Lichtblick Pfarrbrief für St. Viktor Xanten Advent 2020
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Inhalt Ein Lichtblick tut gut und hilft weiter, ... 3 "Am Spirit hat sich nichts geändert" 4 Gehen Sie auf Entdeckungsreise 4 Zum Titelbild: Puer natus est! – Ein Kind ist uns geboren! 6 Erstkommunion in Zeiten von Corona 7 Im Gespräch: Pfarrer em. Klaus Honermann 9 Die Zentralrendantur,ein Rathaus für 11 angeschlossene Kirchengemeinden 11 Sternsingen – aber sicher! 13 Termine: Donnerstag, 24. Dezember - Heiligabend 14 Wir sind St. Viktor. In diesem Lichtblick: Theo Zumkley, Birten 16 Rosenkranzgebet in der Sakramentskapelle 18 Verabschiedung vom Pfarrzentrum Lüttingen 19 Placidahaus mit neuem Schulleiter 20 Alois Puyn: Kerstmeß 21 Menschwerdung in Zeiten von Corona 22 P. Dr. theol. Joseph Puthoor CST. VORSTELLUNG IN ST. VIKTOR XANTEN 23 Der Besuch 25 Zur Rückseite 26 Das letzte Wort 26 Zu den Fotos der Einbandseiten: Vorderseite: siehe Seite 6 "Zum Titelbild" Rückseite: siehe Seiten 9-11 "Im Gespräch - Pfarrer em. KLaus Honermann"; Seite 26 "Licht sehen" Impressum Lichtblick - Pfarrbrief für die Propsteigemeinde St. Viktor Xanten mit den Gemeinden St. Viktor Birten, St. Pantaleon Lüttingen, St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum, St. Petrus Obermörmter, St. Mar- tin Vynen, St. Willibrord Wardt, St. Viktor Xanten. Herausgeber: Propsteigemeinde St. Viktor Xanten Redaktion: Norbert Beuckmann; Jochem Int-Veen; Michael Lammers; Josef Landers; Ulrich Tönnishoff; Linus Wolny; Gerd van Xanten . Kontaktadresse: Gerd van Xanten, Kiefernweg 16a, 46509 Xanten, 02801 4701, van-xanten@t-online.de Layout: Gerd van Xanten 2
Ein Lichtblick tut gut und hilft weiter, liebe Leserinnen und Leser. Mir kommt die Corona-Pandemie wie eine einzige Durststrecke vor. Wir müs- sen den Alltag anders organisieren und dann läuft vieles ziemlich reduziert. Kontakte und Begegnungen sind auf das Notwendigste beschränkt. Die dunk- le Jahreszeit macht außerdem vielen zu schaffen und lastet auf dem Gemüt. Ein Ende dieser Situation ist nicht absehbar. Die Ungewissheit kennzeichnet unseren Alltag. Die Sicherheiten, die wir sonst haben, fehlen. In diese Zeit fallen meine ersten Monate in der Propsteigemeinde St. Viktor. Ich freue mich, dass trotz der Umstände vieles möglich ist: Die örtlichen Gemeinden möchten den Menschen die Mit- feier von Weihnachten möglich machen. Dazu werden zum Teil mehr Gottesdienste angeboten als sonst. Zusätzlich gibt es Angebote unter freiem Himmel, die es möglich machen, die Weih- nachtsgeschichte zu hören und – wenn auch mit den gebotenen Abständen – in Gemeinschaft Weihnachten zu erleben. Für alle diese Ideen, die wir auch ökumenisch mit unserer evangelischen Schwestergemeinde Xanten-Mörmter teilen, bin ich sehr dankbar. Ich danke auch für die Frauen, Männer und Jugend- lichen, die in den letzten Monaten den Begrüßungs- bzw. Ordnungsdienst in den Kirchen über- nommen haben. Das war eine echte Hilfe, um die Gottesdienste mit den erforderlichen Hygienebestimmungen durchführen zu können. Vielen Dank! Auch nach nunmehr acht Monaten werde ich noch gefragt, ob mir unsere Stadt und unsere Ge- meinde gefällt? Ja, dAarbeiten. Das gilt nicht nur für das Seelsorgeteam, sondern auch für die Gremien und Ausschüsse sowie für die Gruppen und Vereine, die das Beste aus allem machen. Das ist für mich ein Lichtblick, der gut tut und weiterhilft. Corona drängt sich in unser Leben hinein, manchmal unauffällig – aber oft sehr effizient und bru- tal. Gelebter und geteilter Glaube der Gemeinde kann auf der langen Durststrecke eine kleine Oase bedeuten, wenn Christus in unserer Mitte ist. Er kann den größten Durst unserer Seele lö- 3
schen. Wer glaubt, ist nicht allein – so hat es Papst Benedikt XVI oft gesagt. In diesem Sinne danke ich allen, die mit achtgeben, dass niemand in dieser Zeit alleingelassen bleibt. Das ist der Lichtblick, der nicht nur in adventlichen Tagen guttut und weiterhilft. Propst Stefan Notz Gehen Sie auf Entdeckungsreise! In diesem Heft haben wir jeweils 2 Bilder mit Detailaufnahmen der sieben Xantener Kirchen abgebildet. Gehen Sie auf Entdeckungsreise ab Seite 2 und versuchen, die Fotos und ihre Details der richtigen Gemeindekirche zuzuordnen. Die Lösungen sind auch in diesem Heft zu finden. „Am Spirit hat sich nichts geändert“ Die Überschrift des Textes war die Antwort der Lei- terrunde der Messdiene- rinnen und Messdiener an St. Viktor Xanten auf die Frage, wie sich die Corona- Pandemie bislang auf ihre Gemeinschaft ausgewirkt habe. „Wir haben das Beste aus der Situation gemacht“, lautet eine der Antworten Eine starke Gemeinschaft: Die Leiterrunde der Messdienerinnen und Messdiener an St. auf meine Frage, als ich im Viktor mit dem neu gestalteten Banner und Pastoralreferent Matthias Heinrich (links) September die Leiterrun- de besuchte. So haben zum Beispiel zwischen Dagmar Olfen. „Wir konnten auch erst zwei März und August jede Woche die Leiterrunden Wochen nach den Sommerferien die Grup- als Videokonferenzen stattgefunden. „Die Ein- penstunden wieder aufnehmen“, ergänzt Mar- schränkungen waren schon groß, so durften kus Bullmann. wir ja keinen Altardienst verrichten“, berichtet Das attraktive 14-tägige Sommerlager in den 4
