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Pfarrverband Q St. Quirin M St. Michael Pfarrbrief 7. Jahrgang März 2021 Frisst das Virus unsere Gemeinden auf? Impuls | Nachwuchs | Statistiken | Glaubenszeugen
Ausgabe 1/2021 Inhalt Editorial 03 Ist Ostern dieses Jahr ein Grund zum Jubeln? 04 Frisst das Virus unsere Gemeinden auf? 06 Umfrage – Wie pflegen Sie Beziehungen und halten gleichzeitig Abstand? 09 Kleinkinder-Kirche in St. Quirin unter neuer Leitung 12 Abschied von Patricia Langenmantel 14 Der Kleine Quirin – Frauen im Gottesdienst 15 Vermischtes 17 Alle sollen eins sein, damit die Welt glaubt 20 Damals 21 Glaubenszeugen – Pauline Marie Jaricot 24 Die Gemeinden des Pfarrverbands 2020 26 Termine und Veranstaltungen 29 Bilder aus dem Gemeindeleben 32 Die Kar- und Ostertage im Pfarrverband 36 Impressum Redaktion: Dr. Klaus Bichlmayer (kb), Max Geierhos (mg), Klaus Götz (kg), Regina Jooß (rj), Beate Kleiner (bk), Edith Matyschik (em), P. Abraham Nedumthakidy (an), Dr. Heidemarie Seitz (hs), Dr. Josef Weiß-Cemus (jw) Herausgeber: Pfarrverbandsrat St. Quirin-St. Michael, Ubostraße 5, 81245 München V. i. S. d. P.: Dr. Klaus Bichlmayer, Walter-Schnackenberg-Weg 11, 81245 München, Tel. 863 47 47 St. Quirin • St. Michael • 1/2021 Druck: Geiselberger Altötting; Auflage: 6150 Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 21. Juni 2021 Der Pfarrbrief erscheint auch im Internet: www.quirin-aubing.de | www.michael-lochhausen.de Seelsorgeteam für St. Quirin und St. Michael P. Abraham Nedumthakidy, Pfarradministrator Tel. 89 13 66 910 Gerhard Liebl, Gemeindereferent Tel. 0171 561 88 04 Pfarrbüro St. Quirin Tel. 89 13 66 910 Pfarrbüro St. Michael Tel. 89 13 63 0 2
Editorial Liebe Leserinnen und Leser! R aus! Die ersten warmen Sonnenstrah- len spüren. Sich frei fühlen. Die Natur genießen. Die Grillsaison eröffnen. Freunde te, für die Mission der Kirche zu beten und zu spenden, berichtet Klaus Götz. Es han- delt sich um die Französin Pauline Marie treffen. Wieder Gottesdienste besuchen Jaricot, deren Seligsprechung für das Jahr und am Gemeindeleben teilhaben. Wün- 2022 zu erwarten ist. sche bzw. Bedürfnisse, die besonders jetzt Was erwartet Sie noch in dieser Pfarr- in Zeiten des Lockdowns viele Menschen briefausgabe? Wie immer zeigen wir Ihnen teilen. Doch die Rückkehr zur „Normali- Bilder aus unserem Gemeindeleben und tät“ und zu mehr Freiheit verlangt von uns geben Ihnen viele wichtige Informationen. weiterhin Geduld, Disziplin, Vertrauen und letztlich Hoffnung auf bessere Zeiten. Um das Thema Hoffnung geht es auch gleich zu Beginn dieses Pfarrbriefs: Auf den Impulsseiten lesen Sie hierzu einen Artikel von Pater Abraham, der zum Nach- und Weiterdenken inspiriert. In der Lockdown-Zeit Beziehungen zu pflegen, stellt viele von uns vor besondere Herausforderungen. Wir wollten deshalb wissen, wie es Ihnen gelingt, Beziehungen zu pflegen und dabei gleichzeitig Abstand zu halten. Antworten hierzu erhalten Sie Darunter fällt auch die Verabschiedung von in unserem Umfrageteil dieses Pfarrbriefs. Patrizia Langenmantel, Organistin und Lei- Und weitergedacht: Wie sieht „Beziehun- terin des Jugend- und Kinderchors in St. gen pflegen“ in Zukunft auf Gemeinde- Quirin, von der uns Max Geierhos näher ebene aus? Kommen wir in den nächsten berichtet. Neben einem geistlichen Pro- St. Quirin • St. Michael • 1/2021 Jahren verstärkt im virtuellen Raum zusam- gramm für die Fastenzeit von Beate Kleiner men? Dieses Thema beleuchtet Klaus Bichl- erhalten Sie u. a. auch Informationen zur mayer im Leitartikel dieser Ausgabe. Erstkommunion und Firmung, zu Konzert- Mit Edith Matyschik begeben wir uns veranstaltungen, zu Gottesdiensten an den auf eine Zeitreise, indem sie uns erzählt, Kar- und Ostertagen und zum 3. Ökumeni- wie es vor 50 und 100 Jahren bei uns war. schen Kirchentag, der heuer digital stattfin- Unter der Rubrik „Der Kleine Quirin“ greift den wird. sie aber auch ein brandaktuelles Thema Wir wünschen Ihnen viel Freude beim auf: Frauen in der Kirche. Lesen! Über eine ganz besondere Frau, die mit Ihre Pfarrbriefredaktion ihren Ideen, ihrem Charisma und ihrer Für- sprache 2,4 Millionen Menschen motivier- Bild: Martin Manigatterer, pfarrbriefservice.de 3
Impulsseite Ist Ostern dieses Jahr ein Grund zum Jubeln? W enn dieser Osterpfarrbrief veröffent- licht wird, ist es nicht mehr weit bis zum Beginn der Heiligen Woche. Ich bin mir geliebter Menschen, sondern auch dessen, was sie über Jahre oder gar Jahrzehnte aufgebaut haben. Wie vielen mag an Os- ziemlich sicher, dass wir diese Woche heu- tern mehr nach einem „Mein Gott, mein er anders, vermutlich intensiver, erleben Gott, warum hast du mich verlassen“ als werden als in den vergangenen Jahren. Ich nach einem Halleluja zumute sein! Der Sta- denke da zuerst einmal an den Karfreitag. chel des Todes ist plötzlich mitten im Le- Es gibt die Aussage, die Welt durchlebe seit ben zu spüren. Vielleicht hatten wir vor der Monaten einen globalen Karfreitag. In der Pandemie das Gefühl, das Leben in unserer Tat verbindet der Karfreitag 2021 das Lei- Konsum- und Wohlstandsgesellschaft ken- den und Kreuz Jesu mit den Leiden unserer ne keine Grenzen. Der Tod geriet oft in Ver- Zeit: Einsamkeit und Krankheit, den Tod un- gessenheit. zähliger Menschen, der Ungewissheit über Und so steht mancher wie die Frauen die Zukunft, der Aussichtslosigkeit vieler am Grab ratlos an den Abgründen des Le- Menschen weltweit. Ist dann nicht gerade bensweges und starrt in eine beängstigen- das Kreuz Jesu der richtige Ort, an dem wir de Leere. Kann man jemanden, der solch unsere Ohnmacht, Angst und Erschöpfung eine existenzielle Krise durchlebt, auf ein abladen können? Nicht wenige Menschen Leben nach dem Tod vertrösten? können im Nachgehen des Kreuzwegs Jesu Wer in Jerusalem den österlichen Spu- und dem Betrachten seines Kreuzes Trost ren nachgeht, erlebt eine Überraschung: und Ermutigung finden. Gott selbst ist ih- Der Ort der Kreuzigung und die Stelle, an nen da für ihr eigenes Leben ganz nahe. der das Grab Jesu verehrt wird, liegen nah Für viele Menschen bleibt dieser Gott beieinander. Nur wenige Meter trennen aber auch – gerade an den Karfreitagen ih- Golgota und den Ort der Auferstehung. res Lebens – verdunkelt. Beide Orte befinden sich heute in ein und Als Christen leben wir aus dem Glauben, derselben Kirche. Die Grabeskirche, oder St. Quirin • St. Michael • 1/2021 dass auf den Karfreitag der Ostermorgen besser die Auferstehungskirche, wie sie folgt. Aus dem Dunkel der Nacht und des von den orthodoxen Christen genannt Todes heraus gehen wir dem Licht von Os- wird, verbindet das Geheimnis von Tod und tern entgegen. Das Leben siegt über den Auferstehung Jesu. Damit ist diese Kirche Tod! Wir sind mit Christus zum Leben be- zu einem Bild dafür geworden, wie eng Tod stimmt. und Leben, Leid und Freude miteinander Schön und gut, mag mancher denken. verbunden sind. Aber was hilft mir das jetzt im Hier und Was aber bedeutet das für uns, die wir Heute? Spielt Auferstehung erst nach dem heuer Ostern während der Corona-Pan- Tod eine Rolle? Es gibt schließlich auch ein demie feiern? Gibt es eine Hoffnung über Leben vor dem leiblichen Tod. Nicht weni- den Tod hinaus oder bleiben wir beim Kar- 4 ge erleben derzeit nicht nur das Sterben
