STREETART AM LESSINGPLATZ: ERFOLG FÜR ARTMAUER AM NEUEN STANDORT - CHEMNITZ SONNENBERG
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StreetArt am Lessingplatz: Erfolg für ArtMauer am neuen Standort Nachbarin Sabine Fey steuerte ein Bild ei- ner Brücke bei. Valeria bemalte konzen- triert einen Vorsprung in einem blau-roten Zickzackmuster, während Söhnchen De- nis schon ungeduldig wurde. Die ArtMauer wurde so gut dokumentiert wie nie. Ständig drückten Fotografen auf den Auslöser. Zum Beispiel Peter Offenhauer, ehrenamt- lich für die Zeitschrift des Geschichtsver- eins „Der Chemnitzer Roland“ tätig, war auf der Suche nach Gesprühtem für eine Doppelseite mit einem Bilderrätsel. Als die Wand mit weißer Farbe vorbereitet worden war, hatte er von der ArtMauer erfahren. Er sammelte hier Motive für ein Heft der Reihe im nächsten Jahr. „Wir sind die Zukunft. gez: die Kinder vom Sonnenberg“ haben Angelique (links), Jessy und andere an diese noch vor kurzem graue Wand gemalt. Über fünfzig Personen von jung bis alt, aus der Nachbarschaft oder extra angereist, Profis oder Hobbymaler, schufen am Lessingplatz ein großes Kunstwerk. Diese Beteiligung übertruf alle Erwar- wurde ein Haus mit Fotos von Straßenbil- tungen, so Dmytro Remestvenskyy, der dern in kleinem Format gestaltet. am 29. September die 5. ArtMauer organi- Ältere Migrantinnen und Gäste der Seni- siert hatte. Bisher fand die Aktion, jeweils orenbegegnungsstätte der Volkssolidarität am zweiten Samstag der Interkulturellen der Regensburger Straße hatten erstmals Woche, an der „Bazillenröhre“ statt. in Chemnitz eine ganz neue Kunstform Schon im Sommer hatte er in einem klei- verwirklicht: mit Stricken und Häkeln Ge- nen internationalen Team mit einem ge- genstände im Straßenraum verkleiden. orgischen Maler und der im Stadtteil an- „Yarn Bombing“ nennt sich das. sässigen Bulgarin Buryana Todorova Auch der Spray-Künstler Friedrich Benz- begonnen, der vernachlässigten Seite des ler hatte sich extra angemeldet und vorbe- Platzes an der Sebastian-Bach-Straße ein reitet. Während unten auf dem Gehweg in Heiko Kriegsch ist im Viertel geboren und auf- neues Gesicht zu verleihen. Buryana und einem Kommen und Gehen gepinselt und gewachsen. Seit 25 Jahren lebt er in Nürnberg, ihr Ehemann Sebastian Nikolitsch, gleich- gesprayt wurde, stand er auf dem Dach schaut aber auf der Durchreise ab und zu, wie falls Maler und Organisator der Fenster- des leeren Lagegebäudes und schuf nach sich Chemnitz entwickelt. Zufällig kam er an galerie, hatten weitere wetterfeste Bilder einer detaillierten Szizze ein Vogelmotiv. dem Samstag vorbei und war ganz begeistert. zu Kulturen verschiedener Länder organi- „I love streetart.de“, verkündete die Auf- siert, von denen nun zehn in die toten Fen- schrift auf seinem T-Shirt, ich liebe Stra- Inhalt 3/2012 sterhöhlen eingebaut wurden. Außerdem ßenkunst. Neulich im „KaffeeSatz“............................ 2 Es bleibt dabei: 75 Mio. Euro für Schulen 3 Tobi, Jens und Wuschel ........................... 4 Interview: Grit Stillger zu Förderung......... 5 Logo und Leitbild....................................... 6 Gewerbe- und Sonnenhoffest ................. 6 Bei Künstlern: Franziska Kurz.................. 7 „Saphir“ baut Tanzsäle.............................. 8 „Grüne Oasen“ 2012................................. 9 Zirkus Birikino......................................... 10 Ferien-End-Turnier / Sportnacht..............11 Das „Kleid“ des Altkleider-Containers - über Nacht verschwunden, aber wieder entdeckt. Das Paar Fünf Jahre Familientreff „Wombats“ .......11 malte die „Schlange der Liebe“, José Uahova eine Melone. Fotos unten: Remestvenskyy
Sonnenberger Seite ... Neulich im KaffeeSatz Stimmengewirr, klappernde Teller, Brot und Käse wandert durch die Reihen. An einem großen Tisch sitzen Alt und Jung beisammen und plaudern vergnügt. Doch feiert hier keine Familie Omas Geburtstag, sondern es sind tatsächlich Fremde, die hier zusammen gekommen sind. „Sonnen- bergs Abendbrot“ nennt sich das neue An- gebot, das das ehrenamtliche Team vom KaffeeSatz zusammen mit Stadthalten Chemnitz ausgebrütet hat. Eckhard Heumeyer, als langjähriger Ak- tiver im Viertel unter anderem Kopf des Straßentheaterfests im letzten Jahr, be- schreibt die Idee: „Zu unserem Abend- brot können sich unsere Gäste ihr Essen selbst mitbringen. Wenn beim Nachbarn etwas lecker aussieht, kann gern geteilt werden.“ Die Versorgung mit kalten und Beim „Lesefest“ spielte die Chemnitzer Band „Solche“. heißen Getränken übernimmt das Team an der Zietenstraße. Seit Anfang Septem- guten Sachen vom Grill, musikalischer von Stadthalten, zu dem neben Heumeyer ber ist von montags bis freitags ab 19 Uhr Feinkost von „Solche“ und mit den besten auch Heidi Bartholomaes und Renate Al- geöffnet, dienstags ab 18 Uhr. Die 15 eh- Autorinnen und Autoren der Chemnitzer brecht gehören. „Gemeinsam mit Freun- renamtlichen Mitarbeiter des Vereins sind Verlage „ClauS“ und „Eichenspinner“ im den, Verwandten, Bekannten und Un- auch gut ein Jahr nach Eröffnung noch mit Café und im hauseigenen Garten vor über bekannten essen und trinken, quatschen Herzblut dabei. „Wir sind immer offen für 40 Gästen weiter. und tratschen, dazu laden wir jetzt jeden Schriftsteller und Musiker, die ihr Können Wie sieht die Zukunft aus? „Vor dem Dienstag ein!“ so Heumeyer sichtlich er- einmal bei uns präsentieren wollen“, sagt Herbst wollen wir unbedingt noch unsere freut über die gelungene Premiere. Auch Vorstandsmitglied Marita Hähle. Immer Fassade auf Vordermann bringen, damit sonst hat sich Einiges getan im Lesecafé montags gibt es im Café Lesungen. Und man unseren gemütlichen Raum auch von ist kein Autor vor Ort, können die Gäste der Straße aus besser wahrnimmt“, so Ju- gern selbst zum Buch greifen und einander lia Kiefer, mit gerade einmal 20 Jahren das daraus vorlesen. Mittwochs bis freitags ist „Küken“ im Café-Team. „Auch wollen wir Kneipe angesagt, wo gespielt, gequatscht eine Diskussionsreihe etablieren, in der wir und guter Musik gelauscht werden kann. aktuelles Geschehen, etwa die Eurokrise, Und alle 14 Tage steht sonntags das Früh- allgemeinverständlich aufbereiten. Dafür stück unter einem ganz besonderen Mot- sind neue Mitstreiter immer willkommen!