Pro Christliches Medienmagazin 5/2005
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Geschenketipps für Pro-Leser Stephan Volke Wie ein Fest vom Himmel Francine Rivers Ein Weihnachtsbuch Der geheimnisvolle Schuhkarton Jahrzehntelanger Kommerziali- Mit Illustrationen von Linda Graves sierung und Verkitschung zum An einem bewölkten Herbsttag tritt der Trotz ist Weihnachten immer noch kleine Timmy O´Neil ins Leben von Mary ein ganz besonderes Fest. Jedes und David Holmes. Seine neuen Eltern Jahr neu vermag es Menschen zu wundern sich bald über den Schuhkarton, berühren – wie ein Fest vom Him- den Timmy überall mitnimmt, in den er mel eben. aber niemanden schauen lässt. Was hat es Bild-Text-Band, 40 Seiten, davon 18 mit dieser geheimnisvollen Schachtel auf Farbbildseiten, gebunden, 17,5 x 16 sich? cm, € 7.95 Ein wundervolles Weihnachtbuch für Best.-Nr. 05 705 Kinder – liebevoll illustriert und mit geistlichem Tiefgang. 32 Seiten, gebunden, ISBN 3-501-05705-9 € 9.95 Best.-Nr. 06 120 ISBN 3-501-01519-4 lage 5. Auf Waltraud Neunert Ein Engel in der Fremde Zwölf Weihnachts- geschichten Neue Geschichten von und für Leute von heute. Ob in »Ein Engel in Weihnachten – mehr als ein Fest der Fremde«, »Kein 48 Seiten, mit Farbfotos, gebunden, Format 15 x 10,5 Anspruch auf Weih- cm, € 5.50 nachtslieder« oder Weihnachten – mehr als ein Fest. Mehr als die paar »Nachtwanderung Tage auf dem Kalender. am Heiligen Abend« – immer wird auf sensible Bestell.-Nr. 05 931 ISBN 3-501-05931-0 Weise und zuweilen auch mit feinem Humor das zeitlos aktuelle Weihnachtsthema variiert. Großdruck-Taschenbuch, 112 Seiten, kartoniert, 11 x 18 cm, € 5.95 Groß ist die Freude – Weihnachtswünsche Best.-Nr. 77 872 ISBN 3-501-05538-2 Wer Peter Hahne kennt weiß, dass es bei seinen Weihnachtswünschen um mehr als um Gefühle geht. 48 Seiten, viele Farbfotos, gebunden, Format 21,5 x 21,5 cm, € 10.95 Bärbel Wilde Danke – Worte Peter-Hahne-Kalender Bestell-Nr. 05 810 ISBN 3-501-05810-1 für 366 Tage 400 Seiten, davon 29 Bildseiten, Die Johnny-Cash-Biografie gebunden, mit Lesebändchen, 8 x 10 cm, € 9.95 Bestell-Nr. 02 335 ISBN 3-501-02335-9 Für jeden Tag des Jahres ein prägnant formulierter Ausspruch der bekannten Pfarrerin und Autorin Bärbel Wilde, dazu jeweils ein passendes Bibelwort – der täg- liche geistliche Impuls. Bärbel Wilde Steve Turner Ein Mann namens Cash Die autorisierte Biografie 32 384 ISBN 3-501-32384-0 Mit einem Vorwort von Kris Kristofferson 32 495 ISBN 3-501-32505-3 Best.-Nr. 05 490 Peter Hahne – Mut machende Nachrichten ISBN 3-501-01510-0 Bärbel Wilde – Danke für 2006 Ein ausdrucksstarker Farbfotokalender mit Texten von Peter 388 Seiten, dazu 32 Seiten Bildteil, gebun- Ausgewählte Hochglanz-Farbaufnahmen und Texte Hahne. den, mit Schutzumschlag, 13,8 x 20,8 cm, von Bärbel Wilde. Ein Geschenk zum Jahresanfang, 12 Monatsblätter, Größe 33,5 x 43 cm, Spiralbindung, zum € 22.– mit dem Sie »danke« sagen können. Hängen, € 10.90* Format 20 x 17,2 cm, 12 Blätter plus Titelbild, Johnny Cash – Pop-Country-Legende und Spiralbindung, € 7.–* Christ! * = unverbindliche Preisempfehlung Verlag Johannis 77922 Lahr · Tel.: 07821/581-81 Fax: 07821/581-26 www.johannis-verlag.de · E-Mail: info@johannis-druckerei.de
Editorial Inhalt Liebe Leser, wir haben als Christlicher Medienverbund KEP eine Aufgabe und Inhaltsverzeichnis Titelthema einen Wunsch: mehr Evangelium in die Medien zu bringen. Dafür Journalismus und Glaube - das passt! 4 treten wir seit vielen Jahren ein. Viele Gespräche führen wir im Wie kommt Gott in die Medien? 5 Hintergrund, ohne groß darüber zu berichten. Das wollen wir auch Trotz Medien den Glauben finden 7 weiter so halten. Nur in dieser Ausgabe machen wir eine Ausnah- „Narnia“ Spezial me. Die Welt von Narnia erobert die Kinos 10 C. S. Lewis - Er schuf Narnia 12 Denn erstmals haben wir - gemeinsam mit Kollegen aus Berliner Sie bringen Narnia auf die Leinwand 14 Redaktionen - eine Tagung unseres Netzwerkes „publicon - Chris- Kommentar: Die Passion Aslans 15 ten im Journalismus“ veranstaltet. Mehr als 50 Kolleginnen und Kollegen waren nach Kas- Kommentar sel in die Räume der Finanzberatungsgesellschaft Plansecur gekommen. Gemeinsam ha- Hilfe, faule Schwärmer! 16 ben wir darüber nachgedacht, wie Gott häufiger als bisher in die Zeitung, ins Fernsehen, in Impulse Magazine und Radio kommen kann. B. Richter: Gott sei Dank! 17 Gesellschaft Viele Teilnehmer haben mir nach der Tagung geschrieben, wie wertvoll für sie die Ge- Vorsicht, Christen im Weißen Haus! 18 spräche und Begegnungen waren. Denn Christen, die in den Medien arbeiten, benötigen Pädagogik Die subtilen Methoden der Werbung 20 nicht nur den fachlichen Austausch, sondern gerade auch das Wissen, einander zu kennen Kindern Werbung erklären 22 und zu unterstützen. Unsere Vereinigung „publicon - Christen im Journalismus“ hat genau Fragebogen dieses Ziel. Julia Stone, Deutsche Welle TV 23 Journalismus In dieser pro-Ausgabe veröffentlichen wir drei Beiträge von Referenten der Tagung, die Christliche Medien-Akademie 24 zum Teil ernüchternde Einblicke, aber auch ermutigende Ausblicke geben. Doch sie wa- Musik ren nicht die einzigen, die unsere Tagung bereichert haben: ganz besonders möchte ich an Aktuelle Produktionen 26 dieser Stelle auch Friedhelm Loh (Haiger) danken, der als erfolgreicher Unternehmer und Bücher Rezensionen der Redaktion 27 engagierter Christ in einem Interview mit ZDF-Redakteur Thorsten Alsleben (Berlin) einen Meldungen Einblick in sein Handeln als Unternehmer und Christ gegeben hat. Medien und Wertebildung 28 Medienkonsum nimmt weiter zu 28 KEP-Medienpreis 2005 „Goldener Kompass“: Alle Preisträger, alle Hintergründe 29 Meldungen Aufruf zu Mord an Islamexperten 30 Impressum Herausgeber: Christlicher Medienverbund KEP e.V. Postfach 1869 35528 Wetzlar Mehr als 50 Teilnehmer: die erste Tagung des Netzwerkes „publicon - Christen im Journalismus“ Telefon (0 64 41) 9 15 1 51 | Telefax (0 64 41) 9 15 1 57 Vorsitzende Margarete Kupsch-Loh Geschäftsführer Wolfgang Baake Friedhelm Stellte sich pro-Redaktion Andreas Dippel (Leitung), Elisabeth Loh (re.), Vor- den Fragen Hausen, Christiane Leuckhardt, standsvor- der Teil- Ellen Nieswiodek-Martin, Egmond Prill, Norbert Schäfer, sitzender der nehmer: Dr. Jörn Schumacher Friedhelm Nicolaus Fest, E-Mail Redaktion pro@kep.de, Loh Group, Chefredakti- editor@israelnetz.com Thorsten Als- on der „Bild“- Anzeigen Christoph Görlach leben (ZDF) Zeitung Telefon (0 64 41) 9 15 1 67 Telefax (0 64 41) 9 15 1 57 E-Mail anzeigen@kep.de Internet www.kep.de, Sehr herzlich danke ich auch Ihnen, liebe Leser, für Ihre Unterstützung und Ihr großes In- www.medienmagazin-pro.de, teresse an unserer Arbeit! In dieser pro finden Sie erneut viele interessante Beiträge zu ak- www.israelnetz.com, www.cma-medienakademie.de, tuellen Themen: besonders die Artikel zum Kinofilm „Der König von Narnia“ empfehle ich www.the-good-news.org Ihnen sehr! Bestellen Sie gerne weitere Exemplare der pro zum Verteilen in Ihrer Gemeinde Newsletter kep@kep.de, info@israelnetz.com Satz/Layout Christlicher Medienverbund KEP oder im Bekanntenkreis! Wir freuen uns auf Ihre Resonanz! Druck dierichs Druck+Media GmbH, Kassel Bankverbindung Volksbank Wetzlar-Weilburg eG Kto.-Nr. 101 31 81, BLZ 515 602 31 Herzlichst, Ihr Schweiz: Zürcher Kantonalbank Konto 1127-0026.151 Bankenclearing-Nr. 700 Dauerbeihefter der israelreport (8 Seiten) Titelbild Redaktion/Buena Vista pro-Abonnenten-Verwaltung: Anja Günther, Telefon (0 64 41) 9 15 -1 51, Fax -157, Wolfgang Baake abo@medienmagazin-pro.de Christliches Medienmagazin pro 5|2005 3
