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Liebe Leserinnen und Leser! Inhalt noch nie wurden so viele unterschiedliche Themen „Geschichte gehört zu einer guten in einem GIZMAGAZIN zusammengebunden wie Allgemeinbildung“ // Im Gespräch mit in dieser Ausgabe. So gesehen lautet ihr Leitmotiv Dr. Kirsten Siersleben, DZ BANK AG // S. 3 eindeutig: Genossenschaftliche Vielfalt! Ein unerwartetes Geschenk // Die Im Interview sprechen wir mit Dr. Kirsten Siers- Geschichte einer Filmrestaurierung // S. 5 leben. Sie ist Leiterin des Generalsekretariats der DZ BANK AG und seit Dezember 2020 neues Mit- Fräulein Raiffeisen – die verkannte glied im Vorstand der Stiftung GIZ. Ideengeberin // Biografisches zur ältesten Tochter von Friedrich Wilhelm Raiffeisen // S. 7 Des Weiteren lesen Sie in diesem Heft über die Restaurierung eines über 70 Jahre alten Werbe- Unverhofft kommt oft // Eine Sachspende films und über Amalie Raiffeisen, die verkannte eröffnet Einblicke in die genossenschaftliche Ideengeberin. Und Sie machen Bekanntschaft mit Pelztierzucht // S. 9 dem eher exotischen Bereich der genossenschaft- lichen Pelztierzucht. Wohlüberlegter Mittelweg // Die Unternehmenschronik der EDEKABANK Vielfalt ist auch das Stichwort im Hinblick auf als Dokumentation und Leitfaden für die unsere Praktikantinnen und Praktikanten und die Historische Kommunikation // S. 11 große Bandbreite ihrer universitären Fähigkeiten, die wir Ihnen unter GIZ Intern vorstellen. Sie doku- GIZ intern // Praktikanten gesucht // S. 12 mentiert sich zudem in den historischen Projekten, die zurzeit bearbeitet werden. Eine große Rolle Beitrittserklärung zum GIZ-Förderverein // S. 13 spielt dabei die Landwirtschaft, aber auch Handel und Banken finden ihren Platz. Vielfalt, schreibt die chilenische Schriftstellerin Isabel Allende, sei die Lebensversicherung jeder Art – sie garantiere Überleben. In diesem Sinne freuen wir uns über die offenkundige Vielfalt des Impressum Genossenschaftswesens! Herausgeber, Redaktion, Druck: Bundesverband Ich wünsche Ihnen eine der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken . e.V. (BVR), Schellingstraße 4, 10785 Berlin; Erscheinungsweise: 3 x jährlich. V.i.S.d.P.: Silke Holz- Dr. Peter Gleber hause (Geschäftsführerin), s.holzhause@bvr.de, Bild: Stiftung GIZ Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung GIZ – Redaktion: Dr. Benedikt Brunner, Silke Holzhause, Genossenschaftshistorisches Informationszentrum Dr. Peter Gleber, Dr. Thomas Horn. GIZMAGAZIN 2
Im Gespräch mit Dr. Kirsten Siersleben, DZ BANK AG „Geschichte gehört zu einer guten Allgemeinbildung“ Seit Dezember 2020 vertritt Dr. Kirsten Siersleben die DZ BANK AG im Vorstand der Stiftung GIZ. Sie ist Leiterin des Generalsekretariats der DZ BANK AG und zählt zu ihren Aufgaben die Geschäftsführung der DZ BANK Stiftung sowie der neu gegründeten DZ BANK Kunststiftung gGmbH. Außerdem ist sie Mitglied im Vorstand der Stiftung Aktive Bürgerschaft und im Kuratorium des IBF. Herzlich willkommen im Vorstand unserer für Jubiläen von Primärbanken oder genossen- und Stiftung. Zunächst eine grundsätzliche Frage: schaftlichen Verbünden vorbereiten. Und das kann Welche Bedeutung hat für Sie Geschichte im tolle Perspektiven eröffnen. Wir haben zum Bei- Allgemeinen? spiel anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Geschichte gehört für mich zu einer guten Confédération Internationale du Crédit Populaire Allgemeinbildung. Das Befassen damit kann span- (CICP) herausgefunden: Eines unserer Vorgänger- nend und lehrreich sein. Ich finde es zum Beispiel institute hat schon in der direkten Nachkriegszeit faszinierend, dass die Prinzipien der ersten frei- mit anderen europäischen Genossenschaftsorga- heitlichen Grundordnung, der Verfassung der USA nisationen einen wertschätzenden Austausch ge- von 1787 sowie das Prinzip der Gewalten- pflegt. Und noch gar nicht so lange her: Nehmen trennung, bis heute die Blaupause für demokra- Sie die Fusion der DZ BANK mit der WGZ BANK tische Verfassungen bilden. zum 1. August 2016. Das war das Ergebnis eines über hundertjährigen Konsolidierungsprozesses, Die DZ BANK ist heute das zweitgrößte Kredit- bei dem nur eine einzige Zentralbank übriggeblie- institut in Deutschland und hat mit Abstand die ben ist. 1903 gab es noch 59, 1949 noch 20, 1990 diversifizierteste Historie aller Finanzinstitute. noch 4 und seit dem 1. August 2016 nur noch Wirkt sich das auf Ihren Alltag aus? Welchen eine. Die Fusion was ein echter historischer Meilen- Bilder: DZ BANK AG Stellenwert hat die spezifische Unternehmens- stein. So etwas finde ich spannend. geschichte für das Tagesgeschäft im General- sekretariat? Was hat Sie bewogen, sich im Vorstand der Mit der Historie kommen wir im Tagesgeschäft in Stiftung GIZ zu engagieren? Berührung, wenn wir Vorträge oder Grußwörter Ich finde das Themenspektrum sehr interessant, GIZMAGAZIN 3
