Mitteilungen des Arbeitskreises Vogelschutzwarte Hamburg

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Mitteilungen des Arbeitskreises Vogelschutzwarte Hamburg
Mitteilungen des Arbeitskreises
Vogelschutzwarte Hamburg
Vögel an Alster und Elbe

in Zusammenarbeit mit dem NABU-Landesverband Hamburg, der OAG-SH/HH,
    dem DJN und dem Förderverein Tierartenschutz in Norddeutschland e. V.

                                                02/2021
Unser Februar-Vortragsabend wäre der traditionelle Termin gewesen, um eine Rückschau auf
interessante Ergebnisse aus dem letzten Jahr zu halten und einen Ausblick auf wichtige anstehen-
de Aufgaben zu präsentieren. Diesmal müssen wir auch das in unsere „Mitteilungen“ verlagern,
wobei vor allem die von Irene Poerschke vorgestellten Projekte bereits den Rahmen für spannende
Aufgaben in der Brutzeit 2021 aufzeigen. Die Ergebnisse aus dem Monitoring häufiger Brutvögel
sowie dem Atlasprojekt sind noch „in Arbeit“ . In den nächsten Monaten werden wir daraus aber
regelmäßig berichten. Zu lesen gibt es auch übrigens auch einen neuen Band unserer Zeitschrift
            „hab“ - Wir hoffen, möglichst viele von euch/ihnen haben Freude daran.

                                Tropische Farben im Winter - Eisvogel
                               (Wedeler Autal/PI, 12.01.2021, M. Török)

   Aus dem Inhalt dieser Ausgabe: Mittwinterzählung Fehmarn * Elstern-Erfassung * Monitoring seltener
 Brutvögel * „hab45“ erschienen * „Corona“-Umfrage * Projekt „Spatzenretter“ * Stieglitze in der City * Vo-
 gelzug und Klimawandel: Weißstorch * Aktuelle Witterung und vogelkundliches Geschehen * BTO-News
                                   (Indikatoren der Artenvielfalt in GB)
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               Zum Mitmachen: Zähltermine und Erfassungsprogramme

Monitoring rastender Wasservögel („Wasservogelzählung“) – Zähltermine 2020/21

Nachfolgend finden Sie die Zähltermine
der Programme des Monitorings rastender
                                                               2020          2021
Wasservögel für die Zählperiode 2020/21.
                                                             12.07.2020    17.01.2021
Für alle Zählungen gilt: Wichtig ist, dass so
nah wie möglich am Stichtag erfasst wird.                    16.08.2020    14.02.2021
Die Zählgebiete können also auch unter der                   13.09.2020    14.03.2021
Woche aufgesucht werden, z.B. wenn durch                     18.10.2020    18.04.2021
schlechte Sicht o.ä. eine Zählung am vorge-                  15.11.2020    16.05.2021
gebenen Wochenende nicht möglich ist. An-                    13.12.2020    13.06.2021
gegeben ist jeweils der Sonntag des Zählwo-
chenendes.
                            Martin Schlorf

                    „WWW“ - Weißwangengänse, Winterlicht, Wedeler Marsch
                                  (12.01.2021, M. Török)

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                           Wasservogelzählung Fehmarn 2021 –
                    Eine Vogelerfassung unter Pandemie-Bedingungen

Die nunmehr 50. Mittwinterzählung auf            als sonst gezählt. Idealerweise in 2er Teams,
Fehmarn im Rahmen der Internationalen            bzw. bei 3er oder 4er Teams in 2 Teilgrup-
Mittwinterwasservogelzählung (Internatio-        pen mit entsprechendem Abstandsgebot.
nal Waterbird Census) ist vollbracht. Dank       Dadurch konnten wir die gesamte Küste und
den Beschränkungen infolge der COVID-            die größeren Binnengewässer der Insel statt
19-Pandemie lief die Zählung allerdings          an zwei Tagen an nur einem Tag erfassen.
deutlich anders als üblich ab.                   Die Schwierigkeit der Planung lag vor allem
                                                 darin, auch bei eventuellen kurzfristigen Ab-
Aber immerhin lief sie ab! Dafür gebührt al-     sagen einzelner Leute noch genügend Zäh-
len Teilnehmenden ein herzlicher Dank für        lende parat zu haben, aber bei keinerlei Ab-
die erfolgreiche Zählung unter den kom-          sagen eben auch nicht zu viele. Die 3er und
plizierten Rahmenbedingungen! Da Über-           4er „Doppel“-Teams stellten diese (nicht be-
nachtungen nicht möglich waren (Beherber-        nötigte) „Reserve“.
gungsverbot), konnten wir nicht wie sonst
das ganze Wochenende von Freitagabend bis        Das Wetter spielte auch mit, es präsentierte
Sonntagnachmittag auf Fehmarn verbringen,        sich auf Fehmarn von seiner besten Seite. Die
sondern reisten erst am Sonnabend-Morgen         Temperatur lag zwar knapp unter dem Ge-
(16.01.) an und verließen die Insel bereits am   frierpunkt, aber die Sonne zeigte sich länge-
Nachmittag wieder. Damit entfielen leider        re Zeit bei wechselnder Bewölkung (2/8 bis
auch die abendlichen Zusammenkünfte am           6/8) und der Wind wehte mit nur etwa 2 Bft.
Freitag und Sonnabend mit fachlichen und         aus NW bis W. Die Sichtweite war mit 45 bis
unfachlichen Gesprächen usw. in geselliger       55 km überragend. Über See flimmerte es
Runde. So fehlte der abendliche Austausch        jedoch und es traten spiegelnde Luftschich-
über das tagsüber Gesehene am Sonnabend          ten auf (zumindest vor der Westküste). Die
in Wallnau. An dieser Stelle herzlicher Gruß     Wellenhöhe betrug weniger als etwa 2 m und
und Dank natürlich an die Crew des NABU          schränkte die Erfassung der Vögel auf See
Wasservogelreservats Wallnau! Und auch das       kaum ein.
im letzten Jahr statt in der Lesehalle erstma-
lig im KULTurtreff (Alte Schule Petersdorf)      Die Vereisung der Ostsee war weitestgehend
stattgefundene Treffen mit Rückblick auf die     auf den Norden und Osten des Bottnischen
letzten Jahre, den „gefürchteten“ Schätzbil-     und den Nordosten des Finnischen Meer-
dern und dem traditionellen Punsch entfiel       busens beschränkt. Die Ostsee um Fehmarn
leider.                                          war also eisfrei, aber bei den küstennahen
                                                 Binnengewässern war von „komplett eisfrei“
Um den geltenden Kontaktbeschränkun-             (z.B. Salzensee im NW) bis zu „komplett ver-
gen zu genügen, wurde in kleineren Teams         eist“ (z.B. Grüner Brink im N) alles dabei.

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Binnendeichs liegende Binnengewässer wa-          den. Dort wurden auch drei Spatelraubmö-
ren weitgehend zugefroren.                        wen gesichtet, eine unbestimmte Raubmöwe
                                                  (vermutlich auch Spatel-) flog vor der Süd-
Insgesamt wurden gut 85.000 Vögel aus 112         küste. Vor der Südostküste wurden 12 Tord-
Arten erfasst. Dieses Ergebnis liegt etwas über   alke und 4 Trottellummen gesehen. Drei Rot-
dem langjährigen Mittelwert von 63.711 Ind.       milane flohen vor der Kälte aus Skandinavien
(1972 - 2020). Die Eiderente als häufigste Art    und zogen einzeln nach Südwesten über die
lag mit gut 35.500 Ind. über ihrem langjäh-       Insel (fünfte Beobachtung seit 1972). Und
rigen Mittel, erreichte damit aber nur ihren      insgesamt 7 Eisvögel verteilt an verschiede-
zehnthöchsten Wert seit 1972. Die zweithäu-       nen Stellen der Insel sind für Mitte Januar auf
figste Art war in diesem Jahr mit knapp 8.600     Fehmarn eine hohe Anzahl (bisher Höchst-
Ind. die Weißwangengans (davon etwa 3.500         wert 3 Ind.). Eine detailliertere Auswertung
Ind. vom Festland einfliegend), die Pfeifente     der Daten erfolgt noch und wird später auf
erreichte mit knapp über 8.000 Ind. nur den       unserer Homepage abrufbar sein.
dritten Platz. Mit knapp über 7.000 Ind. kam
die Trauerente auf den vierten Rang (dritt-       Der Termin für die nächste Mittwinterwas-
höchster Wert seit 1972), die Reiherente folg-    servogelzählung auf Fehmarn ist der 14. bis
te mit gut 4.000 Ind.                             16.01.2022, hoffentlich dann unter norma-
                                                  leren Bedingungen und im üblicheren Rah-
Auch auf den hinteren Plätzen landeten ei-        men! Auch die Würdigung des 50jährigen
nige interessante Arten (oder flogen vorbei).     Jubiläums musste verschoben werden (hof-
So konnte einer der seit einiger Zeit v.a. im     fentlich auf nächstes Jahr), die Überlegungen
Bereich der Lübecker Bucht „heimischen“           dazu laufen. Wer Ideen, Wünsche etc. hat,
Basstölpel vor der Südwestküste gesehen wer-      melde sich gerne bei mir.

