Mitteilungsblatt der Gemeinde Sulzdorf a.d.L - Im Internet unter: www.sulzdorf-adl.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Mitteilungsblatt der Gemeinde Sulzdorf a.d.L. Im Internet unter: www.sulzdorf-adl.de email-Anschrift: buergermeisterin@sulzdorf-adl.de Nr. 2/2021 153. Ausgabe April – Juni Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Wie es scheint, ist jetzt mit der begonnenen Impfkampagne gegen Corona endlich ein kleines Licht am Ende des Tunnels zu erblicken. Auf Vielen lastete in den letzten Wochen und Monaten eine schwere Bürde, die diese in solchen Ausmaßen noch nie erlebte Pandemie mit sich brachte. Wollen wir inständig hoffen, dass wir wieder einigermaßen zu unserem „normalen Leben“ zurückkehren können. Unser Mitgefühl gilt vor allem denjenigen, die mit Corona infiziert wurden und darunter litten und nach wie vor leiden und vor allem denjenigen, deren Angehörige dieser schlimmen Krankheit zum Opfer fielen. Wie sehr vermissen wir das Zusammensein mit Freunden und Bekannten, Feste und Feiern, Sportveranstaltungen, Einkaufsbummel, Besuch bei Verwandten und das Verreisen. Trotz allem müssen wir voller Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken und dürfen uns nicht unterkriegen lassen. Leider können wir auch in diesem Echo der Lederhecke keinerlei Veranstaltungen etc. ankündigen, da nach wie vor offen ist, wann diese wieder stattfinden können. Trotzdem hoffen wir, dass es wieder gelungen ist, ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Heft zusammenzustellen. Es kann nicht ausbleiben, dass darin auch kleinere Missstände zur Sprache kommen, aber auch die Bürgerinnen und Bürger zur Mitwirkung und Mithilfe aufgefordert werden, wie z.B. bei der Frage der Umgestaltung des Zimmerauer Bayernturms, die jetzt in die Wege geleitet werden soll. Einmal mehr gilt es den Inserenten herzlich zu danken, dass sie sich mit ihrem Inserat an der Finanzierung des Heftes beteiligen. Ein Dank auch einmal an Gemeinde-sekretärin Anita Kriegsmann für die Zuarbeit sowie den Gemeindedienern für das Austragen des Echos, das stets zuverlässig erfolgt. Mein besonderer Gruß gilt den Kranken in der Gemeinde, verbunden mit dem Wunsch, dass sie bald wieder gesund werden. Ihre Bürgermeisterin
3 Inhaltsverzeichnis Aus dem Sulzdorfer Gemeinderat 4 Wer hat Vorschläge zur Umgestaltung des Bayernturms? 5 Stellenausschreibung der Gemeinde 6 Abschied zweier verdienter Gemeindearbeiter 7 Auf dem Weg zum Fairtrade-Landkreis 9 VO der Gemeinde über das Umherlaufen von großen Hunden 10 Info zur Aktion „Tüten packen“ 11 Neue Tafel an der LG Bayern/Thüringen bei Zimmerau/Rieth 12 Erhöhung des Wasserbezugspreises zum 1.1.2021 13 Wetterbilanz 2020 für Sulzdorf und das Grabfeld Gemeinde beteiligt sich an Denkmal zur Erinnerung an die im Dritten Reich ermordeten Juden 15 Neues aus der Grabfeld-Allianz 17 Heimlicher Frühling – Dr. med. Siegfried Wolf 18 Bitte an die Bewohner der Reuthseesiedlung 20 Hundekotbeutel haben nichts auf Friedhöfen verloren Müllabfuhrtermine im 2. Quartal 2021 21 Hochstapler versuchte Gemeinde vor 50 Jahren aufs Kreuz zu legen 22 Einschränkung bei der Nutzung der öffentlichen Wasserversorgung 26 Schutzkonzept der bayer. Justiz für kommunale Mandatsträger 27 Neue Homepage zum 10. Jubiläum des Pflegestützpunktes 28 Die Verwaltungsgemeinschaft investiert in neue Technik 29 Der Serrfelder Alois Schweinfest feierte 100. Geburtstag 31 Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Sulzdorf (Folge 144) 32 Die „Curie Sternberg“ – ein Würzburger Domherrenhof aus dem 13. Jhdt. Peter Lhotsky mit Rekordzahl an Deutschen Meisterschaften 39 Der „Enkeltrick“: „Rate mal, wer dran ist, Oma?“ 40 AOK warnt: Telefonbetrüger zocken mit neuer Masche ab 41 Nachruf an KBM a. D. Manfred Kümmerling 42 Aktion „Weg von der Leiter“ 43 Weihnachtskonzert an ungewöhnlichem Ort 45 Cyberfasching kam sehr gut an 46 Wie’n-Musi-K – Gitarren-Aktionstag ein Serrfeld 48 BUSTAXI Rhön-Grabfeld 49 Heimat braucht Solidarität und Zugehörigkeit 51 Frühlingsblumen allerorten 53 Interessantes aus unserer Kindertagesstätte 54 Eröffnung des Gasthauses Glückstein musste verschoben werden 58 Corona prägt nach wie vor unser Leben 59 Neuer Service – Wohnberatung des Landkreises 61 Das Grabfeld wird wohl „Trocken-Hotspot“ 62 AMC Bad Königshofen engagiert sich im gdl. Wegebau 63 Öffnungszeiten 65 Wir gratulieren 66 Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
