Liebe Naturinteressierte, beim NABU Wegberg
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Liebe Naturinteressierte, eine Vielzahl von Menschen haben – pandemiebedingt – einen Ausgleich, eine Auszeit der auch Inspirationen in der Natur gesucht und gefunden. Außerdem sind auf Grund der Corona Auswirkungen neue Herausforderungen und ver- änderte Prioritäten entstanden. Dabei ist vielen sicherlich auch der Wert un- serer natürlichen Umgebung klarer geworden. Dieser beginnende Bewußt- seinswandel auf breiterer Basis ist ein weiterer sinnvoller Schritt in Richtung Zukunftsfähig- keit. Um so erfreulicher ist es, dass gerade jetzt der NABU mit BUND und LNU ( Landes- gemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW e. V.) in NRW die Initiative Artenvielfalt gestartet hat. Darüber hinaus können Sie für die Artenvielfalt auch im eigenen Garten, auf der Terrasse oder sogar auf dem Balkon tätig werden. Dafür finden Sie in unserem Heft einige Anregungen. In diesem Heft erfahren Sie alles Wissenswerte über die Initiative und über deren Ziele. Damit die Volksinitiative Artenvielfalt auch erfolgreich ist, brauchen wir NRW weit mindestens 66.000 Unterschriften. Je mehr wir gemeinsam sammeln, je mehr Gewicht bekommt diese wichtige Kampagne. Welche Kriterien es bei der Beteiligung an der Unterschriftensammlung zu beachten gilt, erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Bedanken möchte ich mich schon im Vorfeld bei allen, die die Initiative unterstützen. Damit wir noch mehr Menschen für den Natur- und Umweltschutz gewinnen können und somit auch am Mitwirken an unserer gemeinsamen Zukunft beteiligen können, bieten wir zur Weiterbildung wieder ein buntes Spektrum an Veranstaltungen / Wanderungen mit „Klassikern“und Neuheiten an. Kommen Sie gut durch diese unwägbaren Zeiten Natascha Lenkeit-Langen Vors. NABU Kreisverband Heinsberg e.V. 3
Insekten retten – Artenschwund stoppen Unterstützen Sie die Volksinitiative Artenvielfalt NRW! Gemeinsam mit den anderen beiden großen Naturschutzverbänden in NRW dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und der LNU (Landes- gemeinschaft Naturschutz und Umwelt) hat der NABU (Naturschutzbund Deutschland) die Volksinitiative Artenvielfalt NRW gestartet. Ziel der Initiative ist es, durch die Unterschriften von mindestens 66.000 NRW-Bürger*innen den Druck auf die Landesregierung zu erhöhen, endlich eine konsequente Naturschutzpolitik zu verfolgen. Denn trotz dramatischen Rückgangs vieler Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten zeigt die Landes- regierung bisher keinerlei entsprechende Ansätze. Hier hilft aus Sicht der Naturschutzverbände nur ‚Druck von außen‘. Das Bündnis fordert die Landesregierung auf, den Verlust an Tier- und Pflanzenarten durch ein Handlungsprogramm Artenvielfalt NRW zu stoppen, und formuliert acht zentrale Felder: 1. Flächenfraß verbindlich stoppen 2. Schutzgebiete wirksam schützen 3. Naturnahe und wilde Wälder zulassen 4. Naturverträgliche Landwirtschaft aktiv voranbringen 5. Biotopverbund stärken und ausweiten 6. Lebendige Gewässer und Auen sichern 7. Artenschutz in der Stadt fördern 8. Nationalpark Senne ausweisen Nordrhein-Westfalen als dichtbesiedeltes Bundesland steht hier vor enormen Herausforderungen. „Ob Klimaschutz, Rohstoffabbau, Land- oder Forst- wirtschaft und ein nicht naturverträglicher Umgang mit unseren Gewässern, NRW muss an vielen Stellschrauben drehen, um den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen“, so die NABU-Landeschefin Dr. Heide Naderer. Die Vorschriften und Gesetze zum Schutz von Arten und Lebensräumen dürften nicht aufgeweicht werden. „Im Gegenteil: Wir müssen diese Instrumente konsequent im Sinne des Artenschutzes und der Biodiversität fortentwickeln. Hierzu werden die Naturschutzverbände konkrete Vorschläge vorlegen“, so Naderer weiter. Für einen Erfolg der Initiative müssen 0,5% der volljährigen NRW- Bürger*innen den Appell unterzeichnen. In dem Fall muss sich der NRW- 4
Landtag mit den Forderungen befassen. Am Beispiel des erfolgreichen bayerischen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ zeigt sich, dass vielen Menschen mittlerweile die dramatische Lage von Artenvielfalt und Naturschutz bewusst ist und dass von der Politik ein Kurswechsel erwartet wird. Um auch in NRW die nötige Aufmerksamkeit für die Volksinitiative Artenvielfalt zu erreichen, sind die initiierenden Verbände auf die Mithilfe von Unterstützer*innen angewiesen. Gesucht werden engagierte Bürger*innen, die z.B. über Social Media-Kanäle sowie das Verteilen von Flyern und Plakaten auf die Initiative hinweisen. Zentral ist außerdem natürlich die Unterstützung bei der Sammlung von Unterschriften, z.B. im Bekanntenkreis, der Nachbarschaft, dem beruflichen Umfeld, durch Auslage der Listen in Geschäften, Freizeit- oder Bildungseinrichtungen. Seien Sie dabei! Unterstützen Sie die Volksinitiative Artenvielfalt NRW durch Ihre Unterschrift und machen Sie andere darauf aufmerksam! Detaillierte Informationen, Unterschriftenlisten und Kommunikations- materialien finden Sie unter dem Link https://artenvielfalt-nrw.de. Lokale Ansprechpartner und Informationen des NABU für Wegberg, Erkelenz und Hückelhoven können unter www.nabu-wegberg.de abgefragt werden. Autor: Julia Offermanns Foto: Gabriele Kau old 5
Landwirtschaft und Artenvielfalt ein Gegensatz? Oder wie können sich Landwirtschaft und Naturschutz versöhnen? Zusammen mit dem Klimawandel stellt der Verlust der biologischen Vielfalt die gegenwärtig größte ökologische Bedrohung für uns Menschen dar. Von Jahr zu Jahr gibt es immer weniger Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Der damit verbundene Rückzug vieler heimischer Vogel- und Pflanzenarten ist dramatisch. Heute leben in Europa über 300 Millionen weniger Brutpaare von Vögeln als vor 25 Jahren! Auch werden die Lebensräume anderer Tiere wie Feldhase, Feldhamster und Rebhuhn immer weniger. Der Bestand des Rebhuhns sank europaweit um über 94 %, in der Schweiz gilt es bereits als verschollen. Eine artenreiche Natur ist aber eine notwendige Grundlage auch für die Ernährung und die Gesundheit der Menschen. Was viele nicht wissen: Jahrtausende lang förderte die bäuerliche Landwirtschaft die Artenvielfalt: Erst durch die Rodung von Wäldern konnten Arten der Steppen bei uns einwandern. Die Umrandung der Äcker mit blühenden Hecken, Äcker und Randstreifen voller Wildblumen und eine häufige Fruchtfolge waren ein gewohntes Bild. Jedoch ist eines inzwischen klar: Das Bild hat sich