“ to. Ein Besuch im KaffeeSatz lohnt sich also Ein besonderes Highlight in letzter Zeit war immer! das „Lesefest“, das zusammen mit dem Sonnenbergs Abendbrot, jeden Dienstag Stadtteilfest im Juli stattfand. Nachdem 18 Uhr im „KaffeeSatz“, Zietenstraße 40. Das Buffet lockt bei den Sonntagsfrühstücken, zunächst Kinderbuchautoren am „Sub- Termine S. 12 und unter www.sonnen- die alle 14 Tage unter einem besonderen Motto stanz“ im Jurtezelt den Kindern vorgele- berg-chemnitz.de stehen. Fotos: Sebastian Nikolitsch sen hatten, ging es abends im Café bei Toni Jost Vor 90 Jahren: Einmal Turf am Sonnenberg In der Kaserne an der Hausenstraße (heu- der Pferdezucht standen 70 Tiere zur Wer- te Planitzwiese) war bis zum Ende des Er- tung. Das hatte ein besonderes Gewicht, sten Weltkrieges das Ulanen-Regiment da Sachsen im Ersten Weltkrieg einen Nr. 21 untergebracht. Die Kaserne existiert Verlust von 62.674 (!) Pferden zu verzeich- nicht mehr. Dennoch soll heute an eine be- nen hatte. deutende Veranstaltung erinnert werden, Dank der wochenlangen sorgfältigen Or- die vor neun Jahrzehnten auf ihrem Are- ganisation war der „Erzgebirgischen Pfer- al für Furore sorgte: „Die Erzgebirgische deschau“ Pfingsten 1922 ein alle Erwar- Berittene Soldaten an den Chemnitzer Kaser- Pferdeschau“ im Jahre 1922. Ihr Ver- tungen übertreffender Erfolg beschieden. nen im Kaiserreich. 1922 wurde hier die „Erzge- anstalter waren der Landwirtschaftliche Die Konkurrenzen des Reit- und Fahr- birgische Pferdeschau“ veranstaltet. Kreisverein Chemnitz und der Verband für Foto: AG Sonnenberg-Geschichte turniers mit 150 männlichen und weib- Reit- und Fahrsport im Erzgebirge, die bei- lichen Teilnehmern im Jagdspringen und de ihre Geschäftsstellen in der seinerzei- im Dressurreiten sowie das Fahren der ein pferdezüchterisches und –sportliches tigen Sonnenstraße 27 hatten. Ein-, Zwei-, Vier- und Mehrspänner, darun- Zeugnis ersten Ranges. Einhelliger Kom- Die Veranstaltung gliederte sich in drei ter der erfolgreichsten aus ganz Deutsch- mentar der Presse: „Chemnitz hat ein der- Teile: Die Pferdezucht, das Reit- und Fahr- land, verzeichneten ein Massenaufgebot artiges sportliches Ereignis noch niemals turnier sowie eine Ausstellung landwirt- von Besuchern aus Chemnitz, seinem gesehen“! schaftlicher Maschinen und Geräte. Bei Umland und aus ganz Sachsen. Es war Wolfgang Bausch
Sonnenberger Seite Es bleibt dabei: 7,25 Mio. Euro für die Schulhäuser im Stadtteil Die Schulen auf dem Sonnenberg müssen dringend weiter saniert werden. In der Pestalozzi-Schule stehen Trockenlegung, Fassade und Dach im Wert von 2 Mio. Euro an, in der baulich verbundenen Grundschule Sonnenberg dazu die Außen- hautsanierung der Sporthalle und die Innensanierung. Die der Grundschule zu- geordneten Maßnahmen sind mit 2,75 Mio. Euro beziffert. Die Georg-Weerth- Mittelschule braucht neue Toiletten, eine neue Heizung, eine Dach- und weitere Fassadensanierung im Wert von 2,5 Mio. Euro. Die Verwaltung hatte diese Vorhaben in eine lange Liste aufgenommen, die mit Fördermitteln des Freistaats 2013/2014 umgesetzt werden sollten. 40 Mio. Euro insgesamt, davon gut die Hälfte als Chemnitzer Eigenanteil, sollten dafür fließen. Und so hat es der Stadtrat in seiner Septembersitzung auch beschlossen. Davor, gegen Ende der Sommerferien, Insgesamt waren fast 6000 Stimmen ab- schien der Beschluss jedoch zu wackeln. gegeben worden, die meisten für Raben- Denn Oberbürgermeisterin Barbara Lud- stein, wo massiv für die Schule geworben wig entschied, für ein Pilotprojekt eines worden war. “Bürgerhaushalts”, bei dem die Bürger Im Internet hatten die Schulen des Son- Die Fenster der Sporthalle der Lessingschule. über Geldausgaben entscheiden, die ma- nenbergs starke Fürsprecher gefunden: Eine Erneuerung wird auch Heizenergie ein- roden Schulen zu nehmen. „mama_silke4“ schrieb: „Die Georg- sparen. Weerth-Mittelschule ist mein Baby. Ich Pilotptojekt zur Bürgerbeteiligung habe dort zwei meiner 4 Kinder gehabt die Stadtteile gewinnen würden, wo wie Eine Website wurde am 29. August freige- und viele Höhen und Tiefen miterlebt in in seinem Wohnort „schöne, bunte Flyer schaltet. Zwei Wochen lang konnten die der Arbeit als Elternsprecher. ... Und me- im Briefkasten“ für die Schule warben. Er Bürger je fünf Stimmen pro Schule verge- ine Meinung ist, diese Schule zu erhalten unterrichte im Yorckgebiet und kenne die ben, auch durch Anrufe über die zentrale ist ein unbedingtes MUSS. Ich kenne Verhältnisse: „Denke an meine Kinder im Behördennummer 115 oder schriftlich. Gebiet Sonnenberg und deshalb: Sanie- Der Stadtteilrat reagierte besorgt und rung der Sonnenbergschulen!!!!!!!!!!!!!!!“ schrieb in einem Brief an die Fraktionen im Stadtrat: „Bei der Bevölkerungszusam- mensetzung des Sonnenbergs mit hoher Politikverdrossenheit bzw. Politikunver- ständnis gestaltet sich so eine Abstim- mung schwierig.“ Man brauche für so eine kaum ein Lehrerkollektiv, das sich so um Entscheidung mehr Zeit und Informa- benachteiligte Kinder kümmert, die es dort tionen. Sanierung müsse auf Grundlage in großer Anzahl gibt. Das System mit den der Stadtplanung geschehen. Auch in der Kindern zu arbeiten ist bis aufs Feinste Debatte im Ratssaal wurde diese vielfach ausgetüftelt und lässt den Kindern zum geäußerte Kritik aufgegriffen. Stadträtin Lernen und Leben eine riesige Auswahl. Ines Saborowski-Richter (CDU), die sich Und ich freue mich schon darauf, dort den in der Kampagne zum Erhalt der Georg- Vorsitz im Förderverein übernehmen zu Weerth-Schule engagiert hatte, warf der dürfen, um die Schule weiterhin zu unter- OB im Ratssaal vor, dies Verfahren ohne stützen.“ Abstimmung mit dem Stadtrat beschlos- sen zu haben. Auch ‘AugustvonSachsen’ macht sich im Internet für den Sonnenberg stark „ove“ erklärte: „Die vorgeschlagenen Sa- nierungen des Förderzentrums sind drin- gend notwendig: Im Keller befinden sich die Fachunterrichtsräume für Arbeitslehre, WTH und Werken, die Räumlichkeiten der öffentlichen Stadtteilbibliothek, Speisesaal und Essenausgabe sowie die Werkstatt des Hausmeisters. Regelmäßig werden die Bedingungen bei Hygiene- und Ar- beitsschutzbegehungen bemängelt. Trotz Bemühungen der Stadt, das Eindringen Stadträtin Ines Saborowski-Richter bei ihrer von Feuchtigkeit mittels Opferputz (im- Rede in der Ratssitzung. mer wieder sehr kostspielig) einzudäm- Parallel wurde auf dem Sonnenberg inten- men, ist es in den Räumen ständig feucht.“ siv für die Beteiligung geworben. Stadtteil- managerin Elke Koch wandte sich an die Einer, der sich mit dem Spitznamen „Au- Schulen und Kindergärten, rief per Mail gustvonSachsen“ angemeldet hatte, und im Internet zur Stimmabgabe auf. meinte: „Das Lernumfeld ist eine wichtige Der Schüler der Pestalozzischule hat seine So hatten die drei Schulen zum Schluss Sache und gerade die Kinder, die ohne- Ballkunststücke perfekt eingeübt. Er zeigte sie zwischen 165 und 150 Stimmen erreicht hin schon aus Problemfamilien kommen, den Gästen beim ersten WorldCafé. Die Schul- und lagen damit im guten Mittelfeld, ganz sollten das Gefühl der Wertschätzung in gebäude sollten das Gefühl der Wertschätzung ähnlich wie auf der Liste der Verwaltung. der Schule erfahren.“ Er fürchtete, dass vermitteln.
