Luci - Unesco-Weltkulturerbe Sightrunning durch - Visit Luxembourg
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Luci Inspiring Travel Stories from Luxembourg AUSGABE 1 / 2020 - DEUTSCH Industriekultur erleben Ab auf den Berg Unesco-Weltkulturerbe Der Spirit der Drei Freunde entdecken Sightrunning durch Stahlvergangenheit den Lee Trail 1000 Jahre Geschichte
Editorial Moien und willkommen bei Freunden! Ich werde oft gefragt, was Luxemburg charakterisiert und warum man dorthin reisen sollte. Eine europäische EINE Hauptstadt, urbane Kultur, beeindruckende Naturland- schaften, gastronomische Highlights… alles da! Mich ENTDECKUNGSREISE SCIENCE-SHOWS beeindruckt aber besonders die einmalige Mischung von authentischen Eindrücken, die Menschen berühren und DURCH UNSERE FLÜSSIGKEITEN MATERIALIEN die mitten ins Herz treffen. Das ist das Luxemburg-Gefühl. MECHANIK Ganz Luci eben! WELT ELEKTRIZITÄT MATHEMATIK Mit Luci halten Sie das neue Magazin der Reise-Destination KITCHEN LAB Luxemburg in den Händen. Luci verbindet in zahlreichen MOTOREN CHEMIE Geschichten Menschen, Gedanken und Orte. Luci ist wie OPTIK das Land: weltoffen, vielfältig, tolerant – und bietet tausend EXPLORATIONS MAGNETISMUS und eine Möglichkeit, sich berühren zu lassen. Ich bin über- 70 EXPERIMENTIERSTATIONEN in 4 SPRACHEN zeugt, dass wir Ihnen Lust machen können, das kleine aber kontrastreiche Luxemburg eines Tages auch live kennen- zulernen. Gehen Sie auf Tuchfühlung mit Land in 5 SPRACHEN und Leuten. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei Ihrem ganz persönlichen Luci-Erlebnis! Ihr Dr. Sebastian Reddeker CEO Luxembourg for Tourism PS: Die erste urkundliche Erwähnung Luxemburgs stammt übrigens aus dem Jahre 963: Lucilinburhuc, was so viel heißt wie „kleine Burg“. Die Festung ist ÖFFNUNGSZEITEN: inzwischen Vergangenheit, Luci dagegen bleibt und Montag & Freitag 9 Uhr – 17 Uhr steht für das moderne Luxemburg. Samstag, Sonntag & Feiertage 10 Uhr – 18 Uhr GESCHLOSSEN: 1 Januar, 25 & 26 Dezember www.science-center.lu DIFFERDANGE 3
64 Inhalt 50-52 Open and Diverse JUGENDHERBERGEN Rundum gut drauf 70 54- 57 The Good Life 6-17 STERNEKÜCHE AUS Open and Diverse DEM WALD 25 JAHRE Poetisch gedacht, UNESCO- Puristisch gemacht WELTKULTURERBE 34 Sightrunning 58-62 Transforming Experiences NEUE WINZERGENERATION 58 30 18-21 The Good Life Frischer Wind LUXEMBURGS in den Weinbergen MUSEUMSMEILE Kunst als Spaziergang 64-68 The Good Life 22-24 TAL DER Transforming Experiences SIEBEN SCHLÖSSER ARTENVIELFALT Guttland Roadtrip IM STADTGEBIET 22 Hugo und die Bienen 70-75 Transforming Experiences 26-28 EDWARD STEICHENS The Good Life „THE FAMILY OF MAN“ BRAUEREI-KULTUR Ich, Mensch Craft Beer boomt 76-78 86-88 30-32 Transforming Experiences Daydream Transforming Experiences MUSIKALISCHER BESONDERS URBAN ART GRENZGÄNGER ÜBERNACHTEN Make Koler kooler Eine ganze Stadt im Ohr Schlafen wie im Märchen 34-44 80-85 90-100 Naturally Europe Daydream Transforming Experiences ESCAPARDENNE LEE TRAIL RENAISSANCESCHLOSS MINETT-TOUR Der Weg mit Freunden BEFORT Auf den Spuren Wo ist Madame? von Schweiß und Stahl 46-48 Outdoors Passion 102-113 CAMPING AM WASSER Carte Blanche 90 Let it flow! MIKE ZENARI Schueberfouer 114 6 Impressum 4 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 5
Open and Diverse WILLKOMMEN BEI FREUNDEN Sight- running 25 Jahre Weltkulturerbe Altstadt Luxemburg: Das kann man bei Unesco-Rundgängen erleben. Oder man wirft sich in den Laufdress und schließt sich der „FatBetty.Run“-Laufcrew an. Fotos MIKE ZENARI 6 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 7
Mit seiner Aufnahme in die Unesco- Welterbe-Liste am 17. Dezember 1994 gehört „Luxemburg, seine alten Quartiere und Festungen” zu den kulturellen und landschaftlichen Orten, die universelle Werte haben und damit zum Erbe der gesamten Menschheit gehören. Der Panorama-Aufzug Pfaffenthal verbindet das obere Stadtzentrum und das Alzette-Tal. Die Fahrt in der Glaskabine bietet einzigartige Aus- sichten ― während 71 Höhenmeter überwunden werden. 8 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 9
Beeindruckende architektonische Luxemburg-Hauptstadt, Donners- Während des Laufens ist es leicht, nicht sehen würden“, sagt Dan. „Wir Zeugen der wehrhaften Vergangenheit tag, gegen 18 Uhr. Das „Indepen- neue Kontakte zu knüpfen. „Es ist sind schwitzendes Multikulti“, sagt Luxemburgs finden sich überall in der dent“-Café füllt sich. After-Work- einfach lustiger als Bande!“, sagt Ricky, Yves lachend. „Beim Laufen gibt es Atmosphäre, angeregtes Geplauder. der seit zwei Jahren mitmacht. Zwi- keine Hierarchie. Job, Alter, Nationali- Stadt. So kann man die unterirdischen Rund um einen großen Tisch schen den Läufern hätten sich schon tät oder spezifische Sprachkenntnisse Gänge in den Felsen erkunden, die so- sammeln sich die ersten Läufer: viele Freundschaften entwickelt. spielen keine Rolle. Die Neuen sind bei genannten Kasematten. Die meisten von ihnen tragen das uns gleich mittendrin in der Gruppe.“ schwarze Crew-Shirt mit der Auf- „Beim FatBetty.Run bin ich immer schrift „FatBetty.Run“. Ganz gleich, supergerne dabei“, schwärmt Nikki. Im oberen Stockwerk macht sich ob es draußen regnet, schneit oder „Im Sommer sieht man die Stadt Irina nochmal frisch. Die gebürtige die Sonne strahlt – „die Bettys“ dabei anders als im Winter, es ergeben Moskauerin und passionierte Trail- treffen sich jeden Donnerstagabend sich immer neue Blickwinkel.“ Das läuferin freut sich wie immer auf zum Lauf durch die Hauptstadt. Team achte darauf, dass auf den die Run-Tour durch Luxemburg. Erst der „Run“, danach ein „After- Strecken schöne Stationen dabei „Die Stadt ist so abwechslungsreich, Run-Bier“ – oder auch zwei oder seien – natürlich Unesco-Stätten alte und neue Architektur harmonie- drei. Die Stimmung: locker-ver- inklusive. Die Abtei Neumünster ren perfekt“, sagt sie, während sie rückt. im Grund etwa sei bei fast jedem ihre Stirnlampe gerade rückt. Sie Lauf fester Bestandteil. „Manche, mag vor allem Clausen und das die mit uns laufen, sind nur ein paar Petrusstal. Wenn es im Winter „One Little Spark Wochen in Luxemburg und lernen früh dunkel werde, könne man of Madness“ durch uns Ecken kennen, die sie sonst eine wahre Stirnlampen-Prozession © DAN THUY Sie verabreden sich über Facebook, und die Community wird immer größer. Das Ziel: gemeinsam durch Luxemburg rennen, als große, fröhliche Truppe, teilweise über 50 Sportler. Der Ablauf ist so einfach wie möglich. Jeder, der dabeisein möchte, kann spontan vorbei- kommen und sich der Gruppe anschließen. Umziehen können sich Im „Indepen- die Teilnehmer hinten im „Inde- dent“-Café pendent“-Café, wo auch die Wert- treffen sich die sachen weggesperrt werden. Zehn „Runners“, Kilometer in zirka einer Stunde – trinken und essen zusam- © DAN THUY „Gut zu schaffen, da kann man men, bereiten zwischendurch auch mal stehen bleiben den Lauf vor und Fotos machen“, sagt Dan, einer und tauschen sich aus. Teil- der vier Gründer der Truppe. weise über 50 Läufer sind Mit dem „FatBetty.Run“ wird die dabei. Stadt ganz eindrücklich erlebt – beim „Sightrunning“. Gemeinsam durch die Hauptstadt zu laufen, ist für die Teilnehmer ein großartiges Gefühl; es entsteht eine Energie, die die Community jede Woche stärker zusammenschweißt. 10 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 11
