Masterplan Radfahren Umsetzungserfolge und neue Schwerpunkte 2011 2015 - Klimaaktiv
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Projektleitung und Gesamtkoordination: Abt V/5 Verkehr, Mobilität, Siedlungswesen, Lärm Leitung: DI Robert Thaler, DI Martin Eder, Bundesradverkehrskoordinator Medieninhaber und Herausgeber: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Lebensministerium), Stubenbastei 5, 1010 Wien Konzept und Redaktion: Lebensministerium, Abt V/5 Verkehr, Mobilität, Siedlungswesen, Lärm DI Robert Thaler DI Martin Eder komobile Gmunden GmbH DI Helmut Koch DI Sebastian Reinberg DI Doris Teufelsbrucker DI Martin Niegl Layout: Graphische Gestaltung im Erdgeschoss GmbH, Siebensterngasse 1/8, 1070 Wien Produktion: glanzlicht print producing GmbH, Kettenbrückengasse 23/4/1, 1050 Wien Titelfotos: Frau mit Rad: pressedienst-fahrrad (www.selleroyal.com), Rad auf Rolltreppe: pressedienst- fahrrad (www.r-m.de), Junge auf Fahrrad: © istockphoto / Troels Graugaard; Radfahren am Mozartplatz: KTM Fahrrad/Mandl Copyright: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, 2010. Alle Rechte insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung vorbehal- ten. Kein Teil des Leitfadens darf in irgendeiner Form (durch Kopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung der Herausgeber reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespei- chert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Die Informationen und Inhalte dieses Leitfadens wurden sorgfältig zusammengestellt, dienen der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht eine eingehende individuelle Beratung. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Um- welt und Wasserwirtschaft übernimmt für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der enthaltenen Daten keine Haftung. Eine Haftung für unmittelbare oder mittelbare Schäden, welche durch die Nutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, ist ausgeschlossen. Wien, April 2011
mobil DI Niki Berlakovich, Umweltminister Foto: Lebensministerium Auf dem Rad’l zu mehr Lebensqualität Radfahren ist heute mehr als nur ein Sport. RadfahrerInnen sind Umwelt- und KlimaschützerInnen, leben ge- sünder und kurbeln die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt an. Das Lebensministerium hat 2006 mit dem Start des „Masterplan Radfahren“ einen Meilenstein in der Radverkehrsförderung gesetzt. Bundesländer, Städte und Gemeinden sowie die Radverkehrswirtschaft haben die Radverkehrsförderungen über die Klimaschutzin- itiative klima:aktiv mobil des Lebensministeriums bisher erfolgreich genutzt. In der Umsetzung des Masterplans liegen wir nun bei der Halbzeit und die Evaluierung der Tätigkeiten zeigt ganz klar: Österreich ist mit einem Radverkehrsanteil von sieben Prozent auf gutem Weg, das nationale Rad- verkehrsziel von zehn Prozent bis 2015 zu erreichen. 2011 setzen wir den „Masterplan Radfahren“ nun mit Verbesserungen und noch effektiveren Maßnahmen aus den Ergebnissen der Zwischenevaluierung fort. Die Modernisierung der nationalen Radverkehrsstrategie trägt den neuen Entwicklungen im Radverkehr Rechnung und soll noch mehr BürgerInnen zum Umstieg auf das Fahrrad bringen. Meine Vision ist die Energieautarkie für Österreich. Das bedeutet einerseits, unser Land zum Selbstversorger mit erneuerbaren heimischen Energien zu machen, andererseits aber auch, massiv beim En- ergiesparen anzusetzen. Das Fahrrad oder das Elektro-Bike mit Strom aus sauberer erneuerbarer Energie ist eine optimale Alternative zu kurzen Autofahrten unter fünf Kilometern. Und das sind immerhin 50 %, also die Hälfte aller Autofahrten! Mehr Radverkehr in Österreich bedeutet damit weniger Verbrauch fossiler Energie im Straßenverkehr und da- mit weniger Umweltbelastung, mehr Gesundheit und mehr green jobs: kurz mehr Lebensqualität. Zur umwelt- freundlichen Mobilität der Zukunft gehört das Radfahren einfach dazu und liegt im Trend. Daher lade ich alle BürgerInnen und VerantwortungsträgerInnen ein, mit uns gemeinsam weiterhin aktiv und tatkräftig das Radfahren in Österreich zu forcieren und den „Masterplan Radfahren“ umzusetzen. Ihr Umweltminister Niki Berlakovich
Inhalt & Zusammenfassung Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung / Executive Summary 7 1. Umsetzungsschwerpunkte und Erfolge 8 1.1 Radverkehr in Österreich: Aktuelle Tends seit 2006 8 1.2 Umsetzungsschwerpunkt Radverkehr durch das Lebensministerium 9 1.3 Umsetzungsschwerpunkt im Radverkehr bei Ländern, Städten und Gemeinden 12 1.4 Radfahren und Wirtschaft 24 1.5 Radfahren und Gesundheit 25 1.6 UmsetzungsmaSSnahmen des Masterplans Radfahren 2006 im Detail 26 1.7 Erfahrungen mit dem Masterplan Radfahren 2006 aus der Sicht von Stakeholdern 34 2. Masterplan Radfahren – neue Entwicklungen und Schwerpunkte 36 2.1 Internationale Entwicklung des Radverkehrs 36 2.2. Entwicklungen und Trends im Radverkehr in Österreich 37 2.3 Ziele der Radverkehrsförderung 39 2.4 Schwerpunktsetzungen im Masterplan Radfahren 2011 - 2015 39 2.5 klima:aktiv mobil Radverkehrsoffensive 40 2.6 Wirtschaftsfaktor Radfahren 43 2.7 Radfahren als Gesundheitsförderung 45 2.8 Radfahren mit Rückenwind (Elektrofahrrad) 46 2.9 Radfahren & öffentlicher Verkehr 48 2.10 Wirkungen und Nutzen 50 3. Literatur- und Quellenverzeichnis 51
mobil Zusammenfassung / Executive Summary Mit dem Masterplan Radfahren 2006 und dem dar- In 2006, the Austrian Federal Ministry of Agriculture, auffolgenden Umsetzungsschwerpunkt Radverkehr Forestry, Environment and Water Management laun- in den klima:aktiv mobil-Programmen setzte das Le- ched the “Cycling Master Plan”, the new cycling stra- bensministerium den Startschuss für eine neue Rad- tegy for Austria. To commence the implementation of verkehrsförderoffensive in Österreich. Mit der Steige- the strategy, the Austrian Action Program for Mobility rung des Radverkehrsanteil in Österreich von 5 % auf 7 % Management, klima:aktiv mobil, established a special (2010) ist ein erster großer Erfolg der Radverkehrsför- focus and support scheme for financed cycling projects. derung gelungen. Grundlage für diesen Erfolg ist die gemeinsame Umsetzung des Masterplans Radfahren The first major success was achieved by increasing the durch Bund, Länder, Städte und Gemeinden auf Basis amount of cycling in Austria from 5 % to 7 % (2010). This zahlreicher ambitionierter Radverkehrsstrategien und can be ascribed to the joint implementation of the “Cy- –programme