Medien - aber sicher Ein Ratgeber für Eltern - Kindermedienland
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IMPRESSUM: HERAUSGEBER UND BEZUGSADRESSE: S. 4: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) Baden-Württemberg Vertreten durch Direktor Wolfgang Kraft S. 6: Landeselternbeirat Baden-Württemberg Rotenbergstr. 111, 70190 Stuttgart S. 16, 17, 20, 24, 25, 30, 39, 43, 44, 45, 48, 49, 52, 59, 67, 74: Tel.: +49 (0)711 2850-6 Thinkstock, www.thinkstockphotos.de Fax: +49 (0)711 2850-780 S. 57, 58: flickr: Canon-Ben M. (Benjamin Maubach) E-Mail: lmz@lmz-bw.de S. 70: flickr: S S. 71: flickr: zilverbad (Elvin) REDAKTION: S. 79: pixabay: rccarvalhogomes0 Ingrid Bounin Jennifer Madelmond Nichtkommerzielle Vervielfältigung und Verbreitung ist erlaubt Anja Stein unter Angabe des Herausgebers Landesmedienzentrum Baden- Württemberg und der Website www.lmz-bw.de, siehe: AUFLAGE: http://de.creativecommons.org 5. ergänzte Auflage, Stuttgart, Januar 2017 Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger URL: Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Autor- www.lmz-bw.de lnnen ausgeschlossen ist. LAYOUT UND GESTALTUNG Dieser Ratgeber wurde im Rahmen der Präventionsarbeit des Neolog DauthKaun GmbH, Karlsruhe LMZ zum Pädagogischen Jugendmedienschutz erstellt und wird Jennifer Madelmond vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport unterstützt. Das LMZ ist von der Landesregierung mit Maßnahmen zur Förderung BILDNACHWEIS: der Medienkompetenz beauftragt, die damit unter anderem die Fotos, Screenshots und Montagen: Landtagsbeschlüsse nach dem Amoklauf von Winnenden/Wend- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) lingen umsetzt.
VORWORTE SCHAUEN & SPIELEN VORWORT KULTUSMINISTERIN..................................4 FERNSEHEN............................................................... 44 VORWORT DIREKTOR..................................................6 DIGITALE SPIELE.........................................................48 VORWORT LANDESELTERNBEIRAT............................. 8 ERSTE SCHRITTE IM NETZ....................................... 52 KOMMUNIKATION ERZIEHEN & VORSORGEN SOZIALE NETZWERKE .............................................. 12 SICHERER UMGANG MIT PC & SMARTPHONE....... 58 CHATS & MESSENGER.............................................. 16 CYBERMOBBING........................................................ 62 SMARTPHONES & APPS............................................ 20 GEWALTHALTIGE DARSTELLUNGEN IN DEN NEUEN MEDIEN................................................. 66 YOUTUBE.................................................................... 24 PORNOGRAFIE & ESSSTÖRUNG..............................70 (ONLINE-)WERBUNG.................................................. 74 DATENSCHUTZ & RECHTE AKTIV WERDEN BIG DATA & PRIVATSPHÄRE...................................... 30 ANGEBOTE DES LMZ................................................. 80 ONLINE-GESCHÄFTE UND ABOFALLEN.................. 34 BERATUNGSANGEBOTE........................................... 81 RUNTERLADEN, TAUSCHEN, NUTZEN.................... 38 LINKS UND SURFTIPPS............................................. 82 GLOSSAR.................................................................... 85 3
VORWORT VORWORT Liebe Eltern, liebe Leserinnen und Leser, digitale Medien sind fester Bestandteil des Alltags gewor- den. Sie spielen eine wichtige Rolle im Sozialisationspro- zess und sind bedeutende Faktoren in der Gesellschaft und Wirtschaft. Hinzu kommt, dass die Medienlandschaft raschen Veränderungen unterliegt. Ich bin viel in Schulen unterwegs, führe viele Gespräche mit Eltern, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern. Dabei begegnet mir immer wieder die Frage: Wie berei- ten wir unsere Kinder am besten auf die Anforderungen dieser komplexen Mediengesellschaft vor? Ministerin Dr. Susanne Eisenmann Schule soll Fachwissen vermitteln und gleichzeitig dazu Ministerium für Kultus, Jugend und Sport beitragen, junge Menschen gut auf ein selbstständiges des Landes Baden-Württemberg und eigenverantwortliches Leben als mündige Bürger vorzubereiten. In einer Welt, in der digitale Medien wie selbstverständlich zum Lebens- und Arbeitsalltag gehö- ren, muss der kompetente und verantwortungsvolle Um- gang mit diesen Medien deshalb auch in der Schule eine wichtige Rolle spielen. Mit Beginn des Schuljahrs 2016/17 sind die neuen Bil- dungspläne für Grundschulen und weiterführende allge- mein bildende Schulen in Kraft getreten. Über die Leit- perspektive Medienbildung ist das Thema nun in allen Fächern und Klassenstufen verbindlich verankert. Dabei muss – und das ist mir besonders wichtig – diese Medien- 4
VORWORT bildung immer altersangemessen erfolgen. In der Grund- und zu begleiten. Diese Broschüre, die das Landesme- schule steht beispielsweise ein spielerischer und entde- dienzentrum im Rahmen der Angebote zum pädagogi- ckender Umgang mit Medien im Vordergrund, die auch schen Jugendmedienschutz für Eltern entwickelt hat, soll eine Unterstützung beim Erlernen der Grundfertigkeiten Ihnen dabei eine wertvolle Hilfe sein. Anhand von kon- Lesen, Rechnen und Schreiben sein können. In weiter- kreten Beispielen gibt sie Ihnen wertvolle Tipps und An- führenden Schulen und im beruflichen Schulwesen ste- regungen. hen der kompetente Umgang mit digitalen Medien zur Vorbereitung auf das Berufsleben und das Bestehen in Ich wünsche Ihnen gute Erkenntnisse und eine anregen- einer mediatisierten Welt im Vordergrund. de Lektüre. Kinder und Jugendliche nutzen digitale Medien heute wie selbstverständlich, sie sind damit aber nicht automatisch medienkompetent. Zur Medienbildung gehört beispiels- weise auch das Verständnis für die Wirkungen von Me- dien, für ökonomische und politische Hintergründe und Dr. Susanne Eisenmann Zusammenhänge sowie die Fähigkeit, Informationen kri- Ministerin für Kultus, Jugend und Sport tisch bewerten zu können und mit eigenen Daten sorgsam Baden-Württemberg umzugehen. Mit der Fortsetzung der Initiative Kinder- medienland hat die Landesregierung ein klares Zeichen gesetzt, das Informationsangebot in diesem Bereich wei- ter auszubauen. Das Landesmedienzentrum führt im Rahmen der Initiative jährlich über 2.000 Veranstaltungen und Workshops für ca. 40.000 Eltern, Kinder und Jugend- liche wie auch Lehrkräfte durch und wird diese erfolgrei- che Arbeit fortsetzen. Medienkompetenz zu vermitteln, ist nicht allein Aufgabe der Schule, sondern eine gemeinsame Aufgabe mit Ihnen, den Eltern, die mithelfen, unsere Kinder und Jugendli- chen bei der Mediennutzung zu erziehen, zu unterstützen 5
