LICHT UND SCHATTEN IN DEN BREMISCHEN HÄFEN - Hafenzeitung

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LICHT UND SCHATTEN IN DEN
BREMISCHEN HÄFEN

Licht und Schatten in den bremischen Häfen. Trotz der Covid-19-Pan-
demie konnten sich die bremischen Häfen stabil am Markt behaupten und
verzeichneten deutlich geringere Umschlagsrückgänge, als wie sie zu Be-
ginn der Pandemie befürchtet wurden. Zwar sank der Gesamtumschlag im
ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent
auf 34,5 Millionen Tonnen, Bremerhaven hingegen konnte den Seegüterum-
schlag trotz der herausfordernden Situation aber leicht um 0,8 Prozent
steigern.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling: „Wenn
wir uns die Zahlen im Detail anschauen, sehen wir ein sehr dif-
ferenziertes Bild. Während der Automobilumschlag pandemiebedingt stark
sinkt, fällt das Minus beim Containerumschlag beispielsweise deutlich
geringer als erwartet aus. Die Zahlen zeigen aber auch, dass unsere
Häfen generell in einem robusten Zustand sind. Jetzt gilt es, durch In-
vestitionen in die Hafeninfrastruktur die Leistungsfähigkeit der Häfen
auch künftig aufrecht zu erhalten und sie noch weiter zu verbessern.“

Der Containerumschlag lag im ersten Halbjahr bei 2,3 Millionen TEU. Im
Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres ist das
ein Minus von 4,8 Prozent. Der Automobilumschlag blieb mit 695 000
umgeschlagenen Fahrzeugen (das entspricht einem Minus von 36,3 Prozen-
t) hinter den Vergleichszahlen aus dem Vorjahr zurück.

Differenziert sind die Zahlen auch beim Massengut zu betrachten. Ob-
wohl das Massengut ein Minus von 18,2 Prozent auf 3,9 Millionen Tonnen
verzeichnete, stieg der Umschlag von flüssigem Massengut um 6,8
Prozent auf 1,07 Millionen Tonnen sowie das Anlanden von Getreide und
von Futtermittel um 8,8 Prozent auf 271.000 Tonnen. Eine leichte
Steigerung um 1,6 Prozent gab es auch bei den Handelsschiffen. Im er-
sten Halbjahr liefen 2691 Frachter die bremischen Häfen an.
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Die kompletten Zahlen zum Hafenumschlag aus dem 1. Halbjahr 2020 gibt
es hier.

Quelle: Pressestelle bei der Senatorin für Wirtschaft und Häfen

2 MILLIONEN EURO FÜR HAFEN
ANDERNACH

Aufgrund erheblicher Schäden an den Kaimauern im Hafen Andernach ist
in den nächsten Jahren ein Ersatzneubau erforderlich, der in mehreren
Bauabschnitten von den Stadtwerken Andernach GmbH umgesetzt wird. Mit
der Förderung wird der mit Gesamtkosten von rund 4,7 Mio. Euro veran-
schlagte erste Bauabschnitt vom Land Rheinland-Pfalz finanziell unter-
stützt. Die zweite gute Nachricht: Wie jedes Jahr freuen sich die
Stadtwerke über neue Unterstützung. Begrüßt wurden zum Ausbildungss-
tart am 1. August 2020 auch Robin Husen, der zur Fachkraft für Hafenlo-
gistik ausgebildet wird.
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„Die Landesregierung treibt die Sicherung und den Ausbau der Hafenin-
frastrukturen in Rheinland-Pfalz weiter konsequent voran“, so Wissing.
Das Land verfolge das verkehrspolitische Ziel, Güterverkehre möglichst
auf das umweltfreundliche Binnenschiff zu verlagern. Dafür werde nicht
nur eine moderne Binnenschiffsflotte und leistungsfähige Wassers-
traßen, sondern auch starke Binnenhäfen benötigt. Hierbei seien die
landesplanerische Sicherung von Hafenflächen und der Ausbau der Hafen-
infrastrukturen von besonderer Bedeutung, so Wissing. „Die Verlagerung
von Güterverkehr von der Straße auf umweltfreundlichere Verkehrsträger
ist ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz“, sagte der
Verkehrsminister.

„Der Erhalt und Ausbau der Häfen ist und bleibt ein zentrales Thema
der rheinland-pfälzischen Verkehrspolitik“, bekräftigte Wissing.

Wie jedes Jahr freuen sich die Stadtwerke über neue Unterstützung. Be-
grüßt wurden zum Ausbildungsstart am 1. August 2020 drei neue Auszubil-
dende. Michelle Bauer und Larissa Hoffmann starten die Ausbildung
zur/m Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement. Robin Husen wird zur
Fachkraft für Hafenlogistik ausgebildet.

Die Stadtwerke freuen sich über diese positiven Veränderungen und hal-
ten es als zukunftsorientiertes Versorgungs- und Dienstleistungsun-
ternehmen für selbstverständlich, dass jungen Menschen die Möglichkeit
für den Berufseinstieg gegeben wird. Die Stadtwerke wünschen allen ei-
nen guten Start für die neuen Aufgaben, viel Erfolg und alles Gute.
Möchten Sie sich zum Thema Ausbildung bei den Stadtwerken Informieren?
Weitere Informationen finden Sie online unter
www.stadtwerke-andernach.de/ihr-stadtwerk/wir-bilden-aus/.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Wein-
bau Rheinland-Pfalz, Stadtwerke Andernach. Foto: Stadtwerke ander-
nach/Meta Welling, Lars Hörnig (kaufm. Geschäftsführer) und Anika
Uenzen (Personalabteilung) begrüßen die neuen Auszubildenden.
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GREEN DEAL, CORONA-KRISE UND
DANACH

Zum ersten Mal in hybrider Veranstaltungsform begrüßte Dr. Christoph
Kösters, Manager des Kompetenznetzes und Hauptgeschäftsführer des Ver-
bandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) NRW
e. V., rund 70 Entscheider aus Schifffahrt, Häfen, Logistik und der In-
dustrie für die Veranstalter Kompetenznetz Logistik NRW, seinem
Trägerverein LOG-IT-Club e. V. und dem VVWL.

