Treffpunkte Frühjahr 2019 - Kladower Forum
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Treffpunkte
Treffpunkte Frühjahr 2019
Kladower Forum e.V.
www.kladower-forum.de
Frühjahr 2019
Schwäne am Kladower Havelufer Foto: Monika Coenen
2 Treffpunkte Frühjahr 2019
Kladower Forum e. V.
Kladower Damm 387, 14089 Berlin
www.kladower-forum.de
Gruppen
1. Vorsitzende
Werkstatt Geschichte Karin Witzke 8 32 56 17
Rainer Nitsch 3 65 55 10 karin.witzke@t-online.de
Kunstfreunde 2. Vorsitzender
Helen Werner 33 93 66 73 Rainer Nitsch 3 65 55 10
Werkstatt Musik rainer.nitsch@onlinehome.de
Burkhard Weituschat 36 80 20 46 Kassierer
mail@weiconsult.de Dr. Christoph Intemann 923 647 20
Literatur 1. Schriftführerin
Andreas Kuhnow 35 13 94 49 Astrid Geißler 7 13 03 88
Fotografie 2. Schriftführer
Brigitte Schmidt - StV 3 65 34 97 Burkhard Weituschat 36 80 20 46
Malen Fachausschuss Haus Kladower Forum
Svetlana Stern 89 39 09 91 Horst Pessel 3 65 35 24
Modellbau Fachausschuss Programm
Dieter Woitscheck 3 65 96 83 Achim Witzke 8 32 56 17
Handarbeiten k.a.witzke@kladower-forum.de
Hanne Ritter 24 32 48 82 Fachausschuss Redaktion
Schönes Kladow Erika Pledt 3 65 54 89
Wolfgang Kleßen 3 65 17 21 Haus Kladower Forum 365 09622
conversación en español IMPRESSUM Treffpunkte
Anne Horn 25 04 75 68 Kostenloses Mitteilungsheft des gemeinnützi-
English Conversation gen Vereins Kladower Forum e. V.
S. Mukherjea-Nimmann 3 65 59 77 Auflage: 6500 Exemplare
Französisch Verantwortlich (V i S d P ): Karin Witzke
Wolf-Rüdiger Kittel 3 65 14 13
Verteilung:
Bridge Brigitte Ahlfeldt 3 65 85 46
Andreas Haney 36 80 46 50 Helen Werner 3538 0566
Lust auf Garten
S. Mukherjea Nimmann 3 65 59 77 Anzeigen-Info und Redaktionsanschrift:
Horst Pessel 3 65 35 24 Erika Pledt 3 65 54 89
Lönnrotweg 11 d, 14089 Berlin
Doppelkopf erika.pledt@t-online.de
Hiltrud Schläfke 3 65 23 74
Repair-Café Redaktion: Eike E. Baring, Jürgen von
Wolfgang Kleßen 3 65 17 21 Borwitz, Monika Coenen, Reinhard Geißler,
Rainer Nitsch, Erika Pledt, Peter Schneider,
Betreuung home-page Peter Streubel, Brigitte Weise, Karin Witzke
Manfred Reusch 3 65 52 99
Bildbearbeitung: Reinhard Geißler
Bankverbindung: Textbearbeitung: Rainer Nitsch
Deutsche Bank
Layout und Druck: Druckerei Lauterberg
IBAN: DE 55 100 700 240 109 161 000
14669 Ketzin 033233/856-0
Treffpunkte Frühjahr 2019 3
Liebe Kladowerinnen und Kladower,
liebe Freunde im Kladower Forum !
Jahresrückblicke sind uns wohlvertraut.
Am Ende eines jeden Jahres und zu Beginn
des neuen Jahres will uns jeder Sender im
Fernsehen erinnern und uns klar machen,
dass wir vergesslich sind, dass wir die wich-
tigsten Ereignisse nur noch mühsam aus
unserem Gedächtnis abrufen können oder
womöglich völlig vergessen haben. Richtig,
ach ja, da war doch … Und dafür gibt es
in einem Verein die Mitgliederversamm-
lungen! Nach Abschnitt III § 10 c) unserer
Satzung dient die Mitgliederversammlung
im zweiten Halbjahr der Information, Ko-
ordination . Von woher kann ich das für die
Sitzung nun alles zusammentragen? Wo
steht was? Welche Unterlagen habe ich?
Welche Informationen sind wichtig, welche
nicht? Gibt es Bildmaterial? Die Fülle von
Ereignissen lässt meinen Kopf erst einmal
Helga Grzimek liest eine Weihnachtsgeschichte,
schwirren, eine Auflistung bringt da etwas rechts Karin Witzke Foto: Reinhard Geißler
Ordnung hinein und die Einordnung der
Wanderungen, im April im Gutspark Neu-
Themen füllt dann fast automatisch die
kladow und im Oktober im Fraenkelgarten
einzelnen Tafeln der Präsentation. Ich bin
und den umliegenden Villen. Obwohl beide
erstaunt über 38 Veranstaltungen im Jahr
Orte ganz sicher allen Kladowern wohl
2018. Bedenkt man, dass die Veranstaltun-
vertraut sind und manchmal auch das Wet-
gen jeweils an einem Tag des Wochenendes
stattfinden, können Sie sich über zwei
Drittel des Jahres an den Wochenenden im Treffpunkte
Kladower Forum bilden, unterhalten und erscheinen im Jahr 2019 zum 15.02., 15.05.,
etwas vorführen lassen! Womit? Es wur- 15.08. und zum 15.11. Redaktionsschluss
jeweils 6 Wochen früher. Abdruck, auch aus-
den angeboten: 18 Konzerte von Jazz bis zugsweise, erst nach Absprache mit der Redak-
Klassik im Haus des Kladower Forum, im tion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte
Sommer auch teilweise im Fraenkelgarten, übernehmen wir keine Haftung. Anonyme
1 Galakonzert im Hangar 7, 3 literarische Einsendungen werden nicht berücksichtigt.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben
Lesungen, 1 Tag des offenen Denkmals, 2 die Meinung des Autors wieder. Kürzungen
Mitgliederversammlungen, das Sommer- eingereichter Manuskripte behält sich die Re-
fest am Imchenplatz, das Imchenfest, der daktion vor ! Für die inhaltlichen Aussagen der
Christkindlmarkt, 2 Dorfgeschichtliche Anzeigen sind wir nicht verantwortlich.
4 Treffpunkte Frühjahr 2019 ter für einen Spaziergang nicht so optimal Vernissage eröffnete die Ausstellung und war, gab es jedes Mal eine sehr rege Betei- bot bei herrlichem Sommerwetter Einblicke ligung. Gut besucht waren auch die beiden in eine bunte Kunstwelt. Büchermärkte im März und November, Die Gruppe Fotografie des Kladower die so manche Schätze für Bücherliebhaber bo- ten. Schätze verschiedener Art gab es dann auch auf insgesamt 4 Kunstaus- stellungen zu bewundern. Andreas Hensel eröffnete diese Serie im Juli mit sei- ner Retrospektive „Cro- dinos world“ mit seinen Zeichnungen, Collagen und Objekten, die im und am Haus des Kladower Forum betrachtet werden konnten. Eine fröhliche, Verleihung der silbernen Ehrennadel an Jutta und Manfred Boettcher gut besuchte und gelaunte Foto: Reinhard Geißler
Treffpunkte Frühjahr 2019 5
Forum war Ausrichter der nächsten Aus- Ein weiteres jährlich wiederkehrendes Er-
stellung „Bilder auf der Wäscheleine“. eignis des Kladower Forum ist die Busreise
Jedes Jahr an einem Samstag-Vormittag im ins Umland mit Herrn Kazmierczak von
August präsentiert die Gruppe ihre Werke der Firma Heimatreisen. Mitglieder und
unter einem bestimmten Motto auf dem Nichtmitglieder konnten sich im August
Dorfplatz vor der Dorfkirche und zeigt dieses Jahres den Wörlitzer Park anschauen
Kunstschätze der Fotografie, ein Ereignis, und das Erlebnis einer Busreise genießen.