die zwischen 2006 und 2010 entwickelt, cling Master Plan” by the federal government, states, beschlossen und mit Unterstützung von klima:aktiv cities and municipalities, which all initiated numerous mobil in der Umsetzung begonnen wurden. programs and strategies for cycling promotion at re- gional and local levels between 2006 and 2010. With the Das ambitionierte Ziel, den Radverkehrsanteil öster- support of klima:aktiv mobil, many projects to promote reichweit bis 2015 auf 10 % zu verdoppeln ist bei kon- cycling are now being carried out. sequenter Umsetzung des Masterplans Radfahren erreichbar und bleibt aufrecht. Die Mehrzahl der Maß- The ambitious goal of doubling cycling in Austria to 10 % nahmen des Masterplans Radfahren 2006 wurden in by 2015 is now within reach provided the implemen- der Umsetzung bereits begonnen. Auf Basis der Maß- tation of the “Cycling Master Plan” is continued on a nahmenevaluierung und neuer Entwicklungen ergeben consistent basis. Most of the steps in the “Cycling Ma- sich für den Umsetzungszeitraum 2011-2015 folgende ster Plan 2006” have now been initiated. Based on the neue Schwerpunktsetzungen: evaluation of past experiences and new developments in the field of cycling, the following new priorities were • klima:aktiv mobil Radverkehrsoffensive: mit der defined: bundesweiten Radverkehrskoordination soll die er- folgreiche Beratung, Förderung und Bewusstseins- • klima:aktiv mobil Cycling Campaign: In addition to bildung im Radverkehr mit den Ländern, Städten und coordinating cycling nationwide, there is a need to Gemeinden sowie der Wirtschaft forciert und weiter- focus on successful consulting, promotion and awa- entwickelt werden. reness-raising for cycling. This should be further de- veloped in cooperation with the federal, regional and • Wirtschaftsfaktor Radfahren: durch die wirtschaft- local authorities as well as the economic sector. lich steigende Bedeutung des Radfahrens in Öster- reich, soll die Fahrradwirtschaft gestärkt und neue • Cycling as an economic factor: As the economic im- Aus- und Weiterbildungsangebote im Sinne von green portance of cycling in Austria has increased in the last jobs geschaffen werden. years, the bicycle industry needs to be strengthened. There is also a need for the creation of new green jobs. • Radfahren als Gesundheitsförderung: die Steige- rung des Radverkehrsanteils ist als Maßnahme der • Cycling and health: More effort must be put into high- Gesundheitsförderung verstärkt zu verankern. lighting the health benefits of cycling. • Elektrofahrrad: um die Potenziale und den Umwelt- • Electric bicycles: More effort must be put into the intro- nutzen des Elektrofahrrads auszuschöpfen und neue duction onto the market of this new mode of transport Bevölkerungsgruppen zum Radfahren zu motivieren, in order to tap its full potential, reap its environmental ist die forcierte Einführung des Elektrofahrrads zu benefits and attract new population groups to cycling. verstärken. • Cycling and public transport: The combination of • Fahrrad & öffentlicher Verkehr: die Verknüpfung des cycling with public transport must be improved and Radverkehrs mit dem öffentlichen Verkehr ist deut- significantly strengthened. lich zu verbessern und zu stärken. The Austrian Federal Ministry of Agriculture, Fore- Das Lebensministerium dankt allen PartnerInnen und stry, Environment and Water Management thanks all AkteurInnen für ihre Initiativen zur Förderung des Rad- its partners for their initiatives to promote cycling and verkehrs und lädt sie ein, die Umsetzung des Master- invites them to promote the implementation of the “Cy- plans Radfahren gemeinsam weiter voranzutreiben. cling Master Plan”.
Umsetzungsschwerpunkte und Erfolge 1 Umsetzungsschwerpunkte und Erfolge 1.1 Radverkehr in Österreich: In jenen Bundesländern, in denen neuere Mobilitäts- Aktuelle Trends seit 2006 erhebungen durchgeführt wurden, ist ein Anstieg der Radverkehrsanteile zu beobachten. Der Master- Radfahren im Alltag weist in Österreich ein enormes plan Radfahren 2006 mit seinem nationalen Radver- Potenzial auf. Ein hoher Prozentsatz der zurückge- kehrsziel setzte bei den Bundesländern eine Dyna- legten Wege ist aufgrund der kurzen Entfernungen mik in Bewegung, sodass sich inzwischen sieben von problemlos mit dem Fahrrad zu bewältigen [1]: neun Bundesländern ebenfalls Ziele zur Steigerung des Radverkehrsanteils gesetzt haben. Der Radver- • 21 % aller Pkw-Fahrten sind kürzer als 2,5 km kehrsanteil von 7 % in Österreich ist in Kooperati- on mit Bundesländern und Gemeinden ein Umset- • 47 % aller Pkw-Fahrten sind kürzer als 5 km zungserfolg des Masterplan Radfahren. (ca. 20 Min. bei 15 km/h mit dem Rad) Viele Städte weisen mittlerweile bemerkenswerte Durch den Einsatz von E-Bikes erweitert sich der Ak- Radverkehrsanteile auf und haben sich ambitionier- tionsradius im Alltagsradverkehr deutlich (Erhöhung te Ziele gesetzt: der Durchschnittsgeschwindigkeit auf ca. 22 km/h und Kraftersparnis). Ausgehend von einer Auswei- • Stadt St. Pölten: 10 % (2002) | Ziel 20 % tung des Aktionsradius auf ca. 10 km (ca. 27 Min. bei 22 km/h) erweitert sich das Potenzial der mit dem • Stadt Baden: 11 % (2010) | Ziel 15 % im Jahr 2031 Fahrrad absolvierbaren Wege auf bis zu 75 % [1]. • Stadt Salzburg: 16 % (2004) | Ziel Steigerung Ergänzend zu den bereits bekannten positiven Aus- wirkungen des Radfahrens auf Umwelt und Klima • Stadt Graz: 16,1 % (2008) | Ziel Steigerung steigt das Wissen um die ökonomische Effizienz der Radverkehrsförderung [2] und die positiven Gesund- Radverkehrsziele der Bundesländer heitswirkungen [3] stetig an. Das öffentliche Be- 20 % 2015 wusstsein für die positiven persönlichen und volks- Radverkehrsanteil (Modal Split nach Anzahl der Wege) 17 % 2018 wirtschaftlichen Folgewirkungen des Radverkehrs 15 % steigt ebenfalls. 15 % 14 % 2012 12 % 2012 11 % 2015 Im Masterplan Radfahren 2006 [4] sowie im aktuel- 10 % 10 % 10 % len Regierungsprogramm wurde ausgehend von ei- nem Radverkehrsanteil von ca. 5 % im Jahr 2006 die Verdoppelung des österreichweiten Radverkehrsan- 5% kein Ziel kein Ziel teils auf 10 % bis zum Jahr 2015 als Ziel formuliert. 0% Laut neuesten Daten [1] liegt der österreichweite Tirol Steiermark Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Oberösterreich Wien Niederösterreich Radverkehrsanteil derzeit bei 7 %. Details und Quellen siehe Kapitel 1.3 Österreichweiter Radverkehrsanteil 2006, 2011 und Zielsetzung 2015 Entwicklung der Radverkehrsanteile in Vorarlberg und Wien 10 % 10 % 20 % (Modal Split, Anzahl der Wege) 9% 7% Radverkehrsanteil (Modal Split nach Anzahl der Wege) 8% 7% 5% 6% 15 % Radverkehrsanteil 5% 15 % 14 % 4% 3% 2% 1% 0% 10 % 2006 2011 Zielsetzung 2015 Quellen: Masterplan Radfahren 2006[4]; Stilmobil 2010 [1] 6% 5% 3% 0% 2003 2008 2003 2009 VLBG Wien Quellen: Mobilitätserhebungen [17], [19] 8
