Wiederaufnahme Präsenzunterricht - Handreichung für Schulleitende und Lehrpersonen - Kanton Zug

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Wiederaufnahme Präsenzunterricht - Handreichung für Schulleitende und Lehrpersonen - Kanton Zug
Direktion für Bildung und Kultur
                                    Amt für gemeindliche Schulen

Wiederaufnahme
Präsenzunterricht
Handreichung für Schulleitende und Lehrpersonen

                                         Direktion für Bildung und Kultur
                                         Amt für gemeindliche Schulen
Wiederaufnahme Präsenzunterricht - Handreichung für Schulleitende und Lehrpersonen - Kanton Zug
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Herausgeber
Direktion für Bildung und Kultur
Amt für gemeindliche Schulen
Artherstrasse 25, 6300 Zug

Abteilung Schulentwicklung
Martina Krieg, Leiterin Abteilung Schulentwicklung
Katja Weber, Verantwortliche für Unterrichtsfragen

Schulpsychologischer Dienst (SPD)
Stephan Kälin
Isabella Torsello

Bezugsquelle
Per E-Mail beim Amt für gemeindliche Schulen

Gestaltung
Katja Weber

Lektorat
Evelyne Kaiser

Ausgabe
Stand 19.5.2020

Dokumente zum Fernunterricht
Fernunterricht, Wiederaufnahme Präsenzunterricht – Onlinematerialien in Ergänzung zu den
Lehrwerken

Kinder und Jugendliche im Fernunterricht und in den Ferien begleiten – für Eltern und Erzie-
hungsberechtigte

Änderungen zur   19.5.2020   − Kapitel 1: Veloprüfung, S. 7
Version vom                  − Kapitel 1: HSK, S. 5
7.5.2020
                             − Kapitel 10: Beurteilen, S. 31
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Inhaltsverzeichnis

Einleitung                                                                       4

1.     Rahmenbedingungen Wiederaufnahme Präsenzunterricht                        4

2.     Ansteckung von Kindern und durch Kinder                                   8

3.     Tipps rund um den Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht                 8

4.     Elternarbeit                                                             11

5.     Beratung                                                                 11

6.     Wiederaufnahme Präsenzunterricht                                         12
6.1. Übergang vom Fernunterricht zum Präsenzunterricht                          12
6.2. Emotionale Befindlichkeit von Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern   12
6.2.1. Realität und Alltag                                                      12
6.2.2. Befindlichkeit der Lehrpersonen                                          13
6.2.3. Diagnose                                                                 13
6.2.4. Was tun, wenn weiterführende Probleme auftauchen?                        13
6.3. Emotionen des Fernunterrichts im Unterricht thematisieren                  14
6.4. Corona und Pandemie als Unterrichtsthema                                   17
6.5. Verbleibende Unterrichtszeit im Präsenzunterricht nach Fachbereichen       21
6.5.1. Bei der Planung Schwerpunkte im Lehrplan setzen                          23
6.5.2. Würdigen der aufgebauten Kompetenzen                                     23

7.     Lernstand erfassen                                                       24
7.1.   Fragen zur Orientierung                                                  24
7.2.   Instrumente zur Lernstandserfassung                                      25

8.     Aufgabensammlungen                                                       29
8.1.   Lernwolke                                                                29
8.2.   SRF mySchool                                                             29
8.3.   Dybuster                                                                 30
8.4.   Zebis                                                                    30

9.     Fernunterricht evaluieren                                                31

10.    Beurteilung                                                              31

11.    Lehrmittel                                                               36

12.    Kommunikation                                                            40

13.    BIZ Zug                                                                  41

Anhang 1                                                                        43
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Einleitung

Der Präsenzunterricht vor Ort startet wieder. Nach einer intensiven Phase im Fernunterricht
können Schülerinnen und Schüler ab dem 11. Mai 2020 wieder in ihren Klassen unterrichtet
werden. Die Umstände, unter denen der Unterricht stattfindet, sind im Vergleich zu vorher ver-
ändert. Es ist wie ein Neuanfang nach der Phase des Fernunterrichts, welcher sorgfältig ge-
plant und angegangen werden muss. Die Kinder und Jugendlichen bringen verschiedene Erfah-
rungen mit und neue Verhaltensregeln zum Schutze aller Personen müssen beachtet und um-
gesetzt werden. Die vorliegende Dokumentation bietet Antworten auf verschiedene Fragen und
gibt Hinweise zur Planung und Wiederaufnahme des Unterrichts und zum Umgang miteinander.

1.        Rahmenbedingungen Wiederaufnahme Präsenzunterricht

    Kantonale            Die Vorgaben des Bundesrats im Zusammenhang mit der Öffnung der obliga-
    Grundsätze für die   torischen Schulen 2 werden in schuleigene Schutzkonzepte übersetzt. Die ge-
    gemeindlichen
                         meindlichen Schulen sowie Zuger Sonder- und Privatschulen orientieren die
    Schutzkonzepte 1
                         Eltern und Erziehungsberechtigten direkt. Musikschulen und die ausserschu-
                         lische Betreuung öffnen ebenfalls. Für alle Schulen des Kantons Zug gelten
                         folgende kantonalen Grundsätze für die Erstellung der Schutzkonzepte:
                         − Erwachsene müssen Abstand halten, Schülerinnen und Schüler unterei-
                              nander nicht.
                         − Masken kommen grundsätzlich nur dort zum Einsatz, wo während des
                              Schultags überraschend Symptome auftreten. Dafür wird den öffentlichen
                              Schulen, den Privat- und Sonderschulen durch den Kanton ein Grund-
                              stock an Masken zur Verfügung gestellt. Die Schulen werden durch den
                              Kanton beliefert.
                         − Schulareale werden für Eltern und Erziehungsberechtig te grundsätzlich
                              geschlossen sein.
                         − Die Kommunikation läuft direkt zwischen den Schulen und den Eltern
                              bzw. Erziehungsberechtigten.
                         − Besonders gefährdete Schülerinnen und Schüler: Das Bundesamt für Ge-
                              sundheit (BAG) sieht diesen Fall nicht. Im Zweifelsfall sind Abklärungen
                              mit dem Kinderarzt zu treffen (Arztzeugnis).
                         − Besonders gefährdete Lehrpersonen 3 belegen ihre Situation mittels Arzt-
                              zeugnis. Für sie sollen gemäss den arbeitsrechtlichen Vorgaben zu CO-
                              VID-19 Lösungen gefunden werden. Massgeblich sind diesbe züglich die
                              Vorgaben in Artikel 10c der COVID-19-Verordnung 2.

1
  Medienmitteilung der Direktion für Bildung und Kultur, 29.4.2020 «Zuger Schulen erstellen Schutzkonzept»,
https://www.zg.ch/behoerden/direktion-fur-bildung-und-kultur/direktionssekretariat/aktuell/zuger-schulen-erstellen-
schutzkonzepte
2
  Grundprinzipien des BAG für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts an den obligatorischen Schulen
https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/mt/k-und-i/aktuelle-ausbrueche-pandemien/2019-nCoV/covid-19-
schutzkonzept-obligatorische-schulen.pdf.download.pdf/Grundprinzipien%20Schutzkonzept%20obligatori-
sche%20Schulen.pdf
3
  «Besonders gefährdete Personen» Anhang 6 der COVID -19-Verordnung 2: https://www.admin.ch/opc/de/classified-
compilation/20200744/index.html#app6ahref0
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                       −   Gesunde Kinder in Familien mit besonders gefährdeten Personen sollen
                           gemäss BAG grundsätzlich zur Schule gehen können. Im Zweifelsfall sind
                           Abklärungen mit dem Hausarzt zu treffen (Arztzeugnis).
                       −   «Wer krank ist, bleibt zu Hause » und die Einhaltung der Hygienemass-
                           nahmen gemäss Bundesamt für Gesundheit sind weiterhin der Schlüssel
                           zur Verhinderung einer Ausbreitung.

    Kantonale Eck-     Der Kanton Zug hält sich bei den Schutzkonzepten an die Vorgaben des BAG
    werte für das      und hat Eckwerte für die Schulen festgelegt.
    Schutzkonzept      1. Unter Einhaltung der Hygienemassnahmen findet normaler Unterricht
                          statt. Wo im Stundenplan nicht anders vorgesehen, ist dies Ganzklassen-
                          unterricht.
                       2. Niveauunterricht und Wahlfächer finden statt, indes sollen in der Ober-
                          stufe die Jahrgänge möglichst getrennt werden.
                       3. Turnen und Schwimmen finden statt. Das Amt für Sport hat zuhanden der
                          Schulen einen Leitfaden 4 erlassen, wie dies unter Einhaltung der Hygie-
                          nemassnahmen geschehen kann.
                       4. Obligatorische Schülertransporte finden statt. Wo der Abstand zum
                          Chauffeur nicht eingehalten werden kann, fährt dieser mit Maske.
                       5. Für den Schulweg sind die Eltern verantwortlich. Dies gilt auch für die
                          Schutzvorkehrungen, wenn der öffentliche Verkehr freiwillig für den
                          Schulweg genutzt wird.
                       6. Öffentliche Schulen, Privat- und Sonderschulen reichen ihre Schutzkon-
                          zepte beim Kanton ein.

