Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin - Wahlen 2017: Unternehmenssteuer-reform - wie weiter? - Wirtschaftsflash

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Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin - Wahlen 2017: Unternehmenssteuer-reform - wie weiter? - Wirtschaftsflash
Wahlen 2017:
 Der Etikettenschwindel
 der Wahlsiegerin
 Wirtschaftspolitik:
 Unternehmenssteuer-
 reform – wie weiter?
 Schwerpunktthema:
 Die Welt liebt
 Solothurner Produkte

Ausgabe 3, Mai 2017, 38. Jahrgang
Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin - Wahlen 2017: Unternehmenssteuer-reform - wie weiter? - Wirtschaftsflash
Ein Engagement der
                                                                   «Stiftung der Baloise Bank SoBa
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Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin - Wahlen 2017: Unternehmenssteuer-reform - wie weiter? - Wirtschaftsflash
Wirtschaftsflash | Mai 2017 | Inhalt | 3

 Editorial                               Kantonale Wahlen 2017

                                         Rot-Grün gewinnt im Regierungsrat zusätzlichen Einfluss
                                         4 30,7 Prozent der Wahlberechtigten im Kanton Solothurn haben am 23. April
                                         entschieden: Im Regierungsrat des Kantons Solothurn wird Rot-Grün ab Juli
                                         2017 mehr zu sagen haben. Wirtschaftspolitik im Kanton Solothurn wird dadurch
                                         nicht einfacher werden.

                                         Wirtschaftspolitik
Paul Meier,
Geschäftsführer Wirtschaftsflash         Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin
                                         10 Die SP des Kantons Solothurn zelebriert sich als stolze Abstimmungs-
                                         und Wahlsiegerin. Im Alltag jedoch zeigen die Genossinnen und Genossen ihr
Darf man das?                            wahres Gesicht: Von einer Politik zugunsten des Mittelstands ist diese
                                         Partei weit entfernt.
Diskussionen ohne gegensätzliche         16 Die Energiestrategie 2050 ist umstritten. Die SOHK sagt Ja zum Energie­
Standpunkte sind so fad wie eine         gesetz, der kgv sagt Nein. Einig sind sich die beiden Wirtschaftsverbände in
Suppe ohne Salz. In der Politik zählen   der andern Frage, über die am 21. Mai abgestimmt wird: Der Lehrplan 21 muss
die besseren Argumente. Was ist          umgesetzt werden.
richtig, was ist falsch? Darüber         20 Die Unternehmenssteuerreform III ist auch nach dem Verdikt vom
entscheiden am Schluss die Stimm­        12. Februar nicht vom Tisch. Dass im Kanton Solothurn Handlungsbedarf
bürgerin und der Stimmbürger.            offenliegt, ist unbestritten.
Letztmals am 12. Februar, als die
Vorlage zur Unternehmenssteuerre­
                                         Schwerpunktthema
form III deutlich verworfen wurde.
An jenem Resultat gibt es nichts zu
kritisieren. Die Art und Weise, wie
                                         Die Welt liebt Solothurner Produkte
der Abstimmungskampf von der             24 Von Babynahrung über Fahrräder und Uhren bis hin zu Türschlössern, Präzisions­
gegnerischen Seite geführt worden        werkzeugen, Stromfiltern und Seilbahnkabinen: Produkte der Solothurner
ist, rechtfertigt jedoch eine Nachbe­    Industrie werden in der ganzen Welt gesucht und gekauft.
trachtung.                               30 Jährlich werden Waren im Wert von mehr als fünf Milliarden Schweizer
                                         Franken aus dem Kanton Solothurn direkt ins Ausland exportiert. Dennoch hat
Mit der Headline «Milliarden-Bschiss     sich die Solothurner Exportindustrie in den letzten 20 Jahren stark verändert.
am Mittelstand» zielte die kampag­       34 «China steht heute mit gefestigten Strukturen da.» Im Interview mit
nenführende SP Schweiz auf den           Wirtschaftsflash spricht Kurt Loosli, CEO der EAO in Olten, aus 30 Jahren
Bauch. Dieser Slogan war, mit Ver­       Erfahrung in diesem wichtigen asiatischen Raum.
laub gesagt, ein Etikettenschwindel,
                                         38 Für manche Firmen dürfte es eine Herausforderung sein, ausländische
denn im politischen Alltag zeigen sich
                                         Märkte erstmals mit Produkten und Dienstleistungen zu bedienen.
die Genossinnen und Genossen den
Interessen des klassischen Mittelstan­
des alles andere als wohlgesinnt. Im     Magazin
                                                 Nachrichten, Neuheiten, Besonderheiten                                    18, 40
Gegenteil. Allein die Abstimmungs­
                                         Standpunkt
                                                    Die Genossenschaft VEBO provoziert mit ihrer Aus-	 23
parolen in den letzten vier Jahren
                                         				 dehnungs- und Akquisitionspolitik kritische Kommentare.
belegen: Die Sozialdemokratische
Partei war für fast jeden wirtschafts­   Service              Über die Steuer- und Sozialversicherungspflicht                  28
feindlichen Vorstoss zu haben. In der    			                  von ausländischen Arbeitnehmern in der Schweiz.
roten Fraktion im Kantonsrat sind
                                         Wirtschaftsfrauen «Parfum & Performance» – die Community der                          45
Steuererhöhungen das Lieblingsthe­
                                         				 Solothurner Wirtschaftsfrauen.
ma, Sparen ein Fremdwort. Wie die
SP die Anliegen etwa von Gewerbe­        Agenda
                                                Veranstaltungskalender, Impressum, Inserenten                                  46
treibenden laufend untergräbt,
kommentieren wir in dieser Wirt­
schaftsflash-Ausgabe.

Den politischen Gegner mit Klartext                           Zum Titelbild
attackieren – darf man das? Man
muss! Und man darf mit ruhigem                                Design und Technologien aus dem
Gewissen auch einmal darauf hinwei­                           Kanton Solothurn
sen, dass gerade dieser Gegner selbst
                                                              Die weltbesten Athleten feiern ihre Siege im Sattel von BMC
und immer wieder aus vollen Rohren
                                                              Bikes. BMC investiert in Grenchen gezielt in die Forschung
schiesst, wenn es darum geht, seine
                                                              und Weiterentwicklung seiner Produkte und ist damit eines
eigenen Standpunkte zu verbreiten.
                                                              von vielen Beispielen, wie die Solothurner Industrie weltweit
                                                              Marktanteile erobert.                        Foto: BMC Switzerland AG
Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin - Wahlen 2017: Unternehmenssteuer-reform - wie weiter? - Wirtschaftsflash
4 | Wahlen 2017 | Mai 2017 | Wirtschaftsflash

Der Regierungsrat des Kantons Solothurn in seiner neuen Besetzung, von links:              Faire Verliererin: Marianne Meister (rechts)
Brigit Wyss (Grüne), Roland Heim (CVP), Remo Ankli (FDP), Roland Fürst (CVP)               gratuliert der Wahlsiegerin Susanne Schaffner
und Susanne Schaffner (SP).                                                                und wünscht ihr viel Erfolg.

Wirtschaftspolitik im Kanton Solothurn
wird nicht einfacher werden
30,7 Prozent der Wahlberechtigten im Kanton Solothurn haben am 23. April entschieden:
Im Regierungsrat des Kantons Solothurn wird Rot-Grün ab Juli 2017 mehr zu sagen haben. Die
bürgerlichen Parteien hinterliessen bei diesem zweiten Wahlgang einen zwiespältigen Eindruck.

Paul Meier (Text), Bernhard Strahm (Fotos)