Sonnenberger Seite Tobi, Jens und Wuschel: „Hundekot, Sonnenberg in Not“ Als Stadtteilbewohner schreibt Klaus ter hat er ihn selbst getroffen und ange- Köbbert gern - literarisch verfeinert - sprochen. Ein netter, aufgeschlossener über das, was er erlebt. Hier hat er sich Mann, und seine zwei Hunde die reinsten mit Humor und Akribie dem Problem Schmusemonster. Nr. 1 gewidmet. Einige der Hundehalter führen mehrere Neulich trafen sich im Park Tobi und der Hunde aus und die meisten hinterlassen Jens mit seinem Wuschel. Ein Hund, wo Haufen jenseits der 22,8 g. Nun daraus genau zu erkennen ist, wo hinten und vor- den Durchschnitt zu ermitteln, fast unmög- ne ist. Der Handfeger wedelt am Ende und lich. dort, wo keine Augen zu erkennen sind, ist Das Gassigehen dient auch der Kommu- vorne. Er macht sein Häufchen, nicht im nikation zwischen den Hunden und Men- Gras, nein auf dem Parkweg. Sein Herr- schen. Was gibt es Neues? Gerüchte und chen lenkt derweil den Tobi ab. „Schau dir Gerüche entstehen. mal die Schweinerei an!“ und zeigt auf die Nach 15 Uhr waren es sage und schrei- überquellenden Müllkörbe. „Überall liegt be 58 Tiere von Rattengröße bis hin zur der Abfall herum und die Flaschen und Größe eines Pony. Darunter etwa 34 Büchsen der Säufer.“ Schweine, die Hundehalter meine ich. „Na Jens, hast du ein Tütchen dabei? Auf Klaus Köbbert beim Stadtteilfest mit Stadtteilma- Um 16 Uhr gab es Kaffee und danach hat Jens seiner Halb- nagerin Elke Koch und Petra Bannenberg, der 1. Tobi noch eine Stunde ‚ran gehängt. Dann glatze bilden sich Preisträgerin der „Grünen Oasen“. Foto: Malech fing Tobi an zu rechnen und gab es bald Schweißperlen, und auf, es ging um Tonnen, im Jahr hochge- er läuft rot an. „Wir Bis 8 Uhr sind neun Striche auf dem Merk- rechnet. kämpfen für einen zettel. Neun Schweine unter den 24 Hun- Da Jens ihm aus dem Weg ging, lauerte er sauberen Stadtteil, debesitzern. ihm im Park förmlich auf. Der war natürlich woran du dich doch Bis 12.30 Uhr waren es noch einmal 29 angefressen, als Tobi vor ihm stand. Wu- auch beteiligt hast.“ Hundehalter. Davon zwanzig, die sich schel dagegen freute sich über das Wie- Der Wuschel springt nicht bückten, auch viele weibliche Hun- dersehen. Dann holte Tobi seine Rechnung an Tobi hoch, will ge- dehalter. hervor und erklärte Jens die Vorgehens- streichelt werden. „Das kleine Häufchen, Mittagszeit. Erst ab halb zwei sitzt Tobi wie- weise. „Was hast du?“ Jens zeigt Tobi ei- hab‘ dich nicht so affig“, rechtfertigt sich der am Schlafzimmerfenster. Die Hunde nen Vogel. Jens. „Die 13 Gramm Scheiße sieht kein halten momentan Mittagsschlaf. Selten „Hör doch mal zu: „Wir sprechen hier vom Mensch“ und zeigt auf das dampfende zieht ein Hund seinen Besitzer durch den Mindestgewicht“ erklärte er Jens. „Alle Häufchen, groß wie eine Zigarrenkippe. Park. Genau fünf sind es. Nur keiner mit Hundehaufen habe ich mit 22,8 g ange- „Du bist doch ein Korinthenkacker“, verär- einem Tütchen darunter. setzt. Am Tage sind es gert zerrt er Wuschel hinter sich her und Nach 15 Uhr geht es wieder los. Viele Ge- rund 2.074,8 Gramm entschwindet. sichter kenne ich bereits. Im Durchschnitt und in einer Woche, Schnell eilt Tobi nach Hause, um ein Pla- müssen Hunde am Tag zweimal austre- nur mit fünf Tagen be- stiktütchen zu holen. Die Küchenwaage - ten. Nur wenige neue Gesichter kann ich rechnet, kommen da von wegen 13 Gramm - zeigt 24 Gramm erkennen und noch weniger bücken sich 10.374 Gramm zusam- an. Er will aber nicht ungerecht sein und mit einem Plastiktütchen. men. Im Jahr entsteht wiegt vorsichtshalber auch noch ein leeres so ein Haufen Hunde- Tütchen. 1,2 g abgezogen, bleiben 22,8 g Kampfhund und Schmusemonster kot von rund 540 Kilo- übrig. Darunter ein junger Mann, vor dem man gramm. Wobei ich viele Aspekte nicht be- Am anderen Tag, einem Sonntag, früh um vom Äußeren her Angst haben müsste, rücksichtig habe. In Wirklichkeit dürfte es 7 Uhr sitzt Tobi am Fenster zum Park hi- mit zwei Hunden. Vermute Kreuzungen weit über eine Tonne sein. Davon entfallen naus und zählt die Hundehalter. Nebenbei zwischen Kampfhund und noch gefähr- auf deinen Wuschel rund 16 Kilo im Jahr.“ - macht er seine Notizen. Wer hat zwei und licheren Kampfhund. Tobi fiel aus allen „Quatsch, die 22 Gramm von Wuschel fal- mehr Hunde, welche Größe haben sie? Wolken. Der holte eine Plastiktüte, kein len da doch nicht ins Gewicht.“ – „Siehst Um die Zeit überwiegen die guten unter Tütchen, aus der Hosentasche und hob du, Jens, wenn alle so denken würden wie den Hundebesitzern und Besitzerinnen. die nicht gerade kleinen Haufen auf. Spä- du, hätten wir 0 Gramm Hundekot, bei tat- sächlichen über einer Tonne Hundeschei- Bald haben Jens und Wuschel es noch einfacher ... ße. Mit Plastiktütchen und Aufsammeln Sieben Hundetoiletten, drei mit und vier ohne Beutelspender, werden aufgestellt. Dazu würde unser Stadtteil sein Image aufbes- wendet sich eine Gruppe aus Stadtteilmanagement, Gemeinwesenkoordination, Ge- sern. Verstehst du!“ werbemanagement, Stadthalten e.V. jetzt an die verschie- „Hör auf Tobi, du kannst mich mal. Habe denen Ämter. Wenn Grünflächenamt, die Verkehrsbehörde im Moment ganze andere Sorgen.“ - „Und im Tiefbauamt und das Liegenschaftsamt ihr OK gegeben welche“, fragt Tobi. „Die Polizei hat mich haben, dann wird Stadthalten e. V. die Hundetoiletten auf- erwischt.“ - „Wie viel kostet es denn, ein- stellen. Der ASR hat schon zugesagt, sie zu entleeren. mal auf die Straße scheißen?“ - „Weiß ich Die Standorte: doch nicht.“ - „Wieso?“ will Tobi wissen, Fürstenstraße 69 / Ecke Würzburger Straße, jetzt neugierig geworden. „Ich habe keine Gießerstraße 26 / Ecke Uhlandstraße, Hainstraße / Hundesteuer bezahlt.“ -„Mein lieber Mann, Ecke Peterstraße, Zietenstraße / Ecke Jakobstraße Jens, das wird aber richtig teuer werden.“ 42, Zietenstraße / Ecke Sebastian-Bach- „Alles Scheiße!“ und Jens zerrt Wuschel Straße, Markusstraße / Ecke Ludwig-Kirsch- von seinem Häufchen weg. Straße, Zietenstraße 36 / Ecke Körnerstraße. Klaus Köbbert Illustrationen: Remestvenskyy / Caritas GWK
Sonnenberger Seite Nach zwanzig Jahren: Wie geht die Sonnenberg-Förderung 2013 weiter? Grit Stillger ist als Abteilungsleiterin uns einig, dass im Sonnenberg mit seiner zeitung und On- Stadterneuerung im Stadtplanungs- vielschichtigen Sozialstruktur weiter Be- line-Plattform für amt der Stadt Chemnitz verantwortlich darf besteht. den Sonnenberg für die Förderung des Sonnenbergs. In im Internet. Dazu zwanzig Jahren wurde viel bewirkt, wie Der gewählte Stadtteilrat vergibt aus sind die finanzi- auch die Ausstellung über die Stadttei- dem Verfügungsfond 25.000 Euro jähr- ellen Rahmenbe- lentwicklung „Die Mischung macht‘s“ lich an kleine Projekte von der ArtMau- dingungen, wenn zeigte. er bis zu den Hundetoiletten. Was wird sie benötigt wer- daraus? den, geplant. Wie geht es weiter, wenn die EFRE-För- Über Stadtumbau-Aufwertungsmittel ist Vieles liegt in der derung 2012 ausläuft? ab 2013 eine Fortsetzung des Verfügungs- Fortsetzung aber Nachhaltige Stadtentwicklung wird durch fonds geplant. Dazu gehört aber auch, in auch an den Son- die EU auch in der nächsten Förderperi- Zukunft möglichst die Hälfte aus privaten nenbergern selbst, ob im Verein oder als ode 2014-2020 gefördert. Allerdings müs- Mittel oder anderer Akteure in diesen Bewohner oder Eigentümer. Solche Medi- sen