im Zuge der vermehrten Industrialisierung der Landwirtschaft drastisch verändert: Nutzungsinten- sivierung, Ausräumung der Landschaft, Massentierhaltung, Pestizideinsatz und Überdüngung führten und führen immer noch und immer stärker zu einem massiven Verlust der Artenvielfalt. Hiervon zeugen große Monokulturen wie Foto: Gabriele Kaufhold z.B. mehrere Fußballfeld-große Mais- felder - keine Hecken und Bäume stören hier die Bearbeitung. Dies gefährdet nicht nur die Insekten und Vögel sondern auch das Grundwasser und sogar die Meere (etwa Überdüngung der Nordsee). Außerdem heizt die industrielle Landwirtschaft auch die Klimakrise an. Methan aus der Rinderhaltung und Lachgas aus Düngern sind noch viel stärkere Treibhausgase als Kohlendioxid. Und dies geschieht auch noch mit Mitteln aus der EU: Bisher profitieren durch das hochkomplizierte, bürokratische und ineffiziente Fördersystem der EU nur die hochintensiven Landwirtschaftsbetriebe: Tatsächlich fließen 40 % des gesamten EU-Haushalts in eine Landwirtschaft, die der Natur und somit uns Menschen abträglich ist. 6
Als Nebeneffekt sterben landwirtschaftliche Betriebe mit kleineren Strukturen und nur wenig Geld fließt in den Naturschutz. Daher sieht der NABU die derzeitige Reform der GAP (gemeinsame Agrarpolitik der EU) als die „größte Chance in diesem Jahrzehnt, die Bedingungen für die überfällige Veränderung der Landwirtschaft zu schaffen – mit europaweit fairen Wettbewerbsbedingungen.“ Hier die eine Kurzfassung der Forderungen des NABU an die GAP : Space for Nature : Mehr Platz für Artenvielfalt Mind. 10 % der Fläche sollen Agrarbetriebe nicht bewirtschaften, sondern in Form von mehrjährigen Brachen, Blühflächen oder Hecken der Natur überlassen. Money for Nature: Naturschutzleistungen belohnen Landwirte, die mehr für die Natur tun, als das gesetzliche Minimum vorschreibt, müssen damit Geld verdienen können, auch als Zeichen der gesellschaftlichen Anerkennung (mind. 15 Milliarden Euro pro Jahr aus dem EU- Agrarhaushalt). Change for Nature: Umbau in der Landwirtschaft fördern, damit die zukünftige Landwirtschaft naturverträglich und klimaneutral wird. Dafür muss ein grundlegender Wandel in der Agrar- und Ernährungspolitik her. Der Erhalt der Umwelt ist ein Gemeinwohl. Daher muss eine naturverträgliche Landwirtschaft angemessen honoriert werden, so dass auch Bauern mit kleinen und mittleren Betrieben davon profitieren. Die ausführliche Fassung ist nachzulesen auf der Homepage des NABU (www.nabu.de). Nicht zufällig ist die Landwirtschaft eines der 8 Handlungsfelder der jetzt startenden Volksinitiative Artenvielfalt (artenvielfalt-nrw.de). Wenn man tiefer hinter die Forderungen für Naturschutz schaut und das Engagement und auch die Betroffenheit vieler Menschen im Hinblick auf die globale Umweltkrise erlebt, lässt sich feststellen, dass es nicht unbedingt Landwirtschaft versus Natur heißen sollte, sondern dass Landwirtschaft als ein Stück Natur betrachtet werden muss. Wir Menschen gehören nicht nur zur Natur, sondern sind untrennbar mit ihr bzw. einer lebendigen Erde verbunden. Daraus ergibt sich, dass es Zeit ist, der Natur eine Währung zuzusprechen, und zwar eine Währung mit dem höchsten Wert - denn unser aller Leben und das der zukünftigen Generationen hängt davon ab. Und den Landwirten würde hier auch als Umweltkenner und Naturliebhaber eine verantwortungsvolle Rolle zukommen, denn die Hälfte von ganz NRW wird landwirtschaftlich genutzt und könnte dann wieder zu einem Stück lebendiger Erde gesunden, aus dem wir Nahrung beziehen. Autoren: Iris Blenkle + Michael Straube 7
Projekt Kiebitzschutz im Kreis Heinsberg Einleitung Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist ein typischer Vogel der Agrarlandschaft. Sein auffälliger Flug zur Balzzeit und seine typischen Rufe gehören mit zu den ersten Anzeichen des nahenden Frühjahrs. Seinem typischen „Kiwit-Ruf“, den er während des Fluges von sich gibt, verdankt der Kiebitz auch seinen Namen. Früher war der taubengroße Vogel mit seinem schwarzen grün schillernden Rückengefieder, seiner weißen Brust und seiner Federholle (so werden zwei lange, schmale Schmuckfedern an seinem Hinterkopf genannt) in Deutschland und in Nordrhein-Westfalen weit verbreitet. Durch deutschlandweite Rückgänge des Kiebitz von allein über 80% in den letzten 30 Jahren ist der Kiebitz auch im Kreis Heinsberg in vielen Bereichen stark gefährdet oder schon verschwunden. Die Naturschutzstation Haus Wildenrath e.V., Biologische Station für den Kreis Heinsberg und die Stadt Mönchengladbach, setzt sich seit 2018 für den sympathischen Flugakrobaten ein, damit er im Kreis Heinsberg und auch in der Stadt Mönchengladbach eine Zukunft hat. Brutvogel der Agrarlandschaft Der Kiebitz ist, neben Feldlerche, Rebhuhn und Co eine typische Art der Agrarlandschaft. Meistens kehrt er im März aus seinen Über- winterungsgebieten in die Brutgebiete zurück. Heute ist der Feldvogel mit seiner Federholle und seinem schwarz-weißen Gefieder vielen Menschen nicht mehr bekannt. Als Bodenbrüter nutzt der Kiebitz vorwiegend anmoorige Flächen und Feuchtgrünländer, die inzwischen allerdings im Kreis Heinsberg selten geworden sind. Daher werden heutzutage Ackerflächen als Ersatzstandort angenommen. Oftmals nutzt er Sommerfrüchte wie Mais, Kartoffeln oder Rüben sowie noch nicht bewachsene („schwarze“) Äcker zur Brut. Hier hat er eine gute Übersicht mit geringer Vegetationshöhe und kann so Beutegreifer schon früh erkennen. Zu Beginn der Brutsaison im März werden auch Ackerschläge mit eingesätem Wintergetreide als Brutstandort genutzt. Die Brutaktivität bei uns im Kreis beginnt ab Mitte März und 8