                                   Kontakt: Jens Hartmann
                          jens.hartmann@ornithologie-hamburg.de

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    Der Abstand zwischen den Zählenden hätte Corona-bedingt nicht ganz so groß ausfallen müssen
                                      (Foto Jens Hartmann)

                     Die vereisten Teiche des Grünen Brink (Foto Jens Hartmann)

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Geplante Probeflächen-Untersuchungen für Elstern

Bereits 1970 sind vor allem im Hamburger         Elster und Rabenkrähe werden in einer Karte
Norden auf großen Probeflächen die Bestän-       dokumentiert. Kern der Erfassung ist dabei
de und Neststandorte von Elstern unter-          die Nestersuche. Folgende Beobachtungen
sucht worden. Folgekartierungen fanden in        sollen dokumentiert werden:
den 1980er Jahren, Anfang der 1990er Jahre       1. Nestfunde mit Nestbauaktivität, brüten-
und 2005/06 statt. In den nächsten drei Jah-         den Altvögeln oder Altvögeln in Nestnähe
ren 2021 bis 2023 soll eine Wiederholung             („besetztes Nest“, geschlossener Kreis als
dieser auf Nestsuchen basierenden Erfassung          Symbol)
auf möglichst denselben Flächen durchge-         2. Nestfunde mit unsicherem Status, Nester
führt werden. Ein Anlass dieser Untersu-             in gutem, kompletten Zustand, aber kei-
chungen ist die aktuelle Diskussion über un-         nerlei Hinweise auf aktuelle Besetzung
gebremste Bestandszuwächse bei Elster und            (halboffener Kreis als Symbol)
Rabenkrähe. Ergebnisse des „Monitorings          3. Altnester, Spielnester, in der aktuellen
häufiger Brutvögel in Hamburg“ der vergan-           Kartierperiode sicher nicht besetzt (offener
genen Jahre haben allerdings gezeigt, dass           Kreis als Symbol)
die Elster in der Stadtlandschaft nach der
Einwanderung der Rabenkrähe zunehmend            Für alle Nester soll zumindest notiert wer-
Schwierigkeiten hat, sich zu behaupten. Aus      den, ob das Nest in Laub- oder Nadelbäu-
diesem Grund soll auch versucht werden, ne-      men gefunden wurde. Nähere Angaben zur
ben dem Vorkommen der Elster auch das der        Baumart (mit Abkürzungen wie Li=Linde,
Rabenkrähe zu dokumentieren.                     Ei=Eiche, Bu=Buche, Fi=Fichte, Ta=Tanne,
                                                 Er=Erle, Bi=Birke usw.) sind sehr willkom-
Das Untersuchungsgebiet umfasst alle Pro-        men. Auch Angaben zu Nesthöhe sind hilf-
beflächen, die mindestens einmal in den ver-     reich. Zur realitätsnahen Bestandserfassung
gangenen 50 Jahren großflächig auf Elstern-      wird es notwendig sein, ergänzend brutver-
brutbestände untersucht worden sind. Die         dächtige Paare und Einzelbeobachtungen
Erfassungsmethode ist wenig zeitaufwändig;       von Elster und Rabenkrähe ebenfalls in der
Zwischen Mitte März und Mitte April und          Karte zu notieren. Vor allem Nestern in Na-
damit vor Beginn der Belaubung soll eine         delbäumen sind teilweise nur mit Glück zu
einmalige, flächendeckende Kontrolle des         entdecken. Eine längere Zeit auf einer Baum-
Untersuchungsgebietes vorgenommen wer-           spitze sitzende Elster in der Gartenstadt ab-
den. Eine Erfassung in den Vormittagsstun-       seits aller bekannten Nester deutet beispiels-
den ist zu empfehlen, weil die Nestbauaktivi-    weise auf ein besetztes Revier hin. Nicht
tät zu dieser Zeit am größten ist. Am Besten     zum Brutbestand gezählt werden sollten al-
geeignet als Fortbewegungsmittel ist dabei       lerdings umherstreifende Trupps, überweg
das Fahrrad. Das vorhandene Wegenetz wird        fliegende Vögel ohne direkten Gebietsbezug
dabei abgefahren und alle Brutnachweise von      und Vögel auf der Nahrungssuche abseits

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möglicher Bruthabitate.                          terquadraten dokumentiert werden. Lästige
                                                 „Schreibtischarbeit“ ist also nicht zu erwar-
Ergebnisdokumentation                            ten, alles ist so einfach wie möglich gehalten.
Abgegeben werden sollen die Feldkarte sowie
das aufsummierte Kartierergebnis (differen-      Übersicht der Probeflächen in HH
ziert nach den 3 oben genannten Nestkatego-      Die folgenden Karten geben einen Überblick
rien, ergänzend die Zahl weiterer Revierpaa-     über die Lage der Probeflächen in Hamburg
re). Die Baumarten und Nesthöhen können          und zeigen die jeweiligen Komplexe aus ein
formlos auf der Feldkarte oder in einer sepa-    Quadratkilometer großen Probeflächen mit
raten Liste aufgeschlüsselt nach den Kilome-     den Gauß-Krüger-Koordinaten.

                    Übersicht der Probeflächen in Hamburg 1970 – 2004

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Zur Vereinfachung der Zuordnung von Flächen zu Erfassern vergeben wir die Flächen nach
GKK-Nummern. Jede Teilfläche entspricht 1 qkm. Bitte wenn möglich Flächen > 1 qkm aus-
wählen.

   Probefläche Rissen                           Probeflächen Mitte und Südost

                                 Probeflächen Nord und Nordost

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Interessenten an der Elsternkartierung mö-
gen sich bitte bei mir melden.

Uns interessieren auch alle Schlafplätze der
Elster, bevor mit beginnender Brutzeit im
März die Ansammlungen deutlich kleiner
werden. Die größten Elsternschlafplätze
wurden zuletzt in Altona mit mindestens 131
Elstern und in Georgswerder mit mindestens
100 Elstern ermittelt (vgl. Abb.). Elstern ge-
hen mit Sonnenuntergang schlafen und su-
chen ihren Schlafplatz bis spätestens wenige
Minuten nach Sonnenuntergang auf. Wer sie
zählen möchte, sollte je nach Beobachtungs-
bedingungen etwa eine Stunde vor Sonnen-
untergang am Beobachtungsort eintreffen,
um auch alle einfliegenden Vögel mitzube-           Elsternschlafplätze in Hamburg Okt. 2020 -
kommen.                                             Jan. 2021 (dunklere Punkte: Jan. 2021)

                                   Kontakt: Irene Poerschke
                                      +49 162 638 46 07
                          irene.poerschke@ornithologie-hamburg.de

             Die Elster - eine neugierige Schönheit (Veddel/HH, 10.05.2018, A. Mitschke)

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Monitoring seltener Brutvögel in Hamburg 2021

Wir aus der AG Monitoring seltener Brut-         See, Hagenbecks Tierpark, Cranz-Neuenfel-
vögel freuen uns auch 2021 wieder über           de und Finkenriek neue Ansiedlungen? Uns
zahlreiche persönliche Mitteilungen, die         interessiert insbesondere die genaue Anzahl
Bereitschaft zum Zählen von Vogelkoloni-         der Brutpaare in Hamburg, daher bitte alle
en (Saatkrähe, Graureiher, Uferschwalbe,         Daten so erfassen, dass daraus zu erkennen
Kormoran) sowie Meldungen in ornitho.de          ist, wie viele Nester aktiv in dieser Brutperio-
zu den seltenen Brutvogelarten Hamburgs.         de benutzt werden.
Wie auch in 2020 wollen wir im ersten Halb-
jahr Daten sammeln, über die wir im zweiten      Kranich
Halbjahr hier in diesen Mitteilungen berich-     2020 konnte nach einem milden Winter
ten können. Natürlich werden wir in jedem        der Brutbeginn eines Kranichpaares am
Monat Tipps und Hinweise zu den uns inter-       05.03.2020 eindeutig festgestellt werden. Wo
essierenden Arten veröffentlichen.               außerhalb des Brooks sind Balzaktivitäten
                                                 und/oder Revierstreitigkeiten zu beobach-
Spechte                                          ten? Bitte alle Hinweise zu Neststandorten
In diesem Jahr wollen wir auf ein weiteres       geschützt in ornitho eingeben.
ornitho-Modul aufmerksam machen: die Er-
fassung der selteneren Spechtarten in HH -       Saatkrähe
Kleinspecht, Mittelspecht und Schwarz-           Wir haben die Dynamik der Umsiedlung
specht. An insgesamt zwei Terminen zwi-          von Saatkrähen in den letzten beiden Jah-
schen dem 01.03. und 20.04. soll die Anzahl      ren sehr deutlich sehen können. Wo gibt
der Reviere mit Hilfe einer Klangattrappe        es neue Ansiedlungen von Brutkolonien?
auf einer selbstgewählten Zählstrecke (min.      Nester vergangener Brutperioden sind trotz
1,2 bis max. 6 km Strecke) überprüft wer-        Wind, Sturm und Regen erstaunlich robust,
den. Details zu dem Programm können un-          eine aktive Saatkrähenkolonie zeichnet sich
ter https://www.ornitho.de/index.php?m_          vor der Belaubung immer durch anwesende
id=20108 nachgelesen oder bei mir erfragt        Vögel, Rufen und Aktivitäten am und um die
werden. Wer Lust und Interesse hat, an die-      Nester aus. Bitte daher Beobachtungen ver-
sem Programm mitzuarbeiten, melde sich           waister Kolonien mit Nestern gerne erfas-
bitte bei mir.                                   sen, aber entsprechend mit Brutzeitcode E99
                                                 kennzeichnen.
Graureiher
Die Graureiher beziehen sehr früh im Jahr        Uhu
ihre Nester, erste Gelege können in milden       Die Frühjahrsbalz beginnt bei Uhus bereits
Wintern bereits im Februar gezeitigt werden.     im Januar, die Brut dagegen in der Regel erst
Wo gibt es abseits der bekannten großen Ko-      Ende Februar bis Mitte März. Großstadt-
loniestandorte Bramfelder See, Öjendorfer        eulen sind sehr flexibel und können neben