entlang der alten Festungsmauern grinsen in sich hinein. Es war mal Lösung: „Fat Betty“ haben die vier © RENATA LUSSO © RENATA LUSSO sehen, wenn die „FatBetty.Runners“ wieder „Dic“ alias Stéphane, der im- „Urväter“ des Laufs ihren 23% dort entlanglaufen. mer für gute Stimmung sorgt – und steilen (Trainings-)Berg in Steinsel für den „one little spark of madness“, genannt, der „Montée Haute“ („Décke Dann, pünktlich um 18.45 Uhr, den kleinen Funken Wahnsinn. Bierg“ auf Luxemburgisch) heißt. geht es los. Vor dem „Independent“- Nach Stéphanes Schrei auf der Und „Fat Betty“ hört sich einfach Café, gegenüber der neoklassizis- Brücke zieht das Tempo etwas an. ein ganzes Stück cooler und per- tischen „Cité judiciaire“, starten die Immer weiter geht es, bergauf und sönlicher an. Wie der Name eines Läufer. Das Tempo ist „relaxed“, bergab. Maskottchens vielleicht sogar. es geht links herum entlang des Boulevard Franklin D. Roosevelt. Mit „FatBetty.Run“ durch die Stadt, Die Sportler passieren die Kathe- Der „dicke Berg“ - das erleben immer mehr Einheimi- drale und die beeindruckende ganz dynamisch sche, Touristen und Geschäftsleute. Statue der „Goldenen Frau“, die mit Samuel aus Manchester ist erst seit dem Lorbeerkranz auf einem 21 Apropos bergauf: Was steckt ei- ein paar Monaten in Luxembourg. Meter hohen Obelisken auf dem gentlich hinter diesem Namen „Fat- Er findet es super, dass man beim Konstitutionsplatz steht. Manche Betty“? Eine „dicke Betty“ scheint Tempo immer Rücksicht aufein- reden miteinander, andere konzen- zunächst ja nicht so unbedingt ander nimmt und es nicht um den trieren sich auf ihren Rhythmus naheliegend und passend für eine Wettbewerb geht: „It’s not about und die Strecke. dynamische Laufcrew. Doch die racing or pacing. It‘s about having kleine, irritierende Provokation ist some runfun together.“ Schnell sind sie bei der Brücke durchaus Teil des ein bisschen ver- Wenn die Läufer „Pont Adolphe“ angekommen und rückten Konzepts. „Wir werden öfter „Sightrunning“, Sport und Gemein- bei Dunkelheit unter- flitzen auf die Passerelle darunter. mal auf den Namen angesprochen, schaftserlebnisse in Luxemburg – wegs sind, leuchten Auf einmal ein markerschütternder wenn wir mit unseren Shirts durch die so einfach geht das. ihre Stirnlampen durch Schrei, doch keiner erschreckt sich Stadt rennen“, sagt Mitgründer so richtig, manche lachen, andere Guido grinsend. Des Rätsels www.FatBetty.Run die Straßen und wirken manchmal wie eine Perlenkette aus Lichtern. Die trutzigen Mauern der alten Festung finden sich überall im Stadtbild. Und die Bauten der Altstadt harmonieren Ein Trip in Ver- erstaunlich mit der modernen Kulisse gangenheit des Kirchberg-Viertels im Hintergrund. und Gegenwart gleichzeitig ist © DAN THUY ein Besuch im „Musée Dräi Eechelen“ in der Nähe des Museums für zeitgenössische Kunst „Mudam“. 12 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 13
Seit 1900 vereint die 153 Meter lange „Pont Adolphe“ (oder auch „Neue Brücke“) ― eine der größten Steinbogenbrücken der Welt ― die Oberstadt und das Bahnhofs- viertel. Die zwischen den beiden Hauptbögen angebrachte vier Meter breite Hängebrücke für Radfahrer und Fußgänger Mobilität ist ein wichtiges Thema ermöglicht einen umfangreichen in Luxemburg. So verbindet die Blick über und in das Petrusstal. ultramoderne Tram das Kirchberg- Viertel mit der Stadt — nur für den Fall, dass man mal nicht rennen will. Teurer als Laufen ist das nicht, denn seit März ist der öffentliche Nahverkehr in Luxemburg gratis. 14 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 15
Unesco in tal sowie die Unterstädte Grund, Clausen und Pfaf- Brille direkt ins Jahr 1867 schauen können, kurz be- Den „FatBetty.Runners“ eröffnen sich immer wieder atemberaubende Ausblicke auf ihrem Die Altstadt von Luxemburg bekam der Stadt: fenthal einfach mit dem vor die Festung geschleift Weg. Doch auch beim gemütlichen Spazieren- vor 25 Jahren den Fahrrad erkunden und wurde. In der virtuellen Unesco-Weltkul- „Visitor Center“: Im dabei eine Vielzahl von Welt erzählt Kutscher Jos gehen, zum Beispiel auf dem „Unesco-Rundgang turerbe-Status. Lëtzebuerg City Museum Attraktionen entdecken. den Passagieren Wissens- Altstadt und Festung“, oder auf der „Unesco-Bike- Ein Jubiläum, auf das man stolz ist. wird Unesco lebendig. „Unesco-Rundgang Alt- wertes über seine Stadt; in tour“ kann man diese Faszination erleben. Zurecht! Denn in www.citymuseum.lu stadt und Festung“: Über der Realität rollen die Be- Luxemburg stimmt „Unesco-Biketour“: 2,5 Kilometer erschließt sucher mit einem Kleinbus die Mischung aus Zukunftsmusik, 9,5 Kilometer durch die die Unesco-Tour zu Fuß über das Kopfsteinpflaster. Geschichte und Stadt, bergauf und berg- ein außergewöhnliches Eine faszinierende Illusion. Geschichten. ab, kann man das Petruss- historisches Erlebnis in www.urbantimetravel.com weniger als 90 Minuten. Sie umfasst: Unesco - 1. Place de la Constitution 2. Parkanlage im Petrusstal Wo noch? 3. Heilig-Geist-Plateau Die „Springprozession“ 4. Grund Tor in Echternach verwandelt 5. Corniche die Abteistadt jedes Jahr 6. Bockfelsen-Kasematten wieder an Pfingsten in 7. Stadtwall eine Hochburg pilgernder 8. Fischmarkt mit Kirche und rhythmisch hüpfender Sankt Michael Menschen; sie ist immate- 9. Großherzoglicher Palast rielles Weltkulturerbe. 10. Place Clairefontaine www.unesco.lu 11. Liebfrauen-Kathedrale www.visitluxembourg.com „Kasematten“: Das Tunnelsystsm stellt eine der wichtigsten Sehens- Offen und würdigkeiten der Stadt vielfältig Luxemburg dar. Mit 17 von ursprünglich 23 Kilome- Mit seinem inter- tern sind sie die längsten nationalen Flair und Kasematten der Welt. Über den vielen Sprachen, 100.000 Besucher besichti- die durch die Straßen gen die ehemalige unterir- schallen, ist Luxemburg dische Verteidigungsanlage bei aller Beschaulich- jedes Jahr. keit eine moderne, www.lcto.lu pulsierende Metropole. „Urban Time Travel“: Über 122.000 Menschen Eine lebendige Reise in wohnen derzeit dort, Zeiten, als Luxemburg Tendenz steigend. Die noch Festungsstadt war, Einwohner stammen kann man im Pfaffenthal aus 164 verschiedenen machen. Denn „Urban Time Nationen; ganze 29% © RENATA LUSSO Travel“ ist eine Virtual sind Luxemburger, alle Reality-Tour, bei der die anderen haben eine Besucher durch eine VR- andere Nationalität. 16 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 17
