Leitbild "Landwirtschaft 2030 Sachsen-Anhalt"

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Leitbild "Landwirtschaft 2030 Sachsen-Anhalt"
Leitbild
„Landwirtschaft 2030 Sachsen-Anhalt“

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Leitbild "Landwirtschaft 2030 Sachsen-Anhalt"
Impressum
Herausgeber:
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie
des Landes Sachsen-Anhalt
Leipziger Straße 58
39112 Magdeburg
Bildnachweise: Manuel Pape
Stand: April 2018

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Leitbild "Landwirtschaft 2030 Sachsen-Anhalt"
Leitbild
„Landwirtschaft 2030 Sachsen-Anhalt“

Inhaltsverzeichnis
Präambel......................................................................................................................................................... 4
Leitbildprozess................................................................................................................................................5
1 Markt und Produktion............................................................................................................................... 6
2 Bodenordnung und Agrarstruktur......................................................................................................... 8
3 Tierhaltung.................................................................................................................................................. 9
4 Umweltauswirkungen und Ressourcenschutz...................................................................................11
5 Nachwuchsgewinnung und Fachkräftesicherung............................................................................14
Anlagen........................................................................................................................................................... 15

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Leitbild "Landwirtschaft 2030 Sachsen-Anhalt"
Präambel
Kaum ein anderes Bundesland wird so stark durch       tionalen Wettbewerb. Durch die Nutzung wissen-
seine Landwirtschaft geprägt wie Sachsen-Anhalt.      schaftlicher und technischer Fortschritte hat sich
Mit seiner Lage in der Mitte Europas, hervorragen-    die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt zu einem in-
den Ackerbaustandorten, einer langen Tradition in     novativen und wettbewerbsfähigen Wirtschafts-
der Tierhaltung und einer einmaligen Kulturland-      sektor entwickelt. Nachhaltigkeit ist Richtschnur
schaft bietet es beste Voraussetzungen für eine       für das landwirtschaftliche Handeln.
nachhaltige Erzeugung hochwertiger Lebensmit-
tel und nachwachsender Rohstoffe sowie deren          Doch steht die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt
Vermarktung. Renommierte Einrichtungen der ag-        auch vor großen Herausforderungen, die weg-
rarwissenschaftlichen Forschung und Lehre sind        weisend für die zukünftige Entwicklung sind. Der
bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Sie        Rückgang der Bevölkerungszahlen und der zu-
bilden die Basis für gut ausgebildete Fachkräfte in   nehmende Altersdurchschnitt der ländlichen Be-
den landwirtschaftlichen Betrieben.                   völkerung konnten bisher nicht aufgehalten wer-
                                                      den. Der stärker werdende Wettbewerbsdruck
Für die ländlichen Räume Sachsen-Anhalts bil-         zwingt viele landwirtschaftliche Betriebe zu An-
det die Landwirtschaft das Rückgrat ihrer wirt-       passungen. Volatile Preise destabilisieren die Ein-
schaftlichen und landeskulturellen Entwicklung.       nahmen der Betriebe. Eine wirksamere Berück-
Durch zahlreiche Verbindungen in andere Wirt-         sichtigung des Schutzes von Biodiversität, Boden,
schaftsbereiche ist sie ein integraler Bestandteil    Wasser, Luft und Klima sowie Verbesserung des
der Volkswirtschaft. Sie stellt daher eine Schlüs-    Tierwohls müssen aufgegriffen werden. Die weit-
selbranche im Wirtschaftskreislauf dar. Unsere        reichenden Auswirkungen der Klimakrise sind
Landwirtschaft generiert Wertschöpfung, schafft       beispielsweise als häufiger auftretende Wetter-
Arbeitsplätze und pflegt die Kulturlandschaft. Da-    extreme schon spürbar.
raus entsteht zwischen einer vor Ort verwurzelten
Landwirtschaft und den ländlichen Räumen eine         Diese Herausforderungen können nur leistungs-
untrennbare Symbiose, bei der jeder Teil auf den      fähige und stabile landwirtschaftliche Betriebe
anderen gleichermaßen angewiesen ist.                 meistern. Sie benötigen dazu auch ein entspre-
                                                      chendes Marktumfeld. Es gilt, dafür die Voraus-
Die landwirtschaftlichen Betriebe sind dabei          setzungen zu schaffen und den Landwirtinnen
nicht nur Steuerzahler und Arbeitgeber. Sie sind      und Landwirten, den jungen Menschen, die ihre
vielfach auch im sozialen Umfeld ihres Heimat-        Zukunft in den „Grünen Berufen“ sehen und der
ortes engagiert. Damit trägt die ortsansässige        Bevölkerung in den ländlichen Räumen eine Per-
Landwirtschaft zur Identifikation der Menschen        spektive zu geben. Dabei ist es auch wichtig,
mit dem ländlichen Raum als Heimat bei.               an die Ansprüche kommender Generationen zu
                                                      denken: Alle gemeinsam tragen die Verantwor-
In erster Linie sind unsere Landwirtinnen und Land-   tung dafür, unseren Enkelkindern eine lebens-
wirte Unternehmer, deren Ziel es ist, für sich und    werte und intakte Umwelt zu hinterlassen. Es ist
die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein      die gemeinsame Aufgabe für eine intakte Natur,
angemessenes Einkommen zu erwirtschaften. Sie         für eine lebenswerte Umwelt und für den Klima-
erbringen auch vielfältige öffentliche Leistungen     schutz zu sorgen. Und schließlich sind es die Kon-
für die Gesellschaft. Die moderne multifunktiona-     sumentinnen und Konsumenten, die mit dem
le Landwirtschaft steht für einen verantwortungs-     täglichen Einkauf ihre Wertschätzung und ihr
vollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen,         Vertrauen in die moderne nachhaltige Landwirt-
den Schutz der Artenvielfalt und des Klimas sowie     schaft bekunden. Dazu bedarf es breiter gesell-
eine ethisch vertretbare Haltung von Nutztieren.      schaftlicher Akzeptanz und Anerkennung für eine
Als Unternehmerinnen und Unternehmer stehen           zukunftsfähige Landwirtschaft.
sie dabei sowohl im nationalen als auch interna-