das die Kladower und Besucher von außer- Die nächste Busreise ist schon in Arbeit und
halb ihre Einkäufe vergessen lässt. Zum wird in diesem Heft beschrieben.
dritten Mal in Folge gab es Ende September Tradition hat auch das Sommerfest des Kla-
wieder eine Gemeinschaftsveranstaltung dower Forum, das jedes Jahr im Juli – für
des Groß Glienicker Begegnungshauses e. seine Mitglieder und deren Gäste – stattfin-
V. mit dem Kladower Forum e. V. in Form det. Das Wetter war herrlich, die Gäste gut
des Kunstwochenendes „Kaleidoskop“ gelaunt, die Beiträge zum Buffet köstlich,
unter dem Motto „Spiegelungen“. Künstler die Stimmung fröhlich, die Gespräche anre-
aus Groß Glienicke und Kladow zeigten gend, die Atmosphäre locker, die Gesichter
Werke aus Malerei, Skulptur, Keramik, heiter! Highlight des Festes war die Ehrung
Textil und Fotografie. Eröffnet wurden die von drei langjährigen Mitgliedern unseres
Ausstellungen mit jeweils einer Vernissage, Vereins: Josef Chlodek wurde wegen sei-
die widerspiegelten in welcher Vielfalt von ner besonderen Verdienste um den Verein
Kunstschaffenden und deren Werken wir mit einer goldenen Ehrennadel geehrt und
uns bewegen konnten. Die Möglichkeiten Helga Heinze und Karl-Horst Kohl aus
des gegenseitigen Besuchs wurden genutzt denselben Gründen zu Ehrenmitgliedern
und die Überraschung war perfekt, wenn ernannt. Wir berichteten darüber schon.
man den einen oder anderen plötzlich im Nicht alle Veranstaltungen kann ich hier
Begegnungshaus traf, dem man doch gera- im Einzelnen vorstellen und bitte dafür
de im Kladower Forum begegnet war. Da um Nachsicht.
ergeben sich die Gespräche wie von selbst. Vom Programmausschuss lag auf der Mit-
Den Abschluss der dies- gliederversammlung bereits
jährigen Ausstellungsserie eine Vorabankündigung von
bildete die Kunstausstellung zahlreichen Veranstaltun-
„Von Gegenständlich bis gen für das Jahr 2019 vor, so
Abstrakt“ von Renate Kotte, 1¿FHFSFTJEFO[*N1BVMJOFOIBVT dass ich Ihnen versprechen
die zwar schon häufig an ver- kann, dass Sie wieder an ei-
schiedenen Orten ihre Bil- %JF1¿FHFFJOSJDIUVOHGS nem umfang- und abwechs-
der zusammen mit anderen HFIPCFOF"OTQSDIFNJUFJOFS lungsreichen Programm
Künstlern präsentiert hatte, GBNJMJjSFOVOEMJFCFOTXSEJHFO teilnehmen können.
aber im Kladower Forum "UNPTQIjSF Ein wichtiger Tagesord-
zum ersten Mal in einer eige- nungspunkt auf der Mit-
nen Ausstellung ihre Werke &TDIFOBMMFF #FSMJO$IBSMPUUFOCVSH gliederversammlung ist der
zeigte. In diesem Heft wird 5FM 'BY
FNBJMQBVMJOFOIBVT!OPWBWJUBDPN
Bericht des Fachausschus-
an anderer Stelle über diese ses Redaktion von Erika
XXXOPWBWJUBDPN
Ausstellung berichtet. Pledt. Viele Mitglieder und
6 Treffpunkte Frühjahr 2019 Freunde des Kladower Forum signalisieren immer wieder, dass die Treffpunkte mit Freude und Spannung erwartet und gelesen werden. Im Winter-Heft 2018 hat Erika Pledt auf Seite 63 über das Team, Planung, Entstehung, Bearbeitung und Auslieferung der Treffpunkte sehr anschaulich berichtet, so dass ich hier darüber nichts Neues erzäh- len kann, es ist dort alles gesagt. Die Informationen auf unserer Mitglieder- versammlung wurden mit der nochmaligen Einladung zu unserer Weihnachtsfeier im Birdie-Club beendet. An diesem Abend gab es viele Anmeldungen dafür, aber gemes- sen an der Zahl unserer Mitglieder viel zu wenige. Es ist auffällig, dass die Anzahl derjenigen, die sich an einer gemeinsamen Weihnachtsfeier des Vereins beteiligen möchten, im Laufe der Jahre stark zu- rückgegangen ist. Das lässt im Vorstand Musik bei der Weihnachtsfeier: Noga und Emilia natürlich einige Fragen offen, die wir gerne Foto: Rainer Nitsch von unseren Mitgliedern beantwortet haben würden. Es wäre schön, wenn Sie uns Ihre Gründe für Ihr Fernbleiben mitteilen, uns beiden Musikerinnen Noga und Emilia Ihre Vorschläge für einen erfolgreichen erklang abwechslungsreich von klassisch Besuch der gemeinsamen Feier unterbreiten bis jazzig mit Cello, Violine und Flügel und Kritikpunkte sachlich begründen wür- und beeindruckte die Gäste im Laufe des den. Bedenken Sie dabei jedoch, dass der Abends immer mehr. Vorstand zwar Initiator der Weihnachtsfeier Wie zu jeder Weihnachtsfeier konnten wir ist, aber nicht ein umfassendes Entertain- auch in diesem Jahr Mitglieder, die seit 20 ment leisten kann. Hierzu wären Gruppen, Jahren Mitglied im Kladower Forum sind, Kleingruppen oder Einzelne aufgerufen, mit der silbernen Ehrennadel auszeichnen. Bereitschaft zu zeigen, sich einzubringen Diesmal waren es das Ehepaar Jutta und und gemeinsam zu engagieren. Die Weih- Manfred Boettcher, die zwar erst 1998 dem nachtsfeier ein Auslaufmodell? Wollen Sie Kladower Forum beigetreten sind, aber das? Der Vorstand will es nicht! bereits durch ihre Aktivitäten im Umfeld Um dem Ganzen noch ein positives Ende zu der Gründung des Kladower Forum e. V. geben: Unsere Weihnachtsfeier im Birdie- die Anfangsphase unseres Vereins begleitet Club hat gut gefallen. Der abgeteilte Saal haben. Unsere dritte Jubilarin, Ilse Bahr, im Golf-Club war gemütlich und festlich war leider an diesem Abend verhindert. geschmückt, die Tische liebevoll gedeckt, Kurzum: Es war ein schönes Fest, das wir das Essen war sehr schmackhaft, die Be- auch in Zukunft nicht missen möchten. dienung aufmerksam. Die Musik unserer Karin Witzke
Treffpunkte Frühjahr 2019 7
Haus Kladower Forum
Filmische Dokumentation von drei Jubiläen Kladows
in 50 Jahren
Im Jahre 1966 entdeckten findige Kladower
eine Urkunde aus dem Jahre 1267, in der der
Ort „Clodow“ zum ersten Mal auftauchte.
Clodow ist offensichtlich mit unserem
Dorf Kladow identisch. Die Folge war,
dass Kladow im Jahr 1967 sein 700jähriges
Bestehen feiern konnte. Unter Historikern
gilt nämlich die erste schriftliche Erwäh-
nung des Ortsnamens gleichzeitig quasi als
Geburtsurkunde.
Die Kladower Bevölkerung machte sich
daran, die Jubiläumsfestlichkeiten für das
Jahr 1967 vorzubereiten. Überliefert davon
sind neben vielen Fotografien und Erinne-
rungen eine Jubiläumsbroschüre und ein
Logo 725 Jahre Kladow
Film, der die damalige Situation des Dorfes
Kladow zum Inhalt hat.