Niederlanden fiel ebenso der Pandemie zum Gab es an der Situation denn auch etwas Po- Opfer wie die geplante Teilnahme an den Ver- sitives? „Ja sicher“, sind sich alle recht schnell abschiedungen von Propst Klaus Wittke und einig. „Der Innenhof des Haus Michael wurde Kaplan in Eigenleistung renoviert und mit selbst ge- Christoph bauten Möbeln ausgestattet. Das ist wirklich Potowski. toll geworden.“ Nicht zu vergessen ist natür- „Alles Ver- lich auch das neue Banner. Es entstand in anstaltun- dem Ferienprogramm, das als Ersatz für das gen“, gibt Ferienlager an fünf Montagen in den Ferien Lukas Bull- unter Berücksichtigung aller Hygiene-Vorschrif- mann zu ten durchgeführt werden konnte. bedenken, Ein Höhepunkt was sicherlich auch die Feier „an denen der Osternacht. In der Kirche durften keine wir sonst sehr zahl- Die Messdienerinnen und Messdiener su- reich teilge- chen immer Verstärkung für ihre Gemein- nommen schaft. Alle Kinder, die die Erst-Kommunion hätten." bereits empfangen haben, sind herzlich will- „Wir hatten kommen. Jeden Freitag finden die Gruppen- Alles in Eigenarbeit: Der neu gestaltete schon Sor- stunden von 16 – 17 Uhr und von 17 – 18 Innenhof des Haus Michael. ge“, so Jus- Uhr im und am Haus Michael statt. Einfach tus mal reinschnuppern! Heinrich, „dass einige aufgrund der Situation die Messdienerschaft verlassen könnten.“ Das Gläubigen anwesend sein. „Aber wir haben – sei aber nicht passiert und ist wohl ein Zei- jeder für sich zu Hause – zeitgleich den Video- chen dafür, wie stark die Gemeinschaft auch in stream der Osternacht im Rahmen einer Vi- schwierigen Zeiten zu- deokonferenz sammenhält. „Die verfolgt.“ Not macht Gruppenstunden haben bekanntlich erfinde- uns Leiterinnen und risch. Leitern auch gefehlt. Vor allem die Kleinen Das Fazit der Messdie- haben wir sehr ver- ner könnte lauten: Wir misst“, wirft Regina Ol- sind bislang mit einem fen in das Gespräch blauen Auge davon- ein. gekommen – oder um 5
mit ihren Worten zu sprechen: „Am Spirit hat wird. Die Messdienerinnen und Messdiener an sich nichts geändert.“ St. Viktor in Xanten scheinen jedoch gerüstet Mittlerweile steigt die Zahl der Infizierten – zu sein. Stand Ende Oktober – wieder an. Man muss Michael Lammers gespannt sein, was noch auf uns zukommen Zum Titelbild Puer natus est! – Ein Kind ist uns geboren! Das Jesuskind liegt nackt auf dem bloßen ganz frei von jeglichem Makel und jeder Fußboden. Sein kleiner Körper ist von einem Unreinlichkeit. […] Und es erschien nun der leuchtenden Lichtkranz umgeben. Vom Körper der Jungfrau von wunderbarer Himmel kommen Lichtstrahlen, die durch das Schönheit und zart. […] Sie beugte das Haupt, Stalldach auf das Kind treffen. Um seinen legte die Hände zusammen, betete mit großer Kopf leuchtet ein goldener Heiligenschein. Ehrbarkeit und voll Ehrfurcht den Knaben an Wer genau hinsieht, entdeckt darin schon und sprach zu diesem: ‚Willkommen, mein andeutungsweise ein Kreuz. Maria kniet vor Gott, mein Herr und mein Sohn!‘“ (A. dem Kind auf dem Boden. Ihre langen, golden Creutzburg: Die heilige Birgitta von Schweden, schimmernden Haare fließen offen über die Kiel 2011, S. 76) Schultern. Mit gefalteten Händen und Das Bild von Maria und dem Jesuskind ist geneigtem Haupt betet sie das Jesuskind an. hineingemalt in den Buchstaben „P“. Es ist Ochs und Esel am rechten Bildrand blicken der Anfangsbuchstabe für den lateinischen wie Zeugen auf das Geschehen. Weihnachtstext „Puer natus est!“ („Ein Kind ist Ein nacktes Jesuskind auf dem Boden, das von uns geboren“). Bild und Text befinden sich in seiner Mutter angebetet wird! Keine Windeln, einem Messbuch, das im StiftsMuseum (Raum keine Krippe, kein Vater Josef. Was hat es 10) ausgestellt damit auf sich? ist. Das Diese Art der Weihnachtsdarstellung geht Messbuch ist zurück auf die hl. Birgitta von Schweden eine (1303-1373). Sie ist bekannt als Seherin oder Pergament- Visionärin. Damit ist gemeint, dass sie Handschrift, Offenbarungen von Gott empfangen hat. die 1430/40 in Besonders berühmt geworden ist ihre Vision Köln entstand. von der Geburt Jesu: „Vielmehr sah ich sogleich das glorreiche Kind nackt und ganz Elisabeth Maas leuchtend am Boden liegen. Sein Fleisch war 6
Erstkommunion in Zeiten von Corona Noch voller Zuversicht begann mit dem Start- kannt wurden, gottesdienst am 02. November 2019 im Xan- wurde im Vor- tener Dom die Vorbereitung auf die bereitungs- Erstkommunionsfeiern im Jahr 2020. Zur Erst- team überlegt, kommunion hatten sich 97 Kinder in 6 Ge- wie die Erst- meindebezirken angemeldet. Gemeinsam kommunions- machten sich danach die Kinder mit ihren Ka- feiern unter techet*innen unter dem Motto „Wer teilt, ge- den nun gel- winnt!“ auf, um sich auf ihre Erstkommunion tenden Hygie- vorzubereiten. In den Gruppenstunden trafen ne- und sich alle, erkundeten ihre Kirchen in den Ort- Schutzmaß- schaften, sprachen über Gottesdienstfeiern nahmen aus- und wurden kreativ beim Basteln oder Spie- sehen len. könnten. Recht schnell Doch im März überschlugen sich die Ereignisse wurde klar, Dr. Natascha Emmerichs und Meldungen und allen wurde nach und dass es in die- "Die einzelnen Kommunion- nach klar, dass die Erstkommunionfeiern nicht sem Jahr an- gottesdienste waren sehr in- wie geplant stattfinden können. Es folgte der ders werden tensiv und persönlich Lockdown, und das gemeinschaftliche Leben würde. Die ur- gestaltet. Die lange Zeit der wurde auf Eis gelegt. Damit aber der geplante sprünglich ge- Vorbereitung hat uns trotz Tag der Kommunionfeier nicht ganz sang und planten 7 einzuhaltender Distanz näher klanglos vorüberzieht, wurden die Kinder zum Messfeiern zur zueinander gebracht und wir Termin ihrer Feier angeschrieben und aufge- Erstkommuni- haben alle gelernt: Wer teilt, fordert, mit Ihren Familie den Tag zu feiern. on wurden er- gewinnt!!!" Hierzu gab es dann eine kleine Vorlage, die weitert auf genutzt werden konnte. Auch am Fronleich- nun 13 Feiern, um die Möglichkeit zu bieten, namstag wollten wir die Kinder nicht alleine möglichst viele Familienangehörige teilneh- lassen, und so lag für jedes Kommunionkind men zu lassen. Auch die Messfeiern als solche ein Brot mit einem Gruß, einem Gebet und ei- mussten angepasst werden, so konnten bei- ner Kerze in der jeweiligen Kirche zur Abho- spielsweise keine Chöre oder Musikvereine die lung bereit. Feiern begleiten, und es musste kreativ re- Nachdem die ersten Lockerungen im Mai be- agiert werden. In einigen Gemeindebezirken 7
