Luci - Unesco-Weltkulturerbe Sightrunning durch - Visit Luxembourg

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Luci - Unesco-Weltkulturerbe Sightrunning durch - Visit Luxembourg
Luci
                     Inspiring Travel Stories from Luxembourg
                                      1 / 2020

Industriekultur erleben           Ab auf den Berg          Unesco-Weltkulturerbe
   Der Spirit der            Drei Freunde entdecken        Sightrunning durch
 Stahlvergangenheit               den Lee Trail           1000 Jahre Geschichte
Luci - Unesco-Weltkulturerbe Sightrunning durch - Visit Luxembourg
Editorial
                                                                                          Moien und willkommen bei Freunden!

                                                                                          Ich werde oft gefragt, was Luxemburg charakterisiert
                                                                                          und warum man dorthin reisen sollte. Eine europäische
      EINE                                                                                Hauptstadt, urbane Kultur, beeindruckende Naturland-
                                                                                          schaften, gastronomische Highlights… alles da! Mich
ENTDECKUNGSREISE                                  SCIENCE-SHOWS                           beeindruckt aber besonders die einmalige Mischung von
                                                                                          authentischen Eindrücken, die Menschen berühren und
 DURCH UNSERE
                                                  FLÜSSIGKEITEN
                                                  MATERIALIEN                             die mitten ins Herz treffen. Das ist das Luxemburg-Gefühl.
                                                  MECHANIK                                Ganz Luci eben!
     WELT                                         ELEKTRIZITÄT
                                                  MATHEMATIK                              Mit Luci halten Sie das neue Magazin der Reise-Destination
                                                  KITCHEN LAB                             Luxemburg in den Händen. Luci verbindet in zahlreichen
                                                  MOTOREN
                                                  CHEMIE
                                                                                          Geschichten Menschen, Gedanken und Orte. Luci ist wie
                                                  OPTIK                                   das Land: weltoffen, vielfältig, tolerant – und bietet tausend
   EXPLORATIONS                                   MAGNETISMUS                             und eine Möglichkeit, sich berühren zu lassen. Ich bin über-
   70
   EXPERIMENTIERSTATIONEN
                                                       in 4
                                                         SPRACHEN
                                                                                          zeugt, dass wir Ihnen Lust machen können, das kleine aber
                                                                                          kontrastreiche Luxemburg eines Tages auch live kennen-
                                                                                          zulernen. Gehen Sie auf Tuchfühlung mit Land
           in 5
             SPRACHEN                                                                     und Leuten.

                                                                                          Ich wünsche Ihnen viel Freude bei Ihrem ganz persönlichen
                                                                                          Luci-Erlebnis!

                                                                                          Ihr

                                                                                          Dr. Sebastian Reddeker
                                                                                          CEO Luxembourg for Tourism

                                                                                          PS: Die erste urkundliche Erwähnung Luxemburgs
                                                                                          stammt übrigens aus dem Jahre 963: Lucilinburhuc,
                                                                                          was so viel heißt wie „kleine Burg“. Die Festung ist
                                                       ÖFFNUNGSZEITEN:                    inzwischen Vergangenheit, Luci dagegen bleibt und
                                           Montag & Freitag 9 Uhr – 17 Uhr                steht für das moderne Luxemburg.
                               Samstag, Sonntag & Feiertage 10 Uhr – 18 Uhr
                                                           GESCHLOSSEN:
                                               1 Januar, 25 & 26 Dezember

                           www.science-center.lu
                      DIFFERDANGE                                                                                                                     3
Luci - Unesco-Weltkulturerbe Sightrunning durch - Visit Luxembourg
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                                                                   Inhalt                                 58-60
                                                                                                     Outdoors Passion
                                                                                                 CAMPING AM WASSER
                                                                                                       Let it flow!
                                                                                                                                                          82

                                                                                                          62-64
                                                                                                     Open and Diverse
                                                                            6-17                 JUGENDHERBERGEN
                                                                         Carte Blanche             Rundum gut drauf
                                                                        MIKE ZENARI
                                                                       Schueberfouer                      66-69
                                                                                                       The Good Life
                                                         46
                                                                            18-29                 STERNEKÜCHE AUS
                                                                       Open and Diverse              DEM WALD
                                                                       25 JAHRE                    Poetisch gedacht,                                                 70
                      42
                                                                       UNESCO-                    Puristisch gemacht
                                                                    WELTKULTURERBE
                                                                        Sightrunning                      70-74
                                                                                                  Transforming Experiences
                                                                            30-33              NEUE WINZERGENERATION
                                                                         The Good Life              Frischer Wind
                                                                      LUXEMBURGS                  in den Weinbergen
                                                                     MUSEUMSMEILE
                                                                   Kunst als Spaziergang                  76-80
                                                    34                                                 The Good Life
                                                                            34-36                     TAL DER
                                                                    Transforming Experiences     SIEBEN SCHLÖSSER
                                                                      ARTENVIELFALT                Guttland Roadtrip
                                                                     IM STADTGEBIET                                                    92-97
                                                                   Hugo und die Bienen                    82-87                       Daydream
                                                                                                  Transforming Experiences   RENAISSANCESCHLOSS
                                                                            38-40                 EDWARD STEICHENS                 BEFORT
                                                                         The Good Life           „THE FAMILY OF MAN“             Wo ist Madame?
                                                                    BRAUEREI-KULTUR                    Ich, Mensch
                                                                     Craft Beer boomt                                                 98-100
                                                                                                          88-90                       Daydream
                                                                            42-44                 Transforming Experiences        BESONDERS
                                                                    Transforming Experiences       MUSIKALISCHER                 ÜBERNACHTEN
                                                                        URBAN ART                  GRENZGÄNGER               Schlafen wie im Märchen
                                                                    Make Koler kooler           Eine ganze Stadt im Ohr
                                                                                                                                     102-112
                                                                            46-57                                              Transforming Experiences
                                                                       Naturally Europe                                           MINETT-TOUR
                                                              ESCAPARDENNE LEE TRAIL                                             Auf den Spuren                102
                                                                   Der Weg mit Freunden                                       von Schweiß und Stahl

                                                                                                                                        114
                                                                                                                                     Impressum
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Luci - Unesco-Weltkulturerbe Sightrunning durch - Visit Luxembourg
Für diese Luci-Ausgabe haben wir
                                                    eine Carte Blanche an den Luxemburger
                                                    Fotografen Mike Zenari vergeben.
                                                    In seiner ausdrucksstarken Fotostrecke
                                                    zeigt der Künstler die im Jahre 1340
                                                    gegründete „Schueberfouer“, wie er sie
                                                    heute durch sein Objektiv sieht.
                                                    Der größte Jahrmarkt des Landes
                                                    zieht jährlich über zwei Millionen
                                                    Besucher an. www.fouer.lu

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Luci - Unesco-Weltkulturerbe Sightrunning durch - Visit Luxembourg
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Luci - Unesco-Weltkulturerbe Sightrunning durch - Visit Luxembourg
Open and Diverse WILLKOMMEN BEI FREUNDEN

                Sight-
               running
                                                                                  25 Jahre Weltkulturerbe
                                                                                     Altstadt Luxemburg:
                                                                                           Das kann man
                                                                          bei Unesco-Rundgängen erleben.
                                                                                      Oder man wirft sich
                                                                                         in den Laufdress
                                                                                      und schließt sich der
                                                                             „FatBetty.Run“-Laufcrew an.
                                                                                                    Fotos MIKE ZENARI

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Mit seiner Aufnahme in die Unesco-
Welterbe-Liste am 17. Dezember 1994
gehört „Luxemburg, seine alten
Quartiere und Festungen” zu den
kulturellen und landschaftlichen
Orten, die universelle Werte haben
und damit zum Erbe der gesamten
Menschheit gehören.

                                                     Der Panorama-Aufzug Pfaffenthal
                                                     verbindet das obere Stadtzentrum
                                                     und das Alzette-Tal. Die Fahrt in der
                                                     Glaskabine bietet einzigartige Aus-
                                                     sichten ― während 71 Höhenmeter
                                                     überwunden werden.

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Beeindruckende architektonische         Luxemburg-Hauptstadt, Donners-          Während des Laufens ist es leicht,          nicht sehen würden“, sagt Dan. „Wir
                                                     Zeugen der wehrhaften Vergangenheit     tag, gegen 18 Uhr. Das „Indepen-        neue Kontakte zu knüpfen. „Es ist           sind schwitzendes Multikulti“, sagt
                                                     Luxemburgs finden sich überall in der   dent“-Café füllt sich. After-Work-      einfach lustiger als Bande!“, sagt Ricky,   Yves lachend. „Beim Laufen gibt es
                                                                                             Atmosphäre, angeregtes Geplauder.       der seit zwei Jahren mitmacht. Zwi-         keine Hierarchie. Job, Alter, Nationali-
                                                     Stadt. So kann man die unterirdischen   Rund um einen großen Tisch              schen den Läufern hätten sich schon         tät oder spezifische Sprachkenntnisse
                                                     Gänge in den Felsen erkunden, die so-   sammeln sich die ersten Läufer:         viele Freundschaften entwickelt.            spielen keine Rolle. Die Neuen sind bei
                                                     genannten Kasematten.                   Die meisten von ihnen tragen das                                                    uns gleich mittendrin in der Gruppe.“
                                                                                             schwarze Crew-Shirt mit der Auf-        „Beim FatBetty.Run bin ich immer
                                                                                             schrift „FatBetty.Run“. Ganz gleich,    supergerne dabei“, schwärmt Nikki.          Im oberen Stockwerk macht sich
                                                                                             ob es draußen regnet, schneit oder      „Im Sommer sieht man die Stadt              Irina nochmal frisch. Die gebürtige
                                                                                             die Sonne strahlt – „die Bettys“        dabei anders als im Winter, es ergeben      Moskauerin und passionierte Trail-
                                                                                             treffen sich jeden Donnerstagabend      sich immer neue Blickwinkel.“ Das           läuferin freut sich wie immer auf
                                                                                             zum Lauf durch die Hauptstadt.          Team achte darauf, dass auf den             die Run-Tour durch Luxemburg.
                                                                                             Erst der „Run“, danach ein „After-      Strecken schöne Stationen dabei             „Die Stadt ist so abwechslungsreich,
                                                                                             Run-Bier“ – oder auch zwei oder         seien – natürlich Unesco-Stätten            alte und neue Architektur harmonie-
                                                                                             drei. Die Stimmung: locker-ver-         inklusive. Die Abtei Neumünster             ren perfekt“, sagt sie, während sie
                                                                                             rückt.                                  im Grund etwa sei bei fast jedem            ihre Stirnlampe gerade rückt. Sie
                                                                                                                                     Lauf fester Bestandteil. „Manche,           mag vor allem Clausen und das
                                                                                                                                     die mit uns laufen, sind nur ein paar       Petrusstal. Wenn es im Winter
                                                                                             „One Little Spark                       Wochen in Luxemburg und lernen              früh dunkel werde, könne man
                                                                                             of Madness“                             durch uns Ecken kennen, die sie sonst       eine wahre Stirnlampen-Prozession