Wesentlich mehr Kladower werden sich Pressestelle eine filmische Dokumentation
noch an die Jubiläumsfeiern zum 725jäh- für das Jubiläumsjahr.
rigen Bestehen des Ortes im Jahre 1992 Auch bei der 750Jahrfeier Kladows im
erinnern. Damals hatte das Kladower Jahre 2017 übernahm das Kladower Fo-
Forum e. V. die Verantwortung für die um- rum die Federführung. Die einzelnen
fangreichen Vorbereitungen übernommen. Höhepunkte der Festlichkeiten sind wohl
Es entstand eine umfangreiche Festschrift, noch in Erinnerung. Ein Redaktionsteam
die ein Redaktionsteam zusammenstellte. brachte einen attraktiven Jubiläumsband
Im Auftrag des Bezirksamtes Spandau pro- zur Geschichte Kladows heraus. Klaus
duzierte Klaus Rehberg von der dortigen Dachrodt stellte zwei DVDs mit dem Titel
„750 Jahre Kladow – Das
Jubiläumsjahr in Bild und
Ton“ mit historischen und
auch aktuellen Aufnah-
men aus dem Ort Kladow
her. Darüber hinaus gibt
700 Jahre Kladow, Banner Klaus Dachrodt mit seiner
8 Treffpunkte Frühjahr 2019
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Foto- und Videoproduktion Am Samstag, dem 27. April
„Im Blickfeld“ noch 2 DVDs 2019 um 17 Uhr folgt der
mit dem Titel „Kladow – Idyll Film „725 Jahre Kladow“ im
an der Havel“ heraus. Haus Kladower Forum.
Wir haben vor, in den Monaten Schließlich zeigen wir am
März, April und Mai jeweils Samstag, dem 25. Mai 2019
eine filmische Präsentation um 17 Uhr im Haus Klado-
der drei Jubiläumsjahre im wer Forum den Film „750
Haus Kladower Forum zu Jahre Kladow – Das Jubilä-
zeigen. Klaus Dachrodt wird umsjahr in Bild und Ton“ von
die Vorführungen leiten und Klaus Dachrodt.
zusammen mit Zeitzeugen Wir werden Gelegenheit ha-
Erläuterungen geben. Daraus ben, anhand dieser drei Doku-
könnten sich auch spontane mentationen die Entwicklung
Gespräche mit den Besuchern Logo 750 Jahre Kladow des Ortes Kladow im Verlauf
ergeben. der letzten 50 Jahre nachzu-
Am Samstag, dem 23. März 2019 um 17 vollziehen. Gleichzeitig ist es die Begegnung
Uhr führen wir im Haus Kladower Forum mit Personen und Strukturen, die heute be-
den Jubiläumsfilm aus dem Jahre 1967 zu reits zur Geschichte Kladows gehören.
Kladows 700Jahrfeier vor. Rainer Nitsch
Kladower Forum e. V.
Die Mauer, die sich jahrzehntelang zwischen
Osten und Westen spannte, trennte nicht nur
eine Nation, sondern auch Familien. Zwei Vet-
tern – der eine in Potsdam, der andere in
Westberlin – werden von den unterschiedlichen
Systemen geprägt. Gibt es eine Annäherung
bei der Wiedervereinigung?
Prof. Dr. Jürgen Dittberner liest aus seinem Roman
„Der venezianische Löwenbrunnen in Berlin“ am
Samstag, 02.03.2019, um 17 Uhr
im Haus Kladower Forum, Kladower Damm 387,
14089 Berlin
10 Treffpunkte Frühjahr 2019
Alle Zutaten für diese Gleichung, wieTreffpunkte Frühjahr 2019 11
Kladower Konzerte
Wir sind ja musikalisch gut über den Winter Sonnabend, 06. April 2019, 17 Uhr, Haus
gekommen. Stefan Gocht und Frau Sonntag Kladower Forum, Kladower Damm 387,
konnten uns keinen singenden und spie- 14089 Berlin-Kladow.
lenden tiefen Einblick in ihr Eheleben mit Im Mai kann unser Flügel im Kladower
ihrem Programm „Früher war mehr“ geben. Forum mal wieder zeigen, was er kann.
Stefan musste seine Frau im Bett pflegen. In einem Konzert mit Steven A. Reich!
Wir lassen uns dann später musikalisch Steven A. Reich gehört zu den seltenen
davon berichten ... Pianisten, die kontinuierlich zwischen
Der Pianist Thibault Falk hat uns dafür mit Deutschland und New York pendeln.
einem Solokonzert am Flügel getröstet. Er spielt „drüben“ mit den New Yorker
Bei Andrea Mozzato an der arabischen Jazzgrößen, macht Aufnahmen hier wie
Laute, der Oud, haben wir gehört, dass man dort, hat im Schwarzwald gerade wieder
darauf auch Mozart, Frank Zappa, Bach und eine CD produziert und wird sicher sein
Blues spielen kann. Und wie! ganzes Spektrum seiner Spielkunst zeigen:
Den musikalischen Frühling eröffnen drei von klassischen Werken der sogenannten
Damen: Tanja Becker (Posaune), Char- „ernsten“ Musik, klassischen Werken des
lotte Joerges (Saxophon) und Corinna Jazz bis zu aktuellen Kompositionen. Und
Reich (Gesang, Piano). Hören können jetzt schlägt das Pendel auch mal nach
Sie flotte Werke aus der Jazztradition, Kladow aus:
wunderschöne Balladen und ein wenig Sonnabend, 18. Mai 2019, 17 Uhr, Haus
gospelig wird es auch! Und spontan wie Kladower Forum, Kladower Damm 387,
die Damen sind, werden sie sich sicher 14089 Berlin-Kladow.
noch weitere MusikerInnen hinzuholen. Ein Da mag der Frühling werden wie er will,
Leckerbissen! für interessante Musik ist gesorgt. Sagen
Sonnabend, 16. März 2019, 17 Uhr, Haus Sie es weiter. Wer die Informationen über
Kladower Forum, Kladower Damm 387, Konzerte auch per Email haben möchte,
14089 Berlin-Kladow. bitte hier anmelden: mail@weiconsult.de
Eine wilde musikalische Mischung gibt Burkhard Weituschat
es im April mit einer jungen und
spannenden Jazzformation, dem
(Klavier-)Trio „Nebula“: Elemente
klassischer Klaviermusik, Rock- und
Filmmusik, komponiert und impro-
visiert, lyrisch und rhythmisch. Das
dynamische Spektrum reicht von
kammermusikalischer Intimität bis
(fast) zur Expressivität einer Rock-
band. Das muss frau/man sich doch
mal anhören. Mit Andreas Müller am
Flügel, Flo Salewski am Kontrabass
und Leon Griese am Schlagzeug. Grafik: Silke Thal12 Treffpunkte Frühjahr 2019
Werkstatt Geschichte
Die Imchenallee in Kladow vom Seglerheim Kladow bis
zum Gutspark Neukladow in den Jahren 1945 bis 1952
Mit dieser Allee sind einige Erinnerungen der Sakrower Landstraße Nr. 14-16 statt-
verknüpft, über die ich wie folgt berichten gefunden. Das Bild 2 zeigt den „Kladower
möchte. Einige von mir befragte Zeitzeugen Hof“ im Jahr 2000.
