Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) zur kardiopulmonalen Reanimation 2021: Update und Kommentar
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Der Anaesthesist Leitlinien und Empfehlungen Anaesthesist https://doi.org/10.1007/s00101-021-01084-6 Leitlinien des European © The Author(s), under exclusive licence to Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Resuscitation Council (ERC) zur kardiopulmonalen Reanimation Springer Nature 2021 2021: Update und Kommentar Guido Michels1 · Johann Bauersachs2 · Bernd W. Böttiger3 · Hans-Jörg Busch4 · Burkhard Dirks5 · Norbert Frey6 · Carsten Lott7 · Nadine Rott3 · Wolfgang Schöls8 · P. Christian Schulze9 · Holger Thiele10 1 Klinik für Akut- und Notfallmedizin, St.-Antonius-Hospital gGmbH, Akademisches Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen, Eschweiler, Deutschland; 2 Klinik für Kardiologie und Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland; 3 Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universität zu Köln, Köln, Deutschland; 4 Zentrum für Notfall- und Rettungsmedizin, Universitäts-Notfallzentrum, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland; 5 Deutscher Rat für Wiederbelebung – German Resuscitation Council (GRC) e. V., c/o Sektion Notfallmedizin, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland; 6 Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland; 7 Klinik für Anästhesiologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland; 8 Klinik für Kardiologie, Angiologie und Elektrophysiologie, Herzzentrum Duisburg, Akademisches Lehrkrankenhaus, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Duisburg, Deutschland; 9 Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland; 10 Herzzentrum Leipzig, Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland Zusammenfassung Jüngst wurden die europäischen Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation verabschiedet, die in 12 Kapitel unterteilt sind. Erstmals wurden die Themen „Epidemiologie“ und „lebensrettende Systeme“ integriert. Für jedes Kapitel wurden 5 praxisnahe Kernaussagen formuliert. In dem vorliegenden Artikel werden die aktuellen Empfehlungen zu Basismaßnahmen und erweiterten Maßnahmen der Erwachsenenreanimation sowie zur Postreanimationsbehandlung zusammengefasst und kommentiert. Schlüsselwörter Kreislaufstillstand · Wiederbelebung · Akutmedizin · Intensivmedizin · Postreanimationsbehand- lung Präambel Die Inzidenz des OHCA betrug im Jahr Dieser Beitrag erscheint parallel in den Zeit- 2020 in Deutschland 57,8 Reanimationen schriftenDer AnaesthesistundDer Kardiologe. Der Kreislaufstillstand ist die dritthäu- pro 100.000 Einwohner [3]. Eine kardiale Der Verlag veröffentlicht die Beiträge in figste Todesursache in Europa und stellt Erkrankung wird mit ca. 60 % als die häu- der von den Autor*innen gewählten Gender- weiterhin eine interdisziplinäre sowie in- figste Ursache für einen Kreislaufstillstand form. Die Verwendung einer angemessenen gendergerechten Sprache, um Menschen in terprofessionelle Herausforderung in der angenommen [3–5]. In ungefähr 20–30 % ihrer Vielfalt wertschätzend anzusprechen, wird Akutmedizin dar. In den U.S.A. ereignen der Fälle liegt eine nichtkardiale Genese begrüßt. sich 568.800 Herzstillstände pro Jahr. vor [3, 6, 7]. Die Überlebensrate bei Kran- Von diesen treten 359.800 (63 %) au- kenhausentlassung mit einem günstigen ßerhalb („out-of-hospital cardiac-arrest“ neurologischen Outcome (leichte bis mo- [OHCA]) und 209.000 (37 %) innerhalb derate neurologische Einschränkung) ist eines Krankenhauses („in-hospital cardiac unter konventioneller kardiopulmonaler arrest“ [IHCA]) auf [1]. Die jährliche Inzi- Reanimation (CPR) sowohl beim OHCA als denz des OHCA in Europa liegt zwischen auch beim IHCA niedrig (OHCA ca. 8 % vs. 67 und 170 pro 100.000 Einwohner bzw. IHCA ca. 15 %) [8, 9]. zwischen 1,5 und 2,8 pro 1000 Kranken- QR-Code scannen & Beitrag online lesen hauseinweisungen im Falle von IHCA [2]. Der Anaesthesist 1
Leitlinien und Empfehlungen Tab. 1 Kernaussagen der Kapitel Basismaßnahmen und erweiterte lebensrettende Maßnah- tel „Epidemiologie“ und „lebensrettende men zur Wiederbelebung Erwachsener sowie Postreanimationsbehandlung [13, 14, 16, 24, 25, 27] Systeme“. Unbedingt erwähnenswert und Kapitel Kernaussagen deutlich verbesserungswürdig ist, dass Basismaßnahmen 1. Überprüfen von Reaktion und Atmung Deutschland in Bezug auf die wesentli- zur Wiederbelebung 2. Rufen: Alarmieren Sie den Rettungsdienst chen epidemiologischen Parameter nach Erwachsener (Adult Basic Life Support 3. Drücken: Beginnen Sie mit Thoraxkompressionen wie vor nur im Mittelfeld liegt: die Laien- [BLS]) [13, 24] 4. Lassen Sie einen AED holen reanimationsquote liegt in Deutschland 5. Lernen Sie, wie eine Wiederbelebung durchgeführt werden muss nur bei 40,4 % [3], europaweit findet sich Erweiterte lebens- 1. Priorität haben qualitativ hochwertige Thoraxkompressionen mit diese im Durchschnitt bei 58 % (13–83 %). rettende Maßnah- minimalen Unterbrechungen, frühzeitige Defibrillation und Therapie Diese Tatsache korrespondiert mit einer men für Erwachsene der reversiblen Ursachen Krankenhausentlassungsrate in Deutsch- (Adult Advanced Life 2. Vor dem innerklinischen wie präklinischen Kreislaufstillstand treten land von 11,2 %, wobei einzelne Länder Support [ALS]) [14, oft Frühwarnsymptome (z. B. Brustschmerz, Synkope) auf. Der Kreislauf- 25] in Europa eine deutlich höhere Rate von stillstand ist bei vielen Patienten vermeidbar bis zu 18 % erreichen [2]. Auch das neue 3. Sichern Sie die Atmung durch Basis- und erweitertes Atemwegsma- Kapitel „lebensrettende Systeme“ gibt uns nagement. Nur Anwender mit hoher Erfolgsrate sollen endotracheal intubieren noch zahlreiche „Hausaufgaben“ auf. Hier 4. Geben Sie bei nichtschockbaren Rhythmen frühzeitig Adrenalin werden als die „BIG FIVE“ des Überlebens [33] ein verstärktes Bemühen um die Laien- 5. Erwägen Sie, wenn die konventionelle ALS erfolglos bleibt, bei aus- gewählten Patienten – sofern möglich – eine extrakorporale CPR (eCPR) ausbildung in Wiederbelebung, sog. „First- als Rescue-Therapie Responder-Systeme“, die Ausbildung von Postreanimations- 1. Nach ROSC gehen Sie nach dem ABC-Konzept vor: erweiterte Atem- Schülerinnen und Schülern in Wieder- behandlung [16, 27] wegssicherung (endotracheale Intubation, wenn möglich), SpO2-Ziel belebung, die Etablierung von Cardiac- 94–98 % und Normokapnie, Beatmung sowie zuverlässiger intravenöser Arrest-Zentren und die sog. „Telefonreani- Zugang, Normovolämie herstellen, Hypotension vermeiden (Blutdruck- mation“ flächendeckend gefordert, da all ziel systolisch > 100 mm Hg) diese Maßnahmen das Überleben sehr 2. Notfallherzkatheter mit/ohne PCI nach Kreislaufstillstand mit vermu- viel deutlicher und nachhaltiger als jede teter kardialer Ursache und ST-Streckenhebungen im EKG andere Intervention verbessern [12]. 