Titelthema Vom Herzen und Verstand Journalismus und Glaube - das passt! Berichte über Gott und die Christen in den Medien unterzubringen, ist immer schwer. Dennoch: Chancen gibt es genug - wir müssen sie nur nutzen. Markus Spieker und öffentliche Vorgänge und hinter- Denn leicht ist es nicht, Journalismus lassen durch ihre Veröffentlichungen und Glaube in Einklang zu bringen. Das D as Alltagsgeschäft eines Journalis- ten ist häufig bizarr. Wir berichten in einer schnelllebigen Zeit über Ereig- öffentlich sichtbare Spuren. Journalis- ten haben Einblicke und Informationen, die andere nicht haben. Damit müssen wird insbesondere in Begegnungen und Diskussionen mit Kollegen deutlich, die mit Bibel, Gott und Glaube herzlich we- nisse, die, kaum veröffentlicht, schon Berichterstatter verantwortlich umge- nig anfangen können. Da ist etwa ein vergessen sind. Vieles wird oberfläch- hen. Durch ihre Berichterstattung ha- Kollege davon überzeugt, dass im Alten ben Journalisten da- Testament nun einmal viel zu viele Wi- her zwangsläufig die dersprüche enthalten sind, als dass diese Möglichkeit, Themen Texte für glaubwürdige Quellen herhal- zu setzen, über die ten können. Menschen diskutie- Doch genau das ist es, was Journalis- ren. Christen im Jour- ten besonders schätzen: gute und zuver- nalismus sollten mehr lässige Quellen. Wenn wir Christen in denn je nicht nur pro- solchen Gesprächen keine eigene Über- fessionell über Themen zeugung und Gegenargumente vor- aus Politik und Gesell- bringen können, fällt das Thema Glau- schaft berichten, son- ben für die Kollegen und Mitmenschen dern auch so genannte schlicht durch. Journalisten wollen Ge- „Der Spiegel“ über die Situation der Kirchen „Randthemen“ in das wissheit, wollen sich ihrer Sache, ihrer öffentliche Bewusst- Berichte sicher sein. Das ist auch wichtig licher, auch die Berichterstattung über sein zu bringen. und richtig. Doch der Glaube ist nicht Politik und Gesellschaft. Journalisten Dabei ist die Chance sehr hoch, Gott in nur sichere Erkenntnis, Glaube ist mehr, jagen sich in der Hektik des Alltagsge- die Medien zu bringen. Denn selten war ist eine Überzeugung, Vertrauen. schäftes häufig selbst: „Jeder Bericht er- die Offenheit von Menschen für Wer- Das muss Journalisten erst einmal zwingt den nächsten. Immer gibt es ein tethemen so groß wie heute. Menschen klar gemacht werden: die christliche Thema, immer ist jemand am Zug. Nur suchen wieder nach Grenzen, Offenba- Wahrheit kann nicht auf einen Zwei- so und nicht anders kann es weiterge- rung, Leitlinien. spalter eingestampft werden. „Das Herz hen“, konstatiert etwa die „Süddeutsche Dennoch haben es Berichte über Gott hat Gründe, von denen der Verstand Zeitung“ – und hat dabei die Bericht- und die Christen in den meisten Me- nichts weiß.“ Dieser Satz des Philo- erstattung über den erst kürzlich gelau- dien schwer. In den Hauptnachrichten sophen Blaise Pascal ist für Journalisten fenen Machtpoker zwischen Union und wird über andere Themen berichtet. Da- noch schwerer nachvollziehbar als für SPD im Blick, der ganz Berlin in Atem bei fällt meist nicht nur die Kirche un- Menschen aus anderen Berufsgruppen. gehalten hat. ter den Tisch, sondern auch aus christ- Wenn sich Christen mehr Berichte über In diesem schnelllebigen Geschäft mit licher Sicht relevante Themen wie Gen- Gott in den Medien wünschen, muss ih- seinen eigenen Gesetzen Berichte über forschung oder die Hospizbewegung. Im nen die Hürde bewusst sein, die diese in Gott und den Glauben unterzubringen, Alltagsgeschäft bleiben dann Berichte den säkularen Medien zu nehmen ha- ist mehr als schwierig. Dennoch dürfen über die Farbe der Krawatte von Politi- ben. Umso dankbarer sollten wir über wir die Chancen nicht ungenutzt las- kern oder angebliche Liebschaften zwi- die vielen kleinen Schritte und Berichte sen, als Christen im Journalismus nach schen prominenten Meinungsmachern. sein. Denn obwohl der Glaube mehr in unseren Möglichkeiten für Gott einzu- Aus christlicher Sicht wichtige Themen den Herzen als mit dem Verstand be- treten. Professionalität, Verantwortung finden dann meist nur in den Spätaus- greifbar ist, hat Gott in den Medien sei- und Glaubensüberzeugung sind dabei gaben der Nachrichten Platz, wenn so- ne Chancen. die Grundprinzipien, die gerade christli- wieso kaum einer mehr den Fernseher Dr. Markus Spieker ist Korrespon- che Journalisten auszeichnen sollten. laufen hat. Das sind Gesetzmäßigkeiten dent des Mitteldeutschen Rund- „Suchet der Stadt Bestes.“ Dieser Auf- in den Medien, die auf lange Sicht nicht funks (MDR) im ARD-Hauptstadt- trag gilt für alle Christen, zumal Poli- zu ändern sind. Umso wichtiger sind die studio Berlin und Autor zahl- reicher Bücher. Zuletzt erschienen: tiker, aber insbesondere auch für Jour- christlichen Medien, die für Christen re- „50 christliche RomanKlassiker“, nalisten. Berichterstatter haben eine be- levante Themen aufgreifen und einer „50 christliche FilmKlassiker“, „50 sondere Verantwortung für die Gesell- großen Leser-, Zuschauer- oder Hörer- christliche MusikKlassiker“ (mit Dr. Hartmut Spie- schaft. Sie informieren über politische schaft berichten. secke), alle im Hänssler-Verlag. Christliches Medienmagazin pro 4 5|2005