                                                                                                                                                                                                                            © DAN THUY
                                                                                             Sie verabreden sich über Facebook,
                                                                                             und die Community wird immer
                                                                                             größer. Das Ziel: gemeinsam durch
                                                                                             Luxemburg rennen, als große,
                                                                                             fröhliche Truppe, teilweise über 50
                                                                                             Sportler. Der Ablauf ist so einfach
                                                                                             wie möglich. Jeder, der dabeisein
                                                                                             möchte, kann spontan vorbei-
                                                                                             kommen und sich der Gruppe
                                                                                             anschließen. Umziehen können sich
                                                                                                                                     Im „Indepen-
                                                                                             die Teilnehmer hinten im „Inde-         dent“-Café
                                                                                             pendent“-Café, wo auch die Wert-        treffen sich die
                                                                                             sachen weggesperrt werden. Zehn         „Runners“,
                                                                                             Kilometer in zirka einer Stunde –       trinken und
                                                                                                                                     essen zusam-

                                                                                                                                                                                                                            © DAN THUY
                                                                                              „Gut zu schaffen, da kann man          men, bereiten
                                                                                             zwischendurch auch mal stehen bleiben   den Lauf vor
                                                                                             und Fotos machen“, sagt Dan, einer      und tauschen
                                                                                                                                     sich aus. Teil-
                                                                                             der vier Gründer der Truppe.
                                                                                                                                     weise über 50
                                                                                                                                     Läufer sind
                                                                                             Mit dem „FatBetty.Run“ wird die         dabei.
                                                                                             Stadt ganz eindrücklich erlebt –
                                                                                             beim „Sightrunning“. Gemeinsam
                                                                                             durch die Hauptstadt zu laufen, ist
                                                                                             für die Teilnehmer ein großartiges
                                                                                             Gefühl; es entsteht eine Energie,
                                                                                             die die Community jede Woche
                                                                                             stärker zusammenschweißt.

22   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                                                                   23
entlang der alten Festungsmauern         grinsen in sich hinein. Es war mal       Lösung: „Fat Betty“ haben die vier

                                                                                                                         © RENATA LUSSO

                                                                                                                                          © RENATA LUSSO
sehen, wenn die „FatBetty.Runners“       wieder „Dic“ alias Stéphane, der im-     „Urväter“ des Laufs ihren 23%
dort entlanglaufen.                      mer für gute Stimmung sorgt – und        steilen (Trainings-)Berg in Steinsel
                                         für den „one little spark of madness“,   genannt, der „Montée Haute“ („Décke
Dann, pünktlich um 18.45 Uhr,            den kleinen Funken Wahnsinn.             Bierg“ auf Luxemburgisch) heißt.
geht es los. Vor dem „Independent“-      Nach Stéphanes Schrei auf der            Und „Fat Betty“ hört sich einfach
Café, gegenüber der neoklassizis-        Brücke zieht das Tempo etwas an.         ein ganzes Stück cooler und per-
tischen „Cité judiciaire“, starten die   Immer weiter geht es, bergauf und        sönlicher an. Wie der Name eines
Läufer. Das Tempo ist „relaxed“,         bergab.                                  Maskottchens vielleicht sogar.
es geht links herum entlang des
Boulevard Franklin D. Roosevelt.                                                  Mit „FatBetty.Run“ durch die Stadt,
Die Sportler passieren die Kathe-        Der „dicke Berg“ -                       das erleben immer mehr Einheimi-
drale und die beeindruckende             ganz dynamisch                           sche, Touristen und Geschäftsleute.
Statue der „Goldenen Frau“, die mit                                               Samuel aus Manchester ist erst seit
dem Lorbeerkranz auf einem 21            Apropos bergauf: Was steckt ei-          ein paar Monaten in Luxembourg.
Meter hohen Obelisken auf dem            gentlich hinter diesem Namen „Fat-       Er findet es super, dass man beim
Konstitutionsplatz steht. Manche         Betty“? Eine „dicke Betty“ scheint       Tempo immer Rücksicht aufein-
reden miteinander, andere konzen-        zunächst ja nicht so unbedingt           ander nimmt und es nicht um den
trieren sich auf ihren Rhythmus          naheliegend und passend für eine         Wettbewerb geht: „It’s not about
und die Strecke.                         dynamische Laufcrew. Doch die            racing or pacing. It‘s about having
                                         kleine, irritierende Provokation ist     some runfun together.“
Schnell sind sie bei der Brücke          durchaus Teil des ein bisschen ver-                                                                               Wenn die Läufer
„Pont Adolphe“ angekommen und            rückten Konzepts. „Wir werden öfter      „Sightrunning“, Sport und Gemein-                                        bei Dunkelheit unter-
flitzen auf die Passerelle darunter.     mal auf den Namen angesprochen,          schaftserlebnisse in Luxemburg –                                         wegs sind, leuchten
Auf einmal ein markerschütternder        wenn wir mit unseren Shirts durch die    so einfach geht das.
                                                                                                                                                           ihre Stirnlampen durch
Schrei, doch keiner erschreckt sich      Stadt rennen“, sagt Mitgründer
so richtig, manche lachen, andere        Guido grinsend. Des Rätsels              www.FatBetty.Run                                                         die Straßen und wirken
                                                                                                                                                           manchmal wie eine
                                                                                                                                                           Perlenkette aus Lichtern.

                                                                                                                                                                    Die trutzigen Mauern der alten Festung
                                                                                                                                                                    finden sich überall im Stadtbild. Und
                                                                                                                                                                    die Bauten der Altstadt harmonieren
                                                                                                     Ein Trip in Ver-                                               erstaunlich mit der modernen Kulisse
                                                                                                     gangenheit                                                     des Kirchberg-Viertels im Hintergrund.
                                                                                                     und Gegenwart
                                                                                                     gleichzeitig ist

                                                                                                                         © DAN THUY
                                                                                                     ein Besuch im
                                                                                                     „Musée Dräi
                                                                                                     Eechelen“ in
                                                                                                     der Nähe des
                                                                                                     Museums für
                                                                                                     zeitgenössische
                                                                                                     Kunst „Mudam“.

24    LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                                                    25
Seit 1900 vereint die 153 Meter
lange „Pont Adolphe“ (oder auch
„Neue Brücke“) ― eine der größten
Steinbogenbrücken der Welt ―
die Oberstadt und das Bahnhofs-
viertel. Die zwischen den beiden
Hauptbögen angebrachte vier
Meter breite Hängebrücke
für Radfahrer und Fußgänger
                                                     Mobilität ist ein wichtiges Thema
ermöglicht einen umfangreichen                       in Luxemburg. So verbindet die
Blick über und in das Petrusstal.                    ultramoderne Tram das Kirchberg-
                                                     Viertel mit der Stadt — nur für den
                                                     Fall, dass man mal nicht rennen
                                                     will. Teurer als Laufen ist das nicht,
                                                     denn seit März ist der öffentliche
                                                     Nahverkehr in Luxemburg gratis.

26   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                       27
Unesco in                   tal sowie die Unterstädte
                                                         Grund, Clausen und Pfaf-
                                                                                       Brille direkt ins Jahr 1867
                                                                                       schauen können, kurz be-
                                                                                                                                       Den „FatBetty.Runners“ eröffnen sich immer
                                                                                                                                       wieder atemberaubende Ausblicke auf ihrem
Die Altstadt von
Luxemburg bekam
                             der Stadt:                  fenthal einfach mit dem       vor die Festung geschleift
                                                                                                                                       Weg. Doch auch beim gemütlichen Spazieren-
vor 25 Jahren den                                        Fahrrad erkunden und          wurde. In der virtuellen
Unesco-Weltkul-               „Visitor Center“: Im      dabei eine Vielzahl von       Welt erzählt Kutscher Jos                       gehen, zum Beispiel auf dem „Unesco-Rundgang
turerbe-Status.              Lëtzebuerg City Museum      Attraktionen entdecken.       den Passagieren Wissens-                        Altstadt und Festung“, oder auf der „Unesco-Bike-
Ein Jubiläum, auf
das man stolz ist.           wird Unesco lebendig.        „Unesco-Rundgang Alt-       wertes über seine Stadt; in                     tour“ kann man diese Faszination erleben.
Zurecht! Denn in             www.citymuseum.lu           stadt und Festung“: Über      der Realität rollen die Be-
Luxemburg stimmt              „Unesco-Biketour“:        2,5 Kilometer erschließt      sucher mit einem Kleinbus
die Mischung aus
Zukunftsmusik,
                             9,5 Kilometer durch die     die Unesco-Tour zu Fuß        über das Kopfsteinpflaster.
Geschichte und               Stadt, bergauf und berg-    ein außergewöhnliches         Eine faszinierende Illusion.
Geschichten.                 ab, kann man das Petruss-   historisches Erlebnis in      www.urbantimetravel.com
                                                         weniger als 90 Minuten.
                                                         Sie umfasst:                  Unesco -
                                                         1. Place de la Constitution
                                                         2. Parkanlage im Petrusstal   Wo noch?
                                                         3. Heilig-Geist-Plateau        Die „Springprozession“
                                                         4. Grund Tor                  in Echternach verwandelt
                                                         5. Corniche                   die Abteistadt jedes Jahr
                                                         6. Bockfelsen-Kasematten      wieder an Pfingsten in
                                                         7. Stadtwall                  eine Hochburg pilgernder
                                                         8. Fischmarkt mit Kirche      und rhythmisch hüpfender
                                                         Sankt Michael                 Menschen; sie ist immate-
                                                         9. Großherzoglicher Palast    rielles Weltkulturerbe.
                                                         10. Place Clairefontaine      www.unesco.lu
                                                         11. Liebfrauen-Kathedrale
                                                         www.visitluxembourg.com
                                                          „Kasematten“: Das
                                                         Tunnelsystsm stellt eine
                                                         der wichtigsten Sehens-
                                                                                         Offen und
                                                         würdigkeiten der Stadt          vielfältig
                                                         Luxemburg dar. Mit 17 von
                                                         ursprünglich 23 Kilome-         Mit seinem inter-
                                                         tern sind sie die längsten      nationalen Flair und
                                                         Kasematten der Welt. Über       den vielen Sprachen,
                                                         100.000 Besucher besichti-      die durch die Straßen
                                                         gen die ehemalige unterir-      schallen, ist Luxemburg
                                                         dische Verteidigungsanlage      bei aller Beschaulich-
                                                         jedes Jahr.                     keit eine moderne,
                                                         www.lcto.lu                     pulsierende Metropole.
                                                          „Urban Time Travel“:          Über 122.000 Menschen
                                                         Eine lebendige Reise in         wohnen derzeit dort,
                                                         Zeiten, als Luxemburg           Tendenz steigend. Die
                                                         noch Festungsstadt war,         Einwohner stammen
                                                         kann man im Pfaffenthal         aus 164 verschiedenen
                                                         machen. Denn „Urban Time        Nationen; ganze 29%
                                                                                                                      © RENATA LUSSO
                                                         Travel“ ist eine Virtual        sind Luxemburger, alle
                                                         Reality-Tour, bei der die       anderen haben eine
                                                         Besucher durch eine VR-         andere Nationalität.