haben dazu beigetragen, meine Erinne- Die Operetten waren fast ausschließlich
rungen zu ergänzen. mit Laien-Darstellern aus Kladow besetzt
worden, die mit großer Begeisterung an den
Das „Seglerheim Kladow” als Kultur- Vorbereitungen und an den Aufführungen
stätte teilgenommen haben. Die künstlerische Lei-
Im Seglerheim sind einige Zeit nach dem tung der Operetten-Aufführungen lag maß-
Kriegsende Operetten aufgeführt worden. geblich in den Händen der Koloratur-Sopra-
Diese Aufführungen haben im großen Saal nistin Gertrud Kohl. Sie war die Tochter des
des Seglerheims stattgefunden. Das Bild in Fachkreisen bekannten Klarinettenbauers
1 aus dem Jahr 2000 zeigt die Ansicht der Oehler und die Ehefrau des Klarinettisten
rechten Haus-Hälfte, in der sich damals Leonard Kohl. Helga Pählke erinnert sich,
der große Festsaal mit der Bühne befunden dass die Sänger und die Chor-Mitglieder
hat. damals regelmäßig im großen Wohnzimmer
Helga Pählke erzählte mir, dass damals der Villa des Musiker-Ehepaars Kohl (am
der Verein „Neues Leben”
von Walter Renz, einem
Verwandten der Zirkus-
Familie Renz, gegründet
worden ist. Er hat damals
in der Schweizerhaus-
Siedlung gewohnt und ist
immer mit seinem Fahrrad
zu den Zusammenkünf-
ten der Vereinsmitglieder
gekommen. Die Arbeits-
Treffen dieses Trägerver-
eins und die Feiern nach
der letzten erfolgreichen
Aufführung einer Operette
haben im „Kladower Hof”
(Familie Erwin Schütz) an Bild 1: Seglerheim im Jahr 2000 Foto: Helmut BünningTreffpunkte Frühjahr 2019 13 Groß Glienicker See) erscheinen mussten, um dort die Gesangspartien einzustudieren. Frau Kohl saß am Flügel und gab von dort aus ihre Anweisungen. Was die Beschaffung der Kostüme anbe- langt, so ist noch zu berichten, dass Herbert Großmann aus der ehemaligen Gärtnerei Großmann (gegenüber von der ehemaligen Tankstelle Kietzmann am Kladower Damm) damals ein Transportfahrzeug mit einem Gasmotor mit Holz-Feuerung benutzt haben soll, um die für die Aufführungen benötigten Kostüme aus einem Verleihhaus in Spandau zu holen. Neben Helga Pählke hat auch ihre Schwester Gerda im Chor mitgewirkt. Sie hat mir berichtet, dass einige der während der Aufführungen benötigten Kostüme vom Schneider Konrad im heutigen Haus des „Kladower Forum“ genäht und anprobiert worden sind.
14 Treffpunkte Frühjahr 2019
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Ich bin meiner Mutter
Gertrud sehr dankbar, dass
sie mich damals zur Auf-
führung der Operette “Das
Schwarzwaldmädel” von
Leon Jessel mitgenom-
men hat. Die Aufführung
dieser Operette hat mich
damals so tief beeindruckt,
dass mir einige der ein-
prägsamen Melodien, wie
beispielsweise „Mädle aus
dem Schwarzen Wald“
oder „Malwine, ach Mal-
wine“, bis heute nicht mehr
aus dem Kopf gegangen
sind. Die Hauptrollen sind
Bild 2.: Kladower Hof im Jahre 2000 Foto: Helmut Bünning
damals mit Gisela Schen-
kel (Sopran) und mit Herbert Großmann transportiert worden. Leider ist die Puppe
(Tenor), beide aus Kladow, besetzt gewesen. nach der letzten Operetten-Aufführung nicht
Nach Auskunft von Helga Pählke hat Gisela mehr zu Hause bei Helga aufgetaucht.
Schenkel damals mit ihrer Mutter am Ger- Durch das Engagement von Walter Renz,
stäcker Weg gewohnt. von Gertrud Kohl und durch die Auftritte
Von meinem Klassenkameraden aus der der damals aktiven Musiker (Kapelle Toni
Grundschule in Kladow und der Ober- Hager?), der Solo-Sänger und der Chor-
schule in Spandau, Eberhard Zedler, habe Mitglieder ist der Kulturbetrieb in Kladow
ich erfahren, dass damals u. a. auch die nach dem Krieg in Gang gesetzt und damit
Operetten „Der fidele Bauer” von Leo Fall, zumindest für kurze Zeit für gute Stimmung
„Im Weissen Rössl” von Ralph Benatzky im Nachkriegsalltag gesorgt worden.
und „Die Geisha” von Sidney Jones aufge- (Über den „Volkskunstkreis Neues Leben“
führt worden sind. In der zuletzt genannten haben wir in den Treffpunkten Frühjahr
Operette hat Siegfried Zedler, ein Bruder 1993, Winter 1999, Frühjahr, Sommer.
von Eberhard, die tragende Rolle des „Wun Herbst und Winter 2000 ausführlich berich-
Shi“ gespielt und gesungen. Hella Demant tet. Anm. der Redaktion).
(meine Klassenlehrerin in der Grundschule
am Dorfwald) ist in dieser Operette als Der Dorf-Rummel auf dem Imchenplatz
Geisha aufgetreten. Vom Seglerheim aus ist es nur ein kurzer
Helga Pählke erzählte mir ergänzend hierzu, Weg bis zum Imchenplatz. In der Vorweih-
dass in einer der Operetten ein Baby für die nachtszeit des Jahres 1949 (?) habe ich
Aufführungen benötigt worden ist. Sie hat dort einen Rummel besucht. Die Haupt-
für diesen Zweck ihre große Puppe „Peter” Attraktion des Rummels war für uns Kinder
zur Verfügung gestellt. Diese ist von Herrn das Kinder-Karussell, das genau in der Mitte
Renz auf dem Gepäckträger seines Fahrrads des Imchenplatzes gestanden hat. Die Be-16 Treffpunkte Frühjahr 2019
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Kladower Damm 310 A Kurpromenade 18 Am Donnerberg 55
14089 Berlin 14089 Berlin 14089 BerlinTreffpunkte Frühjahr 2019 17 sonderheit war, dass das Karussell mit Mus- umhüllten Stoffbällen abzuräumen. Abge- kelkraft in Drehung versetzt werden musste. sehen vom kleinen Gewinn war es natürlich Das geschah in einem hohlen Holzzylinder sehr wichtig, die Bewunderung der anderen im Zentrum des Karussells. Dort gab es etwa gleichaltrigen Kameraden durch gute einige horizontale Holzstangen, an denen Würfe zu erlangen. je ein Helfer, meist kräftige Jugendliche, Wie zu jedem Rummel gehörte auch eine das Karussell anschieben mussten. Es galt große Losbude dazu. Diese hat direkt auf die Regel: „Wer drei Runden angeschoben der Straße vor dem Wohnhaus „Imchen- hatte, durfte eine Runde unentgeltlich auf platz Nr. 3“ gestanden. An der Rückwand einem der Holz-Pferde reiten oder auf einem der Losbude konnte man viele in mehreren der Karussell-Autos mitfahren.“ übereinander angeordneten Reihen gut Ein weiterer Brennpunkt war die Rummel- sichtbar ausgestellte Preise bewundern. Attraktion: „Hau den Lukas”. Mit diesem Leider konnte ich keinen der Hauptgewinne, Kraftmesser habe ich seinerzeit eine wie beispielsweise einen großen Teddybär, leidvolle Erfahrung machen müssen. Man ergattern. Ich war eher ein Kandidat für die schlägt mit einem an einem Stiel befestigten reichlich in den Lostöpfen vorhandenen mit Leder bezogenen Stoffballen auf einen Nieten. Teller, wodurch ein Läufer an einer senk- rechten Schiene hochschnellt und an einer Der ehemalige Golfplatz an der Imchen- der Aufschlagkraft entsprechenden Stelle allee der Mess-Skala (von 0 bis 100) hängen Geht man weiter in Richtung „Gutspark bleibt. Ein um ein Jahr älterer und deshalb Neukladow”, so kommt man zu einem stärkerer Junge aus Kladow mit dem Spitz- linksseitig sich erstreckenden Areal, dem namen „Aste“ hat den Läufer vor meinen ehemaligen Golfplatz in Kladow. Um das Augen so stark beschleunigt, dass dieser Jahr 1945 herum sind wir Kinder vom nahe gegen die am oberen Ende der Skala an- gelegenen Bauernhof „Rudolf Marzahn“ gebrachte Glocke angeschlagen und diese und viele Kinder aus der Umgebung dort zum Läuten gebracht hat. Mein Ehrgeiz im Winter Schlitten gefahren. Mein Cousin bestand nun darin, ihm das nachzumachen. Hans-Jürgen Marzahn (Hansi) hatte damals Leider blieben alle Be- mühungen trotz mehrerer kostenintensiver Versuche erfolglos. Es gab auch eine Büchsen- wurfbude, an deren Rück- wand mehrere leere Kon- serven-Dosen aus Blech zu einem dreieckigen Turm aufgestellt worden sind. Es ging nun darum, alle Büchsen aus einer gerin- gen Entfernung mit Hilfe Bild 3: Das Clubhaus auf dem Golfplatz in Kladow. von drei mit Lederresten Quelle: Archiv GLCBW (Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee), ca. 1950
18 Treffpunkte Frühjahr 2019
einen großen lenkbaren Bob-Schlitten, mit dem Golfplatz in Kladow vier Golf-Bahnen
dem wir auf der Rodelbahn für viel Furore mit Par 3- und zwei Golf-Bahnen mit Par
gesorgt haben. Vor der Abfahrt riefen wir 4-Standard. Par 3 bedeutet, dass der Golf-
laut: „Bahn frei“ und rasten zu viert mit dem ball auf dieser Bahn mit 3 Schlägen einge-
Ungetüm talwärts. Zum Glück ist alles gut locht werden sollte.