VORWORT VORWORT Liebe Eltern, liebe Leserinnen und Leser, nichts ist beständiger als der Wandel. Während vor eini- gen Jahren noch vor allem das Fernsehen wichtiges Thema in der Erziehung war, fordert heute die digitale Welt von Internet und Smartphone Eltern und Lehrkräfte immer stärker heraus. In der heutigen Wissensgesellschaft aber gehört der kompetente Umgang mit Medien neben Lesen, Rechnen und Schreiben zu den zentralen Kulturtechniken und Schlüsselkompetenzen, die Kinder und Jugendliche be- herrschen müssen. Medien sind weder böse, noch ma- chen sie dumm oder dick. Im Gegenteil: Wer ihre positiven Wolfgang Kraft Eigenschaften nutzt, bereichert sein Leben: Medien bieten Direktor des Landesmedienzentrums zahlreiche Möglichkeiten, sich mit anderen Menschen Baden-Württemberg auszutauschen, sich Wissen anzueignen, eigene Mei- nungen auszudrücken und selbst gestalterisch aktiv zu werden. Medienkompetente Kinder und Jugendliche ha- ben in ihrem späteren Berufsleben, aber auch in ihrem Privatleben, größere Bildungschancen, mehr Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Der Nachwuchs scheint mit der rasanten Entwicklung des Internets, von Computern und Smartphones mühelos klarzukommen. Für uns Erwachsene dagegen ist es oft schwierig, Schritt zu halten und den Überblick bei all den vielen Medienangeboten und dem schnellen Wandel nicht zu verlieren. 6
VORWORT Daher suchen viele Eltern und Lehrkräfte in dieser Situ- Mit dieser Broschüre wollen wir Sie bei der Medienerzieh- ation beim Landesmedienzentrum Hilfe und Rat in der ung unterstützen. Sie ergänzt unsere Veranstaltungs- Frage: Wie machen wir unsere Kinder medienkompetent, angebote wie Elternabende, Eltern-Praxisworkshops wie machen wir uns selbst so medienkompetent, dass oder Multiplikatoren-Fortbildungen. Die einzelnen Kapitel wir unseren Kindern folgen können, dass wir mit ihnen dieser Broschüre greifen verschiedene Medienthemen im Gespräch bleiben können und dass wir in diesem Ge- auf, verschaffen Ihnen einen Überblick über die Vielfalt spräch erzieherisch wirken können? und geben Ihnen praktische Ratschläge für den Familien- alltag. Fremdwörter oder Fachbegriffe werden dabei im Neben den vielen tollen Angeboten, den vielfältigen Mög- Glossar auf den letzten Seiten der Broschüre erläutert. lichkeiten für Kinder im Internet, geraten sie immer wieder Das Wichtigste ist: Interessieren Sie sich für das, was auch in schwierige Situationen bei der Mediennutzung. Ihre Kinder interessiert und halten Sie sich auf dem Lau- Und hier zeigt sich, dass der sichere technische Umgang fenden. Die Broschüre hilft Ihnen dabei, sich in der digi- mit den digitalen Medien nicht ausreicht. Wichtig ist ein talen Welt Ihrer Kinder zu orientieren, mit ihnen über tieferes Verständnis über die Wirkungsweise von Medien, Medien im Gespräch zu bleiben und ein gesundes Maß ein sicheres Gefühl für den verantwortlichen Einsatz di- für die Mediennutzung zu finden. gitaler Medien. Darüber hinaus steht angesichts eines teilweise sehr problematischen Umgangs im Netz – ich Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und wenn erinnere nur an Cybermobbing – die Frage im Vorder- Sie Fragen haben, rufen Sie gerne bei unserer medien- grund: Wie wollen wir miteinander umgehen, welche Form pädagogischen Beratungsstelle an: 0711 2850-777. der Mediennutzung ist angemessen und welche über- schreitet die Grenzen eines gedeihlichen Miteinanders? Es muss uns Erwachsenen gelingen, Kinder in ihrem Selbst zu stärken, sie anzuleiten und zu begleiten, damit sie in der Lage sind, Medien selbstbewusst, verantwor- Wolfgang Kraft tungsvoll und kreativ – also kompetent – zu nutzen. Eltern Direktor des Landesmedienzentrums sind dabei erste Ansprechpartner für ihre Kinder, denn Baden-Württemberg niemand kennt seine Kinder so gut wie Eltern! Sie sind in vielen Lebensbereichen ein Vorbild für Ihre Kinder. Wie Medien sinnvoll genutzt werden können, lernen Ihre Kin- der zuerst von Ihnen. 7
VORWORT VORWORT Liebe Eltern, liebe Leserinnen und Leser, es ist schon nicht ganz einfach, mit der Entwicklung der modernen Medien Schritt zu halten. Und Gleiches gilt für die Nutzungsgewohnheiten unserer Kinder und Jugend- lichen. Da haben wir uns mit Facebook beschäftigt, man- che von uns sind Facebook gar beigetreten – und schon lernen wir, dass einige Jugendliche bereits weitergezo- gen sind, z.B. zu WhatsApp. Wer will schon auf einem Sozialen Netzwerk aktiv sein, auf dem auch die eigenen Eltern sind? Irgendwie kann ich verstehen, dass das un- cool ist. Und auch manche Entwicklungen im Fernsehen, wie z.B. scripted reality (fiktive Sachverhalte werden mit Laiendarstellern so dargestellt, als wären sie „real“), sind Dr. Carsten T. Rees für uns überraschend neu. Vorsitzender des 17. Landeselternbeirats Baden-Württemberg So kann dann unser Bemühen, Schritt zu halten, schon mal den Charakter einer Aufholjagd bekommen. Und kei- ne Frage, bei der rein technischen Bedienung der neuen Medien haben viele Eltern das Gefühl, von ihren Kindern abgehängt worden zu sein – und dieses Gefühl ist mul- mig. Denn schließlich wollen wir unsere Kinder in dieser nicht ganz ungefährlichen Welt der neuen Medien nicht alleine lassen. Wir wollen sie für Gefahren sensibilisieren, sie vor Gefahren schützen und ihnen beibringen, wie sie sich selbst schützen können. Wir wollen ihnen vermitteln, dass sie im Internet Rechte haben, z.B. das Recht auf Privatsphäre und die eigenen Daten oder Kundenrechte. Wir wollen ihnen aber auch vermitteln, dass unser ethi- scher Kompass auch im Internet gilt. 8
VORWORT Kurz, auch im Umgang mit den neuen Medien wollen wir ke des LMZ ist die Zusammenarbeit mit den insgesamt gute Eltern sein und unseren Erziehungsauftrag verant- 56 Medienzentren im Land. Sie werden auf den Internet- wortungsvoll wahrnehmen. Aber ganz auf sich alleine ge- seiten des LMZ sicherlich auch Eltern-Veranstaltungen stellt ist das eine erhebliche Herausforderung. in Ihrer Nähe finden. Die nun wiederum sehr gute Nachricht dieser Broschüre Bleibt mir, Ihnen eine spannende Lektüre zu wünschen! ist: Wir sind nicht auf uns alleine gestellt. Im Kinderme- dienland Baden-Württemberg haben wir das Glück be- sonders kompetenter Unterstützungssysteme. Allen vo- ran ist hier das Landesmedienzentrum (LMZ) zu nennen. Wenn man sich die Angebote des LMZ genau anschaut, wird klar: Diese Angebote sind auf hohem fachlichem und Dr. Carsten T. Rees pädagogischem Niveau. Diesen Angeboten kann man Vorsitzender des 17. Landeselternbeirats trauen. Diese Angebote gehen konkret auf die Sorgen Baden-Württemberg und Fragen der Eltern ein. Die noch bessere Nachricht ist: Diese Unterstützungssys- teme enden nicht mit dieser Broschüre. Denn auch wenn diese Broschüre ein vorzüglicher Einstieg ist, werden Sie weitergehende Fragen haben. Manche werden sich mit Hilfe der angegebenen Links klären lassen. Bei anderen Fragen aber ist es gut zu wissen, dass das LMZ eine me- dienpädagogische Beratungsstelle hat. Eine weitere Stär- 9