freitag stehen? Ist Ostern dieses Jahr ein aus der linken Hosentasche und steckte sie Grund zum Jubeln? in die rechte Hosentasche. Eine fröhliche Ich denke, gerade an diesem Osterfest Begegnung auf der Straße, ein köstliches brauchen die Menschen mehr denn je die Brot, ein Moment der Stille, das Lachen Botschaft der Auferstehung, um die Gräber der Menschen, eine Tasse Kaffee oder Tee, der Einsamkeit, Überforderung und Resig- eine Berührung des Herzens, ein schatti- nation verlassen zu können. Das Bekennt- ger Platz während der Hitze – für alles, was nis „Christus ist wahrhaft auferstanden“ seine Sinne und sein Herz erfreute, ließ er ist keine Illusion, sondern der tiefste Grund eine Bohne von der einen in die andere Ho- unserer Hoffnung. Allerdings ist es nicht einfach, in schwie- rigen Zeiten die Hoffnung lebendig zu er- halten. Wie oft wurde uns im vergangenen Jahr Hoffnung auf bessere Zeiten gemacht und dann gab es doch wieder nur Enttäu- schung und zunehmend Frust. Können wir da hoffnungsvolle Botschaften überhaupt noch hören, ihnen Glauben schenken? Oder überwiegt inzwischen die negative Sicht in unserem Leben? Foto: an In meiner Predigt zum Beginn der Fas- tenzeit habe ich die Gottesdienstbesucher eingeladen, anstatt der in der Fastenzeit sentasche wandern. Am Anfang kam das üblichen Verzichte am Ende jeden Tages nicht so oft vor. Aber von Tag zu Tag wur- die Gedanken bewusst auf das Positive den es mehr Bohnen, die von der linken in und Hoffnungsvolle, das es für sie an die- die rechte Hosentasche wanderten. Schon sem Tag gab, zu richten. Schließlich ist die der Duft der frischen Morgenluft oder der Fastenzeit die Vorbereitung auf Ostern, Gesang der Vögel, das nette Gespräch mit das Fest der Auferstehung, und damit die jemandem reichte, dass eine Bohne von hoffnungsvollste und frohmachendste Bot- der linken in die rechte Tasche wanderte. schaft überhaupt. Bevor er am Abend zu Bett ging, zählte er St. Quirin • St. Michael • 1/2021 Ich bin mir sicher, dass wir auch nach die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Ostern positive Gedanken dringend benö- Und bei jeder Bohne konnte er sich an das tigen. Und so möchte ich Ihnen die nachfol- Gute erinnern. Zufrieden und glücklich gende kleine Geschichte mit auf den Weg schlief er ein – auch dann, wenn nur eine durch die kommende Zeit geben. Bohne die Tasche gewechselt hatte. Es war einmal ein alter Mann, der steck- Ich wünsche Ihnen Gottes Segen aus der te jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in Feier der Heiligen Woche und des Osterfes- seine linke Hosentasche. Immer, wenn er tes. Die Hoffnung aus der Auferstehung während des Tages etwas Gutes erlebte, möge Ihnen Mut und Kraft für die kom- wenn ihm etwas Freude bereitete oder mende Zeit schenken. wenn er einen Glücksmoment empfunden Alles Gute für Sie und Ihre Lieben! hatte, immer dann nahm er eine Bohne P. Abraham Nedumthakidy 5
Thema Frisst das Virus unsere Gemeinden auf? V iele Fernsehfilme über Landschaften und Tiere, die man sich zur Zeit – des Fernwehs wegen – mehr als sonst ansieht, können, dass nicht die nächste Mutation, eine Art „Überlebensstrategie“ auf der Sei- te des Virus, auf der Matte steht, wird die widmen sich in vielen Variationen immer gewohnte Normalität nicht zurückkehren, wieder auch diesen Themen: dem spekta- wenn sie denn überhaupt wiederherstell- kulären Werben und Kämpfen um einen bar sein wird. Insbesondere die digitale Partner und der Jagd nach Nahrung. Nicht Technik hat bereits Räume für neue For- selten entwickelten im Laufe der Evolution men der Kommunikation, der Verwaltung die Schwächeren Überlebensstrategien, und des Lernens eröffnet, die schon jetzt um die Art vor den Höheren in der „Nah- den Alltag verändert haben und sich nicht rungskette“ zu schützen: Sich anpassen mehr zurückdrehen lassen werden. an die Umgebung bis zur Unkenntlichkeit, In unseren Kirchengemeinden hat die sich verstecken hinter einem Panzer, Nach- Pandemie ebenfalls tiefe Spuren hinterlas- kommen in großer Zahl produzieren oder sen. Vor einem Jahr, in der Fastenzeit 2020, gar Feinde mit Giftstoffen abwehren – eine in der Karwoche und an Ostern, waren die Methode, die auch im Pflanzenreich vor Kirchen zwar offen, aber Gottesdienste der Ausrottung durch Fressfeinde schüt- waren in der wichtigsten Zeit des christli- zen soll. chen Kirchenjahrs untersagt. Als Anfang Auch die Pandemie, die uns seit einem Mai Gottesdienste wieder gefeiert werden Jahr weltweit im Griff hat, löste Überle- durften, taten sich in den Kirchenbänken bensstrategien ganz unterschiedlicher Art sehr große Lücken auf – nicht nur wegen aus, um ihrem krankmachenden oder töd- des eingeschränkten Platzangebots, son- lichen Potenzial zu entgehen. In der Rück- dern weil viele sich nicht mehr trauten schau mutet das anfängliche Gerede von mitzufeiern, aus Angst sich anstecken zu der Herdenimmunität, die einfach durch können. Es dauerte bis in den Herbst, bis eine ungehinderte Verbreitung des Virus sich die Zahl der Mitfeiernden auf einem St. Quirin • St. Michael • 1/2021 zu erreichen sei, geradezu abenteuerlich Level einpendelte, der vielleicht noch ei- an. Das Wissen über dieses winzige Stück nem Drittel eines langjährigen Mittels ent- genetischen Materials, dessen Wandelbar- sprach. Bis auf ein kurzes Aufflackern der keit und die Möglichkeiten, Menschen da- Hoffnung auf wieder bessere Zeiten bei der vor wirkungsvoll zu schützen, hat in kurzer Wiedereröffnung des Pfarrheims St. Quirin Zeit enorm zugenommen. Die berühmten im Oktober 2020 liegt auch das Leben der AHA-Regeln haben die meisten von uns tief Gemeinden St. Quirin und St. Michael au- verinnerlicht. In den nächsten Monaten ßerhalb der Gottesdienste weitestgehend werden hoffentlich flächendeckende Imp- brach. Staatlich verordnete und von der fungen Erleichterungen bringen, bei uns, Diözesanleitung mitgetragene Versamm- aber auch in den ärmeren Regionen der lungsverbote als Teil der Anti-Pandemie- 6 Welt. Doch solange wir nicht sicher sein strategie behindern bis heute auch pasto-
