Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg

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Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
Liebe Naturinteressierte,

eine Vielzahl von Menschen haben – pandemiebedingt – einen Ausgleich, eine
Auszeit der auch Inspirationen in der Natur gesucht und gefunden. Außerdem
sind auf Grund der Corona Auswirkungen neue Herausforderungen und ver-
änderte Prioritäten entstanden. Dabei ist vielen sicherlich auch der Wert un-
serer natürlichen Umgebung klarer geworden. Dieser beginnende Bewußt-
seinswandel auf breiterer Basis ist ein weiterer
sinnvoller Schritt in Richtung Zukunftsfähig-
keit. Um so erfreulicher ist es, dass gerade
jetzt der NABU mit BUND und LNU ( Landes-
gemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW
e. V.) in NRW die Initiative Artenvielfalt
gestartet hat. Darüber hinaus können Sie für die
Artenvielfalt auch im eigenen Garten, auf der
Terrasse oder sogar auf dem Balkon tätig
werden. Dafür finden Sie in unserem Heft
einige Anregungen.
In diesem Heft erfahren Sie alles Wissenswerte
über die Initiative und über deren Ziele. Damit
die Volksinitiative Artenvielfalt auch erfolgreich ist, brauchen wir NRW weit
mindestens 66.000 Unterschriften. Je mehr wir gemeinsam sammeln, je mehr
Gewicht bekommt diese wichtige Kampagne. Welche Kriterien es bei der
Beteiligung an der Unterschriftensammlung zu beachten gilt, erfahren Sie auf
den nächsten Seiten.
Bedanken möchte ich mich schon im Vorfeld bei allen, die die Initiative
unterstützen.

Damit wir noch mehr Menschen für den Natur- und Umweltschutz gewinnen
können und somit auch am Mitwirken an unserer gemeinsamen Zukunft
beteiligen können, bieten wir zur Weiterbildung wieder ein buntes Spektrum
an Veranstaltungen / Wanderungen mit „Klassikern“und Neuheiten an.

Kommen Sie gut durch diese unwägbaren Zeiten

Natascha Lenkeit-Langen
Vors. NABU Kreisverband Heinsberg e.V.

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Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
Insekten retten – Artenschwund stoppen
    Unterstützen Sie die
    Volksinitiative Artenvielfalt NRW!

    Gemeinsam mit den anderen beiden großen Naturschutzverbänden in NRW
    dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und der LNU (Landes-
    gemeinschaft Naturschutz und Umwelt) hat der NABU (Naturschutzbund
    Deutschland) die Volksinitiative Artenvielfalt NRW gestartet.
    Ziel der Initiative ist es, durch die Unterschriften von mindestens 66.000
    NRW-Bürger*innen den Druck auf die Landesregierung zu erhöhen, endlich
    eine konsequente Naturschutzpolitik zu verfolgen. Denn trotz dramatischen
    Rückgangs vieler Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten zeigt die Landes-
    regierung bisher keinerlei entsprechende Ansätze. Hier hilft aus Sicht der
    Naturschutzverbände nur ‚Druck von außen‘.
    Das Bündnis fordert die Landesregierung auf, den Verlust an Tier- und
    Pflanzenarten durch ein Handlungsprogramm Artenvielfalt NRW zu stoppen,
    und formuliert acht zentrale Felder:
        1. Flächenfraß verbindlich stoppen
        2. Schutzgebiete wirksam schützen
        3. Naturnahe und wilde Wälder zulassen
        4. Naturverträgliche Landwirtschaft aktiv voranbringen
        5. Biotopverbund stärken und ausweiten
        6. Lebendige Gewässer und Auen sichern
        7. Artenschutz in der Stadt fördern
        8. Nationalpark Senne ausweisen
    Nordrhein-Westfalen als dichtbesiedeltes Bundesland steht hier vor enormen
    Herausforderungen. „Ob Klimaschutz, Rohstoffabbau, Land- oder Forst-
    wirtschaft und ein nicht naturverträglicher Umgang mit unseren Gewässern,
    NRW muss an vielen Stellschrauben drehen, um den Verlust der Artenvielfalt
    zu stoppen“, so die NABU-Landeschefin Dr. Heide Naderer. Die Vorschriften
    und Gesetze zum Schutz von Arten und Lebensräumen dürften nicht
    aufgeweicht werden. „Im Gegenteil: Wir müssen diese Instrumente
    konsequent im Sinne des Artenschutzes und der Biodiversität fortentwickeln.
    Hierzu werden die Naturschutzverbände konkrete Vorschläge vorlegen“, so
    Naderer weiter.
    Für einen Erfolg der Initiative müssen 0,5% der volljährigen NRW-
    Bürger*innen den Appell unterzeichnen. In dem Fall muss sich der NRW-
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Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
Landtag mit den Forderungen befassen. Am Beispiel des erfolgreichen
        bayerischen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ zeigt sich, dass vielen
        Menschen mittlerweile die dramatische Lage von Artenvielfalt und
        Naturschutz bewusst ist und dass von der Politik ein Kurswechsel erwartet
        wird.
        Um auch in NRW die nötige Aufmerksamkeit für die Volksinitiative
        Artenvielfalt zu erreichen, sind die initiierenden Verbände auf die Mithilfe
        von Unterstützer*innen angewiesen. Gesucht werden engagierte
        Bürger*innen, die z.B. über Social Media-Kanäle sowie das Verteilen von
        Flyern und Plakaten auf die Initiative hinweisen. Zentral ist außerdem
        natürlich die Unterstützung bei der Sammlung von Unterschriften, z.B. im
        Bekanntenkreis, der Nachbarschaft, dem beruflichen Umfeld, durch Auslage
        der Listen in Geschäften, Freizeit- oder Bildungseinrichtungen.
        Seien Sie dabei! Unterstützen Sie die Volksinitiative Artenvielfalt NRW
        durch Ihre Unterschrift und machen Sie andere darauf aufmerksam!
        Detaillierte Informationen, Unterschriftenlisten und Kommunikations-
        materialien finden Sie unter dem Link https://artenvielfalt-nrw.de.
        Lokale Ansprechpartner und Informationen des NABU für Wegberg, Erkelenz
        und Hückelhoven können unter www.nabu-wegberg.de abgefragt werden.

        Autor: Julia Offermanns

Foto: Gabriele Kau old

                                                                                       5
Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
Landwirtschaft und Artenvielfalt ein Gegensatz?
    Oder wie können sich Landwirtschaft und Naturschutz versöhnen?
    Zusammen mit dem Klimawandel stellt der Verlust der biologischen Vielfalt
    die gegenwärtig größte ökologische Bedrohung für uns Menschen dar. Von
    Jahr zu Jahr gibt es immer weniger Bienen, Schmetterlinge und andere
    Insekten. Der damit verbundene Rückzug vieler heimischer Vogel- und
    Pflanzenarten ist dramatisch. Heute leben in Europa über 300 Millionen
    weniger Brutpaare von Vögeln als vor 25 Jahren! Auch werden die
    Lebensräume anderer Tiere wie Feldhase, Feldhamster und Rebhuhn immer
    weniger. Der Bestand des Rebhuhns sank europaweit um über 94 %, in der
    Schweiz gilt es bereits als verschollen. Eine artenreiche Natur ist aber eine
    notwendige Grundlage auch für die Ernährung und die Gesundheit der
    Menschen.
    Was viele nicht wissen: Jahrtausende lang förderte die bäuerliche
    Landwirtschaft die Artenvielfalt: Erst durch die Rodung von Wäldern konnten
    Arten der Steppen bei uns einwandern. Die Umrandung der Äcker mit
    blühenden Hecken, Äcker und Randstreifen voller Wildblumen und eine
    häufige Fruchtfolge waren ein gewohntes Bild.
    Jedoch ist eines inzwischen klar:
    Das Bild hat sich im Zuge der vermehrten
    Industrialisierung der Landwirtschaft
    drastisch     verändert:   Nutzungsinten-
    sivierung, Ausräumung der Landschaft,
    Massentierhaltung, Pestizideinsatz und
    Überdüngung führten und führen immer
    noch und immer stärker zu einem
    massiven Verlust der Artenvielfalt.
    Hiervon zeugen große Monokulturen wie Foto: Gabriele Kaufhold
    z.B. mehrere Fußballfeld-große Mais-
    felder - keine Hecken und Bäume stören hier die Bearbeitung. Dies gefährdet
    nicht nur die Insekten und Vögel sondern auch das Grundwasser und sogar die
    Meere (etwa Überdüngung der Nordsee). Außerdem heizt die industrielle
    Landwirtschaft auch die Klimakrise an. Methan aus der Rinderhaltung und
    Lachgas aus Düngern sind noch viel stärkere Treibhausgase als Kohlendioxid.
    Und dies geschieht auch noch mit Mitteln aus der EU: Bisher profitieren durch
    das hochkomplizierte, bürokratische und ineffiziente Fördersystem der EU nur
    die hochintensiven Landwirtschaftsbetriebe:
    Tatsächlich fließen 40 % des gesamten EU-Haushalts in eine Landwirtschaft,
    die der Natur und somit uns Menschen abträglich ist.