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Leitbild "Landwirtschaft 2030 Sachsen-Anhalt"
Leitbildprozess
Das Leitbild „Landwirtschaft Sachsen-Anhalt           Diskussionen um die Auswirkungen, aber auch
2030“ ist zwischen Mai 2017 und Februar 2018          die Zukunft der Landwirtschaft wurde das zu be-
auf Initiative des Ministeriums für Umwelt, Land-     handelnde Themenspektrum in folgende Punkte
wirtschaft und Energie des Landes Sachsen-An-         gegliedert:
halt (MULE) entstanden. Insgesamt hatten 54 Or-
ganisationen, Verbände und wissenschaftliche           •   Markt und Produktionsausrichtungen,
Einrichtungen, die in Sachsen-Anhalt auf unter-        •   Bodenordnung und Agrarstruktur,
schiedliche Weise mit der Landwirtschaft befasst       •   Tierhaltung,
sind, die Möglichkeit sich in Workshops oder mit-      •   Umweltwirkungen und Ressourcenschutz,
tels schriftlicher Stellungnahmen einzubringen.        •   Nachwuchsgewinnung.

Die Akteure verstehen sich als Partner im Dia-        Das Leitbild „Landwirtschaft Sachsen-Anhalt
log über die zukünftige Landwirtschaft in Sach-       2030“ fasst die in den Workshops durch die betei-
sen-Anhalt. In diesem Sinne haben 22 landwirt-        ligten Akteure gemeinsam erarbeiteten Zukunfts-
schaftliche Verbände die nachfolgenden 38 Ziele       vorstellungen zusammen. Es bietet einen Orien-
in Diskussion mit 19 gesellschaftlichen und wis-      tierungsrahmen über die Tagespolitik hinaus. Das
senschaftlichen Institutionen in 10 Workshops         MULE als zuständiges Ressort nimmt das Leitbild
erarbeitet.                                           als Arbeitsauftrag an.

Mit dem Leitbild „Landwirtschaft Sachsen-An-          Die im Leitbild benannten Ziele sollen im Zeit-
halt 2030“ wird eine Vereinbarung aus dem Ko-         raum bis 2030 umgesetzt und in Abstimmung
alitionsvertrag von 2016 realisiert. Dort wurde als   zwischen dem Landwirtschaftsministerium, dem
Ziel formuliert: „Mit der Erstellung eines Leitbil-   landwirtschaftlichen Berufsstand und der Politik
des für die Landwirtschaft wollen wir die Voraus-     erreicht werden.
setzungen für eine zukunftsfähige Entwicklung
unserer Agrarstruktur sichern.“ Vor diesem Hin-
tergrund und angesichts der gesellschaftlichen

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Leitbild "Landwirtschaft 2030 Sachsen-Anhalt"
1 Markt und Produktion
Die Hauptaufgabe der Landwirtschaft ist die Her-    Der Ausbau des ökologischen Landbaus soll nach-
stellung hochwertiger und gesunder Lebens-          frageangepasst erfolgen. Die Marktchancen für
mittel. Zudem bildet eine nachhaltige und mul-      die Erzeugung und den Absatz sollen vollständig
tifunktionale Land- und Forstwirtschaft die         ausgeschöpft werden.
ökonomische Basis für die Entwicklung und At-
traktivität ländlicher Räume.                       In der Direktvermarktung sollen die Marktchan-
                                                    cen für Erzeugnisse einschließlich hofeigener
Im bundesweiten Vergleich war in den Jahren         Weiterverarbeitung aus Landwirtschaft und Gar-
2010-2016 der Anteil der Land- und Forstwirt-       tenbau genutzt werden.
schaft sowie Fischerei Sachsen-Anhalts an der
Brutto-Wertschöpfung aller Wirtschaftsberei-        Durch offene Handelsbeziehungen und freien
che mit durchschnittlich 2 % mit am höchsten.       Warenaustausch unter Wahrung sozialer Verant-
Die Bruttowertschöpfung je Erwerbstätigen in        wortung sollen die Standortvorteile des Landes
der Landwirtschaft war bundesweit Spitze und        bei der agrarischen Erzeugung eingesetzt wer-
lag mit 45.871 Euro 53 % über dem Bundesdurch-      den, um auch im Export bestehende Marktchan-
schnitt (30.052 Euro).                              cen bedienen zu können.

2016 unterlagen 609 Betriebe dem Öko-Kontroll-      1.2 Vermarktungsstrategien
verfahren, das entsprach einem Anteil von 9 % der
landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen-Anhalt.    Die Produkte der Landwirtschaft sollen sowohl
Diese Betriebe bewirtschafteten rund 61.000 ha –    regional und national als auch im Export mit dem
5,1 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche.          Schwerpunkt EU vermarktet werden.