spielte dann die sehr positiv aus- Bluetooth Box an- gefallen. Einige statt des Musikver- der Eltern eins oder ein Duett schätzten sogar ersetzte einen gan- die etwas ande- zen Chor. Wichtig bei re, „heimelige“ den Überlegungen Atmosphäre. Ins- zur Vorbereitung war gesamt gesehen es, einen schönen haben wir es und würdigen Rah- dank der tollen men zu finden. Unterstützung durch die Kate- Um nun alle wieder chet*innen und auf die anstehende weiterer Hel- Feier einzustimmen, fer*innen ge- Jacob Schönberner wurde in den Ge- schafft, allen Lenny Stutz: „Ich fand die Erst- Jacobs Antwort auf die Fra- meinden ein Re- Kindern ein kommunion toll! ge, was war besonders für Start-Gottesdienst schönes und Durch Corona hatten wir die Be- dich bei dieser Kommuni- gefeiert, und am 16. würdiges Fest zu sonderheit, die Messfeier im onfeier im Jahr 2020? „Es August startete dann ermöglichen. engsten Familien- und Freun- war alles sehr schön und die erste Erstkom- deskreis zu feiern. Das fand ich feierlich. Ich bin sehr froh. munionfeier. In den Ulrich Tönnishoff viel persönlicher und schöner! Ich weiß ja nicht, wie es folgenden Wochen sonst gewesen wäre – oh- fanden in den Ge- ne Corona…“ meindebezirken die weiteren Feiern statt. So konnten bis Ende September 87 Kinder in 13 Erstkommunionfeiern und ein Kind sogar während eines Gemeindegottesdienstes die Erstkommunion empfangen. Einige Kinder und deren Eltern haben sich aber auch dazu ent- schlossen, die Erstkommunion auf das nächste Jahr zu verschieben. Nach auch anfänglicher Skepsis den Feiern ge- genüber sind jedoch viele Rückmeldungen 8
Im Gespräch Pfarrer em. Klaus Honermann Pfarrer Honermann empfängt mit Kaffee und In Münster und Kuchen und stellt sich – wie schon in den Augsburg hat er Gemeinden – selbstironisch als „Wanderpo- anschließend kal“ vor. Dass er die Doppeldeutigkeit dieses Theologie stu- Begriffs kennt, ergibt sich aus dem Gesprächs- diert. Die Jahre einstieg. Aber natürlich weiß Pfarrer Honer- 1975 – 1976 ver- mann, dass die Propsteigemeinde sehr brachte er in ei- dankbar ist für die Verstärkung, die er für alle ner inter- sieben Gemeinden darstellt. nationalen Nach zuletzt 13-jähriger Tätigkeit in Scherm- Wohngemein- beck hat er aus gesundheitlichen Gründen schaft der Foko- Bischof Genn gebeten, ihn mit 68 Jahren von lar-Bewegung (s. seinen Verpflichtungen als Pfarrer zu befreien. Info-Kasten) bei Im Gespräch mit Weihbischof Lohmann wurde Rom. Die Bewe- geklärt, dass er künftig am Niederrhein dort gung, ihre Gedan- einspringen wird, wo für gottesdienstliche Tä- ken und ihr Handeln haben ihn bis tigkeiten ein Priester fehlt. Dem Xantener heute geprägt, das erkennen wir auch im „Ru- Seelsorgeteam gehört er daher formal nicht hestands-Priester“ Klaus Honermann und in an. seinem Einsatz für den synodalen Weg sowie Da Pfarrer Honermann in Xanten jetzt seinen für die Initiative „Maria 2.0“. Wohnsitz hat, und in der Xantener Propsteige- 1978 wird Klaus Honermann zum Priester ge- meinde die Personalnot aktuell besonders weiht. Nach 12 Jahren als Kaplan im Bistum groß ist … der „Wanderpokal“ ist genau richtig geht er von 1990 – 1995 als Pfarrer nach Brasi- angekommen. lien, mit bischöflicher Erlaubnis – versteht Er sei nie ein „Nesthocker“ gewesen, sagt Ho- sich. nermann. Und wer die Stationen seines bishe- Dass auch diese Jahre ihn stark beeinflusst ha- rigen Lebenslaufs verfolgt, kann das nur ben, gibt er gerne zu. Um dort einzelne Ge- bestätigen. meindebezirke zu erreichen, habe er mit dem Geboren ist Klaus Honermann 1952 in Werne, Geländewagen manchmal mehr als zwei Stun- aufgewachsen ist er mit seinem Bruder Bernd den zurücklegen müssen, wie er berichtet. in Dortmund und Lünen. Dort hat er auch die Hier habe er auch gelernt, gelassener im Um- Schule besucht und 1970 das Abitur abgelegt. gang mit der Zeit zu werden. Eine Eigenschaft, 9
die er - zu- tont. Da ist der jüdische Friedhof rück in in der Hees, ein Ort mit einer ganz besonde- Deutschland ren Atmosphäre, die ihn immer wieder ein- - immer häu- nimmt. Da ist der Rhein und da ist die figer wieder Bislicher Insel, die er auch wegen ihrer ge- habe able- schützten Natur gerne aufsucht. gen müssen. Fotografieren ist eines seiner Hobbys, in dem Aber alle die Xantener Orte zu den bevorzugten Moti- paar Jahre ven gehören. Dass ihm dabei bemerkenswerte stand ein Be- Fotos gelungen sind, wird von uns neidlos, such in Brasi- aber ausdrücklich anerkannt. lien an, der Weitere „Leidenschaften“, die den Pfarrer in diesem Klaus Honermann auch im Ruhestand ausma- Jahr leider chen, sind ebenfalls bemerkenswert: wegen der Das Malen gehört ganz sicher dazu. Es begann, Corona-Pan- wie er erzählt, mit Wachsmalkreiden. Später demie aus- entdeckte er autodidaktisch das Experimentie- fallen ren mit Aquarellen. musste. Mit seinen Werken, von denen wir in diesem Seit 1996 ar- „Lichtblick“ zwei abdrucken, möchte er Got- Granit-Stele von Christoph Wilmsen- beitete Klaus tes Botschaft in Bild und Farbe erfahrbar ma- Wiegmann, der auch das Nibelungen- Tor in Xanten geschaffen hat Honermann chen. Er sagt: „Manchmal male ich mir was wieder im von der Seele. Immer aber malt sich mir Le- Bistum Münster, bis 2007 als Pfarrer in Müns- ben in die Seele. So sind meine Bilder Seelen- ter und danach bis Ende Juni 2020 in Scherm- landschaften.“ beck. Später entdeckte er das Wort zum Bild. „Spra- Und seit Juli ist er in Xanten, na ja, nicht nur, che gibt mir die Möglichkeit, Erfahrungen und siehe oben. Gedanken zu ver-dichten und mit-zu-teilen“, Aber Wohnen und Leben in Xanten gefallen so Klaus Honermann heute. ihm, wie er gesteht: Ganz wichtig ist für Pfarrer Honermann „das Da ist seine gemütliche Wohnung mit einem Kreuz mit dem Kreuz“. Es schmerzt ihn, wie er kleinen, aber feinen Garten, in dem auch eine sagt, wenn das tiefste Zeichen unseres Glau- Granit-Stele seines Freundes Christoph Wilm- bens zu einem Modeschmuck verkomme oder sen-Wiegmann einen Platz gefunden hat. Da auf ein nur kulturelles Identifikationsmerkmal ist der Dom mit seiner Krypta, einer Urzelle reduziert werde. In Brasilia hat er 1990 sein des Christentums am Niederrhein, wie er be- erstes Stacheldraht-Kreuz gefertigt. Viele sind 10
