Mai 2019 im Landesverband Mitteldeutschland - Bundesposaunenfest 52. Jahrgang - Gnadauer Posaunenbund
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52. Jahrgang 3/2015 Eisenach? Weimar? Erfurt? Erfurt Bundesposaunenfest Mai 2019 im Landesverband Magdeburg? Mitteldeutschland Halle?
2 Das Persönliche Wort Neulich wollte ich eine Mo- sammen oder auseinander. torradsitzbank über ebay- Mit Worten beginnen wir Kleinanzeigen verkaufen. eine Liebesbeziehung oder Kaum dass ich sie ins Inter- einen Krieg. Wir beenden net gestellt hatte, rief eine eine langjährige Freund- Interessentin an. „Ist die schaft oder einen langen Bank wirklich völlig unbe- Tarifstreit. Worte bewirken schädigt?“. „Wie hoch sitzt Vertrauen oder sie zerstö- man darauf?“ „Kann man ren es. Letztlich bestim- die Höhe ohne viel Aufwand men Worte unser ganzes Daniel Queißer, Ver- verändern?“ Das waren ihre Menschsein, so oder so. fasser des „Persön- Fragen. Zwei Stunden spä- Jesus sagt seinen Schülern: lichen Wortes“, ist ter meldete sie sich wieder. „Eure Worte sind Ausdruck Vorsitzender des Lan- Sie wollte die Bank doch eurer Gotteskindschaft. Und desverbandes Meck- nicht haben. Gott ist immer wahrhaftig. Er lenburg. Ich war etwas enttäuscht. meint was er sagt. Und was Foto: privat Dann wieder zwei Interes- er sagt bewirkt und schafft senten per E-Mail. Fragen Gutes. Darum soll auch und Antworten gehen hin Euer Ja ein Ja sein, euer und her. Mir ist dabei klar: Nein ein Nein. Seid eindeu- Euer Ja sei die Andern sehen mich tig. Wenn nicht, sind eure nicht. Sie können die Bank Worte Ausdruck des Bösen. ein Ja, nicht probesitzen. Sie kön- Denn so schaffen sie Ver- nen sie auch nicht zurück- wirrung und hinterlassen euer Nein geben. Die Versuchung ist Enttäuschung. Sie bringen ein Nein; groß, dass ich wichtige In- fos zurückhalte. Warum hat- auf Dauer nicht zusammen, sondern sie trennen.“ alles andere te ich mir selber denn eine andere Sitzbank gekauft Wo das anfängt? Wie oft sage ich: „Ich habe keine stammt und bin mit der alten nicht mehr zufrieden? Ich bemü- Zeit.“ Doch ich meine: „Ich habe keine Lust.“ Wie oft vom Bösen. he mich beim Antworten um größtmögliche Transparenz. frage ich „Na, wie geht’s?“ Doch eine möglicherweise Matthäus 5, 37 Dann bin froh, die Sitzbank längere Antwort will ich gar doch noch an den Mann ge- nicht hören. Ich meine dann bracht zu haben. nicht was ich sage. Für mich ist so etwas eine Gottes Wort dagegen zeigt Ausnahmesituation. Andere immer sein Herzensanlie- arbeiten jeden Tag im Verkauf gen. Und dieses Wort wurde und sind auf absolut glaub- in Jesus ein Mensch voller würdige Geschäftspartner Zuwendung und Wahrhaf- Titelseite: angewiesen. Da geht es ums tigkeit (Johannes 1, 14). Der Landesverband Mit- geschäftliche Überleben. Darum soll mich Jesus Chri- teldeutschland wird Gast- Worte sind eben nicht ein- stus heute an die Hand neh- geber des Bundesposau- fach nur Schall und Rauch. men und mein Reden und nenfestes 2019 sein. Sie schaffen Wirklichkeit. Schreiben regieren. (Hinweis auf Seite 9) Sie bringen Menschen zu- Dein´s auch?