Für das Jahr 2030 gelten die nachfolgenden          Die Rahmenbedingungen für die Unternehmen
Zielvorstellungen:                                  der Landwirtschaft sollen durch nachhaltige Er-
                                                    zeugung und die Nutzung umweltfreundlicher
1.1 Marktchancen                                    Vertriebswege charakterisiert werden.

Die Ausrichtung der landwirtschaftlichen Er-        Veränderten Verbraucherwartungen soll entspro-
zeugung soll im Rahmen der freien unterneh-         chen werden, indem mehr Produkte aus regiona-
merischen Entscheidungen erfolgen, so dass die      ler, nachhaltiger Erzeugung angeboten werden.
Marktchancen in den unterschiedlichen und viel-
fältigen Teilmärkten genutzt werden können. Die
Prinzipien einer sozialen Marktwirtschaft sollen
umgesetzt werden.

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1.3 Öffentlichkeitsarbeit und                      1.6 Marktstellung der
Verbraucherinformation                             Landwirtschaft
Die Verbraucherinnen und Verbraucher sol-          Die Marktstellung der Landwirtschaft gegenüber
len umfassend über die Bedeutung der heimi-        der aufnehmenden Hand, wie zum Beispiel Mäl-
schen Landwirtschaft informiert werden. Die        zereien, Landhandel, Mühlen oder Viehkäufern,
Bekanntheit von regional erzeugten Produk-         und dem Lebensmittelhandel soll gestärkt wer-
ten und Regionalmarken bei Verbraucherinnen        den. Auf der Basis von Kooperationen sollen Vor-
und Verbrauchern soll gesteigert werden, eben-     teile genutzt werden.
so die Identifikation mit den regional erzeug-
ten Produkten sowie die Kenntnisse über die Art    1.7 Aufbau und Fortentwicklung
der Erzeugung der Lebensmittel. Es soll gezielt,
transparent, ehrlich und leicht nachvollziehbar
                                                   von Wertschöpfungsketten
informiert werden.                                 Wertschöpfungsketten sollen eine wesentliche
                                                   Rolle spielen und hinsichtlich der Erzeugungs-,
Auch über Lebensmittel tierischen Ursprungs soll   Erfassungs- und Verarbeitungspotenziale ge-
durch tierhaltende Unternehmen intensiv, direkt    schaffen und weiterentwickelt werden.
und realistisch informiert werden.
                                                   1.8 Anbau gentechnisch
1.4 Transparenz der                                veränderter Organismen
landwirtschaftlichen Erzeugung                     Auf landwirtschaftlichen Nutzflächen sollen kei-
Die (Prüf-)Systeme zur Qualitätskontrolle, zur     ne gentechnisch veränderten Pflanzen – entspre-
Zertifizierung und Rückverfolgbarkeit sollen,      chend der Definition der jeweils gültigen Rechts-
unter Beibehaltung der Verbraucherschutzstan-      lage – angebaut werden.
dards, bezüglich des Aufwandes für die Erzeuger
optimiert werden.

Eine einheitliche staatliche Kennzeichnung der
Haltungsform soll entwickelt und verpflichtend
angewendet werden.

1.5 Innovationen bei Produkten
Die vielfältigen Möglichkeiten zur Entwicklung
von marktfähigen Innovationen im Lebensmit-
telsektor sollen durch Zusammenarbeit von Er-
zeugern, Lebensmittelwirtschaft und anderen
Wirtschaftssektoren sowie der Wissenschaft in
stärkerem Maße genutzt und optimiert werden.

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2 Bodenordnung und Agrarstruktur
Mit rund 1,175 Millionen ha Äcker, Grünland, Dau-    gewährleistet werden. Dies bedeutet, dass das
erkulturflächen, Weinbergen und Obstplantagen        Eigentum auch bei Nichtlandwirten einer breiten
wurde laut Bericht des statistischen Landesam-       Streuung unterliegen soll. Beim Erwerb von Grund
tes 2017 der Großteil der Landesfläche Sach-         und Boden soll aktiven Landwirten ein gesetzli-
sen-Anhalts (57 %) landwirtschaftlich genutzt.       cher Vorrang zugestanden werden.
Dominierend war der Ackerbau mit einem Anteil
von circa 85 %. Die gut 4.350 landwirtschaftlichen   2.2 Regulierung des
Unternehmen verfügten über eine differenzier-
te Ausstattung mit landwirtschaftlicher Nutzflä-
                                                     Bodenmarktes
che (LN): 6 % der Betriebe bewirtschafteten 40 %     Der Bodenmarkt ist aufgrund der Bedeutung und
der LN, während gut die Hälfte der Betriebe 5 %      Unvermehrbarkeit des Bodens nicht mit den an-
der LN nutzten.                                      deren Faktorenmärkten vergleichbar, weshalb
                                                     eine Liberalisierung Grenzen haben soll und eine
Im Durchschnitt bewirtschaftete ein landwirt-        zielgerichtete Reglementierung - unter Wahrung
schaftliches Unternehmen rund 270 ha LN, wobei       der Funktionen des Bodenmarktes - erfolgen soll.
Haupterwerbsbetriebe rund 380 ha und Neben-
erwerbsbetriebe circa 41 ha bewirtschafteten.        2.3 Transparenz des Bodenmarkts
Zwei Drittel der landwirtschaftlichen Unterneh-      Die Transparenz des Bodenmarkts soll durch eine
men hatten die Rechtsform Einzelunternehmen,         verbesserte Datenerhebung und jährliche Be-
der Rest firmierte als Personengesellschaft oder     richterstattung deutlich erhöht werden. Der brei-
juristische Person. Die Hälfte der Einzelunterneh-   te Zugang – unter Berücksichtigung des Daten-
men wurde im Nebenerwerb betrieben.                  schutzes – zu aktuellen und vollständigen Daten
                                                     aus dem Bodenmarkt soll ermöglicht werden.
Der durchschnittliche Anteil von Pachtflächen an
der Gesamtbetriebsfläche war mit 71 % der zweit-     2.4 Landpacht
höchste in Deutschland (Durchschnitt Deutsch-
land circa 58 %). Nur 29 % der landwirtschaftli-     Die Bodenrente (Pacht) als eine bedeutende Ein-
chen Betriebsflächen befanden sich demnach im        kommensquelle soll zur Wertschöpfung im länd-
Eigentum des jeweiligen Bewirtschafters.             lichen Raum beitragen und der ländlichen Bevöl-
                                                     kerung in der Region erhalten bleiben.
Stark steigende Preise landwirtschaftlicher Flä-
chen, die Aktivitäten nichtlandwirtschaftlicher      Eine mögliche marktbeherrschende Stellung
Investoren, die Nachfrage nach landwirtschaftli-     eines Pächters soll durch einen konsequenten
chen Flächen zur außerlandwirtschaftlichen Nut-      Vollzug des gesetzlichen Rahmens verhindert
zung sowie die teilweise fehlende Gleichbehand-      werden, um eine problematische Konzentration
lung von natürlichen und juristischen Personen       von Pachtland zu vermeiden.
bedingen eine Weiterentwicklung der bodenpoli-
tischen Zielsetzungen.                               2.5 Sicherung der Agrarflächen
Für das Jahr 2030 gelten die nachfolgenden           Der Verlust an Agrarflächen soll gegenüber 2017
Zielvorstellungen:                                   signifikant reduziert werden.