The Good Life LUXEMBURGS MUSEUMSMEILE Das äußerst schmucke, herr- Kunst als Bevor man es in schaftliche Stadthaus zieht einen die „Villa Vau- schon von der Straße aus in ban“ zur Samm- seinen Bann. Die „Villa Vau- lung mit Gemäl- ban“ ist zwar erst seit 2010 ein den, Skulpturen, Photographien Museum, ihre Geschichte reicht Spaziergang und anderen Ob- aber mindestens bis in das Jahr jekten schafft, 1873 zurück, als sie erbaut wurde. verliebt man sich draußen in den Ihren Namen hat die Villa vom Park. Militärarchitekten des Sonnen- königs Ludwig XIV, Sébastien © GAUVIN LAPETOULE Le Prestre Vauban, der das Fort der alten Festung Luxemburgs konstruiert hatte; es diente als Die Hauptstadt Fundament der Villa. Kunstin- © SVEN BECKER teressierte finden im aufwändig der kurzen renovierten, historischen Teil sowie im zeitgenössischen Anbau Wege macht Werke vom 17. bis zum 21. Jahr- hundert. Museumsbesuche Kunsthalle fernab wahrhaftig zum des Mainstreams Spaziergang. Materie, Sound, Licht – die Kunsthalle „Casino Luxembourg Sieben Museen - Forum d’art contemporain“ zeigt lebendige Gegenwartskunst und sind Teil der fördert junge Künstlerinnen und Künstler fernab des Mainstreams. so genannten Coole Workshops, spannende Konferenzen und Kurse ver- „MuseumSmile“, mitteln auf mitreißende Weise Zugang zur Kunst. Und während digitale und multimediale Sta- tionen die spannende Geschichte Das „Casino Luxembourg - Forum d’art contemporain“, einer Meile, der Nacht der Museen wird auch schon mal zu Rock-, Pop- und der Stadt. Auf einer Fahrt im großen hydraulischen Aufzug, der im 19. Jahrhundert Ort des geselligen Beisammen- seins für die Stadtoberen, die nicht nur Elektrobeats geschwoft. stolze 65 Personen transportieren kann, können die Besucher durch zelebriert heute den künst- lerischen Schaffensprozess mit all seinen Risiken und eingezeichnet Das „Lëtzebuerg City Museum“ macht mehr als 1000 Jahre Stadt- die Verglasung im Vorbeifahren Fels und mittelalterliche Mau- Experimenten und stellt die Schaffenden selbst in den auf der Karte geschichte lebendig. Besonders ern bestaunen, die dem Museum Mittelpunkt. sehenswert: die Ausstellung „The buchstäblich zugrunde liegen. Luxembourg Story“. Neben vielen Besonders interessanter Museums- ein Lächeln Exponaten – von Fotos über Statuen bis hin zu alten Regis- bereich in diesem Jahr: Das „Unesco Visitor Center“. Hier kann man in zaubert. trierkassen oder Handschuhen aus in Luxemburg-Grund ge- Geschichte, Bedeutung und Be- sonderheiten des Unesco-Weltkul- Foto ERIC CHENAL gerbtem Leder – erzählen auch turerbes eintauchen. 18 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 19
Ein historisches und optisches High- einem der vielen Kurse vor Ort © CHRISTOF WEBER Ein Teil der light des „Musée National d’Histoire oder bei Exkursionen in der Natur. zentralen Ausstellungs- et d‘Art - MNHA“ ist das riesige, um räume des 240 n. Chr. entstandene Mosaik der Alleine die Aussicht, die man von „Musée National römischen „Villa von Vichten“. Und der großen Wiese vor dem „Musée d'Histoire et d'Art – MNHA“ wie kreativ sind Handwerkskünstler Dräi Eechelen“ auf die Ober- und befindet aus dem Großherzogtum? Liebhaber Unterstadt hat, ist einen Besuch sich nach schöner Dinge entdecken z.B. Art- und Erinnerungsfotos wert. Das umfassenden Déco-Schätze von der Keramikma- historische, imposante „Fort Thün- Umbauarbeiten unter dem nufaktur „Villeroy & Boch“ und Möbel gen“, dessen ehrwürdigen Mauern Fischmarkt. aus heimischen Handwerksbetrie- und unterirdischen Gänge das ben. Ein „Benz Velo“, der dem Indus- Museum beheimaten, ist dort Kase- © GAUVIN LAPETOULE triellen Paul Wurth gehörte, ist das matte für Kasematte zu erkunden. erste Fahrzeug, das in Luxemburg im Man taucht von der ersten Sekunde Jahr 1895 zugelassen wurde. Und wie an in die Vergangenheit ein und verführerisch Mrs. Condé Nast oder bewegt sich vom Mittelalter bis ins © ANRI SALA Im „Musée d’Art Moderne Stummfilm-Star Pola Negri Anfang 20. Jahrhundert, vorbei an Origi- Grand-Duc Jean - Mudam“ des 20. Jahrhunderts in die Kamera naldokumenten und -uniformen, wird das Publikum in erster schauen konnten, das hat Edward Wappen und Waffen. In dieser Linie für die Aspekte zeitge- nössischer und avantgardis- Steichen eingefangen – zu sehen in Umgebung wird zweifelsohne der tischer Kunst sensibilisiert. den Räumen mit zeitgenössischer Weg zum Ziel. Das „Musée Kunst. Weitere Highlights rund Dräi Eechelen“ Für Ästheten um Kunst und Museen: mit seiner Dauer- ausstellung Natur hautnah Das „Musée d’Art Moderne Grand- „Festung, Geschichte, entdecken Duc Jean - Mudam“ weht kosmo- Rund um den vom 18. bis 22. No- Identität“ ist im restaurierten politisches Flair in die Hauptstadt internationalen Tag vember in der "Halle „Reduit“ des Das alte und Übergroße Pflanzen, Tiere aus ver- und ist alleine schon aus archi- der Museen, an den Victor Hugo". „Fort Thüngen“, faszinierende gangenen Zeiten oder solche, die tektonischen Gründen längst zur „Luxembourg Museum Wer das Durch- untergebracht. Fort Thüngen Im Hintergrund man nicht jeden Tag sieht – das „Mu- Ikone geworden. Selbst wenn man Days“, öffnen über haltevermögen hat, beherbergt heute das „Mudam“, das „Musée Dräi sée national d’histoire naturelle - natur einfach „nur“ Ästhet und Liebhaber vierzig Museen im kann es schaffen, in das von dem Eechelen“. musée“ ist ein Ort des Entdeckens schöner Dinge ist, kommt man ganzen Land ihre Tü- der „Nacht der Mu- chinesisch- und der Überraschungen. Das fängt zum Stöbern im Museumshop oder ren kostenlos. Eine seen“ im Herbst alle amerikanischen © GAUVIN LAPETOULE schon im Empfangsraum