Kösters stellte fest, dass die Corona-Pandemie und die damit zusammen-
hängenden Folgen die Wirtschaft und Logistik schwer getroffen habe:
„Lieferketten wurden unterbrochen, Märkte brachen weg und etablierte
Wertschöpfungsprozesse könnten unter Resilienzaspekten in Frage
gestellt werden.“ Allgemein zeige sich bereits jetzt eine deutliche In-
tensivierung und Beschleunigung der Notwendigkeit zur Digitalisierung
von Prozessen und Geschäftsmodellen in der Logistik. Den nächsten Mega-
trend, nämlich die Transformation von Logistik und Wirtschaft zu CO2-
reduzierten und „grünen“ Prozessen habe die Krise zwar zunächst ein
wenig überdeckt, jedoch sei inzwischen durch Corona und seinen Folgen
sowie dem „Green Deal“ eher eine Katalysator-Funktion festzustellen.
Im Spannungsfeld zwischen Green Deal und Corona-Krise freute sich
Kösters auf spannende Vorträge und Diskussionen.
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Als langjähriger Kooperationspartner des Forums und Mitglied des Kompe-
tenznetzes Logistik.NRW betonte Burkhard Landers, Präsident der Nieder-
rheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duis-
burg, in seiner Eröffnungsrede ebenfalls die massiven wirtschaftlichen
Einbrüche durch Covid-19. Zwar hätten sich einige Konjunkturindika-
toren in letzter Zeit erholt, eine Rückkehr zum normalen Geschäft
liege aber wohl noch in weiter Ferne. Er hob die Wichtigkeit des
Verkehrsträgers Binnenschifffahrt für den Wirtschaftsstandort NRW her-
vor und konkretisierte drei Gedanken zur Stärkung des Systems Wassers-
traße. Die gesamten Vorhaben zur Unterstützung des Systems müssten sch-
neller und zügiger umgesetzt werden; das betreffe sowohl beschlossene
Maßnahmen zur Ertüchtigung der Infrastruktur als auch Aufstockungen in
personellen Bereichen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltungen
(WSV). Zudem müssten die Kapazitäten im Bereich der Binnenschifffahrt
EU-weit erhöht werden, um die Verlagerungspotentiale voll aus-
zuschöpfen. Letztendlich müsse aber auch die Binnenschifffahrt daran
denken, durch Innovationen dem umweltfreundlichen Ansatz weiterhin
gerecht zu werden, um im Konkurrenzkampf mit anderen Verkehrsträgern
auch zukünftig im ökologischen Sinne punkten zu können.

Arndt Klocke, Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher
von Bündnis 90 / Die Grünen im Landtag NRW, als Keynote-Speaker der Ve-
ranstaltung, zeigte sich parteiübergreifend mit dem Krisenmanagement
der Politik in Coronazeiten zufrieden, stellte aber auch fest, wie ver-
wundbar die Welt und Wirtschaft sei. In Bezug auf den Green Deal komme
der Verkehrswirtschaft eine Schlüsselrolle zu, gerade auch vor dem Hin-
tergrund, dass der CO2-Ausstoß in den letzten Jahren im Gegensatz zu
anderen Branchen leider weiter angestiegen sei. Hier bestünde enormer
Nachholbedarf hin zu einer Grünen Logistik. Jahrzehntelang seien die
umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und Binnenschifffahrt insbe-
sondere in der Infrastruktur vernachlässigt worden: „Diese Versäum-
nisse gilt es jetzt aufzuholen durch umweltgerechte Priorisierung und
im fairen Dialog zwischen Umweltschützern und der Wirtschaft – dann
sind auch partielle Rheinvertiefungen nicht auszuschließen.“ Gerade in
Zeiten von Corona sei aber nicht die Stunde der Maximalforderungen,
vielmehr müsse der Weg im Einklang mit den Zielen des Green Deal gegan-
gen werden. Dabei sollten die umweltfreundlichen Verkehrsträger zum
Beispiel in Form des Kombinierten Verkehrs politisch vom Bund noch
mehr unterstützt werden: „Es bleibt zu hoffen, dass der Green Deal
Druck auf den Bund ausübt, der immer noch zu viel in Straßen in-
vestiere.“ Zum Thema „alternative Antriebe“ forderte Klocke eine En-
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ergiegewinnung komplett aus erneuerbaren Quellen. Ansonsten habe der
Klimaschutz nicht gewonnen.

Ralf Busche, Senior Vice President European Site Logistics Operations
BASF SE, betonte in seinem Impulsvortrag zum Thema wie wichtig Multimo-
daler Verkehr, die Binnenschifffahrt und somit der Rhein für den
Wirtschaftsstandort Ludwigshafen sei, insbesondere für die eingehenden
Mengenströme: „Der Rhein ist die Lebensader für BASF“. Deswegen stehe
der Klimaschutz und die Sicherung der Wasserstraßeninfrastruktur weit
oben auf der Agenda. Rohstoffausfälle wie im Niedrigwasserjahr 2018,
die zu massiven Produktionsausfällen und -engpässen geführt hätten und
nachhaltig Kunden verärgerten, könne man sich nicht leisten. BASF sei
deshalb selbst aktiv geworden und habe nicht auf die Logistik oder Pol-
itik gewartet, um eine Reihe von Resilienz-Maßnahmen für kritische Nie-
drigwasserereignisse prophylaktisch zu treffen. Hervorzuheben seien
die Entwicklung eines Frühwarnsystems, das es ermöglicht, eine 6--
Wochen-Pegelprognose zu erstellen. Das sorgt für mehr Planungssicher-
heit in dem Sinne, dass Niedrigwasserrisiken frühzeitig erkannt werden
und notwendige Kompensationsmaßnahmen eingeleitet werden können. Es
seien Time-Charter-Verträge mit besserer Traglast bei niedrigem Wasser-
stand abgeschlossen sowie ein tiefgangoptimiertes Binnenschiff entwick-
elt worden. Zudem habe man alternative Verkehrskonzepte insbesondere
für den Bahntransport ausgearbeitet. Letztendlich stellte Busche aber
auch fest, dass sowohl die Industrie als auch die Logistik hin-
sichtlich der klimabedingten Herausforderungen dringend die Unter-
stützung der Politik bedarf. In diesem Sinne erfolgte im Zusammensch-
luss mit der Politik die Erstellung des Aktionsplans „Niedrigwasser
Rhein“ (8-Punkte-Plan) mit vier Handlungsfeldern, insbesondere auch
zur Abladeoptimierung am Mittel- und Niederrhein, um den Güterverkehr
auf dem Rhein sicherer und zuverlässiger zu machen.