und mich motiviert die Idee, an der Schnittstelle zu Der Schwerpunkt der DZ BANK Stiftung wiede- eine kluge Vernetzung untereinander schaffen, so Forschung und Praxis wirken zu können. Hinzu rum ist die Förderung des Genossenschaftswesens dient das letztlich ganz allgemein der Wissens- kommt, dass die Genossenschaftswissenschaften sowie der Bank- und Finanzwirtschaft. Neben Stif- erhaltung und -verbreitung. Es lohnt sich also in an den Universitäten immer weniger in Form tungsprofessuren, Promotionsstipendien, Koope- mehrerlei Hinsicht. eigenständiger Institute vertreten sind, sondern rationsprojekten mit dem Stifterverband und der zunehmend in anderen Wissenschaften, z.B. den Polytechnischen Gesellschaft haben wir einen wie- Über das digitale Museumsprojekt haben wir Sozialwissenschaften, aufgehen. Um das Wissen zu teren Schwerpunkt in der Vergabe von Deutsch- schon gesprochen. Das GIZ pflegt seit Jahren erhalten, bedarf es somit letztlich auch privater landstipendien. Dabei treten wir mit unseren Sti- mit der Datenbank GenoFinder ein dezentrales Initiativen, wie Stiftungen. Daher bringe ich mich pendiaten in direkten Kontakt und gewähren historisches Netzwerk zur Sicherung hier sehr gerne persönlich ein. auch Einblicke in die Bank, zum Beispiel über den genossenschaftlicher Überlieferung. Was halten Career Lunch und diverse andere Veranstaltungen. Sie von Digitalisierung in der Kultur- und Geschichtsarbeit? Sehen Sie Schnittmengen zwischen Kunst, Die Digitalisierung gibt uns gute Instrumente an Kultur und Geschichte? Ich denke da an unsere die Hand, um gerade auch Archive für die Idee eines digitalen Museums. Gesellschaft nutzbar zu machen. Das gilt für Kunst, Kultur und Geschichte hängen eng mit- Geschichte wie für Kunst und Kultur. Zugleich einander zusammen. Jedes Land in Europa hat aber sind wir auch auf haptische Erfahrungen eine eigene Geschichte und eine höchst eigene angewiesen, um unseren Geist zu schulen und uns Kultur. Kunst ist Teil und Ausdruck von Kultur und im dreidimensionalen Raum verorten zu können. oftmals ein Spiegel der aktuellen historischen Si- Wenn wir etwas begreifen, dann tun wir das tuation. Digitalität ist heute ein weiteres Sprach- intellektuell wie auch mit den Händen. Das rohr nicht nur der Kultur. Gerade die Corona-Krise Erfassen von Zusammenhängen und Wissen hat gezeigt, dass wir durch die stärkere Nutzung erfolgt nicht nur kognitiv, sondern auch körperlich. digitaler Kanäle im Kulturbetrieb auch Menschen Wir sollten also nicht nur vor einem Bildschirm die Sie sind auch Geschäftsführerin der DZ BANK erreichen, die weiter weg wohnen und dennoch Welt erobern, sondern auch über Bewegung und Stiftung und der DZ BANK Kunststiftung. partizipieren möchten – und nun auch können! So Erleben, gerne auch gemeinsam im Kreise von Welche Aufgaben haben Sie? tragen Inhalte über Workshops und Onlineveran- Familie und Freunden, sobald dies wieder möglich Die Geschäftsführung der neu gegründeten DZ staltungen im Netz zur Verbreitung bei. Ein digi- ist. BANK Kunststiftung gGmbH habe ich gemeinsam tales Museum könnte ein gutes Werkzeug dafür mit Frau Dr. Christina Leber inne, die bisher die sein, die Vorzüge der genossenschaftlichen Idee Vielen Dank für das Gespräch. Sammlungsleiterin der DZ BANK Kunstsammlung noch bekannter zu machen und sie noch stärker in Das Interview führte Peter Gleber war. Die mehr als 10.000 Werke verbleiben dabei die Welt zu tragen. im Eigentum der DZ BANK AG. Mit der Stiftungs- Zur Person gründung tragen wir der wachsenden Bedeutung Warum sollten Genossenschaften eigene histo- der Kunstsammlung Rechnung, die sich in der rische Archive, Bibliotheken und Museen auf- Dr. Kirsten Siersleben leitet das Generalsekretariat steigenden Anzahl von Ausstellungen, Koopera- bauen? der DZ BANK AG. Von Haus aus gelernte Bank- tionen mit anderen Kunstinstitutionen, Workshops Jede Genossenschaft ist tief in ihrer Region ver- kauffrau, studierte sie zunächst Betriebswirt- für Lehrende und Kinder, kunstwissenschaftlichen wurzelt. Wenn sie dann konkret die Brücke zu lo- schaftslehre an der Universität zu Köln. Anschlie- und interdisziplinären Symposien manifestiert. kaler Geschichte schlagen kann, ist das besonders ßend forschte die Diplom-Kauffrau als wissen- Frau Dr. Leber betreut die inhaltliche Seite, ich eindrucksvoll. Zudem gilt: Wenn die Genossen- schaftliche Mitarbeiterin am dortigen Lehrstuhl für kümmere mich primär um kaufmännische Themen. schaften das selbst machen und dann auch noch ABWL und Bankbetriebslehre. GIZMAGAZIN 4