dazu die europäischen Länder noch Fonds für Mikroprojekte einzuspeisen. Die en blühen auf, wenn deren Möglichkeiten ihre Schwerpunkte genauer festlegen und Entscheidung bleibt beim Stadtteilrat, was rege genutzt werden. Die vielen Zugriffe mit der EU abstimmen. Das wird noch eini- damit geschehen soll. im Internet haben gezeigt, dass ein kom- ge Zeit dauern. munikatives Online-Portal wie www.son- Unabhängig davon verfolgen wir - die Gewerbemanager Andreas Ettlich un- nenberg-online.de, das dem Stadtteil Stadt und die Stadtteilakteure - weiterhin terstützt bis Jahresende die Wirtschaft durch seine „Mitmacher“ ein Gesicht gibt, unser gemeinsames integriertes Stadttei- auf dem Sonnenberg. Gibt es danach Netzwerke schafft und gut informiert auch lentwicklungsprogramm, das der Stadtrat einen Ansprechpartner? gut für alle ist und weiterhin gebraucht 2009 beschlossen hat und bis 2020 abge- Der kann noch nicht konkret benannt wer- wird. Ich denke, das Stadtteilmanagement schlossen sein soll. den. Ich vertraue aber darauf, dass sich wird viele Redakteure finden, die sich dort Die Aufwertung des Sonnenbergs wird aus der guten Netzwerkarbeit von Herrn aktiv einbringen wollen. Und wer nicht so deshalb seit 2010 bis dahin auch durch Ettlich auch Möglichkeiten dazu ergeben. gern vor dem Computer sitzen will, sollte das Städtebauförderprogramm „Stadtum- auch weiterhin seine Bürgerzeitung in Pa- bau Ost – Aufwertung“ gefördert. Auch Und zuletzt eine Frage in eigener Sa- pierform lesen können. zurückfließende Ausgleichbeträge von che: Was wird aus der Stadtteilzeitung privaten Eigentümern aus der Stadtsanie- und der Internetseite? Mehr zu den Schwerpunkten der künf- rung setzen wir wieder für Investitionen im Bürgerbeteiligung und aktive Mitgestal- tigen Förderung und zum „Konser- Gebiet ein. tung im Sonnenberg ist uns allen wichtig. vierten Stadtquartier“ lesen Sie im Deshalb sieht die Stadt das Stadtteilma- nächsten Sonnenberger und unter Was wird bis dahin aus dem Stadt- nagement nur wirksam auch mit Stadtteil- www.sonnenberg-chemnitz.de teilmanagement und dem Bürgerzen- trum? Das Stadtumbauprogramm kann aus Auf- wertungsmitteln auch Stadtumbauma- nagement, also etwa Stadtteilmanage- ment, fördern. Wir haben als Verwaltung dazu die nötigen Eigenanteile zur Bund/ Länderförderung im Haushalt für die näch- sten Jahre im Stadtrat angemeldet. Soweit also die Stadt in den nächsten Jah- ren einen gesicherten Haushalt genehmigt bekommt, geht es weiter im Stadtteilma- nagement. Die Räume des Bürgerzentrums hat der Trägerverein von der SWG angemietet. Wir setzen natürlich darauf, dass dies auch so bleibt. Etwas müssen wir uns alle aber fi- nanziell mit öffentlichen Mitteln einschrän- ken, zunehmend wird bei Förderung auch mehr privates Engagement durch materi- elle Unterstützung des Stadtteilmanage- ments von Bund und Land eingefordert. Dies ist auch richtig so, da Private etwas von einem aktiven Stadtteil haben. Dieses Engagement noch mehr anzuregen ist eine wichtige Aufgabe des Stadtteilma- nagements schon ab 2013. Der Gaukler spielte beim Stadtteilfest mit den Gästen auf dem ganzen Platz. Solche An- lässe zur Begegnung werden im Rahmen der Stadtentwicklung gefördert. Diesmal fand Welche Perpektive hat die Gemeinwe- das Fest am 14. Juli am Kinder- und Jugendhaus Substanz an der Heinrich-Schütz-Stra- senkoordination der Caritas? ße statt. Stadtteilmanagerin Elke Koch und die Stadtteilrunde freuten sich über den gu- ten Besuch und danken den Mitwirkenden – Grundschule, Bürgerverein, Caritas, Stadtmi- Die Gemeinwesenkoordination wird aus ssion, AG Sonnenberg-Geschichte, Pikabo, Bürgerpolizist, Lesecafé Kaffeesatz und vielen Mittel der Stadt vom Sozialamt unterstützt. anderen mehr. Am Tag darauf startete ein Seifenkistenrennen. Foto: Remestvenskyy Zwischen den Ämtern der Stadt sind wir
Sonnenberger Seite und Logo experimentiert und festgestellt: Logo und Leitbild des Sonnenberg Das geht nicht auf die Schnelle. Vielleicht wird das ein weiterer Anlass für eine Be- teiligung? Der Sonnenberg hat ein Logo. Im Rah- sonnigen Seite“ versehen. Sie wohnt in men des Imageprojekts war dazu aufge- der Nähe von Bremerhaven und hat, durch Leitbild Sonnenberg rufen worden, Entwürfe einzureichen. ihre Freundin auf den Wettbewerb auf- 1. Der Sonnenberg ist ein urbaner, bun- Eine Jury hatte eine erste Auswahl merksam gemacht, sich durch einen Be- ter Stadtteil und offen für Experimente. getroffen. Die wurde unter www.son- such „bei wundervollem Wetter“ in Chem- Der Sonnenberg bietet alles, was urbanes nenberg-online.de zur Abstimmung nitz inspirieren lassen. Stadtleben braucht: Wohnen, Handel, präsentiert. 424 Stimmen wurden ab- Ines Senftleben von der Agentur Planart4 Gastronomie, Gewerbe und ein umfas- gegeben. Gewonnen hat Michaela Kru- erläuterte in ihrer Präsentation: „Die Bot- sendes generationenübergreifendes Bil- se von der Firma Faktum Werbegrafik schaft ist: Der Sonnenberg hat sich ge- dungsangebot aus Oederan. wandelt und bietet neue Qualitäten“. 2. Er ist vor allem BUNT und LEBENDIG Ende Juni in einer Zukunftskonferenz, mit Das Logo kann jeder unter www.sonnen- mit Szene und gestärktem Image, kein der die Serie von Veranstal- berg-online.de herunterla- perfekter Stadtteil, dafür faszinierend, ein tungen im Rahmen des Image- den und auf Drucksachen vielfältiger Schmelztiegel mit kultureller projekts abgeschlossen wur- oder Websites verwenden. Einzigartigkeit. Der Sonnenberg ist Wohn- de, wurden Logo und Leitbild Auch auf der Stadtteilzei- und Arbeitsort vieler Künstler und Krea- präsentiert. tung hat das Logo schon tiver, die soziokulturelle Szene ist vielseitig Michaela Kruse kennt den seinen Platz gefunden. und es gibt überregional wirksame Kultur- Sonnenberg aus der Zeit, als Dass die Farbe so gut passt, angebote. ein Elternteil in Chemnitz ge- ist sicher kein Zufall. Schon 3. Hier geht noch was! Raum- und Flä- wohnt hat. Sie liebt die Heraus- die Kreativen im Bürgerzen- chenpotentiale laden zum Experimentie- forderung, sich an Wettbewer- trum vor einigen Jahren, die ren ein, Neues wird toleriert ben zu beteiligen. Der zweite Preisträger das Heft im bis heute verwendeten Layout 4. Der Sport ist neuer Motor der Stadttei- Carsten Jünger kommt aus Chemnitz. Er gestaltet hatten, haben beim Namen des lentwicklung, jedes zweite Wochenende steckt das Preisgeld in sein fotografisch- Stadtteils an die gelbe Sonne gedacht. zählt der Sonnenberg mindestens 15.000 gestalterisches Hobby. Die Entwicklung Wie kann man jetzt das neue Zeichen Besucher, die Nachwuchsförderung läuft des Sonnenbergs wolle er weiter verfol- auch auf den Titel bringen, so dass es auf Hochtouren, die Kneipenszene boomt! gen, versprach er. Die dritte Preisträge- harmoniert? Karsten Graupner, Leiter des 5. Das Wohnen ist vielfältig und individuell, rin, Mediengestalterin Yvonne Juhl, hat- Kinder- und Jugend-Medienzentrum Bu- mit unterschiedlichen Wohnqualitäten und te ihren Entwurf mit dem Slogan „Auf der merang und Jury-Mitglied, hat mit Schrift Wohnformen, gern auch alternativ, für je- den Anspruch .... grüne Hinterhöfe laden zum Spielen ein. Gewerbefest und Sonnenhof-Fest 6. Der Sonnenberg bleibt jüngster Stadt- teil, hier leben selbstbewusste Kinder, die etwas können. Es gibt ein studentisches Leben, viele Künstler und Leute mit Herz 7. Die Sonnenberger sind von sich über- zeugt und kennen ihre Nachbarn, Zuge- wanderte bleiben gern 8. Arbeiten und Wohnen, alles passiert miteinander, die Wirtschaft ist kleinteilig, dafür spezialisiert und kooperiert, vielleicht wird der Sonnenberg das neue Gründer- viertel? 