mobil 1.2 Umsetzungsschwerpunkt Radver- Kehr durch das Lebensministerium Mit dem Umsetzungsschwerpunkt Radverkehr in den DI Günter Liebel, klima:aktiv mobil-Beratungs- und Förderprogram- Sektionschef men konnte die Umsetzung des Masterplan Radfah- Allgemeine ren auf Bundesebene durch das Lebensministerium Umweltpolitik, erfolgreich gestartet werden. In den vier Beratungs- Lebensministerium und Förderprogrammen werden Länder, Städte und Gemeinden, Betriebe, Tourismusverbände, Schulen Mit effizienter Radverkehrskoordination und den und Jugendorganisationen bei der Entwicklung und klima:aktiv mobil Radförderprogrammen setzen wir Umsetzung der Radverkehrsförderung unterstützt: in Zusammenarbeit mit Ländern, Städten und Ge- meinden den Masterplan Radfahren konsequent um • Mobilitätsmanagement für Betriebe, und haben so die Weichen österreichweit „pro Fahr- Bauträger und öffentliche Verwaltungen rad“ gestellt.“ • Mobilitätsmanagement für Kinder, Eltern und Schulen Mit diesen konkreten Projekten, die mit Unterstüt- • Mobilitätsmanagement für Städte, zung des klima:aktiv mobil-Programms im Zusam- Gemeinden und Regionen menwirken mit dem Klima- und Energiefonds aus den Mitteln des Lebensministeriums umgesetzt • Mobilitätsmanagement für Tourismus, werden, konnte ein signifikanter Impuls zur Radver- Freizeit und Jugend kehrsförderung und damit zur Steigerung des Ima- ges des Radfahrens in Österreich erreicht werden. Von den in ganz Österreich verteilten Projekten (www. maps.klimaaktiv.at) weisen bis November 2010 ca. Durch den Radförderschwerpunkt im klima:aktiv 340 Projekte einen expliziten Radverkehrsbezug auf. mobil-Programm konnten mit Unterstützung des Bei Umsetzung dieser Projekte wird eine jährliche Klima- und Energiefonds aus den Mitteln des Le- CO 2 -Einsparung von ca. 66.000 Tonnen erreicht. bensministeriums 87 Radverkehrsprojekte von Bun- klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr Quelle: Lebensministerium 9
Umsetzungsschwerpunkte und Erfolge Jährliche CO 2 -Einsparung in Tonnen durch klima:aktiv mobil-Radprojekte Mobilitätsmanagement für Bundesland Städte, Gemeinden, Tourismus, Betriebe, Bauträger, GESAMT Regionen Freizeit, Jugend öff. Verwaltungen Burgenland 111 70 81 262 Kärnten 0 3.017 2 3.018 Niederösterreich 10.458 3.573 218 14.249 Oberösterreich 4.067 1.011 150 5.229 Salzburg 4.090 2.004 266 6.360 Steiermark 10.407 5.625 974 17.005 Tirol 3.650 983 143 4.776 Vorarlberg 7.612 1.085 345 9.042 Wien 6.210 64 33 6.306 GESAMT 46.604 17.432 2.211 66.247 Stand: November 2010 Quelle: Österreichische Energieagentur Anzahl der klima:aktiv mobil-Radprojekte nach Bundesland und Programm Mobilitätsmanagement für Bundesland Städte, Gemeinden, Tourismus, Betriebe, Bauträger, GESAMT Regionen Freizeit, Jugend öff. Verwaltungen Burgenland 3 10 3 10 Kärnten 0 6 3 6 Niederösterreich 34 71 28 71 Oberösterreich 9 31 12 31 Salzburg 17 36 7 36 Steiermark 8 60 27 60 Tirol 18 30 7 30 Vorarlberg 12 72 47 72 Wien 3 24 20 24 GESAMT 104 340 154 340 Stand: November 2010 Quelle: Österreichische Energieagentur desländern, Gemeinden, Betrieben und Vereinen mit Damit konnte in Summe eine Radverkehrsoffensive 20,1 Mio. Euro gefördert werden. Diese Förderungen in Österreich ausgelöst werden. lösten insgesamt Investitionen von 95,6 Mio. Euro aus, sicherten bzw. schufen damit rund 1.100 green jobs und führten zu einer CO 2 -Reduktion von 19.000 Tonnen pro Jahr. Die Bandbreite der Maßnahmen in den klima:aktiv mobil-Radprojekten reicht von umfangreichen mehrjährigen Ausbauprogrammen für den Rad- verkehr von Bundesländern - die neben Infrastruk- turausbau auch bewusstseinsbildende Maßnahmen wie Aktionen, Kampagnen, Fachveranstaltungen und Informationsplattformen beinhalten – bis zu Maßnahmen von Gemeinden wie die Errichtung von Radabstellanlagen und Radstreifen. klima:aktiv mobil unterstützt Länder, Städte, Ge- meinden und Betriebe und hilft den AkteurInnen, in deren Wirkungsbereich Radprojekte umzusetzen. 10
mobil klima:aktiv mobil-Förderung und dadurch ausgelöste Investitionen 2007–2010 25.000.000 20.000.000 15.000.000 Euro 10.000.000 5.000.000 0 Steiermark Tirol Burgenland Salzburg Niederösterreich Vorarlberg Kärnten Oberösterreich Wien Investitionskosten klima:aktiv mobil-Förderung Quelle: Lebensministerium, 03.2011 Von den 20.000 im Jahr 2010 österreichweit verkauf- ten E-Bikes wurden 2.600 (ca. 13 %) durch klima:aktiv mobil gefördert. Mit der Elektrofahrradförderung DI Robert Thaler für Betriebe und Gemeiden leistete klima:aktiv mo- Leiter der Abt Verkehr, bil einen wichtigen Beitrag zum E-Bike-Boom und Mobilität, Siedlungs- zur erfolgreichen Markteinführung in Österreich. wesen, Lärm, Komplementär dazu wurde die Anschaffung von klima:aktiv mobil, Elektrofahrrädern durch Privatpersonen von fast Lebensministerium allen Bundesländern gefördert. Die Fördersummen liegen zwischen 120 und 400 Euro und richten sich „Die Förderung des Radverkehrs ist ein wichtiger an unterschiedliche Zielgruppen. Teilweise wird die Beitrag zum Klimaschutz und zur Gesundheitsför- Förderung auch bei Nutzung von Ökostrom differen- derung. Radfahren stärkt die Nahversorgung und ziert. Die Elektrofahrradförderungen der öffentli- bietet vielfältige Chancen für die Wirtschaft – von chen Hand sind ein wichtiger Impuls für den Markt- der Fahrradherstellung und den neuen E-Bikes bis start des Elektrofahrrads in Österreich. zu Handel und Reparatur, vom Fahrradverleih bis zum Radtourismus. Der Radförderschwerpunkt für Länder, Städte, Gemeinden und die Wirtschaft im klima:aktiv mobil-Programm des Lebensministeri- In Österreich verkaufte und geförderte um hat sich erfolgreich entwickelt und ist ein Motor E-Bikes 2008–2010 für den Radverkehr.“ in Österreich verkaufte E-Bikes 25.000 von klima:aktiv mobil geförderte E-Bikes 20.000 Anzahl E-Bikes 15.000 10.000 5.000 13 % 3% 1% 0 2008 2009 2010 Quelle: Lebensministerium, 03.2011 11