4 Aus dem Sulzdorfer Gemeinderat Mit einem Ortstermin in Serrfeld begann die Gemeinderatssitzung in Sulzdorf Anfang März. Die Gemeinderäte wollten sich im Bebauungsplangebiet „Ermershäuser Weg“ ein Bild von den örtlichen Voraussetzungen machen und dabei auch auf einen vorliegenden Bauantrag auf eine zweistöckige Garage eingehen. Es gab keine Einwände gegen das Bauvorhaben. Auch die weiteren Tagesordnungspunkte befassten sich mit Bauangelegenheiten, waren aber überwiegend als Information gedacht, die Gemeinderäte hatten keine Einwände. Ein Antragsteller in Serrfeld plant auf seinem Grundstück den Neubau einer Doppelgarage mit Holzlager. Der Bau hat eine Grundfläche von 9 x 9 Meter und eine Höhe von 2,80 Meter, das Pultdach aus Trapezblech hat eine Dachneigung von sieben Grad. Außerdem lag ein Antrag auf Baugenehmigung vor, für eine Unterstellhalle in Obereßfeld, die 8 x 4,90 Meter groß ist, eingedeckt mit rotem Trapezblech mit einer Pultdachneigung von sechs Grad. Das Bauvorhaben liegt an einem Mischgebiet, aber nicht innerhalb eines Bebauungsgebietes. Für die Errichtung eines Carports sowie einer Terrassenüberdachung in Zimmerau wurde die Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans „Am Bayernturm I“ erteilt hinsichtlich der Dachneigung, der Dachform, Dacheindeckung und des Stauraums vor dem Carport (3 statt 5 m). Ebenfalls eine Befreiung von den Festsetzungen „Am Bayernturm I“ hinsichtlich Dachform und -neigung erhielt ein Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung einer Garage mit Flachdach. Ein weiterer Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung betrifft dasselbe Baugebiet. Dem Antragsteller wurde Befreiung erteilt bezüglich der Dachneigung, der Dacheindeckung und der Geschossigkeit (zweigeschossig statt eingeschossig). Bei einem Bauantrag für den Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage im Außenbereich von Serrfeld musste die Erschließung geregelt werden. Zunächst wollte der Antragsteller für die Entwässerung durch den Bau einer Kleinkläranlage sorgen. Das war nicht umsetzbar, jetzt soll das Abwasser an den Kanal des benachbarten Elternhauses angeschlossen werden. Eine Erschließungsvereinbarung zwischen der Gemeinde Sulzdorf und dem Antragssteller ist notwendig. Zusätzlich muss die Wasserversorgung durch eine Vereinbarung mit dem Wasserzweckverband gesichert werden. Keine Einwände gab es zum Antrag auf Erteilung einer Nutzungsänderung für eine Hundezucht in Sulzdorf, hierfür werden keinerlei bauliche Veränderungen vorgenommen. Die Gemeinderäte wurden über das Allianz-Projekt in Kooperation mit dem Tourismusverband Haßberge e.V. „Thematische Rad- und E-Radrouten von den Haßbergen bis in den Steigerwald zum Ausbau der freizeittouristischen Angebote und stärkeren Vernetzung mit den Landkreisen“ informiert. Es sind sechs neue Themenrouten geplant, die jeweils in Bad Königshofen starten und das gesamte Gebiet der Grabfeldallianz abdecken. Die Radwege befinden sich hauptsächlich auf bestehenden Wegen, die Beschilderung sowie die Informations- und Gemeindetafeln müssten aktualisiert werden. Der finanzielle Eigenanteil der Kommunen läge dafür bei 30 %. Die Gemeinderäte stimmten der Teilnahme an dem Projekt zu. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
5 Wer hat Vorschläge zur Umgestaltung des Bayernturms? Unverkennbar in die Jahre gekommen – der Bayernturm. Vor einem Jahr teilte der CSU-Stimmkreisabgeordnete Steffen Vogel unserer Bürgermeisterin Angelika Götz mit, dass der Freistaat Bayern die Gemeinde Sulzdorf mit einer Sonderförderung von 400.000 € bei der notwendigen Sanierung des Bayernturms unterstützen wird. Zeitdruck bei der Umsetzung des Projektes bestehe nicht, wie Steffen Vogel damals in weiser Voraussicht betonte. Eine sinnvolle Planung sei erforderlich. Die Corona-Pandemie machte dann tatsächlich dem zügigen Fortschritt dieser anstehenden baulichen Maßnahme einen Strich durch die Rechnung. Nun ist es aber an der Zeit, nachdem hoffentlich ein Ende der Pandemie in Sichtweite ist, sprichwörtlich Nägel mit Köpfen zu machen. Jetzt gilt es, sich sowohl seitens des Gemeinderats aber auch seitens der Bürgerinnen und Bürger Gedanken zu machen, wie eine sinnvolle Umgestaltung des Bayernturms erfolgen kann. Die Bevölkerung ist deshalb