3. Temperaturmanagement (TTM) bei Erwachsenen mit ROSC, die nach einem Kreislaufstillstand komatös bleiben (Ereignis innerhalb und au- Für jedes Kapitel wurden jeweils 5 Kern- ßerhalb des Krankenhauses; nach allen initialen Rhythmen) aussagen formuliert (. Tab. 1). 4. Neurologische Prognosestellung via multimodalen Ansatz unter Im Folgenden möchten wir auf die Verwendung von klinischer Untersuchung, Elektrophysiologie, Bestim- revidierten Empfehlungen zu Basismaß- mung von Biomarkern und Bildgebung nahmen und erweiterten Maßnahmen 5. Erfassen von physischen und nichtphysischen Defiziten sowohl vor der Erwachsenenreanimation sowie zur als auch nach Entlassung aus dem Krankenhaus, und überweisen Sie in Postreanimationsbehandlung eingehen. die Rehabilitation, falls erforderlich AED automatisierte externe Defibrillatoren, ALS Advanced Life Support, CPR kardiopulmonale Reani- mation, EKG Elektrokardiogramm, PCI perkutane Koronarintervention, ROSC „return of spontaneous Basismaßnahmen zur Wieder- circulation“ bzw. Rückkehr des Spontankreislaufs, SpO2 periphere Sauerstoffsättigung, TTM „targeted belebung Erwachsener (Adult temperature management“ Basic Life Support [BLS]) Das Kapitel zu Basismaßnahmen zur Wie- Einleitung fassung, Epidemiologie, lebensrettende derbelebung Erwachsener (Basic Life Sup- Systeme, Basismaßnahmen zur Wiederbe- port [BLS]) beginnt damit, dass die Reak- Die aktualisierten Leitlinien des European lebung Erwachsener (Basic Life Support), tion und Atmung überprüft werden sollen Resuscitation Council (ERC) zur kardiopul- erweiterte lebensrettende Maßnahmen [13, 24]. Das Suchen nach einem Puls oder monalen Reanimation wurden im April für Erwachsene (Advanced Life Support), das Fehlen eines tastbaren Pulses als Krite- 2021 und die deutsche Übersetzung im Kreislaufstillstand unter besonderen Um- rium ist obsolet und wurde schon seit Jah- Juni 2021 vom Deutschen Rat für Wieder- ständen, Postreanimationsbehandlung ren im BLS-Algorithmus verlassen. Bei feh- belebung – German Resuscitation Council (in Zusammenarbeit mit der Europäi- lender Reaktion auf laute Ansprache und (GRC) e. V. publiziert [2, 10–32]. Obwohl auf schen Gesellschaft für Intensivmedizin), Schütteln (Bewusstlosigkeit) sowie fehlen- den ersten Blick bei den Therapieempfeh- Erste Hilfe, Versorgung und Reanimati- der oder nicht normaler Atmung in Form lungen keine wesentlichen Änderungen on des Neugeborenen nach der Geburt, von Schnappatmung oder bei krampfähn- zur vorherigen Leitlinie erkennbar sind, lebensrettende Maßnahmen bei Kindern lichen Episoden als Begleitzeichen eines sind viele Aussagen in den aktuellen (Paediatric Life Support), Ethik der Reani- Kreislaufstillstands soll umgehend ein Hil- CPR-Leitlinien nun durch bessere Evidenz mation/Entscheidungen am Lebensende feruf abgesetzt bzw. der Rettungsdienst belegt. Die CPR-Leitlinien werden in 12 und Lehre in der Reanimation. Neu in telefonisch alarmiert werden (Tel. 112). Der eigene Kapitel unterteilt: Zusammen- den diesjährigen Leitlinien sind die Kapi- Lautsprecher und die Freisprechoption des 2 Der Anaesthesist
chender Entlastung. Die Herzdruckmassa- Erweiterte lebensrettende BASISMASSNAHMEN ZUR ge sollte, wenn möglich, auf einem fes- Maßnahmen für Erwachsene WIEDERBELEBUNG ten Untergrund durchgeführt werden. Ei- (Adult Advanced Life Support ERWACHSENER ne Umlagerung des Patienten aus dem [ALS]) Bett auf den Boden oder der Einsatz von keine Reaktion und Reanimationsbrettern wird wegen unzu- Die erweiterten lebensrettenden Maßnah- keine normale Atmung reichender Evidenz nicht empfohlen [13, men(Advanced Life Support [ALS]) umfas- 24]. sen die fortgeschrittenen Interventionen, Nach Beginn der Thoraxkompressionen die auf die lebensrettenden Basismaßnah- Notruf 112* sollte idealerweise eine Beatmung erfol- men (BLS) und die Verwendung eines au- gen. Das Verhältnis von Kompressionen tomatisierten externen Defibrillators (AED) zu Beatmung ist weiterhin 30:2. Falls ein folgen (. Abb. 2). 30 Thoraxkompressionen Laienhelfer nicht willens und/oder nicht in Auch im Kapitel ALS wird wiederholt auf der Lage ist zu beatmen, so sollen die Tho- die Durchführung von qualitativ hochwer- raxkompressionen kontinuierlich durchge- tigen Thoraxkompressionen mit geringen 2 Beatmungen führt werden („compression only CPR“). Unterbrechungen und frühzeitiger Defi- Professionelle Helfer sollen dagegen stets brillation hingewiesen. Mechanische Re- weiter CPR 30:2 neben den Thoraxkompressionen eine Be- ® animationshilfen (z. B. LUCAS 3, Jolife AB, atmung durchführen [13, 24]. Lund, Schweden/PhysioControl Inc., Red- Da ein defibrillierbarer Kreislaufstill- mond WA, USA) sollten nur in Betracht ge- stand, d. h. ein Kammerflimmern (VF) zogen werden, wenn qualitativ hochwer- einschalten und den oder eine pulslose ventrikulare Tachykar- tige manuelle Thoraxkompressionen nicht Anweisungen folgen die (VT), in 21,1 % der OHCA-Fälle vorliegt praktikabel sind (z. B. unter Transport) oder [3, 34], soll ein automatisierter externer die Sicherheit des Retters beeinträchtigt Abb. 1 8 Algorithmus „Basic Life Support“. As- Defibrillator (AED), falls verfügbar, ange- ist (z. B. während einer Herzkatheterunter- teriskoderdie im jeweiligenLandgeläufige Not- wandt werden. Die Elektrodenpads sollen suchung) [14, 25]. rufnummer, CPR kardiopulmonale Reanimati- in anterolateraler bzw. sternal-apikaler Im Falle eines defibrillierbaren Herz- on, AED automatisierter externer Defibrillator. Position auf dem nackten Brustkorb plat- rhythmus soll frühestmöglich eine Defi- (Adaptiert nach [13, 24]; mit freundl. Genehmi- gung von © German Resuscitation Council [GRC] ziert werden. Dabei soll der Patient nicht brillation durchgeführt werden. Bei der und Austrian Resuscitation Council [ARC] 2021. verlassen, sondern ein anderer Helfer Verwendung eines manuellen Defibrilla- All Rights Reserved) losgeschickt werden, um einen AED zu tors soll auf möglichst kurze Pausen bei holen. Die ununterbrochene Herzdruck- den Thoraxkompressionen (maximal 5 s) Mobiltelefons sollen aktiviert werden, so- massage hat höchste Priorität. Im Falle geachtet werden. Die anfängliche Schock- dass die CPR unter Unterstützung bzw. mehrerer Helfer vor Ort soll die CPR auch energie soll mindestens 150 J für alle bi- Anleitung des Leitstellendisponenten as- während der Elektrodenplatzierung kon- phasischen Impulsformen betragen. Die sistiert erfolgen kann (sog. „Telefonreani- tinuierlich fortgeführt werden („minimal Durchführung von bis zu 3 aufeinander- mation“ bzw. T-CPR). Falls kein Mobiltele- interruptions“) (. Abb. 1). folgenden Schocks kann erwogen werden, fon verfügbar ist, soll zuerst der Rettungs- wenn ein anfängliches Kammerflimmern dienst alarmiert bzw. ein Hilferuf abge- Kommentar. Das frühzeitige Erkennen oder eine pulslose ventrikulare