KOMMUNIKATION Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr KOMMUNIKATION Soziale Netzwerke Chats & Messenger Smartphones & Apps Youtube 11
KOMMUNIKATION Soziale Netzwerke SOZIALE NETZWERKE sprechend sind Apps, die einen Zugang zu einer solchen Kommunikationsplattform bieten, für die Heranwachsen- den besonders wichtig. Neben Facebook, haben dabei zunehmend auch Angebote wie YouTube, Instagram und WhatsApp (siehe Kapitel „Chats und Messenger“ sowie „YouTube“) an Bedeutung gewonnen. Während bei Insta- gram vor allem Bild- und Videonachrichten verschickt wer- den, die mit verschiedenen Filtern verfremdet werden kön- nen, setzt der WhatsApp-Messenger als Nachrichten- Dienst auf das kostenfreie Versenden von Kurznachrich- ten, Bildern, Videos, Kontakten und Standortdaten via Internet. Bei YouTube können in eigenen „Kanälen“ Vi- deos veröffentlicht beziehungsweise die Videos anderer bewertet und geteilt werden. Eine sehr beliebte Beschäftigung von Kindern und Ju- gendlichen im Internet ist die Kommunikation mit ande- Die Faszination der Kommunikation in Sozialen Netzwer- ren in Sozialen Netzwerken. Das sind virtuelle Gemein- ken liegt dabei unter anderem in der Möglichkeit, schaften, in denen sich Menschen aus aller Welt treffen ● sich über Texte, Statusmeldungen, Links, Fotos oder und austauschen können. Dazu erstellt jede Nutzerin und Videos selbst darzustellen, jeder Nutzer ein eigenes Profil mit persönlichen Angaben ● sich zu orientieren und dabei zu erfahren, womit sich (Hobbies, Musik, Filme, besuchte Schulen etc.), kann Fo- die anderen beschäftigen, mit wem sie befreundet sind, tos hinzufügen und diversen Gruppen beitreten, die sie/ und wie sie sich präsentieren, er interessant findet. Die Kommunikation untereinander ● sich in diesen Räumen auszuprobieren und mit der ei- findet über Pinnwände (= virtuelles schwarzes Brett), An- genen Identität zu spielen, ruf-, Nachrichten- und Chat-Funktionen statt. Soziale Netz- ● Online-Games zu spielen, werke funktionieren folglich auf der Basis einer Gemein- ● über Nachrichten, Chat, Pinnwandeinträge oder Kom- schaft mit Kontakten beziehungsweise Freunden. mentare zu kommunizieren und auf dem neusten Stand zu sein, Die Mehrheit der Jugendlichen (64 Prozent, vgl. JIM-Stu- ● über Gruppenzugehörigkeit, Fotos und Markierungen die 2015) nutzen diese Dienste mit dem Smartphone. Ent- Gemeinschaft herzustellen und zu pflegen, 12
KOMMUNIKATION Soziale Netzwerke ● sich kreativ zu betätigen, beispielsweise über das Er- ten. Je höher das Level ist, umso mehr können die Be- stellen und Teilen von Fotocollagen, nutzer erleben. Auch auf Sozialen Plattformen, wie Face- ● Informationen zu vielfältigsten Themen zu erhalten. book oder Twitter, bildet die Anzahl an Freunden und Fol- lowern häufig ein relevantes Statussymbol, um Beliebtheit Mit den Sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten auszudrücken. Man ist mit vielen bekannt, selbst wenn organisieren Jugendliche ihren Alltag und vor allem ihre man sie möglicherweise nur einmal gesehen hat. Diese Beziehungen. Vielfach holen sie sich in diesen Sozialen Medienangebote helfen den Jugendlichen bei der Ent- Netzwerken neben Unterhaltung und Kommunikation wicklung ihrer eigenen Persönlichkeit und beim Identitäts- auch Anleitungen, Informationen und Hintergrundwissen management. zu schulischen, politischen oder auch alltäglichen Fragen (mehr dazu im Kapitel „YouTube“). Dabei spielt vor allem Soziale Netzwerke leben vom Veröffentlichen, Auswerten die Anzahl der Follower für viele Jugendliche eine maß- und Weitergeben persönlicher, teils durchaus sensibler gebliche Rolle. So ist diese beispielsweise bei der Platt- Daten. Daher ist es wichtig, sein Profil angemessen zu form YouNow entscheidend, um in den Levels aufzustei- schützen und im Blick zu haben, was Anbieter und an- gen und dadurch Belohnungen und Features freizuschal- dere Interessierte, die auf das Profil zugreifen können, mit den freiwillig preisgegebenen Informationen machen kön- nen. Dabei sollte stets die rechtliche Seite mitbedacht werden, denn gepostete Fotos, Bilder oder Videos dür- fen – wenn man nicht der Urheber des Werkes ist – nicht einfach so hochgeladen und mit anderen geteilt werden (mehr Informationen dazu siehe „Tipps für Eltern“, S.14). Alle Angaben auf einem Profil werden inzwischen für Wer- bezwecke, aber zum Beispiel auch von Unternehmen, die jemanden einstellen wollen, ausgewertet und unbedachte oder ungenügende Profilpflege kann zu Nachteilen oder zur Verletzung von Rechten Dritter oder Cybermobbing- Attacken führen. 13
KOMMUNIKATION Soziale Netzwerke TIPPS FÜR ELTERN ● Machen Sie sich klar, dass alle Aktivitäten in Sozialen den einzelnen Plattformen preisgegeben werden, bei Netzwerken im Prinzip in der Öffentlichkeit, wie auf ei- Facebook zusammen. Das Unternehmen hat mittler- nem Marktplatz, stattfinden. Die digitalen Dienste bie- weile Instagram und WhatsApp aufgekauft und sich den ten in der Regel die Möglichkeit, die Sichtbarkeit der In- Datenaustausch mit den Tochterunternehmen in den halte und Informationen für andere einzuschränken. Um AGBs von allen Nutzern einräumen lassen. die Privatsphäre innerhalb der einzelnen Sozialen Netz- werke zu schützen und entsprechende Vorkehrungen ● Machen Sie Ihren Kindern deutlich: Sicherheitsvorkehr- zu treffen, bietet die EU-Initiative Klicksafe (www.klick- ungen müssen bei allen Plattformen getroffen werden safe.de) detaillierte Anleitungen und Empfehlungen. und ggf. für jedes einzelne Gerät, mit dem man das In- ternet nutzt. ● Die Einstellungen der Privatsphäre zu regeln, beginnt bereits mit dem Anlegen eines Profils. Hier sollten keine ● Schaffen Sie ein Bewusstsein dafür, dass nicht alle Fo- Kontaktdaten wie Adressen, Telefonnummern oder wei- tos beliebig genutzt, online gestellt oder geteilt werden terführende Links auf private Informationen angegeben dürfen. Haben Sie das Foto nicht selbst gemacht und werden. Es ist wichtig, sich im Vorfeld zu überlegen, wie die Nutzungsrechte nicht erfragt, verstößt das Veröf- man von anderen gesehen werden möchte. Dürfen alle fentlichen gegen das Urheberrechtsgesetz. Sind wei- alles wissen? Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die- tere Personen abgebildet, deren Einverständnis für die se Fragen und gehen Sie gemeinsam die Privatsphäre- Veröffentlichung nicht eingeholt wurde, widerspricht das Einstellungen durch. Bei Facebook beispielsweise kön- dem Persönlichkeitsrecht. Darüber hinaus gilt für per- nen Sie Ihre Freunde in Listen organisieren, bei denen sönliche Bilder: Mit einem Foto, das man als Jugend- Sie festlegen mit welchen Freunden Sie mehr und mit licher postet, kann man theoretisch ein ganzes Leben welchen Sie weniger Informationen teilen möchten. lang konfrontiert werden, denn das Internet vergisst nichts. ● Bevor ein Beitrag, ein Bild oder ein selbstgedrehtes Vi- deo in einem Sozialen Netzwerk gepostet wird, gilt stets ● Zeigen Sie Ihren Kindern Alternativen: So bietet z.B. der der Grundsatz: „Denk nach, bevor du etwas postest!“ Nachrichten-Messenger „Threema“ die gleichen Mög- Dabei sollte nicht nur der Inhalt selbst überdacht wer- lichkeiten, wie WhatsApp. Jedoch wird hier die Kom- den, sondern auch die Konsequenzen, die ein solcher munikation durch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung Post ggf. für sich und andere mit sich bringen kann. gesichert, sodass nur die Chatpartner die Nachrichten entschlüsselt erhalten und kein Dritter mitlesen kann. ● Machen Sie Ihren Kindern bewusst, dass es wichtig ist, alle Sozialen Netzwerke als ein Ganzes zu betrachten. ● Viele Soziale Netzwerke setzen ein Mindestalter vo- Nutzt Ihr Kind beispielsweise die Angebote Facebook, raus. So ist eine Anmeldung bei Facebook ab 13 und WhatsApp und Instagram, so laufen alle Daten, die bei bei WhatsApp laut AGB erst ab 16 Jahren erlaubt. 14
KOMMUNIKATION Soziale Netzwerke NÜTZLICHE LINKS ZAHLEN & FAKTEN ● www.lmz-bw.de/soziale-netzwerke • Weltweit nutzen 900 Millionen Menschen aktiv den Whats- Auf dem Portal des Landesmedienzentrums Baden- App-Messenger, 700 Millionen Menschen den Facebook Württemberg zur Medienbildung finden Sie zu allen Messenger und 400 Millionen Menschen Instagram. Themen dieses Ratgebers umfangreiche Links und Ma- (Quelle: www.allfacebook.de und www.statista.com) terialien. Die Informationen werden regelmäßig auf ihre Aktualität hin überprüft und ergänzt. facebook nutzen ● www.klicksafe.de Die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz bietet um- 1,55 mrd. Menschen fangreiches Informationsmaterial und Broschüren zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit So- zialen Netzwerken an. Dabei werden die Plattformen für den Computer und als mobile Version für das Smart- phone gleichermaßen beleuchtet. ● www.facebook.de 1 mrd. Menschen loggt sich täglich ein. Auf Facebook haben auch Nicht-Mitglieder die Mög- lichkeit, den Hilfebereich sowie die Nutzungsbedin- gungen zu lesen. Diese befinden sich ganz unten auf der Website. ● www.watchyourweb.de Jugendliche finden auf dieser Seite unter anderem Ant- ● www.internet-abc.de worten auf die Frage nach einer sicheren Nutzung von Die Internetseite des Internet-ABC ist sowohl für Kinder sozialen Netzwerken. als auch für Erwachsene interessant, denn so bietet sie nicht nur ein Lernmodul zum Thema „Soziale Netz- ● www.handysektor.de werke“ an, um die Heranwachsenden spielerisch mit Die Internetseite unterstützt Jugendliche im kompe- dem Umgang solcher Plattformen vertraut zu machen, tenten Umgang mit mobilen Medien. Dabei greift sie sondern stellt auf der Erwachsenenseite detailliertes ebenfalls weiterführende Themen wie Cybermobbing, Informationsmaterial zu gleichnamigem Thema bereit Datenschutz und versteckte Kosten auf. (In den Sprachen Deutsch und Türkisch erhältlich!). 15
KOMMUNIKATION Chats & Messenger CHATS & MESSENGER in den Sozialen Netzwerken auch eigenständige Mes- senger-Dienste für die mobilen Endgeräte („Mobile Mes- senger“), die schrittweise das Versenden von SMS in Ver- gessenheit geraten lassen. Dabei erfreut sich der Nach- richten-Dienst „WhatsApp“, vor allem durch die einfache und komfortable Handhabung, in den letzten Jahren einer wachsenden Beliebtheit. 900 Millionen Menschen nutzen den Messenger weltweit – Tendenz steigend (vgl. statista. com). WhatsApp stellt die technische Plattform für den Austausch von Text-, Bild-, Sprach- und Videonachrich- ten zur Verfügung. Gleichzeitig kann man nicht nur mit einer Person, sondern auch mit mehreren Teilnehmern in Gruppen chatten. Dennoch sollte die App mit Vorsicht genossen werden, denn so wird mit dem Installieren die Zustimmung dafür gegeben, dass das vollständige Ad- Mit Chats (aus dem Englischen chatten = plaudern) kön- ressbuch des Smartphones unverschlüsselt an einen nen Jugendliche über Wohnort- und Ländergrenzen hin- amerikanischen Server von WhatsApp Inc. weitergeleitet weg Kontakte knüpfen und pflegen, mit Gleichaltrigen wird. Besonders problematisch ist dabei die Tatsache, oder Gleichgesinnten im elternfreien Raum kommunizie- dass es nicht nur um die eigenen Daten geht, sondern ren, sich schnell fürs Kino verabreden, die Hausaufgaben auch um andere Kontakte aus dem Adressbuch, die den austauschen oder in der Anonymität ihre Identität austes- Mobile Messenger möglicherweise nicht einmal nutzen. ten. Beim Chatten handelt es sich also kurz gesagt um das Kommunizieren vieler Menschen, wobei über das In- Eine noch relativ unbekannte, deutsche Messenger-App- ternet Textnachrichten in Echtzeit für die anderen Teilneh- Alternative ist „Hoccer“, die mit absoluter Anonymität, ei- mer sichtbar gemacht werden. ner verschlüsselten Nachrichtenübermittlung und keiner Daten-, Nachrichten- oder Adressbuchspeicherung wirbt. Mit den immer vielfältigeren und interaktiven Möglichkei- Eine Besonderheit der App ist die Möglichkeit, sich alle ten eines Smartphones hat sich auch der Chat-Gedanke aktiven Nutzer in der unmittelbaren Umgebung oder auch weiterentwickelt. So existieren seit einiger Zeit bereits weltweit anzeigen zu lassen, darüber mit fremden Men- neben den klassischen Chat-Räumen im Internet oder schen in Kontakt zu kommen und neue Bekanntschaften 16