2.1 Breite Eigentumsstreuung
Eine breite Eigentumsstreuung an landwirtschaft-
lichem Grund und Boden soll in Sachsen-Anhalt

8
3 Tierhaltung
Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung ist ein      3.2 Haltung von Nutztieren
wichtiges Element der Wertschöpfung in den
ländlichen Räumen. Laut der Zählung in 2017 bil-     In der Nutztierhaltung sollen artspezifische Be-
deten rund 335.000 Rinder, 1,2 Millionen Schwei-     dürfnisse der Tiere berücksichtigt werden. Die
ne und etwa 13 Millionen Stück Geflügel das          Tiere sollen ihnen gemäße Verhaltensweisen aus-
Rückgrat der Tierhaltung in Sachsen-Anhalt. Die      leben können und dafür unterschiedliche Funk-
durchschnittliche Tierbesatzdichte (in Großvieh-     tionsbereiche vorfinden. Tierwohlindikatoren
einheiten je Hektar, GV/ha) zählte mit 0,36 GV/      sollen genutzt werden, um Haltungsbedingun-
ha im bundesweiten Vergleich zu den geringsten,      gen auf Grundlage einer umfassenden wissen-
wobei zwischen den Landkreisen große Unter-          schaftlichen Bearbeitung zu bewerten. Dabei sol-
schiede zu verzeichnen waren. Bestände von Rin-      len unter anderen folgende Aspekte beachtet
dern, Schweinen und Geflügel in den Einzelunter-     werden:
nehmen oder an einzelnen Standorten erreichten
teilweise beträchtliche Größen. Dem allgemei-         • unterschiedliche Klimabereiche, darunter
nen Trend entsprechend nimmt die Zahl der vieh-         wenn möglich auch Außenklima;
haltenden Betriebe auch in Sachsen-Anhalt kon-        • tiergemäße Beschäftigung zur Nahrungsauf-
tinuierlich ab - nur noch rund 55 % der Betriebe        nahme und zur Körperpflege;
hielten Tiere.                                        • Besatzdichten (gemessen in Fläche pro Tier
                                                        oder kg Lebendmasse pro m²);
Die nachfolgenden Aussagen beziehen sich in           • kurzzeitige Fixierung der Tiere (zu medizini-
erster Linie auf die oben genannten Tierarten. Für      schen und Tierschutzzwecken);
andere Tierarten mit nicht so hoher Bedeutung         • Absetzen der Jungtiere.
gelten die Aussagen entsprechend. Ziele, welche
die Haltung von Schafen und Ziegen zur Pflege        Wichtige Abwägungen zwischen den Anforde-
der Kulturlandschaft betreffen und Ziele zur Bie-    rungen des Tier-, Arten-, Klima- und Umwelt-
nenhaltung finden Sie im Abschnitt 4 „Umwelt-        schutzes bei der Weiterentwicklung artgerechter
auswirkungen und Ressourcenschutz“.                  Tierhaltung sollen erfolgen. Zielkonflikte sol-
                                                     len vorrangig im Sinne des Tierschutzes gelöst
Für das Jahr 2030 gelten die nachfolgenden           werden.
Zielvorstellungen:
                                                     Die Tierhaltung soll regionale Nährstoffkreisläufe
3.1 Zukunftsfähige Tierhaltung                       in landwirtschaftlichen Betrieben schließen und
                                                     die Versorgung mit Nährstoffen im Ackerbau und
(allgemein)                                          auf Grünland sichern. Für jede Form der Nutztier-
In der Nutztierhaltung sollen die konkurrieren-      haltung soll eine Bindung an die landwirtschaftli-
den Anforderungen der Wirtschaftlichkeit, des        che Nutzfläche in der Region erfolgen.
Tierschutzes, des Klima- und Umweltschutzes so-
wie des Verbraucherschutzes abgewogen erfüllt        Personen, die in der Tierhaltung Ver-
werden. Der Beitrag der tierischen Erzeugung zur     antwortung tragen oder in der Tier-
regionalen Wertschöpfung soll unter Beachtung        haltung beschäftigt sind, sollen über
von Nährstoffkreisläufen ausgebaut werden.           eine aufgabengerechte Sachkompe-
                                                     tenz verfügen.