    Gemeindliche       Lehrpersonen halten sich an das gemeindliche Schutzkonzept.
    Schutzkonzepte

    Lehrplan 21        Der Lehrplan 21 Kanton Zug ist die Grundlage für die Weiterführung des Prä-
    Kanton Zug         senzunterrichts. Damit Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet in die nächst
                       höhere Klasse steigen können, sind, wenn immer möglich, die Grundkompe-
                       tenzen des Lehrplans 21 als Minimalziel anzustreben.

    HSK-Unterricht 5   HSK-Unterricht findet grundsätzlich statt. Klassen-/jahrgangsübergreifende
                       Gruppen sind möglichst zu vermeiden. Die maximale Gruppengrösse beträgt
                       vier Schülerinnen, Schüler. Die gemeindlichen Schulen können den HSK-Un-
                       terricht in ihren Räumlichkeiten aus betrieblichen Gründen untersagen.
    Konfessioneller    Konfessioneller Religionsunterricht findet statt. Klassen-/jahrgangsübergrei-
    Religion 5         fende Gruppen sind möglichst zu vermeiden.

5
 Vgl. Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts . Amt für gemeindliche Schulen.
Kanton Zug (ab 8.5.2020 auf Website).
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Musikalische          −   Instrumentaler und vokaler Einzelunterricht finden unter Einhaltung der
Grundschule und           Schutzmassnahmen statt.
Musikunterricht 5     −   Musikalische Grundschule findet statt.
                      −   Ensemble-Unterricht findet bis auf weiteres nur mit einer max. Gruppen-
                          grösse von fünf Personen statt.

Therapien bei         Therapien bei Fachpersonen finden statt. Auf Gruppentherapien sollte ver-
Fachpersonen 5        zichtet werden. Finden dennoch Gruppentherapien statt, gilt: Einhaltung der
                      Schutzkonzepte; maximale Gruppengrösse: 5 Schüler/innen. Die notwendi-
                      gen Schutzmassnahmen (z. B. Plexiglasscheiben für Logopädie) werden von
                      der Schule zur Verfügung gestellt.

DaZ-Unterricht 5      DaZ-Unterricht findet integriert in der Klasse statt. Bestehende DaZ-Klassen
                      nehmen den Unterricht wie andere Schulklassen wieder auf. DaZ -Unterricht
                      in Klassen, welche aus Schülerinnen und Schülern verschiedener Klassen
                      zusammen gesetzt sind, finden bis auf weiteres nicht statt.

Textiles und Tech-    TTG-Unterricht findet statt unter Einhaltung der BAG -Grundprinzipien (vgl.
nisches Gestalten 5   Fussnote 2) bzw. der gemeindlichen Schutzkonzepte. Sicherheitsrichtlinien der
                      Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) müssen eingehalten werden können.

Wirtschaft-Arbeit-    WAH-Unterricht findet unter Einhaltung der BAG-Grundprinzipien (vgl. Fuss-
Haushalt 5            note 2) bzw. der gemeindlichen Schutzkonzepte statt.

Schulische Heilpä-    Die Begleitung durch Schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen findet
dagoginnen und -      unter Einhaltung der gemeindlichen Schutzkonzepte statt.
Heilpädagogen

Abklärungen beim      Ab 11. Mai 2020, nachdem der Schulbetrieb wieder angelaufen ist, bietet der
SPD                   SPD dringlich notwendige Testabklärungen wieder an. Dazu hat der SPD ein
                      Schutzkonzept ausgearbeitet. Die Kernelemente:
                      − Mit dem Ziel Ansteckungen zu verhindern, dringliche Abklärungen in allen
                          Gemeinden aber trotzdem zeitnah durchzuführen, beschränken der SPD
                          die Testabklärungen an der Artherstrasse 25 auf das Notwendigste.
                      − Im Bereich der gemeindlichen Schulen finden diese primär dann statt,
                          wenn der SPD einen nicht aufschiebbaren Bericht oder Antrag stellen
                          muss, damit Entscheide über die weitere Beschulung gefällt werden kön-
                          nen.
                      Der SPD weist darauf hin, dass in dieser Ausnahmesituation die Mehrheit der
                      Fälle, auch ohne testpsychologische Abklärungen an der Artherstrasse 25, z.
                      B. mittels gemeinsamer Gespräche, Schulbesuche oder Abklärungen vor Ort,
                      bearbeitet werden können.
                      ➢ Informationen für Lehr- und Fachpersonen. Abklärungen am Schulpsy-
                          chologischen Dienst. «für Lehr- und Fachpersonen»
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Bewegung und          Ziel ist es, dass der obligatorische Sportunterricht regulär stattfindet. Dies im-
Sport 6               mer unter Einhaltung der gesundheitlichen/epidemiologischen Vorgaben des
                      Bundesamtes für Gesundheit (BAG):
                      − Einhaltung der Hygieneregeln
                      − Kein Körperkontakt – 10 m2 pro Person
                      − Der Mindestabstand von 2 Metern zwischen Schulkindern kann und muss
                          NICHT eingehalten werden
                      − Die maximale Gruppengrösse von fünf Personen kann und muss im
                          Schulsport NICHT umgesetzt werden.
                      − Besonders gefährdete (Lehr-)Personen beachten die spezifischen Vorga-
                          ben des BAG.
                      Grundsätze
                      1. Der Sportunterricht in der Halle und im Freien findet im (Sport -)Klassen-
                          verband statt.
                      2. Es werden nur Inhalte OHNE Körperkontakt und mit geringem Unfallrisiko
                          vermittelt.
                      3. Die Garderoben und Duschen sind für die Schülerinnen un d Schüler zu-
                          gänglich.
                      4. Auf Sporttage und klassenübergreifende Sportanlässe oder -exkursionen
                          wird verzichtet.
                      5. Der Schwimmunterricht findet statt, sofern die Anlage von der Gemeinde
                          geöffnet wird, bzw. das Schutzkonzept des Verbands für Hallen - und Frei-
                          bäder (VHF) umgesetzt werden kann.
                      6. Es findet bis zum 5. Juni 2020 KEIN freiwilliger Schulsport statt.

                      Bevorzugte Sportaktivitäten
                      − Tanzen
                      − Leichtathletik (Sprint und Dauerlauf)
                      − Orientierungslauf
                      − Training der konditionellen Faktoren und koordinativen Fähi gkeiten (Cir-
                         cuit, Atelier)
                      − Kleine Spiele ohne Kontakt und Material (Stafetten)
                      − Schwimmen (ohne Wasserball)
                      − Spiele ohne Körperkontakt (Baseball, Tchoukball, Volleyball)
                      − Rückschlagspiele (Badminton, Tischtennis)

                      Nicht empfohlene Sportaktivitäten
                      − Rauf- und Kampfspiele
                      − Mannschaftsspiele mit Körperkontakt (Basketball, Fussball, Handball,
                         Unihockey, etc.)
Exkursionen /         Bis 8. Juni 2020 werden grössere Veranstaltungen (klassenübergreifende)
Ausflüge / Sport-     abgesagt: Lager, Schulreisen, Verlegungen, Sporttage.
tage 5

Veloprüfung 5         Die praktische Veloprüfung ist abgesagt.

6   Covid-19; Exit-Strategie Schulsport im Kanton Zug. Gesundheitsdirektion. Amt für Sport. Kanton Zug.
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    Klasseninterne      Klasseninterne Projekttage und - Veranstaltungen können durchgeführt wer-
    Projekttage 5       den.

