Lichtblick Pfarrbrief für St. Viktor Xanten Advent 2020

 
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Lichtblick Pfarrbrief für St. Viktor Xanten Advent 2020
Lichtblick
Pfarrbrief für St. Viktor Xanten
                  Advent 2020

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Lichtblick Pfarrbrief für St. Viktor Xanten Advent 2020
Inhalt
        Ein Lichtblick tut gut und hilft weiter, ...                                 3
        "Am Spirit hat sich nichts geändert"                                         4
        Gehen Sie auf Entdeckungsreise                                               4
        Zum Titelbild: Puer natus est! – Ein Kind ist uns geboren!                   6
        Erstkommunion in Zeiten von Corona                                           7
        Im Gespräch: Pfarrer em. Klaus Honermann                                     9
        Die Zentralrendantur,ein Rathaus für 11 angeschlossene Kirchengemeinden     11
        Sternsingen – aber sicher!                                                  13
        Termine: Donnerstag, 24. Dezember - Heiligabend                             14
        Wir sind St. Viktor. In diesem Lichtblick: Theo Zumkley, Birten             16
        Rosenkranzgebet in der Sakramentskapelle                                    18
        Verabschiedung vom Pfarrzentrum Lüttingen                                   19
        Placidahaus mit neuem Schulleiter                                           20
        Alois Puyn: Kerstmeß                                                        21
        Menschwerdung in Zeiten von Corona                                          22
        P. Dr. theol. Joseph Puthoor CST. VORSTELLUNG IN ST. VIKTOR XANTEN          23
        Der Besuch                                                                  25
        Zur Rückseite                                                               26
        Das letzte Wort                                                             26

Zu den Fotos der Einbandseiten:
Vorderseite: siehe Seite 6 "Zum Titelbild"
Rückseite: siehe Seiten 9-11 "Im Gespräch - Pfarrer em. KLaus Honermann"; Seite 26 "Licht sehen"

           Impressum
           Lichtblick - Pfarrbrief für die Propsteigemeinde St. Viktor Xanten
           mit den Gemeinden St. Viktor Birten, St. Pantaleon Lüttingen, St.
           Mariae Himmelfahrt Marienbaum, St. Petrus Obermörmter, St. Mar-
           tin Vynen, St. Willibrord Wardt, St. Viktor Xanten.
Herausgeber: Propsteigemeinde St. Viktor Xanten
Redaktion: Norbert Beuckmann; Jochem Int-Veen; Michael Lammers; Josef
Landers; Ulrich Tönnishoff; Linus Wolny; Gerd van Xanten .
Kontaktadresse:
Gerd van Xanten, Kiefernweg 16a, 46509 Xanten, 02801 4701,
van-xanten@t-online.de
Layout: Gerd van Xanten
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Lichtblick Pfarrbrief für St. Viktor Xanten Advent 2020
Ein Lichtblick tut gut und hilft weiter, liebe Leserinnen und Leser.

Mir kommt die Corona-Pandemie wie eine einzige Durststrecke vor. Wir müs-
sen den Alltag anders organisieren und dann läuft vieles ziemlich reduziert.
Kontakte und Begegnungen sind auf das Notwendigste beschränkt. Die dunk-
le Jahreszeit macht außerdem vielen zu schaffen und lastet auf dem Gemüt.
Ein Ende dieser Situation ist nicht absehbar. Die Ungewissheit kennzeichnet
unseren Alltag. Die Sicherheiten, die wir sonst haben, fehlen.
In diese Zeit fallen meine ersten Monate in der Propsteigemeinde St. Viktor. Ich freue mich, dass
trotz der Umstände vieles möglich ist: Die örtlichen Gemeinden möchten den Menschen die Mit-
feier von Weihnachten möglich machen. Dazu werden zum Teil mehr Gottesdienste angeboten
als sonst. Zusätzlich gibt es Angebote unter freiem Himmel, die es möglich machen, die Weih-
nachtsgeschichte zu hören und – wenn auch mit den gebotenen Abständen – in Gemeinschaft
Weihnachten zu erleben.
Für alle diese Ideen, die wir auch ökumenisch mit unserer evangelischen Schwestergemeinde
Xanten-Mörmter teilen, bin ich sehr dankbar. Ich danke auch für die Frauen, Männer und Jugend-
lichen, die in den letzten Monaten den Begrüßungs- bzw. Ordnungsdienst in den Kirchen über-
nommen haben. Das war eine echte Hilfe, um die Gottesdienste mit den erforderlichen
Hygienebestimmungen durchführen zu können. Vielen Dank!
Auch nach nunmehr acht Monaten werde ich noch gefragt, ob mir unsere Stadt und unsere Ge-
meinde gefällt? Ja, dAarbeiten. Das gilt nicht nur für das Seelsorgeteam, sondern auch für die
Gremien und Ausschüsse sowie für die Gruppen und Vereine, die das Beste aus allem machen.
Das ist für mich ein Lichtblick, der gut tut und weiterhilft.
Corona drängt sich in unser Leben hinein, manchmal unauffällig – aber oft sehr effizient und bru-
tal. Gelebter und geteilter Glaube der Gemeinde kann auf der langen Durststrecke eine kleine
Oase bedeuten, wenn Christus in unserer Mitte ist. Er kann den größten Durst unserer Seele lö-
                                                                                            3
Lichtblick Pfarrbrief für St. Viktor Xanten Advent 2020
schen. Wer glaubt, ist nicht allein – so hat es Papst Benedikt XVI oft gesagt.
In diesem Sinne danke ich allen, die mit achtgeben, dass niemand in dieser Zeit alleingelassen
bleibt. Das ist der Lichtblick, der nicht nur in adventlichen Tagen guttut und weiterhilft.
                                                                                          Propst Stefan Notz

 Gehen Sie auf Entdeckungsreise!
 In diesem Heft haben wir jeweils 2 Bilder mit Detailaufnahmen der sieben Xantener Kirchen
 abgebildet. Gehen Sie auf Entdeckungsreise ab Seite 2 und versuchen, die Fotos und ihre
 Details der richtigen Gemeindekirche zuzuordnen. Die Lösungen sind auch in diesem Heft zu
 finden.

                       „Am Spirit hat sich nichts geändert“
Die Überschrift des Textes
war die Antwort der Lei-
terrunde der Messdiene-
rinnen und Messdiener an
St. Viktor Xanten auf die
Frage, wie sich die Corona-
Pandemie bislang auf ihre
Gemeinschaft     ausgewirkt
habe.