Verloren hat Marianne Meister. Verloren         lich Position zu beziehen. Entsprach       das richtige «Pferd» gesetzt hat, wird
hat die FDP. Der Regierungsrat ist nach         dieses Abseitsstehen gar einem politi­     neue Nahrung erhalten. Nur, diese
diesem schwarz-rot-grünen 23. April             schen Kalkül? Halbherzig der Sukkurs       Debatte ist müssig, denn die Kandida­
nach links abgedriftet. Wirtschaftspoli­        aus der SVP: Angesichts ihres klaren       tenkür erfolgte in einem demokratisch
tik wird im Kanton Solothurn nicht              bürgerlichen Profils wäre eine geschlos­   geführten Prozess mit einem klaren
einfacher werden, obwohl es der Wirt­           sene Unterstützung der Kandidatin auf      Ergebnis.
schaft am 12. März gelungen ist, ihre           breiter Basis angezeigt gewesen. Nam­
Vertretung im Kantonsrat zu stärken.            haften SVP-Amteiparteipräsidenten          Wir bleiben dabei, Marianne Meister
Der Kantonal-Solothurnische Gewerbe­            erscheint Vergangenheitsbewältigung        wäre eine gute Regierungsrätin gewor­
verband und die Solothurner Handels­            wichtiger zu sein als eine gemeinsame      den. Sie hätte alle Kriterien erfüllt,
kammer nehmen die neue Konstellation            bürgerliche Zukunft. So gewinnt man        welche in diesem hohen Amt wichtig
in der Exekutive als Herausforderung an         keine Wahlen.                              sind: Standfest, nahbar und fassbar,
und werden sich auch künftig für die                                                       erfahren, entscheidungsfreudig, füh­
Anliegen von Wirtschaft und Gewerbe             Hinzu kommt noch eine andere Erschei­      rungsstark. Als Mutter von drei Kin­
tatkräftig ins Zeug legen.                      nung, die bedenklich ist: Wahlabstinenz.   dern, als Geschäftsfrau, als Gemeinde­
                                                Bei der Parlamentswahl legten gerade       präsidentin, als Kantonsrätin und als
Die bürgerlichen Parteien, welche bei           mal 34,7 Prozent der Stimmberechtigten     Präsidentin des kantonalen Gewerbe­
den Kantonsratswahlen noch 69 von               ihre Wahlzettel in die Urnen ein, beim     verbandes hat sie mehrfach bewiesen,
100 Mandaten gewonnen hatten,                   zweiten Wahlgang der Regierungsrats­       wie komplexe Aufgaben meisterhaft
hinterliessen bei diesem zweiten Wahl­          wahl noch weniger, 30,7 Prozent. Das       umgesetzt werden. Sie nimmt das
gang einen zwiespältigen Eindruck.              Desinteresse der Wählerinnen und           Verdikt dieser Wahl sportlich hin: «Ich
Allen voran die CVP, die nicht mutig            Wähler am Ausgang der kantonalen           habe mein Bestes gegeben. Das Resul­
genug war, eine Wahlempfehlung für              Wahlen 2017 muss die Parteien von          tat ist zu akzeptieren, ich wünsche
die bürgerliche Anwärterin auf den              links bis rechts wachrütteln.              Susanne Schaffner und Brigit Wyss
Regierungsratssitz auszusprechen. Mit                                                      viel Erfolg».
Ausnahme von Josef Maushart und                 Die Niederlage der FDP.Die Liberalen
Daniel Mackuth war innerhalb der                hat eine historische Dimension und wird    Dem kgv bleibt Marianne Meister als
Parteiprominenz niemand bereit, zu­             im freisinnigen Lager ein Nachbeben        Präsidentin erhalten. Das ist doch noch
gunsten von Marianne Meister öffent­            auslösen. Die Diskussion, ob man auf       eine erfreuliche Nachricht zum Schluss.
Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin - Wahlen 2017: Unternehmenssteuer-reform - wie weiter? - Wirtschaftsflash
Das Bedürfnis nach Geborgenheit – davon geht man aus –
ist allen Menschen, ja vielleicht allen Lebewesen gemeinsam.

Jean-Pierre Junker

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Wirtschaftsflash | Mai 2017 | Wahlen 2017 | 7

Wenn am 9. Mai 2017 das Solothurner Kantonsparlament zum ersten Mal in seiner neuen Zusammensetzung tagen wird, werden mehr
Ratsmitglieder, welche dem Gewerbe, der Industrie oder dem Handel zugeschrieben werden können, mitentscheiden.

Die Wirtschaft stärkt ihre Vertretung
im Kantonsrat
Vor genau einem Jahr analysierten wir an dieser Stelle die Zusammensetzung des Solothurner
Kantonsrats. Aus einer Untervertretung der Industrie forderten wir ein stärkeres politisches
Engagement der Wirtschaft in der Politik. Wie haben sich die Erneuerungswahlen auf das Gefüge
der Legislative ausgewirkt?

Daniel Probst (Text), Bernhard Strahm (Foto)

Schaut man sich das jüngste Rating der         nur die Parteizugehörigkeit. Beruf,          noch 42 Mitglieder, so zählt sie heute
Parlamentsmitglieder an, stellt man            Arbeitgeber, Interessenbindungen und         46 Vertreter und stellt damit neu den
fest, dass der Kantonsrat im vergange­         Mitgliedschaften sind ebenso wichtig.        grössten Block im Kantonsparlament.
nen Jahr deutlich wirtschaftsfreundli­         Das ist nicht weiter erstaunlich. Denn
cher politisierte als noch ein Jahr zuvor. 1   genau solche Faktoren können über            Ausschlaggebend für die Steigerung
Spitzenreiter unter den Parteien ist die       wichtige Panaschierstimmen und damit         war dabei nicht das Gewerbe, das bei
FDP, welche in 93,4 Prozent der Fälle          über die Wahl oder Nichtwahl ent­            37 Vertretern stehen geblieben ist,
den Empfehlungen der Parlamentari­             scheiden. Es lohnt sich also, genauer        sondern die Industrie und der Handel,
schen Gruppe Wirtschaft und Gewerbe            hinzuschauen.                                die ihren Anteil von fünf auf neun
folgte. Am anderen Ende der wirt­                                                           Personen steigern konnte. Mit den
schaftsfreundlichen Parteien findet sich       Die Zahl der Kantonsrätinnen und             beiden Firmenpatrons Josef Maushart
die SP, wobei auch diese immerhin in           Kantonsräte, die bei der öffentlichen        (CVP) und Simon Michel (FDP) haben es
sechs von zehn Fällen (59,8 Prozent) im        Hand oder bei einer sozialen Institution     zwei prominente Unternehmer-Persön­
Sinne der Wirtschaft stimmte.                  tätig ist, hat sich im Vergleich zum         lichkeiten in den Kantonsrat geschafft.
                                               letzten Jahr kaum verändert. Damals
Firmenpatrons erobern                          waren es 46 Personen, neu sind es 45.        FDP stellt die grösste
den Kantonsrat                                                                              Wirtschaftsfraktion
Entscheidend für das Abstimmungs­              Angewachsen ist hingegen die Anzahl          Wenig überraschend stellt die FDP mit
verhalten im Kantonsrat ist aber nicht         der Personen, die der Wirtschaft, also       insgesamt 18 Personen (plus zwei
                                               dem Gewerbe, der Industrie oder dem          gegenüber 2016) die grösste Anzahl
                                               Handel zugeschrieben werden kann.            von Vertreterinnen und Vertretern aus
1
    Siehe Wirtschaftsflash, Märzausgabe 2017   Zählte diese Gruppe vor einem Jahr           Gewerbe und Industrie. Weitere acht
Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin - Wahlen 2017: Unternehmenssteuer-reform - wie weiter? - Wirtschaftsflash
8 | Wahlen 2017 | Mai 2017 | Wirtschaftsflash

Mitglieder der grössten Kantonsrats­       Weiterhin eine klare bürgerliche Mehrheit im Kantonsrat
fraktion können der öffentlichen Hand
zugeordnet werden.                            SP (+4)

In der SVP finden sich 15 Vertreter           Grüne
(ebenfalls plus zwei im Vergleich zu
2016) aus der Wirtschaft und dem              EVP
Gewerbe. Die zweitgrösste Gruppe stellt
die Landwirtschaft mit zwei Vertretern.       glp (-1)

Mit Kantonsschullehrer Roberto Conti
                                              CVP (-2)
kann nur ein Fraktionsmitglied der
öffentlichen Hand zugeordnet werden.          BDP

An Wirtschafts- und Gewerbekompetenz          FDP
eingebüsst – zumindest quantitativ – hat
die CVP. Während die Wirtschaftsfrakti­       SVP (-1)
on in der Mittepartei im Mai 2016 noch
acht Personen zählte, sind es nach den
                                           Die FDP, SVP, CVP, glp und BDP bilden mit 69 von 100 Mandaten auch nach den Wahlen 2017
Wahlen 2017 nur noch deren sechs.          im Solothurner Kantonsrat eine klare bürgerliche Mehrheit gegenüber 31 Sitzen der SP, Grünen
Hingegen können zwölf Vertreterinnen       und der EVP.
und Vertreter der öffentlichen Hand und
den sozialen Institutionen zugeordnet
werden.

Bei der SP ist die Wirtschaft mit vier     Die Wähleranteile bei den Kantonsratswahlen 2017
Parlamentsmitgliedern (eines mehr als
2016) weiterhin stark untervertreten.
                                               26.8

Dafür finden sich bei den Sozialdemo­
                                            24.8
                                            24.5

kraten zwei Gewerkschafter sowie
                                                             21.6

                                                                          20.8
                                                           20.7

16 Vertreterinnen und Vertreter der
                                                                                       20.2
                                                                                      19.7
                                                                                      19.4
                                                          19.3

                                                                        18.9
                                                                       18.4

Öffentlichen Hand und von Sozialen
Institutionen. Gar keine Vertreter aus
der Wirtschaft stellen die Grünen.