Bläserfamilienfahrt des Posaunenchores Berlin-Mahlsdorf 3 Yerushalaim in der Schorfheide BERLIN-BRANDENBURG: Bläserfamilienfahrt des Posaunenchors Berlin-Mahlsdorf Nach zwei Jahren war es wieder soweit. Gleich am ersten Vormittag ging es mit Der Posaunenchor der Kreuzkirche Berlin- dem Förster in den Wald. Er erzählte, dass Mahlsdorf machte sich Ende April auf zu man drei Tage durch die Schorfheide lau- seiner Bläserfamilienfahrt. Wir machen fen könne, ohne ein Haus zu sehen oder das schon seit über 30 Jahren, zum einen einem Menschen zu begegnen. Und er zur Chorpflege und zum Zusammenhalt demonstrierte anhand von ausgestopften der Familien untereinander, zum anderen, Tieren und Fellen sowie Geweihen und um missionarisch tätig zu sein. mit Bildern die dort ansässigen Tierarten. Mit 49 Teilnehmern, davon 17 Bläsern und Zuvor durften die Kinder im Streichelzoo 20 Kinder, ging es auf die Reise zum Groß die Ziegen füttern. Bei unserem Waldspa- Vätersee, einem Heim der Berliner Stadt- ziergang sahen wir leider keine Tiere. mission in der Schorfheide in Branden- Dazu war die große Gruppe zu groß und burg, mitten im Wald, großzügig angelegt viel zu laut. Aber der Förster erklärte uns mit vielen kleinen Bungalows, Spielplät- an Fußspuren, welches Tier dort nach zen und Aufenthaltsräumen. Zum See hin dem nächtlichen Regen über den Weg gibt es eine Rutsche und eine Badestelle, gelaufen war oder sich an welchem Baum im Moment war letztere aber noch kein „geschubbert“ hatte. Am Nachmittag teilte Thema. sich die Gruppe. Die einen fuhren zum
4 Bläserfamilienfahrt des Posaunenchores Berlin-Mahlsdorf Kletterpark und erprobten ihre Kraft und Abendblasen. Abends saßen alle gesellig Geschicklichkeit, die anderen spazierten beisammen. durch den Wildpark Schorfheide. Den Abschluss bildete am Sonntag Kan- Am nächsten Tag fuhren wir nach Milden- tate der Gottesdienst in Kurtschlag mit berg in den Ziegeleipark. Mit der Dampf- Posaunenmusik. Dazu gehörten die lok zuckelten wir durch die Seenland- Stücke: „Give me oil in my lamp“, „Aufer- schaft, entstanden durch den Tonabbau, standen ist der Herr“, „Gott ist der Grund bis Burgwall und wurden dabei kräftig unserer Freude“, „Du bist die Kraft, die durchgerüttelt. Dort wurde uns der Ab- mir oft fehlt“ und zum Schluss „Yerusha- bau erklärt und dann ging es zurück zum lahim“. Das letzte Stück kam besonders Werk, um zu sehen, wie daraus Ziegel- gut an. Die Gemeinde und der Pfarrer steine hergestellt wurden. Heute ist das nahmen uns sehr freundlich auf, so dass nur noch ein Museum. Auf dem riesigen wir viel Freude an dieser gemeinsamen Gelände war aber auch Zeit zum Toben Stunde hatten. und Ausruhen, denn gab es einen wun- derbaren Spielplatz für Große und Kleine. Helga Katsch Die Bläser hatten zwischenzeitlich immer Posaunenchor Berlin-Mahlsdorf wieder Einsätze, beim Mittags- und beim Landesverband Berlin-Brandenburg 70 Jahre Frieden VORPOMMERN: Posaunenchor Bansin bläst Lob- und Danklieder bei Gedenkfeiern Im Frühjahr 2015 gab es deutschlandweit wurden ca. 25.000 Opfer, meist gerade landauf und landab viele Veranstaltungen angekommene vor der Sowjetarmee aus- zu den Feierlichkeiten „70 Jahre Frieden“ – weichende Flüchtende aus Hinterpom- und unser Bansiner Posaunenchor war mit mern und Ostpreußen sowie zivile Opfer dabei. aus der Region, in Massengräbern auf Es begann mit einer Gedenkstunde auf dem Golm bestattet. Seit dieser Zeit ist der Kriegsgräberstätte „Golm“ auf der der Golm eine der größten Kriegsgräber- Insel Usedom zum 70. Jahrestag des stätten Deutschlands. In diesem Jahr war Bombenangriffs auf Swinemünde. Bei auch der Ministerpräsident des Landes diesem Bombenangriff am 12. März 1945 Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Selle- auf die nahegelegene Stadt Swinemünde ring, mit dabei, der sich auch ganz per-