9. Als ökologischer Stadtteil ist der Son- nenberg auch sauber, energiesparend und vor allem grün! Gute Launte trotz des trüben Wetters: die aktiven Fest-Beteiligten. wäre es noch einfacher, dem ein oder an- deren trüben Augusttag mehr Sonne ab- Am 31. August 2012 haben Gewer- zu aktiv-gesundem Sitzen, über Wellness- zugewinnen. betreibende vom Sonnenberg den und Gesundheitsprodukte, über eine Bio- Vielleicht können wir mit dem Gewerbef- schlechten Wetteraussichten getrotzt energietherapie, über Pflegebegleitung, est künftig noch mehr Gewerbetreibende und ein kleines Gewerbefest an der über Druck- und Kopierleistungen inform- ansprechen, die besonderen und indivi- Hainstraße gefeiert. ieren, sein Gehör testen oder einfach duellen Angebote der Stadtteilwirtschaft Was im letzten Jahr als Beauty-Fest be- selbst gemachten Kuchen probieren. Aber zu zeigen. Das kann aber nur funktionie- gann, hat in diesem Jahr weitere Gewer- nicht nur die Gewerbetreibenden haben ren, wenn die Planung, die Bekanntma- betreibende angelockt, ihre Angebote zu den grauen Augusttag genutzt. chung und ggf. auch die Standortwahl oder präsentieren. Kinder hatten ihren Spaß Gegenüber konnte man beim sozialpäda- das Zusammengehen mit anderen Fes- beim Torwandschießen, auf der Hüpfburg gogischen Betreuungsdienst Delphin zum tivitäten gemeinsam organisiert werden. oder mit Heliumballons und Seifenblasen. Ponyreiten oder auf einen alten Traktor Dafür wünscht das Gewerbemanagement Einen besonderen Dank dafür möchten aufsatteln. Das Sonnenhof-Fest stand Sonnenberg gutes Gelingen und möchte wir der Allianz-Vertretung Görg, Ziesche- im Zeichen eines Hoffestes und wollte bereits jetzt, auf die Ansprechpartnerin für straße 35, aussprechen, die mit ihrem auf Chancen urbaner Landwirtschaft 2013, Tosca Lindner vom Salon Beauty in Team nicht nur fleißige Aufbauarbeit gel- aufmerksam machen. Wieso sollten auf Balance www.beautystudio.invedaweb.de eistet, sondern auch Kinderherzen erfreut Freiflächen am Sonnenberg künftig nicht hinweisen hat.Wer stehen geblieben ist, konnte sich mal Sonnenblumenfelder stehen? Dann Text und Foto: Andreas Ettlich
Sonnenberger Seite Besuch bei Künstlern auf dem Sonnenberg Die Fotografin Franziska Kurz (* 1981) „Der Sonnenberg ist Wohn- und Arbeitsort vieler Künstler und Kreativer, die so- ziokulturelle Szene ist vielseitig ....“ Dieser Satz aus dem neuen Leitbild des Stadt- teils würdigt die bestehende Kunstszene und ist die Basis, sie zu fördern. Das 7. Kunstgespräch der Serie war bei einer Fotografin zu Gast. Wer? Beziehung zum Sonnenberg? Franziska Kurz (31) ist in Bad Muskau ge- „Wir wohnen auf dem Kaßberg, in einem boren, in Cottbus aufgewachsen und hat der wenigen Häuser, die noch nicht total sich in Dresden in einem Fotofachgeschäft saniert sind, aber ich bin sehr angetan zur Fotografin und Fotomedienlaborantin vom Sonnenberg.“ ausbilden lassen. Als Lars Faßmann das seit fünfzehn Jah- „Mit 16 war mein Hobby fotografieren. Ich ren leerstehende Haus an der Augustus- wollte mir die Lust daran nicht durch den burger Straße 102 vor dem Abriss rettete, Berufszwang kaputt machen und habe war sie auf dem Verteiler, mit dem die Gra- mich in der Theatermalerei umgeschaut, fikerin Mandy Knospe „kreative Köpfe“ zur bin dann aber zur Fotografie zurück ge- Nutzung der Räume suchte. kommen und jetzt sehr froh darüber. Denn Die Miete - 1 Euro pro Quadratmeter plus nur in dem, was einem Spass macht, kann Nebenkosten - ist ein wichtiger Vorteil der man wirklich gut sein.“ Lage. „In Berlin müsste ich mich wahr- Vor fünf Jahren kam sie nach Chemnitz, scheinlich in einem Geschäft anstellen las- um an der TU Medienkommunikation zu sen, um allein ein Atelier zu bezahlen.“ studieren. „Das Studium ebnete mir den Weg zu Fotoworkshops“, resümiert sie. Wie sieht es dort aus? Über ein Projekt hat sie ihre Abschlussar- Franziska Kurz hat nicht nur ein Atelier, beit geschrieben: die Fotodokumentation sondern kann sich mit ihren Gästen im „Ein Tag – Eine Serie“, zum Thema Be- Erdgeschoss des Hauses in der Bar Lo- ruf, Ehrenamt und Alltag. Acht Teilnehmer komov treffen, die immer donnerstags bis dokumentierten etwa einen Verkäufers an sonntags ab 15 Uhr geöffnet hat. seinem Gemüsestand auf dem Chemnitzer Franziska Kurz beim Kunstgespräch fotogra- Die AG Sonnenberg-Geschichte weiß ge- fiert von Hellfried Malech. Markt und eine Lesepatin. Die Ergebnisse nau Bescheid über die Historie des Ge- wurden im Café Moskau ausgestellt. bäudes: Bis zum Jahr 1920 war hier das Welche Kunst gibt es? Diese neue Seite ihres Berufs, nicht nur Restaurant und Café „Schloss Pillnitz“, Bilder einer Frau, mehrfach abgelichtet in mit Fotos, sondern auch mit Menschen danach „Fischers Gaststätte“. Zu DDR- verschiedenen Bewegungen, hängen im zu arbeiten, wird sie womöglich nächstes Zeiten nutzte ein Textilgeschäft die Eck- Atelier, eine Auftragsarbeit. Jahr verstärken, wenn sie in einem ge- lage mit großen Schaufenstern, dann das „Mein Blick hat sich entwickelt, aber was planten Kinder- und Jugendcafé mit Na- Bauamt. ich fotografiere, ist zeit- und auftragsab- men „Maulwurf“ an der Fürstenstraße die Über eine Steintreppe geht es in den zwei- hängig“, sagt Franziska Kurz. Sie bietet Geschäftsführung übernimmt. „Passend ten Stock, am Ende eines engen Flurs öff- auch Bewerbungsfotos an und übernimmt zu meinen Umständen“, erklärt sie mit net sich die Tür zu ihren zwei Räumen. Aufträge im GrafikDesign. einem Lächeln und streicht sich über den Nebenan logiert der Chemnitzer Chaos Grob gesagt sei die digitale Fotografie kugeligen Bauch. Computer Club. Auftragsarbeit und die analoge Freizeit. Man blickt direkt auf die Bunten Gärten. Wichtig ist ihr, auch Aufträge abzulehnen, Weiter entfernt sieht man das Hotel Mer- keinen Kitsch zu produzieren. cure und den Rathausturm im Sonnenun- Schon seit 2006 beteiligt sie sich an Aus- tergang. stellungen, etwa in Schloss Augustusburg Ein Sofa, ein Lederhocker, ein Schreib- und an den „Begehungen“. tisch, der Laptop wegen der Diebstahls- Was Kunst und was Handwerk ist, darauf gefahr weggeschlossen, ein schwarzer kann sie keine trennscharfe Antwort ge- Vorhang an der Wand als Hintergrund und ben: „Wo fängt die Kunst an, wo hört sie eigene Schwarz-Weiß-Aufnahmen statten auf?“ den Raum aus. Infos: Website www.ganz-kurz.de Die Dunkelkammer nebenan mit abge- klebtem Fenster, rot-schwarzen Wänden und altem PVC-Fußboden bietet Hand- werkszeug und Material. Entwicklungs- schalen, Timer, Trockenpresse, Rahmen, Pappen ... Einen kleinen Kühlschrank mit Glasscheiben teilen sich Magermilch, Mi- neralwasser und zwölf Schwarz-weiß- Filme. Bei der Eröffnung der KonzeptBar, der Zwi- schennutzung eines Ladenlokals an der Für- Das nächste Kunstgespräch ist am stenstraße, wurde eine Ausstellung mit Ar- Eckart Roßberg aus der AG Sonnenberg-Ge- 14. November um 19 Uhr bei dem Ma- chitekturfotos von ihr eröffnet. Die Fassaden, schichte hat das Gebäude an der Augustusbur- ler Fritz Schönfelder, Palmstr. 17-19. darunter diese „Sonnenberg-Collage“, sind ger Straße 2011 mit der Kamera eingefangen. noch bis zum 18. Oktober zu sehen.