ral wichtige Bereiche wie die Vorbereitung Aufgaben zu übernehmen, die Spaß ma- zur Erstkommunion und zur Firmung. chen, der eigenen Lebenssituation (z.B. Schon sehr bald in der gottesdienstlo- mit Kindern) entsprechen oder für die man sen Zeit vor einem Jahr machten sich im ein besonderes Talent einbringen kann. Münchner Westen ein paar Pfarreien auf Theologisch spricht man von den Charis- den digitalen Weg, indem sie sonntags Got- men, die zu einer lebendigen und glaub- tesdienste, über das Internet gestreamt, würdigen Ortskirche beitragen. Gut Feste aus Privaträumen zur Teilnahme anboten: organisieren zu können, beim Kleinkinder- Liturgisch korrekt mit immer zwei oder Gottesdienst etwas von seinem eigenen drei Mitwirkenden vor Ort, sozusagen als Glauben einfließen zu lassen oder sich für stellvertretende kleine Gemeinde. An Os- die Schwächeren am Ort zu engagieren, tern und in der Folgezeit bekamen die das sind einige der Fähigkeiten, von denen längst eingeführten und hochprofessio- eine Kirche vor Ort lebt – immer vor dem nell gestalteten Fernsehgottesdienste aus Hintergrund, dass darin nicht ihr eigentli- katholischen und evangelischen Gemein- cher Zweck besteht, sondern im Weitersa- den guten Zuspruch. Vom Wohnzimmer gen und Vorleben der guten Botschaft von aus konnte man gehaltvolle Predigten und der Liebe Gottes. ansprechende musikalische Gestaltungen Was aber, wenn die klassischen und ge- genießen und sich der Illusion hingeben, wohnten Formen von Gemeindeleben in einen Gottesdienst mitgefeiert zu haben, Zukunft so nicht mehr möglich sein wer- ganz privat, anonym und auf hohem ästhe- den, weil wir das Virus zwar beherrschen tischen Niveau. Sogar ein anschließender lernen, aber nicht mehr loswerden? Wenn Telefonkontakt mit einem der Seelsorger die lange Zwangspause von sicher mehr wurde angeboten. Da ließ es sich doch als einem Jahr das eigene Engagement für verschmerzen, nicht an der Austeilung der die Gemeinde relativiert, vielleicht jetzt Kommunion teilnehmen zu können, oder als Zeitverschwendung erscheinen lässt? nicht? Wenn wir die Angst vor der Gemeinschaft In Aubing und Lochhausen entschloss mit anderen nicht ablegen können? Wenn man sich erst kurz vor Weihnachten 2020, man inzwischen für sich gemerkt hat, dass gottesdienstliche Feiern aus den beiden es den Gottesdienstbesuch live eigentlich Kirchen, technisch so einfach wie möglich, gar nicht braucht? Hat das Virus das Poten- St. Quirin • St. Michael • 1/2021 über das Internet zugänglich zu machen. zial, unsere Kirchengemeinden aufzufres- Die Resonanz war, gemessen an den Zu- sen? Noch ist es vielleicht zu früh, Täter und griffszahlen, für das erstmalige Angebot er- Opfer eindeutig zu identifizieren. In einem mutigend. Über die Internetseiten der bei- Punkt sind sich Soziologen wohl schon ei- den Pfarrverbandsgemeinden konnte man nig: Die Pandemie und die reaktive Flucht sich einloggen – auch eine digitale Seite in die digitale Welt haben nur einen grund- von Kirche, die in den meisten Kirchenge- legenden Veränderungsprozess sichtbar meinden schon viele Jahre ganz selbstver- gemacht, der schon im Gange war, und der ständlich Standard ist, mal top, mal tech- auch die Welt des Glaubens und der Kir- nisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand. che verstärkt betreffen wird. Genauso, wie In einer Kirchengemeinde ehrenamtlich man dem Beginn des Buchdrucks erst viel mitzuarbeiten bedeutet normalerweise, später einen damit verbundenen Paradig- 7
menwechsel zuordnen konnte, scheint es sent zu sein. Verkündigung in der digitalen auch heute zu sein: Ein sich umfassend ver- Welt muss auf den dort wichtigen Prozess änderndes Weltbild wird auch der Kirche, des Gebens und Nehmens eingehen – Hin- unseren Gemeinden, einiges abverlangen. hören und Sprechen. „Jede Art von Ver- Unsere Abbruchsituation braucht neue, kündigung, die dieses aufmerksame Hin- noch unfertige Antworten, wenn Kirche hören nicht integriert, ist zum Scheitern und Glaube an das Evangelium im Span- verurteilt. Das gilt schon für die analoge nungsfeld zwischen Säkularisierung und und erst recht für die neue digitale Welt.“ vielfach aufkeimender Suche nach Geistli- (Klaus Douglass). Sich einzulassen auf die chem eine Rolle spielen sollen. digitale Welt wird aber auch einen neuen Der sogenannte Digitalisierungsschub, Typus von Kirche entstehen lassen: Die den die Pandemie als eine unserer Über- Grenzen der Ortskirche werden gesprengt, lebensstrategien ausgelöst hat, setzt auf bestehende Hierarchien werden sich auflö- das Prinzip, eine leibhaftige Anwesenheit sen. Es könnte eine Kirche entstehen, die am Arbeitsplatz, in Besprechungen durch nicht mehr von oben nach unten gedacht eine bildhafte Körperlichkeit zu ersetzen. wird. Kommunikation kann auf diesem Weg Schließen möchte ich mit einer Feststel- funktionieren, aber sie ist nicht komplett, lung von Klaus Douglass, die einer Zusam- entspricht nicht unserem Wesen. So muss menfassung einer Tagung über die digitale man auch hinter ein Streaming von Eucha- Kirche entnommen ist: „ ... Digitale Begeg- ristiefeiern ein Fragezeichen setzen, weil nungsformen sind keine bloße Notlösung es zwar ein gut gemeinter Ansatz ist, da- und auch kein Provisorium, das möglichst mit mehr einzuladen als in der Kirche zuge- bald hinter sich zu bringen ist. In ihnen lassen sind. Aber auch hier zeigt sich, dass zeichnet sich vielmehr ein Stück der Zu- die körperliche Anwesenheit, das Bewusst- kunft unserer Kirche ab. Wir tun gut daran, sein, mit anderen in der Kirchenbank zu be- offen darauf zuzugehen. Die Zukunft der ten und zu singen, nicht digital zu erzeugen Kirche wird analog und digital sein. Beides oder zu ersetzen ist. darf und wird nicht gegeneinander stehen. Eine digitale Gemeinde, eine digitale Kir- Nur Hand in Hand miteinander werden wir che wird als solche nicht lebensfähig sein. ausführen, was Jesus uns aufgetragen hat: Sie weist trotzdem auf einige, für die Zu- allen Menschen in Wort und Tat das Evan- St. Quirin • St. Michael • 1/2021 kunft der Kirche wichtige Aspekte hin: In- gelium zu bringen.“ ternetseiten allein werden nicht genügen, um in den digitalen Räumen als Kirche prä- kb Ein Mensch ist ein Mensch durch andere Menschen; in Isolation kannst du nicht Mensch sein; Mensch bist du nur in Beziehung zu anderen Menschen. Bischof Desmond Tutu 8
Umfrage Wie pflegen Sie Beziehungen und halten gleichzeitig Abstand? E ine interessante Frage in dieser beson- deren Zeit. Das Pflegen von Beziehun- gen ist schwieriger geworden, bedarf mehr sammengekommen – Familientreffen digi- tal, eine Premiere. Gleichzeitig aber verschicken wir auch Eigeninitiative und muss besser geplant viel mehr Post als bisher: Briefe, Fotos, Bas- werden. teleien, kleine Aufmerksamkeiten, weil es Meine sozialen Kontakte beschränken einfach so schön ist, Post zu bekommen, sich seit Pandemiebeginn überwiegend auf wenn man viel zu Hause ist. das familiäre und berufliche Umfeld, d.h. Haus- und Grundstücksverwalterin (IHK), ich treffe regelmäßig meine Eltern und mei- 35 ne Kinder sowie meine Arbeitskolleg:innen. In diesem Kreis bin ich mir relativ sicher, dass alle verantwortungsvoll mit der Situa- tion umgehen und somit das Infektionsrisi- I ch denke, für uns alle sind die Beschrän- kungen im täglichen Umgang mit unse- ren Freunden und der Familie ungewohnt. ko geringer ist. Dieses Einschätzen meines Aber gerade in der jetzigen Zeit finde ich es Gegenübers, wie verantwortungsvoll ver- besonders wichtig, im Kontakt und im Aus- hält er/sie sich, gehört seit einem Jahr zu tausch zu bleiben. Ich