Januar - März 2020 Haus des Deutschen Ostens - Bayern.de
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Veranstaltungsübersicht Januar Seite 13. J A N U A R 2 0 2 0 , 2 0 . 0 0 U H R 28 Zeitzeugengespräch Der erste Staatsbesuch: Václav Havel in München 14. J A N U A R 2 0 2 0 , 1 8 . 0 0 U H R 24 Ausstellungseröffnung „(Nicht) gekommen um zu bleiben. Braunau – Forchheim – Broumov. Vertreibung – Patenschaft – Partnerschaft“ Termine 22. J A N U A R 2 0 2 0 , 1 8 . 0 0 U H R 7 Gedenkfeier Ungarischer Gedenktag für die vertriebenen Ungarndeutschen 30. J A N U A R 2 0 2 0 , 1 5 . 0 0 U H R 42 Erzählcafé Dr. Renate von Walter im Gespräch mit … Brunhilde Reitmeier-Zwick 30. J A N U A R 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R 12 Programmreihe „Versailles, Trianon, Brest-Litowsk“/ Vortrag Tabus nach 100 Jahren? Vom Umgang der Museen mit dem „langen Ende“ des Ersten Weltkrieges
Februar Seite 11. F E B R U A R 2 0 2 0 , 1 8 . 0 0 U H R 30 Vortrag Die große Pommernkarte Eilhard Lubins von 1618 – ein kartographisches Meisterwerk aus der Ära der Bayerischen Landtafeln Philipp Apians 18. F E B R U A R 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R 14 Programmreihe „Versailles, Trianon, Brest-Litowsk“/ Vortrag Der Zusammenbruch der Imperien in Südost- europa und die Gründung des ersten jugoslawischen Staates 21. F E B R U A R 2 0 2 0 , 1 8 . 3 0 U H R 38 Konzert „Ich hab’ noch einen Koffer in Berlin“ – Heitere, ironische und nachdenkliche Lieder und Texte aus dem „Milljöh“ 26. F E B R U A R 2 0 2 0 44 11.30 UHR, 16.30 UHR, 19.30 UHR Traditionen Fischessen am Aschermittwoch März Seite 10. M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R 32 Buchpräsentation „900 Jahre jüdisches Leben in Schlesien“ (2018) 12. M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 5 . 0 0 U H R 43 Erzählcafé Dr. Renate von Walter im Gespräch mit … Waldemar Weber
März Seite 12. M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 3 0 U H R 34 Buchpräsentation und Vortrag „Der Hochmeisterpalast auf der Marienburg. Konzeption, Bau und Nutzung der modernsten europäischen Fürstenresidenz um 1400“ (2019) 19. M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R 36 Lesung „Humboldtstraße Zwei“ (2016) Termine 24. M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R 16 Programmreihe „Versailles, Trianon, Brest-Litowsk“/ Vortrag Jüdische Lebenswelten in Polen 1918 – 1939 26. M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R 20 Programmreihe „Cine Bridges“ / Filmsoirée „In meinen Adern fließt kasachischer Tee“ (2013) 27. M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R 40 Konzert Opernwettbewerb „Gabriela Beňačková“ mit jungen Talenten Externe Veranstaltungen Seite 24. J A N U A R 2 0 2 0 47 HDO in Europa/Ausstellung „Mitgenommen – Heimat in Dingen“ IN RESCHITZA/RUMÄNIEN 16. F E B R U A R 2 0 2 0 , 1 5 . 0 0 U H R 45 HDO in Deutschland/Ausstellung „Kann Spuren von Heimat enthalten“ IN KÖNIGSWINTER
Editorial Die Friedensverträge nach dem Ersten Weltkrieg verän derten nicht nur die Landkar ten Europas, besonders in dessen östlichem Teil. Die Neugründungen von Natio nalstaaten vom Baltikum bis nach Jugoslawien hatten auch Folgen für die zahlreichen nationalen Minderheiten der Großregion. Es folgten weitere Editorial EDITORIAL Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen. Gemeinsam mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) an der LMU München gehen wir nun im dritten Teil unserer Programmreihe 5 „Versailles, Trianon, Brest-Litowsk – Das lange Ende des Ersten Weltkrieges und das östliche Europa“ die sen Folgen nach. Besonders gespannt bin ich auf den Vortrag am 24. März über „Jüdische Lebenswelten in Polen 1918–1939“, für den wir mit Frau Professor Dr. Gertrud Pickhan (Freie Universität Berlin) eine sehr renommierte Historikerin gewinnen konnten. Die Inter netseite www.daslangeendevon1918.de und dieses Programmheft informieren Sie über alle Veranstaltun gen der Programmreihe im Detail. Den Auftakt unseres Veranstaltungsjahres 2020 bildet am 13. Januar ein hochrangig besetztes Zeit zeugengespräch über den ersten Staatsbesuch Václav Havels vor 30 Jahren in München mit Bernd Posselt (MdEP a.D. und Sprecher der Sudetendeutschen Lands mannschaft, München), Milan Horáček (MdEP a.D.) und Michael Žantovský (Direktor der Václav-Havel- Bibliothek, Prag), das Daniel Brössler von der Süddeut schen Zeitung im Münchner Literaturhaus moderieren wird. Wir kooperieren hierbei mit dem Adalbert Stifter Verein e.V. und dem Literaturhaus München. Am 22. Januar begehen wir zum fünften Mal gemeinsam mit dem Generalkonsulat von Ungarn in München den ungarischen Gedenktag für die vertriebenen Ungarndeutschen. Dabei wird der
Historiker Viktor Pócsik die vielfältigen Beiträge der Deutschen zur Kultur in Ungarn in den Blick nehmen. Besonders empfehlen möchte ich Ihnen unsere neue Filmreihe: „Cine Bridges: Russlanddeutsche Regisseu- re im Film der Bundesrepublik“, die wir am 26. März mit dem Film „In meinen Adern fließt kasachischer Tee“ von Jurij Diez eröffnen werden. Er portraitiert über einen Zeitraum von vier Jahren die achtköpfige russ landdeutsche Aussiedlerfamilie Diez in ihrer neuen Heimat, dem oberbayrischen Freilassing, unmittelbar an der österreichischen Grenze. Am 10. März beteiligt sich das HDO erneut an der Woche der Brüderlichkeit der Gesellschaft für christlich- EDITORIAL jüdische Zusammenarbeit München-Regensburg e.V. Prof. Dr. Arno Herzig (Hamburg) wird aus diesem Anlass sein 2018 erschienenes Werk „900 Jahre jüdisches 6 Leben in Schlesien“ präsentieren. Natürlich haben wir auch Themen aus anderen historischen Epochen im Programm. So widmen wir uns am 11. Februar der großen Pommernkarte Eilhard Lubins von 1618, einem kartographischen Meisterwerk aus der Ära der Bayerischen Landtafeln Philipp Apians, und am 12. März, in einer Kooperationsveranstaltung mit der Deutschen Burgenvereinigung e.V., dem Hoch- meisterpalast auf der Marienburg, den der Referent Prof. Dr. Christofer Herrmann als die modernste europäische Fürstenresidenz um 1400 sieht. Ich würde mich freuen, wenn ich Sie zu möglichst vielen dieser Veranstaltungen begrüßen könnte! Ihr Professor Dr. Andreas Otto Weber Direktor des Hauses des Deutschen Ostens, München