Sonnenberger Seite “Saphir” baut an der Hainstraße Tanzsäle Aus den Schulen Das Schuljahr in der Georg-Weerth- Schule begann mit einer Projektwoche, wie Schulleiter Hans-Christian Lippmann mitteilte. Sie diente der Teambildung in den neuen Klassen 5 und dem Kennen- lernen von effektiven Methoden zum Wis- senserwerb. Außerdem beschäftigten sich alle mit Leb- en und Werk des Namenspatrons Georg Weerth. Sie lernten und rezitierten Texte und Gedichte und befassten sich mit den Lebensorten des Dichters (Detmold, Wup- pertal, … , Kuba) sowie mit Biografien sein- er Freunde. Der historische Längs- und Querschnitt seiner Lebenszeit wurde zum Unter stehen Vierräder zum Verkauf, Trainerin Olivia Thiele ist mit ihrem Tanz- Abschluss in Form von Theaterstücken oben tanzen bald Kinder, Singels und partner Horst Wehner Deutsche Meisterin und auf Präsentationstafeln dargestellt. Paare übers Parkett. im Rollstuhltanzen in lateinamerikanischen Auch im Schuljahr 2012/2013 kooperiert Die Tanzgemeinschaft Saphir Chemnitz Tänzen. Egal ob Anfänger oder schon et- die Mittelschule mit dem Sächsischen Bil- e. V. baut mit viel Eigenleistung und dank was tanzerfahren – Ziel von Trainerin Oli- dungsinstitut und der Universität Ulm im der Unterstützung der Städtebauförderung via ist es, dass sich jeder mit Freude und Projekt „Fokus Kind“. Ziel ist es, den Bil- in der Hainstraße 139 eigene Vereinsräu- nach seinen individuellen Fähigkeiten dungstag der Schülerinnen und Schül- me, direkt über dem Fiat-Autohaus an der und Wünschen auf dem Parkett bewegen er noch “Gehirngerechter” zu gestalten. Sachsenallee. Motto: „Bewegung für die kann. Außerdem arbeiten sechs Lehrkräfte in ganze Familie“. Um diesen lang gehegten einem Projekt, welches die Schulqualität Traum zu verwirklichen, hatten Tanzbe- Glücksgefühle beim Tanzen weiter verbessern soll. geisterte aus einer anderen Tanzsport- Vereinsvorsitzender Jens Thiele und Pres- In Kooperation mit dem Verein „Tellerlein gruppe heraus im Juni den neuen Verein sewartin Annett Thiele laden die Stadtteil- deck dich!“ wird das Frühstücksangebot gegründet. bewohner ein: „Vielleicht haben auch Sie vor Unterrichtsbeginn weiter ausgebaut. Mit Kursen für Einzelpersonen in Line Lust auf‘s Tanzen bekommen? Probieren Dance und Zumba-Training wird einer der Sie es doch einfach einmal aus. Die beim Das Evangelische Schulzentrum hat beiden Säle am 20. Oktober eingeweiht. Tanzen entstehenden Glücksgefühle hel- jetzt den Mittelschulteil, das Gymnasium Eine richtige Eröffnungsfeier folgt zum fen nicht nur dabei, dem Alltagsstress für und die Verwaltung an seinen zweiten Jahresende, wenn auch der 175 Quadrat- kurze Zeit zu entfliehen – wer sich regel- Schulstandort in der Ludwig-Richter- meter große Saal fertig sein wird. Dann mäßig aufs Tanzparkett begibt, lebt ge- Straße verlegt. Nachdem die Mittelschule können die tanzbegeisterten Kinder aus sünder und hält sich fit.“ Außerdem sei die 1999 aus dem Flemminggebiet in die der Turnhalle der Pestalozzischule in die Tanzgemeinschaft Saphir eine gute Wahl Tschaikowskistraße gezogen war, ist jetzt neuen Räume ziehen. Mit einem „Tanz- für alle, die ein gemeinsames Hobby pfle- nur noch die Grundschule mit etwa 100 Flash“ hatten sie Ende Juni Bewegung auf gen oder Kinder bei sinnvoller Freizeitge- Kindern vor Ort. Damit wurde dem höher- die Sonnenstraße gebracht. staltung unterstützen möchten. Und dabei en Platzbedarf Rechnung getragen. Schon über dreißig Mitglieder hat die das Stadtteilleben auf dem Sonnenberg Tanzgemeinschaft und wächst ständig wei- aktiv bereichern. ter. Nicht nur für Turniertänzer und –tänze- Der Mitgliedsbeitrag ist gestaffelt und liegt rinnen, die das als echten Sport betreiben, je nach Alter und Nutzung zwischen 12 und auch für Hobbytänzer bietet Saphir einen 22 Euro. Man verpflichtet sich nicht: Die Anlaufpunkt. Mitgliedschaft ist monatlich kündbar. Wei- Nur die Rollstuhltanzsportgruppe bleibt an tere Informationen, auch zu den kosten- ihrem Trainingsort im Festsaal der Kliniken freien Schnupperangeboten, unter Telefon an der Dresdner Straße 178. Die junge 373352 oder unter www.tg-saphir.de. Mit dem Rad mobil? „Ich wohne oder arbeite auf dem Sonnen- Annett Goerlitz, Leiterin der Körperbehinder- tenschule (rechts) freute sich besonders berg und fahre mit dem Rad. Was bedeu- über den ersten Spatenstich zum Neu- tet die geplante Radfahrkonzeption für bau an der Heinrich-Schütz-Straße am 24. mich?“ Dazu hat Stadthalten e. V. die Ver- August. Stadtkämmerer Berthold Brehm antwortlichen der Stadt, Michael Focken und Kultusministerin Brunhild Kurth, und Susann Michel, eingeladen. Sie stel- Staatsministerin für Kultus, vertraten da- len das Konzept vor, dann wird es in einer bei die Finanziers: rund 18 Mio. Euro von rund 10 Kilometer langen Tour mit Stopps der Stadt und 15 Mio. Euro vom Freistaat an neuralgischen Stellen wie der Bazillen- Sachsen. Das Projekt umfasst einen Re- gelschul- und Lernförderbereich sowie ei- röhre und dem Dresdener Platz getestet. nen Bereich für körperlich und geistig be- Ziel ist eine verbesserte Bürgerbeteiligung hinderte Kinder. Dazu kommen Wohnheim, nach der zu kurzen Auslegungsfrist des Mensa, Sporthalle, Physiotherapie und Ganz- Konzepts im August. Alle Interessierten tagsbetreuung, Sportplatz und Rollstuhlparcours. sind herzlich eingeladen. Treffpunkt ist am Die nächsten Termine: Rohbaubeginn März 22. Oktober um 16 Uhr im Kaffeesatz, Zie- 2013, Richtfest Sommer 2013, Eröffnung Som- tenstraße 40. Abfahrt 16.30 Uhr. mer 2014. Foto: Eckart Roßberg