In der ersten Podiumsrunde diskutierten neben Klocke und Busche auch
Heinrich Kerstgens, Managing Director Contargo GmbH & Co. KG unter der
Moderation von Sebastian Reimann, Chefredakteur der Deutschen
Verkehrs-Zeitung DVZ. Kerstgens unterstrich noch einmal den immensen
infrastrukturellen Nachholbedarf im System Wasserstraße und dass hier
die Verabschiedung von Aktions- und Masterplänen nur ein erster
Schritt sei, aber die Umsetzung der Inhalte noch Jahrzehnte dauern
würde. Für kurzfristige Erfolge müsse nun flexibel gehandelt werden,
zum Beispiel sollten starre Verladungszeiten aufgebrochen und der Um-
schlag mittels Digitalisierung optimiert werden. Das begrüßte
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auch Busche. In vielen Häfen fehlten nach Meinung von Kerstgens noch
die digitale Infrastruktur (Glasfaser) für schnelles Internet. Nicht
selten seien daher Logistiker gezwungen, selbst aktiv zu werden. K-
locke betonte im Trialog nochmals die Wichtigkeit einer Priorisierung
und die Beschleunigung der Verfahren. Geld sei ausreichend vorhanden,
es müssten jetzt aber sinnvolle und umweltgerechte Schwerpunkte in den
Verkehrsnetzen gesetzt werden.

v.l.: Dr. Christoph Kösters, Dr. Jan Zeese, André Ventker, Niels Ans-
pach, Dr. Werner Reh und Sebastian Reimann

Nach einer kurzen Netzwerkpause trafen sich zur zweiten Podiumsdiskus-
sion unter dem Motto „Praktische Beiträge und Lösungen in Zeiten von
Green Deal und Coronakrise“ Niels Anspach, Supply Manager NWE, BP Euro-
pa SE; Dr. Werner Reh, stellvertretender Sprecher Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland e.V. – AK Verkehr; André Ventker, Geschäfts-
führer Engemann u. Co. Int. Spedition GmbH sowie Dr. Jan Zeese,
Geschäftsführer neska Schiffahrts- und Speditionskontor GmbH.

Angesprochen auf die Coronakrise bestätigten die Diskutanten die damit
einhergehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, finanziellen Engpässe
und mehr oder weniger starken Umsatzeinbußen. Ventker stellte fest,
dass der dynamische Verlauf der Pandemie und der aus ihr folgenden
Wirtschaftskrise derzeit ein wirtschaftliches Handeln über mehr als ei-
nen Monat praktisch unmöglich mache.

Zeese erklärte, dass in der Krise für die neska Group sicherlich von
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Vorteil sei, dass sie über eine große Angebotspalette verschiedener lo-
gistischer Dienstleistungen an zahlreichen Standorten verfügt und den
Transport verschiedener Güterarten anbietet, so dass sich kein ein-
heitlich schlechtes Bild ergebe. Es erfolge daher auch keine Abkehr
von mittelfristigen Zielen und Strategien. Die Wirtschaft würde nach
der Krise wieder wachsen. Richtig sei aber auch, dass in der Binnen-
schifffahrt eine Abkehr vom Massengut festzustellen sei und insbeson-
dere in nächster Zeit mit Augenmaß und im Sinne einer Grünen Logistik
investiert werden müsse. Künftige Vorgaben der Politik zur Umsetzung
des Green Deal sollten aber in kleinen Schritten erfolgen, um die
geschwächte Wirtschaft nicht zu überfordern. Wichtig seien politisch
nachvollziehbare und umsetzbare Leitplanken.

Anspach betonte, dass Corona weder für die Kreditwürdigkeit von Kunden
noch für den Klimaschutz eine Entschuldigung sein kann. Die Insolvenz
gehöre leider zu einem gesunden Wirtschaftssystem dazu. Zudem unter-
stütze er nach der Krise einen klimafreundlichen Neustart der
Wirtschaft: „Das Klima und auch die Beschlüsse (zum Beispiel Paris),
die vor der Coronakrise gefasst worden sind, haben sich durch Covid-19
nicht verändert.“ Zur Klimadebatte gebe es keine Alternativen und de-
shalb sollten die Maßnahmen, die zur Erreichung der ambitionierten
Ziele des Green Deal notwendig sind, technologieoffen im Sinne des
Umweltschutzes umgesetzt werden. Dennoch sei krisenbedingt momentan
nicht die Zeit von Maximalforderungen – wie bereits Arndt Klocke be-
tonte.

Ebenfalls bekräftigte Reh, dass der Green Deal nicht wegen der Coron-
a-Krise in Frage gestellt werden darf: „Der Green Deal ist die große
Chance für den Umweltschutz“. Der Weg, der vor Corona eingeschlagen
wurde, dürfe jetzt nicht verlassen werden. Zudem vermisse er mehr Koop-
eration zwischen den Seehäfen, die sich aus Konkurrenzgedanken eher be-
hindern. Zum Thema Planungsverfahren betonte Reh, dass nicht primär
die Umweltverbände diese behindern. Eher würden Faktoren wie Personal-
mangel in der Umsetzung und beschränkt verfügbare Baukapazitäten eine
zeitnahe Umsetzung häufig bremsen.

Einigkeit herrschte, dass die Spedition und Logistik bereit ist, auf
alternative Antriebe im Sinne eines nachhaltigen Umweltschutzes
umzusteigen. Hilfreich für Investitionen und Planungen sei eine
vernünftige Versorgungsinfrastruktur, wobei der Unternehmer nach Mein-
ung von André Ventker auch mal ins Risiko gehen müsse. Er stellte fern-
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er fest, dass eine Umstellung auf alternative Antriebe schon allein
aus Wettbewerbsgründen notwendig sei, um langfristig am Markt erfol-
greich zu sein. Ein Allheilmittel würde es allerdings nach Feststel-
lung von Zeese als Ersatz für den Diesel auch in zwanzig Jahren nicht
geben. Je nach Verkehrsträger, Anwendungsbereich oder Betriebsmittel
werden verschiedene Anforderungen zu stellen sein und sich ein best-
möglicher alternativer Antrieb bzw. Kraftstoff herauskristallisieren.
Anspach bemerkte abschließend, dass bei der Auswahl auf alternative
Kraftstoffe neben dem Umweltgedanken auch ökonomische Aspekte zu
beachten seien.