Filmrestaurierung Ein unerwartetes Geschenk Das GIZ hat einen kleinen historischen Film- schatz zutage gefördert. Hier erzählen wir die Geschichte des Fundes und der Restaurierung. Von Paul Grünwald Im GIZ lassen sich viele unerwartete Schätze zu Tage fördern. Neben Bergen von Akten sowie der immensen und stetig wachsenden Sammlung von Fotos und Exponaten, die alle Alltagsobjekte ihrer Zeit waren und heute teilweise als kurios gelten können, finden sich auch sehr besondere Perlen der Genossenschaftsgeschichte. Einer dieser Schätze ist der Werbefilm der Volksbanken „Uner- wartete Geschenke“. Joseph „Jupp“ Hussels, Ernst Waldow und Marga Maasberg liehen den Volksbanken 1949 ihr Gesicht. Der Film stammt aus dem Jahr 1949 und wurde knapp einen Monat vor der Gründung der sondern besaßen unterhaltenden Charakter. noch heute zu deiner Bank, zu deiner Volksbank.“ Bundesrepublik von der „Direction de l’Infor- Der Film „Unerwartete Geschenke“ wurde mation – Section Cinéma“ der französischen Besat- produziert von Alfred Schrader und seiner Firma Prominente Besetzung zungszone zur Vorführung zugelassen. Die Länge Schrader-Filmproduktion in Hamburg. Er erzählt Die Besetzung des Films war durchaus prominent. des Films beträgt etwa 105 Meter (richtig, Meter, die Geschichte vom Besuch eines Freundes bei Die Hausfrau wurde von Marga Maasberg nicht Minuten), was zu einer Filmdauer von etwa einem Ehepaar zur Kaffeezeit. Im Fokus steht ein gespielt. Sie stand 1949 am Beginn ihrer Karriere fünf Minuten führt. Sessel, den der Gast bewundert. Der Gastgeber und ist heute in erster Linie für ihre Rolle in In der Nachkriegszeit und auch schon davor bezeichnet als Geschenk des Finanzamts. Denn mit zahlreichen Hörspielen bekannt. Den Ehemann wurden Werbefilme, die eine Spieldauer von bis zu einem Sparkonto bei der Bank, so die Botschaft, gab Joseph „Jupp“ Hussels, damals ein bekannter einer halben Stunde haben konnten, in Kinos könne man Steuern sparen. Zum Schluss gibt die Alleinunterhalter. Und der Freund wurde von zusammen mit der Wochenschau vor Spielfilmen Hausfrau, die mit der Kaffeekanne hereinkommt, Ernst Waldow gespielt, zu seiner Zeit ein viel- gezeigt. Oft waren sie auch nicht „pure“ Werbung, dem Freund noch einen Rat: „Am besten gehst du gebuchter Schauspieler. GIZMAGAZIN 5
Als die Filmrolle im Archiv aufgefunden wurde, lag sie ohne Spule verpackt, verformt, mit einer feinen Staubschicht bedeckt und von altem, vergilbtem Zeitungspapier umgeben in einem unscheinbaren braunen Pappkarton. Die Spuren der Zeit ließen sich eindeutig auf die nicht optimale Lagerung zurückführen. Eine erste Begutachtung unserer- seits zeigte aber glücklicherweise keine schwer- wiegenderen Schäden. Eine zu warme Lagerung zum Beispiel hätte zu einer Abnahme der Bild- qualität geführt. Neben Rissen im Material war dies unsere größte Sorge. Im nächsten Schritt ging darum, den Restaurie- rungs- und Digitalisierungsprozess anzuschieben. Nach einer Anfrage beim Filmmuseum in Berlin und in Abstimmung mit Marc Weegen, der die Markenführung und Markenkommunikation beim BVR betreut, beauftragten wir die ORWO Media GmbH aus Grünwald bei München. Vor Ort angekommen, wurde der Film zunächst erneut begutachtet und auf Schäden untersucht. An- schließend wurde er gereinigt und auf eine Spule gespielt, was zum einen dem Verbessern der Qualität bei der Digitalisierung, zum anderen der Konservierung diente. Denn Staub kann bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperatur ein idealer Nährboden für Schimmel sein und auch sonst zum Verschleiß des Materials durch Mikrorisse beitra- gen. Abschließend wurde der Film digitalisiert und am Computer überarbeitet. Bald im WegFrei-Portal Nach diesem langwierigen Prozess ist in Kürze die digitale Kopie zur internen Nutzung im WegFrei- Portal verfügbar. Sie lässt sich einfacher verviel- „Deutschen Filminstitut und Filmmuseum“ in teilungsleiter für Markenstrategie und Marken- fältigen, teilen und vorführen als das Originalma- Frankfurt am Main. Das GIZ hat dort ein Filmdepot kommunikation Marc Weegen danken, der das terial. Allerdings besitzt sie nicht die Langlebigkeit gemietet. In einer speziellen Gefrierkammer gela- Projekt mit großem Interesse und Verständnis be- eines Filmstreifens. Für eine Langzeitarchivierung gert, wird die Bildqualität bei niedrigen Tempe- gleitete. Wir freuen uns schon auf weitere Filme, ist sie daher nicht geeignet. raturen langfristig gut erhalten. Der Film kann je- die gerade restauriert und digitalisiert werden und Das originale Filmmaterial lagert heute nicht mehr derzeit wieder neu digitalisiert werden. ebenfalls in nächster Zeit im WegFrei-Portal zur im GIZ-Archiv in Berlin-Lichtenberg, sondern im Zu guter Letzt möchten wir noch einmal dem Ab- Verfügung gestellt werden. GIZMAGAZIN 6