Sonnenberger Seite “Grüne Oasen” 2012 Neben Teilnehmern aus dem ver- gangenen Jahr bewarben sich viele Neue um den Preis der „Grünen Oa- sen“. Am 20. September wurden im Bürgerzentrum alle mit Fotos präsen- tiert und die Gewinner bekannt gege- ben. Klaus Köbbert stellt sie vor. 2. Preis: „Ein graues Haus mit grünen Wucherungen, die Putz und Steine fres- sen, schaut voller Neid auf sein Gegenü- ber in der Paul- Gerhardt- Straße 65. Aus der verwilderten Freifläche vor dem Näh- café „Nanini“ zauberte die Inhaberin Katja Richter einen schönen Vorgarten. Blumen, Stauden oder ein roter Farn sind eine ge- lungene Pflanzenkomposition. Die Hyazin- then trauen sich erst gar nicht zu welken. 1. Preis: „Neu renoviert, neu bezogen ist das Kind. Das kann hier nicht passieren, der Neubaublock aus DDR- Zeiten. Und jede Pflanze wurde mit einem Namens- ringsherum nur Schutt, Müll und Distel mit schild versehen. Die Dekorationen wie grauen Mänteln. Innen hui und außen fühlt ein schlafender Zwerg verleihen den Vor- sich keiner verantwortlich. gärten einen Flair von Verspieltheit. Man Neben dem Hauseingang in der Jak- steht davor schmunzelt, bewundert und obstraße wurde das Umfeld regelrecht ur- lernt noch dazu. Hier steckt viel Kraft und bar gemacht. Blumen gepflanzt, Sträucher Herzblut drin. Daher geht der erste Platz eingesetzt, Gewürze gesät und Wege an- an Petra Bannenberg und ihre Tochter Ka- gelegt. Was sagen sie dem Kinde, wenn es trin Mendt. Denn was sie geleistet und ge- fragt, „Wie heißt diese Blume?“. Entweder schaffen haben, geht über das Normale sie zucken mit den Schultern oder belügen weit hinaus.“ vierten Hausseite haben die Kinder Rabat- Fürstenstraße gibt Geldscheine, keine ten angelegt, die Wände mit Blumentöpfen ‚Blüten‘ aus. Die finden sich als Sonnen- behangen und mit bunten Gegenständen blumen auf der Baumscheibe davor. Und dekoriert.“ – Ihnen trat Katja Richter das schon wird aus dem Feldstein darin ein Dazu der schöne Pflanzenkorb neben dem Preisgeld für ihren 2. Platz ab. - „Der Spar- steinernes Monument. Diese mutige Idee Eingang verrät jedem: Hier sind kunstfer- kassenpavillon an der Zietenstraße, Ecke hatte das Team des Lesecafés Kaffee- tige Hände am Werk gewesen. satz. Den 3. Platz errang die Ateliergemein- „Warum schmücken die Bäume vor der schaft der Graphikerin Bettina Haller und Josephskirche gelbe Korbblüher, Sonnen- dem Bildhauer Reiner Maria Schubert blumen und Ziersträucher? Gleich fünf (Detailfoto rechts). Schauen Sie ruhig ein- dieser Baumscheiben betreut Ingrid Bartl mal hinter die Werkstätten der Würzburger mit Freude und Hartnäckigkeit.“ Straße 57.“ Die Jury aus Valentina Goiland, Gunther Schreyer und seiner Frau sowie Klaus Sonderpreise Köbbert bedankt sich bei allen. 2013 rufen Außerdem gab es Sonderpreise. Einer die Gemeinwesenkoordinatorinnen Clau- ging an den Innenhof des Don-Bosco- dia Hoppe und Hanna Remestvenskyy Hauses. „Vor der einen noch nicht reno- den Wettbewerb wieder aus. Neues Zuhause im PflegeWohnen Bethanien Am 21. September wurde an der Planitzwiese ein Pflegeheim mit 85 Plätzen eröffnet. Träger ist die edia.con gemeinnützige GmbH, zu der auch das Bethanien-Kranken- haus gehört. Der Name „PflegeWohnen“ weist auf die Besonderheit des Hauses hin: Die beiden Etagen Erdgeschoss und Obergeschoss sind in kleine Wohnbereiche gegliedert, in denen je elf Bewohner ein Zuhause finden. Die Einrichtung ist konfessionell geprägt und steht für alle Menschen gleich welchen Glaubens offen. Die Doppelzimmer sind knapp 27 Quadratmeter groß, Einzelzimmer mit einem Zu- schlag von täglich 1,55 Euro knapp 22 Quadratmeter. Einen Teil der Kosten trägt die Pflegeversicherung. Selbst oder durch die Sozialhilfe zu tragen sind je nach Pflege- stufe rund 900 bis 1350 Euro. Kontakt: Heimleiterin Beatrix Morgenroth-Leipoldt, Telefon 430-10 16
Sonnenberger Seite 10 Birikino Kurz gemeldet Schock für das Jugendmedienzentrum „Bumerang“: Das Jugendamt teilte dem Trägervereins SWF. e. V. mit, dass die Ein- richtung an der Sonnenstraße 24 für 2013 nicht mehr zur Förderung vorgeschlagen werden soll - eine Sparmaßnahme. Nachdem die Förderung seit 2010 fast halbiert worden war, waren durch einen Umzug und Stellenkürzungen Kosten ge- senkt worden. Muss die seit 16 Jahren be- stehende Einrichtung auf dem südlichen Sonnenberg ihre Türen für die rund 400 Nutzer monatlich schließen? Viele kämp- fen mit Leiter Karsten Graupner um den Erhalt. Die Entscheidung fällt der Stadtrat am 19. Dezember. Ein kleines Kino haben Jugendliche im Keller des Don Bosco Hauses eingerich- tet, welches jetzt seinen Betrieb aufneh- men wird. „Zuerst für Kinder und später für Jugendliche und hoffentlich auch für ande- re Gruppen des Sonnenbergs“, erklärt Pa- Aus der Gala nach der ersten Zirkuswoche am 24. August. ter Johannes Kaufmann. Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat ist um 14.30 Uhr Kinderkino. Eintritt 50 Cent. Das Kino fasst Die Ränge sind dicht besetzt, die Ma- man dachte: O, das ist eine schwierige 15-20 Personen. Wer Lust hat mitzuma- nege ist in blaues und rosa Licht ge- Gruppe – und dann doch eine richtig gute chen und dabei zu helfen, dass bald jede taucht, Musik setzt ein, die Artisten Show gelang.“ Woche oder noch öfters das Kino die kul- laufen durch den Künstlereingang, der Ein großes Team hat er um sich versam- turelle Welt des Sonnenbergs bereichert, erste Beifall brandet auf. Das runde melt, darunter zwei Trainer, die mit den ist herzlich eingeladen, sich bei Stephan Zelt auf der Wiese an der Lessingschu- Kindern die Auftritte ausarbeiten, die dann Gottwald oder P. Johannes im Don Bosco le zog die Zuschauer Ende August wie- mit Hilfe eines Technikers umgesetzt wer- Haus zu melden. der mit echter Zirkusatmosphäre an. den. Viele Ehrenamtliche wirken gerne mit, Artistik, Jonglieren, Clowns, Tänze und auch bei der Verpflegung der ganzen Trup- Den Umweltpreis für Kinder und Ju- Sketche begeisterten die Zuschauer. pe. „Es war schön, es gab gute Resonanz, gendliche hat das Umweltamt der Stadt Aber das Wichtigste ist das Mitmachen: und die Kinder haben sich übelst Mühe ge- Chemnitz wieder ausgeschrieben. Er soll Über 200 Kinder, Jugendliche und junge geben“, meint Jan, einer von ihnen. anregen, sich mit Themen zu befassen, Erwachsene waren beteiligt. Zwei Grup- Nachdem das Don Bosco-Haus schon die besonders für die Zukunft eine immer pen übten jeweils eine Woche für eine drei Jahre Zirkusarbeit gemacht hatte, war größere Rolle spielen. Der Preis wird an- Gala, die anderen schnupperten Zirkusluft 2007 das erste Mal das Zelt von dem Don lässlich des „Tages der Umwelt“ im Juni für jeweils drei Stunden. Dazu wurde das Bosco Jugendwerk Bamberg ausgeliehen vergeben. Bewerben können sich Chem- Zelt für andere Veranstaltungen genutzt. worden. nitzer