Quelle und Foto: VVWL NRW, v.l.: Dr. Christoph Kösters, Dr. Jan Zeese,
André Ventker, Niels Anspach, Dr. Werner Reh und Sebastiann Reimann

NRW-VERKEHRSMINISTERIUM FÖRDERT
STRECKENSANIERUNG

Die Landesregierung fördert die Sanierung der Schieneninfrastruktur
von nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) mit rund 1,26 Millio-
nen Euro. Verkehrsminister Hendrik Wüst hat heute insgesamt sieben
Förderbescheide an sechs Verkehrs-, Logistik- und Eisenbahnunternehmen
übergeben, unter anderem an die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK).
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Das Geld kommt aus dem Programm des Landes zur Erhaltung und
Verbesserung von Schieneninfrastruktur der öffentlichen nicht bundesei-
genen Eisenbahnen für den Güterverkehr. Gefördert werden Projekte der
Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, der Westfälischen Landeseisenbahn
GmbH, der Häfen- und Güterverkehr Köln AG, der Regionalverkehr Ruhr-
Lippe GmbH, der Mindener Kreisbahn GmbH und der IDR Bahn GmbH & Co.KG.

„Alle wollen mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagern. Wir
schaffen hierzu die Voraussetzungen. Mit der Landesförderung für nicht
bundeseigene Eisenbahnen ermöglichen wir die Anbindung der letzten
Meile vieler Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte an
das Netz der Bahn. So können Zehntausende Lkw-Fahrten pro Jahr vermie-
den werden“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

426.500 Euro erhält die IDR Bahn GmbH & Co. KG (IDR) für die
Erneuerung eines 500 Meter langen Gleisstücks im Hafengebiet Düsseldor-
f-Reisholz.

„Eine Förderung ist unbedingt notwendig, um die lokale Infrastruktur
dauerhaft zu erhalten und zu akzeptablen Kosten für die Nutzer bereit-
stellen zu können. Dauerhaft günstige Preise für die Infrastruktur-
bereithaltung bedeuten auch eine Chance, wieder mehr Ladungen auf die
Schiene zu holen“, sagte Joachim Kochsiek, Geschäftsführer der IDR
Bahn.

Zwei Förderbescheide über insgesamt rund 160.000 Euro erhält die Kreis-
bahn Siegen-Wittgenstein (KSW) für die Erneuerung von Gleisanlagen auf
einer 670 Meter langen Strecke in Kreuztal-Buschhütten. 130.167 Euro
davon erhält die KSW als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes nach
dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) für die
Erneuerung von Eisenbahnschwellen entlang dieser Strecke. Mit
59.426,25 Euro fördert das Land den Neubau eines Rangierweges entlang
der Strecke.

Christian Betchen, KSW-Geschäftsführer: „Die NE-Förderung ist ein be-
deutsames Finanzierungsinstrument mit hohem Wirkungsgrad. Besonders zu
begrüßen ist, dass nicht nur Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen, son-
dern ebenfalls der Neubau von Schieneninfrastruktur in Nordrhein-West-
falen unter Rückgriff auf Landesmittel gefördert werden kann.“

Die Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK) erhält einen Förderbescheid
in Höhe von 376.680 Euro als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes
nach dem SGFFG. Das Geld von Land und Bund gibt es für Investitionen
zum Ersatz der Gleisinfrastrukturen auf der Bahnlinie der HGK in den
Bahnhöfen Köln-Godorf, Brühl-Vochem, Frechen, Abzweigstelle Köln-Lind,
Köln-Bickendorf, Köln-Niehl und im Hafen Köln-Niehl. Insgesamt hat die
HGK seit 2018 bereits Landesmittel in Höhe von rund. 2,4 Mio. Euro er-
halten.

Michael Rieck, Leiter des Investitionscontrollings der HGK: „Durch die
mit Unterstützung des Landes NRW geplante Erneuerung der Weichen in
sieben Bahnhöfen der HGK bleibt der Anschluss an die überregionale
Eisenbahninfrastruktur gesichert. So wird die HGK auch weiterhin ein
verlässlicher Partner für die Industrie im Rheinland sein, um natio-
nale und internationale Transporte besonders umweltschonend zu er-
möglichen.“

Zwei Förderbescheide über insgesamt rund 277.492 Euro erhalten die
Westfälische Landeseisenbahn GmbH (WLE) und die Regionalverkehr Ruhr-
Lippe GmbH (RLG) für die Erneuerung von Gleisanlagen und den Ersatz
eines analogen Betriebsfunksystems im Zugleitverfahren. Die RLG in-
vestiert die Fördermittel in Streckenabschnitte zwischen Neheim,
Hüsten und Arnsberg. Die WLE ersetzt das analoge Betriebsfunksystem
durch ein digitales System auf den Streckenabschnitten Lipps-
tadt-Warstein, Lippstadt-Beckum, Neubeckum-Münster, Neubeckum-Enniger-
loh und Neubeckum-Beckum. Das Geld des Landes in Höhe von rund 140.000
Euro erhält die WLE als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes. Insge-
samt hat die WLE seit 2018 Landesfördermittel in Höhe von rund 1,8
Mio. Euro erhalten.

Der Geschäftsführer der Westfälischen Verkehrsgesellschaft, André
Pieperjohanns, nahm die Förderbescheide für WLE und RLG entgegen:
„Durch die Förderung ist die RLG in der Lage, Gleisbauarbeiten
durchzuführen und bei der WLE kann durch die Förderung eine Umrüstung
der Funkfernsteuerung auf Digital-Betriebsfunk erfolgen. Die Fördermit-
tel sind zum Abbau des Investitionsstaus und der finanziellen Entlas-
tung der kommunalen Gesellschafter sehr wichtig.“

Die Mindener Kreisbahnen GmbH erhält Fördermittel des Landes NRW in
Höhe von 24.000 Euro als ergänzende Förderung zur Bundesförderung nach
dem SGFFG. Das Geld gibt es für den Ersatz elektronischer Weichen-S-
teuerungen am Bahnhof Minden.
„Durch die Förderung des Ersatzes der alten Steuerungen, die schon
außerhalb jeder normalen Ersatzteilverfügbarkeit in Betrieb gehalten
werden mussten, kann nun wieder ein dauerhaft reibungsloser als auch
sicherer Betrieb in unserem Bahnhof „Friedrich-Wilhelm-Straße“ durchge-
führt werden“, sagte Johannes Marg, Geschäftsführer der Mindener Kreis-
bahnen GmbH.