Titelthema Analyse Wie kommt Gott in die Medien? Heutzutage grenzt es an ein Wunder, wenn Gott in der Zeitung steht, oder, besser gesagt: wenn in den Medien über Kirche und christliche Themen berichtet wird. Eine Analyse der deutschen Medien-Berich- terstattung über Christen, Kirche und Glauben ist ernüchternd - und dennoch hoffnungsvoll. Wolfgang Stock O bwohl in Deutschland sonntags fast sechsmal mehr Menschen in die Kirche gehen (ca. 5,1 Mio.) als in Fußballstadien (ca. 0,7 Mio.), finden wir montags in den Zeitungen nur Sportbe- richte. Auch unter Berücksichtigung der Fernsehzuschauer und Rundfunkhörer bleiben die Gläubigen in der Mehrheit – aber ein Bericht über die fünf Millio- nen Kirchgänger oder eine gute Predigt hat Seltenheitswert. Für Medienfachleute ist das im Dop- pelsinn des Wortes „unmöglich“: Wie kann es sein, dass Millionen-Er- eignisse praktisch nie Beachtung fin- Großartige Ausnahme: „Bild“ über den Gottesdienst zur Einweihung der Frauenkirche in Dresden den? Was machen die Christen, was machen die Journalisten falsch, wenn Doch wir Gebildeten sagen gerne: „Ne- digen Ressort dafür zu sensibilisieren, umgekehrt 100 Anti-Kernkraft-Demon- ben einem barbusigen Foto zählt das dass Zehntausende Menschen kommen, stranen in Gorleben in die Nachrichten nicht!“ Ich bin mir allerdings gar nicht um Gottes Wort hören. Ich wähnte des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sicher, ob wir mit dieser pharisäer- mich sogar schon erfolgreich – doch kommen - dagegen aber 3.000 Chris- haften Beurteilung Recht haben. Gott in letzter Minute gab es etwas angeb- ten beim „Spring“-Festival oder 10.000 freut sich eher über eine Bibelstelle in lich Spannenderes, das dann die „ver- Teilnehmer auf einem „Willow Creek“- einer millionenfach gelesenen Boule- mischte“ Seite der „Welt am Sonntag“ Kongress vergeblich auf die Fern- vard-Zeitung als darüber, dass Qua- füllte. Dann war „ProChrist“ vorbei - sehteams warten? litätszeitungen oft auf beides verzich- ohne, dass unsere Leser hätten darüber ten – insbesondere auf die Bibelzitate lesen können. Doch das hat kaum je- Was schief läuft und eine angemessene Berichterstat- mand gemerkt, weil die anderen Me- tung über Millionen Gläubige. dien auch nicht darüber berichtet ha- Berichte über Glaube und Kirchen in ben… Dennoch wurde mir schlagartig den rund 40 meinungsbildenden Zei- Journalisten sind Chronisten bewusst, dass wir Journalisten hier un- tungen, Magazinen und Fernsehsen- sere Chronistenpflicht verletzt hatten. dern in Deutschland sind insgesamt Gott kann nur in die Zeitung kom- Ich habe fast zwei Jahrzehnte jour- so selten, dass sie kaum noch messbar men, wenn Journalisten ihn in die Zei- nalistisch gearbeitet: bei der „Frank- sind: rund ein Prozent der Sen-dezeit in tung setzen. Daran schließt sich die furter Allgemeinen Zeitung“, im Ver- den Fernsehnachrichten ist mit kirchli- selbstkritische Frage für christliche lag Gruner und Jahr, der zum Bertels- chen oder Glaubensthemen besetzt, Journalisten an: Was habe ich denn in mann-Konzern gehört, beim Nach- belegen Untersuchungen des „Medien den letzten Tagen, Monaten und Jahren richtenmagazin „Focus“ (Burda) und Tenor“. Und in den Printmedien sieht es unternommen, um Gott in die Zeitung bei der „Welt am Sonntag“ (Springer). ähnlich düster aus. Zum Vergleich: Der zu bringen? Mir selbst sind die Augen In den publizistischen Grundsätzen, Radsport kommt in den Fernsehnach- 2003 bei „ProChrist“ aufgegangen: Da- die dort galten und gelten, findet sich richten doppelt so oft vor (Abendnach- mals war ich Politikchef der „Welt am nichts über Gott und wenig über un- richten 2001 bis 2003). Ist also der Rad- Sonntag“ und in meiner Heimatge- sere christlich-abendländische Kultur. sport doppelt so wichtig wie der christ- meinde aktiv an den Vorbereitungen Natürlich gibt es noch andere große liche Glaube und die Kirchen? beteiligt. Mein naheliegendes Ziel war Verlage in Deutschland. Doch auch Die große Ausnahme ist die „Bild“- es daher, „ProChrist“ in „meine“ Zei- diese treten eher nicht als christliche Zeitung, in der die Bibel, der Papst und tung zu bringen. Ich habe also ver- Verlage hervor. Im Gegenteil: Ein guter kirchliche Themen öfters vorkommen. sucht, meine Kollegen in dem zustän- Kollege aus dem Rheinland ist jüngst Christliches Medienmagazin pro 5|2005 5
Titelthema mit der offiziellen Begründung, er bestimmtes Maß an Aufmerksam- sei „zu christlich“, als Chefredak- keit erregen, um wahrgenommen teur gefeuert worden. zu werden und auf Dauer in den Mit anderen Worten: selbst Medien präsent zu bleiben. Und wenn es christliche Journalisten in dazu müsste sich einiges ändern! Deutschland gibt, berichten, redi- Denn wir Christen und die Kirch- gieren und schreiben sie in einem en machen aus der Sicht von Wer- Arbeitsumfeld, das sie zumindest be-Profis vieles falsch. Weder ha- nicht ermutigt, auch nur im klei- ben wir eine bekannte „Marke“ mit nen Kreis über Jesus zu sprechen, einem entsprechenden, eingängi- geschweige denn, ihn in die Zei- gen Slogan, noch reden wir inten- tung zu setzen. „Bild“-Zeitung nach der Wahl von Papst Benedikt XVI. siv von den vielen guten Dingen, Allerdings gibt es eine positive die wir in Diakonie, Bildung und Entwicklung, die seit etwa fünf Jahren Entscheidung von „Bild“-Chefredak- Gesellschaft tun. Selbst evangelische zu beobachten ist und die sich langsam teur Kai Diekmann, der ein gläubiger Großereignisse (vom Kirchentag abge- Bahn bricht. Christen, die im Journa- Katholik ist. Er zeigt, dass das angeb- sehen) verpuffen in der Öffentlichkeit. lismus arbeiten, treffen sich beispiels- lich „schwierige“ und „sperrige“ Thema Außerdem fehlen den evangelischen weise in Berlin oder Hamburg re- Glauben sogar ein kommerzieller Erfolg Christen medienwirksame Köpfe. Da- gelmäßig, christliche Journalisten tref- sein kann – siehe die “Volksbibel”. bei haben wir „vorzeigbare“ Bischöfe, fen sich auf dem „publicon“-Kongress. Um so skandalöser ist das Versagen doch meist sind wir zu bescheiden. In Das ist ermutigend. Denn ich bin davon des öffentlich-rechtlichen Fernsehens der Öffentlichkeit wird die evange- überzeugt, dass der Missionsbefehl nur und Rundfunks, die nicht nur eine Ver- lische Kirche daher viel eher mit „Pfar- erfüllt werden kann, wenn wir Journa- pflichtung zur „Grundversorgung“ ha- rer“ Fliege als mit Bischof Huber in listen das Unsrige dazu beitragen: Dass ben, sondern ihre Themenwahl zudem Verbindung gebracht – ein absolutes Gott und unser Glaube an ihn in die nicht von kommerziellen Gründen ab- PR-Desaster. Wenn es den Papst nicht Medien kommt, indem wir Journalisten hängig machen dürften. Denn mit un- gäbe, wäre das mediale Erscheinungs- ihn in die Zeitung und das Fernsehen seren Rundfunkgebühren finanzieren bild der Kirchen in Deutschland trost- bringen. wir die öffentlich-rechtlichen Anstalten los. Die „Bild“-Zeitung ist ein Beispiel dafür, dass sie die Werte und die Viel- Und: die Kirchen verlassen sich meist dafür, wie wichtig einzelne Persön- falt unserer Gesellschaft aufgreifen und darauf, dass die Pressearbeit von einem lichkeiten dabei sind: Wenn Deutsch- darüber berichten. Doch tun sie es? Pfarrer noch im zweiten Nebenamt lands größtes Boulevardblatt häufig Wir wissen aus Umfragen, dass etwa erledigt werden kann. Doch es müssen über den Glauben oder die Kirchen zehn Prozent aller Bundesbürger vor Profis ran, auch wenn das sehr teuer berichtet, geht das nicht unbedingt auf dem Essen beten. Wenn der öffentlich- werden mag. einen Wunsch des Springer-Verlages rechtliche Rundfunk ein getreues Abbild Ja, wir Christen müssen deutlicher zurück. Es ist vielmehr die persönliche der Wirklichkeit in unserer Gesellschaft als bisher Flagge zeigen. Wir Christen vermitteln wollte, müssten daher im müssen lauter werden, uns beschweren, Durchschnitt in allen Vorabendserien, dass Gott in der Zeitung nicht vor- Krimis, in den Fernsehfilmen und Serien kommt – und lobende Leserbriefe sch- zehn Prozent der Schauspieler zumind- reiben, wenn er vorkommt. Beides be- est vor dem Essen die Hände zum Gebet wirkt viel in Redaktionen! falten. Zehn Prozent der Schauspieler! Der streitbare Fuldaer Bischof Dyba Jeder weiß: dies ist nicht annähernd der sagte einmal: „Wir müssen dazu kom- Fall. Die vergleichsweise riesige „Min- men, dass die Menschen sagen: ‚Das derheit“ der gläubigen Bevölkerung können wir den Christen nicht zu- Deutschlands wird also konsequent aus- muten!