Tachykar- setzt und dann die CPR begonnen werden. des Kreislaufstillstands, das Absetzen des die während eines beobachteten Kreislauf- Trotz der flächendeckenden Verbreitung Notrufes und die qualitativ hochwertige stillstands mit einem sofort verfügbaren von Mobiltelefonen existieren nicht selten Herzdruckmassage nehmen weiterhin die bzw. angeschlossenen Defibrillator auftritt Situationen, in denen priorisiert werden Schlüsselposition in den aktuellen Leitlini- (z. B. während einer Herzkatheteruntersu- muss. Neben der Betrachtung der kon- en ein („Prüfen – Rufen – Drücken“). Jede chung oder in einem Überwachungsbe- kreten Umstände scheint es vernünftig, auch noch so kurze Unterbrechung der reich). Bei Patienten mit einem implantier- zunächst den Rettungsdienst zu alarmie- Herzdruckmassage bedeutet ein temporä- ten Device (z. B. Herzschrittmacher) sollten ren und dann mit der Wiederbelebung zu res Sistieren der Organdurchblutung, was die Elektroden mindestens 8 cm vom Ge- beginnen [13, 24]. zu einer Verstärkung des ischämischen, rät entfernt angebracht oder es sollte ei- Die Thoraxkompressionen sollen, wie insbesondere neurologischen Schadens ne alternative Elektrodenposition (anteri- bereits auch in den vorherigen Leitlini- führt. or-lateral oder anterior-posterior) gewählt en betont wurde, qualitativ hochwertig werden [14, 25]. sein mit a) Druckpunkt über der Mitte der Brust, b) einer Drucktiefe von 5–6 cm, c) ei- Kommentar. Bei erfolgloser Defibrillation ner Druckfrequenz von 100–120 pro Mi- von therapierefraktärem Kammerflim- nute, d) nur minimalen oder idealerweise mern sollte die Elektrodenanlage über- keinen Unterbrechungen und e) ausrei- prüft, eine alternative Platzierung der Der Anaesthesist 3
Leitlinien und Empfehlungen Patient reagiert nicht fehlende oder nicht normale Atmung Rettungsdienst- oder Reanimationsteam rufen CPR 30:2 Rhythmuskontrolle Schockbar Nicht-schockbar (VF/PULSLOSE VT) (PEA/ASYSTOLIE) 1 Schock Sofort wieder Thoraxkompressionen Return of spontaneous Sofort wieder Thoraxkompressionen für 2 Minuten circulation (ROSC) für 2 Minuten Hochwertigen Thoraxkompressionen und Erkennen und Behandeln reversibler Ursachen Eventuell • Sauerstoffgabe • Hypoxie • und PCI • • Hypovolämie • Mechanische Reanimation für Patiententransport/Therapie • Kontinuierliche Thoraxkompressionen, wenn der • Hypo-/Hyperkalämie metabolisch • Extrakorporale CPR Atemweg gesichert ist • Hypo-/Hyperthermie • Minimale Unterbrechungen der Thoraxkompression • Herzbeuteltamponade • IV- oder IO-Zugang Nach ROSC • Intoxikation • Nach ABCDE vorgehen • Adrenalin alle 3-5 Minuten • Thrombose, koronar oder pulmonal • Zielwert SpO2 94–98% und normaler paCO2 • Amiodaron nach 3 Defibrillationsversuchen • Spannungspneumothorax • 12-Kanal-EKG • Erkennen und Behandeln reversibler Ursachen Eventuell Sonographie und Bildgebung zum • Erkennen und Behandeln der Ursache Erkennen reversibler Ursachen einsetzen • Targeted temperature management Abb. 2 8 Algorithmus „Adult Advanced Life Support“ [14, 25]. ABCDE Airway (Atemweg), Breathing (Beatmung), Circulation (Kreislauf), Disability (Defizit, neurologisches), Exposure/Environment (Exploration), CPR kardiopulmonale Wiederbelebung, EKG Elektrokardiogramm, EMS notfallmedizinisches System, PCI perkutane Koronarintervention, paCO2 arterieller Partial- druck von Kohlendioxid, PEA pulslose elektrische Aktivität, ROSC „return of spontaneous circulation“, Wiederkehr des Spon- tankreislaufs, SpO2 periphere Sauerstoffsättigung, VF Kammerflimmern, VT ventrikulare Tachykardie. (Adaptiert nach [14, 25]; mit freundl. Genehmigung von © German Resuscitation Council [GRC] und Austrian Resuscitation Council [ARC] 2021. All Rights Reserved) Defibrillationspads (z. B. anteroposterior) die Thoraxkompressionen weiter konti- tidale Werte < 10 mm Hg sind meistens mit vorgenommen oder – so die Empfeh- nuierlich, d. h. ohne Beatmungspausen, einem schlechten Outcome assoziiert [38]. lung der Autoren – manuell mit hohem erfolgen. Die Beatmung soll dabei mit Anpressdruck (der Brustkorb wird nach einer Frequenz von 10 pro Minute er- Als Notfallmedikamente kommen im unten gedrückt, während man schockt) folgen. Wie die mechanische Beatmung Rahmen der CPR primär Adrenalin und defibrilliert werden [35]. nach endotrachealer Intubation, z. B. syn- ggf. Amiodaron oder Lidocain zur Anwen- chronisiert oder nicht synchronisiert mit dung [14, 25, 39]. Adrenalin wird im Falle Im Rahmen der Beatmung während der den Thoraxkompressionen [36, 37], idea- eines nichtdefibrillierbaren Herzrhythmus CPR wird ein schrittweises Atemwegs- lerweise durchgeführt werden sollte, ist frühestmöglich bei Erwachsenen in einer management empfohlen, d. h. primär weiterhin Gegenstand aktueller Studien. Dosis von 1 mg intravenös (i.v.) oder ggf. Masken-Beutel-Beatmung und ggf. Ein- intraossär (i.o.) verabreicht. Bei einem de- satz supraglottischer Atemwegshilfen (z. B. Kommentar. Die Kapnographie dient fibrillierbaren Rhythmus erfolgt die Gabe Larynxmaske) [14, 25]. Die endotrachea- nicht nur zur Absicherung der korrekten von 1 mg Adrenalin nach dem dritten le Intubation soll unter kontinuierlicher Tubuslage, sondern auch zum Monitoring Schock. Wurden bei einem beobachteten CPR (maximal 5 s Pause für Intubation) der Qualität der hämodynamischen Ist- Kreislaufstillstand unter Monitoring bzw. nur von Geübten bzw. sehr erfahrenen Situation (Perfusion, „cardiac output“) Defibrillatorbereitschaft initial bis zu 3 Anwendern durchgeführt werden. Nach unter CPR. Ein Anstieg des endtidalen aufeinanderfolgende Schocks abgegeben, Konsens der Experten bedeutet eine hohe CO2 (etCO2 > 10 mm Hg) während der Re- soll diese Schockserie in Bezug auf den Erfolgsrate, dass der Intubationserfolg bei animation kann auf das Wiedereinsetzen Zeitpunkt der ersten Adrenalindosis als 2 initialen Intubationsversuchen über 95 % eines Spontankreislaufs (ROSC, „return of „eine Schockabgabe“ betrachtet werden. liegt. Nach erfolgreicher endotrachealer spontaneous circulation“) hindeuten. End- Die wiederholte Gabe von Adrenalin soll Intubation (obligate Kapnographie) sollen alle 3–5 min erfolgen. Bei Patienten mit 4 Der Anaesthesist