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Greifvogelhorsten Balkone, Gebäude und              auf Kirchtürmen, Schornsteinen oder Sen-
Nisthilfen mit ungehindertem Anflug nut-            demasten. Wo gibt es eindeutige Hinweise
zen. Wo werden balzende Uhus festgestellt?          auf Ansiedlung wie z. B. Balzflug, Kopula-
Wie wirkt sich die Anwesenheit des Uhus auf         tion und Beuteübergaben? Meldungen mit
die anderen Eulenarten aus? Ist bereits ein         Brutzeitcode sind in ornitho automatisch ge-
Effekt der subjektiv geringeren Verfügbarkeit       schützt.
von Mäusen zu erkennen? Meldungen mit
Brutzeitcode sind in ornitho automatisch ge-        Uns ist bewusst, dass gerade bei Uhu und
schützt.                                            Wanderfalke eine allgemeine Verbreitung des
                                                    Wissens um Brutstandorte zu unerwünsch-
Wanderfalke                                         tem Foto-Tourismus und den Bruterfolg
Bei Wanderfalken beginnt die Balz früh im           beeinträchtigenden Störungen führen kann
Jahr: von Mitte Januar bis Ende April können        und behandeln Hinweise absolut vertraulich.
Balzaktivitäten festgestellt werden. Hambur-
ger Wanderfalken sind Standvögel, beziehen          Für alle Fragen steht Euch die AG Monito-
nur nicht in jedem Fall jedes Jahr zuverläs-        ring seltener Brutvögel sehr gerne zur Verfü-
sig den gleichen Brutplatz. Wanderfalken            gung. Kontakt: irene.poerschke@ornitholo-
nutzen gerne hoch gelegene Brutplätze u. a.         gie-hamburg.de.

   Schwarzspecht „bei der Arbeit“ - gründlich (Duvenstedter Brook/HH, 14.01.2021, D. v. Zezschwitz)

                                 www.ornithologie-hamburg.de
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                               Nachrichten, Tipps, Hinweise

hab 45: Silbermöwen, Hamburger Beringer, Hagenmoor & Feldmarken

Auch 2020 ist es uns                                                  von zwei Generationen:
gelungen, trotz widri-                                                Es geht um die Wedeler
ger Bedingungen einen                                                 Feldmark im Westen (J.
neuen Band unserer                                                    Hartmann) sowie das
Zeitschrift „hamburger                                                Ahrensburger Hagen-
avifaunistische beiträ-                                               moor im Nordosten (S.
ge“ zu konzipieren. Er                                                Lunk). Spannend auch
umfasst 220 durchweg                                                  die Ergebnisse zu Her-
farbige und attraktiv be-                                             kunft und Zugverhalten
bilderte Seiten.                                                      von Silbermöwen im
In seiner umfangreichen                                               Hamburger Raum, wie
und genauestens recher-                                               bei den Sturmmöwen in
chierten Arbeit „Die Vo-                                              „hab 44“ dokumentiert
gelberingung in Ham-                                                  von O. Geiter und S.
burg vor 1979“ würdigt                                                Homma. Erstmalig da-
J. Dien vor allem die                                                 bei: Ein Exkursionsvor-
Verdienste zahlreicher                                                schlag zum Geheimtipp
Beringer/-innen       im                                              Eidelstedter Feldmark
Hamburger Raum. Zwei                                                  und Niendorfer Gehege
weitere Artikel beschäftigen sich mit inter-     (L. u. S. Buchwald). Auch einige interessante
essanten Bestandsveränderungen innerhalb         Rezensionen fehlen nicht.

                         Der Band kann für 15 € plus Porto bestellt
                                     werden unter
                          hab.versand@ornithologie-hamburg.de

                                                                            Werner Völler

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                       Kleinspecht „auf der schneefreien Seite gehts besser“
                          (Eidelstedter Feldmark/HH, 30.01.2021, S. Rust)

          Rohrdommel in ihrem „Versteck“ (Öjendorfer Park/HH, 30.01.2021, L. Buchwald)

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Auswertung der „Corona-Umfrage“ in den 11/20-Mitteilungen

Corona, Lockdown, R-Wert – man kann es           Spannend war es zu erfahren, ob die Teilneh-
nicht mehr hören bzw. lesen. So viel ist klar.   merInnen weiterhin ihre „Hausgebiete“ er-
Wahrscheinlich war deshalb die Bereitschaft,     forschten oder sich auf neues Terrain wagten.
an einer Umfrage zum Thema Vogelbeob-            Jedenfalls hat sich bei vier TeilnehmerInnen
achtung und Lockdown teilzunehmen, eher          die Vogelbeobachtung eher auf das Zuhause
gering. Dennoch haben sich 14 Teilneh-           beschränkt. Fast alle anderen beobachteten
merInnen die Zeit genommen und sich an           in ihnen bekannten Gebieten und gerade
der Umfrage in den 11/20-Mitteilungen be-        einmal eine Person schaute sich im Lock-
teiligt. Vielen Dank dafür an dieser Stelle.     down etwas anderes an. Ähnlich ist das Bild,
                                                 das sich aus der Frage ergibt, inwieweit wäh-
Die Kernfragen, die sich stellten, waren: Hat    rend des Lockdowns mehr Eintragungen in
der Lockdown (also der erste) die Art und        Meldeportalen (z.B. ornitho) als vorher vor-
Weise der Vogelbeobachtung beeinflusst?          genommen worden sind. Auch hier war nur
Hatte die Vogelbeobachtung möglicherweise        eine Person „fleißiger“ als sonst.
sogar einen positiven Einfluss auf das Wohl-
befinden? Das Ergebnis der Umfrage ist si-       Genau die Hälfte der TeilnehmerInnen hat
cherlich nicht repräsentativ, aber es mag sich   während des Lockdowns eher allein beob-
vielleicht doch eine Tendenz abzeichnen.         achtet, was wohl die Folge der eingeführten
                                                 Kontaktbeschränkungen gewesen ist. Wiede-
In jedem Fall bedeutete der Lockdown für         rum nur eine Person empfand den Lockdown
11 der 14 TeilnehmerInnen eine Einschrän-        als gar nicht belastend. Für alle diejenigen,
kung der Bewegungsfreiheit, ob mehr oder         die den Lockdown als Belastung empfanden,
weniger. Interessanterweise hat sich hin-        gaben 11 von 13 TeilnehmerInnen an, dass
sichtlich der Zeit, die durchschnittlich wö-     die Vogelbeobachtung ihnen darüber hin-
chentlich für die Vogelbeobachtung aufge-        weggeholfen hat (6 sehr und 5 ein wenig).
wandt wurde, nur geringfügig verändert. Vor
dem Lockdown betrug die durchschnittliche        Zusammengefasst zeigte die Umfrage, dass
Wochenstundenzahl 12,66 und während des          sich für die TeilnehmerInnen hinsichtlich
Lockdowns genau 12 Stunden. Trotzdem fiel        der Vogelbeobachtung während des Lock-
bei Betrachtung der Einzelergebnisse auf,        downs nicht viel verändert hat. Dies mag
dass die Dauer der Beobachtung teils sig-        daran liegen, dass die LeserInnen der Mittei-
nifikant sank (z.B. von 15 auf 7 oder von 5      lungen beruflich und/oder im Alltag ohnehin
auf 2 Stunden) oder zunahm (z.B. von 5 auf       oft und gerne der Vogelbeobachtung nachge-
10 oder von 5 auf 8 Stunden). Die Gründe         hen. Dass die meisten die Vogelbeobachtung
hierfür mögen vielfältig sein (möglicherwei-     als eine Möglichkeit ansahen, die schwierige
se höhere Belastung durch Kinderbetreuung        Zeit des Lockdown zu überstehen, ist natür-
oder umgekehrt mehr Freizeit).                   lich ein schöner Nebeneffekt.

