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Aktienmärkte
Steigende Inflationssorgen belasten Aktienkurse
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Der Ausgang der Bundestagswahl sorgte in dieser Woche nicht für eine
erkennbare Kursreaktion beim DAX. Die zunehmenden Sorgen, dass
die Notenbanken wegen der anziehenden Inflation (siehe Seite 2) bald
weniger Geld in die Märkte pumpen könnten, hat die Kurse hingegen
schwer belastet. Angesicht erhöhter Inflationsgefahren –
insbesondere durch steigende Energiepreise – hatte US-
Notenbankchef Jerome Powell zuletzt einen strafferen Kurs der Fed
signalisiert. Dies bestärkt die Finanzmärkte in der Erwartung, dass die
Fed schon bald den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik
einleiten und womöglich 2022 die Zinswende vollziehen wird.
Der Dax gab deshalb nach und stand nach der Eröffnung am Freitag
kurzzeitig unter 15.0000 Punkten. Dem Euro Stoxx 50 erging es
ähnlich. Hier wurde die Marke von 4.000 Punkten unterboten. Schwach
zeigte sich auch der amerikanische Leitindex. Der Dow Jones verlor im
Wochenverlauf 2,7 Prozent und schloss am Donnerstag bei 33.844
Punkten.

Renten und Volkswirtschaft
Anleihekurse geraten ebenfalls unter Druck
Die Inflationssorgen setzten auch die Anleihekurse unter Druck. So
stieg die Rendite für US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit von
1,45 Prozent am Freitag der Vorwoche bis zum Dienstag auf 1,54
Prozent an. Hinzu kam ein erneuter Haushaltsstreit in den USA. Mit den
schwächeren Aktienkursen stabilisierte sich der Anleihenmarkt im
Laufe der Woche jedoch wieder. Nun blicken die Märkte mit Sorge auf
den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Er und der ISM-Service-
Index, der am Dienstag veröffentlicht wird, sind die letzten großen
Wirtschaftsdaten mit einer Job-Komponente, die einen Vorgeschmack
auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht vom kommenden Freitag
geben werden. Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist von der US-
Notenbank zu einem entscheidenden Maßstab ihrer Politik ernannt
worden.

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01.10.2021
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Deutsche Inflation steigt auf 4,1 Prozent
Inflationserwartungen steigen im gesamten Euroraum
Die Verbraucherpreise in Deutschland legen                      Mittelfristige Inflationserwartungen
auch im September weiter zu. Im Jahresvergleich                rote Linie: USA / blaue Linie: Euroraum
stiegen sie um 4,1 Prozent, wie das Statistische
Bundesamt am Donnerstag auf Basis einer
ersten Schätzung mitteilte. Das wäre das höchste
Niveau seit fast 30 Jahren. Auch in anderen
Ländern des Euroraums stiegen die Ver-
braucherpreise im September weiter. In Spanien
legten sie um vier Prozent gegenüber dem
Vorjahresmonat zu. In Frankreich stiegen sie um
2,7 Prozent. Größter Preistreiber in Deutschland
war einmal mehr die Energie: Hier stiegen die
Preise im September um stolze 14,3 Prozent.
Deutlich verteuerten sich ebenfalls Nahrungs-
mittel. Hier lag die Teuerungsrate bei 4,9
Prozent. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann
erwartet derweil, dass die monatliche Inflation im weiteren Jahresverlauf zeitweise fünf Prozent erreichen könnte.
Dieser Anstieg könne aber hauptsächlich auf Sondereffekte zurückgeführt werden. Dazu zählen neben
pandemiebedingten Lieferengpässen und Nachholeffekten beim Konsum auch die Rücknahme der Mehrwertsteuer-
senkung aus dem vergangenen Jahr sowie die Einführung der CO2-Steuer. Ein weiterer Faktor ist der Ölpreis, welcher
2020 aufgrund der Pandemie stark gefallen war. Seit Jahresanfang legte dieser nun um knapp 90 Prozent zu.
Diese Nachrichten gehen an den Märkten nicht spurlos vorbei. Unsere Grafik oben zeigt die Entwicklung der Inflations-
erwartungen für einen fünfjährigen Zeitraum, die aus den Kursen inflationsindexierter Anleihen errechnet werden.
Die Erwartungen haben auf beiden Seiten des Atlantiks den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht. Vor diesem
Hintergrund ist es nicht überrascht, dass die US-Notenbank bereits Anfang November eine Drosselung ihrer
Anleihekäufe beschließen dürfte. Im Euroraum ist das Zielniveau der EZB von 2,0 Prozent Inflation bei den
Erwartungen zwar noch nicht erreicht, allerdings sind die Erwartungen im bisherigen Jahresverlauf kontinuierlich
gestiegen, weshalb auch die Nervosität allmählich steigt.

Stromknappheit und Produktionsausfälle in China
Rationierung von Energie setzt chinesischer Wirtschaft deutlich zu
Wegen knapper Kohlevorräte und strengerer Emissionsnormen steckt China derzeit in einer Stromkrise. Das wirkt sich
nun auch deutlich auf Industrieproduktion und private Haushalte aus. Erste Unternehmen vermeldeten bereits
umfassende Produktionsausfälle, auch die deutschen Unternehmen vor Ort ist betroffen. Besonders betroffen sind die
Stahl-, Aluminium- und Zementindustrie. Ebenso Hersteller von Chemikalien, Farbstoffen und Möbeln. Als Grund für
die Stromengpässe gelten zwei Hauptfaktoren: erstens eine Kohleknappheit, die unter anderem durch den
Importstopp australischer Kohle verursacht worden ist. Zweitens der Versuch einiger Provinzen, die strengen
Energieeffizienznormen der chinesischen Führung zum Jahresende einzuhalten, indem sie den Fabriken einfach den
Strom abschalteten. Die Stromknappheit sorge nun für weitere Verunsicherungen zu einer Zeit, in der sich die
chinesische Wirtschaft mit umfassenden regulatorischen Eingriffen im Technologie-Sektor, sowie der ungewissen
Zukunft des in Schieflage geratenen Immobilienriesen Evergrande konfrontiert sieht.

