MEHR MOBILITÄT FÜR ALLE - Radverkehrsstrategie 2025+
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Auftraggeber Stadträtin Barbara Unterkofler Ressort Bauen und Radverkehrskoordination Stadtrat Johann Padutsch Ressort Raumplanung und Baubehörde Auftragnehmerin Rosinak & Partner ZT GmbH Michael Szeiler, Rosinak & Partner Andrea Weninger, Rosinak & Partner Wissenschaftliche Begleitung Universität Salzburg Martin Loidl, Universität Salzburg, Z_GIS Ursula Witzmann-Müller, Universität Salzburg, Z_GIS Bernhard Zagel, Universität Salzburg, Z_GIS Grafik YEWO LANDSCAPES Projektleitung Josef Reithofer, Stadt Salzburg, MA 5 Peter Weiss, Stadt Salzburg, MA 6 Projektteam Martin Eckschlager, Stadt Salzburg Ursula Hemetsberger, Land Salzburg Verena Pichler, Stadt Salzburg Sebastian Tschinder, Stadt Salzburg Angelika Wörndl, Stadt Salzburg Jürgen Wulff-Gegenbauer, Stadt Salzburg Bildnachweis Salzburg, Mai 2017 Stadt Salzburg, Land Salzburg, Rosinak & Partner 2
INHALT Radstra tegie DIE RADSTRATEGIE AUF EINEN BLICK 01 AUSGANGSLAGE Radverkehr in der Stadt Salzburg 8 Rahmenbedingungen & Motivation 10 Zukunftsbild Mobilität 11 02 STRATEGISCHER RAHMEN Der Weg zur Radstrategie 12 Potenzial & Nutzen des Radverkehrs 14 Entwicklungsstrategien 15 Wirkungen 16 03 UMSETZUNG Strategische Ziele 18 Handlungsfelder & generelle Maßnahmen 19 Handlungsfeld Ressourcen 24 Handlungsfeld Struktur 25 Leitprojekte für die nächsten 3 Jahre 26 3
„ Smart mobil heißt, mit Freude und Genuss einfach und schnell mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs zu sein." Josef Reithofer, Stadt Salzburg, Smart City-Koordination „ Nach 26 Jahren Einzelkampf bin ich froh, mit der neuen Strategie endlich im Team für den Radverkehr arbeiten zu können." Peter Weiss, Radverkehrskoordinator Stadt Salzburg „ Stadt und Land Salzburg haben gemeinsame Ziele: Radverkehr forcieren und Radfahren attraktiver machen." Ursula Hemetsberger, Radver- kehrskoordinatorin Land Salzburg 4
SUMMARY Die Radstrategie auf einen Blick Mit der Radverkehrsstrategie 2025+ werden die Weichen für eine deutliche Steigerung des Rad verkehrs in der Stadt Salzburg gestellt. Darauf aufbauend wird bis zum Herbst 2017 ein Maßnah menprogramm ausgearbeitet. ENTFERNUNGEN HAUPTRADWEGNETZ 5 km 3 km 1 km BUDGET RESSOURCEN 2 MIO € PROJEKT- STEUERUNG 1 MIO € ERWEITERTE PROJEKT- PROJEKT- KERNGRUPPE GRUPPE RADVERKEHR RADVERKEHR VERDOPPLUNG VERDOPPLUNG RADVERKEHRS- PERSONAL- KOMMUNIKATIONS- BUDGET KAPAZITÄTEN STRUKTUR 6
SUMMARY HANDLUNGSFELDER 01 Neue Radwege und eine sichere, komfortable Rad-Infrastruktur 02 Optimierung des Fahrradparkens 03 Mehr Information, Kommunikation und Kooperationen 04 Radverkehr multimodal denken LEITPROJEKTE 01 05 HAUPTRADWEGENETZ Gelebte Radkultur in Politik & Verwaltung 02 EINFÜHRUNG S-BIKE 03 06 PREMIUM RADWEG SALZBURG – FREILASSING Monitoring, Evaluierung und wissenschaftliche Begleitung 04 ÖSTERREICHISCHER RADGIPFEL 2018 € Handlungsfeld Ressourcen 05 & Organisationsstruktur KAMPAGNEN & ÖFFENTLICHKEITSARBEIT DIE NÄCHSTEN SCHRITTE IM JAHR 2017 IM JAHR 2016 DETAILLIERTES ORGANISATIONS- MAßNAHMEN STRUKTUR PROGRAMM 2018-2020 RADVERKEHR 7
1 Radverkehr in der Stadt Salzburg Mit dem Rad zu fahren gehört für viele Salzburger Innen zum Alltag. Auf den Straßen spürt man die Fahrradkultur: jung & alt sind aktiv auf zwei Rädern unterwegs Radverkehr in Zahlen Vorzeigeprojekte Täglich werden 100.000 Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt, In den letzten Jahren wurden wichtige Lückenschlüsse das sind 20 % aller Wege der SalzburgerInnen. Besonders realisiert: der Wilhelm-Kaufmann-Steg über die Salzach und attraktiv zum Radfahren sind die Kais, die Begleitwege entlang die Überführung Rudolf-Biebl-Straße. Bei allen S-Bahn-Halte- der Salzach. An Spitzentagen radeln bei den Unterführungen stellen gibt es neben Radabstellanlagen auch witterungs- und der Staatsbrücke mehr als 16.000 RadfahrerInnen. diebstahlgeschützte Radboxen. Die neue Bike & Ride-Anlage am Hauptbahnhof besticht durch ihre besondere Architektur Gute Infrastruktur als Basis und ein hochwertiges Abstellangebot mit 600 überdachten Das Radwegenetz wird seit über 30 Jahren kontinuierlich aus- Radstellplätzen und 64 doppelstöckigen Radboxen. Weitere gebaut. Mittlerweile gibt es 187 km Wege für RadfahrerInnen Schlüsselprojekte waren die Radwege entlang der Münchner und über 6.000 Fahrradabstellanlagen. Die Hauptbrücken der Bundesstraße, der Lindhofstraße und die Route Parsch – Stadt sind radfreundlich ausgebaut. Mehr als zwei Drittel aller Volksgarten. Die Online-Radlkarte unterstützt die RadfahrerIn- Einbahnen sind für den Radverkehr geöffnet und können in nen bei der Routenwahl und bietet neben zahlreichen Infor- die Gegenrichtung befahren werden. Das Radfahren ist in fast mationen zum Radfahren hochgenaue Wetterprognosen direkt allen Fußgängerzonen und Busspuren erlaubt. in der Kartenübersicht. 100.000 20 % 80 % WEGE / TAG aller WEGE mit der SalzburgerInnen mit dem Rad dem Rad besitzen ein Fahrrad 8