Das Geld kommt aus dem Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen
für öffentliche nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen), das Mitte
2018 wiedereingeführt worden ist. Ziel des Förderprogramms ist es, den
Investitionsstau auf den Strecken der NE-Bahnen aufzulösen und Indus-
trie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte wieder an die Haupt-
strecken der Bahn anzubinden. Die Bundesförderung nach dem Schie-
nengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) in Höhe von maximal
50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird vom Land auf maximal 90
Prozent aufgestockt. Der Bund fördert nur Ersatzinvestitionen der NE-
Bahnen. Das Land fördert zudem den Erhalt und die Erneuerung der In-
frastrukturen mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent.

Für den Förderzeitraum 2018 bis 2021 konnten bereits über 80 Maßnahmen
von 22 NE-Bahnen in Nordrhein-Westfalen mit rund 16 Mio. Euro allein
aus Landesmitteln bezuschusst werden.

Quelle: VM/M, Foto: VM/M. Hermenau, Übergabe von einem Förderbescheid
an die Häfen und Güterverkehr Köln AG, Herrn Jafar Riahi, Leiter
Bereich Oberbautechnik und Michael Rieck, Leiter Investitionscon-
trolling in Höhe von 376.680 Euro.

NIEDERSACHSEN PORTS ERWEITERT
KARRIERE-PORTAL
Bereits im März 2020 veröffentlichte Niedersachsen Ports (NPorts) ein
neues Karriereportal mit umfassenden Informationen zum Thema Karriere
im Hafen. Nun geht Teil 2 an den Start.

„Ein Job im Hafen. Das ist was für Sie“. So werden auf dem Karrierepor-
tal www.nports.de/karriere potenzielle neue Beschäftigte begrüßt. Be-
sucherinnen und Besucher können hier auf eine Informationsreise durch
die Hafenwelt von NPorts ziehen.

Studierende können sich über die unterschiedlichen Einstiegmöglichkeit-
en informieren. Zudem finden sich Informationen zu den verschiedenen
Abteilungen und Aufgabenbereichen des Hafenbetreibers. Es gibt viele
Gründe für einen Job im Hafen. Das hatte NPorts bereits Anfang 2020
mit dem neuen Karriereportal übersichtlich auf den Punkt gebracht. Nun
gibt es weitere neue Bereiche zu entdecken.

Fünfzehn Hafenstandorte, fünf Niederlassungen, eine Zentrale. „Rund
700 Beschäftigte halten jeden Tag unsere Häfen am Laufen. Da wir nicht
alle an einem Standort arbeiten, sehen wir uns nicht täglich. Der per-
sönliche Austausch untereinander und der Zusammenhalt ist uns aber
trotzdem sehr wichtig. Da sind technische Lösungen wie unser Social In-
tranet oder digitale Konferenzmöglichkeiten Gold wert. Ein Mal im Jahr
gibt’s eine Gemeinschaftsveranstaltung (welche in diesem Jahr coronabe-
dingt leider entfallen muss), zu der die gesamte ‚NPorts-Crew‘ eingela-
den ist. So stärken wir unser Gemeinschaftsgefühl“, erklärt Holger
Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der
JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Aber auch in den einzelnen Standorten wird viel Wert auf Teambuilding
und eine gute Arbeitsatmosphäre gelegt. „Außerdem hat die Küstenregion
unserer Häfen für Berufstätige und Familien viel zu bieten.“, so Banik
weiter. Daher gibt’s nun auch zu jeder NPorts-Niederlassung eine ei-
gene Seite, auf der sich der Standort vorstellt. Zudem gibt es Informa-
tionen zu Freizeit und Kultur, zur Kinderbetreuung und Bildung sowie
zur Verkehrsanbindung. Auf der Übersichtsseite kann man schnell und
einfach in die einzelnen Standorte navigieren.

Auch bei NPorts. Um den zukünftigen Auszubildenden schon früh alle
wichtigen Informationen über eine Ausbildung im Hafen zu geben, wurde
auch diese Seite angepasst. Ab sofort können sich Schülerinnen und
Schüler noch ausführlicher über die verschiedenen Berufe informieren.
Zusätzlich hat der Menü-Punkt „Das haben wir für Dich an Bord“ viel
Raum bekommen, um die Vorteile einer Ausbildung bei NPorts klar zu kom-
munizieren. Die Seite schließt ab mit einer Darstellung des internen
Bewerbungsprozesses. So wissen alle von Anfang an, was auf sie
zukommt.

Ein Hafen ohne Kaikante oder funktionierende Schleuse wäre kein Hafen.
Damit die Infrastruktur instand gehalten wird oder neue Hafenteile en-
twickelt und gebaut werden können, braucht es fähige Ingenieure. „Lei-
der wird es immer schwieriger vor allem Bauingenieurinnen und Bauinge-
nieure zu finden. Durch unsere neue Spezial-Seite ausschließlich zu
diesem Thema, können wir nun das spannende Aufgabengebiet unserer Inge-
nieure und Ingenieurinnen ausführlich darstellen. Wir erhoffen uns da-
durch natürlich mehr Bewerbungen“, freut sich Personalleiterin Sabine
Nitschke. Auf der attraktiven neuen Seite gibt es viele Informationen,
die speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtet ist.

Quelle und Foto: Ports, Ports Ingenieurinnen in Cuxhaven

ERSTES CARSHARING MIT
AUSSCHLIEßLICH E-AUTOS
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stadtwerke Neuss, Stephan Lom-
metz, und der Vorstandsvorsitzende der Neusser Bauverein AG, Frank Lu-
big, haben das Projekt im Beisein von Bürgermeister Reiner Breuer, Auf-
sichtsratsvorsitzender des Neusser Bauvereins sowie Elisabeth Heyers,
Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Neuss, und Jörg Geerlings, Auf-
sichtsratsvorsitzender Stadtwerke Neuss Energie und Wasser,
vorgestellt.