‘“ Davon müssen wir uns inspi- geblendet. Das ist Manipulation. rieren lassen: Journalisten und Mei- nungsmacher, auch wenn sie nicht Aufmerksamkeit erregen gläubig sind, müssen erkennen: Wenn sonntags fünf Millionen Deutsche in Haben wir Christen den Kampf um die Kirche gehen, dann gehören mehr mediale Aufmerksamkeit schon ver- christliche Themen in die Medien! loren? Nein. Denn es gibt sie ja noch, die Gläubigen. Und nach den Grund- Professor Dr. Wolfgang Stock prinzipien des Journalismus müsste ist Kommunikationsberater und es dann darüber auch etwas Berich- lehrt Journalistik an der Univer- „Welt am Sonntag“ (oben) über die „Pro Christ“-Aktion „Die kleinste Kirche der Welt“ tenswertes geben, was zu veröffentli- sität Gießen und der Gustav-Sie- und die „Heilbronner Stimme“ über den chen die Chronistenpflicht verlangt. werth-Akademie. „Willow Creek“-Kongress in Stuttgart Aber dazu müssen wir Christen ein Christliches Medienmagazin pro 6 5|2005
Titelthema Gesellschaft Trotz Medien den Glauben finden Wir leben in einer völlig überreizten Welt. Auch die Medien müssen immer wieder neue Höhepunkte setzten - sie buhlen um Aufmerksamkeit. Da fällt es schwer, Menschen mit dem Glauben zu erreichen. Dan Peter Menschen Probleme mit dem Glauben. nicht einmal mehr erkennen. Auch die Denn wir leben in einer völlig über- Medien müssen immer wieder neue Hö- „I ch glaube, hilf meinem Unglau- ben.“ Dieses eigenartige Bekennt- nis aus dem Markusevangelium (9,24) reizten Welt. Lebensmitteltechnologen legen zum Beispiel fest, wie eine Erd- hepunkte setzen, um Aufmerksamkeit zu erreichen, greifen damit aber tief in die Wertesysteme, in Rollenverhalten, kennzeichnet auch unsere Gesellschaft. ja sogar in die Grundstruktur unserer Denn entgegen aller Verlautbarungen Mediale Welt und Wirk- Gesellschaft ein. Sie schaffen neue Vor- ist unsere Welt nicht im Säkularismus lichkeit durchdringen stellungen von der Wirklichkeit, auch gefangen, sondern zutiefst und unheil- und verschränken sich von Gott und verändern letztlich un- bar religiös. Die Frage ist nur, welcher sere Welt. religiösen Linie die Menschen folgen in einem pseudo-re- Gerade Fernsehen erzieht zur schnel- und wie sich Menschen, die ihren In- ligösen Sinn. len und oberflächlichen Wahrnehmung, dividualismus ausleben, noch einem verändert das Zeitempfinden. Mediale „Glaubenssystem“ oder einer Instituti- Welt und Wirklichkeit durchdringen on anschließen können, und nicht zu- beere schmeckt. Kinder, die mit künstli- und verschränken sich in einem pseu- letzt, ob dieser Glaube dann ihr Leben chen Aromen groß geworden sind, zie- do-religösen Sinn. Man kann fast schon ausmacht und trägt. hen diese nachweislich den natürlichen von einer medialen Transzendenz spre- Zutiefst religiös, trotzdem haben viele vor. Sie können das Originalaroma chen. Nicht nur dass viele Medien abs- Anzeige Qualität ist unsere Verpflichtung | Schnelligkeit unser Auftrag | Erfahrung unsere Stärke. Die Realisierung von Visionen ist Fortschritt. Sie setzt Werte und verhindert Stagnation. Welche Visionen haben Sie? Visionen OTTO QUAST Projekt: Start-/Zieltribüne Zandvoort/Niederlande Fertigbau Lindenberg Ingenieurbau · Hochbau · Straßen- und Tiefbau · Spezialtiefbau · Bauwerterhaltung An der Autobahn 16-30 Garagen · Wände · Decken · Fertigteilwerke · Schlüsselfertiges Bauen für Handel, 57258 Freudenberg Telefon 02734 490-0 Industrie und Verwaltung · Info unter: 0800 OTTO QUAST oder 0800 6886 78278 Telefax 02734 490-460 email fbl@quast.de www.quast.de Christliches Medienmagazin pro 5|2005 7
Titelthema truse religiöse Vorstellungen, oft sogar diese in den meisten Fällen weit über Aberglauben verbreiten, sie selbst be- dem, was unsereins am Ende des Mo- friedigen sinnliche und substituieren nats überwiesen bekommt. Dieses per- religiöse Bedürfnisse. Dabei „überfüt- manente nach oben Schauen schafft tern“ sie den Einzelnen und verderben Unzufriedenheit. Unter welchem Druck häufig nachhaltig den „Geschmack“ für steht wohl ein allein stehender Hartz das Wirkliche und Wahre. IV-Empfänger, der sich eigentlich kein Hollywood-Schönheiten oder Top- Handy und keinen DSL-Anschluss leis- Models samt perfektem Styling geben ten dürfte, der aber ohne diese Kommu- medial das Frauen-Ideal vor. Was in nikations-„Selbstverständlichkeiten“ den Medien oft digital retuschiert und kaum mehr am normalen gesellschaft- optimiert wird, muss im wahren Leben lichen Leben teilnehmen kann? Vielen zunehmend medizinisch gelöst werden. Menschen fällt es zunehmend schwer, Auch Männer müssen sich mit ihren mit den Ansprüchen zu leben, die im dynamischen, waschbrettbauchigen von Medien geprägten Alltag an sie ge- und einfühlsamen Vorbildern messen. stellt werden. Diese Spirale schraubt sich immer wei- Wenn Medien mit ihren „Idealbil- ter nach oben. Wenn in den Medien dern“ unsere normale Welt transzen- Gehälter genannt werden, dann liegen dieren und neue überreizte Realitäten schaffen, wo bleibt dann Aus der Programmzeitschrift „Hörzu“ der echte Mensch, mit sei- nen Fragen, seinen Sehn- deren wirklich aussprechen lassen und süchten, seinen Frustratio- zugehört? Das ist noch nicht Glau- nen, seinem Unvermögen? be, aber eine Schärfung der Sinne, ein Dieser Mensch, für den Je- möglicher Zugang zum Wahren oder sus Christus auf die Erde Wesentlichen des Lebens. Ruhe ist oft- gekommen ist und für den mals eine Voraussetzung, um Gott neu er gestorben ist? hören oder finden zu können. Gerade in der Medienge- Nicht selten sind es aber dramatische sellschaft brauchen Frau- Ereignisse im Leben, die eine „allgemei- en, Männer und vor allem ne Religiosität“ auf das Wesentliche hin Kinder regelmäßig Medi- führen. In der Bibelgeschichte, aus der enruhe und eine Konzent- ich das Bekenntnis zitiert habe, geht es ration auf das Wesentliche um einen Mann, der nicht mehr wei- und Eigentliche des Le- ter weiß. Wegen seines kranken Sohnes bens. Darauf müssen Chris- ist er völlig verzweifelt. Er stellt alles ten – auch in den Medien andere zurück, blendet sich aus, kon- – hinweisen. Gegen Fernse- zentriert sich nur noch auf eines: Wenn hen hilft nur Nahesein. Je- ihm Menschen nicht weiterhelfen kön- sus hat sich Zeit genommen nen, wie kann er Hoffnung und Glaube, für den Einzelnen und ge- wie kann er zu Gott finden? Da trifft