01 AUSGANGSLAGE Rahmenbedingungen & Motivation Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs sind in allen übergeordneten Konzepten verankert. Sie sind kostengünstig, kurzfristig umsetzbar und entfalten rasch positive Wirkungen. Übergeordnete Strategien & Konzepte aus dem Umland fährt mit dem Auto in Die Stadt Salzburg hat sich mit der die Stadt und auch die SalzburgerIn- Smart City Strategie ambitionierte Ziele nen selbst legen 45 % ihrer Wege mit im Energie- und Nachhaltigkeitsbe- dem Pkw zurück. Die Kapazitäten im reich gesetzt. Der Energieverbrauch Straßennetz sind jedoch begrenzt, in soll – über alle Sektoren – um 30 % den Spitzenstunden sind Überlastun- reduziert werden (Basis 2010). gen und Staus an der Tagesordnung. Der Radverkehr kann dafür einen Außergewöhnliche Verkehrsspitzen, wichtigen Beitrag leisten. Auch das verursacht durch Tagestouristen mit Verkehrsleitbild und das Verkehrskon- dem Auto oder Ausweichverkehr in zept im Rahmen des räumlichen Folge von Staus oder Baustellen auf Entwicklungskonzeptes der Stadt der Autobahn, verschärfen die Situati- Salzburg beinhalten eine Förderung on zusätzlich. Der öffentliche Busver- des Radverkehrs. Die Ziele für den kehr ist mangels eigener Busspuren oft Radverkehr auf Landesebene sind im negativ von Verkehrsstaus betroffen. Mobilitätskonzept und der dazugehöri- gen Radverkehrsstrategie des Landes Der Radverkehr als Chance Salzburg enthalten. Bis zum Jahr 2025 Die Stadt Salzburg und – noch stär- soll der landesweite Radverkehrsanteil ker – die Umlandgemeinden sind im von 11 % auf 13 % ansteigen, was Wachstum begriffen. Die Folge ist eine nur durch einen weiteren Anstieg des Zunahme des Verkehrsaufkommens Radverkehrs in der Landeshauptstadt und damit entstehen zusätzliche Her- erreicht werden kann. ausforderungen für eine gute Abwick- lung des Verkehrs. Der Radverkehr hat Städtische Herausforderungen das Potenzial, das Salzburger Ver- 45 % 20 % Die Mobilität ist seit Jahren eine Her- ausforderung für die Stadt Salzburg: kehrssystem zu entlasten, weil Verbes- serungen vergleichsweise kurzfristig Der Großteil der ArbeitspendlerInnen und kostengünstig möglich sind. 15 % 20 % © istock/kichigin 10
AUSGANGSLAGE 01 Zukunftsbild Mobilität Höchste Lebensqualität für alle SalzburgerInnen – auch auf den täglichen Wegen. Vision SALZBURGER NACHRICHTEN Salzburg ist bereits jetzt eine attrak- Immer mehr Radfahrer bei den tive, lebenswerte und wirtschaftlich Salzburger Festspielen florierende Stadt. Das Bevölkerungs- wachstum und die steigende Anzahl Salzburg, 18. Juli 2025. Wer nach noch lebenswerter zu machen. Char- an TouristInnen sind der beste Beleg vielen Jahren wieder nach Salzburg zu lotte Frank fährt dieses Jahr selbst mit dafür. In einem visionären Zukunftsbild den Festspielen kommt, dem fällt so- dem Fahrrad zum Festspielhaus. Peter der Stadt Salzburg funktioniert der Ver- fort auf, dass sich die Stadt verändert Weiss, langjähriger Fahrradkoordinator kehr ohne Probleme. Alle Verkehrsmit- hat. So geht es auch Festspiel-Tou- der Stadt, berichtet: „Heuer haben tel sind gut aufeinander abgestimmt, ristin Charlotte Frank aus Innsbruck, wir doppelt so viele mobile Fahrrad- Multimodalität wird gelebt, die Salzbur- die nun schon zum sechsten Mal die ständer wie bisher bei den Festspielen gerInnen bewegen sich stressfreier von Landeshauptstadt besucht: „Die Luft aufgestellt und trotzdem sind fast alle A nach B. Der Autoverkehr hat abge- ist besser und es ist leiser geworden. belegt – so viele RadfahrerInnen haben nommen, dafür ist er deutlich flüssiger Es ist mehr Platz zum zu Fuß gehen, wir nicht erwartet.