KOMMUNIKATION Chats & Messenger zu schließen. Während das „Sich austesten“ in einer gro- Vielfach werden Chats auf Plattformen oder mit Apps ßen Chat-Community für viele Jugendliche sicherlich in- auch als Kontaktbörsen genutzt. Dieser Trend wird da- teressant ist, sollten Sie dennoch dafür sorgen, Ihr Kind bei ebenfalls in speziell zum Kennenlernen entwickelten über Risiken im Umgang mit fremden Personen aufzu- Apps, wie beispielsweise Tinder, aufgegriffen und kom- klären: Auf einigen Plattformen, darunter teilweise auch merziell vermarktet. Doch sollte man gerade bei solchen bei Hoccer, chatten viele nicht unter ihrem richtigen Na- Diensten darauf achten, welche Fotos oder Informationen men, sondern mit einem Pseudonym. Daher gibt es keine man von sich preisgibt und wie man sich anderen gegen- Sicherheit dafür, dass die Person, mit der man online Kon- über verhält. takt aufnimmt, auch die ist, für die sie sich ausgibt. In der virtuellen Kommunikation fallen außerdem schneller die In jedem Fall sollten Sie und Ihre Kinder die verschiede- Schranken für Beleidigungen und Beschimpfungen und nen Chatmöglichkeiten vergleichen und abwägen, denn auch die Schwelle für den Versand von gewalthaltigen gerade im Bereich des Datenschutzes hat die Mehrheit oder pornografischen Inhalten sinkt. der angebotenen Messenger-Apps noch Nachholbedarf. Im Bereich Jugendschutz, Urheberrecht, Privatsphäre und im Hinblick auf Cybermobbing gibt es bei der Nutzung eines Mobile Messengers ebenfalls einige Dinge zu be- rücksichtigen (Infos siehe „Tipps für Eltern“, S.18). Statt eines kompletten Verbots ist es wichtig, Kinder und Jugendliche für die selbstbestimmte und kritische Nutzung von solchen Chats und Messengern zu sensibilisieren. Denn wer die Gefahren kennt, kann sich auch davor schüt- zen. In Chats tauschen sich viele über ihren Alltag aus. Das macht auch Kindern und Jugendlichen Spaß. 17
KOMMUNIKATION Chats & Messenger TIPPS FÜR ELTERN ● Begegnen Sie den Interessen Ihres Kindes offen. Mes- Chatten mit Fremden persönliche Daten wie der Name, senger und Chats bieten viele Vorteile bei der Kom- die Schule oder die Adresse, Fotos und Videos (Web- munikation mit anderen und machen natürlich Spaß. cam), Telefon- und Handynummer sowie private E-Mail- Wenn Ihr Kind versteht, worauf es achten muss, tau- Adresse absolut tabu sind. chen mögliche Probleme erst gar nicht auf oder können minimiert werden. ● Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es sich bei Fremd- kontakten nie sicher sein kann, wer sich hinter dem ● Begleiten Sie Ihr Kind bei seinen ersten Chat-Erfah- Nickname verbirgt. Deshalb sollten sich Kinder und Ju- rungen, wählen Sie gemeinsam passende Angebote gendliche niemals zu realen Treffen mit Chatpartnern aus und vereinbaren Sie Chat-Regeln (oder ggf. Zeiten verabreden, die sie nicht aus dem wirklichen Leben für den Aufenthalt in Chats). Gerade für jüngere Kinder kennen. existieren spezielle Kinder-Chats (zum Beispiel www. seitenstark.de), bei denen alle Nachrichten, bevor sie ● Testen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind alternative Mes- online gehen, zuvor von einem Moderator geprüft wer- senger, wie beispielsweise „Threema“ oder „Hoccer“. den. Diese Anbieter zeichnen sich, laut Stiftung Warentest (2014), durch besseren Datenschutz aus. ● Einen kindgerechten Chat-Raum erkennen Sie an sei- ner altersgerechten und übersichtlichen Gestaltung, der ● Sollte Ihr Kind doch einmal unangenehme Erfahrungen einfachen Bedienung, der pädagogischen Begleitung, in einem Chat machen, bewahren Sie Ruhe. Dokumen- der Abwesenheit von Werbung, der Möglichkeit, Ver- tieren Sie die Belästigungen mit Hilfe von Screenshots, stöße zu melden und der Tatsache, dass keine bzw. notieren Sie auch Datum und Uhrzeit des Vorfalls. Mel- wenige persönlichen Daten angegeben werden müs- den Sie den Vorfall dem Chatbetreiber, denn dieser ist sen. gesetzlich verpflichtet, auffällige Nutzer aus dem Chat auszuschließen. In wirklich schweren Fällen, beispiels- ● Informieren Sie sich über die Angebote, die Ihre Kinder weise bei sexueller Belästigung, erstatten Sie Anzeige nutzen, sprechen Sie mit ihnen über die Risiken und bei der Polizei. sensibilisieren Sie sie für einen kritischen Umgang. In dem Modul „WhatsApp“ auf www.klicksafe.de finden Sie alle notwendigen Informationen zu Chancen, Risi- ken und Schutzmaßnahmen. ● Grundsätzlich gilt: Je weniger Privates über Ihr Kind im Netz steht, umso sicherer ist es unterwegs. Das gilt auch für Fotos. Erklären Sie Ihrem Kind, dass beim 18
KOMMUNIKATION Chats & Messenger NÜTZLICHE LINKS ZAHLEN & FAKTEN 91% ●w ww.lmz-bw.de/soziale-netzwerke der Jugendlichen zwischen zwölf und Auf dem Portal des Landesmedienzentrums Baden- 19 Jahren bezeichnen Instant Mes- Württemberg zur Medienbildung finden Sie zu allen senger wie WhatsApp, als wichtigste Themen dieses Ratgebers umfangreiche Links und Ma- App auf ihrem Smartphone. Darauf terialien. Die Informationen werden regelmäßig auf ihre folgen Soziale Netzwerke und Communities mit 37 Prozent. Aktualität hin überprüft und ergänzt. (Quelle: JIM-Studie 2015, www.mpfs.de) ● www.chatten-ohne-risiko.net • Die Datensicherheit der Zwölf- bis 19-Jährigen innerhalb Diese Seite bietet Jugendlichen und Erwachsenen hilf- der (wichtigsten) Community (Marktführer: Facebook und reiche Informationen rund um Online-Kommunikation. WhatsApp) wird von den Jugendlichen ambivalent ein- Die Seite gibt einen Überblick über das Thema und geschätzt. So fühlen sich 47 Prozent sehr sicher oder si- zahlreiche Tipps für Eltern. Die gleichnamige Chat-Bro- cher, 52 Prozent fühlen sich weniger oder gar nicht sicher. schüre wurde von jugendschutz.net erstellt. Sie infor- Vor allem die jüngsten und unerfahrensten Nutzer vertrau- miert umfassend über die Faszination Chatten, die Ri- en ihrer Community sehr viel häufiger als die Älteren. siken und die Schutzmöglichkeiten. In einem Chat-Atlas (Quelle: JIM-Studie 2015, www.mpfs.de) werden verschiedene Kommunikationsangebote be- wertet. ● www.klicksafe.de Die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz bietet In- formationsmaterial und Broschüren zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und digitalen Medien. ● www.schau-hin.info ● www.bsi-fuer-buerger.de Die Initiative „Schau hin!“ gibt Eltern zahlreiche alltags- Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstech- taugliche Tipps und Empfehlungen, um ihre Kinder im nik gibt Tipps für eine sichere Kommunikation im Netz Umgang mit Chats und Mobilfunkgeräten zu stärken. und informiert über mögliche Gefahren. ● www.internet-abc.de ● www.mpfs.de Das Internet-ABC bietet ein kindgerecht gestaltetes Der Medienpädagogische Forschungsverbund Süd- und informatives Modul zu Chats und Instant Messa- west (mpfs) veröffentlicht regelmäßig Studien zur Me- ging für Kinder an, mit denen sie spielerisch die Grund- diennutzung von Kindern (KIM-Studie) und Jugendli- lagen für einen selbstbestimmten Umgang erwerben chen (JIM-Studie). können. 19