Gewöhnliche Mitarbeitende
                                                                                                  7.7
                                                                                                  7.5

haben es schwer
                                                                                                 6.5

                                                                                                                 5.3

                                                                                                                                   4.7
Zu bemerken ist, dass sich die Kantons­
                                                                                                                4.2
                                                                                                               3.7

                                                                                                                                  3.5
rätinnen und Kantonsräte zwar in
                                                                                                                            2.1
Blöcke einteilen lassen, die Meinungen
innerhalb dieser Gruppierungen jedoch
stark differieren können. Das hat sicher        FDP          SP          CVP           SVP         Grüne          glp        übrige*
auch mit den unterschiedlichen Berufen
und Funktionen zu tun.                                                         2009     2013     2017
                                           Grosse Umschichtungen bei den Wähleranteilen waren 2017 nicht zu verzeichnen.
So finden sich bei Angestellten der        Die bürgerlichen Parteien FDP, CVP und SVP konnten im Vergleich zu den Wahlen 2013
öffentlichen Hand neben vielen Lehrper­    ihre Wähleranteile in etwa halten. Um 2,3 Prozent zulegen konnte die SP, was sich im
                                           Gewinn von vier Kantonsratsmandaten auswirkte. *Übrige Parteien: BDP (Wähleranteil
sonen auch etliche Gemeindepräsiden­       2017: 2,2 Prozent), EVP (1,1 Prozent), EDU (0,2 Prozent).
tinnen und Gemeindepräsidenten sowie
juristische und wissenschaftliche Mitar­
beitende. Noch breiter sind die Berufe
beim Gewerbe gestreut. Neben zahlrei­
chen Juristen finden sich hier unter       Wirtschaft und Gewerbe                          Neuauflage der Steuerreform, der
anderem Architekten, Kaufleute, ein        stärken Vertretung                              Teilrevision des kantonalen Energie­
Metallbauschlosser sowie je ein Schrei­    Schlussendlich aber kann positiv festge­        gesetzes, der Umsetzung des kantona­
ner- und Käsermeister.                     halten werden, dass die Wirtschaft und          len Richtplans, der Realisierung von
                                           das Gewerbe ihre Vertretung im Solo­            wichtigen Verkehrsinfrastrukturprojek­
Durchaus interessant ist, dass von den     thurner Kantonsparlament verstärken             ten sowie der Weiterentwicklung der
37 Personen, die dem Gewerbe zuge­         konnten. Damit sollte es möglich sein,          Bildung ist dies nicht nur wünschens­
ordnet werden können, deren 27 ange­       die Zustimmung zu wirtschaftspoliti­            wert, sondern für unseren Kanton eine
ben, Inhaber, Partner, Geschäftsführer     schen Themen im Kantonsparlament in             dringende Notwendigkeit.
oder Geschäftsleitungsmitglied zu sein.    der neuen Legislatur trotz hohem
Für Mitarbeitende ohne Kaderposition       Niveau weiter steigern zu können.               Wie wirtschaftsfreundlich der neue
scheint es schwierig, ein Kantonsrats­                                                     Kantonsrat dann tatsächlich handelt,
mandat erringen zu können. Es sei denn,    Angesichts der bevorstehenden an­               wird sich zeigen. Wir werden spätestens
man arbeite bei der öffentlichen Hand.     spruchsvollen Aufgaben wie einer                im Frühling 2018 darauf zurückkommen.
Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin - Wahlen 2017: Unternehmenssteuer-reform - wie weiter? - Wirtschaftsflash
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                                                                                       Lifestyle Services

Ordnung und Sauberkeit bedeuten                                                        Purexa GmbH
                                                                                       Kürzestrasse 20
                                                                                       4562 Biberist

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Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin - Wahlen 2017: Unternehmenssteuer-reform - wie weiter? - Wirtschaftsflash
10 | Wirtschaftspolitik | Mai 2017 | Wirtschaftsflash

Der Etikettenschwindel der Wahlsiegerin
Zuerst das Nein zur Unternehmenssteuerreform III, darauf der Gewinn von vier Sitzen im Kan-
tonsrat – die Sozialdemokratische Partei des Kantons Solothurn zelebriert sich als stolze Abstim-
mungs- und Wahlsiegerin. In ihrer Nein-Kampagne zur USR III bot sich die SP als Verteidigerin
des Mittelstands an. Bei näherer Betrachtung erweist sich diese Annäherung als Etikettenschwin-
del. Es braucht auch sonst keine hellseherischen Fähigkeiten um herauszufinden, wie systema-
tisch die SP Anliegen von KMU und der Wirtschaft untergräbt.

Paul Meier (Text), Keystone (Fotos)

Steuerprivilegien für sogenannte Status­    Relikt aus dem Klassenkampf. Bei einer      Sie wagt sich auf die Äste, landet aber
gesellschaften beseitigen: Das wollten      Erhöhung der Dividendenbesteuerung          meistens auf dem Bauch. Dazu ein paar
mit der Unternehmenssteuerreform III        hätten vor allem inhabergeführte KMU        Beispiele:
der Bundesrat, der Nationalrat, der         die Zeche zu bezahlen. Von einer Politik    n Als einzige Regierungspartei votierte
Ständerat, die Kantonsregierungen und       zugunsten des Mittelstandes kann in         die SP am 24. November 2013 für ein Ja
alle bürgerlichen Parteien. Das rot-grüne   diesem Zusammenhang wohl kaum die           zur Volksinitiative «1:12 – Für gerechte
Lager kämpft seit Generationen gegen        Rede sein.                                  Löhne». Die Stimmberechtigten des
jede Art von Steuerprivilegien. Jetzt                                                   Kantons Solothurn verwarfen die Forde­
sorgte es mit seinem Nein ausgerechnet      Familien-KMU stärken,                       rung aus der Küche der Jungsozialisten
dafür, dass Holding-, Domizil- und          nicht schwächen                             mit einem Nein-Anteil von 66,1 Prozent.
gemischte Gesellschaften auf vorläufig      Eine wirtschaftsfreundliche Politik         Ein Ja hätte zu einem sinnwidrigen
unabsehbare Zeit steuerlich begünstigt      orientiert sich auch an den Interessen      Lohndiktat seitens des Staates geführt.
bleiben.                                    von Familien-KMU. Diese zu stärken,         n Noch deutlicher, nämlich mit einem
                                            müsste Ziel aller politischen Gruppie­      Nein-Anteil von 77,8 Prozent, schickte
In ihrer Nein-Kampagne stellten die USR     rungen sein, auch einer Gruppierung,        das Solothurner Stimmvolk am 18. Mai
III-Gegner angebliche Steuergeschenke       die sich den Wählerinnen und Wählern        2014 die von der SP unterstützte Volks­
für die Reichen als Folge des mit der       traditionell als «Arbeiterpartei» an­       initiative «Für den Schutz fairer Löhne
Unternehmenssteuerreform II umge­           preist. Nur ein florierendes Gewerbe,       (Mindestlohn-Initiative)» bachab. Die
setzten Kapitaleinlageprinzips an den       funktionsfähige Dienstleistungsbetrie­      Wirtschaft bekämpfte das von den
Pranger («Milliarden-Bschiss am Mittel­     be und eine intakte Industrie garantie­     Gewerkschaften lancierte Begehren als
stand»). Sie verschwiegen aber geflis­      ren bestehende und schaffen neue            Frontalangriff gegen das Erfolgsmodell
sentlich, dass der Bund, die Kantone        Arbeitsplätze, sind in der Lage, faire      Schweiz.
und Gemeinden aus der Gewinn- und           Löhne zu bezahlen und Sozialleistun­        n Am 28. September 2014 plädierte
Kapitalsteuer von Unternehmen auch          gen aufrecht zu erhalten. Bund, Kanto­      die SP für ein Ja zur Volksinitiative «Für
seit der Umsetzung der USR II in den        ne und Gemeinden generieren das             eine öffentliche Krankenkasse» und
Jahren 2008 bis 2011 keinen Rappen          Gros ihrer Erträge aus Einkommens­          kassierte dabei eine weitere Abstim­
weniger an Fiskaleinnahmen verbucht         steuern. Je besser es der Wirtschaft        mungsniederlage (61,8 Prozent). Mit
haben, im Gegenteil. Das Prinzip von        und dem Gewerbe geht, umso höher            der «Einheitskrankenkasse» wäre jede
«political correctness» wurde in diesem     steigt das Steuersubstrat. Logisch. Oder    Wahlfreiheit und Selbstbestimmung
Fall mit Füssen getreten.                   doch nicht?                                 der Versicherten auf dem Altar eines
                                                                                        sozialistischen Krankenkassensystems
                                            Wie viel Mühe die Sozialdemokratische       geopfert worden, mit ungewissen
Bei einer Erhöhung der                      Partei auch im Kanton Solothurn             Kostenfolgen.
Dividendenbesteuerung                       mit dieser Logik hat, zeigt der Blick in    n Am 30. November 2014 sagten die
                                            die Abstimmungsparolen zu wirtschafts­      Stimmberechtigten des Kantons Solo­
hätten vor allem inhaber-                   politisch bedeutenden Vorlagen              thurn Nein (53,8 Prozent) zur Volksiniti­
geführte KMU die Zeche                      in den letzten vier Jahren. Oder, mit       ative zur Abschaffung der Pauschalbe­
                                            andern Worten: Wie wenig die SP mit         steuerung. Mit dieser Initiative sollten
zu bezahlen.                                Anliegen von Wirtschaft und Gewerbe         Investoren aus dem Land vertrieben
                                            am Hut hat.                                 werden. Mit ihrem Ja zu diesem Ansin­
Nach der USR III-Abstimmung brachten                                                    nen nahm die SP in Kauf, dass der
die Genossinnen und Genossen mit            Der Raubzug der SP auf                      KMU-Wirtschaft und dem Mittelstand
Blick auf die Neuauflage einer Unter­       Privatvermögen                              enorme Schäden zugefügt würden.
nehmenssteuerreform die Einführung          Wenn es etwa darum geht, Schnaps-           n Einen weiteren Raubzug auf das
einer Kapitalgewinnsteuer sowie eine        Ideen der roten Jungmannschaft (Juso)       Privatvermögen seitens der SP blockier­
Erhöhung der Dividendenbesteuerung          zu pushen, den Staatsapparat auszuwei­      te das Stimmvolk mit 70,4 Prozent
als «unverzichtbare Massnahmen» aufs        ten und die «Reichen» zu schröpfen,         Nein-Stimmen zur Volksinitiative «Milli­
Tapet. Die Kapitalgewinnsteuer ist ein      laufen in dieser Partei die Drähte heiss.   onen-Erbschaften besteuern für unsere
Die SP Schweiz und mit ihr auch die Sozialdemokratische Partei des Kantons Solothurn sympathisiert mit fast allen Ideen, die dazu dienen,
die Position von Wirtschaft und Gewerbe zu untergraben. Eklatante Beispiele für diese wirtschaftsfeindliche Haltung sind das Ja zur Volksinitiative
«Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV» oder zum Begehren «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen». Mit ihrer Nein-Kampagne
zur Unternehmenssteuerreform III täuschte die SP vor, die Interessen des Mittelstandes zu verteidigen, was sich bei einer näheren Betrachtung
jedoch als ein Etikettenschwindel herausgestellt hat.