“ Woran liegt das? als früher. Noch mehr SalzburgerInnen weniger Autoverkehr, die städtischen Die Stadt Salzburg hat das Radfahren fahren mit dem eigenen Rad oder Busse kommen schneller voran – und kontinuierlich gefördert und die Infra- verwenden ein S-Bike Leihfahrrad für es sind noch mehr Radfahrer als struktur weiter ausgebaut. Mittlerweile kurze Wege innerhalb der Stadt. Der früher unterwegs“. Seit Jahren bemüht ist Salzburg im internationalen Spit- Radverkehr leistet einen Beitrag zum sich Salzburgs Stadtpolitik um eine zenfeld bei den Radfahrstädten. Das Funktionieren des gesamten Verkehrs- integrierte Verkehrspolitik und die För- gefällt auch den TouristInnen, die das systems. Deshalb auch der Slogan der derung des Radverkehrs, um die Stadt Leihradsystem intensiv nutzen. (red) Radverkehrsstrategie „Mehr Mobilität für alle“. Denn mehr Radverkehr be- deutet eine Entlastung für den Autover- kehr und verbessert damit indirekt den öffentlichen Busverkehr. 11
2 Der Weg zur Radstrategie Eine enge Abstimmung mit Verwaltung, Politik und der Rad-Community stellt die Radstrategie auf eine breite Basis. Der Radstrategieprozess folgende Umsetzung. Inputs für die Radstrategie wurde von Die Erstellung der Radstrategie erfolgte im Zuge von Work- der Radlobby Salzburg sowie von der Rad-Community ein- shops des Projektteams. Eine umfassende Einbeziehung von geholt. Mit der Verwaltung von Stadt und Land Salzburg und Verwaltung, Politik und Rad-Community hat die inhaltliche der Politik gab es zahlreiche Abstimmungsgespräche. Die Qualität gesteigert und bildet eine gute Basis für die nach- Rückmeldungen wurden in die Radstrategie eingearbeitet. 12
STRATEGISCHER RAHMEN 02 1 2 3 4 5 6 ANALYSE ZIELE BEST ENTWICKLUNGS- HANDLUNGSFELDER LEITPROJEKTE PRACTISES STRATEGIEN & & GENERELLE WIRKUNG MASSNAHMEN Methodik Basierend auf einer Analyse, Zielfestlegungen und interna- tionalen Best Practice-Beispielen wurden Entwicklungsstra- tegien erarbeitet und deren Wirkungen abgeschätzt. Diese münden in eine Empfehlung für Handlungsfelder, generelle Maßnahmen und Leitprojekte. 13
02 STRATEGISCHER RAHMEN Potenzial & Nutzen des Radverkehrs Mit dem Rad ist man in Salzburg flexibel unterwegs und kommt schnell ans Ziel Stadt der kurzen Wege Nutzen des Radverkehrs „ Mehr Platz fürs Rad, gestaltet Salzburg bietet optimale Vorausset- Der direkte Nutzen des Radfahrens mit Blick auf die zukünftigen zungen für das Radfahren: kurze ist offensichtlich: man ist flexibel und Radfahrenden dieser Stadt, wird Distanzen und keine nennenswerten kommt rasch ans Ziel. Darüber hinaus Steigungen innerhalb des Stadtgebiets. bedeutet Radfahren für viele Lebens- diese Strategie erfolgreich ma- Die Entfernung vom Zentrum bis zur freude und es macht Spaß, die Natur chen." Fidelius Krammel, Radlobby Stadtgrenze beträgt etwa 5 km – eine und den Fahrtwind zu spüren. Wer Salzburg Distanz, die mit dem Fahrrad in 20 regelmäßig Rad fährt, hält sich fit und Minuten zurückgelegt werden kann. fördert die eigene Gesundheit. Der Das Potenzial für das Radfahren ist Radverkehr ist darüber hinaus auch enorm, denn 40 % aller Wege der Salz- ein Wirtschaftsfaktor. Jeder in den burgerInnen sind kürzer als 2,5 km, Radverkehr investierte Euro generiert 70 % der Wege sind kürzer als 5 km. eine 6 bis 24-fache Wertschöpfung. Internationale Radfahr-Vorbildstädte mit ähnlicher Bevölkerungsanzahl wie Salzburg haben Radfahranteile von bis zu 30 % und darüber. Angesichts der hervorragenden Rahmenbedingungen sind für die Stadt Salzburg Radfahran- teile von 30 % – 40 % erreichbar. 5 km RADVERKEHRSANTEILE 3 km VON REFERENZSTÄDTEN 2,5 km 43% 1 km 38% 31% 28% 28% 27% 26% 25% 22% 21% 20% 17% 15% g r n e g e t e ö u g k z ur ste nge ügg bur ens ech ruh alm Oul bur ruc Gra nb ün i Br rei tr Od U arl s M z al nsb l de M ron F K S In O G 14
STRATEGISCHER RAHMEN 02 Entwicklungsstrategien Die Intensität der Radverkehrsförderung wird neben dem politischen Willen maßgeblich von der Höhe der finanziellen Mittel und den Personalressourcen bestimmt Wie kann die Stadt Salzburg den Drei mögliche „Geschwindigkeiten Für die Radstrategie werden die Radverkehr steigern? Die Intensität der Radverkehrsförde- folgenden drei Entwicklungsstrategien Für eine Erhöhung des Radverkehrs rung ist maßgeblich vom Ressource- betrachtet: gibt es drei zentrale Bereiche: Infra- neinsatz abhängig. Das betrifft sowohl „Weiter wie bisher“: Ressourcen struktur, Kommunikation und Fahrrad- die finanziellen Mittel für Infrastruktur- entsprechen dem derzeitigen Stand