Posaunenchor Bansin bläst bei Gedenkfeiern 5 Posaunenchor Bansin bei den Feierlichkeiten auf dem Golm. Im Vordergrund Posaunenchorlei- ter Helmut Friedrich (links) mit Ministerpräsident Erwin Sellering. sönlich für unser Blasen bedankte. Später re Frieden. Und auch wir durften unsere titelte die „Ostsee-Zeitung“: „Posaunen- Lob- und Danklieder blasen. chor sorgte für andächtige Stille“. „Die Mächtigen kommen und gehen und auch Weiter bliesen wir bei Festveranstal- jedes Denkmal mal fällt. Bleiben wird nur, tungen des „Bundes der Vertriebenen“, wer auf Gottes Wort steht, dem sichersten die in diesem Jahr speziell auf das Jubi- Standpunkt der Welt.“ Diese Worte aus dem läum ausgerichtet waren – beim „Früh- schönen Lied von J. Swoboda und T. Leh- lingstreffen der Ostpreußen“ sowie dem mann (NGL 492) kamen uns angesichts „Großen Pommern-Treffen“. Bei beiden unserer Bläsereinsätze in den Sinn. So gab Veranstaltungen berichteten Zeitzeugen. es schon vor über 100 Jahren Posaunen- Es war sehr beeindruckend zu hören, chöre in den Gemeinschaften in Pommern, dass z. B. mehrere Schiffe – vollbeladen und die Kriege und die Vertreibung aus mit Flüchtlingen aus Ostpreußen – unter- der alten Heimat haben es nicht aufhalten wegs von Königsberg nach Swinemünde können. Gott sei Dank! Und wir freuen uns, torpediert und somit versenkt wurden und dass wir als Bläser in Vorpommern da mit- Zigtausende in der Ostsee ertranken, ten drin stehen dürfen. so z.B. die „Wilhelm Gustloff“ im Janu- ar 1945. Im Angesicht dessen war auch Gabi Friedrich in den geistlichen Worten immer wieder Posaunenchor Bansin Schwerpunkt: Lob und Dank für 70 Jah- Landesverband Vorpommern
6 Bläsertraining mit Angie Hunter „Ich bin Angie – Alle mal aufstehen!“ BLÄSERTRAINING: Angie Hunter in Bad Doberan, Bingen und Schwäbisch Gmünd In diesem Jahr war der geschäftliche Teil Vorstellungen unserer Lehrerin und den der Jahreshauptversammlung inSchwä- Erfordernissen des jeweiligen Stückes bisch Gmünd nicht so umfangreich. Des- entsprach. So etwas kann man auch in halb wurde nach längerer Pause wieder einem weltlichen Bläserensemble erleben. ein Workshop angeboten, dieses Mal mit Aber was wir gespürt haben, war der Wil- Angie Hunter, der aus Ohio stammenden le, den Charakter des Liedes zu erkennen Vorsitzenden von Eurobrass e. V. Für und darzustellen. Der Text war sowieso manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer wichtig, er wurde uns auch vorgesungen. war es die erste Begegnung mit der enga- Das war dann insgesamt keine trockene gierten Frau, die eine ungeheure Begeis- Sache mehr. Manchmal waren Emotionen terung für Bläsermusik vermitteln kann erkennbar und einfach nur noch Dank an und diese immer in Verbindung zu ihrem unseren Herrn angebracht, der durch Mu- Glauben bringt. sik die Herzen berührt. Wie viel Freude und Gewinn uns dieses Anfang des Jahres konnten schon Bläse- Wochenende gebracht hat, wurde deutlich rinnen und Bläser der Landesverbände im Feedback am Sonntag. Es wurde fest- Mecklenburg und Rhein-Main-Neckar gestellt, dass wir öfter überrascht wurden, Trainingswochenenden mit Angie Hunter was möglich ist; dass es viel zu kurz war; genießen. die Erarbeitung neuer Stücke eine große Herausforderung war; sehr ansatzscho- nend gearbeitet wurde; die Bedeutung der Konzentration auch auf die andere Stimme Keine trockene Sache betont wurde; ein Dirigent gut und wichtig Bläserrüste in Bad Doberan ist; die Bereitschaft zum Einsatz einen be- sonderen Dank verdient und der Zusam- Eigentlich ist es eine traditionelle Bläser- menhang zwischen Text und Musik uns neu rüste, die Anfang des Jahres im Haus deutlich gemacht wurde. Gottesfrieden in Bad Doberan stattfindet. Aber dieses Mal war manches anders. Um es gleich vorweg zu nehmen: Angie Hunter hatte dieses Jahr die musikalische Leitung übernommen. Unsere Vorstellungen wurden schon beim Kennenlernen überrollt. „Ich bin Angie“ – alle Förmlichkeiten fielen weg und es war sofort eine prima Atmosphäre da. Es war dann auch nicht nur gemeinsames Musi- zieren unter kompetenter Leitung, son- dern teilweise richtiges Training. Öfter Bei dieser Komposition musste der Schalltrichter kam es vor, dass eine Stimme eine Stel- auf Anweisung von Angie Hunter an einigen Stel- le so oft wiederholen durfte, bis es den len ganz dicht an die Noten herangeführt werden.