Info: Fokolarbewegung Die Fokolarbewegung gehört zu den neueren geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen christlichen Ursprungs. Ihre Spiritualität hebt in besonderer Weise die Bedeutung der Liebe zum Nächsten und zu Gott hervor. Ein Schlüsselwort ihrer geistlichen Grundlinien ist der Begriff „Einheit“, entnommen aus dem Gebet Jesu vor seinem Tod Alle sollen eins sein (Joh 17,20 ). Daraus begründet sich auch später hinzugekommen. Eine eindrucksvolle der besondere Einsatz für Ökumene und Ausstellung im Rahmen des diesjährigen Fes- den Dialog unter den Religionen sowie mit tes der Kreuzerhöhung auf dem Fürstenberg nicht religiösen Weltanschauungen. legte davon Zeugnis ab, dass „dieses Material (Quelle: Wikipedia). zum Symbol von Unterdrückung und Leiden geworden ist und nicht zuletzt auch an Au- seinen Predigten. schwitz erinnert“, so Pfarrer Honermann. Auf jeden Fall: Herzlich willkommen in Xan- Wir danken Pfarrer Honermann für Kaffee und ten! Kuchen und für die vielseitige Begegnung mit Mit Pfarrer em. Klaus Honermann sprachen ihm. Die Propsteigemeinde kann weiter ge- Norbert Beuckmann und Jochem Int-Veen spannt sein auf interessante, aber auch viel- Fotos: Jochem Int-Veen leicht ungewohnte Gedanken und Impulse in Die Zentralrendantur, ein Rathaus für 11 angeschlossene Kirchengemeinden 2016 haben sich Verband einer Körperschaft des öffentlichen die Zentralren- Rechts betrieben. Durch diesen Zusammen- daturen der De- schluss werden Fachkompetenzen gebündelt. kanate Moers Denn die Aufgaben einer Zentralrendantur und Xanten zu- sind vielfältig. Mit 30 Mitarbeiterinnen und Mit- sammenge- arbeitern bewältigen sie die Aufgaben. Dazu schlossen und gehören die werden nun als Zentralrendant Franz Lemmen • Abwicklung sämtlicher Kassengeschäfte 11
der 11 angehörigen Kirchengemeinden an der demographi- • Verwaltung der kirchengemeindlichen schen Entwicklung Haushalte und der Kindergarten- und, immer mehr haushalte Gläubige verlassen die • Verwaltung von Sonderhaushaltungen Kirche. Eine Zentral- und Stiftungen rendantur ist der fal- • Verwaltung des gesamten Personals sche Adressat für • Verwaltung von Baumaßnahmen diese Kritik. Neben • Verwaltung aller Liegenschaften einschl. dem Verwalten unter- der Gebäude wie Kirchen, Pfarrheime stützt und berät sie und Pfarrhäuser. die Gremienarbeit der Ist nicht daher die Kritik von vielen Menschen einzelnen Kirchen- berechtigt, die sagen: Die Kirche lege ihr Au- vorstände. genmerk zu sehr auf Verwalten und Bewahren ihrer Vermögen statt auf Fürsorge für Men- Seit fast zwei schen. Herr Lemmen (Leiter der Zentralrend- Jahren hat die antur) muss sich häufig dieser Kritik stellen. Zentralrendan- Seine Antwort: Das kirchliche Vermögen muss tur ihren Sitz in vernünftig verwaltet werden, damit auch noch Xanten am in den nächsten Jahrzehnten Geld für soziale Domplatz. Die Einrichtungen wie z.B. Kindergärten und deren Propsteige- Personal zur meinde errich- Verfügung tete das steht. Auch sehenswerte wenn in den Verwaltungsge- letzten Jahren bäude, welches aufgrund der aus der alten guten Kon- Propstei, der junktur die Kir- ehemaligen chensteuern Marienkapelle reichlich flos- und einem Ein modernes Treppenhaus verbin- sen, ist in den Neubau be- det die drei Gebäudeteile nächsten Jah- steht. Durch ren mit einem diese Maßnahme wurden zwei denkmalge- erheblichen schützten Bauten erhalten. Die Zentralrend- Rückgang zu antur ist nun Mieter dieses Gebäudes. rechnen. Zum Schulungsraum unter dem Dach einen liegt das Norbert Beuckmann 12
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Termine Donnerstag, 24. Dezember Heiligabend 14.00 – 15.30 Uhr St. Martin Vynen, offene Kirche, Krippengang, musik. Begleitung (keine Anmeldung erforderlich) 14.30 – 16.30 Uhr St. Pantaleon Lüttingen, offene Kirche, Besuch der Krippe möglich (keine Anmeldung erforderlich) 14.30 Uhr St. Viktor Dom, Westportal, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.) (keine Anmeldung erforderlich) 15.30 Uhr St. Viktor Birten, Amphitheater, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.) (keine Anmeldung erforderlich) 15.30 Uhr St. Mariae Himmelf. Marienbaum, Kirchplatz, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.) (keine Anmeldung erforderlich) 15.30 Uhr St. Viktor Xanten, Markt, ökum. Gottesdienst mit den Turmbläsern (keine Anmeldung erforderlich) 16.00 Uhr St. Petrus Obermörmter, Schützenwiese, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.) (keine Anmeldung erforderlich) 16.00 Uhr St. Willibrord Wardt, vor der Kirche, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.) (keine Anmeldung erforderlich) 16.30 Uhr St. Pantaleon Lüttingen, Dorfplatz, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.) (keine Anmeldung erforderlich) 16.30 Uhr Auf dem Weidenhof bei Fam. van den Berg, Trajanstraße 14, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.) (Anmeldung erforderlich, Propsteibüro Tel.: 02801 71310) 17.00 Uhr St. Martin Vynen, Reithalle am Rheindamm, Christmette (Anmeldung erforderlich, in der Zeit vom 30.11. bis 04.12.20 bei Frau D. de Klein Tel.: 02804 295 vormittags; Frau C. Krämer Tel.: 02804 8316 nachmittags) 17.30 Uhr St. Viktor Dom, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.) (Anmeldung erforderlich, Propsteibüro Tel.: 02801 71310) 18.30 Uhr St. Viktor Dom, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.) (Anmeldung erforderlich, Propsteibüro Tel.: 02801 71310) 14
