Miteinander Füreinander - BEWERBUNGEN FÜR DEN NACHBARSCHAFTSPREIS 2019 - Frankfurter Programm - Aktive ...
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Inhalt Impressum und Kontakt 2 Inhalt 3 Vorwort 4 Der Nachbarschaftspreis 5 Kategorie Nachbarn für Nachbarn Aktivgruppe 60 plus 6 Gemeinsam in Griesheim 26 Barbara Gaba 6 Habel.elf 26 Bürgerschaftsinitiative Fechenheim Nord 7 Gute Leut e.V. 27 Ein Platz für Kinder und Familien 7 Haus- und Flohmarkt »Zwischen den Brücken« – Anneliese Gad 7 Hausen-Praunheim 27 Engagiert vor Ort – Wilhelm Duscheck 8 Kinder-Mitmach- Konzerte in der Organgerie 28 Gabriele Link – Quartierbus 8 Kulturelle Akzentsetzung - U. Ladnar und H. Decker 28 Hanna-Lore Schmitt-Holzinger 8 Kulturwoche Gutleut-Tage 29 GutleutZeitung 9 Kunstatelier SemArt 29 Jutta Jekel – Pfarrerin mit Blick fürs Ganze 9 Manuela Mock 30 Blog »Leben in Rödelheim« 10 Michael Schneider 30 Nachbarschafts- und Familientreff Flinschstraße 10 Niederurseler Musiksommer 31 Nachbarschaftsteam Griesheim-Nord 11 Rödelheimer Parkfest 31 Lebensmittelretter Riederwald 11 Random Circles Fresh Fruit Movement 32 Nachbarschaftsverein Atzelberg-Seckbach e.V. 12 SaloonY 32 Nachbarschaftsverein Preungesheim e.V. 12 Stadtteilrundgänge gegen das Vergessen 33 Nachbarschaftszeitung »Es Elsterblättche« 13 Theatergruppe die AlterNaiven 33 Peter Michael Buhr – ehrenamtliches Engagement 13 Stadtteilwohnzimmer 34 Reparatur Café Gutleut 14 Tortuga 34 Riederwälder Kleidertausch 14 Über den Tellerrand – Heimatküche 35 Sindlinger Schmausen und Sausen 15 Kunst im Treppenhaus (KiT) 36 Senioren-Internet-Initiative Rödelheim 15 Ulrich Noll 36 Kategorie Chancen im Quartier Kategorie Alt und Jung Bewegungsbaustelle Fechenheim 16 Das Gallus blüht auf 37 Bürgerschaftliches Engagement Michael Enge Seckbacher Tafel 16 Griesheimer 24h-Lauf 37 DiakoNied 17 Hand in Hand 38 Bildung im Frankfurter Westen 17 Handysprechstunde 39 Sportangebot für die Neubaugebiete Rebstock und Europaviertel 18 Marktfrühstück für Senioren 39 SprichWort – dein Deutschkurs 18 »Restaurant im Viertel« Praunheimer H.-Lübke-Siedlung 40 Nordis Bienenkiste 19 Trauertreff Alt und Jung 40 Kochen hoch 4 19 Ulrike Weich 41 Riedberger-SV – Turnhalle mit neuem Leben 20 Verein Zukunft Fechenheim e.V. 41 Impressum und Kontakt: Verkehrslotsen 42 Restaurant im Viertel 20 Stadt Frankfurt am Main Jugend- und Sozialamt Kategorie Kultur vor Ort Kategorie Schöner – Bunter – Lebenswerter Anders Leben 21 Bee Sossenheim 43 Eschersheimer Landstraße 241-249 Bäckerei Ewald 22 Charity Friday im Café Frankfurt 43 60320 Frankfurt am Main 10 Jahre Brückenfest am Blauen Steg 22 Die utopischen Kapitäne 44 Christina Bender Die Theatermacher am Bügel 22 Heddernheim im Wandel 44 BusStop – Theater gegen Rassismus 23 GemüseheldInnen Frankfurt 45 Telefon: (0 69) 212 - 3 53 31 Engel der Kulturen 23 Kunst trifft Natur 45 E-Mail: projektsteuerung@frankfurt-sozialestradt.de European Short Film Festival 24 Essbares Fechenheim 46 www.frankfurt-sozialestadt.de Fechenheimer Weihnachtsmarkt 24 Schönplatzpaten 47 Redaktionelle Bearbeitung: Christina Bender (v.i.S.d.P.) Folk for benefiz 25 Neuer Frankfurter Garten 47 Bildnachweis: eigene Bilder der Bewerber Gallus Soap 25 Gestaltung und Titelillustration: Katharina Schmidt kwittiseeds.de Druck: NK Druck und Medien GmbH 3
Bewerbungen für den Nachbarschaftspreis 2019 Was will der Wettbewerb honorieren und fördern? Im Beschluss der Stadtverordnetenversammlung heißt es: »Mit dem jährlichen Nachbarschaftspreis soll das Engagement von Bewohnerinitiativen ausgezeichnet werden. Selbstorganisierte Aktivitäten der Bewohnerin- nen und Bewohner, die die Integration von verschiedenen Bevölkerungsgruppen und Nationalitäten fördern, sind zu berücksichtigen.« Liebe Frankfurterinnen Weitere Kriterien können sein: und Frankfurter, • Was wurde getan, damit die Wohnsiedlung positiv im Stadtteil wahrgenommen und das Wohnumfeld verbessert wird? • Was wurde zur Akzeptanz und Integration von Migranten, Kindern, Jugendlichen und Senioren getan? auch wenn uns die Nachbarinnen und Nachbarn manchmal nicht nah sind, sind sie doch immer ganz in • Was wurde getan, um Arbeitslosigkeit zu thematisieren und zu bekämpfen? unserer Nähe. Nach meiner Erfahrung lohnt es sich zu entdecken, wer im Haus, um die Ecke und im gleichen • Was wurde getan, um die Bildungschancen im Quartier zu erhöhen? Viertel wohnt. Denn Nachbarinnen und Nachbarn können sich dank kurzer Wege gegenseitig unterstützen – • Was wurde getan, um nachbarschaftliche Unterstützung und Kontakte zu stärken? und manchmal werden aus Ihnen Freunde und Freundinnen fürs Leben. • Was wurde getan, um das kulturelle Leben zu beleben? • Was wurde getan, um die Nachhaltigkeit von Projekten und Perspektiven zu sichern? In der Regel haben wir kaum Einfluss darauf, wer nebenan wohnt. Umso schöner ist es, wenn wir Glück haben und auf sympathische, engagierte Nachbarinnen und Nachbarn treffen. Um diese Menschen geht es in der vorliegenden Broschüre. Aktive Nachbarinnen und Nachbarn, die sich in ihrem Lebensumfeld, für ihren Die Kategorien: Stadtteil, für ihre Nachbarschaft engagieren und damit dazu beitragen, dass das Leben für alle schöner, bun- Die Bewerberinnen und Bewerber waren aufgefordert, ihr Projekt je nach Schwerpunktsetzung einer dieser ter und lebenswerter wird. Kategorien zuzuordnen bzw. im häufigen Fall, dass gleich mehrere Kategorien passend waren, sich für die Kategorie zu entscheiden, die sie persönlich als besonders kennzeichnend für ihr Projekt betrachten. Teilwei- Die Möglichkeiten des Engagements sind vielfältig und reichen vom Briefkastenleeren bis zur Schaffung se wurden dennoch keine bzw. gleich mehrere Kategorien gewählt – die Zuordnung erfolgte dann durch die eines neuen Kultur- und Sozialzentrums. Dazwischen liegen viele gute Ideen. Über 80 davon, die als Projek- Fachstelle Aktive-Nachbarschaft. Eingereicht werden konnten Projekte aus dem gesamten Stadtgebiet, die im te in Frankfurter Quartieren verwirklicht wurden, haben Aufnahme in unsere Broschüre gefunden. Sie alle Verlauf des Ausschreibungszeitraums 2018 erfolgreich durchgeführt oder zumindest begonnen wurden und helfen mit das eigene Stadtviertel in ein Stück Heimat zu verwandeln. bis Ende 2019 abgeschlossen sein werden. Ausgeschrieben waren folgende Kategorien: Unsere Broschüre ist auch als Dankeschön an diejenigen zu verstehen, die in diesem Jahr bei der Verleihung des Nachbarschaftspreises nicht zum Zuge kamen. Ihr Engagement kann als Vorbild für andere