Bläsertraining mit Angie Hunter 7 Nur soviel fehlt noch – Angie Hunter beim Workshop in Schwäbisch Gmünd Das alles sollen wir spielen? „Zeichen deiner Größe“. Die Liste war Bläserschulung in Bingen lang, so dass die erste Reaktion lautete: „Das alles sollen wir spielen ...?“ Aber wir haben es geschafft, und noch „Alle mal aufstehen!“ Danach folgen aus- nicht mal oberflächlich, denn Angie arbei- giebige Lockerungsübungen: Recken, Stre- tete intensiv die einzelnen Musikstile he- cken, Entspannen usw. Unsere Trainerin raus: in Einzelstimmenproben, den Rhyth- Angie Hunter erläuterte uns, wozu das alles mus singend, besonders den Bass immer gut ist. Dann folgt ein intensives Einblasen, wieder antreibend, im gegenseitigen Hö- so ausführlich, wie es in einer normalen ren auf den Zusammenklang usw. Übungsstunde allein schon von der Zeit Ein zusätzliches „Schmankerl“ aber, um her nicht machbar ist. Aber wir haben ja ein das sich die Tagesgäste und auswärts ganzes Wochenende vor uns, in dem wun- logierenden Bläser gebracht sahen, war dervollen Ambiente der Jugendherberge in der Austausch am Abend nach getaner, Bingen an der „deutschesten“ Ecke unserer anstrengender und trotzdem fröhlicher Heimat: Blick auf das Niederwald-Denkmal, Arbeit. Einfahrt in den romantischsten Teil des Rheintals. Für diese Äußerlichkeiten aber hatten Texte: die 31 Bläserinnen und Bläser wenig In- Bad Doberan: teresse, denn auf den Tischen vor die- Regina und Matthias Hacker, Ludwigslust sem Panorama lagen die Aufgaben aus: Bingen: von Richard Roschy ausgewählte Mu- Richard Roschy, Worms sikstücke aus dem neuesten CVJM-Heft Fotos: Günter Buhl
8 Jahreshauptversammlung 2015 Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) Armschiene – na und? Das hindert einen echten Baden-Württemberger doch nicht am Blasen ... Herzlich willkommen! Die baden-württem- bergische Landesverbandsvorsitzende Bar- bara Burgbacher begrüßt die Delegierten und Gäste. Gelungenes Experiment: Eine Band spielt ge- Texte und Fotos: meinsam mit Bläsern des Landesverbandes Ba- Günter Buhl, bläserruf-Redaktion den-Württemberg einige Lobpreislieder.
9 Andreas Schulz lädt stellvertretend für den Vor- Claus Hinze (rechts) aus Konstanz, verheira- stand des Landesverbandes Mitteldeutschland tet mit einer Brasilianerin, stellt während der herzlich zum nächsten Bundesposaunenfest ein. Jahreshauptversammlung die Bläserarbeit des Es ist vom 3. bis zum 5. Mai 2019 geplant. Eine Gnadauer Posaunenbundes in Brasilien vor. Vorbereitungsgruppe des Landesverbandes hat Während einer Pause kann eine Skype-Ver- die Arbeit bereits aufgenommen. Zunächst soll bindung zu Norci Gaulke hergestellt werden, ein geeigneter Ort in Thüringen oder Sachsen- der die Bläserinnen und Bläser in Deutschland Anhalt gefunden werden. herzlich grüßen lässt. Dirigieren werden Ralf Splittgerber (Landes- verband Mitteldeutschland) und Helmut Fried- rich (Landesverband Vorpommern). Von Usedom bis zum Bodensee: Gemischte Bläsergruppe beim Sonntags-Gottesdienst