Biografisches Fräulein Raiffeisen – die verkannte Ideengeberin Bewundert für ihre Bescheidenheit, geachtet für einer Zeit, als ein Hungerwinter vor der Tür stand ihr Engagement, verehrt für ihre bedingungs- und der frischgebackene Bürgermeister sich mehr lose Liebe zum berühmten Vater – so erinnert um die Gemeinde als um die Familie kümmern man sich an Amalie Raiffeisen. Dabei war sie musste. Unter der Obhut ihrer Mutter erhielt mehr als nur die liebevolle Stütze des weltbe- Amalie Raiffeisen eine behütete und streng christ- kannten Sozialreformers. lich-protestantische Erziehung. Sie erlernte eine bürgerliche Lebensführung, zu deren Aufgaben Von Dr. Elena Corsi auch die Erfüllung häuslicher und gemeinnütziger Aufgaben gehörte. Dennoch wurde ihr eine über- Wer heute den Namen Amalie Raiffeisen liest und durchschnittliche bürgerliche Allgemeinbildung ihn zuzuordnen weiß, der erinnert sie hauptsäch- zuteil. Dazu gehörte neben Lesen, Schreiben und lich als Privatsekretärin des genossenschaftlichen Rechnen auch das Erlernen verschiedener Musik- Ideengebers Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Und tat- instrumente. sächlich spielte die älteste Tochter des Sozialre- formers in dieser Funktion eine zentrale Rolle in Viele Rollen für eine Frau seiner Genossenschaftsbewegung. Dennoch wird Die Arbeitsbeziehung zwischen Vater und Tochter Amalie Justine Caroline Raiffeisen, so der vollstän- begann 1863, als die Mutter Emilie in noch jungen dige Name der „bescheidenen Grande Dame“, Jahren starb. Zur selben Zeit verschärfte sich die noch heute häufig verkürzend zum Paradebeispiel Augenkrankheit von Friedrich Wilhelm Raiffeisen weiblicher Selbstaufopferung stilisiert. Viele Schrif- so sehr, dass er fast erblindete und als Bürger- Bilder: Stiftung GIZ ten porträtieren sie als Mädchen, das ihrem Vater meister in den Ruhestand versetzt werden musste. Haushalts- und Schreibarbeiten abnahm und ihr Um seine vier Kinder vor Armut zu bewahren, Leben als unverheiratete „Jungfer“ beschied. Der wurde er praktisch über Nacht zum Unternehmer. genauere Blick zeigt: Ganz so einfach war es nicht. Und obwohl seine damals 17-jährige Tochter flei- ßig lernte, brach sie noch im selben Jahr die Schule Gottes Geschenk ab, um die Rolle ihrer Mutter zu übernehmen und Amalie Raiffeisen kam am 2. August 1846 in den Haushalt zu führen. Parallel begann sie, ihrem Weyerbusch zur Welt, als „Gottes Geschenk“ in Vater in der Raiffeisen-Organisation beizustehen. GIZMAGAZIN 7
Wenn es um Amalie Raiffeisens Verdienste für die tiger Vertrauter ihres Va- genossenschaftliche Sache geht, so ist es notwen- ters war, wurde durch dig, ihre Mitarbeit an Friedrich Wilhelm Raiffeisens letzteren verhindert. Ama- Standardwerk „Die Darlehnskassen-Vereine“ in lie Raiffeisen ordnete sich den Blick zu nehmen, in dem er die Gründung zeittypisch unter. ländlicher Kreditgenossenschaften beschrieb. Ge- nau genommen war nämlich sie es, die dieses Buch zu Papier brachte. Stellen wir uns vor, wie die beiden zusammenarbeiteten: Der Vater schritt durch das Arbeitszimmer und diktierte, während Ein Fundstück, das den die Tochter notierte, das Protokollierte abtippte, Geist seiner Zeit atmet: es vorlas und zur Diskussion vorlegte, es wieder Zur Feier des 41. Ge- abtippte und so weiter, bis das Manuskript fertig burtstags von Amalie war. Aus dieser Perspektive wird schnell deutlich: Raiffeisen gab es Musik, Amalie Raiffeisen war mehr als nur die Sekretärin Wasserkünste und ein ihres Vaters – sie erwuchs durch ihre Funktion Feuerwerk. Der Alltag ebenfalls zur Ideengeberin und zur Ratgeberin für dürfte weitaus beschei- die Raiffeisen-Organisation. dener ausgesehen haben. Zuerst die Pflichten Ihre Tätigkeit für und ihre Verbundenheit zur Raiffeisen-Organisation währte mehr als 30 Jahre lang. Bereits 1872 erhielt sie für ihre Verdienste Zur Autorin um die Organisation und die Führung der