AHV» am 14. Juni 2015. Mit dieser                 n Mit der Volksinitiative «Für ein bedin­          Volksinitiative «Für eine nachhaltige
Initiative sollten Erbschaften von über           gungsloses Grundeinkommen» wurde                   und ressourceneffiziente Wirtschaft
zwei Millionen Franken mit 20 Prozent             dem Stimmvolk am 5. Juni 2016 eines                (Grüne Wirtschaft)» sowie zur Volksini­
besteuert werden. Das praxisferne                 der ungewöhnlichsten Begehren der                  tiative «AHVplus: für eine starke AHV».
und untaugliche Unterfangen erwies                letzten Jahrzehnte zum Entscheid                   Somit verhinderte es weitere Attacken
sich als ein Angriff auf Familienunter­           vorgelegt. Natürlich mit dem «Segen»               seitens der Sozialdemokraten auf die
nehmen, welche rund 80 Prozent                    der Genossinnen und Genossen, auch                 Wirtschaft und das Gewerbe.
der 300 000 Schweizer Unternehmen                 im Kanton Solothurn. Die Stimmberech­              n Ebenso deutlich (60,5 Prozent Nein-
ausmachen. Ein Ja hätte auch nicht                tigten beendeten die Übung der jungen              Stimmen) scheiterte am 27. November
zur nachhaltigen Lösung der strukturel­           Sozialisten und ihrer geistesverwandten            2016 an der Urne die von der SP mitlan­
len Probleme der Vorsorgeeinrichtung              Väter und Mütter mit 78,8 Prozent                  cierte Volksinitiative «Für den Ausstieg
AHV beigetragen. Am gleichen Ab­                  Nein-Stimmen.                                      aus der Atomenergie». Lücken in der
stimmungssonntag verwarfen die                    n Einmal mehr zu den Verlierern gehörte            Versorgungssicherheit, teurer Stromim­
Stimm­berechtigen des Kantons Solo­               die SP am Abstimmungssonntag vom                   port aus ungewissen Quellen im Aus­
thurn auch die von der SP unterstützte            25. September 2016: Das Solothurner                land und zweifellos auch höhere Kosten
«Stipendeninitiative» (74,1 Prozent               Stimmvolk sagte mit 69,4 Prozent                   für die Energie – ein Ja zur Atomaus­
Nein-Stimmen).                                    beziehungsweise 59,2 Prozent Nein zur              stiegsinitiative hätte die Schweizer
12 | Wirtschaftspolitik | Mai 2017 | Wirtschaftsflash

Wirtschaft und das Schweizer Gewerbe
in neue Wettbewerbsnachteile gedrängt.
n Der Abstimmungssieg bei der Unter­            Jeder zweite CVP- und SVP-Wähler sagte Nein
nehmenssteuerreform III am 12. Februar
2017 sorgte bei der SP für Jubelgesang.         Die Analyse zur eidgenössischen          Wie es zum Beispiel der CVP nicht
Doch auch an jenem Wochenende                   Abstimmung vom 12. Februar 2017,         gelang, ihre Basis von der Notwen­
machte sie bei einer bedeutenden Vorla­         durchgeführt von FORS, dem Zent­         digkeit eines Ja zu überzeugen, zeigt
ge die Rechnung ohne den Wirt: Ent­             rum für Demokratie Aarau und dem         der Bezirk Thal, einem Stammland
gegen ihrer Empfehlung sagte das                Befragungsinstitut Link, belegt          der «Schwarzen». In dieser Region,
Schweizer und das Solothurner Stimm­            unmissverständlich: Die Hälfte der       in der die SP und die Grüne Partei
volk Ja zur Schaffung eines Fonds für           CVP- und SVP-Wählerinnen und             eine untergeordnete Rolle spielen,
die Nationalstrassen und den Agglome­           -Wähler legte zur Unternehmens­          entschieden sich 64,7 Prozent der
rationsverkehr. Auch das ist bezeich­           steuerreform III ein Nein in die Urne,   Stimmenden gegen die USR III.
nend: Die Sozialisten wollen nichts, aber       obwohl ihre Parteien sowohl auf
auch gar nichts unternehmen gegen               nationaler Ebene wie in praktisch        Das Ergebnis im ganzen Kanton
kilometerlange, klimaschädliche und             allen Kantonen Ja-Parolen beschlos­      Solothurn mit einem Nein-Anteil von
gewerbefeindliche Verkehrsstaus auf             sen hatten. Die FDP-Sympathisanten       65,9 Prozent reflektiert die Distanz in
Autobahnen und verstopfte Strassen in           stimmten mit 63 Prozent für die          der Thematik Unternehmenssteuerre­
vielen Städten der Schweiz.                     Vorlage. Demgegenüber sagte              form zwischen bürgerlichen Partei­
                                                Rot-Grün praktisch geschlossen Nein      spitzen und Stimmberechtigten. Bei
                                                zur USR III. Das Projekt scheiterte      den Kantonsratswahlen vom 12.
Drei Erfolge mit schalem
                                                nicht allein am Widerstand der           März 2017 erzielten die FDP, CVP,
Beigeschmack
                                                Linken, sondern an erheblichen           SVP und BDP zusammen einen
Der Korrektheit halber sei auch darauf
                                                Zweifeln im bürgerlichen Lager.          Wähleranteil von 65,5 Prozent.
hingewiesen: Nicht immer stand im
Verlauf der letzten vier Jahre die Sozial­
demokratische Partei auf der Seite der
Verlierer. Dreimal gelang es ihr, sich mit
ihren Argumenten beim Stimmvolk              n In die gleiche Richtung zielte eine       umfassender Sparmassnahmen redu­
durchzusetzen.                               Teilrevision des Energiegesetzes, über      zierte der Kantonsrat im Herbst 2014
n Am 18. Mai 2014 votierte die SP            die am 30. November 2014 zu befinden        den Beitrag des Kantons Solothurn auf
– zusammen mit der CVP und der               war. Diese Revision wurde dem Volk          noch mindestens 70 Prozent des Bun­
Grünen Partei – für die Aufnahme eines       vorgelegt, weil sie in der Abstimmung       desbeitrages. Gegen die dadurch mögli­
Artikels in die kantonale Verfassung,        im Kantonsrat die notwendige Zwei­          che Einsparung von jährlich rund sieben
welcher den Kanton ermächtigt, auf           drittelsmehrheit verpasste. Die Solothur­   Millionen Franken ergriff die SP das
Gesetzesstufe Zwangsmassnahmen in            ner Wirtschaftsverbände beurteilten         Referendum. Die Stimmberechtigten
den Bereichen Energieproduktion,             unter anderem die Vorschrift, bis zum       lehnten die von Regierung und Parla­
-verteilung und -verbrauch mit entspre­      1. Januar 2030 alle bestehenden Elekt­      ment eingeleitete Gesetzesänderung ab
chenden Kosten für Wirtschaft und            roheizungen und alle Boiler zu ersetzen,    (52,9 Prozent Nein-Stimmen).
Konsumenten einzuführen. Die Solo­           als krassen Eingriff in das Privateigen­
thurner Handelskammer und der Kanto­         tum. Auch bei dieser Vorlage gelang         Prämienverbilligungen:
nal-Solothurnische Gewerbeverband            der SP, der CVP und den Grünen ein          Die Zeche bezahlt der Mittelstand
empfahlen, diese übermässige Regulie­        allerdings knapper Abstimmungssieg          Personen in bescheidenen wirtschaftli­
rung abzulehnen. Die Stimmberechtig­         (51,7 Prozent Ja-Stimmen).                  chen Verhältnissen erhalten von Bund
ten waren anderer Meinung: Das               n Am 8. März 2015 sollte im Rahmen          und Kanton einen finanziellen Beitrag
Begehren von Mitte-Links wurde mit           einer Änderung des Sozialgesetzes           an die Prämien für die obligatorische
einem Ja-Stimmenanteil von 58,2              die Prämienverbilligung in der Kranken­     Krankenpflegeversicherung. 2015
Prozent gutgeheissen.                        versicherung gesenkt werden. Im Zuge        wurden im Kanton Solothurn für