Umsetzungsschwerpunkte und Erfolge 1.3 Umsetzungsschwerpunkt im rad- verkehr bei Ländern, Städten und Gemeinden Viele wesentliche Initiativen zur Radverkehrsförde- Bgm. Helmut rung erfolgten in den letzten Jahren durch Bundes- Mödlhammer, Präsident länder, Städte und Gemeinden. des Österreichischen Gemeindebundes Im Folgenden wird ein grober Überblick über den Stand der Radverkehrsförderung in den Ländern, „Die Förderung des Radverkehrs ist für die Gemein- Städten und Gemeinden geboten. den in vielfacher Hinsicht wichtig. Einerseits sind es die Gemeinden, die das Radwegenetz im wesentli- Der Österreichische Städtebund und der Österreichi- chen tragen, errichten und erhalten. Andererseits sche Gemeindebund unterstützen als klima:aktiv wird das Fahrrad zunehmend zum Nahverkehrs- mobil-Kooperationspartner der ersten Stunde die mittel für kleinere und größere Wege. Und nicht zu- Umsetzung des Masterplans Radfahren durch fach- letzt ist der Radverkehr ein enormer Faktor in der liche Hilfestellungen für ihre Mitglieder und durch Freizeit- und Tourismuswirtschaft. Jede Maßnahme, die aktive Beteiligung an der Arbeitsgruppe Radver- die das Netz an Radwegen vergrößert und den Anteil kehr. Rund ein Drittel der CO 2 -Einsparungen durch am gesamten Individualverkehr erhöht, ist daher zu klima:aktiv mobil-Radverkehrsprojekte wird durch begrüßen. Die Aktivitäten von klima:aktiv mobil sind Maßnahmen von rund 100 Kommunen und Regio- hier unersetzbar.“ nalverbänden erwirkt. Das zeigt die Bedeutung der Kommunen für den Klimaschutz und die erfolgreiche Umsetzung des Masterplans Radfahren in Öster- reich. Burgenland Die Abteilung Tourismus arbeitet gemeinsam mit Vizebürgermeister Gemeinden und den Abteilungen Güterwegebau und Klaus Luger, Straßenbau am Ausbau des Radwegenetzes. Ein we- Verkehrsreferent der sentliches Ziel der „Radverkehrsoffensive“ des Lan- Landeshauptstadt Linz / des Burgenland 2008 ist eine Qualitätssteigerung. So- Vorsitzender des wohl im Freizeitverkehr als auch für Alltagsradler soll Verkehrsausschusses im der Radverkehrsanteil deutlich angehoben werden. Städtebund • Das Land Burgenland legte 2008 mit dem Master- „Das Fahrrad gewinnt zunehmend als günstige, ra- plan Radfahren für das Burgenland [6] eine Lan- sche und umweltfreundliche Mobilitätsform in Städ- desradverkehrsstrategie vor, mit dem Ziel, den ten an Bedeutung. Vor allem auf Wegstrecken von Alltagsradverkehr auf insgesamt 10 % zu erhöhen bis zu 6 Kilometern ist das Fahrrad allen anderen und den Anteil der Rad fahrenden Gäste um 20 % Verkehrsteilnehmern überlegen. zu steigern. Mit der Umsetzungskoordination wur- Als Vorsitzender des Verkehrsausschusses des de DI Roman Michalek (Mobilitätszentrale Burgen- Städtebundes begrüße ich deshalb den Masterplan land) betraut. Radfahren als wichtige Maßnahme des Bundes zur Radverkehrsförderung.“ • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr • Radverkehrsanteil: 5 % (1995), Zielsetzung: 10 % [6] • Radwegenetz vorwiegend touristisch: 1.800 km Radwanderwege mit einheitlicher Markierung • Mobilitätsberatungsoffensive für Städte und Gemeinden • Abstellplätze und Bike&Ride-Anlagen bei vielen Bahnhöfen 12
mobil • Automatisches Verleihsystem „nextbike Burgen- Niederösterreich land“, bestehend aus ca. 250 Fahrrädern an über 34 Terminals an Bahnhöfen und wichtigen Stand- Das Land Niederösterreich hat sich mit der „RAD- orten rund um den Neusiedler See Land-Kampagne“ das Ziel gesetzt, den Radver- kehrsanteil deutlich zu erhöhen. Mit gezielten • Internet-Radroutenplaner Förderprogrammen (z. B. für Schlüsselprojekte, Anbindung von Ortsteilen, bewusstseinsbildende • Radverkehrsbudget (Landesmittel/Jahr, Maßnahmen in Gemeinden) und durch medienwirk- Durchschnitt): ca. 300.000 Euro (hauptsächlich same Schwerpunktveranstaltungen (RADLrekord- für touristische Radverkehrsinfrastruktur) TAG, Weltrekordversuch „Wir radln die Rüben rüber“ usw.) wird an der Erreichung eines Radverkehrsan- • E-Bike-Landesförderung: 30 % des Einkaufsprei- teils von 14 % gearbeitet. ses, max. 200 Euro LR Ing. Werner Falb-Meixner Dr. Stephan Pernkopf, Landesrat „Das bestens ausgebaute und beschilderte Radwe- Niederösterreich genetz im Burgenland umfasst rund 2.500 Kilome- „Das Land Niederösterreich trägt mit der Initiative ter und unterstreicht den Ruf des Burgenlandes als RADLand mit großem Engagement dazu bei, den Österreichs attraktivstes Radfahrland. Radverkehrsanteil in Österreich im Sinne des „Ma- Es freut mich, dass die heimische Landwirtschaft sterplans Radfahren“ deutlich zu steigern. Durch einen wichtigen Beitrag dazu leistet, indem das Rad- die Projektpartnerschaft mit klima:aktiv mobil und wegenetz im Burgenland zu rund 60 % aus Güterwe- die hervorragende Zusammenarbeit mit dem öster- gen besteht.“ reichischen Radverkehrskoordinator steht das RAD- Land Niederösterreich auch weiterhin ganz im Zei- chen des Radfahrens.“ Kärnten • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr Der Radverkehr in Kärnten ist zum Großteil touri- stisch geprägt. Das überregionale Radwegenetz ist • Landesradverkehrskoordinator: DI Christoph derzeit ca. 950 km lang. Ein einheitliches Wegwei- Westhauser MAS (Amt der NÖ Landesregierung, sungssystem befindet sich in Entwicklung. Abt. Gesamtverkehrsangelegenheiten) • Seitens des Landes Kärnten wurde bislang noch • Radverkehrsanteil: 7 % (2008) [7], Zielsetzung: 14 % [8] keine explizite Radverkehrsstrategie ausgearbei- tet. Der Landesradverkehrskoordinator Ing. Ludwig • Radverkehrsstrategie: NÖ Klimaprogramm Siedler ist beim Amt der Kärntner Landesregierung, 2009–2012 [8] Abteilung 17, Straßen- und Brückenbau, tätig. • Der Radverkehrsanteil beträgt ca. 6 % (1995) [5]; Zielsetzungen zum zukünftigen Radverkehrsanteil wurden noch keine festgelegt. • Die Hauptinitiative des Landes besteht im Ausbau des touristischen Radwegenetzes. • Das durchschnittliche jährliche Radverkehrsbud- get des Landes liegt bei ca. 2.100.000 Euro, wobei hauptsächlich in die touristische Radverkehrsin- Quelle: Michael Praschl frastruktur investiert wird. 13