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Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
Als Nebeneffekt sterben landwirtschaftliche Betriebe mit kleineren Strukturen
und nur wenig Geld fließt in den Naturschutz.
Daher sieht der NABU die derzeitige Reform der GAP (gemeinsame
Agrarpolitik der EU) als die „größte Chance in diesem Jahrzehnt, die
Bedingungen für die überfällige Veränderung der Landwirtschaft zu schaffen –
mit europaweit fairen Wettbewerbsbedingungen.“
Hier die eine Kurzfassung der Forderungen des NABU an die GAP :
Space for Nature : Mehr Platz für Artenvielfalt
Mind. 10 % der Fläche sollen Agrarbetriebe nicht bewirtschaften, sondern in
Form von mehrjährigen Brachen, Blühflächen oder Hecken der Natur
überlassen.
Money for Nature: Naturschutzleistungen belohnen
Landwirte, die mehr für die Natur tun, als das gesetzliche Minimum
vorschreibt, müssen damit Geld verdienen können, auch als Zeichen der
gesellschaftlichen Anerkennung (mind. 15 Milliarden Euro pro Jahr aus dem
EU- Agrarhaushalt).
Change for Nature:
Umbau in der Landwirtschaft fördern, damit die zukünftige Landwirtschaft
naturverträglich und klimaneutral wird. Dafür muss ein grundlegender Wandel
in der Agrar- und Ernährungspolitik her.
Der Erhalt der Umwelt ist ein Gemeinwohl. Daher muss eine naturverträgliche
Landwirtschaft angemessen honoriert werden, so dass auch Bauern mit
kleinen und mittleren Betrieben davon profitieren.
Die ausführliche Fassung ist nachzulesen auf der Homepage des NABU
(www.nabu.de).
Nicht zufällig ist die Landwirtschaft eines der 8 Handlungsfelder der jetzt
startenden Volksinitiative Artenvielfalt (artenvielfalt-nrw.de).
Wenn man tiefer hinter die Forderungen für Naturschutz schaut und das
Engagement und auch die Betroffenheit vieler Menschen im Hinblick auf die
globale Umweltkrise erlebt, lässt sich feststellen, dass es nicht unbedingt
Landwirtschaft versus Natur heißen sollte, sondern dass Landwirtschaft als ein
Stück Natur betrachtet werden muss. Wir Menschen gehören nicht nur zur
Natur, sondern sind untrennbar mit ihr bzw. einer lebendigen Erde verbunden.
Daraus ergibt sich, dass es Zeit ist, der Natur eine Währung zuzusprechen, und
zwar eine Währung mit dem höchsten Wert - denn unser aller Leben und das
der zukünftigen Generationen hängt davon ab. Und den Landwirten würde
hier auch als Umweltkenner und Naturliebhaber eine verantwortungsvolle
Rolle zukommen, denn die Hälfte von ganz NRW wird landwirtschaftlich
genutzt und könnte dann wieder zu einem Stück lebendiger Erde gesunden,
aus dem wir Nahrung beziehen.
Autoren: Iris Blenkle + Michael Straube
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Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
Projekt Kiebitzschutz im Kreis Heinsberg
    Einleitung
    Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist ein typischer Vogel der Agrarlandschaft.
    Sein auffälliger Flug zur Balzzeit und seine typischen Rufe gehören mit zu den
    ersten Anzeichen des nahenden Frühjahrs. Seinem typischen „Kiwit-Ruf“, den
    er während des Fluges von sich gibt, verdankt der Kiebitz auch seinen Namen.
    Früher war der taubengroße Vogel mit seinem schwarzen grün schillernden
    Rückengefieder, seiner weißen Brust und seiner Federholle (so werden zwei
    lange, schmale Schmuckfedern an seinem Hinterkopf genannt) in Deutschland
    und in Nordrhein-Westfalen weit verbreitet. Durch deutschlandweite
    Rückgänge des Kiebitz von allein über 80% in den letzten 30 Jahren ist der
    Kiebitz auch im Kreis Heinsberg in vielen Bereichen stark gefährdet oder
    schon verschwunden.
    Die Naturschutzstation Haus Wildenrath e.V., Biologische Station für den
    Kreis Heinsberg und die Stadt Mönchengladbach, setzt sich seit 2018 für den
    sympathischen Flugakrobaten ein, damit er im Kreis Heinsberg und auch in
    der Stadt Mönchengladbach eine Zukunft hat.
    Brutvogel der Agrarlandschaft
    Der Kiebitz ist, neben Feldlerche, Rebhuhn und Co eine typische Art der
    Agrarlandschaft. Meistens kehrt er im März aus seinen Über-
    winterungsgebieten in die Brutgebiete zurück. Heute ist der Feldvogel mit
    seiner Federholle und seinem schwarz-weißen Gefieder vielen Menschen nicht

    mehr bekannt. Als Bodenbrüter nutzt der Kiebitz vorwiegend anmoorige
    Flächen und Feuchtgrünländer, die inzwischen allerdings im Kreis Heinsberg
    selten geworden sind. Daher werden heutzutage Ackerflächen als
    Ersatzstandort angenommen. Oftmals nutzt er Sommerfrüchte wie Mais,
    Kartoffeln oder Rüben sowie noch nicht bewachsene („schwarze“) Äcker zur
    Brut. Hier hat er eine gute Übersicht mit geringer Vegetationshöhe und kann
    so Beutegreifer schon früh erkennen. Zu Beginn der Brutsaison im März
    werden auch Ackerschläge mit eingesätem Wintergetreide als Brutstandort
    genutzt. Die Brutaktivität bei uns im Kreis beginnt ab Mitte März und