Veranstal- Veranstaltungen MIT TWOCH, 22. JANUAR 2020, 18.00 UHR Gedenkfeier Ungarischer Gedenktag für die vertriebenen Ungarndeutschen tungen Referent: Viktor Pócsik (Budapest) Grußworte: Kerstin Schreyer MdL, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, und Ibolya Hock-Englender, V E R A N S TA LT U N G E N Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen Veranstaltungsort: Campuskirche der Katholischen Stiftungs- hochschule München, Preysingstr. 83, 81667 München → Auch 2020 laden das Generalkonsulat von Ungarn in München und das Haus des Deutschen Ostens zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung 7 anlässlich des ungarischen Gedenktages für die vertriebenen Ungarndeutschen ein. Besonderes Thema soll in diesem Jahr der Beitrag der Deutschen zur Kultur in Ungarn sein. In vielen Bereichen, wie zum Beispiel der Musik, der Architektur, der Literatur oder auch der Kuli narik, haben Ungarndeutsche Herausragendes ↪
geleistet. Einer der bedeutendsten Komponisten des Landes ist Ferenc Erkel, auch Franz Erkel genannt, dessen Namen das Erkel-Theater in Budapest trägt. Erkel komponierte die Melodie der Ungarischen Nationalhymne. Zu den renommier testen Architekten Ungarns zählt Imre Steindl, der unter anderem das weltberühmte Parlamentsge bäude in Budapest entwarf. Károly oder Karl Gundel hat die ungarische Küche entscheidend mitgeprägt: Er gilt als einer der besten Köche Ungarns im 20. Jahrhundert. V E R A N S TA LT U N G E N In seinem Einführungsvortrag stellt der His toriker Viktor Pócsik die vielfältigen Beiträge der Deutschen zur Kultur in Ungarn dar. Als Ehren gäste und Festredner sagten die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, 8 Kerstin Schreyer, und die Vorsitzende der Landes selbstverwaltung der Ungarndeutschen, Ibolya Hock-Englender, zu. Der Gedenkabend wird mit Musik und einem anschließenden Empfang umrahmt. → Anmeldung bis zum 17. Januar 2020 per E-Mail unter einladung-muenchen@mfa.gov.hu oder telefonisch unter 089-962280200 erforderlich In Kooperation mit: Generalkonsulat von Ungarn in München
Programmreihe: Versailles, Trianon, Brest-Litowsk: Das lange Ende des Ersten Weltkrieges und das östliche Europa www.daslangeendevon1918.de → Infolge des Ersten Weltkrieges und der innenpoli tischen Entwicklung in den Großreichen Russ land, Deutschland und Österreich-Ungarn trat der Prozess der Nationalstaatsbildung im östlichen Europa 1918 in seine entscheidende Phase. Die territorialen, politischen und völkerrechtlichen V E R A N S TA LT U N G E N Regelungen des Friedensvertrages von Brest- Litowsk (vom 3. März 1918) sowie der Pariser Vorortverträge – von Versailles mit Deutschland (vom 28. Juni 1919), von Saint-Germain mit Öster reich (vom 10. September 1919) und von Trianon mit Ungarn (vom 4. Juni 1920) – setzten entschei 9 dende Wegmarken bei der Bildung souveräner Nationalstaaten in Polen, Finnland, den baltischen Ländern, der Ukraine, der Tschechoslowakei und auf dem Balkan. Die neuen Nationalstaaten blie ben Nationalitätenstaaten. Sie waren einer impe rialen Politik nicht abgeneigt, stellten Territorial forderungen, die weit über das Bestreben hinaus gingen, die neuen nationalstaatlichen Grenzen in Übereinstimmung mit den ethnischen bzw. sprachlich-kulturellen Grenzen ihrer namens gebenden Nation zu bringen. Die ost- und südost europäischen Gesellschaften erlebten eine Welle der Nationalisierung, die über die Intellektuellen milieus und die Großstädte hinaus auf weite Bevölkerungsschichten übergriff. Von der neuen politischen Grenzziehung und den nationalstaatlichen Entwicklungen waren auch 8,3 Millionen Deutsche betroffen, die nach 1918/1920 ihren Status als Angehörige einer Mehrheitsnation verloren und nun als „nationale Minderheiten“ in dreizehn europäischen Ländern der Region lebten. Das Spannungsverhältnis zwischen den Nationalstaatsbildungen und der ethnisch-kulturellen und politischen Selbstbe stimmung der Minderheiten prägte die innen ↪
politischen Entwicklungen der ost-, ostmittel- und südosteuropäischen Staaten in der Zwischenkriegs zeit. „Nationalismus“ und „Revisionismus“ setzten sie unter Dauerdruck. Das System von Minderheiten schutzverträgen zeigte als völkerrechtlicher Rechts schutzmechanismus nicht die erwartete Wirkung. Die Pariser Vorortverträge bewegten über die 1920er Jahre hinweg nicht nur die öffentlichen Gemü ter im Deutschen Reich, im neu gegründeten Staat Österreich und in Ungarn. Man sah darin eine Gefahr für den Fortbestand der eigenen Nationen und zog die V E R A N S TA LT U N G E N Zweck- und Rechtmäßigkeit der neuen Grenzziehun gen in Schlesien, in Böhmen, Mähren und andernorts in Zweifel. Unter der deutschen Bevölkerung dieser Gebiete war die ablehnende Haltung gegenüber den Pariser Vorortverträgen ebenfalls nicht zu übersehen. 10 Diese Stimmungen wurden zum Nährboden für die politischen Revisionismen der 1920er und 1930er Jahre. Die Programmreihe „Versailles, Trianon, Brest- Litowsk: Das lange Ende des Ersten Weltkrieges und das östliche Europa“, die das Haus des Deutschen Ostens in Kooperation mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas (IKGS) an der LMU München 2019–2020 veranstaltet, nimmt diese komplexen und vielseitigen Probleme der Zwischen kriegszeit in Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien in den Blick. Prominente Historiker aus dem In- und Ausland setzen sich in Einzelvorträ gen und Podiumsdiskussionen mit der Bedeutung der Friedensverträge des Ersten Weltkrieges für die Neu ordnung im östlichen Europa, mit dem völkerrechtli chen System des Minderheitenschutzes sowie mit der politisch folgenreichen Rezeption der Pariser Vororts beschlüsse im Deutschen Reich und in anderen ehe maligen Großreichen auseinander. In einem ersten und zweiten Teil der Programm reihe, die im Frühjahr 2019 begann, wurden die Aus gangslage, die Grundprobleme der politischen Ent wicklung Ost- und Mittelosteuropas im Allgemeinen, sowie die innenpolitische Entwicklung in Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien betrachtet. Die Reihe wird im Frühjahr 2020 mit Vorträgen fort
gesetzt, die die Entwicklungen in Jugoslawien und innerhalb der jüdischen Bevölkerung des östlichen Europa in den Blick nehmen. Am 18. Februar setzt sich Professor Dr. Aleksandar Jakir (Universität Split) mit dem „Zusammenbruch der Imperien in Südost- europa und der Gründung des ersten jugoslawischen Staates“ auseinander. Ihm folgt am 24. März der Vor trag „Jüdische Lebenswelten in Polen 1918 – 1939“ von Professor Dr. Gertrud Pickhan (Freie Universität Berlin). Die Reihe wird durch Markus Möhring ergänzt, der am 30. Januar über die Vertreibung der Deut- V E R A N S TA LT U N G E N schen aus dem Elsass und den Umgang damit in der aktuellen Museumslandschaft referiert. 11 Die Deklaration von Korfu (20. Juli 1917), in der die Gründung eines Vereinigten Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen vereinbart wurde In Kooperation mit: ↪