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3.3 Aspekte der Veterinärmedizin                      3.6 Neubau von
                                                      Tierhaltungsanlagen und Ställen
Der Einsatz von Arzneimitteln (außer Naturheil-
mitteln) soll gegenüber der Situation von 2017        Privilegierung und Förderung von neuen Tier-
deutlich reduziert werden. Auf die nach dem           haltungsanlangen sollen der Verbesserung der
Stand der Wissenschaft definierten Reserveanti-       Haltungsbedingungen von Tieren und der Ver-
biotika soll verzichtet werden.                       besserung von Arbeitsbedingungen der in der
                                                      Tierhaltung tätigen Menschen dienen.
In der Nutztierhaltung soll auf nicht-kurative Ein-
griffe am Tier verzichtet werden. Ausnahmen sol-      3.7 Schlachtung, Schlachtstätten
len gesetzlich geregelt werden.
                                                      und Tiertransporte
3.4 Futtermittel                                      Die Transportzeiten für einen Teil der Schlachttie-
                                                      re sollen durch ein Netz regionaler Schlachtstät-
Einheimische Futtermittel sollen verstärkt ge-        ten verkürzt werden.
nutzt werden und die Einfuhr von Eiweißfutter-
mitteln (zum Beispiel Soja) aus dem nichteuro-        3.8 Wirtschaftlichkeit der
päischen Ausland deutlich reduziert werden. Der
Anteil einheimischer Eiweißfutterpflanzen in der
                                                      Tierhaltung und Preisentwicklung
Fruchtfolge soll erhöht werden. Eine Erweiterung      Die tierhaltenden landwirtschaftlichen Unter-
der Anbaufläche von ein- und mehrjährigen Le-         nehmen sollen die zur tiergerechten Haltung von
guminosen soll zur Auflockerung der Fruchtfol-        Nutzieren vorgenommenen Investitionen vorran-
gen und zur Bodenfruchtbarkeit beitragen und          gig aus den Preisen für ihre Erzeugnisse decken
Bestäuber fördern.                                    können. Flankierend sollen Förderungen für die-
                                                      se Investitionen und Vermarktungsprojekte ein-
Synthetische Farbstoffe sollen weitgehend durch       gesetzt werden.
natürliche Stoffe ersetzt werden.
                                                      3.9 Tierschutzkontrollen
3.5 Zucht
                                                      Staatliche Kontrollen zur Überprüfung der Um-
Die Zuchtziele sollen gegenüber der Ausgang-          setzung von Tierschutzanforderungen in der Hal-
situation 2017 neu ausgerichtet werden. Neben         tung von Nutztieren sollen sich auf Ansätze wie
den Leistungsmerkmalen sollen weitere Zucht-          Eigenkontrollsysteme, Tierwohlindikatoren di-
ziele und funktionale Merkmale wie Gesundheit,        rekt am Tier (wie zum Beispiel Körperkonstitu-
Robustheit, Langlebigkeit, hohe Grundfutterver-       tion, Verschmutzung, Verletzungen), Indikatoren
wertung, Sozialverhalten und Erhöhung der Nut-        der unmittelbaren Tierumwelt, Schlachtbefunde,
zungsdauer stärker berücksichtigt werden. Auch        Daten aus der Leistungsprüfung, Betriebsverglei-
Zweinutzungsrassen sollen in der Zucht stärker        che, Benchmarking zwischen den tierhaltenden
beachtet werden.                                      Betrieben (zum Beispiel Verlustraten) stützen.
                                                      Das Kontrollsystem soll risikoorientiert, unbüro-
                                                      kratischer und effizient werden sowie die Daten-
                                                      schutzinteressen der Betriebe anerkennen.

                                                      3.10 Fleischprodukte in der
                                                      Gemeinschaftsverpflegung
                                                      In der Gemeinschaftsverpflegung in öffentlichen
                                                      Institutionen sollen verstärkt Lebensmittel aus
                                                      regionaler und tiergerechter Haltung eingesetzt
                                                      werden.