nau hingeschaut. Deshalb: er auf Jesus und erkennt bei ihm die Immer wieder Pause von Gegenwart Gottes. Er will glauben und „Stern“: Interview mit dem Chirurgen und Christ Benja- der Überflutung der Sinne, fühlt sich doch hilflos, denn Glaube min Carson, der die siamesischen Zwillinge Lea und Tabea operierte stattdessen zwischendurch und göttliche Hilfe entziehen sich der Stille, Mineralwasser oder Machbarkeit. mal eine Stunde sich nur publicon Christen im Journalismus mit einem kurzen Bibelwort, mal einen Tag sich nur mit Nicht immer Macher sein wollen einem einzigen Menschen Damit ist er aber bei der zentralen Die Vereinigung „publicon - Christen im Journalismus“ beschäftigen. Wann haben Aussage des christlichen Glaubens an- wurde im Jahr 2004 gegründet und ist dem Christlichen Medienverbund KEP angegliedert. „publicon“ will die Ge- Sie zum letzten Mal eine gelangt. Die meisten Menschen sind es meinschaft im Gebet und im Gespräch stärken, Kontakte ganze Viertelstunde in das gewohnt, Macher zu sein, Dinge anzu- pflegen, Themen von gemeinsamem Interesse aus Me- Gesicht, in die Augen Ih- packen, selbstständig zu denken und diensicht besprechen, zur Wahrung der Ethik im Journa- res Partners oder Kindes ge- zu handeln. Dieses Machertum kommt lismus ermutigen oder Themenabende organisieren und schaut, die Gedanken des manchmal sogar sehr christlich da- dazu einladen. andern erspürt, die Schön- her. Bis hinein in die Gemeinden und Weitere Informationen: www.publicon.org. heit der Falten und des We- Gottesdienste haben sich viele daran sens erkannt oder den an- gewöhnt, etwas selbst in die Hand zu Christliches Medienmagazin pro 8 5|2005
Titelthema eine tragfähige Ausrichtung schenken Gott füllt, und mit denen er auch das würde. Umfeld positiv verändert. Ich bin absolut kein Gegner von Re- „Ich glaube. Hilf meinem Unglauben.“ formen. Entwicklungen sollen ange- Als der verzweifelte Vater einsieht, dass stoßen werden, Gemeinden müssen er aus eigener Kraft nicht weiterkommt, sich verändern. Dabei darf man aber dass er zwar glauben will, aber an sein nicht den Blick auf Gott verlieren, der Unvermögen stößt, sich anlehnen, selbst allein alles schenken kann und viel- im Glauben sich auf Jesus stützen muss, leicht schon längst etwas Heilsames passiert etwas: Jesus greift ein. Ich er- angestoßen hat. Nur er kann in der kenne in diesem Bekenntnis, wie jemand Tiefe etwas bewegen, nicht wir. Denn seine eigenen religiösen Vorstellungen, der Glaube ist ein Geschenk, ein Ent- seine persönlichen Lösungen und An- gegenkommen Gottes – im wahrsten strengungen lässt, jeglicher Macher-Ein- Sinne des Wortes. Im Gegensatz zu stellung absagt und sich Jesus ausliefert: den Medien, die ihre Idealbilder, Ver- „Ich kann nicht mehr und ich kann es haltensweisen oder Möglichkeiten in nicht. Beschenke du mich, Herr, verän- fragwürdiger Weise mit der Realität dere mich.“ Das ist christlicher Glaube. verschmelzen, deren Glücksverspre- Wer einen so „hilflosen“ Glauben wagt, chen aber nur Frustrationen verursa- findet ein tragfähiges Fundament und chen, hat Gott unsere Welt mit seinem „schmeckt“ das wahre Leben. Sohn und seiner heilsamen Gegenwart nehmen und zu „machen“. Wie viele transzendiert. Mehr noch: Er hat sich Kirchenrat Dan Peter (Stutt- gart) ist Referatsleiter für Pu- Christen und wie viele Gemeinden er- selbst inkarniert, ganz ins menschliche blizistik und Gemeinde im liegen dann schnell einem frommen Leben hinein begeben. Jesus Christus Oberkirchenrat der Evangeli- Aktionismus, „überreizen“ sich und an- hat hier gelebt, gewirkt, gezeigt, was schen Landeskirche in Würt- dere. Statt sie zu steigern, mindern sie Gott aus einem Leben machen will, temberg. Er beschäftigt sich dabei die echte Gotteserfahrung, die immer wieder demonstriert, dass es die seit vielen Jahren mit Medien und Öffentlichkeitsarbeit. ihrem Leben einen tiefen Frieden und leeren und bittenden Hände sind, die Anzeigen Das „Institut für Islamfragen“ der Deutschen Evangelischen Allianz (IfI) Warum? · Der Islam: eine enorme Herausforderung für Kirche, Gesellschaft und Staat · In Deutschland: etwa 3,2 Mio. Muslime, in ganz Europa 20 Mio. · Die Probleme sind groß: im Schul- und Bildungsbereich, bei der Sprache, bei der Integration, im politischen Bereich und beim Zusammenleben · Viele Muslime besinnen sich neu auf den Islam. In Städten bilden sich Ghettos · Auch Gemeinden und Kirchen haben die „Herausforderung Islam“ noch viel zu wenig erkannt Wozu? Das „Institut für Islamfragen“ wurde 1999 gegründet mit dem Ziel: · einer sachlich fundierten Beschäftigung mit dem Thema Islam · einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Anspruch des Islam als Religion, politischem System und Gesellschaftsordnung · der Information aus christlicher Perspektive Wodurch? Gute · Die Herausgabe der Zeitschrift „Christlicher Glaube und Islam“ (dt./engl.) Probeheft anfordern unter: IfI, Postfach 7427, 53074 Bonn oder: Fax 0228/9650389 | christine.schirrmacher@islaminstitut.de · Eine Webseite mit Artikeln zum Islam und aktuellen Meldungen aus arabischen und türkischen Quellen: www.islaminstitut.de · Durch Vorträge und Seminare bei kirchlichen wie säkularen Institutionen Nachrichten Wie? Wir haben sie! Die christliche Medien-Alternative Die ehrenamtliche Arbeit des „IfI“ existiert ausschließlich durch Spenden www.erf.de seiner Freunde und Förderer. Konto-Nr. 400 33 81, BLZ 500 605 00, Evangel. Kreditgenossenschaft Kassel, Ja, bitte schicken Sie mir ein kostenloses Infopaket! Filiale Frankfurt (in D bis 10% für wissenschaftliche Zwecke abzugsfähig) Coupon oder über: idea Stiftung, Konto-Nr. 11 881 00, BLZ 500 921 00, -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Vorname, Name Geburtsdatum, Beruf Spar- u. Kreditbank, Bad Homburg, Verwendungszweck: Islaminstitut 1. Vorsitzender des IfI ist Dr. h. c.Horst Marquardt pro 10/05 -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 2. Vorsitzender: KR i. R. Albrecht Hauser Straße, Nr. PLZ, Ort Bitte einsenden an: Evangeliums-Rundfunk, 35573 Wetzlar Christliches Medienmagazin pro 5|2005 9