    Elternbesuchs-      Bis 8. Juni 2020 werden Elternbesuchstage abgesagt.
    tage 5

2.           Ansteckung von Kindern und durch Kinder 7

Die Rolle von Kindern und Jugendlichen bei der Übertragung von COVID-19 bleibt höchst unsi-
cher. Es ist allgemein bekannt, dass COVID-19 unverhältnismässig stark die ältere Bevölke-
rung betrifft und meist milde Auswirkungen auf Kinder (
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Mögliche Fragen    Folgende Fragen können wegleitend sein aus Sicht einer Schülerin, eines
von Schülerinnen   Schülers:
und Schülern
                   − Wohin gehe ich, wenn ich von zu Hause in die Schule komme? Direkt ins
                       Schulzimmer? Bereich auf dem Pausenplatz?...
                   − Ab wann darf ich ins Schulzimmer, wenn ich am Morgen bzw. am Nach-
                       mittag in die Schule komme?
                   − Holt mich meine Lehrperson auf dem Pausenplatz ab?
                   − Durch welchen Eingang betrete ich das Schulhaus?
                   − Durch welchen Ausgang verlasse ich das Schulhaus?
                   − Was muss ich beachten, wenn ich ins Schulzimmer komme?
                   − Was muss ich beachten, wenn ich vor, während oder nach dem Unterric ht
                       auf die Toilette muss?
                   − Mit wem darf ich spielen?
                   − Mit wem darf ich die Pause verbringen?
                   − Wo darf ich mich auf dem Pausenplatz aufhalten?
                   − Wann muss ich mir die Hände waschen? (Betreten des Schulzimmers,
                       vor- und nach dem Znüniessen, ….)
                   − Wo kann ich mein Mami, Papi nach dem Unterricht treffen (v. a. 1. Zyk-
                       lus)?
                   − Was muss ich machen, wenn ich mich während des Unterrichts plötzlich
                       krank fühle?
                   − Wie nahe darf ich der Lehrperson kommen?
                   − Was mache ich, wenn ich auf dem Gang anderen Lehrpersonen be-
                       gegne?
                   − Was muss ich auf dem Schulweg beachten?
                   − Wie muss ich mich verhalten, wenn eine besonders gefährdete Person in
                       meiner Klasse ist bzw. meine Klasse unterrichtet?
                   Die Schutzmassenahmen sollen für alle verständlich und gut sichtbar aufge-
                   hängt sein. Für Kinder mit wenigen bis keinen Deutschkenntnissen sowie Kin-
                   der des Zyklus 1 ist eine eindeutige Bildsprache zentral.

Schutzmassnah-     Besonders unter den Lehrpersonen, Fachpersonen und Hausdienstmitarbei-
men unter          tenden ist es wichtig, die Distanz untereinander einzuhalten. Die Übertragung
Lehrpersonen
                   ist bei erwachsenen Personen signifikant höher. Zudem haben Lehrpersonen
                   bezüglich Hygiene- und Verhaltensregeln eine Vorbildfunktion. Es ist ein be-
                   sonderes Augenmerk in den folgenden Situationen auf Hygiene- und Verhal-
                   tensregeln, insbesondere Abstandsregeln und Händewaschen zu achten:
                   − Lehrpersonenzimmer
                   − Vorbereitungszimmer
                   − Beim Kopierer
                   − Bei Vorbereitungsgesprächen
                   − Ganggesprächen
                   − In der Pausenaufsicht
                   − Teamteaching
                   − Teamsitzungen
                   − Toiletten
                   − Znüni, Mittagessen
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                    −   Geteilten Arbeitsplätzen im Schulzimmer, wo keine persönlichen Laptops
                        zur Verfügung stehen

    Handhygiene 8   Gründliches Händewaschen spielt eine entscheidende Rolle bei der Hygiene.
                    Regelmässiges Händewaschen mit Seife bietet Schutz. Schülerinnen und
                    Schüler aber auch alle an der Schule tätigen erwachsenen Personen sollen
                    die Hände so oft als möglich waschen, aber besonders:
                    − Bevor man Essen zubereitet
                    − Vor dem Essen
                    − Bevor man Kindern zu essen gibt
                    − Nach dem Schnäuzen, Niesen oder Husten
                    − Nach dem nach Hause kommen
                    − Nachdem man im ÖV war
                    − Nach dem Gang zur Toilette
                    − Nachdem man etwas im Abfall entsorgt hat
                    − Wenn man schmutzige Hände hat
                    Der Film auf Youtube des BAG zum gründlichen Händewaschen kann auch
                    zur Instruktion der Schülerinnen und Schüler verwendet werden :
                    https://youtu.be/FRi2FTEuY9g

    Lüften          In allen Räumlichkeiten sollte regelmässig und ausgiebig gelü ftet werden, in
                    den Unterrichtsräumen nach jeder Schulstunde. 9 Das richtige Lüftungsverhal-
                    ten ist in Schulzimmern äusserst wichtig, da sich gute Luft positiv auf die
                    Konzentrationsfähigkeit, die Leistung sowie die Gesundheit auswirkt. 10
                    Tipps zum Lüften
                    − Vor den ersten Lektionen am Vormittag und Nachmittag den Unterrichts-
                        raum vollständig durchlüften.
                    − Während der grossen Pause lüften.
                    − Im weiteren Tagesverlauf nach jeder Lektion lüften.
                    − Die Schulzimmer beim Lüften grundsätzlich schliessen, damit abgestan-
                        dene Gangluft nicht in den Unterrichtsraum gesogen wird.
                    − Zum Lüften mit Durchzug soll die Schulzimmertür offen sein. Die Gang-
                        fenster müssen dafür vollständig geöffnet sein.
                    − Alle Fenster immer vollständig öffnen.
                    − Bei der Benutzung der Unterrichtsräume durch mehrer e Lehrpersonen
                        soll das Lüftungsverhalten koordiniert werden.
                    − Raumluft erneuert sich schneller, wenn niemand im Schulzimmer ist.
                    − Gegenstände auf dem Fenstersims können unkomplizier tes und vollstän-
                        diges Lüften verhindern. 11

8
  https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche -epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epi-
demien/novel-cov/so-schuetzen-wir-uns.html#1332235105 (Stand 5.5.2020).
9
  https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/mt/k -und-i/aktuelle-ausbrueche-pandemien/2019-nCoV/covid-19-
schutzkonzept-obligatorische-schulen.pdf.download.pdf/Grundprinzipien%20Schutzkonzept%20obligatori-
sche%20Schulen.pdf Kapitel 4.4, S. 3 (Stand 6.5.2020).
10
   https://simaria.ch/de/schulen-lehrpersonen (Stand 6.5.2020).
11
   https://simaria.ch/de/schulen-lehrpersonen/tipps-fr-eine-gute-luftqualitt (Stand 6.5.2020).
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4.     Elternarbeit

Information über      Die Schulen haben bis am 5. Mai 2020 die Eltern und Erziehungsberechtigten
Schutzmassnah-        über das gemeindliche Schutzkonzept informiert.
men

Gespräche             Elterngespräche können unter Einhaltung der Schutzmassnahmen stattfin-
                      den. Elterngespräche vor Ort sind nur mit vorgängiger Terminvereinbarung
                      abzuhalten. Spontangespräche können lediglich telefonisch oder über Video-
                      konferenz geführt werden.

                      Round table
                      Sind Gespräche mit Eltern, Erziehungsberechtigten und verschiedenen Fach-
                      personen notwendig und mehr als fünf Personen daran beteiligt, sollen Fach-
                      personen, die das Gespräch nicht leiten, per Videokanal zugeschaltet wer-
                      den.

5.     Beratung

Die Zeit des Fernunterrichts war für Familien herausfordernd. Sowohl Kinder und Jugendliche
als auch die Eltern und Erziehungsberechtigten sind in dieser Zeit eventuell an Grenzen ges-
tossen. Auch für Lehrpersonen war es eine anspruchsvolle Zeit. Die folgen de Zusammenstel-
lung gibt Hinweise, wohin sich ratsuchende Personen wenden können.

Schulsozialarbeit   Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrpersonen können sich für Beratung an die
                    gemeindliche Schulsozialarbeit wenden.

SPD                 Schulpsychologischer Dienst (SPD) Tel. 041 723 68 40
                    Der SPD steht für Beratung sowohl der Lehr- und Fachpersonen als auch direkt
                    für Eltern zur Verfügung.

Beratung für Bil-   Bildungsfachleute sind immer gefordert. Die PH Zug bietet Beratung für Bil-
dungsfachleute      dungsfachleute an:
                    Tel. 041 710 66 66, beratung@phzg.ch

Kostenlose          Punkto Zug: kostenlose Kinder- und Jugend- & Elternberatung: 041 728 34 40,
Elternberatung      mail@punkto-zug.ch. In Notsituationen und ausserhalb der Bürozeiten sind
                    Sie nicht allein. Unter der Telefonnummer 0848 35 34 55 gibt es sofort Hilfe o-
                    der: Elternnotruf Zug, Tel. 0848 35 45 55 (Festnetz Ortstarif) wählen.

                    Der Schulpsychologische Dienst bietet Beratung rund um Erziehung, das Ler-
                    nen und Leisten an. Die Beratung ist kostenlos. Tel. 041 723 68 40.

                    Pro Juventute bietet eine Elternberatung rund um die Uhr . Eltern werden rasch
                    und unkompliziert durch Fachpersonen in Fragen zu Erziehung, Entwicklung, Be-
                    treuung und Familienorganisation beraten: Tel. 058 261 61 61 oder Online-Bera-
                    tung.
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Kostenloses          Die Universität Zürich stellt Paaren kostenlos ein Online-Training sowie ein On-
Paar-Coaching        line-Coaching zur Pflege ihrer Partnerschaft zur Verf ügung. Ziel ist es, Paar-
                     beziehungen in Zeiten von Stress und die gegenseitige Unterstützung zu stär-
                     ken.