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                                                                                      Fass-Steiger AG,
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Das sichere Gefühl. akb.ch
14 | Wahlen 2017 | Mai 2017 | Wirtschaftsflash

Prämienverbilligungen nach KGV insge­       Der kgv im Konsens mit den bürgerlichen Parteien
samt 136,1 Millionen Franken ausgege­
ben, 75,6 Millionen zulasten des Bundes,         FDP                                                               87.2%        12.8%
60,5 Millionen zulasten des Kantons.             FDP                                                               87.2%        12.8%
In den Genuss dieser Vergünstigung               SVP                                                            82.1%           17.9%
                                                 SVP                                                            82.1%           17.9%
kamen 56 604 Personen beziehungswei­             CVP                                                        74.4%               25.6%
se 21,2 Prozent aller Versicherten. 2016         CVP                                                        74.4%               25.6%
belief sich dieser Aufwand auf 146,9              SP                    28.2%                                                   71.8%
Millionen Franken (Bund: 72,2, Kanton:            SP                    28.2%                                                   71.8%
                                            Ergebnis*                                                   69.2%                   30.8%
67,7 Millionen Franken). 2017 sind für      Ergebnis*                                                   69.2%                   30.8%
die Prämienverbilligung an die Versi­
cherten im Kanton Solothurn 151,2                                           pro kgv       kontra kgv
Millionen Franken budgetiert (Bund:                                         pro kgv       kontra kgv
                                            Die Analyse der Abstimmungsparolen zu eidgenössischen und kantonalen Vorlagen zwischen
84,0, Kanton: 67,2 Millionen Franken).      dem 3. März 2013 und dem 12. Februar 2017 belegt: Der Kantonal-Solothurnische Gewerbever-
                                            band (kgv) stand mit seinem Empfehlungen weitgehend im Konsens mit den grossen bürgerli-
Anspruch auf einen Zuschuss auf die         chen Parteien des Kantons Solothurn (FDP.Die Liberalen, SVP und CVP). Eklatant hingegen ist
Krankenversicherungsprämien haben im        die Diskrepanz zwischen dem kgv und der Haltung der Sozialdemokratischen Partei. Nur in
                                            28,2 Prozent aller Vorlagen bestand eine Übereinstimmung. Der kantonale Gewerbeverband
laufenden Jahr Haushalte mit einem          veröffentlichte zu 39 von 43 Abstimmungen mit wirtschaftspolitischer Relevanz eine Stellung-
Einkommen bis 32 000 (eine erwachsene       nahme. Die Stimmberechtigten des Kantons Solothurn entschieden in 27 Abstimmungen im
Person) beziehungsweise 52 000 Franken      Sinne der Empfehlungen des Gewerbeverbandes, zwölfmal gegen den kgv.
                                            *Abstimmungsergebnis im Kanton Solothurn.
(zwei erwachsene Personen). Bei Ein-
oder Zwei-Eltern-Familien mit Kindern ist
die Obergrenze bei 72 000, bei Ein- oder
Zwei-Eltern-Familien mit jungen Erwach­
senen bei 75 000 Franken angesetzt.         SOHK: Höhere Übereinstimmung
                                            mit den Stimmberechtigten
Das Fazit: Unter dem Titel «Prämienver­
                                                 FDP                                                                  91.2% 8.8%
billigungen» müssen immer mehr                   FDP                                                                  91.2% 8.8%
Steuergelder verwendet werden. Dieser            CVP                                                               85.3% 14.7%
Mehraufwand ist in erster Linie der Sozi­        CVP                                                               85.3% 14.7%
aldemokratischen Partei zu verdanken.            SVP                                                            79.4%      20.6%
Die Zeche dafür bezahlt der Mittelstand.         SVP                                                            79.4%      20.6%
                                                  SP                         35.3%                                         64.7%
                                                  SP                         35.3%                                         64.7%
                                            Ergebnis*                                                            82.4%     17.6%
Für Steuererhöhungen                        Ergebnis*                                                            82.4%     17.6%
immer zu haben
«Steuererhöhungen». Was für bürger­                                      pro SOHK         kontra SOHK
liche Parteien ein Reizwort ist, ist für                                 pro SOHK         kontra SOHK
Linke eine Art Lieblingsthema. Im           Die Solothurner Handelskammer (SOHK) verabschiedete zwischen dem 3. März 2013 und dem
                                            12. Februar 2017 zu 34 von 43 Abstimmungsvorlagen mit wirtschaftspolitischer Relevanz Ja-
Kantonsrat stimmten SP, Grüne und           oder Nein-Empfehlungen. In 28 Vorlagen entsprachen die Resultate im Kanton Solothurn der
CVP im Dezember 2014 mit wenigen            Haltung der Handelskammer, in sechs Vorlagen waren die Stimmberechtigten anderer Meinung.
Ausnahmen unisono für die Heraufset­        Ein weitgehender politischer Konsens bestand auch zwischen der SOHK und den grossen
                                            bürgerlichen Parteien des Kantons Solothurn. Was auffällt: Die CVP (85,3 Prozent Übereinstim-
zung des Steuerfusses für Natürliche        mung) steht der Handelskammer näher als dem kgv (74,4 Prozent Übereinstimmung). Umge-
Personen auf 104 Prozent. Im Frühling       kehrt verhält es sich mit der SVP. Die Differenz zwischen den beiden führenden Wirtschaftsver-
2015 votierten SP und Grüne für eine        bänden des Kantons Solothurn ist erklärbar durch unterschiedliche Prioritäten bei
Aufhebung von Vermögenssteuersen­           der Gewichtung der Abstimmungsvorlagen.
                                            *Abstimmungsergebnis im Kanton Solothurn.
kungen. Der Rat verwarf das Ansinnen
mit 67 gegen 27 Stimmen. Im gleichen
Jahr sorgten die geschlossenen Fraktio­
nen von SP und Grünen zusammen mit          Kantonsparlament mit 65 gegen 29                 Nach Ideen, wie die von Jahr zu Jahr
20 Ratsmitgliedern der CVP/BDP/glp/         Stimmen, den Steuerfuss für Juristische          anschwellende Ausgabenflut bei Bund,
EVP-Fraktion und zwei Vertretern der        Personen von 104 auf 100 Prozent zu              Kantonen und Gemeinden abge­
FDP für eine Nein-Mehrheit (48 zu 47        senken. Die SP und die Grüne Partei              schwächt werden könnte, sucht man
Stimmen) zur Entlastung für Unterneh­       blieben mit ihrer Opposition erfolglos.          im SP-Programm vergebens. Der Begriff
men bei Steuern und Gebühren. In der                                                         «Sparen» fehlt im Vokabular der Partei.
Dezembersession 2016 entschied das          In ihrem Kommentar zum Ergebnis der
                                            Staatsrechnung 2016 signalisiert die             Am einfachsten holt man das Geld
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                                            SP des Kantons Solothurn, sie werde              beim Mittelstand. Oder man attackiert
                                            weiterhin für eine Reduktion der                 jene Bürgerinnen und Bürger, welche
                                            «unverhältnismässig hohen» Steuer­               Eigentum durch Eigenverantwortung,
                                            belastung von Menschen mit tiefen                Fleiss und unternehmerische Leistung
                                            Einkommen und Rentnerinnen und                   erworben haben. Gewerbetreibende,
                                            Rentnern kämpfen. Gleichzeitig                   welche nach den Regeln der Genossin­
                                            fordert sie «eine klare Korrektur der            nen und Genossen haushalten
                                            massiven Steuersenkungen der letzten             würden, müssten längst Konkurs
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                        Leben               Jahre bei den obersten Vermögen.»                anmelden.
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                                                                                                                                                                                                                                                                                             Jive
                                                                                                                                                                                                                                                                                        rumba
                                                                                                                                                                                                                                                                            cha-cha-cha
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Walzer
                                                                                                                                                                                                                                                                                         tango

                                                                                                                                                                                                                                                                             Einlass: 18.00 Uhr
                                                                                                                                                                                                                                                                              Apéro: 18.30 Uhr
                                                                                                                                                                                                                                                                             Beginn: 19.00 Uhr

                                                                                                                                                                                                                                                                             Erleben Sie auf einer
                                                                                                                                                                                                                                                                               grossen Tanzfläche
                                                                                                                                                                                                                                                                              eine wunderschöne
                                                                                                                                                                                                                                                                            Tanznacht mit Shows
                                                                                                                                                                                                                                                                             und einer Live-Band.