Tab. 2 Management von reversiblen Ursachen (4 H’s und HITS) des Kreislaufstillstands [15, 26] Ursache Diagnostik Akutbehandlung Hypoxie SpO2, Atemfrequenz Sauerstoffgabe und ggf. effektive Beatmung mit der höchstmöglichen inspiratorischen Sauerstoffkonzen- tration bei asphyktischem Kreislaufstillstand Hypovolämie Fokussierte Sono- Kausale Therapie abhängig von der Ursache: z. B. frühzeitig Adrenalin i.m. bei Anaphylaxie; Blutstillung/ graphie der VCI Blutungskontrolle bei Trauma; frühzeitige Gabe von Antibiotika bei Sepsis („1-hour bundle“); generell stets sowie E-FAST Volumensubstitution; keine Thoraxkompressionen im Falle eines „empty ventricle“; ggf. lebensrettende Thorakotomie bei traumatischer Periarrestsituation (Training/Expertise?, Equipment?, Environment?, Elap- sed time?) Hypo-/ Blutgasanalyse Bei Hyperkaliämie: u. a. Gabe von Calciumchlorid und/oder Natriumbikarbonat; Dialyse oder eCPR erwä- Hyperkaliämie (Point-of-Care-Test) gen Hypo-/ Temperatur- Bei hypothermem Kreislaufstillstand soll eine Wiedererwärmung mit ECLS durchgeführt werden; Wieder- Hyperthermie messung des Kör- erwärmung in der Klinik, z. B. durch Spülungen von warmen Lösungen via Magensonde oder Blasenkathe- perkerns ter; modifizierte Schemata bezüglich Defibrillation und Medikamentengabea Herzbeutel- Fokussierte Echo- Perikardpunktion, ggf. Thorakotomie tamponade kardiographie Intoxikationen Fremdanamnese Eigenschutz beachten; spezifische Behandlungsmaßnahmen wie Antidote, Dekontamination, gesteigerte Elimination sowie eCPR erwägen; Kontaktaufnahme mit der Giftnotzentrale bezüglich Informationen der Behandlung des intoxikierten Patienten Thrombose 12-Kanal-EKG, Koronarthrombose: Herzkatheteruntersuchung ≤ 120 min bei STEMI, individuelle Entscheidung unter koronar oder fokussierte Echo- Berücksichtigung des klinischen Kontexts bei NSTEMI (Risiko-Nutzen-Abwägung); eCPR bei nicht anhalten- pulmonal kardiographie dem ROSC erwägen Lungenarterienembolie: Lyse und Fortführung der CPR für 60–90 min, eCPR erwägen Spannungs- Fokussierte Thorax- Unverzügliche Entlastung via Minithorakotomie oder Punktionsthorakotomie pneumothorax sonographie und Klinik ECLS Extracorporeal-Life-Support-System, E-FAST Extended Focused Assessment with Sonography for Trauma, eCPR extrakorporale kardiopulmonale Reani- mation, NSTEMI Nicht-ST-Streckenhebungsinfarkt, ROSC Rückkehr der Spontanzirkulation, SpO2 periphere Sauerstoffsättigung, STEMI ST-Streckenhebungs- infarkt, VCI Vena cava inferior a Kerntemperatur < 30 °C: maximal 3 Schocks (keine weiteren Defibrillationen bis Körperkerntemperatur > 30 °C), keine Adrenalin-Gabe, mechanische CPR zum Transport; Kerntemperatur > 30 °C: Intervalle zur Adrenalingabe verdoppeln (Repetition alle 6–10 min) Kreislaufstillstand und fortbestehendem Metaanalyse gezeigt werden konnte, dass mie [Beurteilung der V. cava inferior], VF/VT soll nach 3 Defibrillationsversuchen Lidocain den besten Effekt auf das Über- freie Flüssigkeit, Pneumothorax, Perikard- 300 mg Amiodaron oder alternativ 100 mg leben bis zur Krankenhausaufnahme und erguss) richten. Auch unter mechanischer Lidocain i.v. (i.o.) verabreicht werden, ggf. Entlassung hatte, während Amiodaron CPR (mCPR) ist oftmals eine orientierende Wiederholung von 150 mg Amiodaron mit einem günstigeren neurologischen Notfallsonographie möglich. Eine qualita- oder 50 mg Lidocain bei fortbestehendem Ergebnis assoziiert war [41], sollten aus tive Ausbildung in der Notfallsonographie VF/VT nach 5 Defibrillationsversuchen. Sicht der Autoren Amiodaron und Lidoca- sollte daher flächendeckend und einheit- Falls eine massive Lungenembolie ursäch- in im Rahmen der CPR als gleichwertige lich angestrebt werden [44]. lich für den Kreislaufstillstand angenom- Antiarrhythmika betrachtet werden. men bzw. verantwortlich gemacht wird, Eine extrakorporale CPR (eCPR) kann so soll eine medikamentöse Lysetherapie In den aktuellen Leitlinien wird der Stel- bei ausgewählten Patienten als Rescue erwogen werden [40]. In diesem speziel- lenwert der Notfallsonographie im Rah- Therapy bei bestehendem Therapieziel er- len Fall sollten die ALS-Maßnahmen für men des Periarrestmanagements betont wogen werden, wenn herkömmliche ALS- mindestens 60–90 min fortgeführt wer- [14, 25]. Während der CPR soll die An- Maßnahmen versagen oder hiermit eine den, falls nicht zuvor ein ROSC erreicht wendung von „Point-of-Care-Ultraschall“ Erleichterung spezifischer Interventionen wurde. (POCUS) nur durch erfahrene Anwender (z. B. Notfallherzkatheteruntersuchung, erfolgen. Hierbei sollen wie bei allen In- Wiedererwärmung nach hypothermem Kommentar. Die frühzeitige Gabe von terventionen im Rahmen der CPR unnötige Kreislaufstillstand) erreicht werden kann Adrenalin bei Patienten mit OHCA ist und längere Pausen während der Thorax- [14, 25, 45]. Eine eCPR kann dabei unter mit einem besseren Outcome und ei- kompressionen vermieden werden (maxi- folgenden Bedingungen erwogen wer- nem günstigen Funktionsstatus assozi- mal 5–10 s während der Rhythmusanalyse den: Beobachteter Kreislaufstillstand mit iert [34]. Als Antiarrhythmikum können [42, 43]). effektiver Laien-CPR, geringe Low-Flow- im Schock-refraktären Kammerflimmern/ Zeit < 60 min, jüngere Patienten (z. B. ventrikulärer Tachykardie entweder Amio- Kommentar. Das Augenmerk des POCUS < 65 –70 Jahre) mit keinen oder wenigen daron oder Lidocain eingesetzt werden. sollte sich auf die zeitkritischen reversi- Komorbiditäten sowie das Vorhandensein Obwohl kürzlich in einer Bayes-Netzwerk- blen Ursachen (insbesondere Hypovolä- einer reversiblen Ursache des Kreislaufstill- Der Anaesthesist 5
Leitlinien und Empfehlungen stands (. Tab. 2). Trotz aller technischen terien und strukturellen Voraussetzungen eine schnelle und zuverlässige Auskunft Fortschritte soll eine prinzipienorientierte für Cardiac-Arrest-Zentren in Deutschland über die rechtsventrikuläre Morphologie Medizinethik stets berücksichtigt werden. wurden jüngst auf der Basis der ersten Zer- oder Funktion liefert; jedoch kann das Do-not-attempt-CPR(DNACPR)-Entschei- tifizierungen und Erfahrungen aktualisiert Fehlen echokardiographischer Zeichen dungen sollen Patienten vor invasiven [49]. für RV-Überlastung oder Dysfunktion eine Behandlungen schützen, welche diese Der akut- bzw. intensivmedizinische Lungenarterienembolie als Ursache der abgelehnt oder als aussichtslos erachtet Themenkomplex der Postreanimations- hämodynamischen Instabilität praktisch haben, oder vor Behandlungen, die nicht behandlung umfasst das Verständnis des ausschließen [40]. Eine rechtsventrikulä- mit den Wertvorstellungen und Präferen- Postreanimationssyndroms, die Steuerung re Dilatation und/oder Dysfunktion wird zen der Patienten übereinstimmen. von Oxygenierung und Beatmung, das u. a. auch als pathophysiologisches Post- hämodynamische Monitoring und Ma- cardiac-Arrest-Phänomen beschrieben Kommentar. In der deutsch-österrei- nagement, die koronare Reperfusion, das [51–53]. chisch-schweizerischen S3-Leitline zum gezielte Temperaturmanagement (TTM), Einsatz der extrakorporalen Zirkulation die Behandlung von zerebralen Krampf- Eine mechanische Herzkreislaufunter- (ECLS/ECMO) bei Herz- und Kreislaufver- anfällen, die Prognosestellung sowie die stützung (MCS, „mechanical circulatory sagen [46] und in der jüngst publizierten Rehabilitation und das Langzeitüberleben support“) kann nach ROSC und persis- eCPR-Leitlinie der Extracorporeal Life ([16, 27]; . Abb. 3). tierendem kardiogenem Schock trotz Support Organisation (ELSO) [47] wird Die Sicherstellung und Aufrechter- einer optimalen