28   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                                         29
The Good Life LUXEMBURGS MUSEUMSMEILE

                                                                                                Das äußerst schmucke, herr-

Kunst als
                                                                                                                                     Bevor man es in
                                                                                                schaftliche Stadthaus zieht einen    die „Villa Vau-
                                                                                                schon von der Straße aus in          ban“ zur Samm-
                                                                                                seinen Bann. Die „Villa Vau-         lung mit Gemäl-
                                                                                                ban“ ist zwar erst seit 2010 ein     den, Skulpturen,
                                                                                                                                     Photographien
                                                                                                Museum, ihre Geschichte reicht

Spaziergang
                                                                                                                                     und anderen Ob-
                                                                                                aber mindestens bis in das Jahr      jekten schafft,
                                                                                                1873 zurück, als sie erbaut wurde.   verliebt man sich
                                                                                                                                     draußen in den
                                                                                                Ihren Namen hat die Villa vom
                                                                                                                                     Park.
                                                                                                Militärarchitekten des Sonnen-
                                                                                                königs Ludwig XIV, Sébastien

                                                                                                                                                         © GAUVIN LAPETOULE
                                                                                                Le Prestre Vauban, der das Fort
                                                                                                der alten Festung Luxemburgs
                                                                                                konstruiert hatte; es diente als
                                                                   Die Hauptstadt               Fundament der Villa. Kunstin-

                                                                                                                                                                                                            © SVEN BECKER
                                                                                                teressierte finden im aufwändig
                                                                         der kurzen             renovierten, historischen Teil
                                                                                                sowie im zeitgenössischen Anbau

                                                                       Wege macht               Werke vom 17. bis zum 21. Jahr-
                                                                                                hundert.

                                                                  Museumsbesuche                Kunsthalle fernab
                                                                   wahrhaftig zum               des Mainstreams
                                                                       Spaziergang.             Materie, Sound, Licht – die
                                                                                                Kunsthalle „Casino Luxembourg
                                                                    Sieben Museen               - Forum d’art contemporain“ zeigt
                                                                                                lebendige Gegenwartskunst und
                                                                       sind Teil der            fördert junge Künstlerinnen und
                                                                                                Künstler fernab des Mainstreams.
                                                                      so genannten              Coole Workshops, spannende
                                                                                                Konferenzen und Kurse ver-
                                                                  „MuseumSmile“,                mitteln auf mitreißende Weise
                                                                                                Zugang zur Kunst. Und während
                                                                                                                                     digitale und multimediale Sta-
                                                                                                                                     tionen die spannende Geschichte
                                                                                                                                                                              Das „Casino Luxembourg -
                                                                                                                                                                              Forum d’art contemporain“,

                                                                        einer Meile,            der Nacht der Museen wird auch
                                                                                                schon mal zu Rock-, Pop- und
                                                                                                                                     der Stadt. Auf einer Fahrt im
                                                                                                                                     großen hydraulischen Aufzug, der
                                                                                                                                                                              im 19. Jahrhundert Ort des
                                                                                                                                                                              geselligen Beisammen-
                                                                                                                                                                              seins für die Stadtoberen,

                                                                      die nicht nur             Elektrobeats geschwoft.              stolze 65 Personen transportieren
                                                                                                                                     kann, können die Besucher durch
                                                                                                                                                                              zelebriert heute den künst-
                                                                                                                                                                              lerischen Schaffensprozess
                                                                                                                                                                              mit all seinen Risiken und
                                                                      eingezeichnet             Das „Lëtzebuerg City Museum“
                                                                                                macht mehr als 1000 Jahre Stadt-
                                                                                                                                     die Verglasung im Vorbeifahren
                                                                                                                                     Fels und mittelalterliche Mau-
                                                                                                                                                                              Experimenten und stellt die
                                                                                                                                                                              Schaffenden selbst in den

                                                                     auf der Karte
                                                                                                geschichte lebendig. Besonders       ern bestaunen, die dem Museum            Mittelpunkt.
                                                                                                sehenswert: die Ausstellung „The     buchstäblich zugrunde liegen.
                                                                                                Luxembourg Story“. Neben vielen      Besonders interessanter Museums-
                                                                        ein Lächeln             Exponaten – von Fotos über
                                                                                                Statuen bis hin zu alten Regis-
                                                                                                                                     bereich in diesem Jahr: Das „Unesco
                                                                                                                                     Visitor Center“. Hier kann man in
                                                                            zaubert.            trierkassen oder Handschuhen
                                                                                                aus in Luxemburg-Grund ge-
                                                                                                                                     Geschichte, Bedeutung und Be-
                                                                                                                                     sonderheiten des Unesco-Weltkul-
                                                                             Foto ERIC CHENAL   gerbtem Leder – erzählen auch        turerbes eintauchen.

30   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                                                    31
Ein historisches und optisches High-        einem der vielen Kurse vor Ort

                                                                                                                                                                                                        © CHRISTOF WEBER
                                                                           Im „Lëtzebuerg
                                                                                                                      light des „Musée National d’Histoire        oder bei Exkursionen in der Natur.
                                                                           City Museum“
                                                                           zeigen teils inter-                        et d‘Art - MNHA“ ist das riesige, um
                                                                           aktive Stationen                           240 n. Chr. entstandene Mosaik der          Alleine die Aussicht, die man von
                                                                           die geschützte                             römischen „Villa von Vichten“. Und          der großen Wiese vor dem „Musée
                                                                           Altstadt und
                                                                           die Festungs-
                                                                                                                      wie kreativ sind Handwerkskünstler          Dräi Eechelen“ auf die Ober- und
                                                                           anlagen. Wer                               aus dem Großherzogtum? Liebhaber            Unterstadt hat, ist einen Besuch
                                                                           aus dem Fenster                            schöner Dinge entdecken z.B. Art-           und Erinnerungsfotos wert. Das
                                                                           blickt, kann                               Déco-Schätze von der Keramikma-             historische, imposante „Fort Thün-
                                                                           Modelle und
                                                                           Zeichnungen                                nufaktur „Villeroy & Boch“ und Möbel        gen“, dessen ehrwürdigen Mauern
                                                                           mit der Realität                           aus heimischen Handwerksbetrie-             und unterirdischen Gänge das
                                                                           vergleichen.                               ben. Ein „Benz Velo“, der dem Indus-        Museum beheimaten, ist dort Kase-

                                                      © GAUVIN LAPETOULE
                                                                                                                      triellen Paul Wurth gehörte, ist das        matte für Kasematte zu erkunden.
                                                                                                                      erste Fahrzeug, das in Luxemburg im         Man taucht von der ersten Sekunde
                                                                                                                      Jahr 1895 zugelassen wurde. Und wie         an in die Vergangenheit ein und
                                                                                                                      verführerisch Mrs. Condé Nast oder          bewegt sich vom Mittelalter bis ins

                                                                                                 © ANRI SALA
Im „Musée d’Art Moderne                                                                                               Stummfilm-Star Pola Negri Anfang            20. Jahrhundert, vorbei an Origi-
Grand-Duc Jean - Mudam“                                                                                               des 20. Jahrhunderts in die Kamera          naldokumenten und -uniformen,
wird das Publikum in erster                                                                                           schauen konnten, das hat Edward             Wappen und Waffen. In dieser
Linie für die Aspekte zeitge-
nössischer und avantgardis-
                                                                                                                      Steichen eingefangen – zu sehen in          Umgebung wird zweifelsohne der
tischer Kunst sensibilisiert.                                                                                         den Räumen mit zeitgenössischer             Weg zum Ziel.                                                                                           Das „Musée
                                                                                                                      Kunst.                                                                                               Weitere Highlights rund                        Dräi Eechelen“
                                                                                                                                                                  Für Ästheten                                             um Kunst und Museen:
                                                                                                                                                                                                                                                                          mit seiner Dauer-
                                                                                                                                                                                                                                                                          ausstellung
Einen „Rund-
umschlag“ mit
                                                                                                                      Natur hautnah                               Das „Musée d’Art Moderne Grand-
                                                                                                                                                                                                                                                                          „Festung,
                                                                                                                                                                                                                                                                          Geschichte,
auf luxembur-
gischem Boden
                                                                                                                      entdecken                                   Duc Jean - Mudam“ weht kosmo-                             Rund um den          vom 18. bis 22. No-     Identität“ ist
                                                                                                                                                                                                                                                                          im restaurierten
gefundenen                                                                                                                                                        politisches Flair in die Hauptstadt                      internationalen Tag    vember in der "Halle
                                                                                                                                                                                                                                                                          „Reduit“ des
archäologischen                                                                                                       Übergroße Pflanzen, Tiere aus ver-          und ist alleine schon aus archi-                         der Museen, an den     Victor Hugo".           „Fort Thüngen“,
Ausgrabungs-                                                                                                          gangenen Zeiten oder solche, die            tektonischen Gründen längst zur                          „Luxembourg Museum      Wer das Durch-        untergebracht.
stücken macht                                                                                                                                                                                                                                                             Im Hintergrund
                                                                                                                      man nicht jeden Tag sieht – das „Mu-        Ikone geworden. Selbst wenn man                          Days“, öffnen über     haltevermögen hat,
das „Musée Natio-                                                                                                                                                                                                                                                         das „Mudam“,
nal d’Histoire et                                                                                                     sée national d’histoire naturelle - natur   einfach „nur“ Ästhet und Liebhaber                       vierzig Museen im      kann es schaffen, in    das von dem
d‘Art - MNHA“.                                                                                                        musée“ ist ein Ort des Entdeckens           schöner Dinge ist, kommt man                             ganzen Land ihre Tü-   der „Nacht der Mu-      chinesisch-
                                                                                                                      und der Überraschungen. Das fängt           zum Stöbern im Museumshop oder                           ren kostenlos. Eine    seen“ im Herbst alle    amerikanischen
                                                                                                 © GAUVIN LAPETOULE