                                                                                                                                                                                                                                                                              Für ein feines Menu

                                                                                                                                       2. Solothurner                                                                                                                    inkl. Dessert ist gesorgt!

                                                                                                                                      Tanznacht
                                                                                                                                                                                                                                                                                  (exkl. Getränke)

                                                                                                                                                                                                                                                                      Bitte festliche Kleidung!

                                                                                                         24. Juni 2017, im Konzertsaal                                                                                                                                     Damen aufgepasst!
                                                                                                                                                                                                                                                                             Unsere Taxi-Dancer
                                                                                                               Platz-Reservation:                                                                                                                                              sind auch dabei.

                                                                                                            www.solothurntanzt.ch
                                                                                                                                                                                                                     Facility Services für Firmen und Private

                                                                                                                                                                                                                                                                   R A D I O
                                                                                                                                                                                                                    Ihr Reinigungs-Profi für
                                                                                                                                                                                                                          Firmen und Private
                                                                                                                                                              echnung.
                                                                                                                                                          ie R POLIZEI
                                                                                                                                                        ed
                                                                                                                                                                        Es
                                                                                                                                                                                                                                                                Hörerzahlen & Hörers
                                                                                                                                             i

                                                                                                                                                                                    loh
                                                                                                                                           nS

                                                                                                                                                                                                                                                   
                                                                                                                                                                                       nt s
                                                                                                                                      Mache

                                                                                                                                                                                           ich in jede

                                                       Ihr Profi bei:
    Näher als man denkt
                                                                                                                                                                                                     HörerInnen pro Tag
                                                       Gebäudereinigungen                                                                                        
                                                                                                                                                                                                      Tagesreichweite
                                                       Umzugsreinigungen
                                                                                                                                                                 
                                                                                                                                                                                                      m

                                                                                                                                                                           Fa
                                                       Unterhalts- und Büroreinigungen                                                                                       ll.                      RADIO 32           141‘500
                                                       Glas- und Fassadenreinigungen                                                                             
                                                                                                                                                                                                      RADIO 32 Goldies    27‘600
                                                       Zwischen- und Endreinigungen
                                                                                                                                                                                                     RADIO 32 Total     169‘100
                                                                                                                                                  M

                                                       bei Neu- und Umbauten
     Ihr Partner im Sondermaschinenbau
                                                                                                                                           eh

                                                                                                                                                                           ehr Freize
                                                                                                                                        r verre c h e

                                                       Rufen Sie uns an und verlangen Sie                                                                                                      M                       it
                                                                                                                                                                                           
                                                                                                                                                                                                     fü
            Automation Roboterintegration Prüftechnik
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                                                                                                                                                                                                                            rP

                                            Wir sind jederzeit für Sie da.
                                                                                                                                                                                    
                                                                                                                                                                                                                              rivat
                                                                                                                                                                                    .
                                                                                                                                                                                en

                                                                                                                                                   ba                                                                                                             Hörerstruktur RADIO 32
                                                                                                                                                                                        
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                                                                                                                                                                               ir
                                                                                                                                                                          m

                                                                                                                                                                                                                                   e.

                                                                                                                                                         re
                                                                                                                                                              Z e it f ü r F
                                                                                                                                                                                                                           Nach Altersgruppen
                                                                                                                                                                                       
                                                                                                                                                                                                                  en 4
                                                                                                                                                                                                            W ir

                                                       Facility Services für Firmen und Private
                                                                                                                                                                                                                  Ihr   Wä                         60+
                                                                                                                                                                                         n
                                                                                                                                                                                                                          n                               15-29
                                                                                                                                                                                                            p utze

                                                       Liechti FM GmbH                                                                                                                                                                            16.7%
                                                                                                  Designed by www.xaccess.ch | 2011

                                                                                                                                                                                                                                        I

                                                                                                                                                                                                                                                  20.4%
                                                                                                                                                                                                                                                    de

                                                                                                                                                    
                                                                                                                                                                                                                                                      n wohlfüh

                                                       Solothurnstrasse 3 | 2540 Grenchen
                                                                                                                                                                            -S
                                                                                                                                                                                                              n

                                                       Tel. 032 652 03 52 | Fax 032 653 15 79                                                                 
                                                                                                                                                                               ie s
                                                                                                                                                                                    p are n.
                                                       www.liechti-fm.ch | info@liechti-fm.ch                                         Sie bestimmen, wann    gereinigt                                                                          len
                                                                                                                                      wird. Wir sind 7 Tage die Woche
                                                                                                                                                    
                                                                                                                                                        für Sie da. 
                                                                                                                                                                                                                                                    .
                                                                                                                                      rund um die Uhr                                                                         45-59                  30-44
                                                                                                                                                                                             
                                                                                                                                                                                                                              33.7%                  29.2%
                                                                                                                                                                                             
                                                                                                                                                                                             
                                                                                                                                                                                             
                                                                                                                                                                                             
                                                                                                                                                                                             
                                                                                                                                                                      
                                                                                                                                                                                                         Sendegebiet RADIO 32
                                                                                                                                                              
                                                                                                                                                                                             
                                                                                                                                                                                                                                  Solothurn Olten
                                                                                                                                                                                                                                                 Aarau
                                                                                                                                                    
                                                                                                                                                                                                                                                    Lenzburg
                                                                                                                                                                   Balsthal
                                                                                                                                                                                                                             Grenchen

                                                                                                                                                                             Zvieri im
                                                                                                                                                                         p:                    Bure
                                                                                                                                                                                           garte
                                                                                                                                                                as Tip
                                                                                                                                                              Lin                                                                                                           Zofingen
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Langenthal

                                                                                                                                                                                                                                                           erin
                                                                                                                                                                                                                                                  astgeb
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Biel

                                                                                                                                                                                               Ihre GMurten
                                                                                                                                                                                                                                                         Burgdorf
                                                                                                                                                                 
                                                                                                                                                                                                                                                        er Langnau
                                                                                                                                                                                                                                          L ina WaltBern
                                                                                                                                                                                        
                                                                                                                                                                                                                                                       Fribourg

                                                                                                                                                                                                                                     Thun
                                                                                                                                                                                                                                                                   Spiez
                                                                                                                                                                                              
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                                                                                                                                                                                              
                                                                                                                                                                                                 und überraschen Ihre Sinne.
                                                                                                                                                                                              
                                                                                                                                                                                              
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                                                                                                                                                                                              
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                                                                                                                                                                                                 Limpach’s Restaurant & Events
                                                                                                                                                                                                                               Quelle der Messdaten: Mediapulse Radiopanel
                                                                                                                                                                                              
                                                                                                                                                                                                          Unterdorf 8 . 4587 Aetingen
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                                                                                                                                                                                          
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                                                                                                                                                                                                                              Radio 32 AG • Zuchwilerstrasse 21 • Postfach • 4501 Solothurn
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                                                                                                                                                                                                                             T: +41 (0)58 200 42 00 • F: +41 (0)58 200 42 09
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                                                                                                                                                                                              

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Die Energiestrategie 2050
ist umstritten
Am 21. Mai 2017 kommt auf Bundesebene das Energiegesetz
zur Abstimmung. Dieses Gesetz ist bei den Dachorganisationen
der Wirtschaft heftig umstritten. Während der Schweizerische
Gewerbeverband im Verhältnis 2:1 die Ja-Parole gefasst hat,
gibt economiesuisse keine Empfehlung ab. Ähnlich gespalten
ist auch die Haltung der Solothurner Wirtschaft. Während der
Vorstand der Solothurner Handelskammer mit 13 zu 6 Stimmen
bei 4 Enthaltungen die Ja-Parole beschlossen hat, lehnt der
Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband das Energiegesetz
in einem Verhältnis 4:1 klar ab. Nachfolgend versuchen wir, ei-
nige Ja- und Nein-Argumente aufzuführen.

Andreas Gasche, Daniel Probst (Text), Bernhard Strahm (Foto)
Wirtschaftsflash | Mai 2017 | Abstimmungsvorlagen | 17

Ja zum Energiegesetz Mit einem Ja
zum Energiegesetz wird die heute
erfolgreiche Schweizer Energiepolitik         Die Wirtschaft sagt Ja zum Lehrplan 21
mit punktuellen Korrekturen fortge­
schrieben. Das erste Massnahmenpaket          Sowohl die Präsidentenkonferenz des Kantonal-Solothurnischen
der Energiestrategie, das mit dem             Gewerbeverbandes wie auch der Vorstand der Solothurner Handels-
Energiegesetz zur Abstimmung steht,           kammer sagen Nein zur Volksinitiative «Ja zu einer guten Volks­
ändert nur wenig am heutigen System.          schule ohne Lehrplan 21».