leitlinienkonformen me- betont, dass die Entscheidung für oder haltung der Vitalfunktionen nach dem dikamentösen Therapie und zeitnaher gegen eine eCPR frühzeitig erfolgen sollte ABC-Algorithmus steht an erster Prio- Revaskularisierung bei bestehender hä- („Golden hour“). Eine sehr gute Schnittstel- rität (Atmung/Beatmung: SpO2-Zielwert modynamischer Instabilität zum Einsatz lenkommunikation zwischen Präklinik und 94–98 %, adäquate Atemwegssicherung, kommen. Ungefähr 10–15 % der reani- Klinik ist dabei die Formel zum Erfolg einer Normoventilation, Normoxie/-kapnie, lun- mierten bzw. instabilen Patienten im eCPR [48]. Das Zusammenspiel zwischen genprotektive Beatmung; Zirkulation protrahierten Schock benötigen ein MCS allen Beteiligten, die effektive Laienreani- bzw. Hämodynamik: verlässlicher intra- [54, 55]. mation, die professionelle CPR durch den venöser Zugang, Zielblutdruck systolisch Rettungsdienst, das Einhalten von kurzen > 100 mm Hg bzw. mittlerer arterieller Kommentar. Bezüglich der Empfehlun- „Low-Flow“-Zeiten, das multiprofessionel- Blutdruck [MAP] ≥ 65 mm Hg, Normo- gen zum Einsatz von MCS ist die aktuelle le Schockraummanagement – und nicht volämie, ggf. Vasopressoren/Inotropika Datenlagesehr schwach. Mehrereprospek- alleinig die Implantation eines Extracor- [Noradrenalin/Dobutamin] erwägen). Die tive randomisierte Studien (EURO-SHOCK poreal-Life-Support-Systems – sind von fokussierte Echokardiographie sollte auch [NCT03813134], ANCHOR [NCT04184635] fundamentaler Bedeutung. hier nicht nur während der CPR, sondern und ECLS-SHOCK [NCT03637205]) widmen Alle Maßnahmen während der CPR auch frühzeitig nach ROSC erfolgen [16, sich derzeit dem Thema ECLS und infarkt- sollten zeitlich dokumentiert werden 27]. bedingter kardiogener Schock [56, 57]. In (z. B. Schockraum- oder Reanimations- der deutsch-österreichischen S3-Leitlinie protokoll), denn nur was dokumentiert Kommentar. Die fokussierte Echokardio- „Infarkt-bedingter Kardiogener Schock – wurde, hat juristisch stattgefunden. Eine graphie nach ROSC ist bezüglich der Ursa- Diagnose, Monitoring und Therapie“ wur- interdisziplinäre und interprofessionelle chenabklärung – kardial vs. nichtkardial – de daher bei diesem Patientenkollektiv Nachbesprechung (Debriefing) soll zeit- nicht immer wegweisend. In einer pro- mit realistischem Therapieziel eine „Kann- nah nach jeder CPR im Team erfolgen, um spektiven Kohortenstudie wurden echo- Empfehlung“ für ein temporäres MCS aus- zum einen eine multiprofessionelle Zu- kardiographische Muster von Patienten gesprochen [58]. Für den Erfolg einer MCS sammenarbeit (Teambildung) zu fördern mit OHCA und nichtkardialer Ursache ana- bei Patienten mit OHCA und kardiogenem und zum anderen um die Reanimations- lysiert [50]. Bis zu 48 h nach ROSC wurde in Schock scheinen dennoch die individu- qualität bzw. das Outcome zu verbessern 33 % der Fälle eine sog. Postresuscitation elle, kritische Patientenselektion und der [14, 25]. bzw. Postcardiac-Arrest-Myokarddysfunk- richtige Zeitpunkt von Bedeutung zu sein. tion beobachtet, darunter eine globale Postreanimationsbehandlung Dysfunktion (20 %), regionale Wandbewe- Nach der ABC-Stabilisierung sollen sich gungsstörungen (7 %) und ein Takotsubo- eine Akutdiagnostik und ggf. spezifi- An eine erfolgreiche Reanimation bzw. Kardiomyopathie-ähnliches Muster (5 %). sche Therapie anschließen. Mittels 12- nach Wiederherstellung eines ROSC soll Des Weiteren ist eine alleinige rechts- Kanal-EKG und – wie oben aufgeführt – sich eine qualitativ hochwertige Post- ventrikuläre Dilatation nicht unbedingt fokussierter Echokardiographie soll eine reanimationsbehandlung anschließen. beweisend für eine massive Lungenar- kardiale Ätiologie ausgeschlossen bzw. Bei einem außerklinischen nichttrau- terienembolie [16, 27]. Basierend auf nachgewiesen werden. Bei ST-Strecken- matischen Kreislaufstillstand sollte der der besonderen Geometrie des rechten hebungen im EKG oder Verdacht auf Transport in ein Cardiac-Arrest-Zentrum Ventrikels (RV), gibt es keinen einzelnen eine Koronarpathologie (z. B. Auftreten erfolgen [14, 16, 25, 27]. Die Qualitätskri- echokardiographischen Parameter, der von ventrikulären Arrhythmien) ist ei- 6 Der Anaesthesist
POSTREANIMATIONS- BEHANDLUNG Atemweg und Atmung • SpO2 94–98% aufrechterhalten SOFORTIGE BEHANDLUNG • Adäquate Atemwegssicherung • Kapnographie • Normoventilation Kreislauf • 12-Kanal-EKG • verlässlicher intravenöser Zugang • Ziel für systolischen Blutdruck > 100 mmHg • Normovolämie herstellen (Kristalloide) • Invasive arterielle Blutdruckmessung • Vasopressoren/Inotropika erwägen, um den RRsyst aufrechtzuerhalten Temperaturkontrolle • Konstante Temperatur 32°C–36°C • Sedierung; Shivering kontrollieren NEIN Ursache wahrscheinlich JA kardial DIAGNOSTIK JA ST-Hebung im 12-Kanal-EKG Koronarangiographie NEIN CCT und/oder Ursache des Kreislauf- Koronarangiographie ± CTPA erwägen NEIN stillstands identifiziert? PCI erwägen Abb. 3 9 Algorithmus JA Postreanimationspha- se. EKG Elektrokardio- Nicht kardiale Ursache des gramm, HKU Herzka- Aufnahme ICU Kreislaufstillstands behandeln theteruntersuchung, CCT kraniale Compu- tertomographie, CTPA CT ICU Management (Computertomographie-)Pul- ERHOLUNG OPTIMIEREN • Temperaturkontrolle: konstante Temperatur 32°C–36°C über ≥ 24h; Fieber für mindestens 72 h verhindern monalisangiographie, • Normoxie und Normokapnie aufrecherhalten; lungenprotektive Beatmung ICU Intensivstation, ICD im- • Hypotension verhindern plantierter Kardioverter- • Echokardiographie defibrillator, PCI perkutane • Normoglykykämie aufrechterhalten Koronarintervention, RR- • Zerebrale Krämpfe diagnostizieren/behandeln (EEG, Sedierung, Antikonvulsiva) syst systolischer Blutdruck, • Prognoseerstellung mindestens 72 h aufschieben SpO2 periphere Sauerstoff- sättigung, ST-Hebung ST- Streckenhebungsinfarkt, STEMI ST-Streckenhe- Funktionsbewertung vor bungsinfarkt. (Adaptiert Sekundärprophylaxe nach [16, 27]; mit freundl. Krankenhausentlassung z.B. ICD, Screening auf Erbkrank- heiten, Risikofaktor-Management Genehmigung von © Ger- Rehabilitation man Resuscitation Council Strukturiertes Follow-up nach [GRC] und Austrian Resusci- Krankenhausentlassung tation Council [ARC] 2021. All Rights Reserved) Der Anaesthesist 7