KOMMUNIKATION Smartphones & Apps SMARTPHONES & APPS Das Smartphone ist für viele Jugendliche ein Statussym- bol, dem eine hohe emotionale Bedeutung zukommt, da es immer und überall die Kommunikation mit der Clique ermöglicht. Neben den Messenger-Diensten (z.B. Whats- App) und Communities (z.B. Facebook, Instagram) zum Austausch untereinander, spielen auch Musik-, Video- und Spiele-Apps eine wichtige Rolle im medialen Alltag der Jugendlichen. Eine App (Abkürzung für den engli- schen Begriff „Application“) ist ein Programm, das auf Smartphones und Tablets ausgeführt wird. Bekannte Bei- spiele sind dabei die bereits vorinstallierte Wecker- oder die Kalender-App. Apps können je nach Angebot kosten- frei oder kostenpflichtig in den entsprechenden Stores heruntergeladen werden. Doch Vorsicht, denn nicht alle Apps die dort angeboten werden, sind auch qualitativ hochwertig. Viele Apps greifen, nachdem sie auf dem Smartphone installiert wurden, auf gespeicherte Daten und Programm- inhalte zu (z.B. Kontaktdaten, Kalendereinträge, Nach- „Aber alle haben ein Smartphone!“ ist ein häufig formu- richten). Teilweise erfolgt dieser Zugriff sogar ohne die lierter Satz, den Eltern im Gespräch mit ihren Kindern hö- ausdrückliche Einwilligung des Nutzers. Solche persön- ren. Und tatsächlich scheint ein Smartphone bei Heran- lichen Daten sind für die Anbieter meist sehr lukrativ, denn wachsenden heute wie selbstverständlich dazu zu gehö- sie bieten Einblicke in das Nutzerverhalten im Umgang ren. Nach wie vor gilt das jedoch eher für die etwas Älte- mit der entsprechenden App („App-Tracking“), können zu ren, denn während bei den Sechs- bis 13-Jährigen 25% Werbezwecken (siehe auch Thema „Werbung“) genutzt ein eigenes Smartphone besitzen, sind es bei den 13- oder an Dritte weiterverkauft werden. Leider kommt es bis 19-Jährigen bereits 88 Prozent (vgl. KIM-Studie 2014 auch immer wieder vor, dass Apps heruntergeladen wer- und JIM-Studie 2015). den, die in Wirklichkeit Schadprogramme sind, um Daten 20
KOMMUNIKATION Smartphones & Apps auf dem Smartphone auszuspionieren. Um sich und Ihre App im Falle der Installation einräumen. Um Datenkraken, Kinder vor solchen Schadprogrammen und spionieren- wie WhatsApp zu umgehen, bietet sich die Suche nach den Apps zu schützen, sollten Sie zunächst kritisch ge- alternativen Apps an. Die Internetseiten www.checkyour- genüber den angebotenen Apps sein. Prüfen Sie, ob Sie app.de und www.handysektor.de sind hierfür gute Anlauf- oder Ihr Kind die App wirklich brauchen, welche Berech- stellen. tigungen die App von Ihnen/Ihrem Kind verlangt, ob es alternative Apps mit weniger Datenhunger gibt. Nehmen Immer mehr werden Smartphones und Tablets auch zum Sie sich auch die Zeit, gemeinsam mit Ihren Kindern vor abendlichen Vorlesen in der Familie genutzt, denn mit der dem Herunterladen einer App die Allgemeinen Geschäfts- wachsenden Zahl an publizierten Kinderbuch-Apps er- bedingungen (AGB) zu lesen. In den meisten Fällen sind öffnen sich ganz neue, bunte und interaktive Möglichkei- dort bereits die Berechtigungen aufgelistet, die sie der ten. So können die Jüngsten nicht nur erste Begegnun- gen mit den digitalen Medien erleben, sondern sich gleich- zeitig kreativ der Literatur annähern, dabei kleine Rätsel lösen oder die Geschichte sogar selbstständig nachver- tonen und aufnehmen (vgl. Stiftung Lesen). Das macht nicht nur Spaß und regt die Fantasie an, sondern fördert auch die Lese- und Zuhörkompetenz. Smartphones und Tablet sind mobile Alleskönner. Hier sollten Eltern ein Modell mit umfangreichen Sicherheits- einstellungen wählen, wenn es später auch vom eigenen Kind genutzt werden soll. 21
KOMMUNIKATION Smartphones & Apps TIPPS FÜR ELTERN ● Erkennen Sie an, dass das Smartphone im Alltag von Download erteilen Sie vielen Apps die Erlaubnis, per- Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle spielt. sönliche Daten (z.B. Adressbuch oder Standort) an den Lassen Sie sich von Ihrem Kind erklären, was es fas- Anbieter zu übermitteln. Viele kostenlose Spiele-Apps zinierend daran findet und welche Funktionen es be- sind nicht wirklich kostenlos, da sie im Spiel zum Kauf nutzt. Interesse ist die Basis für ein Gespräch über die von Gegenständen oder Lebensenergie mit echtem Vor- und Nachteile. Auch falls es zu Problemen kommt, Geld auffordern („In-App-Käufe“). Die Kosten erschei- ist ein Verbot keine dauerhafte Lösung, versuchen Sie nen zunächst niedrig, summieren sich aber schnell. Die- andere Regelungen zu finden. se In-App-Käufe können auf dem Smartphone deakti- viert oder durch ein Passwort gesperrt werden. ● Die technische Entwicklung von Smartphones ist ra- sant. Eltern fühlen sich hier schnell abgehängt und ste- ● Wurden die Apps bereits installiert, kann man sie im hen vor der Herausforderung, mit der neuen Technik Nachhinein z. B. mit dem „AppBrain Ad Detector“ auf mitzuhalten und den Medienumgang ihrer Kinder rich- ihren Umgang mit den eigenen Daten überprüfen. tig einzuschätzen. Um einen allgemeinen Überblick zu erhalten und aktuell zu bleiben, lohnt sich ein regelmä- ● Für das Herunterladen von E-Mails, Videos oder Apps ßiger Blick auf die Internetseite von www.handysektor. ist eine Internetverbindung notwendig, die meist kosten- de oder von www.klicksafe.de. Beide informieren über pflichtig ist. Tipp: Nutzen Sie Ihr WLAN zu Hause, wenn Chancen, Risiken und aktuelle Trends rund um Smart- Sie größere Datenmengen aus dem Netz laden wollen. phones und Apps. ● Manche Smartphones werden standardmäßig mit akti- ● Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Regeln auf. Die- vierter Bluetooth-Funktion ausgeliefert, sodass die Da- se sollten zu Ihrem Kind passen, denn Pauschalant- ten auf dem Mobilfunkgerät für jeden in der Umgebung worten helfen dabei meist wenig. einsehbar sind. Achten Sie entsprechend darauf, die Bluetooth-Einstellungen nach dem Kauf ebenso wie ● Für Smartphone-Neulinge ist der Einstieg mit einer Pre- nach Software-Updates zu überprüfen und gegebenen- paidkarte ausreichend. Sie behalten so den Überblick falls auszustellen. über die tatsächlichen Kosten und Kinder laufen nicht Gefahr, ihr Taschengeldbudget zu sprengen. Legen Sie ● Mit der Handy-Fotofunktion können Bilder mit GPS-Da- mit Ihrem Kind von Anfang an fest, wer für die Handy- ten (geografischen Koordinaten) verknüpft werden. Das kosten aufkommt, und was passiert, wenn die Rech- so genannte Geotagging können Sie deaktivieren bzw. nung doch einmal höher ausfällt. die ortsbezogenen Daten später löschen. Ein positiver Einsatz von GPS-Daten ist das Geocaching: Die digi- ● Bei Smartphones ist die Verlockung groß, alle Funk- tale Schnitzeljagd bringt die ganze Familie mit dem tionen und Apps zu nutzen. Doch Vorsicht: Mit dem Handy in Bewegung und macht Spaß. 22