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In diesem Zusammenhang sei als kleiner               nicht die Absicht des Autors. Sieht man über
Lesetipp auf das Buch „Bird Therapy“ von Joe         die Tippfehler und die teilweise seltsamen
Harkness hingewiesen. Der britische Autor            Übersetzungen von Vogelnamen hinweg, ist
geht der Frage nach, ob die Vogelbeobach-            das Buch dennoch für passionierte Vogelbe-
tung als probates Mittel bei einer Depression        obachter lesenswert. Man wird sich bestätigt
eingesetzt werden kann. In seinem Erfah-             fühlen, dass die Vogelbeobachtung grund-
rungsbericht gibt dieser – selbst kein Psycho-       sätzlich eine positive Auswirkung auf das
therapeut o.ä., sondern Lehrer – einen Ein-          Wohlbefinden haben kann.
blick in seine psychischen Leiden und wie er
u.a. mit Hilfe der Vogelbeobachtung wieder           In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund, liebe
einen Lichtblick sah. Mit seinen fünf Wegen          Leserinnen und Leser.
zum „Well-Birding“ zeigt er den Lesern auf,
worauf es dabei ankommt. Für diejenigen,
die nichts mit Vogel- oder Naturbeobach-              Joe Harkness, Bird Therapy, nymphenbur-
tung zu tun haben, mag dies eine Inspiration          ger in der Frankh-Kosmos Verlags-GmbH
sein. Selbstverständlich ersetzt die Vogelbe-         & Co. KG, Stuttgart 2020, ISBN 978-3-485-
obachtung keine notwendige psychothera-                           03021-2, 18,- Euro
peutische oder psychiatrische Behandlung.
Zudem darf man kein wissenschaftlich fun-
diertes Wissen erwarten. Das ist aber auch                                       Lavinia Buchwald

              Harte Zeiten für kleine Zaunkönige... (Schenefeld/PI, 31.01.2021, M. Török)

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Projektstart „Spatzenretter Hamburg – Weltstadt rettet Weltvogel“

Der Haussperling (Passer domesticus) gehört zu     für eine große Artenvielfalt und somit für eine
den Hamburger Vogelarten mit den höchsten          reichhaltige Nahrungsquelle für Haussperlin-
Individuenverlusten in den letzten Jahrzehn-       ge und viele andere Tierarten. Auf diesen offe-
ten. Seit 2018 steht der Haussperling auf der      nen Böden gibt es auch viele Möglichkeiten für
Roten Liste der Brutvögel in Hamburg. Wenn         die wichtigen Sandbäder. In Neubauvierteln
eine als anpassungsfähig und bis vor wenigen       stehen die Gebäude oft so dicht zusammen,
Jahrzehnten noch als Plage geltende Vogelart       dass für diese typische „Siedlungsnatur“ kaum
innerhalb kürzester Zeit (meist) ungewollt aus     noch Platz ist. Exotische Pflanzen bestimmen
vielen Bereichen verschwindet, sollte das ein      das Bild vieler Gärten und Grünflächen. Mit
Alarmsignal für uns sein. Der Haussperling ist     diesen kann unsere heimische Insektenwelt
in vielen kulturellen und religiösen Texten und    kaum etwas anfangen, was zu Nahrungsman-
Liedern zu finden; man könnte den Haussper-        gel für Insektenfresser führt. Viele Neubauge-
ling daher auch als eine Art „Kulturgut“ be-       biete werden so leider zu „grünen Wüsten“. Ein
zeichnen. Zudem eignet sich der Spatz für tolle    weiterer wesentlicher Grund ist der Rückgang
Naturbeobachtungen, direkt vor der Haustür.        der offenen Tierhaltungen im Stadtbereich. Da
Je weniger Berührungspunkte Kinder mit der         adulte Haussperlinge überwiegend vegetarisch
Natur haben, desto weniger Interesse und Be-       leben, benötigen sie ganzjährig Samen, Körner
reitschaft haben sie später, sich für diese ein-   etc. Haussperlinge profitieren von ganzjährigen
zusetzen. Vermutlich seit dem der Mensch           Fütterungen und sind teilweise wahrscheinlich
sesshaft wurde, leben Spatz und Mensch unter       sogar von diesen abhängig. Daneben benöti-
einem Dach und eroberten gemeinsam fast            gen Haussperlinge bestimmte Strukturen in
alle Kontinente.                                   ihrem Umfeld. Dichte Hecken sind ein wei-
                                                   teres überlebenswichtiges Element in einem
Warum ist der Haussperling so selten gewor-        Spatzenrevier. Hier verbringen den Großteil
den?                                               des Tages und finden Schutz und Nahrung.
Umfangreiche Sanierungen und Abrisse alter         Oft sind es einzelne Sträucher oder Hecken,
Gebäude ab Ende der 1990er Jahre, ohne ent-        welche als „zentrale Sammelstelle“ einer gan-
sprechende Ausgleichsmaßnahmen, dürften            zen Kolonie dienen. Alternativ nutzen Spatzen
eine der Ursachen für das beispiellose Ein-        häufig begrünte Fassaden. Der Verlust von sol-
brechen vieler Bestände sein. Auch während         chen Sammelplätzen und Schutzräumen kann
der Baumaßnahmen benötigen die Sperlinge           ebenfalls zur Aufgabe von Brutplätzen führen.
natürlich Brutplätze; der Verlust einer gan-       Ein weiterer Grund für das Verschwinden vie-
zen Generation kann bei solchen kurzlebigen        ler Haussperlinge sind die mittlerweile vielen
Vögeln schnell zum Zusammenbrechen eines           hohen Bäume in der Stadt. Viele Straßenzüge
lokalen Bestandes führen. Durch Versiegelun-       sind in den letzten Jahrzehnten zu dunklen
gen, beispielsweise durch Nachverdichtungen,       schattigen „Tälern“ geworden, was Haussper-
gibt es immer weniger Brachflächen in der          linge gar nicht mögen. Sie benötigen offene,
Stadt. Artenreiche Vegetation sorgt auf sol-       helle und warme Bereiche. Weil Haussperlinge
chen sich selbst überlassenen Flächen meist        während der Brutzeit meist nur einen sehr ge-

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ringen Aktionsradius von oft weniger als 100        Projekt u.a. auch weitere Vereine, Stiftungen,
m haben, müssen alle diese Elemente in diesem       Firmen, Genossenschaften und natürlich auch
Umkreis vorhanden sein. Wenn die Bestände           private Hauseigentümer.
immer weiter ausdünnen, sind irgendwann
die Distanzen für den genetischen Austausch         Kooperation zwischen dem Neuntöter e. V.
zu groß und die Vorkommen brechen durch             und der Deutschen Wildtier Stiftung
Inzucht ein. Durch ihren geringen Aktionsra-        Anfang dieses Jahres startete die Kooperation,
dius sind sie sehr standorttreu. Nur Jungvögel      die Stiftung hatte mit ihrem Projekt „Rettet
wandern ab und suchen nach neuen Koloni-            den Spatz!“ bisher einen Schwerpunkt in der
en. Liegen diese zu weit auseinander, sinkt die     Naturbildungsarbeit. In dem gemeinsamen
Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs den          Projekt „Spatzenretter Hamburg – Weltstadt
Flug zur neuen möglichen Heimat überlebt.           rettet Weltvogel“ können, dank der Förde-
                                                    rung durch die Deutsche Postcode Lotterie,
Das Projekt Siedlungssänger (Spatzenretter          nun ein Jahr lang die verbliebenen Hamburger
Hamburg)                                            Spatzenpopulationen „gesichert“ und lang-
Von Ausweisungen von Naturschutzgebieten            fristig geschützt werden. In diesem gemein-
hat der Haussperling nicht viel; jedenfalls nicht   samen Projekt sollen u. a. Schulen und Kitas
direkt. Wer Haussperlinge schützen will, muss       mit geeigneten Gebäuden und Grundstücken
in die Siedlungen gehen. Genau das macht der        spatzenfreundlich gestaltet werden. Um die
Neuntöter e. V. in seinem Projekt „Siedlungs-       verbliebenen Brutplätze ausfindig zu machen,
sänger“ seit 2019. Anfang 2020 startete dann        fanden im Frühjahr/Sommer 2020 Kartierun-
die Aktion „Spatzenretter Hamburg“. Das Ziel        gen statt. Darauf basierend werden Standorte
ist es zunächst, die verbliebenen inselartigen      ausgewählt, in denen Maßnahmen (Nistkäs-
Vorkommen zu „sichern“ und neue Brutplätze          ten, heimische Pflanzen, Sandflächen) drin-
zu schaffen. Es wird immer geschaut, welche         gend notwendig sind, um die bestehende Vor-
Elemente im Umfeld vorhanden sind und wel-          kommen zu stärken und somit dem Spatz in
che noch ergänzt werden können. Dann wird           unserer Stadt ein sicheres Zuhause zu geben.
geprüft, welche Gebäude sich für die Montage        Das gemeinsame Ziel ist es, dauerhaft dem Be-
von Nistkästen eignen würden. Anschließend          standsrückgang des Haussperlings entgegen-
werden die Eigentümer ermittelt. Das Pflanzen       zuwirken. Sobald es wieder möglich ist, freu-
von heimischen Sträuchern und Stauden ge-           en wir uns über weitere Mitstreiter, welche die
hört daher ebenso zum Projekt wie das Anle-         Hamburger Spatzen unterstützen möchten. Sei
gen von Sandbadeplätzen. Im Umfeld der vor-         es beim Pflanzen von Sträuchern, oder beim
handenen Vorkommen sollen nach und nach             Montieren der Nistkästen. Jeder kann beim
neue Brutplätze geschaffen werden. So konnte        Erfassen der Haussperlinge helfen, in dem
der Neuntöter e. V. im letzten Jahr über 300        die Beobachtungen punktgenau und bei kon-
Nistkästen für Haussperlinge in verschiede-         kreten Brutplätzen möglichst mit Adresse auf
nen Hamburger Stadtteilen montieren. Dabei          www.ornitho.de dokumentiert werden. Wir
schauen wir auch regelmäßig nach Möglich-           nehmen auch gerne Vorschläge von Gebäu-
keiten für andere Gebäudebrüter. Neben Schu-        den entgegen, welche sich für die Montage von
len, Kitas und Kirchen unterstützen dieses          Nistkästen eignen.