Leitlinien und Empfehlungen ne Notfallherzkatheteruntersuchung mit Im Anschluss wird der Patient auf die In- abgewartet werden, bevor diese jüngsten ggf. perkutaner Koronarintervention (PCI) tensivstation aufgenommen. Zum inten- Beobachtungen in den klinischen Alltag umgehend durchzuführen [59]. Für Pati- sivmedizinischen Management gehören implementiert werden. enten ohne ST-Streckenhebungen sollte neben der oben bereits aufgeführten ABC- die Indikation zur frühzeitigen Herzkathe- Stabilisierung/Aufrechterhaltung ein stan- Kommentar. Ein gezieltes Temperatur- teruntersuchung unter Berücksichtigung dardisiertes Monitoring (u. a. invasive Blut- management und eine konsequente Fie- der klinischen Situation (insbesondere druckmessung, zentraler Venenkatheter/ bervermeidung (≤ 37,7 °C) sollen aus Sicht Hämodynamik) und weiterer Faktoren endovaskulärer Kühlkatheter, ggf. konti- der Autoren in Anlehnung an die Empfeh- (Anamnese, Warnsymptome vor dem Er- nuierliche Herzzeitvolumenmessung), die lungen der CPR-Leitlinien weiterhin bei eignis, Alter, Laktatwert, pH-Wert, initialer/ Temperaturkontrolle, die metabolische allen Patienten nach Kreislaufstillstand aktueller Herzrhythmus, neurologischer Kontrolle (Blutzucker 140–180 mg/dl, Se- erfolgen. Status [No-flow-Zeit, Laienreanimation, rum-Kalium zwischen 4,0 und 4,5 mmol/l, CPR-Dauer], Komorbiditäten, Echokardio- normales oder abnehmendes Serum-Lak- Bei 20–30 % der Intensivpatienten mit graphie, Vorliegen einer Patientenverfü- tat), die Diagnostik/Therapie von zerebra- Kreislaufstillstand treten als Ausdruck gung/mutmaßlicher Wille) erfolgen. Bei len Krampfanfällen und die neurologische einer hypoxisch-ischämischen Hirnschä- hämodynamisch stabilen ROSC-Patienten Prognosestellung frühestens nach 72 h. digung postanoxische Krampfanfälle auf. ohne ST-Streckenhebungen sollte eine Diese präsentieren sich typischerweise in verzögerte statt einer sofortigen Angio- Kommentar. Zur Sicherstellung einer den ersten 1–2 Tagen nach dem Kreis- graphie in Betracht gezogen werden [60]. adäquaten Prozessqualität soll jedes zer- laufstillstand. Obwohl das Auftreten von In der COACT-Studie wurden Patienten tifizierte Cardiac-Arrest-Zentrum einen Myoklonien bei diesem Patientenkollektiv mit einem OHCA ohne ST-Streckenhe- Praxisleitfaden bzw. eine Standardvor- mit einer schlechten Prognose in Verbin- bungen für eine umgehende oder eine gehensweise (SOP, Standard Operating dung gebracht wird, überleben jedoch verzögerte Koronarangiographie (ca. 5 Ta- Procedures) für die intensivmedizinische einige Patienten mit einem guten Ergeb- ge nach dem Ereignis) randomisiert [61, Postreanimationsbehandlung vorhalten nis [72]. Da Krampfanfälle die zerebrale 62]. Die Strategie der sofortigen Herzka- [49, 65]. Metabolisierungsrate steigern und die theteruntersuchung war im Hinblick auf durch den Kreislaufstillstand bedingte das Gesamtüberleben nach 90 Tagen ge- Ein gezieltes Temperaturmanagement Hirnschädigung verstärken können, soll genüber einer verzögerten Angiographie (TTM) soll sich unabhängig vom initialen eine antiepileptische Therapie umge- nicht überlegen. Eine sofortige Koronar- Herzrhythmus und Ort der Reanimati- hend eingeleitet werden. Die Kontrolle angiographie bei stabilen Patienten mit on anschließen (Zieltemperatur 32–36 °C, von zerebralen Krampfanfällen beinhaltet schockbaren und nichtschockbaren OHCA Kühldauer mindestens 24 h, Fieberfrei- den frühzeitigen Einsatz der Elektroen- erwies sich gegenüber einem verzöger- heit [≤ 37,7 °C] für 72 h) [16, 27]. Eine zephalographie (EEG). Als Antikonvulsiva ten Ansatz auch in der TOMAHAWK-Studie präklinische Verabreichung von kalten der Wahl werden Levetiracetam und/ nicht als vorteilhaft [63]. Im Falle einer Infusionslösungen zur Einleitung einer oder Valproat empfohlen. Für den pro- nichtkardialen Genese sollen eine un- TTM wird nicht empfohlen. Jüngst wurde phylaktischen Einsatz von Antikonvulsiva mittelbare CT-Untersuchung von Schädel in der TTM2-Studie bei ausgewählten nach Kreislaufstillstand gibt es derzeit mit Halswirbelsäule (HWS) und Thorax, Patienten mit OHCA beobachtet, dass keine überzeugenden Daten, sodass eine ggf. von weiteren Organen/Strukturen ein gezieltes Temperaturmanagement routinemäßige Anfallsprophylaxe nicht zur Detektion von zeitkritischen Ursachen bei 33 °C im Vergleich zur Normother- empfohlen wird. des Kreislaufstillstandes (Lungenarteri- mie (≤ 37,5 °C) keinen Einfluss auf das enembolie, Pneumothorax, Aortendissek- 6-Monats-Outcome hatte [66]. Obwohl Kommentar. Im Rahmen der antiepilep- tion, intrakranielle Blutungen, proximale in einigen früheren Studien ein Nutzen tischen Therapie sei auf das Interaktions- Verschlüsse der hirnversorgenden Ge- von TTM gezeigt wurde [67, 68], wird potenzial von Valproat mit Carbapene- fäße – insbesondere Basilaristhrombose) dieser aktuell erneut diskutiert [66, 69]. men hingewiesen. Die medikamentöse sowie möglicher Traumafolgen nach Sturz/ Da sowohl die Ergebnisse der TTM1- als Wechselwirkung zwischen Valproat und Kollaps (insbesondere HWS-Pathologien) auch die der TTM2-Studie nicht eins zu Carbapenemen führt zu einer erheblichen oder nach mechanischer kardiopulmona- eins auf das OHCA-Patientenkollektiv in Abnahme der Serum-Valproatkonzentra- ler Reanimation (u. a. Leber-, Milzruptur) Deutschland übertragen werden können tion, selbst auf subtherapeutische Werte, durchgeführt werden [16, 27, 64]. (u. a. No-Flow-Intervall 1 min in TTM2 vs. was wiederum das Risiko von Krampfanfäl- 2–6 min in Deutschland [70], schockba- len erhöht [73]. Falls aus infektiologischer Kommentar. Die Akutdiagnostik soll un- rer Herzrhythmus 72 bzw. 75 % in TTM2 Sicht Carbapeneme verabreicht werden verzüglich nach der respiratorischen sowie vs. 21 % in Deutschland [3], hohe Laien- müssen, so ist ein entsprechendes engma- hämodynamischen Stabilisierung und die reanimationsrate 82 bzw. 75 % in TTM2 vs. schiges therapeutisches Drug-Monitoring Priorisierung der diagnostischen Schritte 40 % in Deutschland [3], höhere Mortalität (TDM) von Valproat obligat oder auf ein stets im interdisziplinären Dialog erfolgen. 50 % in TTM2 vs. 20–30 % in Deutschland anderes Antiepileptikum zu wechseln. [71]), sollten nationale Multicenterstudien 8 Der Anaesthesist
Kommentar. Die frühzeitige neurologi- sche Prognosestellung von Patienten mit Kreislaufstillstand ist weiterhin die Kern- frage aller Beteiligten. Es existiert kein ein- zelner Parameter, der eine sichere Progno- se erlaubt. In Zukunft stehen hoffentlich neben neuartigen laborchemischen prog- nostischen Prädiktoren (z. B. Serum-eCIRP („extracellular cold-inducible RNA-binding protein“) [76]) auch validierte, bettseiti- ge neurovaskuläre bildgebende Verfahren in Kombination mit neurophysiologischen Methoden zur Verfügung [77]. Korrespondenzadresse Prof. Dr. med. Guido Michels Abb. 4 8 Algorithmus für die Prognoseerstellung nach Kreislaufstillstand. EEG Elektroenzephalogra- Klinik für Akut- und Notfallmedizin, St.- phie, M Motor-Skala des Glasgow Coma Score, NSE neuronenspezifische Enolase, SSEP somatosenso- Antonius-Hospital gGmbH, Akademisches risch evozierte Potenziale, 1 Neben (Analgo-)Sedierung und neuromuskulärer Blockade stellen Hypo- Lehrkrankenhaus der RWTH Aachen thermie, schwere Hypotonie, Hypoglykämie, Sepsis sowie Stoffwechsel- oder Atemstörungen oftmals Dechant-Deckers-Str. 8, 52249 Eschweiler, wesentliche Probleme dar. 2 Zur Bestimmung der Pupillenreaktion sollte idealerweise ein automati- Deutschland siertes Pupillometer angewandt werden. 