10 Posaunenchorprobe in Pirmasens mit Kuchen aus Ostseeeiern Zehn Eier von glücklichen Hühnern ODER: Wie die Jahreshauptversammlung die Basis erreicht „Hier, die schenk ich dir. Sind von glück- Ich habe mich für eine Posaunenchor- lichen Hühnern.“ Vielleicht hatte ich ge- speisung entschieden. Die Eier wurden rade einen Gesichtsausdruck, der nach Teil zweier Kuchen. Die Kuchen wurden glücklichen Eiern verlangte, oder wollte Freitag nach der Posaunenchorprobe ver- der Hühnerbesitzer die Eier nicht mehr mit teilt. An diesem Freitag probte der Pirma- nach Hause nehmen – ich weiß es nicht. senser gemeinsam mit dem Rodenbacher Jedenfalls habe ich mich echt gefreut über Posaunenchor und so schließt sich der das unerwartete Geschenk und die kost- Kreis. bare Fracht vorsichtig zwischen Zugpo- Danke von den Pfälzer Bläsern und Blä- saune, Trompete und Bariton verstaut. serinnen an die Bläser und Bläserinnen in Zuhause bekamen alle Mitbewohner An- Stralsund! weisung, diese Eier nicht für Rührei oder Nicht nur Musik vereint – Liebe geht auch zum Frühstück zu nutzen, da diese Eier durch den Magen. Ostseeeier von glücklichen Hühnern aus Stralsund und weitgereist seien. Stefanie Rothhaar Was macht man aber mit so wertvollen Posaunenchor Pirmasens Eiern? Landesverband Pfalz Stephanie Rothhaar mit den Resten der selbstgebackenen Kuchen. Der Pirmasenser Pfarrer und Vor- sitzende des Landesverbandes Pfalz, Uwe Beck, präsentiert dazu eine der handbemalten Tassen, die die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung vom Landesverband Baden-Württemberg als Geschenk erhielten.
11 Foto: Günter Buhl Johannes Brunner ist 80! Der „Haus- und Hofkomponist“ des Gnadauer Posaunenbundes hat ein geradezu „bibli- sches Alter“ erreicht! Am 15. Mai 2015 durfte Johannes Brunner seinen 80. Geburtstag feiern. Aus diesem An- lass hatten sich 20 Bläser aus dem Raum Berlin zusammen gefunden, um ihn mit einem Ständchen zu erfreuen als Dank und Anerkennung für sein Lebenswerk. Über 20 Jahre war er im Landesverband Berlin-Brandenburg als Landesposaunenwart tätig, hat Bläser- schulungswochenenden, Landesposaunenfeste und Rüsten organisiert und geleitet und auf vielen großen Veranstaltungen und Jubiläen im Landesverband und darüber hinaus dirigiert. Wie viele Lieder und Musikstücke hat er für Bläser musikalisch bearbeitet und auch neue Kompositionen geschrieben! Wir verdanken ihm die Hefte „Betet Gott an“, das Heft „Singt das Lied der Freude“ und vieles im NGL sowie in den „Mit hellen Posaunen“-Ausgaben. Man konnte auch einfach zu ihm kommen und sagen: „Mach daraus doch bitte einmal einen Bläsersatz.“ Sofort hat er sich in dieses Stück hineingekniet. Johannes Brunner hat den Musikstil im Gnadauer Posaunenbund entscheidend mit geprägt. Möge unser Gott ihn weiterhin segnen in seiner musikalischen Arbeit und ihm viele gute Ideen schenken. Möge er ihm Kraft, Hilfe und Trost sein in seiner privaten Situation. Lieber Johannes: Trotz allem – Gott ist gut! Helga Katsch, Vorsitzende des Landesverbands Berlin-Brandenburg
12 Nachruf auf Albrecht E. Barth Bei Jesus zuhause Nachruf auf Albrecht Barth Am 25.3.2015 ist Albrecht E. Barth von un- serem Herrn und Heiland heimgerufen worden. Die Nachricht von Albrechts plötzlichem Heim- gang hat mich sehr traurig gemacht. Ich habe Albrecht vor vielen Jahren kennen und schät- zen gelernt und bei vielen Veranstaltungen ge- troffen, bei denen wir als Bläser dabei waren. Wenn wir in unserem Posaunenchor in Ham- burg-Altona bei einem Einsatz Verstärkung in der 4. Stimme brauchten – und die brauchten wir häufig, denn zu der Zeit war ich allein im Bass – genügte ein Anruf bei „Ali“, wie er damals noch gerufen wurde, und er kam. Für Albrecht war es selbstverständlich, dass er