kultur. Städte mit einem Radverkehr- bau, Erhaltung, Betrieb, Kommunika- „Ambitioniert“: Finanzmittel und santeil im Bereich von 30 % haben ein tion, etc. als auch die zur Verfügung Personalressourcen werden etwa ver- intuitives, flächendeckendes Radver- stehenden Personalressourcen. Nur doppelt kehrsnetz, das für alle Nutzergrup- mit ausreichenden Personalkapazitä- „TOP-Level“: Finanzmittel und Perso- pen gut geeignet ist. Ein vermehrtes ten können Projekte entwickelt und nalressourcen werden etwa vervierfacht Umsteigen auf das Fahrrad bedeutet betreut werden. eine Verhaltensänderung. Deshalb sind kontinuierliche Kommunikations- und Marketingaktivitäten für das Radfahren und das Pflegen von Kooperationen essentiell. Alle genannten Maßnahmen stärken und fördern die Fahrradkultur einer Stadt. Im Sinne von „Push & Pull“ kann der Radverkehr nicht nur durch eine Attraktivierung gesteigert werden („Pull“). Dämpfende Maßnahmen für den Autoverkehr („Push“), führen zu Verlagerungen auf andere Verkehrs- mittel, von denen auch der Radverkehr profitiert. Eine Weiterführung und In- tensivierung der Kooperation zwischen der Stadt und dem Land Salzburg ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, sowohl be- treffend die Radinfrastruktur, als auch Marketingaktivitäten. RESSOURCEN RADVERKEHR WIE BISHER AMBITIONIERT TOP-LEVEL € Investitionsbudget/Jahr 1 Mio. € 2 Mio. € 4 Mio. € Planungsbudget/Jahr 160.000 € 360.000 € 700.000 € Personal Radverkehr 15
02 STRATEGISCHER RAHMEN Wirkungen Die verstärkte Förderung des Radverkehrs soll mit vertretbarem Aufwand eine größtmögliche Wirkung erzielen Gegenüberstellung der Wirkungen Empfehlungen „ Gute Entscheidungen werden Für die drei Entwicklungsstrategien Vor dem Hintergrund der Handlungs- auf Basis von wissenschaftlich erfolgt eine qualitative Abschätzung spielräume der Stadt Salzburg im Be- erarbeiteten Fakten getroffen. der Wirkungen. Läuft alles weiter wie reich Finanzen und Personalressourcen bisher, gibt es zwar positive Wirkun- wird empfohlen, die Entwicklungsstra- Als Geografen stellen wir einen gen, jedoch nur in geringem Ausmaß. tegie „ambitioniert“ umzusetzen. Damit ganzheitlichen Ansatz in zu- Bei der Entwicklungsstrategie „ambi- werden spürbare Verbesserungen mit kunftsorientierter Radverkehr- tioniert“ werden spürbare Wirkungen einem vertretbaren Aufwand erzielt. Bis spolitik sicher!" Martin Loidl, Ursula erzielt, der Radfahranteil steigt bis zum zum Jahr 2025 kann der Radfahranteil Jahr 2025 um ca. 0,5 % pro Jahr. Bei auf 24 % gesteigert werden. Das ent- Witzmann-Müller, Bernhard Zagel, „TOP-Level“ sind Steigerungen des spricht einer Zunahme des Radverkehrs Universität Salzburg, Z_GIS Radfahranteils von ca. 1 % jährlich um 20 % im Zeitraum von 8 Jahren und möglich. Unabhängig von Förderungs erscheint realistisch. Eine Verlagerung maßnahmen für den Radverkehr von 4 % der Wege vom Autoverkehr auf bewirken dämpfende Maßnahmen für den Radverkehr entspricht 15.– 20.000 den Autoverkehr – wie beispielsweise Autofahrten weniger pro Tag. Es ist eine Parkraumbewirtschaftung – wichtig, parallel Maßnahmen für den Verkehrsverlagerungen auf den öffent- öffentlichen Verkehr und Fußgängerver- lichen Verkehr und den Radverkehr. kehr zu ergreifen, damit deren Anteile * Annahme Modal Split ÖV, FG bleibt konstant Dieses Verlagerungspotenzial wird mit konstant gehalten oder leicht gesteigert ** in den Verkehrsspitzen, insbesondere mit belgeitendenÖV-Priorisierung bis zu 4 % der Wege abgeschätzt. werden können. *** Parkraumbewirtschaftung, Innenstadt- Vekehrsregelung, Busbeschleunigung WIRKUNG 2025 WIE BISHER AMBITIONIERT TOP-LEVEL Länge Radnetz (dzt. 187) 200 km 220 km 250 km Abnahme Kfz-Fahrten/Tag * 8.750 17.500 35.000 ÖV-Fahrzeitgewinne ** gering spürbar deutlich spürbar Einsparung CO2 – Emissionen/Tag 4,5 t 9t 18 t Radverkehrsanteil 22 % 24 % 28 % Steigerung Radverkehrsanteil durch Begleitmaßnahmen zur Dämpfung bis 4 % bis 4 % bis 4 % des Autoverkehrs *** Radverkehrsanteil Gesamt 26 % 28 % 32 % 16
STRATEGISCHER RAHMEN 02 © istock/claudioarnese 17
