dem ersten theoretischen Teil der Ausbildung sind Sie nun gespannt auf die vielen Erfahrungen, die in der Praxis auf Sie warten. Vom Team wurden Sie freundlich zeigten keine Scheu, auch hier kleine Unterhaltungen aufgenommen. Es herrscht eine angenehme Atmosphäre, in der Sie sich gut aufgehoben fühlen. Ihr Praxisan- leiter, Max Ross, achtet darauf, Sie regelmäßig an die ersten pflegerischen Tätigkeiten heranzuführen und bei der Umsetzung anzuleiten. So zählt aktuell vor allem die Unterstützung und Übernahme bei der Körperpflege zu führen. Dies fiel dem Pflegepersonal sehr positiv auf. zu Ihrem Aufgabenbereich. Für Sie kein Problem – schon vor der Ausbildung haben Sie in einem Seniorenwohnheim einige Monate lang Während dieser Zeit haben Sie sich für die generalisti- ein Praktikum absolviert. Berührungsängste gegenüber den Bewohnern hatten Sie dabei nie. Ganz im Ge- genteil, der Einsatz hat Ihnen viel Freude bereitet. Angeregt haben Sie sich mit den Damen und Herren im Aufenthaltsraum unterhalten, Gesellschaftsspiele gespielt oder Ihnen das Essen serviert. Mit Bewohnern, die sche Pflegeausbildung entschlossen. einen verwirrten Eindruck machten, konnten Sie sehr gut umgehen und zeigten keine Scheu, auch hier kleine Unterhaltungen zu führen. Dies fiel dem Pflegepersonal sehr positiv auf. Während dieser Zeit haben Sie sich für die generalistische Pflegeausbildung entschlossen. Der Frühdienst hat begonnen. Sie und Ihr Praxisanleiter Der Frühdienst hat begonnen. Sie und Ihr Praxisanleiter erreichen das nächste Patientenzimmer. In dem Zwei- bettzimmer liegen zwei Herren, unter anderem der 89-jährige Herr Ataman. Herr Ataman hat Alzheimer-De- menz und wurde aufgrund von anhaltender Diarrhö und der Gefahr einer Exsikkose stationär aufgenommen. erreichen das nächste Patientenzimmer. In dem Zweibett- Das Waschen der Beine und des Genitalbereichs soll im Bett durch die Pflegefachpersonen übernommen wer- den. Bei Gesicht und Oberkörper kann die Körperpflege teilweise unterstützend am Waschbecken durchge- zimmer liegen zwei Herren, unter anderem der 89-jäh- Dieses und alle weiteren Arbeitsblätter finden Sie führt und Herr Ataman zum eigenständigen Waschen angeleitet werden. Mit Hilfe eines Rollators ist es Herrn Ataman möglich, selbstständig das Waschbecken zu erreichen. Allerdings strengen ihn schon kurze Strecken oder längeres Stehen sehr an, so dass ein Sturzrisiko besteht. Sie betreten das Zimmer mit einem freundlichen rige Herr Ataman. Herr Ataman hat Alzheimer-Demenz online im Dozentenbereich in der Rubrik „Arbeits- „Guten Morgen!“. Herr Ataman ist wach und lächelt Sie an. Nachdem Sie alle Materialien vorbereitet und das Patientenbett richtig positioniert haben, wollen Sie mit der Genitalpflege beginnen. Ihr Praxisanleiter steht auf der gegenüberliegenden Bettseite und informiert Herrn Ataman über die folgende Körperpflege. Sie ziehen und wurde aufgrund von anhaltender Diarrhö und der blatt“. Wenn Sie die Suchfunktion nutzen wollen, die Einmalhandschuhe an und öffnen die Schutzhose. Doch in diesem Moment merken Sie, wie der durch die Diarrhö verursachte Geruch in ihre Nase steigt und Ihnen schlecht wird. Sie beginnen zu würgen und verlas- geben Sie den Titel an. Hier: „Lehrheft Pflegesitu- sen hektisch das Zimmer. Wenige Minuten später haben Sie sich beruhigt und betreten beschämt wieder das Gefahr einer Exsikkose stationär aufgenommen. Das Patientenzimmer. Sie entschuldigen sich und beteuern gegenüber Ihrem Praxisanleiter, dass Ihnen so etwas noch nie passiert sei. Der Patient im Nachbarbett, Herr Walther, hat alles beobachtet. Er bemerkt: „Sie Ärms- Waschen der Beine und des Genitalbereichs soll im Bett ation: Emotionale Belastungen“. te! Ich hätte dabei auch meine Probleme! Aber wenn man in der Pflege arbeiten will, darf so ein Verhalten ei- gentlich nicht vorkommen. Das ist ja auch nicht gerade sehr nett gegenüber dem armen Herrn Ataman, der kann ja nichts dazu!“. durch die Pflegefachpersonen übernommen werden. Bei Gesicht und Oberkörper kann die Körperpflege teilweise TIPP: Wenn Sie im Dozentenbereich als unterstützend am Waschbecken durchgeführt und Herr Stichwort „Lehrheft“ suchen, werden Ihnen alle Ataman zum eigenständigen Waschen angeleitet werden. Materialien angezeigt. In der Onlineausgabe Mit Hilfe eines Rollators ist es Herrn Ataman möglich, dieses Heftes finden Sie zudem alle Materialien selbstständig das Waschbecken zu erreichen. Allerdings im Anhang. © Elsevier GmbH, München 2020 Erstellt von S. Micucci, Geltendorf Arbeitsblatt 025 strengen ihn schon kurze Strecken oder längeres Ste- hen sehr an, so dass ein Sturzrisiko besteht. Sie betreten → https://pflegeheute.de/dozentenbereich das Zimmer mit einem freundlichen „Guten Morgen!“. www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020 7
Situationsmerkmale Tab. 0.1 Situationsmerkmale, Pflegesituation: Eigentlich darf so ein Verhalten nicht vorkommen, oder? Handlungsanlass ▪ Entwicklungs- und gesundheitsbedingt beeinträchtigte körperliche Mobilität bei Alzheimer-Demenz ▪ Beeinträchtigte Gehfähigkeit ▪ Bewegungsarmer Lebensstil ▪ Gesundheitsrisiken durch Mobilitätsbeeinträchtigung und Gangunsicherheit, z. B. erhöhtes Sturzrisiko ▪ Pflegebedürftigkeit ▪ Gesundheitsbedingte Beeinträchtigung in der Selbstversorgung ▪ Pflegebedingte Notwendigkeit der Beobachtung des Gesundheitszustandes ▪ Aktuell: Diarrhö und Exsikkose (Flüssigkeitsdefizit) Kontext ▪ Klinikum: Internistische Station Akteure ▪ Patient Herr Ataman (89 Jahre) ▪ Pflegeauszubildende/-r ▪ Praxisanleiter Max Ross ▪ Patient Herr Walther Erleben/Deuten/ Patient Herr Ataman Verarbeiten ▪ Einschränkung in der Selbstversorgung ▪ Unsicherheit und Angst vor Stürzen ▪ Umgang mit großer körperlicher Nähe und Distanz in der pflegerischen Interaktion ▪ Abhängigkeit und beeinträchtigte Selbstbestimmung ▪ Möglicherweise Angst und Unsicherheit in neuer Umgebung Praxisanleiter Max Ross ▪ Umgang mit dem Erleben von Emotionen bei Pflegeauszubildenden und Reflexionen der Emotionen ▪ Verantwortung bezüglich der praktischen Ausbildung Pflegeauszubildende/-r ▪ Diskrepanz zwischen den idealen Ansprüchen an die Pflege und den persönlichen Grenzen und widersprüchlichen Emotionen ▪ Überforderung durch neue rollenspezifische Anforderungen ▪ Erleben von Ekel und Scham ▪ Widersprüchliche Emotionen und Bedürfnisse im Umgang mit großer körperlicher Nähe in der pflegerischen Interaktion ▪ Den eigenen Körper in Interaktion mit anderen erfahren Patient Herr Walther ▪ Mitleid gegenüber Mitpatienten ▪ Perspektive aus Patientensicht 8 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020
Handlungsmuster Patient Herr Ataman ▪ Fähigkeiten, Ressourcen und Beeinträchtigungen in der Mobilität unter Nutzung ausgewählter Assessmentverfahren beobachten und dokumentieren ▪ Bei Alltagsaktivitäten in der Mobilität unterstützen und bei Bedarf Hilfsmittel nutzen ▪ Eine sichere Umgebung gestalten ▪ Risiken bei der Beeinträchtig der Mobilität einschätzen und dokumentieren ▪ Zu hilfreichen Bewegungsabläufen anleiten ▪ Bei Orts- und Positionswechsel unterstützen ▪ Maßnahmen zur Förderung und Erhaltung der Mobilität im pflegerischen und therapeutischen Team besprechen ▪ Das eigene Handeln an ausgewählten Expertenstandards der Pflege orientieren (Sturzprophylaxe) ▪ Das eigene Handeln an den Prinzipien der Kinästhetik orientieren Pflegeauszubildende/-r ▪ Selbstfürsorglich mit sich selbst umgehen und sich eigener Empfindungen bewusst werden ▪ Eigene Grenzen der körperlichen Belastbarkeit wahrnehmen und reflektieren ▪ Mit Ekel und Scham in der Pflege auseinandersetzen ▪ Pflegesituationen und emotionale Auswirkungen reflektieren ▪ Handlungssicherheit aufbauen: Emotionen und Handlungsmuster reflektieren und akzeptieren. Nach Lösungen suchen, wie zukünftig in solchen Situationen gehandelt werden kann. ▪ Handlungssicherheit durch Kommunikation und Austausch aufbauen www.pflegeheute.de/lernen
Vorschläge zur Gestaltung des Unterrichts 1. Pflegesituation Lesen Sie gemeinsam mit den Auszubildenden die Pflegesituation und die Situationsmerkmale. 2. Vier Ecken Vier Ansichten (ca. 2 UE – alle Zeitangaben sind nur ungefähre Anhaltspunkte, denn sie können mit der Klassengröße/Größe der Lerngruppe variieren) Methode: Offenes Unterrichtsgespräch Material: ▪ Ggf. Flipchart, Plakate → Veranschaulichung, Vereinfachung Ziele: ▪ Lernziele: – Die Auszubildenden sind in der Lage, körpernahe und intime pflegerische Handlungen einfühlsam und fachgerecht durchzuführen. Hierbei können sie auf individuelle emotionale Reaktionsmuster durch Kommunikation und Interaktion unmittelbar reagieren und lernen Reflexionsprozesse in diesem Spannungsfeld anzuwenden. (F, S, P) – Die Auszubildenden erleben und reflektieren eigene Grenzen bei der Ausführung von Pflegetätigkeiten sowie widersprüchliche Emotionen und Bedürfnisse. (S, P) – Die Auszubildenden finden sich in die neuen rollenspezifischen Anforderungen ein und beginnen Handlungssicherheit aufzubauen. Hierbei reflektieren sie Emotionen und Handlungsmuster und nehmen Grenzen wahr. (F, S, P) – Die Auszubildenden erkennen das Spannungsfeld zwischen idealen Ansprüchen an die Pflege und den tatsächlichen persönlichen und institutionell begrenzten Handlungsmög- lichkeiten. Sie sind in der Lage in diesem Feld situativ nach Lösungen zu suchen. Entwick- lung einer gemeinsamen Position, Herausarbeitung unterschiedlicher Standpunkte und Herausstellung einer möglichen Spannweite zwischen unterschiedlichen Auffassungen. (F, P) ▪ Funktionen und Ziele der Unterrichtsform: – Erwerb von Gesprächskompetenz, Selbstständigkeit und Kritikfähigkeit, Stärkung der sozialen und persönlichen Kompetenz – Aufgreifen von Schülerimpulsen durch individuelle Entfaltungsmöglichkeiten 1. Lesen der Pflegesituation II. Kontrolle über Emotionen und Berufserfahrung: Herr Walther liegt mit seiner Äußerung richtig, 2. Aufteilung des Klassenzimmers in 4 Ecken. Jede Ecke dennoch kann so etwas in der Pflegeausbildung des Raumes steht für eine Ansicht, die von Ihnen, der vorkommen. Nach einer gewissen Zeit und mit Lehrperson vorgegeben wird. genügend Berufserfahrung sollte so etwas jedoch 3. Mögliche Ansichten, welche Sie auf die Ecken verteilen nicht mehr passieren und Gefühle wie Ekel sollten können: unter Kontrolle sein, auch um sich selbst im Be- I. Wahrung der Professionalität: Herr Walther liegt rufsalltag zu schützen. mit seiner Äußerung richtig. Wenn man sich dafür III. Annehmen und Reflektieren eigener Emotionen: entscheidet in der Pflege zu arbeiten, dann sollte Solche Emotionen können in diesem Beruf immer man mit solchen Situationen rechnen und in der wieder hervorgerufen werden. Es war richtig den Lage sein, sich dementsprechend professionell Raum zu verlassen. Wichtig ist, wie im Nachhin- und empathisch zu verhalten. Würgen und den ein damit umgegangen wird: Das heißt, ob und Raum verlassen ist beleidigend und entwürdigend wie man die Situation kommuniziert und ehrlich für den hilfebedürftigen Menschen. 10 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020
gegenüber den eigenen Emotionen ist. Ebenso ist Das heißt, dass jede Ecke des Raumes für eine Ansicht eine empathische Denkweise gefragt, welche die steht, welche von Ihnen, der Lehrperson, vorgegeben Gefühle der Patienten in diesem Moment berück- wird. Nachdem die vier Betrachtungsweisen der Pfle- sichtigt. gesituation mitgeteilt wurden, bitten Sie die Auszu- IV. Keine Überbewertung eigener Emotionen: Es war bildenden, gemäß ihrer persönlichen Stellungnahme, richtig den Raum zu verlassen. Kommentare wie sich in den vier Ecken des Raumes zu verteilen. Also die von Herrn Walther gibt es immer wieder, je- die Ecke, welche die eigene Ansicht am ehesten reprä- doch sollte die Situation nicht zu ernst genommen sentiert, wird durch Anwesenheit vertreten. und dadurch dramatisiert werden. Herr Ataman 5. Anschließend befragen Sie die Auszubildenden, war- war zu keinem Zeitpunkt alleine und daher nicht um Sie sich für diese Ecke/Ansicht entschieden haben. gefährdet. Nach der Rückkehr des/der Auszubil- Oft bestehen bereits persönliche Erfahrungen oder die denden sollte also die Arbeit weiterverfolgt wer- Auszubildenden versuchen sich in die Situation hin- den. Schamgefühle von Seiten des/der Auszubil- einzuversetzen. Ziel hierbei ist es, einen Theorie-Pra- denden sind hier fehl am Platz. xis-Transfer zu schaffen, bei dem sich die Auszubilden- 4. Nachdem die Auszubildenden die Pflegesituation ge- den durch das Interesse an Ihrer persönlichen Meinung lesen haben, sollten sie die Möglichkeit haben sich mit ernst genommen fühlen und die Chance bekommen, der Praxissituation auseinanderzusetzen. Hierzu nutzen diese mitzuteilen. Sie die räumlichen Gegebenheiten des Klassenzimmers. 3. Rollenspiel (ca. 4 UE) Methode: Sozialform Gruppenunterricht Material: ▪ Arbeitsblätter, Literatur → Information, Veranschaulichung, selbstgesteuertes und handlungsorientiertes Lernen ▪ Ggf. Flipchart, Tafel, Plakat → Ergebnissicherung Arbeitsblatt Gruppe 1 – Pflegeauszubildender ARBEITSBLATT Verhalten während der Körperpflege Arbeitsblatt Gruppe 2 – Praxisanleiter Max Ross ARBEITSBLATT Sie wollen sich im folgenden Gespräch mit ihrem Praxisanleiter, Herrn Max Ross, über ihr Verhalten während der Körperpflege bei Herrn Ataman äußern. Verhalten während der Körperpflege Diskutieren Sie als Vorbereitung für dieses Gespräch in Ihrer Gruppe folgende Punkte: Sie wollen sich im folgenden Gespräch mit dem/der Auszubildenden über das Verhalten während der Körper- ▪ Wie fühlen Sie sich nach der Situation? pflege bei Herrn Ataman äußern. ▪ Reflektieren Sie Ihre Emotionen und Handlungsmuster.Diskutieren Haben Sie Ihrer Sie alsMeinung nach richtig Vorbereitung gehandelt? für dieses Gespräch in Ihrer Gruppe folgende Punkte: ▪ Wie deuten Sie diese neue Erfahrung im Vergleich zu ihren positiven Erfahrungen im Seniorenwohnheim? ▪ Wie beurteilen Sie das Verhalten des/der Auszubildenden? Was hat sich verändert? ▪ ▪ Haben Sie Ideen, wie Sie zukünftig mit solchen SituationenWas denken Sie ist Ihre Aufgabe als Praxisanleiter in dieser Situation? Wie sollten Sie dem/der Auszubil- umgehen können? denden begegnen? Welche Fragen können wichtig sein? Wie können Sie ihn/sie unterstützen? Wie würden Sie handeln, wenn es erneut zu einer solchen Situation käme? ▪ Was wissen Sie in Bezug auf Emotionen wie Ekel und Scham in der Pflege? ▪ Welche Fragen haben Sie an Ihren Praxisanleiter? ▪ Welche Gefahren bestehen, wenn Emotionen wie Ekel und Scham nicht ernst genommen und übergangen werden? ▪ Was möchten Sie Ihrem/Ihrer Schüler/-in in diesem Zusammenhang mit auf den Weg geben? Lehrheft Arbeitsblatt Gruppe 1 - Lehrheft Arbeitsblatt Gruppe 2 - Pflegeauszubildender; Praxisanleiter; Verhalten während der Körperpflege Verhalten während der Körperpflege ▪ Literatur: PflegeHeute, 7. Auflage: 16.4.2 Emotionale Belastungen, S. 385 ff.; PFLEGEN Grundlagen und Interventionen, 2. Auflage: 11.3 Belastungen in besonderen Pflegesituationen, S.158, ff. 11 © Elsevier GmbH, München 2020
Ziele: ▪ Lernziele: – Die Auszubildenden sind in der Lage, körpernahe und intime pflegerische Handlungen einfühlsam und fachgerecht durchzuführen. Hierbei können sie auf individuelle emotionale Reaktionsmuster durch Kommunikation und Interaktion unmittelbar reagieren und lernen Reflexionsprozesse in diesem Spannungsfeld anzuwenden. (F, S, P) – Die Auszubildenden erleben und reflektieren eigene Grenzen bei der Ausführung von Pflegetätigkeiten sowie widersprüchliche Emotionen und Bedürfnisse. (S, P) – Die Auszubildenden finden sich in die neuen rollenspezifischen Anforderungen ein und beginnen Handlungssicherheit aufzubauen. Hierbei reflektieren sie Emotionen und Handlungsmuster und nehmen Grenzen wahr. (F, S, P) – Die Auszubildenden erkennen das Spannungsfeld zwischen idealen Ansprüchen an die Pflege und den tatsächlichen persönlichen und institutionell begrenzten Handlungsmög- lichkeiten. Sie sind in der Lage in diesem Feld situativ nach Lösungen zu suchen. (F, P) ▪ Funktionen und Ziele der Unterrichtsform: – Aktivierung des einzelnen Auszubildenden – Förderung der Interaktionsbeziehung zwischen den Auszubildenden – Förderung einer offenen und kreativen Kommunikation – Entwicklung von Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Initiativbereitschaft TIPP: Holen Sie sich die aktuellen Ausgaben der Bücher Um die Punkte auf den Arbeitsblättern zu bearbeiten, als kostenloses Online-Prüfexemplare auf unserer erhalten die Auszubildenden beider Gruppen folgende Inspection Copy Webseite unter Lehrbücher zur eigenständigen Erarbeitung und Litera- → https://inspectioncopy.elsevier.com turrecherche. (Literatur siehe oben bei Material) 4. Nach dem Rollenspiel reflektieren Sie gemeinsam im 1. Teilen Sie die Auszubildenden in zwei Gruppen ein: Plenum die Konfrontation zwischen den beiden Grup- pen: Gruppe 1: Pflegeauszubildende/-r – Welche Erkenntnisse haben die Auszubildenden in Gruppe 2: Praxisanleiter Max Ross Bezug auf den Umgang mit den eigenen Emotio- 2. Regieanweisung für das nachfolgende Rollenspiel: nen neu gelernt? – Haben die Auszubildenden eine Einschätzung, In dem Rollenspiel werden Gruppe 1 und Gruppe 2 in einem Gespräch aufeinandertreffen. Jede Gruppe wo ihre persönlichen Grenzen liegen könnten? wählt hierzu einen Sprecher aus, der im Rollenspiel Welche pflegerischen Tätigkeiten bereiten ihnen seine Gruppe vertritt. Das Gespräch findet nach dem Sorgen in Bezug auf Ekel und Scham? Welche Vorfall bei Herrn Ataman im Stationszimmer statt. Lösungsmöglichkeiten gibt es hierfür? 3. Um die Gruppen auf die Konfrontation vorzubereiten, teilen Sie die oben genannten Arbeitsblätter Gruppe 1 TIPP: Wenn Sie im Dozentenbereich als Stichwort Pflegeauszubildender; Verhalten während der Körperpfle- „Lehrheft“ suchen, werden Ihnen alle Materialien ge und Gruppe 2 Praxisanleiter, Verhalten während der angezeigt. In der Onlineausgabe dieses Heftes Körperpflege aus. Die Gruppen sollten sich jeweils auf finden Sie zudem alle Materialien im Anhang. ihre Arbeitsblatt konzentrieren und nicht Einsicht in das der anderen Gruppe bekommen. 12 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020
4. Arbeitsblatt – Berufliche Herausforderungen (ca. 2 UE) Methode: Einzelarbeit Lernen mit dem Elsevier Pflege Podcast – RP VIE F ARBEITSBLATT E LE E LS GE Berufliche Lernen mit demHerausforderungen Elsevier Pflege Podcast – Berufliche Herausforderungen 1. Nennen Sie mindestens vier Herausforderungen des Pflegeberufs. ST 15 AP P + P O D CA PflegeHeute ARBEITSBLATT Material: 2. Definieren Sie den Begriff Ekel und seine Funktion für den menschlichen Körper. ▪ Arbeitsblatt (s. u.) → Information, Aufgabenstellung 3. Welche Möglichkeiten gibt es, um eine Situation, in der Sie Ekel empfinden, angenehmer zu gestalten? ▪ Podcast „Berufliche Herausforderungen in der Pflege“ 4. Nennen Sie Anzeichen der Scham und ordnen Sie diese Anzeichen der entsprechenden Spalte der Tabelle zu. Direkte Zeichen Indirekte Zeichen Beobachtbare Zeichen Das Arbeitsblatt steht Ihnen hier online zum Download bereit: 5. Kreuzen Sie die richtigen Aussagen an. ჱ Personen sollten immer direkt mit ihrer Scham konfrontiert werden, damit diese zukünftig vermieden werden kann. → https://pflegeheute.de/dozentenbereich ჱ Nicht nur der jeweilige Patient kann in bestimmten Situationen Scham empfinden, sondern auch die Pflegefachperson. ჱ Ein humorvoller Umgang mit Schamgefühlen kann in bestimmten Situationen in Maßen hilfreich sein. 6. Wissen über den Umgang mit Nähe und Distanz ist ein wichtiger Bestandteil des Pflegeberufs. Nennen Sie mindes- tens zwei Gefahren, die bei mangelndem Wissen entstehen können. Sie finden es unter der Rubrik „Arbeitsblatt“, wo Sie dann als Suchbegriff „Lehrheft Berufliche Herausforderungen“ 7. Erläutern Sie Maßnahmen, die im Umgang mit Nähe und Distanz hilfreich sein können. eingeben können. Diesen Podcast finden Sie ebenfalls im Dozentenbereich unter RP VIE FL E EG ELS © Elsevier GmbH, München 2019 E Erstellt von K. Frank, + P O D CMünchen ST AP P A → https://pflegeheute.de/dozentenbereich Weiterführende Literatur Pflege Heute www.pflegeheute.de PFLEGEN Grundlagen und Interventionen © Elsevier GmbH, München 2019 Erstellt von K. Frank, München im Themengebiet Elsevier Pflege Podcast oder unter RP VIE F → https://www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020 Auf der letztgenannten Webseite ist der Podcast auch E LE E LS für Ihre Schüler zugänglich. GE Podcast „Berufliche Herausforderungen in der Pflege“ ST Ziele: AP P + P O D CA ▪ Lernziele: – Die Auszubildenden sind in der Lage, körpernahe und intime pflegerische Handlungen einfühlsam und fachgerecht durchzuführen. Hierbei können sie auf individuelle emotionale Reaktionsmuster durch Kommunikation und Interaktion unmittelbar reagieren und lernen Reflexionsprozesse in diesem Spannungsfeld anzuwenden. (F, S, P) – Die Auszubildenden erleben und reflektieren eigene Grenzen bei der Ausführung von Pflegetätigkeiten sowie widersprüchliche Emotionen und Bedürfnisse. (S, P) – Die Auszubildenden finden sich in die neuen rollenspezifischen Anforderungen ein und beginnen Handlungssicherheit aufzubauen. Hierbei reflektieren sie Emotionen und Hand- lungsmuster und nehmen systemische Grenzen wahr. (F, S, P) – Die Auszubildenden erkennen das Spannungsfeld zwischen idealen Ansprüchen an die Pflege und den tatsächlichen persönlichen und institutionell begrenzten Handlungsmög- lichkeiten. Sie sind in der Lage in diesem Feld situativ nach Lösungen zu suchen. (F, P) ▪ Funktionen und Ziele der Unterrichtsform: – Übernahme von Verantwortung für das eigene Lernen – Auseinandersetzung mit eigenen Potenzialen, Grenzen und Wissensstand 1. Hören Sie gemeinsam den Podcast „Berufliche Her- Herausforderungen“ zur Bearbeitung an die Auszu- ausforderungen“ bildenden aus. 2. Teilen Sie das Arbeitsblatt mit dem Titel „Berufliche 3. Besprechen Sie die Ergebnisse gemeinsam im Plenum. www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020 13
II. Beobachtung und Unterstützung von Menschen mit Einschränkungen in der Selbstversorgung Pflegesituation Fortsetzung se Gefühle nicht unterdrückt, sondern lernt damit umzu- gehen. Aber jetzt kümmern wir uns erstmal wieder um Herr Walther hat Ihnen gegenüber seine Meinung bezüg- Sie, Herr Ataman. Dürfen wir Sie ins Badezimmer zum lich Ihres Verhaltens geäußert. Ihrem Praxisanleiter ist es Waschbecken begleiten und Sie beim Waschen und An- wichtig, diese Aussage nicht im Raum stehen zu lassen. ziehen unterstützen? Dann sind Sie fertig, wenn das Früh- So bemerkt er gegenüber Ihnen und Herrn Walther, dass stück kommt. Da schmeckt es doch gleich viel besser!“ es in der Pflege immer wieder zu Situationen kommen Herr Ataman lächelt und nickt, wobei er sich aufrichtet kann, die Emotionen wie Ekel oder auch Scham hervor- und die Beine Richtung Bettkante bewegt. rufen können. Max Ross: „Wissen Sie, Herr Walther, jeder Mensch hat seine persönlichen Grenzen. Ich habe noch heute, obwohl ich bereits über zehn Jahre in dem Beruf Die Fortsetzung der Pflegesituation ist auf der Sei- tätig bin, Aufgabengebiete von denen ich weiß, dass sie te 2 des Arbeitsblattes „Lehrheft Pflegesituation: mir schwerer fallen als andere. Wichtig ist, dass man die- Emotionale Belastungen“ zu finden 5. Lesen und Markieren (ca. 2 UE) Methode: Einzelarbeit Material: ▪ Arbeitsblatt „Pflegesituation“ und „Pflegesituation Fortsetzung“ → Information, Aufgabenstellung ▪ Ggf. Tafel, Plakat, Flipchart → Information, Aufgabenstellung, Ergebnissicherung, Veranschau- lichung Ziele: ▪ Lernziele: – Die Auszubildenden erwerben grundlegende pflegerische Kompetenzen in der Beobach- tung und Unterstützung von Menschen mit Einschränkungen in der Selbstversorgung. (F) – Die Auszubildenden bereiten sich darauf vor an der Durchführung von Pflegeprozessen sowie an deren Dokumentation mitzuwirken. (F, M) – Die Auszubilden verstehen Pflege als einen Berührungsberuf und bekommen eine Vorstellung von den damit verbundenen positiven und sinnstiftenden Momenten. (S) ▪ Funktionen und Ziele der Unterrichtsform: – Übernahme von Verantwortung für das eigene Lernen – Auseinandersetzung mit eigenen Potenzialen, Grenzen und individuellem Wissensstand 1. Fordern Sie die Auszubildenden auf, den Fall und dies- Herrn Ataman besonders in Hinblick auf die Körper- mal auch die Fortsetzung, erneut zu lesen. pflege beobachtet werden? 2. Stellen Sie hierzu folgende Aufgabenstellung: 3. Sammeln Sie die Antworten gemeinsam im Plenum Welche Kriterien der Patientenbeobachtung sollten bei und halten Sie sie auf einem Flipchart fest. 14 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020
6. Recherche – Patientenbeobachtung (ca. 2 - 4 UE) Methode: Gruppenarbeit Material: ▪ Literatur → Information, Aufgabenstellung, selbstgesteuertes und handlungsorientiertes Lernen → PflegeHeute, 7. Auflage: Kapitel 2 Patientenbeobachtung; ▪ Flipchart, Pinnwand, Plakate, Whiteboard etc. → Ergebnissicherung, Präsentation, Mind Map-Erstellung, Veranschaulichung und Ergebnissicherung Ziele: ▪ Lernziele: – Die Auszubildenden erwerben grundlegende pflegerische Kompetenzen in der Wahrneh- mung, Beobachtung und Unterstützung von Menschen mit Einschränkungen in der Selbst- versorgung. (F) – Die Auszubildenden bereiten sich darauf vor an der Durchführung von Pflegeprozessen sowie an deren Dokumentation mitzuwirken. Förderung von Team- und Kommunikationsarbeit. (F, M) ▪ Funktionen und Ziele der Unterrichtsform: – Motivationssteigerung durch Freiheiten bei der Unterrichtsgestaltung (eigene Präsentation) – Förderung von Produktivität, Kreativität und Kritikfähigkeit, persönliche und soziale Kompetenz – Strategisches Lernen TIPP: Holen Sie sich die aktuellen Ausgaben der Bücher Gruppe 3 – Beurteilen als kostenloses Online-Prüfexemplare auf unserer Was bedeutet Beurteilen? Inspection Copy Webseite unter → https://inspectioncopy.elsevier.com Welche Beurteilungsvoraussetzungen gibt es? Welche Beurteilungsfehler gilt es zu vermeiden? 1. Teilen Sie die Klasse in drei Gruppen ein. Jede Gruppe 2. Stellen Sie ausreichend Materialien zu Verfügung, so erhält ein Themengebiet mit Fragestellungen, welche dass die Auszubildenden ihre Ergebnisse auf Flipchart, sie eigenständig bearbeiten sollen. Ermöglichen Sie Pinnwänden oder Plakaten festhalten können. den Auszubildenden einen Internetzugang sowie Zu- griff zu passender Literatur. 3. Nach der vorgegebenen Bearbeitungszeit von ca. 20 Minuten stellt jede Gruppe der Klasse ihre Ergebnisse Gruppe 1 – Wahrnehmen vor. Was bedeutet Wahrnehmen? 4. Nachdem die Auszubildenden ihre Ergebnisse präsen- tiert haben, stellen Sie die erstellten Präsentationsme- Welcher Formen der Wahrnehmung gibt es? dien gut sichtbar nebeneinander auf. Auf der Tafel, dem Welche Verbindung gibt es zwischen Wahrnehmung Whiteboard oder einem neuen Flipchart-Blatt schreiben und Kommunikation? Sie nun Patientenbeobachtung in die Mitte. Von hier aus erstellen Sie gemeinsam mit den Auszubildenden ein Mind Map zum Thema. Die Präsentationsmedien Gruppe 2 – Beobachten helfen Ihnen dabei. Ein Beispiel für ein solches Mind Was bedeutet Beobachten? Map zum Thema „Patientenbeobachtung“ finden Sie Welche Beobachtungsarten gibt es? hier: Wodurch definiert sich eine gute Beobachtungs- → PflegeHeute, 7. Auflage: Kapitel 2, S. 25 fähigkeit? Welche Beobachtungsziele gibt es in der Pflege? www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020 15
7. Pflegesituation mit Aufgaben (ca. 2 UE) Methode: Einzelarbeit Patientenbeobachtung ARBEITSBLATT Material: 2 PATIENTENBEOBACHTUNG ▪ Literatur → Kapitel 2 „Patientenbeobachtung“ aus Pflegesituation Frau Elke Riederer ist 82 Jahre alt und lebt seit gebracht. Auf die Frage, ob sie noch etwas im PflegeHeute Lernen mit Fällen drei Jahren in einem Pflegeheim, da sie an einer Alzheimer-Demenz erkrankt ist und sich zuhause nicht mehr selbstständig versorgen konnte. Seit Rollstuhl sitzen bleiben und fernsehen möchte, erfolgt von der sonst so gesprächigen Frau nur ein kurzes: „Bett!“ Dem Pflegefachmann fällt der Information, selbstgesteuertes und einem Jahr ist sie immobil. Die Bewohnerin ist veränderte Gemütszustand der Bewohnerin so- bei den Pflegefachpersonen für ihren offenen und fort auf. Mithilfe eines Patientenlifters hebt er humorvollen Charakter bekannt. Frau Riederer Frau Riederer in ihr Bett. Nachdem er ihre Hose war in früheren Zeiten Besitzerin einer Kneipe ausgezogen hat, bittet er die Bewohnerin, sich auf handlungsorientiertes Lernen und hat ihr halbes Leben lang hinter der Theke ihre linke Seite zu drehen, damit er das Gesäß gearbeitet. An manchen Tagen spricht sie das säubern und die Schutzhose wechseln kann. Frau Pflegepersonal und ihre Mitbewohner so an, als Riederer folgt wie gewohnt der Anweisung, wobei ob sie sich wieder in ihrer kleinen Eckkneipe be- dem Pflegefachmann auffällt, dass ihre Bewegun- finden und mit ihren Gästen über die Höhen und gen heute verlangsamt sind und die Bewohnerin → Das Kapitel finden Sie im Dozentenbereich Tiefen des Lebens philosophieren würde. Von zunehmend geschwächt zu sein scheint. Während den Pflegefachpersonen werden diese Momente, des Schutzhosenwechsels achtet Albert Kuhn be- trotz Frau Riederers Erkrankung, als sehr positiv sonders auf Frau Riederers Hautzustand. Er stellt wahrgenommen. Sie bemerken, wie dann die Au- zufrieden fest, dass dieser seit der Verwendung unter der Rubrik „Arbeitsblatt“ gen der alten Dame zu strahlen beginnen und sie der Antidekubitusmatratze intakt ist und die Pfle- ohne Vorwarnung plötzlich anfängt, so herzlich gemaßnahme erfolgreich zu sein scheint. Beim zu lachen, dass die meisten ihrer Mitbewohner Ankleiden ihrer Pyjamahose bemerkt er jedoch ebenfalls lachen müssen. Dabei klopft sie sich be- auch einen zunehmend trockenen Hautzustand, „Lehrheft PflegeHeute Lernen mit Fällen herzt mit der flachen Hand auf den Schenkel. woraufhin er die Beine und Füße der Dame ein- Wenn eine der Pflegefachpersonen dann fragt: cremt und dabei sehr genau ihre Fersen inspi- „Frau Riederer, was ist denn so lustig?“ erwidert ziert. Auch nach einem Fingerdrucktest sind dort sie gerne: „Liebelein, ich hab' es dir schon hun- keine Rötungen zu erkennen. Allerdings nimmt Patientenbeobachtung“ dertmal gesagt: Frau Riederer war meine Mutter, ich bin die Elke!“ Eines Abends wird die Bewoh- nerin, wie gewohnt nach dem Abendessen, von dem Pflegefachmann Albert Kuhn in ihr Zimmer der Pflegfachmann, während er Frau Riederers Haut berührt, sofort wahr, dass sie sich sehr warm anfühlt. Daraufhin misst er ihre Körper- temperatur. © Elsevier GmbH Micucci, Pflege Heute - Lernen mit Fällen. 2020. ISBN 978-3-437-26711-6 Arbeitsblatt 028 9 Ziele: _26711_Micucci.indb 9 03.02.2020 12:17:18 ▪ Lernziele: – Die Auszubildenden erwerben grundlegende pflegerische Kompetenzen in der Beobach- tung und Unterstützung von Menschen mit Einschränkungen in der Selbstversorgung. (F) – Die Auszubildenden bereiten sich darauf vor an der Durchführung von Pflegeprozessen sowie an deren Dokumentation mitzuwirken. (F, M) ▪ Funktionen und Ziele der Unterrichtsform: – Übernahme von Verantwortung für das eigene Lernen – Auseinandersetzung mit eigenen Potenzialen, Grenzen und individuellem Wissensstand – Stärkung sozialer Kompetenz durch Austausch im Plenum 1. Im Kapitel 2 „Patientenbeobachtung“ aus PflegeHeu- 2. Besprechen Sie die Ergebnisse gemeinsam im te Lernen mit Fällen finden Sie eine weitere Pflegesi- Plenum. tuation mit dazugehörigen Aufgabenstellungen zum Thema Patientenbeobachtung. Stellen Sie den Auszubildenden den oben genannten Text zur Bearbeitung zur Verfügung. Alle Aufgaben, TIPP: Wenn Sie im Dozentenbereich als Stichwort die in PflegeHeute Lernen mit Fällen vorhanden sind, „Lehrheft“ suchen, werden Ihnen alle Materialien können mit Hilfe von PflegeHeute, 7. Auflage gelöst angezeigt. In der Onlineausgabe dieses Heftes werden. Fordern Sie die Auszubildenden auf bei Un- finden Sie zudem alle Materialien im Anhang. sicherheiten oder zur Überprüfung in PflegeHeute, 7. Auflage bei Bedarf zu recherchieren. 16 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020
Entdecken. Prüfen. Unterrichten. Unser neuer Service für Sie – Kostenfreie digitale Prüfexemplare! Sie lehren oder bilden aus und würden gerne Ihren Unterricht mit Lehrbüchern von Elsevier gestalten? Dann können Sie ab sofort unser neues Service-Angebot nutzen und auf der Webseite → https://inspectioncopy.elsevier.com kostenfrei Ihre Prüfexemplare anfordern. In nur drei Schritten finden Sie die passenden Bücher für Ihren Kurs: 1. Registrieren Sie sich auf der Inspection Copy Webseite 2. Bestätigen Sie die Mail, die wir Ihnen schicken, um den Anmeldeprozess abzuschließen 3. Durchstöbern Sie unseren Buchkatalog und fordern Sie Ihre digitalen Prüfexemplare an. Um unsere Bücher für Ihre Kurse noch besser zu machen, freuen wir uns über Ihr Feedback. Und wenn Ihnen unser Service gefällt, dann empfehlen Sie uns gerne weiter. Unsere Top-Bücher: • PflegeHeute, 7. Auflage • PflegeHeute Lernen mit Fällen • Biologie Anatomie Physiologie, 9. Auflage • Recht für Pflegeberufe • Arbeitsbuch zu Mensch Körper Krankheit & • Die PFLEGEN-Reihe Biologie Anatomie Physiologie, 8. Aufl. • und viele weitere Titel • PflegeHeute Pädiatrie Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns gerne an – wir freuen uns auf Sie! Inge Schmidt (in D: NI, HH, SH, MV, BE, BB, ST) eMail: i.schmidt@elsevier.com Tel: +49 (0) 174 344 22 91 Gerd Hexelschneider (in D: BW, BY, HE, TH, SN / A) eMail: g.hexelschneider@elsevier.com Tel: +49 (0) 174 344 23 00 Wolfram Neuser (in D: SL, RP, NW / CH) eMail: w.neuser@elsevier.com, +49 (0) 174 344 23 17 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020 17
8. Pflegesituation Lesen Sie gemeinsam mit den Auszubildenden die Pflegesituation und die Situationsmerkmale. Pflegesituation: Frau Schwabe hat Angst, wieder zu stürzen Frau Maria Schwabe ist 79 Jahre alt. Seit fünf Jahren ist barin hat sie im Flur auf dem Fußboden gefunden. Frau sie verwitwet und lebt alleine in einem großen Haus. Schwabe war über ein Kabel gestolpert und konnte sich Kinder hat sie keine. Es fällt ihr zunehmend schwer sich nicht mehr alleine aufrichten. Sie hatte starke Schmerzen alleine Zuhause zurecht zu finden – Frau Schwabe leidet und eine blutende Platzwunde an der Schläfe. Im Kran- an einer Augenerkrankung, die zu einer fortschreiten- kenhaus wurde sie dann versorgt: Frau Schwabe hat eine den Sehschwäche führt. Sie hat einen guten Kontakt zu leichte Commotio cerebri und eine Fraktur am linken ihrer Nachbarin. Diese hat einen Haustürschlüssel und Handgelenk, die operativ versorgt werden musste. Die schaut öfter nach der älteren Dame. Bei Bedarf erledigt Wunde an ihrer Schläfe wure mit einigen Stichen genäht. die Nachbarin auch gerne die Einkäufe für sie. Seit zwei Sie hören, dass eine Patientenklingel betätigt wurde und Jahren kommt einmal pro Woche eine Haushaltshilfe. machen sich auf den Weg zum Patientenzimmer. Es ist Trotzdem fühlt sich Frau Schwabe nach dem Tod ihres Frau Schwabe: „Entschuldigen Sie bitte, dass ich sie so Mannes oft alleine. Diese Einsamkeit macht ihr sehr zu oft störe! Das tut mir sehr leid! Aber ich muss schon schaffen. Dazu die Tatsache, dass sie immer weniger se- wieder auf Toilette und alleine schaffe ich das nicht. Ich hen kann und sich in ihren eigenen vier Wänden nicht habe solche Angst wieder zu stürzen. Das war so furcht- mehr zurechtfindet – manchmal wünscht sie sich nicht bar! Können Sie mir bitte helfen?“ Sie nicken freundlich mehr zu leben und „wieder bei ihrem Mann zu sein“. Ap- und unterstützen die Patientin vorsichtig dabei, sich an petit hat sie auch kaum noch. Bei einer Körpergröße von die Bettkante zu setzen. Als Sie die Hausschuhe der Pa- 1,65 m wiegt Frau Schwabe nur noch 52 kg. Das Trinken tientin suchen, fällt Ihr Blick auf das Essenstablett vom versucht sie etwas zu vermeiden, da sie manchmal Prob- Frühstück: Frau Schwabe hat kaum etwas gegessen und leme hat den Urin zu halten. Oft schafft sie es dann nicht die Tasse Kamillentee ist noch genauso voll wie heute rechtzeitig genug auf die Toilette. Und die Slipeinlagen, morgen, als Sie diese befüllt haben. die ihr die Nachbarin aus der Drogerie mitbringt, reichen meistens nicht aus, um den Urin zu halten. Dann muss sie sich jedes Mal umziehen, was für sie eine sehr große Strapaze bedeutet. Denn zusätzlich leidet sie seit einiger Zeit an starkem Schwindel. Bei manchen Bewegungen hat sie Angst gleich umzukippen und muss sich öfter fest- halten, bis sie das Gefühl hat, dass es wieder besser geht. Aufgrund der zunehmenden Gangunsicherheit hat Frau Pflegesituation: ARBEITSBLATT Schwabe einen Rollator, den sie auch nutzt. Gelegentlich Frau Schwabe hat Angst, wieder zu stürzen ist er jedoch im Haus etwas unhandlich und sie hat Prob- Frau Maria Schwabe ist 79 Jahre alt. Seit fünf Jahren ist sie verwitwet und lebt alleine in einem großen Haus. Kinder hat sie keine. Es fällt ihr zunehmend schwer sich alleine Zuhause zurecht zu finden – Frau Schwabe leidet leme an ihren Möbeln vorbeizukommen. „Manchmal ist an einer Augenerkrankung, die zu einer fortschreitenden Sehschwäche führt. Sie hat einen guten Kontakt zu ihrer Nachbarin. Diese hat einen Haustürschlüssel und schaut öfter nach der älteren Dame. Bei Bedarf erledigt die Nachbarin auch gerne die Einkäufe für sie. Seit zwei Jahren kommt einmal pro Woche eine Haushaltshilfe. es wie ein Teufelskreis,“ äußerte sie einmal gegenüber Trotzdem fühlt sich Frau Schwabe nach dem Tod ihres Mannes oft alleine. Diese Einsamkeit macht ihr sehr zu schaffen. Dazu die Tatsache, dass sie immer weniger sehen kann und sich in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr zurechtfindet – manchmal wünscht sie sich nicht mehr zu leben und „wieder bei ihrem Mann zu sein“. ihrer Nachbarin. „Wenn ich mehr trinke, muss ich öfter Appetit hat sie auch kaum noch. Bei einer Körpergröße von 1,65 m wiegt Frau Schwabe nur noch 52 kg. Das Trinken versucht sie etwas zu vermeiden, da sie manchmal Probleme hat den Urin zu halten. Oft schafft sie es dann nicht rechtzeitig genug auf die Toilette. Und die Slipeinlagen, die ihr die Nachbarin aus der Drogerie auf die Toilette. Und wenn ich es dann nicht rechtzeitige mitbringt, reichen meistens nicht aus, um den Urin zu halten. Dann muss sie sich jedes Mal umziehen, was für sie eine sehr große Strapaze bedeutet. Denn zusätzlich leidet sie seit einiger Zeit an starkem Schwindel. schaffe, nässe ich mich ein. Das ist mir so peinlich! So Bei manchen Bewegungen hat sie Angst gleich umzukippen und muss sich öfter festhalten, bis sie das Gefühl hat, dass es wieder besser geht. Aufgrund der zunehmenden Gangunsicherheit hat Frau Schwabe einen Rol- lator, den sie auch nutzt. Gelegentlich ist er jedoch im Haus etwas unhandlich und sie hat Probleme an ihren kann ich doch nicht mehr rausgehen! Was sollen denn Möbeln vorbeizukommen. „Manchmal ist es wie ein Teufelskreis,“ äußerte sie einmal gegenüber ihrer Nach- barin. „Wenn ich mehr trinke, muss ich öfter auf die Toilette. Und wenn ich es dann nicht rechtzeitige schaf- fe, nässe ich mich ein. Das ist mir so peinlich! So kann ich doch nicht mehr rausgehen! Was sollen denn die die Leute von mir denken? Aber wenn ich zu wenig trin- Leute von mir denken? Aber wenn ich zu wenig trinke, habe ich das Gefühl, dass der Schwindel stärker wird, und ich habe Angst zu stürzen! Egal wie ich es mache, es ist falsch. Manchmal weiß ich nicht mehr weiter!“ ke, habe ich das Gefühl, dass der Schwindel stärker wird, Heute haben Sie als Pflegeauszubildende/-r Ihren Einsatz auf einer chirurgischen Unfallstation eines Kran- kenhauses. Frau Schwabe wurde gestern aufgenommen, nachdem sie mit dem Notdienst gebracht wurde. Die Nachbarin hat sie im Flur auf dem Fußboden gefunden. Frau Schwabe war über ein Kabel gestolpert und und ich habe Angst zu stürzen! Egal wie ich es mache, es konnte sich nicht mehr alleine aufrichten. Sie hatte starke Schmerzen und eine blutende Platzwunde an der Schläfe. Im Krankenhaus wurde sie dann versorgt: Frau Schwabe hat eine leichte Commotio cerebri und eine Fraktur am linken Handgelenk, die operativ versorgt werden musste. Die Wunde an ihrer Schläfe wure mit ei- ist falsch. Manchmal weiß ich nicht mehr weiter!“ nigen Stichen genäht. Dieses und alle weiteren Arbeitsblätter finden Sie Sie hören, dass eine Patientenklingel betätigt wurde und machen sich auf den Weg zum Patientenzimmer. Es ist Frau Schwabe: „Entschuldigen Sie bitte, dass ich sie so oft störe! Das tut mir sehr leid! Aber ich muss schon Heute haben Sie als Pflegeauszubildende/-r Ihren Einsatz im Dozentenbereich „Arbeitsblatt“. Wenn Sie die wieder auf Toilette und alleine schaffe ich das nicht. Ich habe solche Angst wieder zu stürzen. Das war so furcht- bar! Können Sie mir bitte helfen?“ Sie nicken freundlich und unterstützen die Patientin vorsichtig dabei, sich an die Bettkante zu setzen. Als Sie die Hausschuhe der Patientin suchen, fällt Ihr Blick auf das Essenstablett auf einer chirurgischen Unfallstation eines Krankenhau- Suchfunktion nutzen wollen, geben Sie den Titel vom Frühstück: Frau Schwabe hat kaum etwas gegessen und die Tasse Kamillentee ist noch genauso voll wie heute morgen, als Sie diese befüllt haben. ses. Frau Schwabe wurde gestern aufgenommen, nach- an. Hier: „Lehrheft Pflegesituation: Sturz“ dem sie mit dem Notdienst gebracht wurde. Die Nach- © Elsevier GmbH, München 2020 Erstellt von S. Micucci, Geltendorf Arbeitsblatt 029 18 www.elsevier.com/de-de/education/nursing-2020
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