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Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
überschneidet sich hierbei mit der Bodenbearbeitung für die Sommerkulturen,
wobei die Gefahr groß ist, dass die Gelege zerstört werden.
Neben Gelegeverlusten durch Bearbeitung spielt im natürlichen System die
Prädation durch Säugetiere wie den Fuchs, Greif- oder Rabenvögel eine Rolle.
Der Kiebitz brütet, wenn möglich, in lockeren Brutkolonien und zusammen
können die Alttiere oftmals Prädatoren vertreiben und so die Gelege oder
Jungvögel schützen. Nicht jeder Überflug eines Greifvogels, einer Rabenkrähe
oder die nächtlichen Streifzüge des Fuchses führen somit zu vollständig
geleerten Gelegen. Die Bodenbearbeitung trifft jedoch praktisch alle Nester
gleichzeitig.
Rückgang und Verbreitung
Der bundes- wie landesweit festgestellte Rückgang des Kiebitzes ist auch
deutlich im Kreis Heinsberg zu sehen. Wurden die Bestandszahlen im Jahr
2012 (Gellissen 2012) noch auf 600 Brutpaare geschätzt, liegt der Bestand des
früher häufigen Vogels inzwischen deutlich darunter. Es gibt zahlreiche
Beispiele für das Verschwinden des Kiebitz im Kreis: Konnten in Übach-
Palenberg 2004 noch 11 Kiebitz-Reviere erfasst werden, so sind hier
inzwischen keine Nachweise mehr bekannt (Bommer, schriftliche Mitteilung
2020). Auch in der Teichbachaue nahe Brachelen wurden zwischen 2010 und
2016 jährlich 4 bis 13 Kiebitz-Reviere nachgewiesen (Rütten et al. 2017).
Auch hier wurden 2020 keine Kiebitze mehr erfasst.
Gelegeschutz + Strukturvielfalt = Kiebitzschutz
Um diesen enormen Rückgang entgegenzutreten und dafür zu sorgen, dass
auch in Zukunft die sympathischen Flugakrobaten im Kreis Heinsberg zu
beobachten sind, wurde 2019 das Projekt „Kiebitz gemeinsam schützen“
durch die Naturschutzstation Haus Wildenrath begonnen. Der Schutz und die
Förderung vom Kiebitz soll durch Gelegeschutz sowie die Erhöhung der
Strukturvielfalt in der Landschaft erfolgen. Neben dem Kiebitz profitieren
hierbei viele weitere Feldvogelarten wie Feldlerche und Rebhuhn von
Struktur-Elementen in der Agrarlandschaft.
Der Gelegeschutz wird durchgeführt, um den Kiebitzen die Möglichkeit zu
geben, eine begonnene Brut erfolgreich abzuschließen und die Bear-
beitungsverluste zu minimieren. Hierbei werden die Gelege mittels zweier
Stäbe fünf Meter vor und hinter dem Gelege in Bearbeitungsrichtung markiert.
Sie werden so für die LandwirtInnen sichtbar und können kleinräumig bei der
Bearbeitung ausgespart bzw. umfahren werden. Positiv ist, dass hierdurch die
Gelege geschützt werden und den Bewirtschaftenden keine nennenswerten
Verluste beim Ertrag entstehen. Die Methodik der Gelegemarkierung mit Hilfe
von Fernglas, Entfernungsmesser und einer Smartphone-App (NABU-
Bundesverband 2018, NABU-Naturschutzstation Münsterland 2020) wird
                                                                                9
Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
ebenfalls in vielen weiteren Regionen von NRW und Deutschland
     durchgeführt.
     Ein weiterer Baustein des Kiebitzschutzes ist die Erhöhung der
     Strukturvielfalt in der Agrarlandschaft. Nach dem Schlüpfen sind die jungen
     Kiebitze zwar Nestflüchter, sind allerdings noch mehrere Wochen von ihren
     Eltern abhängig und gehen auf dem Boden auf Nahrungssuche nach Insekten
     und deren Larven, Würmern, Schnecken sowie auch pflanzlicher Kost. Neben
     einem guten Nahrungsangebot (vor allem eiweißreiche Insekten) spielt
     ausreichend Deckung eine wichtige Rolle, damit die Jungtiere vor
     Beutegreifern geschützt sind. Extensiv genutzte Landschaftselemente wie
     Brachflächen und Blühstreifen sind für die erfolgreiche Jungenaufzucht der
     Kiebitze enorm wichtig und sind heutzutage leider nur noch sehr selten zu
     fnden. Feuchte Senken, die ohnehin schwer bestellbar sind, könnten bei der
     Bewirtschaftung ausgelassen werden und so ein gutes Nahrungshabitat für den
     Kiebitz darstellen.
     Der Kiebitzschutz gelingt nur zusammen!
     Das Projekt Kiebitzschutz funktioniert nur in Zusammenarbeit von allen
     Akteuren in der Agrarlandschaft. So gab es vor Projektbeginn einen Austausch
     der Naturschutzstation mit der Landwirtschaftskammer (LWK NRW), der
     Kreisbauernschaft (RLV) und der Unteren Naturschutzbehörde Kreis
     Heinsberg (UNB HS). Auch ehrenamtlich aktive Naturschützer sind bei der
     Erfassung und dem Markieren der Gelege eingebunden. Alle LandwirtInnen
     im Kreis wurden vor der Brutsaison des Kiebitzes über die Arbeiten und Ziele
     des Kiebitzschutz-Projektes und die Möglichkeiten, wie dem Kiebitz geholfen
     werden kann, informiert. Erfasste Gelege wurden in der Brutsaison der
     Landwirtschaftskammer gemeldet und von dieser direkt an die Be-
     wirtschaftenden weitergeleitet, so dass diese bei der Bewirtschaftung
     ausgespart werden sollen. Durch die UNB Heinberg wird hinsichtlich von
     landesweiten Förderprogrammen, wie z.B. Vertragsnaturschutz beraten, um
     die oben angesprochene Strukturvielfalt zu erhöhen.
     Ergebnis
     2019 wurde im Kreis Heinsberg die Gelegemarkierung im Selfkant begonnen
     und hier konnten 47 Gelege markiert werden. Nach erfolgreichem Start des
     Kiebitzschutzprojektes wurde die Erfassungs- und Markierungskulisse 2020
     auf den gesamten Kreis Heinsberg ausgedehnt. Im Jahr 2020 konnten bereits
     113 Gelege markiert werden . Das größte Schwerpunktvorkommen ist hierbei
     im Selfkant zu finden. Die Zusammenarbeit aller Akteure funktioniert
     größtenteils sehr gut und es konnten hierdurch ein Großteil der Gelege
     geschützt werden.

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Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
Ausblick
Auch in den kommenden Jahren wird der Kiebitzschutz im Kreis Heinsberg
fortgeführt mit dem Ziel, den starken Bestandsrückgang des Kiebitzes zu
unterbrechen und wenn möglich eine Bestandserholung herbeizuführen.
Hierbei kommt es stark auf eine Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren,
aber vor allem auf die Bewirtschaftenden an. Durch den Gelegeschutz sollen
die Bruten erfolgreich abgeschlossen werden können. Denn es hat sich
gezeigt, dass die Verluste durch die Bodenbearbeitung einen gewichtigen
Faktor darstellen und die Reduzierung dieser Verluste ein wirksames
Instrument im Rahmen des Kiebitzschutzes ist.
Durch eine Erhöhung der Strukturvielfalt soll die Nahrungsgrundlage und
die Deckung für die Jung- und auch Altvögel verbessert werden. Hierdurch
würden neben dem Kiebitz noch viele weitere Arten der Agrarlandschaft, wie
Rebhuhn, Feldlerche und Schafstelze sowie zahlreiche Insektenarten
profitieren. An diesem Punkt ist ebenfalls der politische Wille gefragt, um
durch Förderprogramme wie den Vertragsnaturschutz fachlich und finanziell
passende Maßnahmenpakete für die Bewirtschaftenden zur Verfügung zu
stellen.
Wenn die Kombination aus Gelegeschutz, insektenreicher Nahrung sowie
ausreichend Deckung zusammenkommt, kann sich der Bestand des Kiebitzes
im Kreis Heinsberg hoffentlich sogar erholen.
Bis es soweit ist, liegt noch ein langer Weg vor allen Beteiligten. Aber durch
das Projekt „Kiebitz – gemeinsam schützen“ ist ein positiver Anfang gemacht,
auf den es in den Folgejahren aufzubauen gilt.

Literatur
Andretzke H., Schikore T., & Schröder K. (2005): Artensteckbrief Kiebitz. In:
Südbeck P. et al. (Hrsg.): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel
Deutschlands. S. 324-325. Radolfzell

                                                                                 11
Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
Gellissen M. (2012): Die Vögel des Kreises Heinsberg. NABU Kreisverband
     Heinsberg e.V.
     NABU-Naturschutzstation Münsterland (2020): Artenschutz: Kiebitz. Online
     unter:
     http://www.nabu-naturschutzstation-muensterland.de/artenschutz/kiebitz/
     meldeaufruf-kiebitz-feldflur.html. Abgerufen am 19.6.2020
     NABU-Bundesverband (2018): Kiebitze schützen. Ein Praxishandbuch.
     Bommer H.-G. (2020): Schriftliche Mitteilung an den Verfasser.
     Rütten G., Thomas A. & Gellissen M. (2017): Entwicklung der
     Brutvogelbestände durch Wiedervernässung der Teichbachaue im Kreis
     Heinsberg 2005 bis 2016. Charadrius 53 (2017), S. 178-184

     Autoren:
     Naturschutzstation Haus Wildenrath e.V.
     Naturparkweg 2, 41844 Wegberg
     Alexander Terstegge, Dr. Brigitta Szyska & Astrid Linzen