D O N N E R S TA G , 3 0 . J A N U A R 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R Programmreihe Tabus nach 100 Jahren? Vom Umgang der Museen mit dem „langen Ende“ des Ersten Weltkrieges, Vortrag Referent: Markus Möhring (Dreiländermuseum, Lörrach) Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München → Der Vortrag stellt die deutsch-schweizerisch- V E R A N S TA LT U N G E N französische Ausstellungsreihe „Zeitenwende 1918/19“ vor. Sie umfasst dreißig Einzelausstel lungen in verschiedenen Orten am Oberrhein, im Drei-Länder-Eck zwischen Deutschland, Frank reich und der Schweiz, die das „lange Ende“ des 12 Ersten Weltkrieges aus unterschiedlichen Pers pektiven präsentieren. Die Französisierung des Elsass sowie die Vertreibung der sogenannten Reichsdeutschen aus diesem Gebiet wurden dabei erstmals zum Thema gemacht. Dabei erlebten die Museumsvertreter, wie stark ihr Geschichtsbild durch nationale Diskurse geprägt und mit welchen
Tabus es belastet ist. Der Vortrag stellt außerdem die Frage zur Diskussion, ob ähnliche Projekte in Ostmitteleuropa zum Abbau von Tabus in der Erinnerungskultur beitragen könnten. ↪ Markus Möhring (geb. 1958 in Lörrach) ist Histori- ker, Leiter des Dreiländermuse- ums (Lörrach) und Koordinator des Netzwerks Museen am Oberrhein, das regelmäßig V E R A N S TA LT U N G E N trinationale Ausstellungsreihen organisiert. Er war außerdem Sprecher und Beiratsmitglied der Geschichtsmuseen im Deutschen Museumsbund. 13 In Kooperation mit: Die in der Zeit weit verbreitete Karikatur des Künstlers Hansi zur Vertreibung der sog. Reichsdeutschen aus Elsass-Lothringen 1918
D I E N S TA G , 1 8 . F E B R U A R 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R Programmreihe Der Zusammenbruch der Imperien in Südosteuropa und die Gründung des ersten jugoslawischen Staates, Vortrag Referent: Professor Dr. Aleksandar Jakir (Universität Split/Kroatien) Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München → Gut 100 Jahre nach den Pariser Vorortverträgen V E R A N S TA LT U N G E N wirft der Vortrag einen Blick auf die damals in Südosteuropa geschaffene „neue Ordnung“: die Gründung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen, die zahlreichen Kriegsfolgen, die es zu bewältigen galt, und die Vorgaben der Pari 14 ser Vorortverträge, die es einzulösen hatte. Dieser neue Staat entstand aus dem Zusammenschluss ehemaliger Gebiete Österreich-Ungarns mit Serbi en und Montenegro. Das Königreich Serbien hatte aufseiten der Siegermächte gestanden, und streb te danach, seine Kriegsziele möglichst weitgehend durchzusetzen. Gleichzeitig suchte sich der neue Staat als „Nationalstaat“ zu legitimieren, unter Berufung auf die 14 Punkte des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, die das nationale Selbstbestimmungsrecht der Völker propagiert hatten. Ein „dreinamiges Volk der Serben, Kroaten und Slowenen“, die als Zweige einer gemeinsamen „jugoslawischen Nation“ zu sehen seien, so hieß es, habe mit dieser Staatsgründung seinen Natio nalstaat errungen. Wenngleich sich manche von diesem neuen Staat eine stabilisierende Funktion im Nachkriegs europa erhofft hatten, führten gravierende Integ rationsprobleme schnell dazu, dass er sich als äußerst instabil erwies. Ganz zu schweigen davon, dass seine Grenzziehungen viel mehr auf Macht politik und die realen Kräfteverhältnisse zurück zuführen waren, als auf die Umsetzung eines demokratischen Völkerrechts. Nicht nur die zahlenmäßig starke nichtslawische Bevölkerung
des neu entstehenden südslawischen Staates, die Deutschen, Ungarn, Albaner, Türken, waren in die Staatsgründung nicht einbezogen worden, auch die kroatischen Bauern, die weitaus stärkste sozia le Schicht sogar außerhalb Kroatiens, hatten keine politische Vertretung. Zudem sah sich der neue jugoslawische Staat mit massiven Gebietsforde rungen an der Adriaküste vonseiten Italiens kon frontiert. ↪ Professor Dr. Aleksandar V E R A N S TA LT U N G E N Jakir (geb. 1966) ist seit 2007 Pro fessor für Zeitgeschichte an der Abteilung für Geschichte der Philosophischen Fakultät der Universität Split (Kroatien). 15 Zu seinen zahlreichen Veröffent- lichungen gehören u.a.: Dalma tien zwischen den Weltkriegen: Agrarische und urbane Lebenswelt und das Scheitern der jugoslawischen Integra- tion (2000); zus. mit Heiner Timmermann (Hrsg.), Europas Tragik. Ex-Jugoslawien zwischen Hoffnung und Resignation (2002); zus. mit Marko Trogrlic (Hrsg.), Klerus und Nation in Südosteuropa vom 19. bis zum 21. Jahrhundert (2014); zus. mit Tanja Zimmermann (Hrsg.), Europe and the Bal- kans. Decades of ,Europeanization‘? (2015). In Kooperation mit:
D I E N S TA G , 2 4 . M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R Programmreihe Jüdische Lebenswelten in Polen 1918 –1939, Vortrag Referentin: Professor Dr. Gertrud Pickhan (Freie Universität Berlin) Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München → Die ost- und ostmitteleuropäischen Juden stellten in den multiethnischen Imperien bis 1914 eine V E R A N S TA LT U N G E N Minderheit unter vielen dar. Der Untergang der Habsburger Monarchie und des Russischen Reiches führte zur Konstituierung neuer Staaten, die nunmehr auf ethnische Homogenität setzten. Zugleich zeigten sich dort die Folgen des moder 16 nen Antisemitismus. Welche Auswirkungen dies auf die Lebensbedingungen und Identitätskonzep te der jüdischen Bevölkerung hatte, soll in diesem Vortrag am Beispiel Polens beleuchtet werden. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf den „Wir“-Identi täten der Juden und Jüdinnen und den wichtigs ten kulturellen Komponenten ihrer lebenswelt lichen Verortung in der Zeit zwischen den Welt kriegen. Franciszkańska Straße, Warschau
V E R A N S TA LT U N G E N ↪ Professor Dr. Gertrud Pickhan (geb. 1956 in Dortmund) ist Professorin an der Abteilung Geschichte des Osteuropa-Instituts der Freien Universität 17 Berlin. Von ihr liegen u.a. folgende Publikationen vor: Gospodin Pskov. Entstehung und Entwicklung eines städti- schen Herrschaftszentrums in Altrußland (1992); zus. mit Frank Golczewski, Russischer Nationalismus. Die russische Idee im 19. und 20. Jahrhundert (1998); „Gegen den Strom“. Der Allgemeine Jüdische Arbeiterbund („Bund“) in Polen 1918 – 1939 (2001); zus. mit Ulrich Bauche (Hrsg.), Joseph Berkowitz Kohn. Erinnerungen. Ein Leben als polnischer Freiheitskämpfer und Hamburgischer Sozialdemokrat 1841 – 1905 (2006); zus. mit Maximilian Preisler (Hrsg.), Von Hitler vertrieben, von Stalin verfolgt. Der Jazzmusiker Eddie Rosner (2010). In Kooperation mit:
Programmreihe Cine Bridges: Russlanddeutsche Regisseure im Film der Bundesrepublik → Auf der Leinwand ist ein junges Mädchen zu se hen. Sie hält ein Plakat hoch, auf dem zu lesen ist: „Die Kindheit meiner Oma hieß Tauwetter. Die Kindheit meiner Mama hieß Perestrojka, Putsch und freies Russland. Meine Kindheit heißt Terror akte, politische Morde, Folter mit Schraubenzieher und Ermordung von Homosexuellen in Tschet V E R A N S TA LT U N G E N schenien“. Es ist eine Szene aus dem jüngsten Film „Russlands Milleniumskinder“ [2019] von Irene Langemann, der im Oktober 2019 auf dem Film Festival Cologne zu sehen war. Seine Protagonisten sind jene Vertreter der „Generation Putin“, die in 18 den späten 1990er Jahren Geborenen, die für demokratische Rechte, für Redefreiheit, Mei nungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit, für eine Zivilgesellschaft eintreten und auf diese Weise dem autoritären Staat Paroli bieten. Irene Langemann ist vielleicht das prominen teste Beispiel für die russlanddeutschen Regisseu re, deren Aufstieg im bundesdeutschen Film in den 1990er Jahren begann. Heute drehen sie für die großen TV-Sender wie ZDF, WDR und ARTE. Ihre Filme wurden auf renommierten deutschen und internationalen Filmfestivals wie der Berlina le, dem Internationalen Festival Dok Leipzig, dem goEast Festival des Mittel- und Osteuropäischen Films oder dem One world Festival in Prag gezeigt und mehrfach ausgezeichnet. Was Langemanns „Russlands Milleniums kinder“ zeigt, gilt auch für andere Filme dieser Regisseure: Es handelt sich um ein engagiertes Kino, das zu Schlüsselfragen der aktuellen Politik, Gesellschaft und Kultur Position bezieht, gleich ob sie sich in Europa, Deutschland oder Russland stellen. Ihre Filme behandeln eine breite Palette von Themen und Problemen. Dazu gehören aktu elle Europa-Konzepte, deren Chancen und Mög
lichkeiten in Anbetracht von neuen politischen, ethnischen und religiösen Konflikten und neu entfachtem Nationalismus; kulturelles und ästhe tisches Grenzgängertum; die durch die Auswande rung nach Deutschland sich neu stellende Frage russlanddeutscher Identität in der Umbruchszeit zwischen dem Abschied von der Herkunfts- und der Ankunft in der Aufnahmegesellschaft; aber auch die individuelle Selbstvergewisserung durch die Aufarbeitung der jahrzehntelang verdrängten tragischen Familiengeschichte. V E R A N S TA LT U N G E N Filme russlanddeutscher Regisseure nähern sich den historischen, politischen, sozialen und kulturellen Zusammenhängen aus der Perspektive eines Einzelnen, eines Subjekts, gleich ob es sich dabei um einen Ich-Erzähler oder eine Figur han delt. Es kann ein Aktionskünstler sein, ein enfant 19 terrible, wie Petr Pawlenski, der das Putin-Regime durch seine radikalen öffentlichen Performances herausfordert, indem er sich den Mund zunäht, sich das Ohrläppchen abschneidet oder die Tür des FSB-Gebäude in Moskau anzündet; oder auch der deutsche Musiker Bernard König, der sein Musikprojekt mit alten Menschen in Betreuungs einrichtungen durchführt und dabei auf die sozia le Vermittlungsfunktion von Musik im menschli chen Miteinander setzt. Und immer wieder sind es Idealisten und Utopisten, deren Kunst- und Lebenskunstprojekte aus dem Alltagsrahmen herausfallen und eben an das Utopische grenzen. Das Haus des Deutschen Ostens, München, stellt im Rahmen seiner Reihe „Cine Bridges: Russlanddeutsche Regisseure im Film der Bundesrepublik“ eine Auswahl von ihren Filmen erstmals einem breiten Münchner Publikum vor. Die Filmreihe ist für das gesamte Jahr 2020 geplant. Im März wird Jurij Diez als erster von unseren Gästen im Rahmen einer Filmsoiree seine Doku „In meinen Adern fließt kasachischer Tee“ (2013) präsentieren. ↪
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D O N N E R S TA G , 2 6 . M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R Programmreihe „In meinen Adern fließt kasachischer Tee“ (2013), Filmsoirée Referent: Jurij Diez (München) Moderation: Lilia Antipow, Haus des Deutschen Ostens, München Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München → Über einen Zeitraum von vier Jahren portraitiert V E R A N S TA LT U N G E N der Film die achtköpfige russlanddeutsche Aus siedlerfamilie Diez in ihrer neuen Heimat, dem oberbayrischen Freilassing, unmittelbar an der österreichischen Grenze. 15 % der ca. 18.000 Einwohner und Einwohnerinnen sind Aussiedler und Aussiedlerinnen aus der ehemaligen Sowjet 21 union. Die Doku rekonstruiert anhand des umfang reichen privaten Foto- und Videoarchivs die Odys see der Familie, die in Kasachstan ihren Ausgang nimmt, wohin ihre Großeltern 1941 nach dem Einfall der Nazis in die UdSSR als potentielle Verräter in Viehwaggons von der Wolga deportiert wurden. Erst 1956, nach dem Tod Stalins, endet ihr Dasein als Zwangsarbeiter und Zwangsarbei terinnen. 1985 siedelt die Familie in den Wolgo grader Bezirk zurück, wo sie bis zu ihrer Aus wanderung nach Deutschland 2002 lebt. Nach ihrer Ankunft in der Bundesrepublik kämpfen sich die Diez bravourös durch das soziale Unterholz und verfolgen hartnäckig ihre Pläne. Die Eltern, Tatjana (Mitte 50) und Jakob (Ende 50), finden einen festen Job in einem der großen Super märkte Freilassings. Der ehemalige Lokführer Jakob als Wagenschieber, Tatjana als Reinigungs kraft. In Russland leistete Vitalij (36) noch seinen Militärdienst ab, hier tauscht er die Kalaschnikow gegen die Schere: Im eigenen Frisörsalon „Fire Hair“ frönt er seinem Faible zu überdimensiona len Turmfrisuren. Jurij (32) eignet sich in rekord ↪
verdächtiger Zeit die deutsche Sprache an und reüssiert als Schauspieler. Sergius (25) arbeitet unermüdlich an seinem Master-Plan: Im Herbst 2011 eröffnet er seinen „Diez Sonderposten Markt“. Marina (33) baut gemeinsam mit ihrem Mann Jewgenij und den Eltern ein kleines Häus chen. Das karottenfarbige Domizil liegt unüber sehbar unterhalb des Bahndamms auf der Bahn strecke Freilassing – Salzburg. Mit viel Humor, Verve und Fleiß kämpfen sich die Diez voran, doch dann kassieren sie einige herbe Rückschläge, wie V E R A N S TA LT U N G E N z.B. das Hochwasser vom Juni 2010 (Text: Studio west. Independent Film). ↪ Jurij Diez (geb. 1981 in Nowo-Donezk/ 22 Kasachstan) ist Theater- und Filmregisseur und Schauspieler. Seit 2002 lebt und arbeitet er in Deutschland. Zu seinem Repertoire gehören zahlreiche Rollen in Stücken aus klassischem und modernem Theater sowie Mono-Stücke, mit denen er weltweit zu Festivals, unter anderem zum Thea- terfestival auf dem Broadway (New York/USA), eingeladen wurde. Darüber hinaus führte er Regie in mehrsprachigen Inszenierungen in der Ukraine, in Russland und in China. 2015 wurde Jurij Diez als Bester männlicher Schauspieler beim Festival für zeitgenössisches Theater (Astrachan) und 2018 für Beste Regie beim Theaterfestival „Turgenev Fest“ (Sankt Petersburg) ausgezeichnet.