Firma Raiffeisen & Cons. das von Kaiserin Augusta Dr. Elena Corsi ist eine ita- gestiftete „Preußische Verdienstkreuz für Frauen lienische Philosophin und und Jungfrauen“. Sein Ende fand ihr genossen- Wissenschaftlerin, die schaftliches Lebenswerk im Jahr 1897, durch ihren über Theodor W. Adorno ebenfalls vergleichsweise frühen Tod im Alter von promovierte. Sie war bei nur 51 Jahren. einer der größten Genos- Prägend für Amalie Raiffeisens Leben war es tat- senschaften Italiens, der sächlich gewesen, dass sie – wie ihr Vater, der sich UNICOOP in Florenz, als in seinem Wirken als „Gottes Werkzeug“ verstand Pressereferentin tätig. – Privates dem öffentlichen Interesse unterord- Wegen ihrer Liebe zur nete. Wie sie erzogen wurde, so lebte sie: zuerst deutschen Sprache und die Pflichten zu erkennen, die das soziale und reli- Kultur kam sie nach giöse Leben mit sich brachten, und dann konse- Deutschland und absol- quent danach zu handeln. Sie war zielbewusst, vierte 2019 ein Praktikum organisatorisch begabt und führungskompetent. im GIZ. Sie lebt heute in Zugleich blieb sie zeitlebens unverheiratet. Eine Berlin und arbeitet als Ehe mit Martin Faßbender, der zeitweise ein wich- Übersetzerin. GIZMAGAZIN 8
Sachspende Unverhofft kommt oft Manchmal kommt das Christkind in unerwar- teter Gestalt vorbei. So machte Ende 2020 ein Hobbyhistoriker dem GIZ ein überraschendes Weihnachtsgeschenk: seine Sammlung zum Thema genossenschaftliche Pelztierzucht. Für uns öffnete sich damit ein weiteres Kapitel der Bilder: Stiftung GIZ ausgesprochen reichen und vielfältigen Genos- senschaftsgeschichte. Von Tammo Fuchs Niedrig, eng, nicht artgerecht: Eine Pelztierfarm in Deutschland in den 1970er-Jahren. Ein Pelz unterm Christbaum, das mag anno dazu- mal in den höheren Gehaltsklassen ein beliebtes Weihnachtsgeschenk gewesen sein. Aber gleich glied des Aufsichtsrats der 1896 gegründeten um Nerzfutter, welches er ab 1966 in die eine ganze Pelztierzucht? Nun, die ist Ende des Spar- und Darlehnskasse eG Horst. Die Bank ist nördlichen Nachbarländer exportierte. Schlussend- Jahres 2020 Gott sei Dank nicht in die Berliner heute Teil der VR-Bank in Holstein eG mit Haupt- lich wurde Jöns für seine Verdienste um die Räumlichkeiten des GIZ eingezogen. Aber eine sitz in Pinneberg. Pelztierzucht und die Entwicklung der Vereins- ganze Menge Material zu diesem Thema, genau Jöns hat eine sehr interessante Biografie. Er wurde und Genossenschaftsarbeit mit dem Bundesver- genommen: Fotos und Texte zur historischen Wirt- am 12. Oktober 1908 in Elmshorn geboren. Bereits dienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Am 28. De- schaftsgenossenschaft Deutscher Pelztierzüchter 1937 begann er mit der Nerzzucht. Nach dem zember 1977 starb er in Horst. eGmbH in Frankfurt am Main. Krieg kamen eine Geflügel- und eine Schweine- Die Unterlagen, die dem GIZ von einem Hobby- zucht hinzu. Am 25. Oktober 1952 wurde er zum Veränderte Gesetzgebung historiker überlassen wurden, enthalten u.a. Mate- Mitbegründer der Wirtschaftsgenossenschaft Dank eines sehr ausführlichen Nachrufs lassen sich rialien über Hans Peter Jöns, einen Mitbegründer Deutscher Pelztierzüchter eGmbH. 1958 bis 1972 etliche Informationen zu Jöns zusammenstellen. der besagten Wirtschaftsgenossenschaft. Jöns war er deren Vorstandsvorsitzender, dazu kam Zudem belegen zahlreiche Fotos seine Aktivitäten. gründete auch Pelztierfarmen in den schleswig- seit der Gründung bis 1974 die Vizepräsident- So fanden sich Aufnahmen der Pelztierfarm in holsteinischen Orten Schlesen und Horst. Darüber schaft des Zentralverbandes Deutscher Pelztier- Horst von 1950, ein Foto vom 10-jährigen Jubi- hinaus war er genossenschaftlich vernetzt als Mit- züchter e.V. Seit 1963 kümmerte er sich außerdem läum der Wirtschaftsgenossenschaft Deutscher GIZMAGAZIN 9
Gruppenbild mit Damen: Aufnahme von der Feier zum 10-jährigen Jubiläum der Pelztierzüchter und ein Foto der Pelztierfarm Jöns Wirtschaftsgenossenschaft Deutscher Pelztierzüchter im Jahr 1962. KG, das spätestens aus dem Jahr 1977 datiert. Zu der Pelztiergenossenschaft, in der Jöns gewirkt hat, erbrachte eine Ad-hoc-Recherche keine Er- gebnisse. Die Pelztierzucht hatte in Deutschland eine große Bedeutung, ist mittlerweile aber kom- plett zum Erliegen gekommen. Auf Betreiben von Tierschutzorganisationen kam es unter anderem 1986 und 1999 zu gesetzlichen Bestimmungen, die die Auflagen für Haltung, Behausung, Gesund- heitsuntersuchung, Forschung, Tötungsmethoden und Ausrüstung erheblich verschärften. So muss- ten