Film L ucy steht zitternd in dem Dass dieses Land Narnia heißt, weiß 1950 und 1956 wurde die Fantasy-Rei- dunklen Kleiderschrank. Um Lucy zu dem Zeitpunkt noch nicht. he über 85 Millionen mal verkauft und sie herum hängen Jacken Narnia ist eine Art Märchenwelt: hier in über 30 Sprachen übersetzt. und Mäntel. Sie sind weich können die Tiere sprechen, es ist eine Die vier Geschwister Peter, Susan, und warm und riechen nach Welt voller Fabelwesen, in der Faune, Edmund und Lucy werden in Narnia Leder. Draußen hört sie Peters Stimme Zwerge, Einhörner, Zentauren und „Adamssöhne“ und „Evastöchter“ ge- – sie spielen Verstecken. Lucy drückt Werwölfe leben. nannt. Sie erleben den Kampf zwischen sich tiefer in die Mäntel hinein. Plötz- Gut und Böse und die letzte Schlacht lich berührt sie etwas Stachliges - es „Narnia“-Chroniken: 85 Millio- zwischen dem Löwen Aslan und der fühlt sich an wie Tannenzweige. Vor- nen verkaufte Exemplare weißen Hexe Jadis hautnah mit. Wie sichtig tastet sie nach der Rückwand kaum ein anderes literarisches Erzähl- des Schranks, aber ihre Hände grei- „Die Chroniken von Narnia“, ein werk vermittelt „Der König von Narnia“ fen ins Leere. Stattdessen rieselt etwas siebenbändiges Werk des britischen Kindern und Erwachsenen die zentrale Kaltes auf sie herab. „Schneeflocken“ Schriftstellers und Literaturwissen- Aussage des Neuen Testaments. murmelt Lucy verblüfft. Sie geht einige schaftlers Clive Staples Lewis, werden Denn in die Geschichte hat Clive Schritte vorwärts und steht mitten auf von vielen als einer der fantasiereichs- Staples Lewis, Professor für Literatur einer verschneiten Waldlichtung. Vor ten Klassiker der Literatur angesehen. des Mittelalters und der Renaissance ihr steht eine Laterne. Seit ihrer Veröffentlichung zwischen und Autor zahlreicher christlicher Bü- Die Welt von Narnia erobert die Kinos Bislang waren es eher klägliche Versuche, eines der erfolgreichsten und gleichzeitig christlichsten aller Romane zu verfilmen: C. S. Lewis „Der König von Narnia“. Ein Filmteam hat das Kinderbuch jetzt ähnlich aufwendig fürs Kino verfilmt wie einst den „Herrn der Ringe“ von Lewis‘ Freund J. R. R. Tolkien. Ellen Nieswiodek-Martin Christliches Medienmagazin pro 10 5|2005
Film cher, die Botschaft der Bibel hineinge- drew Adamson gewinnen können. Die- Es ist nicht das erste Mal, dass die legt. Die Hauptfigur ist der Löwe As- ser wurde für seinen Animationsfilm „Narnia“-Bücher verfilmt wurden. Be- lan. Er erschuf in dem ersten Band „Shrek“ mit einem Oscar ausgezeich- reits im Jahr 1967 zeigte das Britische „Das Wunder von Narnia“ die Welt und net. Für Adamson bestand die Her- Fernsehen eine Schwarz-Weiß-Verfil- stirbt in „Der König von Narnia“ einen ausforderung bei der „Narnia“-Verfil- mung von „The Lion, the Witch and the stellvertretenden Tod. Er opfert sich für mung hauptsächlich darin, einen Film Wardrobe“ („Der Löwe, die Hexe und Edmund, um diesen aus dem Bann der mit lebenden Figuren und animier- der Kleiderschrank“). Im Jahr 1979 er- Hexe zu befreien. Aslan erklärt das den ten Fabelwesen zu drehen. Vier Kin- schien der Zeichentrickfilm für Kinder, Kindern nach seiner Auferstehung so: der, 200 Statisten und über 60 com- der sich eng an das Original anlehnte. „Wenn sich einer, der nichts verbro- puteranimierte Fabelwesen musste der 1988 produzierte die BBC „The Lion, the chen hat, freiwillig für einen Schuldi- Regisseur bändigen, um seine Vision Witch and the Wardrobe“ als sechstei- gen opfert, dann bricht der Steintisch der Buchvorlage auf die Leinwand zu lige Fernsehserie mit jeweils 30-minü- entzwei und der Tod weicht zurück.“ bringen. tigen Episoden. Am Ende des Buches siegt Aslan ge- Unterstützt wird der Regisseur da- meinsam mit seinen Getreuen in einer bei von Richard Taylor, dem Gründer großen Schlacht über das Böse. und Special Effects-Experten der neu- Gresham zumindest macht aus sei- Vor mehr als drei Jahren begannen seeländischen Firma „Weta“. Richard ner Position keinen Hehl: „Jack (C. S. die Dreharbeiten und Produktion für Taylor wurde für seine Mitarbeit bei Lewis) war durchdrungen von seinem die Neu-Verfilmung des Buches. Das der Trilogie „Herr der Ringe“ bereits Glauben, aber er wollte mit ‚Narnia‘ Filmteam und Hunderte Experten für mit vier Oscars ausgezeichnet. kein christliches Buch schreiben“. Computeranimationen und Spezial- Der 60-Jährige gibt zu, dass es ihm effekte arbeiteten an der Verfilmung Stiefsohn von C. S: Lewis: „Was schwer fiel, darüber zu urteilen, ob des Kinderbuches. Sechs Monate lang hätte ihm gefallen?“ sein Stiefvater einverstanden wäre dauerten die Dreharbeiten im Süden mit der Art, wie seine Ideen umgesetzt Neuseelands, in der Tschechischen Re- Co-Produzent des Films ist Douglas werden. „Es ist für mich oft schwer, publik und in London. Bis kurz vor Gresham, einer der beiden Stiefsöh- darüber zu entscheiden, was ihm ge- der Premiere in London arbeiteten die ne von C. S. Lewis. Gresham ist vie- fallen hätte. Ich versuche, mich an Filmexperten hinter verschlossenen len bekannt als Autor des Buches ihn und an meine Mutter zu erinnern Türen und unter strenger Geheimhal- „Lented Land“. Darin beschreibt er und an alles, was er mich gelehrt hat. tung fieberhaft an den letzten Details. die Geschichte seiner Mutter und sei- Ich denke auch an die Bedürfnisse der „Die Chroniken von Narnia - der Kö- nes Stiefvaters. Das Buch wurde un- Menschen weltweit... Ich bete sehr viel nig von Narnia“ ist eine Co-Produk- ter dem Titel „Shadowlands“ verfilmt. über diese Entscheidungen.“ tion der Walt Disney Produktion und Als „Narnia“-Experte und Co-Produ- Und so vertrat er auch in Diskussi- Walden Media. Es handelt sich um zent wachte Gresham darüber, dass onen mit dem Filmteam die Meinung, eines der größten Projekte, die jemals die Botschaft des Films möglichst mit dass jede zu weite Entfernung von der von beiden Firmen verwirklicht wur- den Absichten seines Stiefvaters über- Originalbotschaft der Aussage dem den. Als Regisseur haben Disney und einstimmt. Doch darüber sind sich die Film nur schade. Die „Narnia“-Fans Walden Media den Neuseeländer An- Experten und „Narnia“-Fans uneins. werden es ihm danken. Fotos aus dem Film „Der König von Narnia“: Buena Vista Christliches Medienmagazin pro 5|2005 11
Bücher Porträt C. S. Lewis – Der Mann, der Narnia schuf Er ist einer der größten Schriftsteller - und der erfolgreichste christliche Buchautor allemal. Michael Klingelhöfer lor. Von 1914 bis 1917 erhielt er dann über Geschichte, Mythos und die Wahr- Privatunterricht, nach erfolgreicher Sti- heit des Evangeliums. Ab dem nächsten I ch bin groß, dick, ziemlich kahl, habe ein rotes Gesicht, ein Doppelkinn, schwarze Haare, eine tiefe Stimme und pendiatsprüfung begann er 1917 sein Studium. Beim Ausbruch des 1. Welt- krieges wurde Lewis Soldat der bri- Tag glaubte er, „dass Jesus Christus der Sohn Gottes sei“. Unmittelbar nach seiner Bekehrung trage beim Lesen eine Brille.“ tischen Armee. 1919 setzte er sein Stu- begann Lewis mit der Arbeit an „Flucht So beschrieb sich C. S. Lewis - of- dium fort. Nach erfolgreichem Ab- aus Puritanien“, einer allegorischen fensichtlich auf deren Nachfrage - in schluss erhielt er schon mit 27 Jahren „Verteidigung von Christentum, Ver- einem Antwortbrief an eine fünfte einen größeren Lehrauftrag für eng- stand und Romantik“, wie es im Un- Klasse, die ihm wie zahllose andere Le- lische Sprache am ehrwürdigen Magda- tertitel hieß. In Anlehnung an Bunyans ser und Bewunderer im Mai 1954 ge- len College. Im gleichen Jahr, 1925, be- „Die Pilgerreise“ schildert er seinen schrieben hatte. Sicherlich nicht sein gegnete Lewis dem brillanten Professor Weg zum christlichen Glauben. In sei- Erscheinungsbild, sondern seine ner Autobiografie „Überrascht von Bücher haben ihm Weltruhm ein- Freude“ schreibt er: „Seit meiner gebracht. Lewis’ sieben Narnia-Ge- Bekehrung zum Christentum schien schichten sind heute – über 40 Jah- mir der beste und vermutlich ein- re nach seinem Tod – die bekanntes- zige Dienst für meine nichtgläu- ten und meistgelesenen seiner über bigen Mitmenschen der zu sein, den 40 Bücher. Noch immer gehen jedes Glauben, der fast allen Christen zu Jahr rund sechs Millionen Exemp- allen Zeiten gemeinsam war, zu er- lare über den Ladentisch. Sie sind läutern und zu verteidigen.