ausgegangen. Da ich in der Nähe des Golfplatzes auf dem
Das o. g. Areal ist seit 1929 als privater Bauernhof „Rudolf Marzahn“ am Kladower
Golfplatz genutzt worden. Nach dem 2. Damm gewohnt habe, hat es sich ergeben,
Weltkrieg ist er wieder Instand gesetzt dass ich mich für kurze Zeit als ein Caddy
und vom Dezember 1946 an wieder seiner versucht und dabei diese Sportart kennen-
damaligen Bestimmung zugeführt worden. gelernt habe. Aus dieser Zeit sind mir die
Das Bild 3 aus dem Archiv GLCBW (Golf- Namen der Golfspieler Droste, Friedrich
und Land-Club Berlin-Wannsee) zeigt das und Rademacher in Erinnerung. Eberhard
heute nicht mehr vorhandene Clubhaus etwa Zedler erinnert sich, dass er als Caddy
im Jahr 1950. Es hat auf dem Golfplatzge- für die Golfspieler Horn, Milech und die
lände gegenüber von den Grundstücken Golfspielerin Huth in den letzten Jahren
„Imchenallee, Nr. 17 bis Nr. 22“ gestanden. vor der Schließung des Golfplatzes im Jahr
Direkt neben dem Clubhaus befand sich der 1952 tätig gewesen ist. Damals war diese
erste Abschlag. Der Golfplatz verfügte über Beschäftigung unter den Jugendlichen sehr
sechs Abschlag-Stellen mit den dazugehö- beliebt, weil sie einen schönes Taschengeld
rigen mit je einer Fahne bestückten Grüns eingebracht hat. Jeder Caddy musste die
und über einige mit weißem Sand gefüllte schwere Tasche mit den Golfschlägern über
Bunker (das u wird wie a gesprochen), die der Schulter tragen, weil damals noch keine
als Hindernisse für das Golfspiel gedacht Transportwagen zur Verfügung gestanden
waren (auf dem Bild 3, vorn). haben. Das Bild 4 zeigt Kuddel als Caddy
Gemäß einer Auskunft eines ehemaligen mit einer Golfschlägertasche auf dem Golf-
Caddies und heute noch aktiven Golfspie- platz in Kladow im Jahr 1951.
lers, Kurt Hermann (Kuddel), gab es auf Der oben kurz beschriebene „Sechsloch-
platz“ war ein Übungs-
platz, der nicht für Turniere
geeignet war. Darüber hi-
naus stellte sich im Laufe
der Nutzung des Golf-
platzes heraus, dass er für
anspruchsvolle Golfer zu
klein war. Erschwerend
kam hinzu, dass es vier
sich überkreuzende Bah-
nen gab. Das führte bei in-
tensiver Nutzung zwangs-
läufig zu gefährlichen Si-
tuationen. Die Folge war,
Bild 4: Caddy mit Golfschlägertasche Quelle: Kurt Hermann, 1951 dass der Golfplatz im JahrTreffpunkte Frühjahr 2019 19
1952 geschlossen worden ist. Kurt Hermann Wasser. Nach meinen Beobachtungen ist
erzählte mir, dass die Golfer danach auf das Havelwasser in den Jahren 1945 bis
den Golfplatz im Bezirk Berlin-Wannsee, 1950 oft über die Grenzen des Grabens
in den amerikanischen Sektor, umgezogen getreten und hat die gesamte Bodensenke
sind. Dieser Platz wies neun ungenutzte überflutet. Ich erinnere mich an einen
Golfbahnen auf, die sich damals in einem Winter, als fast die gesamte Bodensenke
schlechten Zustand befunden haben. von einer durchgehenden, großen Eisfläche
Der ehemalige Golfplatz in Kladow ist bedeckt war. Unter dem elastischen Eis (im
heute ein Landschaftsschutzgebiet. Kinder-Jargon „Gummi-Eis” genannt) war
die darunter liegende Wiese zu erkennen.
Der Gutspark Neukladow und der El- Auf der Eisfläche außerhalb des tieferen
sengrund Grabens konnte man gefahrlos Schlittschuh
Wir verlassen den ehemaligen Golfplatz laufen. Meine alten Schlittschuhe hatten lei-
und gehen die Imchenallee entlang bis zum der keinen guten Hohlschliff und waren am
großen Eingangstor des Gutsparks. Hinter Hacken mit den gefürchteten Krallen-Hal-
diesem Tor erstreckt sich der „Gutspark tern ausgestattet. Die zwei Krallen mussten
Neukladow“ mit dem eindrucksvollen mit einer Kurbel über ein Gewinde in die
Gutshaus. Am nordöstlichen Ende des Gut- Absätze der Straßen-Schuhe hineingedrückt
sparks befindet sich vor der Einfriedungs- werden. Es kam, was kommen musste: Ein
Mauer eine große von einem Wassergraben Absatz ist nach kurzer Laufzeit von einem
durchzogene Bodensenke, die den Namen Schuh abgerissen. Zu Hause gab es dann ein
Elsengrund trägt. Dieser Wassergraben war „Großes Donnerwetter“, da diese Schuhe,
einmal ein natürlicher Seitenarm der Havel. wenn ich mich recht erinnere, mein einziges
Der damals von Sträuchern mit weichen, Paar feste Winter-Schuhe war.
weißen Kätzchen gesäumte Wassergraben Helmut Bünning
führte in den Nachkriegsjahren regelmäßig
Helfen Sie mit, Kladows Geschichte
lebendig zu erhalten !
Wir bitten, bei Haushaltsauflösungen zeugnisse, Arbeits- und Gesindebücher,
daran zu denken, dass alle Dokumente, Personalausweise, alte Rechnungen,
Bücher, Bilder, Landkarten und Objekte, Briefe, Kaufverträge, Speisekarten,
die einen Bezug zu Kladow, dem Ha- Fotos, Ansichtskarten, Zeichnungen,
velland, Spandau und ihrer Geschichte Gemälde, altes Handwerkzeug in Haus-
haben, für unser Archiv und einem halt und Beruf.
späteren Museum in Kladow von un-
schätzbarem Wert sind. Nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf
Dazu gehören u. a. Schul- und Arbeits- (s. S. 2).20 Treffpunkte Frühjahr 2019
Treffpunkte Frühjahr 2019 21
Ein Dank an Dr. Jürgen Ruby !