überschneidet sich hierbei mit der Bodenbearbeitung für die Sommerkulturen, wobei die Gefahr groß ist, dass die Gelege zerstört werden. Neben Gelegeverlusten durch Bearbeitung spielt im natürlichen System die Prädation durch Säugetiere wie den Fuchs, Greif- oder Rabenvögel eine Rolle. Der Kiebitz brütet, wenn möglich, in lockeren Brutkolonien und zusammen können die Alttiere oftmals Prädatoren vertreiben und so die Gelege oder Jungvögel schützen. Nicht jeder Überflug eines Greifvogels, einer Rabenkrähe oder die nächtlichen Streifzüge des Fuchses führen somit zu vollständig geleerten Gelegen. Die Bodenbearbeitung trifft jedoch praktisch alle Nester gleichzeitig. Rückgang und Verbreitung Der bundes- wie landesweit festgestellte Rückgang des Kiebitzes ist auch deutlich im Kreis Heinsberg zu sehen. Wurden die Bestandszahlen im Jahr 2012 (Gellissen 2012) noch auf 600 Brutpaare geschätzt, liegt der Bestand des früher häufigen Vogels inzwischen deutlich darunter. Es gibt zahlreiche Beispiele für das Verschwinden des Kiebitz im Kreis: Konnten in Übach- Palenberg 2004 noch 11 Kiebitz-Reviere erfasst werden, so sind hier inzwischen keine Nachweise mehr bekannt (Bommer, schriftliche Mitteilung 2020). Auch in der Teichbachaue nahe Brachelen wurden zwischen 2010 und 2016 jährlich 4 bis 13 Kiebitz-Reviere nachgewiesen (Rütten et al. 2017). Auch hier wurden 2020 keine Kiebitze mehr erfasst. Gelegeschutz + Strukturvielfalt = Kiebitzschutz Um diesen enormen Rückgang entgegenzutreten und dafür zu sorgen, dass auch in Zukunft die sympathischen Flugakrobaten im Kreis Heinsberg zu beobachten sind, wurde 2019 das Projekt „Kiebitz gemeinsam schützen“ durch die Naturschutzstation Haus Wildenrath begonnen. Der Schutz und die Förderung vom Kiebitz soll durch Gelegeschutz sowie die Erhöhung der Strukturvielfalt in der Landschaft erfolgen. Neben dem Kiebitz profitieren hierbei viele weitere Feldvogelarten wie Feldlerche und Rebhuhn von Struktur-Elementen in der Agrarlandschaft. Der Gelegeschutz wird durchgeführt, um den Kiebitzen die Möglichkeit zu geben, eine begonnene Brut erfolgreich abzuschließen und die Bear- beitungsverluste zu minimieren. Hierbei werden die Gelege mittels zweier Stäbe fünf Meter vor und hinter dem Gelege in Bearbeitungsrichtung markiert. Sie werden so für die LandwirtInnen sichtbar und können kleinräumig bei der Bearbeitung ausgespart bzw. umfahren werden. Positiv ist, dass hierdurch die Gelege geschützt werden und den Bewirtschaftenden keine nennenswerten Verluste beim Ertrag entstehen. Die Methodik der Gelegemarkierung mit Hilfe von Fernglas, Entfernungsmesser und einer Smartphone-App (NABU- Bundesverband 2018, NABU-Naturschutzstation Münsterland 2020) wird 9
ebenfalls in vielen weiteren Regionen von NRW und Deutschland durchgeführt. Ein weiterer Baustein des Kiebitzschutzes ist die Erhöhung der Strukturvielfalt in der Agrarlandschaft. Nach dem Schlüpfen sind die jungen Kiebitze zwar Nestflüchter, sind allerdings noch mehrere Wochen von ihren Eltern abhängig und gehen auf dem Boden auf Nahrungssuche nach Insekten und deren Larven, Würmern, Schnecken sowie auch pflanzlicher Kost. Neben einem guten Nahrungsangebot (vor allem eiweißreiche Insekten) spielt ausreichend Deckung eine wichtige Rolle, damit die Jungtiere vor Beutegreifern geschützt sind. Extensiv genutzte Landschaftselemente wie Brachflächen und Blühstreifen sind für die erfolgreiche Jungenaufzucht der Kiebitze enorm wichtig und sind heutzutage leider nur noch sehr selten zu fnden. Feuchte Senken, die ohnehin schwer bestellbar sind, könnten bei der Bewirtschaftung ausgelassen werden und so ein gutes Nahrungshabitat für den Kiebitz darstellen. Der Kiebitzschutz gelingt nur zusammen! Das Projekt Kiebitzschutz funktioniert nur in Zusammenarbeit von allen Akteuren in der Agrarlandschaft. So gab es vor Projektbeginn einen Austausch der Naturschutzstation mit der Landwirtschaftskammer (LWK NRW), der Kreisbauernschaft (RLV) und der Unteren Naturschutzbehörde Kreis Heinsberg (UNB HS). Auch ehrenamtlich aktive Naturschützer sind bei der Erfassung und dem Markieren der Gelege eingebunden. Alle LandwirtInnen im Kreis wurden vor der Brutsaison des Kiebitzes über die Arbeiten und Ziele des Kiebitzschutz-Projektes und die Möglichkeiten, wie dem Kiebitz geholfen werden kann, informiert. Erfasste Gelege wurden in der Brutsaison der Landwirtschaftskammer gemeldet und von dieser direkt an die Be- wirtschaftenden weitergeleitet, so dass diese bei der Bewirtschaftung ausgespart werden sollen. Durch die UNB Heinberg wird hinsichtlich von landesweiten Förderprogrammen, wie z.B. Vertragsnaturschutz beraten, um die oben angesprochene Strukturvielfalt zu erhöhen. Ergebnis 2019 wurde im Kreis Heinsberg die Gelegemarkierung im Selfkant begonnen und hier konnten 47 Gelege markiert werden. Nach erfolgreichem Start des Kiebitzschutzprojektes wurde die Erfassungs- und Markierungskulisse 2020 auf den gesamten Kreis Heinsberg ausgedehnt. Im Jahr 2020 konnten bereits 113 Gelege markiert werden . Das größte Schwerpunktvorkommen ist hierbei im Selfkant zu finden. Die Zusammenarbeit aller Akteure funktioniert größtenteils sehr gut und es konnten hierdurch ein Großteil der Gelege geschützt werden. 10
Ausblick Auch in den kommenden Jahren wird der Kiebitzschutz im Kreis Heinsberg fortgeführt mit dem Ziel, den starken Bestandsrückgang des Kiebitzes zu unterbrechen und wenn möglich eine Bestandserholung herbeizuführen. Hierbei kommt es stark auf eine Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren, aber vor allem auf die Bewirtschaftenden an. Durch den Gelegeschutz sollen die Bruten erfolgreich abgeschlossen werden können. Denn es hat sich gezeigt, dass die Verluste durch die Bodenbearbeitung einen gewichtigen Faktor darstellen und die Reduzierung dieser Verluste ein wirksames Instrument im Rahmen des Kiebitzschutzes ist. Durch eine Erhöhung der Strukturvielfalt soll die Nahrungsgrundlage und die Deckung für die Jung- und auch Altvögel verbessert werden. Hierdurch würden neben dem Kiebitz noch viele weitere Arten der Agrarlandschaft, wie Rebhuhn, Feldlerche und Schafstelze sowie zahlreiche Insektenarten profitieren. An diesem Punkt ist ebenfalls der politische Wille gefragt, um durch Förderprogramme wie den Vertragsnaturschutz fachlich und finanziell passende Maßnahmenpakete für die Bewirtschaftenden zur Verfügung zu stellen. Wenn die Kombination aus Gelegeschutz, insektenreicher Nahrung sowie ausreichend Deckung zusammenkommt, kann sich der Bestand des Kiebitzes im Kreis Heinsberg hoffentlich sogar erholen. Bis es soweit ist, liegt noch ein langer Weg vor allen Beteiligten. Aber durch das Projekt „Kiebitz – gemeinsam schützen“ ist ein positiver Anfang gemacht, auf den es in den Folgejahren aufzubauen gilt. Literatur Andretzke H., Schikore T., & Schröder K. (2005): Artensteckbrief Kiebitz. In: Südbeck P. et al. (Hrsg.): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. S. 324-325. Radolfzell 11
Gellissen M. (2012): Die Vögel des Kreises Heinsberg. NABU Kreisverband Heinsberg e.V. NABU-Naturschutzstation Münsterland (2020): Artenschutz: Kiebitz. Online unter: http://www.nabu-naturschutzstation-muensterland.de/artenschutz/kiebitz/ meldeaufruf-kiebitz-feldflur.html. Abgerufen am 19.6.2020 NABU-Bundesverband (2018): Kiebitze schützen. Ein Praxishandbuch. Bommer H.-G. (2020): Schriftliche Mitteilung an den Verfasser. Rütten G., Thomas A. & Gellissen M. (2017): Entwicklung der Brutvogelbestände durch Wiedervernässung der Teichbachaue im Kreis Heinsberg 2005 bis 2016. Charadrius 53 (2017), S. 178-184 Autoren: Naturschutzstation Haus Wildenrath e.V. Naturparkweg 2, 41844 Wegberg Alexander Terstegge, Dr. Brigitta Szyska & Astrid Linzen 12