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Zentrale Marktdaten
  Aktienindex                  Indexwert                   52-W-Hoch                    52-W-Tief                   Prozentuale Veränderung

                                                                                                                    1 Woche                     1 Monat                   3 Monate                     12 Monate

  DAX                          15.103                      16.030                       11.450                      - 2,6 %                     - 4,4 %                   - 3,1 %                      + 18,8 %

  EuroStoxx 50                 4.007                       4.253                        2.921                       - 3,5 %                     - 3,6 %                   - 0,4 %                      + 26,8 %

  Dow Jones                    33.659                      35.631                       26.153                      - 3,3 %                     - 4,7 %                   - 2,8 %                      + 21,0 %

  S&P 500                      4.284                       4.546                        3.234                       - 3,8 %                     - 5,3 %                   - 0,8 %                      + 26,8 %

Unternehmens-News
Starke Hornbach-Geschäfte überzeugen – Sport-Riesen drohen Produktionsausfälle
 Nicht einmal das schlechte Sommerwetter konnte den                                                                    Die größten Sportartikelhersteller der Welt – Nike,
 anhaltenden      Heimwerker-Boom       bremsen:    Der                                                                Adidas und Puma - werden in diesen Wochen von
 Baumarktkonzern Hornbach strich dank weiter                                                                           Produktionsausfällen heimgesucht. Die Konzerne
 steigender Umsätze im ersten Halbjahr ein                                                                             produzieren einen Großteil ihrer Schuhe und Bekleidung
 Rekordergebnis ein. Vor allem im Online-Handel konnte                                                                 in Vietnam und damit in einem Land, in dem aufgrund
 Hornbach deutliche Zuwächse verbuchen: Im ersten                                                                      der Delta-Variante derzeit viele Betriebe geschlossen
 Halbjahr stieg der Umsatz im Internetgeschäft um 48                                                                   sind oder nur in sehr eingeschränktem Betrieb laufen.
 Prozent auf 593 Millionen Euro und machte dadurch                                                                     Rund 80 Prozent der Standorte zur Schuh- und
 knapp ein Fünftel des Gesamtumsatzes des                                                                              Sportkleidungsproduktion in dem Land lägen derzeit
 Unternehmens aus. Dank dieses Wachstums konnte sich                                                                   brach. Bis man wieder voll produzieren könne, werde es
 Hornbach besser entwickeln als der Branchen-                                                                          noch „viele Monate“ dauern. Dass die drei Hersteller
 durchschnitt und weitere Marktanteile hinzugewinnen.                                                                  gleichzeitig in Lieferschwierigkeiten kommen, ist kein
 Anleger reagierten begeistert: Die im SDAX notierten                                                                  Zufall. Obwohl die Sportmarken in der Vermarktung
 Aktien stiegen am Donnerstag in der Spitze um mehr als                                                                großen Wert auf ihre Individualität legen, werden
 13 Prozent auf einen zwischenzeitlichen Rekordwert von                                                                Schuhe und Kleidung oftmals in derselben Fabrik
 117 Euro.                                                                                                             gefertigt.

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Ausgewählte wichtige Termine
  05.10.2021                     ISM-Einkaufsmanagerindex für den                                                    06.10.2021                     Auftragseingänge (Deutschland)
                                 Dienstleistungsbereich (USA)
  07.10.2021                     Industrieproduktion (Deutschland)                                                   08.10.2021                     Arbeitsmarktbericht (USA)

                                                                                                                                                                                                                    Seite 3 | 5

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Wir sind für Sie da
Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine kom-
plexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, in-
dividuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir
einen umfassenden Service und aktuelle Informationen.

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Ihr Ansprechpartner für                                                       Ihr Ansprechpartner für                                                       Ihr Ansprechpartner für
Aktienmärkte und Rohstoffe:                                                   volkswirtschaftliche Analysen, Notenban-                                      volkswirtschaftliche Analysen:
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Dr. Sascha Otto                                                               Björn Mahler                                                                  Steffen Dierking

Leiter Wertpapier- und                                                        Chefanalyst Wertpapier- und Portfolio-                                        Analyst Wertpapier- und Portfolio-
Portfoliomanagement                                                           management                                                                    management

0421 179-3542                                                                 0421 179-1450                                                                 0421 179-1475
sascha.otto@sparkasse-bremen.de                                               bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de                                             steffen.dierking@sparkasse-bremen.de

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als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von                                                        nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Ver-
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                                                                                                                     unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument ge-
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind                                                          langt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und
kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung eines                                                    solche Einschränkungen zu beachten.
Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in die-
ser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine
günstige Anlagerendite erzielt.
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Die Sparkasse Bremen                                                                                                 Quellenangaben

Dr. Sascha Otto                                                                                                      Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/
Universitätsallee 14                                                                                                 S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd
28359 Bremen
0421 179-3542                                                                                                        Grafik auf Seite 2: Bloomberg

sascha.otto@sparkasse-bremen.de
www.sparkasse-bremen.de

                                                                                                                                                                                                                    Seite 5 | 5

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