Markets Weekly - Sparkasse Bremen
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Markets Weekly Aktienmärkte Steigende Inflationssorgen belasten Aktienkurse 01.10.2021 Der Ausgang der Bundestagswahl sorgte in dieser Woche nicht für eine erkennbare Kursreaktion beim DAX. Die zunehmenden Sorgen, dass die Notenbanken wegen der anziehenden Inflation (siehe Seite 2) bald weniger Geld in die Märkte pumpen könnten, hat die Kurse hingegen schwer belastet. Angesicht erhöhter Inflationsgefahren – insbesondere durch steigende Energiepreise – hatte US- Notenbankchef Jerome Powell zuletzt einen strafferen Kurs der Fed signalisiert. Dies bestärkt die Finanzmärkte in der Erwartung, dass die Fed schon bald den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik einleiten und womöglich 2022 die Zinswende vollziehen wird. Der Dax gab deshalb nach und stand nach der Eröffnung am Freitag kurzzeitig unter 15.0000 Punkten. Dem Euro Stoxx 50 erging es ähnlich. Hier wurde die Marke von 4.000 Punkten unterboten. Schwach zeigte sich auch der amerikanische Leitindex. Der Dow Jones verlor im Wochenverlauf 2,7 Prozent und schloss am Donnerstag bei 33.844 Punkten. Renten und Volkswirtschaft Anleihekurse geraten ebenfalls unter Druck Die Inflationssorgen setzten auch die Anleihekurse unter Druck. So stieg die Rendite für US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit von 1,45 Prozent am Freitag der Vorwoche bis zum Dienstag auf 1,54 Prozent an. Hinzu kam ein erneuter Haushaltsstreit in den USA. Mit den schwächeren Aktienkursen stabilisierte sich der Anleihenmarkt im Laufe der Woche jedoch wieder. Nun blicken die Märkte mit Sorge auf den ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe. Er und der ISM-Service- Index, der am Dienstag veröffentlicht wird, sind die letzten großen Wirtschaftsdaten mit einer Job-Komponente, die einen Vorgeschmack auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht vom kommenden Freitag geben werden. Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist von der US- Notenbank zu einem entscheidenden Maßstab ihrer Politik ernannt worden. Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
01.10.2021 Markets Weekly Deutsche Inflation steigt auf 4,1 Prozent Inflationserwartungen steigen im gesamten Euroraum Die Verbraucherpreise in Deutschland legen Mittelfristige Inflationserwartungen auch im September weiter zu. Im Jahresvergleich rote Linie: USA / blaue Linie: Euroraum stiegen sie um 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag auf Basis einer ersten Schätzung mitteilte. Das wäre das höchste Niveau seit fast 30 Jahren. Auch in anderen Ländern des Euroraums stiegen die Ver- braucherpreise im September weiter. In Spanien legten sie um vier Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. In Frankreich stiegen sie um 2,7 Prozent. Größter Preistreiber in Deutschland war einmal mehr die Energie: Hier stiegen die Preise im September um stolze 14,3 Prozent. Deutlich verteuerten sich ebenfalls Nahrungs- mittel. Hier lag die Teuerungsrate bei 4,9 Prozent. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann erwartet derweil, dass die monatliche Inflation im weiteren Jahresverlauf zeitweise fünf Prozent erreichen könnte. Dieser Anstieg könne aber hauptsächlich auf Sondereffekte zurückgeführt werden. Dazu zählen neben pandemiebedingten Lieferengpässen und Nachholeffekten beim Konsum auch die Rücknahme der Mehrwertsteuer- senkung aus dem vergangenen Jahr sowie die Einführung der CO2-Steuer. Ein weiterer Faktor ist der Ölpreis, welcher 2020 aufgrund der Pandemie stark gefallen war. Seit Jahresanfang legte dieser nun um knapp 90 Prozent zu. Diese Nachrichten gehen an den Märkten nicht spurlos vorbei. Unsere Grafik oben zeigt die Entwicklung der Inflations- erwartungen für einen fünfjährigen Zeitraum, die aus den Kursen inflationsindexierter Anleihen errechnet werden. Die Erwartungen haben auf beiden Seiten des Atlantiks den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überrascht, dass die US-Notenbank bereits Anfang November eine Drosselung ihrer Anleihekäufe beschließen dürfte. Im Euroraum ist das Zielniveau der EZB von 2,0 Prozent Inflation bei den Erwartungen zwar noch nicht erreicht, allerdings sind die Erwartungen im bisherigen Jahresverlauf kontinuierlich gestiegen, weshalb auch die Nervosität allmählich steigt. Stromknappheit und Produktionsausfälle in China Rationierung von Energie setzt chinesischer Wirtschaft deutlich zu Wegen knapper Kohlevorräte und strengerer Emissionsnormen steckt China derzeit in einer Stromkrise. Das wirkt sich nun auch deutlich auf Industrieproduktion und private Haushalte aus. Erste Unternehmen vermeldeten bereits umfassende Produktionsausfälle, auch die deutschen Unternehmen vor Ort ist betroffen. Besonders betroffen sind die Stahl-, Aluminium- und Zementindustrie. Ebenso Hersteller von Chemikalien, Farbstoffen und Möbeln. Als Grund für die Stromengpässe gelten zwei Hauptfaktoren: erstens eine Kohleknappheit, die unter anderem durch den Importstopp australischer Kohle verursacht worden ist. Zweitens der Versuch einiger Provinzen, die strengen Energieeffizienznormen der chinesischen Führung zum Jahresende einzuhalten, indem sie den Fabriken einfach den Strom abschalteten. Die Stromknappheit sorge nun für weitere Verunsicherungen zu einer Zeit, in der sich die chinesische Wirtschaft mit umfassenden regulatorischen Eingriffen im Technologie-Sektor, sowie der ungewissen Zukunft des in Schieflage geratenen Immobilienriesen Evergrande konfrontiert sieht. Seite 2 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