“ Wegen für sein Denken und seine Vorstel- seiner ungewöhnlichen Gabe, auch lungskraft ebenso charakteristisch verwickelte Dinge verständlich zu wie seine Science-Fiction-Roma- machen, wird er auch der „Apostel ne, seine literaturkritischen Werke der Skeptiker“ genannt. und seine populären theologischen Wohl bereits zu diesem Zeitpunkt Schriften wie „Dienstanweisungen beschloss Lewis, sämtliche Ein- an einen Unterteufel“ und „Pardon, künfte aus Büchern christlichen In- ich bin Christ“. halts missionarischen und wohltä- Clive Staples Lewis wurde am 29. tigen Zwecken zukommen zu las- November 1898 in Belfast, Nord- sen. Daran hielt er sich sein Leben Irland, als zweiter Sohn eines An- lang, was bedeutet, dass er insge- Foto: epd walts und einer Pastorentochter und samt etwa zwei Drittel seiner ge- studierten Mathematikerin geboren. samten Einkünfte als Spenden ver- Bereits im Alter von vier Jahren C. S. Lewis: „Apostel der Skeptiker“ und „Narnia“-Schöpfer teilt haben muss. verkündete Clive eines Tages: „Ich 1933 bezeichnete den Anfang der heiße Jacksie!“ - und war von diesem für Angelsächsisch J. R. R. Tolkien („Der Zusammentreffen eines Freundeskreises Augenblick an nicht zu bewegen, auf Herr der Ringe“). Die beiden Männer Lewis’, der sich „Inklings“ (etwa: „Tin- einen anderen Namen zu hören. Un- waren sich von Anfang an sympathisch tenkleckser“) nannte. Für die nächsten ter diesem Namen – allmählich über und wurden lebenslange Freunde. 16 Jahre bis 1949 trafen sie sich zwei- „Jacks“ auf „Jack“ verkürzt – kannten Tolkien, ein überzeugter Katholik – mal wöchentlich in Lewis’ Raum im ihn von nun an nicht nur seine Ange- mit brillantem Witz und scharfem In- Magdalen College und in einem Hin- hörigen, sondern sein Leben lang alle tellekt ausgestattet –, drängte Lewis terzimmer in dem Pub „The Eagle and seine Freunde. letztlich so in die Enge, dass er sich Child“ („Bird and Baby“), später, bis Am Geburtstag seines Vaters, dem 23. bis zum Sommer 1929 zumindest zum zu Lewis Tod, im „Lamb and Flag“. Zu August 1908, starb Lewis’ geliebte Mut- Theismus, einem grundsätzlichen Glau- den Mitgliedern gehörten neben Lewis ter an Krebs. Dies bedeutete das Ende ben an Gott, durchzuringen vermochte. und seinem Bruder unter anderen Tol- der Kindheit des „prosaischen Glücks“ Zwei Jahre später wurde Lewis Christ: kien, Hugo Dyson, Charles Williams für den Neunjährigen. Er wurde in un- Eines Abends im September 1931 hat- und Owen Barnfield. Man las sich aus barmherzige Internate geschickt, wo er te er eine lange Diskussion mit seinen seinen aktuellen Arbeiten vor und saß schließlich seinen Kinderglauben ver- Freunden Tolkien und Hugo Dyson darüber zu Gericht, wobei mit Lob für Christliches Medienmagazin pro 12 5|2005
Gesellschaft gute Arbeit, aber auch mit Schelte für die er in seinem sechzehnjährigen Klos- sung aufgaben. An dieser Stelle wurde schlechte nicht gespart wurde. terleben gelesen habe. Freilich war sich Lewis sich klar, dass er Joy nun auch Eines Tages – wohl etwa im Jahr Lewis der großartigen evangelistischen kirchlich heiraten wollte. Am Vormittag 1936 – sagte Lewis zu seinem Freund Möglichkeiten, die in solchen Büchern des 21. März wurden beide am Kran- Tolkien: „Tollers, es gibt zu wenig von liegen, sehr wohl bewusst. An die zu kenbett im Oxforder Wingfield Hospital dem, was uns an Geschichten gefällt. Beginn bereits erwähnten Fünftklässler getraut. Obwohl die Ärzte für Joy alle Ich fürchte, wir werden selber ein paar schrieb er: „Ich habe mir nicht gesagt: Hoffnungen aufgegeben hatten, erholte schreiben müssen.“ Das unmittelbare Stellen wir durch einen Löwen in Nar- sie sich auf wunderbare Weise und lebte Ergebnis war bei Tolkien „Der klei- nia Jesus dar, wie er wirklich in unserer noch drei Jahre. Das Ende kam am 13. ne Hobbit“ und bei Lewis der 1938 er- Welt ist; sondern ich habe gesagt: Neh- Juli 1960. Der Verlust seiner Frau er- schienene Science-Fiction Roman „Jen- men wir an, es gäbe ein Land wie Nar- schütterte Lewis zutiefst. seits des schweigenden Sterns“, der ers- nia und der Sohn Gottes würde, wie er Im Juni 1961, elf Monate nach Joys te Teil der „Perelandra“-Trilogie. in unserer Welt zu einem Menschen ge- Tod, begann sich auch Lewis’ Gesund- Diese Geschichten entsprangen heitszustand zu verschlechtern. nicht einer moralischen oder di- Am Abend des 21.11.1963 be- daktischen Absicht, sondern dem „Seit meiner Bekehrung zum antwortete er einen Brief eines „Sehen von Bildern“: Schon seit Christentum schien mir der seiner jugendlichen Bewunderer: seinem sechzehneten Lebensjahr „…danke, dass Du mir schreibst, hatte er in seiner Vorstellung das beste und vermutlich einzige dass Du meine Bücher magst; so Bild eines Fauns, der mit aufge- Dienst für meine nichtgläu- etwas hört ein Autor immer gern. spanntem Schirm und mit Pa- bigen Mitmenschen der zu Es ist schon komisch, dass alle keten beladen in einem ver- Kinder, die mir geschrieben ha- schneiten Wald steht. Unter an- sein, den Glauben, der fast ben, sofort erkennen, wer Aslan derem aus diesem Bild entstand allen Christen zu allen Zeiten ist, die Erwachsenen aber nie!“ der erste Band der berühmten gemeinsam war, zu erläutern Als er den Brief beendet hatte, „Narnia“-Erzählungen („Der Kö- ging er zu Bett. Er sollte nichts nig von Narnia“). und zu verteidigen.“ C. S. Lewis mehr schreiben. Am Freitag, dem Das Buch war um Weihnach- 22. November 1963, gegen halb ten 1948 zum größten Teil ab- sechs starb C. S. Lewis – am sel- geschlossen, und sobald Lewis konnte, worden ist, dort zu einem Löwen, und ben Tag wurde in Dallas Präsident Ken- gab er es seinem Freund Tolkien zum stellen wir uns vor, was dann passie- nedy ermordet, und in Kalifornien starb Lesen. Lewis selbst hatte Tolkiens Ar- ren würde.