auch mindestens eine Übungsstunde vor dem Einsatz besuchte. So kam es, dass Albrecht ab 2001 regelmäßig an den Übungsstunden und Einsätzen unseres Posau- nenchores teilnahm. Jetzt war für mich die lange Zeit der alleinigen Verantwortung in der 4. Stim- me vorbei. Mit Albrecht an meiner Seite brachte die Bläserei plötzlich wieder Spaß und ich musste nicht mehr überlegen, ob ich sofort mit dem Blasen aufhören oder noch bis zur nächsten Geschäfts- stunde unseres Posaunenchores warten sollte. Die Übungsstunden waren meistens viel zu kurz. Aber nicht, weil wir so viel zu üben hatten, sondern weil Albrecht und ich so viel zu erzählen hatten. Die Themen gingen uns nicht aus: Politik, Sport, Reisen, Gesundheit und natürlich Witze – Albrecht hatte immer einen Witz parat. Trotz aller Trauer dürfen wir uns darüber freuen, dass Albrecht jetzt bei Jesus zuhause ist und dass er schauen darf, was er geglaubt hat. Ich bin froh und dankbar, dass ich Albrecht gekannt habe und dass ich viele Jahre mit ihm gemeinsam die frohe Botschaft durch die Bläserarbeit verkündigen durfte. Ich werde Albrecht vermissen. Jürgen Rathje, Posaunenchor Hamburg-Altona, Landesverband Nordmark
Nachruf auf Simone Löffler 13 E-Mail aus dem Himmel Nachruf auf Simone Löffler – mit einem Mut machenden Aufruf Die letzte Nachricht, die wir von unserem treuesten Po- saunenchormitglied Sabine Löffler bekommen haben, konnte sie nicht mehr selbst abschicken. Aber sie hat die- se noch verfasst. So kam eine E-Mail mit dem Betreff „Er- ster Geburtstag … im Himmel“ und dazu folgender Text: Hallo, ihr Lieben, nun ist es also soweit und ich habe die Seite bzw. die Welten gewechselt, d. h. ich durfte heimgehen. Wundert Euch nicht über die Mail, wir haben gedacht, so kann ich es meiner Sippe etwas erleichtern, möglichst alle zu informieren. Und außerdem gibt es mir nochmal die Gelegenheit mich bei Euch allen für Eure Freundschaft und all das Schöne und Gute, was daraus folgte zu bedanken. Habt also ganz herzlichen Dank für alle Begegnungen, Gespräche, schöne Erlebnisse – ich habe es genossen. Das ich Euch jetzt ein Stück voraus bin, ist nicht schlimm, ich bin überzeugt, für mich ist es sehr schön und ich hoffe ganz fest darauf, dass wir uns später hoffentlich alle wiedersehen, egal wann. So seid ein letztes Mal ganz herzlich gegrüßt von Eurer Sabine Sabine hat sich trotz schwerer Krebserkrankung im letzten Jahr noch zum Bundespo- saunenfest nach Hamburg aufgemacht. Und obwohl es ihr schon sichtlich schlechter ging, hat sie diese Tage, so wie es ihre Art war, „durchgezogen“, mit Zähne zusammen beißen und einmal mehr ausruhen. Es sollte ihr letzter Dienst mit ihrer Trompete sein, doch diesen hat sie sich nicht nehmen lassen. Die Posaunenchorarbeit war ein bedeutender Teil ihres Lebens. Sie hat sich in zwei Posaunenchören eingebracht und sich bis zuletzt um die Ausbildung der Jungbläser gekümmert. Wenn sich alle von ihr ausgebildeten Bläser zusammenschließen würden, käme ein beachtlicher Chor zusammen. Ende Mai haben wir Sabine dann das erste Mal in Rodewisch im Krankenhaus besucht. Wir haben ihr einen MP3-Player mit Bläsermusik und mit Predigten von Werner Gitt gefüllt und sie gebeten, sie solle unbedingt die Predigt „Die Königin von Saba“ anhören, da die Botschaft dieser alttestamentlichen Geschichte wie auf Sabine zugeschnitten war – Sa- bine hat mit ihren Gaben unseren