Notrufnummer         Notrufnummer Pro Juventute 147
Pro Juventute        Die Notrufnummer der Pro Juventute steht Kindern und Jugendlichen offen.

6.        Wiederaufnahme Präsenzunterricht

6.1.      Übergang vom Fernunterricht zum Präsenzunterricht

Der Übergang vom Fernunterricht in den Präsenzunterricht muss die Schule und die Lehrper-
son mit ihrer Klasse gestalten. Obwohl die Lehrpersonen mit den Schülerinnen und Schülern im
Fernunterricht in Kontakt waren, fühlt sich der Wiedereinstieg in den Präse nzunterricht als eine
Art Neuanfang an. Die Unterrichtssituation im Schulzimmer ist wegen des veränderten Um-
gangs untereinander und den anderen Verhaltensregeln aufgrund der verschiedenen Schutz-
massnahmen neu und ungewohnt. Die Schülerinnen und Schüler müssen zuerst in die neuen
Gegebenheiten eingeführt und dafür sensibilisier t werden. Der physische Kontakt untereinan-
der ist im Vergleich zu vorher stark verändert und wird für alle herausfordernd sein. Es gelten
neue Regeln im Zusammensein innerhalb der Klasse und über die gesamte Schulgemeinschaft
im Schulhaus. Es muss sich eine neue Routine einspielen.
Schülerinnen und Schüler haben die Fernunterrichtszeit unterschiedlich erlebt. Durch die Ein-
schränkungen der vergangenen Wochen intensivierte sich das Leben zu Hause. Es gab ver-
schiedene Aufgaben innerhalb der Familie zu bewältigen, die im Normalfall auf verschiedene
Schultern verteilt sind. Allenfalls waren Angehörige, Freunde, Bekannte der Kinder und Ju-
gendlichen erkrankt oder starben. Idealerweise waren Kinder und Jugendliche gut betreut und
unterstützt, vielleicht erlebten sie aber Einsamkeit und waren auf sich gestellt, weil Eltern nicht
die nötigen Kapazitäten aufbringen konnten.

6.2.      Emotionale Befindlichkeit von Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern 12

6.2.1. Realität und Alltag
Grundsätzlich muss uns klar sein, dass die Kinder nicht in den gewohnten Schulalltag zurück-
kehren. Gravierender noch, es ist innerhalb von kurzer Zeit die dritte Realität, die sie kennen-
lernen werden. Nachdem, was sie für richtig und selbstverständlich hielten, kam die Phase des
Homeschoolings, also eine zweite und neue Realität. Die Rückkehr in die Schule stellt nun er-
neut eine andere Realität dar, die vorher nicht existierte und die es nun gemeinsam zu struktu-
rieren gilt. Der Alltag nach der Krise wird nicht mehr gleich wie der Alltag vor der Krise sein. Es
folgt (im Sinne von Jean Piaget) eine Phase der Akkomodation. Die Welt ist nicht mehr, wie sie
war, und was passiert ist, lässt sich schlecht ins bisherige Weltbild einpassen. Es bra ucht quasi
eine neue Strukturierung des Weltbilds.

12
     Kapitel 6.2. wurde von Stephan Kälin und Isabella Torsello des SPD Kanton Zug verfasst.
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6.2.2. Befindlichkeit der Lehrpersonen
Die Zeiten, die wir gerade durchleben, lösen in vielen Menschen massive Verunsicherung aus.
Das ist normal und diese Verunsicherung zeigt sich bei jedem anders und in eine m unter-
schiedlichen Ausmass. Für Kinder stellt dies aber einen weitaus grösseren Einschnitt in ihr Le-
ben dar, gerade weil sie diese Krise schlecht einordnen können. Sie sind also auf sehr viel Un-
terstützung, Struktur, Beziehung und Zuversicht angewiesen. D as können Lehrpersonen jedoch
nur bieten, wenn sie zuvor ihre eigenen Ängste und ihre Befindlichkeit reflektiert haben. Kinder
orientieren sich an den Erwachsenen. Spüren sie Verunsicherung, löst das in ihnen ebenfalls
Verunsicherung aus. Damit das nicht passiert ist es lohnenswert, sich als Lehrperson genau zu
überlegen, wie man den Übergang in den neuen Alltag gestalten will. Scheuen Sie sich nicht,
dabei Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Das Unterrichtsteam, die Schulleitenden, die
Schulsozialarbeit, der SPD, alle können dazu einen Beitrag leisten.
Lehrpersonen sollen für sich klären, was sie brauchen, damit Ihnen im Unterricht wohl ist. Sie
sollen sich überlegen, wie sie unter den Vorgaben der Behörden trotzdem in Beziehung mit den
Kindern leben können. Beziehung ist nicht nur für das Lernen, sondern auch für den Halt und
die Sicherheit der wichtigste Faktor. Beziehung zeichnet sich nicht allein durch räumliche Nähe
aus. Es gibt andere Möglichkeiten, Beziehung zu leben und zu pflegen. Durch Worte, dur ch
Gesten, durch gemeinsame Tätigkeiten, durch Anteilnahme, durch Teilhabe, …
Was während der Krise galt, gilt auch weiterhin: Menschlichkeit vor Stoffvermittlung.

6.2.3. Diagnose
Uns muss bewusst sein, einfach starten, wird nicht funktionieren. Der Alltag ist etwas, was sich
zuerst wieder etablieren muss. Es folgt eine Phase der Diagnose (vgl. Kapitel 7). Sicherlich
auch in Bezug auf den erlernten Stoff (vgl. Kapitel 7). Aber vor allem hinsichtlich der Befindlich-
keit der Schülerinnen und Schüler. Wir wissen nicht, was die Kinder in den letzten Wochen zu
Hause erlebt haben. Wir wissen nicht, wie strukturiert das Zuhause während dieser Zeit war.
Wir wissen nicht, welche Ängste Eltern in dieser Zeit entwickelt haben. Aber wir müssen es
herausfinden, damit wieder unterrichtet werden kann. Probleme, die vor der Krise bestanden
haben, können sich in dieser Zeit akzentuiert haben. Kindern aus belasteten Familien gilt ein
besonderes Augenmerk.
Hilfreich wäre in diesem Zusammenhang zum Beispiel ein Fragebogen (vgl. Kapitel 6.3), der
die konkreten Ängste und Sorgen der Schülerinnen und Schüler und deren Eltern erfasst. Denn
haben Eltern Ängste, ihre Kinder wieder in die Schule zu schicken, wird sich das unweigerlich
auf die emotionale Befindlichkeit und die Leistungsfähigkeit der Kinder auswirken. Das Erfas-
sen der Befindlichkeit aller Beteiligten erachten wir als eines der primären Ziele der ersten
Tage des Präsenzunterrichtes.

6.2.4. Was tun, wenn weiterführende Probleme auftauchen?
Je nachdem, was die Kinder erlebt haben (einschränkende Isolation, Streit oder Gewalt in der
Familie, Ängste zu sterben, Erkrankung oder Tod eines Angehörigen), kann die Belastung ein-
zelner Schülerinnen und Schüler gross sein. Dann gilt es, sich schnell zu vernetzen und zu
überlegen, was die nächsten Schritte sein könnten. Sei es ein Buch zu diesem Thema, der Bei-
zug der Schulsozialarbeit oder des SPD. Lehrpersonen sollten nicht das Gefühl haben, alles
alleine bewältigen zu müssen (Beratungsmöglichkeiten Kapitel 5).
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6.3.     Emotionen des Fernunterrichts im Unterricht thematisieren

Um das Gemeinschaftsgefühl und die Sicherheit der Kinder zu stärken, ist es hilfreich, wenn
sie merken, dass sie nicht alleine sind mit ihren Ängsten, Sorgen und Gedanken. 13 Lehrperso-
nen können mit geeigneten Fragen (Tabelle 1) und Methoden (Tabelle 2) den Austausch über
Gefühle und Bedürfnisse anregen. Sie können z. B. eine Drei-Schritt-Methode dafür nutzen.