3 Suppressionen im Hintergrund ± periodische Entladungen guido.michels@sah-eschweiler.de oder Burst-Suppression-Muster, gemäß der American Clinical Neurophysiology Society. 4 Steigende NSE-Werte zwischen 24–48 h oder 24/48 h und 72 h deuten weiterhin auf ein wahrscheinlich schlech- tes Ergebnis hin. 5 Definiert als anhaltende und generalisierte Myoklonien von 30 min Dauer oder län- ger.AsteriskVorsicht bei widersprüchlichenBefunden,da diese möglicherweise aufeingutesErgebnis hindeuten. (Adaptiert nach [16, 27]; mit freundl. Genehmigung von © German Resuscitation Council Einhaltung ethischer Richtlinien [GRC] und Austrian Resuscitation Council [ARC] 2021. All Rights Reserved) Interessenkonflikt. G. Michels ist Sprecher der Ar- beitsgruppe Kardiopulmonale Reanimation (AG42), des Arbeitskreises Mechanische Kreislaufunterstüt- Ungefähr zwei Drittel der intrahospitalen ler Bedeutung. Die neurologische Diag- zung (AK-MCS) der Arbeitsgruppe Interventionelle Kardiologie (AGIK) und stellvertretender Sprecher des Todesfälle bei Patienten nach OHCA sind nostik zur Prognosevorhersage soll mit Cluster A: Kardiovaskuläre Akut- und Intensivmedi- durch eine hypoxisch-ischämische Enze- ausreichendem Abstand zur CPR durch- zin der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie e. V. phalopathie (HIE) bedingt [74, 75], weswe- geführt und frühestens 72 h nach ROSC (DGK); kooptiertes Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und gen die Frage nach der neurologischen zusammenfassend beurteilt werden. Aus- Notfallmedizin e. V. (DGIIN); er erhielt Honorare für Prognose nicht nur vom Behandlungs- nahmen sind z. B. Patienten mit schon Vortragstätigkeiten von Zoll, Getinge, Sedana Medical team, sondern auch von Angehörigen vorher vorhandenen klinischen Zeichen und Orion Pharma. Die Interessenkonflikte stehen in keinem Zusammenhang mit der vorliegenden Arbeit. frühzeitig gestellt wird. Die neurologische des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls J. Bauersachs erhielt Honorare für Vorträge bzw. Be- Prognosestellung ist stets als multimodaler [64]. Eine Motor-Skala des Glasgow Coma ratung von Novartis, Vifor, Bayer, Servier, Abiomed, Ansatz zu sehen, d. h. klinisch-neurologi- Score (GCS-M) von ≤ 3 bzw. fehlende Pfizer, Boehringer Ingelheim, AstraZeneca, Cardior, Daiichi Sankyo, CVRx, BMS, MSD, Amgen, Corvia sowie sche Untersuchung, neurophysiologische motorische Reaktion oder Strecksynergis- Forschungsunterstützung für die Institution von Zoll, Funktionsdiagnostik (EEG, SSEP [soma- men auf Schmerzreize zum Zeitpunkt 72 h CVRx, Vifor, Abiomed. Die Interessenkonflikte stehen tosensorisch evozierte Potenziale]), Be- oder später nach ROSC kann Patienten nicht in Zusammenhang mit der vorliegenden Arbeit. B.W. Böttiger ist Schatzmeister und Interim und Imme- stimmung von Biomarkern (Bestimmung identifizieren, bei denen möglicherweise diate Past Director Science and Research des European der neuronenspezifischen Enolase [NSE]) eine neurologische Prognosebewertung Resuscitation Council (ERC); Vorstandsvorsitzender und zerebrale Schnittbilddiagnostik. Die erforderlich ist (. Abb. 4). des Deutschen Rats für Wiederbelebung/German Resuscitation Council (GRC); Mitglied im Präsidium klinisch-neurologische Untersuchung ist der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für für die Prognosebestimmung von zentra- Der Anaesthesist 9
Leitlinien und Empfehlungen Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI); Gründer der Deut- schen Stiftung Wiederbelebung; Associated Editor des Literatur der Geburt. Leitlinien des European Resuscitation Council 2021. Notfall Rettungsmed 24:603–649 European Journal of Anaesthesiology (EJA); Mither- 19. Van de Voorde P, Turner MN, Djakow J et al ausgeber der Zeitschrift Resuscitation; Schriftleiter der 1. Mozaffarian D, Benjamin EJ, Go AS et al (2016) (2021) Lebensrettende Maßnahmen bei Kindern Zeitschrift Notfall + Rettungsmedizin, Mitherausge- Executive summary: heart disease and stroke („Paediatric Life Support, PLS“). Leitlinien des ber der Zeitschrift Brazilian Journal of Anesthesiology. statistics-2016 update: a report from the American European Resuscitation Council 2021. Notfall Für Vorträge hat er Honorare der folgenden Firmen Heart Association. Circulation 133(4):447–454 Rettungsmed 24:650–719 erhalten: Forum für medizinische Fortbildung (FomF), 2. Gräsner JT, Herlitz J, Tjelmeland IBM et al 20. Mentzelopoulos SD, Couper K, Van de Voorde P Baxalta Deutschland GmbH, ZOLL Medical Deutsch- (2021) European Resuscitation Council Guidelines et al (2021) Ethik der Reanimation und Entschei- land GmbH, C. R. Bard GmbH, GS Elektromedizinische 2021: epidemiology of cardiac arrest in Europe. dungen am Lebensende. Leitlinien des European Geräte G. Stemple GmbH, Novartis Pharma GmbH, Resuscitation 161:61–79 Resuscitation Council 2021. Notfall Rettungsmed Philips GmbH Market DACH, Bioscience Valuation BSV 3. Fischer M, Wnent J, Gräsner JT, Seewald S, Brenner 24:720–749 GmbH. H.-J. Busch ist im Exekutivkomitee des Deut- S, Bein B, Ristau P, Bohn ARettungsdienste 21. Greif R, Lockey A, Breckwoldt J et al (2021) schen Rats für Wiederbelebung/German Resuscitation am Deutschen Reanimationsregister (Hrsg) Lehre in der Reanimation. Leitlinien des European Council (GRC) und Mitglied der Arbeitsgruppe Cardiac- (2021) Öffentlicher Jahresbericht 2020 des Resuscitation Council 2021. Notfall Rettungsmed Arrest-Zentren in Deutschland des GRC. Er ist Mitglied Deutschen Reanimationsregisters: Außerklinische 24:750–772 im Präsidium der Deutschen Interdisziplinären Ver- Reanimation 2020. www.reanimationsregister.de/ 22. Perkins GD, Graesner JT, Semeraro F et al (2021) einigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V. (DIVI), berichte. Zugegriffen: 12. Aug. 2021 European Resuscitation Council Guidelines 2021: stellvertretender Sprecher der Sektion Reanimation 4. Hawkes C, Booth S, Ji C et al (2017) Epidemiology executive summary. Resuscitation 161:1–60 und Postreanimationsbehandlung der Deutschen and outcomes from out-of-hospital cardiac arrests 23. Semeraro F, Greif R, Böttiger BW et al (2021) Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Not- in England. Resuscitation 110:133–140 European resuscitation council guidelines 2021: fallmedizin e. V. (DIVI) sowie stellvertretender Sprecher 5. Spangenberg T, Schewel J, Dreher A et al (2018) systems saving lives. Resuscitation 161:80–97 der Sektion Akut- und Notfallmedizin der DGIIN e. V.; Health related quality of life after extracorporeal 24. Olasveengen TM, Semeraro F, Ristagno G et al er erhielt Honorare für Vortragstätigkeiten von Zoll, cardiopulmonary resuscitation in refractory (2021) European resuscitation council guidelines Getinge, BrainCool. Die Interessenkonflikte stehen in cardiac arrest. Resuscitation 127:73–78 2021: basic life support. Resuscitation 161:98–114 keinem Zusammenhang mit der vorliegenden Arbeit. 