3 Strategische Ziele Die strategischen Ziele spiegeln sich in Handlungsfeldern und Maßnahmen wider Von den Zielen zu den Maßnahmen Die strategischen Ziele geben den in- haltlichen Rahmen für die Radstrategie vor. Daraus leiten sich Handlungsfelder ab, innerhalb derer generelle Maßnah- men definiert werden. Diese generellen Maßnahmen sind in weiterer Folge zu einem konkreten Maßnahmenpro- gramm zu verdichten und Prioritäten für die Umsetzung festzulegen. Die Radstrategie enthält ausgewählte Leit- projekte von übergeordneter Bedeu- tung, die innerhalb der nächsten drei Jahre umgesetzt werden sollen. Strategische Ziele Die Fahrradkultur in der Synergien nutzen (andere Ver‑ Finanz- und Personalressourcen Stadt Salzburg stärken kehrsarten, Betriebe, Schulen, etc.) für eine ambitionierte Steigerung des Radverkehrs sichern Das Radfahr-Potenzial der Die Fahrrad-Erreichbarkeit der Stadt Salzburg heben Umlandgemeinden verbessern Eine effiziente Kommunikation betreffend Radverkehr etablieren Eine sichere und komfortable Den Fahrradanteil bei Schlecht‑ (Verwaltung, Rad-Community, Radweginfrastruktur für alle Alters‑ wetter und im Winter steigern sonstige relevante Akteure) gruppen und auch für ungeübte RadfahrerInnen bereitstellen 18
UMSETZUNG 03 Handlungsfelder und generelle Maßnahmen Ein 6-Punkteprogramm zur Förderung des Radverkehrs 01 Neue Radwege und eine sichere, komfortable Rad-Infrastruktur Die Aktivitäten zur Förderung des Radver- kehrs untergliedern sich in sechs fachliche 02 Bereiche – die Handlungsfelder. Dazu Mehr Information, Kommunikation kommt das Handlungsfeld Ressourcen & und Kooperationen Organisationsstruktur in dem die finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen zur Umsetzung der Radstrategie festgelegt 03 werden. Auf Basis der Radstrategie ist noch Optimierung des Fahrradparkens im Jahr 2017 ein ausführliches Maßnahmen- programm zu entwickeln, in dem die nach- folgend angeführten generellen Maßnahmen konkretisiert, priorisiert und mit Umset- 04 Radverkehr multimodal denken zungshorizonten versehen werden. Höchste Priorität hat das Maßnahmenprogramm für die Radverkehrsinfrastruktur. 05 Gelebte Radkultur in Politik & Verwaltung 06 Monitoring, Evaluierung und wissenschaftliche Begleitung € Handlungsfeld Ressourcen & Organisationsstruktur 19
03 UMSETZUNG 01 HANDLUNGSFELD Neue Radwege und eine sichere, komfortable Rad-Infrastruktur Ein intuitives, sicheres und komfortables Hauptradwegenetz „ Für eine deutliche Steigerung des Radver- für alle Nutzergruppen ist die Basis für mehr Radverkehr. kehrs braucht es einen Qualitätssprung beim In einem Maßnahmenprogramm sind prioritäre Projekte zu Radwegenetz und die konsequente Unterstüt- definieren. zung der Politik bei der Umsetzung.“ Michael GENERELLE MASSNAHMEN Szeiler, Verkehrsexperte bei Rosinak & Partner • DEFINITION HAUPTRADWEGENETZ: Festlegung des Hauptradwegenetzes für die Stadt Salzburg bestehend aus der Nord-Süd-Magistrale „Salzach-Radweg“, Premi- um Radrouten ins Umland sowie wichtigen Radialrouten und ringförmigen Tangentialrouten. • RICHTLINIEN & QUALITÄTSKRITERIEN: Erstellen von Planungsrichtlinien inklusive Qualitätskriterien für das Hauptradwegenetz angelehnt an das Landesradkonzept. Ziel ist ein intuitives Hauptnetz, das auch für Kinder, Ältere und weniger geübte RadfahrerInnen hohe Sicher- heit und Komfort bietet. Ausgewählte Routen, zum Bei- spiel entlang von Gewässern bzw. Bahnstrecken sollen möglichst kreuzungsfrei ausgebildet werden. • MASSNAHMENPROGRAMM RADWEGINFRASTRUK- TUR: Entwicklung eines Maßnahmenprogrammes für die Radweginfrastruktur für die Jahre 2018 – 2020. Bei der Prioritätenreihung sind insbesondere die Kriterien ver- kehrliche Wirksamkeit, Erhöhung der Verkehrssicherheit und Umsetzbarkeit zu berücksichtigen. • OPTIMIERUNG WINTERDIENST: Festlegung von wichtigen Hauptradrouten, die im Winter bei Schneefall prioritär geräumt werden. © istock /martinwimmer 20
UMSETZUNG 03 02 HANDLUNGSFELD Mehr Information, Kommunikation & Kooperationen Radfahren beginnt im Kopf. Für das Umsteigen vom Auto ICH FAHRE RAD, ... auf das Fahrrad braucht es kontinuierliche Bewusstseinsbil- dung und Marketing für das Radfahren. „ … weil ich den Wind in den Haaren mag.“ GENERELLE MASSNAHMEN „ … weil es mich • FAHRRAD-EVENTS: Den „Radfrühling“ als erfolgreiche glücklich macht.“ Radveranstaltung weiter ausbauen. • KAMPAGNEN FÜR DAS RADFAHREN: Laufende Kampagnen für das Radfahren mit unterschiedlichen „ … weil‘s Spaß macht Schwerpunkten, zum Beispiel das „JAhr zum Rad“ und schneller geht!“ oder Radfahren bei Schlechtwetter („Ich bin ja nicht aus Zucker“). „… weil ich dann sicher • ZIELGRUPPENSPEZIFISCHE ÖFFENTLICHKEITS- ARBEIT: Identifikation von Zielgruppen mit besonders einen gratis Parkplatz hohem Potenzial für das Radfahren. Pilotprojekt „Neu- habe!