die Pelztierzuchtanlagen in Deutschland nach und nach schließen. Zuvor war die Nerzhaltung gewöhnlich in 90 mal 30 mal 40 Zentimeter kleinen Käfigen und mit bis zu vier Jungtieren pro Käfig erfolgt. In Natur ist das Revier eines Nerzes oft 10 bis 20 Quadrat- kilometer groß. Nach den heutigen gesetzlichen Verordnungen muss ein Nerz mindestens einen Quadratmeter Bodenfläche, ein kleines Schwimm- becken und Klettermöglichkeiten zur Verfügung haben. Gegen die mit den veränderten gesetz- lichen Regelungen einhergehenden Schließandro- hungen der Veterinärämter wehrten sich zahlrei- che Pelztierzüchter mit juristischen Mitteln. Mit dem neuen Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsge- Was konkret das „Weihnachtsgeschenk“ anging, so Leser: Bilder, Nachrufe und Sonstiges sind für das setz wurde im September 2017 die Pelztierzucht wurden konservatorische Maßnahmen ergriffen. GIZ wertvolle historische Materialien. Alltagsmoti- de facto unrentabel gemacht. Seit 2019 gibt es Die Fotos waren mit Klebstoff auf Papier befes- ve mit genossenschaftlichem Schwerpunkt wer- keine Pelztierzucht mehr in Deutschland. Heute tigt, was die Bilder langfristig schädigt. Der Kleber den oft nicht beachtet und deshalb nicht gesam- sind die drei größten Tierfellproduzenten welt- ließ sich rückstandslos entfernen, so dass die Fotos melt. Sie können somit selten im Internet recher- weit China, Dänemark und Polen. auf Bestandsschutzgründen in Fotohüllen gelagert chiert oder druckfähig heruntergeladen werden. werden können. Kopien der Fotos wurden zusam- Das GIZ freut sich über solche Funde, weil damit Konservatorische Maßnahmen men mit den Dokumenten in einem Konvolut be- nicht nur Objekte, sondern auch Geschichten Auch wenn – und gerade: weil – es diesen Indus- lassen. Im nächsten Schritt wurden die Fotos in die bewahrt werden. Bitte helfen Sie uns dabei! triezweig heute hierzulande nicht mehr gibt, öffentlich zugängliche Onlinedatenbank GenoFin- Alles Wesentliche dazu sowie Ihre Ansprechpart- sammelt das GIZ als genossenschaftliches der eingepflegt. Alle wichtigen Informationen las- ner im GIZ finden Sie unter: Langzeitgedächtnis Geschichte und Geschichten sen sich so später im Internet recherchieren. auch aus diesem Bereich. Das Beispiel der Pelztierzucht belegt noch einmal die enorme Eine Bitte an Sie www.stiftung-giz.de Bandbreite genossenschaftlichen Wirkens. Am Ende steht der Aufruf an Sie als Leserin oder GIZMAGAZIN 10
hundertjährigen Jubiläum gegeben hat, entspricht und Bank eine Einheit. Die Bank ist das zentrale Fi- keinem der oben genannten Typen allein. Sie ist nanzierungsinstitut des EDEKA-Einzelhandels und eindeutig eine wissenschaftliche Dokumentation, im Privatkundengeschäft als Direktbank tätig. Sie dient aber zugleich als Leitfaden für die Histori- gehört zu den 100 größten Kreditinstituten im ge- Unternehmenschronik sche Kommunikation der EDEKABANK und darü- nossenschaftlichen Bankenverbund. Die vorliegen- ber hinaus dem gesamten EDEKA-Verbund. de Chronik folgt einem herausfordernden, zwei Wohlüberlegter Die EDEKABANK beauftragte mit Dr. Holger Mar- Jahre dauernden Geschichtsprojekt mit umfang- tens, Christine Lindner und Dr. Kai Rump profunde reichen Forschungs- und Recherchearbeiten unter Wissenschaftler bzw. Wissenschaftlerinnen mit Verwendung von Quellen aus EDEKA-Beständen Mittelweg dem Projekt, weshalb eine detailreiche Studie mit wissenschaftlichem Anspruch gestanden ist. Die und externen Informationsquellen. Entstanden ist ein umfangreiches Werk, das einen tiefen Einblick beiden Autorinnen und der Autor sind Mitglieder in die EDEKA-Organisation gewährt. Seit 2013 Ein Lesetipp und eine Entscheidungshilfe für die der Hamburger Historiker-Genossenschaft und al- konnte ein Exemplar der ersten Auflage in der Erstellung genossenschaftlicher Chroniken lesamt erfahren in der Wissenschaft. In ihrer Geschäftsstelle im GIZ eingesehen werden. Dank Dissertation hat sich Kai Rump mit der Topografie der Veröffentlichung steht sie nun der interessier- Von Dr. Peter Gleber ländlicher Genossenschaften vor den Toren Ham- ten Öffentlichkeit und den Forschenden zur Ver- burgs in der Lüneburger Heide beschäftigt. Das fügung. Wenn Genossenschaften Chroniken erstellen GIZMAGAZIN hat darüber in der Ausgabe 1/2014 lassen, dann müssen sie wichtige Entscheidungen berichtet. Vorstand der Historikergenossenschaft Bilder: Stiftung GIZ treffen und dafür Geld in die Hand nehmen. Es ist Holger Martens, der bislang zahlreiche genos- gibt im Wesentlichen drei unterschiedliche