18.30 Uhr St. Petrus Obermörmter, weihnachtlicher Gottesdienst mit Kommunionfeier (Anmeldung erforderlich, Propsteibüro Tel.: 02801 71310) 18.30 Uhr St. Willibrord Wardt, Christmette (Anmeldung erforderlich, Frau Marlene Scheffers, donnerstags von 15.00 bis 17.00 Uhr, Tel.: 02801 1785) 19.00 Uhr St. Viktor Birten, Christmette (Anmeldung erforderlich, bei Frau Sylvia Theismann, Tel.: 02801 98 3441) 19.00 Uhr St. Martin Vynen, Reithalle am Rheindamm, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.) (Anmeldung erforderlich, in der Zeit vom 30.11. bis 04.12.20 bei Frau D. de Klein Tel.: 02804 295 vormittags; Frau C. Krämer Tel.: 02804 8316 nachmittags) 20.30 Uhr St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum; Christmette (Anmeldung erforderlich, Wallfahrtsbüro Marienbaum, Tel.: 02804 370) 22.30 Uhr St. Viktor Dom, Christmette (Anmeldung erforderlich, Propsteibüro Tel.: 02801 71310) Außerdem sind am Nachmittag des Heiligen Abends alle unsere Kirchen ab 14.00 Uhr geöffnet. Wir bitten um Beachtung, dass zu allen Open Air Veranstaltungen keine Anmeldung erforderlich ist. Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter statt. Zu den Gottesdiensten an den Weihnachtstagen wird noch ein "Wegweiser" erscheinen. Der derzeitigen Coronalage ist es geschuldet, dass wir für alle angegebenen Termine keine Ge- währ übernehmen können. Das "Lichtblickteam" wünscht allen Lesern ein ruhiges Weihnachtsfest und einen besinnlichen Jahreswechsel bei guter Gesundheit. 15
Wir sind St. Viktor In diesem Lichtblick: Theo Zumkley, Birten Theo Zum an der Xantener Hauptschule, Fachleiter in kley, geb, der Lehrerausbildung und Schulleiter an der 1939, WilhelmKoppersGrundschule in Menzelen. stammt aus Als Beauftragter des Bistums Münster organi dem Müns sierte er Fortbildungsveranstaltungen für Reli terland und gionslehrerinnen und lehrer. bezeichnet Bis zur letzten Ausgabe des „Lichtblick“ ge sich selbst hörte Theo Zumkley der Redaktion an. Und scherzhaft wir finden, dass einer wie er auch stellvertre als „Nieder tend für die ganze Gemeinde hier zu Wort rheiner mit kommen sollte. Migrations Hier unsere Fragen in der üblichen Form und hinter seine Antworten: grund“. Seit 1967 ist er Was ist Ihre erste Erinnerung an Kirche? mit seiner Das war in der Kirche von Bösensell, im hei- Frau Leni, geb. Lemken, verheiratet und lebt matlichen Münsterland. Dort hatte die be- seitdem in Birten, ist also, wie man hier so kannte Figur an der Krippe, die auf sagt, auch noch „tugetrokke en ingetraut“. Geldeinwurf dankend nickte, es mir besonders Theo Zumkley ist in Birten bekannt, weil er angetan. Übertroffen wurde dieser Eindruck von Anfang an rege am kulturellen Leben des allerdings von der feierlichen Aussetzung des Dorfes beteiligt war, insbesondere was die St. Allerheiligsten bei festlichen Anlässen. Da ent- ViktorGemeinde betrifft. stand auch mein Wunsch, bei solchen Anläs- Dort war er schon frühzeitig Mitglied des da sen als Ministrant mitwirken zu können. maligen Pfarrkomitees; er gehört zu den „Ma Was verbindet Sie mit Birten und der St. chern“ des ersten Birtener Pfarrbriefs, singt im ViktorKirche? Kirchenchor, gehört zu den Initiatoren der In der Birtener St. Viktor-Kirche haben meine „Offenen Kirche“ und war bis vor kurzem Frau Leni und ich geheiratet. Das 2. Vatikani- noch als Lektor und Kommunionhelfer im Ein sche Konzil hatte gerade zu einer Liturgiere- satz. form geführt, die wir seit unserem Studium in Im „zivilen“ Leben war Theo Zumkley Lehrer Münster begeistert begrüßten. 16
So wurde bei unserer Trauung erstmals in Bir- über nachgedacht haben wir inzwischen ge- ten zum Volk hin zelebriert. Bis heute ist auch nug, und die Frauen sind dazu auch bereit nach der Zusammenführung mit den anderen und fähig. Xantener Gemeinden in Birten meine kirchli- Welche/n Heilige/n schätzen Sie besonders che Heimat. und warum? Was gefällt Ihnen an unserer Propsteige Ich möchte gar keine/n Heilige/n besonders meinde St. Viktor? herausstellen. Alle, die ihr Christentum im All- Mir gefällt die Vielfalt in der Einheit der gro- tag vorbildlich ßen Propsteigemeinde. gelebt haben, Das gilt nicht nur für die verschiedenen Pries- sind für mich ter mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften Heilige, an denen und Ausprägungen bei der Gestaltung der man sein eigenes Messfeiern, sondern auch für die wechselnden Leben ausrichten Gottesdienstbesucher. kann. Was gefällt Ihnen weniger gut? Haben Sie eine Da fällt mir spontan nichts ein. Ich bin mit der Lieblingsstelle Entwicklung sehr zufrieden, wenn man mal oder Lieblings davon absieht, dass die Zahl der Gottesdienst- geschichte in besucher und der Aktiven in der Gemeinde der Bibel (und immer mehr abnimmt. warum)? Wie wird unsere Pfarrei in 10 Jahren ausse Das „Gleichnis hen? vom barmherzi- Ich befürchte, dass sich der zuletzt genannte gen Samariter“ zeigt Menschlichkeit, Mitleid negative Trend fortsetzt, hoffe jedoch, dass und Mut – alles Eigenschaften eines gelebten das kirchliche Leben in Xanten immer wieder Christentums. neue Impulse bekommt. Ein Patentrezept da- Welches ist Ihr Lieblingslied aus dem Got für habe ich allerdings auch nicht. teslob? Man kann nur versuchen, Vorbild zu sein. Ich singe alle Lieder gerne, besonders auch Wenn Sie in der Kirche zu bestimmen hät neue bzw. nicht so bekannte Lieder. ten, was wäre Ihre erste Amtshandlung? Ich könnte mir schon vorstellen, den Pflicht- Wir danken Theo Zumkley herzlich für dir of zölibat kurzfristig abzuschaffen und damit den fene Beantwortung unserer Fragen und für die Priesterberuf attraktiver und vor allem langjährige Mitarbeit in der LichtblickRedakti menschlicher zu machen. on. Ebenso wird es höchste Zeit, die Rolle der Zusammenstellung und Foto: Jochem Int-Veen Frau in der Kirche anders zu gestalten. Dar- 17