dienen, denn Nachbarn für Nachbarn: gegenseitige private Hilfen und Unterstützung aller Art, soziale Angebote im Quartier. wir alle leben in Nachbarschaften und können uns einbringen. Chancen im Quartier: Projekte, die der Bildungs- und Gesundheitsförderung, Qualifizierung und Beschäfti- gungsförderung dienen. Ich lade sie herzlich ein, beim Frankfurter Programm – Aktive Nachbarschaft oder darüber hinaus aktiv zu werden und sich zu engagieren, damit aus Frankfurterinnen und Frankfurtern aktive Nachbarinnen und Kultur vor Ort: Nachbarschaftsfeste, Konzerte und andere kulturelle Angebote sowie Projekte, die beson- Nachbarn werden können. ders dem guten Miteinander der Kulturen dienen. Alt und Jung: Projekte, die sich für das Miteinander der Generationen einsetzen. Anmerkung: Hier sind auch Bei allen die schon aktiv sind, möchte ich mich herzlich dafür bedanken, dass sie sich für das Gemeinwohl Bewerbungen zugeordnet worden, die sich entweder der Zielgruppe Senioren oder aber Kindern / Jugendli- und das soziale Miteinander einsetzen. Sie machen unsere Stadt zu einem Ort, an dem wir gerne leben. chen widmen. Auf gute Nachbarschaft! Schöner – Bunter – Lebenswerter: Projekte zur Verschönerung des Wohnumfelds, zum Beispiel »urban gardening«, Kunst im öffentlichen Raum, Müllsammelaktionen oder ähnliches. Ihre Stadträtin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld Dezernentin für Soziales, Senioren, Jugend und Recht 4 5
Kategorie Nachbarn für Nachbarn Kategorie Nachbarn für Nachbarn Aktivgruppe 60 plus Bürgerschaftsinitiative Fechenheim Nord Die »Aktivgruppe 60 plus« in Griesheim besteht als Die Gruppenleiterinnen berichten immer wieder, wie Die Bürgerschaftsinitiative Fechenheim Nord un- Die Gruppe verbindet dabei ihre Kritik immer mit offenes Angebot für Menschen ab 60 bereits seit wichtig dieses leicht zu erreichende Angebot für äl- terstützen Nachbarinnen und Nachbarn beim Kon- konstruktiven Vorschlägen. Dabei legt sie großen 2006. Irmgard Wolf und Sigrid Bund leiten die Grup- tere Menschen im Viertel ist. Eine familiäre Einbin- takt mit Wohnungsbaugesellschaften, Ausfüllen von Wert auf die Einbeziehung der Bewohnerinnen und pe ehrenamtlich, die überwiegend von Seniorinnen dung vor Ort ist nicht immer gegeben, Mobilität und Formularen, kümmern sich um illegalen Sperrmüll Bewohner und ihrer unterschiedlichen Interessen, und Senioren aus Griesheim-Nord, aber auch aus finanzieller Spielraum sind oft eingeschränkt. Umso und engagieren sich für ein besseres Miteinander im dafür genießt sie großes Vertrauen und Zuspruch Griesheim-Mitte und -Süd besucht wird. wichtiger ist diese Möglichkeit, sich mit Menschen Stadtteil. In ihrer monatlichen Sprechstunde bieten im Stadtteil. Ein erstes Konzept für eine veränderte Jeden Donnerstag treffen sich 20-30 Seniorinnen auszutauschen, die in einer ähnlichen Lebensphase sie ein offenes Ohr für ihre Nachbarinnen und Nach- Straßenführung ist so im Dialog mit Nachbarinnen und Senioren zum Kartenspielen und gemütlichen sind und Erfahrungen miteinander zu teilen. barn. Der Schwerpunkt der Initiative liegt aber auf und Nachbarn entwickelt worden und hat bereits Beisammensein im Nachbarschaftstreff Nord, den einem komplexen Thema, sie möchten das Wohn- Eingang in parlamentarische Entscheidungsprozesse Räumlichkeiten des Quartiersmanagements. Darü- gebiet von Verkehr und Abgasen entlasten. Mehr- genommen. ber hinaus finden mehrmals jährlich besondere Akti- fach hat die Bürgerinitiative zu Ortsbegehungen onen wie Theater- oder Zoobesuche und gemeinsame eingeladen und Bürgerversammlungen organisiert. Essen statt. Die Ideen entwickeln die Teilnehmerin- nen und Teilnehmern gemeinsam, die Gruppenlei- terinnen setzen sie dann in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement um. Dazu gehören auch gemeinsame Festessen vor Ostern und Weihnach- Ein Platz für Kinder und Familien ten, sowie ein sommerliches Kaffeetrinken auf dem Drei Bewohnerinnen Preungesheims setzen sich aktiv sam mit Frau Boutaib 2018 erstmals ein nachbar- Gelände des Höchster Schwimmvereins. Frau Wolf für die Kinder und Familien der Karl-Kirchner-Sied- schaftliches Sommerfest nach dem muslimischen und Frau Bund bereiten kleine Aufmerksamkeiten lung ein. Opferfest initiiert und veranstaltet. Dazu haben sie vor und organisieren Sammlungen für gemeinsame Seit 2018 beleben Frau Massi und Frau Same ein- alle Familien und Nachbarinnen und Nachbarn zu Geburtstagsgeschenke. mal die Woche nachmittags den Rollispielplatz der Unterhaltung, Musik und kulturellem Austausch bei Karl-Kirchner-Siedlung. Sie geben Outdoor-Spiel- selbst mitgebrachtem Essen eingeladen. Frau Bou- zeug an die Kinder aus, ermöglichen ein gegenseiti- taib hat 2019 außerdem einen Flohmarkt auf dem ges Kennenlernen der Besucherinnen und Besuchern Rolli organisiert, bei dem es außer Verkaufsständen und sorgen für ein gutes Miteinander. Dadurch wird vielfältige Möglichkeiten gab, sich über Aktivitäten Barbara Gaba der Platz auch für Familien, die ihn bisher eher ge- und Angebote im Viertel zu informieren. Darüber mieden haben, wieder attraktiv. Gemeinsam küm- hinaus bot sich die Gelegenheit, eigenes nachbar- Seit über einem Jahr betreut Barbara Gaba ehrenamt- teln aus der eigenen Gärtnerei in Oberrad oder ande- mern sich jetzt alle darum, dass z.B. Müll aufgesam- schaftliches Engagement zu präsentieren, dabei ins lich das Gemüse-Depot der genossenschaftlichen Or- ren regionalen Kooperationsbetrieben zu versorgen. melt wird. Gespräch zu kommen und Vorurteile abzubauen. ganisation »die Kooperative« im Nachbarschaftsbüro Dazu ist das Nachbarschaftsbüro einmal wöchentlich Zusätzlich haben Frau Massi und Frau Same gemein- Gutleut. »Die Kooperative« hat das Ziel, Menschen für 4 Stunden als Depot für die Ernteanteile geöffnet. im Raum Frankfurt mit regionalen Bio-Lebensmit- Durch ihre Entwicklung einer intensiven Gesprächs- kultur mit den Nutzerinnen und Nutzern während der Abholzeiten entstand bei Frau Gaba die Idee, Anneliese Gad die Betreuungszeit des Depots mit einem Nachmit- Seit 1979 lebt Fr. Gad in Preungesheim und fühlt sich nagement Preungesheim rief sie die interkulturellen tagstreff zu kombinieren. Damit setzt sie sich für die »ihrem« Stadtteil sehr verbunden. Frau Gad ist Grün- Geschichtswerkstätten »DRIN« ins Leben, die drei Weiterentwicklung von Kontakten und Ideen, sowie derin und Vorsitzende des »Preungesheimer Kultur- und Jahre lang interessante und kreative Angebote für eine Stärkung des nachbarschaftlichen Miteinanders Geschichtsvereins« und betreute auch das Museum an Jung und Alt in Preungesheim anboten. Daneben ist im Gutleut ein. Neben ihrem Ehrenamt im Depot ist der Kreuzkirche, das sie zusammen mit weiteren Eh- sie im Kirchenvorstand der evangelischen Kreuzge- Barbara Gaba zusätzlich Mitglied der Redaktions- renamtlichen sowie dem Kurator der Kreuzkirche meinde, Vorsitzende des Diakonievereins und Leiterin gruppe der Stadtteilzeitung Gutleut. aufgebaut hat. Zusammen mit dem Quartiersma- des Gemeindebriefteams. 6 7