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Insektenfreundlich ?!
„Bienenweide” oder „Insektenfreundlich”, so prangt es oft auf den Samen-
tütchen im Gartencenter. Ansprechend wird dort die ideale Blumenwiese
versprochen, gerne mit Klatschmohn und Kornblume bebildert. Meist reicht
die Samenmischung für 1 bis 2 m², soviel kann man auf den heutigen kleinen
Grundstücken erübrigen, also gekauft und das Gewissen beruhigt: man tut ja
was für die Umwelt!
Der NABU Wegberg hat sich im Zuge von Planungen mehrfach mit Blumen-
wiesen-Mischungen beschäftigt und festgestellt: das meiste ist Nepp!
In vielen Mischungen sind Samen von gefüllt blühenden Pflanzen zu finden,
obwohl für Insekten nur die einfachen, offenen Blüten erreichbar und damit
als Nahrungsquelle geeignet sind. Sonnenblumen gibt es „für Allergiker”
sogar Pollenfrei zu kaufen! Also eine hochgezüchtete Sorte, an der für In-
sekten weniger zu holen ist, sie sammeln nämlich nicht nur Nektar. Viele
Wildblumen gedeihen nur auf mageren Böden, das heißt, der Gartenboden
müsste vor der Aussaat der Samenmischung erst noch mit Sand abgemischt
werden.
Und, was viele nicht wissen: es gibt – wegen der unterschiedlichen Böden –
regional ganz unterschiedliche Bestände an Wildblumen, „die eine” Mischung
für ganz Deutschland gibt es nicht. Wer sich also für ein Stückchen Wild-
blumenwiese interessiert, muss sich ein wenig informieren, und am besten bei
einem Anbieter, der sogenanntes Regiosaatgut im Angebot hat, bestellen.
Was tun?
Sie können natürlich auf einem gemütlichem Spaziergang die Samen Ihrer
Lieblingsblumen sammeln und diese im Garten ausstreuen. Es gibt auch einige
wenige Staudengärtnereien, die Wildblumen anbieten, drei sind auf der
nächsten Seite aufgelistet.
Wenn Sie doch lieber ein Samentütchen kaufen möchten, achten Sie auf
folgendes:

     •   nur Regionalsaatgut norddeutsche Tiefebene (für unsere Region meist
         als R2 bezeichnet)
     •   offene Blüten, Samen heimischer Wildstauden
     •   lieber hoher Blumenanteil, weniger Gräser (vertrocknen im heißen
         Sommer)

Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an Ihre NABU-
Gruppe.

Autor: Gisela Stotzka
                                                                               13
Anbieter von Wildpflanzen:
     Gartenhof Backhaus, Heilstr. 34, 52525 Heinsberg – Waldenrath
     gartenhofbackhaus@gmx.de
     Staudengärtnerei Gaißmayer, Jungviehweide 3, 89257 Illertissen
     info@gaissmayer.de
     Kräuter- und Wildpflanzengärtnerei Strickler, Wormser Str. 78, 55232 Alzey,
     https:/www.gaertnerei-strickler.de/

     Samenmischungen:
     Rieger und Hofmann GmbH, https://www.rieger-hofmann.de/rieger-hofmann-
     shop/mischungen.html

     Tipps und Anregungen:
     www.tausende-gaerten.de

       Natur     Foto: Gisela Stotzka
                                               Foto: Daniel Stotzka

       genießen
       ist einfach.
                                              Wenn man einen Finanzpartner
                                              hat, der sich auch für die Umwelt
                                              engagiert. Wir setzen uns für
                                              Projekte zu erneuerbaren
                                              Energien und Klimaschutz in
                                              ganz Deutschland ein.

            www.kreissparkasse-heinsberg.de

14
1m²
Schottergarten                Kosten:
                              10 cm Bodenaushub entsorgen 10,-
                              Vlies                        3,-
                              10 cm Schotter              12,-
                                             zusammen     25,- €

                               Pflege:
                               monatlich 15 Min. Samenaufwuchs
                               und Müll entfernen

                               Ergebnis:
 Foto: Rolf Stotzka            toter Boden, eintönige Fläche,
                               erhöhte Hitzeabstrahlung im Sommer,
                               kaum Nachtabkühlung

Staudengarten                  Kosten:

                               40 Krokusse                    2,00
                               10 Tulpen                      3,50
                               1 Küchenschelle                1,80
                               1 Glockenblume                 1,50
                               1 Katzenminze                  1,75
                               1 Taglilie                     2,50
                               1 Kugeldistel                  2,20
                               1 Rudbeckie                    1,75
                               1 Fetthenne                    2,50
                               1 Anemone                      3,20
Foto: Rolf Stotzka
                               + Dünger        zusammen      25,00 €

Pflege: monatlich 15 Min. Verblühtes und Unkraut entfernen

Ergebnis: lebendiger Boden, Wassernutzfläche, hunderte Kleinstlebewesen,
Blüten von Frühjahr bis Herbst, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge,
Vogelzwitschern
                    und jede Menge Spass an der Natur

Autor: Gisela Stotzka

                                                                           15
Eine Win Win Situation für den Insektenschutz
     Das Insektensterben ist seit mehreren Jahren ein brandaktuelles Thema. Nach
     Untersuchungen in NRW ist die Biomasse der Fluginsekten seit 1989
     mancherorts um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Nicht nur die Zahl der
     Arten, sondern auch die der Individuen befindet sich in einem dramatischen
     Sinkflug.
     Wir haben uns als NABU Selfkant ausgiebig mit dem Thema befasst und in
     einem ersten Schritt bereits im Jahr 2019 mit Saatgutspenden die erfolgreiche
     lokale Aktion „Bienen EinMalEins“ unterstützt.
     Bei der Aktion werden Schulkinder über die Schulen vorbereitet und mit
     Saatgut-Sets ausgestattet. In ihrer Freizeit klären sie in kleinen Gruppen
     Nachbarn auf und verschenken anschließend das Saatgut für einen
     Quadratmeter (EinMalEins) Insektenwiese. Durch das Engagement der Kinder
     erhält das Thema einen Türöffner in tausende Familien. Die Kinder erreichen
     nicht nur bereits überzeugte Umweltschützer, sondern ganze Ortschaften und
     Familien, die es werden wollen.
     Zusammen mit den Schulen, Kindern und Familien möchte die Aktion das
     Umweltbewusstsein in den Ortschaften wecken und den Teilnehmern einen
     einfachen Einstieg in den Naturschutz anbieten. Man möchte Toleranz
     schaffen für Biodiversität in den Gärten und Ortschaften, und ein Umdenken
     anstreben in Bezug auf den Schutz und Erhalt von Lebensräumen für Bienen
     und Insekten.

     Beim Monatstreff im November 2019 wurde eine
     weitere Idee geboren. In den mittlerweile vier
     durch     den    NABU       Selfkant    betreuten
     Streuobstwiesen sollte zusätzlich auch etwas für
     den Insektenschutz getan werden.
     Große Insektenhotels sollten aufgestellt werden,
     die neben dem Nutzen für die Insekten auch den
     Besuchern, Spaziergängern und Anwohnern der
     Obstwiesen aufzeigen sollen, wie praktischer
     Insektenschutz umgesetzt werden kann.
     Nach den ersten Überlegungen war schnell klar, Foto: Erich Beumers
     dass der Bau der Insektenhotels nicht zusätzlich zu
     den zahlreichen Biotoppflegeaktionen in der Herbst-Wintersaison 2019/20 von
     den Mitgliedern geleistet werden konnte.