                                                                                                                      schon im Empfangsraum an, wenn              zum Verweilen im Café her, das die                       ideale Gelegenheit,    Museen der Haupt-       Architekten
                                                                                                                                                                                                                                                                          Ieoh Ming Pei
                                                                                                                      man zweimal hinschauen muss, um             französischen Designer Ronan und                         das außergewöhn-       stadt „abzuklappern“.   entworfen wurde.
                                                                                                                      zu realisieren, dass der bärtige Stein-     Erwan Bouroullec gestaltet haben.                        liche Museumserbe      Dieses Jahr am 10.
                                                                                                                      zeit-Mann „Loschi“ auf dem Sofa             Besonders genussvoll ist der Besuch                      des Großherzogtums     Oktober.
                                                                                                                      nicht echt ist, oder wenn man über          am Wochenende, wenn der Brunch                           zu entdecken. Dieses    Mit der „Luxem-
                                                                                                                      die detailgetreu gestaltete, über-          zum ausgedehnten Familienschmaus                         Jahr am Wochenende     bourg Card“ genießen
                                                                                                                      dimensionierte Pusteblume staunt,           oder Essen unter Freunden wird.                          16./17. Mai.           Besucherinnen und
                                                                                                                      die dort an der Decke hängt. Nicht          Jeden Mittwochabend wird zu                               Die „Luxembourg      Besucher für 1, 2
                                                                                                                      nur neugierigen Kindern eröffnen            Live-Konzerten getanzt, zu Perfor-                       Art Week“ mit der      oder 3 Tage freien
                                                                                                                      sich hier spannende, bunte Welten;          mances geklatscht oder Konferenzen                       Beteiligung inter-     Zugang zu mehr als
                                                                                                                      ein Ausflug wird zum informativen           gelauscht. Permanentes Exponat ist                       nationaler Galerien    60 Museen und tou-
                                                                                                                      Vergnügen für die ganze Familie. Ob         der pseudobarocke Gartenbrunnen                          ist immer im Herbst    ristischen Attraktio-
                                                                                                                      Evolutionsgeschichte oder Wunder            von der luxemburgischen Künstlerin                       ein Magnet für Lieb-   nen in Luxemburg.
                                                                                                                      der Wissenschaft, hier können alle          Su-Mei Tse, aus dem schwarze Tinte                       haber und Sammler      Mehr unter:
                                                                                                                      gemeinsam lernen und Rätsel lösen           sprudelt, fließt und tropft.                             zeitgenössischer       visitluxembourg.com/
                                                                                                                      – auch von Fachleuten begleitet in          www.museumsmile.lu                                       Kunst. Dieses Jahr     de/luxembourg-card

32    LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                                                                                                                                    33
Transforming Experiences ARTENVIELFALT IM STADTGEBIET

                                                                                         „Obwohl die Entfernungen zwischen        und kulturelle Angebote – genauso
                                                                                         den Vierteln nicht groß sind, hat jede   vielfältig sind die Bienen, die dieses
                                                                                         jeweilige Flora dort ihre ganz eigene    farbenfrohe Viertel ihr Zuhause
                                                                                         Bandbreite. Das wirkt sich direkt auf    nennen. Es ist eine Gemeinschaft, so

                                                     Hugo
                                                                                         den Honig aus, der auf den Dächern       bunt und lebendig wie die Vegetati-
                                                                                         und in den Gärten der städtischen        on. Das liegt an den vielen Gärten in
                                                                                         Gebiete entsteht“, erklärt Hugo Zeler.   dem Viertel und an der besonderen
                                                                                         Mit etwa 80 Bienenstöcken und            Flora entlang des Flusses Alzette.
                                                                                         rund vier Millionen Bienen fördert                                                Jeder Bienenstock produziert

                                                     und die
                                                                                         der lokale Imker Bienen und Arten-       Die Bienen von Limpertsberg sind         durchschnittlich 20 kg Honig
                                                                                                                                                                           und beherbergt zwischen einigen
                                                                                         vielfalt in der Stadt. Ob die Bienen     eine Mischung aus Akademikern,
                                                                                                                                                                           Tausend Bienen in der Neben-
                                                                                         Lindenblüten als Honiglieferanten        Exzentrikern und kreativen Typen.        saison und 50.000 Bienen in
                                                                                         wählen, ob sie Ligusterhecken oder       Da ist es ganz natürlich, dass auch      der Hochsaison.
                                                                                         Rapsfelder besuchen, ob sie in Haus-

                                                     Bienen
                                                                                         gärten oder Stadtparks unterwegs
                                                                                         sind ‒ die vielfältige Vegetation der
                                                                                         Stadt bringt eine große Palette an
                                                                                         Honigaromen hervor.

                                                                                         Bei Hugo Zelers „Hunnegkëscht“
                                                                                         dreht sich alles um nachhaltige
                                                                                         Landwirtschaft, um die Erhaltung
                                                                                         der Artenvielfalt und um hochwer-
                                                                                         tige lokale Produkte. Jeder Stadt-
                                                             Von Bonneweg bis            bewohner kann die Insekten bei der
                                                                                         Bestäubung unterstützen, indem

                                                             zum Kirchberg hat           er Balkone und Gärten mit ganz
                                                                                         bestimmten, „bienenfreundlichen“

                                                             jedes Stadtviertel          Kräutern und Blumen bepflanzt.
                                                                                         Und wer sich richtig engagieren will,

                                                             in Luxemburg                kann bei Hugo Bienenstöcke mieten.
                                                                                         Das nutzen hauptsächlich stadtnahe

                                                             einen ganz eigenen
                                                                                         Unternehmen, die sich an nach-
                                                                                         haltigen Projekten beteiligen und
                                                                                         dazu noch etwas über Bienen lernen,
                                                             Charakter – ob es           die biologische Vielfalt fördern und
                                                                                         nicht zuletzt eigenen köstlichen
                                                             um die Menschen             Honig ernten wollen. Egal, ob von
                                                                                         Hugo, Privatpersonen oder Unter-
                                                             und Plätze oder             nehmen betreut: Manchmal scheinen
                                                                                         sich die Bienen und die Menschen in
                                                             um die Vielfalt             den Vierteln gar nicht so unähnlich
                                                                                         zu sein.
                                                             der Natur geht.             Bonneweg entwickelt sich seit eini-
                                                             Fotos RAMUNAS ASTRAUKSKAS   ger Zeit zu einem alternativen, sub-
                                                                                         kulturellen Stadtteil Luxemburgs.
                                                                                         Hier herrscht ein reges Treiben rund
                                                                                         um innovative Läden, Restaurants

34   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                                                     35
der Honig aus dieser Nachbarschaft
nicht schlicht, sondern komplex ist.
Um die 180 Lindenbäume, die hier
gepflanzt wurden, lassen im Sommer
ein wahres duftendes Blütenmeer                             Goldene Regel:
entstehen. Der Nektar, den die
Bienen aus den cremefarbenen bis
gelben Blüten gewinnen, gibt dem
                                                            Niemals einen
                                                            Bienenstock
                                                            bewegen. Wenn
                                                            es denn unbe-      Tr a m s m u s é e
Sommerhonig einen ganz beson-                               dingt sein muss,
deren Geschmack – nach Minze.                               dann entweder
Dazu kommen noch eine Fülle von                             weniger als 30
                                                                                           - und Busm   useum
                                                                               Straßenbahn
                                                            Zentimeter oder
Kastanienbäumen und wieder eine                             mehr als drei
Mischung aus öffentlichen Parks und                         Kilometer!
privaten Gärten, die dem dort ent-
stehenden Honig einen vielschichti-
gen Charakter verleihen.