Rosenkranzgebet in der Sakramentskapelle Der Rosenkranz hat 59 Perlen. Die Eröffnung bet fehlen. des Rosenkranzgebetes wird an einer am Kranz befestigten Kette mit einem Kreuz und Zu dieser Gebetsform hat Klara Lemmen drei kleinen Perlen gebetet, die von zwei gro- einige Gedanken zusammengefast: ßen Perlen gerahmt sind. Darauf folgen auf dem Kranz fünfmal zehn kleinere Kugeln (für Das Rosenkranzgebet ist eines der größten Ge- das „Gegrüßet seist du, Maria“) und eine bete der Christen. davon abgesetzte große (für das „Vater unser“ Christus ist für uns der Weg, die Wahrheit und und „Ehre sei dem Vater“). Ein „Vater unser“, das Leben. jeweils zehn „Gegrüßet seist du, Maria“ und Wir lassen uns auf ihn ein, indem wir bei ihm ein „Ehre sei dem Vater“ bilden ein Gesätz. verweilen, bei ihm still werden, sein Leben, Auch andere Weltreligionen benutzen Gebets- Sterben und die Auferstehung betrachten. ketten, um zur inneren Ruhe zu finden und Die Perlen des Rosenkranzes sind eine Hilfe um bestimmte Anliegen in der Weltkirche zum Beten. Der Heilige Geist, der unseren oder aus persönlichen Motiven zu beten. In Glauben erneuert und stärkt, will uns helfen unserer heutigen Zeit ist diese Gebetsform „offen für Christi Geist“ zu werden. sehr zurückgegangen, da alles rational gese- Wir beten den Rosenkranz für all die Anliegen hen wird und der Weltkirche und das namenslose Leid in das Wirken Got- vielen Völkern und Nationen. Außerdem tes heute in möchte uns das Gebet Hoffnung und Zuver- Frage gestellt sicht schenken. wird. Dabei Es gibt kaum ein Gebet, das in den vergange- kann diese Ge- nen Jahrzehnten so sehr an Wert verloren hat. betsform Hoff- Und doch: Keine Zeit hat das Rosenkranzge- nung und bet nötiger als gerade in unserer Zeit. Zuversicht „Der Rosenkranz ist ein Gebet für viele Chris- schenken. Der ten, weil er so einfach und wirksam ist.“ Rosenkranz kann ein Ein- Es wäre schön, wenn uns jeden Montag um 16 stieg zum Beten Uhr in der Sakramentskapelle im Dom mehr sein, wenn ei- Menschen beim gemeinsamen Gebet unter- nem eigene stützen. Worte zum Ge- Die Rosenkranz-Vorbetergruppe 18
Verabschiedung vom Pfarrzentrum Lüttingen von Familienangehörigen und Freunden er- lebt. Es geht ein Stück Heimat verloren, auch wenn die meisten sagen, schön war das Ge- bäude nicht. Rechtzeitig vor dem Abriss wird es eine Verab- schiedungsfeier geben. Darüber hinaus erhal- ten alle Gruppen, die es wollen, die Gelegenheit, sich mit einem Gottesdienst bzw. Andacht im kleineren Rahmen Abschied vom Pfarrzentrum zu nehmen. Dazu mögen sich die Gruppen im Pfarrbüro Xanten melden. Altar, Tabernakel und Ambo werden einen neuen Platz in Hasselt bei Kleve finden. Die Fische, die Lange tat sich nichts, doch jetzt ist Bewegung den Raum in die Sache gekommen. Das Pfarrzentrum füllen und wird in nächster Zeit einem neuen vierzügigen vom Xan- Kindergarten weichen müssen. Viele werden tener mit Wehmut auf das Pfarrzentrum zurückbli- Künstler cken. Nicht nur, dass sie in den siebziger Jah- Hans Joa- ren Geld dafür gespendet haben: Sie haben chim dort Taufen, Kommunion, die eigene Trauung, Gramsch Versammlungen, Seniorencafe, Chorproben, geschaffen Weihnachtsgottesdienste und Beerdigungen wurden, sollen in Lüttingen verbleiben. Kindergarten, Schule, alte Pfarrkir- che sollen einen Fisch zur Erinnerung erhal- ten. Was mit den übrigen geschieht, darüber soll noch entschieden werden. Verkauft wer- den sollen sie nicht. Text und Fotos: Norbert Beuckmann 19
Placidahaus mit neuem Schulleiter Die katholische Propstei- ein Stück ihres Weges zu begleiten.“ Der 52- gemeinde St. Viktor ist jährige Familienvater (2 Töchter, 15 und 18 Träger zweier Schulen: Jahre alt), „Kind des Ruhrgebietes“ (Oberhau- der Marienschule, einer sen) und bekennender Fan der Borussia aus Mädchenrealschule, und Mönchengladbach hatte eigentlich nicht in der des Placidahauses. Lebensplanung, Schulleiter zu werden. „Es Das Placidahaus ist ein war die Aussicht, nun Schule noch mehr mit- Berufskolleg im Berufs- zugestalten und zu entwickeln, die mich dazu feld Sozial- und Gesund- bewogen hat, die Stelle anzutreten.“ heitswesen. Und diese Warum er vor 22 Jahren nach Xanten kam? Schule – die im Schatten „Das war, wie so vieles im Leben, Zufall. des Domes steht – hat seit diesem Schuljahr Durch eine Sammelbewerbung des Studiense- einen neuen Schulleiter: Thorsten Funke. minars war die damalige Leiterin der Schule Nachdem der langjährige Schulleiter Dr. Stefan auf mich aufmerksam geworden.“ Feltes in den wohlverdienten Ruhestand ge- Der studierte Germanist, Theologe und Polito- gangen war, benötigte das Berufskolleg eine loge freut sich auf die neue Tätigkeit und die neue Leitung und fand sie in dem erfahrenen neuen Herausforderungen an seiner alten Pädagogen, Schule, die er gemeinsam mit seinem Stellver- der seit fast 22 Jahren in Xanten am Placidahaus tätig ist. „Und das aus Überzeu- gung. Es ist ungeheuer bereichernd, gemeinsam mit den Kol- Begrüßten den neuen Schulleiter des Placidahauses: leginnen und v.l.n.r.: Walter Groß (Kirchenvorstand), Thorsten Funke Kollegen jun- (Schulleiter), Propst Stefan Notz und Pastoralreferent ge Menschen Matthias Heinrich. 20
treter im Team bewältigen will: „Die Zeit der Alois Puyn Einzelkämpfer in Führungspositionen ist vor- bei.“ Kerstmeß Michael Lammers Kalde Nacht, ken Menss mehr bütte. Wän geht bej sön Wäär herütt? Berufskolleg Xanten Placidahaus Örges achter blende Rütte Das Placidahaus bietet als Schule der Se- Ging etläsde Lämpke üt. kundarstufe II unterschiedliche Bildungsgän- ge im Berufsfeld Gesundheit und Soziales Vör de Poort op dröge Weije an: Sat en Köppeltje öm’t Füür; • Kinderpfleger*in (Voraussetzung Rondheröm öhr Schööpkes leije; Hauptschulabschluss) Örges stond en alde Schüür. • Sozialassistent*in (Voraussetzung Wat kos öhr sön Nacht wäll brenge? Hauptschulabschluss) Kalde Füüt än kald Gesecht! • Fachabitur (Voraussetzung mittlerer Mar – op ens! Wat es dat: Senge? Bildungsabschluss (FOR)) Worvan kömmt dat hälle Lecht? • Erzieher*in (vollzeitschulisch, verschiedene Zugangsmöglichkeiten) En Mirakel, Lüj, en Wonder! • Erzieher*in (praxisintegriert, Hört dat Senge, mooj än sacht, verschiedene Zugangsmöglichkeiten) Düsend Engels komme ronder • Heilpädagogik (berufsbegleitend, für Er- Üt den Hemmel! – Hel’ge Nacht! zieher und Heilerziehungspfleger) Düsend hälle Stemme senge: Wenn Sie sich für eine Ausbildung interessie- „Gloria!“ – än öm den Stall ren, informieren Sie sich auf www.berufskol- Es en Löchte än en Klenge – leg-xanten.de oder telefonisch unter Engelstemme öwerall! 02801 – 9889300 Tössen all dat Lecht, dat kloore, Knejt Maria an de Grond: Vör öhr let, den sej geboore, För ons all in sal’ge Stond. Aus dem Taschenbuch Niederrheinische Mundart vom BossVerlag, Kleve 1976: Ek häb en gold, gold Gäspelke gefonde,. Alois Puyn, Gedichte und Erzählungen. Das obige Gedicht entstand 1960 Wir danken dem Verlag herzlich für seine freundliche Abdruckgenehmigung 21