Variante 1 für Drei-Schritt-Methode:
− Wie ging es mir? (bewerten)
− Wie wäre es gewesen, wenn es optimal verlaufen wäre? (Ziel formulieren)
− Was hätte es gebraucht, dass es optimal verlaufen wäre? (Handlungsoptimierung benen-
   nen)

Variante 2 für Drei-Schritt-Methode:
− Wie ging es mir? (bewerten)
− Was oder wer ist daran schuld, dass es so war? (Fremdanteil)
− Was habe ich selber dazu beigetragen, dass es so war? (Eigenanteil, hier beginnt die Re-
   flexion)

Tabelle 1: Leitfragen für den Rückblick auf die Erfahrungen des Fernunterrichts
Leitfragen
Wie war deine Stimmung an den meisten Tagen?
Wie war die Stimmung unter den Geschwistern?
Wie war die Stimmung deiner Eltern?
Wie erging es mir mit Aufgaben aus der Schule aus dem Kindergarten?
Konnte ich konzentriert arbeiten?
Was hat mich abgelenkt beim Lernen?
Wie war mein Arbeitsplatz?
Wie erging es mir mit dem Kontakt mit Freunden?
Wie erging es mir mit dem Kontakt zu den Grosseltern?
Wie erging es mir mit meinen Hobbies (Sport, Musik, …)?
War mir langweilig?
Was hat mich gefreut zu Hause?
Was hat mich geärgert zu Hause?

13
     Hinweis des SPD Kanton Zug.
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Tabelle 2: Methoden, um Reflexion anzuregen
Methode mit Beschreibung                                                                    Zyklus
Zielscheibe                                                                                 1 2 3
Lehrperson stellt Fragen und Kinder platzieren Platzhalter (Klötzli, Spieltöggeli, Mini -
Gegenstand) auf einer Zielscheibe (im KG z. B. mit Seil auslegen), so entsteht ein
Bild der Klasse, wie die Situation erlebt wurde. Im Zyklus 1 können Smilies die Ge-
fühlslage anzeigen, im Zyklus 2 kurze Aussagen.

Welche Seiten hat die Medaille?                                                             1 2 3
Schülerinnen und Schüler tauschen sich bei einer Frage aus und erzählen einander,
wofür sie ein Medaille verdient hätten. Als symbolische Medaille können sie z. B. ei-
nen Punkt aufkleben.

Jeder Gewinn einer Medaille hat viel Übung und Engagement erfordert. Schülerinnen
und Schüler tauschen sich bei einer Frage aus und erzählen einander, was der Grund
ist, dass sie die Medaille nicht verdienen?

Sportbilder                                                                                   2 3
Welcher Sport zeigt am besten die Situation?

Mit dem Körper Bewertung zeigen                                                             1 2
Lehrperson stellt Fragen und Kinder können durch Körper zeigen, wie sie es erlebt
haben:
− Mit hoch gestreckten Armen stehen = mir ging das immer gut
− Stehen, Arme unten = mir ging das meistens gut
− Kauern = mir ging das nicht immer so gut
− Liegen = das hat mich platt gemacht = ging gar nicht gut

Mit Zahlkarten bewerten                                                                       2 3
Lehrperson stellt Fragen und Schülerinnen und Schüler können aufhalten von Zahl-
karten zeigen, wie sie es erlebt haben:
− 1 = mir ging das immer gut
− 2 = mir ging das meistens gut
− 3 = mir ging das nicht immer so gut
− 4 = ging gar nicht gut

Rollenspiel                                                                                 1 2 3
Eine Situation aus dem Fernunterrichtsalltag darstellen, Rollenspiel machen.

Situationen gestalterisch oder musisch ausdrücken                                           1 2 3
Situationen aus dem Fernunterrichtsalltag zeichnerisch, gestalterisch oder musisch
darstellen.
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 Methode mit Beschreibung                                                                                    Zyklus
 Gefühlskarten                                                                     1 2 3
 Mit Gefühlskarten auf Fragen der Lehrperson reagieren. Lehrperson kann nachfragen
 oder Kinder mit ähnlichen Gefühlen austauschen lassen.

 Skalierungsfragen                                                                                           1 2 3
 Auf einer Skala von 0 bis 10 bedeutet 0, dass gar nichts gelungen ist und 10 be deu-
 tet, dass alles perfekt verlaufen ist. Wo stehst du? Was hätte geschehen müssen,
 dass du um 3 Punkte auf der Skala gestiegen wärest?

 Wetterlage                                                                                                    2 3
 Bilder von versch. Wetterlagen: Schülerinnen und Schüler zeigen damit ihre Stim-
 mung

 Verkehrszeichen                                                                                               2 3
 Ein Arbeitsblatt voller Verkehrszeichen. Welche zeigt eine Situation für diese Frage?

 Mindmap schreiben                                                                                             2 3

 Kugellager14                                                                                                  2 3

                                   Mit der Kugellager-Methode findet effektiv ein Mei-
                                   nungsaustausch innerhalb der ganzen Gruppe statt.
                                   Die Schülerinnen und Schüler kommen mit verschie-
                                   denen Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch, je-
                                   doch immer nur mit je einer Person. Eine wichtige
                                   Voraussetzung bei der Durchführung der Kugella-
                                   ger-Methode ist eine gerade Anzahl Teilnehmende.
                                   Zu Beginn werden zwei Sitz- oder Stehkreise gebil-
                                   det, ein Innen- und ein Aussenkreis, so dass alle je-
                                   mand gegenüber haben. Mit einem akustischen Sig-
   Bild: https://www.finken.de/me- nal wird das Partnergespräch freigegeben. Die
   dia/pdf/7b/69/9f/1630_Lese-     Schülerinnen und Schüler tauschen sich mit ihrem
   probe.pdf
                                   Gegenüber zur gestellten Frage aus. Nach einigen
                                   Minuten gibt die Lehrperson erneut ein akustisches
 Signal, die Schülerinnen und Schüler des Innenkreises rutschen daraufhin zwei
 Plätze im Uhrzeigersinn weiter. Mit dem neuen Partner, der neuen Partnerin kann
 dann die gleiche Frage oder eine neue Frage diskutiert werden.

14
     Methodenkartei: https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/uni_methode/kugellager/ (Stand 5.5.2020).
Seite 17/45

6.4.    Corona und Pandemie als Unterrichtsthema 15

Corona bzw. das Thema «Pandemie» soll im Unterricht aufgegriffen werden, damit Schülerin-
nen und Schüler ein tieferes Verständnis für die veränderte Situation und die Schutzmassnah-
men entwickeln können. Tabelle 3 enthält Ideen und Links zu Unterrichtsmaterialien, Videos
und Bilderbüchern.

Tabelle 3: Unterstützendes Unterrichtsmaterial zur Thematisierung von Corona
                                                    Art des
 Produkt mit Beschreibung                  Zyklus             Link                             Quelle
                                                    Inhalts
 Erklärvideos                              1 2      Videos    https://www.lernentrotz-         PH Schwyz,
 In verschiedenen Kurzvideos                                  corona.ch/Lernentrotz-           www.lernentrotz-
                                                                                               corona.ch
 wird das Coronavirus erklärt.                                corona/ErklaerVideosZu-
                                                              Corona

 Die Maus – Erklärvideos                   1 2      Videos    https://www.wdrmaus.de/e         WDR «Die Maus»
 Diese Videos gehen Fragen                          Web-      xtras/mausthe-
 rund um Ansteckung, Schutz,                        seite     men/corona/index.php5
 Eigenschaften des Virus nach:
 −     Was ist Quarantäne?
 −     Wie steckt man sich mit den Viren
       an?
 −     Was macht das Virus im Körper?
 −     Warum hilft Händewaschen?
 −     Etc.

 Gemeinsam Lesen: Infopaket 1 2 3 Unter-                      https://www.gemeinsamle-         Österreichisches
 zum Coronavirus                  richts-                     sen.at/corona                    Rotes Kreuz und
                                                                                               Österreichischer
 Auf der Webseite stehen Unter-   material
                                                                                               Buchklub der Ju-
 richtsmaterialien und Videos     Videos                                                       gend
 zum Coronavirus und der An-
 steckung damit zur Verfügung.
 Sie vermittelt sachliche und
 fundierte Hinweise zum
 Coronavirus, zu Verhaltensre-
 geln altersgerecht aufbereitet.

 Das Coronavirus und die An-                 2      Text und https://www.zebis.ch/un-   zebis.ch
 steckungskurve                                     Grafik   terrichtsmaterial/das-
 Das Coronavirus hat den Alltag                     Video    coronavirus-und-die-anste-
 verändert, damit die «Anste-                                ckungskurve
 ckungskurve» abflacht. Was
 dies bedeutet erklärt der Film
 von SRF mySchool.