„Wir haben das Beste aus
der Situation gemacht“,
lautet eine der Antworten
                             Eine starke Gemeinschaft: Die Leiterrunde der Messdienerinnen und Messdiener an St.
auf meine Frage, als ich im Viktor mit dem neu gestalteten Banner und Pastoralreferent Matthias Heinrich (links)
September die Leiterrun-
de besuchte. So haben zum Beispiel zwischen              Dagmar Olfen. „Wir konnten auch erst zwei
März und August jede Woche die Leiterrunden              Wochen nach den Sommerferien die Grup-
als Videokonferenzen stattgefunden. „Die Ein-            penstunden wieder aufnehmen“, ergänzt Mar-
schränkungen waren schon groß, so durften                kus Bullmann.
wir ja keinen Altardienst verrichten“, berichtet         Das attraktive 14-tägige Sommerlager in den
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Lichtblick Pfarrbrief für St. Viktor Xanten Advent 2020
Niederlanden fiel ebenso der Pandemie zum                 Gab es an der Situation denn auch etwas Po-
Opfer wie die geplante Teilnahme an den Ver-              sitives? „Ja sicher“, sind sich alle recht schnell
abschiedungen von Propst Klaus Wittke und                 einig. „Der Innenhof des Haus Michael wurde
                                         Kaplan           in Eigenleistung renoviert und mit selbst ge-
                                         Christoph        bauten Möbeln ausgestattet. Das ist wirklich
                                         Potowski.        toll geworden.“ Nicht zu vergessen ist natür-
                                         „Alles Ver-      lich auch das neue Banner. Es entstand in
                                         anstaltun-       dem Ferienprogramm, das als Ersatz für das
                                         gen“,     gibt   Ferienlager an fünf Montagen in den Ferien
                                         Lukas Bull-      unter Berücksichtigung aller Hygiene-Vorschrif-
                                         mann       zu    ten durchgeführt werden konnte.
                                         bedenken,        Ein Höhepunkt was sicherlich auch die Feier
                                         „an denen        der Osternacht. In der Kirche durften keine
                                         wir     sonst
                                         sehr     zahl-    Die Messdienerinnen und Messdiener su-
                                         reich teilge-     chen immer Verstärkung für ihre Gemein-
                                         nommen            schaft. Alle Kinder, die die Erst-Kommunion
                                         hätten."          bereits empfangen haben, sind herzlich will-
                                         „Wir hatten       kommen. Jeden Freitag finden die Gruppen-
Alles in Eigenarbeit: Der neu gestaltete schon Sor-        stunden von 16 – 17 Uhr und von 17 – 18
Innenhof des Haus Michael.                ge“, so Jus-     Uhr im und am Haus Michael statt. Einfach
                                          tus              mal reinschnuppern!
Heinrich, „dass einige aufgrund der Situation
die Messdienerschaft verlassen könnten.“ Das              Gläubigen anwesend sein. „Aber wir haben –
sei aber nicht passiert und ist wohl ein Zei-             jeder für sich zu Hause – zeitgleich den Video-
chen dafür, wie stark die Gemeinschaft auch in            stream der Osternacht im Rahmen einer Vi-
schwierigen Zeiten zu-                                                           deokonferenz
sammenhält.              „Die                                                    verfolgt.“ Not macht
Gruppenstunden haben                                                             bekanntlich      erfinde-
uns Leiterinnen und                                                              risch.
Leitern auch gefehlt.
Vor allem die Kleinen                                                             Das Fazit der Messdie-
haben wir sehr ver-                                                               ner könnte lauten: Wir
misst“, wirft Regina Ol-                                                          sind bislang mit einem
fen in das Gespräch                                                               blauen Auge davon-
ein.                                                                              gekommen – oder um
                                                                                                       5
Lichtblick Pfarrbrief für St. Viktor Xanten Advent 2020
mit ihren Worten zu sprechen: „Am Spirit hat     wird. Die Messdienerinnen und Messdiener an
sich nichts geändert.“                           St. Viktor in Xanten scheinen jedoch gerüstet
Mittlerweile steigt die Zahl der Infizierten –   zu sein.
Stand Ende Oktober – wieder an. Man muss                                         Michael Lammers
gespannt sein, was noch auf uns zukommen
Zum Titelbild
                Puer natus est! – Ein Kind ist uns geboren!

Das Jesuskind liegt nackt auf dem bloßen         ganz frei von jeglichem Makel und jeder
Fußboden. Sein kleiner Körper ist von einem      Unreinlichkeit. […] Und es erschien nun der
leuchtenden Lichtkranz umgeben. Vom              Körper der Jungfrau von wunderbarer
Himmel kommen Lichtstrahlen, die durch das       Schönheit und zart. […] Sie beugte das Haupt,
Stalldach auf das Kind treffen. Um seinen        legte die Hände zusammen, betete mit großer
Kopf leuchtet ein goldener Heiligenschein.       Ehrbarkeit und voll Ehrfurcht den Knaben an
Wer genau hinsieht, entdeckt darin schon         und sprach zu diesem: ‚Willkommen, mein
andeutungsweise ein Kreuz. Maria kniet vor       Gott, mein Herr und mein Sohn!‘“ (A.
dem Kind auf dem Boden. Ihre langen, golden      Creutzburg: Die heilige Birgitta von Schweden,
schimmernden Haare fließen offen über die        Kiel 2011, S. 76)
Schultern. Mit gefalteten Händen und             Das Bild von Maria und dem Jesuskind ist
geneigtem Haupt betet sie das Jesuskind an.      hineingemalt in den Buchstaben „P“. Es ist
Ochs und Esel am rechten Bildrand blicken        der Anfangsbuchstabe für den lateinischen
wie Zeugen auf das Geschehen.                    Weihnachtstext „Puer natus est!“ („Ein Kind ist
Ein nacktes Jesuskind auf dem Boden, das von     uns geboren“). Bild und Text befinden sich in
seiner Mutter angebetet wird! Keine Windeln,     einem Messbuch, das im StiftsMuseum (Raum
keine Krippe, kein Vater Josef. Was hat es       10) ausgestellt
damit auf sich?                                  ist.        Das
Diese Art der Weihnachtsdarstellung geht         Messbuch ist
zurück auf die hl. Birgitta von Schweden         eine
(1303-1373). Sie ist bekannt als Seherin oder    Pergament-
Visionärin. Damit ist gemeint, dass sie          Handschrift,
Offenbarungen von Gott empfangen hat.            die 1430/40 in
Besonders berühmt geworden ist ihre Vision       Köln entstand.
von der Geburt Jesu: „Vielmehr sah ich
sogleich das glorreiche Kind nackt und ganz      Elisabeth Maas
leuchtend am Boden liegen. Sein Fleisch war
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Erstkommunion in Zeiten von Corona
Noch voller Zuversicht begann mit dem Start-     kannt wurden,
gottesdienst am 02. November 2019 im Xan-        wurde im Vor-
tener Dom die Vorbereitung auf die               bereitungs-
Erstkommunionsfeiern im Jahr 2020. Zur Erst-     team überlegt,
kommunion hatten sich 97 Kinder in 6 Ge-         wie die Erst-
meindebezirken     angemeldet.     Gemeinsam     kommunions-
machten sich danach die Kinder mit ihren Ka-     feiern    unter
techet*innen unter dem Motto „Wer teilt, ge-     den nun gel-
winnt!“ auf, um sich auf ihre Erstkommunion      tenden Hygie-
vorzubereiten. In den Gruppenstunden trafen      ne-        und
sich alle, erkundeten ihre Kirchen in den Ort-   Schutzmaß-
schaften, sprachen über Gottesdienstfeiern       nahmen aus-
und wurden kreativ beim Basteln oder Spie-       sehen
len.                                             könnten.
                                                 Recht schnell
Doch im März überschlugen sich die Ereignisse    wurde      klar, Dr. Natascha Emmerichs
und Meldungen und allen wurde nach und           dass es in die- "Die einzelnen Kommunion-
nach klar, dass die Erstkommunionfeiern nicht    sem Jahr an- gottesdienste waren sehr in-
wie geplant stattfinden können. Es folgte der    ders    werden tensiv       und     persönlich
Lockdown, und das gemeinschaftliche Leben        würde. Die ur- gestaltet. Die lange Zeit der
wurde auf Eis gelegt. Damit aber der geplante    sprünglich ge- Vorbereitung hat uns trotz
Tag der Kommunionfeier nicht ganz sang und       planten       7 einzuhaltender Distanz näher
klanglos vorüberzieht, wurden die Kinder zum     Messfeiern zur zueinander gebracht und wir
Termin ihrer Feier angeschrieben und aufge-      Erstkommuni-     haben alle gelernt: Wer teilt,
fordert, mit Ihren Familie den Tag zu feiern.    on wurden er- gewinnt!!!"
Hierzu gab es dann eine kleine Vorlage, die      weitert     auf
genutzt werden konnte. Auch am Fronleich-        nun 13 Feiern, um die Möglichkeit zu bieten,
namstag wollten wir die Kinder nicht alleine     möglichst viele Familienangehörige teilneh-
lassen, und so lag für jedes Kommunionkind       men zu lassen. Auch die Messfeiern als solche
ein Brot mit einem Gruß, einem Gebet und ei-     mussten angepasst werden, so konnten bei-
ner Kerze in der jeweiligen Kirche zur Abho-     spielsweise keine Chöre oder Musikvereine die
lung bereit.                                     Feiern begleiten, und es musste kreativ re-
Nachdem die ersten Lockerungen im Mai be-        agiert werden. In einigen Gemeindebezirken
                                                                                             7
spielte   dann    die      sehr positiv aus-
                            Bluetooth Box an-          gefallen. Einige
                            statt des Musikver-        der         Eltern
                            eins oder ein Duett        schätzten sogar
                            ersetzte einen gan-        die etwas ande-
                            zen Chor. Wichtig bei      re, „heimelige“
                            den     Überlegungen       Atmosphäre. Ins-
                            zur Vorbereitung war       gesamt gesehen
                            es, einen schönen          haben wir es
                            und würdigen Rah-          dank der tollen
                            men zu finden.             Unterstützung
                                                       durch die Kate-
                              Um nun alle wieder       chet*innen und
                              auf die anstehende       weiterer      Hel-
                              Feier einzustimmen,      fer*innen      ge-
Jacob Schönberner             wurde in den Ge-         schafft,     allen   Lenny Stutz: „Ich fand die Erst-
Jacobs Antwort auf die Fra- meinden       ein Re-      Kindern        ein   kommunion toll!
ge, was war besonders für     Start-Gottesdienst       schönes       und    Durch Corona hatten wir die Be-
dich bei dieser Kommuni- gefeiert, und am 16.          würdiges Fest zu     sonderheit, die Messfeier im
onfeier im Jahr 2020? „Es August startete dann         ermöglichen.         engsten Familien- und Freun-
war alles sehr schön und die erste Erstkom-                                 deskreis zu feiern. Das fand ich
feierlich. Ich bin sehr froh. munionfeier. In den         Ulrich Tönnishoff viel persönlicher und schöner!
Ich weiß ja nicht, wie es folgenden         Wochen
sonst gewesen wäre – oh- fanden in den Ge-
ne Corona…“                   meindebezirken die
                              weiteren Feiern statt.
So konnten bis Ende September 87 Kinder in
13 Erstkommunionfeiern und ein Kind sogar
während eines Gemeindegottesdienstes die
Erstkommunion empfangen. Einige Kinder und
deren Eltern haben sich aber auch dazu ent-
schlossen, die Erstkommunion auf das nächste
Jahr zu verschieben.