16
Da in den zurückliegenden Jahren bereits einige gemeinsame Ernteaktionen
mit     der Katharina Kasper ViaNobis GmbH in unseren Obstwiesen
stattgefunden hatten, kam die Idee, die Insektenhotels von der
arbeitstherapeutischen Werkstatt der ViaNobis fertigen zu lassen.
In einem gemeinsamen Termin wurde man sich schnell einig, plante Aufbau,
                        Aussehen und Material der Hotels und startete
                        bereits im Januar 2020 mit der Fertigung des
                        ersten    von    fünf   beauftragten      großen
                        Insektenhotels.
                          Die Coronakrise und die damit verbundene
                          Einstellung der Arbeiten in der Therapiewerkstatt
                          für viele Wochen, verhinderten leider die
                          Fertigstellung im Frühjahr. Aber die ersten beiden
                          beeindruckenden Insektennisthilfen konnten im
                          Mai dann auf der Obstwiese Gangelt West und
                          Gangelt Nord aufgestellt werden. Ein weiteres in
 Foto: Erich Beumers      Langbroich folgte im Juni und die letzten beiden
                          wurden in der Obstwiese Breberen und im Gebiet
des „Heggeströpers“ in Birgden im August und September aufgestellt.
Es sind echte Kunstwerke, die von der ViaNobis Truppe mit viel Kreativität
und gekonnter Handwerkskunst angefertigt wurden. Hartholzblöcke mit
Bohrungen verschiedener Durchmesser, Markstängel von Holunderästen.
hohle Aststängel und handgefertigte Tonbilder mit verschiedenen Löchern
wurden in Modulbauweise in einen 1,5 x 2 m großen massiven Holzständer
mit Dach eingebaut.
Bereits wenige Wochen nach dem Aufstellen konnte man feststellen, dass die
Insekten die Nisthilfen sehr gut annehmen. Zudem sind diese auch optisch
eine echte Bereicherung in unseren Streuobstwiesen.
Sowohl für den NABU Selfkant wie auch für die Katarina Kasper ViaNobis
GmbH war die gemeinsame Aktion eine echte Win Win Situation und es bleibt
zu hoffen, dass wir mit unserem Beispiel auch viele Spaziergänger und
Besucher unserer Obstwiesen dazu animieren können, in ihrem privaten
Umfeld den Insektenschutz zu fördern.
Neben diesem erfolgreichen Projekt konnten in diesem Jahr auch noch weitere
gemeinsame Aktionen mit der ViaNobis GmbH durchgeführt werden. So
wurde vom Klosterhof eine 3000 m² große Fläche im Frühjahr mit vom
NABU zur Verfügung gestelltem und mit einer speziell für unsere heimischen
Insekten zusammengestellten Samenmischung eingesät. Im September wurde
                                                                               17
nach gemeinsamer Ernte in den NABU Obstwiesen eine Versaftungsaktion mit
     der Obstpresse von ViaNobis organisiert.
     Der Insektenschutz wird auch in den kommenden Jahren ein
     Schwerpunktthema des NABU Selfkant bleiben. Wir freuen uns auf viele
     weitere interessante Projekte.
     Aktuell weisen wir noch auf die Volksinitiative Artenvielfalt hin, die im Juli
     2020 gestartet ist. Ziel dieser Volksinitiative ist der Erhalt und die Förderung
     der Artenvielfalt in Nordrhein-Westfalen. Es werden notwendige Maßnahmen
     gefordert, die und in die Landesgesetze sowie die entsprechenden Programme
     aufzunehmen und verbindlich umzusetzen sind.

                         Foto: Erich Beumers

     Informationen hierzu unter https://artenvielfalt-nrw.de
     Fotos und Berichte zu den einzelnen Aktionen des Nabu-Selfkant auch unter
     www.nabu-selfkant.de

     Homepage der Aktion „Bienen EinMalEins“ www.bieneneinmaleins.de

     Autor: Erich Beumers

18
Buchtipp
Rheinhard Witt / Katrin Kaltofen:
Klimawandel: Fluch oder Chance?
ISBN 978-3-9818573-3-7 25,-€

Der Untertitel des Buches “Erfahrungen und Lösungen aus naturgärtnerischer
Praxis” erklärt die Ausrichtung dieses Buches: Rheinhard Witt ist ein Pionier
in der Anlage von Naturgärten und Dachbegrünung unter Verwendung von
heimischen Wildpflanzen. Wildpflanzen gelten
gemeinhin als robust, hitzeverträglich und
unkompliziert im Anwachsen. Doch gilt das in
Zeiten des Klimawandels immer noch? Rheinhard
Witt und Katrin Kaltofen haben Langzeitstudien
betrieben, sind in den letzten Jahren quer durch
Deutschland, Österreich und Südosteuropäische
Länder gefahren und haben Wildblumen-
pflanzungen und Naturflächen beobachtet. So ist
ein Buch entstanden, das die Veränderungen mit
sehr vielen aufschlussreichen Bildern festhält, das
Empfehlungen gibt, wie man Anpflanzungen
optimiert und wo auch die eigenen früheren
Boden- und Bewässerungsvorschläge den neuen
Anforderungen angepasst wurden. Rasen, Wiesen,
Wildblumenbeete, Gehölze, Hecken, alles wird dem kritischen Blick hin-
sichtlich der letzten heißen Sommer unterworfen, Zusammenhänge werden
erklärt und Lösungswege aufgezeigt, wie trotzdem artenreiche Blühflächen
erzielt werden können. Dieses Buch ist nicht nur ein “Muss” für
Wildblumenfans, sondern auch ein Ratgeber für nachhaltige Stadtbegrünung.
Autor: Gisela Stotzka

 Foto: Daniel Stotzka                 Foto: Daniel Stotzka

                                                                                19
Turmfalken auf einem Friedhof
     Im Frühsommer 2020 erreichte den NABU Wegberg die Mitteilung einer
     spannenden Beobachtung aus einem Erkelenzer Ortsteil.

     Ein Turmfalkenpaar hatte im Frühjahr ein altes Krähennest in einer großen
     Tanne auf einem Friedhof zum Brüten besetzt. Ende April/ Anfang Mai war
     schließlich das erste Betteln eines Jungvogels zu hören. Jeder größere
     Eindringling, Krähen, Elstern, Sperber, auch größere Vögel wie Mäuse-
     bussarde und Graureiher, wurde von den Altvögeln in einem Umkreis von ca.
     50 Metern attackiert und aus dem „Luftraum“ hinaus eskortiert. Eine
     erstaunliche Menge an Mäusen wurde täglich zum Nest gebracht, meist vom
     männlichen Altvogel. Fast drei Monate lang währte das anstrengende Treiben.
     Am Nest angelangt wurde die Beute häufig dem Weibchen übergeben,
     welches diese schließlich weiter verfütterte.

        Foto: Ondrej Datka

     Am 12. Juli verließ schließlich ein erster Jungvogel mit lautem Gezeter das
     Nest um in den folgenden Wochen regelmäßig Flüge mit den Eltern zu
     unternehmen.
     Auffallend war allerdings, dass die adulten Vögel das Nest weiterhin mit sehr
     viel Futter in den Fängen anflogen. Und siehe da, zweieinhalb Wochen,
     nachdem das erste Junge das Nest verlassen hatte, wurden drei neue Nestlinge
     sichtbar.

20
Foto: Ondrej Datka

   Foto: Ondrej Datka

Diese Nachzügler verließen fast zeitgleich am 28./29.07. für kurze Ausflüge
das Nest, konnten sich aber noch nicht dazu entschließen die heimische Tanne
zu verlassen. Was vielleicht auch ganz gut war, denn während der gesamten
Aufzuchtzeit gab es immer wieder Konflikte mit attackierenden Krähen, die
von den Elternvögel abgewehrt werden mussten.

   Foto: Ondrej Datka

Mit geschlagenen Mäusen auf den Nachbarbäumen sitzend versuchten die
Elternvögel bald ihre Jungen zu ersten Flugversuchen zu motivieren. Bis Mitte
August verbrachten die Jungen schließlich mehr und mehr Zeit in benach-
                                                                                21
barten Bäumen, so dass das Nest bald verwaist war. Die Bettelrufe der Jungen
     waren aber noch jeden Tag zu hören.

        Foto: Ondrej Datka

     Zunehmende Angriffe von Krähen auf die Turmfalken-Jungvögel, bei größerer
     Gruppenbildung auch auf die Altvögel, veranlassten die Turmfalken-Familie
     dann doch diesen Teil ihres Reviers zu verlassen. Einzelne Vögel kamen bis in
     den September hinein gelegentlich und kurz auf den Friedhof zurück.

       Foto: Ondrej Datka

22
Wie nun ist der große Abstand zwischen dem Flügge werden des ersten
Jungtieres und der später folgenden Dreiergruppe zu erklären? Die Lösung ist
einfach, aber spannend zu beobachten. In Jahren mit guter Nahrung-
sversorgung, also vor allem mit vielen Mäusen, kommt es gelegentlich zu
einer Zweitbrut, seltener auch zu einer Schachtelbrut. Dann wird in einem Teil
des Nestes vom Weibchen das Zweitgelege bebrütet, während die noch nicht
flüggen Jungen der Erstbrut vom Männchen versorgt werden.

Der NABU Wegberg dankt Herrn Datka, der uns beeindruckende Fotos zur
Verfügung stellte und die Turmfalken-Brut und Entwicklung über Monate
hinweg beobachtet und schriftlich festgehalten hat.

Autor: Gabriele Kaufhold

           Foto: Gabriele Kaufhold

                                                                                 23
Quartiere für Schleiereule und Steinkauz gesucht!
     Steinkauz (Athene noctua) und Schleiereule (Tyto alba) haben ebenso wie
     viele andere Vogelarten zunehmend Schwierigkeiten, geeignete Nistplätze zu
     finden. Zur Unterstützung dieser Arten hat der NABU Wegberg in
     Zusammenarbeit mit der Naturschutzstation Haus Wildenrath Schleiereulen-
     Nistkästen und Steinkauz-Niströhren bei Hephata in Mönchengladbach bauen
     lassen. Nun werden Örtlichkeiten zur Anbringung der Nisthilfen gesucht.

     Der Steinkauz ist eine kleine Eulenart, die in Deutschland vor allem am
     Niederrhein vorkommt. Auch im Kreis Heinsberg ist er trotz Jahrzehnten
     rückläufiger Bestände heute noch die häufigste Eulenart (ca. 200 Brutpaare,
     Gellissen 2012). Er bevorzugt offene, grünlandreiche
     Landschaften mit ganzjährig kurzer Vegetation, die
     ausreichend Jagdmöglichkeiten bieten. Dazu gehören
     Wiesen und Weiden mit alten Kopfbäumen wie sie
     noch stellenweise im Wurm- und Rurtal zu finden
     sind, sowie Streuobstwiesen und -weiden am Rande
     kleiner Ortschaften, die jedoch der zunehmenden
     Bebauung mit Wohn- und Gewerbeansiedlungen zum
     Opfer fallen. Schwindende Baumbestände, in
     Maisäcker umgewandelte Grünlandflächen sowie die
     Modernisierung und Sanierung alter Gebäude tun ihr
     Übriges um den Rückgang der Bestände zu
     beschleunigen. Der Steinkauz steht inzwischen auf der
     Roten Liste und gilt als stark gefährdet.

                                         Die Schleiereule trägt ihren Namen
                                         aufgrund des auffallend hellen, herz-
                                         förmigen Gesichtsschleiers. Als Kultur-
                                         folger nistet sie gern innerhalb mensch-
                                         licher Siedlungen und dort in einzeln
                                         gelegenen, exponierten Gebäuden wie
                                         Kirchtürmen, Scheunen oder Dachstühlen.
                                         Zur Jagd benötigt sie ebenso wie der
                                         Steinkauz      offenes,     strukturreiches
                                         Gelände, wo sie ihre bevorzugten Beute-
     tiere, Feld- und Spitzmaus greifen kann. Seit der Bestand in den 70er Jahren in
     Deutschland als stark gefährdet galt, hat er sich durch gezielte
     Schutzmaßnahmen positiv entwickelt. Dennoch erschweren der Schleiereule
     dichte Bebauung, die zunehmende Sanierung alter Gebäude und das
24
Verschließen von Einflugmöglichkeiten, z.B. an Kirchtürmen zum Schutz vor
Tauben, die Suche nach geeigneten Nistplätzen.

                                          Um den genannten Tierarten zu helfen
                                          sucht der NABU Wegberg für die
                                          Aufhängung von Niströhren für den
                                          Steinkauz ältere freistehende Bäume im
                                          Umfeld von Gehöften und Streu-
                                          obstwiesen bzw. -weiden mit größeren
                                          Obstbäumen, für das Anbringen von
                                          Nistkästen (100x70x70cm) für die
                                          Schleiereule Scheunen, weiträumige
                                          Dachböden, ungenutzte Trafotürme oder
                                          ähnliche Gebäude im Raum Wegberg,
                                          Erkelenz und Hückelhoven.
                                          Möchten Sie uns dabei unterstützen und
                                          können uns geeignete Quartiere anbie-
                                          ten oder vermitteln?

                                 Dann wenden Sie sich bitte an:
                                 NABU Wegberg, Telefon 02434-6090730,
E-Mail info@nabu-wegberg.de oder an Naturschutzstation Wildenrath
Telefon 02432-933400, E-Mail info@naturschutzstation-wildenrath.de.

Sollten Ihnen Vorkommen von Steinkauz und Schleiereule in Ihrem Umfeld
bekannt sein, nehmen wir hierzu gerne Hinweise entgegen. Auch ehrenamt-
liche Helferinnen und Helfer, die sich aktiv vor Ort um die Nistkästen küm-
mern, sind herzlich willkommen.

Autoren: Julia Offermanns, Gabriele Kaufhold

 Foto: Daniel Stotzka     Foto: Daniel Stotzka                 Foto: Daniel Stotzka

                                                                                      25
Was haben Nilgänse mit Fledermäusen zu tun?
     Eigentlich gar nichts, aber in diesem Fall kam eins zum anderen.
     Mitte Juni 2020 erhielt der NABU Wegberg die entsetzliche Meldung, dass
     eine Anwohnerin in Petersholz zufällig Zeugin der Verschleppung und Tötung
     des Großteils einer Nilgans-Familie auf einem Nachbargrundstück geworden
     war.
     Dort hatten sich zuvor an dem großen Gartenteich zwei Nilgänse niederge-
     lassen, die, unterstützt durch Zufütterung von den Grundstückseigentümern,
     immerhin dreizehn Küken und spätere Junggänse in die Welt entlassen woll-
     ten. Doch dazu kam es nicht mehr. Aufgeschreckt durch einen Schuss konnte
     die Anwohnerin nur noch ein totes Alttier auf dem Teich untergehen sehen,
     während bis auf 2 oder 3 Jungtiere alle übrigen in ein kleines Behältnis ge-
     stopft und vom Grundstück entfernt wurden. Was mit diesen Tieren geschah,
     ist unbekannt.
     Die herbeigerufene Polizei stand vor verschlossener Türe und konnte nur noch
     die Anzeige der Anwohnerin aufnehmen. Auch die Untere Naturschutzbehörde
     in der Kreisverwaltung Heinsberg wurde informiert, denn hier handelte es sich
     um einen Verstoß gegen das Artenschutzrecht, welches im Bundes-
     naturschutzgesetz verankert ist.
     Ein späterer Besuch Foto: Heinz Strunk
     bei der couragierten
     Anwohnerin,      die
     das Geschehen ge-
     meldet hatte, führte
     dann doch noch,
     zwar nicht für die
     Nilgänse, aber für
     die      auf    dem
     Grundstück leben-
     den     Fledermäuse
     der Anwohnerin zu
     einem guten Ende.
     Bei der Ortseinsicht
     wurde an einer rückwärtigen Gebäudemauer ein Fledermausquartier entdeckt.
     Auf dem naturnah gehaltenen Grundstück konnten weitere zahlreiche jagende
     Fledermäuse gesichtet werden. Das ist doch eine Belohnung wert! Die NABU-
     Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ überreicht mit einer Urkunde und
     stilgerecht angebracht durch die Empfängerin soll zukünftig weiteren
     Fledermäusen den Weg weisen.

26
Foto: Michael Straube

Foto: Gabriele Kaufhold                               Foto: Michael Straube

_______________________________________________________________

                                                                   ...so einfach kann Grün sein!

      Schöne Pflanzen
                          Pflanzen für Garten und Landschaft
                          Obstgehölze
                          Wildgehölze
                          Stauden
                          Gebietsheimische Gehölze

                    Terreicken 94 41812 Erkelenz Golkrath          www.baumschule-hallen.de

                                                                                                   27
Gefahr durch Mähroboter und Freischneider
     Überall sind sie mittlerweile zu sehen – kleine selbstfahrende Mäh-
     roboter. Waren sie zunächst in Anlagen mit großen Rasenflächen zu
     finden, deren regelmäßige Pflege aufwändig ist, sieht man sie
     mittlerweile auch in eher kleinen Gärten. Sie übernehmen nicht nur das
     Mähen des Rasens, der kleinteilige Grasschnitt düngt ganz praktisch
     nebenbei das Grün.
     Auf den ersten Blick hat der Einsatz eines Mähroboters also einige
     Vorteile. Dabei wird jedoch ein wichtiger Aspekt außer Acht gelassen:
     Mähroboter bergen eine große Gefahr für Igel, Amphibien und Insekten.
     Zwar stoppen die Geräte, wenn sie auf deutlichen Widerstand stoßen,
     der Körper solch kleiner Tiere reicht hierfür jedoch oft nicht aus.
     Insbesondere Igel, die keine Fluchttiere sind und sich bei Gefahr
     einrollen, tragen immer öfter schwerste Verletzungen davon. Wildtier-
     Auffangstationen verzeichnen stetig ansteigende Aufnahmen verletzter
     Igel, deren Rettung und Pflege aufwändig ist und die aufgrund der
     Schwere ihrer Verletzungen im Anschluss z.T. nicht wieder
     ausgewildert werden können.
     Eine ähnlich große Gefahr geht von sogenannten Freischneidern aus.
     Sie werden eingesetzt, um Flächen zu mähen, die für andere Geräte
     schlecht zugänglich sind. Kleine Tiere, die sich im hohen Gras
     verstecken, werden dabei nicht bemerkt und geraten in die scharfen
     Messer.
     Vielen Nutzer*innen derartiger Geräte ist die davon ausgehende Gefahr
     für die Tiere nicht bewusst. Der NABU möchte daher dafür
     sensibilisieren und empfiehlt – sofern der Einsatz unerlässlich ist – auf
     Folgendes zu achten:
          Mähroboter sollten nicht nachts oder in der Dämmerung fahren.
             In dieser Zeit sind sowohl Igel als auch Amphibien unterwegs
             und werden schnell zu Opfern. Durch die Programmierung der
             Geräte auf Zeiträume, in denen es hell ist und sich auch
             Personen in der Nähe der Mähfläche aufhalten, kann die Gefahr
             für die Tiere deutlich reduziert werden.
          Beim Einsatz von Freischneidern sollte man sich die Mühe
             machen, die unmittelbar zu mähende Ecke kurz zu überprüfen

28
und so Tiere, die sich dort verbergen, zu verscheuchen oder sie
         vorsichtig an einen anderen Ort zu transportieren.
Fest steht jedoch: Mähroboter und Freischneider reduzieren die
Artenvielfalt im eigenen Garten. Gartenbesitzer*innen sollten sich
daher die Frage stellen, ob eine – zumindest in Teilen – eher naturnahe
Gartengestaltung, die die Entfaltung der Tier- und Pflanzenwelt fördert
und zudem wunderschön anzusehen ist, nicht dem scheinbar perfekt
gepflegten Garten vorzuziehen ist.

Autor: Julia Offermanns

 Foto: NABU Datenbank, A. Bobanac

Randnotiz von Gisela Stotzka

Auch durch Laubsauger und Laubbläser werden viele Insekten getötet oder
verletzt, zumal sich gerade im Herbst Insekten gerne ins Laub zurückziehen.
Naturfreunde greifen besser zum guten, alten Laubrechen. Hand - Arbeit ist in
den heutigen kleinen Gärten meistens die bessere Wahl!

                                                                                29
Der NABU trauert um Fried Gebler

     Am 20. Dezember 2019 starb unser guter Freund und Ratgeber Fried Gebler.
     Fried, der lange Jahre zusammen mit seiner Frau Gundula einen Demeterhof
     mit Hofladen geführt hat, war ein ruhiger, aber hartnäckiger Kämpfer für die
     Natur. In unserem Raum ein Pionier der biologischen Landwirtschaft, setzte er
     sich schon früh gegen gentechnisch veränderte Pflanzen ein, kämpfte gegen
     Patente auf Saatgut und lange bevor die Worte “Insektensterben” und
     “Klimawandel” die Presseschlagzeilen erreichten, hielt Fried Vorträge für
     artenreich angelegte Gärten und Äcker. Wenn Geblers zu Vorträgen einluden,
     fanden sich viele Zuhörer ein.
     Immer offen für Neues probierte er gerne neue Sorten aus, auch um jeder
     Pflanze eine Chance zu geben. Bis zuletzt unterstützte Fried Gebler den
     NABU mit Rat und Tat, war regelmäßig mit einem Stand auf den
     Stationsfesten vertreten. Er stiftete für die GartenAG an der Natur-
     schutzstation einen Folientunnel und war Ansprechpartner für Probleme im
     Garten.
     Als seine Krankheit schon weit fortgeschritten war, ließ er auf seinem
     Ackerstück eine kleine Streuobstwiese pflanzen - “auch wenn ich die Äpfel
     nicht mehr essen kann”. Seinen trockenen Humor behielt er bis auf sein
     Sterbebett. Nun wird er – wie er immer sagte - das Geschehen von oben
     betrachten und wahrscheinlich oft den Kopf schütteln über die Fehler, die wir
     machen. Aber leider können wir ihn nicht mehr fragen…..
     Gisela Stotzka
     Foto: Ernst Gebler

30
2021 Veranstaltungsprogramm
Monatliche Termine

Jeden 3. Samstag im Monat von 10.00 - ca. 15.00 Uhr
Arbeitseinsatz auf dem Gelände der Naturschutzstation Haus Wildenrath
(inkl. Verpflegung)

Sie lieben die Natur? Sie arbeiten gerne an der frischen Luft? Bei uns können
Sie alles haben. Hier gibt es immer etwas zu tun. Wir suchen freiwillige,
ehrenamtliche Helfer. Für alle gibt es etwas zu tun. Die Aufgaben sind
vielseitig: im Obstgarten arbeiten, Zäune reparieren, Hecken schneiden,
Schweine füttern, Wiese mähen, Holz sägen, Äpfel ernten und, und, und… Es
macht Spaß und wir haben viel Spaß dabei. Und nach getaner Arbeit lädt die
Naturschutzstation ein zum gemeinsamen Essen. Machen Sie mit.

Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844
Wegberg-Wildenrath
Leitung: Wolfgang Mikysek (Naturschutzstation Haus Wildenrath)
Teilnehmerbeitrag: „Zeitspenden“ sind willkommen.
Anmeldung: wünschenswert, per E-Mail: kevinhayes1960@t-online.de

Jeden 1. Sonntag im Monat von 14.00 - 17.00 Uhr
Hofcafé Haus Wildenrath
Lassen Sie sich verwöhnen mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, den
Ihnen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Natur-
schutzstation Haus Wildenrath, nach einer Wanderung über das Gelände der
Naturschutzstation, oder einfach nur so, zum genießen servieren – im Winter
drinnen, im Sommer auf unserer Sonnenterrasse.
Und wenn Sie Spaß daran haben, mal „hinter der Theke“ zu stehen – das
Hofcafé-Team freut sich auf Ihre Verstärkung.

Treffpunkt: Hofcafé Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844 Wegberg-
Wildenrath

                                                                                31
Veranstaltungen für Kindergruppen

     Jeden 2. und 4. Montag im Monat von 16.00 - 18.00 Uhr
     Mit der NAJU mitten in der Natur
     Zweimal im Monat gehen die NAJU-Kinder montags nachmittags auf Ent-
     deckertour ins Gelände rund um Haus Wildenrath. Dann wird geklettert, ge-
     bastelt, gespielt und beobachtet. Im Frühling werden Nisthilfen gezimmert, im
     Sommer bieten die Bäche im Wald Erfrischung und Spaß, im Herbst steht die
     Apfelernte inklusive Saftpressen an und im Winter werden die Tiere auf dem
     Hof versorgt. Und am Ende - ganz wichtig - ein Plausch am Lagerfeuer, am
     liebsten mit Stockbrot. Interesse geweckt? Dann nix wie anmelden.

     Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844
     Wegberg-Wildenrath
     Info und Anmeldung: info@nabu-wegberg.de

                    insektEN
               kommen gut an
                    … unsere Pflanzen & Stauden!

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Januar
Do., 07.01., von 16.00 - ca. 18.30 Uhr

Winterlagerfeuer
Veranstaltungsart: Naturwanderung für Kinder und Eltern, Menschen mit
Beeinträchtigungen
Je nach Wetterlage wandern wir in der winterlichen Natur rund um Haus
Wilden rath oder machen es uns drinnen gemütlich. Dabei testen wir mit
einem Quiz unser Wissen zur Natur im Winter. Mit Stockbrotbacken und
einem heißen Getränk am Lagerfeuer lassen wir den Abend ausklingen.

Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844
Wegberg-Wildenrath
Leitung: Natascha Lenkeit-Langen (NABU Kreisverband Heinsberg)
Teilnehmerbeitrag: 7,50 € Erw./ 5,- € Kind, NABU-Mitglieder 5,- € Erw./
4,- € Kind
Anmeldung: erforderlich unter Tel.:02432-933400 oder 02453-383487 und/oder
E-Mail: info@naturschutzstation-wildenrath.de oder natascha-langen@t-
online.de

Do., 14.01., 19.00 - 21.00 Uhr

Der Biber im Kreis Heinsberg
Veranstaltungsart: Vortrag/Fauna für Erwachsene und Jugendliche
Der Biber, das größte Nagetier Europas, ist zurück und in NRW heimisch
geworden. Auch zu uns in den Kreis Heinsberg ist der Biber zurückgekehrt
und immer häufiger können Biberspuren entlang von Gewässern beobachtet
werden. Mit dem Biberkoffer im Gepäck gibts es allerlei interessante
Informationen über den Biber. Inklusive Fotoshow von Jürgen Richterich.
Treffpunkt: Molzmühle, In Bollenberg 41, 41844 Wegberg
Leitung: Alexander Terstegge (Naturschutzstation Wildenrath)
Teilnehmerbeitrag: keiner
Anmeldung und Information: unter Molzmuehle@t-online.de

Fr., 15.01., von 9.30 - 12.30 Uhr
Landschaftspflege in Schutzgebieten im Kreis HS
                                                                             33
Veranstaltungsart: Aktivität für Erwachsene und Jugendliche
     Mit Säge und Astschere rücken wir Gehölzaufwuchs zu Leibe, damit Lebens-
     räume von Reptilien einen offenen Charakter behalten. Bitte Arbeitskleidung
     und Handschuhe mitbringen.
     Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844
     Wegberg-Wildenrath
     Leitung: Alexander Terstegge (Naturschutzstation Wildenrath)
     Teilnehmerbeitrag: keiner
     Anmeldung und Information: unter terstegge@naturschutzstation-
     wildenrath.de
     Sa., 16.01., von 10.00 - ca. 15.00 Uhr
     Arbeitseinsatz auf dem Gelände der Naturschutzstation Haus Wildenrath
     ( inkl. Verpflegung)
     Informationen unter “Monatliche Termine” am Anfang des
     Veranstaltungsprogramms
     Sa., 23.01., von 10.00 - 16.00 Uhr
     Malen-Zeichnen-Experimentieren
     Veranstaltungsart: Aktivität für alle
     Jeder Mensch ist ein Künstler! Wir klinken uns für einen Tag aus dem Alltag
     aus und entdecken inmitten der schönen natürlichen Umgebung des NABU
     unsere Kreativität (bei schönem Wetter draußen). Anfängern und
     Fortgeschrittenen werden je nach Wissensstand Grundlagen des Malens und
     Zeichnens vermittelt. Farblehre, Figürlichkeit und Abstraktion… mit Hilfe
     einer Vielfalt des Materials… probieren Sie aus! Es werden unterschiedliche
     Malgründe, Techniken und vor allem natürliche Materialien vorgestellt wie
     Pigmente + Eitempera, Spachtelmasse aus Steinmehl, Kaffeesatz, Sand, Rötel
     und Kohle, aber auch Acryl-, Aquarell- oder Ölfarben. Wir verwenden auch
     Naturprodukte wie Beeren, Rinde, Steinchen, Blätter usw. Jeder Teilnehmer
     kann unter diversen Möglichkeiten der malerischen Darstellung auswählen
     und ein beliebiges Motiv seiner Wahl künstlerisch umsetzen. Auf dieser Basis
     können eigene Ideen umgesetzt und individuelle Projekte entwickelt werden.
     Bitte mitbringen: wahlweise Leinwand, Holz, MDF- oder Malplatten, weichen
     Bleistift, Knetradiergummi, Aquarellstifte, Acrylfarben, Pinsel, sowie
     Kleenex-Rolle, eine Mischpalette und Gefäß für Wasser, Kohlestift, Rötelstift,

34
Tusche, Pastellkreiden….soweit vorhanden. Föhn zur
Trocknungsbeschleunigung. Der Kurs ist inklusive Mittagspause.
Treffpunkt : Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844
Wegberg-Wildenrath
Leitung: Hildegard Burggraef
Teilnehmerbeitrag: bei der Anmeldung erfragen
Anmeldung: unter 0177-7751006, Information unter www.burggraef-
design.de
So., 24.01., von 8.00 - 11.00 Uhr
Gefiederte Wintergäste an den Ophovener Baggerseen
Veranstaltungsart: Naturwanderung, Fauna, Vögel

Im Winter rasten einige Wasservögel an und auf den Abgrabungsgewässern.
Mit etwas Glück können seltene Gänse-, Enten-, Säger- und Taucherarten
sowie der Eisvogel beobachtet werden. Festes Schuhwerk oder Gummistiefel
wird empfohlen. Bitte Fernglas nicht vergessen!

Treffpunkt: Ophovener Baggerseen, Wassenberg, K 34, Tenzer Beton
(Wirtschaftsweg)
Leitung: Martin Gellissen (NABU Kreisverband Heinsberg)
Teilnehmerbeitrag: keiner
Anmeldung: nicht erforderlich, Infos unter Tel.: 02434-1465

Fr., 29.01., von 9.30 - 12.30 Uhr
Landschaftspflege in Schutzgebieten im Kreis HS
Veranstaltungsart: Aktivität für Erwachsene und Jugendliche
Mit Säge und Astschere rücken wir Gehölzaufwuchs zu Leibe, damit
Lebensräume von Reptilien einen offenen Charakter behalten. Bitte
Arbeitskleidung und Handschuhe mitbringen.
Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844
Wegberg-Wildenrath
Leitung: Alexander Terstegge (Naturschutzstation Wildenrath)
Teilnehmerbeitrag: keiner
Anmeldung und Information: unter terstegge@naturschutzstation-
wildenrath.de

                                                                           35
Februar
     So., 07.02., von 13.00 - 17.00 Uhr
     Hofcafé
     Information unter “Monatliche Termine” am Anfang des Terminkalenders

     Mi., 10.02., von 9.30 - 12.30 Uhr
     Landschaftspflege in Schutzgebieten im Kreis HS
     Veranstaltungsart: Aktivität für Erwachsene und Jugendliche
     Mit Säge und Astschere rücken wir Gehölzaufwuchs zu Leibe, damit
     Lebensräume von Reptilien einen offenen Charakter behalten. Bitte
     Arbeitskleidung und Handschuhe mitbringen.
     Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844
     Wegberg-Wildenrath
     Leitung: Alexander Terstegge (Naturschutzstation Wildenrath)
     Teilnehmerbeitrag: keiner
     Anmeldung und Information: unter terstegge@naturschutzstation-
     wildenrath.de

     Do., 18.02., von 19.30 - 21.00 Uhr
     Was hat unsere Nahrung mit dem Klimawandel zu tun?
     Veranstaltungsart: Vortrag
     Alle reden vom Kohleausstieg und über alternative Energien, um den
     Klimawandel zu bremsen. Aber dass auch unsere Nahrungsmittel und deren
     Produktion zu über 40% zum Klimawandel beitragen, ist den meisten
     Menschen nicht bewusst. Mein Vortrag soll darüber aufklären und
     Alternativen aufzeigen.
     Treffpunkt: Wegberger Mühle, Rathausplatz 21, 41844 Wegberg
     Leitung: Eva Schöpfs (NABU Erkelenz/ Bio Verde)
     Teilnehmerbeitrag: keiner, Spenden an den NABU willkommen
     Anmeldung: erforderlich unter info@nabu-wegberg.de

     Sa., 20.02., von 10.00 - ca. 15.00 Uhr
     Arbeitseinsatz auf dem Gelände der Naturschutzstation Haus Wildenrath
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