Kategorie Nachbarn für Nachbarn Kategorie Nachbarn für Nachbarn Engagiert vor Ort – Wilhelm Duscheck GutleutZeitung Seit 2009 wohnt Wilhelm Duscheck im Gutleutvier- Kram«, über den er in der Stadtteilzeitung schreibt, Seit Sommer 2018 sind bereits fünf Ausgaben der tel. Wenn im Nachbarschaftsbüro engagierte Mit- einen Bezug zur Gegenwart herzustellen. Die Lese- GutleutZeitung erschienen. Die Themen der Zeitung streiterinnen und Mitstreiter für ein Projekt gesucht rinnen und Leser sollen die industrielle Vergangen- sind vielfältig, aber das Motto lautet immer: »Von werden, ist er nicht weit. Nach seiner Motivation ge- heit des Viertels verstehen und eine neue Sichtweise uns – für uns.« »Von uns« bedeutet, dass neben dem fragt schmunzelt er: »Das ist eine ganz simple Sache: auf das Gutleut bekommen. Besonders angetan hat ehrenamtlichen Redaktionsteam alle Leserinnen Ich suche eine sinnvolle Beschäftigung. Am sinn- es ihm der Westhafen, in dessen Nähe seine Eltern und Leser aktiv werden und Beiträge oder Leserbriefe vollsten ist nun mal das, womit man anderen hilft.« seit 1975 wohnten. Die Familie bewirtschaftete dort einreichen können. Gemeint sind alle, die im Gutleut Und so schreibt Wilhelm Duscheck für die histori- früher einen Nebenerwerbs-Bauernhof und von den wohnen und die, die das Viertel gerne näher kennen sche Kolumne der GutleutZeitung, schraubt im Re- Eltern stammt auch Wilhelms handwerkliche Bega- lernen möchten. paratur-Café und trägt im wöchentlich stattfinden- bung. »Reparieren, Instandhalten und Selbermachen Unter der Rubrik »Unternehmen vor Ort« werden den Nachbarschaftstreff zum Erfahrungsaustausch waren hier Alltag.« sagt er. Es wäre ja schade, »vor- Inhaberinnen und Inhaber lokaler Geschäfte vor- bei. Ein anderer Grund sei, dass es ihm Spaß mache, handene Qualifikationen brach liegen zu lassen.« gestellt. Der historische Teil lädt dazu ein, die Ver- seine Interessen und Fähigkeiten einzubringen. Be- gangenheit des Stadtteils näher kennen zu lernen. sonders spannend findet er es, mit dem »historischen »Engagiert im Viertel« beleuchtet das Schaffen von Menschen, die etwas vor Ort bewegen möchten. Ab- seits der festen Rubriken ist Raum für spontane Bei- träge zu wechselnden Themen. Gabriele Link – Quartierbus Vor der Veröffentlichung hat das Redaktionsteam viel zu tun. Interviews müssen abgetippt, Texte ge- Frau Link startete 2018 die Bürgerinitiative »Quar- 2019 fährt die Linie 84 in Niederrad. Frau Link hat schrieben und lektoriert, Bilder geschossen, kreati- tiersbus für Niederrad«, durch die sie eine lange einen schätzenswerten Beitrag dazu geleistet, dass ve Überschriften ausgedacht werden. Zu guter Letzt währende Forderung der Niederräderinnen und Nie- diese Errungenschaft gelebter Demokratie aus der muss das Layout stimmen, bevor es in den Druck derräder aufgriff: Der Norden und Süden Niederrads Bewohnerschaft heraus initiiert und umgesetzt wer- geht. Davon lassen sich Margarita, Inka, Christa, sollten durch den ÖPNV endlich erschlossen werden. den konnte. Die Buslinie erfreut sich reger Nach- Caro, Barbara, Marisol, Wilhelm und Mounzer aber Lange konnte sich der Stadtteil auf politischer Ebene frage und großem Nutzen und hat zusätzlich dafür nicht aus der Ruhe bringen. kein Gehör verschaffen, doch die Initiative um Gaby gesorgt, dass der Individualverkehr im Stadtteil re- Link gab nicht auf. Bewohnerinnen und Bewohner duziert werden konnte. In Zeiten der Verkehrswende wurden mobilisiert, Unterschriften gesammelt, der ein wichtiger Erfolg. Ortsbeirat überzeugt. Jutta Jekel – Pfarrerin mit Blick fürs Ganze Mit Erfolg: Seit dem Fahrplanwechsel Dezember Jutta Jekel hat viele Jahre als Pfarrerin der Evange- trum in der Hafenstraße sind durch ihre Arbeit zu lischen Hoffnungsgemeinde gewirkt, bevor sie sich wichtigen Nachbarschaftsstützpunkten geworden. im Februar 2020 in den Ruhestand verabschiedet hat. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen werden auch über Hanna-Lore Schmitt-Holzinger In dieser Zeit hat sie in einer durch Gemeindefusion ihren Ruhestand hinaus weiter wirken. Räume und und Pfarramtswechsel schwierigen Übergangssitu- Beziehungen waren für Frau Jekel stets dazu da, ge- Schon seit vielen Jahren hilft Frau Schmitt-Holzin- zum Arzt, zu Konzerten oder Seniorenveranstaltun- ation unablässig Kontakte gepflegt und solche, die nutzt zu werden und ihre große Fähigkeit zur Ver- ger ihren Nachbarinnen und Nachbarn ganz selbst- gen. Frau Schmitt-Holzinger kümmert sich um ihre abgebrochen waren, neu ermöglicht. Im Gutleutvier- netzung von Menschen, Orten und Institutionen verständlich. Sie unterstützt sie beim Ausfüllen von Nachbarinnen und Nachbarn und ist immer für sie tel kannte sie sich bestens aus, war vertraut mit den (z.B. das Zusammenbringen des »Repair Café Gut- Formularen, hütet Wohnung und Briefkasten bei da, ohne viel Aufhebens zu machen. Menschen, Orten und der Geschichte des Viertels, leut« mit der »Kaffeestube«) für alle Beteiligten po- deren Abwesenheit und betreut sogar die Hunde von der sie auch gerne erzählte. Um neu Zugezogene sitiv und hilfreich. von Herrchen oder Frauchen, sollten diese einmal hat sie sich durch ihre Pflege institutioneller Bezie- verhindert sein. Sie begleitet außerdem bei Gängen hungen ganz besonders bemüht. Die »Kaffeestube Gutleut« und das Gemeindezen- 8 9