an, wenn zum Verweilen im Café her, das die ideale Gelegenheit, Museen der Haupt- Architekten Ieoh Ming Pei man zweimal hinschauen muss, um französischen Designer Ronan und das außergewöhn- stadt „abzuklappern“. entworfen wurde. zu realisieren, dass der bärtige Stein- Erwan Bouroullec gestaltet haben. liche Museumserbe Dieses Jahr am 10. zeit-Mann „Loschi“ auf dem Sofa Besonders genussvoll ist der Besuch des Großherzogtums Oktober. nicht echt ist, oder wenn man über am Wochenende, wenn der Brunch zu entdecken. Dieses Mit der „Luxem- die detailgetreu gestaltete, über- zum ausgedehnten Familienschmaus Jahr am Wochenende bourg Card“ genießen dimensionierte Pusteblume staunt, oder Essen unter Freunden wird. 16./17. Mai. Besucherinnen und die dort an der Decke hängt. Nicht Jeden Mittwochabend wird zu Die „Luxembourg Besucher für 1, 2 nur neugierigen Kindern eröffnen Live-Konzerten getanzt, zu Perfor- Art Week“ mit der oder 3 Tage freien sich hier spannende, bunte Welten; mances geklatscht oder Konferenzen Beteiligung inter- Zugang zu mehr als ein Ausflug wird zum informativen gelauscht. Permanentes Exponat ist nationaler Galerien 60 Museen und tou- Vergnügen für die ganze Familie. Ob der pseudobarocke Gartenbrunnen ist immer im Herbst ristischen Attraktio- Evolutionsgeschichte oder Wunder von der luxemburgischen Künstlerin ein Magnet für Lieb- nen in Luxemburg. der Wissenschaft, hier können alle Su-Mei Tse, aus dem schwarze Tinte haber und Sammler Mehr unter: gemeinsam lernen und Rätsel lösen sprudelt, fließt und tropft. zeitgenössischer visitluxembourg.com/ – auch von Fachleuten begleitet in www.museumsmile.lu Kunst. Dieses Jahr de/luxembourg-card 20 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 21
Transforming Experiences ARTENVIELFALT IM STADTGEBIET „Obwohl die Entfernungen zwischen und kulturelle Angebote – genauso den Vierteln nicht groß sind, hat jede vielfältig sind die Bienen, die dieses jeweilige Flora dort ihre ganz eigene farbenfrohe Viertel ihr Zuhause Bandbreite. Das wirkt sich direkt auf nennen. Es ist eine Gemeinschaft, so Hugo den Honig aus, der auf den Dächern bunt und lebendig wie die Vegetati- und in den Gärten der städtischen on. Das liegt an den vielen Gärten in Gebiete entsteht“, erklärt Hugo Zeler. dem Viertel und an der besonderen Mit etwa 80 Bienenstöcken und Flora entlang des Flusses Alzette. rund vier Millionen Bienen fördert Jeder Bienenstock produziert und die der lokale Imker Bienen und Arten- Die Bienen von Limpertsberg sind durchschnittlich 20 kg Honig und beherbergt zwischen einigen vielfalt in der Stadt. Ob die Bienen eine Mischung aus Akademikern, Tausend Bienen in der Neben- Lindenblüten als Honiglieferanten Exzentrikern und kreativen Typen. saison und 50.000 Bienen in wählen, ob sie Ligusterhecken oder Da ist es ganz natürlich, dass auch der Hochsaison. Rapsfelder besuchen, ob sie in Haus- Bienen gärten oder Stadtparks unterwegs sind ‒ die vielfältige Vegetation der Stadt bringt eine große Palette an Honigaromen hervor. Bei Hugo Zelers „Hunnegkëscht“ dreht sich alles um nachhaltige Landwirtschaft, um die Erhaltung der Artenvielfalt und um hochwer- tige lokale Produkte. Jeder Stadt- Von Bonneweg bis bewohner kann die Insekten bei der Bestäubung unterstützen, indem zum Kirchberg hat er Balkone und Gärten mit ganz bestimmten, „bienenfreundlichen“ jedes Stadtviertel Kräutern und Blumen bepflanzt. Und wer sich richtig engagieren will, in Luxemburg kann bei Hugo Bienenstöcke mieten. Das nutzen hauptsächlich stadtnahe einen ganz eigenen Unternehmen, die sich an nach- haltigen Projekten beteiligen und dazu noch etwas über Bienen lernen, Charakter – ob es die biologische Vielfalt fördern und nicht zuletzt eigenen köstlichen um die Menschen Honig ernten wollen. Egal, ob von Hugo, Privatpersonen oder Unter- und Plätze oder nehmen betreut: Manchmal scheinen sich die Bienen und die Menschen in um die Vielfalt den Vierteln gar nicht so unähnlich zu sein. der Natur geht. Bonneweg entwickelt sich seit eini- Fotos RAMUNAS ASTRAUKSKAS ger Zeit zu einem alternativen, sub- kulturellen Stadtteil Luxemburgs. Hier herrscht ein reges Treiben rund um innovative Läden, Restaurants 22 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 23
der Honig aus dieser Nachbarschaft nicht schlicht, sondern komplex ist. Um die 180 Lindenbäume, die hier gepflanzt wurden, lassen im Sommer ein wahres duftendes Blütenmeer Goldene Regel: entstehen. Der Nektar, den die Bienen aus den cremefarbenen bis gelben Blüten gewinnen, gibt dem Niemals einen Bienenstock bewegen. Wenn es denn unbe- Tr a m s m u s é e Sommerhonig einen ganz beson- dingt sein muss, deren Geschmack – nach Minze. dann entweder Dazu kommen noch eine Fülle von weniger als 30 - und Busm useum Straßenbahn Zentimeter oder Kastanienbäumen und wieder eine mehr als drei Mischung aus öffentlichen Parks und Kilometer! privaten Gärten, die dem dort ent- stehenden Honig einen vielschichti- gen Charakter verleihen. Reges Treiben Die Bienen auf Kirchberg pflegen einen rasanten, modernen Lebensstil. Diese kultivierten Tiere arbeiten und trainieren hart, lieben aber gleich- zeitig Musik auf Weltklasseniveau und haben eine Schwäche für zeit- genössische Kunst. Manchen mag es überraschen, dass der Honig von den Dächern des boomenden Geschäfts- viertels der Hauptstadt, wo auch EU- Institutionen und Bildungseinrich- tungen ansässig sind, so eine stark ländliche Note hat. Das liegt an den nahen Rapsfeldern, die hier nie weit weg von der sich stets vergrößernden Stadt sind. Das Tramsmusée lädt Sie zu 63, rue de Bouillon | L-1248 Luxemburg Im florierenden Geschäftsbezirk Wie kann man Geöffnet Donnerstag von 13:30 bis 17:30 einer faszinierenden Reise Gasperich-Cloche d'Or entsteht die Bienenkö- nigin zwischen Uhr und Samstag, Sonntag und offizielle derzeit ein süßer, blumiger Akazien- durch die Vergangenheit, die honig. Zwar tauchen überall neue all den Arbeits- Feiertage von 10:00 bis 18:00 Uhr. bienen finden? Gegenwart und die Zukunft Das Museum bleibt am 1.11, 25.12, 26.12 Gebäude auf, doch gleichzeitig wird Sie ist fast dieses Viertel auch bald den größten immer größer, der öffentlichen Verkehrsmittel und 01.01 sowie in den Weihnachtsferien aber manchmal Park der Stadt beherbergen und es in Luxemburg ein mit perfekt geschlossen. Besichtigungen sind auch nicht sehr viel. werden viel mehr Bäume und andere Der eigentliche restaurierten Triebwagen nach Vereinbarung möglich. Pflanzen sprießen. Eine üppige Unterschied natürliche Umgebung, die die Bienen sind der längere Freier Eintritt Rumpf und die und Busse, zahlreichen Mo- bei Laune halten und dem Nektar längeren Beine. Tel.: +352 47 96 23 85 weitere Aromen bescheren wird. delle im Maßstab 1:8 und einer tramsmusee@vdl.lu | www.vdl.lu www.hunnegkescht.lu reichhaltigen Ausstellung. GPS: 4935’57’’ N, 606’11’’ E 24 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG
The Good Life BRAUEREI-KULTUR „Aufregend andere Biere“ zu präsentie- Wo früher Fahrgäste ein- und ren, das haben sich Antoine Biasino ausstiegen, gärt heute in silbernen Craft Beer und Joe Hallack-Wolff aus Steinsel Kesseln Gerstensaft: Im ehemaligen Antoine Biasino und Joe Hallack- Wolff brauen unter dem Namen auf die Fahnen geschrieben. Darum Bahnhof in Bech findet man die „Stuff“ unter anderem Biere mit machen sie in ihrer Brauerei „Stuff“ „Echternacher Brauerei“. „Einfach Honig- oder Ingwergeschmack. (Luxemburgisch für Stube) unter boomt © BIRGIT PFAUS-RAVIDA anderem Biere mit Honig- oder auch Ingwergeschmack, die so originelle Namen haben wie „Zingy“, „Revo- lution IPA“ und „Black Widow“. Joe und Antoine führen eine klassische und eine experimentelle Linie. Ins Abenteuer Craft Beer starteten die beiden, die sich in Belgien in einer Bar kennengelernt haben, im Jahr 2015. „Jemand hat sich in der Bar über das Bier beschwert, und so entstand die Die handwerkliche Idee, selbst zu brauen“, erinnert sich Joe grinsend. Zu Beginn arbeiteten Zubereitung von sie mit einem 50-Liter Kessel in der Garage von Antoines Mutter, heute Bieren mit fasst ein Kessel schon 300 Liter; die Produktion erstreckt sich über das besonderen Aromen gesamte Untergeschoss des Hauses und ein weiterer Ausbau ist geplant. findet in den letzten Antoine hat für das „Stuff“-Projekt sogar seinen Job bei einer Bank auf- © SVEN BECKER gegeben. Und Joe hat eine Zusatz- Jahren immer mehr Ausbildung zum „Master Brewer“ gemacht. Anhänger. Auch in Pale Ale, IPA, Hefeweizen, Bock, Luxemburg entstehen Stout und viele andere: Eine große Bandbreite von Craft Beer „Made neben den größeren in Luxembourg“ und aus der ganzen Welt wird in der „Craft Corner“ im Olivier Schaul zapft Brauereien kleine, Luxemburger Stadtteil Bonneweg an zwölf Hähnen abgezapft und in in der „Craft Corner“ im Luxemburger Stadtteil Bonnevoie neue Sterne am Flaschen ausgeschenkt. Die Karte in © SVEN BECKER an zwölf Hähnen der „Craft Corner“ wechselt täglich. Craft Beer aus Luxemburg und der Bier-Himmel. Am frühen Abend füllt sich die Eck- kneipe mit Leuten, die gerne mal ein ganzen Welt. After-Work-Bierchen zischen und Foto RENATA LUSSO dazu eine deftige kalte Platte oder andere Snacks genießen. Serviert wird zudem hausgemachte Limo- nade und natürlich nicht zuletzt Bier der eigenen Marke „Bouneweger Brauerei“. 26 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 27
und qualitativ hochwertig soll es sein, klassisch, aber dennoch ein Craft Bier“, sagt Brauereibetreiber Pol Wesner, Tasche hatte, ließ ihn der Gedanke ans Bierbrauen nicht mehr los. Im heimischen Keller in Bech machte Mit Craft Beer beschäftigt man sich in der „Béierhaascht“ in Niederkerschen bereits seit 2002. BRASSERIE NATIONALE BRAUEREIBESICHTIGUNG UND VERKOSTUNG der eigentlich aus einer Winzer- er erste Versuche; heute betreibt er Hier wird das „Lëtzebéier“ gebraut. familie stammt. Wie er aufs Bier die „Echternacher Brauerei“ zusam- Das Gelände gehört der Metzger- kam? „Ich war in Österreich auf einer men mit seinem Vater und einem familie Meyer, die irgendwann Pilotenschule. Als ich das dortige Bier diplomierten Braumeister. Helles, mehr aus ihrem Business machen be sichtigen kennenlernte, hat mir das unheimlich gut geschmeckt – besser als das, was Hefeweizen und Märzen gehören bisher zum Angebot. Das Bier kann wollte. Und so findet man dort Metzgerei und Biershop, Restau- zu ich bisher kannte“, erinnert er sich. man unter anderem direkt gegen- rant, Hotel und das „Atelier“ des Als er den Pilotenschein in der über im Café trinken. Braumeisters Guy Majerus. Seinen Meister hat er in Deutschland © JONATHAN GODIN in Ulm gemacht. Der deutschen Biertradition fühlt er sich nach wie vor verpflichtet. „Auch, wenn es unser Braugesetz erlaubt, füge ich den Bieren keine Aromen wie etwa Orangenschalen oder Ingwer zu.“ Guy Majerus bevorzugt ein klassisches „Helles“. Generell freut er sich, dass „die Braukunst heute wieder im Gespräch ist und gewert- schätzt wird.“ EIN EINMALIGES BRAUEREI-ERLEBNIS Lange Förderbänder, meterhohe und beeindruckend beleuchtete DURCH ZWEI JAHRHUNDERTE GESCHICHTE : Tanks, wahre Wände aus Bierkäs- Empfang von einem professionellen Gästeführer 15€ ten: Die größte Brauerei Luxem- burgs ist die „Brasserie Nationale“, Geführte Brauereibesichtigung /PERS © SVEN BECKER Guy Majerus, Dach und Produktionsstätte der Verkostung unserer 100% natürlichen Biere Braumeister beiden Marken Bofferding und Gratis für Kinder und Jugendliche in der „Béier- Souvenirs haascht“, Battin. Bofferding ist Familienbe- unter 16 Jahren die zugleich trieb in der zehnten Generation. Dauer : 2 Std. (inklusive Verkostung) Sprachen : LU / FR / DE / EN / CN Hausbrauerei, Das Traditionshaus in Niederker- Restaurant, eine schen besteht seit über 250 Jahren. traditionsreiche Metzgerei und Aber man geht auch neue Wege, ein nach öko- etwa mit „Funck-Bricher“, einer logischen Richt- Sorte, die aus dem 18. Jahrhundert linien gebautes stammt, in den 1970er Jahren Hotel ist. verschwand und jetzt wieder als veganes Bio-Bier zum Leben er- weckt wurde. Wer einen Einblick Pol Wesner stammt in die Bierproduktion der Braue- PRAKTISCHE INFORMATIONEN UND RESERVIERUNG : eigentlich aus einer Winzerfamilie. Im hei- rei gewinnen will, kann das im • Besichtigungen mit Reservierung von Montag bis Samstag mischen Keller mach- modernen Besucherzentrum tun. (ohne Reservierung samstags um 15 Uhr) te er erste Versuche; Hier gibt es eine geführte Braue- • Reservierung per Telefon : + 352 23 63 64 - 217 heute betreibt er im reibesichtigung, eine Verkostung oder über unsere Webseite: www.brasserienationale.lu ehemaligen Bahnhof in Bech die „Echternacher der Biere und natürlich Bier und • Öffentliche Verkehrsmittel — Persönlicher Transportservice möglich Brauerei“. Souvenirs zu kaufen. • Lassen Sie Ihren Besuch in der Gaststätte „An der Brauerei“ ausklingen 28 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 2 Boulevard J-F Kennedy, L-4930 BASCHARAGE, Grand-Duché de Luxembourg