KOMMUNIKATION Smartphones & Apps NÜTZLICHE LINKS ZAHLEN & FAKTEN ●w ww.lmz-bw.de/soziale-netzwerke 92% der Jugendlichen zwischen zwölf und Auf dem Portal des Landesmedienzentrums Baden- 19 Jahren sind mit einem Smartphone Württemberg zur Medienbildung finden Sie zu allen ausgestattet. 57% Themen dieses Ratgebers umfangreiche Links und Ma- Bei den Zehn- bis terialien. Die Informationen werden regelmäßig auf ihre Elfjährigen sind es Aktualität hin überprüft und ergänzt. Für 44% ● www.klicksafe.de der Zehn- bis Elfjährigen bildet das Die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz bietet In- Smartphone den wichtigsten Zugang formationsmaterial und Broschüren zur Förderung der zum Internet. (Quelle: www.bitkom. Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und org) digitalen Medien. • Unabhängig davon, ob die Apps kostenpflichtig sind oder ● www.mpfs.de nicht, werden von den Zwölf- bis 19-Jährigen mit deutli- Der Medienpädagogische Forschungsverbund Süd- chem Abstand die Angebote von Instant Messengern (91%) west (mpfs) veröffentlicht regelmäßig Studien zur Medi- wie bspw. WhatsApp als eine der drei wichtigsten Apps be- ennutzung von Kindern (KIM-Studie) und Jugendlichen zeichnet. 37 Prozent nennen soziale Netzwerke und Com- (JIM-Studie). munities, 34 Prozent zählen Bilderdienste und Kamera- Apps zu ihren Favoriten. Videoportale (23 %) sind bei ● www.handysektor.de einem Viertel beliebt, 15 Prozent zählen Spiele-Apps zu Die Internetseite informiert über die sichere Nutzung ihren beliebtesten Angeboten und für zwölf Prozent sind es von mobilen Netzen, zum Beispiel WLAN, Mobiltelefon, Musik-Apps. (Quelle: JIM-Studie 2015, www.mpfs.de) Notebook, Spielkonsole und Bluetooth. ● www.geocaching.de ● www.klick-tipps.net/kinderapps Die Seite bietet Informationen zur Frage, wie eine di- In Unterstützung mit der Stiftung Lesen stellt klick-tipps. gitale Schnitzeljagd abläuft, welche Voraussetzungen net regelmäßig neue kindgerechte Apps, die derzeit er- notwendig sind und welche Dinge man beachten sollte. hältlich sind. Dabei können die Ergebnisse nach unter- schiedlichen Altersklassen sortiert werden. ● www.checkyourapp.de Auf der Seite von „Check your app“ kann nach geprüf- ● www.stiftunglesen.de ten Apps und deren Prüfungsergebnissen gesucht wer- Die Stiftung bietet einen guten Einblick rund um das den. Ebenfalls werden bei den einzelnen Ergebnissen Thema „Digitales Vorlesen“ und stellt eine Überblicks- zusätzliche Empfehlungen gegeben. liste zu wertvollen Kinderbuch-Apps zur Verfügung. 23
KOMMUNIKATION YouTube YOUTUBE Die Online-Videoplattform YouTube (dt. „du sendest“) hat sich in den letzten Jahren zum führenden Unterhaltungs- und Kommunikationsmedium der Jugendlichen im Inter- net entwickelt. Denn dort finden die Heranwachsenden nicht nur Unterhaltung, Information (z.B. HowTos/ Tuto- rials) oder Musik wann und wo immer sie wollen, sondern sie können auch sozial interagieren. Es wird kommen- tiert, bewertet, abonniert und mit Freunden geteilt. Und natürlich können alle, die Lust und etwas zu sagen oder zu präsentieren haben, ihre eigenen Videos auf dem Vi- deoportal hochladen und diese mit anderen teilen. Wäh- rend 2007 noch etwa 8 Stunden Videomaterial pro Minute auf YouTube hochgeladen wurde, hat sich dieser Wert mittlerweile vervielfacht und liegt heute bei ca. 300 Stun- den pro Minute. Gleichzeitig werden pro Tag ungefähr vier Milliarden Videos aufgerufen – Zahlen, die zeigen, dass YouTube ein fester Bestandteil der Lebenswelt Jugend- licher geworden ist. YouTube hat seit seiner Gründung 2005 eine rasante Ent- wicklung hin zur Professionalisierung, Kommerzialisierung und Inszenierung durchlaufen. Mit der Einführung eines „Partnerprogramms“ 2007 bestand von nun an die Mög- lichkeit, mit den Videos Geld zu verdienen. Dies geschieht beispielsweise über Werbeeinblendungen vor, innerhalb oder nach dem Video oder über Product Placement bzw. Produktempfehlungen, wobei YouTuber die Produkte in ihren Beiträgen vorstellen und weiterempfehlen. 24
KOMMUNIKATION YouTube Während der derzeit bekannteste deutsche YouTuber einzelnen Beiträge nicht nur bewertet, sondern deren In- Gronkh (Stand Februar 2016) etwa 3,97 Millionen Abon- halte auch diskutiert. Zudem wird über persönliche Pro- nent(inn)en mit dem Austesten und unterhaltsamen Kom- bleme gesprochen. Dieser Austausch ist wichtig, ebenso mentieren neuster Computerspiele in seinen Bann zieht die Nutzung der Plattform zugunsten von Informationen („Let’s Play“), erzählt Bianca Heinicke alias „Bibis Beau- beispielsweise für schulische Angelegenheiten oder zur ty Palace“ von den neusten Kosmetik- und Stylingtipps, Wissenserweiterung. YouTube spricht Jugendliche an und die etwa 2,5 Millionen, vor allem weibliche, Abonnenten bietet daher die Chance, die junge Generation über die- begeistern. sen Kanal zu erreichen (jüngstes Beispiel: Interview von YouTuber LeFloid mit Bundeskanzlerin Angela Merkel YouTuber werden zu Vorbildern und sind für ihre Fans – Politische Partizipation). Dennoch sollten sich die Nutzer „Stars zum Anfassen“. Denn anders als bei den Fernseh- einen kritischen und reflektierten Blick für die Inhalte und oder Popstars, vermittelt die Kommentarfunktion von You- die Hintergründe der Videos aneignen, um zu verstehen, Tube, ebenso wie die Interaktionsmöglichkeiten in ande- dass dort häufig mit unrealistischen Rollenbildern, Insze- ren sozialen Netzwerken, eine bislang ungekannte Nähe nierungen und Körperidealen gearbeitet wird und nicht zwischen den Fans und ihren Vorbildern. So werden die immer der Inhalt, sondern oft auch nur die (kreativ ver- packte) Vermarktung eines Produkts im Vordergrund steht. YouTube ist bei den Jugendlichen sehr beliebt, denn dort können Sie sich über ihre Stars und Lieblingsprodukte informieren, aber auch selbst Filme online stellen. 25