Die wichtigste Korrektur stellt die           Mit 3200 Unterschriften hat das            Schülerinnen und Schüler haben beim
Befristung des KEV-Subventionssystems         überparteiliche Komitee der Gegner         Übertritt in die Berufswelt und in die
dar. Zum ersten Mal in der Schweizer          des Lehrplans 21 im Juni 2016 die          weiterführenden Schulen die gleichen
Politik besteht eine echte Chance, dass       kantonale Volksinitiative «Ja zu einer     Voraussetzungen wie Jugendliche
eine Subvention abgebaut wird. Ab             guten Volksschule ohne Lehrplan 21»        anderer Kantone. Die Lehrbetriebe
2022 dürfen keine Fördergesuche für           eingereicht. Die ausgearbeitete Geset­     können von gleichen Bildungsplänen
erneuerbare Anlagen mehr eingereicht          zesinitiative verlangt eine Änderung       ausgehen.
werden. Langfristig müssen die neuen          und Ergänzung des Volksschulgeset­
Energieformen aus eigener Kraft wirt­         zes (VSG) vom 14. September 1969.          Menschen müssen dort arbeiten
schaftlich tragfähig sein.                                                               können, wo sie gebraucht werden.
                                              In Anbetracht des Verfassungsauftra­       Gerade Eltern werden hier seitens des
Auch die zeitlich befristete Stützung der     ges zur Harmonisierung der Volks­          Schulsystems behindert. Wer Kinder
einheimischen Wasserkraft, welche als         schule und der Zustimmung des              im Schulalter hat, überlegt es sich
wichtige Säule der Versorgungssicher­         Solothurner Volkes zum Harmos-Kon­         zweimal, den Wohnort zu wechseln
heit aufgrund der subventionsbedingten        kordat ist die Einführung des harmoni­     und damit den eigenen Kindern nebst
Verzerrungen des europäischen Markt­          sierten Deutschschweizer Lehrplans         einem neuen sozialen Umfeld auch
preises von Strom wegzubrechen droht,         (Lehrplan 21) die logische Konse­          ein neues Schulsystem zuzumuten.
wird von Seiten der Befürworter des           quenz.                                     Solche Systembrüche behindern nicht
Energiegesetzes begrüsst.                                                                nur die Mobilität, sie sind auch schu­
                                              Die Initiative verlangt im ausformulier­   lisch völlig unnötig. Es ist nicht be­
Ebenfalls als Errungenschaft werden die       ten Entwurf und der dazu gehören­          gründbar, dass mancherorts auf
Gleichstellung der Interessen an der          den Begründung, den Lehrplan 21            wenigen Quadratkilometern mehrere
Nutzung erneuerbarer Energien mit den         nicht einzuführen. Der Kanton Solo­        Schulsysteme und damit unterschiedli­
Interessen des Natur- und Heimatschut­        thurn würde sich damit für die Volks­      che Lehrpläne gelten sollen.
zes sowie die Massnahmen zur be­              schule in eine besondere Situation
schleunigten Behandlung solcher Anla­         gegenüber den anderen Deutsch­             Nebst den beiden Wirtschaftsverbän­
gen gesehen.                                  schweizer Kantonen versetzen. Er           den setzen sich folgende Organisatio­
                                              müsste einen eigenen Lehrplan ausar­       nen für den Lehrplan 21 ein: BDP
Für Investoren, Wirtschaft, die Wasser­       beiten oder die Überarbeitung des          Kanton Solothurn, CVP Kanton Solo­
kraft und die Planungssicherheit der          jetzigen Lehrplanes aus den Achtzi­        thurn, FDP.Die Liberalen Kanton
Unternehmen, ist es wichtig, nach Jahren      gerjahren des letzten Jahrhunderts         Solothurn, Grüne Kanton Solothurn,
des politischen Tauziehens Ordnung in         versuchen. Durch die Nichteinführung       SP Kanton Solothurn, Verband Lehre­
der Energiepolitik zu schaffen. Mit dem       des Lehrplans 21 würden zudem neue         rinnen und Lehrer Solothurn (LSO),
ersten Massnahmenpaket der Energie­           Kosten auf den Kanton zukommen.            Verband Schulleiterinnen und Schullei­
strategie 2050 geschieht das. Sollte sie                                                 ter Solothurn (VSL SO), Gewerk­
abgelehnt werden, bleibt ausser einem         Die Forderung «Ja zu einer guten           schaftsbund Kanton Solothurn (GbS),
Scherbenhaufen nichts. Das heutige            Volksschule» kann mit dem Lehrplan         Industrieverband Solothurn und
Subventionssystem würde nicht korrigiert      21 wesentlich besser erreicht werden       Umgebung (INVESO), Verband Solo­
und unbefristet bestehen bleiben.             als mit einem kantonalen Alleingang.       thurner Einwohnergemeinden (VSEG).

Nein zum Energiegesetz Mit dem
neuen Energiegesetz besteht die Gefahr,
                                            Offene Fragen der Versorgungs­               Staaten sehr unsicher. Umso mehr, als
dass durch Bürokratie, Verschärfungen
                                            sicherheit und der Liberalisierung           die Ziele zur Verbrauchsreduktion im
und hohe Abgaben im Energiebereich
                                            Das Energiegesetz lässt auch wichtige        Energiegesetz sehr ambitiös, wenn nicht
die hiesige Wirtschaft gegenüber dem
                                            Fragen unbeantwortet. Oder es                sogar unrealistisch erscheinen. Dies
Ausland Wettbewerbsvorteile verliert
                                            bleibt bei wohl gemeinten Absichtser­        insbesondere auch vor dem Hintergrund
und als Folge die entsprechende Wirt­
                                            klärungen.                                   des raschen Zuwachses an elektrisch
schafsleistung und der Wohlstand aus
                                                                                         betriebenen Fahrzeugen in der Schweiz.
der Schweiz heraus exportiert werden.
                                            Unbeantwortet bleibt das wichtige            Unbeantwortet bleibt auch die Frage,
Ein Beispiel dieser übertriebenen Regu­     Thema der Versorgungssicherheit mit          nach welchen Regeln der Strommarkt
lierungen sind die Mustervorschriften       Strom. Diese ist aufgrund der nicht          künftig funktionieren soll. Diese Frage
der Kantone im Energiebereich (MuKEn        adressierten Fragen nach dem künftigen       der Liberalisierung oder eben «Nichtli­
2014), gegen deren integrale Einführung     Grad der Eigenversorgung, der nicht          beralisierung» des Strommarktes ist für
ins kantonale Energiegesetz sich die        beeinflussbaren Angebotsentwicklung          die Wirtschaft und die Elektrizitätsunter­
Solothurner Wirtschaftsverbände             in den Nachbarstaaten und der nicht          nehmen des Landes von sehr grosser
gemeinsam wehren.                           geeigneten Vertragsbasis mit diesen          Bedeutung.
18 | Magazin| Mai 2017 | Wirtschaftsflash

  Wie bitte?                                Gesagt ist gesagt …
 «Kandidatin Marianne Meister               Stimmen aus der Veranstaltung «Wirtschaftsausblick für den Kanton
 gibt sich zwar alle erdenkliche            Solothurn» vom 7. März in Solothurn, organisiert durch die UBS
 Mühe, doch sie hat auch Mühe,              Switzerland AG, die Solothurner Handelskammer und die Wirtschafts­
 die Wählerinnen und Wähler                 förderung Kanton Solothurn.
 restlos von sich zu überzeugen.
                                            «Das Gestürm um die Masseneinwanderungs-Initiative wird sich von selbst
 Kommt hinzu, dass die Freisinni-
                                            erledigen. Wir haben sinkende Einwanderungszahlen. Blöd ist nur, dass wir uns
 gen alleine die Kraft nicht haben,
                                            mit der EU rangeln müssen, um ein Einvernehmen zu finden.»
 die burschikose Ladenbetreiberin
                                                                                                Daniel Kalt, Chefökonom UBS Switzerland AG
 aus dem lieblichen Buechibärg
 durchzuboxen.»                             «Der Freihandel mit dem Abbau von Markthemmnissen hat der Schweiz zu
 Theodor Eckert, Chefredaktor der SZ,       grossem Wohlstand verholfen. Im ökonomischen Index der KOF zeigt sich aber,
 kann nicht akzeptieren, dass die FDP       dass wir immer noch mit sehr vielen Handelshemmnissen zu kämpfen haben.»
 die wirtschaftsnahe Kantonsrätin ins                        Regierungsrätin Esther Gassler, Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Solothurn
 Rennen um den frei werdenden Sitz
 im Regierungsrat geschickt hat. In der     «Die Wirtschaftsförderung ist im Kanton Solothurn sehr gut aufgestellt.
 SZ vom 19. März lanciert er ein weite­     Man trifft sich rasch und ist in der Lage, Lösungen schnell umzusetzen.»
 res Störmanöver. Postwendend be­                                                                           Simon Michel, CEO Ypsomed AG
 schwert sich die Spitze der freisinnigen
 Partei in Form einer saftigen Schelte.     «Selbst von Topexperten kann nicht erwartet werden, dass sie die Zukunft voraus­
 «Die FDP stellt mit Besorgnis fest, dass   sagen können. Schuld daran ist unter anderem die Unberechenbarkeit der Politik.»
 Theo Eckert in seinem Text alle Regeln                                                   Daniel Probst, Direktor Solothurner Handelskammer

 einer seriösen journalistischen Arbeit
                                            «Man kann nicht entwickeln, ohne zu produzieren. Und man kann nicht pro­
 verletzt. Unbewiesene Behauptungen
                                            duzieren, ohne zu entwickeln.»
 werden als Tatsache dargestellt und
                                                 Thomas Sommerhalder, Regionaldirektorund Leiter Unternehmenskunden UBS Aargau/Solothurn
 persönliche Meinungsmache wird mit
 Berichterstattung vermischt. Dagegen       «In China hat der Verkaufspreis unserer Produkte eine geringe Bedeutung.
 wehren wir uns.»                           Entscheidend ist der Ursprung ‹Made in Switzerland›.»
                                                                                             Daniel Bärlocher, Geschäftsführer Bimbosan AG