„Mit dem neuen E-Carsharing bauen wir unser Engagement in Sachen E-Mo-
bilität weiter aus. Zugleich schaffen wir über unser bestehendes
Nahverkehrsangebot hinaus eine weitere attraktive Möglichkeit, um in
Neuss und Umgebung unterwegs zu sein. Die Stadtwerke gehen damit einen
wichtigen Schritt, um sich von einem reinen Nahverkehrsunternehmen zu
einem umfassenden Mobilitätsdienstleister in Neuss und für Neuss weit-
erzuentwickeln“, sagt SWN-Geschäftsführer Stephan Lommetz.

Im ersten Schritt können vier E-Renault-Zoes über eine App gemietet
werden. Zwei Elektrofahrzeuge stehen in der Neusser Innenstadt unmit-
telbar an der Bushaltestelle Niedertor, Straße Hamtorwall. Dort sollen
in einem weiteren Schritt auch E-Roller und E-Bikes angeboten werden.
Zwei weitere Elektroautos stehen an der Moselstraße, am Eingang des
Stadtwerkegeländes.

In Kürze kommen zwei Renault Zoe an der Wingenderstraße in Bahnhofs-
nähe dazu, die von der Neusser Bauverein AG finanziert werden. Die
Ladesäule ist dort bereits installiert. Mieter des Neusser Bauvereins
erhalten wie die Kunden der Stadtwerke beziehungsweise des VRR-Verbun-
des vergünstigte Konditionen bei der Ausleihe.
„Die Mobilität beginnt vor der Haustür. Daher müssen neue Mobilität-
sangebote auch in den Wohnquartieren vorhanden sein. Wir freuen uns,
dass wir mit den Stadtwerken Neuss gemeinsam das E-Mobilitätsangebot
für unsere Mieter weiter ausbauen können. Hierfür werden an der Wingen-
derstraße zwei E-Autos zur Verfügung stehen. So entsteht an diesem
Standort mit den bereits im Einsatz befindlichen E-Lastenrädern unser
erster Mobilitätshub“, sagt Vorstandsvorsitzender Frank Lubig.

Bei dem Carsharing-Angebot handelt es sich um ein stationäres. Das be-
deutet, dass die E-Fahrzeuge einfach zu finden sind, weil sie immer an
der vorgesehenen Stelle ausgeliehen und auch dort wieder abgestellt
werden. Die Elektroautos können aber an über 5.000 Ladepunkten im Ver-
bund von ladenetz.de kostenfrei aufgeladen werden.

Alle E-Fahrzeuge können online über die „neuss e-mobil App“ gebucht
werden, die sowohl im Apple Store als auch im Google Play Store verfüg-
bar ist.

Die einmalige Registrierung für das E-Carsharing erfolgt zuvor eben-
falls über die App oder über das Registrierungsformular auf der zuge-
hörigen Website „e-mobil.stadtwerke-neuss.de“.

Über die App wird das Fahrzeug auch geöffnet und verriegelt. Im Gegen-
satz zur klassischen Autovermietung sind die Fahrzeuge so unabhängig
von Öffnungszeiten rund um die Uhr verfügbar.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch beim Neusser Bauverein eine immer
wichtigere Rolle. Dazu gehört auch, die Mobilität neu zu denken. Das
E-Carsharing entlastet die Umwelt und ist zugleich eine günstige Alter-
native zum eigenen Pkw, wenn dieser nicht häufig genutzt wird.

„Durch die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Neuss stehen unseren Mi-
etern insgesamt sechs Fahrzeuge zur Verfügung. Mit diesem Angebot
wollen wir für unsere Mieter Anreize schaffen, ihre Wege nachhaltiger
zurückzulegen und dabei den Spaß an der E-Mobilität zu entdecken: ob
mit einem E-Lastenrad oder einem E-Auto. Hierfür werden im Stadtgebiet
in den nächsten Jahren weitere Standorte folgen“, sagt Prokurist Niki
Lüdtke, Projektverantwortlicher für E-Mobilität.

Quelle und Foto: Neusser Bauverein AG, zwei E-Autos zur Ausleihe an
der Haltestelle Niedertor: (v.l.nr.) Bürgermeister Reiner Breuer, Elis-
abeth Heyers, Jörg Geerlings, Niki Lüdtke, Stephan Lommetz und Frank
Lubig

GROßES SCHIFF BRINGT GROßES
BINNENSCHIFF

Dienstag, 25. August 2020, wurde an der Boje 26 im Waalhaven ein beson-
deres maritimes Stück Arbeit erledigt. Dort wurde ein enormer Rumpf
für ein Binnenschiff mit einer Länge von 135 Metern, einer Breite von
22,8 Metern und einem Gewicht von 2.300 Tonnen von einem Schwer-
lastschiff gelöscht. Zeit für einen Zungenbrecher: „Großes Schiff
bringt großes Binnenschiff“.

Von Bonn & Mees koordiniert wurden dazu fünf Krane eingesetzt: drei
vom Unternehmen selbst, einer von Multraship und einer aus Norwegen.
In einem Tandemhub wurde der Koloss zuerst angehoben, danach fuhren
die fünf Krane gemeinsam nach hinten, so dass der Schiffsrumpf im Wass-
er gelöscht werden konnte.

Die gesamte Operation ist eine Kooperation von NEPA Shipping, Stein-
weg, Bonn & Mees und Sinepol. Im Laufe der Woche wird die UHL Fast zur
Firma Steinweg im Beatrixhaven verholen, damit dort die übrigen zwei
Schiffsrümpfe gehoben werden können.

Die UHL Fast kommt aus Nantong, China. Sie ist über das Nordpolarmeer,
mit den drei Rümpfen für Binnenschiffe auf ihrem Rücken, nach Rotter-
dam gefahren. Im Vergleich zu der traditionellen, wesentlich längeren
Fahrroute macht dies einen Unterschied von zehn Tagen aus. Die Binnen-
schiffe werden zu den Weiterverarbeitungswerften in der Region trans-
portiert.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Eric Bakker

VON HAMM RICHTUNG ROTTERDAM

Es ist die neben dem Rhein meistbefahrene Wasserstraße Deutschlands
und die schnellste Verbindung zwischen den Seehäfen der Niederlande
und dem Westdeutschen Kanalsystem. Quer durch das nördliche Revier,
von Hamm nach Wesel über zwei Kanäle, den Datteln-Hamm und den Wesel--
Datteln-Kanal. Unterwegs erlebt man den wohl größte Kanalknotenpunkt
Europas und ein Paradies für Angler, Paddler, Badende und Freizeitskip-
per. Der WDR widmet ihnen eine sehenswerte Dokumentation.