Stoß- senschaftliche Chronikprojekte betreute und richtungen für Unternehmenschroniken: History schwerpunktmäßig über Konsumgenossenschaf- Marketing, Historische Kommunikation und Unter- ten, aber auch über die Raiffeisen-Organisation nehmensgeschichte. und das Genossenschaftsgesetz publizierte. Begriffe wie History Marketing und Historische Gedruckt wurde die Unternehmensgeschichte der Kommunikation werden oft synonym benutzt, be- EDEKABNK zunächst nur in einer kleinen Auflage, schreiben aber unterscheidbare Gewerke für un- die intern verteilt und zur Historischen Kommu- terschiedliche Zielgruppen. History Marketing nikation genutzt wurde. Im letzten Jahr hat die stärkt die Marke und das Unternehmensmarke- EDEKABANK die Studie dann bei Books on De- ting. Historische Kommunikation hingegen unter- mand herausgegeben. „Ich freue mich sehr, dass stützt die Unternehmenspressestellen in der All- der Bankvorstand sich entschlossen hat, die Ergeb- tagskommunikation. Die Unternehmensgeschichte nisse unserer Nachforschungen zu veröffentlichen als dritte Variante ist eine Teildisziplin der Wirt- und damit der breiten Öffentlichkeit zugänglich schafts- und Sozialgeschichte an Hochschulen und zu machen“, so Holger Martens. hat in erster Linie wissenschaftlichen Anspruch. Die Geburtsstunde der EDEKA-Organisationen be- Wenn Vorstandsgremien über Chroniken entschei- gann 1907 mit der Bildung des Verbands deut- den, sollten sie zuvor diese Unterschiede kennen scher kaufmännischer Genossenschaften. Sieben Holger Martens; Christine Lindner; Kai Rump: und die Zielgruppen für ihr Projekt klar vor Augen Jahre später kam die EDEKABANK dazu, mit der Dokumentation der Geschichte der EDEKA haben. Ein gutes Beispiel für einen wohlüber- die finanziellen Ressourcen für die Wirtschaftliche Zentralorganisationen unter besonderer Berück- legten Mittelweg stellt die Chronik der EDEKA- Entwicklung bereitgestellt werden sollten. Über sichtigung der EDEKABANK AG. 1907 bis 2012, BANK dar: Die Chronik, die sich das Institut zum Jahrzehnte hinweg bildeten Zentrale, Verband Books on Demand (BoD) 2021, 39,90 Euro. GIZMAGAZIN 11
Das GIZ im Fachmagazin Archiv und Wirtschaft 2020 bis Februar 2021. Frau Junge absolvierte ein dium der Geschichte und Öffentliches Recht an Unter der Überschrift „Kunst bewahren – Genos- Pflichtpraktikum im Rahmen ihres archivwissen- der Universität Potsdam abgeschlossen. Richard senschaftsgeschichte vermitteln“ berichtet Maria schaftlichen Studiums. Sie dokumentierte die „An- Pogodda absolviert an der Universität Greifswald Thumser über das von ihr gesteuerte Projekt „Sa- triebskampagne“ und hier speziell die Printwer- ein Bachelorstudium der Geschichts- und Politik- lon der Ideengeber“. Sie schreibt über die Restau- bung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in wissenschaft. rierung dreier Porträts genossenschaftlicher Ideen- den vergangenen zehn Jahren. Langfristiges Ziel Ohne die Unterstützung von Praktikantinnen und geber abbilden, und erläutert der archivischen ist es, die Vielfalt der kreditgenossenschaftlichen Praktikanten ist der Fortgang der Dokumentation Fachwelt den Wert genossenschaftlicher Kunstob- Markengeschichte bestmöglich zu dokumentieren. in unserer Onlinedatenbank GenoFinder undenk- jekte in der Darstellung genossenschaftlicher Wer- Diana Vegner sammelte von September bis bar. Wir danken deshalb für ihre engagierte und te (in: Archiv und Wirtschaft, 1 (2021), S. 31 ff.). Dezember 2020 praktische Erfahrungen im GIZ. fachkundige Unterstützung! Zuvor hatte sie ihr Studium der Geschichte und Pandemiebewährt! Politikwissenschaft an der Universität Kassel abge- Herzlichen Glückwunsch! Genossenschaften stehen durch Corona vor gro- schlossen. Alle drei Praktikanten bzw. Praktikantin- Für Tammo Fuchs, einen ehemaligen Praktikanten ßen Herausforderungen. Das gilt auch für das GIZ nen beschäftigten sich mit der Bildsammlung des des GIZ, war der 18. März 2021 ein großer Tag: Er als ihr Langzeitgedächtnis. Unser wichtigstes An- GIZ. Zugleich dokumentierten sie überformatige verteidigte sehr erfolgreich seine Bachelorarbeit gebot ist die öffentlich zugängliche Onlinedaten- Gemälde, Abbildungen und Fotos aus der Ab- „Überlieferung in Wirtschaftsarchiven. Fusionen am bank GenoFinder. Hier kann jede und jeder Inte- lieferung des BVR Bonn und erschlossen Bestände Beispiel der VR Bank Fläming“. Das Projekt war nur ressierte Bilder, Werbeschriften und Literatur unse- des Pressearchivs des BVR aus den 1980er- und möglich, weil Bankdirektor