Reges Treiben
Die Bienen auf Kirchberg pflegen
einen rasanten, modernen Lebensstil.
Diese kultivierten Tiere arbeiten und
trainieren hart, lieben aber gleich-
zeitig Musik auf Weltklasseniveau
und haben eine Schwäche für zeit-
genössische Kunst. Manchen mag es
überraschen, dass der Honig von den
Dächern des boomenden Geschäfts-
viertels der Hauptstadt, wo auch EU-
Institutionen und Bildungseinrich-
tungen ansässig sind, so eine stark
ländliche Note hat. Das liegt an den
nahen Rapsfeldern, die hier nie weit
weg von der sich stets vergrößernden
Stadt sind.
                                                                                             Das Tramsmusée lädt Sie zu        63, rue de Bouillon | L-1248 Luxemburg
Im florierenden Geschäftsbezirk          Wie kann man                                                                          Geöffnet Donnerstag von 13:30 bis 17:30
                                                                                             einer faszinierenden Reise
Gasperich-Cloche d'Or entsteht           die Bienenkö-
                                         nigin zwischen
                                                                                                                               Uhr und Samstag, Sonntag und offizielle
derzeit ein süßer, blumiger Akazien-                                                         durch die Vergangenheit, die
honig. Zwar tauchen überall neue
                                         all den Arbeits-                                                                      Feiertage von 10:00 bis 18:00 Uhr.
                                         bienen finden?                                      Gegenwart und die Zukunft         Das Museum bleibt am 1.11, 25.12, 26.12
Gebäude auf, doch gleichzeitig wird      Sie ist fast
dieses Viertel auch bald den größten     immer größer,                                       der öffentlichen Verkehrsmittel   und 01.01 sowie in den Weihnachtsferien
                                         aber manchmal
Park der Stadt beherbergen und es                                                            in Luxemburg ein mit perfekt      geschlossen. Besichtigungen sind auch
                                         nicht sehr viel.
werden viel mehr Bäume und andere        Der eigentliche
                                                                                             restaurierten Triebwagen          nach Vereinbarung möglich.
Pflanzen sprießen. Eine üppige           Unterschied
natürliche Umgebung, die die Bienen      sind der längere                                                                      Freier Eintritt
                                         Rumpf und die                                       und Busse, zahlreichen Mo-
bei Laune halten und dem Nektar          längeren Beine.
                                                                                                                               Tel.: +352 47 96 23 85
weitere Aromen bescheren wird.                                                               delle im Maßstab 1:8 und einer    tramsmusee@vdl.lu | www.vdl.lu
www.hunnegkescht.lu                                                                          reichhaltigen Ausstellung.        GPS: 4935’57’’ N, 606’11’’ E
36    LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG
The Good Life BRAUEREI-KULTUR

                                                                                     „Aufregend andere Biere“ zu präsentie-                            Wo früher Fahrgäste ein- und
                                                                                     ren, das haben sich Antoine Biasino                               ausstiegen, gärt heute in silbernen

                             Craft Beer
                                                                                     und Joe Hallack-Wolff aus Steinsel                                Kesseln Gerstensaft: Im ehemaligen    Antoine Biasino und Joe Hallack-
                                                                                                                                                                                             Wolff brauen unter dem Namen
                                                                                     auf die Fahnen geschrieben. Darum                                 Bahnhof in Bech findet man die        „Stuff“ unter anderem Biere mit
                                                                                     machen sie in ihrer Brauerei „Stuff“                              „Echternacher Brauerei“. „Einfach     Honig- oder Ingwergeschmack.
                                                                                     (Luxemburgisch für Stube) unter

                             boomt

                                                                                                                               © BIRGIT PFAUS-RAVIDA
                                                                                     anderem Biere mit Honig- oder auch
                                                                                     Ingwergeschmack, die so originelle
                                                                                     Namen haben wie „Zingy“, „Revo-
                                                                                     lution IPA“ und „Black Widow“. Joe
                                                                                     und Antoine führen eine klassische
                                                                                     und eine experimentelle Linie. Ins
                                                                                     Abenteuer Craft Beer starteten die
                                                                                     beiden, die sich in Belgien in einer
                                                                                     Bar kennengelernt haben, im Jahr
                                                                                     2015. „Jemand hat sich in der Bar über
                                                                                     das Bier beschwert, und so entstand die
                                                             Die handwerkliche       Idee, selbst zu brauen“, erinnert sich
                                                                                     Joe grinsend. Zu Beginn arbeiteten
                                                             Zubereitung von         sie mit einem 50-Liter Kessel in der
                                                                                     Garage von Antoines Mutter, heute

                                                             Bieren mit              fasst ein Kessel schon 300 Liter; die
                                                                                     Produktion erstreckt sich über das

                                                             besonderen Aromen       gesamte Untergeschoss des Hauses
                                                                                     und ein weiterer Ausbau ist geplant.

                                                             findet in den letzten
                                                                                     Antoine hat für das „Stuff“-Projekt
                                                                                     sogar seinen Job bei einer Bank auf-

                                                                                                                                                                                                                                © SVEN BECKER
                                                                                     gegeben. Und Joe hat eine Zusatz-
                                                             Jahren immer mehr       Ausbildung zum „Master Brewer“
                                                                                     gemacht.
                                                             Anhänger. Auch in       Pale Ale, IPA, Hefeweizen, Bock,
                                                             Luxemburg entstehen     Stout und viele andere: Eine große
                                                                                     Bandbreite von Craft Beer „Made
                                                             neben den größeren      in Luxembourg“ und aus der ganzen
                                                                                     Welt wird in der „Craft Corner“ im                                Olivier Schaul zapft

                                                             Brauereien kleine,      Luxemburger Stadtteil Bonneweg
                                                                                     an zwölf Hähnen abgezapft und in
                                                                                                                                                       in der „Craft Corner“
                                                                                                                                                       im Luxemburger
                                                                                                                                                       Stadtteil Bonnevoie

                                                             neue Sterne am          Flaschen ausgeschenkt. Die Karte in

                                                                                                                                                                                                                                © SVEN BECKER
                                                                                                                                                       an zwölf Hähnen
                                                                                     der „Craft Corner“ wechselt täglich.                              Craft Beer aus
                                                                                                                                                       Luxemburg und der
                                                             Bier-Himmel.            Am frühen Abend füllt sich die Eck-
                                                                                     kneipe mit Leuten, die gerne mal ein
                                                                                                                                                       ganzen Welt.

                                                                                     After-Work-Bierchen zischen und
                                                             Foto RENATA LUSSO
                                                                                     dazu eine deftige kalte Platte oder
                                                                                     andere Snacks genießen. Serviert
                                                                                     wird zudem hausgemachte Limo-
                                                                                     nade und natürlich nicht zuletzt
                                                                                     Bier der eigenen Marke „Bouneweger
                                                                                     Brauerei“.

38   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                                                                       39
und qualitativ hochwertig soll es sein,
                   klassisch, aber dennoch ein Craft Bier“,
                   sagt Brauereibetreiber Pol Wesner,
                                                              Tasche hatte, ließ ihn der Gedanke
                                                              ans Bierbrauen nicht mehr los. Im
                                                              heimischen Keller in Bech machte
                                                                                                     Mit Craft Beer beschäftigt man
                                                                                                     sich in der „Béierhaascht“ in
                                                                                                     Niederkerschen bereits seit 2002.
                                                                                                                                                                           BRASSERIE          NATIONALE
                                                                                                                                                                            BRAUEREIBESICHTIGUNG UND VERKOSTUNG
                   der eigentlich aus einer Winzer-           er erste Versuche; heute betreibt er   Hier wird das „Lëtzebéier“ gebraut.
                   familie stammt. Wie er aufs Bier           die „Echternacher Brauerei“ zusam-     Das Gelände gehört der Metzger-
                   kam? „Ich war in Österreich auf einer      men mit seinem Vater und einem         familie Meyer, die irgendwann
                   Pilotenschule. Als ich das dortige Bier    diplomierten Braumeister. Helles,      mehr aus ihrem Business machen
                                                                                                                                                                                                                          be sichtigen
                   kennenlernte, hat mir das unheimlich
                   gut geschmeckt – besser als das, was
                                                              Hefeweizen und Märzen gehören
                                                              bisher zum Angebot. Das Bier kann
                                                                                                     wollte. Und so findet man dort
                                                                                                     Metzgerei und Biershop, Restau-                                                                                   zu
                   ich bisher kannte“, erinnert er sich.      man unter anderem direkt gegen-        rant, Hotel und das „Atelier“ des
                   Als er den Pilotenschein in der            über im Café trinken.                  Braumeisters Guy Majerus. Seinen
                                                                                                     Meister hat er in Deutschland
© JONATHAN GODIN

                                                                                                     in Ulm gemacht. Der deutschen
                                                                                                     Biertradition fühlt er sich nach
                                                                                                     wie vor verpflichtet. „Auch, wenn
                                                                                                     es unser Braugesetz erlaubt, füge
                                                                                                     ich den Bieren keine Aromen wie
                                                                                                     etwa Orangenschalen oder Ingwer
                                                                                                     zu.“ Guy Majerus bevorzugt ein
                                                                                                     klassisches „Helles“. Generell freut
                                                                                                     er sich, dass „die Braukunst heute
                                                                                                     wieder im Gespräch ist und gewert-
                                                                                                     schätzt wird.“
                                                                                                                                            EIN EINMALIGES BRAUEREI-ERLEBNIS
                                                                                                     Lange Förderbänder, meterhohe
                                                                                                     und beeindruckend beleuchtete
                                                                                                                                            DURCH ZWEI JAHRHUNDERTE GESCHICHTE :
                                                                                                     Tanks, wahre Wände aus Bierkäs-           Empfang von einem professionellen Gästeführer

                                                                                                                                                                                                                              15€
                                                                                                     ten: Die größte Brauerei Luxem-
                                                                                                     burgs ist die „Brasserie Nationale“,      Geführte Brauereibesichtigung                                                                  /PERS
© SVEN BECKER

                                                                                Guy Majerus,         Dach und Produktionsstätte der            Verkostung unserer 100% natürlichen Biere
                                                                                Braumeister          beiden Marken Bofferding und                                                                                             Gratis für Kinder und Jugendliche
                                                                                in der „Béier-                                                 Souvenirs
                                                                                haascht“,
                                                                                                     Battin. Bofferding ist Familienbe-                                                                                       unter 16 Jahren
                                                                                die zugleich         trieb in der zehnten Generation.          Dauer : 2 Std. (inklusive Verkostung)                                          Sprachen : LU / FR / DE / EN / CN
                                                                                Hausbrauerei,        Das Traditionshaus in Niederker-
                                                                                Restaurant, eine     schen besteht seit über 250 Jahren.
                                                                                traditionsreiche
                                                                                Metzgerei und        Aber man geht auch neue Wege,
                                                                                ein nach öko-        etwa mit „Funck-Bricher“, einer
                                                                                logischen Richt-     Sorte, die aus dem 18. Jahrhundert
                                                                                linien gebautes      stammt, in den 1970er Jahren
                                                                                Hotel ist.
                                                                                                     verschwand und jetzt wieder als
                                                                                                     veganes Bio-Bier zum Leben er-
                                                                                                     weckt wurde. Wer einen Einblick
                                                                     Pol Wesner stammt               in die Bierproduktion der Braue-       PRAKTISCHE INFORMATIONEN UND RESERVIERUNG :
                                                                     eigentlich aus einer
                                                                     Winzerfamilie. Im hei-          rei gewinnen will, kann das im         • Besichtigungen mit Reservierung von Montag bis Samstag
                                                                     mischen Keller mach-            modernen Besucherzentrum tun.            (ohne Reservierung samstags um 15 Uhr)
                                                                     te er erste Versuche;           Hier gibt es eine geführte Braue-      • Reservierung per Telefon : + 352 23 63 64 - 217
                                                                     heute betreibt er im
                                                                                                     reibesichtigung, eine Verkostung         oder über unsere Webseite: www.brasserienationale.lu
                                                                     ehemaligen Bahnhof in
                                                                     Bech die „Echternacher          der Biere und natürlich Bier und       • Öffentliche Verkehrsmittel            — Persönlicher Transportservice möglich
                                                                     Brauerei“.                      Souvenirs zu kaufen.                   • Lassen Sie Ihren Besuch in der Gaststätte „An der Brauerei“ ausklingen

                   40    LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG
                                                                                                                                                                      2 Boulevard J-F Kennedy, L-4930 BASCHARAGE, Grand-Duché de Luxembourg
Transforming Experiences URBAN ART

                                                                                                    © ALAIN WELTER
                                                                                                                          „Make Koler kooler“ sollte eigentlich

         Make Koler
                                                                                                                          nur Alain Welters Abschlussarbeit
                                                                                                                          werden ― und wird jetzt doch immer
                                                                                                                          größer. Kaum war die eine Bauernhaus-
                                                                                                                          fassade besprüht, wollte schon der

          kooler
                                                                                                                          Nächste ein Bild. To be continued!