Herrn Jesus beschenkt und er wird ihr das Vielfache zurückgeben. Als wir uns von ihr verabschiedet haben, hatten wir aber noch eine Über- raschung für Sabine parat. Wir haben uns zu viert hinter das Krankenhaus gestellt und einige Lieder für sie geblasen. Das war für sie das „Highlight der Woche“. Auch ande- re Patienten freuten sich sehr und zeigten uns ihre Dankbarkeit. Dieser Zuspruch hat uns angespornt, Sabine möglichst nie länger als sechs Tage auf ihr „Highlight“ warten zu lassen. Das war ein kleiner organisatorischer Aufwand für unseren Posaunenchor, welcher sich aber gelohnt hat. Als wir Sabine am Anfang gefragt haben, was wir für sie
14 Nachruf auf Simone Löffler spielen sollen, hat sie gemeint: „Alles!“ Das haben wir auch getan. So wurde Sabine von zwei Posaunenchören und aushelfenden Bläsern auf ihrem Weg begleitet. Die letzten beiden Monate ihres Lebens verbrachte Sabine bei ihrer Familie in Stützen- grün, wo sie so gepflegt wurde, wie sie es sich gewünscht hatte. Zwei Tage vor ihrem „Ersten Geburtstag“ durften wir ihr ein letztes Mal mit unseren Instrumenten Freude bereiten. Selbst bei der Beerdigung hat Sabine nichts dem Zufall überlassen. „Lass mir das Ziel vor Augen bleiben“ und „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“ waren die Stücke, welche wir blasen sollten. Jetzt, wo schon einige Zeit vergangen ist, fällt erst einmal richtig auf, wie intensiv Sa- bine hinter den Kulissen gearbeitet und den „ganzen Haufen“ zusammen gehalten hat. Es war bis zum Schluss ihr größtes Anliegen, dass die Posaunenchorarbeit trotz der aus dem Zeitgeist erwachsenen Spannungen und Problemen weitergeht und die In- strumente auch in Zukunft zur Ehre unseres Herrn Jesus Christus erklingen und den Zuhörern Freude und Ermutigung geben. Für uns als Posaunenchor waren diese Monate eine Zeit des Abschiednehmens und der Trauer, aber auch der Freude. Und wir haben es als wichtigen Auftrag erfahren, besonders für kranke und alte Menschen zu musizieren. Wir möchten Euch in den Po- saunenchören dazu ermutigen, auch einmal vor einem Krankenhaus oder Altenheim die Instrumente auszupacken und erklingen zu lassen und Ihr werdet sicher genauso wie wir auf verschiedene Art und Weise Dank und Zuspruch erfahren. Sebastian und Annette Lein, Posaunenchor Wilkau-Haßlau, Landesverband Sachsen Nicht vergessen: Bundesweiter Gnadauer Bläsertag am 20. September 2015! Ein Einsatz – entsprechend dem vorstehenden Aufruf – (wieder) einmal in einem Alten- heim oder in einer Klinik? Oder bei Festen, Gottesdiensten, Gemeinschaftsstunden, an stark frequentierten Plätzen, Sehenswürdigkeiten, Freizeiteinrichtungen? Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Im letzten Heft wurde an dieser Stelle versehentlich nochmals die Lösung und der Gewinner der Ausgabe 4/2015 genannt. Deshalb erfolgt hier der entsprechende Nachtrag. Lösung des bläserruf-Preisrätsels in der Ausgabe 1/2015: Michael Praetorius vertraute Altenburg die musikalische Ausbildung seiner Kinder an. Gewinner der CD „Festliche Bläsermusik zur Weihnachtszeit“: Gerd-Ludwig Fängewisch, Posaunenchor Biebertal, Landesverband Hessen. Lösung des bläserruf-Preisrätsels in der Ausgabe 2/2015: Tschaikowsky urteilte über die Musik von Johann Sebastian Bach. Gewinner der CD „We Got Rhythm!“: Gerd Bucher, Posaunenchor Hormersdorf, Landesverband Sachsen. Herzlichen Glückwunsch!