Für Karl-Heinz Czierpka dreht sich das ganze Leben um seine Tremonia,
ein 10-Meter-Schiff mit messingglänzenden Instrumenten und feinen
Teakholzplanken. Czierpka liebt das Revier. „Hier kann ich locker zwei
Wochen unterwegs sein und jeden Tag etwas anderes erleben“, sagt er.

Auch für die Anglerin Alexandra Laufs ist es der ideale Ort. Die
besten Bilder ihrer Fänge postet sie direkt in den sozialen Medien.
Dabei auch die Rekorde wie beispielsweise ein Hecht von mehr als einem
Meter Länge. Die die junge Frau sucht vor allem Erholung – und findet
sie zwischen tuckernden Kähnen und dem im Hintergrund rauschenden Au-
toverkehr.

Der Datteln-Hamm-Kanal ist aber auch ein technisches Meisterwerk, das
mal eben 40 Meter Höhenunterschied meistern muss. Zahlreiche Schleusen
wurden dafür gebaut. Der Wesel-Datteln- und der Datteln-Hamm-Kanal
verbinden sich am Dattelner Meer zur einer über 100 Kilometer langen
Wasserstraße. Viele nennen sie auch Lippe-Seitenkanal, denn der Kanal
verläuft immer parallel zum Fluss. Die Lippe nimmt allerdings viele,
oft elegante Bögen und spendet das Wasser für die Kanäle. Ein symbio-
tisches Verhältnis, denn bei extremer Trockenheit gibt der Kanal Wass-
er wieder zurück an die Lippe.

Das Dorf Krudenburg am Unterlauf der Lippe war einst Metropole der
Treidler, die Ihre Kähne mit Kraft der Pferde über den Fluss zogen.
Die Lippe war im 19. Jahrhundert durch Schleusen schiffbar. Mit dem
Bau des Kanals Anfang des 20. Jahrhunderts kam auch der Niedergang für
die Treidler. Eine Idee allerdings, die der frühere Leistungspaddler
Klaus von Mallinckrodt vor 20 Jahren als Sport wiederentdeckte: Den
Wassersportfreunden hat er den Fluß schmackhaft machen, Treideln 2.0
wurde zum neuen Trend.

Die Dokumentation von Achim Scheunert erzählt mit aufwändigen Bildern
von den großen und kleinen Entdeckungen auf und am Kanal. Es sind au-
thentische Geschichten von hart arbeitenden Menschen und solchen, die
am Kanal einfach nur ihr Paradies gefunden haben.

  Von Hamm Richtung Rotterdam – Zwei Kanäle, eine Reise | 28.08.2020,
  20.15 – 21.00 Uhr | WDR Fernsehen

Quelle: WDR, Foto: WDR/2Pilots Filmproduktion, der Stadthafen Hamm ist
ein wichtiges Logistik-Drehkreuz am Kanal.
FRESSNAPF-GRUPPE ENTSCHEIDET SICH
FÜR SHIPPEO

Die Fressnapf-Gruppe, der größte europäische Einzelhändler für
Heimtierbedarf mit Sitz im Krefelder Hafen, arbeitet mit Shippeo, dem
europäischen Marktführer für Echtzeittransparenz, in der Nachverfol-
gung seiner Lieferungen zusammen. Die Kooperation ist Teil eines
laufenden Digitalisierungsprojektes von Fressnapf.

Das Unternehmen führt mehr als 10.000 Produkte, die in elf eu-
ropäischen Ländern online sowie in über 1.650 Fressnapf- und Maxi Zoo-
Märkten verfügbar sind. Die Fressnapf-Gruppe feiert 2020 ihr
dreißigjähriges Bestehen und hat im Finanzjahr 2019 mehr als 2,3 Mil-
liarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Der digitale Wandel macht auch vor
dem Heimtierbedarf keinen Halt. Deshalb investiert die Fressnapf--
Gruppe verstärkt in Digitalisierung, um den bestmöglichen Kundenser-
vice zu bieten und so dem Wettbewerb voraus zu bleiben.

Mit einem Liefernetzwerk, das von China über Nordamerika reicht und
ganz Europa umfasst, ist die Supply Chain der Fressnapf-Gruppe sehr
komplex. Der Transport der jährlich ca. 10.000 Container und über
25.000 LKW erfolgt multimodal über den Seeweg und Straße. Schwankungen
in der Lieferqualität, vor und während der Covid-19-Pandemie, haben
gezeigt, wie wichtig eine 100% Transparenz zum Verlauf der Lieferungen
zu den einzelnen Distributionszentren ist.

Die Plattform von Shippeo für Lieferkettentransparenz ermöglicht der
Fressnapf-Gruppe vollständige End-to-End-Transparenz in Echtzeit über
ihren Warenfluss aus Nordamerika, China und Europa zu ihren fünf Lager-
standorten in Deutschland . Dafür nutzt das Unternehmen bspw. das
Tracking über den Seeweg zum Hafen von Rotterdam, per Binnenschiff zum
Duisburger Hafen und von dort über die Straße. Die lückenlose Nachver-
folgung, macht die Lieferketten widerstandsfähiger und sichert so den
Nachschub wichtiger Produkte.

Exaktes Wissen um die Ankunft von Lieferungen ermöglicht eine bessere
Planung der Lagerkapazitäten sowie von Promotionsangeboten in den
einzelnen Märkten. Durch die Integration der Transport-Management-Sys-
teme und den Anschluss an die Telematiksysteme der Verlader sammelt
die Shippeo-Plattform Standort- und Bestellinformationen entlang der
Supply Chain. Ein marktführender proprietärer Algorithmus konvertiert
die ortsbezogenen Daten in hochakkurate und verlässliche ETAs (ETA =
Estimated Time of Arrival, geschätzte Ankunftszeit). Die Supply-Chain--
Manager der Fressnapf-Gruppe können so mögliche Störungen oder Verspä-
tungen rechtzeitig erkennen und proaktiv gegensteuern.
„Bevor wir angefangen haben, Shippeo zu nutzen, hatten wir keine Trans-
parenz unserer Containerlieferungen, bis sie bei uns eintrafen. Mit
Shippeo sind diese Informationen viel leichter für uns zugänglich“,
erklärt Matthias Wenzel, Head of Supply Chain Management bei der Fress-
napf-Gruppe. Die Plattform bietet zudem weitreichende Einblicke in die
Leistung der Spediteure. „Verlässliche und präzise ETAs zu eingehenden
Lieferungen waren ein maßgebliches Ziel in unserem Projekt, ebenso wie
das Entfernen einiger blinder Flecken, die wir bislang in der Supp-
ly-Chain hatten.“