aufgerufen, Ideen zu entwickeln und Vorschläge zu unterbreiten. Diese können sowohl schriftlich als auch in einem persönlichen Gespräch mit der Bürgermeisterin oder den Gemeinderäten unterbreitet werden. Derjenige, der den besten Vorschlag unterbreitet, wird mit einem Exemplar der aktuellen Gemeindechronik belohnt. Der Bayernturm in Zimmerau, der vor über einem halben Jahrhundert von den Gemeinden Sternberg und Zimmerau errichtet wurde, braucht insbesondere eine neue Außenfassade und eine moderne Aussichtsplattform mit neuen Fenstern. Es ist anzustreben, dass das Herzstück des neuen Bayernturms ein Außenaufzug wird, damit künftig insbesondere auch Gehbehinderten oder Rollstuhlfahrern ein Besuch auf dem 38 Meter hohen Turm mit seinen jetzt 182 Stufen möglich sein wird. Bürgermeisterin Angelika Götz ist überzeugt, davon wird nicht nur die Gemeinde Sulzdorf, sondern die ganze Region profitieren. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
6 Die Gemeinde Sulzdorf a. d. L. sucht zum baldmöglichsten Eintritt eine Reinigungskraft als Urlaubs- und Krankheitsvertretung für den Kindergarten und das Rathaus in Sulzdorf Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte schriftlich bis zum 16.04.2021 an die Erste Bürgermeisterin Frau Angelika Götz, Am Rathaus 2,97528 Sulzdorf a.d.L: oder per E-Mail an buergermeisterin@sulzdorf-adl.de Bei Rückfragen steht Ihnen die Erste Bürgermeisterin Angelika Götz unter der Telefonnummer 0171 / 44 03 109 und die Personalstelle der Verwaltungsgemeinschaft unter den Tel.-Nr. 09761 / 402-42 oder 43 gerne zur Verfügung. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
7 Abschied zweier verdienter Gemeindearbeiter Bürgermeisterin Angelika Götz verabschiedete Ende 2020 Gemeindearbeiter Alfred Berchtold. Er war seit 2012 in der Gemeinde Sulzdorf tätig. Die Bürgermeisterin dankte ebenso wie Bauhofleiter Otto Ortlauf dem langjährigen Mitarbeiter und überreichte ein Präsent. Fotos: Anita Kriegsmann Verabschiedet wurde 2020 ebenfalls Gemeindearbeiter Albrecht Kriegsmann (3. v. l.). Er war seit 2014 Mitarbeiter in der Gemeinde. Ihn verabschiedeten neben der Bürgermeisterin von links seine Kollegen Philipp Jörg, Maximilian Reder, Martin Holzheimer und Sebastian Schmidt sowie Monika Scheider. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
9 Pressemitteilung das Landratsamtes Rhön-Grabfeld Steuerungsgruppe des Landkreises stellt wichtige Weichen Auf dem Weg zum Fairtrade-Landkreis Schluss mit ausbeuterischer Kinderarbeit, Schluss mit Schwerstarbeit für einen Hungerlohn, her mit den Rechten für ArbeitnehmerInnen! Der Landkreis Rhön- Grabfeld setzt sich für eine fairere, nachhaltigere und sozialverträglichere Welt ein. Doch alleine kann die Landkreisverwaltung das große Ziel nicht stemmen. Gemeinsam mit Vertretern aus der Wirtschaft, der Politik, der Kirche, der Umweltbildung und verschiedenen engagierten Vereinen in der Region arbeitet das Projektmanagement daraufhin offiziell als Fairtrade-Landkreis zertifiziert zu werden. Nachdem im Spätherbst der Kreistag der Bewerbung für den Titel zugestimmt hat, fand jetzt hierfür das erste Treffen der Steuerungsgruppe statt. Natürlich in Zeiten von Corona digital, aber voller Elan! Neben einem ersten Kennenlernen und dem Austausch von Ideen und Möglichkeiten, wie sich die einzelnen Akteure im Landkreis aktiv für fair produzierte und gehandelte Produkte einsetzen können, ging es natürlich auch darum, was getan werden muss, um das Zertifikat zum Fairtrade-Landkreis zu erhalten. Projektmanagerin Manuela Michel stellte die Idee und die dafür notwendigen Maßnahmen den zehn Mitgliedern der Steuerungsgruppe vor. Gemessen an der Einwohnerzahl des Landkreises, müssen mindestens 16 Einzelhandelsgeschäfte und acht gastronomische Einrichtung mindestens zwei fair gehandelte Produkte zum Verkauf anbieten. Auch mindestens eine Schule, eine Gemeinde und ein Verein soll solch zertifizierte Produkte verwenden und Bildungsaktivitäten im Bereich Fairtrade anbieten. Wäre es möglich gewesen, dass die erste Sitzung der Steuerungsgruppe im Landratsamt abgehalten worden wäre, wären die Mitglieder in den Genuss von fair gehandelten Kaffee gekommen. Denn auch die Verwaltung achtet darauf, mit gutem Vorbild voran zu gehen. Die Bestandsaufnahme, wo im Landkreis aktuell bereits fair gehandelte Produkte verkauft und genutzt werden zeigt, dass von Bischofsheim an der Rhön über Bad Neustadt an der Saale bis nach Bad Königshofen schon einiges angeboten wird. Auch Veranstaltungen zu Warenkreisläufen und nachhaltiger Konsum werden bereits gerne besucht. Ziel ist es, die Angebote zu erweitern und gemeinsam daran zu arbeiten, die Welt ein bisschen besser zu machen. Hoch motiviert und sehr dankbar für diese Möglichkeit zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch, ist die Steuerungsgruppe nach gut zwei Stunden auseinandergegangen. Die Weichen für eine Erarbeitung der weiteren Strategien sind gestellt. Bereits Mitte März soll das nächste Treffen folgen. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
11 Neue email-Adressen Ab sofort ist die Gemeinde Sulzdorf unter folgender email-Anschrift zu erreichen: buergermeisterin@sulzdorf-adl.de Die Gemeindekanzlei Sulzdorf ist erreichbar unter: anita.kriegsmann@sulzdorf-adl.de Die Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen hat folgende email-Anschrift: info@vg-koen.de Info zur Aktion „Tüten Packen“ Die Gemeinde Sulzdorf ist die einzige im Allianz-Gebiet, in der die Aktion „Tüten packen“, die von der Grabfeld-Allianz ins Leben gerufen wurde, funktioniert. In der Corona-Krisenzeit wurde die Aktion erweitert. Mussten früher die Einkaufswünsche per Zettel oder Telefon am Mittwoch abgegeben werden, damit sie am Freitag geliefert wurden, ist jetzt Abgabe von Dienstag bis Freitag. Ehrenamtliche holen die gepackten Tüten bei Edeka in Bad Königshofen ab und liefern aus. Das Angebot wird gut angenommen, manchmal braucht man den Gemeindebus, um alle Einkäufe zu transportieren, berichtete die Bürgermeisterin. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
12 Neue Tafel an der Landesgrenze Bayern/Thüringen bei Zimmerau Auf Initiative des Heimatvereins Albingshausen und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wurde mit Unterstützung der Stadt Heldburg sowie der Gemeinde Sulzdorf a. d. L. kürzlich an der Landesgrenze zwischen Rieth und Zimmerau eine überdimensionale Tafel aufgestellt. Auf ihr ist der Verlauf des ehemaligen Eisernen Vorhangs durch Europa dargestellt, versehen mit folgendem Begleittext: „Hier waren Deutschland und Europa bis zum 16. Dezember 1989 um 08.00 Uhr geteilt.“ Eigentlich war geplant diese Tafel am 16.12. 2020 zu enthüllen, was jedoch die Corona-Pandemie verhinderte. Es soll nach Überwinden der weltweiten Seuche nachgeholt werden. Bilder aus unserer Heimat Zimmerau im Februar 2021 Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
13 Erhöhung des Wasserbezugspreises zum 1.1.2021 Der Wasserzweckverband Bad Königshofen Gruppe Süd muss seine Gebühren in der nächsten, zweijährigen Kalkulationsperiode erhöhen. Vorsitzende und Bürgermeisterin Angelika Götz begründete das in der letzten Sitzung mit bevorstehenden Investitionen, die unumgänglich sind und an denen sich der Wasserzweckverband beteiligen muss. Die Situation der Gruppe Süd bezieht ihr Wasser ausschließlich aus Bundorf und zahlt dort pro Kubikmeter rund 50 Cent. An den Investitionen des Wasserlieferanten muss sich der Abnehmer entsprechend seiner Abnahmemenge beteiligen und leistet dafür eine Investitionszuweisung an die Gemeinde Bundorf. Dazu kommen eigene Investitionen als Netzbetreiber für die Auswechslung der Wasserleitung Sternberg, für die Erschließung im Neubaugebiet Alsleben (abzüglich Herstellungsbeiträgen) und die Auswechslung der Wasserleitung in Serrfeld. Eine Erhöhung der Gebühren sei deshalb unumgänglich, so Götz. Für den kleinsten Nenndurchfluss heißt das ab Januar 2021 150 Euro Grundgebühr pro Jahr (vorher 130 Euro), der Kubikmeterpreis liegt bei 2,56 Euro (vorher 2,46 Euro). Die Preise in der neuen Kalkulationsperiode wurden einstimmig beschlossen und als Satzung erlassen. Der Verwaltungshaushalt schloss mit 394.761 Euro ab, der Vermögenshaushalt mit 288.168 Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt 106.308 Euro, der Schuldenstand liegt am Ende des Jahres 2019 bei 382.351 Euro, es bestehen Rücklagen in Höhe von 214.800 Euro. Wetterbilanz 2020 für Sulzdorf und das Grabfeld Zu wenig Regen, zu viel Sonne, zu wenig Schnee Auch wenn im vergangenen Jahr Wetterextreme wie Orkane oder Rekordtemperaturen ausblieben, hat sich doch erneut ein schon Besorgnis erregender Trend fortgesetzt: Aus den Daten von Wetterbeobachter Hilmar Mauer aus Merkershausen geht hervor, dass auch das Jahr 2020 wieder zu warm und zu trocken war. Kürzlich veröffentlichte er seine Bilanz über das Wettergeschehen im vergangenen Jahr. Demnach lag die Jahresdurchschnittstemperatur mit 9,8 Grad Celsius um 0,8 Grad über dem langjährigen Mittel von 9 Grad. „In den letzten 30 Jahren waren nur sieben Jahre kälter und 21 Jahre wärmer als das langjährige Mittel“, stellt Mauer fest. „In dieser Zeit stieg das langjährige Mittel von 8,7 auf 9,2 Grad.