“ bürgerInnenmappe“ und Willkommensradtouren für die 8.500 neuen BürgerInnen, die jährlich nach Salzburg „ … weil ich schneller als ziehen. • KOOPERATIONEN MIT DER WIRTSCHAFT: Intensi- mit dem Auto bin.“ vierung der Kooperation mit potenziellen Multiplikator- betrieben und der Fahrradwirtschaft zur Förderung des „ … weil es gesund ist. Radverkehrs. Mobilitätsmanagement in Betrieben. Ich fahre jeden Tag • KOMMUNIKATION MIT DER RAD-COMMUNITY: Intensivierung der Kommunikation mit der Radlobby zur Schule.“ Salzburg und der Rad-Community. Etablieren einer Regelkommunikation. Statements von Salzburger RadlerInnen beim Radfrühling 2017 21
03 UMSETZUNG 03 HANDLUNGSFELD 04 HANDLUNGSFELD Optimierung des Fahrradparkens Radverkehr multimodal denken Die Radabstellanlagen im öffentlichen Raum und bei Bahn Das Rad lässt sich gut mit anderen Verkehrsmitteln kombi- haltestellen sind bereits weit entwickelt. Optimierungspotenzial nieren. Besonders für jene, die aus dem Umland in die Stadt gibt es im Wohnumfeld, bei Betrieben und in der Altstadt. kommen. GENERELLE MASSNAHMEN GENERELLE MASSNAHMEN • RICHTLINIEN FÜR NEUBAUVORHABEN: Ausarbeitung • S-BIKE: Das Salzburger Leihradsystem bietet maxima- und Beschluss von verbindlichen Richtlinien und Vorga- le Mobilität für jene, die gerade nicht mit dem eigenen ben für die Schaffung von Fahrradabstellplätzen im Zuge Fahrrad unterwegs sind. Auch EinpendlerInnen, die mit von Neubauprojekten und Genehmigungen von Gewer- dem ÖV oder dem Auto in die Stadt kommen, können bebetrieben (z. B. Geschäfte). das S-Bike für Wege im Zentrum benutzen. • RADABSTELLANLAGEN AUF PRIVATGRUND: Anreize • BIKE & RIDE: Die Kombination aus öffentlichem Verkehr für die Errichtung von Radabstellanlagen auf Privatgrund und Fahrrad ist optimal für PendlerInnen. Mit Bus oder bei Wohnhausanlagen und Betrieben. Unterstützende Bahn in die Stadt und von der Haltestelle die „last mile“ Bewusstseinsbildung und gegebenenfalls finanzielle rasch und unkompliziert mit dem Rad zum Ziel. Förderungen. Analyse & Optimierung des bereits weit entwickelten • RADABSTELLANLAGEN IM ÖFFENTLICHEN RAUM: Bike & Ride-Konzeptes. Analyse der bestehenden Radabstellanlagen im öffentli- • PARK & BIKE: Attraktive Angebote für PendlerInnen chen Raum. Identifikation von Bereichen mit besonders schaffen, die mit dem Auto aus dem Umland kommen hohem Bedarf. und auf Parkplätzen – möglichst außerhalb des Zentrums – auf das Fahrrad umsteigen. • SYNERGIEN FUSS- UND RADVERKEHR: Wie bisher sind bei Infrastrukturprojekten der Fuß- und Radver- kehr gemeinsam zu denken (Beispiel Wilhelm-Kauf- mann-Steg). Neue Radverkehrsanlagen dürfen nicht zu Lasten der Qualität von FußgängerInnen gehen. 22
UMSETZUNG 03 05 HANDLUNGSFELD 06 HANDLUNGSFELD Gelebte Radkultur in Politik Monitoring, Evaluierung und & Verwaltung wissenschaftliche Begleitung Die Vorbildwirkung von Politik und Verwaltung ist ein hoher Die Entwicklung des Radverkehrs wird kontinuierlich beob- Motivationsfaktor und regt zur Nachahmung an. achtet und evaluiert. Auf dieser Basis kann die Radstrategie bei Bedarf nachjustiert werden. GENERELLE MASSNAHMEN GENERELLE MASSNAHMEN • FAHRRADKULTUR: Erstellung eines Konzeptes zur • MONITORING & EVALUIERUNG: Laufende Beobach- breiten Förderung der Fahrradkultur innerhalb des tung und Evaluierung des Maßnahmenprogrammes im Magistrats und bei Institutionen, an denen die Stadt Hinblick auf die gesetzten Ziele und den Zeitplan mit beteiligt ist z. B. Wohnungswesen, Tourismus. Die wissenschaftlicher Unterstützung. Berücksichtigung des Radfahrens soll in allen Bereichen • SALZBURGER FAHRRADREPORT: Regelmäßiger erfolgen und zur Selbstverständlichkeit werden. Statusbericht über die Entwicklung des Radverkehrs in • MOBILITÄTSMANAGEMENT: Verstärkte Berücksichtigung der Stadt Salzburg, jährlich oder alle 2 Jahre. Er enthält des Fahrrades bei magistratsinternen Mobilitätsmanage- Statistiken zum Radwegenetz, den gezählten Radfahre- ment-Maßnahmen. Zum Beispiel breite Bewerbung und rInnen und Befragungsergebnisse zur Zufriedenheit der Teilnahme an der „wer radelt gewinnt“-Kampagne. SalzburgerInnen betreffend Radverkehr und dient auch • RADVERTRÄGLICHKEITSPRÜFUNG: der Information der Öffentlichkeit. Adäquate Berücksichtigung des Radverkehrs bei • WISSENSCHAFT & FORSCHUNG: Salzburgs Anspruch allen Straßenprojekten. im Radverkehr Nummer 1 zu sein, soll sich auch im • THEMA GESUNDHEIT: Stärkere Verknüpfung des Bereich Forschung, Technologie und Innovation wider- Radfahrens mit dem Thema Gesundheit und Fitness. spiegeln. Aufbauend auf den Aktivitäten des Urbanen • STÄDTISCHER FUHRPARK: Analyse und Optimierung Mobilitätslabors können Forschung und Innovation im des städtischen Fuhrparks im Hinblick auf den Radverkehr. Radverkehrsbereich vorangetrieben werden. Eine beson- Sondierung der Möglichkeiten für die Verwendung von dere Rolle dabei hat die Universität Salzburg. Ein Ausbau Lastentransporträdern (Pilotprojekte). der Aktivitäten und der Kooperationen mit Forschungs- • EVENTS- UND VERANSTALTUNGEN: Bewerbung des und Wirtschaftspartnern ist zu begrüßen und stärkt die Fahrrades als Verkehrsmittel zur Anreise bei städtischen „Wissensstadt“ Salzburg. Veranstaltungen. Bereitstellen von mobilen Fahrradstän- dern am Veranstaltungsort. 23
03 UMSETZUNG Handlungsfeld Ressourcen Mit einer Erhöhung des Radverkehrsbudgets von 7 auf 15 € pro Einwohner und Jahr liegt Salzburg im Bereich deutscher Vorreiterstädte. Das Personal im Radverkehrsbereich wird ebenfalls verdoppelt Radverkehrsbudget Budgetcontrolling Das jährliche Investitionsbudget für Radverkehrsmaßnahmen Als Basis für das Budgetcontrolling wird künftig jährlich ein wird ab dem Jahr 2018 von 1 Mio.€ auf 2 Mio. € verdoppelt. Budget- und Projektplan als Grundlage für die Budgetver- Großprojekte, wie zum Beispiel neue Brücken, Unterführun- handlungen erstellt. Darin enthalten ist eine Rückschau auf gen und der Vollausbau von Premium-Radwegen sind mit das Vorjahr, die Projekte des laufenden Jahres sowie eine diesem Budget nicht abgedeckt und bedürfen – wie bisher Projektvorschau für die nächsten drei Jahre. – einer gesonderten Finanzierung. Auch Radverkehrsmaß- nahmen, die im Zuge von herkömmlichen Straßenprojekten Personalressourcen umgesetzt werden, sind nicht Bestandteil des jährlichen Neben einer Steigerung des Radbudgets ist der Ausbau der Radverkehrsbudgets. Personalkapazitäten im Radverkehrsbereich der Schlüs- selfaktor zur Erreichung der angestrebten Ziele. Die Rad- Eine Erhöhung des Investitionsbudgets und Intensivierung verkehrskoordination (MA 6/00) wird mit einer Fachkraft der Kommunikation erfordern eine Anpassung des Pla- verstärkt mit den folgenden Aufgaben: Stellvertretung (und nungs- und Marketingbudgets. Dieses Budget wird von Entlastung) des Radkoordinators, Planungsaufgaben, För- derzeit 160.000 € pro Jahr auf 360.000 € erhöht. derabwicklung und Marketing. Im Amt für Stadtplanung und Verkehr (MA 5/03) soll künftig eine Person ausschließlich für Es wird darauf hingewiesen, dass bei Errichtung zusätzlicher Radverkehrsagenden mit Schwerpunkt Planungsmaßnah- Radwege die Folgekosten für die Erhaltung und den Betrieb men tätig werden. Derzeit werden in der MA 5/03 – verteilt dieser Anlagen zu budgetieren sind (2,60 € pro m² Radweg auf mehrere MitarbeiterInnen der Verkehrsplanung – rad- und Jahr). verkehrsbezogene Planungen im Ausmaß von etwa einer halben Arbeitsplatzkapazität geleistet. Fördereinnahmen Insgesamt werden damit die radverkehrsbezogenen Perso- Die Förderprogramme wie klima:aktiv mobil, ISR, etc. sollen nalkapazitäten von zwei auf vier Personal-Vollzeitäquivalente durch zusätzliche Personalressourcen künftig besser genutzt erhöht. Die Personalerweiterung soll vorzugsweise durch werden. Zukauf und Kooperationsvereinbarungen erfolgen. Sofern möglich und sinnvoll, sollen die künftigen MitarbeiterInnen räumlich und organisatorisch in die bestehenden Strukturen 15 € integriert werden. Personalkapazitäten Radverkehr: von 2 auf 4 erhöhen 7€ MA 6 / 00 MA 5 / 03 RADBUDGET Rad-Koordination EW & JAHR Planungen Förderungen VerkehrsplanerIn Kooperationen Assistenz Bestand Neu 24