                                                                            © BIRGIT PFAUS-RAVIDA
     In Koler lauert hinter jeder Ecke ein Graffiti —
         und alle freuen sich darüber. Denn der
          mit der Spraydose ist einer von ihnen:
      Der 26-jährige Illustrator Alain Welter hat die
      Aktion „Make Koler kooler“ ins Leben gerufen.
     Sein Ziel: Urban Art in sein Heimatdorf holen.
                                                     Fotos RENATA LUSSO

                                                                                                                       Lost in Koler? Kein Problem, einfach
                                                                                                                       einen Blick auf die gesprayte Straßenkarte
                                                                                                                       werfen. Hausbesitzer Victor Betz (links)
                                                                                                                       liebt sie: „Ich komme viel mit vorbei-
                                                                                                                       fahrenden Leuten ins Gespräch.“

                                                                                                    © LUSSEMBURGHINA
42   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                  43
Weitere                                                   „Skatepark“, Luxemburg-
                                                                                                             Hollerich. Auf dem ehemaligen
                                                    Urban Art                                                Schlachthof-Gelände treffen
                                                                                                             sich die Skater – und Urban
                                                    Hotspots                                                 Art-Künstler aus der ganzen
                                                    in Luxemburg:                                            Großregion. Der Skatepark
                                                                                                             verändert ständig sein Gesicht.
                                                     Place du Théâtre, Lu-

                                                                                                                                               © VDL
                                                    xemburg-Stadt. Das Wand-
                                                    bild „One City – One World“
                                                    von Joël Rollinger ist fast
                                                    140 m² groß und besteht aus
                                                    einer Vielzahl an maßgefer-
                                                    tigten Aluminiumplatten.                                                                                               mobiliteit.lu

                                                                                        © FRÄNK MUNO / VDL
Mach mal langsam!
Dieser Hauseigentümer
                                                                                                                                                                              Finden Sie
wünschte sich eine
Message an die Autofahrer,
                                                                                                                                                                            die schnellste
die durch das Dorf rasen.
                                                                                                                                                                            Route mit den
                                                                                                                                                                             öffentlichen
                                    © YVES WELTER

                                                                                                                                                                           Verkehrsmitteln
                                                                                                                                                                            in Luxemburg
                                                     „Ettelbrooklyn“. Die Stadt
                                                                                                                                                                            dank unserer
                                                    Ettelbruck in Norden Luxem-                                                                                                  App!
                                                    burgs hat den von der Jugend
                                                    geprägten Begriff aufgegriffen
                                                    und Street Art zur Visitenkarte
                                                    gemacht – wie hier ein Werk
                                                    der französischen Künstlerin                              „Rotondes“, Luxemburg-
                                                    Mantra. Jedes Jahr im Septem-                            Bonnevoie, direkt hinter dem
                                                    ber findet das „Ettelbrooklyn                            Hauptbahnhof gelegen. „Ready
                                                    Street Fest“ statt - bunt, multi-                        to Play?“ ist ein überdimensio-
                                                    kulturell, entspannt.                                    nales „Urban Game“, entworfen
                                                                                                             von Jens Merkl, Ulrich Blum
                                                                                        © STADT ETTELBRÜCK

Alain Welter und einer                                                                                       und Jean-Claude Pellin, designt
der drei Raben. Raben                                                                                        von Alain Welter.
sind auch im Wappen
                                                                                                                                               © ROTONDES / ANDRÉ GONNER

des Dorfes zu finden.
Auf Deutsch heißt Koler
übrigens Kahler.

                                                                                                                                                                                                                        © 01/2020 Verkéiersverbond
                                                                                                                                                                              2465 2465   mobiliteit.lu   mobile apps
44   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG
Naturally Europe ESCAPARDENNE LEE TRAIL

         Der Weg                                                           Ab auf den Berg. Auch Luxemburg
                                                                                hat schwindelerregende Grat-
                                                                           wanderungen, spektakuläre Felsen,

           mit                                                             saftige Wiesen, rauschende Bäume
                                                                                  auf Hochplateaus zu bieten.

         Freunden
                                                                           Der 52 Kilometer lange „Lee Trail“
                                                                            im Norden des Landes ist Auftakt
                                                                                   des über die Landesgrenzen
                                                                             hinausgehenden „Escapardenne“-
                                                                               Weitwanderwegs. Drei Freunde
                                                                                   haben ihn für sich entdeckt.
                                                                                                     Fotos ALFONSO SALGUEIRO

46   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                      47
Der Trail führt den Wanderer
                                                     über steile Pfade und schmale
                                                     Felskämme am bewaldeten
                                                     Tal der Sauer und der Wiltz
                                                     entlang. Los geht es in Ettel-
                                                     brück, Ziel ist Kautenbach.
                                                     Zu entdecken gibt es gleich
                                                     mehrere sehenswerte
                                                     Aussichtspunkte, so etwa
                                                     den Sauerschleifenblick von
                                                     der Gringlee, Lipperscheid.

Die Etappen des „Escapardenne
Lee Trail“ sind in drei Tagen für
geübte Hiker gut zu machen.
Rucksack auf die Schultern und los.
Abtauchen, raus aus dem Alltag,
rein ins Naturerlebnis im „Éislek“.

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Die weiße Welle auf blauem                           Die drei Freunde sind begeisterte     gen gesprochen haben soll. Von       auf das Schloss von Burscheid
                                                     Wanderer und Outdoor-Fans:            dort oben bietet sich der erste      genießen, das über der Szenerie
Hintergrund ist die Markierung
                                                     Alfonso Salgueiro, 49 Jahre alt       Postkartenblick auf die Sauer, die   thront. An diesem Tag liegt leichter
des „Escapardenne Lee Trail“.                        und freier Fotograf, lebt seit 2001   sich durchs grüne Tal schlängelt.    Nebel über dem Fluss. Nicht um-
„Lee“, das heißt „Fels“.                             in Luxemburg; Josh Dauphinee          Ab hier geht der „Lee Trail“ steil   sonst hat der französische Schrift-
In Luxemburg gibt es viele                           aus Kanada, 38, macht den „Lee        bergauf weiter, über ein Hochpla-    steller Victor Hugo das Schloss 1871
Orts- und Flurnamen mit diesem                       Trail“ heute zum ersten Mal; der      teau und wieder hinunter, vorbei     gemalt, denn Romantik, Schlösser
Wort – besonders oft im Norden                       Ire Ciarán Mackin, 36, freut sich,    am Dörfchen Michelau. Nächster       und Nebel gehören eng zusammen.
                                                     zusammen mit den anderen den          Postkartenblick zum Ende der
und in der „Kleinen Luxemburger                      mitunter abenteuerlichen „Lee         Etappe, diesmal auf Schloss Bur-
Schweiz“, dem „Müllerthal“.                          Trail“ kennenzulernen. „Mal sehen,    scheid von der „Gringlee“, dem       2. Etappe:
                                                     ob ich fit genug bin“, sagt Ciarán.   „grünen Felsen“, aus. „Lee“, das     Picknick mit
                                                                                           heißt „Fels“. In Luxemburg gibt es
                                                     1. Etappe:                            viele Orts- und Flurnamen mit die-   Napoleon und
                                                                                           sem Wort – besonders oft im Norden
                                                     Postkartenblicke                      und in der „Kleinen Luxemburger
                                                                                                                                „Der Finger Gottes“
                                                                                           Schweiz“, dem „Müllerthal“.
                                                     und steile Anstiege                                                        Die zweite Etappe ist mit über
                                                                                           Letzter Halt: „Bourscheid Moulin“.   19 Kilometern und mehr als 900
                                                     Ein Auf und Ab ist es von Anfang      Wer einen kurzen Abstecher auf       Höhenmetern die wohl anstren-
                                                     an. Von Ettelbrück aus geht es        den Campingplatz macht, kann         gendste des Trails. Sie startet beim
                                                     nach einem Croissant erst mal         mit der Sauer im Vordergrund         Campingplatz, dann überqueren die
                                                     gemütlich los, vorbei am Denkmal      noch eine wunderbare Aussicht        Wanderer die Gleise, es geht über
                                                     des berühmten General Patton,
                                                     einer zentralen Figur in der Ar-
                                                     dennenschlacht. „Bourscheid Mou-
                                                     lin“ ist ihr Tagesziel, dort wollen
                                                     sie essen. In der Stille des Waldes
                                                     und bei moderaten Anstiegen           Alfonso, Josh
                                                                                           und Ciarán
                                                     kommen die Männer ins Plaudern.       stehen vor dem
                                                     Josh hat bereits in seiner Heimat     Schaubild mit
                                                     Kanada immer viel in der Natur        der Landkarte
                                                                                           und den Infos.
                                                     unternommen. Der Ire Ciarán           Die einzelnen
                                                     freut sich generell über den vielen   Elemente kann
                                                     Wald in Luxemburg. „Den gibt es       man drehen,
                                                     in Irland so nicht“, sagt er. Dann    aber irgend-
                                                                                           wie ergibt alles
                                                     gehen die Männer wieder schwei-       keinen Sinn.
                                                     gend nebeneinander her.               Eine Frage der
                                                                                           Perspektive:
                                                                                           Einmal um das
                                                     Die Stille der Natur tut gut – und
                                                                                           Schild herum-
                                                     die Anstiege werden steiler. Im-      gehen, dann
                                                     mer wieder hält Alfonso an, zückt     setzt sich die
                                                     die Kamera, stellt sein Stativ        Karte richtig
                                                                                           zusammen. Das
                                                     auf, lichtet Blätter, Pilze, Bäume,   sorgt für die
                                                     kleine Details und große Ausbli-      ersten Lacher
                                                     cke ab. Ein altmodisches Schild,      des Tages.
                                                     das Alfonso fasziniert, weist zum
                                                     Aussichtspunkt „Predigtstuhl“, wo
                                                     der heilige Willibrord zu Gläubi-