Aktienkurse Solothurnischer Unternehmungen

                                                             31.12.16           13.04.17                    Veränderung
AEK Energie AG, Solothurn                                  31'000.00          30'000.00                 -1'000.00                    -3.2%
Alpiq Holding AG                                                84.50               79.90                    -4.60                   -5.4%
Clientis Bank Thal                                             300.00             300.00                      0.00                    0.0%
Patiswiss AG, Gunzgen                                          322.00             419.50                     97.50                  30.3%
Regiobank, Solothurn                                         4'350.00           4'375.00                     25.00                    0.6%
Schaffner, Luterbach                                           243.00             274.00                     31.00                   12.8%
Spar- und Leihkasse Bucheggberg, Lüterswil                   5'500.00           5'500.00                      0.00                    0.0%
Swiss Prime Site AG, Olten                                      83.35               89.55                     6.20                    7.4%
Von Roll Holding AG, Breitenbach                                  0.62                1.16                    0.54                   87.1%
Mitgeteilt durch die Aargauische Kantonalbank, Olten. Kursangaben ohne Gewähr.

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20 | Aktuell | Mai 2017 | Wirtschaftsflash

Unternehmenssteuerreform – wie weiter?
Das klare Abstimmungsresultat zur Unternehmenssteuerreform III darf nicht darüber hinweg-
täuschen, dass eine Reform zwingend notwendig bleibt. In der Schweiz tätige Unternehmen
müssen die Gewissheit haben, dass ihre Besteuerung auch in Zukunft international akzeptiert
wird. Und der Kanton Solothurn muss handeln, wenn er für diese Unternehmen wettbewerbs-
fähig bleiben will.

Daniel Probst

Der Bundesrat will noch vor den Som­           eigene, Anfangs November 2016              werden. Ein solcher Satz scheint
merferien 2017 die Eckwerte der neuen          bekannt gegebene Strategie überprüfen      durchaus mehrheitsfähig zu sein,
Vorlage präsentieren. Da sich auf Bun­         will. Das lässt einen nicht sehr zuver­    wurde er doch sogar von Susanne
desebene die SVP eher passiv zeigt und         sichtlich stimmen. Es bleibt zu hoffen,    Schaffner (SP) anlässlich einer Podi­
die Linke die Ablehnung als Chance für         dass diese Passivität vor allem den        umsdiskussion zu den Regierungsrats­
einen Angriff auf Familienunternehmen          Regierungs- und Kantonsratswahlen          wahlen Mitte Februar vorgeschlagen.
nutzen will, werden vor allem die FDP          geschuldet ist.                            Der Gewinnsteuersatz könnte somit in
und die CVP als Architekten einer neuen                                                   Zweiprozent-Schritten von heute rund
Vorlage gefragt sein. Die neue Reform          Der Kanton Bern als Vorbild                22 auf 20 Prozent im 2018, auf 18
muss folgenden Anforderungen genü­             Dass es durchaus anders gehen kann,        Prozent im 2019 und auf 16 Prozent
gen: Einfach und verständlich, internati­      zeigt uns der manchmal (zu Unrecht) als    im 2020 gesenkt werden. Übrigens,
onal akzeptiert, wettbewerbsfähig,             «behäbig» bezeichnete Kanton Bern.         einen Gewinnsteuersatz von 16 Pro­
Rücksicht auf Kantone und Gemeinden,           Nur wenige Wochen nach Ablehnung           zent könnte sich der Kanton Solothurn
keine Benachteiligung von KMU-Famili­          der Steuerreform legte der Berner          angesichts der positiven Entwicklung
enunternehmen.                                 Regierungsrat eine Steuerstrategie vor,    der Steuererträge im Jahr 2016 bereits
                                               welche in zwei Etappen umgesetzt           heute schon leisten.
Eine neue Lösung wird, auch aufgrund           werden soll. In einer ersten Etappe soll
der Uneinigkeit unter den Kantonen             die Gewinnsteuerbelastung abgestuft        Sobald die Eckwerte der neuen Vorla­
und den Städten, nicht vor 2020 zu             von heute 21,6 per 2019 auf 20,2 und       ge des Bundesrates bekannt sind,
erwarten sein. Realistischer ist 2021.         im Jahr 2020 auf 18,7 Prozent gesenkt      kann sich die neue Solothurner Regie­
Das ist keine gute Nachricht, da sich der      werden. Auf 2021 soll, basierend auf       rung mit der Ausarbeitung einer
Bundesrat gegenüber der OECD ver­              den Eckwerten des Bundes, die Situati­     neuen Vorlage auseinandersetzen. Als
pflichtet hat, bis 2019 das Problem der        on neu beurteilt werden und die zweite     Basis eignet sich nach wie vor die
Sonderbesteuerung zu lösen. Wird diese         Etappe der Steuerstrategie des Kantons     Anfangs November 2016 kommuni­
Frist verpasst, sehen sich die privilegiert    realisiert werden.                         zierte und von der paritätischen
besteuerten, international tätigen                                                        Kommission konkretisierte Vorwärts­
Unternehmen einer Unsicherheit ausge­          Was der Kanton Bern anstrebt, sollte       strategie. Realistisches Ziel wäre, dass
setzt und werden handeln müssen,               auch im Kanton Solothurn möglich sein.     diese Strategie voraussichtlich im Jahr
wenn man ihnen keine Rechts­sicherheit         Die Ausgangslage der beiden Kantone        2020 oder 2021, im Gleichschritt
bieten kann.                                   Bern und Solothurn könnte nämlich          mit der nationalen Vorlage, in Kraft
                                               ähnlicher nicht sein. Beide Kantone        treten könnte.
Mit einer Übergangslösung                      schneiden im Ressourcenindex 2017 des
Steuersubstrat sichern                         Nationalen Finanzausgleichs mit 74,3       Ob dabei am Steuersatz von 12,9
Der Regierungsrat des Kantons Solo­            für den Kanton Bern und 74,8 für den       Prozent festgehalten werden kann,
thurn ist deshalb dringend gefordert,          Kanton Solothurn praktisch gleich          hängt stark von den Eckwerten des
auf die betroffenen Gesellschaften             schlecht ab. Beide Kantone gehören bei     Bundesrates ab. Tendenziell wird der
zuzugehen, um eine Übergangslösung             der Gewinnbesteuerung mit 21,8 Pro­        Gewinnsteuersatz an Bedeutung
zu finden, damit diese per 2019 in eine        zent (Solothurn) und 21,6 Prozent (Bern)   gewinnen. Das zeigen Pläne von
attraktive und international akzeptierte       zu den teuersten Kantonen. Und in          verschiedenen Staaten wie beispiels­
Besteuerung übertreten können und              beiden Kantonen wurde die Unterneh­        weise Grossbritannien, das bis 2020
mit Arbeitsplätzen und Steuersubstrat          menssteuerreform III mit 68,4 Prozent      die Unternehmenssteuern auf 17
im Kanton Solothurn verbleiben.                im Kanton Bern und mit 65,9 Prozent im     Prozent senken will. Premierministerin
                                               Kanton Solothurn deutlich abgelehnt.       Theresa May plant sogar eine weitere
Leider war bislang von der Solothurner                                                    Reduktion. Gelingt uns dies nicht,
Regierung nicht viel zu hören. Bekannt         Mit zweistufiger Strategie                 werden wir das Steuersubstrat und
ist nur, dass sie die Arbeiten der paritäti­   wettbewerbsfähig bleiben                   die Arbeitsplätze nicht halten kön­
schen Projektorganisation sistiert hat,        Anders als im Kanton Bern kann im          nen. Zum Nachteil aller Steuern
die Eckpunkte des Bundes im Juni               Kanton Solothurn als erster Schritt ein    zahlenden juristischen und natürli­
abwarten und darauf basierend ihre             Steuersatz von 16 Prozent angepeilt        chen Personen.
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