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                                                             Am liebsten brütet der Haussperling
                                                             direkt unter dem Dach
                                                             (B. Eisenhardt)

                                                             Rund um den Michel, könnten bald
                                                             Spatzen wohnen (S. Hinrichs)

                                                             Je nach Fassade verwenden wir ver-
                                                             schiedene Farben (S. Hinrichs)

                                   Ansprechpartner:
         Lea-Carina Mendel – Deutsche Wildtier Stiftung (l.c.mendel@dewist.de)
     Internet: https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturbildung/rettet-den-spatz

          Simon Hinrichs – Neuntöter e. V. (siedlungssaenger@neuntoeter-ev.de)
         Internet: https://www.neuntoeter-ev.de/projekte/siedlungss%C3%A4nger/

                                                      Simon Hinrichs & Lea-Carina Mendel

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           Brautente auf „Brautsuche“... (Wedeler Marsch/PI, 15.01.2021, M. Sommerfeld)

                         Waldschnepfe - perfekt getarnt für Laub und Wald
                           (Höltigbaum/HH, 28.01.2021, T. Stegmann)

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                 Aktuelles aus der Avifauna von Hamburg und Umgebung

Brutvögel in Alt-Hamburg 2020 - Wo kommen denn jetzt die Stieglitze her?

Welche Brutvögel sind „echte Städter“? Um         städtischen Brutvogelarten: „Der Stieglitz ist
über die nächsten Jahre dieser Frage nachzu-      eine wärmeliebende Art, die zur Brutzeit ein
gehen, wurde im Frühjahr 2020 erstmals eine       vielseitiges Samenangebot von Stauden und
etwa 340 ha große Fläche auf möglichst alle       Kräutern, Wasser und einzeln oder licht ste-
Brutvogelarten untersucht, die dem Kern des       hende, hohe Bäume benötigt. Letztere dienen
„alten Hamburg“ zwischen der Elbe und den         als Zufluchtsort und Nistplatz.…. [Er] brütet
Wallanlagen entspricht und die Stadtteile Alt-    selbst im Inneren größerer Städte nicht nur in
stadt und Neustadt weitgehend abdeckt. Nach       Grünanlagen, sondern auch auf baumbestan-
der ersten Kartiersaison sind die Ergebnisse      denen Schulhöfen, Parkplätzen, Industriean-
teilweise noch etwas vorläufig                    lagen usw.“ (Handbuch der Vögel Mitteleu-
                                                  ropas; Glutz von Blotzheim & Bauer 1997).
Das hätte man vor ein paar Jahren noch nicht
für möglich gehalten – Stieglitze brüten in
der Hamburger Innenstadt! Im Rahmen der
Brutvogelkartierung 2020 konnten hier nicht
nur erstmals überhaupt seit Beginn der Kar-
tierungen 1955 im Alten Botanischen Gar-
ten ein Vorkommen nachgewiesen werden,
sondern auch fünf weitere Revierstandorte
entlang der „Hafenkante“. Im ersten Ham-
burger Brutvogelatlas 2001 konnte man noch
nachlesen: „In Hamburg konzentriert sich
das Brutvorkommen des Stieglitz ganz über-
wiegend auf das Elbtal…. Regelmäßig besie-
delt sind auch Teile des Hafens, Altenwerder,
Moorburg, Wilhelmsburg, Neuland/Gut Moor
und weite Teile der Vier- und Marschlande…
Auf der Geest sind lediglich einzelne und meist
nicht alljährlich besetzte Brutplätze… bekannt
geworden.“

Andernorts, beispielsweise in Berlin, gehörte
der Stieglitz allerdings schon länger zu den             Foto: 08.06.2012 (Moorgürtel/HH)

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   Brutverbreitung des Stieglitzes in Alt-Hamburg 2020 - Jeder rote Kreis steht für Reviervorkommen

                                                    Dass der Stieglitz in Hamburg erst jetzt auch
                                                    in das Innere des Stadtgebietes vordringt, ist
                                                    auch insofern bemerkenswert, als bei Ver-
                                                    städterungstendenzen ansonsten eher ein
                                                    anderes Muster vorherrscht. Amsel, Mistel-
                                                    drossel, Heckenbraunelle oder Gimpel sind
                                                    allesamt Beispiele dafür, dass die Eroberung
                                                    des Lebensraums „Stadt“ normalerweise in
                                                    Westeuropa beginnt und erst langsam in öst-
                                                    licheren Regionen vonstatten geht.

                                                                             Alexander Mitschke

                                                     Stieglitz als „Kletterkünstler“ im Gewerbegebiet
                                                            des Harburger Hafens (03.06.2018)

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Vogelzug und Klimawandel: Veränderungen im Jahresrhythmus
Beispiel: Weißstorch

Adebar, der symbolische „Glücksbringer“ und       In den letzten 60 Jahren, verstärkt seit den
volkstümliche „Babylieferant“ hat sich, wie an-   1980er Jahren, gab es Veränderungen im Zug-
dere Vogelarten auch, an die Klimaerwärmung       muster bei Heim- bzw. Wegzug, Brutbeginn
angepasst. Als Langstreckenzieher verbringt er    und bei den Weststörchen eine deutliche Zug-
den Winter im tropischen West- bzw. Südostaf-     wegverkürzung. Inzwischen verbringen schon
rika. Die Zugscheide zwischen West- und Ost-      bis zu 80 % (Schulze 2019) den Winter im Mit-
störchen zieht sich vom Alpennordrand über        telmeerraum, insbesondere auf Reisfeldern und
den Südwestharz zum Ijsselmeer und hat sich       Müllplätzen in Spanien und Marokko. Das redu-
seit ca. 1990 etwas nach Osten verlagert (Bair-   ziert Verluste und Energieverbrauch und erhöht
lein et al. 2014). Hamburg liegt in dem breiten   damit auch die Überlebensrate ; die Populatio-
Mischgebiet zwischen den Niederlanden und         nen der Westzieher (außer Dänemark) haben
Mecklenburg. Das Verhältnis Ost- zu Weststör-     sich seit 1984 (1. Zählung aller Populationen)
chen beträgt hier ca. 5:3 (Ringfunde) bzw. 4:1    mehr als verdoppelt, besonders in Spanien.
(Senderstörche).

Heimzug (15.02. - 04.06.)
Im Zeitraum 1960 – 2019 kam es nach der Re-       achtung um – 0,67274 Tage/Jahr, also 40,4 Tage
gressionsanalyse der Zufallsmeldungen zu einer    in 60 Jahren. Die Ankunft des 20. Individuums
hochsignifikanten Verfrühung der Erstbeob-        verfrühte sich sogar um 61,9 Tage. Daten:

          Median (Erstbeobachtung)                     Median (Ankunft 20. Individuum)
       1960-1989: 27.03. (06.03.-16.04.)                1960-1989: 30.04. (07.04.-08.06.)
       1990-2019: 03.03. (15.02.-30.03.)                1990-2019: 05.04. (01.03.-27.04.)
70 Daten von 16 bekannten Horsten (meist          ums besteht eine hochsignifikante Korrelation.
südlich der Elbe) ergeben seit 2011 eine mitt-
lere Erstbeobachtung bei Männchen: 07.03.         Nach den Zugmeldungen aus dem Berichtsge-
(07.02.-01.05.), bei Weibchen: 16.03. (12.02.-    biet gibt es beim Zugmuster des Heimzugs fol-
01.05.). Zwischen den Datenreihen der Erstbe-     gende Veränderungen (s. Abb. 1):
obachtung und der Ankunft des 20. Individu-

                Heimzuggipfel                                       Median
    1950-1999: 25. Pentade (01.05.-05.05.)                23. Pentade (21.04.-25.04.)
    2000-2019: 19. Pentade (01.04.-05.04.)                21. Pentade (11.04.-15.04.)