Nach auch anfänglicher Skepsis den Feiern ge-
genüber sind jedoch viele Rückmeldungen
 8
Im Gespräch
                       Pfarrer em. Klaus Honermann

Pfarrer Honermann empfängt mit Kaffee und          In Münster und
Kuchen und stellt sich – wie schon in den          Augsburg hat er
Gemeinden – selbstironisch als „Wanderpo-          anschließend
kal“ vor. Dass er die Doppeldeutigkeit dieses      Theologie         stu-
Begriffs kennt, ergibt sich aus dem Gesprächs-     diert. Die Jahre
einstieg. Aber natürlich weiß Pfarrer Honer-       1975 – 1976 ver-
mann, dass die Propsteigemeinde sehr               brachte er in ei-
dankbar ist für die Verstärkung, die er für alle   ner             inter-
sieben Gemeinden darstellt.                        nationalen
Nach zuletzt 13-jähriger Tätigkeit in Scherm-      Wohngemein-
beck hat er aus gesundheitlichen Gründen           schaft der Foko-
Bischof Genn gebeten, ihn mit 68 Jahren von        lar-Bewegung (s.
seinen Verpflichtungen als Pfarrer zu befreien.    Info-Kasten)       bei
Im Gespräch mit Weihbischof Lohmann wurde          Rom. Die Bewe-
geklärt, dass er künftig am Niederrhein dort       gung, ihre Gedan-
einspringen wird, wo für gottesdienstliche Tä-     ken und ihr Handeln haben ihn bis
tigkeiten ein Priester fehlt. Dem Xantener         heute geprägt, das erkennen wir auch im „Ru-
Seelsorgeteam gehört er daher formal nicht         hestands-Priester“ Klaus Honermann und in
an.                                                seinem Einsatz für den synodalen Weg sowie
Da Pfarrer Honermann in Xanten jetzt seinen        für die Initiative „Maria 2.0“.
Wohnsitz hat, und in der Xantener Propsteige-      1978 wird Klaus Honermann zum Priester ge-
meinde die Personalnot aktuell besonders           weiht. Nach 12 Jahren als Kaplan im Bistum
groß ist … der „Wanderpokal“ ist genau richtig     geht er von 1990 – 1995 als Pfarrer nach Brasi-
angekommen.                                        lien, mit bischöflicher Erlaubnis – versteht
Er sei nie ein „Nesthocker“ gewesen, sagt Ho-      sich.
nermann. Und wer die Stationen seines bishe-       Dass auch diese Jahre ihn stark beeinflusst ha-
rigen Lebenslaufs verfolgt, kann das nur           ben, gibt er gerne zu. Um dort einzelne Ge-
bestätigen.                                        meindebezirke zu erreichen, habe er mit dem
Geboren ist Klaus Honermann 1952 in Werne,         Geländewagen manchmal mehr als zwei Stun-
aufgewachsen ist er mit seinem Bruder Bernd        den zurücklegen müssen, wie er berichtet.
in Dortmund und Lünen. Dort hat er auch die        Hier habe er auch gelernt, gelassener im Um-
Schule besucht und 1970 das Abitur abgelegt.       gang mit der Zeit zu werden. Eine Eigenschaft,
                                                                                               9
die er - zu-      tont. Da ist der jüdische Friedhof
                                    rück         in   in der Hees, ein Ort mit einer ganz besonde-
                                    Deutschland       ren Atmosphäre, die ihn immer wieder ein-
                                    - immer häu-      nimmt. Da ist der Rhein und da ist die
                                    figer wieder      Bislicher Insel, die er auch wegen ihrer ge-
                                    habe     able-    schützten Natur gerne aufsucht.
                                    gen müssen.       Fotografieren ist eines seiner Hobbys, in dem
                                    Aber       alle   die Xantener Orte zu den bevorzugten Moti-
                                    paar     Jahre    ven gehören. Dass ihm dabei bemerkenswerte
                                    stand ein Be-     Fotos gelungen sind, wird von uns neidlos,
                                    such in Brasi-    aber ausdrücklich anerkannt.
                                    lien an, der      Weitere „Leidenschaften“, die den Pfarrer
                                    in     diesem     Klaus Honermann auch im Ruhestand ausma-
                                    Jahr    leider    chen, sind ebenfalls bemerkenswert:
                                    wegen      der    Das Malen gehört ganz sicher dazu. Es begann,
                                    Corona-Pan-       wie er erzählt, mit Wachsmalkreiden. Später
                                    demie     aus-    entdeckte er autodidaktisch das Experimentie-
                                    fallen            ren mit Aquarellen.
                                    musste.           Mit seinen Werken, von denen wir in diesem
                                    Seit 1996 ar-     „Lichtblick“ zwei abdrucken, möchte er Got-
Granit-Stele von Christoph Wilmsen-
                                    beitete Klaus     tes Botschaft in Bild und Farbe erfahrbar ma-
Wiegmann, der auch das Nibelungen-
Tor in Xanten geschaffen hat        Honermann         chen. Er sagt: „Manchmal male ich mir was
                                    wieder      im    von der Seele. Immer aber malt sich mir Le-
Bistum Münster, bis 2007 als Pfarrer in Müns-         ben in die Seele. So sind meine Bilder Seelen-
ter und danach bis Ende Juni 2020 in Scherm-          landschaften.“
beck.                                                 Später entdeckte er das Wort zum Bild. „Spra-
Und seit Juli ist er in Xanten, na ja, nicht nur,     che gibt mir die Möglichkeit, Erfahrungen und
siehe oben.                                           Gedanken zu ver-dichten und mit-zu-teilen“,
Aber Wohnen und Leben in Xanten gefallen              so Klaus Honermann heute.
ihm, wie er gesteht:                                  Ganz wichtig ist für Pfarrer Honermann „das
Da ist seine gemütliche Wohnung mit einem             Kreuz mit dem Kreuz“. Es schmerzt ihn, wie er
kleinen, aber feinen Garten, in dem auch eine         sagt, wenn das tiefste Zeichen unseres Glau-
Granit-Stele seines Freundes Christoph Wilm-          bens zu einem Modeschmuck verkomme oder
sen-Wiegmann einen Platz gefunden hat. Da             auf ein nur kulturelles Identifikationsmerkmal
ist der Dom mit seiner Krypta, einer Urzelle          reduziert werde. In Brasilia hat er 1990 sein
des Christentums am Niederrhein, wie er be-           erstes Stacheldraht-Kreuz gefertigt. Viele sind
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Info: Fokolarbewegung
                                                   Die Fokolarbewegung gehört zu den
                                                   neueren geistlichen Gemeinschaften und
                                                   Bewegungen christlichen Ursprungs.
                                                   Ihre Spiritualität hebt in besonderer Weise
                                                   die Bedeutung der Liebe zum Nächsten
                                                   und zu Gott hervor. Ein Schlüsselwort ihrer
                                                   geistlichen Grundlinien ist der Begriff
                                                   „Einheit“, entnommen aus dem Gebet
                                                   Jesu vor seinem Tod Alle sollen eins sein
                                                   (Joh 17,20 ). Daraus begründet sich auch
später hinzugekommen. Eine eindrucksvolle
                                                   der besondere Einsatz für Ökumene und
Ausstellung im Rahmen des diesjährigen Fes-
                                                   den Dialog unter den Religionen sowie mit
tes der Kreuzerhöhung auf dem Fürstenberg
                                                   nicht religiösen Weltanschauungen.
legte davon Zeugnis ab, dass „dieses Material
                                                   (Quelle: Wikipedia).
zum Symbol von Unterdrückung und Leiden
geworden ist und nicht zuletzt auch an Au-
                                                  seinen Predigten.
schwitz erinnert“, so Pfarrer Honermann.
                                                  Auf jeden Fall: Herzlich willkommen in Xan-
Wir danken Pfarrer Honermann für Kaffee und
                                                  ten!
Kuchen und für die vielseitige Begegnung mit                 Mit Pfarrer em. Klaus Honermann sprachen
ihm. Die Propsteigemeinde kann weiter ge-                     Norbert Beuckmann und Jochem Int-Veen
spannt sein auf interessante, aber auch viel-                                    Fotos: Jochem Int-Veen
leicht ungewohnte Gedanken und Impulse in