Kategorie Nachbarn für Nachbarn Kategorie Nachbarn für Nachbarn Blog »Leben in Rödelheim« Nachbarschaftsteam Griesheim-Nord Wann ist die nächste Rödelheimer Musiknacht, wer Nöthen zurück in Rödelheim und es ist geplant, den Das Nachbarschaftsteam Griesheim-Nord, bestehend dene Ämter sowie der Ortsbeirat eingeladen waren. macht mit beim Haus- und Hof-Flohmarkt, was wurde Blog zu einer richtigen Kommunikationsplattform für aus Thomas Balz, Norbert Englisch und Karl-Heinz Karl-Heinz Klein ist neben seiner Gründung des im Ortsbeirat diskutiert? Antworten findet man seit den Stadtteil auszubauen. Neben Veranstaltungstipps Klein, ist seit knapp 15 Jahren im Stadtteil aktiv. Es »Gute-Laune-Radfahrclubs« ebenfalls maßgeblich inzwischen 10 Jahren im überparteilichen, unkom- und Informationen über Bautätigkeiten im Stadtteil bringt sich mit unterschiedlichsten Aktionen und Ini- bei der Vorbereitung und Organisation von Veran- merziellen und ehrenamtlich betriebenen Blog »Le- sollen Hintergründe zu Diskussionen im Ortsbeirat, tiativen vor allem im nördlichen Griesheim ein. staltungen aktiv. So konnte 2019 mit Unterstüt- ben in Rödelheim«. Was als privates Experiment des Aktionen der Kirchengemeinden und vieles mehr zu Fest etabliert ist z.B. die »Arbeitsgemeinschaft Mie- zung des Quartiersmanagements und vieler weite- Rödelheimer Journalisten Andreas Nöthen begann, finden sein. Zusätzlich soll es ein Ziel sein, kleine Rö- tervereine Bizonale Siedlung Frankfurt am Main rer Griesheimerinnen und Griesheimer erstmals ein hat sich längst zu einem beliebten und notwendigen delheimer Initiativen besser zu vernetzen und über Griesheim e.V.«, die sich als Interessenvertretung Weihnachtsmarkt in Griesheim-Nord stattfinden, Sprachrohr im Stadtteil entwickelt. Als der Gründer für Meinungsbeiträge eine kritische, aber faire und res- aller Bewohnerinnen und Bewohner im Stadtteil an dem sich Stadtteilgruppen, Vereine und die Ev. einige Jahre aus beruflichen Gründen nach Brasilien pektvolle Diskussion untereinander zu fördern. Damit versteht. Thomas Balz und Norbert Englisch stehen Kirchengemeinde mit Ständen und Aktionen betei- zog, fanden sich während seiner Abwesenheit mit An- will »Leben in Rödelheim« eine Alternative zu anony- dem Verein vor und bieten gemeinsam mit einem ligten. Gute Planung und Organisation sorgten für gela Kalisch und Wolfgang Zimmermann zwei Paten men, globalen Anbietern schaffen beratenden Anwalt regelmäßige Sprechstunden an. einen überwältigenden Zulauf, Nachbarinnen und für die Betreuung des Blogs. Seit kurzem ist Andreas Darüber hinaus setzt man sich für die Erhaltung ei- Nachbarn lernten sich kennen und tauschten sich bei nes liebens- und lebenswerten Wohnumfeldes sowie Glühwein, Waffeln und Bratwurst aus. 2020 ist nicht den Schutz der wertvollen Grünflächen und Baum- nur ein weiterer Weihnachtsmarkt geplant, sondern bestände Griesheims ein. Daraus ist in Zusammen- es soll im Sommer auch das »Eichwäldchenfest« im Nachbarschafts- und Familientreff Flinschstraße arbeit mit weiteren Bewohnerinnen und Bewohnern Griesheimer Norden wiederbelebt werden. im Jahr 2019 ein längerfristig angelegtes Projekt ent- Nebenbei betreut das Team auch noch den Nachbar- In den Räumlichkeiten einer Übergangsunterkunft men. Neben der Vernetzung der Familien unterein- standen, das die Aufwertung der Jägerallee zum Ziel schaftstreff in Nord, der das nachbarschaftliche Le- für wohnungslose und geflüchtete Menschen hat der ander, sind die sprachliche Förderung der Jüngsten hat. Hier geht es um Themen wie Begrünung, Park- ben in Griesheim-Nord nachhaltig geprägt. Deutsch-Marokkanische Kulturverein Frankfurt e.V. und die nachbarschaftliche Hilfe und Selbsthilfe ein flächenoptimierung, Stärkung des Einzelhandels und mit ehren- und hauptamtlichen Kräften einen Treff- zentrales Anliegen des Projektes. Es gilt, auf diesem eine größere Attraktivität der Außenbereiche. Ge- punkt für Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Wege die sozialen Beziehungen innerhalb der Unter- meinsam mit dem Quartiersmanagement hat bereits und der Nachbarschaft eingerichtet. Beim offenen kunft, sowie den Informationsaustausch zu stärken. eine Ortsbegehung stattgefunden, zu der verschie- Treff mit Kinderbetreuung können alle interessier- Für die Zukunft sind weitere Angebote geplant: In- ten Erwachsenen und die Kinder, für die noch kein terkulturelles Kinderkochen, ein Angebot für Seni- Kita-Platz gefunden wurde, gemeinsam Zeit ver- orinnen und Senioren, sowie ein Musikangebot mit bringen. Es wird miteinander gesprochen, gesungen, getanzt und Musik gemacht. Außerdem kochen und Tanz sollen bald mit Spenden und beantragten För- dermitteln realisiert werden. Lebensmittelretter Riederwald essen die Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusam- In Kooperation mit ausgewählten Supermärkten lerpunkten im Riederwald gebracht und dort verteilt. werden vom Team der Lebensmittelretter für den Alle im Team aktiven Nachbarinnen und Nachbarn Verkauf nicht mehr geeignete, aber durchaus noch arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Ein Nachweis verwertbaren Lebensmittel zwei Mal die Woche kos- über die Bedürftigkeit ist nicht notwendig, um bei tenlos an Bewohnerinnen und Bewohner des Rie- den Lebensmittelrettern Produkte erhalten zu kön- derwalds ausgegeben. Unter den Waren finden sich nen. Bei den »Lebensmittelrettungen« geht es der vorwiegend Produkte des alltäglichen Bedarfs, wie Initiative in erster Linie um soziale und ökologische beispielsweise Obst und Gemüse. Die Waren werden Nachhaltigkeit sowie um die Förderung eines guten vom Team im jeweiligen Markt abgeholt, vor Ort sor- nachbarschaftlichen Miteinanders und eines lebens- tiert und sodann mit privaten PKWs zu den Vertei- werten Wohnumfelds. 10 11
Kategorie Nachbarn für Nachbarn Kategorie Nachbarn für Nachbarn Nachbarschaftsverein Atzelberg-Seckbach e.V. Nachbarschaftszeitung »Es Elsterblättche« In der Quartiersgemeinschaft am Atzelberg entstand Haus und Wohnung. Auch verschiedene vom Quar- Bereits im Jahr 2006 wurde die Seckbacher Nachbar- Ehrenamtliche Helfer verschiedener ortsansässiger wegen des dortigen großen ehrenamtlichen Engage- tiersmanagement initiierte Veranstaltungen und schaftszeitung »Es Elsterblättche« gegründet. Bis Institutionen, Vereine und die Kirchengemeinden ments früh der Wunsch nach einem eigenen Verein. Projekte wurden vom Verein verstetigt. Dazu zäh- heute trifft sich das ehrenamtliche Redaktionsteam spielen neben dem Redaktionsteam eine wichtige Die Gründung des gemeinnützigen »Nachbarschafts- len Patenschaften bei der Pflege von Pflanzkübeln, wöchentlich im Nachbarschaftsbüro, um vier Aus- Rolle bei der Verteilung und Verbreitung des »Elster- vereins Atzelberg-Seckbach e.V.