KOMMUNIKATION YouTube TIPPS FÜR ELTERN ● Signalisieren Sie Interesse für die medialen Lebens- ● Sollten eigene Videos hochgeladen werden, achten welten Ihrer Kinder und lassen Sie sich die Videoplatt- Sie darauf, mit wem die Beiträge geteilt werden. Am form YouTube und die Lieblingsstars von ihnen zeigen. sichersten ist es, die Einstellung auf „Privat“ oder „Nicht Nehmen Sie das Gesehene als Gesprächsanlass und gelistet“ zu stellen und nur ausgewählten Personen den versuchen Sie herauszufinden, warum sich die Kinder Link zukommen zu lassen. Sollte die Variante „Öffent- so sehr dafür interessieren. lich“ gewählt werden, ist die Deaktivierung der Kom- mentarfunktion oder die Veröffentlichung von Kommen- ● Reden Sie mit Ihren Kindern über Selbstinszenierungen taren nach Prüfung zu empfehlen, um Beleidigungen und die Kommerzialisierung, die viele Beiträge auf You- zu verhindern. Weisen Sie Ihre Kinder darauf hin, dass Tube beeinflussen. Nicht alles, was man in den Bei- sie für eigene Videos keine urheberrechtlich geschützten trägen sieht, ist auch tatsächlich so; es sollte entspre- Inhalte Dritter (Musiker etc.) verwenden und publizieren chend Heranwachsende nicht dazu veranlassen, sich dürfen. Viele Künstler lassen beispielsweise Anwalts- selbst unreflektiert im Internet inszenieren zu wollen. büros explizit nach Urheberrechtsverstößen z.B. auf (Ein Beispiel für häufig unüberlegte Selbstinszenierung Youtube recherchieren und verklagen dann die Nutzer. ist die Live-Stream-Plattform „YouNow“, bei der die Nutzer live und unmittelbar Beiträge per Smartphone ● Sollten Sie auf nicht jugendfreie Videos bei YouTube oder Webcam im Internet senden können.) stoßen, melden Sie diese (direkt über YouTube oder über externe Institutionen wie www.jugendschutz.net ). ● Nicht alles, was auf Youtube hochgeladen wird, ist für Kinder und Jugendliche geeignet. Stellen Sie entspre- ● Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Urheber- und chend sicher, dass ein Jugendschutzfilter installiert bzw. Persönlichkeitsrechte (siehe auch Kapitel „Datenschutz der Google-SafeSearch-Filter aktiviert ist, um gewalt- und Rechte“). Denn nicht alles, was man gefilmt oder haltige oder freizügige Videos zu unterbinden. Für in seinen YouTube-Beitrag eingebaut hat, darf man jüngere Kinder greifen Sie am besten auf alternative auch tatsächlich unter seinem Namen veröffentlichen. und kindgerechte Videoportale (wie zum Beispiel www. juki.de ) zurück. Auch für Jugendliche gibt es alternative Videoplattformen, wie www.myvideo.de oder www. clipfish.de. Das sind deutsche Angebote, die daher strengeren deutschen Mediengesetzen unterliegen. 26
KOMMUNIKATION YouTube NÜTZLICHE LINKS ZAHLEN & FAKTEN ● www.lmz-bw.de/soziale-netzwerke • In den letzten zehn Jahren konnte sich YouTube neben Auf dem Portal des Landesmedienzentrums Baden- vielen anderen Plattformen durchsetzen und hält in Württemberg zur Medienbildung finden Sie zu allen Deutschland mit 58,3% des Marktanteils der Unique Themen dieses Ratgebers umfangreiche Links und Ma- User einen hohen Abstand zu ihren Konkurrenten wie terialien. Die Informationen werden regelmäßig auf ihre beispielsweise MyVideo mit 11% oder Vimeo mit nur Aktualität hin überprüft und ergänzt. 3,4% des Marktanteiles. (Quelle: www.statista.com - 2015) 61% ● www.klicksafe.de der zwölf bis 19-jährigen Internet- Klicksafe bietet unter dem Titel „YouTube – Faszination, nutzer nennen YouTube als Lieb- Kommerz und Selbstdarstellung“ ein ganzes Kapitel lingsbeschäftigung im Internet. Die mit detaillierten und weiterführenden Informationen Frage wurde offen gestellt und rund um das Phänomen „YouTube“. drei Nennungen waren möglich. Mit weitem Abstand fol- gen Facebook (36%) und der Messengerdienst Whats- ● www.schau-hin.info App (29 %) Die Initiative „SCHAU HIN!“ gibt Eltern zahlreiche all- tagstaugliche Tipps und Empfehlungen, um ihre Kinder im Umgang mit Medien, wie z.B. mit dem Videoportal „YouTube“, zu stärken. (Quelle: JIM-Studie 2015, www.mpfs.de) ● www.juki.de juki ist eine pädagogisch betreute Videoplattform für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Hier können Kinder altersgerechte Videos ansehen und natürlich auch ei- gene Beiträge hochladen. ● www.servicebureau.de/medienpaedagogik/youtube ● www.mpfs.de Das Servicebureau stellt eine Playlist zur Verfügung, Der Medienpädagogische Forschungsverbund Süd- mit der YouTube aus verschiedenen Perspektiven ken- west (mpfs) veröffentlicht regelmäßig Studien zur Me- nengelernt werden kann. Eltern erhalten so eine ge- diennutzung von Kindern (KIM-Studie) und Jugend- führte Tour durch die Kultur ihrer Kinder. lichen (JIM-Studie). Gerade letztere bietet dabei detail- lierte Einblicke in das Nutzungsverhalten der Heran- ● www.myvideo.de und www.clipfish.de wachsenden von Youtube im Vergleich zu anderen On- Myvideo und Clipfish sind deutsche Videoplattformen line-Angeboten und Apps. Sicherheit mobil – ein Rat- und unterliegen daher strengeren, deutschen Medien- geber für Eltern“. gesetzen als beispielsweise YouTube. 27
KOMMUNIKATION Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr DATENSCHUTZ & RECHTE Big Data & Privatsphäre Online-Geschäfte und Abofallen Runterladen, tauschen, nutzen 29
DATENSCHUTZ & RECHTE Big Data & Privatsphäre BIG DATA & PRIVATSPHÄRE Seit einiger Zeit sind Daten sehr viel mehr als nur binäre Informationen. Inzwischen werden auch Standorte, Likes, Meinungen, Online-Wunschzettel und Einkaufslisten, das soziale Umfeld wie Familie und Freunde, der Beziehungs- status, Stimmungen oder politische Einschätzungen, ei- gene Fotos und Videos und vieles mehr zu auswertbaren Daten. Hinzu kommen Verbindungsdaten des Smartpho- nes samt gespeicherten Kontakten, Web-Protokolle aus einem Browser oder einer App, finanzielle Transaktionen, Sensordaten aus dem Auto, von Kleidungsstücken oder dem „intelligenten“ Kühlschrank und Gesundheitsdaten von Fitness-Apps oder Armbändern, die zum Beispiel den Blutdruck, die Herzfrequenz, die Körpertemperatur etc. überwachen. Wir alle tragen zu einem steten Datenstrom bei. Denn es sammeln nicht nur Geheimdienste Daten in großem Stil, sondern auch Telekommunikations-Unternehmen und Be- hörden wie das Finanzamt, aber eben auch Firmen wie Google, Hersteller von Fernsehgeräten und Autos, Kre- ditkarten-Anbieter, Versicherungen und Banken, Com- puterspiele-Hersteller Online-Versandhäuser, und viele Dienstleistungsunternehmen. Die digitalen Datenspuren, die wir hinterlassen, werden so vernetzt, zusammengefasst und ausgewertet, dass ein detailliertes Profil einer Person entsteht, das Einordnung und Bewertung und vor allem Prognosen für künftiges Verhalten erlaubt. Im Zeitalter von Big Data sprechen wir von kaum vorstellbaren Datenmengen, die vielfach in Zet- tabyte bemessen werden. Fachleute gehen davon aus, 30
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