                     Die Zentralrendantur,
     ein Rathaus für 11 angeschlossene Kirchengemeinden
2016 haben sich                                   Verband einer Körperschaft des öffentlichen
die   Zentralren-                                 Rechts betrieben. Durch diesen Zusammen-
daturen der De-                                   schluss werden Fachkompetenzen gebündelt.
kanate     Moers                                  Denn die Aufgaben einer Zentralrendantur
und Xanten zu-                                    sind vielfältig. Mit 30 Mitarbeiterinnen und Mit-
sammenge-                                         arbeitern bewältigen sie die Aufgaben. Dazu
schlossen    und                                  gehören die
werden nun als      Zentralrendant Franz Lemmen      • Abwicklung sämtlicher Kassengeschäfte
                                                                                               11
der 11 angehörigen Kirchengemeinden           an der demographi-
    • Verwaltung der kirchengemeindlichen           schen      Entwicklung
      Haushalte und der Kindergarten-               und, immer mehr
      haushalte                                     Gläubige verlassen die
    • Verwaltung von Sonderhaushaltungen            Kirche. Eine Zentral-
      und Stiftungen                                rendantur ist der fal-
    • Verwaltung des gesamten Personals             sche    Adressat    für
    • Verwaltung von Baumaßnahmen                   diese Kritik. Neben
    • Verwaltung aller Liegenschaften einschl.      dem Verwalten unter-
      der Gebäude wie Kirchen, Pfarrheime           stützt und berät sie
      und Pfarrhäuser.                              die Gremienarbeit der
Ist nicht daher die Kritik von vielen Menschen      einzelnen     Kirchen-
berechtigt, die sagen: Die Kirche lege ihr Au-      vorstände.
genmerk zu sehr auf Verwalten und Bewahren
ihrer Vermögen statt auf Fürsorge für Men-          Seit fast zwei
schen. Herr Lemmen (Leiter der Zentralrend-         Jahren hat die
antur) muss sich häufig dieser Kritik stellen.      Zentralrendan-
Seine Antwort: Das kirchliche Vermögen muss         tur ihren Sitz in
vernünftig verwaltet werden, damit auch noch        Xanten        am
in den nächsten Jahrzehnten Geld für soziale        Domplatz. Die
Einrichtungen wie z.B. Kindergärten und deren       Propsteige-
                                 Personal     zur   meinde errich-
                                 Verfügung          tete          das
                                 steht.     Auch    sehenswerte
                                 wenn in den        Verwaltungsge-
                                 letzten Jahren     bäude, welches
                                 aufgrund    der    aus der alten
                                 guten      Kon-    Propstei,     der
                                 junktur die Kir-   ehemaligen
                                 chensteuern        Marienkapelle
                                 reichlich flos-    und        einem Ein modernes Treppenhaus verbin-
                                 sen, ist in den    Neubau        be-         det die drei Gebäudeteile
                                 nächsten Jah-      steht.     Durch
                                 ren mit einem      diese Maßnahme wurden zwei denkmalge-
                                 erheblichen        schützten Bauten erhalten. Die Zentralrend-
                                 Rückgang      zu   antur ist nun Mieter dieses Gebäudes.
                                 rechnen. Zum
Schulungsraum unter dem Dach     einen liegt das                                    Norbert Beuckmann

 12
13
Termine
                       Donnerstag, 24. Dezember ­ Heiligabend
14.00 – 15.30 Uhr St. Martin Vynen, offene Kirche, Krippengang, musik. Begleitung
             (keine Anmeldung erforderlich)
14.30 – 16.30 Uhr St. Pantaleon Lüttingen, offene Kirche, Besuch der Krippe möglich
             (keine Anmeldung erforderlich)
14.30 Uhr    St. Viktor Dom, Westportal, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.)
             (keine Anmeldung erforderlich)
15.30 Uhr    St. Viktor Birten, Amphitheater, weihnachtlicher Gottesdienst (ca. 30 Min.)
             (keine Anmeldung erforderlich)
15.30 Uhr    St. Mariae Himmelf. Marienbaum, Kirchplatz, weihnachtlicher
             Gottesdienst (ca. 30 Min.) (keine Anmeldung erforderlich)
15.30 Uhr    St. Viktor Xanten, Markt, ökum. Gottesdienst mit den Turmbläsern
             (keine Anmeldung erforderlich)
16.00 Uhr    St. Petrus Obermörmter, Schützenwiese, weihnachtlicher Gottesdienst
              (ca. 30 Min.) (keine Anmeldung erforderlich)
16.00 Uhr    St. Willibrord Wardt, vor der Kirche, weihnachtlicher Gottesdienst
             (ca. 30 Min.) (keine Anmeldung erforderlich)
16.30 Uhr    St. Pantaleon Lüttingen, Dorfplatz, weihnachtlicher Gottesdienst
             (ca. 30 Min.) (keine Anmeldung erforderlich)
16.30 Uhr    Auf dem Weidenhof bei Fam. van den Berg, Trajanstraße 14, weihnachtlicher
             Gottesdienst (ca. 30 Min.) (Anmeldung erforderlich, Propsteibüro Tel.: 02801 71310)
17.00 Uhr    St. Martin Vynen, Reithalle am Rheindamm, Christmette
             (Anmeldung erforderlich, in der Zeit vom 30.11. bis 04.12.20
             bei Frau D. de Klein
             Tel.: 02804 295 vormittags;
             Frau C. Krämer Tel.: 02804 8316
             nachmittags)
17.30 Uhr    St. Viktor Dom, weihnachtlicher
             Gottesdienst (ca. 30 Min.)
             (Anmeldung erforderlich,
             Propsteibüro Tel.: 02801 71310)
18.30 Uhr    St. Viktor Dom, weihnachtlicher
             Gottesdienst (ca. 30 Min.)
             (Anmeldung erforderlich,
             Propsteibüro Tel.: 02801 71310)

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18.30 Uhr  St. Petrus Obermörmter,
           weihnachtlicher Gottesdienst       mit Kommunionfeier
(Anmeldung erforderlich, Propsteibüro Tel.: 02801 71310)
18.30 Uhr  St. Willibrord Wardt, Christmette (Anmeldung
           erforderlich, Frau Marlene Scheffers,
           donnerstags von 15.00 bis 17.00 Uhr,
           Tel.: 02801 1785)
19.00 Uhr  St. Viktor Birten, Christmette (Anmeldung
           erforderlich, bei Frau Sylvia Theismann,
           Tel.: 02801 98 3441)
19.00 Uhr  St. Martin Vynen, Reithalle am Rheindamm,
           weihnachtlicher Gottesdienst
           (ca. 30 Min.) (Anmeldung erforderlich, in der
           Zeit vom 30.11. bis 04.12.20 bei Frau D.
           de Klein Tel.: 02804 295 vormittags; Frau C.
           Krämer Tel.: 02804 8316 nachmittags)
20.30 Uhr  St. Mariae Himmelfahrt Marienbaum; Christmette (Anmeldung erforderlich,
           Wallfahrtsbüro Marienbaum, Tel.: 02804 370)
22.30 Uhr  St. Viktor Dom, Christmette (Anmeldung erforderlich,
           Propsteibüro Tel.: 02801 71310)
Außerdem sind am Nachmittag des Heiligen Abends alle unsere Kirchen ab 14.00 Uhr geöffnet.
Wir bitten um Beachtung, dass zu allen Open Air Veranstaltungen keine Anmeldung erforderlich
ist. Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter statt.
Zu den Gottesdiensten an den Weihnachtstagen wird noch ein "Wegweiser" erscheinen.
Der derzeitigen Coronalage ist es geschuldet, dass wir für alle angegebenen Termine keine Ge-
währ übernehmen können.