15
  Dort wo in der Spalte «Quelle» «Kanton Freiburg» steht, basiert die Zusammenstellung der Unterrichtsmaterialien
auf den Ausführungen zum Thema «Corona und Pandemie als Unterrichtsthema» in der Broschüre «Wiederaufnahme
des Präsenzunterrichts an den obligatorischen Schulen Deutschfreiburgs (1H -11H). Pädagogische Orientierungs-
und Planungshilfe» Direktion für Erziehung, Kultur und Sport EKSD. Amt für deutschsprachigen obligatorischen Un-
terricht DOA. Staat Freiburg. Kapitel 2.1.3, S. 4 (Ausgabe 29.4.2020).
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                                            Art des
Produkt mit Beschreibung           Zyklus             Link                           Quelle
                                            Inhalts
Was ist ein Virus?                   2 3 Text und https://www.zebis.ch/un-           zebis.ch
Das Coronavirus ist von Auge             Grafik   terrichtsmaterial/was-ist-
nicht zu sehen und doch legt             Video    ein-virus
es die Welt lahm. Was stellen
Viren in unserem Körper an?
Wie werden sie übertragen?
Wie wehrt sich der Körper? Die
Filme von SRF mySchool ge-
hen den Fragen auf den Grund.

Das Coronavirus und die              2 3 Text und https://www.zebis.ch/un-           zebis.ch
Kurzarbeit                               Video    terrichtsmaterial/das-
Bei der Kurzarbeit arbeiten An-                   coronavirus-und-die-kurz-
gestellte entweder nur noch                       arbeit
Teilzeit oder gar nicht mehr.
Sie erhalten aber dennoch ih-
ren Lohn. Weshalb gibt es
Kurzarbeit? SRF mySchool gibt
Antworten.

Alles Fake oder was?                    3 Didakti-    https://www.zebis.ch/un-       zebis.ch; Stapfer-
Was bedeutet der Begriff                  sches       terrichtsmaterial/alles-       haus Lenzburg

«Fake News»?                              Material    fake-oder-was-unterrichts-
Schülerinnen und Schüler be-                          einheit-zur-coronakrise
gutachten drei Nachrichten zu
COVID-19 an. Welchen Nach-
richten glauben sie und wes-
halb?

Vertrauen – Unterrichtsein-             3 Didakti-    https://www.zebis.ch/un-     zebis.ch; Stapfer-
heit zur Coronakrise                      sches       terrichtsmaterial/vertrauen- haus Lenzburg
Was ist wahr und was ist                  Material    unterrichtseinheit-zur-
falsch? Dies müssen Personen                          coronakrise
und Gremien wie Bundesrat,
Bundesamt für Gesundheit,
Journalisten und Wissenschaft-
lerinnen zuverlässig unter-
scheiden können. Wie wird
Vertrauen geschaffen und wo
spielt es eine wichtige Rolle im
Alltag?
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                                                      Art des
Produkt mit Beschreibung                     Zyklus             Link                          Quelle
                                                      Inhalts
Wie verändert das Coronavi-                       3 Didakti-    https://www.zebis.ch/un-      zebis.ch; entde-
rus den Alltag?                                     sches       terrichtsmaterial/wie-vera-   cke.lu.ch

Die Unterrichtseinheit ermög-                       Material    endert-das-coronavirus-
licht Schülerinnen und Schü-                                    den-alltag-im-kanton-lu-
lern, sich mit den Themen                                       zern
Coronavirus und Pandemie
auseinanderzusetzen. Im Zent-
rum stehen Anliegen von «Bil-
dung in Nachhaltiger Entwick-
lung» (BNE) mit Fokus auf poli-
tische, ökonomische, soziale
und kulturelle Bereiche.

 «Für immer mein Opa». Wie er-               1        Bilder-   ISBN 978-3-551-55337-9        Kanton Freiburg
klärt man einem Kind, wie das ist, wenn               buch
man gestorben ist, mit dem Körper, dem
Geist und der Seele?

«Ein Himmel für den kleinen                  1        Bilder-   ISBN 978-3-446-20294-8        Kanton Freiburg
Bären». Opa Bär ist gestorben. Mama                   buch
Bär sagt, er sei jetzt im Bärenhimmel.
Und weil alle Bären dort glücklich sind,
will der kleine Bär jetzt auch dorthin.

«Adieu, Herr Muffin» zum Thema               1        Bilder-   ISBN 978-3-407-76047-0        Kanton Freiburg

Krankheit, Trauer, Abschied                           buch

«Hat Opa einen Anzug an?»                    1        Bilder-   ISBN 978-3-446-19076-4        Kanton Freiburg

über Tod und Trauerphasen                             buch

«Muträuber» Kinder lernen spiele-            1        Bilder-   ISBN 978-3-86739-188-7        Kanton Freiburg
risch, sich ihren Angstmomenten zu stel-              buch
len und sie zu bestehen

«Kim, Tim-Tiger und das ge-         1                 Bilder-   ISBN 978-3-525-40515-4        Kanton Freiburg
fährliche Etwas» Kinder setzen sich                   buch
mit einer schwierigen Erfahrung eines
traumatisierenden Geschehens auseinan-
der.

«Alles anders bei Familie Bi-                1        Bilder-   ISBN 978-3-456-86019-0        Kanton Freiburg
ber» Unterstützt Kinder, deren Eltern                 buch
von Arbeitslosigkeit betroffen sind dabei,
ihre Situation besser zu verstehen und zu
meistern.
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                                                     Art des
Produkt mit Beschreibung                    Zyklus             Link                           Quelle
                                                     Inhalts
Lehrmittel «Philo-Kinder» bietet            1                  https://philo-kinder.ch/dos-   Kanton Freiburg
Lehrpersonen ein didaktisches Werkzeug                         sier/die-philo-kinder.pdf
für Zyklus 1, um sich mit ihrer Klasse in
Gesprächsrunden an einige der „grossen
Fragen“ heranzutasten.
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6.5.   Verbleibende Unterrichtszeit im Präsenzunterricht nach Fachbereichen

In den Tabellen 4 und 5 ist die verbleibende Unterrichtszeit bis zu den Sommerferien nach
Fachbereich aufgeführt. Die Berechnung erfolgte ohne Abzug der Feiertage, d. h. es stehen
eher weniger Lektionen zur Verfügung.
Tabelle 4: Primarstufe: Max. verbleibende Lektionen bis zu den Sommerferien pro Fachbereich

Fachbereich,
                                                         1. Kl.   2. Kl.   3. Kl.   4. Kl.   5. Kl.   6. Kl.
ergänzende Unterrichtsformate
Deutsch                                                      48    48       40       40       40       40

Englisch                                                                    24       24       16       16

Französisch                                                                                   24       24

Mathematik                                                   40    40       40       40       40       40

Natur, Mensch, Gesellschaft                                  48    48       48       48       40       40

Bildnerisches Gestalten                                      16    16       16       16       16       16

Textiles und Technisches Gestalten                           16    16       24       24       24       24

Musik                                                        8      8        8        8        8        8

Bewegung und Sport                                           24    24       24       24       24       24
                                                                                              8 +      8+
                                                         inte-    inte-    inte-    inte-
Medien und Informatik                                                                        inte-    inte-
                                                         griert   griert   griert   griert
                                                                                             griert   griert

Individuelle Förderung                                       8      8        8        8        8        8

Konfessioneller Religionsunterricht                               8-16     8-16     8-16     8-16     8-16

Legende Tabelle 4
           Pflichtlektionen 1. Zyklus
           Pflichtlektionen 2. Zyklus
Integriert  Integriert in andere Fachbereiche unterrichtet
Kl.         Klasse
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Tabelle 5: Sekundarstufe I: Max. verbleibende Lektionen bis zu den Sommerferien pro Fachbereich
Fachbereich,                                                                       2. Kl.                    3. Kl.
                                                      1. Kl.       2. Kl.                    3. Kl.
ergänzende Unterrichtsformate                                                       WF                        WF
Deutsch                                                 32           40              O         40

Englisch                                                24           24                        24

Französisch                                             24           24                        24

Mathematik                                              48           48                        40

Natur und Technik                                       16           32                        24

Wirtschaft, Arbeit, Haushalt                            16           16                         8

Räume, Zeiten, Gesellschaften                           24           24                        24

Ethik, Religionen, Gemeinschaft                          8            8                         8

Bildnerisches Gestalten                                 16                           O                         X

Textiles und Technisches Gestalten                      16                           O                         X

Musik                                                   16                           O                         X

Bewegung und Sport                                      24           24                        24
                                                        8+           8+
Medien und Informatik                                integriert   integriert                integriert

Berufliche Orientierung                              integriert       8                     integriert

Projektunterricht                                                                              16

Begleitetes Studium                                      8

Begleitetes Studium Mathematik                                                                                 X

Begleitetes Studium Deutsch                                                                                    X

Geometrisches Zeichnen                                                                                         X

Hauswirtschaft                                                                                                 X

Informatik                                                                           O                         X

Wahlfächer                                                                          24                        48

Konfessioneller Religionsunterricht                      8                     8                         8