versuche, mich regel- den Überlegungen vor jedem Treffen dazu. mäßig bei Freunden zu melden. Ich telefo- Zu allen anderen halte ich Kontakt über niere viel mehr, oft sehr lang, und nutze im die sozialen Medien oder habe das gute, Internet verschiedene Plattformen zur Vi- alte, schon fast vergessene Telefon wie- deotelefonie um mein Gegenüber – wenn derentdeckt. Vorteil ist, dass die meisten auch nur virtuell – zu sehen. Bei mir ist die Menschen gut daheim zu erreichen sind. Kommunikation zugegebenermaßen oft Nichtsdestotrotz sehne ich die Zeit herbei, sehr digital. Das ist natürlich von Vorteil, da wo wieder spontane Begegnungen ohne man so den vorgegebenen Beschränkun- Distanz möglich sind, wo man die beste gen gerecht wird. Dadurch, dass ich jedoch Freundin mal wieder in den Arm nehmen viel mehr zu Hause bin, habe ich so einen St. Quirin • St. Michael • 1/2021 kann und nicht immer Angst vor einer An- Weg für mich gefunden, trotz Abstand am steckung haben muss. Leben meiner Freunde und der Familie teil- Weiblich, 48 zunehmen. Und wenn es manchmal auch nur eine kurze WhatsApp oder SMS ist, in W ir sind als Familie digitaler und ana- loger zugleich geworden. Zum einen führen wir privat viel mehr Videotelefona- der ich nachfrage, ob alles in Ordnung ist, ist das für mich ein Zeichen, dass ich an die- se Person denke. Andererseits ersetzt es te als zuvor – mit den Großeltern unseres für mich natürlich nicht den persönlichen Sohnes innerhalb Münchens, aber auch mit Umgang, den wir hoffentlich bald wieder dem Teil der Verwandtschaft, der weiter ausgiebig und gemütlich pflegen dürfen. entfernt wohnt. Einmal sind sogar mehre- weiblich, 36 re Familien über Generationen hinweg zu- 9
D ie meisten Mitschülerinnen höre oder sehe ich nur bei den Teams-Konferen- zen der Schule. Gemeinsames Spielen mit ne Freunde und Familienangehörigen auch immer wieder mal anzurufen. Man wird ja schon etwas träge und muss ein bisschen Freunden läuft jetzt leider über Online- aufpassen, dass sich nicht alles nur noch Plattformen wie die Brettspielwelt, Tab- um sein eigenes Heim und die eigene Fa- letopia oder Skribbl. Ab und zu treffe ich milie dreht: Arbeiten zu Hause, Schule zu mich mit einem Freund, um draußen Stra- Hause, Sport und Musikunterricht zu Hau- ßentennis zu spielen. Da sind wir weit ge- se – man richtet sich eben auf ein virtuelles nug auseinander. Oder wir schauen zu Leben daheim ein. Ich habe mir schon ab zweit einen Film an. Dabei sitzt dann jeder und zu einen Schubs geben müssen, mich an einem anderen Ende unseres langen bei Leuten zu melden. Wenn man sich dann 4-Personen-Sofas. aber austauscht, spürt man, wie gut das Schülerin, 14 tut. Ein Spaziergang mit einer Freundin – mit Abstand und nur zu zweit – zählt der- D as hängt, glaube ich, sehr davon ab, wie viel an körperlicher Anwesenheit und Nähe die Pflege einer Beziehung braucht. zeit zu den kleinen Highlights des Alltags. Berufstätige Mutter, 49 Wer fit ist im Gebrauch eines „Wisch-Te- lefons“, eines Computers mit einer Kom- munikationssoftware, wird viele Kontakte B eidem gerecht zu werden fällt mir im- mer schwerer. Natürlich kann man Be- ziehungen auf Abstand pflegen, mit dem auch ohne direkten Austausch am gemein- Telefon. Aber zusätzlich einen Brief oder samen Tisch pflegen können. Ich versuche eine Karte habe ich trotz alledem bis jetzt auf diesen Wegen, schon lange vor Corona, noch nicht geschrieben. Und ich erwische mit Verwandten oder Freunden, die irgend- mich dabei, dass man sich schwertut, ohne wo in Europa wohnen und nur mit einer einen konkreten Anlass – einfach so – je- größeren Reise persönlich zu erreichen wä- manden anzurufen. ren, den Draht zu ihnen aufrechtzuerhal- Auf jeden Fall ist das Pflegen von Be- ten. Und dort, wo mir Freunde gegenüber- ziehungen mit Abstand anstrengender als stehen – immer im Blick die geschätzten ohne und erfordert mehr Eigeninitiative. 150 cm – und direkt angesprochen werden Und diesen Schubs versuche ich mir we- können, merke ich, dass die Verhüllung nigstens ab und an zu geben. Letztlich ist St. Quirin • St. Michael • 1/2021 durch eine Maske andere Signale in der das auf Dauer nicht zufriedenstellend, ich Kommunikation wichtig werden lässt: Wie vermisse den persönlichen Kontakt sehr. stehen wir (ganz wörtlich gemeint) zuein- Rentner, 71 ander, wie ist die Sprache der Augen, der Hände? Wenn die Abstandskrise uns hilft, dies wieder bewusster zu sehen und zu verstehen, hat sie auch ihr Gutes. E igentlich hat sich gar nicht so viel geän- dert. Meine Frau und ich sind eher häus- lich veranlagt. Wir gehen nicht so oft aus. männlich, 71 Viele unserer Freunde und Verwandten wohnen so weit weg, dass wir öfter telefo- 10 N a so, wie wir das gerade tun: übers Te- lefon, oder aber auch über Skype oder Teams. Man muss sich nur durchringen, sei- nieren oder uns per Video treffen als direkt, persönlich. Sonst haben wir allein entschie- den, wann wir uns einladen und besuchen
wollen. Jetzt redet das Virus mit. Vorläufig da ist, lassen dich Stress und unangenehme geht es noch. Dinge als gar nicht mehr so schlimm emp- Ich kann meine berufliche Arbeit gut von finden. zu Hause aus erledigen. Das habe ich auch Die derzeitige Situation kann uns auch vor Corona an einem Tag in der Woche Gelegenheit geben, sich dankbar an klei- schon gemacht. Es war also alles eingerich- nen Dingen zu erfreuen. Mit allen Sinnen tet, da gab es keine Probleme. Doch trotz sehen wir wieder die Schönheit und Wun- täglicher Telefon- und Videokonferenzen der der Natur. Neues kann wieder wachsen scheint mir der Kontakt zu den Kollegen und damit Hoffnung verbreiten. Auch ein brüchig zu werden. Das Teamgefühl lässt Gottesdienstbesuch kann neue Kraft für nach. Ab und zu sollte man sich doch leib- die bevorstehenden Aufgaben schenken. haftig in der Kantine oder Teeküche oder Für uns ältere Menschen sind die derzei- auf dem Flur über den Weg laufen. tigen Einschränkungen nicht so gravierend. Homeworker, 43 Für ein kurzes Gespräch mit Verwandten, Freunden und Bekannten am Telefon oder G erade in der heutigen Zeit, in der Coro- na unser Zusammenleben sehr beein- trächtigt, ist es wichtig, dass die sozialen auf der Straße reicht es allemal. Wir genie- ßen eben zu Hause gemütliche Fernseh abende, ein gutes Essen und ein Glas Wein Kontakte nicht abreißen. dazu. Ohne Freundschaft kein Glück. Soziale Jörg Zink formuliert hoffnungsvolle Beziehungen steigern die Lebensfreude. Worte folgendermaßen: Gott führt uns Sie helfen über schwierige Zeiten hinweg nicht am Leid vorbei, aber er führt uns hin- und fangen uns in Krisen auf. Viele wissen- durch. schaftliche Untersuchungen bestätigen es: Rentnerehepaar, 74 und 77 Es gibt kaum einen größeren Glücksgaran- ten als gute zwischenmensch- liche Beziehungen. Es sind gute Beziehungen, die uns glücklich machen. Gute und in- takte soziale Beziehungen sind wichtig für das Wohlbefinden. St. Quirin • St. Michael • 1/2021 Damit wollen wir sagen: Gute Beziehungen sind nicht immer gleichzusetzen mit voll- kommener Einigkeit und dau- erhaftem Kontakt. Das A und O ist, dass du bei deinem Ge- genüber das Gefühl hast: Ich kann mich auf jeden Fall auf den anderen verlassen. In gu- ten, wie in schlechten Zeiten, Bild: Peter Weidemann in: Pfarrbriefservice.de wie man so schön sagt. Alleine diese Ge- wissheit, dass bei Bedarf jemand für dich 11