                                                        Das "Lichtblickteam"
                                                      wünscht allen Lesern ein
                                                       ruhiges Weihnachtsfest
                                                      und einen besinnlichen
                                                         Jahreswechsel bei
                                                          guter Gesundheit.
                                                                                            15
Wir sind St. Viktor
                     In diesem Lichtblick: Theo Zumkley, Birten

                                 Theo Zum­         an der Xantener Hauptschule, Fachleiter in
                                 kley,      geb,   der Lehrerausbildung und Schulleiter an der
                                 1939,             Wilhelm­Koppers­Grundschule in Menzelen.
                                 stammt aus        Als Beauftragter des Bistums Münster organi­
                                 dem Müns­         sierte er Fortbildungsveranstaltungen für Reli­
                                 terland und       gionslehrerinnen und ­lehrer.
                                 bezeichnet        Bis zur letzten Ausgabe des „Lichtblick“ ge­
                                 sich     selbst   hörte Theo Zumkley der Redaktion an. Und
                                 scherzhaft        wir finden, dass einer wie er auch stellvertre­
                                 als „Nieder­      tend für die ganze Gemeinde hier zu Wort
                                 rheiner mit       kommen sollte.
                                 Migrations­       Hier unsere Fragen in der üblichen Form und
                                 hinter­           seine Antworten:
                                 grund“. Seit
                                 1967 ist er       Was ist Ihre erste Erinnerung an Kirche?
                                 mit      seiner   Das war in der Kirche von Bösensell, im hei-
Frau Leni, geb. Lemken, verheiratet und lebt       matlichen Münsterland. Dort hatte die be-
seitdem in Birten, ist also, wie man hier so       kannte Figur an der Krippe, die auf
sagt, auch noch „tugetrokke en ingetraut“.         Geldeinwurf dankend nickte, es mir besonders
Theo Zumkley ist in Birten bekannt, weil er        angetan. Übertroffen wurde dieser Eindruck
von Anfang an rege am kulturellen Leben des        allerdings von der feierlichen Aussetzung des
Dorfes beteiligt war, insbesondere was die St.     Allerheiligsten bei festlichen Anlässen. Da ent-
Viktor­Gemeinde betrifft.                          stand auch mein Wunsch, bei solchen Anläs-
Dort war er schon frühzeitig Mitglied des da­      sen als Ministrant mitwirken zu können.
maligen Pfarrkomitees; er gehört zu den „Ma­       Was verbindet Sie mit Birten und der St.
chern“ des ersten Birtener Pfarrbriefs, singt im   Viktor­Kirche?
Kirchenchor, gehört zu den Initiatoren der         In der Birtener St. Viktor-Kirche haben meine
„Offenen Kirche“ und war bis vor kurzem            Frau Leni und ich geheiratet. Das 2. Vatikani-
noch als Lektor und Kommunionhelfer im Ein­        sche Konzil hatte gerade zu einer Liturgiere-
satz.                                              form geführt, die wir seit unserem Studium in
Im „zivilen“ Leben war Theo Zumkley Lehrer         Münster begeistert begrüßten.
 16
So wurde bei unserer Trauung erstmals in Bir-      über nachgedacht haben wir inzwischen ge-
ten zum Volk hin zelebriert. Bis heute ist auch    nug, und die Frauen sind dazu auch bereit
nach der Zusammenführung mit den anderen           und fähig.
Xantener Gemeinden in Birten meine kirchli-        Welche/n Heilige/n schätzen Sie besonders
che Heimat.                                        und warum?
Was gefällt Ihnen an unserer Propsteige­           Ich möchte gar keine/n Heilige/n besonders
meinde St. Viktor?                                 herausstellen. Alle, die ihr Christentum im All-
Mir gefällt die Vielfalt in der Einheit der gro-   tag     vorbildlich
ßen Propsteigemeinde.                              gelebt     haben,
Das gilt nicht nur für die verschiedenen Pries-    sind für mich
ter mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften      Heilige, an denen
und Ausprägungen bei der Gestaltung der            man sein eigenes
Messfeiern, sondern auch für die wechselnden       Leben ausrichten
Gottesdienstbesucher.                              kann.
Was gefällt Ihnen weniger gut?                     Haben Sie eine
Da fällt mir spontan nichts ein. Ich bin mit der   Lieblingsstelle
Entwicklung sehr zufrieden, wenn man mal           oder Lieblings­
davon absieht, dass die Zahl der Gottesdienst-     geschichte       in
besucher und der Aktiven in der Gemeinde           der Bibel (und
immer mehr abnimmt.                                warum)?
Wie wird unsere Pfarrei in 10 Jahren ausse­        Das     „Gleichnis
hen?                                               vom barmherzi-
Ich befürchte, dass sich der zuletzt genannte      gen Samariter“ zeigt Menschlichkeit, Mitleid
negative Trend fortsetzt, hoffe jedoch, dass       und Mut – alles Eigenschaften eines gelebten
das kirchliche Leben in Xanten immer wieder        Christentums.
neue Impulse bekommt. Ein Patentrezept da-         Welches ist Ihr Lieblingslied aus dem Got­
für habe ich allerdings auch nicht.                teslob?
Man kann nur versuchen, Vorbild zu sein.           Ich singe alle Lieder gerne, besonders auch
Wenn Sie in der Kirche zu bestimmen hät­           neue bzw. nicht so bekannte Lieder.
ten, was wäre Ihre erste Amtshandlung?
Ich könnte mir schon vorstellen, den Pflicht-      Wir danken Theo Zumkley herzlich für dir of­
zölibat kurzfristig abzuschaffen und damit den     fene Beantwortung unserer Fragen und für die
Priesterberuf attraktiver und vor allem            langjährige Mitarbeit in der Lichtblick­Redakti­
menschlicher zu machen.                            on.
Ebenso wird es höchste Zeit, die Rolle der                Zusammenstellung und Foto: Jochem Int-Veen
Frau in der Kirche anders zu gestalten. Dar-
                                                                                                17
Rosenkranzgebet in der Sakramentskapelle
Der Rosenkranz hat 59 Perlen. Die Eröffnung       bet fehlen.
des Rosenkranzgebetes wird an einer am
Kranz befestigten Kette mit einem Kreuz und       Zu dieser Gebetsform hat Klara Lemmen
drei kleinen Perlen gebetet, die von zwei gro-    einige Gedanken zusammengefast:
ßen Perlen gerahmt sind. Darauf folgen auf
dem Kranz fünfmal zehn kleinere Kugeln (für       Das Rosenkranzgebet ist eines der größten Ge-
das „Gegrüßet seist du, Maria“) und eine          bete der Christen.
davon abgesetzte große (für das „Vater unser“     Christus ist für uns der Weg, die Wahrheit und
und „Ehre sei dem Vater“). Ein „Vater unser“,     das Leben.
jeweils zehn „Gegrüßet seist du, Maria“ und       Wir lassen uns auf ihn ein, indem wir bei ihm
ein „Ehre sei dem Vater“ bilden ein Gesätz.       verweilen, bei ihm still werden, sein Leben,
Auch andere Weltreligionen benutzen Gebets-       Sterben und die Auferstehung betrachten.
ketten, um zur inneren Ruhe zu finden und         Die Perlen des Rosenkranzes sind eine Hilfe
um bestimmte Anliegen in der Weltkirche           zum Beten. Der Heilige Geist, der unseren
oder aus persönlichen Motiven zu beten. In        Glauben erneuert und stärkt, will uns helfen
unserer heutigen Zeit ist diese Gebetsform        „offen für Christi Geist“ zu werden.
sehr zurückgegangen, da alles rational gese-      Wir beten den Rosenkranz für all die Anliegen
                              hen wird und        der Weltkirche und das namenslose Leid in
                              das Wirken Got-     vielen Völkern und Nationen. Außerdem
                              tes heute in        möchte uns das Gebet Hoffnung und Zuver-
                              Frage    gestellt   sicht schenken.
                              wird.      Dabei    Es gibt kaum ein Gebet, das in den vergange-
                              kann diese Ge-      nen Jahrzehnten so sehr an Wert verloren hat.
                              betsform Hoff-      Und doch: Keine Zeit hat das Rosenkranzge-
                              nung         und    bet nötiger als gerade in unserer Zeit.
                              Zuversicht          „Der Rosenkranz ist ein Gebet für viele Chris-
                              schenken. Der       ten, weil er so einfach und wirksam ist.“
                              Rosenkranz
                              kann ein Ein-       Es wäre schön, wenn uns jeden Montag um 16
                              stieg zum Beten     Uhr in der Sakramentskapelle im Dom mehr
                              sein, wenn ei-      Menschen beim gemeinsamen Gebet unter-
                              nem       eigene    stützen.
                              Worte zum Ge-                           Die Rosenkranz-Vorbetergruppe