Legende Tabelle 5
           Pflichtlektionen 3. Zyklus
integriert  integriert in andere Fachbereiche unterrichtet
Kl.         Klasse
WF          Wahlfach
O           Drei Lektionen müssen aus dem kantonalen Wahlfachangebot gewählt werden .
X           Von den 6 Lektionen müssen min. 4 Lektionen aus dem kantonalen Wahlfachangebot
            gewählt werden, max. 2 Lektionen können aus dem gemeindlichen Wahlfachangebot gewählt werden.
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6.5.1. Bei der Planung Schwerpunkte im Lehrplan setzen

Lehrplan 21      Der Lehrplan 21 Kanton Zug ist die Grundlage für die Weiterführung des Prä-
Kanton Zug       senzunterrichts. Ziel ist, dass Schülerinnen und Schüler in der nächst höhe-
                 ren Klasse gut weiterlernen können. Wenn immer möglich, sollen die Grund-
                 kompetenzen des Lehrplans 21 als Minimalziel angestrebt werden.
Planungshilfen   Im Dokument «Fernunterricht, Wiederaufnahme Präsenzunterricht. Onlinema-
                 terialien in Ergänzung zu den Lehrwerken für Lehrpersonen» finden sich in
                 Kapitel 12, S. 42, Links zu den Planungshilfen des Kantons Luzern. Für den
                 verbleibenden Präsenzunterricht bis zu den Sommerferien für einzelne Fach-
                 bereiche. Sie stützen sich auf auch im Kanton Zug eingesetzte Lehrwerke ab,
                 umfassen aber nur eine Auswahl an Fachbereichen. Aufgrund der unter-
                 schiedlichen Gegebenheiten in Sachen eingesetzter Lehr werke sowie Einfüh-
                 rungsstand des Lehrplans 21 sind nicht alle Zyklen gleichermassen bedient
                 damit.
Hausaufgaben     Hausaufgaben sollen wie gewohnt, gemäss geltender rechtlicher Grundlagen,
                 erteilt werden. Hausaufgaben werden nicht zum Aufholen des verpassten
                 Stoffes, zum Schliessen von Lücken eingesetzt.

6.5.2. Würdigen der aufgebauten Kompetenzen
Fernunterricht hat von Schülerinnen und Schülern Kompetenzen verlangt, die situationsbedingt
zwingend notwendig wurden. Praktisch jede personale Kompetenz (vgl. Anhang 1, Frageraster
kann z.B. für Sek I als Grundlage zum Gespräch genutzt werden) wurde gefordert. Verschie-
dene Kompetenzen des Modullehrplans Medien und Informatik wurden aufgebaut. Bei der Wie-
deraufnahme des Präsenzunterrichts sollen Gespräche mit den Kindern und Jugendlichen ge-
führt werden, zu
− fachlichen Kompetenzen
− überfachliche Kompetenzen
− zu bevorstehenden Schwerpunkten in den Fachbereichen
− zur Beurteilung.

Wichtig ist auch die Wertschätzung der geleisteten Arbeit. Kinder und Jugendliche sollen prä-
sentieren können, was sie geleistet haben und sie sollen dafür Feedback erhalten.
− Ausstellungen
− Präsentation von Arbeiten
− Gewonnene Erkenntnisse
− Kinder und Jugendliche holen Feedback zu einer Arbeit ihrer Wahl ein
− Etc.
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7.     Lernstand erfassen

Kinder und Jugendliche arbeiten unterschiedlich effizient oder pflichtbewusst, wenn sie eigen-
verantwortlich lernen. Ebenfalls variierte die Unterstützung seitens Eltern erheblich während
des Fernunterrichts.
Daher ist es empfohlen, mit Kindern und Jugendlichen, bei denen nun Lücken in Fachberei-
chen vermutet werden, eine Lernstandserfassung durchzuführen. Die Lehrperson verschafft
sich einen Überblick der individuellen Voraussetzungen der Lernenden. Eine Lernstandserfas-
sung erfolgt ohne Bewertung für Lernende. Die Leh rperson deklariert den Zweck der Lern-
standserfassung gegenüber ihrer Klasse oder einzelnen Schülerinnen und Schülern. Die Er-
kenntnisse der Lernstandserfassung geben einen Überblick zu vorhandenem Wissen, vorhan-
denen Fertigkeiten und Fähigkeiten. 16 Die Fragen in Kapitel 7.1 können als Leitfragen für das
Erfassen des Lernstandes dienen.

7.1.   Fragen zur Orientierung

 Kompetenz-          −    Zu welchen Kompetenzen haben die Schülerinnen und Schüler während
 erreichung               der Fernunterrichtszeit Aufgaben erhalten?
                     −    Was haben die Schülerinnen und Schüler in der Fernunterrichtszeit davon
                          bearbeitet?
                     −    Was wurde an Fertigkeiten automatisiert und wo sind Fertigkeiten nur an-
                          satzweise vorhanden?
                     −    Welches Wissen ist vorhanden?
                     −    Welches Wissen zeigt sich noch nicht in Kompetenz?
                     −    Wo soll angeknüpft werden?
 Ermittlung des      −    Wie ermittle ich den Lernstand?
 Lernstandes              ▪ Beobachtung
                          ▪ Konfrontationsaufgabe
                          ▪ schriftlicher, mündlicher oder praktischer Test (formativ)
                          ▪ Instrument zur Lernstandserfassung, vgl. Kapitel 7.2
                          ▪ …

 Differenzierung     −    Welche Schwerpunkte setze ich aufgrund des ermittelten Lernstands der
                          Schülerinnen und Schüler, damit sie mindestens die Grundkompetenzen
                          erreichen?
                     −    Welche Differenzierungsgruppen bilde ich?
                     −    Welche Anforderungen richte ich an die verschiedenen Differenzier ungs-
                          gruppen?

 Organisation,       −    Welche Gruppen für differenzierende Lernangebot bilde ich?
 Unterstützung       −    Welche Personen ziehe ich für unterstützende Massnahmen bei Schüle-
                          rinnen und Schülern mit erheblichen Lücken bei (Fach-Lehrperson, SHP,
                          DaZ-Lehrperson etc.)?

16
  Vgl. Broschüre «Beurteilen und Fördern B&F für kompetenzorientier ten Unterricht», S. 24. Zug: Direktion für Bil-
dung und Kultur.
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7.2.   Instrumente zur Lernstandserfassung

Die Lernvoraussetzungen verbunden mit der Begleitung der Schülerinnen und Schüler fiel im Fernunterricht unterschiedlich aus. Damit die
Schülerinnen und Schüler auf ihrem weiteren Lernweg gut unterstützt und begleitet werden können, helfen die Tools in Tabelle 6, die Lernvor-
aussetzungen zu erfassen.

Tabelle 6: Tools für Lernstandserfassung
Tool                  Fachbereich    Beschreibung                                                                                                 Zyklus
Tools, die mehrere Fachbereiche abdecken
                     De       Mindsteps bietet in den Fächern Deutsch, Mathematik, Französisch und Englisch eine Standortbestim-                    2 3
                     Ma       mung für Schülerinnen und Schüler von der 3. Klasse der Primarschule bis zur 3. Klasse der Sekundar-
                     Fr       schule. Die Grundlagen sind die Kompetenzraster des Lehrplan s 21. Das Lösen der Aufgaben am Com-
Kostenlos bis zu den En       puter ermöglicht ein adaptives Lernen. Adaptives Lernen bedeutet, dass den Schülerinnen und Schülern
Sommerferien 2020             Aufgaben vorgelegt werden, die ihrem Lernstand entsprechen. Aufgabenserien können für die ganze
                              Klasse zusammengestellt oder für einzelne Schülerinnen und Schüler personalisiert werden. Es kann auf-
                              gezeigt werden auf welcher Kompetenzstufe sich eine Schülerin oder ein Schüler befindet und was als
                              Nächstes kommt.
                              Verschiedene Arten von Standortbestimmungen sind möglich. Zum Beispiel ermöglichen Aufgabenserien
                              zu einer Kompetenz eine zufällige Aufgabenauswahl zu maximal drei Kompetenzstufen des Lehrplans 21.
                              Sie führen zu einer kompetenzorientierten Standortbestimmung und werden in einem Kompetenzprofil
                              festgehalten.

                                     Schülerinnen und Schüler können mit einem eigenen Zugang auch selbstständig Aufgabenserien lösen.
                                     Mittels kurzen Erklärvideos auf der Plattform https://www.mindsteps.ch/anleitung/ werden alle Schritte und
                                     Möglichkeiten von Mindsteps einfach präsentiert.