Menschwerdung in Zeiten von Corona Menschwerdung in Zeiten von Corona Gott entscheidet sich für den Menschen. Er stellt sich an seine Seite und macht das sicht- bar durch Jesus Christus. In ihm ist der verbor- gene Gott menschlich ansichtig geworden für uns. Das feiert die Kirche zu Weihnachten. Ich denke, dass die Covid19-Pandemie die Frage, was es heißt Mensch zu werden, Mensch zu sein, neu stellt. Im Jahr 2020 wur- den viele Menschen weltweit zu Grabe getra- gen, die an der neuen Krankheit gestorben von einem geschwisterlichen Stil der Mensch- sind oder deren Existenz an den Folgen der heitsfamilie. Krise zerbrochen ist. Wenn auch in anderen Keiner kann heute sagen, wie diese neue Wei- Ländern die Auswirkungen dramatischer aus- se des Miteinanders aussehen wird. Die An- fallen, als es bei uns der Fall zu sein scheint, zeichen für den Wunsch nach Veränderung erleben doch alle Menschen irgendeinen Ver- sind aber überall sichtbar: im Einsatz für die lust: gesellschaftliche Wunden, eine lahmge- Schöpfung und für das Weltklima, im Kampf legte kulturelle Welt, wirtschaftliche für die Achtung der Menschenrechte, im in- Rezessionen. Vieles müssen wir zu Grabe tra- nerkirchlichen Ringen um Geschlechtergerech- gen, was nicht mehr zur Normalität von vorher tigkeit und im Bemühen um gerechte Teilhabe zurückkehren kann. Das „Danach“ der Krise aller Mitglieder der Gesellschaft in der digita- wünschen sich zwar viele als „alte Normali- len Welt. Dies sind nur wenige Stichworte. tät“ zurück, andere hoffen auf eine veränder- Als Christ glaube ich an das „Danach“. Österli- te Form des Zusammenlebens der cher Glaube ist der Glaube an die Auferste- Menschheitsfamilie. Papst Franziskus spricht hung. Wie unser künftiges Leben sich gestaltet, wissen wir heute noch nicht. Bei der Grable- gung sehen wir noch allzu sehr den Verlust. Und wie viele Särge haben wir auf unseren Bildschirmen in diesem Jahr schon sehen müssen! Nicht unsere Planungen oder Maß- nahmen werden das neue in unserem Leben aufblühen lassen. Es kommt darauf an, ob wir eine lebendige Hoffnung in uns tragen, uns ei- 22
ne neue Erfahrung von Leben schenken zu unter uns. Sie stellen sich in den Dienst der lassen. anderen – beruflich und ehrenamtlich. Auf In der augenblicklichen Unsicherheit der Pan- diese Weise geschieht faktisch immer schon demie, zwischen Lockdown und Kontaktbe- im Kleinen das Neue, auf das alle warten. grenzung handeln Menschen, die ihre Gott ist Mensch geworden in Jesus Christus, Menschlichkeit unter Beweis stellen. Sie stel- damit wir lernen, was es heißt Mensch zu len sich geduldig in die Reihe wartender Men- werden und Mensch zu sein. In diesem Sinne schen, sie greifen zum Telefonhörer und wünsche ich uns allen gesegnete Weihnachten fragen den oder die Alleinlebende „Wie geht 2020. es Dir?“ Menschen dieser Qualität leben auch Propst Stefan Notz P. Dr. theol. Joseph Puthoor CST VORSTELLUNG IN ST. VIKTOR XANTEN Ich heiße Joseph Puthoor. Am 5. September deutsche Sprache 1974 kam ich in Kerala, Indien, als das jüngste fleißig gelernt und ge- von acht Kindern auf die Welt. übt. Meine erste Stel- Nach meinem Abitur trat ich mit 19 Jahren ein le im Bistum Münster in das Ordenspriesterseminar der Little Flower war danach die Pfarr- Congregation der Hl. Theresia vom Kinde Jesu gemeinde St. Marien (CST). Meinen Bachelor in Philosophie erwarb Lünen, wo ich als ich in Kerala am Little Flower Major Seminary; Vicarius Cooperator meinen Bachelor in Theologie erwarb ich an wirkte. der Vijnana Nilayam School of Theology in Von dort aus ging mein Weg nach Rom an die Eluru, Andrapadesh. Dazwischen habe ich Päpstliche Lateran-Universität, und zwar für ebenfalls in Indien eine Ausbildung als Zeich- ein Aufbaustudium der Theologie, das ich mit ner und Designer absolviert. dem Lizenziat abgeschlossen habe. Am 3. Juni Am 3. Januar 2005 wurde ich zum Priester im 2020 wurde ich an derselben Universität in Fa- syro-malabirischen Ritus geweiht. Danach war milienpastoral zum Doktor der Theologie pro- ich drei Jahre lang Kaplan, habe Jugendliche moviert. Das Thema meiner in Englisch betreut und war gleichzeitig als Bauwerksleiter verfassten Doktorarbeit ist „Die Berufung des in einem Kloster tätig. Kindes in der Hauskirche“, wie sie aus der Am 17. August 2007 traf ich in Deutschland Sicht der hl. Theresia vom Kinde Jesu verstan- ein. Die ersten sechs Monate habe ich die den werden kann. Wenig später, am 1. Okto- 23
ber 2020 war es dann so weit: Bischof Dr. Felix schen unterschiedlich sind und verschiedene Genn hat mich zum Pastor in Xanten St. Viktor und mannigfache Begabungen und Talente ernannt. besitzen. Aber in den Verschiedenheiten unse- Ich freue mich sehr darauf, mit Ihnen und rer Persönlichkeiten liegt der Reichtum Euch allen gemeinsam im Weinberg unseres menschlichen Miteinanders. Da versuche ich Herrn mitzuwirken und gemeinsam Zeugnis zu meinerseits, die mir geschenkten Talente für geben. Denn gemeinsam sind wir stark! Ich Sie fruchtbar zu machen. So möchte ich für komme als einer von Ihnen und bin offen für Sie da sein, sei es im Gottesdienst oder sei es neue Begegnungen und Erfahrungen, die mich im Dienst am Nächsten. Gemeinsam sind wir bereichern werden. Denn der christliche Glau- mit Jesus unterwegs! Mit Gottes Gnade wer- be, der uns verbindet, ist stark. So stark, dass den wir diesen Glaubensweg gemeinsam be- im Christentum Menschen bereit waren, für schreiten. Denn durch die Taufe sind wir alle den Glauben leiden und sogar sterben zu Zeuginnen und Zeugen Christi. wollen, wie besonders St. Viktor und seine Ihr P. Joseph Gefährten uns dies hier in Xanten bezeugt haben. Xanten: Michael Lammers Ich bitte Sie um Ihren Beitrag und Ihre Unter- Wardt: Linus Wolny stützung. Es ist mir bewusst, dass wir Men- Vynen: Josef Landers Obermörmter:Josef