18
Verabschiedung vom Pfarrzentrum Lüttingen
                                                  von Familienangehörigen und Freunden er-
                                                  lebt. Es geht ein Stück Heimat verloren, auch
                                                  wenn die meisten sagen, schön war das Ge-
                                                  bäude nicht.
                                                  Rechtzeitig vor dem Abriss wird es eine Verab-
                                                  schiedungsfeier geben. Darüber hinaus erhal-
                                                  ten alle Gruppen, die es wollen, die
                                                  Gelegenheit, sich mit einem Gottesdienst bzw.
                                                  Andacht im kleineren Rahmen Abschied vom
                                                  Pfarrzentrum zu nehmen. Dazu mögen sich
                                                  die Gruppen im Pfarrbüro Xanten melden.
                                                  Altar, Tabernakel und Ambo werden einen
                                                  neuen Platz in Hasselt bei Kleve finden. Die
                                                  Fische, die
Lange tat sich nichts, doch jetzt ist Bewegung
                                                  den Raum
in die Sache gekommen. Das Pfarrzentrum
                                                  füllen und
wird in nächster Zeit einem neuen vierzügigen
                                                  vom Xan-
Kindergarten weichen müssen. Viele werden
                                                  tener
mit Wehmut auf das Pfarrzentrum zurückbli-
                                                  Künstler
cken. Nicht nur, dass sie in den siebziger Jah-
                                                  Hans Joa-
ren Geld dafür gespendet haben: Sie haben
                                                  chim
dort Taufen, Kommunion, die eigene Trauung,
                                                  Gramsch
Versammlungen, Seniorencafe, Chorproben,
                                                  geschaffen
Weihnachtsgottesdienste und Beerdigungen
                                                  wurden,
                                                  sollen in
                                                  Lüttingen
                                                  verbleiben. Kindergarten, Schule, alte Pfarrkir-
                                                  che sollen einen Fisch zur Erinnerung erhal-
                                                  ten. Was mit den übrigen geschieht, darüber
                                                  soll noch entschieden werden. Verkauft wer-
                                                  den sollen sie nicht.

                                                                   Text und Fotos: Norbert Beuckmann

                                                                                                19
Placidahaus mit neuem Schulleiter
                    Die katholische Propstei-      ein Stück ihres Weges zu begleiten.“ Der 52-
                    gemeinde St. Viktor ist        jährige Familienvater (2 Töchter, 15 und 18
                    Träger zweier Schulen:         Jahre alt), „Kind des Ruhrgebietes“ (Oberhau-
                    der Marienschule, einer        sen) und bekennender Fan der Borussia aus
                    Mädchenrealschule, und         Mönchengladbach hatte eigentlich nicht in der
                    des Placidahauses.             Lebensplanung, Schulleiter zu werden. „Es
                    Das Placidahaus ist ein        war die Aussicht, nun Schule noch mehr mit-
                    Berufskolleg im Berufs-        zugestalten und zu entwickeln, die mich dazu
                    feld Sozial- und Gesund-       bewogen hat, die Stelle anzutreten.“
                    heitswesen. Und diese          Warum er vor 22 Jahren nach Xanten kam?
                    Schule – die im Schatten       „Das war, wie so vieles im Leben, Zufall.
des Domes steht – hat seit diesem Schuljahr        Durch eine Sammelbewerbung des Studiense-
einen neuen Schulleiter: Thorsten Funke.           minars war die damalige Leiterin der Schule
Nachdem der langjährige Schulleiter Dr. Stefan     auf mich aufmerksam geworden.“
Feltes in den wohlverdienten Ruhestand ge-         Der studierte Germanist, Theologe und Polito-
gangen war, benötigte das Berufskolleg eine        loge freut sich auf die neue Tätigkeit und die
neue Leitung und fand sie in dem erfahrenen        neuen Herausforderungen an seiner alten
                                Pädagogen,         Schule, die er gemeinsam mit seinem Stellver-
                                der seit fast
                                22 Jahren in
                                Xanten     am
                                Placidahaus
                                tätig       ist.
                                „Und       das
                                aus Überzeu-
                                gung. Es ist
                                ungeheuer
                                bereichernd,
                                gemeinsam
                                mit den Kol-       Begrüßten den neuen Schulleiter des Placidahauses:
                                leginnen und       v.l.n.r.: Walter Groß (Kirchenvorstand), Thorsten Funke
                                Kollegen jun-      (Schulleiter), Propst Stefan Notz und Pastoralreferent
                                ge Menschen        Matthias Heinrich.

 20
treter im Team bewältigen will: „Die Zeit der                       Alois Puyn
Einzelkämpfer in Führungspositionen ist vor-
bei.“                                            Kerstmeß
                               Michael Lammers   Kalde Nacht, ken Menss mehr bütte.
                                                 Wän geht bej sön Wäär herütt?
Berufskolleg Xanten Placidahaus
                                                 Örges achter blende Rütte
Das Placidahaus bietet als Schule der Se-
                                                 Ging etläsde Lämpke üt.
kundarstufe II unterschiedliche Bildungsgän-
ge im Berufsfeld Gesundheit und Soziales         Vör de Poort op dröge Weije
an:                                              Sat en Köppeltje öm’t Füür;
   • Kinderpfleger*in (Voraussetzung             Rondheröm öhr Schööpkes leije;
      Hauptschulabschluss)                       Örges stond en alde Schüür.
   • Sozialassistent*in (Voraussetzung           Wat kos öhr sön Nacht wäll brenge?
      Hauptschulabschluss)                       Kalde Füüt än kald Gesecht!
   • Fachabitur (Voraussetzung mittlerer         Mar – op ens! Wat es dat: Senge?
      Bildungsabschluss (FOR))                   Worvan kömmt dat hälle Lecht?
   • Erzieher*in (vollzeitschulisch,
      verschiedene Zugangsmöglichkeiten)         En Mirakel, Lüj, en Wonder!
   • Erzieher*in (praxisintegriert,              Hört dat Senge, mooj än sacht,
      verschiedene Zugangsmöglichkeiten)         Düsend Engels komme ronder
   • Heilpädagogik (berufsbegleitend, für Er-    Üt den Hemmel! – Hel’ge Nacht!
      zieher und Heilerziehungspfleger)          Düsend hälle Stemme senge:
Wenn Sie sich für eine Ausbildung interessie-    „Gloria!“ – än öm den Stall
ren, informieren Sie sich auf www.berufskol-     Es en Löchte än en Klenge –
leg-xanten.de oder telefonisch unter             Engelstemme öwerall!
02801 – 9889300
                                                 Tössen all dat Lecht, dat kloore,
                                                 Knejt Maria an de Grond:
                                                 Vör öhr let, den sej geboore, ­
                                                 För ons all in sal’ge Stond.
                                                 Aus dem Taschenbuch Niederrheinische Mundart
                                                 vom Boss­Verlag, Kleve 1976: Ek häb en gold, gold
                                                 Gäspelke gefonde,. Alois Puyn, Gedichte und
                                                 Erzählungen. Das obige Gedicht entstand 1960
                                                 Wir danken dem Verlag herzlich für seine freundliche
                                                 Abdruckgenehmigung