10
4 Umweltauswirkungen und
Ressourcenschutz
Die Nutzung der Agrarlandschaft hat einen we-        für deren Erhaltung und nachhaltigen Nutzung
sentlichen Einfluss auf die dortige biologische      soll gesteigert werden.
Vielfalt und die Lebensräume. In den letzten Jahr-
zehnten hat die Agrarlandschaft durch den er-        Die Kommunikation zwischen Land- und Forst-
reichten technischen Fortschritt eine prägende       wirtschaft, Naturschutz, Kommunen und eh-
Veränderung erfahren. Die allgemeinen Gefähr-        renamtlich Engagierten soll verbessert werden.
dungsursachen für die biologische Vielfalt sind      Diese Akteursgruppen sollen beraten und Emp-
neben der Uniformierung der Landschaft die           fehlungen gegenüber dem Land zur Entwicklung
Nährstoffeinträge, die Reduzierung von Feucht-       der Kulturlandschaft, zur Förderung und zu Indi-
gebieten, die Aufgabe der Nutzungskontinui-          katoren abgeben.
tät sowie die Vernichtung von Sonderstandorten
und Randstrukturen. Es fehlen auch Verbin-           Allen Akteuren, die in der Kulturlandschaft Ver-
dungsstrukturen zwischen den Schutzgebieten.         antwortung tragen, soll ein hohes sektorenüber-
                                                     greifendes Wissen zu den Themen Agrarwirt-
Biologische Vielfalt und die nachhaltige Nutzung     schaft, Naturschutz und Biodiversität vermittelt
der natürlichen Ressourcen sind die Grundlagen       werden. Das Wissen soll in der Ausbildung erwor-
der langfristig gesicherten Existenz des mensch-     ben sowie in Fortbildungen und durch Beratung
lichen Lebens. Als größter Flächennutzer trägt die   vertieft werden.
Landwirtschaft dabei eine besondere Verantwor-
tung. Die daraus entstehenden Zielkonflikte zwi-     4.2 Biodiversität in der
schen einer rentablen und produktiven Boden-
nutzung und der gleichzeitigen Erhaltung und
                                                     Kulturlandschaft (allgemein)
Förderung artenreicher, stabiler Ökosysteme, gilt    Der Artenrückgang und der Verlust artenreicher
es zu lösen.                                         Flächen soll gestoppt werden.

Eine nachhaltige und vielseitige Landwirtschaft      Alle FFH-Lebensraumtypen und FFH-Arten der
ist auch Basis für die ökologische Entwicklung       Kulturlandschaft sollen entsprechend der EU-Vor-
und Attraktivität ländlicher Räume. Bei der Erfül-   gaben in einen günstigen Erhaltungszustand er-
lung der Klima-, Naturschutz und Umweltschutz-       halten und entwickelt werden. Die Biodiversität
ziele sind die Landwirtinnen und Landwirte ein       soll sich aufgrund gezielter Pflege- und Entwick-
integraler Teil der Lösung.                          lungsmaßnahmen gegenüber 2017 verbessern.

Für das Jahr 2030 gelten die nachfolgenden           Biodiversitätsleistungen und weitere definierte
Zielvorstellungen:                                   Umweltleistungen sollen über ein Honorierungs-
                                                     system abgesichert werden.
4.1 Kulturlandschaftsentwicklung
                                                     Die mit den Entwicklungen der Populationen von
Eine vielfältige und lebendige Kulturlandschaft      Biber und Wolf verbundenen Nutzungskonflik-
soll durch alle Akteure in einer Art und Weise ge-   te sollen durch Managementmaßnahmen gelöst
pflegt werden, die die Qualität der Lebensräume      werden, so dass die landwirtschaftliche Weide-
und die Artenvielfalt erhält, verbessert und ge-     haltung weiterhin wirtschaftlich ist. Auch für die
gebenenfalls wiederherstellt, sowie ein umwelt-,     Schwarzwild-Populationen sollen Management-
natur- und sozialverträgliches Wirtschaften ge-      maßnahmen entwickelt werden.
währleistet. Das Bewusstsein für den hohen Wert
der Biodiversität sowie die notwendigen Schritte

                                                                                                      11
4.3 Ackerland                                      4.8 Ressourcenschutz (allgemein)

Die an die Ackernutzung gebundenen Tier-           Die Landwirtschaft Sachsen-Anhalts bekennt sich
und Pflanzenarten sollen in einer Form geför-      zu den Nationalen Nachhaltigkeitszielen und
dert werden, dass sie nicht mehr gefährdet sind    rechtsverbindlichen Umweltzielen des Bundes
oder zumindest ein positiver Entwicklungstrend     und der Europäischen Union. Die durch Landwirt-
erkennbar ist. Eine biodiversitätsfördernde Be-    schaft beeinflusste Luft-, Wasser und Bodenqua-
wirtschaftung der Ackerflächen sowie Gehölz-       litäten in Sachsen-Anhalt sollen sich gegenüber
strukturen, temporäre lineare und kleinflächige    2017 verbessern.
Elemente sollen das Bild des modernen Acker-
baus prägen.                                       4.9 Ressource Boden
4.4 Grünland                                       Die Anbaumethoden sollen im Sinne des Boden-
                                                   schutzes weiterentwickelt werden.
Auf Grünlandflächen sollen durch geeignete
Maßnahmen und Bewirtschaftung eine Mindest-        Die Bodenfruchtbarkeit soll im Sinne der Steige-
biodiversität und Vernetzung der Offenlandle-      rung des standorttypischen Humusgehaltes und
bensräume entwickelt werden. Die Weidehal-         der Aktivität des Bodenlebens verbessert werden.
tung soll gestärkt werden.
                                                   4.10 Ressource Wasser
4.5 Marginalstandorte
                                                   Direkte Neueinträge in Oberflächengewässer aus
Arten und Lebensräume auf Marginalstandor-         der Landwirtschaft sollen nicht mehr stattfinden.
ten sollen in einen guten Erhaltungszustand
überführt und brachgefallene Flächen wieder        Durch angepasste landwirtschaftliche Bewirt-
in Nutzung beziehungsweise Pflege genommen         schaftungsmethoden sollen Einträge von Nähr-
werden.                                            stoffen und Rückständen von Pflanzenschutzmit-
                                                   teln in das Grundwasser minimiert werden.
4.6 Imkerei
                                                   Die Grundwasserressourcen sollen dargebotsan-
Die Zahl der Imkerinnen und Imkern und der Be-     gepasst bewirtschaftet werden.
stand an Bienen soll anwachsen. Die Bedingun-
gen für die Bestandssicherung, die Bienenzucht     4.11 Hochwasserschutz
und das Nahrungsangebot für Bienen und Wild-
insekten sollen verbessert werden.                 Für den Hochwasserschutz, die CO2-Bindung so-
                                                   wie den Arten- und Biotopschutz sollen zusätzli-
4.7 Landschaftspflege                              che Überflutungsflächen durch Deichrückverle-
                                                   gungen geschaffen und Auen entwickelt werden.
Der Bestand an Schafen und Ziegen soll gegen-
über 2017 zunehmen, da sie einen unverzicht-       In Neu- und Ausbauten von Poldern sollen die
baren Beitrag zur Kulturlandschafts- und Deich-    landwirtschaftlichen Betriebe für die Verlus-
pflege erbringen. Erlöse aus der Vermarktung der   te wegen gesteuerter Polderflutung entschä-
Erzeugnisse aus der Kulturlandschaftspflege mit    digt werden und die Mehraufwendungen für
extensiver Nutztierhaltung sollen anteilig zur     die Beseitigung von Flutungsschäden erstattet
Wirtschaftlichkeit beitragen.                      bekommen.