“ Auch die Jahresniederschlagsmenge lag einmal mehr deutlich unter dem Durchschnitt. Hilmar Mauer registrierte an seiner Klimastation 476,2 Millimeter, was 143,4 Millimeter weniger sind als das langjährige Mittel von 619,6 Millimeter. Beate Sya, die in Sulzdorf die Niederschlagsmenge im Auftrag des deutschen Wetterdienstes akribisch festhält, kam im Jahr 2020 in unserer Gemeinde auf 537 Liter Niederschlag pro qm (Vorjahr 528 Liter, 2018 423 l). Das Mittel der zurückliegenden 25 Jahre liegt in der Gemeinde Sulzdorf bei 675 Liter. Die Wetterstation im nahen Maria Bildhausen kam nur auf ganze 471 Liter. Der bundesweite Durchschnitt lag 2020 bei 710 Litern pro qm. Laut Mauer waren in den zurückliegenden 30 Jahren im Grabfeld 11 Jahre feuchter und 19 Jahre trockener als das langjährige Mittel. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
14 Dass unsere Bächlein solche Wassermengen bewältigen ist eine Seltenheit. Fotografiert am Büchelberg bei Sternberg Ende Januar 2021. Seit Jahren schon zählen Bad Königshofen und das Grabfeld zu den trockensten Gebieten im Freistaat, was sich auch 2020 wieder nachdrücklich bestätigte. Nur in Schwarzach am Main war es im vergangenen Jahr in Bayern noch trockener als hier. Immerhin blieb das Grabfeld im vergangenen Jahr von extremen Temperaturen sowohl im Minus- als auch im Plusbereich verschont, selbst wenn es einen Rekord zu verzeichnen gab: Am Morgen des 30. November registrierte Hilmar Mauer mit minus 9,4 Grad in zwei Metern Höhe die niedrigste Temperatur in ganz Deutschland. Die niedrigste Temperatur an der Merkershäuser Klimastation überhaupt im letzten Jahr wurde am 1. April 2020 mit minus 11 Grad gemessen. Mit einer Durchschnittstemperatur von minus 5,6 Grad war der 2. Januar der kälteste Tag. Schnee war übrigens Mangelware im Jahr 2020: Eine dünne Schneedecke lag lediglich am 12. und 28. Februar und in den Tagen vom 1. bis 4. Dezember. Im Winter 2020/21 hatten wir, zumindest in Sternberg und Zimmerau, bereits seit dem 2. Weihnachtsfeiertag (mit einem Tag Ausnahme) bis Mitte Februar eine geschlossene Schneedecke, was schon lange nicht mehr der Fall war. Am wärmsten war es nach den Aufzeichnungen Mauers am 9. August mit 35,8 Grad. Mit einer Durchschnittstemperatur von 25,2 Grad war der 10. August der wärmste Tag des Jahres 2020. Erfreulich ruhig blieb es im vergangenen Jahr an der Sturm- und Orkanfront. Es gab nur wenige leichte Gewitter. Deutschlandweit war das vergangene Jahr sehr sonnenreich. Mit 1901 Sonnenstunden übertraf der Sonnenschein sein Soll von 1544 Stunden um gut 20 %. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
15 Die Gemeinde beteiligt sich an Denkmal zur Erinnerung an die im Dritten Reich ermordeten jüdischen Mitbürger In Würzburg wurde das zentrale Mahnmal an die Deportation der unterfränkischen Juden in den Jahren 1941 bis 1944 der Öffentlichkeit übergeben. „DenkOrt Deportationen 1941-1944 – Wir erinnern an die jüdischen NS-Opfer Unterfrankens“, diesen Namen trägt die neue Erinnerungsstätte am Hauptbahnhof. Von hier und vom Verladebahnhof Aumühle waren neun Transporte in die Todeslager der Nazis ausgegangen. Der Großteil der 109 Städte und Gemeinden aus dem Regierungsbezirk Unterfranken, die 1932/33 eine jüdische Kultusgemeinde hatten, trugen bisher zu diesem Mahnmal bei, beteiligten sich mit einem nachgebildeten Gepäckstück. Zahlreiche Städte und Gemeinde, insbesondere von Orten, in denen einst jüdische Bürgerinnen und Bürger lebten, unterstützen das Projekt mit einem finanziellen Zuschuss, so z.B. auch unsere Gemeinde Sulzdorf. Das Denkmal wurde initiiert von der Würzburger Stadträtin Benita Stolz, OB Schuchardt, dem Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinden in Deutschland, Dr. Josef Schuster u. a. Zu Vorbereitungsgruppe gehörten u. a. Bezirksheimatpfleger Prof. Dr. Klaus Reder und der