« erfolgte dann 2016, Flohmärkte, gemütliche Nachbarschaftsabende und gaben pro Jahr mit einer beachtlichen Auflage von blättches«. Der Informationsaustausch im Stadtteil der Vorstand besteht aus sieben Mietgliederinnen der offene Senioren-Treff. Auch ein Adventsfest wird derzeit 3000 Exemplaren herauszugeben. Die Fa- wird gefördert und eine intensivere Zusammenarbeit und Mitgliedern unterschiedlicher Kulturen und regelmäßig organisiert, bei dem in Zusammenarbeit milien, die Nachbarschaft und Seniorinnen und Se- aller dadurch ermöglicht. Generationen der Atzelberg-Siedlung und des alten mit der Kinderbeauftragten und mit Unterstützung nioren des gesamten Stadtteils sind die Zielgruppe Auf Initiative des Zeitungsteams wurde neben der Ortskerns Seckbachs. Zweck und Ziel des Vereins vieler Gewerbetreibender aus Seckbach eine große der Zeitung und zunehmend zählen auch Bewohne- Redaktionsarbeit ein Nachbarschaftsfrühstück bei sind es seitdem, das Zusammenleben innerhalb der Tombola stattfindet. Die Einnahmen werden jedes rinnen und Bewohnern mit Migrationshintergrund dem Träger KidS Seckbach ins Leben gerufen. Dar- Nachbarschaft zu verbessern und zu stärken. Jahr an den Verein »Hilfe für krebskranke Kinder zur Leserschaft. Es wird über Entwicklungen und über hinaus werden Ausstellungen organisiert, ein Etabliert sind Unterstützungsangebote wie Hilfe- Frankfurt e.V.« gespendet. Veränderungen im Stadtteil, Neuigkeiten bei Be- Lesekreis in der Stadtteilbibliothek abgehalten und stellungen bei Anträgen und Formularen, die Beglei- wohnerinitiativen, Vereinen und Institutionen und verschiedene Feste durchgeführt. Das Team zeichnet tung zu Ämtern, Alltagshilfen für Seniorinnen und aktuelle Veranstaltungstermine berichtet. Auch das sich seit 14 Jahren konstant und mit hohem zeitauf- Senioren, Fahrdienste, sowie Kleinreparaturen in Quartiersmanagement verfasst für jede Ausgabe wändigem Einsatz durch sein großes ehrenamtliches einen eigenen Beitrag, in dem es über Teilnahme- Engagement aus. möglichkeiten an bestehenden Projekten informiert. Peter Michael Buhr – ehrenamtliches Engagement Nachbarschaftsverein Preungesheim e.V. Mit verschiedensten nachbarschaftlichen Aktivitä- flügen in und um Frankfurt. Dieses Interesse greift er ten bringt sich Peter Michael Buhr seit Jahren aktiv darüber hinaus als Teamer bei der bundesweiten Ak- Seit 2017 setzt sich der Nachbarschaftsverein Preun- barinnen und Nachbarn Verbesserungen konzipiert in Nied ein. Er ist gewähltes Mitglied im »BEIRAT tion »STADTRADELN« auf. Herr Buhr kümmerte sich gesheim für ein aktives und attraktives gemein- und Begegnungsmöglichkeiten geplant. So konnte SOZIALE STADT Nied«, engagiert sich als Wahlhel- außerdem um das Anbringen weiterer Nistkästen an schaftliches Stadtteilleben ein. Engagierte Bewoh- 2019 erfolgreich die Schließung der Preungeshei- fer und ist Teil des »Arbeitskreises Sozialstruktur Nidda und Main und setzte ein Urban Gardening Pro- nerinnen und Bewohnern sorgen für soziale und mer Postfiliale verhindert werden. Im gleichen Jahr Nied«. Als 1. Vorsitzender der Wandervereinigung jekt für sich und seine Nachbarinnen und Nachbarn gesellschaftliche Beteiligung. Sie konzipieren, or- wurden zusammen mit dem Ortsbeirat 2019, dem »Wanderfreunde Nied/Höchst« sorgte er bereits im um. ganisieren und führen durch: Nachbarschaftsfeste, Grünflächenamt und zwei Kindereinrichtungen zwei ersten Jahr seit der Gründung im Jahr 2018 für die den Stadtteilblog, Gesprächsnachmittage und Ver- neue Spielgeräte für die Preungesheimer Kinder Durchführung von rund 25 Wander- und Fahrradaus- netzung von Bewohnerinnen und Bewohnern mit angeschafft. Und seit inzwischen 3 Jahren sorgt der Akteurinnen und Akteuren. Verein als wichtiger Mitinitiator für immer mehr ge- In zweiwöchig stattfindenden Treffen tauschen sich meinsam feiernde Besucherinnen und Besuchern des die Vereinsmitglieder über Neuigkeiten, Projekte Stadtteilfestes am Gravensteiner Platz. und Initiativen aus. Außerdem werden im ständigen Austausch mit Familien und interessierten Nach- 12 13
Kategorie Nachbarn für Nachbarn Kategorie Nachbarn für Nachbarn Reparatur-Café Gutleut Sindlinger Schmausen und Sausen Was macht man mit dem kaputten Smartphone-Bild- und Besucher mit selbstgebackenen Leckereien. Bei Bereits zum dritten Mal hat Sonja Peters 2019 das verschiedenen Parteien an drei verschiedenen Or- schirm oder der gerissenen Lieblingsjeans? Seit der »Textil-Werkstatt« von Julitta und Monika kön- »Sindlinger Sausen und Schmausen« initiiert, an ten zubereitet und gemeinsam mit Überraschungs- Herbst 2018 haben Bewohnerinnen und Bewohner nen Kleidung und sogar Kuscheltiere geflickt wer- dem bisher in jedem Jahr die stattliche Anzahl von gästen genossen. Zwischen den Gängen sausen die des Gutleutviertels eine Alternative zum simplen den. Wilhelm, der das Instandhalten, Reparieren und 27 Paaren teilgenommen hat. Eine großartige Sache schmausenden Besucher gemeinsam zur nächsten »Wegwerfen und neu kaufen«. Im alle zwei Monate Selbst-Bauen aus dem Elternhaus kennt, berät an der für Sindlingen, die sie charmant und mit immensem Location. Danach lassen alle Teilnehmerinnen und stattfindenden Reparatur-Café Gutleut können sie »Do It Yourself« Station Menschen, die Heimwer- organisatorischen Aufwand plant und durchführt. Teilnehmer den Abend im Gemeindehaus von St. unter der Anleitung von erfahrenen Reparateuren ker-Projekte umsetzen wollen. Mounzer, der in Syri- Es sind alle Sindlingerinnen und Sindlinger aufge- Dyonisius bei von Frau Peters bereitgestellten Ge- lernen, wie man kaputte Gebrauchsgegenstände wie- en Elektrotechnik studiert hat, nimmt sich kaputter rufen, mitzumachen: Alteingesessene und Neubür- tränken ausklingen. Bei dem Projekt steht das Essen der funktionstüchtig macht. Unter den engagierten Kleinstelektronik an. Giovanni, der auch hauptbe- ger, Jung und Alt. Jeder lernt dabei neue Nachbar- eines Überraschungs-Menüs ebenso im Mittelpunkt Helfern finden sich zahlreiche Talente. Elke betreut ruflich mit IT zu tun hat, behebt Software-Probleme innen und Nachbarn kennen und erlebt Bekannte wie das Kennenlernen der anderen Teilnehmenden, gewissenhaft den Empfang und klärt über den Ablauf von Laptops. Egal, ob defektes Licht oder platter Rei- von einer neuen Seite in den eigenen vier Wänden. Überraschung, Nervenkitzel und ein gemütliches des Cafés auf. Marisol und Sohn Franco umsorgen an fen - Fahrrad-Flüsterer Chris weiß Rat. Beim »Sindlinger Sausen und Schmausen« wird je Beisammensein. der Kaffee- und Kuchenstation die Besucherinnen ein Gang eines festlichen 3-Gang-Menüs von drei Riederwälder Kleidertausch Seit 2015 haben die Bewohnerinnen und Bewohner weitere Projekte anstoßen und betreuen, geplant ist beim Riederwälder Kleidertausch einmal im Quar- tal die Möglichkeit, eigene, gute erhaltene Kleidung u.a. ein »Umsonst-Selbstbedienungsladen« im Stadt- teil, öffentlich zugänglich ähnlich