Das schmeckt ja wie zu Hause andreas otto weber / brigitte steinert / patricia erkenberg (hrsg.) Kann Spuren von Heimat enthalten Typische Rezepte der Deutschen aus dem östlichen Europa Hardcover mit Leseband, 156 Seiten, mit zahlreichen Farbabbildungen 19,90 Euro ISBN 978-3-86222-217-9 www.volkverlag.de
15. JANUAR BIS 28. FEBRUAR 2020 Ausstellung (Nicht) gekommen um zu bleiben. Braunau – Forchheim – Broumov. Vertreibung – Paten- schaft – Partnerschaft Ausstellung des Heimatkreises Braunau/Sudetenland e.V. (Forchheim/Oberfranken) Ausstellungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München V E R A N S TA LT U N G E N Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10.00 bis 20.00 Uhr → 2020 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal. Als Folge des Weltkrieges kamen Millionen Flüchtlinge und Vertriebene nach Bayern, darunter besonders viele Menschen aus 24 Böhmen, Mähren und Schlesien. Die Ausstellung „(Nicht) gekommen um zu bleiben“ zeigt exempla risch anhand der beiden Städte Braunau/Broumov im heutigen Tschechien und Forchheim in Franken die Entwicklung in der Nachkriegszeit. Denn Anfang 1946 landeten viele der deut schen Bewohner von Stadt und Land Braunau in Forchheim. Bereits 1952 entstand hier der Verein „Heimatkreis Braunau“ mit Dr. Ernst Kähler als erstem Heimatkreisbetreuer. Nur drei Jahre später übernahm die Stadt Forchheim die Patenschaft über Stadt und Kreis Braunau. Forchheim ist damit eine von vielen bayerischen Städten, die sich für eine solche Patenschaft entschieden. Es war ein Zeichen der Solidarität mit den Vertriebe nen und trug maßgeblich zum Erhalt des Kultur guts aus deren Heimat bei. In den 1990er Jahren wurden aus vielen dieser Patenschaften lebendige Städtepartnerschaften – so auch zwischen Forch heim und dem tschechischen Broumov. Auch wenn noch einige Zeit nach 1946 für viele vertriebene Braunauer das Ziel die Rückkehr in die Heimat war, kann die Ausstellung heute einen erfolgreichen, wenn auch langen Weg von der Integration damals zur Verständigung heute aufzeigen.
D I E N S TA G , 1 4 . J A N U A R 2 0 2 0 , 1 8 . 0 0 U H R Eröffnungsveranstaltung → Zur Ausstellungseröffnung spricht die Kuratorin der Ausstellung Christina Meinusch M.A. (Würzburg) V E R A N S TA LT U N G E N 25 Festakt auf dem Forchheimer Marktplatz anlässlich der Patenschaftsübernahme, 1955
AB OKTOBER 2019 Dauerausstellung Das ‚Who is Who‘ der Deutschen aus dem östlichen Europa, Folgen 4 und 5 Ausstellungsort: Direktionsflur 1. Stock, Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München → Nach längerer Pause können wir Ihnen wieder unsere Dauerausstellung „Das ‚Who is Who‘ der Deutschen aus dem östlichen Europa“ im ersten V E R A N S TA LT U N G E N Stock des HDO präsentieren. 105 Biografien waren in den Folgen 1 bis 3 bereits zu sehen, in der Folge 4 zeigen wir erneut die nächsten 35 Lebensbilder. Darunter zu finden sind unter anderem der Wider standskämpfer Helmut James Graf von Moltke 26 (geb. 1907 in Kreisau/Krzyżowa, Schlesien), die Chemikerin Clara Haber (geb. 1870 in Polkendorf/ Wojczyce, Schlesien), der Maler und Bildhauer Markus Lüpertz (geb. 1941 in Reichenberg/Libe rec, Böhmen) und die Schauspielerin Christel Peters (geb. 1916 in Swinemünde/Świnoujście, Pommern). Ab Mitte März 2020 wird dann bereits die Folge 5 mit 35 neuen Lebensbildern zu sehen sein. Es erwarten Sie unter anderem die Biografien von Moderator Peter Lustig (geb. 1937 in Breslau/ Wrocław, Schlesien), der Schlagersängerin Lena Valaitis (geb. 1943 in Memel/Klaipėda, Ostpreu ßen) und des Astronomen Maximilian Hell (geb. 1720 in Schemnitz/Banská Štiavnica, Ungarn). Die Sammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr soll sie beispielhaft die Vielfalt des Schaffens der unterschiedlichsten Personen aus den verschiedenen Herkunftslän dern der Deutschen des östlichen Europa durch die Jahrhunderte zeigen und den einen oder ande ren Aha-Effekt des Wiedererkennens oder des neu Kennenlernens erzielen. Rechte Seite: Bildtafeln aus der Dauerausstellung „Das ‚Who is Who‘ der Deutschen aus dem östlichen Europa“
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M O N TA G , 1 3 . J A N U A R 2 0 2 0 , 2 0 . 0 0 U H R Zeitzeugengespräch Der erste Staatsbesuch: Václav Havel in München Teilnehmer: Bernd Posselt (MdEP a.D. und Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft), Milan Horáček (MdEP a.D.) und Michael Žantovský (Direktor der Václav-Havel-Bibliothek) Moderation: Daniel Brössler (Süddeutsche Zeitung) Veranstaltungsort: Literaturhaus München V E R A N S TA LT U N G E N → Am 29. Dezember 1989 wurde Václav Havel zum tschechoslowakischen Präsidenten gewählt. Der Dichter auf dem Präsidentenstuhl wurde zu einer der Ikonen der Samtenen Revolution. Schon vier Tage später, am 2. Januar 1990, trat er seine erste 28 Auslandsreise nach Deutschland an und besuchte dabei auch München, das für die tschechische Geschichte ein besonderer Ort ist. Die Reise war kein gewöhnlicher Staatsbesuch, sondern ein symbolischer Akt. Wie kam sie so schnell zu Stan de? Was für Intentionen standen dahinter? Und wie war Václav Havel als Novize der Weltpolitik? Es erinnert sich ein prominent besetztes Podium, das die Reise und ihre Wirkung damals miterlebt hat. ↪ Bernd Posselt (MdEP a.D.) ist Sprecher und Bundes- vorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft und war von 1994 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parla- ments für die CSU. Als Mitarbeiter von Otto von Habsburg war er einer der Mitorganisatoren des Paneuropäischen Picknicks im Sommer 1989. Heute ist er Präsident der Paneuropa-Union Deutschland. ↪ Milan Horáček (MdEP a.D.) wurde in der Tschechoslo- wakei geboren und emigrierte nach den Ereignissen um den Prager Frühling 1968 in die Bundesrepublik. Er ist Gründungsmitglied der Partei Die Grünen und vertrat sie sowohl im Deutschen Bundestag, als auch 2004 – 2009 im Europäischen Parlament. In den 1990er Jahren gehörte er zum Beraterstab Václav Havels. Seit 2014 ist er Mitglied des BdV-Präsidiums.