50   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                              51
einen Steilhang, vorbei am Dörf-        klettert ein wenig unterhalb des       „Spielkinder“ gibt es hier ein be-
chen Burscheid bis hin zum ersten       Fingers. Gefährlich sieht das aus.     sonderes Highlight: den „Klangwee“,
spektakulären Halt, dem „Napo-          Aber er kommt heil zurück.             einen Klang-Erlebnis-Weg mit
leonsbäumchen“ auf dem Hochpla-                                                17 verschiedenen Stationen. Er
teau, das auch „Napoleonsknäppchen“     Der nächste Aussichtspunkt ist         beginnt in der Ortsmitte. Manche
genannt wird. Hier pfeift der Wind,     wieder ganz besonders geformt.         lassen sich mit eigenen, aus Holz-
denn außer dem Baum und der             Bröselnde Schiefersteinplatten er-     stöcken improvisierten oder ausge-
Aussichtsplattform gibt es nichts,      innern an Blätterteig. Wer darüber     liehenen Sticks bespielen. Josh und
das ihn stoppt. Der Baum ist ein        kraxelt, kommt zur „Molberlee“: ein    Cairán haben schon bei der ersten
kämpferisches Symbol der Frei-          schmaler, 500 Meter langer Pfad,       Etappe Spaß: Haut man kräftig auf
heit. Der ursprüngliche wurde 1811      links und rechts fällt der karg        die flachen Metallgebilde, ertönen
zu Ehren von Napoleon gepflanzt,        bewachsene Fels steil ab. Luxem-       die verschiedensten verrückten Ge-
1940 von den Nazis gefällt. 1941        burger Ardennen par excellence.        räusche – elektronisch. Und sogar
pflanzten die Menschen aus Bur-         Um die „Molberlee“ herum wachsen       das Lied „Das Wandern ist des Mül-
scheid heimlich einen neuen – die       viele verschiedene Pflanzenarten,      lers Lust“. Passt ja. Es gibt aber auch
Linde, die heute noch dort steht.       darunter auch seltene – und die        kontemplativere Klangspiele. Etwa
                                        Heidelbeere, auf Luxemburgisch         die beeindruckende Holzkonst-
Zurück im Wald wird wieder              „Molbier“. Sie gab dem Grat seinen     ruktion, an deren oberen Ende
konzentriert gewandert: Ein steiler     Namen. Wieder einmal genießen          sich Windspiele sanft bewegen.
Anstieg, teils mit Geländer, man        die Männer die Ruhe. Bis ein           Das ist Meditation. Auch Familien
muss aufpassen, wo man hintritt.        Mountainbiker vorbeiflitzt. Ner-       mit Kindern sind hier anzutreffen.
Der Weg führt vorbei am Aus-            venkitzel findet man hier also auch.   Denn den sechs Kilometer langen
sichtspunkt „Rouschtert“ zum „Doigt     In dem Dorf Hoscheid endet die         Klangweg kann man unabhängig                                Der Aussichtspunkt
de Dieu“, einem Felsen, der wie ein     zweite Etappe.                         vom „Lee Trail“ gehen.                                      „Predigtstuhl“. Von hier
„Finger Gottes“ geformt sein soll.                                                                                                         oben bietet sich einer der
Alfonso ist froh über sein Weitwin-                                            Alfonso, Josh und Ciarán lassen die
kelobjektiv, mit dem er das bizarre     3. Etappe:                             Instrumente hinter sich. Der Lee
                                                                                                                                           Postkartenblicke des „Lee
                                                                                                                                           Trail“: die Sauer, die sich
Gebilde ganz aufnehmen kann. Josh       Klangweg für                           Trail führt weiter durch das Schlin-
                                                                                                                                           durchs grüne Tal schlängelt.
legt sich derweil im Schatten des                                              dertal. Es beherbergt die Kapelle
„Fingers“ hin, und Ciarán überlegt      Spielkinder und                        Saint-Michel, die romantische Ein-
grinsend, welcher „Finger Gottes“                                              samkeit ausstrahlt – ebenso wie das
das hier sein könnte und was Gott
                                        Bier vor den                           Geisterdorf Oberschlinder, in dem
den Wanderern damit sagen will.         Holz-Pods                              niemand mehr lebt. Von früher 20
                                                                                                                         Auf der „Hockslee“ machen die
Ein bisschen außer Atem sind die                                               Häusern stehen nur noch zwei, der
                                                                                                                         drei ein Picknick. Wurst, Schinken,
Männer schon, doch die Laune ist        Von Hoscheid nach Kautenbach           letzte Bewohner zog 1948 weg – nach       Käse, Brot, ein Schluck Wasser ̶
ungebrochen gut. Josh steht auf und     sind es knapp 15 Kilometer. Für        dem entbehrungsreichen Zweiten            Glück kann so einfach sein.
                                                                               Weltkrieg. Bereits vor der Arden-
                                                                               nenoffensive waren viele Bewohner
                                                                               in die USA ausgewandert.
                                                           Die zweite
                                                           Etappe ist
                                                                               Auch die dritte Etappe enttäuscht
                                                           mit über 19         nicht, was spektakuläre Aussichts-
                                                           Kilometern          punkte angeht. Über 50 Kilometer
                                                           und mehr als        Weg sind geschafft. Unten fährt ein
                                                           900 positiven
                                                           Höhenmetern         Zug vorbei und hält am Bahnhof
                                                           die wohl            Kautenbach – der letzten Station.
                                                           anstrengendste      Jetzt ist es nicht mehr weit. Die
                                                           des „Lee Trail“.
                                                                               Sonne geht unter. Bergab geht es
                                                                               schnell.

52   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                        53
Wer einen kurzen Abstecher
auf den Campingplatz
„Bourscheid Moulin“ macht,
kann mit der Sauer im
Vordergrund eine wunderbare
Aussicht auf das Schloss                             Der 52 Kilometer lange Etappen-
genießen, das über der                               wanderweg gehört zu den „Leading
Szenerie thront.
                                                     Quality Trails – Best of Europe“.
                                                     Er führt durch eine abwechslungs-
                                                     reiche, malerische und teils noch
                                                     sehr ursprüngliche Landschaft,
                                                     wo man entschleunigen und die
                                                     Gedanken schweifen lassen kann.

54   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                  55
Escapardenne                   Höhepunkte:                    Kautenbach
                                                                                                                                                     Hoscheid
                                                                                                                                                                              Über 50 Kilometer Weg sind
                                                                                                                                                                              geschafft. Der Campingplatz
                                                     Lee Trail:                      „General Patton-Denk-             Schlindermanderscheid                                 Kautenbach lockt mit seinen
                                                                                    mal“, Ettelbrück. Adresse:                            Goebelsmühle                        urigen Holz-Pods. Vor so
                                                      2.000 Höhenmeter             Avenue J.-F. Kennedy,                                                Lipperscheid
                                                                                                                                                         Burscheid-Mühle
                                                     auf 52 Kilometern              L-9053 Ettelbrück                                   Burscheid
                                                                                                                                                                              einem Pod trinken die drei ihr
                                                      Beeindruckende                „Schloss Burscheid“ etwas                                     Michelau
                                                                                                                                                                              wohlverdientes Bier. Auf die
                                                     Aussichtspunkte                abseits des Weges                                                                         Freundschaft.
Der „Lee Trail“ bietet naturnahe                      „Leading Quality Trails –     Fernsicht vom „Napo-
Wege mit weniger als 20 Prozent
Asphaltbelag. Geeignete Wander-
                                                     Best of Europe“-Zertifikat     leonsknäppchen“. Höchste
                                                                                                                                                                Erpeldingen
kleidung und eingelaufene Wander-                     Herausragende                Erhebung auf dem Wan-
schuhe sind auch deshalb notwendig.                  Naturräume                     derweg
                                                                                                                                            Ettelbrück
                                                      Wegweiser: weiße Welle        Sauerschleifenblick
                                                     auf blauem Hintergrund;        von der „Gringlee“, Lip-
                                                     identisch mit denen des        perscheid. Parkmöglich-
                                                     „Escapardenne Éislek Trail“    keit am „Hotel Leweck“ in
                                                     und in beide Richtungen        Lipperscheid
                                                     markiert                        Nahezu alpiner
                                                                                    Bergkamm „Molberlee“,
                                                     Drei Etappen:                  Hoscheid
                                                                                     Panorama-Aussichts-
                                                     1. Von Ettelbrück bis          punkt „Hockslee“, Kauten-
                                                     Burscheid-Mühle: 17,8 km;      bach
                                                     Schwierigkeit: schwer
                                                     2. Von Burscheid-Mühle bis
                                                     Hoscheid: 19,3 km; Schwie-     Praktische
                                                     rigkeit: schwer                Infos:
                                                     3. Von Hoscheid bis
                                                     Kautenbach: 14,6 km;            Kostenfreie Parkplätze
                                                     Schwierigkeit: mittel          am Bahnhof Ettelbrück
                                                                                    und Bahnhof Kautenbach
                                                     Mit Ankunft in Kauten-          Zug- und Bus-
                                                     bach können ambitionierte      verbindungen unter
                                                     Wanderer auch gleich den       www.mobiliteit.lu. Seit März
                                                     „Escapardenne Éislek Trail“    ist der öffentliche Nahver-
                                                     beginnen, der von dort         kehr in Luxemburg gratis!
                                                     startet. Beide Wanderwege       Genügend Essen und
                                                     gehören zu „Leading Quality    Trinken mitnehmen -
                                                     Trails – Best of Europe“ und   unterwegs gibt es nur
                                                     haben eine Gesamtlänge         wenige Verpflegungs-
                                                     von 158 km. In Luxemburg       möglichkeiten
                                                     immer nahe der Zugstrecke       Pauschalangebot
                                                     und somit optimal erreich-     „Wandern ohne Gepäck“
                                                     bar schlängelt sich der        möglich
                                                     Fernwanderweg durch das         Detail-Informationen,
                                                     Ardennermassiv und lockt       Kartenmaterial und mehr:
                                                     sportliche Wanderer auf        Telefon: (+352) 29 04 04 1
                                                     der Suche nach ursprüng-       info@escapardenne.eu
                                                     licher Natur.                  www.escapardenne.eu