„Der Ansatz von Shippeo, das tiefgreifende Verständnis für unsere
speziellen Anforderungen sowie ihr Potential, unserem Business echte
Vorteile zu bieten, haben uns überzeugt“, kommentiert Wenzel und fügt
hinzu: „Die Fähigkeit der Shippeo-Plattform, Kunden und weiteren Stake-
holdern Updates zu ihren Lieferungen zu geben, wird ein Game Changer
sein. Arbeitsabläufe, die bisher weitgehend manuell waren, lassen sich
nun automatisieren. Unsere Teams können sich nun verstärkt ihren Ker-
naufgaben widmen und so echten Mehrwert schaffen.“‍
Thomas Spieker, Director Central Europe bei Shippeo, freut sich, die
Fressnapf-Gruppe in der Shippeo-Community willkommen zu heißen. „Der
Erfolg der Fressnapf-Gruppe beruht auf ihrer Fokussierung auf ihre Kun-
den und auf ihrer Erfahrung. Ihre Vision und Strategie in Bezug auf
Digitalisierung steht absolut im Einklang mit der Mission von Shippeo,
Entscheidern die notwendigen Daten und Einblicke zu geben und ihnen zu
helfen, Effizienz zu steigern, Mehrwert zu generieren und die Supply
Chain weiterzuentwickeln.“

Die Fressnapf-Gruppe ist europäischer Marktführer für Heimtierbedarf
und feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Seit Eröffnung des er-
sten „Freßnapf-“Fachmarktes 1990 in Erkelenz (NRW) ist Gründer Torsten
Toeller unverändert Unternehmensinhaber. Sitz der Unternehmenszentrale
ist Krefeld. Heute gehören mehr als 1.600 Fressnapf- bzw. Maxi Zoo-
Märkte in elf Ländern sowie fast 13.000 Beschäftigte aus über 50 Natio-
nen zur Unternehmensgruppe. In Deutschland wird die überwiegende An-
zahl der Märkte von selbstständigen Franchisepartnern betrieben, im eu-
ropäischen Ausland als eigene Filialen. Mehr als zwei Milliarden Euro
Jahresumsatz erzielt die Unternehmensgruppe jährlich. Darüber hinaus
ist die Fressnapf-Gruppe Förderer verschiedener, gemeinnütziger Tier-
schutzprojekte und baut ihr soziales Engagement unter der Initiative
„Tierisch engagiert“ stetig aus. Mit der Vision „Happier Pets. Happier
People.“ versteht sich die Fressnapf-Gruppe kanalunabhängig als kun-
denzentriertes Handelsunternehmen und freundschaftlicher Verbündeter
zwischen Mensch und Tier. Zum Sortiment gehören aktuell 16 exklusiv
bei Fressnapf l Maxi Zoo erhältliche Marken aller Preiskategorien. Die
Mission des Unternehmens lautet: „Wir geben alles dafür, das Zusammen-
leben von Mensch und Tier einfacher, besser und glücklicher zu machen.

Quelle und Foto: Shippeo

GRÖßTE LIEBHERR-
HAFENUMSCHLAGMASCHINE

Es ist die erste Liebherr-Maschine für die Blasius Schuster KG und zu-
gleich ein großer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Die
Blasius Schuster KG war auf der Suche nach einer leistungsstarken und
qualitativ hochwertigen Maschine, mit welcher ein Materialumschlag von
bis zu 5.000 Tonnen pro Tag ermöglicht werden kann.

Daniel Imhäuser, Geschäftsführer der Blasius Schuster KG, führte in
seiner Ansprache bei der Schlüsselübergabe an: „Unsere Unternehmens-
gruppe bedient zeitgleich viele Großbaustellen und liefert ent-
sprechend große Materialmengen jährlich mit über hunderten Schiffen
und Zügen aus. Wir haben höchste Erwartungen an unsere Anlagen und
Maschinen.“ Anforderungen, welche die Liebherr-Hafenumschlagmaschine
LH 150 M HR Port Litronic erfüllt. Speziell für den Umschlag von Schüt-
t- und Stückgütern im Hafen konzipiert, erreicht sie Reichweiten von
bis zu 30 m bei gleichzeitig hohen Traglasten und ermöglicht somit ein
sehr hohes Umschlagvolumen. Auch im Hinblick auf die Produkt- und Ve-
rarbeitungsqualität konnte die Hafenumschlagmaschine, die bei der Lieb-
herr-Hydraulikbagger GmbH im oberschwäbischen Kirchdorf an der Iller
entwickelt und produziert wurde, überzeugen. Daniel Imhäuser betont:
„Deshalb haben wir uns für Liebherr entschieden.“

Der Frankfurter Osthafen hat eine signifikante Bedeutung für die ur-
bane Bauwirtschaft. Als trimodaler Standort verbindet er die
Verkehrsträger Wasserstraße, Straße und Schiene und ist ein zentraler
Umschlagsplatz für Massenschüttgüter jeglicher Art. Um das täglich ho-
he Massenaufkommen aus den Bereichen Tiefbau, Umbau, Abbruch und Rück-
bau sowie Flächenrecycling handeln zu können, werden in der Niederlas-
sung der Blasius Schuster KG Binnenschiffe mit Kapazitäten bis 4.000
Tonnen umgeschlagen sowie komplette Ganzzüge be- beziehungsweise entla-
den. Technische Anlagen bereiten direkt am Standort mineralische Rest-
massen zu bautechnisch geeigneten und umwelttechnisch verträglichen
Baustoffen auf. Die Liebherr-Hafenumschlagmaschine LH 150 M HR Port
Litronic soll die zentrale Schnittstelle zwischen diesen Stoffströmen
bilden, betont Daniel Imhäuser: „Die Entscheidung für den Liebherr-Um-
schlagbagger ist eine Investition in die Kreislaufwirtschaft und in
den Hafenstandort Frankfurt. Wir bringen 95 Prozent der mineralischen
Abfälle als sekundäre Rohstoffe zurück in die Bauwirtschaft.“

Quelle und Foto: Liebherr-International Deutschland GmbH
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