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                             60

                             50
                                                                                                                                                                                                                                                                              50 %
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  1950-1999 (n=519)
         Anzahl Individuen

                             40

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  2000-2019 (n=266)
                             30

                                                                                                                                                                                                                                              50 %
                             20

                             10

                              0
                                  15.02. - 19.02.
                                                    20.02. - 24.02.
                                                                      25.02. - 01.03.
                                                                                        02.03. - 06.03.
                                                                                                          07.03. - 11.03.
                                                                                                                            12.03. - 16.03.
                                                                                                                                              17.03. - 21.03.
                                                                                                                                                                22.03. - 26.03.
                                                                                                                                                                                  27.03. - 31.03.
                                                                                                                                                                                                    01.04. - 05.04.
                                                                                                                                                                                                                      06.04. - 10.04.
                                                                                                                                                                                                                                        11.04. - 15.04.
                                                                                                                                                                                                                                                          16.04. - 20.04.
                                                                                                                                                                                                                                                                            21.04. - 25.04.
                                                                                                                                                                                                                                                                                              26.04. - 30.04.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                01.05. - 05.05.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  06.05. - 10.05.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    11.05. - 15.05.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      16.05. - 20.05.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        21.05. - 25.05.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          26.05. - 30.05.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            31.05. - 04.06.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              05.06. - 09.06.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                10.06. - 14.06.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  15.06. - 19.06.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    20.06. - 24.06.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      25.06. - 29.06.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        30.06. - 04.07.
                                    10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37

                                                                                                                                                                                                                                                                            Pentade

       Abb. 1: Weißstorch - Meldungen ziehender Individuen auf dem Heimzug 1950 bis 1999
       bzw. 2000 bis 2019

Brut
Der Median der ersten Brutmeldungen (Zu-                                                                                                                                                                                                                            30.04. (04.04.-16.05.) Einige wenige Daten zum
fallsdaten) aus den letzten 30 Jahren liegt mit                                                                                                                                                                                                                     Legebeginn in Schleswig-Holstein (8 Horste)
dem 17.04. (18.03.-16.05.) um zwei Wochen                                                                                                                                                                                                                           ergeben den Mittelwert 06.04. (17.03.-04.05.).
früher als der aus dem Zeitraum 1956-1989:

Wegzug (10.07 – 27.10.)
Wie bei anderen Transsaharaziehern (im Ge-                                                                                                                                                                                                                          allgemeinen Beobachtungsmeldungen (Abb. 3,
gensatz zu Kurzstreckenziehern) haben sich                                                                                                                                                                                                                          Jahreszeitliches Auftreten) um drei Pentaden
Wegzuggipfel und Median nach den Zugmel-                                                                                                                                                                                                                            verfrüht. Daten:
dungen (Abb. 2) um eine Pentade, nach den

   Wegzuggipfel/Median (Zugmeldungen)                                                                                                                                                                                                                                          Wegzuggipfel/Median (Beobachtungen)
   1950-1999: 47. Pentade (18.08.-23.08.)*                                                                                                                                                                                                                                     1960-1989: 47. Pentade (18.08.-23.08.)
   2000-2019: 46. Pentade (14.08.-18.08.)                                                                                                                                                                                                                                      1990-2019: 44. Pentade (04.08.-08.08.)

*Entspricht dem Wegzuggipfel nach Schlorf in Holzapfel et al. (1984).

                                                                                                                                          www.ornithologie-hamburg.de
Mitteilungen des Arbeitskreises VSW Hamburg 02/2021                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Seite 24

Störche, die früh wegziehen, profitieren im                                                                                                                                                                           Letztbeobachtungen ziehender Störche zei-
Sahel noch von der Regenzeit im Juli/August.                                                                                                                                                                          gen seit 1960 eine signifikante Verspätung
Zu klären wäre, ob die Frühankommer im                                                                                                                                                                                von 22,7 Tagen. Daten (Zufallsbeobachtun-
Berichtsgebiet „Kurzstrecken-Weststörche“                                                                                                                                                                             gen):
sind. Der Wegzug von Einzelvögeln (West-
zieher?) erfolgt jedoch immer später; infol-                                                                                                                                                                               Letztbeob. ziehender Weißstörche
ge zunehmender Überwinterungen wird die                                                                                                                                                                                 Median 1960-1989: 09.09. (25.08.-16.10.)
Art fast ganzjährig gemeldet.                                                                                                                                                                                           Median 1990-2019: 16.09. (26.08.-12.11.)

                            250

                            200
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                1950-1999 (n=997)
        Anzahl Individuen

                            150
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                2000-2019 (n=812)

                            100

                            50

                             0
                                  05.07. - 09.07.

                                                    10.07. - 14.07.

                                                                      15.07. - 19.07.

                                                                                        20.07. - 24.07.

                                                                                                          25.07. - 29.07.

                                                                                                                            30.07. - 03.08.

                                                                                                                                              04.08. - 08.08.

                                                                                                                                                                09.08. - 13.08.

                                                                                                                                                                                  14.08. - 18.08.

                                                                                                                                                                                                    19.08. - 23.08.

                                                                                                                                                                                                                      24.08. - 28.08.

                                                                                                                                                                                                                                        29.08. - 02.09.

                                                                                                                                                                                                                                                          03.09. - 07.09.

                                                                                                                                                                                                                                                                            08.09. - 12.09.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              13.09. - 17.09.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                18.09. - 22.09.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  23.09. - 27.09.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    28.09. - 02.10.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      03.10. - 07.10.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        08.10. - 12.10.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          13.10. - 17.10.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            18.10. - 22.10.
                                    38                39                40                41                42                43                44                45                46                47                48                49                50                51                52                53                54                55                56                57                58                59

                                                                                                                                                                                                                             Pentade

      Abb. 2: Weißstorch - Meldungen ziehender Individuen auf dem Wegzug 1950 bis 1999
      bzw. 2000 bis 2019

Beobachtungszeitraum und Aufenthalt im Revier
Im genannten Zeitraum hat sich der Beobach-                                                                                                                                                                           Aussage fehlt es aber noch an Daten. Bei den
tungszeitraum für die „Zugstörche“ um zwei                                                                                                                                                                            Hamburger „Senderstörchen“ waren 5 Oststör-
Monate verlängert. Der Aufenthalt im Brutre-                                                                                                                                                                          che im Mittel 137 Tage (2020) im Brutgebiet,
vier beträgt im Mittel bei den Männchen 165                                                                                                                                                                           ein Weststorch jedoch 182 Tage; er kam als ers-
Tage, bei den Weibchen 159 Tage (38 Horstda-                                                                                                                                                                          ter und zog spät ab (01.03. – 30.08., Mitt. NABU
ten). Vermutlich wird er sich bei den „Kurzstre-                                                                                                                                                                      Hamburg).
cken-Westziehern“ vergrößern; für eine klare

                                                                                                                  www.ornithologie-hamburg.de
Mitteilungen des Arbeitskreises VSW Hamburg 02/2021                                                          Seite 25

                            1800

                            1600

                            1400                                                    1948 - 1999 (n=10.716)
        Anzahl Individuen

                            1200

                            1000                                                    2000 - 2019 (n=23.515)

                             800

                             600

                             400

                             200

                               0
                                   01.01. - 05.01.
                                   11.01. - 15.01.
                                   21.01. - 25.01.
                                   31.01. - 04.02.
                                   10.02. - 14.02.
                                   20.02. - 24.02.
                                   02.03. - 06.03.
                                   12.03. - 16.03.
                                   22.03. - 26.03.
                                   01.04. - 05.04.
                                   11.04. - 15.04.
                                   21.04. - 25.04.
                                   01.05. - 05.05.
                                   11.05. - 15.05.
                                   21.05. - 25.05.
                                   31.05. - 04.06.
                                   10.06. - 14.06.
                                   20.06. - 24.06.
                                   30.06. - 04.07.
                                   10.07. - 14.07.
                                   20.07. - 24.07.
                                   30.07. - 03.08.
                                   09.08. - 13.08.
                                   19.08. - 23.08.
                                   29.08. - 02.09.
                                   08.09. - 12.09.
                                   18.09. - 22.09.
                                   28.09. - 02.10.
                                   08.10. - 12.10.
                                   18.10. - 22.10.
                                   28.10. - 01.11.
                                   07.11. - 11.11.
                                   17.11. - 21.11.
                                   27.11. - 01.12.
                                   07.12. - 11.12.
                                   17.12. - 21.12.
                                                                  Pentade