Die Nutzung der Biomasse aus der Landschafts-
pflege soll beispielhaft im Land umgesetzt wer-
den. Dabei soll der Vorrang der Weidehaltung be-
rücksichtigt werden.

12
4.12 Klimaschutz und                                 4.13 Genetische Ressourcen
Klimafolgenanpassung
                                                     Die Erhaltung gefährdeter regionaler Nutztier-
Die Landwirtschaft soll auch einen adäqua-           rassen und Nutzpflanzensorten sowie die Neu-
ten Beitrag zur Reduktion von CO2 und anderen        züchtung von Wirtschaftsrassen und -sorten soll
Treibhausgasen zur Erreichung der internationa-      durch in-situ- und ex-situ-Maßnahmen gesichert
len und nationalen Klimaschutzziele leisten.         werden. Kern soll die Lebenderhaltung und Nut-
                                                     zung gefährdeter Rassen sowie die Einlagerung
Die Land- und Forstwirtschaft soll bei der An-       von Genmaterial landwirtschaftlicher Nutzpflan-
passung an den Klimawandel unterstützt wer-          zensorten in die deutsche Genbank werden.
den. Sie soll für bestehende Hochwassergefah-
ren, Starkregenereignisse und Dürre sensibilisiert   Der freie Zugang der Landwirtschaft zu geneti-
werden. Bei allen betroffenen Betrieben sollen       schen Ressourcen soll gewährleistet werden. Es
Notfallplanungen bestehen. In niederschlagsar-       soll ausreichende Wahlfreiheit für die Landwirte
men Regionen sollen Anbausysteme zur Verbes-         aus vielfältigen Zuchtorganisationen bestehen.
serung der Wasser- und Nährstoffnutzung einge-
setzt werden.

Feuchtgrünland und Niedermoore sollen durch
naturschutzgerechte Bewirtschaftung und guten
Wasserhaushalt geschützt werden. Sie sollen da-
mit auch zur Kohlenstoffspeicherung beitragen.

                                                                                                    13
5 Nachwuchsgewinnung und
Fachkräftesicherung
Nicht nur die guten Standortbedingungen für           Für das Jahr 2030 gelten die nachfolgenden
die Landwirtschaft auch kompetente und verant-        Zielvorstellungen:
wortungsbewusste Landwirtinnen und Landwir-
te bilden die Grundlage für die Leistungsfähigkeit    5.1 Öffentlichkeitsarbeit zur
der Landwirtschaft Sachsen-Anhalts.
                                                      Nachwuchsgewinnung
Durchschnittlich wurden je 100 Hektar land-           Die Information über landwirtschaftliche Beru-
wirtschaftliche Nutzfläche 1,4 Voll-Arbeitskräf-      fe für junge Menschen soll verbessert werden. In
te beschäftigt. Laut Agrarbericht des Bundes wa-      der Öffentlichkeit, insbesondere bei jungen Men-
ren 2016 in Sachsen-Anhaltrund ein Drittel (34        schen, soll ein positives Image der Landwirtschaft
%) der Arbeitskräfte älter als 55 Jahre, der Anteil   entstehen. Landwirtschaftliche Berufe sollen in
der unter 35jährigen lag bei 22 %. Die Altersver-     ihrer Attraktivität steigen.
teilung bei den Betriebsleiterinnen und -leitern
zeigt, dass in absehbarer Zeit ein Generations-       5.2 Qualitätsverbesserung der
wechsel ansteht. Etwa die Hälfte (47 %) war älter
als 55 Jahre. Führungspositionen wurden in den
                                                      Ausbildung
landwirtschaftlichen Betrieben hauptsächlich          Die landwirtschaftliche Aus- und Fortbildung soll
von Männern besetzt, nur 13 % der Betriebe wer-       kontinuierlich verbessert werden.
den von Frauen geführt.

Im Jahr 2016 waren in der Landwirtschaft Sach-
sen-Anhalts circa 25.300 Personen beschäftigt,
davon die Hälfte in Vollzeit. 1.044 Auszubilden-
de absolvierten eine landwirtschaftliche Lehre
und 1.664 Studierende waren an der Hochschu-
le Anhalt und der Martin-Luther-Universität Hal-
le-Wittenberg im Fachbereich Agrarwissenschaf-
ten/Landwirtschaft laut Bericht des Statistischen
Landesamts zum Wintersemester 2016/2017
eingeschrieben.