56   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                                                       57
Outdoors Passion CAMPING AM WASSER

                                                                         Die Natur erwacht, Vogelgezwit-

                                                                                                                                                                 © BIRGIT PFAUS-RAVIDA
                                                                         scher mischt sich in die morgendli-
                                                                         che Ruhe. Wird eine Forelle oder ein
                                                                         Hecht anbeißen? So ein wassernahes
                                                                         Erlebnis kann man direkt auf den
                                                                         Campingplätzen Luxemburgs haben,
                                                                         etwa im „Éislek“ auf dem Camping-
                                                                         platz Bissen bei Heiderscheider-

            Let it flow!
                                                                         grund, dem „Camping du Nord“ bei
                                                                         Goebelsmühle oder dem „Camping
                                                                         Toodlermillen“ bei Tadler, im „Müller-
                                                                         thal“ auf dem „Camping Wies-Neu“ bei
                                                                         Dillingen oder auf dem „Camping de
                                                                         la Rivière“ in Reisdorf. Dort wird die
                                                                                                                  Angler sind gern gesehene Gäste auf den
                                                                         ganze Saison über geangelt.              Campingplätzen entlang der Flüsse. Hier
                                                                                                                  versucht einer sein Glück in Burscheid.
                                                                         Die Plätze direkt am Wasser bieten
                                                                         aber natürlich noch viel mehr. Stand
                                                                         Up Paddling wie in Rosport und Ka-
                                                                         jakfahren wie in Dillingen gehören
                                                                         ebenso zu beliebten Aktivitäten wie
                                                                         Mountainbiking und Wandern.
                                                                         Die meisten Campingplätze sind
                                                                         direkt an das sehr gut ausgebaute
                                                                         Wanderwegenetz angeschlossen, das
                                                                         auch über die Grenzen des Großher-
                                                                         zogtums hinausgeht. Wer möchte,
                                                                         kann von seiner Campingbasis aus
         Die Mosel, die Sauer, die Our, die Alzette —                    mit dem Auto oder dem kosten-
                                                                         losen öffentlichen Nahverkehr das
           Flüsse, an denen es sich gut erholen lässt.                   Land erkunden, denn keine Distanz

                Und was kann entspannter sein,                           Camping am Wasser hat immer
                                                                         eine besonders entspannende
         als direkt bei Sonnenaufgang aus dem Zelt                       und beruhigende Wirkung - etwa
                                                                         auf dem „Camping Val d‘Or“.

               oder dem Wohnwagen zu klettern,
          leichten Dunst über dem Wasser zu spüren
                 und seine Angel auszuwerfen?
                                                 Fotos MARCO LAGEMAAT

58   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                          59
© CAMPING VAL D’OR

                                                                                                                                       © CAMPING WIES-NEU
                                                                            © CAMPING DU NORD
                                                                                                ist zu groß, um das Ziel nicht bei
                                             Rund ums Wasser kann                               einem Tagesausflug zu erreichen.
                                             man ganz unterschiedliche                          Es locken unter vielem anderen
                                             Aktivitäten ausprobieren,
                                                                                                Schloss Vianden, die Abteistadt
                                             ob Dämmebauen oder
                                             Paddeln.                                           Echternach und die Hauptstadt
                                                                                                Luxemburg. Oder man bleibt
                                                                                                mit der Familie für ein paar Tage
                                                                                                auf einem der über 80 Plätze und
                                                                                                genießt die wunderbare Natur
                                                                                                und die sehr gute Infrastruktur.

                                                                                                Und wer kein Zelt, keinen Wohn-
                                                                                                wagen und kein Wohnmobil besitzt
                                                                                                oder es einfach bequemer haben
                                                                                                will, kann auf die vielfältigen fest
                                                                                                installierten Übernachtungsmöglich-
                                                                                                keiten zurückgreifen, ob auf Schlaf-
                                                                                                Holzfässer, Pods, Tipis oder urige
                                                                                                Chalets wie etwa auf dem „Camping
                                                                            © CAMPING BISSEN

                                                                                                Bleesbruck“ bei Diekirch in den
                                                                                                Luxemburger Ardennen oder auf
                                                                                                dem Campingplatz „Route du Vin“ in
                                                                                                Grevenmacher, direkt an der Mosel.
                                                                                                Dort kann man sich dann auch ein
                                                                                                gutes Tröpfchen Wein gönnen und
                                                                                                es abends zum Sonnenuntergang vor
                                                                                                dem Zelt genießen.
                                                                                                                                                            Besuchen Sie uns das ganze Jahr über in Befort und lassen Sie sich begeistern

                                                                                                                                                            Renaissanceschloss & Mittelalterburg
                                                                                                 Weitere Informationen:
                                                                                                www.camprilux.lu
                                                                                                 Wassersport und Segelschule:
                                                                                                auf dem Stausee in Lultzhausen.
                                                                                                www.basenautique.lu
                                                                                                 Wasserkraft im Pumpspeicher-                              24, rue du Château L-6313 Beaufort Luxemburg | T. (+352) 83 66 01 | contact@beaufortcastles.com
                                                                                                werk: In Vianden kann man das
                                                                                                erleben. www.seo.lu
                                                                                                                                                                                                                          BEAUFORTCASTLES.COM
60   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG
Open ond Diverse JUGENDHERBERGEN IN LUXEMBURG

                                                                                                 Lange vorbei die Zeiten, in denen

                 Rundum
                                                                                                 sich stets mehrere Übernachtungs-
                                                                                                 gäste ein spartanisches Zimmer und
                                                                                                 eine Toilette mit anderen auf dem
                                                                                                 Gang teilen mussten. Heute sind
                                                                                                 Jugendherbergen mit ihren verschie-

                 gut drauf
                                                                                                 denen Zimmergrößen, fairen Prei-
                                                                                                 sen und einem Komplett-Angebot
                                                                                                 inklusive vollwertiger Mahlzeiten in
                                                                                                 den „Melting Pot“-Restaurants eine
                                                                                                 lohnende Alternative zu Hotels und
                                                                                                 anderen Beherbergungsarten. „Wir
                                                                                                 haben auch Business-Gäste, die morgens
                                                                                                 im Anzug unsere Jugendherberge in der
                                                                                                 Stadt in Richtung Kirchberg verlassen“,
                                                                                                 sagt Peter Hengel, Direktor des
                                                                                                 Verbandes der luxemburgischen Ju-
                                                                                                 gendherbergen. „Aber natürlich sind       Action großge-
                                                                                                 nach wie vor Familien und Gruppen         schrieben: In der
                                                                                                 unsere Hauptklientel“, fügt er hinzu.     Sportjugendher-
                                                                                                                                           berge Echternach
                                                                                                                                           gibt es neben        Die Jugendherberge Remerschen
                                                                                                 Spaß und                                  einer 14 Meter
                                                                                                                                           hohen Kletterwand
                                                                                                                                                                wurde vom Star-Architekten-Team
                                                                                                                                                                Hermann & Valentiny rund um die
                                                                                                                                           unter anderem eine
                                                                                                 Gemeinschaft                              Trampolinanlage.
                                                                                                                                                                Struktur eines ehemaligen Nonnen-
                                                                                                                                                                klosters erbaut. Das kleine Winzerdorf
                                                                                                                                           In der Nähe ver-     selbst ist dank seiner Baggerweiher
                                                                                                 Neun Jugendherbergen gibt es              spricht der See      beliebtes Ziel bei Badegästen. Wer
                                                                                                 derzeit in Luxemburg. Die meisten         Erholung, Spaß       draußen Ruhe sucht, wird sich im Na-
                                                                                                                                           und Spiel.           turschutzgebiet „Haff Réimech“ wohl-
                                                                                                 von ihnen sind topmodern und
                                                                                                                                                                fühlen. Wissenswertes rund um Flora
                                                                                                 sehr gut ausgestattet. Jede hat ihre
                                                          Mit Freunden und
                                                                                                                                                                und Fauna kann man dort im Natur-
                                                                                                 Besonderheiten – ob Kletterwand                                schutzzentrum „Biodiversum“ erfahren.
                                                                                                 oder Indoor-Spielplatz. Allen ge-
                                                          Familie Spaß haben,                    meinsam ist eine Philosophie, die
                                                                                                 man vielleicht am besten mit „rund-
                                                          klettern, Tischtennis                  um gut drauf“ beschreiben kann.
                                                                                                 Animateure organisieren Events wie
                                                          spielen, wandern,                      Besichtigungen von Sehenswürdig-
                                                                                                 keiten, thematische Wanderungen

                                                          Naturerlebnis oder                     oder Klettertouren, bei denen neben
                                                                                                 Spaß und Gemeinschaftserleb-

                                                          Citylife gleich neben-                 nis auch immer der pädagogische
                                                                                                 Aspekt eine Rolle spielt. Große

                                                          an – das alles und
                                                                                                 Themen und viel mehr als ein Trend
                                                                                                 sind generell bei allen Jugend-
                                                                                                 herbergen Nachhaltigkeit und
                                                          noch mehr bieten                       Umweltschutz. In Hollenfels wurde
                                                                                                 ein Kühlschrank im Ort aufgestellt,
                                                          die Jugendherbergen.                   in dem zu viel gekochtes Essen aus
                                                                                                 der Herberge günstig verkauft und
                                                          Fotos LUXEMBURGISCHE JUGENDHERBERGEN   damit nicht mehr weggeworfen

62   LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG                                                                                                                                                 63
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