      Abb. 3: Weißstorch - Jahreszeitliches Auftreten im Raum Hamburg 1948 bis 1999 bzw.
      2000 bis 2019

                              Ronald Mulsow, mit Unterstützung durch J. Berg und E. Fähnders

      Eine Zusammenfassung hier noch mal                       Literatur:
               in Gedichtform:                                 Bairlein, F. & J. Dierschke, V. Diersch-
                                                                           ke, V. Salewski, O. Geiter,
      Adebar der Weise spricht:                                            K. Hüppop, U. Köppen, W.
      Klimakrise? Kenn ich nicht.                                          Fiedler (2014): Atlas des
      Sonne, Wärme und Thermik –                                           Vogelzugs. Aula-Verlag Wie-
      Davon profitiere ick.                                                belsheim. 567 S.
      Wir zieh`n zwar immer noch nach Süden,                   Holzapfel, C., O. Hüppop & R. Mulsow
      doch hab`n sich viele schon entschieden:                             (1984): Die Vogelwelt von
      wir bleiben jetzt – nun schaut mal her –                             Hamburg und Umgebung,
      am besten gleich am Mittelmeer.                                      Bd.2. Wachholtz-Verlag.
      Zu essen gibt es da recht viel                           Schulz, H. (2019): Boten des Wandels.
      In Feuchtgebieten und im Müll.                                       Rowohlt Polaris Verlag.
      So sparen Kraft wir und auch Zeit,
      zur Heimat ist `s nicht mehr so weit,
      wir können früh nach Hause fliegen                       Oje, was fang ich damit an?
      und zeitig schon die Kinder kriegen.                     Ich ruf mal einen Orni an.
      Die bringt, das weiß doch jedes Dorf,                    Der Orni aber spricht nun weise:
      auch heute noch der Klapperstorch.                       „Das ist ja eine lange Reise,
      Klein-Erna flüstert mir ins Ohr:                         zu fliegen ganz bis Afrika –
      „Das kommt mir aber spanisch vor,                        da bleibt so mancher einfach da.
      Klein-Ilse kam im Januar –                               Und selbst im kalten Januar,
      Da sind die Störche gar nicht da“.                       bringt `s Baby dann der Adebar.“

                                             www.ornithologie-hamburg.de
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                                        Aktuelle Witterung

Wettergeschehen im Januar 2021

Jeder zweite Tag ein Frosttag und dennoch kein       Dank des sonnigen Wochenendes zum Monats-
einziger Eistag: Selbst in der ausgesprochen         wechsel wurden doch noch knapp 33 Sonnen-
kalten Phase zum Monatsende schaffte es die          stunden bilanziert. Ansonsten erschien die Son-
Quecksilbersäule täglich die Nullgradmarke zu        ne in diesem Monat sehr rar.
übersteigen, wenn auch nur äußerst knapp. Der
letzte Tag mit Dauerfrost wurde in Hamburg           Die Niederschläge fielen überwiegend in Form
am 25.01.2019 registriert und liegt damit schon      von Regen. Lediglich zum Monatsende war
mehr als zwei Jahre zurück. Der Monatswert           Schneefall zu verzeichnen, der zu einer geschlos-
der mittleren Tagestemperatur von 1,7 °C liegt       senen Schneedecke führte, die für mehrere Tage
knapp oberhalb des Vergleichswertes und reiht        Bestand hatte. Die Monatssumme von knapp 67
sich folglich im langjährigen Mittelfeld ein.        mm Niederschlag entsprach nahezu dem lang-
                                                     jährigen Mittelwert.

 Die monatlichen Wettergrafiken ab Januar 2010 sind auf der Homepage des Arbeitskreises direkt abruf-
                              bar. http://www.ornithologie-hamburg.de/

  Bei weitergehendem Interesse an einer detaillierten Betrachtung des deutschlandweiten Wettergesche-
                               hens sei der Besuch bei DWD empfohlen:
      https://www.dwd.de/DE/leistungen/pbfb_verlag_monat_klimastatus/monat_klimastatus.html

                                                                              Bernhard Kondziella

                  Nutrias auf Eis... (Wedeler Marsch/PI, 01.02.2021, D. v. Zezschwitz)

                                 www.ornithologie-hamburg.de
Mitteilungen des Arbeitskreises VSW Hamburg 02/2021                                                                                                     Seite 27

                                                                                                                                       Maximum
Wetterdaten Hamburg-Fuhlsbüttel 01.2021
                                                                                                                                       oberes Quartil
Quelle: www.ornithologie-hamburg.de                                                                 1981-2010        Median
          mittlere Tagestemperatur [°C]                                                                                                unteres Quartil
                                                                                                                                       Minimum
          max 21.01.: 10.9 °C min 31.01.: -11.4 °C
   15                                                                                                                           Frosttage: 15
   10
                                                                                                                                Eistage: 0
    5
    0
   -5
  -10                                                                                                                      Mittelwert / Delta
  -15                                                                                                                      1.7 °C / 0.1 °C
     01 03 05 07 09 11 13 15 17 19 21                                                  23     25      27       29     31
       Sonnenscheindauer [h]; max 30.01.: 6.1 h
 16.0
 14.0
 12.0
 10.0
  8.0                                                                                                                        Summe / Delta
  6.0
  4.0                                                                                                                        33.1 h / -13.8 h
  2.0
  0.0                                                                                                                                      Regentage
      Niederschlag in 24h [mm]; max 19.01.: 15.3 mm
 20.0                                                                                                                                      > 0mm 19
 15.0                                                                                                                                      > 2mm 9
 10.0                                                                                                                                      > 5mm              6
                                                                                                                             Summe
                                                                                                                                       >10mm 1
  5.0                                                                                                                        66.5 mm
                                                                                                                                       >20mm 0
   0.0                                                                                                                       (-1.3 mm)
          Windrichtung [°N]                                                                                                  Nord           0
  360                                                                                                                                                     1

                                                                                                                                           Windstärke
  270                                                                                                                        West                         2
                                                                                                                             Süd                          3
  180
                                                                                                                                                          4
   90                                                                                                                        Ost                          5
    0                                                                                                                        Nord                         6
     01         03     05      07     09     11     13      15      17   19     21     23     25      27       29     31
  mittlere Tagestemperatur                           Sonnenstunden                            Niederschlag                    Rang im Vergleich
      Monatsmittelwert [°C]                         Monatssumme [h]                     Monatssumme [mm]                      der letzten n Jahre
  7.5                       300                                                      200
  5.0                       250
                                                                                     150                                     n = 10 30 80
  2.5                       200
  0.0                       150                                                      100                                           6. 17. 34.
 -2.5
                            100
 -5.0
                             50
                                                                                      50                                           6. 19. 54.
 -7.5
-10.0                         0                                                        0                                           6. 14. 33.
                                             2001

                                                     2006

                                                             2011

                                                                      2016

                                                                              2021

                                                                                      2001

                                                                                             2006

                                                                                                      2011

                                                                                                             2016

                                                                                                                      2021
   2001

            2006

                      2011

                               2016

                                      2021

[°C]   30 Tage gleitender Mittelwert 02.02.2020-31.01.2021
   30                                                                                                                                 1981-2010
   20
   10
     0
  -10
     Feb Mär Apr Mai Jun            Jul    Aug Sep Okt                                           Nov         Dez       Jan       Feb
     Monat           01_2012      01_2013     01_2014       01_2015      01_2016       01_2017       01_2018        01_2019      01_2020        01_2021
    Frosttage          13           17          14             9           17            17             11            17            5             15
     Eistage            5           12          10             1           10             4             0              4            0              0
   Schneetage           5           17           5             1            8             3             3              9            0              5
     Datenquelle: www.dwd.de                                                                        Zusammenstellung: B. Kondziella

                                                    www.ornithologie-hamburg.de
Mitteilungen des Arbeitskreises VSW Hamburg 02/2021                                       Seite 28

                           Aktuelles vogelkundliches Geschehen

                 Ornithologische Beobachtungen im Hamburger Raum
                        Januar 2021 – ein ruhiger Jahresbeginn