für den Landkreis zuständige Kreisheimatpfleger. Angesichts der aktuellen Zunahme von rassistischem und fremdenfeindlichem Gedankengut, von verbaler Aufrüstung und neuen nationalistischen Tönen ist die Erinnerung an die Geschichte der deportierten Menschen und an die gesellschaftliche Entwicklung, die ihre Verfolgung und Ermordung ermöglicht hat, genauso wichtig wie das Denkmal. Immer wieder muss in Erinnerung gebracht werden, dass zu Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 etwa 8.500 jüdische Bürgerinnen und Bürger in etwa 140 Kommunen im heutigen Unterfranken lebten. Im 19. Jh. war deren Zahl noch deutlich größer. So hatte die Gemeinde Sulzdorf bis 1919 eine mehr oder weniger starke jüdische Gemeinde. Bereits seit mehr als 800 Jahren zählten Juden zu den Bewohnern der Region. Der nationalsozialistische Staat und seine Schergen sorgten ab 1933 mit brutaler Gewalt dafür, die jüdischen Bewohner/innen zu entrechten, zu berauben, zu vertreiben und zu vernichten. Ihre Kultusgemeinden wurden zerschlagen, die Gebäude zerstört oder verwüstet. Viele Jüdinnen und Juden verließen aufgrund des Verfolgungsdrucks zunächst ihre Wohnorte und dann die Region. Ein Teil von ihnen konnte – meist Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
16 mittellos – in andere Länder fliehen, andere zogen in größere Städte innerhalb Deutschlands. Gut 2.000 wohnten 1941 noch in Unterfranken, als die Massendeportationen einsetzten. In insgesamt neun Transporten zwischen 1941 und 1944 deportierte der NS-Staat jüdische Bürgerinnen und Bürger Unterfrankens – 2.069 Männer, Frauen und Kinder. Ziele waren die Durchgangs- und Vernichtungslager im besetzten Osteuropa. Sie wurden bis auf Wenige ermordet. Deportiert und ermordet wurden von den Nazis folgende 14 in der Gemeinde Sulzdorf geborene jüdische Mitbürger: Moritz Blechner, * 1881 Sulzdorf, wohnh. in Königshofen i. Gr. Helena Frank, * 1888 Sulzdorf, wohnh. Westheim bei Hassfurt Karl Hecht, * 1872 Sulzdorf, wohnh. Würzburg Fanny Hess, * 1873 Sulzdorf, wohnh. Geroda Mathilde Karlindacher, * 1885 Sulzdorf, wohnh. Fürth Betti Oppenheimer, * 1877 Sulzdorf, wohnh. Lichtenfels Ingeborg Rindsberg, * 1930 Sulzdorf, wohnh. Berlin Klara Rindsberg, * 1904 Sulzdorf, wohnh. Berlin Rosa Sachs, * 1883 Sulzdorf, wohnh. Fronhausen Rosa Sündermann, * 1880 Sulzdorf, wohnh, Westheim bei Haßfurt Louis Tannenwald, * 1883 Sulzdorf, wohnh. Fürth Hermann Vorräuter, * 1877 Sulzdorf, wohnh. Arnstadt Julius Zeilberger, * 1883 Sulzdorf, wohnh. Königshofen im Grabfeld Sie gehörten zu den letzten jüdischen Familien in Königshofen: Das Ehepaar Julius (geboren in Sulzdorf) und Johanna Zeilberger, die Mutter Jette Zeilberger sowie Fritz Zeilberger. Julius und Johanna Zeilberger mussten 1941 von Königshofen nach Kleineibstadt ziehen und verloren alles, was sie sich aufgebaut hatten. Von dort aus wurden sie am 25.4.1942 nach Krasnystaw/Polen deportiert. Unter erbärmlichen Lebensumständen und ohne Nahrungsmittel mussten sie warten, bis sie in den Gaskammern von Belzec oder Sobibor ermordet wurden. Der ältere Sohn Fritz, geboren 1919, emigrierte 1938 in die USA. Dort heiratete er Ilse Blumenthal, mit der er zwei Kinder, nämlich Jane und Jeffrey, hatte. Der jüngere Sohn Walter, geb. 1921, studierte in einer Jeshiwa, einer religiösen Schule, in Mir/Polen. Alle Schüler flohen 1939 über Litauen nach Shanghai. Nach Kriegsende wurde er 1947 in den USA anässig. So besteht die Familie Zeilberger auch heute noch, aber sie mussten Zeit ihres Lebens damit fertig werden, dass ihre Voreltern Julius und Johanna Zeilberger und viele weitere Verwandte umgebracht wurden. (RA) Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Neues aus der Grabfeld-Allianz Die erste Lenkungsgruppensitzung des neuen Jahres fand am 17. Februar statt. Folgende Themen wurden u.a. besprochen: Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Rhön-Grabfeld Das neue Medizinische Versorgungszentrum in Bad Königshofen hat am 11. Januar 2021 seinen Betrieb aufgenommen. 