Insektenfreundlich ?! „Bienenweide” oder „Insektenfreundlich”, so prangt es oft auf den Samen- tütchen im Gartencenter. Ansprechend wird dort die ideale Blumenwiese versprochen, gerne mit Klatschmohn und Kornblume bebildert. Meist reicht die Samenmischung für 1 bis 2 m², soviel kann man auf den heutigen kleinen Grundstücken erübrigen, also gekauft und das Gewissen beruhigt: man tut ja was für die Umwelt! Der NABU Wegberg hat sich im Zuge von Planungen mehrfach mit Blumen- wiesen-Mischungen beschäftigt und festgestellt: das meiste ist Nepp! In vielen Mischungen sind Samen von gefüllt blühenden Pflanzen zu finden, obwohl für Insekten nur die einfachen, offenen Blüten erreichbar und damit als Nahrungsquelle geeignet sind. Sonnenblumen gibt es „für Allergiker” sogar Pollenfrei zu kaufen! Also eine hochgezüchtete Sorte, an der für In- sekten weniger zu holen ist, sie sammeln nämlich nicht nur Nektar. Viele Wildblumen gedeihen nur auf mageren Böden, das heißt, der Gartenboden müsste vor der Aussaat der Samenmischung erst noch mit Sand abgemischt werden. Und, was viele nicht wissen: es gibt – wegen der unterschiedlichen Böden – regional ganz unterschiedliche Bestände an Wildblumen, „die eine” Mischung für ganz Deutschland gibt es nicht. Wer sich also für ein Stückchen Wild- blumenwiese interessiert, muss sich ein wenig informieren, und am besten bei einem Anbieter, der sogenanntes Regiosaatgut im Angebot hat, bestellen. Was tun? Sie können natürlich auf einem gemütlichem Spaziergang die Samen Ihrer Lieblingsblumen sammeln und diese im Garten ausstreuen. Es gibt auch einige wenige Staudengärtnereien, die Wildblumen anbieten, drei sind auf der nächsten Seite aufgelistet. Wenn Sie doch lieber ein Samentütchen kaufen möchten, achten Sie auf folgendes: • nur Regionalsaatgut norddeutsche Tiefebene (für unsere Region meist als R2 bezeichnet) • offene Blüten, Samen heimischer Wildstauden • lieber hoher Blumenanteil, weniger Gräser (vertrocknen im heißen Sommer) Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an Ihre NABU- Gruppe. Autor: Gisela Stotzka 13
Anbieter von Wildpflanzen: Gartenhof Backhaus, Heilstr. 34, 52525 Heinsberg – Waldenrath gartenhofbackhaus@gmx.de Staudengärtnerei Gaißmayer, Jungviehweide 3, 89257 Illertissen info@gaissmayer.de Kräuter- und Wildpflanzengärtnerei Strickler, Wormser Str. 78, 55232 Alzey, https:/www.gaertnerei-strickler.de/ Samenmischungen: Rieger und Hofmann GmbH, https://www.rieger-hofmann.de/rieger-hofmann- shop/mischungen.html Tipps und Anregungen: www.tausende-gaerten.de Natur Foto: Gisela Stotzka Foto: Daniel Stotzka genießen ist einfach. Wenn man einen Finanzpartner hat, der sich auch für die Umwelt engagiert. Wir setzen uns für Projekte zu erneuerbaren Energien und Klimaschutz in ganz Deutschland ein. www.kreissparkasse-heinsberg.de 14
1m² Schottergarten Kosten: 10 cm Bodenaushub entsorgen 10,- Vlies 3,- 10 cm Schotter 12,- zusammen 25,- € Pflege: monatlich 15 Min. Samenaufwuchs und Müll entfernen Ergebnis: Foto: Rolf Stotzka toter Boden, eintönige Fläche, erhöhte Hitzeabstrahlung im Sommer, kaum Nachtabkühlung Staudengarten Kosten: 40 Krokusse 2,00 10 Tulpen 3,50 1 Küchenschelle 1,80 1 Glockenblume 1,50 1 Katzenminze 1,75 1 Taglilie 2,50 1 Kugeldistel 2,20 1 Rudbeckie 1,75 1 Fetthenne 2,50 1 Anemone 3,20 Foto: Rolf Stotzka + Dünger zusammen 25,00 € Pflege: monatlich 15 Min. Verblühtes und Unkraut entfernen Ergebnis: lebendiger Boden, Wassernutzfläche, hunderte Kleinstlebewesen, Blüten von Frühjahr bis Herbst, Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, Vogelzwitschern und jede Menge Spass an der Natur Autor: Gisela Stotzka 15
Eine Win Win Situation für den Insektenschutz Das Insektensterben ist seit mehreren Jahren ein brandaktuelles Thema. Nach Untersuchungen in NRW ist die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 mancherorts um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Nicht nur die Zahl der Arten, sondern auch die der Individuen befindet sich in einem dramatischen Sinkflug. Wir haben uns als NABU Selfkant ausgiebig mit dem Thema befasst und in einem ersten Schritt bereits im Jahr 2019 mit Saatgutspenden die erfolgreiche lokale Aktion „Bienen EinMalEins“ unterstützt. Bei der Aktion werden Schulkinder über die Schulen vorbereitet und mit Saatgut-Sets ausgestattet. In ihrer Freizeit klären sie in kleinen Gruppen Nachbarn auf und verschenken anschließend das Saatgut für einen Quadratmeter (EinMalEins) Insektenwiese. Durch das Engagement der Kinder erhält das Thema einen Türöffner in tausende Familien. Die Kinder erreichen nicht nur bereits überzeugte Umweltschützer, sondern ganze Ortschaften und Familien, die es werden wollen. Zusammen mit den Schulen, Kindern und Familien möchte die Aktion das Umweltbewusstsein in den Ortschaften wecken und den Teilnehmern einen einfachen Einstieg in den Naturschutz anbieten. Man möchte Toleranz schaffen für Biodiversität in den Gärten und Ortschaften, und ein Umdenken anstreben in Bezug auf den Schutz und Erhalt von Lebensräumen für Bienen und Insekten. Beim Monatstreff im November 2019 wurde eine weitere Idee geboren. In den mittlerweile vier durch den NABU Selfkant betreuten Streuobstwiesen sollte zusätzlich auch etwas für den Insektenschutz getan werden. Große Insektenhotels sollten aufgestellt werden, die neben dem Nutzen für die Insekten auch den Besuchern, Spaziergängern und Anwohnern der Obstwiesen aufzeigen sollen, wie praktischer Insektenschutz umgesetzt werden kann. Nach den ersten Überlegungen war schnell klar, Foto: Erich Beumers dass der Bau der Insektenhotels nicht zusätzlich zu den zahlreichen Biotoppflegeaktionen in der Herbst-Wintersaison 2019/20 von den Mitgliedern geleistet werden konnte. 16