einem »Bücher- Senioren-Internet-Initiative Rödelheim mitzubringen und sich aus dem vorhandenen Fun- schrank«. Eine junge Senioren-Initiative macht mobil, um an- dus kostenlos zu bedienen. Kaffee und Kuchen wer- deren Seniorinnen und Senioren das Smartphone den bereitgestellt, Musik untermalt das Programm, ehrenamtlich und kostenfrei näher zu bringen. im Rahmen einer Modenschau werden die feschsten Roswitha Busch und ihre beiden tatkräftigen Unter- Stücke präsentiert. Zudem werden Informationen stützerinnen Luise Scholz und Ingrid Schiemann be- über die Folgen der Wegwerf-Mentalität vermittelt raten regelmäßig in einem Rödelheimer Café bei der und ein bewussterer Umgang mit dem eigenen Kon- Nutzung des eigenen Gerätes oder geben Tipps für sumverhalten gefördert. So ergibt sich für Bewohne- eine Neuanschaffung. Nun geht die »Senioren-In- rinnen und Bewohnerinnen auf unbefangene Art und ternet-Initiative« sogar »on Tour«, um alle Interes- Weise über Belange des Riederwalds im Allgemeinen sierten niedrigschwellig zu erreichen. Dem großen und ihres persönlichen Alltags im Speziellen treten Bedarf an Aufklärung wird an verschiedenen öffentli- ins Gespräch kommen. chen Treffpunkten in Rödelheim wie einem Biomarkt Die buntgemischte Kerngruppe »Tauschbörse« ar- oder einer Bäckerei hilfreich begegnet. Der Weg ins beitet unabhängig und ehrenamtlich. Auch für 2019 World Wide Web soll beim gemeinsamen Downloa- sind wieder vier Kleidertausch-Aktionen geplant. An den von Apps und dem Ausprobieren verschiedener den Terminen nehmen regelmäßig zwischen 40 und Handymodelle geebnet werden. Das Motto lautet: 60 Personen teil. Perspektivisch möchte die Gruppe Wir lernen voneinander und miteinander. 14 15
Kategorie Chancen im Quartier Kategorie Chancen im Quartier Bewegungsbaustelle Fechenheim DiakoNied Im Fechenheimer Norden fehlte es an Sport- und zielle Unterstützung erhielt das Projekt durch das Im sozial-diakonischen Zentrum DiakoNied enga- aus der Nachbarschaft und kommen unkompliziert Freizeitangeboten für Kinder, deshalb haben sich Sportamt Frankfurt und eine Spende der Carls Stif- gieren sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeite- miteinander und mit den Mitarbeiterinnen und Mit- Mütter aus dem Wohngebiet zusammengetan und tung. Seit Mai 2018 springen, hüpfen, balancieren rinnen und Mitarbeiter an 4 Tagen in der Woche für arbeitern ins Gespräch. Dabei werden Sorgen und überlegt, welches Angebot für viele Familien mit und klettern Kinder zwischen sechs Monaten und rund 50 Besucherinnen und Besucher pro Tag. Das Nöte geteilt, Beziehungen aufgebaut und es können Kindern im unterschiedlichem Alter attraktiv sein acht Jahren auf den unterschiedlichen Elementen. Zentrum gehört zu der gemeinnützigen Stiftung niedrigschwellig Hilfestellung und Anleitungen ge- könnte. Das Ergebnis ist die Fechenheimer Bewe- Neue Anregungen erhalten Kinder und Eltern von CHRISTEN HELFEN, die 2005 von engagierten Nie- geben werden. Zweimal in der Woche unterstützen gungsbaustelle. Gemeinsam mit dem Sportkreis zwei qualifizierten Kursleitungen. Kreativität, Ko- derinnen und Nieder gegründet wurde, um den Ge- außerdem die ehrenamtlichen Behördenlotsen der Frankfurt e.V. und das Quartiersmanagement Fe- ordination, Experimentierfreude und Teamarbeit danken der Nächstenliebe unabhängig von Herkunft DiakoNied die Einwohnerinnen und Einwohner für je chenheim wurde eine flexible Bewegungslandschaft zwischen den Kindern können so ganz spielerisch Geschlecht, Religion und Weltanschauung praktisch drei Stunden. In einer offenen Sprechstunde geben aus einfachen Bauteilen geplant, die immer wieder gefördert werden. werden zu lassen. Die Menschen aus dem von viel- sie Hilfestellung beim Ausfüllen von Formularen, neu zusammengesetzt werden kann. Weitere finan- fältigen sozialen Problemfeldern geprägten Stadt- dem Stellen von Anträgen und bei Korrespondenz. teil finden hier verschiedene Angebote, die zu einer Menschen aus 42 Nationen konnten hier bislang be- Verbesserung ihrer Lebenssituation beitragen. Im gleitet werden. Zu DiakoNied gehört darüber hinaus Second-Hand-Laden »secundo« gibt es neben sehr eine psychosoziale Beratungsstelle, die kostenfrei günstiger Kleidung auch Haushaltswaren aus Spen- in Anspruch genommen werden kann. Auch in 2020 den der Kirchengemeinden und von Menschen aus möchte das Zentrum zusätzliche Angebote und die der Umgebung. Im integrierten Begegnungscafé tref- Ehrenamtsarbeit proaktiv weiterentwickeln. fen sich Frauen mit und ohne Migrationshintergrund Bürgerschaftliches Engagement Michael Enge bei der Seckbacher Tafel Seit fünf Jahren befindet sich die Ausgabestelle der schen mit unterschiedlicher Herkunft, Tradition und Bildung im Frankfurter Westen Tafel für den Frankfurter Osten in Seckbach. Damals Religion treffen sich hier, um andere zu unterstüt- wurde der Seckbacher Michael Enge auf ein Zeitungs- zen. Darüber hinaus sind die so entstandenen neu- inserat hin initiativ. Er suchte nach leerstehenden en Freundschaften für viele ein großer Gewinn für Im Januar 2016 startete Nicolas Perez eine Petition tem Baubeginn für 2017 wird 3 Jahre später weiter Räumen und hat mit Unterstützung des Quartiers- die eigene Integration im Stadtteil. Die Etablierung für ein neues Gymnasium im Frankfurter Westen, eine provisorische Containerschule genutzt. Die managements nach einem ersten Standort am Atzel- der Tafel sowie die Entstehung eines so tatkräftigen nachdem er festgestellt hatte, dass es nicht genug zweite Petition wird von vielen Eltern, dem Förder- bergplatz inzwischen bereits den vierten Standort in Teams sind bei aller Unterstützung durch die betei- wohnortnahe Schulen für eine ausreichende Wahlf- verein der Grundschule und der Elterninitiative Kind Seckbach gefunden. An der aktuellen Ausgabestelle ligten Organisationen vor allem dem Einsatz und der reiheit der Kinder gibt. In einer zweiten Petition geht im Gallus unterstützt. Herr Perez hat sich zusätzlich engagiert sich eine große Gruppe ehrenamtlicher Leidenschaft von Herrn Enge zu verdanken. es um die örtliche Grundschule Europaviertel. Bei einer neugegründeten Elterninitiative Grundschule Helfer: Männer und Frauen, Junge und Alte, Men- seinem Zuzug ins Europaviertel im Jahr 2014 hat- Europaviertel angeschlossen, um sein Anliegen vo- te Herrn Perez mit einer neuen Grundschule in der ranzutreiben. Nähe gerechnet. Nach Ausschreibung und geplan- 16 17