650 Quadratmeter im Erdgeschoss des Gebäudes mit acht Sprechzimmern, mehreren Spezialräumen und einem Aufwachraum nach kleineren Eingriffen stehen den Fachärzten für Chirurgie, Sport- und Unfallmedizin, Orthopädie und Innere Medizin zur Verfügung. Bei der Auswahl der Fachrichtungen wurde berücksichtigt, welche Ärzte bereits im Grabfeld niedergelassen sind, um keine Konkurrenz aufzubauen. Es wurde eine moderne Einrichtung geschaffen, die ganz im Sinne einer papierlosen, digitalen Praxis eingerichtet wurde. Sobald es die Corona-Bestimmungen zulassen, wird das MVZ einen Tag der offenen Tür veranstalten, demnächst werden Informationsflyer über den Markt-Anzeiger in alle Haushalte verteilt. LEADER-Projekt „Grabfeld-Treffpunkte“ Sowohl der Grabfeld-Treffpunkt im Erdgeschoss des umgestalteten Archäologischen Museums in der Schranne in Bad Königshofen als auch die Treffpunkte in allen elf Mitgliedskommunen sind kurz vor der Fertigstellung. In den Gemeinden werden Informationsstelen aufgestellt, die auf die verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten unserer Region hinweisen. Zentral in der Schranne in Bad Königshofen gibt es eine Anlaufstelle mit vielfältigen Informationen zu unserem Grabfeld. Überarbeitung der Radrouten durch das Grabfeld Es werden neue Themenrouten ausgewiesen, die sowohl Einheimische als auch Besucher durch alle Ortschaften des Grabfeldes führen sollen. Zudem werden die Radfahrkarten überarbeitet und neue Infotafeln in den Gemeinden aufgestellt. An einigen Orten sollen zudem Servicestationen mit Luftpumpe und diversen Werkzeugen aufgestellt werden, um kleinere Reparaturen an den Fahrrädern schnell durchführen zu können. Fachliche Unterstützung bei dem Projekt leistet der Tourismusverband Haßberge e.V. Finanziert werden soll es über ein LEADER-Kooperationsprojekt. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
„Gefahren für das Wasser“: Gefahr erkannt – Gefahr gebannt? Das Grundwasser, aus dem wir unser Trinkwasser gewinnen, fließt überall unter unseren Füßen. Somit können auch überall Schadstoffe über den Boden in das Grundwasser gelangen. Hier im Grabfeldgau ist das Grundwasser besonders gefährdet. Die dünne Bodenschicht filtert versickerndes Regenwasser nur schlecht. Und da es nur wenig regnet, werden die unerwünschten Stoffe kaum verdünnt. Durch den klüftigen Untergrund verbreiten sie sich jedoch schnell. Immerhin können wir durch unsere eigene Lebensweise einen Beitrag zum Schutz des Grundwassers leisten. So können wir verhindern, dass problematische Stoffe in die Umwelt gelangen. Der Regen kämmt diese nämlich aus der Luft oder wäscht sie von Boden und Asphalt und trägt sie teilweise bis ins Grundwasser. Eine große Gefahrenquelle ist der unsachgemäße Umgang mit Benzin, Heizöl, Lacken, Farben und aggressiven Reinigungsmitteln. So kann zum Beispiel ein Tropfen Öl bis zu 1.000 Liter Wasser ungenießbar machen. Aber auch Abwasser aus Kanälen und Hausanschlüssen können in das Grundwasser sickern. Diese sollten daher regelmäßig auf undichte Stellen kontrolliert werden. Im eigenen Garten kann auf grundwasserschädigende Dünge- und Pflanzenschutzmittel häufig verzichtet werden. Die Düngung mit Kompost und die Schädlingsbekämpfung mit einer Jauche aus Brennnesseln oder Beinwell sind hier gute umweltschonende Alternativen. Oft lässt sich das Gefahrenpotential mit einfachen Maßnahmen erheblich reduzieren. Das setzt voraus, dass wir wissen, welche Folgen unser Handeln nach sich zieht. Und gleichzeitig sollte uns vor allem eines bewusst sein: Auch ich als Einzelner kann etwas zum Guten verändern. Los geht´s! Dr. med. Siegfried Wolf Heimlicher Frühling In keinem Jahre unbedingt Der Frühling wirklich früh gelingt, er kommt vielmehr auch ungetummelt als Spätling in das Jahr gebummelt. Früh ist mit Sicherheit zu planen Im Grunde nur das Frühlingsahnen, weil man, wenn dürre Blätter faulen und Mädchenhüften stärker wippen vor’m Frühling kann auf Frühling tippen, als wäre er schon irgendwo, nur noch verschmitzt inkognito. Aus: Siegfried Wolf: Allerletztes Aufgesetztes, Sulzdorf a. d. L. 1996 Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Dringende Bitte an die Bewohner der Reutseesiedlung Wie soll hier ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr vorbeikommen? Es ist ungeheuer wichtig, dass an allen Orten und zu allen Zeiten Rettungsfahrzeuge (Feuerwehr, BRK, Notarzt, Polizei) jedes Anwesen in kürzester Zeit erreichen. Wiederholt gibt es Beschwerden sowohl der Anwohner als auch von Mitarbeitern der Rettungsdienste, dass in der Reuthseesiedlung in Sulzdorf mitunter kein Durchkommen ist. Sei es, dass geparkte Fahrzeuge die Durchfahrt versperren bzw. Hecken soweit in den