↪ Michael Žantovský ist Psychologe, Übersetzer, Diplo- mat und Direktor der Václav-Havel-Bibliothek in Prag. Er gehört zu den Mitbegründern des Bürgerforums (Občanské fórum) in der Tschechoslowakei und wurde 1990 zum Sprecher und politischen Berater von Václav Havel. Von 1996 bis 2002 war er Mitglied des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik. Seit 2015 leitet er die Václav-Havel-Bibliothek. → Eintritt: 12,- € / 8,- € (auch für ASV-Mitglieder) V E R A N S TA LT U N G E N → Eine Veranstaltung im Rahmen der Veranstal- tungsreihe „Havel in München“ des Adalbert Stifter Vereins e. V., München, der Václav-Havel- Bibliothek, Prag, und des Tschechischen Zentrums München 29 In Kooperation mit: Helmut Kohl, Václav Havel, Richard von Weizsäcker, Márian Čalfa, Hans-Dietrich Genscher, Jiří Dienstbier
D I E N S TA G , 1 1 . F E B R U A R 2 0 2 0 , 1 8 . 0 0 U H R Vortrag Die große Pommernkarte Eilhard Lubins von 1618 – ein kartographisches Meisterwerk aus der Ära der Bayerischen Landtafeln Philipp Apians Referent: Dr. Jürgen Hamel (Barth) Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München V E R A N S TA LT U N G E N → Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts gab es ver stärkt Bemühungen zur kartographischen Darstel lung kleinerer und größerer Herrschaftsgebiete. Sie stehen im Zusammenhang mit dem Aufbau fürstlicher Wunderkammern. Himmels- und 30 Erdgloben brachten Himmel und Erde in die fürstliche Studierstube, Landkarten fügten das eigene Herrschaftsgebiet hinzu. Bei den bayerischen Landtafeln Philipp Apians (um 1568) sowie bei der etwa fünfzig Jahre später erstellten großen Pommernkarte Eilhard Lubins (1565 – 1621) handelt es sich um herausragende Resultate dieser Bestrebungen. Die Pommern-Karte des Rostocker Professors Eilhard Lubin wurde 1618 im Auftrag des Pom merschen Herzogs Philipp II. er stellt. Noch heute erstaunt die Präzision der Wiedergabe der Städte, Dörfer, Flüsse und Seen auf der 2,20 × 1,25 m großen Karte. Doch die Karte ist auch ein Kunst werk mit Porträts der Fürsten von Rügen und der Herzöge von Pom mern, erzählt zudem die Geschich te Pommerns, zeigt kleine Städte bilder und Wappen der adligen Familien und nennt sogar die in Pommerschen Gewässern leben den Fische. Sie ist ein oft kopiertes, doch lange unerreichtes Meister werk der Kartographie.
↪ Dr. Jürgen Hamel (geb. 1951 in Stralsund) arbeite- te, nach dem Studium der Philo- sophie und Geschichte in Leipzig, an der Archenhold-Sternwarte in Berlin und promovierte mit einem Thema zur Frühgeschichte der Astrophysik. Des Weiteren wirkte er unter anderem an der Herausgabe der Gesammelten Werke von Copernicus und Kepler mit. Jürgen Hamel ist V E R A N S TA LT U N G E N Mitherausgeber der wissenschaftlichen Schriftenreihe „Acta Historica Astronomiae“, Chefredakteur der Zeitschrift „Astronomie+Raumfahrt im Unterricht“ und seit 2019 des Jahrbuchs „Baltische Studien“ der Gesellschaft für Pom- mersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst. 31 In Kooperation mit: Gesellschaft für pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst e. V. Große Lubinsche Karte/NOVA ILLUSTRISSIMI PRINCIPATUS POMERANIÆ DESCRIPTIO cum adjunctà Principum Genealogià et Principum veris et potiorum Urbium imaginibus et Nobilium insignibus, Eilhard Lubinus, 1618
D I E N S TA G , 1 0 . M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R Buchpräsentation „900 Jahre jüdisches Leben in Schlesien“ (2018) Referent: Professor Dr. Arno Herzig (Hamburg) Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München → Hatten sich Juden bereits vor 1600 auf dem Terri torium Schlesiens niedergelassen, so kam es seit dem 17. Jahrhundert zu einer neuen jüdischen V E R A N S TA LT U N G E N Zuwanderung in diese Region. Sie ging von Polen, Böhmen und Mähren aus. Diese erstarkte jüdische Bevölkerungsgruppe stellte eine bedeutende Wirtschaftskraft dar, von der vor allem der schlesi sche Adel profitierte. Seit dem Ende des 18. Jahr 32 hunderts verbreitete sich unter der jüdischen Elite Schlesiens die Aufklärung, die mit ihrer Emanzi pation und Akkulturation einherging. Auch die Entwicklung der jüdischen Religion war fortan von einem Nebeneinander von Orthodoxie und Reform geprägt. Unter dem Vorzeichen der wirtschaftli chen und sozialen Moderne vollzog sich zeitgleich der Aufstieg der Juden in Wirtschaft und Gesell schaft. Seit dem 19. Jahrhundert war das Bürger tum in Schlesien entscheidend durch seine jüdi schen Vertreter geprägt. Ein Faktor, der diese Entwicklung behinderte, war der schichtenüber greifende deutsche und polnische Antisemitis mus, der am ökonomischen Erfolg und gesell schaftlichen Aufstieg der jüdischen Mitbürger Anstoß nahm. Die NS- Herrschaft stellte einen tiefen Einschnitt im Leben der Juden in Schlesien dar: Die offizielle Politik war gekennzeichnet von einer Verdrängung der Juden aus allen Sphären des politischen und gesell schaftlichen, wirtschaft
lichen und kulturellen Lebens. Der Holocaust und die physische Vernichtung der überwiegenden Mehrheit der jüdischen Bevölkerung setzte dem jüdischen Leben in Schlesien vorübergehend ein Ende. Nach 1945 kam es zwar zu einer Renais sance des „jüdischen Schlesiens“; an die Zeit vor 1933 konnte allerdings nicht mehr angeknüpft werden. In seinem Buch zeichnet Arno Herzig diese jahrhundertelange facettenreiche Geschichte der Juden in Schlesien nach. V E R A N S TA LT U N G E N ↪ Professor Dr. Arno Herzig (geb. 1937 in Albendorf/Graf- schaf Glatz) ist Historiker mit dem Schwerpunkt Frühe Neu- zeit. Nach dem Studium von 33 Geschichte, Germanistik und Geographie lehrte er von 1979 bis 2002 am Historischen Semi- nar der Universität Hamburg. Arno Herzig publizierte zur deutschjüdischen Geschichte sowie zur Reformations- und Konfessionsgeschichte. Von ihm liegen u.a. vor: Jüdi- sche Geschichte in Deutschland von den Anfängen bis zur Gegenwart (1997, 2002, 2005); Jüdisches Leben in Deutschland (2010); Das Interesse an den Juden in der Frühen Neuzeit (2012); Die Geschichte der Juden in Deutschland (2007, 2013); Schlesien. Das Land und seine Geschichte in Bildern, Texten und Dokumenten (2008, 2009, 2013). Für seine Aufsätze und Monographien zur Geschichte Schlesiens erhielt er im Jahre 2010 den „Kulturpreis Schlesien“ des Landes Niedersachsen. → Eine Veranstaltung im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit 2020 In Kooperation mit:
D O N N E R S TA G , 1 2 . M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 3 0 U H R Buchpräsentation und Vortrag „Der Hochmeisterpalast auf der Marienburg. Konzeption, Bau und Nutzung der modernsten europäischen Fürstenresidenz um 1400“ (2019) Referent: Professor Dr. Christofer Herrmann (Berlin) Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München V E R A N S TA LT U N G E N → Der Hochmeisterpalast auf der Marienburg diente 133 1 –1457 als Residenz für das Oberhaupt des Deutschen Ordens. Nach einem großartigen Er weiterungsbau 1380 –1396 zählte der Palast zu den herausragenden, modernsten und stilistisch 34 eigenwilligsten Bauten seiner Art in Europa. Er war Ort für Repräsentation, Verwaltung und das private Wohnen eines mittelalterlichen Fürsten, ausgestattet mit dem höchsten Wohnkomfort seiner Zeit und zahlreichen technischen Innovati onen. Hierzu gehörten eine zentrale Warmlufthei zung, bequem zugängliche Toiletten, Wasserver sorgung und versteckte Dienergänge, über die die Gäste des Hochmeisters mit ‚unsichtbarer Hand‘ Getränke und Konfekt gereicht bekamen. In zahl reichen Sälen (‚Remtern‘) fanden Verhandlungen, Ständetage, Schiedsgerichte, Ratssitzungen und Audienzen statt. Christofer Herrmann hat die Baugeschichte bis ins Detail rekonstruiert. In seinem Buch zeigt er die europäischen Bezüge des Hochmeisterpalastes auf und zeichnet das Leben hinter den Palastmau ern nach. Der Band ist mit zahlreichen histori schen und aktuellen Fotos, Zeichnungen und Plänen ausgestattet.
↪ Professor Dr. Christofer Herrmann (geb. 1962 in Mainz) studierte Kunstgeschichte, deutsche Volkskunde, Slawistik und Politik- wissenschaft an der Johannes- Gutenberg-Universität Mainz. 1995–2006 war er außerordent- licher Professor am Lehrstuhl für Germanistik der Universität Allenstein/Olsztyn (Polen). 2005 habilitierte er sich an der Universität Greifswald mit einer V E R A N S TA LT U N G E N Arbeit über „Mittelalterliche Architektur im Preußenland“. Seit 2006 ist er außerordentlicher Professor am Institut für Kunstgeschichte der Universität Danzig/Gdańsk (Polen). Von Christofer Herrmann liegen u.a. vor: Burgen im Ordens- land Preußen. Handbuch zu den Deutschordens- und Bischofsburgen in Ost- und Westpreußen (2015); Die 35 mittelalterliche Architektur im Preußenland (2007). In Kooperation mit:
D O N N E R S TA G , 1 9 . M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R Lesung „Humboldtstraße Zwei“ (2016) Referent: Harald Gesterkamp (Bonn) Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München → Das Schicksal einer deutschen Familie zwischen 1934 und 2014: Erich Plackwitz ist in den Dreißi gerjahren als Richter am Amtsgericht in Jauer, V E R A N S TA LT U N G E N einer Kleinstadt in Schlesien, tätig. Er verachtet Hitler und den Nationalsozialismus, dennoch muss er hilflos zusehen, wie sich Deutschland vom Rechtsstaat immer mehr zum Unrechtsstaat ent wickelt. Seine Tochter Elise verlebt eine schöne 36 Jugend im Elternhaus, gelegen in der Humboldt straße Nr. 2; sie verliert dieses Zuhause nach Schule, Studium und Flakhelferinneneinsatz. Nach dem Krieg fasst sie in Westdeutschland Fuß, macht eine Ausbildung, heiratet und gründet eine Familie. Doch die Sehnsucht nach Schlesien bro delt weiter in ihr. Ihr Sohn Andreas kann das nicht nachvollziehen. Erst als seine Mutter alt ist und mit einer tödlichen Krebsdiagnose konfrontiert wird, beginnt er sich für ihre Lebensgeschichte zu interessieren. Ein altes Kriegstagebuch der Mutter hilft dabei. „Humboldtstraße Zwei“ ist ein ausdrucksstar ker Roman, der das Leben einer schlesischen Familie und zugleich das Leben in Deutschland, ausgehend von der Zeit des Nationalsozialismus, des Krieges und der Vertreibung über die Nach kriegszeit bis in die Gegenwart, schildert.
V E R A N S TA LT U N G E N 37 ↪ Harald Gesterkamp (geb. 1962 in Münster) ist Autor und Journalist. Er war viele Jahre leitender Redakteur beim Amnesty Journal und ist seit 2002 Redakteur beim Deutschlandfunk. „Humboldt- straße Zwei“ ist sein erster Roman. Seine Großeltern und seine Mutter stammen aus Niederschlesien.
F R E I TA G , 2 1 . F E B R U A R 2 0 2 0 , 1 8 . 3 0 U H R Konzert „Ich hab’ noch einen Koffer in Berlin“ - Heitere, ironische und nachdenkliche Lieder und Texte aus dem „Milljöh“ Künstler: Brigitte Steinert (Gesang und Moderation) und Professor Dr. Kilian Sprau (am Flügel) Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München V E R A N S TA LT U N G E N → „Wir haben noch einen Koffer in Berlin“ – gefüllt mit Liedern und Texten von Bert Brecht und Kurt Weill, Friedrich Hollaender, Walter und Willi Kollo, Ralph Benatzky, Ralph Maria Siegel, Kurt Tuchols ky und Erich Kästner. Ein zumeist heiteres, ironi 38 sches und manchmal auch nachdenkliches Porträt der großen Stadt Berlin und ihrer Menschen aus dem „Milljöh“. ↪ Brigitte Steinert studierte Bibliothekswesen an der heutigen Bibliotheks- akademie in München, Gesang und Operndarstellung am Richard-Strauss-Konservatorium und erwarb berufsbeglei- tend eine Zusatzqualifikation zur Kulturmanagerin. Am HDO war sie seit 1991 als Leiterin der Bibliothek tätig. Von 2009 bis 2018 übernahm sie dazu das Sachgebiet Öffentlich- keits-, Medien- und Pressearbeit und war stellvertretende Direktorin des Hauses. Viele Jahre war sie Mitglied des Extrachores der Bayerischen Staatsoper und ist u.a. Mitautorin der Ratgeber „Beruf Opernsänger“ (2002) und „Singing Opera in Germany“ (2005).