Kategorie Chancen im Quartier Kategorie Chancen im Quartier Sportangebot für die Neubaugebiete Rebstock Nordis Bienenkiste und Europaviertel Herr Ziegler ist ein sehr aktiver Bewohner der Nord- anderen Bewohnerinnen und Bewohnern der Nord- weststadt. Er ist lokalpolitisch engagiert, als Stadt- weststadt die Teilnahme zu ermöglichen. Seit 2016 ist Markus Schaible darin aktiv, wohnortna- ganisierte Sportgruppe fortzuführen. Sie ist seitdem teilhistoriker unterwegs und nebenbei auch noch he Sportangebote in Verbindung mit dem Rebstock- jeden Montag um 19 Uhr in der Musikschule 8 Töne Imker und Jäger. Schon länger beobachten Kinder- park aufzubauen. Zu Beginn seines Engagements sportlich aktiv. gärten und Grundschulen in der Nordweststadt, dass gründete er einen Lauftreff mit Funktionsgymnastik, viele Kinder ihre Freizeit mit elektronischen Geräten für den er den zu diesem Zeitpunkt kaum noch ak- und immer weniger im Wald oder auf der Wiese ver- tiven SV 66 Frankfurt als Träger gewann. Das Füh- bringen. So kam Herrn Ziegler 2018 die Idee zu dem rungsteam des Vereins konnte durch ihn erneuert Projekt »Nordi’s Bienenkiste«, mit dem er Kindern werden und Herr Schaible absolvierte im Interesse die Natur wieder näherbringen möchte. des Vereins eine Vereinsmanager-Ausbildung. Nach Gemeinsam mit vier Kindergärten des Stadtteils der Aufgabe seines Vorstandspostens schloss er erarbeitete er ein Konzept, das stetig weiterentwi- sich dem ESV Blau-Gold Frankfurt an, um dort neue ckelt wird. An einem zusammen mit dem Quartiers- Sportangebote ins Leben zu rufen. 2018 entstand so management aufgestellten Bienenkasten trifft sich der Kurs »Yoga im Europaviertel«. 2019 entschloss jede Einrichtung im 4-Wochen-Rhythmus mit Herrn sich H. Schaible die Yogagruppe künftig als privat or- Ziegler, um alles über Bienen, deren Lebenszyklus und Aufgaben zu erfahren. In dafür sogar eigens an- geschafften Schutzanzügen können die Kinder das Bienenjahr hautnah erleben und die Insekten sogar anfassen. Bisheriger Höhepunkt des Projektes war im Jahr 2019 eine eigene Honigproduktion, bei der sie zusammen mit Herrn Ziegler den Honig schleudern und als Andenken mit nach Hause nehmen durften. Das Projekt kam bei allen Beteiligten so gut an, dass es im Jahr 2020 fortgeführt und eventuell auf den ge- samten Stadtteil ausgeweitet werden soll, um auch Kochen hoch 4 Ein Sprichwort sagt, »Kochen ist eine Wissenschaft für sich«. Wie soll denn das klappen: Lecker, gesund, SprichWort – dein Deutschkurs preiswert und schnell? Dazu gibt die Fechenheimer Ernährungspsychologin Daniela Schmidt gute Tipps Seit Oktober 2019 bieten Christiane Moser-Eggs und viel Spaß. Themen sind alltägliche Situationen in und Ideen. Und weil es sich in der Praxis am besten Zsuzsanna Koppany im StadtRaum Preungesheim KiTa und Schule, beim Sport oder der Arbeit. Zusätz- lernt, gibt es die Tipps direkt an Herd und Teller. Je- Sprachförderung im Rahmen ihres Formats »Sprich- lich nutzen die beiden Kursleiterinnen kurze Texte, der kann mitmachen, auch die kleinsten Nachbarin- Wort – dein Deutschkurs« an. Wöchentlich kommen Videoclips und Lieder, um den Teilnehmerinnen nen und Nachbarn helfen mit und übernehmen am zehn bis fünfzehn Nachbarinnen und Nachbarn und Teilnehmer neue Wörter, Redewendungen und liebsten den Nachtisch. Wenn es langweilig wird, zusammen, um in gemeinsamen Gesprächen ihr Grammatik näher zu bringen. werden Kinderbücher gelesen, natürlich über Er- Deutsch zu verbessern – ohne Druck, dafür aber mit nährung und Essen. Auf einer Schautafel werden die wichtigsten Zutaten erklärt, auch die Kassenbelege werden gemeinsam durchgesehen. Im Anschluss wird mit Genuss gemeinsam gegessen. 18 19
Kategorie Chancen im Quartier Kategorie Kultur vor Ort Riedberger-SV – Turnhalle mit neuem Leben Anders Leben Die Sporthalle in Riedberg-Kalbach sollte abgerissen Sportmöglichkeiten ausgestattet. So haben sie neue Ein gutes Miteinander – das trifft auf die Wohnge- Die Bewohnerinnen und Bewohner der Bonameser werden. Um für die Bürgerinnen und Bürger sowie Sportgeräte besorgt und die Halle ausgebessert, ei- meinschaft in der Bonameser Straße im Stadtteil Straße haben eine sehr enge Bindung untereinander die zahlreichen Vereine die alte Turnhalle weiter- nen Sportplatz mit einer Sprunggrube gebaut, einen Eschersheim zu, ein Wohngebiet besonderer Prägung. und sind sehr bemüht um die Akzeptanz ihrer Le- hin zugänglich zu machen, hat sich der Riedberger Barfußpfad und einen Sitzbereich mit Blumenbeet Hier leben überwiegend »Fahrende«, die als Schaustel- benswelt in der Stadtgesellschaft. Daher engagieren Sport- und Kulturverein mit Unterschriftenaktio- angelegt. Die alte Turnhalle wird unter der Woche lerinnen und Schausteller oder Artistinnen und Artist sich einzelne auch ehrenamtlich, um Interessierte nen und Presseterminen für den Erhalt über Mona- täglich von verschiedenen Sportgruppen und Ver- ihren Lebensunterhalt verdienen. Bis heute wird die durch Vorträge oder Stadtrundgänge ihre Lebenswelt te eingesetzt. Sie hatten mit ihrem Einsatz Erfolg einen genutzt. Am Wochenende finden regelmäßig Lebenswelt von Schaustellerinnen und Schaustellern näher zu bringen. Um bestehende Ressentiments und und konnten die Turnhalle als Mieter übernehmen. kulturelle Angebote für die Bewohnerinnen und Be- nach wir vor kritisch oder verklärt betrachtet, da ihre Vorurteile abzubauen, ist ein Fest zum gegenseitigen Seitdem haben sie mit viel Arbeit und Zeit die alte wohner statt. Lebensweise von der Mehrheitsgesellschaft abweicht. Kennenlernen und Verständnis für das soziale Mitein- Turnhalle wieder nutzbar gemacht und mit neuen Gleichzeitig begeistert dieser multikulturelle Mikro- ander angedacht. kosmus die Stadtgesellschaft mit ihren reichhaltigen Angeboten. So z.B. mit dem Projekt »Koffer-Cirkus«, Restaurant im Viertel bei dem Kinder einen Einblick in das Zirkusleben ge- winnen oder dem Aufstellen von Fahrgeschäften, wie Bereits seit 2012 wird der Stadtteil Nieder-Eschbach dern es gibt zwischen den Gängen auch Gelegenheit, zum 60. Geburtstag der Albert Schweitzer Siedlung. durch das »Restaurant im Viertel« belebt. Die Idee Neuigkeiten aus dem Quartier mitzuteilen oder Bei- dazu stammt aus den Niederlanden und setzt sich träge der Gäste zu erleben. Die Besucherinnen und zum Ziel, Kommunikation und nachbarschaftliches Besucher nehmen ihr unmittelbares Lebensumfeld Kennenlernen beim gemeinsamen Essen zu fördern. wieder als ihren Lebensmittelpunkt wahr. Im uner- Alle zwei Monate wird das Begegnungszentrum von müdlich engagierten Team ist man sich einig: Das einem Team aus einem ehrenamtlichen Koch und Projekt ist eine Herzensangelegenheit. Am 12. Januar 8-10 Ehrenamtlichen in ein »Restaurant« mit schön 2020 wurde das Engagement vom hiesigen Ortsbei- gedeckten Tischen verwandelt. Beim 3-Gänge-Menü rat mit dem Stadtteilpreis 2019 von Nieder-Eschbach zum kleinen Preis wird nicht nur geschmaust, son- geehrt. 20 21