UMSETZUNG 03 Handlungsfeld Struktur Eine Radverkehrsoffensive bedarf einer gut funktionierenden Organisations- & Kommunikationsstruktur Eine gut funktionierende Organisations- und Kommunika- Die Organisations- und Kommunikationsstruktur zur Umset- tionsstruktur ist ein Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche zung der Salzburger Radverkehrsstrategie ist im Detail bis Umsetzung der Radverkehrsstrategie. Dabei sind nicht nur zum Herbst 2017 zu entwickeln und mit der Verwaltung und die unmittelbar betroffenen Magistratsabteilungen zu be- der Politik abzustimmen. Als Basisstruktur wird die Einrich- trachten, sondern alle relevanten Akteure wie zum Beispiel tung einer Projektsteuerung, einer Projektkerngruppe „Rad- die Stadtpolitik, das Land Salzburg und die Rad-Community. verkehr“ und einer erweiterten Projektgruppe vorgeschlagen. Insbesondere die Realisierung schwieriger Radinfrastruktur- Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist eine intensivierte abteilungs- projekte bedarf einer Bündelung aller Kräfte und einen brei- übergreifende Zusammenarbeit von MA 5 und MA 6. ten Rückhalt in Politik und Verwaltung. Da viele Hauptrad- routen auf Landesstraßen verlaufen, ist eine Intensivierung der bisherigen Kooperation und Abstimmung zwischen Stadt und Land Salzburg auf allen relevanten Ebenen von ent- scheidender Bedeutung. STADTRÄTIN STADTRAT PROJEKT MA6 STEUERUNG ABTEILUNGS- LEITER MA5 ERWEITERTE ABTEILUNGS- PROJEKTGRUPPE LEITER PROJEKT RADVERKEHR KERNGRUPPE STRASSEN- & AMT FÜR RADVERKEHR BRÜCKENAMT STADTPLANUNG UND VERKEHR INFO-Z RAD- MA6 MitarbeiterIn KOORDINATOR RADKOORDINATORIN LAND STADT BEI BEDARF ANDERE MA5 MAGISTRATSDIENSTSTELLEN REGELMÄSSIGE Radverkehrs- & LANDESVERWALTUNG RÜCKKOPPELUNG planerIn MIT RADLOBBY SALZBURG 25
03 UMSETZUNG Leitprojekte für die nächsten 3 Jahre Ausgewählte Leitprojekte machen die Rad verkehrsstrategie sichtbar und verdeutlichen, dass die Stadt Salzburg in den kommenden Jahren mit Schwung „in die Pedale tritt“ LEITPROJEKT 1 LEITPROJEKT 2 LEITPROJEKT 3 HAUPTRADWEGENETZ EINFÜHRUNG S-BIKE PREMIUM RADWEG SALZBURG – FREILASSING Festlegung eines Hauptradwegenetzes Implementierung des Salzburger Umsetzung des ersten Premium für die Stadt Salzburg inklusive Richt- Leihradsystems S-Bike in der 1. Aus- Radweges ins Salzburger Umland als linien und Qualitätskriterien. Entwick- baustufe mit ca. 50 Stationen und 500 qualitativ hochwertige Radroute mit lung eines Maßnahmenprogrammes Fahrrädern. Modellcharakter für künftige Radweg- für die Umsetzung. Optimierung des projekte. Eine neue Brücke über die Winterdienstes auf Hauptrouten. Zielgruppen: EinpendlerInnen, Salz- Saalach als Leuchtturm für die große burgerInnen, die gerade kein eigenes Bedeutung des Radverkehrs auf Stadt- Zielgruppen: alle RadfahrerInnen und Fahrrad dabei haben, TouristInnen & und Landesebene, sowie als Verbin- jene, die auf das Rad umsteigen BesucherInnen dung zum Nachbarland. Wirkungen: Zielgruppen: EinpendlerInnen aus Frei- Mehr Radverkehr ++++ Wirkungen: lassing, SalzburgerInnen, die entlang Sicherheit +++ Mehr Radverkehr +++ der Route wohnen, arbeiten oder zum Zufriedenheit +++ Sicherheit + Europark Einkaufen fahren, grenzüber- Fahrradkultur +++ Zufriedenheit ++ schreitende FreizeitradlerInnen Fahrradkultur +++ Wirkungen: Mehr Radverkehr ++ Sicherheit ++ Zufriedenheit +++ Fahrradkultur ++ © philip douglas 26
UMSETZUNG 03 LEITPROJEKT 4 LEITPROJEKT 5: „ Den öffentlichen Raum fahrrad- VERANSTALTUNG DES KAMPAGNEN & ÖFFENTLICH freundlich zu gestalten, ist mir ÖSTERREICHISCHEN RAD- KEITSARBEIT FÜR MEHR ein besonderes Anliegen. Radfah- GIPFELS 2018 IN SALZBURG RADVERKEHR ren leistet einen wichtigen Bei- trag für eine nachhaltige Mobili- Veranstaltung des Radgipfels 2018 – Organisation und Durchführung von der größten österreichischen Fahrrad- Kampagnen für mehr Radverkehr mit tät und erhöht die Lebensqualität konferenz – als zusätzlicher Impuls- unterschiedlichen Themenschwer- für alle SalzburgerInnen.“ Verena geber für die Radverkehrsförderung punkten, zum Beispiel das „JAhr zum Pichler, Verkehrsplanerin der Stadt in der Landeshauptstadt und den Rad“ oder Radfahren bei Schlechtwet- Salzburg (MA 5) Salzburger Gemeinden. ter. Pilotprojekt „NeubürgerInnenmap- pe“ und Willkommensradtouren für die Zielgruppen: MobilitätsexpertInnen 8.500 neuen BürgerInnen, die jährlich und die Rad-Community aus Öster- nach Salzburg ziehen. reich und den Nachbarländern, Politik & Verwaltung von Salzburger Gemein- Zielgruppen: alle RadfahrerInnen und den und dem Land, die am Thema jene, die auf das Rad umsteigen, ins- Radfahren interessierte Salzburger besondere Personen, die sich neu in Öffentlichkeit Salzburg niederlassen Wirkungen: Wirkungen: Mehr Radverkehr ++ Mehr Radverkehr +++ Sicherheit + Sicherheit + Zufriedenheit + Zufriedenheit + Fahrradkultur +++ Fahrradkultur ++++ 27
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