6. KuismaM,AlaspääA(1997)Out-of-hospitalcardiac 25. Soar J, Böttiger BW, Carli P et al (2021) European B. Dirks ist Gründungsvorsitzender und Generalsekre- arrests of non-cardiac origin. Epidemiology and Resuscitation Council guidelines 2021: adult tär des Deutschen Rates für Wiederbelebung/German outcome. Eur Heart J 18(7):1122–1128 advanced life support. Resuscitation 161:115–151 Resuscitation Council (GRC). N. Frey ist Vorsitzender 7. Hess EP, Campbell RL, White RD (2007) Epide- 26. Lott C, Truhlář A, Alfonzo A et al (2021) European der Akademie für Aus-, Weiter- und Fortbildung der miology, trends, and outcome of out-of-hospital Resuscitation Council Guidelines 2021: Cardiac Deutschen Gesellschaft für Kardiologie e. V. (DGK cardiac arrest of non-cardiac origin. Resuscitation arrest in special circumstances. Resuscitation Akademie). Es bestehen keine Interessenkonflikte in 72(2):200–206 161:152–219 Zusammenhang mit der vorliegenden Arbeit. C. Lott 8. Sandroni C, Nolan J, Cavallaro F, Antonelli M (2007) 27. Nolan JP, Sandroni C, Böttiger BW et al (2021) ist Director Training and Education des European Re- In-hospitalcardiacarrest: Incidence, prognosisand European Resuscitation Council and European suscitation Council (ERC), Vice-chair der European possible measures to improve survival. Intensive Society of Intensive Care Medicine guidelines Trauma Course Organisation (ETCO) und Schriftführer Care Med 33:237–245 2021: post-resuscitation care. Intensive Care Med der Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften 9. Karam N, Marijon E, Dumas F et al (2017) 47(4):369–421 der Notärzte Deutschlands (BAND e. V.). Es bestehen Characteristics and outcomes of out-of-hospital 28. Zideman DA, Singletary EM, Borra V et al (2021) keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit sudden cardiac arrest according to the time of European Resuscitation Council Guidelines 2021: der vorliegenden Arbeit. N. Rott ist Mitarbeiterin des occurrence. Resuscitation 116:16–21 First aid. Resuscitation 161:270–290 Deutschen Rates für Wiederbelebung/German Resus- 10. Perkins GD, Gräsner JT, Semeraro F et al (2021) 29. Madar J, Roehr CC, Ainsworth S et al (2021) citation Council (GRC). W. Schöls ist stellvertretender Kurzfassung.LeitliniendesEuropeanResuscitation European Resuscitation Council Guidelines 2021: Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rats für Wie- Council 2021. Notfall Rettungsmed 24:274–345 Newborn resuscitation and support of transition of derbelebung/German Resuscitation Council (GRC) 11. Gräsner JT, Herlitz J, Tjelmeland IBM et al (2021) infants at birth. Resuscitation 161:291–326 und Kuratoriumsmitglied der Deutschen Stiftung Epidemiologie des Kreislaufstillstandes in Europa. 30. Van de Voorde P, Turner NM, Djakow J et al (2021) für Wiederbelebung. Er hat keine Einnahmen durch Leitlinien des European Resuscitation Council European resuscitation council guidelines 2021: Vorträge oder Beratungstätigkeit und keine Interes- 2021. Notfall Rettungsmed 24:346–366 paediatric life support. Resuscitation 161:327–387 senkonflikte in Zusammenhang mit der vorliegenden 12. Semeraro F, Greif R, Böttiger BW et al (2021) 31. GreifR,LockeyA,BreckwoldtJetal(2021)European Arbeit. P.C. Schulze ist Mitglied der Kommission Kli- Lebensrettende Systeme Leitlinien des European Resuscitation Council Guidelines 2021: education nische Kardiologie der Deutschen Gesellschaft für Resuscitation Council 2021. Notfall Rettungsmed for resuscitation. Resuscitation 161:388–407 Kardiologie e. V. (DGK), Sprecher der Arbeitsgruppe 24:367–385 32. Mentzelopoulos SD, Couper K, Voorde PV et al Thorakale Organtransplantation und mechanische 13. Olasveengen TM, Semeraro F, Ristagno G et al (2021) European Resuscitation Council Guidelines Unterstützungssysteme (AG17) der DGK e. V.; er erhielt (2021) Basismaßnahmen zur Wiederbelebung 2021: ethics of resuscitation and end of life Honorare für Vortragstätigkeiten von Bayer, Astra- Erwachsener („Basic Life Support“, „BSL“) Leitlinien decisions. Resuscitation 161:408–432 Zeneca, Daiichi Sankyo, Novartis, Actelion, Roche, des European Resuscitation Council 2021. Notfall 33. BöttigerBW, BeckerLB, KernKB etal(2020)BIG FIVE Sanofi Aventis, Pharmacosmos, Medtronic, Thoratec, Rettungsmed 24:386–405 strategies for survival following out-of-hospital Boehringer Ingelheim, Heartware, Coronus, Abbott, 14. Soar J, Böttiger BW, Carli P et al (2021) Erweiterte cardiac arrest. Eur J Anaesthesiol 37(11):955–958 Boston Scientific, St. Jude Medical, Abiomed. Es be- lebensrettende Maßnahmen für Erwachsene. 34. Okubo M, Komukai S, Callaway CW, Izawa J stehen keine Interessenkonflikte im Zusammenhang Leitlinien des European Resuscitation Council (2021) Association of timing of epinephrine mit der vorliegenden Arbeit. H. Thiele ist Incoming 2021. Notfall Rettungsmed 24:406–446 administration with outcomes in adults with Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie 15. Lott C, Truhlář A, Alfonzo A et al (2021) Kreislauf- out-of-hospital cardiac arrest. JAMA Netw Open e. V. (DGK), früherer Cluster Sprecher des Clusters Kar- stillstand unter besonderen Umständen. Leitlinien 4(8):e2120176 diovaskuläre Akut- und Notfallmedizin der DGK und des European Resuscitation Council 2021. Notfall 35. Young ML, Exelbert EJ, Roth T, Cohen L, Cogan J Task Force Mitglied für die Zertifizierung der Cardiac Rettungsmed 24:447–523 (2020) External cardioversion-Defibrillation with Arrest Zentren in Deutschland. Er hat keine Einnahmen 16. Nolan JP, Sandroni C, Böttiger BW et al (2021) pushing down on the chest wall to increase the durch Vorträge oder als Berater und keine Interessen- Postreanimationsbehandlung. Leitlinien des success rate in obese patients. Am J Case Rep konflikte in Zusammenhang mit der vorliegenden European Resuscitation Council und der European 21:e927009 Arbeit. Society of Intensive Care Medicine 2021. Notfall 36. Manrique G, García M, Fernández SN et al (2019) Rettungsmed 24:524–576 Comparison between synchronized and non- Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine 17. Zideman DA, Singletary EM, Borra V et al (2021) synchronized ventilation and between guided Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Erste Hilfe. Leitlinien des European Resuscitation and non-guided chest compressions during Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort Council 2021. Notfall Rettungsmed 24:577–602 resuscitation in a pediatric animal model after angegebenen ethischen Richtlinien. 18. MadaraJ, RoehrCC, AinsworthSetal(2021)Versor- asphyxial cardiac arrest. PLoS ONE 14(7):e219660 gung und Reanimation des Neugeborenen nach 10 Der Anaesthesist
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