Dr. Jürgen Ruby, zuletzt tätig als Ausstel- genes Maß zwischen Geben und Nehmen.
lungsleiter im Militärhistorischen Museum Ihm lag auch immer das Wohl und das An-
Flugplatz Berlin-Gatow, ging zum 31. De- liegen des Kladower Forum am Herzen.
zember 2018 in den Ruhestand. Dr. Ruby Als Bewohner von Kladow wird er sicher-
studierte an der TU Dresden Maschinenbau lich auch dem Kladower Forum weiterhin
mit dem Abschluss zum Dipl. Ing. im Jahr die Treue halten.
1976 und promovierte 1981 auf dem Ge- Wir danken Dr. Ruby auf diesem Wege für
biet der Technikgeschichte zum Dr. Ing. die sehr angenehme und gute Zusammen-
Nach verschiedenen Tätigkeiten, u. a. im arbeit und wünschen ihm für die Zeit seines
Verkehrsmuseum Dresden, am Deutschen „Unruhestandes“ alles Gute !
Museum in München, im Hygienemuseum Hans-Jürgen Lödden
Dresden und im Landesmuseum für Technik für die Werkstatt Geschichte
und Arbeit in Mannheim, begann er am 1.
April 1999 seine Tätigkeit am
damaligen Luftwaffenmuseum,
dem er bis zu seinem Eintritt
in den Ruhestand treu geblie-
ben ist.
Mit Dr. Ruby verband uns eine
fast freundschaftliche Zusam-
menarbeit, die immer auf sehr
angenehmer, guter Basis ablief.
Auch bei größeren Projekten,
wie z. B. dem Luftfahrthisto-
rischen Radrundwanderweg,
bestand immer ein ausgewo- Dr. Jürgen Ruby Foto: Hans-Jürgen Lödden
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Mapok_Anzeige76x165_2016.indd 1 14.03.16 11:0422 Treffpunkte Frühjahr 2019
A Letter Without Words
Ein Farbfilm mit Aufnahmen von Berlin und Kladow
in den dreißiger Jahren des 20. Jh.
Am Runebergweg, von Finnenhäusern
quasi eingerahmt, steht eine Villa, die in
den dreißiger Jahren der sehr begüterten
Familie des Dr. Hans Lewenz gehörte, der
auch noch 1941 als Besitzer des Hauses
angeführt wird.
Während der Berlinale im Jahre 1998 wur-
de ein Film der amerikanischen Autorin
Lisa Lewenz gezeigt, der nicht nur bei uns
Aufsehen erregte. Wir konnten den Film im Die ehem. Villa Lewenz in Kladow 2008
Kino Arsenal in Berlin ansehen und auch ein Foto: Rainer Nitsch
Gespräch mit Lisa Lewenz führen.
Lisa Lewenz entdeckte auf dem Dachbo- Mutter nach ihrem Tod (1954) vernichtet
den des Hauses in den USA in einer Truhe werden, das geschah aber nicht. Und so
Filme, Briefe und Tagebücher ihrer Groß- konnte die Enkelin Lisa Lewenz sich mit
mutter Ella Lewenz, geb. Arnhold. Zwar der Vergangenheit ihrer weitverzweigten
sollten alle Materialien auf Wunsch ihrer Familie im nationalsozialistischen Deut-
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schen Reich beschäftigen. Ihre Großmutter
drehte mit Begeisterung vor allem Farbfilme
in den Jahren 1930 bis 1938 und u. a. auch
mit Aufnahmen aus Kladow, wo die Familie
acht Jahre in einer Villa lebte. Auch den
erzwungenen Auszug aus ihrem Kladower
Haus im November 1938 hielt sie im Film
dokumentarisch fest.
Der Film ist für uns in vielfältiger Hinsicht
ein einmaliges Dokument. Ella Lewenz
filmte bereits in Farbe, für die damalige
Zeit eine große Seltenheit. Sie hielt private
Szenen, aber auch die sichtbaren und über-
mächtigen Symbole der Nationalsozialisten Lisa Lewenz mit Rainer Nitsch während der Berlinale
1998 Foto: Hartmut Gisa
an Häusern und Straßen fest. Und Kladow
kommt dabei auch vor. Es ist hier nicht
der Ort, Einzelheiten zu erzählen, sondern Wir freuen uns, mit Ihnen gemeinsam die-
vielmehr Neugier zu wecken. sen Film ansehen zu können:
Mittlerweile hat der Film nicht nur in der Am Samstag, dem 23. Februar
Presse, sondern auch im Fernsehen seine 2019 um 17 Uhr im Haus Klado-
angemessene Würdigung erfahren. Er lebt wer Forum.
vor allem von den dokumentarischen Teilen, Sicher wird es danach Gelegenheit geben,
denen Ella wohl alles andere als diese Funk- sich über die Eindrücke beim Ansehen
tion zugedacht hatte, und von der einfühl- dieses Films zu unterhalten.
samen Dramaturgie ihrer Enkelin Lisa. Rainer Nitsch
Beachten Sie unsere Inserenten !24 Treffpunkte Frühjahr 2019
Lust auf Abenteuer
Es war im September des letzten Jah- fünf Meter, gefüllt mit aufgehäuftem Laub
res 2018. Die späte Nachmittagssonne und herumliegenden Ästen. Da herunter
schien durch die schon leicht herbstlichen traute ich mich nun doch nicht, ich war ja
Baumreihen an der B 2 und lockte mich ganz allein und mal wieder ohne Handy.
zwanghaft auf den Parkplatz am rechten Mein Weg führte weiter immer dem
Straßenrand. Neugierig geworden wollte Sonnenschein entgegen durch hüfthohe
ich dieses offenbar kleine Waldstückchen Brennesseln, die mich spüren ließen, wie
an der Grenze zu Brandenburg, wo vor 30 sehr sie sich gestört fühlten, durch niedrige
Jahren noch die Mauer stand, durchqueren. Sträucher und durch dunkelgrüne, stache-
Dahinter lag doch irgendwo Seeburg, das lige Brombeerranken.
Dorf ohne See und ohne Burg. Durch ein Nun musste ich wieder einen überwucherten
paar Sträucher und über einen umgestürzten Betongraben überqueren und war nach ein
Baum gelangte ich an eine
Böschung, ca. 2 bis 3 m
hoch, ziemlich steil und
voll bedeckt mit herabge-
fallenem Laub – naja, das
Abenteuer begann.
Oben angekommen geriet
ich noch mehr ins Staunen.
Ein schmaler Graben, ge-
mauert und aus Beton ge-
gossen, völlig überwuchert
mit Moos und auch nied-
rigen Pflanzen, durchzog
meinen Untergrund und
etwa zwei Meter unter mir
erstreckte sich ein riesiges
Quadrat, etwa fünf mal Auf den Rieselfeldern Foto: Elsbeth Miech
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paar sandigen Abwärtsschritten auf einem wagten wir den Sprung hinunter in die
bequemen Feldweg. große quadratische Grube und stellten
Hier hatte ich einen weiten, fast roman- fest, dass es hier einen festen Untergrund
tischen Blick auf das in der Sonne liegende aus Beton gab. Wir überquerten Böschung
Engelsfelden und wusste in dem Augenblick auf Böschung und fanden am Ende drei
genau: Hier musst du noch mal her, aber große viereckige Rieselbehälter und auch
nicht ganz allein. Ich hatte die Rieselfelder eine wohl praktische mögliche Einfüllvor-
entdeckt, die auf der damaligen DDR-Seite richtung für die Gülle. Dann war da noch
im Sperrgebiet lagen und somit total unbe- ein langer Abflusstunnel. Wir verboten es
rührt geblieben waren. uns aber, dort hindurch zu klettern. Wir
Rieselfelder wurden einst angelegt als Ber- scheuchten leider Vögel auf und fanden
lin noch keine Kanalisation hatte, aber stetig auch den Eingang zu einem Fuchsbau.
wuchs.Auf Spandauer Gebiet ergaben Umgestürzte Bäume mit und ohne Wurzel-
sich hier Freizeitmöglichkeiten, während werk in verschiedenem Verrottungszustand
der ehemals starke Geruch mehr und mehr rundeten das romantische und unwirkliche
verschwand. Gesamtbild noch ab.