Transforming Experiences URBAN ART © ALAIN WELTER „Make Koler kooler“ sollte eigentlich Make Koler nur Alain Welters Abschlussarbeit werden ― und wird jetzt doch immer größer. Kaum war die eine Bauernhaus- fassade besprüht, wollte schon der kooler Nächste ein Bild. To be continued! © BIRGIT PFAUS-RAVIDA In Koler lauert hinter jeder Ecke ein Graffiti — und alle freuen sich darüber. Denn der mit der Spraydose ist einer von ihnen: Der 26-jährige Illustrator Alain Welter hat die Aktion „Make Koler kooler“ ins Leben gerufen. Sein Ziel: Urban Art in sein Heimatdorf holen. Fotos RENATA LUSSO Lost in Koler? Kein Problem, einfach einen Blick auf die gesprayte Straßenkarte werfen. Hausbesitzer Victor Betz (links) liebt sie: „Ich komme viel mit vorbei- fahrenden Leuten ins Gespräch.“ © LUSSEMBURGHINA 30 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 31
Weitere „Skatepark“, Luxemburg- Hollerich. Auf dem ehemaligen Urban Art Schlachthof-Gelände treffen sich die Skater – und Urban Hotspots Art-Künstler aus der ganzen in Luxemburg: Großregion. Der Skatepark verändert ständig sein Gesicht. Place du Théâtre, Lu- © VDL xemburg-Stadt. Das Wand- bild „One City – One World“ von Joël Rollinger ist fast 140 m² groß und besteht aus einer Vielzahl an maßgefer- tigten Aluminiumplatten. mobiliteit.lu © FRÄNK MUNO / VDL Mach mal langsam! Dieser Hauseigentümer Finden Sie wünschte sich eine Message an die Autofahrer, die schnellste die durch das Dorf rasen. Route mit den öffentlichen © YVES WELTER Verkehrsmitteln in Luxemburg „Ettelbrooklyn“. Die Stadt dank unserer Ettelbruck in Norden Luxem- App! burgs hat den von der Jugend geprägten Begriff aufgegriffen und Street Art zur Visitenkarte gemacht – wie hier ein Werk der französischen Künstlerin „Rotondes“, Luxemburg- Mantra. Jedes Jahr im Septem- Bonnevoie, direkt hinter dem ber findet das „Ettelbrooklyn Hauptbahnhof gelegen. „Ready Street Fest“ statt - bunt, multi- to Play?“ ist ein überdimensio- kulturell, entspannt. nales „Urban Game“, entworfen von Jens Merkl, Ulrich Blum © STADT ETTELBRÜCK Alain Welter und einer und Jean-Claude Pellin, designt der drei Raben. Raben von Alain Welter. sind auch im Wappen © ROTONDES / ANDRÉ GONNER des Dorfes zu finden. Auf Deutsch heißt Koler übrigens Kahler. © 01/2020 Verkéiersverbond 2465 2465 mobiliteit.lu mobile apps 32 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG
Naturally Europe ESCAPARDENNE LEE TRAIL Der Weg Ab auf den Berg. Auch Luxemburg hat schwindelerregende Grat- wanderungen, spektakuläre Felsen, mit saftige Wiesen, rauschende Bäume auf Hochplateaus zu bieten. Freunden Der 52 Kilometer lange „Lee Trail“ im Norden des Landes ist Auftakt des über die Landesgrenzen hinausgehenden „Escapardenne“- Weitwanderwegs. Drei Freunde haben ihn für sich entdeckt. Fotos ALFONSO SALGUEIRO 34 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 35
Der Trail führt den Wanderer über steile Pfade und schmale Felskämme am bewaldeten Tal der Sauer und der Wiltz entlang. Los geht es in Ettel- brück, Ziel ist Kautenbach. Zu entdecken gibt es gleich mehrere sehenswerte Aussichtspunkte, so etwa den Sauerschleifenblick von der Gringlee, Lipperscheid. Die Etappen des „Escapardenne Lee Trail“ sind in drei Tagen für geübte Hiker gut zu machen. Rucksack auf die Schultern und los. Abtauchen, raus aus dem Alltag, rein ins Naturerlebnis im „Éislek“. 36 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 37
Die weiße Welle auf blauem Die drei Freunde sind begeisterte gen gesprochen haben soll. Von auf das Schloss von Burscheid Wanderer und Outdoor-Fans: dort oben bietet sich der erste genießen, das über der Szenerie Hintergrund ist die Markierung Alfonso Salgueiro, 49 Jahre alt Postkartenblick auf die Sauer, die thront. An diesem Tag liegt leichter des „Escapardenne Lee Trail“. und freier Fotograf, lebt seit 2001 sich durchs grüne Tal schlängelt. Nebel über dem Fluss. Nicht um- „Lee“, das heißt „Fels“. in Luxemburg; Josh Dauphinee Ab hier geht der „Lee Trail“ steil sonst hat der französische Schrift- In Luxemburg gibt es viele aus Kanada, 38, macht den „Lee bergauf weiter, über ein Hochpla- steller Victor Hugo das Schloss 1871 Orts- und Flurnamen mit diesem Trail“ heute zum ersten Mal; der teau und wieder hinunter, vorbei gemalt, denn Romantik, Schlösser Wort – besonders oft im Norden Ire Ciarán Mackin, 36, freut sich, am Dörfchen Michelau. Nächster und Nebel gehören eng zusammen. zusammen mit den anderen den Postkartenblick zum Ende der und in der „Kleinen Luxemburger mitunter abenteuerlichen „Lee Etappe, diesmal auf Schloss Bur- Schweiz“, dem „Müllerthal“. Trail“ kennenzulernen. „Mal sehen, scheid von der „Gringlee“, dem 2. Etappe: ob ich fit genug bin“, sagt Ciarán. „grünen Felsen“, aus. „Lee“, das Picknick mit heißt „Fels“. In Luxemburg gibt es 1. Etappe: viele Orts- und Flurnamen mit die- Napoleon und sem Wort – besonders oft im Norden Postkartenblicke und in der „Kleinen Luxemburger „Der Finger Gottes“ Schweiz“, dem „Müllerthal“. und steile Anstiege Die zweite Etappe ist mit über Letzter Halt: „Bourscheid Moulin“. 19 Kilometern und mehr als 900 Ein Auf und Ab ist es von Anfang Wer einen kurzen Abstecher auf Höhenmetern die wohl anstren- an. Von Ettelbrück aus geht es den Campingplatz macht, kann gendste des Trails. Sie startet beim nach einem Croissant erst mal mit der Sauer im Vordergrund Campingplatz, dann überqueren die gemütlich los, vorbei am Denkmal noch eine wunderbare Aussicht Wanderer die Gleise, es geht über des berühmten General Patton, einer zentralen Figur in der Ar- dennenschlacht. „Bourscheid Mou- lin“ ist ihr Tagesziel, dort wollen sie essen. In der Stille des Waldes und bei moderaten Anstiegen Alfonso, Josh und Ciarán kommen die Männer ins Plaudern. stehen vor dem Josh hat bereits in seiner Heimat Schaubild mit Kanada immer viel in der Natur der Landkarte und den Infos. unternommen. Der Ire Ciarán Die einzelnen freut sich generell über den vielen Elemente kann Wald in Luxemburg. „Den gibt es man drehen, in Irland so nicht“, sagt er. Dann aber irgend- wie ergibt alles gehen die Männer wieder schwei- keinen Sinn. gend nebeneinander her. Eine Frage der Perspektive: Einmal um das Die Stille der Natur tut gut – und Schild herum- die Anstiege werden steiler. Im- gehen, dann mer wieder hält Alfonso an, zückt setzt sich die die Kamera, stellt sein Stativ Karte richtig zusammen. Das auf, lichtet Blätter, Pilze, Bäume, sorgt für die kleine Details und große Ausbli- ersten Lacher cke ab. Ein altmodisches Schild, des Tages. das Alfonso fasziniert, weist zum Aussichtspunkt „Predigtstuhl“, wo der heilige Willibrord zu Gläubi- 38 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 39