                                     Zugang
                                     Mindsteps ist bis zu den Sommerferien kostenlos. Sämtliche Informationen sind über die Webseite
                                     http://mindsteps.ch verfügbar. Interessierte Schulen, am besten der oder die Zuständige für Lernpro-
                                     gramme, können sich direkt mit dem Anbieter in Verbindung setzen , um die Zugänge für Lehrpersonen zu
                                     erhalten (mindsteps@ibe.uzh.ch).
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Tool                   Fachbereich   Beschreibung                                                                                               Zyklus

                       Ma            Auf der Grundlage des Lehrplans 21 stehen für Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch verschie-           3
                       De            dene Tools zur Verfügung, die in ausgewählten Kompetenzbereichen den Lehr - und Lernprozess im 3.
                       En            Zyklus dokumentieren. Das Lösen der Aufgaben am Computer ermöglicht ein adaptives Lernen. Adapti-
Kostenlos bis zu den   Fr            ves Lernen bedeutet, dass den Schülerinnen und Schülern Aufgaben vorgelegt werden, die ihrem Lern-
Sommerferien 2020                    stand entsprechen. Mit der Funktion Fördern durch Lehrperson können Aufgabensets auf der Basis des
                                     Lehrplans 21 zusammengestellt werden. Ein Filter nach Kompetenzen und Aufgaben auf fünf Anforde-
                                     rungsniveaus erlauben auf die Klasse, Gruppe oder auf einzelne Schülerinnen und Schüler ausgerichtete
                                     Aufgabensets zu generieren. Mit der Funktion Lernjournal können die Schülerinnen und Schüler individu-
                                     ell planen und ihre Arbeit reflektieren. In ihrem Arbeitsbereich nutzen sie dafür die Kacheln Planen und
                                     Nachdenken. Im Lernjournal planen die Lernenden ihre Arbeit in der vorgegebenen Zeiteinheit. Sie
                                     schreiben Schritt für Schritt auf woran sie arbeiten.

                                     Orientierungstests
                                     Orientierungstests können auf Grund der aktuellen Situation zu Hause bearbeitet werden. Vor Testbeginn
                                     wird eine Meldung aufgeschaltet. Die Schülerinnen und Schüler müssen bestätigen, dass sie den Test
                                     ohne zusätzliche Hilfe bearbeiten. Mit dieser Lösung wird die Ausrichtung des Lernfördersystems zum
                                     eigenverantwortlichen Lernen bewusst unterstützt. Die Schülerinnen und Schüler werden deshalb vor
                                     Teststart aufgefordert, ohne irgendwelche Hilfe die Aufgabe n zu bearbeiten. So wird ihr korrekter Lern-
                                     stand ermittelt. Anschliessend werden automatisch Übungen zusammengestellt, die diesem Stand ent-
                                     sprechen. Die Orientierungstests sind adaptiv, was dazu führt, dass der Test je nach Stand der Lernen-
                                     den mehr oder weniger zeitaufwändig ist. Der Verlag ist sich des grossen Zeitaufwands bewusst und prüft
                                     mit Fachpersonen, ob bereits nach weniger gelösten Aufgaben eine verlässliche Zuteilung zum jeweiligen
                                     Kompetenzniveau gemacht werden kann, um ggf. den zeitlichen Aufwand zu reduzieren. Neu kann mittels
                                     eines Knopfs eine weiter Übungsphase vor dem Test ausgelöst werden.

                                     Zugang
                                     Gleiches Anmeldeverfahren wie bei Stellwerk (Anmeldung der Schule und Auslösung des Logins) , man
                                     wählt die Webseite lernpassplus.ch. Über das Login Schulleitung/Admin kann sich die Schule anmelden.
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 Tool                     Fachbereich    Beschreibung                                                                                                             Zyklus
 Orientierungs-           diverse         Um die Einführung des Lehrplans 21 zu unterstützen, legt die BKZ ihre zwischen 2001 und 2013 veröf-                           2 3
 aufgaben                                 fentlichten Orientierungsarbeiten neu in digitaler Form auf – unter dem Namen Orientierungsaufgaben.
                                          Insgesamt wurden 464 Orientierungsaufgaben den Kompetenzstufen im Lehrplan 21 zugeordnet.
                                          www.zebis.ch/orientierungsaufgaben

                               Die BKZ Geschäftsstelle gibt die Orientierungsarbeiten bis Ende Mai 2020 kostenlos ab. Einzig Porto und
                               Versandkosten werden in Rechnung gestellt. Link zum Online-Shop: https://www.bildung-z.ch/volks-
                               schule/produkte-und-downloads/shop. Jedem Versand wird die entsprechende Übersicht mit der Zuord-
                               nung zum Lehrplan 21 beigelegt (vgl. https://www.zebis.ch/dossier/orientierungsarbeiten-und-lehrplan-
                               21).
                               Eine Übersicht zu den Orientierungsarbeiten und den Zugang zu den einzelnen Beschrieben findet sich
                               hier.
 Tools, die einzelne Fachbereiche abdecken 17

                                                                                                                                                                    Ab 5. Kl.
                    Fr         Instrumente zur Evaluation von Fremdsprachenkompetenzen:
 Lingua Level       En         5. bis 9. Schuljahr
                               Französisch und Englisch
                          Ma              Screening zum Erfassen von Schülerinnen und Schülern mit schwachen Mathematikleistungen

                                                                                                                                                                    Nur 3. Kl.
 Besmath

 http://www.lerntip       De              Lernstandserfassung Sprachen
 ps.ch/lernstand-         Fr
 serfassung-diag-         En
 nostik/sprache/
 http://www.lerntip       Ma              Lernstandserfassung Mathematik
 ps.ch/lernstand-
 serfassung-diag-
 nostik/mathema-
 tik/

17
     Hinweise zu den Tools, die einzelne Fachbereiche abdecken, stammen aus einer Liste der BKZ-Geschäftsstelle im Rahmen der sprachregionalen Zusammenarbeit .
Seite 28/45

Tool          Fachbereich   Beschreibung                                                                                               Zyklus

                                                                                                                                                Bis 4. Kl.
BAKO 1-4      De            Dies ist ein Instrument für die Lese- und Rechtschreibleistungen (einsetzbar ab der 1. - 4. Klasse).

                                                                                                                                   Nur 1. Kl.
DRT 1         De            Dies ist ein Rechtschreibtest für die 1. Klasse

ELFE 1-6      De            Dies ist ein Instrument zur Erfassung des Leseverständnisses (einsetzbar ab 1. Klasse - 6. Klasse)

                                                                                                                                                Bis 3. Kl.
TEDIMATH      Ma            Dies ist ein Instrument zu Erfassung der numerisch-rechnerischen Fähigkeiten (KIGA - 3. Klasse)

                                                                                                                                   Ab KG
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8.     Aufgabensammlungen

Mindsteps und Lernpass plus (Kapitel 7.2), Lernwolke und Dybuster haben sich aufgrund der
ausserordentlichen Situation entschieden, ihre Tools weiterhin kostenlos allen Schulen zur Ver-
fügung zu stellen. Die Angebote gelten bis zu den Sommerferien und können auch im Prä-
senzunterricht weiter eingesetzt werden. Die Nutzung dieser Angebote wird vom Amt für ge-
meindliche Schulen ausgewertet werden. Wenn sich der Einsatz bewährt, wird die Lehrmittel-
kommission darüber entscheiden, ob die Angebote weiter im Einsatz bleiben sollen.

8.1.   Lernwolke

Kostenlos bis zu den Sommerferien 2020

Lernwolke:                                                                                 Zyklus 1

                                                                                           Zyklus 2

Kurzbeschrieb        Mit Lernwolke kann Grammatik und Rechtschreibung nach Lehrplan 21 indivi-
                     duell gelernt und begleitet werden.

Informationen        Lernwolke ist bis zu den Sommerferien kostenlos: www.lernwolke.ch

Einrichten           Der LehrerOffice-Administrator, die LehrerOffice-Administratorin meldet sich
                     bei Lernwolke: m.uhmeier@lernwolke.ch
                     Für die Erstellung der Lizenz erhalten diese eine Excel-Liste, in der sie alle
                     Klassenlehrpersonen und Teammitglieder erfassen, die mit der Lernwolke ar-
                     beiten wollen. Nach dem Erfassen der Excel-Liste im Lizenzsystem erhalten
                     alle Lehrpersonen eine Aufforderung zur Registration.

8.2.   SRF mySchool

                                                                                           Zyklus 1

 SRF mySchool                                                                              Zyklus 2

                                                                                           Zyklus 3

Kurzinformation      SRF mySchool hat eine Vielzahl hervorragender Beiträge zu allen Stufen on-
                     line bereitgestellt. Die Videos orientieren sich am Lehrplan 21. Für Schülerin-
                     nen und Schüler der Primarstufe und der Sekundarstufe I stehen zudem aus-
                     gewählte Videos mit Unterrichtsmaterial aus allen Theme nbereichen zur Ver-
                     fügung. Diese können von den Lehrpersonen in den jeweiligen Klassen einge-
                     setzt und zum Beispiel per Link in die Online-Lernumgebung gestellt werden.

Informationen        https://www.srf.ch/sendungen/myschool
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