Da in den zurückliegenden Jahren bereits einige gemeinsame Ernteaktionen mit der Katharina Kasper ViaNobis GmbH in unseren Obstwiesen stattgefunden hatten, kam die Idee, die Insektenhotels von der arbeitstherapeutischen Werkstatt der ViaNobis fertigen zu lassen. In einem gemeinsamen Termin wurde man sich schnell einig, plante Aufbau, Aussehen und Material der Hotels und startete bereits im Januar 2020 mit der Fertigung des ersten von fünf beauftragten großen Insektenhotels. Die Coronakrise und die damit verbundene Einstellung der Arbeiten in der Therapiewerkstatt für viele Wochen, verhinderten leider die Fertigstellung im Frühjahr. Aber die ersten beiden beeindruckenden Insektennisthilfen konnten im Mai dann auf der Obstwiese Gangelt West und Gangelt Nord aufgestellt werden. Ein weiteres in Foto: Erich Beumers Langbroich folgte im Juni und die letzten beiden wurden in der Obstwiese Breberen und im Gebiet des „Heggeströpers“ in Birgden im August und September aufgestellt. Es sind echte Kunstwerke, die von der ViaNobis Truppe mit viel Kreativität und gekonnter Handwerkskunst angefertigt wurden. Hartholzblöcke mit Bohrungen verschiedener Durchmesser, Markstängel von Holunderästen. hohle Aststängel und handgefertigte Tonbilder mit verschiedenen Löchern wurden in Modulbauweise in einen 1,5 x 2 m großen massiven Holzständer mit Dach eingebaut. Bereits wenige Wochen nach dem Aufstellen konnte man feststellen, dass die Insekten die Nisthilfen sehr gut annehmen. Zudem sind diese auch optisch eine echte Bereicherung in unseren Streuobstwiesen. Sowohl für den NABU Selfkant wie auch für die Katarina Kasper ViaNobis GmbH war die gemeinsame Aktion eine echte Win Win Situation und es bleibt zu hoffen, dass wir mit unserem Beispiel auch viele Spaziergänger und Besucher unserer Obstwiesen dazu animieren können, in ihrem privaten Umfeld den Insektenschutz zu fördern. Neben diesem erfolgreichen Projekt konnten in diesem Jahr auch noch weitere gemeinsame Aktionen mit der ViaNobis GmbH durchgeführt werden. So wurde vom Klosterhof eine 3000 m² große Fläche im Frühjahr mit vom NABU zur Verfügung gestelltem und mit einer speziell für unsere heimischen Insekten zusammengestellten Samenmischung eingesät. Im September wurde 17
nach gemeinsamer Ernte in den NABU Obstwiesen eine Versaftungsaktion mit der Obstpresse von ViaNobis organisiert. Der Insektenschutz wird auch in den kommenden Jahren ein Schwerpunktthema des NABU Selfkant bleiben. Wir freuen uns auf viele weitere interessante Projekte. Aktuell weisen wir noch auf die Volksinitiative Artenvielfalt hin, die im Juli 2020 gestartet ist. Ziel dieser Volksinitiative ist der Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt in Nordrhein-Westfalen. Es werden notwendige Maßnahmen gefordert, die und in die Landesgesetze sowie die entsprechenden Programme aufzunehmen und verbindlich umzusetzen sind. Foto: Erich Beumers Informationen hierzu unter https://artenvielfalt-nrw.de Fotos und Berichte zu den einzelnen Aktionen des Nabu-Selfkant auch unter www.nabu-selfkant.de Homepage der Aktion „Bienen EinMalEins“ www.bieneneinmaleins.de Autor: Erich Beumers 18
Buchtipp Rheinhard Witt / Katrin Kaltofen: Klimawandel: Fluch oder Chance? ISBN 978-3-9818573-3-7 25,-€ Der Untertitel des Buches “Erfahrungen und Lösungen aus naturgärtnerischer Praxis” erklärt die Ausrichtung dieses Buches: Rheinhard Witt ist ein Pionier in der Anlage von Naturgärten und Dachbegrünung unter Verwendung von heimischen Wildpflanzen. Wildpflanzen gelten gemeinhin als robust, hitzeverträglich und unkompliziert im Anwachsen. Doch gilt das in Zeiten des Klimawandels immer noch? Rheinhard Witt und Katrin Kaltofen haben Langzeitstudien betrieben, sind in den letzten Jahren quer durch Deutschland, Österreich und Südosteuropäische Länder gefahren und haben Wildblumen- pflanzungen und Naturflächen beobachtet. So ist ein Buch entstanden, das die Veränderungen mit sehr vielen aufschlussreichen Bildern festhält, das Empfehlungen gibt, wie man Anpflanzungen optimiert und wo auch die eigenen früheren Boden- und Bewässerungsvorschläge den neuen Anforderungen angepasst wurden. Rasen, Wiesen, Wildblumenbeete, Gehölze, Hecken, alles wird dem kritischen Blick hin- sichtlich der letzten heißen Sommer unterworfen, Zusammenhänge werden erklärt und Lösungswege aufgezeigt, wie trotzdem artenreiche Blühflächen erzielt werden können. Dieses Buch ist nicht nur ein “Muss” für Wildblumenfans, sondern auch ein Ratgeber für nachhaltige Stadtbegrünung. Autor: Gisela Stotzka Foto: Daniel Stotzka Foto: Daniel Stotzka 19
Turmfalken auf einem Friedhof Im Frühsommer 2020 erreichte den NABU Wegberg die Mitteilung einer spannenden Beobachtung aus einem Erkelenzer Ortsteil. Ein Turmfalkenpaar hatte im Frühjahr ein altes Krähennest in einer großen Tanne auf einem Friedhof zum Brüten besetzt. Ende April/ Anfang Mai war schließlich das erste Betteln eines Jungvogels zu hören. Jeder größere Eindringling, Krähen, Elstern, Sperber, auch größere Vögel wie Mäuse- bussarde und Graureiher, wurde von den Altvögeln in einem Umkreis von ca. 50 Metern attackiert und aus dem „Luftraum“ hinaus eskortiert. Eine erstaunliche Menge an Mäusen wurde täglich zum Nest gebracht, meist vom männlichen Altvogel. Fast drei Monate lang währte das anstrengende Treiben. Am Nest angelangt wurde die Beute häufig dem Weibchen übergeben, welches diese schließlich weiter verfütterte. Foto: Ondrej Datka Am 12. Juli verließ schließlich ein erster Jungvogel mit lautem Gezeter das Nest um in den folgenden Wochen regelmäßig Flüge mit den Eltern zu unternehmen. Auffallend war allerdings, dass die adulten Vögel das Nest weiterhin mit sehr viel Futter in den Fängen anflogen. Und siehe da, zweieinhalb Wochen, nachdem das erste Junge das Nest verlassen hatte, wurden drei neue Nestlinge sichtbar. 20
Foto: Ondrej Datka Foto: Ondrej Datka Diese Nachzügler verließen fast zeitgleich am 28./29.07. für kurze Ausflüge das Nest, konnten sich aber noch nicht dazu entschließen die heimische Tanne zu verlassen. Was vielleicht auch ganz gut war, denn während der gesamten Aufzuchtzeit gab es immer wieder Konflikte mit attackierenden Krähen, die von den Elternvögel abgewehrt werden mussten. Foto: Ondrej Datka Mit geschlagenen Mäusen auf den Nachbarbäumen sitzend versuchten die Elternvögel bald ihre Jungen zu ersten Flugversuchen zu motivieren. Bis Mitte August verbrachten die Jungen schließlich mehr und mehr Zeit in benach- 21
barten Bäumen, so dass das Nest bald verwaist war. Die Bettelrufe der Jungen waren aber noch jeden Tag zu hören. Foto: Ondrej Datka Zunehmende Angriffe von Krähen auf die Turmfalken-Jungvögel, bei größerer Gruppenbildung auch auf die Altvögel, veranlassten die Turmfalken-Familie dann doch diesen Teil ihres Reviers zu verlassen. Einzelne Vögel kamen bis in den September hinein gelegentlich und kurz auf den Friedhof zurück. Foto: Ondrej Datka 22