einen Steilhang, vorbei am Dörf- klettert ein wenig unterhalb des „Spielkinder“ gibt es hier ein be- chen Burscheid bis hin zum ersten Fingers. Gefährlich sieht das aus. sonderes Highlight: den „Klangwee“, spektakulären Halt, dem „Napo- Aber er kommt heil zurück. einen Klang-Erlebnis-Weg mit leonsbäumchen“ auf dem Hochpla- 17 verschiedenen Stationen. Er teau, das auch „Napoleonsknäppchen“ Der nächste Aussichtspunkt ist beginnt in der Ortsmitte. Manche genannt wird. Hier pfeift der Wind, wieder ganz besonders geformt. lassen sich mit eigenen, aus Holz- denn außer dem Baum und der Bröselnde Schiefersteinplatten er- stöcken improvisierten oder ausge- Aussichtsplattform gibt es nichts, innern an Blätterteig. Wer darüber liehenen Sticks bespielen. Josh und das ihn stoppt. Der Baum ist ein kraxelt, kommt zur „Molberlee“: ein Cairán haben schon bei der ersten kämpferisches Symbol der Frei- schmaler, 500 Meter langer Pfad, Etappe Spaß: Haut man kräftig auf heit. Der ursprüngliche wurde 1811 links und rechts fällt der karg die flachen Metallgebilde, ertönen zu Ehren von Napoleon gepflanzt, bewachsene Fels steil ab. Luxem- die verschiedensten verrückten Ge- 1940 von den Nazis gefällt. 1941 burger Ardennen par excellence. räusche – elektronisch. Und sogar pflanzten die Menschen aus Bur- Um die „Molberlee“ herum wachsen das Lied „Das Wandern ist des Mül- scheid heimlich einen neuen – die viele verschiedene Pflanzenarten, lers Lust“. Passt ja. Es gibt aber auch Linde, die heute noch dort steht. darunter auch seltene – und die kontemplativere Klangspiele. Etwa Heidelbeere, auf Luxemburgisch die beeindruckende Holzkonst- Zurück im Wald wird wieder „Molbier“. Sie gab dem Grat seinen ruktion, an deren oberen Ende konzentriert gewandert: Ein steiler Namen. Wieder einmal genießen sich Windspiele sanft bewegen. Anstieg, teils mit Geländer, man die Männer die Ruhe. Bis ein Das ist Meditation. Auch Familien muss aufpassen, wo man hintritt. Mountainbiker vorbeiflitzt. Ner- mit Kindern sind hier anzutreffen. Der Weg führt vorbei am Aus- venkitzel findet man hier also auch. Denn den sechs Kilometer langen sichtspunkt „Rouschtert“ zum „Doigt In dem Dorf Hoscheid endet die Klangweg kann man unabhängig Der Aussichtspunkt de Dieu“, einem Felsen, der wie ein zweite Etappe. vom „Lee Trail“ gehen. „Predigtstuhl“. Von hier „Finger Gottes“ geformt sein soll. oben bietet sich einer der Alfonso ist froh über sein Weitwin- Alfonso, Josh und Ciarán lassen die kelobjektiv, mit dem er das bizarre 3. Etappe: Instrumente hinter sich. Der Lee Postkartenblicke des „Lee Trail“: die Sauer, die sich Gebilde ganz aufnehmen kann. Josh Klangweg für Trail führt weiter durch das Schlin- durchs grüne Tal schlängelt. legt sich derweil im Schatten des dertal. Es beherbergt die Kapelle „Fingers“ hin, und Ciarán überlegt Spielkinder und Saint-Michel, die romantische Ein- grinsend, welcher „Finger Gottes“ samkeit ausstrahlt – ebenso wie das das hier sein könnte und was Gott Bier vor den Geisterdorf Oberschlinder, in dem den Wanderern damit sagen will. Holz-Pods niemand mehr lebt. Von früher 20 Auf der „Hockslee“ machen die Ein bisschen außer Atem sind die Häusern stehen nur noch zwei, der drei ein Picknick. Wurst, Schinken, Männer schon, doch die Laune ist Von Hoscheid nach Kautenbach letzte Bewohner zog 1948 weg – nach Käse, Brot, ein Schluck Wasser ̶ ungebrochen gut. Josh steht auf und sind es knapp 15 Kilometer. Für dem entbehrungsreichen Zweiten Glück kann so einfach sein. Weltkrieg. Bereits vor der Arden- nenoffensive waren viele Bewohner in die USA ausgewandert. Die zweite Etappe ist Auch die dritte Etappe enttäuscht mit über 19 nicht, was spektakuläre Aussichts- Kilometern punkte angeht. Über 50 Kilometer und mehr als Weg sind geschafft. Unten fährt ein 900 positiven Höhenmetern Zug vorbei und hält am Bahnhof die wohl Kautenbach – der letzten Station. anstrengendste Jetzt ist es nicht mehr weit. Die des „Lee Trail“. Sonne geht unter. Bergab geht es schnell. 40 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 41
Der 52 Kilometer lange Etappen- wanderweg gehört zu den „Leading Quality Trails – Best of Europe“. Er führt durch eine abwechslungs- reiche, malerische und teils noch sehr ursprüngliche Landschaft, wo man entschleunigen und die Gedanken schweifen lassen kann. Wer einen kurzen Abstecher auf den Campingplatz „Bourscheid Moulin“ macht, kann mit der Sauer im Vordergrund eine wunderbare Aussicht auf das Schloss genießen, das über der Szenerie thront. 42 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 43
Escapardenne Höhepunkte: Kautenbach Hoscheid Über 50 Kilometer Weg sind geschafft. Der Campingplatz Lee Trail: „General Patton-Denk- Schlindermanderscheid Kautenbach lockt mit seinen mal“, Ettelbrück. Adresse: Goebelsmühle urigen Holz-Pods. Vor so 2.000 Höhenmeter Avenue J.-F. Kennedy, Lipperscheid auf 52 Kilometern L-9053 Ettelbrück Burscheid-Mühle einem Pod trinken die drei ihr Beeindruckende „Schloss Burscheid“ etwas Burscheid wohlverdientes Bier. Auf die Aussichtspunkte abseits des Weges Michelau Freundschaft. Der „Lee Trail“ bietet naturnahe „Leading Quality Trails – Fernsicht vom „Napo- Wege mit weniger als 20 Prozent Asphaltbelag. Geeignete Wander- Best of Europe“-Zertifikat leonsknäppchen“. Höchste kleidung und eingelaufene Wander- Herausragende Erhebung auf dem Wan- schuhe sind auch deshalb notwendig. Naturräume derweg Erpeldingen Wegweiser: weiße Welle Sauerschleifenblick auf blauem Hintergrund; von der „Gringlee“, Lip- Ettelbrück identisch mit denen des perscheid. Parkmöglich- „Escapardenne Éislek Trail“ keit am „Hotel Leweck“ in und in beide Richtungen Lipperscheid markiert Nahezu alpiner Bergkamm „Molberlee“, Drei Etappen: Hoscheid Panorama-Aussichts- 1. Von Ettelbrück bis punkt „Hockslee“, Kauten- Burscheid-Mühle: 17,8 km; bach Schwierigkeit: schwer 2. Von Burscheid-Mühle bis Hoscheid: 19,3 km; Schwie- Praktische rigkeit: schwer Infos: 3. Von Hoscheid bis Kautenbach: 14,6 km; Kostenfreie Parkplätze Schwierigkeit: mittel am Bahnhof Ettelbrück und Bahnhof Kautenbach Mit Ankunft in Kauten- Zug- und Bus- bach können ambitionierte verbindungen unter Wanderer auch gleich den www.mobiliteit.lu. Seit März „Escapardenne Éislek Trail“ ist der öffentliche Nahver- beginnen, der von dort kehr in Luxemburg gratis! startet. Beide Wanderwege Genügend Essen und gehören zu „Leading Quality Trinken mitnehmen - Trails – Best of Europe“ und unterwegs gibt es nur haben eine Gesamtlänge wenige Verpflegungs- von 158 km. In Luxemburg möglichkeiten immer nahe der Zugstrecke Pauschalangebot und somit optimal erreich- „Wandern ohne Gepäck“ bar schlängelt sich der möglich Fernwanderweg durch das Detail-Informationen, Ardennermassiv und lockt Kartenmaterial und mehr: sportliche Wanderer auf Telefon: (+352) 29 04 04 1 der Suche nach ursprüng- info@escapardenne.eu licher Natur. www.escapardenne.eu 44 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 45