öffentlichen Grund hineinwuchern, dass ein Durchkommen unmöglich ist, Pkws verkehrswidrig auf Wendehämmern geparkt werden usw. Es muss im Interesse jeden Anwohners sein, dass im Notfall schnell und umfangreich Hilfe geleistet werden kann. Man stelle sich einmal vor, dass ein Brand nicht rechtzeitig bekämpft werden kann, weil die Feuerwehr nicht zum Einsatzort gelangt oder ein Abtransport mit einem Rettungsfahrzeug nur schwer möglich ist. Das kann Leben kosten!!! Es ist schlimm für die Betroffenen, was die Nachlässigkeit einiger Weniger für schlimme Folgen haben kann. Ein strafrechtliches Verfahren wegen unterlassener Hilfeleistung und natürlich Schadensersatzforderungen für den Verursacher wären die Folge. Hundekotbeutel haben nichts in Friedhöfen verloren Aus gegebenem Anlass muss erneut darauf hingewiesen werden, dass die Tonnen bzw. Eimer, die auf den Friedhöfen für Plastikabfälle bereitgestellt sind, ausschließlich für leere Kerzenbehältnisse vorgesehen sind. Es ist einfach unvorstellbar und schlicht eine ausgemachte Pietätlosigkeit, dass dort Plastiktüten mit Hundekot entsorgt werden, wie wiederholt geschehen. Und was leere Zigarettenschachteln und sonstiger Abfall darin verloren haben, entschließt sich einem ebenfalls nicht. Und natürlich gehören in die Abfallgruben an den Friedhöfen ausschließlich verrottbare Abfälle - nichts anderes. Hierauf wurde schon wiederholt mit leider geringem Erfolg hingewiesen. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Müllabfuhrtermine im 2. Quartal 2021 Problemmüllsammlung im zweiten Quartal 2020 ist in Sulzdorf am Mittwoch, 12. April in der Zeit von 14.30 – 15.00 Uhr am Feuerwehrhaus, in Serrfeld am Mittwoch, 12. April in der Zeit von 13.55 Uhr – 14.25 Uhr an der Bushaltestelle und in Obereßfeld am Montag, 19. April in der Zeit von 14.50 – 15.20 Uhr am Gasthaus Zirkelbach. Restmüll, Biotonne und Gelber Sack werden in der Gemeinde gesammelt: Am 12. und 26. April, am 10. und 25. Mai sowie am 7. und 21. Juni. Die Papiersammlung ist in der Gemeinde am 12. April, 10. Mai und 7. Juni. Sperrmüll wird bis zu 2 x im Jahr (max. 6 cbm pro Jahr) bei jedem Haushalt abgeholt. Die Abholung muss Mo.-Fr. von 8 - 12.30 Uhr beim LRA unter der Rufnr. 09771/6884820 oder unter abfallwirtschaft@rhoen-grabfeld.de angemeldet werden. Die Bürger haben die Möglichkeit, gut erhaltene Gebrauchtmöbel und Hausrat kostenlos abholen zu lassen. Es werden abgeholt: Bücher, Deco-Artikel, Fahrräder, Gebrauchtmöbel, Hausrat aller Art, Spielwaren, Sportartikel usw. Die Anmeldung erfolgt Mo.-Fr. von 8 -12.30 Uhr unter der Nr. 09771/6884820. Das Gebrauchtwarenkaufhaus in Unsleben, Friedhofsweg 14 (Tel. 09773/897260), ist geöffnet: Do. 13-17 Uhr, Fr. 13-17 Uhr und am Samstag von 9-12 Uhr. Für die kostenlose Abholung eines Kühlschranks oder einer Gefriertruhe wird gebeten unter der Rufnr. 09761/6729 einen Abholtermin zu vereinbaren. Das Wertstoffzentrum in Bad Neustadt – Brendlorenzen, Am Aspen 1, ist geöffnet von Dienstag bis Freitag von 13 Uhr bis 17 Uhr. Die Umladestation Herbstadt (Tel. 09761/6729) ist Mo.-Fr. von 08.45 Uhr - 16.45 Uhr geöffnet. Weitere Informationen bezüglich Müllabfuhr entnehmen Sie bitte dem im Dezember 2020 an alle Haushalte verteilten Wertstoff- und Abfall-Kalender 2021. In der Gemeinde Sulzdorf sind zusätzliche Gelbe Säcke im Rathaus Sulzdorf erhältlich. In Bad Königshofen gibt es sie in der Drogerie Haag am Marktplatz, beim Sonderpreis-Baumarkt an der Umgehung, bei Haushaltwaren Bassing, Hindenburgstr.11/13 und bei Landfuxx Guck. Restmüllsäcke gibt es in Bad Königshofen bei Landfuxx Guck, Am Hohen Markstein. Grünabfallplätze befinden sich in allen Gemeindeteilen. Auf ihnen darf ausschließlich Grünabfall abgelagert werden. Eine Ablagerung sonstiger Materialien ist nicht gestattet. Der Landkreis bietet einen zusätzlichen Service an. Sie können online ihre Entsorgungstermine individuell zusammenstellen. Näheres hierzu erfahren Sie auf der homepage www.abfallinfo-rhoen-grabfeld.de Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Hochstapler und Betrüger versuchte Gemeinde vor 50 Jahren aufs Kreuz zu legen Diese Ruine an der Straße Sternberg-Zimmerau erinnert an den Versuch eines Hochstaplers vor 50 Jahren, die Gemeinde und viele Rentner herein zu legen. Am 2.2.2021 erinnerte ein Rückblick in der Main-Post: „Sternberg - in trockenen Tüchern. