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DER INNOVATIONSCOACH Der interdisziplinäre Thinktank W.I.R.E. erforscht die Folgen der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesell schaft. Sein Gründer und Leiter, Stephan Sigrist, meint, beim technologischen Fortschritt sollte der Faktor Mensch wieder stärker im Fokus stehen. TEXT: Brigitte Ulmer, FOTO: Robert Huber
TO SIGRIST DAS AUDI MAGAZIN:Sie beschäftigen sich die Mobilität und die Städ- von Berufes wegen mit Zukunftssze- teplanung. Man machte bei- narien. Was ist persönlich Ihre liebste spielsweise Städte autofreund- Zukunftsvision? licher und vergass dabei den STEPHAN SIGRIST: Sie beinhaltet, Menschen. In Zukunft wird dass ich die Freiheit und die es deshalb weniger darum ge- Zeit habe, meinen beruflichen hen, das technisch Machbare und privaten Interessen nachzu- zu realisieren, sondern darum, gehen. Dabei spielt sicher auch zu dem zurückkehren, was der thewire.ch Technologie, die mir den Alltag Innovation zugrunde liegt: der einfacher macht, eine Rolle. Nutzen für den Menschen und Wenn ich in Zukunft nicht mehr die Gesellschaft. Bei der Platt- durch administrative Aufga- form-Ökonomie, etwa Airbnb ben abgelenkt wäre und Dinge oder Uber, wurde zu stark auf auslagern könnte, die ich nicht den individuellen Mehrwert gern tue, könnte ich mehr Zeit geachtet. Dabei hat man die mit meinen Kindern verbringen Gesamtzusammenhänge, die oder noch intensiver den wirk- Folgen für die Gesellschaft, lich wichtigen Fragen nachge- vergessen. hen, die Wirtschaft und Gesell- schaft künftig prägen werden. Mobilität ist einer der Bereiche, die vor radikalen Veränderungen stehen. Assistenzsysteme bei Autos, Roboter- Welche Rolle wird das Auto Ihrer Mei- staubsauger, Übersetzungsprogramme: nung nach in Zukunft spielen? Die Technik nimmt dem Menschen Als Massenverkehrsmittel wird heute schon viele Tätigkeiten ab. es kein zukunftsfähiges Kon- Überantworten wir bald unser Leben zept mehr sein. Wenn man der Technologie? das Auto aber als individuelles Ich gehöre nicht zu denjenigen, Fortbewegungsmittel betrach- die die Zukunft in radikalen tet, das ausserdem einen Raum Science-Fiction-Szenarien ge- bietet, wo Menschen sich gegen stalten möchten, sondern durch aussen abkapseln können, dann Lebenswelten, die für Men- wird es weiter bestehen. Denn schen lebenswert sind. Es gilt, Mobilität ist ein Grundrecht, in Zukunft die Potenziale tech- das Wohlstand und individuelle nologischer Veränderungen mit Freiheit bewirkt hat. Die Mög- den Bedürfnissen der Men- lichkeit, jederzeit von A nach B schen und der Gesellschaft zu- fahren zu können, will man sich sammenzubringen. wohl auch in Zukunft nicht nehmen lassen. Ich glaube al- Überfordert die Digitalisierung den lerdings nicht, dass wir einmal Menschen? Oder findet er in ihr ein in identisch aussehenden Pods geniales Hilfsmittel, mit dem er über herumfahren werden. Solange sich hinauswächst? es den Menschen gibt, spielt Zurzeit sind wir sehr stark Status eine Rolle. Nur weil man von einer Zukunftsvorstellung dereinst autonom fahrende geprägt, in der die Technolo- Fahrzeuge hat, soll man dar- gie die Rahmenbedingungen auf verzichten? Das glaube ich Stephan Sigrist studierte Biochemie an der ETH Zürich und arbeitete in der medizinischen Forschung bei Hoffmann-La Roche und als Unternehmensberater. 2008 gründete er den Thinktank W.I.R.E., der an der vorgibt und der Mensch sich nicht, im Gegenteil. Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft forscht. Das Institut berät Unternehmen anpasst. Das betraf in den und öffentliche Institutionen, um ihre Innovationsfähigkeit zu stärken. letzten Jahren Arbeitsräume, 90
TO SIGRIST Konkret geht es nicht nur dar- Status, ein Urbedürfnis des Menschen, um, Mobilität zu maximieren, bleibt also ein Wirtschaftstreiber. sondern Immobilität zu ermög- Absolut. Er ist eine Form der lichen. Beispielsweise durch die persönlichen Differenzierung. Gelegenheit, sich in der Gegend, Autobauer könnten dies im- wo man wohnt, mit den wichti- mer noch als grosses Potenzial gen Alltagsgütern zu versorgen, nutzen, aber leider fand in den oder durch Arbeitsmodelle, die letzten Jahren eher eine Homo- den Zwang des Pendelns reduzie- genisierung statt. Weil wir uns ren und einen Teil des Austauschs in einem stark auf Effizienz durch virtuelle Kommunikation ausgerichteten Markt bewe- erlauben. gen, ist Unternehmenslenkern oftmals der Mut abhandenge- Audi hat kürzlich mit Aicon bereits eine kommen, in eine andere Rich- Studie eines autonom fahrenden Autos tung zu gehen. vorgelegt, das die Bedürfnisse des Fah- rers kennt und gleichzeitig das Handeln Mit selbstlenkenden Autos ist ein der übrigen Verkehrsteilnehmer einbe- Autofahren geplant, das sich radikal zieht. Wie schätzen Sie den Nutzen ein? von dem unterscheidet, wie wir es Das Konzept basiert auf der heute kennen. Ein Versprechen für Hypothese, dass die Individu- mehr Freiheit? alisierung über die Mensch- Ich denke, die Entwicklung wird Maschine-Interaktion stattfindet. letztendlich auf eine sehr diffe- Die Maschine kennt mich, passt renzierte Mobilitätswelt hinaus- sich an. Vielleicht gibt es aber laufen. Autonomes Fahren ist nur auch einen Punkt, wo ich will, ein Innovationsfeld, und in der dass sich die Technologie wieder Innenstadt wird es wegen des ext- abschaltet und mir die Kontrolle rem hohen Komplexitätsgrads für überlässt. Das berührt eine der sehr lange Zeit nicht durchsetzbar Grundfragen: Wo ist man bereit, sein. Für längere, speziell dafür die Kontrolle an die Technik ab- reservierte Strecken, zum Beispiel zugeben, wie immersiv will man auf einzelnen Autobahnspuren, sie haben, und was ist der Nut- ist das autonome Fahren rea- zen, wenn man die eigenen Ent- listisch. Weiter gedacht, könnte scheidungen einem Algorithmus man allerdings auch das Terrain übergibt? Aber auch: Wie gut nutzen, das bis jetzt für die Eisen- kann die Maschine meine per- bahn reserviert ist. Statt 100 000 sönlichen Bedürfnisse im Einzel- Tonnen Stahl zu bewegen, könn- fall überhaupt erkennen? Man ten leichtere Pods herumfahren. kann nicht alles, was den Men- Die grosse Frage aber ist auch da: schen ausmacht, quantifizieren. Wird der Mensch, der sich das Die Bedürfnisse im Alltag lassen Recht auf individuelle Fortbewe- sich nur sehr bedingt mit Algo- gung erkämpft hat, bereit sein, rithmen vorhersehen. dieses Recht wieder aufzugeben? Im Mittelpunkt der künftigen Auch der Arbeitswelt werden massive Mobilität steht ein viel grösseres Umwälzungen prophezeit. Modell, das unterschiedliche Ver- Die Prognose, dass 60 Prozent kehrsmittel vernetzt und das auch aller Stellen verloren gehen, die Planung von Städten oder glaube ich nicht. Sicherlich wer- Arbeitsmodellen berücksichtigt. den standardisierte Dienste und 93
TO SIGRIST LeasingPLUS. Prozesse automatisiert. Auf dem Arbeitsmarkt sollten deshalb Die Grundlage wäre eine neue Aufklärung, analog der ersten Das Sorglos-Paket. Kompetenzen gefördert werden, Aufklärung, als uns das rati- die nicht durch die Maschine onale Denken von überholten Unser LeasingPLUS ist einzigartig: Neben der Finanzierung Ihres Traumautos bietet Leasing- konkurrenziert werden: das Ideologien befreite. Wir erhal- kritische Hinterfragen ten immer mehr Möglichkeiten, PLUS für einen geringen Aufpreis attraktive Dienstleistungen. «DER beispielsweise. Es wer- unser Leben, die Welt zu gestal- Es sind nicht nur die Kosten für Service, Verschleiss und Ersatzmobilität sowie Reifen, sondern WIRKL ICHEN den neue Tätigkeiten ten. Allerdings müssen wir auch auch optional die Versicherungsprämien während der gesamten Laufzeit in der Leasingrate hinzukommen, bei de- mit der steigenden Komplexität inbegriffen. Dank der vollen Kostenkontrolle können Sie sich also beruhigt zurücklehnen und INNOVATION nen vermehrt Kreati- umgehen lernen, beispielsweise entspannen. vität und Imaginati- mit dem täglichen Zugriff auf LIEGT DER onskraft gefragt sind. immer mehr Daten, sodass viele In Bereichen wie der Menschen zunehmend überfor- NUTZEN Pflege und beispiels- dert sind. Diese Aufklärung er- FÜR DIE weise dem Garten, wo es darum geht, Dinge fordert eine Stärkung der Eigen- verantwortung, des kritischen LEASING MENSCHEN UND DIE zu erkennen, kann die Arbeit nicht nur Algorithmen überlas- Denkens, um die Zukunft zu gestalten und nicht einfach als Tsunami wahrzunehmen, den PLUS GESELL sen werden, sie haben niemand beeinflussen kann. Im Inklusive: noch grosse Mühe Kern geht es um eine kulturelle + Service und Verschleiss SCHAFT mit der Objekterken- Transformation, die uns hilft, + Ersatzmobilität + Reifen nung. Unglücklicher uns wieder aus einer neuen Un- ZUGRUNDE.» weise haben wir in mündigkeit zu befreien: dem + Versicherung den letzten Jahren Glauben, dass die Maschine al- viele Tätigkeiten immer weiter les steuere. standardisiert und sie dadurch dem Risiko ausgesetzt, dass sie Sind Sie dennoch optimistisch? ersetzbar sind. Diese Tendenz Durchaus. Solange wir künstli- gilt es umzudrehen und Men- che Intelligenzen als Tools ein- schen dort einzusetzen, wo es setzen, die uns helfen, besser nicht um repetitive Prozesse zu entscheiden. Wir sollten uns geht. aber nicht auf den Rücken legen und alles auslagern. Worin liegen denn heute aus Ihrer Sicht die Hauptaufgaben von Technologie und Forschung? Dass sie den Faktor Mensch wieder stärker gewichten. Tech- nologie liefert das Fundament, im Kern steht aber der Nutzen. Dies erfordert ein breiteres Ver- ständnis von Innovation. Wir arbeiten gerade an einem neu- en Papier mit dem Titel: «Die nächste Aufklärung». Die Ant- wort auf die neuen technolo- www.leasingplus.ch gischen Grundlagen ist nicht primär noch mehr Technologie, sondern eine Anpassung der Kompetenzen der Menschen. LeasingPLUS beinhaltet die Fahrzeugleasingrate wie auch die Dienstleistungen Service und Verschleiss, Reifen und Reifeneinlagerung, Ersatzmobilität sowie Versicherungen. Gültig für Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Audi, SEAT und ŠKODA bei Finanzierung über AMAG Leasing AG, Baden-Dättwil. Ausgeschlossene Fahrzeuge: alle RS Modelle sowie der R8 von Audi und 94 direktimportierte Fahrzeuge. Die Kreditvergabe ist verboten, falls sie zur Überschuldung des Konsumenten führt. Änderungen vorbehalten.
TO TO E-TRON Wer heute die technischen Innovationen der Mobi lität nutzt, sucht die nahtlose Verbindung zwischen digitaler und analoger Welt. «Early Adopters» der Elektromobilität versprechen sich dadurch mehr Freiraum für das Wesentliche im Leben. TEXT: Brigitte Ulmer, FOTO: Robert Huber, ILLUSTRATION: Raymond Biesinger Das Leben ist ein Balanceakt. Zwischen Vernunft und verrückten Ideen. Zwischen Masshalten und lustvollem Auskosten. Zwischen Komfortansprüchen und der Schonung der Umwelt. Zwischen E-TRON Vernetztsein und Digital Detox. Zukunftstechnologien, darüber ist man sich einig, sollen dabei helfen, diese Balance zu halten. Das Leben zu vereinfachen. Im Idealfall schenken sie mehr Freiraum. Von der Elektromobilität, der Schlüsseltechnologie der emissionsarmen Zukunft, versprechen sich «Early Adopters» genau das: das richtige Mass zwischen purer Freude und Verantwortungsbe- e-hub.swiss wusstsein zu finden. Fahrspass zu haben, ohne sich einschränken zu müssen. Energie einzusparen, ohne auf Kraft zu verzichten. Ohne Einbussen an Sicherheit von A nach B zu kommen, und dabei die Umwelt zu schonen. Lautlosigkeit und Power, Fahrkomfort und Vernetzung. Wir besuchten drei Personen, die eine besondere Affinität für neue Technologien und ihr Interesse an Elektromobilität teilen. Zwei von ihnen haben bereits rein elektrisch betriebene Fahrzeuge in ihrer Garage stehen gehabt. Alle drei haben aber noch eine Gemeinsamkeit: Sie haben sich einen Audi e-tron reserviert. Um ihn aufladen zu können, haben sie teils bereits eine eigene Ladestation zu Hause installiert. Jeden Morgen wird sie so künftig ein voll aufgeladenes Fahrzeug erwarten, mit dem sie losfahren können. In eine automobile Zukunft, bei der sich ihr Auto nahtlos in ihre vernetzte Umwelt integriert. DIE MOBILITÄT DER ZUKUNFT SCHAFFT FREIRAUM. SIE BEDEUTET, DASS SICH DAS AUTO NAHTLOS IN DIE INDIVIDUELL VERNETZTE WELT EINFÜGT. EMISSONSFREI. 121
TO E-TRON «DIGITALE VER NETZUNG VEREINFACHT DAS LEBEN.» Caroline Rosenberger «Digitale Vernetzung vereinfacht mir mein Leben. Mit Apps buche ich Pilates, Yoga oder Golfstunden, mit meinen Kunden treffe ich mich zu Videokonferenzen, über Bluetooth höre ich im Auto meine Lieblingsmusik. Aber man muss auch abschalten können. Das kann ich, wenn ich Grün sehe. Im Wald, im Engadin oder auf dem Golfplatz. Als strategische Beraterin von Unternehmen der Maschinenindustrie bin ich Multitasking gewohnt; ich leite und begleite mehrere Projekte parallel. Auf dem Golfplatz dagegen muss ich mich voll und ganz auf den Ball fokussieren, denn mein Score ist mir wichtig. Das richtige Mindset ist dabei zentral. Wenn man sich nicht konzentriert, spiegelt sich das sofort im Resultat wieder. Da besteht zwischen Golf und Management kein Unterschied. Die Farbe Grün bedeutet für mich aber auch, dass ich sorgsam mit den Ressour- Caroline Rosenberger cen umgehe. Deshalb habe ich mich entschieden, auf Elektromobilität umzustei- ist Unternehmensbe- gen. Ich verspreche mir davon zudem mehr Komfort und Sicherheit. Autofahren raterin und Inhaberin ist für mich aber auch mit Spass verbunden; ich mag Autos mit Power, ich will der Sales Angel by leicht überholen können. Wenn ich im Stau stehe, bin ich hingegen froh, wenn CAROB GmbH. Sie ist ich ein komfortables Auto habe. Dann verwandelt es sich in meinen Wohnraum, eine Multitaskerin, in dem ich telefonieren, mich vorbereiten oder einfach nur Musik hören kann. die unter der Woche mindestens an drei Die Computerevolution hat in den letzten Jahrzehnten Riesensprünge gemacht. Tagen zu Kunden Wenn ich daran denke, dass ich noch mit der Kugelkopfschreibmaschine ins fährt, und am Wochen- Berufsleben eingestiegen bin: Kaum zu glauben! Dank Cloudsystemen kann ich ende ins Engadin heute viel effizienter arbeiten. Früher schickte man sich Listen und Dokumente oder zum Golfplatz. hin und her; heute teilt man sie auf einer Plattform mit dem Kunden. Vor zehn, fünfzehn Jahren hätte ich mir jedenfalls nicht vorstellen können, auch einmal von unserem Hideaway im Engadin aus zu arbeiten, ohne dass die Qualität darunter leidet. Ich bin aber überzeugt, dass es neben virtuellen Arbeitsplätzen auch Teamarbeit vor Ort braucht. Nur noch offsite zu arbeiten, ist für mich nicht das Ziel. Von meinem Audi e-tron werde ich mich überraschen lassen. Allein, dass man mit einem Elektro- auto so enorm beschleunigen kann, ohne Lärm zu produzieren, ist schon faszinierend. Dass ich nur noch Knöpfe drücken werde, statt zu schalten, wird ungewohnt sein. Am meisten gefällt mir die Vorstellung, dass ich meine Fahrt nicht mehr an einer Tankstelle unterbrechen muss. Ein Elektroauto lädt man einfach über Nacht auf, und dann fährt es sich ohne Unterbrechung zum Ziel. Zugegeben: Das Motorengeräusch werde ich wohl vermissen. Beschleunigen und dann den Motoren sound zu hören, das wird der Vergangenheit angehören. Aber dann höre ich eben stattdessen Musik von James Blunt. Das wird entspanntes Autofahren sein. Es würde mir gefallen, wenn ich das Auto nicht mehr selber steuern müsste. Dann könnte ich mich aufs nächste Meeting vorbereiten oder ein- fach nur entspannen. Dass mein Auto selbstständig bei mir vorfährt und mich zur Arbeit bringt – das ist bis jetzt aber noch ein Traum.» 122
TO E-TRON «Mobilität bedeutete für mich immer schon Freiheit und ein Stück weit auch Belohnung. Ein Ausflug oder ein Wochenende im Tessin, das ist etwas, was man sich gönnt. Eine Reise erlaubt, neue Erfah- rungen zu sammeln. Das schätzte ich schon als Lernender bei der ehemaligen Swissair und später e-hub.swiss als Eishockeyspieler sowie Profi-Schiedsrichter sehr. Als 16-Jähriger flog ich bereits nach Genf und Lugano oder zum Lehrabschluss nach New York. Auch als Eishockeysportler und Schiedsrichter kam ich in der Welt herum. 1989, kurz vor dem Mauerfall, war ich in Berlin, und als ich 1999 und zehn Jahre später 2009 zurückkehrte, erlebte ich, wie rasant sich die Stadt entwickelt hatte. Als Elektroingenieur aus Leidenschaft schätze ich die «MOBILITÄT Möglichkeiten der digitalen Netzwerke. In unserem SOLLTE Planungs- und Bauunternehmen nutze ich Virtual Reality. Netzwerke sind ja wie eine endlose Daten- STRESSFREI bank. Man muss aber wissen, wie man mit ihr umgeht, und sollte auch Zeit ohne Tablet oder Smartphone SEIN. DARUM verbringen. Meine Familie verhindert praktisch, dass ich zu einem ‹Nerd› werde. Aber wenn man mit der BIN ICH VON Vernetzung umzugehen weiss, gibt sie einem mehr Freiraum, sein analoges Leben zu pflegen. Meine Bat- DER ELEKTRO- terien lade ich beim Eishockey auf, beim Velofahren oder beim Schwimmen. MOBILITÄT Ich finde, Mobilität sollte so stressfrei sein wie mög- INFIZIERT. SIE lich. Deshalb bin ich von der Elektromobilität so in- fiziert. Als ich bei ABB das Geschäft mit Solarenergie BEDEUTET und Elektrolade stationen mit aufbaute, kam ich erstmals damit in Berührung. Beschleunigung ohne MEHR SELBST- lärmige Motorengeräusche zu erleben, empfinde ich als absolut faszinierend. Nadir Mandioni ist BESTIMMUNG.» Man ist dabei so relaxt, als sässe man zu Elektroingenieur, Hause auf dem Sofa. Dadurch kann ich Aviatikfan und Nadir Mandioni mich fokussierter meinen eigenen Ge- rundum vernetzt. danken widmen oder mich in Ruhe mit Der Tessiner Fami- meiner Frau unterhalten. Und man wird nicht unterbrochen, weil man dazwischen lienvater von zwei auftanken muss. Elektromobilität gibt einem mehr Selbstbestimmung zurück. Kindern sieht sein Auto auch als Kom- Die Vernetzung, die ein modernes Auto mit dem Infotainment und den Assistenz munikationstool – systemen mit sich bringt, vereinfacht schon heute meinen Alltag immens. Ich möchte und geniesst dadurch den Spurhalteassistenten nicht missen, der immer intelligenter wird. Er bringt einen ein Plus an Freiraum. Mehrwert für den gesamten Verkehr, denn ohne brüske Manöver gibt es weniger Stop- and-go. Mein Auto ist auch ein Kommunikationstool. Wenn ich mit meiner Frau telefonieren will, muss ich lediglich ihren Vornamen aussprechen, und mein Auto folgt meinem Sprachbefehl. Wenn ich in mein Auto einsteige, ist meine Agenda hinterlegt, und mein Auto weiss, wohin ich fahren möchte, und gibt mir selbstständig die beste Route an, ohne dass ich sie in ein Navigationssystem eingeben muss. Das macht das Leben einfacher. Selbst meine Kinder fahren schon lieber elektrisch. Sie sagen, dass Diesel- und Benzinfahrzeuge lärmen und stinken. Und bei langen Fahrten können sie über Spotify ihre Lieblingshörbücher herunterladen. Meine Zukunftsvision sieht so aus: Wenn wir ins Tessin möchten, wird uns ein selbstfahrendes Auto zum Bahnhof bringen, und wenn wir in Locarno angekommen sind, warten bereits E-Bikes auf uns, die ich via App gebucht habe. Die Fortbewegung in der Zukunft stelle ich mir geräuschlos, stressfrei und fliessend vor.» 125
TO E-TRON «ICH EXPERIMENTIERE GERN MIT TECHNISCHEN INNOVATIONEN.» Stephan Baumgartner «Ich bin ‹100 Prozent Stromer›. Nicht nur weil Elektroinstallationen mein Beruf sind. Auch weil e-hub.swiss ich privat von der Elektromobilität überzeugt bin. Das erste Elektroauto fuhr ich als Lernender in den frühen 90er-Jahren. Es war ein ‹Pingu›, ein Zweiplätzer, mit einem Boden voller Bleiakkus und einem Bordcomputer mit nur drei Tasten, der mir die Ladekapazitäten anzeigte. Mit wenigen Handgriffen liess sich die Entladekapazität verstellen. Das war ein lustiges Wägelchen, mit dem ich mit 50, 60 km/h durch Kreuzlingen brauste. Nun kehre ich wieder zurück zum Elektroauto. Deshalb habe ich in meinem Haus einen Netz anschluss mit 32 Kilowatt verbaut, der es vermag, bis zu vier Elektroautos gleichzeitig zu laden. Unser Strombedarf wird teilweise von meiner Photovoltaikanlage gespeist. Stephan Baumgart- Ich war schon immer neugierig auf die neuesten technischen Möglichkeiten ner, Geschäftsführer und experimentiere gern mit den neuesten Produkten. Mit meiner Familie eines Elektroinstalla- lebe ich in einem Smart Home: Licht, Heizung, Sonnenstoren, Läden, Lüftung, tionsgeschäfts, lebt TV und Musik – alles bediene und kontrolliere ich von meinem Smartphone mit seiner Familie in aus. Mein Haus weiss auch, ob ich zu Hause bin oder nicht. Wenn der Paket- einem Smart Home. pöstler klingelt, verbindet mich mein Smartphone über die Gegensprechanlage Der Vater von zwei mit ihm, und ich kann ihm sagen, wo er das Paket hinterlegen kann. Mein Kindern liebt es, smarter Kühlschrank informiert mich, wenn ich im Coop stehe, ob ich noch neueste technische genügend Milch habe. Wenn ich eine Innovation gut finde und sie ohne Innovationen Probleme funktioniert, teile ich sie mit meiner Kundschaft. Der Mensch will auszuprobieren. ja positive Erfahrungen weitergeben. Von einem Smart Home erwarte ich künftig, dass es wirklich mit künstlicher Intelligenz funk- tioniert. Bis jetzt ist alles nur einfach voreingestellt. Ich wünschte mir aber, mein Haus würde empathisch auf meine jeweiligen Bedürfnisse eingehen. Liege ich krank im Bett, will ich ja nicht, dass die Läden frühmorgens aufgehen. 126
TO E-TRON 0,27 Technik soll einem das Leben erleichtern und einen nicht bevormunden. Auch nicht beim Autofahren. Schön wäre es, wenn ein Auto mich ruhig an meinen Zielort bringt, ohne dass ich eingreifen müsste. Wenn ich aber selber fahren Mit einem Luftwiderstands-Beiwert von 0,27 möchte, muss dies auch möglich sein. erreicht der Audi e-tron ein Top-Ergebnis im Keinesfalls würde ich auf Reichweite und SUV-Segment. Massgeblich dazu tragen die Tempo verzichten. Wenn ich Lust dazu virtuellen Aussenspiegel mit integrierten habe, möchte ich auf einer deutschen Au- Kameras bei. Auch die zwei elektrisch betätigten tobahn selbst und auch rein elektrisch Jalousien hinter dem Singleframe wirken sich 200 km/h schnell fahren. positiv auf die Aerodynamik aus. Vernetzung gibt mir den Freiraum, mich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Statt alle repetitiven Arbeiten selber von Hand auszuführen, bleibt mir mehr Zeit für meine Familie oder Freizeitaktivitäten. Das analoge Leben ist für mich nämlich mindestens genauso wichtig. Ich koche gern für meine Familie und gute Freunde, und ich liebe es, mit meinem Stand-up- Paddling-Board über das Wasser des Bodensees zu rudern. Es ist meine Gegenwelt zum hektischen Alltag. Es gibt nichts Schöneres, als dem herrlichen Sonnenuntergang entgegen- zugleiten. Ich gehe auch gern in den Wald, um Holz zu hacken, und abends, wenn es kälter wird, sitze ich gern vor dem Kaminfeuer. Bei aller Passion fürs Elektrische: Es gibt Dinge, denen man mit Technik nicht beikommt. Feuer kann man durch nichts ersetzen, sei es das Feuer für den Beruf oder auch das Feuer im Kamin.» Der Audi e-tron. Elektro wird quattro. ENERGIEWENDE MIT Aufbruch in ein neues Abenteuer: mit quattro Technologie und superschneller Aufladung bis zu 150 kW. DEM AUDI E-TRON Ferne Ziele inklusive. Der erste rein elektrisch angetriebene SUV von Audi in Serie besitzt eine Systemleis- Electric has gone Audi. Der Audi e-tron kommt. 100% elektrisch. tung von bis zu 300 kW und beschleunigt audi.ch/e-tron in unter sechs Sekunden von 0 auf Audi e-tron 55, 300 kW, 21,0 kWh/100 km (Benzinäquivalent: 2,3 l/100 km), 0 g CO₂/km (Durchschnitt aller erstmals immatrikulierten Personenwagen: 100 km/h. Seine grosse Lithium-Ionen-Bat- 133 g CO₂/km), CO₂-Emissionen aus Treibstoff- und/oder Strombereitstellung: 29 g/km, Energieeffizienz-Kategorie: A. Alle Angaben zu Stromverbrauch, Reichweite und Energieeffizienz sind vorläufige Werte. Die angegebenen Werte wurden nach der Messmethode 715/2007/EWG in der gegenwärtig gülti- terie ermöglicht mehr als 400 Kilometer gen Fassung ermittelt. Es handelt sich um NEFZ-Verbrauchswerte nach der Durchführungsverordnung (EU) 2017/1153. Je nach Fahrweise, Strassen- und Reichweite im WLTP-Fahrzyklus. Verkehrsverhältnissen, Umwelteinflüssen und Fahrzeugzustand können sich in der Praxis Verbrauchswerte und Reichweite ergeben, die von den angege- benen Werten abweichen. Diese Werte sollten daher nur zu Vergleichszwecken verwendet werden. CO₂ ist das für die Erderwärmung hauptverantwortliche Treibhausgas; die mittlere CO₂-Emission aller (markenübergreifend) angebotenen Fahrzeugtypen beträgt für das Jahr 2018 133 g/km. Die Werte variieren 128 in Abhängigkeit der gewählten Sonderausstattungen.
WHAT’S NEXT? 144 145
THE NE XT LE VEL OF ELECTR IFYING DRIVIN G TEXT: Angus Frazer, FOTO: Robert Grischek, POSTPRODUKTION: RECOM 148 149
TO THE NEXT LEVEL OF ELECTRIFYING DRIVING Wenn Sie eine Zeitreise machen könnten, in welche Zeit würden Sie reisen wollen? Wäre es nicht faszinierend, Michelangelo bei der Arbeit am Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle zuzusehen und der Uraufführung von Johann Pachelbels «Kanon in D-Dur» zu lauschen? Ich persönlich würde mir DER ein paar Meilensteine des Motorsports ansehen. Meine erste Station wäre ein Besuch im Österreich des Jahres 1914, um Audi Gründer August Horch beim Sieg der Alpenfahrt in seinem Audi Typ C zuzujubeln. Attraktiv wäre auch ein Trip zum Nürburgring der 30er-Jahre, um Bernd Rosemeyer hinter dem Lenkrad eines donnernden Typ C der Auto Union zu erleben. Doch am liebsten wäre mir ein Zeitsprung von 34 Jahren zur Ulster Rally 1984 – dem Jahr, in dem Audi den Sport quattro der Gruppe B mit kurzem Radstand ins Vereinigte Königreich brachte. Die Geschwindigkeit, mit der Walter Röhrl seinen gelben Renner über die Landstrassen von Ulster pilotierte, war mörderisch. Seine Kapriolen hinter dem Lenkrad erschienen mir als heller Wahnsinn. Heute rückt die Fertigung von autonom fahrenden Automobilen in Serie immer näher, doch damals war der einzige Supercom- IST DIE puter im Audi Sport quattro das Gehirn von Walter Röhrl. 100 Prozent menschliches Können, null Prozent Unterstützung durch Fahrassistenzsysteme. Auf meiner Reise zurück in die Gegenwart würde ich 2013 in Le Mans Halt machen. Wie toll wäre es, die Audi Sport Crew zu beobachten, wie sie sich auf den unmittelbar bevorstehenden Boxenstopp VISION EINES des Audi R18 e-tron quattro konzentriert, die Energie beim Auftanken und Reifenwechsel mitzu erleben, ebenso wie das unglaubliche Tempo, mit dem die Piloten, Allan McNish und Tom Kristensen, e-hub.swiss den Platz hinter dem Steuer wechselten. Der R18 e-tron lässt die sportlichen Triumphe von Audi – vor allem die Siege in Le Mans – wieder lebendig werden. Er weist aber auch den Weg in die Zukunft des RADIKALEN Unternehmens oder verkörpert zumindest einen wesentlichen Teil dieser Zukunft. Die Rede ist vom Audi PB18 e-tron: Das von der Audi Sport GmbH entwickelte Konzeptfahrzeug feierte in diesem Sommer während der Pebble Beach Automotive Week im kalifornischen Monterey Premiere. Die Bezeichnung PB18 e-tron verweist sowohl auf den Schauplatz Pebble Beach als auch auf die SUPERSPORT- technologische DNA, die der Neue vom Audi R18 e-tron quattro der LMP1-Kategorie (der Audi die letzten 3 seiner insgesamt 13 Le-Mans-Siege bescherte) übernommen hat. Man könnte fast glauben, dass die Vier Ringe mit diesem Modell ein Comeback bei der Langstrecken-Weltmeisterschaft anstre- ben würden. Wenn man sich den Audi PB18 e-tron mit seiner flachen, vom Windkanal inspirierten Nase und der für einen Mittelmotor-Sportwagen typischen, weit nach vorn gezogenen Fahrerkabine WAGENS FÜR so anschaut, bekommt man das Gefühl, dass es für den Einsatz in Le Mans 2019 nur noch die Start- nummern auf den Türen braucht. Dieses Gefährt eignet sich tatsächlich genauso für die Rennstrecke wie für die Strasse. Mit seiner sanft abfallenden, weit nach hinten gezogenen Dachlinie, der massiven C-Säule und der grossen, nahezu vertikalen Heckscheibe wirkt der Audi PB18 e-tron wie eine sehr DAS PURE moderne Variante des klassischen Shooting-Brake-Konzepts. Die Kombination aus Coupé und Avant bietet ausreichend Gepäckraum für Fahrer und Beifahrer – auch für Gran-Turismo-Reisen, bei denen man nicht nur mit Helm und Rennanzug unterwegs ist. Würde man den Audi PB18 e-tron zusammen mit dem Audi R18 e-tron quattro von Le Mans, dem Rallyewagen Audi Sport quattro, dem Vor- kriegsmodell der Auto Union und dem Audi Typ C von 1914 präsentieren, dann würde man sofort FAHRERLEBNIS. eine Gemeinsamkeit feststellen: Jedes dieser Fahrzeuge hat als Gesamtkonzept die Materialien und das Wissen der jeweiligen Zeit übertroffen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Audi Ingenieure eine Zeitreise in die Zukunft wählen würden. So ist es auch kein Wunder, dass der Audi PB18 e-tron eine zukunftsträchtige Kraftquelle nutzt: Drei leistungsstarke Elektromotoren, einer vorn und zwei hinten, liefern eine beeindruckende Leistung mit einer A ntriebsverteilung, die so quattro ist, wie es nur sein kann. Mit seinem Drehmoment und seiner Beschleunigung bliebe der Audi PB18 e-tron sogar aktu- ellen LMP1-Prototypen dicht auf den Fersen. Das Konzeptfahrzeug hat das Zeug, selbst eingeschwo- rene Benzintraditionalisten in Fans des Elektroantriebs zu verwandeln. «Wir wollen dem Fahrer ein Erlebnis verschaffen, wie er es sonst nur in einem Rennwagen wie dem Audi R18 e-tron quattro bekommt», meint Gael Buzyn, Leiter des Audi Design Loft in Malibu, wo das Fahrzeug gestaltet wurde. «Deshalb haben wir den Innenraum rund um den idealen Fahrerplatz in der Mitte entwickelt. 150 151
TO THE NEXT LEVEL OF ELECTRIFYING DRIVING Der Audi PB18 e-tron ist 4,53 Meter lang, 2 Meter breit und nur 1,15 Meter hoch. Schon mit diesen Dimensionen zeigt er sich als klassischer Sportwagen. Der Radstand beträgt 2,70 Meter, die Überhänge fallen kompakt aus. Aus der seitlichen Perspektive sticht besonders die weit nach hinten gezogene, sanft abfallende Dachlinie mit der massiven C-Säule ins Auge. 152 153
TO THE NEXT LEVEL OF ELECTRIFYING DRIVING Neue Sichtweise: Durch den Wechsel auf die mittige Position kann der Fahrer aus seiner tiefen Sitzposition durch die grosse Frontscheibe genau in die Öffnung der luftdurchströmten Fronthaube und damit direkt auf die Rennstrecke schauen – Kurven- verlauf und Scheitelpunkt lassen sich so exzellent anvisieren. In diesem Sichtfeld ist eine transparente OLED-Fläche montiert: Auf dieser Fläche lässt sich, mit Daten von Navigation und Fahrzeugelektronik präzise gesteuert, die Ideallinie der nächsten Kurve einspielen. 154 155
TO THE NEXT LEVEL OF ELECTRIFYING DRIVING Aus jeder Perspektive fallen sofort die gegenüber der zentralen Kabine liegenden, weit herausgezogenen Radhäuser auf. Sie betonen die breite Spur des Audi PB18 e-tron – und visualisieren das querdynamische Potenzial des Fahrzeugs sowie den Allradantrieb quattro. Die tief nach unten gezogene, durchströmte Fronthaube des Audi PB18 e-tron verbindet als quer zur Front verlaufende Brücke die beiden betont ausgeformten Kotflügel und dient zugleich als Luftleitelement. Auch bei diesem Detail wird die Nähe zum Rennsport deutlich. 156 157
TO THE NEXT LEVEL OF ELECTRIFYING DRIVING Dennoch war unser Ziel, dem Audi PB18 e-tron ein hohes Mass an Alltagstauglichkeit, Emotion und Fahrvergnügen mitzugeben, nicht nur für den Fahrer, sondern auch für den Beifahrer.» Diese Aussa- ge enthält ein Wort, das für jeden Sportwagenfan wichtig ist: Fahrvergnügen. Der Audi PB18 e-tron behält sein Lenkrad, was im Jahr 2018 keine Selbstverständlichkeit ist. Nehmen wir den Audi Aicon als Beispiel – das voll automatisierte Konzeptfahrzeug ist ohne Lenkrad und Pedalerie als optimale Lösung für lange und emis sionsfreie autonome Fahrten gedacht, auf denen man entspan- nen, lesen, einen Film schauen oder sogar schlafen kann. Der INNOVATIV Audi PB18 e-tron hat den Elektroantrieb und einen Grossteil seiner Designsprache mit dem Audi Aicon gemeinsam. Doch GEDACHT. der Fahrer hinter dem Lenkrad steht – oder vielmehr sitzt – im Mittelpunkt. August Horch war nicht nur ein sehr guter Ingenieur, sondern auch ein exzellenter Fahrer – genauso wie Bernd Rosemeyer und Walter Röhrl ihr Können hinter dem Lenkrad unter Beweis stellen konn- ten. Es ist zwar unbestritten, dass die technisch besten Le-Mans-Rennwagen von Audi stammten. Aber die Ingolstädter hatten auch die besten Fahrer. In der Kombination eines leistungsstarken Fahr- zeugs mit fähigen Händen am Lenkrad entsteht ein magischer Moment: Mensch und Maschine be- finden sich in völliger Harmonie. Deshalb wurde im Fall des Audi PB18 e-tron dem Fahrer der Einfluss durch Fahrerassistenzsysteme entzogen. Bleibt die Frage: Wenn Sie in die Zukunft reisen könnten, in welches Jahr würde Sie sich begeben wollen? Ins Jahr 2080? Womöglich gibt es dann bereits Kolonien auf dem Mond. Oder 2120, wenn wir bis zum Mars fliegen können? Mein Reiseziel wäre 2021. Das Jahr, in dem – wie ich es mir er- hoffe – der elektrifizierende Audi PB18 e-tron in Serie gefertigt werden könnte. Das Audi Magazin – Impressum Herausgeber AMAG Import AG, Division Audi, 5116 Schinznach Bad Verantwortlich für den Herausgeber Franziska Schmidt, Oliver Pasche Konzept alert AG, 8001 Zürich, info@alert.ch Projektleitung Regula Talismani Projektmanagement Larissa Eicher (Print), Caroline Hinder (Digital) Chefredaktion Brigitte Ulmer, Marcel Siegenthaler (Stellvertretung) Autoren Angus Frazer, Steffan Heuer, Fabian Kretschmer, Ulf Lippitz, Heike Specht, Jan van Rossem, Bernd Zerelles Fotografie Julian Baumann, Schoolboy / Universal Republic Records, Noised / Wikimedia Commons, Christoph Schmidt / DPA / Picture Alliance, Robert Huber, Zooey Braun, Adrià Goula; Matthew Millan, Adam Mørk, Tobias Hein; NASA / GSFC / SDO / Wikimedia Commons, Vanessa Caitlin, Carrie Meier-Ho / Harrys Ding, Asia City Media, Bewley Shaylo, Berndnaut Smilde, Bill Wadman, Shutterstock, Cassander Eeftinck Schattenkerk, Nina Chen, Robert Fischer, Autonomous Intelligent Driving; Ionity, Robert Grischek, NASA / Joel Kowsky, Paal-André Schwital / Zeb Pilot House – Snøhetta Architecture and Design, Larvik (Norwegen); Dennis Hallinan / Alamy CGI / Post Production Recom Installationen Courtesy Berndnaut Smilde und Ronchini Gallery Illustrationen Raymond Biesinger Art Direction Achim Wieland Grafik Dani Pauli, Sonja Aldejohann (Stellvertretung) Anzeigenmarketing Creative Media GmbH, 8910 Affoltern am Albis, Tel. +41 43 322 60 30; Esther Majoleth, Roger Grossmann, audi-magazin@c-media.ch Übersetzung Florence Dubergé, 8008 Zürich (Französisch), textocreativ AG, 8004 Zürich (Italienisch) Korrektorat textocreativ AG, 8004 Zürich Druck Swissprinters AG, 4800 Zofingen Druckauflage 79 000 Exemplare Erscheinungsweise Halbjährlich in deutscher, französischer und italienischer Sprache AUDI AG Jörg Dietzel (verantwortlich für internationalen Markeninhalt), Anja Weinhofer (Projektleiterin für internationalen Markeninhalt) loved gmbh Ilker Yilmazalp (internationale Koordination) Adressänderungen Arcoma Promotion GmbH, 4702 Oensingen, Tel. +41 62 391 26 65, audi@servicezentrale.ch Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann nicht für die Richtigkeit aller Inhalte gehaftet werden. Der Treibstoffverbrauch und die CO2-Emission eines Fahrzeugs variieren aufgrund der Räder- bzw. Reifenwahl und hängen nicht nur von der effizienten Ausnutzung des Treibstoffs durch das Fahrzeug ab, sondern werden auch vom Fahrverhalten und anderen nicht technischen Faktoren beeinflusst. Alle Preise sind empfohlene Verkaufspreise inkl. 7,7% MwSt. Änderungen vorbehalten. © Das Audi Magazin 2018. PERFORM ANCE neutral 01-18-786787 Drucksache myclimate.org DAS AUDI MAGAZIN ERSCHEINT ZWEIMAL IM JAHR. DIE AUSGABE FRÜHLING/SOMMER 2019 FINDEN SIE IM MAI IN IHREM BRIEFKASTEN. JEDER- ZEIT KÖNNEN SIE UNSERE GESCHICHTEN RUND UM DIE MOBILITÄT DER ZUKUNFT AUCH ONLINE UNTER AUDI-MAGAZIN.CH ERLEBEN. 158 159
WIE LEB EN WIR IM JAHR 2035 IN EINE R SMART CITY ?
WINTERTHUR
TO WINTERTHUR «EIN FLÄCHENDECKENDES Schwerpunktleiter Nachhaltige Energiesysteme und Koordinator der Plattform Smart Cities & Regions an der ZHAW Draussen ist es noch dunkel. Der Hahn Über die Thermostat-App hat Vater im Quartier Talgut wird erst später krä- Noah die Heizung so programmiert, dass VERKEHRSLEITSYSTEM hen. Im Zimmer von Tim Horcher wird es an diesem kühlen Herbstmorgen zur sanft das Licht hochgedimmt. Auch auf richtigen Zeit warm wird. Einmal mehr dem 96-Zoll-Display des Teenagers kün- hält der 44-jährige Ingenieur seinem Sohn SORGT FÜR REIBUNGSLOSE digt sich der neue Tag an. «We are going einen begeisterten Vortrag: «Stell dir vor: smartcitywinterthur.ch to make the world so great again», lässt Die Energie für den Toaster, die Beleuch- Katy Perry verlauten. Obwohl die 16K- tung und den smarten Butler stammen MOBILITÄT. STAUS GIBT ES Auflösung keine Falten verzeiht, strahlt die 51-jährige US- von unserem Elektroauto, das in der Nacht Biostrom ab- KEINE MEHR.» Präsidentin jugend- gegeben hat.» – «Ja liche Frische aus. Paps, das weiss ich. Vicente Carabias Der 15-jährige Schü- Und am Mittag fährt ler reibt sich die Au- das Auto selbststän- gen und lässt sich dig zur nächstgele- von Siri vorlesen, genen Photovoltaik- was dieser Montag anlage und lädt dort 10. September 2035 für ihn bereithält: seine Batterie wieder «10. September 2035. auf. Das ist doch Wetter in Winter schon seit Jahren so», in der Smart City thur: sonnig, maxi- mal 15 Grad Celsius. antwortet Tim und verabschiedet sich. Agenda: 7.40 Uhr Vor dem Haus stol- Winterthur. Das Audi Schulbeginn, 16 Uhr Fussballtraining, 19 pert er fast über die Mülltonne. Wie jeden Magazin wagt einen Uhr: Meeting IG Ur- Montag ist sie dank ban Farming Smart ihrem Sensor selbst- Quartier Talgut.» ständig auf den Geh- Blick in die Zukunft Mit dem Smart- phone hat sich Tim steig gerollt, um ent- leert zu werden. und begleitet Familie Horcher vergewissert, dass es im smarten Kühlschrank noch zwei Kurz darauf verlässt auch Lea das Haus. Sie steigt in das durch die nachhaltige und seiner Lieblingsjoghurts hat. Jetzt will Sharing-Bicar der Stadt, das sie pünktlich er über die Home-App die Kaffeema- vor der Haustüre abholt. Während das schine starten, doch seine Mutter Lea ist dreirädrige Elektro- energieeffiziente Stadt. Von ihm zuvor gekommen. Die 46-jährige fahrzeug autonom «Wir wollen die Architektin hat einen anstrengenden und lautlos Richtung Lebensqualität in Tag mit einem wichtigen Meeting in Bahnhof Winterthur der Stadt steigern Studien, Prognosen und Lyss vor sich. Auf ein frisches Croissant zum Kaffee will sie trotzdem nicht ver- fährt, streamt Lea und gleichzeitig Horcher die Trak- weniger Energie zichten. Deshalb hat sie das Frühstücks- tandenliste der Kon- und Ressourcen bereits realisierten Projekten gebäck für die ganze Familie sowie Früchte und Milch vom Bauernhof ferenz auf die zum verbrauchen. Dieses Display umfunktio- Ziel erreichen wir nur, bis hin zu abenteuerlichen schon am Vorabend online geordert. nierte Windschutz- wenn wir neuartige Tim hört das leise Summen der Drohne, scheibe. Dank dem Innovationsprozesse welche die Lebensmittel gerade auf Verkehrsleitsystem umzusetzen wagen», Spekulationen. dem Balkon vor der Küche ablegt. «En Guete, Frau Horcher», steht auf der recycelbaren Verpackung. findet das Bicar beim so Vicente Carabias. Bahnhof sofort einen Parkplatz. Die Kosten für die Fahrt werden TEXT: Marcel Siegenthaler, FOTO: Robert Huber, ILLUSTRATION: Raymond Biesinger Lea Ende Monat automatisch belastet. 34 35
In der Kehrichtverwertungsanlage von Stadtwerk Winterthur wird die im Kehricht enthaltene Energie zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt. In einem Saisonspeicher für Brenngut soll in Zukunft Abfall gelagert werden, damit der im Winter für die Energieproduktion verwendet werden kann. Urban Gardening wird wie Urban Farming bereits heute praktiziert. In naher Zukunft wird man in Winterthur auch ganze Häuserfassaden antreffen, die begrünt sind. Das sogenannte Vertical Gardening verschönert nicht nur das Stadtbild, es trägt auch zu einer besseren Stadtluft bei.
Modernste Technologie gehört ebenso zu einer Smart City wie intensive Bepflanzung: Das Rechenzentrum der Stadt Winterthur (rechte Seite) liefert schon jetzt wertvolle Daten, die für die Nachhaltigkeit in der Stadt wichtig sind. Am Lagerplatz (linke Seite) und an vielen anderen Orten ist die Eulachstadt bereits heute viel grüner als Ende des letzten Jahrhunderts.
Carvelo2go steht für eCargo-Bike-Sharing in Winterthur und in anderen Städten. Das Angebot funktioniert ähnlich wie Mobility Carsharing: Man kann das elektrische Lastenvelo, das «Carvelo», zu einem Stundentarif mieten, beim sogenannten Host in der Nähe abholen und dorthin auch wieder zurückbringen. Alte Industriegelände werden umgenutzt. Der Winterthurer Sitz der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zum Beispiel befindet sich zum Teil auf dem ehemaligen Sulzer-Industrieareal. In einem Gebäude, in dem früher Lernende der Maschinenindustrie ausgebildet wurden, ist jetzt die zentrale Bibliothek aller ZHAW-Zweige zusammengefasst. 40 41
Mit der Lokstadt entsteht in Winterthur ein Quartier, das dicht und gleichzeitig grosszügig, bunt, grün und nachhaltig ist (linke Seite). Beim Bahnhof wurden der Bahnhofplatz, das Sulzer- und das Archareal sowie die Rudolfstrasse miteinander verbunden (rechte Seite). So sind attraktive Aufenthaltsräume und kurze Wege für Fussgänger und Velofahrer entstanden. 43
TO WINTERTHUR Die vor knapp einem Jahr eröffnete Gebäude und Energieversorgung inte Swissmetro wird sie in 14 Minuten nach griert»: Kaum hat Noah den Satz gedacht, Bern bringen. Während sie mit mehr erscheint dieser dank Hirnerkennung als 500 km/h unterirdisch Richtung schon auf dem Display. Im Gemein- Bundesstadt braust, ruft sie die Energie- schaftsbüro bereitet der Ingenieur die datenbank des Quartiers Talgut auf. Alles morgige Sitzung der Bürgergenossen- im grünen Bereich, schaft vor. Die Wohneinheiten sind Dank technologischen meldet der Smart kleiner als früher, dafür teilen sich die Innovationen werden Meter: Energiebe- Bewohner der Siedlung nebst den Fahr- die Bewohner der darf und Energiean- zeugen auch viele Räume. Die drei Gäs- Smart Citys über gebot zwischen den tezimmer des smarten Quartiers zum mehr Freizeit ver- Gebäuden und den Beispiel sind, wie das Gemeinschafts- fügen. Diese nutzen Elektrofahrzeugen büro, fast immer besetzt und weisen sie, um sich in befinden sich im Hotelkomfort auf. Themenfeldern wie Gleichgewicht. Auch Migration und die Photovoltaik «Alles okay bei dir, Schatz?» Lea spricht Nachhaltigkeit zu anlagen auf den in den Raum des Sharing-Elektroautos, engagieren oder Dächern funktio- das für sie in Bern bereitgestanden ist und sich weiterzubilden. nieren einwandfrei. sie nun lautlos zu ihrem Meeting chauf- Mehr als 20 Jahre fiert. Ohne eine Antwort abzuwarten, sind vergangen, seit sich das Winter erzählt sie, dass sie gerade Schönbühl thurer Stimmvolk 2012 für die 2000- passiert und sich die Batterie des Fahr- Watt-Gesellschaft ausgesprochen hat, zeugs automatisch auflädt. In die Fahr- denkt Lea. Was damals kaum jemand für bahn des ersten Solarautobahn-Teilstücks möglich hielt: In der Bilanz resultiert heute der Schweiz sind Zehntausende von im Talgut sogar ein Energieüberschuss. Solarpanels eingebaut. Die Zellen enthal- ten auch Sensoren, die den Verkehrsfluss Für Tim beginnt der Schultag mit dem messen. Dank innovativer Technologie ist Fach «Nachhaltigkeit und Effizienz». «Stau» ein Wort aus vergangenen Zeiten. «Winterthur zeichnete sich schon Ende des letzten Jahrhunderts als Energiestadt aus», Stadtwerk Winterthur Nachmittag in Win- doziert der Lehrer: «2013 ist Smart City ersetzt die bestehende terthur. Tim befin- Winterthur lanciert worden. Konkrete öffentliche Beleuch- det sich in einem Projekte wie das Smart Quartier Talgut tung beim Bruderhaus selbstfahrenden wurden unmittelbar danach in Angriff durch Solarleuchten. Stadtbus, der ihn genommen.» Tim kann sich eines Gähnens Künftig werden in die nach Hause bringt. nicht erwehren. Diese Geschichten hat ihm öffentliche Beleuch Stolz postet er auf sein Vater schon hundertmal erzählt. Auch tung unter anderem Facehub, dass er die über den Saisonspeicher der Kehricht- Ladestationen für im Fussballtraining verwertungsanlage. Wie durch einen Elektrofahrzeuge drei Tore geschos- Schleier hört er den Lehrer sagen: «Stadt- und Public-WLAN sen hat. Die Video- werk Winterthur nutzt die im Abfall ent- integriert sein. kamera über dem haltene Energie zur Strom- und Wärme- Tor nimmt die produktion. Damit die Nachfrage auch im schönsten Tore auf, und Tim musste nur Winter gedeckt werden kann, prüfte man «Ja» angeben, damit sie gestreamt wer- schon 2018 den Bau eines Saisonspei- den. Sein Avatar jubelt exzessiver als einst chers.» Ja, ich weiss, denkt Tim, und dieser ein gewisser Ronaldo, der jetzt die FIFA Saisonspeicher ist längst in Betrieb. präsidiert. Als der Elektrobus in der Nähe eines Kindergartens automatisch Das Bicar ist platzsparend, wendig und umweltfreundlich wie ein Velo. Gleichzeitig ist es komfortabel und wettergeschützt «Im Zentrum steht das ganzheitliche Ver- sein Tempo reduziert, ist Tim gerade wie ein Elektroauto. Ein interdisziplinäres ZHAW-Forschungsteam hat den Bicar-Prototyp mit Elektroantrieb entwickelt und plant schon bald eine Testflotte aufzubauen. ständnis, das Bereiche wie Mobilität, daran, mit seinem Smartphone zu Hause 45
TO WINTERTHUR 20 den Backofen vorzuwärmen. Er will mit der Zubereitung seines Abendessens kei- ne Zeit verlieren, denn schon bald trifft sich die IG Urban Farming. Mit dem Aus- bau der Gebäudefassaden-Begrünung 35 wollen Tim und seine Mitstreiter das Mikroklima weiter verbessern. Ausser- dem tragen sie sich mit dem Gedanken, nebst Hühnern und Hasen auch Schafe anzuschaffen. Der Hahn der Tal- Treppen sind in der gut-Genossenschaft Smart City der nahen ruht bereits neben Zukunft für Menschen den Hennen, als im Rollstuhl keine auch Lea in der Ge- unüberwindbaren Smart City Winterthur (SCW) hat bereits viele meinschaftsküche Hindernisse mehr. konkrete Projekte für die nachhaltige und zhaw.ch des smarten Quar- Das Start-up Scewo energieeffiziente Stadt der Zukunft aufgegleist. tiers eintrifft. Ja, das aus Winterthur Im Rahmen von SCW arbeiten Institutionen wie Meeting sei erfolg- hat einen Rollstuhl die Stadt Winterthur und die Zürcher Hochschule reich verlaufen. Und entwickelt, der für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) nein, sie erlaube das Treppensteigen interdisziplinär zusammen. nicht, dass er sich beherrscht und einen Chip implan- über eine App tieren lasse, sagt sie bedient wird. ihrem Sohn. «Rück- ständig und so etwas von vorgestern» sei sie, schmollt Tim, was unter den an- wesenden Bewohnern eine angeregte Diskussion auslöst. Er verstehe die Be- denken ja, meint ein älterer Nachbar, schliesslich habe er Orwell auch gelesen. Allerdings müsse man mit der Zeit gehen. Ein Mikrochip habe viele Vorteile – auch gesundheitlicher Natur –, und die gelte es zu nutzen. «Solche Diskussionen haben wir einst über den Einsatz von Drohnen CORRIDA. POWERFUL ADDITIONS TO THE geführt. Früher oder später werden im- plantierte Mikrochips zu unserem Alltag gehören», sagt Noah und wechselt das NACHHALTIG UND Thema: «Übrigens, ich lasse mich am Donnerstag von unserem Elektroauto nach Schaffhausen fahren. Wer mitkom- EFFIZIENT Smart City ist ein Sammelbegriff für ge- samtheitliche Entwicklungskonzepte, die BRAND WITH THE BULL. men will, soll sich bitte auf unserer Quar- darauf abzielen, Städte effizienter, tech- tier-App anmelden.» nologisch fortschrittlicher, grüner und sozialer zu gestalten. Diese Konzepte be- inhalten technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen. In der Smart City ist Teilen wichtiger als Besit- zen. Von Räumen über Fahrzeuge bis zum Gummiboot wird fast alles geteilt. 46
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