14
Anlagen

Anlage I:
Zur Beteiligung aufgerufene landwirtschaftliche und Landnutzerverbände:
 • Agrarpolitscher Arbeitskreis Ökolandbau* (eine Initiative der Verbände Bioland e.V., Biopark e.V.,
    GÄA e.V. und Naturland e.V. in Sachsen-Anhalt)
 • Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Landesverband Sachsen/Sachsen-Anhalt/
    Thüringen*
 • Bauernbund Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Bauernverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. Landesgruppe Sachsen-Anhalt*
 • Deutsche Landwirtschaftliche Gesellschaft e.V.*
 • Direktvermarktung Sachsen-Anhalt e.V.
 • Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaft in Mitteldeutschland e.V.*
 • Familienbetriebe Land und Forst Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Genossenschaftsverband e.V.*
 • Imkerverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Land- und Forstwirtschaftlicher Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Landesjagdverband Sachsen-Anhalt e.V.
 • Landeskontrollverband für Leistungs- und Qualitätsprüfung Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Landesschafzuchtverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Landesverband „Sächsisches Obst“ e.V.
 • Landesverband Gartenbau Sachsen-Anhalt e.V.
 • Landjugendverband Sachsen-Anhalt e.V.
 • Landwirtschaftlicher Wildgehegeverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Pächterverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt e.V.*
 • Rinderzuchtverband Sachsen-Anhalt eG*
 • Ring ökologische Landbauinitiativen* (Dachverband der Anbauverbände Demeter-Arbeitsgemein-
    schaft für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise Sachsen-Anhalt e.V. und Verbund Ökohöfe e.V.)
 • Schweinewirtschaftsverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Verband der Teilnehmergemeinschaften in Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Waldbesitzerverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Weinbauverband Saale-Unstrut e.V.
 • Wirtschaftsverband Eier und Geflügel Sachsen-Anhalt e.V.*
*) diese Verbände haben an den Workshops teilgenommen

                                                                                                  15
Anlage II:
Zur Beteiligung aufgerufene weitere Organisationen:
 • Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH*
 • Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur*
 • Beauftragter der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung Sachsen-Anhalt
 • BUND Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Bundesverband Tierschutz e.V.*
 • BVVG Landesniederlassung Sachsen-Anhalt*
 • Deutscher Tierschutzbund Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.
 • Katholisches Büro Sachsen-Anhalt*
 • Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt*
 • Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Landesverband für Landschaftspflege Sachsen-Anhalt e.V.
 • Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH*
 • NABU Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.
 • Ornithologenverband Sachsen-Anhalt e.V.
 • Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.
 • Netzwerk Ernährungswirtschaft Sachsen-Anhalt*
 • Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Welttierschutzgesellschaft e.V.
*) diese Organisationen und Einrichtungen haben an den Workshops teilgenommen

Anlage III:
Liste der beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen:
 •  Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften*
 •  Hochschule Anhalt (FB Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung)*
 •  Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien, Halle (IAMO)*
 •  Helmholtz Zentrum für Umweltforschung – UFZ*
 •  Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsanstalt für Ländliche Räume, Wald und
    Fischerei*
 • Leopoldina Abt. Wissenschaft-Politik-Gesellschaft*
 • Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK)*
*) diese Einrichtungen haben an den Workshops teilgenommen

16
Anlage IV:
Organisationen, die dem Leitbild in der vorliegenden Fassung zustimmen:
 • Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH*
 • Agrarpolitscher Arbeitskreis Ökolandbau* (eine Initiative der Verbände Bioland e.V., Biopark e.V.,
    GÄA e.V. und Naturland e.V. in Sachsen-Anhalt)
 • Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Landesverband Sachsen/Sachsen-Anhalt/
    Thüringen*
 • Biohöfegemeinschaft Sachsen-Anhalt e.V.*
 • BUND Landesverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. Landesgruppe Sachsen-Anhalt*
 • Bundesverband Tierschutz e.V.*
 • Helmholtz Zentrum für Umweltforschung – UFZ*
 • Imkerverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Landwirtschaftlicher Wildgehegeverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt e.V.*
 • Ring ökologische Landbauinitiativen* (Dachverband der Anbauverbände Demeter-Arbeitsgemein-
    schaft für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise Sachsen-Anhalt e.V. und Verbund Ökohöfe
    e.V.)
 • Verband der Teilnehmergemeinschaften in Sachsen-Anhalt e.V.*
*) diese Einrichtungen haben an den Workshops teilgenommen

AnlageV:
Organisationen, die dem Leitbild in der vorliegenden Fassung nicht zustimmen:
 • Bauernbund Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Bauernverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Direktvermarktung Sachsen-Anhalt e.V.
 • Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaft in Mitteldeutschland e.V.*
 • Familienbetriebe Land und Forst Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Genossenschaftsverband e.V.*
 • Land- und Forstwirtschaftlicher Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Landesschafzuchtverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Landesverband Gartenbau Sachsen-Anhalt e.V.
 • Landjugendverband Sachsen-Anhalt e.V.
 • Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien, Halle (IAMO)*
 • Pächterverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Schweinewirtschaftsverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Waldbesitzerverband Sachsen-Anhalt e.V.*
 • Wirtschaftsverband Eier und Geflügel Sachsen-Anhalt e.V.*
*) diese Einrichtungen haben an den Workshops teilgenommen

                                                                                                   17
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