Vorstellung Kleinkinder-Kirche in St. Quirin unter neuer Leitung B ei der Kleinkinder-Kirche (KKK) in St. Quirin hat es einen Wechsel in der Leitung gegeben. Die Kinder der bisheri- Immobilienfirma der Familie eingestiegen. Susanne Geierhos ist Geographin und Um- weltingenieurin; bis zur Geburt des ersten gen Leiterinnen Sandra Fischbeck und Si- Kindes war sie als Projektleiterin in der Re- mone Macaron wachsen langsam aus der gionalentwicklung tätig. Zielgruppe heraus, und so haben Barbara Auf die Frage nach den Gründen für ihr Besser (35 Jahre), Susanne Weber (38) und Engagement in der KKK geben alle drei sehr Susanne Geierhos (35) die Leitung über- ähnliche Antworten: Sie wollen ihren Kin- nommen. Die drei jungen Mütter haben dern die Grundhaltung vorleben, dass alle, sich in der Mutter-Kind-Gruppe kennenge- die etwas gerne haben wollen, sich dafür lernt. Die beiden Susannes haben jeweils auch engagieren müssen. Alle drei haben zwei Söhne im Alter zwischen einem und das Leben in einer Pfarrgemeinde von klein vier Jahren, der Sohn von Barbara Besser auf kennengelernt und aktiv mitgestaltet. ist drei Jahre alt. Susanne Weber ist gelern- Barbara Besser war, genau wie ihre Eltern, te Reiseverkehrskauffrau und hat über den die Schwester und der Freundeskreis, in zweiten Bildungsweg ein Lehramtsstudi- ihrem baden-württembergischen Heimat- um für Religion und Mathematik an Real- dorf Salach aktiv, erst im Kinderchor, dann schulen absolviert. Barbara Besser hat in als Ministrantin und bei den Jugendgottes- Tübingen Rhetorik studiert, zunächst im diensten. Die dörflichen Strukturen sind es Bereich Pressearbeit und Krisenkommuni- nun, die ihr in Aubing besonders gefallen kation gearbeitet und ist schließlich in die und für die sie sich aktiv einsetzen möch- St. Quirin • St. Michael • 1/2021 12 Susanne Weber, Susanne Geierhos, Barbara Besser (v.l.); Fotos: kb)
te. Susanne Weber ist ebenfalls über lan- Christmette der KKK wenigstens teilweise ge Zeit durch das Leben und Mitgestalten zu ersetzen. Viele unserer Leserinnen und in einer Pfarrei in ihrer niederbayerischen Leser haben ja vielleicht die vier Stationen Heimat Dingolfing geprägt. Das gehört dieses Spaziergangs gesehen, zumindest zum Leben, sagt sie, und mit zwei kleinen die letzte Station unmittelbar vor dem Kindern passt die KKK jetzt eben zu ihrer Südeingang der Pfarrkirche. Lebenssituation. Sie singt im Kirchenchor Die pandemiebedingten Beschränkun- von St. Quirin und trägt auch – vielen Dank! gen haben dazu geführt, dass 2020 nur sehr – den Pfarrbrief aus. Ihr Mann, Florian We- wenige Aktivitäten der KKK möglich wa- ber, ist ebenfalls eingestiegen und hat die ren. Die neuen Leiterinnen hoffen natürlich Leitung einer Firmgruppe übernommen. auf bessere Zeiten. Gerne würden sie zum Susanne Geierhos kann man als Aubinger gewohnten Rhythmus zurückkehren und Eigengewächs bezeichnen. Sie war Aubin- alle 4 – 6 Wochen zu einer KKK einladen. gerin (und damit KKK-Besucherin) seit ih- Noch lieber wäre es ihnen, wenn es außer rem vierten Lebensjahr, über viele Jahre an den kirchlichen Hochfesten wie Ostern hinweg Ministrantin und Mitglied in den oder Weihnachten jeden Monat einen fes- Musikgruppen, die die KKK und die Famili- ten Sonntag für die KKK geben könnte. engottesdienste gestalten, und auch in der Eigentlich wäre ja 2021 wieder einmal ein Pfarrjugend. So ist sie fest in St. Quirin ver- Jubiläum fällig: 35 Jahre Kleinkinderkirche wurzelt, so sehr, dass sie sich für die KKK in in St. Quirin. Und eigentlich würden die drei St. Quirin entschieden hat, obwohl sie mit neuen Leiterinnen das gerne mit der Pfarr- ihrer Familie in Lochhausen wohnt und die gemeinde feiern. Aber zu unsicher sind die Glocken von St. Michael hört. Perspektiven, als dass man für den kom- Wie so viele Aktivitäten ist auch die KKK menden Sommer einigermaßen zuverlässig zurzeit durch die Corona-Pandemie extrem ein solches Fest einplanen und vorbereiten eingeschränkt. So wollen sie zunächst vor könnte. Deshalb haben sie sich vorgenom- St. Quirin • St. Michael • 1/2021 allem versuchen, den Kontakt zu den jun- men, das Jubiläum 2022 nachzufeiern. gen Familien durch eine „Kleinkinderkir- Die Pfarrbriefredaktion wünscht viel che daheim“ zu halten. Über das Internet Kreativität und Erfolg, und natürlich auch werden Anregungen und Materialien zur viel Nachfrage nach den Angeboten der Verfügung gestellt, mit denen die Eltern KKK unter der neuen Leitung! An dieser und ihre Kinder den christlichen Jahresk- Stelle aber noch einmal ein ganz herzli- reis gemeinsam gestalten können (Für alle ches Vergelt’s Gott an die bisherigen Lei- interessierten Familien hier der Kontakt: terinnen, die die langjährige KKK-Tradition, kleinkinderkirchequirin@gmail.com). Auf zuletzt unter besonders schwierigen Be- eine Initiative der bisherigen Leiterinnen dingungen, mit viel Engagement weiterge- ging noch der Weihnachtsspaziergang zu- führt haben! rück, ein Versuch, die sonst so beliebte mg 13
Abschied Abschied von Patricia Langenmantel U nsere bisherige Organistin Patricia Langenmantel hat nach 4 ½ Jahren lei- der die Pfarrei St. Quirin verlassen und ist sehr singfreudige Gemeinde empfunden, so dass es ihr immer Spaß gemacht hat, den Gemeindegesang zu begleiten. Davon im März nach Köln gezogen, um dort ihr musste sie sich ja in den letzten Wochen Studium fortzusetzen. Sie hat in ihrer Zeit gezwungenermaßen schon verabschie- in München ihre Ausbildung im Lehramt den. Auch wenn unsere Orgel nicht gerade Musik am Gymnasium mit dem Staatsex- ein herausragend gutes Instrument ist, so amen abgeschlossen. Gleichzeitig hat sie hat sich Patricia Langenmantel doch umso einen Bachelor-Abschluss in katholischer mehr darüber gefreut, wenn Gottesdienst- Kirchenmusik erworben. Der Bachelor- besucher am Schluss noch in der Kirche ge- Abschluss „Orgel künstlerisch“ ist eben- blieben sind und dem abschließenden Or- falls fast perfekt: Es fehlt nur noch das Ab- gelstück gelauscht, vielleicht sogar Beifall schlusskonzert, das sie nun voraussichtlich gespendet haben. Genau so war es dann als Externe spielen wird. auch am 7. März, als sie im 11-Uhr-Gottes- dienst zum letzten Mal in St. Quirin gespielt und sich mit einem wunderbaren Schluss- stück von der Gemeinde verabschiedet hat. Zuvor hatte ihr Pater Abraham die besten Wünsche mit auf den Weg gegeben und sie mit einer Zimmerpflanze für ihr neues Zu- hause in Köln bedacht. So verabschieden wir uns also mit einem ganz herzlichen Dank von einer sehr spiel- und singfreudigen Organistin. In der neuen Foto: mg Umgebung erhofft sie sich nach langer Zeit in München einen neuen musikalischen In- St. Quirin • St. Michael • 1/2021 put, spannende Projekte und Konzerte und Nun wird sie also an der Hochschule neue Kontakte. Wir wünschen beruflich, für Musik und Tanz Köln ihre Kenntnisse musikalisch und persönlich Gottes Segen weiter ausbauen und ihren Master in Kir- und viel Glück und Erfolg beim Wechsel von chenmusik machen. Sie hat München und der Isar an den Rhein. Aubing – wie sie selbst sagte – mit einem Die Orgel wird übrigens nicht verstum- lachenden und einem weinenden Auge ver- men: Die Orgeldienste in St. Quirin werden lassen. Ihre Erinnerungen vor allem an die zunächst von den bereits bisher bestens Zeit in St. Quirin vor den Corona-Beschrän- bekannten Aushilfen übernommen. kungen sind positiv. So hat ihr die Arbeit mit dem Kinder- und dem Jugendchor viel mg 14 Freude gemacht. Sie hat unsere Pfarrei als