Umsetzungsschwerpunkte und Erfolge • „RADLand-Kampagne 2007–2013“ (Medienkoope- • Mobilitätsmanagement des Landes unterstützt rationen, Informations- und Werbematerial für umweltfreundliche Mobilität der MitarbeiterInnen, Gemeinden, medienwirksame Schwerpunktveran- u.a. Gemeinschaftseinkauf von E-Bikes und Aktion staltungen, wie z. B. RADLrekordTAGE, Plattform „OÖ Landesdienst fährt Rad” www.radland.at usw.) • Radverkehrsbudget (Landesmittel/Jahr, Durch- • Beratung von Gemeinden und Ausbildung von schnitt): ca. 10.000.000 Euro, davon ca. 150.000 „kommunalen Radverkehrsbeauftragten“ Euro für Bewusstseinsbildung und Beratung • Radverleihsystem „LEIHRADL – nextbike“: • E-Bike-Ankaufsförderung (2008–2010) ca. 210 Standorte (Stand 2011) • Gemeinden erhalten für Radabstellanlagen bei • Radverkehrsbudget (Landesmittel/Jahr, Durch- Bushaltestellen bis zu 50 % der Anschaffungsko- schnitt): ca. 3.500.000 Euro, davon ca. 750.000 sten, wenn diese klar definierte Qualitätskriterien Euro für Bewusstseinsbildung erfüllen • Förderung bewusstseinsbildender Maßnahmen • nextbike-Verleihsystem ab 2011 in OÖ in den Gemeinden und Radfahrschlüsselprojekte im Ortsgebiet • Förderung von Alltagsradwegen außerhalb des Ortsgebiets (Verbindung von Gemeinden, Kata- stralgemeinden, Anbindung wichtiger Infrastruk- tureinrichtungen) LH-Stv. Franz Hiesl Oberösterreich „Oberösterreich ist das Radland Nummer eins und Das Land Oberösterreich investiert mit ca. sieben investiert mit jährlich rund sieben Euro pro Einwoh- Euro pro EinwohnerIn pro Jahr die höchste Summe ner die höchste Summe aller Bundesländer in den aller Bundesländer in den Radverkehr. Mit der Vor- Radverkehr. Diese Spitzenposition möchte ich wei- schreibung einer Mindestanzahl von Fahrradabstell- ter ausbauen: Für das Tourismusland Oberöster- plätzen bei Neubauten war Oberösterreich Vorreiter reich und für die Verkehrssicherheit.“ in der Landesgesetzgebung. • Das Radverkehrsziel wurde mit dem Landesrad- verkehrskonzept 2009 [9] klar formuliert und mit umfassenden Maßnahmen definiert. Als Landes- radverkehrsbeauftragter wurde Christian Hummer (Amt der OÖ Landesregierung, Abt. Gesamtver- kehrsplanung und öffentlicher Verkehr) eingesetzt. • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr • Radverkehrsanteil: 6 % (2001) [10], Zielsetzung: [9] 10 % (2021) bzw. „bei ambitionierter Radverkehrs- Quelle: Land OÖ politik“ 15 % (2018) • rund 2.100 km Radwanderwege mit einheitlicher Beschilderung Land Salzburg • Österreichweiter Radgipfel 2010 Im Land Salzburg hat der Radverkehr bislang vor al- lem touristische Bedeutung. Es gibt zahlreiche The- • Beratungsprogramm „FahrRad“ (2008–2010): menradwege und ein Landesradwegenetz, das stetig bisher 15 Gemeinden beraten, Ausweitung und ausgebaut wird. Harmonisierung mit BYPAD ab 2011 14
mobil • Im Landesmobilitätskonzept 2006–2015 ist bis Steiermark 2015 die Errichtung 140 km zusätzlicher Radwege geplant. Mit den Radverkehrsagenden ist Radfahren hatte in der Steiermark DI Ralf Kühn (Amt der Salzburger Landesregie- v. a. touristische Bedeutung. Das rung, Referat 6/23 – Verkehrsplanung und Öffentli- aktuelle Radverkehrsprogramm cher Verkehr) betraut. 2008–2012 enthält neben Maßnah- men zum Radwegeausbau auch • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr solche zur Bewusstseinsbildung zum Thema Radfahren im Alltag. • Radverkehrsanteil: 8 % (1995) [5] • Radverkehrsinitiative: Ausbau und Lückenschluss des Landesradverkehrsnetzes, Bewusstseinsbil- Quelle: Land Stmk dung • Es existieren über 2.000 km beschilderte Radwege. Landesrat Die Markierung und Beschilderung von Radwege- Dr. Gerhard Kurzmann anlagen ist in einer eigenen Richtlinie geregelt. • Sicherheitsaudit des Landesradverkehrsnetzes „Das Fahrrad ist in der steirischen Verkehrspolitik (durch verkehrstechnische Amtssachverständi- fest verankert. Es ist ein kostengünstiges Fortbewe- ge) im Rahmen der Kampagne Verkehrssicher- gungsmittel für den Alltag und Sportgerät zugleich. heitsprogramm Salzburg 2005–2008 („Gib 8!“) Vor allem bei unseren Jungen gilt es, vermehrt wie- der das Bewusstsein für die vielen positiven Aspekte • Österreichweiter Radgipfel Salzburg 2011 „Mit des ‚Radelns‘ zu wecken, weil es auch der Gesund- dem Rad zur Arbeit“ in der Stadt Salzburg in Zu- heit der Menschen dient.“ sammenarbeit mit dem Land Salzburg, der Stadt Salzburg und dem Lebensministerium • Mit dem Landes-Radverkehrsprogramm 2008– • Radverkehrsbudget (Landesmittel/Jahr, Durch- 2012 legt das Land Steiermark eine 56 Maßnah- schnitt): 4.000.000 Euro für Radverkehrsinfra- men umfassende Landesradverkehrsstrategie struktur vor. Nach der Pensionierung des Landesradver- kehrskoordinators ist die Stelle derzeit unbesetzt, Radverkehrsagenden im Bereich Bewusstseins- bildung werden von Mag. Bernhard Krause (Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abt. 18A – Gesamtverkehr und Projektierung) betreut. • Österreichweiter Radgipfel 2008 in Graz, in Zusam- LH-Stv. menarbeit mit dem Land Steiermark, der Stadt Dr. Wilfried Haslauer Graz und dem Lebensministerium „Ob Mountainbike, Rennrad, Trekking- oder Citybike • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr – in Salzburg ist für jeden Geschmack etwas dabei. und BYPAD Zertifzierung Seit Anfang der 90er-Jahre läuft unter Federführung der Landesbaudirektion der Aufbau des Salzbur- • Radverkehrsanteil: 6 % (1995) [5], Zielsetzung: 12 % ger Landesradverkehrsnetzes. Rund 660 Kilometer (2012) [11] Landesradverkehrsnetz sind fertiggestellt. Beim Salzburger Landesradverkehrsnetz kommen bis • 2.000 km Hauptradwege mit einheitlicher Beschil- 2015 jedenfalls weitere 100 Kilometer hinzu, womit derung (Endausbau ca. 2.440 km) im Endausbau 760 Kilometer zur Verfügung stehen. Salzburg begrüßt die Initiative des Lebensministeri- • Informationsplattform „Radland Steiermark“ ums, ist sie doch eine wertvolle Unterstützung bei (www.radland.steiermark.at) der Förderung des Radverkehrs.“ • Radkarten (Kinder, Radrouten, Hauptradrouten für Graz und Umgebung usw.) [12] 15
Umsetzungsschwerpunkte und Erfolge • Radschwerpunkte 2007–2010: • Überregionales Radnetz ca. 217 km mit landeswei- z. B. 2010 „Junges Rad“ tem Wegweisungskonzept [14] • Radfahrtraining für Kinder im Volksschulalter • Planungsleitfäden für den Radverkehr [15] (www.radfahrtraining.at), Radkarte für Knirpse, mobile Radfahrschule (www.radfahrschule.at), • Informationsplattform zu Radverkehrsaktivitäten Kinderwebsite zum Thema Fahrrad (www.ritaundronny.at) • Verschiedene v. a. bewusstseinsbildende Maßnahmen im Rahmen von „Tirol auf D‘Rad“ • Projekt „BikeLine“: Fahrrad als Verkehrsmittel für den Schulweg (www.bikebird.at/bikeline/) • Radwegmodell „Tirol setzt auf RAD“ [14] zur För- derung der Infrastruktur auf Landesradwegen • Wettbewerb „Wer radelt gewinnt“, mit dem Rad zur Arbeit (www.werradeltgewinnt.at) • „Tirol auf D’Rad“-Aktionen: z. B. Frühjahrscheck, Sattelfeste, Velobus (der begleitete Schulweg mit • Fahrradklimatest in steirischen Gemeinden, dem Rad) Ausbildungsleitfaden „Radfahrtraining und Be- wusstseinsbildung“ (www.radland.steiermark.at, • Österreichweiter Radgipfel 2009 in Tirol, in Stichwort Radscout) Zusammenarbeit mit dem Land Tirol, der Stadt Innsbruck und dem Lebensministerium • Rad&Bahn-Fahrpläne, Radlertickets • Projekt „Crazy Bike“: Mal- und Zeichenwettbewerb • Ratgeber über die Anforderungen von Radab- stellanlagen, Diebstahlprävention, Radfahren mit • Fahrradwerkstatt, „Das Fahrrad im Unterricht“ Kindern • Radverkehrsbudget (Landesmittel/Jahr, Durch- • Radverkehrsbudget (Landesmittel/Jahr): Infra- schnitt): Infrastrukturausbau ca. 2.000.000 Euro, struktur ca. 3.500.000 Euro (2010), Bewusst- ca. 300.000 Euro/Jahr für Soft Measures im seinsbildung ca. 625.000 Euro/Jahr (Durchschnitt Mobilitätsprogramm (Maßnahmen im Bereich der 2007–2010) nachhaltigen Mobilität) • Förderung von Radabstellanlagen • Förderung für Radwanderwege mit Begleiteinrich- tungen (2007–2013) [15] • 3 VeloVital-Radverleihstandorte (www.velovital.at) • 128 movelo-Verleihstationen (E-Bikes) TIROL Unter der Dachmarke „Tirol auf D‘Rad“ innerhalb des Mobilitätsprogramms „Tirol mobil“ werden zahl- reiche bewusstseinsbildende und infrastrukturelle Maßnahmen gesetzt. Es bestehen Kooperationen mit Anton Steixner, Südtirol, u .a. bei Schul- und Gemeindeprojekten wie Landeshauptmann- z. B. „Crazy Bike“. Stellvertreter von Tirol „Radfahren attraktiv zu gestalten und die Bürgerinnen • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr und Bürger zum Umsteigen zu animieren bedeutet vor allem die Lust am Radfahren zu wecken. Das • Mobilitätskoordinator: DI Mag. Ekkehard Allinger- Land Tirol setzt daher neben dem Aufbau einer Csollich (Amt der Tiroler Landesregierung, hochwertigen Infrastruktur vor allem auf Bewusst- Abt. Verkehrsplanung) seinsbildung. Mein Ziel ist es, den Tirolerinnen und Tirolern zu vermitteln: Radfahren macht Spaß. Ko- • Radverkehrsanteil: 8 % (1995) [5] (Mobilitätsbefra- operationen im Rahmen des klima:aktiv mobil-Pro- gung 2011 im Laufen), Zielsetzung: +3 % (2008– gramms sind dabei besonders wertvoll.“ 2012) für Strecken bis 3 km [13] 16
mobil • Verkehrsträgerübergreifende Mobilitätsplattform mit Fahrradbereich (www.fahrrad.vmobil.at) • Unterstützung von BYPAD für Gemeinden • Fahrrad-Weiterbildungsveranstaltungen und Fahrradexkursionen für Gemeindeverantwortliche • Radverkehrsbudget (Landesmittel/Jahr, Durch- schnitt): 2.500.000 – 3.000.000 Euro für Infrastruk- turausbau, 220.000 Euro für Bewusstseinsbildung • „Leitfaden Fahrradparken“ [18] • Derzeit Überarbeitung der Stellplatzverordnung Quelle: Land Tirol mit Festlegung von Mindeststandards für Radab- stellanlagen bei Gebäuden • Parkhaus für Fahrräder am Bahnhof Dornbirn Vorarlberg • 13 nextbike-Stationen im Bregenzerwald Vorarlberg nimmt, was den Radverkehr betrifft, eine Vorreiterrolle in Österreich ein. Der Radverkehrsan- teil liegt bei 15 % und soll nach den Zielsetzungen im Verkehrskonzept 2006 bis zum Jahr 2015 auf 17 % erhöht werden. Diese Zielsetzung ist auch Basis für die „Radverkehrsstrategie für Vorarlberg 2009“, die all jene unterstützen soll, die an einer Verbesserung des Radverkehrs arbeiten. LR Karlheinz Rüdisser • Auf Basis der Zielsetzungen im Landesverkehrs- konzept Vorarlberg 2006 „Mobil im Ländle“ wurde „Der Radverkehr leistet einen wichtigen Beitrag zur 2009 die Landesradverkehrsstrategie „Frischer Lösung unserer Umwelt- und Klimaprobleme. In Wind“ [16] beschlossen. Als Landesradverkehrs- Vorarlberg sind die Hälfte der an einem Werktag zu- koordinator ist DI Martin Scheuermaier (Amt der rückgelegten Wege kürzer als 5 km - eine gute Vor- Vorarlberger Landesregierung, Abt. VIa – Allge- aussetzung um den Umstieg auf das Fahrrad weiter meine Wirtschaftsangelegenheiten) tätig. zu forcieren. Die Vorarlberger Radverkehrsstrate- gie und der Österreichische Masterplan Radfahren • 1. österreichweiter Radgipfel 2007 in Feldkirch, schaffen die Rahmenbedingungen für die Radmobi- veranstaltet duch das Land Vorarlberg, der Stadt lität von Morgen um diese Zielsetzung zu erreichen.“ Feldkirch und dem Lebensministerium • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr • Radverkehrsanteil: 15 % (2008) [17], Zielsetzung: 17 % (2015) [16] • 500 km Radwegenetz • „Vorarlberg MOBIL“-Fahrradumfrage 2010: Rad- fahren in der kalten Jahreszeit • Jährlicher Fahrradwettbewerb, auch speziell für Schulen • E-Bike-Flottenversuch: „Landrad – Neue Mobilität für den Alltagsverkehr in Vorarlberg“ (www.landrad.at) • Planung von regionalen Radroutenkonzepten Quelle: Land Vorarlberg • „Fahrrad Freundlich“ – mehrjähriges Kommunika- tionskonzept fürs Radfahren, Start April 2011 17
Umsetzungsschwerpunkte und Erfolge Wien Im Masterplan Verkehr 2003 (Fortschreibung 2008) hat die Stadt Wien Ziele und Maßnahmen für den Radverkehr definiert. Im Regierungsübereinkommen 2010 wurde eine Erhöhung des Radverkehrsanteils auf 10 % bis zum Jahr 2015 als Ziel gesetzt. In Wien Vizebgm. werden Radverkehrsdaten umfassend erhoben. Maria Vassilakou • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr „Die Stadt Wien hat ein klares Ziel formuliert: Wir wollen den Anteil der RadlerInnen am Wiener Ver- • Landesradverkehrskoordinator: Ing. Franz Blaha kehr in den kommenden fünf Jahren verdoppeln. Da- (MA 46, Abt. für Verkehrsorganisation und techni- mit geht Wien sogar über das im Masterplan formu- sche Verkehrsangelegenheiten) lierte Ziel hinaus und orientiert sich dabei an Städten wie München oder Kopenhagen. Die Verdoppelung • Radverkehrsanteil: 5,5 % (2009) [19], Zielsetzung: des Radverkehrs bedeutet für Wien eine echte Kul- 10 % (2015) [20] turänderung des Verkehrs. Der Masterplan Radfah- ren unterstützt die Stadt Wien dabei.“ • Beschildertes Radwegenetz ca. 1.200 Radwegkilo- meter, über 200 km Radfahren gegen die Einbahn, laufendes Lückenschlussprogramm, einheitliches Beschilderungssystem für Basisrouten teilweise umgesetzt, stetiger Ausbau von Radabstellanlagen • Radverkehrserhebungen seit den 1980er-Jahren: Dauerzählungen seit 2002, derzeit an 8 Standor- ten, Ergänzung durch händische Zählungen und regelmäßige Mobilitätserhebungen (z. B. Haus- haltsbefragungen [19]) • Ausstellungstour „Fahr Rad in Wien“ 2010: Wanderausstellung in 5 Einkaufszentren und beim Bike Festival 2010 als Fortführung der Radfahr- Quelle: Stadt Wien, MA 29 ausstellung 2009 in der Wiener Planungswerkstatt • Jährliches ARGUS-Bike-Festival am Wiener Rathausplatz im April als Auftakt der Radsaison • Radverkehrsbudget (Landesmittel/Jahr, Durch- schnitt): 6.000.000 Euro [Masterplan Verkehr], seit 2003 gibt es ein zentrales Radverkehrsbudget zur Realisierung von übergeordneten Radverkehrsan- lagen • Förderungen für E-Bikes: 30 % des Anschaffungs- wertes, max. 300 Euro, bisher wurden rund 2.500 E-Bikes gefördert • Citybike: Stationenplan im Internet, geplanter Ausbau bis 2015 von derzeit 62 auf 120 Stationen 18