                                                                                                  21
Menschwerdung in Zeiten von Corona
Menschwerdung in Zeiten von Corona
Gott entscheidet sich für den Menschen. Er
stellt sich an seine Seite und macht das sicht-
bar durch Jesus Christus. In ihm ist der verbor-
gene Gott menschlich ansichtig geworden für
uns. Das feiert die Kirche zu Weihnachten.
Ich denke, dass die Covid19-Pandemie die
Frage, was es heißt Mensch zu werden,
Mensch zu sein, neu stellt. Im Jahr 2020 wur-
den viele Menschen weltweit zu Grabe getra-
gen, die an der neuen Krankheit gestorben           von einem geschwisterlichen Stil der Mensch-
sind oder deren Existenz an den Folgen der          heitsfamilie.
Krise zerbrochen ist. Wenn auch in anderen          Keiner kann heute sagen, wie diese neue Wei-
Ländern die Auswirkungen dramatischer aus-          se des Miteinanders aussehen wird. Die An-
fallen, als es bei uns der Fall zu sein scheint,    zeichen für den Wunsch nach Veränderung
erleben doch alle Menschen irgendeinen Ver-         sind aber überall sichtbar: im Einsatz für die
lust: gesellschaftliche Wunden, eine lahmge-        Schöpfung und für das Weltklima, im Kampf
legte      kulturelle    Welt,    wirtschaftliche   für die Achtung der Menschenrechte, im in-
Rezessionen. Vieles müssen wir zu Grabe tra-        nerkirchlichen Ringen um Geschlechtergerech-
gen, was nicht mehr zur Normalität von vorher       tigkeit und im Bemühen um gerechte Teilhabe
zurückkehren kann. Das „Danach“ der Krise           aller Mitglieder der Gesellschaft in der digita-
wünschen sich zwar viele als „alte Normali-         len Welt. Dies sind nur wenige Stichworte.
tät“ zurück, andere hoffen auf eine veränder-       Als Christ glaube ich an das „Danach“. Österli-
te     Form      des    Zusammenlebens        der   cher Glaube ist der Glaube an die Auferste-
Menschheitsfamilie. Papst Franziskus spricht        hung. Wie unser künftiges Leben sich gestaltet,
                                                    wissen wir heute noch nicht. Bei der Grable-
                                                    gung sehen wir noch allzu sehr den Verlust.
                                                    Und wie viele Särge haben wir auf unseren
                                                    Bildschirmen in diesem Jahr schon sehen
                                                    müssen! Nicht unsere Planungen oder Maß-
                                                    nahmen werden das neue in unserem Leben
                                                    aufblühen lassen. Es kommt darauf an, ob wir
                                                    eine lebendige Hoffnung in uns tragen, uns ei-
 22
ne neue Erfahrung von Leben schenken zu           unter uns. Sie stellen sich in den Dienst der
lassen.                                           anderen – beruflich und ehrenamtlich. Auf
In der augenblicklichen Unsicherheit der Pan-     diese Weise geschieht faktisch immer schon
demie, zwischen Lockdown und Kontaktbe-           im Kleinen das Neue, auf das alle warten.
grenzung handeln Menschen, die ihre               Gott ist Mensch geworden in Jesus Christus,
Menschlichkeit unter Beweis stellen. Sie stel-    damit wir lernen, was es heißt Mensch zu
len sich geduldig in die Reihe wartender Men-     werden und Mensch zu sein. In diesem Sinne
schen, sie    greifen zum Telefonhörer und        wünsche ich uns allen gesegnete Weihnachten
fragen den oder die Alleinlebende „Wie geht       2020.
es Dir?“ Menschen dieser Qualität leben auch                                    Propst Stefan Notz

                     P. Dr. theol. Joseph Puthoor CST
                   VORSTELLUNG IN ST. VIKTOR XANTEN

Ich heiße Joseph Puthoor. Am 5. September         deutsche        Sprache
1974 kam ich in Kerala, Indien, als das jüngste   fleißig gelernt und ge-
von acht Kindern auf die Welt.                    übt. Meine erste Stel-
Nach meinem Abitur trat ich mit 19 Jahren ein     le im Bistum Münster
in das Ordenspriesterseminar der Little Flower    war danach die Pfarr-
Congregation der Hl. Theresia vom Kinde Jesu      gemeinde St. Marien
(CST). Meinen Bachelor in Philosophie erwarb      Lünen, wo ich als
ich in Kerala am Little Flower Major Seminary;    Vicarius     Cooperator
meinen Bachelor in Theologie erwarb ich an        wirkte.
der Vijnana Nilayam School of Theology in         Von dort aus ging mein Weg nach Rom an die
Eluru, Andrapadesh. Dazwischen habe ich           Päpstliche Lateran-Universität, und zwar für
ebenfalls in Indien eine Ausbildung als Zeich-    ein Aufbaustudium der Theologie, das ich mit
ner und Designer absolviert.                      dem Lizenziat abgeschlossen habe. Am 3. Juni
Am 3. Januar 2005 wurde ich zum Priester im       2020 wurde ich an derselben Universität in Fa-
syro-malabirischen Ritus geweiht. Danach war      milienpastoral zum Doktor der Theologie pro-
ich drei Jahre lang Kaplan, habe Jugendliche      moviert. Das Thema meiner in Englisch
betreut und war gleichzeitig als Bauwerksleiter   verfassten Doktorarbeit ist „Die Berufung des
in einem Kloster tätig.                           Kindes in der Hauskirche“, wie sie aus der
Am 17. August 2007 traf ich in Deutschland        Sicht der hl. Theresia vom Kinde Jesu verstan-
ein. Die ersten sechs Monate habe ich die         den werden kann. Wenig später, am 1. Okto-
                                                                                             23
ber 2020 war es dann so weit: Bischof Dr. Felix        schen unterschiedlich sind und verschiedene
Genn hat mich zum Pastor in Xanten St. Viktor          und mannigfache Begabungen und Talente
ernannt.                                               besitzen. Aber in den Verschiedenheiten unse-
Ich freue mich sehr darauf, mit Ihnen und              rer Persönlichkeiten liegt der Reichtum
Euch allen gemeinsam im Weinberg unseres               menschlichen Miteinanders. Da versuche ich
Herrn mitzuwirken und gemeinsam Zeugnis zu             meinerseits, die mir geschenkten Talente für
geben. Denn gemeinsam sind wir stark! Ich              Sie fruchtbar zu machen. So möchte ich für
komme als einer von Ihnen und bin offen für            Sie da sein, sei es im Gottesdienst oder sei es
neue Begegnungen und Erfahrungen, die mich             im Dienst am Nächsten. Gemeinsam sind wir
bereichern werden. Denn der christliche Glau-          mit Jesus unterwegs! Mit Gottes Gnade wer-
be, der uns verbindet, ist stark. So stark, dass       den wir diesen Glaubensweg gemeinsam be-
im Christentum Menschen bereit waren, für              schreiten. Denn durch die Taufe sind wir alle
den Glauben leiden und sogar sterben zu                Zeuginnen und Zeugen Christi.
wollen, wie besonders St. Viktor und seine                                                       Ihr P. Joseph
Gefährten uns dies hier in Xanten bezeugt
haben.                                                    Xanten:       Michael Lammers
Ich bitte Sie um Ihren Beitrag und Ihre Unter-            Wardt:        Linus Wolny
stützung. Es ist mir bewusst, dass wir Men-               Vynen:        Josef Landers
                                                          Obermörmter:Josef Landers