01.10.2021 Markets Weekly Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX 15.103 16.030 11.450 - 2,6 % - 4,4 % - 3,1 % + 18,8 % EuroStoxx 50 4.007 4.253 2.921 - 3,5 % - 3,6 % - 0,4 % + 26,8 % Dow Jones 33.659 35.631 26.153 - 3,3 % - 4,7 % - 2,8 % + 21,0 % S&P 500 4.284 4.546 3.234 - 3,8 % - 5,3 % - 0,8 % + 26,8 % Unternehmens-News Starke Hornbach-Geschäfte überzeugen – Sport-Riesen drohen Produktionsausfälle Nicht einmal das schlechte Sommerwetter konnte den Die größten Sportartikelhersteller der Welt – Nike, anhaltenden Heimwerker-Boom bremsen: Der Adidas und Puma - werden in diesen Wochen von Baumarktkonzern Hornbach strich dank weiter Produktionsausfällen heimgesucht. Die Konzerne steigender Umsätze im ersten Halbjahr ein produzieren einen Großteil ihrer Schuhe und Bekleidung Rekordergebnis ein. Vor allem im Online-Handel konnte in Vietnam und damit in einem Land, in dem aufgrund Hornbach deutliche Zuwächse verbuchen: Im ersten der Delta-Variante derzeit viele Betriebe geschlossen Halbjahr stieg der Umsatz im Internetgeschäft um 48 sind oder nur in sehr eingeschränktem Betrieb laufen. Prozent auf 593 Millionen Euro und machte dadurch Rund 80 Prozent der Standorte zur Schuh- und knapp ein Fünftel des Gesamtumsatzes des Sportkleidungsproduktion in dem Land lägen derzeit Unternehmens aus. Dank dieses Wachstums konnte sich brach. Bis man wieder voll produzieren könne, werde es Hornbach besser entwickeln als der Branchen- noch „viele Monate“ dauern. Dass die drei Hersteller durchschnitt und weitere Marktanteile hinzugewinnen. gleichzeitig in Lieferschwierigkeiten kommen, ist kein Anleger reagierten begeistert: Die im SDAX notierten Zufall. Obwohl die Sportmarken in der Vermarktung Aktien stiegen am Donnerstag in der Spitze um mehr als großen Wert auf ihre Individualität legen, werden 13 Prozent auf einen zwischenzeitlichen Rekordwert von Schuhe und Kleidung oftmals in derselben Fabrik 117 Euro. gefertigt. ..................................................................................................................................................................................................................................... Ausgewählte wichtige Termine 05.10.2021 ISM-Einkaufsmanagerindex für den 06.10.2021 Auftragseingänge (Deutschland) Dienstleistungsbereich (USA) 07.10.2021 Industrieproduktion (Deutschland) 08.10.2021 Arbeitsmarktbericht (USA) Seite 3 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
01.10.2021 Markets Weekly Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine kom- plexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, in- dividuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. ....................................................................................................................................................................................................................................... Ihr Ansprechpartner für Ihr Ansprechpartner für Ihr Ansprechpartner für Aktienmärkte und Rohstoffe: volkswirtschaftliche Analysen, Notenban- volkswirtschaftliche Analysen: ken und Rentenmärkte: Dr. Sascha Otto Björn Mahler Steffen Dierking Leiter Wertpapier- und Chefanalyst Wertpapier- und Portfolio- Analyst Wertpapier- und Portfolio- Portfoliomanagement management management 0421 179-3542 0421 179-1450 0421 179-1475 sascha.otto@sparkasse-bremen.de bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de steffen.dierking@sparkasse-bremen.de Seite 4 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
01.10.2021 Markets Weekly Rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung dient ausschließlich zu Informations- Die Inhalte dieser Veröffentlichung sind nicht als Angebot oder zwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informatio- Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten o- nen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG der irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Ver- unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Es besteht öffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Genauigkeit, nicht auszugsweise, darf ohne die vorherige schriftliche Erlaub- Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle nis der Die Sparkasse Bremen AG an unberechtigte Personen o- Meinungsäußerungen, Schätzungen oder Prognosen geben die der Unternehmen verteilt oder übermittelt werden, es sei denn, aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum die Weitergabe ist vertraglich gestattet. Die Art und Weise wie Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, vorherige Ankündigung ändern. einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument ge- Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind langt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung eines solche Einschränkungen zu beachten. Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in die- ser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine günstige Anlagerendite erzielt. ...................................................................................................................................................................................................................................... Die Sparkasse Bremen Quellenangaben Dr. Sascha Otto Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/ Universitätsallee 14 S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd 28359 Bremen 0421 179-3542 Grafik auf Seite 2: Bloomberg sascha.otto@sparkasse-bremen.de www.sparkasse-bremen.de Seite 5 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
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