Der Kleine Quirin Frauen im Gottesdienst F rauen gehören von Anfang an zum Kreis der Jünger. Jesus behandelt sie respektvoll, ungeachtet ihrer untergeord- leiten die Sakramentenvorbereitung, wie Taufe, Erstkommunion, Firmung, Buße, wirken in der kirchlichen Erwachsenenbil- neten Stellung in der Antike im griechisch- dung, übernehmen einzelne liturgische römischen Kulturkreis. Aus der Apostel- Aufgaben (Wort-Gottes-Feier, Kindergot- geschichte und den Pastoralbriefen des tesdienst, Katechese) oder spirituelle An- Apostels Paulus erfahren wir, dass sie von gebote (Glaubensgespräche, Exerzitien). Anfang an Gemeinden leiteten, das Evan- Sie leiten Beerdigungsfeiern, führen Seel- gelium verkündeten, predigten und pro- sorggespräche und machen Hausbesuche phetisch redeten. Maria Magdalena und in der Alten- und Krankenseelsorge. Sie Junia (lange als Männername Junias, den betreuen Kinder- und Jugendgruppen und es nie gegeben hat, interpretiert) sind als die Ministrantinnen und Ministranten und Apostolinnen im Neuen Testament belegt. unterrichten an weiterführenden Schulen Schon immer haben Frauen in der Kirche katholische Religion. Ämter ausgeübt, auch solche mit gottes- Durch die Bildung von Pfarrverbänden dienstlichen Aufgaben. Es bildete sich in hat sich das Berufsbild noch erweitert. der alten Kirche der Stand der Diakonissen Hinzugekommen sind Vertretungen des als weibliche Helferinnen, den Diakonen Pfarrers bei repräsentativen und admi- weitgehend gleichgestellt und teilweise, nistrativen Aufgaben, Öffentlichkeitsar- besonders im Osten, zum Klerus gerech- beit, Vertretung ihrer Gemeinden und ih- net. Sie hatten Aufgaben, die als fraulich- rer Gruppen und Gremien gegenüber den mütterlich empfunden wurden, zum Bei- übergeordneten Ebenen, zum Beispiel bei spiel bei der Betreuung von Witwen, und Konferenzen des (Erz-)Bistums zu Fragen allgemein fürsorgliche Aufgaben. Notwen- der Jugendseelsorge, bei Pastoralkonfe- dig war ihr Dienst zum Beispiel bei der Taufe renzen des Dekanates und den Konferen- von Frauen, die damals noch vollständig ins zen der einzelnen kirchlichen Berufsver- St. Quirin • St. Michael • 1/2021 Taufwasser eingetaucht wurden. Ihre Auf- bände. Und Pastoralreferentinnen kann gaben sind später auf weibliche Ordensge- auch, wie in unserer Nachbarschaft im meinschaften übergegangen und werden Pfarrverband München-West geschehen, heute meist von Pastoral- und Gemeinde- die Leitung eines Pfarrverbandes, hier im referentinnen wahrgenommen, wofür ein Team mit einem Kollegen, übertragen wer- Studium und eine kirchliche Ausbildung Vo- den. raussetzung sind. Neben den Pastoral- und Gemeinderefe- Aufgrund des verbreiteten Priesterman- rentinnen können auch weibliche Laien eh- gels haben sie inzwischen einen großen renamtlich Aufgaben in der Liturgie über- Aufgabenbereich: Sie wirken mit im Team nehmen. Seit Einführung der erneuerten der hauptamtlichen Seelsorger, im Pfarr- Liturgie nach dem Zweiten Vatikanischen gemeinderat und anderen Gremien. Sie Konzil können auch Laien Aufgaben über- 15
nehmen, die bis dahin geweihten Diakonen Nun ist auch der Kirche bewusst, dass vorbehalten waren. Seitdem üben Frauen sich Jesus in einem bestimmten soziokul- liturgische Dienste aus, die ursprünglich turellen Umfeld bewegt hat, dem er nicht eigentlich weiterhin Männern hätten vor- völlig entgegen handeln konnte. Doch Gott behalten sein sollen. Nachdem dafür keine hat nun einmal beschlossen, den Erlöser in Weihe mehr nötig war, wirken auch Frau- dieser Zeit und diesem Umfeld als Mann en mit als Lektorinnen, Kommunionhelfe- zur Welt kommen zu lassen. Und wegen rinnen und Ministrantinnen. Was bis jetzt dieser „natürlichen Ähnlichkeit“ (Enzykli- (nicht überall) geduldeter Brauch war, hat ka „Inter insigniores“) zwischen Christus nun Papst Franziskus mit einem Erlass im und männlichen Priestern können auch nur Januar 2021 kirchenrechtlich offiziell zuge- diese ihn in der Feier der Eucharistie sak- lassen. ramental repräsentieren. Wie könnte eine Nur die von vielen Frauen ersehnte Pries- Frau glaubwürdig die Worte Christi „Dies terweihe scheint in weite Ferne gerückt. ist mein Leib“ rezitieren? Der Priester sei Die lehnt auch Papst Franziskus deutlich das Bild Christi, in dessen Stellvertretung ab. Vielfältig sind die Gründe, warum eine er die Wandlungsworte spricht. Priesterweihe für Frauen nicht möglich Während viele Kirchenvertreter für den sein kann, obwohl die Gleichberechtigung Fall, dass Frauen zu Priestern geweiht wür- von Männern und Frauen und ihre gleiche den, eine Kirchenspaltung befürchten, Begabung mit Charismen anerkannt ist sieht der Vorsitzende der Deutschen Bi- und obwohl die evangelischen und angli- schofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, kanischen Kirchen sowie die Altkatholische Spielräume für die erweiterte Beteiligung Kirche diesen Schritt bereits getan haben. von Frauen in der Kirche. Beispiel dafür Auch Franziskus Vorgänger, die nach ist die Berufung einer Frau zur Generalse- dem Zweiten Vatikanischen Konzil, bei dem kretärin der Bischofskonferenz, ein Amt, so viel Erneuerung möglich war, amtierten, das bisher stets von Priestern ausgeübt haben die Priesterweihe für Frauen völlig worden ist. Bischof Bätzing sieht, dass die ausgeschlossen. Johannes Paul II. erklärte Argumente gegen die Priesterweihe von dazu, „dass die Kirche keine Vollmacht hat, Frauen immer weniger überzeugen und St. Quirin • St. Michael • 1/2021 Frauen die Priesterweihe zu spenden“. Die- „dass es in der Theologie gut herausge- se Entscheidung bezeichnet er als endgül- arbeitete Argumente gibt, die dafür spre- tig. Auch der Papst verfüge nicht über die chen, dass das sakramentale Amt auch für volle Entscheidungsfreiheit. Immer wieder Frauen zu öffnen wäre“. verweist die Kirche dazu auf die jahrhun- em dertelang geübte Lehrtradition, die neben der Heiligen Schrift ein eigenständiges Ge- wicht und Verbindlichkeit gewonnen habe. Die Etappen und Richtungsentscheidun- gen der Lehramtstradition könnten nicht einfach zurückgesetzt werden, um mit der 16 Auferstehung Jesu neu zu beginnen.