Outdoors Passion CAMPING AM WASSER Die Natur erwacht, Vogelgezwit- © BIRGIT PFAUS-RAVIDA scher mischt sich in die morgendli- che Ruhe. Wird eine Forelle oder ein Hecht anbeißen? So ein wassernahes Erlebnis kann man direkt auf den Campingplätzen Luxemburgs haben, etwa im „Éislek“ auf dem Camping- platz Bissen bei Heiderscheider- grund, dem „Camping du Nord“ bei Goebelsmühle oder dem „Camping Toodlermillen“ bei Tadler, im „Müller- thal“ auf dem „Camping Wies-Neu“ bei Dillingen oder auf dem „Camping de la Rivière“ in Reisdorf. Dort wird die Angler sind gern gesehene Gäste auf den ganze Saison über geangelt. Campingplätzen entlang der Flüsse. Hier versucht einer sein Glück in Burscheid. Die Plätze direkt am Wasser bieten aber natürlich noch viel mehr. Stand Up Paddling wie in Rosport und Ka- jakfahren wie in Dillingen gehören ebenso zu beliebten Aktivitäten wie Mountainbiking und Wandern. Die meisten Campingplätze sind direkt an das sehr gut ausgebaute Wanderwegenetz angeschlossen, das auch über die Grenzen des Großher- zogtums hinausgeht. Wer möchte, Let it flow! kann von seiner Campingbasis aus mit dem Auto oder dem kosten- losen öffentlichen Nahverkehr das Land erkunden, denn keine Distanz Camping am Wasser hat immer eine besonders entspannende Die Mosel, die Sauer, die Our, die Alzette — und beruhigende Wirkung - etwa auf dem „Camping Val d‘Or“. Flüsse, an denen es sich gut erholen lässt. Und was kann entspannter sein, als direkt bei Sonnenaufgang aus dem Zeltoder dem Wohnwagen zu klettern, leichten Dunst über dem Wasser zu spüren und seine Angel auszuwerfen? Fotos MARCO LAGEMAAT 46 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 47
© CAMPING VAL D’OR © CAMPING WIES-NEU © CAMPING DU NORD ist zu groß, um das Ziel nicht bei Rund ums Wasser kann einem Tagesausflug zu erreichen. man ganz unterschiedliche Es locken unter vielem anderen Aktivitäten ausprobieren, Schloss Vianden, die Abteistadt ob Dämmebauen oder Paddeln. Echternach und die Hauptstadt Luxemburg. Oder man bleibt mit der Familie für ein paar Tage auf einem der über 80 Plätze und genießt die wunderbare Natur und die sehr gute Infrastruktur. Und wer kein Zelt, keinen Wohn- wagen und kein Wohnmobil besitzt oder es einfach bequemer haben will, kann auf die vielfältigen fest installierten Übernachtungsmöglich- keiten zurückgreifen, ob auf Schlaf- Holzfässer, Pods, Tipis oder urige Chalets wie etwa auf dem „Camping © CAMPING BISSEN Bleesbruck“ bei Diekirch in den Luxemburger Ardennen oder auf dem Campingplatz „Route du Vin“ in Grevenmacher, direkt an der Mosel. Dort kann man sich dann auch ein gutes Tröpfchen Wein gönnen und es abends zum Sonnenuntergang vor dem Zelt genießen. Besuchen Sie uns das ganze Jahr über in Befort und lassen Sie sich begeistern Renaissanceschloss & Mittelalterburg Weitere Informationen: www.camprilux.lu Wassersport und Segelschule: auf dem Stausee in Lultzhausen. www.basenautique.lu Wasserkraft im Pumpspeicher- 24, rue du Château L-6313 Beaufort Luxemburg | T. (+352) 83 66 01 | contact@beaufortcastles.com werk: In Vianden kann man das erleben. www.seo.lu BEAUFORTCASTLES.COM 48 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG
Open ond Diverse JUGENDHERBERGEN IN LUXEMBURG Lange vorbei die Zeiten, in denen Rundum sich stets mehrere Übernachtungs- gäste ein spartanisches Zimmer und eine Toilette mit anderen auf dem Gang teilen mussten. Heute sind Jugendherbergen mit ihren verschie- gut drauf denen Zimmergrößen, fairen Prei- sen und einem Komplett-Angebot inklusive vollwertiger Mahlzeiten in den „Melting Pot“-Restaurants eine lohnende Alternative zu Hotels und anderen Beherbergungsarten. „Wir haben auch Business-Gäste, die morgens im Anzug unsere Jugendherberge in der Stadt in Richtung Kirchberg verlassen“, sagt Peter Hengel, Direktor des Verbandes der luxemburgischen Ju- gendherbergen. „Aber natürlich sind Action großge- nach wie vor Familien und Gruppen schrieben: In der unsere Hauptklientel“, fügt er hinzu. Sportjugendher- berge Echternach gibt es neben Die Jugendherberge Remerschen Spaß und einer 14 Meter hohen Kletterwand wurde vom Star-Architekten-Team Hermann & Valentiny rund um die unter anderem eine Gemeinschaft Trampolinanlage. Struktur eines ehemaligen Nonnen- klosters erbaut. Das kleine Winzerdorf In der Nähe ver- selbst ist dank seiner Baggerweiher Neun Jugendherbergen gibt es spricht der See beliebtes Ziel bei Badegästen. Wer derzeit in Luxemburg. Die meisten Erholung, Spaß draußen Ruhe sucht, wird sich im Na- und Spiel. turschutzgebiet „Haff Réimech“ wohl- von ihnen sind topmodern und fühlen. Wissenswertes rund um Flora sehr gut ausgestattet. Jede hat ihre Mit Freunden und und Fauna kann man dort im Natur- Besonderheiten – ob Kletterwand schutzzentrum „Biodiversum“ erfahren. oder Indoor-Spielplatz. Allen ge- Familie Spaß haben, meinsam ist eine Philosophie, die man vielleicht am besten mit „rund- klettern, Tischtennis um gut drauf“ beschreiben kann. Animateure organisieren Events wie spielen, wandern, Besichtigungen von Sehenswürdig- keiten, thematische Wanderungen Naturerlebnis oder oder Klettertouren, bei denen neben Spaß und Gemeinschaftserleb- Citylife gleich neben- nis auch immer der pädagogische Aspekt eine Rolle spielt. Große an – das alles und Themen und viel mehr als ein Trend sind generell bei allen Jugend- herbergen Nachhaltigkeit und noch mehr bieten Umweltschutz. In Hollenfels wurde ein Kühlschrank im Ort aufgestellt, die Jugendherbergen. in dem zu viel gekochtes Essen aus der Herberge günstig verkauft und Fotos LUXEMBURGISCHE JUGENDHERBERGEN damit nicht mehr weggeworfen 50 LUCI INSPIRING TRAVEL STORIES FROM LUXEMBOURG 51
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