Landers Adveniat Marienbaum: Ulrich Tönnishoff Lüttingen: Jochem Int-Veen Birten: Christian Dijkstal, Norbert Beuckmann Bildnachweis: Lüttingen Kreuz neben der Kirche 25 Seite Obermörmter Fensterwabe 22 Seite Vynen Fensterausschnitt 21 Seite Birten Viktorstatue an der Kirche 20 Seite Marienbaum Kirchturmspitze 18 Seite Wardt Wardter Kirchturm 17 Seite Xanten Schild am Dom 14 Seite Marienbaum gekrönter Christus 13 Seite Wardt Tür zur Sakristei 12 Seite Gefallenen aus dem ersten Weltkrieg Lüttingen Gedenktafel für die Seite 11 Spendenkonten Xanten Sonnenuhr am Dom Seite 8 Propstei St. Viktor Xanten Vynen Türgriff Seite 6 Sparkasse am Niederrhein Glockenturm Obermörmter Ausschnitt vom Seite 5 IBAN: DE90 3545 0000 1150 0401 50 Birten Gitter der Taufkapelle Seite 2 Volksbank Niederrhein eG IBAN: DE21 3546 1106 1012 3450 18 Lösung der Bildreise durch die Gemeinde Auf Wunsch wird eine Spendenbescheinigung erstellt. 24
Der Besuch Jesus ist gern unter Menschen, wenn sie Weihnachten feiern. Immerhin ist Weihnachten sein Geburtstag. So wählt er sich irgendein Haus aus, um dort mitzufeiern. Um die Einsamen zu erfreuen, hat er sich einmal für die Wohnung zweier alter Schwestern entschieden. Es dämmert schon, als er an ihrer Tür klingelt. Überglücklich lassen die Damen den seltenen Gast ein, und wer würde sie darum nicht beneiden? Nur ist leider noch nicht alles fertig für die Weihnachtsfeier. Man kennt das ja: Bis zur letzten Minute gibt es hundert Vorbereitungen! Jesus wird in die gute Stube geführt und soll nur noch ein bisschen warten. Jesus seufzt etwas, er kennt das allmählich, es geht ihm fast überall so. Er setzt sich in einen dunklen Winkel und wartet und beobachtet: Die Damen sind beim Friseur gewesen, um schön zu sein für das Fest. Aber dadurch ist die Zeit knapp geworden, weil so viele Damen Weihnachten zum Friseur gehen. Jetzt muss noch Lametta an den Tannenbaum gehängt werden. Das Telefon ist dauernd in Betrieb, jeder will jedem ein frohes Fest wünschen. Die Dame Jenny kommt zwischendurch mit dem Staubsauger, um einige Tannennadeln vom Teppich zu entfernen (sie hätten Jesus nicht gestört), während die Dame Lia geschwind die Festkleider noch einmal aufbügelt. Beide trippeln immer wieder in die Küche, wo der Festputer schmort, für den nebenbei noch einige Zutaten hergerichtet werden müssen. Und plötzlich fällt es den Damen ein, dass sie ihre Geschenke in hübsches Papier einschlagen und mit Schleifchen zubinden müssen – aber wo ist das Papier und wo die Schere, und riecht es jetzt nicht angebrannt aus der Küche? Und: „Jenny, ruf Kusine Hedda noch mal an!“ Und: „Ein Damasttuch muss auf den Tisch!“ Und: „Lia, wir haben Nüsse vergessen, wir brauchen unbedingt noch Nüsse!“ Ach, und schon wieder liegen Fusseln auf dem Boden; Punsch muss ja auch noch gebraut werden und... Haben sie Jesus vergessen? Als beide Damen verschwinden, um sich ganz rasch umzukleiden und schön zu machen, da steht Jesus auf und geht leise aus dem Haus. Draußen wird es allmählich Nacht. Hinter vielen Fenstern brennen Lichter. Die Menschen stecken in hundert Vorbe- reitungen für seinen Geburtstag. Und er ist wieder auf dem Weg. Vielleicht zu Euch... Quelle: www.adveniat.de 25
Zur Rückseite Licht sehen In der Mitte des Volkes ereignet sich Zahllose Menschen, ein Volk Öffnung. unter einer dunklen Wolke Licht bricht ein verschattet von oben. mit blutigen, schmerzhaften Lange Ersehntes wird wahr. Erfahrungen Heute erwarten wie damals in lange, zu lange schon Babylonischer Gefangenschaft dass Veränderung, sind Sehende gefragt. Wandlung geschieht. MARANATHA Der Traum: Endlich Licht sehen Klaus Honermann Das letzte Wort Lehre mich, Herr, meine Tage zu zählen. Ich bin schon ziemlich alt. Doch ich denke, auch Jüngeren kommen im November wohl ähnliche Gedanken, vor allem wenn es wieder so richtig trübe, nass und dunkel ist und Gedenktage an den Tod erinnern. Mir fällt das Wort einer zeitgenössischen Schriftstellerin ein: „Nun sind wir dabei, das zu werden, was wir Einzeigeruhr in der Westchorhalle St.Viktor-Dom niemals sein wollten: alt.“ Wer realistisch urteilt, nimmt wahr, dass er viel mehr Zeit hinter sich gebracht hat, als noch vor ihm liegt. Muss dieser Gedanke aber wirklich nur bedrückend sein? Ist das nicht eine verkürzte 26
Sichtweise, dass nur Alter und Tod zusammengehören? Beim Gang über den Friedhof lesen wir Daten aller Altersstufen. Wieviel mehr Lebenszeit wurde mir dagegen schon geschenkt? Liegt in solcher Sicht nicht auch der Schlüssel zu einem entspannteren Umgang mit meinem Lebensalter, auch wenn ich im vorweihnachtlichen Dezember den Kalenderblock Blatt um Blatt dünner werden sehe und mir der unabwendbare Ablauf der Zeit deutlich vor Augen geführt wird? Ich möchte beten: Gott, du Schöpfer und Herr über das Leben. Jeder Tag ist ein Geschenk, für das es lohnt, dankbar zu sein. Lass mein Alter die Zeit der frohen Morgen und Abendgebete sein. Hilf mir, unbefangen in mein Leben zu schauen, damit ich umso zuversichtlicher nach vorn schauen kann. Von wie vielem kann ich doch sagen: Das ist mir gelungen. Das habe ich zu einem guten Ende gebracht. Vieles muss ich mir nicht mehr beweisen. Ich sollte vielmehr überlegen: Was fordert mich noch heraus und verdient meinen Einsatz? Gott, warum sollte ich meine Zufriedenheit messen an der Menge dessen, was ich noch erreichen kann? Schenke mir stattdessen ein intensives Erleben der Ereignisse, der Menschen auch, die mir noch begegnen, der Liebe meiner Frau, meiner Familie und meiner Freunde vor allem. Ja schenke mir die Erkenntnis, dass es lohnender ist, sich über das täglich geschenkte Leben zu freuen, als zu versuchen, sein Alter zu übermalen. Gott, hilf mir dabei, in Einklang zu kommen, mit meinem Lebensalter. Dann bete ich die Worte des Psalms richtig: „Lehre uns Herr, unsere Tage zu zählen.“ (Ps 90) Ich möchte dich heute und täglich um solche Sicht bitten können. Hilf mir bitte dabei. Amen. Hermann Migas 27
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