Kategorie Kultur vor Ort Kategorie Kultur vor Ort Bäckerei Ewald BusStop – Theater gegen Rassismus In der Bäckerei Ewald in Alt-Fechenheim gehen seit regelmäßig in eine Konzertbühne. Einmal im Monat Um auf Vorurteile und Rassismus aufmerksam zu Resonanz, dass auch andere Initiativen um Auffüh- 1916 feine Backwaren über den Tresen und im hinte- laden Vater und Sohn bei freiem Eintritt zu »Coffee, machen haben sich 15 Theaterspielende und ande- rungen baten. Einzelne Szenen wurden z. B. bei der ren Teil des Ladengeschäfts wird Kaffee und Kuchen Cake and more« – Konzerten ein. Rainer Ewald, selbst re Akteurinnen und Akteuren unterschiedlichen Al- Eröffnungsfeier der Interkulturellen Wochen 2017, serviert. Gegründet wurde die Bäckerei Ewald von begeisterter Musiker, tritt entweder selbst auf oder ters und Couleur im Stadtteil Höchst zusammenge- bei der Auftaktveranstaltung zum »Rat der Kultu- den Groß- bzw. Urgroßeltern der heutigen Inhaber. lädt mit seinen guten Kontakten Musikerinnen und funden. Die Ziele des Theaters sind zu einem guten ren«, am Frankfurter Nepal-Tag, beim Hülya-Tag Zwischenzeitlich fremd verpachtet haben 2016 Vater Musiker aus Fechenheim oder anderen Frankfurter Miteinander beizutragen, Menschen aus der Nach- oder Frankfurt gegen Rassismus aufgeführt. Seit Rainer Ewald und Sohn Tom Reh die Geschäfte wie- Stadtteilen ein. Dicht gedrängt hören die Anwesen- barschaft und darüber hinaus zum Nachdenken an- 2018 hat das Theater ein neues Programm, indem der selbst übernommen und führen die Bäckerei in den dann mal rockige Töne, mal Folk oder Blues, Kle- zuregen und sie zu Offenheit, Aufmerksamkeit und auch die Thematik noch breiter dargestellt wird. Familientradition weiter. Aber nicht ganz – seit März zmer oder Musik von Singer-Songwritern. offenen Gesprächen anzuregen. Die Bushaltestelle, Das neue Programm beleuchtet nun auch Rassismus 2018 verwandelt sich die Bäckerei nach Ladenschluss die der Gruppe rund um die Stadtteilinitiative Bunter gegenüber Frauen und die Bewertung von Homose- Tisch - Höchst Miteinander, den deutsch-pakistani- xualität. Es geht der Frage nach, »wer wir eigentlich schen Verein PakBann e.V. und das Begegnungs- und sind« und »wer eigentlich ein Fremder ist«. Die Ant- 10 Jahre Brückenfest am Blauen Steg Servicezentrum Höchst des Frankfurter Verbands worten sind dabei einfach und universell: Ein Leben den Namen gab, ist ein möglicher Ort für eine sol- ohne Hass und Streit, ohne Tränen, ohne Schmutz, Das Brückenfest am Blauen Steg in Rödelheim ist ein Nachbarschaftstreffen zu wiederholen. Im Januar che Begegnung. Das erste Programm des Theaters ein Leben in Liebe und Freundlichkeit und in Würde. entspanntes, kommunikatives und selbstgemach- 2010 wurde direkt ein Winterfest am Blauen Steg begann im November 2017 und erzielte dabei so gute tes Nachbarschaftstreffen, das ohne Probleme auch veranstaltet und von da an folgten inzwischen 14 Menschen aus anderen Stadtteilen aufnehmen kann. weitere Brückenfeste. Der besondere Charakter die- Vorbereitet und durchgeführt wird das Brückenfest ser Nachbarschaftsfeste setzt sich zusammen aus von dem sogenannten »Brückenfestkomitee«. Die Begegnung, Offenheit und Einfallsreichtum. Im Mit- Idee, die Brückenlegung einer neuen Fußgänger- telpunkt aller Brückenfeste am Blauen Steg steht die brücke über die Nidda im Jahr 2009 mit einem Ein- nachbarschaftliche Begegnung im Rahmen von kre- weihungsfest zu feiern, lieferte den Grundstein für ativen Aktionen und gemeinschaftlichen Kunst- und dieses sich seitdem immer wiederholende Fest. Die Kulturprojekte, die sich an Festbesucherinnen und Resonanz auf das Fest war so umwerfend, dass für Festbesucher aller Altersgruppen richten. das »Brückenfestkomitee« sofort feststand, dieses Die Theatermacher am Bügel Engel der Kulturen Auf Initiative von Angela Koch, der Theaterleitung, bekanntes Terrain, hat bislang unterschiedliche Ge- Im Jahr 2019 haben ca. 500 Bewohnerinnen und eine Bodenintarsie als Zeichen der Erinnerung an die hatte sich im Juni 2016 eine kleine Gruppe von Inter- nerationen, Kulturen und Nationen in ihren Bann Bewohnern der Nordweststadt gemeinsam mit ver- Aktion verlegt. Zusätzlich sorgten Einrichtungen und essentinnen und Interessenten zusammengefunden, gezogen. Geselligkeit, gepaart mit Ideen sowie die schiedenen Einrichtungen, Vereinen und Gemeinden Bewohnerinnen und Bewohner für weitere Beiträge, für die zunächst der gemeinsame Spaß am Theater Stärkung des Selbstbewusstseins sind für die Teil- ein Zeichen für ein friedliches, interkulturelles und die den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken soll- im Vordergrund stand. Die Gruppe vergrößerte sich nehmenden von großer Wichtigkeit. interreligiöses Miteinander gesetzt. Im Rahmen des ten. Auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler der rasch und trifft sich seit Beginn regelmäßig, ein- bis internationalen Kunstprojektes »Engel der Kulturen« Ernst-Reuter-Schule nahmen an der Aktion teil, die zweimal wöchentlich. Auf öffentlichen Bühnenauf- wurde für Toleranz und gegenseitiges Verstehen ge- Resonanz aus dem Stadtteil war überwältigend. In tritten im Stadtteil ließen kleine und große Erfolge worben. Die Teilnehmenden rollten einen Ring, den der Vorbereitung des Aktionstages haben sich ver- nicht lange auf sich warten. Die Erfahrung zeigte, Engel der Kulturen (ein ringförmiges Symbol, in dem schiedene Schulen und Kindergärten intensiv mit dass die Menschen vor allem Humorvolles gerne die Zeichen der drei abrahamitischen Weltreligio- den Themen Toleranz und Frieden auseinanderge- annahmen und so spezialisierte sich die Gruppe auf nen Judentum, Christentum und Islam vereint sind), setzt. Im Nachhinein ist zwischen den Akteuren im Sketche. Zum Repertoire zählen mittlerweile auch durch die Nordweststadt. Schließlich wurde am Stadtteil eine nachhaltige Zusammenarbeit entstan- Improvisationstheater und kleinere »Revuen«. Die »Kleinen Zentrum«, ein Ort, an dem Moschee, evan- den, die noch viel erwarten lässt. Freude am Theater spielen und die Neugier auf un- gelische und katholische Kirche zusammenkommen, 22 23
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