                  Adveniat
                                                          Marienbaum: Ulrich Tönnishoff
                                                          Lüttingen:    Jochem Int-Veen
                                                          Birten:       Christian Dijkstal, Norbert Beuckmann
                                                          Bildnachweis:

                                                          Lüttingen Kreuz neben der Kirche          25   Seite
                                                          Obermörmter Fensterwabe                   22   Seite
                                                          Vynen Fensterausschnitt                   21   Seite
                                                          Birten Viktorstatue an der Kirche         20   Seite
                                                          Marienbaum Kirchturmspitze                18   Seite
                                                          Wardt Wardter Kirchturm                   17   Seite
                                                          Xanten Schild am Dom                      14   Seite
                                                          Marienbaum gekrönter Christus             13   Seite
                                                          Wardt Tür zur Sakristei                   12   Seite
                                                          Gefallenen aus dem ersten Weltkrieg
                                                          Lüttingen Gedenktafel für die             Seite 11
 Spendenkonten                                            Xanten Sonnenuhr am Dom                   Seite 8
 Propstei St. Viktor Xanten                               Vynen Türgriff                            Seite 6
 Sparkasse am Niederrhein
                                                          Glockenturm
                                                          Obermörmter Ausschnitt vom                 Seite 5
 IBAN: DE90 3545 0000 1150 0401 50                        Birten Gitter der Taufkapelle              Seite 2
 Volksbank Niederrhein eG
 IBAN: DE21 3546 1106 1012 3450 18                                  Lösung der Bildreise durch die Gemeinde
 Auf Wunsch wird eine Spendenbescheinigung erstellt.

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Der Besuch
Jesus ist gern unter Menschen, wenn sie Weihnachten feiern. Immerhin ist Weihnachten sein
Geburtstag.
So wählt er sich irgendein Haus aus, um dort mitzufeiern. Um die Einsamen zu erfreuen, hat er
sich einmal für die Wohnung zweier alter Schwestern entschieden. Es dämmert schon, als er an
ihrer Tür klingelt. Überglücklich lassen die Damen den seltenen Gast ein, und wer würde sie
darum nicht beneiden? Nur ist leider noch nicht alles fertig für die Weihnachtsfeier. Man kennt
das ja: Bis zur letzten Minute gibt es hundert Vorbereitungen! Jesus wird in die gute Stube geführt
und soll nur noch ein bisschen warten. Jesus seufzt etwas, er kennt das allmählich, es geht ihm
fast überall so. Er setzt sich in einen dunklen Winkel und wartet und beobachtet:
Die Damen sind beim Friseur gewesen, um schön zu sein für das Fest. Aber dadurch ist die Zeit
knapp geworden, weil so viele Damen Weihnachten zum Friseur gehen. Jetzt muss noch Lametta
an den Tannenbaum gehängt werden. Das Telefon ist dauernd in Betrieb, jeder will jedem ein
frohes Fest wünschen. Die Dame Jenny kommt zwischendurch mit dem Staubsauger, um einige
Tannennadeln vom Teppich zu entfernen (sie hätten Jesus nicht gestört), während die Dame Lia
geschwind die Festkleider noch einmal aufbügelt. Beide trippeln immer wieder in die Küche, wo
der Festputer schmort, für den nebenbei noch einige Zutaten hergerichtet werden müssen. Und
plötzlich fällt es den Damen ein, dass sie ihre Geschenke in hübsches Papier einschlagen und mit
                                  Schleifchen zubinden müssen – aber wo ist das Papier und wo die
                                  Schere, und riecht es jetzt nicht angebrannt aus der Küche? Und:
                                  „Jenny, ruf Kusine Hedda noch mal an!“ Und: „Ein Damasttuch
                                  muss auf den Tisch!“ Und: „Lia, wir haben Nüsse vergessen, wir
                                  brauchen unbedingt noch Nüsse!“ Ach, und schon wieder liegen
                                  Fusseln auf dem Boden; Punsch muss ja auch noch gebraut
                                  werden und...

                              Haben sie Jesus vergessen?

                              Als beide Damen verschwinden, um sich ganz rasch umzukleiden
                              und schön zu machen, da steht Jesus auf und geht leise aus
                              dem Haus. Draußen wird es allmählich Nacht. Hinter vielen
                              Fenstern brennen Lichter. Die Menschen stecken in hundert Vorbe-
                              reitungen für seinen Geburtstag. Und er ist wieder auf dem Weg.
                              Vielleicht zu Euch...
                                                                             Quelle: www.adveniat.de
                                                                                                25
Zur Rückseite

Licht sehen                                           In der Mitte des Volkes
                                                      ereignet sich
Zahllose Menschen, ein Volk                           Öffnung.
unter einer dunklen Wolke                             Licht bricht ein
verschattet                                           von oben.
mit blutigen, schmerzhaften                           Lange Ersehntes wird wahr.
Erfahrungen                                           Heute
erwarten                                              wie damals in
lange, zu lange schon                                 Babylonischer Gefangenschaft
dass Veränderung,                                     sind Sehende gefragt.
Wandlung geschieht.                                   MARANATHA
Der Traum:
Endlich
Licht sehen                                                                             Klaus Honermann

              Das letzte Wort

Lehre mich, Herr,
meine Tage zu zählen.
Ich bin schon ziemlich alt. Doch ich denke,
auch Jüngeren kommen im November wohl
ähnliche Gedanken, vor allem wenn es wieder
so richtig trübe, nass und dunkel ist und
Gedenktage an den Tod erinnern. Mir fällt das
Wort einer zeitgenössischen Schriftstellerin ein:
„Nun sind wir dabei, das zu werden, was wir
                                                          Einzeigeruhr in der Westchorhalle St.Viktor-Dom
niemals sein wollten: alt.“
Wer realistisch urteilt, nimmt wahr, dass er viel mehr Zeit hinter sich gebracht hat, als noch vor
ihm liegt. Muss dieser Gedanke aber wirklich nur bedrückend sein? Ist das nicht eine verkürzte
 26
Sichtweise, dass nur Alter und Tod zusammengehören? Beim Gang über den Friedhof lesen wir
Daten aller Altersstufen. Wieviel mehr Lebenszeit wurde mir dagegen schon geschenkt?
Liegt in solcher Sicht nicht auch der Schlüssel zu einem entspannteren Umgang mit meinem
Lebensalter, auch wenn ich im vorweihnachtlichen Dezember den Kalenderblock Blatt um Blatt
dünner werden sehe und mir der unabwendbare Ablauf der Zeit deutlich vor Augen geführt wird?

                                      Ich möchte beten:

                                              Gott,
                             du Schöpfer und Herr über das Leben.
                 Jeder Tag ist ein Geschenk, für das es lohnt, dankbar zu sein.
              Lass mein Alter die Zeit der frohen Morgen­ und Abendgebete sein.
               Hilf mir, unbefangen in mein Leben zu schauen, damit ich umso
                           zuversichtlicher nach vorn schauen kann.
                              Von wie vielem kann ich doch sagen:
                                      Das ist mir gelungen.
                          Das habe ich zu einem guten Ende gebracht.
                            Vieles muss ich mir nicht mehr beweisen.

                                Ich sollte vielmehr überlegen:
                 Was fordert mich noch heraus und verdient meinen Einsatz?
        Gott, warum sollte ich meine Zufriedenheit messen an der Menge dessen, was
                                   ich noch erreichen kann?

          Schenke mir stattdessen ein intensives Erleben der Ereignisse, der Menschen
           auch, die mir noch begegnen, der Liebe meiner Frau, meiner Familie und
                                  meiner Freunde vor allem.
           Ja schenke mir die Erkenntnis, dass es lohnender ist, sich über das täglich
            geschenkte Leben zu freuen, als zu versuchen, sein Alter zu übermalen.

             Gott, hilf mir dabei, in Einklang zu kommen, mit meinem Lebensalter.
          Dann bete ich die Worte des Psalms richtig: „Lehre uns Herr, unsere Tage zu
                                           zählen.“ (Ps 90)
        Ich möchte dich heute und täglich um solche Sicht bitten können. Hilf mir bitte
                                               dabei.
                                               Amen.
                                                                           Hermann Migas
                                                                                           27
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