Elsbeth Miech, sportlich fit und auch nicht Was für ein Erlebnis !
viel jünger als ich, verabredete sich mit Hanne Ritter
mir zu dem nächsten Abenteuer. Diesmal
Ihre Meinung ist uns wichtig. Schreiben Sie uns.26 Treffpunkte Frühjahr 2019
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54. Dorfgeschichtliche Wanderung –
Der Landhausgarten Dr. Max Fraenkel
und umliegende Villen
Wir trafen uns am 6. Oktober 2018 – wegen mit dem Kladower Forum über den „Vene-
des Saisonendes der Gartengastronomie zianischen Brunnen“ besonders verbunden,
eine Woche früher als geplant – um 14.00 der seit 1911 im Innenhof gestanden hatte.
Uhr am vereinbarten Treffpunkt Sakrower Nach einer jahrzehntelangen Odysee, die
Landstraße/Sakrower Kirchweg gegenüber Stoff für einen Roman liefern könnte,
der Kaserne Hottengrund zur 54. Dorfge- schmückt er seit 2017 im Sommer wie im
schichtlichen Wanderung unter obigem Winter den Garten des Kladower Forum.
Motto. Nach einem kurzen Anstieg führt der Sakro-
Unser Kurator Peter Streubel eröffnete wie wer Kirchweg dann auf der Höhe entlang
immer routiniert und kundig den Rund- mit reizvollen Ausblicken auf schöne Villen
gang. und das märchenhafte Panorama des havel-
Während man sonst mit dem Auto oder ländischen Arkadien. Diese wunderbare
Fahrrad die Kladower Landstraße durch- Lage war sicher auch der Grund für die
fährt, um nach Kladow oder Sakrow zu Sperrung der Straße nach 1945 und die z. T.
kommen, ging es jetzt seitwärts auf den jahrelange Beschlagnahme von Villen durch
Sakrower Kirchweg. die Britische Besatzungsmacht. So soll der
Das ist eine reizvolle tour d’horizon, die englische Kommandant der Kaserne Hot-
selbst nicht alle Kladower kennen dürften. tengrund bis 1950 in der Villa Gohrbandt
Waren es früher die Sacrower Kirchgänger, einquartiert gewesen sein.
die seit alten Zeiten auf dem Weg entlang Peter Streubel stellte uns zunächst den Na-
der Erhebung zur Kirche
in Alt-Kladow eilten, sind
es jetzt Besucher wie wir,
die sich von dieser schö-
nen Aussicht verzaubern
lassen können. Am Fuß der
großen Düne – wie wir di-
ese eiszeitliche Formation
nennen wollen – lag früher
bis Anfang der 1970 er
Jahre „Schloss Brünings-
linden“, das später einer
Wohnanlage gewichen ist.
Das noble Restaurant und
der umliegende Märchen-
wald kennen viele noch
aus ihrer Kindheit.
Das alte Brüningslinden ist Peter Streubel erzählt Foto: Rainer Nitsch28 Treffpunkte Frühjahr 2019 mensgeber (Erwin Gohrbandt *1890) dieser 1934 -1935 erbauten weitläufigen Anlage mit Wohnhaus, Garage und Bootsplatz vor. Sein Schicksal dürfte in gewisser Weise typisch für eine Generation von Ärzten zwischen den Weltkriegen gewesen sein. Gohrbandt wurde nach dem Studium an einer militärärztlichen Akademie im Ersten Weltkrieg als Feldarzt eingezogen. Nach Kriegsende war er an der Charité tätig. 1928 wurde er a. o. Professor und war in leitender Stellung am Krankenhaus am Urban, später an der Universitätsklinik im Krankenhaus Moabit tätig. Seine Speziali- sierung auf dem Gebiet der plastischen und wiederherstellenden Chirurgie erweckte das Interesse der einschlägigen militärischen Fachkreise. Durch diese Nähe ergaben sich Fragen und Zweifel, die mit seiner Stellung im Naziregime und den bekleideten Funkti- onen zusammenhingen. Letztlich haben sie ihm nicht geschadet, wie seine Karriere von 1947 - 1958 an seiner alten Wirkungsstätte Krankenhaus Moabit zeigt. Bei unserer nächsten Station erblickten wir das Haus „Berglinde“ aus den Jahren 1926/1927, das durch seine Eisenbeton- Konstruktion zeitlos modern wirkt. Re- nommierte Architekten und Gartengestalter waren hier tätig. Bauherr war Dr. Carl Müller, Direktor der Rütgerswerke mit Sitz in Berlin-Erkner. Dieses Unternehmen hat seinen Ruf durch das Imprägnieren von Eisenbahnschwellen mit Teerölen begrün- det. Als Nebenprodukt fiel ein später als „Bakelite“ bekannt gewordener Kunststoff mit unzähligen Verwendungsmöglichkeiten an. Nach 1945 diente Haus „Berglinde“ bis 2013 als Schulungsgebäude der Bundes- versicherungsanstalt für Angestellte (BfA). Danach hat man die Anlage wieder zu Wohnzwecken umgebaut und dabei stö-
Treffpunkte Frühjahr 2019 29
Gartenarchitekten Prof.
Erwin Barth. Er war sei-
nerzeit Stadtgartendirek-
tor von Groß-Berlin und
Schöpfer bekannter Park-
anlagen. Fraenkel hatte das
Gelände Mitte der 1920er
Jahre von Lüdicke erwor-
ben und Barth mit der Gar-
tengestaltung beauftragt.
Die Vielfalt dieses Gartens
überwältigt immer wieder.
Barth hat von den „Alpen
bis zur See“ die unter-
Eine aufmerksame Zuhörerschaft Foto: Rainer Nitsch schiedlichsten Regionen
nachgeahmt und zwischen
rende Anbauten und Nebengebäude beseiti- ihnen reizvolle Sichtachsen geschaffen.
gt. Wir passierten dann die wunderhübsche Man muss dieses Gesamtkunstwerk auf
Villa Schickendantz. Danach bogen wir in sich wirken lassen und entdeckt immer
den Lüdickeweg ein, dessen Benennung an wieder Neues. Von diesem Idyll wurde Dr.
Julius Lüdicke erinnert, dem Entwickler des Fraenkel 1933 als Jude und angeblicher
gesamten Areals „Am Schwemmhorn“. Er Steuerhinterzieher vertrieben. Die Staatsan-
erwarb 1871 das dortige Ziegeleigelände, waltschaft zog das Kladower Anwesen ein;
wo man den angeschwemmten Schwemm- es wurde versteigert und letztlich 1938 an
ton verarbeitete. die Reichshauptstadt Berlin verkauft. Nach
Uns war von dem Aussichtspunkt Karoli- 1945 folgte eine jahrzehntelange Nutzung
nenweg nur ein langer Blick auf die Villen als Zollgrenzkontrollstelle für Schifffahrt
Mendelsohn und Bielschowsky vergönnt. durch die DDR und zahlreiche Angelsport-
Unter anderen Gesichtspunkten sind sie vereine und Wochenendnutzer, was dem
schon mehrfach in unseren „Treffpunkten“ Ensemble den Garaus machte.
gewürdigt worden. Die Wiedervereinigung brachte auch hier
Weiter abwärts auf dem Lüdickeweg die Wende. Die Zwischennutzungen ver-
streiften wir die „Villa Cartun“. Seinen schwanden.
Namen verdankt sie dem Betreiber einer Seit 1992 ist das zuständige Bezirksamt
Kette von Kinos, der in den 1920er Jahren Spandau unermüdlich und mit Erfolg für
zu Geld gekommen war. die Rekonstruktion des Geländes tätig. Seit
Wir steuerten dann auf den Landhausgarten 2016 erstrahlt es wieder in alter Schön-
Dr. Max Fraenkel zu. Den imposanten Ein- heit.
gangsbereich mit ehemaligen Pferdeställen Wir verabschiedeten uns an diesem sanften
und Garagen entwarf Nachbar Gessner, Oktobernachmittag mit einem langen Blick
wohnhaft in „Guckegönne“ nebenan. Dieses auf dieses Paradies und freuten uns auf ein
Entrée lässt Großes erwarten. Und so ist es. Wiedersehen im nächsten Jahr.