V E R A N S TA LT U N G E N ↪ Professor Dr. Kilian Sprau studierte Klavier an der Münchner Hochschule für Musik und Theater und am Mozarteum Salzburg. Meisterkurse in Solo- und Liedklavierspiel ergänzten seine Ausbildung. Er ist Preisträger u.a. des Internationalen Wiener Pianisten- 39 wettbewerbs (3. Preis 2007) und des Internationalen Brahms-Wettbewerbs Pörtschach (Sonderpreis Liedbeglei- tung 2008). Kilian Sprau unterhält eine rege Konzerttätig- keit mit verschiedenen Sängern. Mehrere CD-Einspielungen dokumentieren seine künstlerische Tätigkeit. Er ist Autor verschiedener Publikationen zum Thema Kunstlied, u.a. Co-Autor der 2008 erschienenen Neufassung von „Reclams Liedführer“. Derzeit leitet er an der Universität der Künste Berlin ein Forschungsprojekt zu Aufführungsaspekten des spätromantischen Kunstlieds. Er ist am selben Haus Pro- fessor für Musiktheorie; am Institut für Gesang und Theater der Münchner Musikhochschule hat er einen Lehrauftrag für „Poesie und Musik“. → Seit vielen Jahren unternehmen Brigitte Steinert und Kilian Sprau musikalische Ausflüge in die Welt der Chansons und Kabarettlieder → Anmeldung telefonisch unter 089-449993-0 oder per E-Mail unter poststelle@hdo.bayern.de erforderlich
F R E I TA G , 2 7 . M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 9 . 0 0 U H R Konzert Opernwettbewerb „Gabriela Beňačková“ mit jungen Talenten Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München → Der internationale Gesangswettbewerb „Gabriela Beňačková“, benannt nach der legendären Sopra nistin, ist ein Prestigeereignis, das in München V E R A N S TA LT U N G E N Tradition hat. In der ersten Runde des Wettbe werbs präsentieren junge Teilnehmer und Teil nehmerinnen ihr Können und interpretieren Opernarien von Weltrang. Die preisgekrönte Sopranistin Gabriela 40 Beňačková ist eine der international bekanntesten Opernsängerinnen, regelmäßig zu Gast in den großen Opernhäusern der Welt, so etwa im Royal Opera House in Covent Garden, in der Usher Hall in Edinburgh oder in der Metropolitan Opera in
New York. Sie ist nicht nur Namensgeberin des Wettbewerbs, sondern auch Präsidentin und Vorsitzende der Jury. Für diesen Wettbewerb, der zu den größten zeitgenössischen Opernwettbewerben der Welt zählt, bewerben sich jährlich hunderte junge Sänger und Sängerinnen aus allen Ländern. Die erste Runde mit Klavierbegleitung findet in Metro polen wie Wien, Budapest, München, Warschau, Moskau, Budapest, Ljubljana, Gotha oder Prag statt. Das Konzert am 27. März gehört zur ersten V E R A N S TA LT U N G E N Runde des Wettbewerbs. → Anmeldung telefonisch unter 089/449993-0 oder per E-Mail unter poststelle@hdo.bayern.de erforderlich In Kooperation mit: 41
D O N N E R S TA G , 3 0 . J A N U A R 2 0 2 0 , 1 5 . 0 0 U H R Erzählcafé Dr. Renate von Walter im Gespräch mit … Brunhilde Reitmeier-Zwick Eintritt: 5 Euro (inkl. Kaffee und ein Stück Kuchen) Veranstaltungsort: Gaststätte „Zum Alten Bezirksamt“ im HDO ↪ Brunhilde Reitmeier-Zwick V E R A N S TA LT U N G E N ist seit vielen Jahren die Bundesvorsitzende der Karpaten- deutschen Landsmannschaft Slowakei e.V. Doch sie setzt sich nicht nur für die Anliegen der Karpatendeutschen in Deutschland ein, sondern engagiert sich auch für die Aussöhnung der Karpatendeutschen mit der slowakischen Bevölkerung und reist mehrmals im Jahr in die Slowakei. 42 Daneben saß sie mehrere Jahre im BdV-Landesvorstand Bayern und ist nun Mitglied des BdV-Bundesvorstandes. Auch in ihrer Heimatstadt Höhenkirchen-Siegertsbrunn engagiert sie sich in vielen Bereichen. Im Jahr 2016 wurde sie dafür mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienst- ordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Brunhilde Reitmeier-Zwick arbeitet für die Bayerische Staatszeitung.
D O N N E R S TA G , 1 2 . M Ä R Z 2 0 2 0 , 1 5 . 0 0 U H R Erzählcafé Dr. Renate von Walter im Gespräch mit … Waldemar Weber Eintritt: 5 Euro (inkl. Kaffee und ein Stück Kuchen) Veranstaltungsort: Gaststätte „Zum Alten Bezirksamt“ im HDO ↪ Waldemar Weber V E R A N S TA LT U N G E N ist Autor, Übersetzer und Verleger. Er wurde 1944 in Sarbala in Westsibirien (Russland) als Sohn russlanddeutscher Eltern geboren und studierte Germanistik und Slawistik in Moskau. In den 1990er Jahren war er unter anderem Dozent an der Gorki-Literaturhochschule für angehende Literaten (Moskau) sowie Gastprofessor in Graz, Innsbruck 43 und Wien. Im Jahr 2000 gründete er den Waldemar-Weber- Verlag (Augsburg), in dem Sachbücher zur Geschichte der Deutschen aus Russland und zu historischen und kulturel- len Wechselbeziehungen zwischen Deutschland und Russ- land, aber auch Lyrik und Prosa auf Deutsch und Russisch erscheinen. Waldemar Weber hat zahlreiche deutschsprachige Autoren ins Russische übersetzt, darunter Ingeborg Bachmann, Joseph von Eichendorff, Johann Wolfgang von Goethe und Georg Trakl. Zu seinen eigenen Werken gehören mehrere Lyrik- und Essaybände, unter anderem der Gedichtband „Scherben“ (2006).
MIT TWOCH, 26. FEBRUAR 2020, UM 11.30 UHR, 16.30 UHR, 19.30 UHR Traditionen Fischessen am Aschermittwoch Veranstaltungsort: Gaststätte „Zum Alten Bezirksamt“ im HDO → Am Aschermittwoch beginnt die Zeit der Buße und des Fastens, die bis zum Ostersonntag dauert. Schon sehr früh verbot die katholische Kirche an diesem Tag den Fleischverzehr. Als Alternative V E R A N S TA LT U N G E N dazu wählten die Gläubigen das Fischessen. Dieser Brauch markiert symbolisch die Grenze zwischen Fasching und Fastenzeit. Auch unter den Deut schen im östlichen Europa, wie in den katholi schen Gebieten des Sudetenlandes, wurde er 44 gepflegt. Welcher Fisch an diesem Tag zubereitet wurde, konnte von einem Gebiet zum anderen unterschiedlich sein. Während es manchenorts hierfür keine genauen Regeln gab, durfte in anderen nur Hering gegessen werden, sodass der Aschermittwoch auch „Heringstag“ genannt wurde. Diese Tradition hält die Wirtin der HDO-Gast stätte „Zum Alten Bezirksamt“, Annerose Kloos, aufrecht. Ob Lachs mit Kräuterkruste, Seelachs filet mit Weißweinsoße oder gefüllte Forelle aus dem Ofen – am Aschermittwoch verwöhnt sie ihre Gäste mit Fischgerichten aus ostdeutscher und bayerischer Tradition. → Anmeldung per E-Mail unter poststelle@hdo.bayern.de erforderlich
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