Wie nun ist der große Abstand zwischen dem Flügge werden des ersten Jungtieres und der später folgenden Dreiergruppe zu erklären? Die Lösung ist einfach, aber spannend zu beobachten. In Jahren mit guter Nahrung- sversorgung, also vor allem mit vielen Mäusen, kommt es gelegentlich zu einer Zweitbrut, seltener auch zu einer Schachtelbrut. Dann wird in einem Teil des Nestes vom Weibchen das Zweitgelege bebrütet, während die noch nicht flüggen Jungen der Erstbrut vom Männchen versorgt werden. Der NABU Wegberg dankt Herrn Datka, der uns beeindruckende Fotos zur Verfügung stellte und die Turmfalken-Brut und Entwicklung über Monate hinweg beobachtet und schriftlich festgehalten hat. Autor: Gabriele Kaufhold Foto: Gabriele Kaufhold 23
Quartiere für Schleiereule und Steinkauz gesucht! Steinkauz (Athene noctua) und Schleiereule (Tyto alba) haben ebenso wie viele andere Vogelarten zunehmend Schwierigkeiten, geeignete Nistplätze zu finden. Zur Unterstützung dieser Arten hat der NABU Wegberg in Zusammenarbeit mit der Naturschutzstation Haus Wildenrath Schleiereulen- Nistkästen und Steinkauz-Niströhren bei Hephata in Mönchengladbach bauen lassen. Nun werden Örtlichkeiten zur Anbringung der Nisthilfen gesucht. Der Steinkauz ist eine kleine Eulenart, die in Deutschland vor allem am Niederrhein vorkommt. Auch im Kreis Heinsberg ist er trotz Jahrzehnten rückläufiger Bestände heute noch die häufigste Eulenart (ca. 200 Brutpaare, Gellissen 2012). Er bevorzugt offene, grünlandreiche Landschaften mit ganzjährig kurzer Vegetation, die ausreichend Jagdmöglichkeiten bieten. Dazu gehören Wiesen und Weiden mit alten Kopfbäumen wie sie noch stellenweise im Wurm- und Rurtal zu finden sind, sowie Streuobstwiesen und -weiden am Rande kleiner Ortschaften, die jedoch der zunehmenden Bebauung mit Wohn- und Gewerbeansiedlungen zum Opfer fallen. Schwindende Baumbestände, in Maisäcker umgewandelte Grünlandflächen sowie die Modernisierung und Sanierung alter Gebäude tun ihr Übriges um den Rückgang der Bestände zu beschleunigen. Der Steinkauz steht inzwischen auf der Roten Liste und gilt als stark gefährdet. Die Schleiereule trägt ihren Namen aufgrund des auffallend hellen, herz- förmigen Gesichtsschleiers. Als Kultur- folger nistet sie gern innerhalb mensch- licher Siedlungen und dort in einzeln gelegenen, exponierten Gebäuden wie Kirchtürmen, Scheunen oder Dachstühlen. Zur Jagd benötigt sie ebenso wie der Steinkauz offenes, strukturreiches Gelände, wo sie ihre bevorzugten Beute- tiere, Feld- und Spitzmaus greifen kann. Seit der Bestand in den 70er Jahren in Deutschland als stark gefährdet galt, hat er sich durch gezielte Schutzmaßnahmen positiv entwickelt. Dennoch erschweren der Schleiereule dichte Bebauung, die zunehmende Sanierung alter Gebäude und das 24
Verschließen von Einflugmöglichkeiten, z.B. an Kirchtürmen zum Schutz vor Tauben, die Suche nach geeigneten Nistplätzen. Um den genannten Tierarten zu helfen sucht der NABU Wegberg für die Aufhängung von Niströhren für den Steinkauz ältere freistehende Bäume im Umfeld von Gehöften und Streu- obstwiesen bzw. -weiden mit größeren Obstbäumen, für das Anbringen von Nistkästen (100x70x70cm) für die Schleiereule Scheunen, weiträumige Dachböden, ungenutzte Trafotürme oder ähnliche Gebäude im Raum Wegberg, Erkelenz und Hückelhoven. Möchten Sie uns dabei unterstützen und können uns geeignete Quartiere anbie- ten oder vermitteln? Dann wenden Sie sich bitte an: NABU Wegberg, Telefon 02434-6090730, E-Mail info@nabu-wegberg.de oder an Naturschutzstation Wildenrath Telefon 02432-933400, E-Mail info@naturschutzstation-wildenrath.de. Sollten Ihnen Vorkommen von Steinkauz und Schleiereule in Ihrem Umfeld bekannt sein, nehmen wir hierzu gerne Hinweise entgegen. Auch ehrenamt- liche Helferinnen und Helfer, die sich aktiv vor Ort um die Nistkästen küm- mern, sind herzlich willkommen. Autoren: Julia Offermanns, Gabriele Kaufhold Foto: Daniel Stotzka Foto: Daniel Stotzka Foto: Daniel Stotzka 25
Was haben Nilgänse mit Fledermäusen zu tun? Eigentlich gar nichts, aber in diesem Fall kam eins zum anderen. Mitte Juni 2020 erhielt der NABU Wegberg die entsetzliche Meldung, dass eine Anwohnerin in Petersholz zufällig Zeugin der Verschleppung und Tötung des Großteils einer Nilgans-Familie auf einem Nachbargrundstück geworden war. Dort hatten sich zuvor an dem großen Gartenteich zwei Nilgänse niederge- lassen, die, unterstützt durch Zufütterung von den Grundstückseigentümern, immerhin dreizehn Küken und spätere Junggänse in die Welt entlassen woll- ten. Doch dazu kam es nicht mehr. Aufgeschreckt durch einen Schuss konnte die Anwohnerin nur noch ein totes Alttier auf dem Teich untergehen sehen, während bis auf 2 oder 3 Jungtiere alle übrigen in ein kleines Behältnis ge- stopft und vom Grundstück entfernt wurden. Was mit diesen Tieren geschah, ist unbekannt. Die herbeigerufene Polizei stand vor verschlossener Türe und konnte nur noch die Anzeige der Anwohnerin aufnehmen. Auch die Untere Naturschutzbehörde in der Kreisverwaltung Heinsberg wurde informiert, denn hier handelte es sich um einen Verstoß gegen das Artenschutzrecht, welches im Bundes- naturschutzgesetz verankert ist. Ein späterer Besuch Foto: Heinz Strunk bei der couragierten Anwohnerin, die das Geschehen ge- meldet hatte, führte dann doch noch, zwar nicht für die Nilgänse, aber für die auf dem Grundstück leben- den Fledermäuse der Anwohnerin zu einem guten Ende. Bei der Ortseinsicht wurde an einer rückwärtigen Gebäudemauer ein Fledermausquartier entdeckt. Auf dem naturnah gehaltenen Grundstück konnten weitere zahlreiche jagende Fledermäuse gesichtet werden. Das ist doch eine Belohnung wert! Die NABU- Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ überreicht mit einer Urkunde und stilgerecht angebracht durch die Empfängerin soll zukünftig weiteren Fledermäusen den Weg weisen. 26
Foto: Michael Straube Foto: Gabriele Kaufhold Foto: Michael Straube _______________________________________________________________ ...so einfach kann Grün sein! Schöne Pflanzen Pflanzen für Garten und Landschaft Obstgehölze Wildgehölze Stauden Gebietsheimische Gehölze Terreicken 94 41812 Erkelenz Golkrath www.baumschule-hallen.de 27