mobil Bregenz Die Stadt Bregenz besitzt ein dichtes Radwegenetz und bemüht sich seit Jahren, auch Radverbindun- gen ins Umland zu schaffen. Im Radverkehrskonzept 2006 wird als wesentliches Ziel eine Erhöhung des Radverkehrsanteils angestrebt. Bregenz liegt in der Bürgermeister „plan-b-Region“ (www.mobilplanb.at). DI Markus LINHART • Mit dem Radverkehrskonzept 2006 besteht eine „Bregenz setzt eine Reihe von Maßnahmen zur För- städtische Radverkehrsstrategie für deren Um- derung von RadfahrerInnen. Das Fahrrad gewinnt setzung der Radverkehrskoordinator Ing. Helmut im Zuge der Mobilitätsdiskussion immer mehr an Freuis (Abt. Planung und Bau) zuständig ist. Bedeutung. Der Masterplan Radfahren und die Ak- tivitäten des Lebensministeriums unterstützen die • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr Stadt Bregenz bei ihrer Radverkehrsförderung.“ • Radverkehrsanteil: 21 % (plan-b-Region), Zielset- zung: Erhöhung des Radverkehrsanteils EISENSTADT • Dichtes Radwegenetz, rund 45 km, laufendes Lückenschlussprogramm und Ausbau des Radver- Der Schwerpunkt der Maßnahmen zur Radverkehrs- kehrsnetzes förderung liegt in Eisenstadt auf der Öffnung bzw. Attraktivierung wichtiger Verbindungen für den Rad- • Projekt „plan-b“: Zusammenarbeit mit 5 Nachbar- verkehr. gemeinden (Region mit rund 60.000 EinwohnerIn- nen), Schaffung von Radverbindungen ins Umland (z. B. Radbrücke Bregenz-Hard: ca. 720 m Radweg- Zulaufstrecke, Fertigstellung April 2011) • Verleih von mobilen Radabstellanlagen für Veran- stalter: Abstellanlage für 4 bis zu 240 Fahrräder • 39 Rad-Postzusteller als Initiative von plan-b Bürgermeisterin Andrea Fraunschiel • Zahlreiche Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung: „Wer Rad fährt, lebt gesünder. So lautet auch das Zusammenarbeit von Radverkehrsbeauftragten, Motto der Eisenstädter Radoffensive. Viele Unter- Stadtbusverantwortlichen und Mobilitätsbeauftragten suchungen und Auszeichnungen bestätigen, dass Eisenstadt eine Stadt mit hoher Lebensqualität ist. • Seit 2005 regelmäßiges Audit im Rahmen des eu- Das gilt nicht nur für die Bereiche Wirtschaft, Ar- ropaweiten BYPAD-Programms zur Sicherung der beitsplätze und Bildung, sondern gerade auch für Qualität der Radverkehrsmaßnahmen den Natur- und Umweltschutz. Daher ist unser Ziel, ein radfahrerfreundliches Eisenstadt zu verwirkli- • Dienstfahrräder und Fahrrad-Service-Station für chen und die Umwelt vom motorisierten Verkehr zu MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung entlasten. Wir wollen den Alltagsverkehr durch Ver- besserung der Radinfrastruktur und verstärkte Öf- • Förderung für den Kauf von Fahrradanhängern für fentlichkeitsarbeit fördern und die RadfahrerInnen Kinder und Lastenanhängern ins Zentrum bringen. Durch aktive und ambitionierte Radverkehrsförderung soll der Radverkehrsanteil • Regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit in regionalen verdoppelt werden.“ Medien sowie „plan-b-Radfrühling“ zum Auftakt der Radsaison • Fahrradwettbewerb in der plan-b-Region 19
Umsetzungsschwerpunkte und Erfolge • 2008 wurde ein Radverkehrskonzept als kommu- • Radfahrtraining an allen Grazer Volksschulen sowie nale Radverkehrsstrategie für Eisenstadt erstellt. für SeniorInnen / für MigrantInnen Mit der Umsetzung wurden als Radverkehrsbeauf- tragter DI Wolfgang Leinner (Baudirektor) und als • Grazer CityRadeln 2011: an 5 Terminen, begleitete Radkoordinator Walter Märk (Magistrat der Stadt Radtour durch die Stadt, Gewinnspiel Eisenstadt, Abt. Technik) betraut. • „Tour de Graz“ am autofreien Tag: für RadfahrerIn- • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr nen und SkaterInnen, anschließendes Mobilitätsfest • Radverkehrsanteil: 3 %, im Rahmen der Radver- • „Graz steigt um“-Initiative der Stadt Graz, Abteilung kehrsoffensive wird eine Verdoppelung angestrebt für Verkehrsplanung: Unterstützung des Umstiegs auf Fahrrad, Zufußgehen, öffentlichen Verkehr am • Im Rahmen der „Radverkehrsoffensive Eisenstadt“ Arbeitsweg wurden unter anderem die Fußgängerzone im Zen- trum für RadfahrerInnen geöffnet, eine Servicesta- • Aktionstag für RadfahrerInnen und FußgängerInnen tion für RadfahrerInnen im Innenhof des Rathauses „Graz schafft neue Wege“, Mai 2009 eingerichtet sowie Fahrradabstellanlagen errichtet. • Regelmäßige kleinere Aktionen: Fahrradcodierung, • Fahrradverleih: 5 nextbike-Standorte Aktion Licht&Technik, Fahrradcheck • Das Radverkehrsbudget für das Jahr 2011 beträgt • Förderung von Radabstellanlagen/Beschilderung 20.400 Euro. und Bodenmarkierung auf Hauptrouten • Radverkehrsbudget 2010: ca. 2.000.000 Euro, davon ca. 80 % für Infrastruktur und ca. 20 % für Be- wusstseinsbildung (2010 zusätzlich 2.000.000 Euro GRAZ Sonderbudget des Landes im Rahmen des Rad- schwerpunktes Stadt-Land) Graz weist mit 16,1 % den höchsten Radverkehrsanteil aller Landeshauptstädte auf. Die Förderung des Rad- verkehrs hat in Graz lange Tradition. Neben Wien wird in Graz das Radverkehrsaufkommen kontinuierlich automatisch erhoben und regelmäßig publiziert. • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr Bürgermeister- Stellvertreterin • Radverkehrskoordinator: DI Helmut Spinka (Stadt Lisa Rücker Graz, Abt. Verkehrsplanung) „Mit dem Masterplan Radfahren ist es erstmals ge- • Radverkehrsstrategie: Verkehrspolitische Leitlinie lungen, eine Vernetzung der Radverkehrsaktivitäten 2020 (2010), Prioritätenreihung Radverkehrsnet- in ganz Österreich zu erreichen. zausbau (2009) Als Verkehrsreferentin der Stadt Graz sind die The- menfelder des Masterplans handlungsanleitend, • Radverkehrsanteil: 6,1 % (2008) [21] , Zielsetzung: denn Radfahren besteht gleichermaßen aus Infra- „Steigerung des Radverkehrsanteils“ struktur, Kommunikation und radfahrfreundlichen Rahmenbedingungen. Wir begrüßen die Initiativen • Ca. 120 km Radverkehrsnetz mit 13 Hauptradrouten des Lebensministeriums im Radverkehrsbereich!“ • Fahrradklimatest seit 2007 jährlich sowie automa- tische Radverkehrszählung an 4 Dauerzählstellen seit 2004 • Radstation am Hauptbahnhof: 275 Stellplätze, Schließfächer, Fahrradverleih, Fahrrad-Service- Box, Fahrrad-SchlauchOmat Quelle: Stadt Graz 20