Norbert Schmitz ihm res Archivs recherchieren. Das GIZ macht die ana- 1990er-Jahren. Bei der Pressesammlung handelt den Zugang zum Archiv der in Luckenwalde be- logen Daten digital oder als Fachinformation nutz- sich um etwa 5.500 Bilder, die durch Auswahl auf heimateten Bank ermöglichte. Die VR Bank Flä- bar, selbstverständlich auch für die Presse- und 500 Motive reduziert wurden. Diese wurden ming erhält dadurch einen noch genaueren Über- Kommunikationsarbeit in den Häusern der Genos- gescannt und sind heute in GenoFinder dokumen- blick über den historischen Fusions- und damit senschaftlichen FinanzGruppe. tiert und recherchierbar. auch den Verschmelzungsprozess der unterschied- Die gute Infrastruktur in den Räumlichkeiten im Von Februar bis Ende April 2021 absolvierte lichen Vorgängerbanken und ihrer Archive. Haus der Konsumgenossenschaft Berlin ermöglicht Teresa Döring ein dreimonatiges freiwilliges Prak- Tammo Fuchs wird sein fundiertes Praktikums- zudem die Vergabe von bis zu drei Hochschul- tikum. Nach ihrem Bachelorstudium der Interna- und Archivwissen in seiner neuen Tätigkeit gut praktika. Unter Wahrung optimaler Hygienestan- tionalen Beziehungen studierte sie Menschenrech- gebrauchen können: Er ist seit April 2021 Leiter dards kann so auch in schwieriger Zeit jungen For- te an der renommierten London School of Eco- des Stadtarchivs der ehemaligen Freien Reichs- schenden die dringend benötigte berufliche Fun- nomics and Political Sciences. Frau Döring erschloss stadt Attendorn im Sauerland. Wir wünschen ihm dierung mit auf den Weg gegeben werden. Fotos einzelner Rechtsvorgänger der DZ BANK für seine verantwortungsvolle Position alles Gute. AG. Außerdem steuerte sie in Zusammenarbeit Herzlichen Dank! mit der Abteilung Markenkommunikation die Praktikanten (w/m/d) gesucht Im Rahmen seines Bachelorstudiums im Fachbe- Digitalisierung von sechs historischen Werbefilmen Das GIZ freut sich auf Teammitglieder, die genos- reich Archivwissenschaften an der Fachhochschule der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksban- senschaftliche Werte wie Selbstverantwortung Potsdam absolvierte Paul Grünwald von August ken Raiffeisenbanken. Frau Döring begleitete auch und eine solide Ausbildung schätzen. Mindestvo- bis Dezember 2020 sein Pflichtpraktikum in der die Übernahme von Zeitschriften vom Institut für raussetzungen bei freiwilligen Praktika sind die GIZ-Geschäftsstelle. Eine spannende Spezialaufga- Genossenschaftswesen der Universität Marburg. Es Zwischenprüfung oder der Bachelorabschluss in be für Herrn Grünwald war die Digitalisierung des handelte sich überwiegend um Fach- und Kunden- Neuerer Geschichte, Zeitgeschichte, Wirtschafts- Nachkriegsfilms „Unerwartete Geschenke“ (S. X). magazine der Handelsgruppen EDEKA und REWE. und Sozialgeschichte oder Museologie. Vielleicht Aus der Fachhochschule Potsdam kam auch Phe- Aktuell ist die Geschäftsstelle mit zwei Praktikan- finden Sie an unseren Themen Gefallen oder sogar line Junge. Sie bereicherte das GIZ von Oktober ten besetzt: Lancelot Fritz hat sein Bachelorstu- ein Thema für Ihre Abschlussarbeit? Mehr dazu: GIZMAGAZIN 12
Beitrittserklärung Hiermit beantragen wir / beantrage ich die Mitgliedschaft im Förderverein zur Stiftung GIZ e.V. Gewünschtes Eintrittsdatum: Name (Institut oder Person), Anschrift: Jährlicher Vereinsbeitrag Beitragsstaffel (anteilig für das laufende Jahr): Kreditgenossenschaften, Verbände, Verbundunternehmen ª 500 € (Kreditgenossenschaft/Bilanzsumme bis zu 250 Mio. €) ª 1.000 € (Kreditgenossenschaft/Bilanzsumme bis zu 750 Mio. €) ª 1.500 € (Kreditgenossenschaft/Bilanzsumme über 750 Mio. €) ª 5.000 € (Verbände) ª 8.000 € (Verbundunternehmen/Zentrale Verbundeinrichtungen) ª _________ € (Freiwilliger höherer Beitrag) Waren-/Dienstleistungs-/Konsumgenossenschaften ª 100 € (Umsatzerlöse unter 5 Mio. €) ª 250 € (Umsatzerlöse über 5 Mio. €) ª 500 € (Umsatzerlöse über 100 Mio. €) ª 1.500 € (Umsatzerlöse über 500 Mio. €) ª 5.000 € (Umsatzerlöse über 2 Mrd. €) ª 5.000 € (Verbände) ª _________ € (Freiwilliger höherer Beitrag) Sonstige ª 80 € (Vereine, Genossenschaftsinstitute, Stiftungen, u.ä.) ª 50 € (Natürliche Personen) ª _________ € (Freiwilliger höherer Beitrag) Ort, Datum Unterschrift __________ __________________________________ Förderverein zur Stiftung GIZ e.V. c/o BVR, Schellingstr. 4, 10785 Berlin Mail: p.gleber@bvr.de / Telefon: 030 / 28 50 18 94 IBAN: DE64500604000000145646 BIC: GENODEFFXXX DZ BANK AG GIZMAGAZIN 13
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