“ der Schriftsteller Aldous Huxley („Schö- beiten immer sehr aufmerksam zuge- Zu seinen Lesern hielt C.S. Lewis re- ne neue Welt“). Aus diesem Grund zog hört und ihm meistens zugestimmt. Es gen Kontakt. Unter den zahllosen Brie- der Tod eines der größten Schriftsteller ist darum verständlich, dass er von Tol- fen, die er von Bewunderern und Rat- Englands weniger Aufmerksamkeit auf kien wieder eine ähnliche Reaktion er- suchenden aus aller Welt erhielt, fand sich, als es wohl sonst der Fall gewe- wartete, doch: Tolkiens Kritik war ver- sich auch ein besonders amüsant und sen wäre. Eine Woche später wäre er nichtend. Er sagte, das Buch sei nicht geschliffen geschriebener Brief, den er 65 Jahre alt geworden. Er war in „As- nur ein völliger Reinfall, wahrscheinlich im Januar 1950 erhielt. Die Absenderin lans Land“ angekommen – wie er jenen sei daran auch nichts zu verbessern. Es war eine Amerikanerin jüdischer Her- Fünftklässlern schrieb: enthalte zu viele verschiedene Mythen kunft namens Joy Gresham, geb. David- „Die einzige Möglichkeit für uns, in und Ideen in einer einzigen Geschichte. man. Im September 1952 trafen sie zum Aslans Land zu gelangen ist durch den Die Kritik des verehrten Freundes ver- ersten Mal zusammen. Offensichtlich Tod, soviel ich weiß; vielleicht dürfen letzte Lewis enorm. Nur den positiven waren sie sich auf Anhieb sympathisch, manche besonders guten Menschen Reaktionen und der Begeisterung ande- denn Lewis lud sie ein, Weihnachten in schon vorher einen winzigen Blick hin- rer Freunde ist es zu verdanken, dass seinem Haus, „The Kilns“, zu verbrin- einwerfen.“ uns dieser Klassiker erhalten blieb. Der gen. 1953 zog sie mit ihren beiden Söh- besondere Charme der Bücher sprach nen David und Douglas nach England, Anzeige sich schnell herum und strafte schließ- am 23. April 1955 heiratete Lewis Joy lich alle schlechten Kritiken Lügen. Von 1950 an erschien jährlich einer der sie- standesamtlich im Oxforder Standesamt – rein formell, um Joys Ausweisung aus ]komm[ Katalog 2006 ben Bände. England zu vermeiden. Die „Narnia“-Erzählungen sind so Im Oktober 1955 wurde jedoch bei voll von biblischen Symbolen und bi- Joy Krebs in fortgeschrittenem Sta- Werbemittel für Gemeinde & Diakonie blischen Themen wie Versuchung, Er- dium festgestellt. Die Entdeckung ih- Karten · Geschenke · Plakate · Bücher · CD's Spirituelle Objekte · Aufkleber · Spiele · etc lösung, Bekehrung, Auferstehung rer schweren Krankheit verstärkte Le- und endzeitliche Verführung, dass ein wis’ Zuneigung zu ihr schlagartig. Der Katalog gratis: Mönch einmal äußerte, sie seien mit die nächste Schritt kam, als die Ärzte im Fax: 069 - 580 98-159 · erichter@gep.de geistlich gewinnbringendsten Bücher, März 1957 jede Hoffnung auf Gene- Christliches Medienmagazin pro 5|2005 13
Hintergrund Porträts Sie bringen „Narnia“ auf die Leinwand A ls Regisseur ist der am 1. Dezember 1966 im neuseeländischen Auckland geborene Andrew Adamson schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Bei verschiedenen Filmen, darunter „Batman Forever“, war Andrew Adamson für „Visual Effects“ verantwortlich. Sein Debüt als Re- gisseur hatte er im Jahr 2001 mit „Shrek“, einem der erfolgreichsten computeranimierten Kino- filme. Er wurde ebenso ein Erfolg wie sein Nachfolger „Shrek 2“. Andrew Adamson Adamsons Eltern waren Missionare in Papua-Neuguinea. Mit acht Jahren las Adamson zum ers- ten Mal „Der König von Narnia“. Dabei stellte er sich nach eigenen Angaben alles sehr lebendig vor. Deshalb verfilmt er jetzt auch „nicht das Buch, sondern meine Erinnerung daran“. Auf die Frage, wohin er gehen würde, wenn er einen Wandschrank wie im „Narnia“-Film hätte, antwortete der Neuseeländer in einem Interview: „Nach Narnia natürlich - aber auch sonst überall hin. Ich liebe die Vorstellung, an neue Orte zu gelangen... Ich glaube, das ist eine der Freuden der Filmemacherei, in der Lage zu sein, Welten seiner Fantasie zu besuchen.“ Warum wurde der Christ für die Regie dieses Filmes ausgewählt? „Adamson weiß besser als irgendein anderer, wie man Magie auf dem Bildschirm schafft und eine Geschichte erzählt, die das Herz eines Publi- kums berührt“, so der Vorstandsvorsitzende der Firma Walden Media, Cary Granat. (Elisabeth Hausen) E r kam 1939 im US-Bundesstaat Kansas auf die Welt. In den 60er Jahren erbte er die Ölfirma seines Vaters, die ihn zum Milliardär machte. Zudem besitzt Philip Anschutz eine Film Group, zwei Zeitungen sowie mehrere Sportvereine und Stadien. Er lebt heute in Denver (US-Bundesstaat Philip Anschutz Colorado). Die Medien meidet der engagierte Christ: seit 1974 hat er kein Interview mehr gegeben. Das Magazin „Fortune“ bezeichnete ihn einst als „den reichsten Amerikaner, von dem man nie- mals gehört hat“. Die Anschutz Film Group hat zwei Produktionsfirmen, die ausschließlich familienfreundliche Filme ohne Sex und Gewalt drehen. „Meine Freunde denken, ich sei ein Kandidat für eine Gehirn- operation“, sagte er einmal. „Meine Konkurrenten denken, ich sei naiv oder dumm oder beides. Aber wissen Sie was? Es macht mir nichts aus. Wenn wir ein paar Filme machen können, die einen posi- tiven Einfluss auf das Leben der Leute und auf unsere Kultur haben, reicht mir das aus.“ Das erhofft sich Anschutz auch vom neuen „Narnia“-Film. (Elisabeth Hausen) „I ch weiß, dass Jack nicht angetan war vom Film als Medium der Kommunikation...“. Das sagt einer, der es wirklich wissen muss: Douglas Gresham, der „Jack“ - Clive Staples Lewis - per- sönlich kannte. Wie Lewis wohl reagieren würde, wenn er wüsste, dass sein Buch „Der König von Narnia“ als Film in die Kinos kommt? Gresham, der Co-Produzent des Films, setze all „seine Fähig- keiten, sein Wissen, seine Erfahrungen sowie all seine Erinnerungen von Jack und seiner Mutter und alles, was sie ihn lehrten“ ein, um diesen Film so gut wie möglich zu drehen. Douglas Gresham ist ein Stiefsohn von C. S. Lewis. Er war bei den Dreharbeiten dabei und achtete darauf, die „lite- rarische Einheit“ der Bücher zu „wahren“, denn seines Wissens nach würde Jack es wollen, „die Einheit eines je- den Buches zu schützen“ und die „Botschaft, die jedes der Bücher zu überbringen beabsichtigt, zu wahren“. Da es Douglas Gresham schwierig sei, eine Erzählung in eine Handlung zu übersetzen, wird es nach Greshams Angaben im Film durchaus Abweichungen vom Buch geben. „Ich denke und hoffe, dass wir ihm mehr Wert hinzugefügt haben, als wir ihm genommen haben. Jedoch spüre ich als ein narnianischer Purist, dass jede Änderung des ursprünglichen Buches schlecht ist“, sagt Gresham. Gresham bekennt sich wie sein Stiefvater zu seinem christlichen Glauben. Seine Mutter, Helen Joy Gresham, die aus einem jüdischen Elternhaus stammte, war Atheistin, bis sie sich durch Lewis` Schriften zum Christentum be- kehrte. Sein Bruder David Gresham hingegen wurde Rabbiner in Israel. Douglas Gresham ist verheiratet und hat fünf Kinder im Alter von 14 bis 30 Jahren. Er lebt mit seiner Ehefrau in Irland. Die Dreharbeiten mit dem Regis- seur Andrew Adamson und der Filmcrew zu „Chroniken von Narnia“ bezeichnete Gresham als eine „sehr erfreu- liche Zeit“, die von einer „Atmosphäre der Freundschaft und der Gutherzigkeit“ gekennzeichnet war. Alles sei „ein bisschen wie ein Aufenthalt in Narnia während des Goldenen Zeitalters“ gewesen. (Christiane Leuckhardt) Christliches Medienmagazin pro 14 5|2005
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