Der Garten ist ein Kleinod des berühmten Eike-Eckehard Baring30 Treffpunkte Frühjahr 2019
55.Dorfgeschichtliche Wanderung
Die Luftbrücke 1948/49 in Kladow
Samstag,04.05.2019
um 14 Uhr
Treffpunkt: Militärhisto-
risches Museum Flugplatz
Gatow, Eingang.
Zugang über Ritterfelddamm,
Straße Am Flugplatz Gatow. Dauer: ca. 2 Stunden
Kladower Forum e. V.
Werkstatt Geschichte
Kladower Mühle am Ritterfelddamm um 1880
05.08 Ankündigung
55. Dorfgeschichtliche
Wanderung
½ SeiteTreffpunkte Frühjahr 2019 31
Fundstücke
Kladower sind findig. Haben Sie etwas über Kladow, Gatow oder Groß Glienicke in
Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, alt oder neu, entdeckt? Dann schicken Sie uns den
Ausschnitt mit Quellenangabe. Wir sind für jeden Hinweis dankbar.
„Cladow a. d. Havel
(Mit nebenstehender Zeichnung von R.
Genin)
Die ihr an vollbesetzter Tafel
Mit Trüffeln euch den Bauch verdarbt:
O geht nach Cladow an der Havel,
Wo sicher euer Leid vernarbt!
Ich weiß, bevor ich euch nur anseh´,
Quelle: Jugend, 1909, Nr. 39, S. 922a
Ihr Patienten von Berlin:
Die blütenreine Luft am Wannsee
Ist euch die beste Medizin! Und wünsch´ dem keuschen Orte Cladow
Auf ewig Gottes gnädige Hilf´.
Ein Ruck. Es hält der weiße Dampfer. Hardy“
Die Landschaft ist beglückend neu;
Die Wiese steht voll Sauerampfer, Robert Genin (1884 – 1941) war ein rus-
Voll Knöterich und Männertreu. sischer Maler, Grafiker, Illustrator und
Schriftsteller, der einige Jahre in München
Den Uferweg entlang blühn blonde und Berlin lebte. Wer sich hinter dem Pseu-
Malmädchen vor den Staffelein; donym „Hardy“ verbirgt ist nicht bekannt.
Doch gibt es keine demi-monde, Vielleicht kann uns ein Leser helfen.
Der Rock bedeckt das ganze Bein.
Quelle: Jugend, Münchner illustrierte Wo-
Der Abend voll Akaziensüße chenschrift für Kunst und Leben. 1909, Nr.
Dringt nicht an ihren Leib heran; 39, S. 922a. Gefunden von Peter Streubel.
Der Rock bedeckt selbst ihr Füße
(Was man nur richtig finden kann).
PRAXIS FÜR
Sie heben dickgetränkte Pinsel OSTEOPATHIE
Aufs dämmergraue Wasser zu Osteopathin
(Es gilt der kleinen Havelinsel) Heilpraktikerin
Physiotherapeutin
Und gehen dann zu keuscher Ruh´.
Termine nach Vereinbarung
Doch ich, ein müder Desperado, Telefon 030 200 960 37
www.osteopathie-barz.de
Ich schleiche einsam in das Schilf Ritterfelddamm 217. 14089 Berlin32 Treffpunkte Frühjahr 2019
Treffpunkte Frühjahr 2019 33
Kontakte
Wilfried Niefer überließ uns eine Land- Festschrift 750 Jahre Kladow aufmerksam
karte von Potsdam und Umgebung aus dem geworden. Wir können uns im Rahmen
Jahre 1901, berichtigt 1920, zur Kopie. eines Informations- und Fotoabgleichs
Die Grenzziehung zu Groß-Berlin folgt gegenseitig unterstützen.
bereits den 1920 wirksam gewordenen Randy-Noreen Rathenow sichtet die
Eingemeindungen von Kladow und Gatow. Fotosammlung beim Stadtmuseum Berlin,
Danach verlief die Berliner Grenze am Landesmuseum für Kultur und Geschichte
Groß Glienicker See der Straße Im Dol Berlins. Sie kümmerts sich z. Zt. um den
an der Schilfdachkapelle folgend, hinter Nachlass des Pressefotografen Willi Hu-
der Schanze am Ritterfelddamm zum schke. Sie hat in den Treffpunkten Herbst
Ritterholz und dann Richtung Potsdamer 2006 den Artikel gelesen, in dem über den
Chaussee. Von der Siedlung Wochenend- Kontakt zur Witwe des Fotografen, Renate
West noch keine Spur. Zwi-
schen Sakrower und Groß
Glienicker See liegen eine
Ziegelei und die Spreng-
kapselfabrik. Am Kladower
Damm ist noch der Standort
des Bauernhofs Marzahn zu
erkennen. Im Wesentlichen
beschränkt sich die Bebau-
ung auf den Dorfkern und
einige Areale am Havelufer
am Schwemmhorn und am
Quastenhorn. Wir danken
Wilfried Niefer für diese
Bereicherung unserer Kar-
tensammlung.
Reinhard Kittner ist ein
Enkel von Franz Kittner
(geb. 28.08.1885, gest.
01.03.1980), der wiede-
rum Bruder des Kladower
Gärtners Karl Kittner ist,
der seine Gärtnerei auf dem
ehem. Mühlengelände am
Ritterfelddamm betrieb.
Reinhold Kittner recher-
chiert z. Zt. nach seiner Fa-
miliengeschichte und ist auf Ausschnitt der Landkarte von Potsdam und Umgebung von 1903
Karl Kittner durch unsere Foto: Rainer Nitsch34 Treffpunkte Frühjahr 2019 Huschke, berichtet wird. Willi Huschke ent- Leser, sich mit Informationen und evtl. mit stammt der in Kladow ansässigen Bauernfa- Materialien zu diesem Thema an uns zu milie Huschke, die u. a. den Bauernhof an wenden. Wir werden in einem Treffen im der Ecke Alt-Kladow / Sakrower Kirchweg Haus Kladower Forum unsere Erfahrungen besaß. Wir hatten immer wieder Kontakt austauschen. zu Willi Huschke und besitzen eine Reihe Auf unsere erneute Anfrage nach der Bäcke- von Kladower Ansichtskarten, die von ihm rei Breite in der Siedlung Wochenend-West herausgegeben wurden, und Fotografien bekamen wir einige Rückmeldungen, für aus dem „alten“ Kladow. Wir werden im die wir sehr dankbar sind, obwohl keine Kontakt mit dem Landesmuseum Berlin Information dabei war, die eine Bäckerei zu einem Informationsaustausch zur Person Breite bestätigte. Wohl erinnerten sich alle Willi Huschke und seinem umfangreichen an die ehemalige Bäckerei Lehmann in der fotografischen Nachlass kommen. Kurpromenade, aber leider können wir El- Peter Müller-Mark arbeitet zur Zeit im friede Krissler-Breite, die uns um Mithilfe Historischen Archiv der Berliner Verkehrs- bei der Suche gebeten hat, keinen positiven betriebe an einer Dokumentation über die Bescheid geben. Vielleicht haben sich auch Berliner Vorort-Omnibuslinien. Am 8. wegen der lange zurückliegenden Zeit Februar 1925 übernahm die ABOAG von einige Verschiebungen in der Erinnerung der Reichspost die Linie nach Spandau. ergeben. Wir bleiben trotzdem dran. Peter Müller-Mark braucht Informationen Wegen der als Jüdin im Gößweinsteiner über diese Kraftpostline, evtl. Fotos, Fahr- Gang versteckten Susanne von Schüch- pläne oder Fahrkarten. Wir bitten unsere ing haben wir Kontakt mit dem Zentrum
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