In Kürze Vermischtes Impulse zur Fastenzeit im Pfarrverband Es gibt ihn noch – den Kirchenchor! Er- St. Quirin - St. Michael. Auch in diesem Jahr innern Sie sich noch an den Kirchenchor St. gibt es wieder abwechselnd in den beiden Quirin? Über ein Jahr ist es nun her, dass Kirchen wöchentlich Impulse zur Fasten- wir zuletzt einen Gottesdienst musikalisch zeit. Seit Beginn der Fastenzeit kann jeden gestalten durften. Singen – vor allem im Montag bei Texten, Musik, Stille und Ge- Chor – gilt in Zeiten der Pandemie als be- sprächen innegehalten werden, um von sonders gefährlich. So mussten wir 2020 der Hektik des Alltags abzuschalten. Der nicht nur in der Karwoche und an Ostern – letzte Abend findet am 22.03. um 19.00 als sowieso keine öffentlichen Gottesdiens- Uhr in St. Quirin statt, den Abschluss bildet te erlaubt waren – stumm bleiben, sondern dann eine Kreuzwegandacht am 29. März, durften auch seither kein einziges Mal un- ebenfalls um 19.00 Uhr, in St. Michael. (bk) seren Chorgesang erklingen lassen. Im vo- rigen Sommer konnten wir einige Male in Verkauf von Osterkerzen. Wie in den der Kirche proben, natürlich unter Einhal- vergangenen Jahren wird es auch heuer tung aller Hygiene- und Abstandsregeln. Im wieder individuell gestaltete Osterkerzen Herbst durften wir für kurze Zeit in unse- geben. Und wie im vergangenen Jahr kön- rem renovierten Pfarrheim üben, auch dort nen Sie sich wieder Ihre Favoriten über die mit großen Abständen zueinander und ge- Homepage von St. Quirin aussuchen und nau geregelten Lüftungspausen. Seitdem dann mit Angabe der Kerzennummer tele- sind wir zwangsweise wieder verstummt. fonisch bei Martina Hofmann bestellen. Nach den Vorgaben des Ordinariats wäre Nach Vereinbarung können Sie die be- Gesang allenfalls solistisch oder in kleinen stellten Kerzen dann abholen. Eine kon- Gruppen von höchstens 5 bis 10 Personen taktlose Übergabe machen wir, wenn ge- erlaubt. Leider wurde für unseren Pfarr- wünscht, möglich. Bei Bedarf liefern wir die verband bisher entschieden, dass auch von Kerzen auch zu Ihnen nach Hause. dieser begrenzten musikalischen Gestal- St. Quirin • St. Michael • 1/2021 Wie immer gibt es die Osterkerzen in fol- tungsmöglichkeit kein Gebrauch gemacht genden Größen: Groß Höhe 20 cm, Durch- werden darf. messer 6 cm, 13 € pro Stück; Mittel Höhe 15 Das ändert sich nun erfreulicherweise cm, Durchmesser 6 cm, 9 € pro Stück; Klein für die Kar- und Ostertage. Zwar ist es wei- Höhe 10 cm, Durchmesser 5 cm, 6 € pro terhin nicht zulässig, mit dem ganzen Chor Stück. Der Erlös kommt in vollem Umfang zu singen oder sich auch nur zu Chorpro- der Pfarrheimrenovierung zugute. ben zu treffen. Allerdings dürfen wir versu- Wir bedanken uns von Herzen bei den chen, mit kleinen Gruppen die Gottesdiens- fleißigen Künstlerinnen und bei allen Käu- te am Palmsonntag, am Gründonnerstag ferinnen und Käufern. Das Licht der Aufer- und Karfreitag sowie am Ostersonntag stehung möge Ihnen leuchten! (Das Oster- zumindest mit einfachen musikalischen kerzenbastelteam) Mitteln zu gestalten. Auch dafür dürfen 17
wir aber immer nur ca. eine Stunde unmit- Erstkommunion und Firmung im Pfarr- telbar vor den Gottesdiensten zusammen- verband. Aus unserem Pfarrverband wer- kommen, um uns kurz vorzubereiten. Aber den im Juni und Juli 140 Kinder (60 Kinder immerhin: Ein kleiner Silberstreif am musi- des Jahrgangs 2020 und 80 Kinder des kalischen Horizont viele Chorsängerinnen Jahrgangs 2021) und 50 Jugendliche ihre und -sänger freuen sich schon darauf. Erstkommunion bzw. ihre Firmung feiern. Die weiteren Aussichten sind allerdings Aufgrund der Corona-Pandemie werden derzeit nicht rosig: Laienchöre werden alle Feiern jeweils nur für ca. 10 Kinder oder wohl zu den letzten Gruppen gehören, die Jugendliche stattfinden. So können einer- sich wieder zur Ausübung ihrer Leiden- seits die vorgeschriebenen Abstands- und schaft treffen dürfen. Aber wie auch im- Hygieneregeln eingehalten werden, ande- mer: Der Kirchenchor und seine Leiterin rerseits haben die Kinder und Jugendlichen Maria Loichinger sind fest entschlossen, die Möglichkeit, neben der allerengsten wieder gemeinsam zu musizieren, sobald Familie weitere Familienangehörige oder es uns erlaubt ist! (mg) Freunde einladen zu können. Wegen der Pandemie musste die bis- Konzerte in St. Quirin. Im vergangenen her gewohnte Art der Erstkommunion- Jahr konnte wegen der Pandemie lediglich vorbereitung geändert werden. Vorbe- eines von sieben geplanten Konzerten in reitungsstunden in den Pfarrheimen sind St. Quirin durchgeführt werden. Wir hoffen nicht möglich. Die bisher übliche Mitfeier sehr, dass sich die Situation in diesem Jahr der Sonntagsgottesdienste durch die Erst- so verbessert, dass die Konzertreihe wie- kommunionkinder und ihre Familien ist der aufgenommen werden kann. Geplant aufgrund des stark reduzierten Platzange- sind fünf Konzerte in den Monaten Mai, bots in den Kirchen ebenfalls nicht mög- Juni und Juli sowie im Oktober und Novem- lich. Deshalb haben wir uns entschlossen, ber 2021. Wir freuen uns, Ihnen zum Neu- ab März mit den 13 Vorbereitungsgruppen start am Samstag, 22. Mai 2021, um 19:30 unter der Woche Gottesdienste zu feiern. Uhr ein Gitarrenkonzert von Roger Adao In diese Gottesdienste werden Themenbe- Tristao ankündigen zu dürfen. Am Sams- reiche aus den Gruppenstunden eingebaut. tag, 12. Juni 2021, verabschiedet sich um Die Kinder der beiden Jahrgänge wechseln 19:30 Uhr unsere Kirchenmusikerin Patricia sich wochenweise ab. St. Quirin • St. Michael • 1/2021 Langenmantel mit einem Orgelkonzert von Die Firmvorbereitung beginnt erst nach ihrer bisherigen Wirkungsstätte. Nach den den Osterferien in der Hoffnung, dass dann geltenden Pandemieregelungen sind etwa Präsenztreffen für kleinere Gruppen im 40-50 Besucher zugelassen. Wir bitten sie, Pfarrsaal wieder möglich sind. Aufgrund rechtzeitig (etwa 30 Minuten vor dem Kon- der Unsicherheiten der weiteren Pande- zert) zu kommen. Es dürfen nur die mar- mieentwicklung sind genauere Aussagen kierten Plätze (ohne eigene Platzreservie- hier aber noch nicht möglich. (an) rung) belegt werden. Die Konzerte sind wie immer eintrittsfrei, finanzieren sich 3. Ökumenischer Kirchentag goes virtu- daher ausschließlich aus Ihren (hoffentlich al. Der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) großzügigen) Spenden. (kb) in Frankfurt, vom 13. bis 19. Mai 2021, wird 18 digital stattfinden. Der ÖKT steht unter