Gefahr durch Mähroboter und Freischneider Überall sind sie mittlerweile zu sehen – kleine selbstfahrende Mäh- roboter. Waren sie zunächst in Anlagen mit großen Rasenflächen zu finden, deren regelmäßige Pflege aufwändig ist, sieht man sie mittlerweile auch in eher kleinen Gärten. Sie übernehmen nicht nur das Mähen des Rasens, der kleinteilige Grasschnitt düngt ganz praktisch nebenbei das Grün. Auf den ersten Blick hat der Einsatz eines Mähroboters also einige Vorteile. Dabei wird jedoch ein wichtiger Aspekt außer Acht gelassen: Mähroboter bergen eine große Gefahr für Igel, Amphibien und Insekten. Zwar stoppen die Geräte, wenn sie auf deutlichen Widerstand stoßen, der Körper solch kleiner Tiere reicht hierfür jedoch oft nicht aus. Insbesondere Igel, die keine Fluchttiere sind und sich bei Gefahr einrollen, tragen immer öfter schwerste Verletzungen davon. Wildtier- Auffangstationen verzeichnen stetig ansteigende Aufnahmen verletzter Igel, deren Rettung und Pflege aufwändig ist und die aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen im Anschluss z.T. nicht wieder ausgewildert werden können. Eine ähnlich große Gefahr geht von sogenannten Freischneidern aus. Sie werden eingesetzt, um Flächen zu mähen, die für andere Geräte schlecht zugänglich sind. Kleine Tiere, die sich im hohen Gras verstecken, werden dabei nicht bemerkt und geraten in die scharfen Messer. Vielen Nutzer*innen derartiger Geräte ist die davon ausgehende Gefahr für die Tiere nicht bewusst. Der NABU möchte daher dafür sensibilisieren und empfiehlt – sofern der Einsatz unerlässlich ist – auf Folgendes zu achten: Mähroboter sollten nicht nachts oder in der Dämmerung fahren. In dieser Zeit sind sowohl Igel als auch Amphibien unterwegs und werden schnell zu Opfern. Durch die Programmierung der Geräte auf Zeiträume, in denen es hell ist und sich auch Personen in der Nähe der Mähfläche aufhalten, kann die Gefahr für die Tiere deutlich reduziert werden. Beim Einsatz von Freischneidern sollte man sich die Mühe machen, die unmittelbar zu mähende Ecke kurz zu überprüfen 28
und so Tiere, die sich dort verbergen, zu verscheuchen oder sie vorsichtig an einen anderen Ort zu transportieren. Fest steht jedoch: Mähroboter und Freischneider reduzieren die Artenvielfalt im eigenen Garten. Gartenbesitzer*innen sollten sich daher die Frage stellen, ob eine – zumindest in Teilen – eher naturnahe Gartengestaltung, die die Entfaltung der Tier- und Pflanzenwelt fördert und zudem wunderschön anzusehen ist, nicht dem scheinbar perfekt gepflegten Garten vorzuziehen ist. Autor: Julia Offermanns Foto: NABU Datenbank, A. Bobanac Randnotiz von Gisela Stotzka Auch durch Laubsauger und Laubbläser werden viele Insekten getötet oder verletzt, zumal sich gerade im Herbst Insekten gerne ins Laub zurückziehen. Naturfreunde greifen besser zum guten, alten Laubrechen. Hand - Arbeit ist in den heutigen kleinen Gärten meistens die bessere Wahl! 29
Der NABU trauert um Fried Gebler Am 20. Dezember 2019 starb unser guter Freund und Ratgeber Fried Gebler. Fried, der lange Jahre zusammen mit seiner Frau Gundula einen Demeterhof mit Hofladen geführt hat, war ein ruhiger, aber hartnäckiger Kämpfer für die Natur. In unserem Raum ein Pionier der biologischen Landwirtschaft, setzte er sich schon früh gegen gentechnisch veränderte Pflanzen ein, kämpfte gegen Patente auf Saatgut und lange bevor die Worte “Insektensterben” und “Klimawandel” die Presseschlagzeilen erreichten, hielt Fried Vorträge für artenreich angelegte Gärten und Äcker. Wenn Geblers zu Vorträgen einluden, fanden sich viele Zuhörer ein. Immer offen für Neues probierte er gerne neue Sorten aus, auch um jeder Pflanze eine Chance zu geben. Bis zuletzt unterstützte Fried Gebler den NABU mit Rat und Tat, war regelmäßig mit einem Stand auf den Stationsfesten vertreten. Er stiftete für die GartenAG an der Natur- schutzstation einen Folientunnel und war Ansprechpartner für Probleme im Garten. Als seine Krankheit schon weit fortgeschritten war, ließ er auf seinem Ackerstück eine kleine Streuobstwiese pflanzen - “auch wenn ich die Äpfel nicht mehr essen kann”. Seinen trockenen Humor behielt er bis auf sein Sterbebett. Nun wird er – wie er immer sagte - das Geschehen von oben betrachten und wahrscheinlich oft den Kopf schütteln über die Fehler, die wir machen. Aber leider können wir ihn nicht mehr fragen….. Gisela Stotzka Foto: Ernst Gebler 30
2021 Veranstaltungsprogramm Monatliche Termine Jeden 3. Samstag im Monat von 10.00 - ca. 15.00 Uhr Arbeitseinsatz auf dem Gelände der Naturschutzstation Haus Wildenrath (inkl. Verpflegung) Sie lieben die Natur? Sie arbeiten gerne an der frischen Luft? Bei uns können Sie alles haben. Hier gibt es immer etwas zu tun. Wir suchen freiwillige, ehrenamtliche Helfer. Für alle gibt es etwas zu tun. Die Aufgaben sind vielseitig: im Obstgarten arbeiten, Zäune reparieren, Hecken schneiden, Schweine füttern, Wiese mähen, Holz sägen, Äpfel ernten und, und, und… Es macht Spaß und wir haben viel Spaß dabei. Und nach getaner Arbeit lädt die Naturschutzstation ein zum gemeinsamen Essen. Machen Sie mit. Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844 Wegberg-Wildenrath Leitung: Wolfgang Mikysek (Naturschutzstation Haus Wildenrath) Teilnehmerbeitrag: „Zeitspenden“ sind willkommen. Anmeldung: wünschenswert, per E-Mail: kevinhayes1960@t-online.de Jeden 1. Sonntag im Monat von 14.00 - 17.00 Uhr Hofcafé Haus Wildenrath Lassen Sie sich verwöhnen mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, den Ihnen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Natur- schutzstation Haus Wildenrath, nach einer Wanderung über das Gelände der Naturschutzstation, oder einfach nur so, zum genießen servieren – im Winter drinnen, im Sommer auf unserer Sonnenterrasse. Und wenn Sie Spaß daran haben, mal „hinter der Theke“ zu stehen – das Hofcafé-Team freut sich auf Ihre Verstärkung. Treffpunkt: Hofcafé Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844 Wegberg- Wildenrath 31
Veranstaltungen für Kindergruppen Jeden 2. und 4. Montag im Monat von 16.00 - 18.00 Uhr Mit der NAJU mitten in der Natur Zweimal im Monat gehen die NAJU-Kinder montags nachmittags auf Ent- deckertour ins Gelände rund um Haus Wildenrath. Dann wird geklettert, ge- bastelt, gespielt und beobachtet. Im Frühling werden Nisthilfen gezimmert, im Sommer bieten die Bäche im Wald Erfrischung und Spaß, im Herbst steht die Apfelernte inklusive Saftpressen an und im Winter werden die Tiere auf dem Hof versorgt. Und am Ende - ganz wichtig - ein Plausch am Lagerfeuer, am liebsten mit Stockbrot. Interesse geweckt? Dann nix wie anmelden. Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844 Wegberg-Wildenrath Info und Anmeldung: info@nabu-wegberg.de insektEN kommen gut an … unsere Pflanzen & Stauden! Wegberg · Uevekoven 024 34.1072 · www.blatt und blume.com 32