mobil INNSBRUCK Innsbruck verfügt über ein rund 70 km langes Rad- wegenetz. Der Anteil der RadfahrerInnen ist mit ins- gesamt 14 % relativ hoch und liegt im Bereich des Stadtzentrums mittlerweile bei 20 %, beim reinen Kundenverkehr sogar bei 25 %. Um diesen Anteil Stadtrat auszubauen, wird weiter in den Ausbau des Radwege- Ernst Pechlaner netzes investiert. Das Schließen von Lücken im beste- henden Netz und das Schaffen von neuen Radwege- „Als Stadtrat für Umwelt und Verkehr ist mir die För- achsen stehen im Vordergrund. derung des Radverkehrs ein besonderes Anliegen. Durch den Masterplan Radfahren konnten bereits • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr erste Erfolge erzielt werden, wir werden engagiert an dessen weiterer Umsetzung arbeiten.“ • Radkoordinator: Helmut Krainer (Magistratsabtei- lung III, Baudirektion) • Radverkehrsanteil: ca. 14 % (2010), KLAGENFURT keine Zielsetzungen Die Stadt Klagenfurt verfügt über ein ca. 120 km lan- • Geplant sind der weitere Ausbau der derzeit 70 km ges Radverkehrsnetz. Radverkehrsanlagen durch die Schaffung neuer Radwegeachsen, der Lückenschluss im Radver- Mit den Radverkehrsagenden ist DI Alexander Sadila kehrsnetz und der Bau von (überdachten) Radab- (Magistrat der Stadt Klagenfurt, Dienststellenleiter stellanlagen und Servicestationen [22]. Straßenbau und Verkehr) betraut. • Eine aktuelle Kundenbefragung in der Innenstadt Es existiert ein einheitliches Wegweisungssystem für ergab, dass mehr als 25 % der Kunden mit dem den Radverkehr, und abschnittsweise ist das Radfah- Rad zum Einkaufen fahren. Im zentrumsnahen ren in der Fußgängerzone zugelassen. Aufgrund sei- Einkaufszentrum Sillpark, das über eine optimale ner Topographie und Stadtgröße hat Klagenfurt sehr Radanbindung verfügt, liegt dieser Anteil nach gute Voraussetzungen für einen hohen Radverkehrs- Einschätzung der Stadt noch höher. anteil. Weiters könnten die Synergien zwischen dem Alltagsradverkehr und dem wirtschaftlich relevanten • Insgesamt im Stadtgebiet ca. 4.000 öffentlich Radtourismus sehr gut genutzt werden. zugängliche Fahrradabstellplätze, davon 750 am Bahnhof Innsbruck, überdachte Radabstellplätze an Für das Stadtgebiet ist ein Plan der vorhandenen Ra- 8 weiteren Standorten (32 Boxen zu je 6 Rädern) drouten verfügbar. • „I Bike“-Radverleih in Innsbruck (Fahrräder und E-Bikes für touristische Nutzung) (www.i-bike.at); LINZ Aufbau des nextbike-Verleihsystems für das Jahr 2011 geplant Die Stadt Linz setzt bei der Radverkehrsförderung neben dem Infrastrukturausbau auf spezielle Anreiz- • Kostenlose Beförderung von Fahrrädern in allen maßnahmen wie die Beeinflussung von Lichtsignal- Fahrzeugen der Innsbrucker Verkehrsbetriebe anlagen durch RadfahrerInnen mittels Induktions- schleifen. Ein kostenloser Fahrradanhängerverleih • „RADGEBER“: Stadtplan mit radfahrspezifischen soll das Potenzial des Fahrrades als Transportmittel Informationen im Alltag heben. In der Stadt Linz wird das Radver- kehrsaufkommen an mehreren Querschnitten lau- • Seitens der Radverkehrskoordination wird auch be- fend automatisch erhoben, wobei die Ergebnisse eine sonders auf die Berücksichtigung der Radverkehrs kontinuierliche Zunahme des Radverkehrs aufzeigen. bei baustellenbedingten Sperren und Umleitungen geachtet. • Radfahrbeauftragter: Dipl.-Ing. Rainer Doppelmair (Magistrat der Stadt Linz, Abt. Stadtplanung) • Radverkehrsanteil: 5 % (2000) 21
Umsetzungsschwerpunkte und Erfolge • Schwerpunktsetzung bei Infrastrukturmaßnahmen: Parallel zur jährlichen Lichtaktion durchgeführte Lückenschlüsse, Markierung von Kreuzungsberei- Zählungen ergaben einen Anstieg der Helmtrage- chen, Öffnung von Busspuren, Radfahren gegen die quote von 7 % (2004) auf 16 % (2008). Einbahn, vorgezogene Radstreifen • Salzburger Radfrühling 2011: seit Jahren etablierte • Automatische Grünzeitanforderungen für Radfahre- 3-tägige Veranstaltung zum Auftakt der Radsaison rInnen auf wichtigen Radwegen • Radgipfel Salzburg, Mai 2011: Veranstaltung von • Automatische Radverkehrszählungen an mehreren Land Salzburg, Lebensministerium und Stadt Salz- Standorten burg, Thema: „Mit dem Rad zur Arbeit“ • Kostenloser Fahrradanhängerverleih • Aktion „Wer radelt gewinnt“, Sommer 2010: 380 MitarbeiterInnen von 19 Salzburger Unternehmen • 3 frei zugängliche Radservicestationen erradelten 220.137 km. Die Aktion läuft 2011 unter dem Titel „Salzburg radelt zur Arbeit“. • PR-Aktionen (Radfrühling, Magistrat fährt Rad, ...) • Radverkehrsbudget 2010: über 1 Mio. Euro für Infra- struktur, ca. 50.000 Euro für Bewusstseinsbildung Salzburg (Stadt) • E-Bikes von movelo an 8 Standorten sowie 3 private Radverleihfirmen Salzburg spielt eine Vorreiterrolle in der Radver- kehrsförderung und weist mit 16 % den zweitgrößten • Citybike Salzburg: 1 Standort Radverkehrsanteil in Österreich auf. Seit 20 Jahren ist ein Radverkehrskoordinator mit den Agenden des • nextbike: 20 Standorte geplant für Sommer 2011 Radverkehrs betraut. Mit dem „Radwegeprogramm 2010 und Folgejahre“ wurden die Planung und der Bau von Radwegen, eine Aktualisierung der Radwegwei- sung, eine Radständeroffensive und andere Maßnah- men (insgesamt 46 Einzelmaßnahmen) beschlossen. • klima:aktiv mobil-Projektpartner im Radverkehr Stadträtin • Radverkehrskoordinator: Ing. Peter Weiss (MA 6/00 Mag. Claudia Schmidt – Baudirektion) „Die Stadt Salzburg kann auf 20 Jahre Radverkehrs- • Radverkehrsanteil: 16 % (2004), Zielsetzung: Stei- förderung zurückblicken. Sie profitiert stark vom Er- gerung insbesondere bei Schlechtwetter fahrungsaustausch der Radverkehrskoordinatoren. Die Zusammenarbeit, kombiniert mit den Förderpro- • Über 170 km Radwegenetz, 21 Radrouten, 5.500 grammen, wirkt sich positiv auf die künftige Entwick- Abstellplätze, kostenlose Servicestationen (Eigen- lung aus. Die Wirkung des ‚Masterplans Radfahren‘ entwicklung) ist somit bereits deutlich spürbar.“ • Große Nachfrage nach Fahrradboxen: laufende Er- weiterungen, Radboxen bei neuen S-Bahnstationen • 14 mobile überdachte Radständer (Eigenentwick- lung), weitere 20 geplant • (Internationaler) Verleih von mobilen, klappbaren Radständern für Großveranstaltungen (Eigenent- wicklung) • Radlichtaktion April 2011 (mit KfV, ARBÖ, ÖAMTC, Polizei, AK): RadfahrerInnen werden an Aktions- Quelle: Stadt Salzburg stellen über die richtige Radbeleuchtung informiert. 22
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