Das bläserruf-Preisrätsel 15 ALEXANDER GLASUNOW: 150. Geburtstag am 10. August 2015 Alexander Konstantinowitsch Glasunow war ein brillanter Orchestrator, ein ausgefeilter Kontrapunktiker und ein Mei- ster der Formgebung. Insgesamt besitzt Glasunows Mu- sik eine äußerst positive Grundstimmung und einen Hang zum Pathos und zur heroischen Geste. In den 1890er Jahren und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden viele seiner besten Werke, während sein Schaffen ab etwa 1910 merklich zurückging. Insgesamt muss Glasunow, auch wenn dies heute nicht immer anerkannt wird, auf- grund seiner kompositorischen Leistungen und seiner pä- dagogischen Tätigkeit als eine der wichtigsten Personen der russischen Musikgeschichte angesehen werden. Gla- sunow trat auch als Dirigent und Pianist hervor. Ein Quartett Glasunows für Blechblasinstrumente hat es in die Posaunenchorliteratur ge- schafft. In „Töne der Hoffnung“, dem ersten Band in der Notenreihe der Landesarbeit der Evangelischen Posaunenchöre in Baden, ist es unter der originalen Bezeichnung „In modo religioso“ als Bearbeitung veröffentlicht. Das Stück wurde beim Badischen Posaunentag 1999 in der Mannheimer Multihalle geblasen, kurz nach dem Posaunenfest des Gnadauer Posau- nenbundes an der gleichen Stelle. Die Preisfrage: Eines seiner Werke widmete Glasunow „A. Kosmakow“. Für welches Blechblasinstrument ist diese Komposition geschrieben? Lösung bitte auf Postkarte, als Fax oder per E-Mail an die bläserruf-Redaktion schicken (Adresse auf Seite 16). Bitte unbedingt Name, Adresse, Chor und Landesverband angeben. Einsendeschluss: 14. August 2015 Der Preis: Eine CD mit Musik von Alexander Glasu- now und anderen Komponisten. brass partout: nokturno Inhalt (Auszug, CD enthält 20 Titel): In modo religioso (Alexander Glasunow) – Trumpet Sextett in E flat minor (Oskar Böh- me) – Six pièces (Edison Denisov) – Not- turno (Nikolai Rimsky-Korsakow) – Festliche Fanfaren (Anatol Liadov).
16 TERMINE Auswahl – Angaben ohne Gewähr. Neu aufgenommene Informationen in blauer Schrift. 4. und 5. Juli 2015 Landesposaunenfest in Pößneck (Landesverband Mitteldeutschland) Informationen: Friedemann Schwarz, Telefon: 03647 4288929 10. bis 12. Juli 2015 Landesposaunenfest in Spremberg (Landesverband Berlin-Brandenburg) Informationen: Karl-Heinz Meise, Telefon 03302 800871 10. bis 12. Juli 2015 Landesposaunenfest in Firrel (Landesverband Niedersachsen) Informationen: Volker Detje, Telefon 04165 81863 12. bis 19. Juli 2015 Teenagerbläserfreizeit in Frohburg (Landesverband Sachsen) Informationen: Stephan Hoffmann, Telefon: 037754 32687 20. bis 26. Juli 2015 Jungbläserfreizeit in Lindau-Mühlenholz (Landesverband Nordmark) Informationen: Ralf Pohlmann, Telefon: 040 86643233 17. bis 23. August 2015 Freizeitcamp für junge Bläser auf der Insel Usedom (Landesverband Vorpommern) Informationen: Helmut Friedrich, Telefon: 038378 29487 6. und 7. September 2015 Wochenendrüste und Landesposaunenfest in Anklam (Landesverband Vorpommern) Informationen: Helmut Friedrich, Telefon: 038378 29487 11. bis 13. September 2015 Landesposaunenfest in Bargteheide (Landesverband Nordmark) Informationen: Ralf Pohlmann, Telefon 040 86643233 20. September 2015 Bundesweiter Bläsersonntag des Gnadauer Posaunenbundes Redaktionsschluss für die bläserruf-Ausgabe 4/2015: 14. August 2015 Bildnachweis Titelseite: Erfurt: Thuringius / WikimediaCommons · Halle: Omitz / WikimediaCommons · Magdeburg: Ajepbah / WikimediaCommons Eisenach: Misburg3014 / WikimediaCommons · Weimar: Andreas-Trepte / WikimediaCommons Herausgeber: Gnadauer Posaunenbund (www.gnadauer-posaunenbund.de) Vorsitzender: Hartmut Reichwald, Prinzenstraße 7, 33602 Bielefeld Telefon: (0521) 9862696, E-Mail: vorsitzender@gnadauer-posaunenbund.de Geschäftsstelle: Dr. Marcus Liebmann, Püngelerstraße 2d, 52074 Aachen Telefon: (0241) 8869362 E-Mail: geschaeftsfuehrer@gnadauer-posaunenbund.de Bankverbindung: IBAN: DE94 2219 1405 0054 0770 20 BIC: GENODEF1PIN Redaktion, Layout: Günter Buhl, Walchenseeweg 17, 68219 Mannheim Telefon: (0621) 894649, Fax: (0621) 293478924 E-Mail: blaeserruf@gnadauer-posaunenbund.de Druck: Buch- und Offsetdruckerei Häuser KG, Köln
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