Januar Do., 07.01., von 16.00 - ca. 18.30 Uhr Winterlagerfeuer Veranstaltungsart: Naturwanderung für Kinder und Eltern, Menschen mit Beeinträchtigungen Je nach Wetterlage wandern wir in der winterlichen Natur rund um Haus Wilden rath oder machen es uns drinnen gemütlich. Dabei testen wir mit einem Quiz unser Wissen zur Natur im Winter. Mit Stockbrotbacken und einem heißen Getränk am Lagerfeuer lassen wir den Abend ausklingen. Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844 Wegberg-Wildenrath Leitung: Natascha Lenkeit-Langen (NABU Kreisverband Heinsberg) Teilnehmerbeitrag: 7,50 € Erw./ 5,- € Kind, NABU-Mitglieder 5,- € Erw./ 4,- € Kind Anmeldung: erforderlich unter Tel.:02432-933400 oder 02453-383487 und/oder E-Mail: info@naturschutzstation-wildenrath.de oder natascha-langen@t- online.de Do., 14.01., 19.00 - 21.00 Uhr Der Biber im Kreis Heinsberg Veranstaltungsart: Vortrag/Fauna für Erwachsene und Jugendliche Der Biber, das größte Nagetier Europas, ist zurück und in NRW heimisch geworden. Auch zu uns in den Kreis Heinsberg ist der Biber zurückgekehrt und immer häufiger können Biberspuren entlang von Gewässern beobachtet werden. Mit dem Biberkoffer im Gepäck gibts es allerlei interessante Informationen über den Biber. Inklusive Fotoshow von Jürgen Richterich. Treffpunkt: Molzmühle, In Bollenberg 41, 41844 Wegberg Leitung: Alexander Terstegge (Naturschutzstation Wildenrath) Teilnehmerbeitrag: keiner Anmeldung und Information: unter Molzmuehle@t-online.de Fr., 15.01., von 9.30 - 12.30 Uhr Landschaftspflege in Schutzgebieten im Kreis HS 33
Veranstaltungsart: Aktivität für Erwachsene und Jugendliche Mit Säge und Astschere rücken wir Gehölzaufwuchs zu Leibe, damit Lebens- räume von Reptilien einen offenen Charakter behalten. Bitte Arbeitskleidung und Handschuhe mitbringen. Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844 Wegberg-Wildenrath Leitung: Alexander Terstegge (Naturschutzstation Wildenrath) Teilnehmerbeitrag: keiner Anmeldung und Information: unter terstegge@naturschutzstation- wildenrath.de Sa., 16.01., von 10.00 - ca. 15.00 Uhr Arbeitseinsatz auf dem Gelände der Naturschutzstation Haus Wildenrath ( inkl. Verpflegung) Informationen unter “Monatliche Termine” am Anfang des Veranstaltungsprogramms Sa., 23.01., von 10.00 - 16.00 Uhr Malen-Zeichnen-Experimentieren Veranstaltungsart: Aktivität für alle Jeder Mensch ist ein Künstler! Wir klinken uns für einen Tag aus dem Alltag aus und entdecken inmitten der schönen natürlichen Umgebung des NABU unsere Kreativität (bei schönem Wetter draußen). Anfängern und Fortgeschrittenen werden je nach Wissensstand Grundlagen des Malens und Zeichnens vermittelt. Farblehre, Figürlichkeit und Abstraktion… mit Hilfe einer Vielfalt des Materials… probieren Sie aus! Es werden unterschiedliche Malgründe, Techniken und vor allem natürliche Materialien vorgestellt wie Pigmente + Eitempera, Spachtelmasse aus Steinmehl, Kaffeesatz, Sand, Rötel und Kohle, aber auch Acryl-, Aquarell- oder Ölfarben. Wir verwenden auch Naturprodukte wie Beeren, Rinde, Steinchen, Blätter usw. Jeder Teilnehmer kann unter diversen Möglichkeiten der malerischen Darstellung auswählen und ein beliebiges Motiv seiner Wahl künstlerisch umsetzen. Auf dieser Basis können eigene Ideen umgesetzt und individuelle Projekte entwickelt werden. Bitte mitbringen: wahlweise Leinwand, Holz, MDF- oder Malplatten, weichen Bleistift, Knetradiergummi, Aquarellstifte, Acrylfarben, Pinsel, sowie Kleenex-Rolle, eine Mischpalette und Gefäß für Wasser, Kohlestift, Rötelstift, 34
Tusche, Pastellkreiden….soweit vorhanden. Föhn zur Trocknungsbeschleunigung. Der Kurs ist inklusive Mittagspause. Treffpunkt : Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844 Wegberg-Wildenrath Leitung: Hildegard Burggraef Teilnehmerbeitrag: bei der Anmeldung erfragen Anmeldung: unter 0177-7751006, Information unter www.burggraef- design.de So., 24.01., von 8.00 - 11.00 Uhr Gefiederte Wintergäste an den Ophovener Baggerseen Veranstaltungsart: Naturwanderung, Fauna, Vögel Im Winter rasten einige Wasservögel an und auf den Abgrabungsgewässern. Mit etwas Glück können seltene Gänse-, Enten-, Säger- und Taucherarten sowie der Eisvogel beobachtet werden. Festes Schuhwerk oder Gummistiefel wird empfohlen. Bitte Fernglas nicht vergessen! Treffpunkt: Ophovener Baggerseen, Wassenberg, K 34, Tenzer Beton (Wirtschaftsweg) Leitung: Martin Gellissen (NABU Kreisverband Heinsberg) Teilnehmerbeitrag: keiner Anmeldung: nicht erforderlich, Infos unter Tel.: 02434-1465 Fr., 29.01., von 9.30 - 12.30 Uhr Landschaftspflege in Schutzgebieten im Kreis HS Veranstaltungsart: Aktivität für Erwachsene und Jugendliche Mit Säge und Astschere rücken wir Gehölzaufwuchs zu Leibe, damit Lebensräume von Reptilien einen offenen Charakter behalten. Bitte Arbeitskleidung und Handschuhe mitbringen. Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844 Wegberg-Wildenrath Leitung: Alexander Terstegge (Naturschutzstation Wildenrath) Teilnehmerbeitrag: keiner Anmeldung und Information: unter terstegge@naturschutzstation- wildenrath.de 35
Februar So., 07.02., von 13.00 - 17.00 Uhr Hofcafé Information unter “Monatliche Termine” am Anfang des Terminkalenders Mi., 10.02., von 9.30 - 12.30 Uhr Landschaftspflege in Schutzgebieten im Kreis HS Veranstaltungsart: Aktivität für Erwachsene und Jugendliche Mit Säge und Astschere rücken wir Gehölzaufwuchs zu Leibe, damit Lebensräume von Reptilien einen offenen Charakter behalten. Bitte Arbeitskleidung und Handschuhe mitbringen. Treffpunkt: Naturschutzstation Haus Wildenrath, Naturparkweg 2, 41844 Wegberg-Wildenrath Leitung: Alexander Terstegge (Naturschutzstation Wildenrath) Teilnehmerbeitrag: keiner Anmeldung und Information: unter terstegge@naturschutzstation- wildenrath.de Do., 18.02., von 19.30 - 21.00 Uhr Was hat unsere Nahrung mit dem Klimawandel zu tun? Veranstaltungsart: Vortrag Alle reden vom Kohleausstieg und über alternative Energien, um den Klimawandel zu bremsen. Aber dass auch unsere Nahrungsmittel und deren Produktion zu über 40% zum Klimawandel beitragen, ist den meisten Menschen nicht bewusst. Mein Vortrag soll darüber aufklären und Alternativen aufzeigen. Treffpunkt: Wegberger Mühle, Rathausplatz 21, 41844 Wegberg Leitung: Eva Schöpfs (NABU Erkelenz/ Bio Verde) Teilnehmerbeitrag: keiner, Spenden an den NABU willkommen Anmeldung: erforderlich unter info@nabu-wegberg.de Sa., 20.02., von 10.00 - ca. 15.00 Uhr Arbeitseinsatz auf dem Gelände der Naturschutzstation Haus Wildenrath 36
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