Kinder und Jugendliche aller Alters- gruppen bis 20 Jahre mit ihren Einzel-, „Auf dem Trapez hatten wir Angst“ Zirkus 2013 sechs Monate lang Gruppen-, Klassen- oder Schulprojekten. Josie (10), Aileen (10) und Etienne (9) jog- Jetzt wurde ein Traum verwirklicht und das Kontakt: Umweltamt, Telefon 488-3601 gen gerade im Sportunterricht auf das Ge- Zelt gekauft. Im nächsten Jahr soll es dann und 488-3649. lände, als das Zelt in der zweiten Woche das ganze Sommerhalbjahr über stehen, nach Schulanfang wieder abgebaut wird. erklärt Frank Jahnsmüller. Eine neue Pla- Der Soziokulturelle Jugendfonds un- „Das hat Spaß gemacht“, ist ihre einhellige ne muss noch angeschafft werden. Spen- terstützt junge Leute etwa bei Bandauf- Aussage. Josie erzählt gestenreich, was den sind weiterhin sehr willkommen. tritten, der Organisation einer Ausstellung sie am Trapez und auf dem Seil probiert Dann wird das Zelt an anderer Stelle auf- eigener Bilder oder einem Theaterstück. haben. Aileen: „Auf dem Trapez hatten wir gebaut werden. Die Gespräche dafür lau- Bis 30. November können Anträge an den erst Angst, aber es war leicht.“ fen, erklärt der „Zirkusdirektor“, denn die Fonds gestellt werden. Die Förderung be- Etienne ergänzt: „Wir haben da die Schul- Schule kann ihr Terrain nicht so lange ent- trägt bis 2.500 Euro. Unterstützt werden anfangsfeier für die Einser gehabt, da ha- behren. nicht-kommerzielle Projekte, die selbstän- ben wir uns als Ritter verkleidet und ge- Für die Beteiligung von Kindern müs- dig erarbeitet und umgesetzt werden, die sungen. – Und dass der Frank dabei war, se nicht groß geworben werden, meint ein möglichst breites Publikum anspre- das war gut.“ er. „Wenn die uns sehen, dann rufen die chen und die kreative Eigenbetätigung för- Der Frank, das ist der Sozialpädagoge Schulen schon an.“ Aber aus dem Stadt- dern. Auch generationsübergreifend wir- Frank Jahnsmüller aus dem Don Bosco teil erhoffe er sich Toleranz gegenüber kende Vorhaben sind förderfähig. Haus, der mit einer halben Stelle für Zir- dem bunten Zirkusvolk. Und gern weitere Kontakt: Amt für Jugend und Familie der kuspädagogik angestellt ist. „Der Zirkusdi- Mithilfe, auch bei einfachen technischen Stadt, Karin Wolny, Telefon 488-5933, E- rektor“, wie ihn alle nennen. Arbeiten oder der nächtlichen Bewachung Mail karin.wolny@stadt-chemnitz.de oder Während die Planen, Bretter und eisernen des Zelts. Kulturbüro der Stadt Chemnitz, Simone Träger auseinander genommen werden, Kontakt: Telefon 433 160, E-Mail biriki- Becht, Telefon 488-4126, E-Mail: simone. blickt er kurz zurück: „Das beste war, wenn no@dbh-chemnitz.de becht@stadt-chemnitz.de
Sonnenberger Seite 11 Fünf Jahre Familientreff „Wombats“ Mit einem fröhlichen Fest wurde am 19. September das fünfjährige Bestehen des Sonnenberger Familientreffs Wombats ge- feiert. Viele Freiwillige sorgten für ein ge- lungenes Fest durch Spielstände, Kinder- schminken, Musik, eine Geburtstagstorte und einen Kuchenbasar, Grillen und an- deres mehr. Der Treff Wombats gehört zur Familienbildung des Don Bosco Hauses. Er bietet Eltern-Kind-Gruppen, einen Fa- milienmitmachtreff, den Elternkurs „Mein Baby verstehen“ und einfach eine offene Tür und ein offenes Ohr für alle Anliegen rund um die Familie. Zahlreiche Ehrenamt- liche arbeiten im Wombats mit. Sie wurden zum Jubiläum geehrt. Sozialpädagogin Yvonne Morgenstern bedankt sich auch an dieser Stelle bei allen, die den Treff be- suchen, den Freiwilligen Helfern, den Koo- perationspartnern im Stadtteil und außer- halb, und für die Unterstützung der Stadt Chemnitz, des Rotary Clubs und des „Tel- Die TU Chemnitz sponserte Helium-Ballons, die in den Himmel stiegen. Über fünfzig Kinder, El- lerlein deck dich“ e.V. . Sie sagt: „Wir freu- tern, Großeltern und Anwohner haben mitgefeiert. Foto: Wombats en uns auf die nächsten weiteren gemein- samen fünf Jahre.“ Ferien–End–Turnier und 10. Sportnacht Die Bunten Gärten waren wie jedes Jahr Glückwünsche gehen an dieser Stelle an in den Sommerferien stets gut besucht. das Gewinnerteam „1. FC Bob“, dicht ge- Sobald es das Wetter zuließ, konnten die folgt vom „Team DBH“ und dem „1. FC Streetworker der Mobilen Jugendarbeit Maiwand“. junge Menschen antreffen, mit ihnen ins Gespräch kommen und neue Kontakte Verpflegung bis früh morgens knüpfen. Um den Schülern einen schönen Am 26. Oktober ist es wieder so weit – Ferienabschluss zu ermöglichen, organi- dann startet die ZEHNTE CHEMNITZER sierten die Sozialarbeiter zum wiederhol- SPORTNACHT in den Kategorien Fußball seit mehreren Jahren in der Harthmann- ten Mal das „Ferien-End-Turnier“ auf dem und Volleyball in der Richard-Hartmann- halle als Sportnacht weitergeführt wird, ist Sportplatz an der Martinstraße. Halle. inzwischen eine Tradition bei den Chemnit- Sechs Mannschaften traten gegeneinan- Was 2002 in der Sporthalle am Schloss- zer Freizeitspielern geworden. Das Projekt der an und stellten in einem fairen Match teich begann, zwischenzeitlich als „Ad- Mobile Jugendarbeit auf der Fürstenstra- ihr spielerisches Können unter Beweis. ventsturnier“ veranstaltet wurde und nun ße 43 ist von Anfang an als Veranstalter mit dabei. Teilnehmen können alle, die zwischen 16 und 25 Jahre alt sind und gern Fussball oder Volleyball spielen. Im Wettkampf um den Pokal haben jun- ge Freizeitmannschaften die Möglichkeit gegeneinander anzutreten. Vereinsmann- schaften sind von der Teilnahme ausge- schlossen. In diesem Jahr sind unter an- derem Jugendliche aus verschiedenen Einrichtungen, junge Menschen mit Behin- derung und Migrationshintergrund einge- laden. Im Vordergrund steht der Spaß am Sport, der respektvolle Umgang miteinan- der und ein Wettkampf auf fairer Basis. Allen Schaulustigen und Sportbegeisterten ist die Veranstaltung ebenfalls zu emp- fehlen. Bis in die frühen Morgenstunden wird für Verpflegung gesorgt. Spieler oder Teams können sich bei den Streetworkern unter Telefon 404 66 28 oder jsa.mja@ stadtmission-chemnitz anmelden. Einlass ist 19 Uhr, Spielbeginn 20 Uhr In den Bunten Gärten wurde das „Ferien-End-Turier“ ausgetragen. Text+Foto: Jugendsozialarbeit
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