Das neue Jahr setzte zunächst den milden         950 Reiherenten (10.01.) und 60 Schellen-
Trend des bisherigen Winters fort: Jeden         ten (26.01.) wurden dort gezählt. Auch die
Tag kletterte die Temperatur über den Ge-        größten Ansammlungen von Zwergsäger
frierpunkt, immerhin kündigte sich Ende          (15 Ind. 16.01. Laßrönne/WL) und Gänse-
des Monats tatsächlich ein Wintereinbruch        säger (32 Ind. 23.01. Winsener Marsch/WL)
an - mal sehen, wie lange der anhält. Dem-       gab es im Osten Hamburgs. Mitten in der
entsprechend änderte sich vogelkundlich          Stadt, auf der Außenalster/HH, rasteten bis
vorerst nicht viel. Dennoch gab es ein paar      zu 30 Haubentaucher (26.01.) und am 03.01.
sehenswerte Überraschungen…                      hielt sich dort auch wieder ein Rothalstau-
                                                 cher auf. Die beiden Ind. auf dem Steller See/
Rastvögel                                        WL wurden zuletzt am 08.01. gesehen.
Weiterhin dominierten die Entenvögel das
Rastgeschehen. Wobei die Höchstzahlen bei        Durch die milde Witterung blieben viele
den Schwänen und Gänsen meist geringer           Watvögel im Hamburger Raum, so rasteten
waren als im Dezember: u. a. rasteten nur        3 Goldregenpfeifer am 05.01. im Kleinen
noch 18 bzw. 20 Singschwäne in der Ober-         Brook/HH, ein weiteres Ind. flog am 23.01.
alsterniederung/SE und in den Eschschallen/      durch die Winsener Marsch/WL. Bis zu 66
PI (17.01.), 17 Zwergschwäne ebenfalls in        Kiebitze wurden am 21.01. in der Wedeler
der Oberalsterniederung/SE (09.01.), 7.000       Marsch/PI gezählt und am 03.01. hielten sich
Weißwangengänse in der Wedeler Marsch/           36 Große Brachvögel im Altengammer Vor-
PI (11.01.), 300 Tundrasaatgänse bei Stelle/
WL (26.01.) und 1.600 Blässgänse bei Flie-
genberg/WL (12.01.). 1.537 Brandgänsen
und 4.290 Krickenten am 16.01. im Bereich
Mühlenberger Loch/HH/Hahnöfer Nebenel-
be/STD stellten hingegen einen sehr hohen
Winterbestand dar. Nach wie vor rasteten bis
zu 7 Löffelenten (06.01. Die Hohe/HH und
12.01. Haseldorfer Marsch/PI) im Berichts-
gebiet. Herausragender Rast- und Nahrungs-
raum für Tauchenten war weiterhin die Elbe
oberhalb des Stauwehres bei Geesthacht/WL,
Höchstzahlen von 81 Tafelenten (23.01.),          Kraniche „auf dem Heimzug“ nach Nordost (We-
                                                   deler Marsch/PI, 01.02.2021, D. v. Zezschwitz)

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land/HH auf. Ungewöhnlich war auch ein
Rotschenkel am 14.01. im Bishorster Vor-
land/PI. An der Unterelbe wurden einzelne
Sumpfohreulen, z. B. am 11.01. in der Wede-
ler Marsch/PI und am 24.01. auf Pagensand/
PI, gemeldet. Auch größere Trupps Stare
(max. 500 Ind. am 02.01. Oberalsterniede-
rung/SE) harrten weiter aus. In den Obst-
plantagen bei Hohenhorst/PI suchten nach
wie vor 1.500 Wacholderdrosseln (24.01.)
nach Nahrung und bis zu 25 Wiesenpieper
wurden am 18.01. an der Pinnaumündung/
PI gezählt. Eine weitere „Mildwinterart“,          Eisente (Staustufe Geesthacht/RZ, 28.01.2021, Z.
                                                                 Smietanka [ornitho])
die Bachstelze, konnte mit bis zu 7 Ind. am
                                                  diglich eine Rohrdommel am Öjendorfer
10.01. in der Winsener Marsch/WL beob-
                                                  See/HH auf, während bis zu 27 Silberreiher
achtet werden. Dagegen waren 90 Berghänf-
                                                  am 15.01. am Hower See/HH rasteten. Ein-
linge am 03.01. auf Steinwerder/HH typische
                                                  zelne Weißstörche am 22.01. in Bargfeld-
Wintergäste, unabhängig von der Witterung.
                                                  Stegen/OD, am 24.01. in der Eidelstedter
In der Winsener Marsch/WL sammelten sich
                                                  Feldmark/HH und am 27.01. in Stellingen/
im Laufe des Monats max. 400 Goldammern
                                                  HH stammten zumindest in letzterem Fall
(17.01. und 18.01.), eine der höchsten An-
                                                  wohl aus Gefangenschaft. Wie bereits im De-
zahlen der letzten Jahre.
                                                  zember wurden erneut bis zu 4 Rotmilane
                                                  (05.01. Hoisbüttel/HH) gemeldet. Einzelne
Überwinterung
                                                  Raufußbussarde suchten in verschiedenen
Geringer Zuzug aus dem Norden und aus-
                                                  Grünlandgebieten Nahrung, z. B. am 02.01.
harrende „Sommervögel“ bestimmten wei-
                                                  in der Oberalsterniederung/SE. Ein Merlin
terhin das Bild. Bis zum 26.01. hielt sich le-
                                                  wurde am 11.01. und 17.01. aus der Wede-
                                                  ler bzw. Haseldorfer Marsch/PI gemeldet,
                                                  was auf eine Überwinterung hindeutet. Wie
                                                  üblich in milden Wintern blieben viele Kra-
                                                  niche im Berichtsgebiet, u.a. übernachteten
                                                  bis zu 100 Ind. im Duvenstedter Brook/HH
                                                  (10.01.). Dass aber auch ein Austausch zwi-
                                                  schen den norddeutschen Rastgebieten statt-
                                                  findet, zeigten 110 Ind., die am 09.01. über
                                                  Kirchwerder/HH Richtung Nordosten zo-
                                                  gen. Der überwinternde Flussuferläufer am
                                                  Binnenhorster Teich/OD wurde bis mind.
Samtenten (Staustufe Geesthacht/RZ, 21.01.2021,   24.01. gesehen, ein weiteres Ind. am 25.01.
              H. Hansen [ornitho])

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                                                 und bis zu 5 Hausrotschwänze (03.01. Kl.
                                                 Grasbrook/HH) im Berichtsgebiet aus. Etwas
                                                 zahlreicher als im Dezember waren Bergpie-
                                                 per, max. 18 Ind. wurden am 09.01. in der
                                                 Winsener Marsch/WL gezählt. Erstaunli-
                                                 cherweise sang am 09.01. bereits ein Girlitz
                                                 in Wedel/PI. Bislang kamen nur wenige Bir-
                                                 kenzeisige aus Skandinavien zu uns, max. 45
                                                 Ind. besuchten am 09.01. die Reit/HH.

                                                 Schlafplätze
                                                 Am traditionellen Lachmöwen-Schlafplatz
                                                 auf der Außenalster/HH rasteten am 09.01.
                                                 rund 18.000 Ind., was ein hoher Winter-
  Rothalstaucher (Außenalster/HH, 30.01.2021,    bestandes ist. Am zweiten Hauptsammel-
              T. Weigel [ornitho])               platz, dem Mühlenberger Loch/HH wurden
vom Hetlinger Schanzteich/PI gemeldet.           am 24.01. bei der systematischen Möwen-
Nach wie vor gering war die Zahl der Wald-       Schlafplatzzählung relativ viele Lachmöwen
wasserläufer am Binnenhorster Teich/OD           (2.770) und Silbermöwen (2.250), aber eher
mit max. 3 Ind. am 12.01.                        wenige Sturmmöwen (260) und Mantelmö-
                                                 wen (6) erfasst. Eine neue Höchstzahl von
Die milden Winter der letzten Jahre erhö-        23 Türkentauben gab es am 24.01. in Het-
hen die Überlebenschancen der Schleier-          lingen/PI. Der größte Waldohreulen-Schlaf-
eulen. Zunehmende Bestände führten aller-        gemeinschaft in Estebrügge/STD war mit 8
dings nicht nur zu erneuten Meldungen aus        Ind. besetzt (03.01.). An einem der größten
Neu Wulmstorf/WL (02.01.) und Ottensen/          Schlafplätze der Elster in Altona/HH wurden
HH (19.01.), sondern leider auch zu mind.        am 11.01. 131 Ind. gezählt und rund 2.000
zwei Verkehrsopfern (02.01. Neuland/HH           Rabenkrähen sammelten sich am 16.01. in
u. 20.01. Stelle/WL). Einzelne Zilpzalpe und     Lottbek/HH.
besonders Mönchsgrasmücken blieben in
Hamburg und nutzten die Winterfütterun-
gen. Am 03.01. wurden gleich 3 Sommer-
goldhähnchen in Bahrenfeld/HH und St.
Pauli/HH beobachtet. Die abseits des vor-
jährigen Brutgebietes einzige evtl. überwin-
ternde Wasseramsel wurde am 09.01. in
Langenhorn/HH entdeckt. Dafür hielten es
diverse Singdrosseln (bis zu 2 Ind. am 17.01.
in Geesthacht/RZ), mehrere Schwarzkehl-
                                                  Eistaucher (Staustufe Geesthacht/RZ, 15.01.2021,
chen (z. B. 2 Ind. 10.01. Moorgürtel/HH)                         S. Krüger [ornitho])

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