dem Leitwort „Schaut hin“ (Mk 6,38) und Anmeldung ist ab sofort im Pfarrbüro soll gerade jetzt in Krisenzeiten den Blick von St. Quirin, Tel. 89 13 66 910, möglich. auf eine gemeinsame christliche Verant- Mehrtagesfahrten wortung für die Welt und das Zusammen- 22. bis 29. Juli 2021: Traumreise Schwe- leben schärfen: Für unsere demokratische den mit Kreuzfahrt durch die Schärenin- Grundordnung, unsere ökologischen Le- seln, evtl. Verlängerung um 1 Tag bensgrundlagen und zur Bewahrung eines 15. bis 19. September 2021: Ostseesträn- friedlichen Miteinanders. de und herrliche Hansestädte Es erwarten Sie Gottesdienste, Diskussi- Anmeldung bei und weitere Informatio- onen und Kultur aus Frankfurt am Main. Ei- nen von Brigitta Stadler, Tel. 863 27 80. nen Schwerpunkt des digitalen Programms Veranstalter aller Busreisen ist Omnibus bildet der Samstag (15. Mai) mit dem ÖKT- Merk in Odelzhausen. Die Durchführung ist Studio: zehn Stunden zu zehn Schwer- von der weiteren Entwicklung der Corona- punkten im Live-Stream von 9 Uhr bis 19 Pandemie abhängig. (Brigitta Stadler) Uhr. Einen besonderen Höhepunkt bilden dabei die ökumenisch vorbereiteten Got- Neues von der Theatergruppe. Planen tesdienste „Kommt und seht“ am Sams- heißt die Zukunft sinnvoll gestalten. Be- tagabend. kanntlich ist das derzeit nur unter Vorbe- Dem Appell des ÖKT folgend, überall halt möglich. Dennoch plant die Theater- in Deutschland gemeinsam zu feiern, hat gruppe, nach einer längeren Zwangspause auch die Erzdiözese München und Frei- wieder einmal eine Komödie aufzuführen. sing eine Aktion ins Leben gerufen. Unter Als Spieltermine haben wir sieben Tage dem Motto „Schaut hin – Was gibt Halt“ Ende Oktober ins Auge gefasst. Genaueres können Sie auf eine ökumenische Entde- erfahren Sie rechtzeitig vorher. Wir hoffen ckungsreise gehen und neue Formen der sehr, dass unsere Pläne nicht wieder über ökumenischen Gemeinschaft erleben bzw. den Haufen geworfen werden. (kg) bestehende Kontakte vertiefen. Ganz ein- fach hier informieren: www.was-gibt-halt. de (hs) Fahrtenprogramm St. Quirin. Für alle St. Quirin • St. Michael • 1/2021 Interessierten an den Tages- und Mehrta- gesfahrten, die über die Pfarrei St. Quirin geplant sind, hier eine Kurzübersicht. Tagesfahrten Bild: Peter Weidemann Mittwoch, 26. Mai 2021, Kloster Irsee und In: Pfarrbriefservice.de Mindelheim; Mittwoch, 9. Juni 2021, Clema- tis Gärtnerei und Nördlingen; Mittwoch, 7. Juli 2021, Erlebnis- und Genussfahrt ins All- gäu. 19
Ökumene Alle sollen eins sein, damit die Welt glaubt! W ir, die wir (in sich wandelnder Zu- sammensetzung) seit fast 50 Jahren in Lochhausen für die Einheit der Christen (vgl. Joh 17). Von beidem sind wir noch weit entfernt! Vielleicht ist die ökumenische Versöh- beten und uns immer wieder zu ökume- nung für die geistliche Erneuerung und den nischen Feiern treffen, geben uns nicht Fortbestand der christlichen Kirche bei uns zufrieden mit den gutgemeinten Vertrös- in Europa viel wichtiger, als mancher denkt. tungen: „Wir sind uns doch einig.“ „Wir ha- Ökumene gehört nicht zu „ferner liefen“, ben doch nichts gegeneinander.“ „Die Un- wie es wohl nicht selten (in Gemeinden terschiede spielen doch heute keine Rolle und auch von Einzelnen) gehandhabt wird: mehr.“ „Den ökumenischen Gottesdienst müssen Tatsache ist aber: Viele Gläubige über- wir auch noch im Terminkalender unter- treten guten Gewissens stillschweigend bringen.“ bzw. „Ökumenischer Gottes- Vorschriften ihrer Kirchenleitung; und dienst? Da muss ich doch nicht hin.“ diese kann nicht behaupten, sie wüsste das nicht. Dieser heuchlerische Missstand muss ein Ende finden! Er entspricht nicht dem Geist Jesu Christi, der für Wahrheit und Klarheit des Wortes steht! Ich halte es für überfällig, dass ernsthafte Schritte unternommen werden, um diese Diskre- panz aufzuarbeiten. Ich freue mich und bin dankbar, dass Papst Franziskus vor kurzem mit einem (von anderen geschmähten) Er- lass gezeigt hat, dass man kirchliche Be- Wie eng Nähe zu Gott und geistliche stimmungen an die Realität der Kirche an- Tiefe mit ökumenischer Verbundenheit zu- passen muss und kann. sammenhängen, machte u.a. eine Zeichen- St. Quirin • St. Michael • 1/2021 Solange sich keine Lösung findet, wer- handlung im ökumenischen Gottesdienst den wir in ökumenischer Gemeinschaft am 20. Januar deutlich, mit der sichtbar weiter um die volle Einheit beten, d.h. um gemacht wurde, dass die Hinwendung zu die gegenseitige offizielle Anerkennung Gott immer zum anderen Gläubigen führt: christlicher Konfessionen als Teil der „Una „Corona-verträglich“ dargestellt, trafen Sancta“, der „einen, heiligen, katholischen – stellvertretend für uns – Kerzenleuchter (allgemeinen) und apostolischen Kirche“ auf ihrem Weg zu Jesus an der Krippe zu- Jesu Christi, zu der wir uns im Credo jeden sammen mit allen, deren Weg zu Jesus ein Sonntag bekennen. Und es ist wichtig, dass ganz anderer war. Am Ende waren alle ver- wir das tun, auch wenn die Zahl der Beter eint beim gemeinsamen Herrn Jesus! (sie- abnimmt. Unsere Verpflichtung heißt: „Alle he Bild! Aufnahme: Ortrud Richter) 20 sollen eins sein, damit die Welt glaubt.“ Ortrud Richter
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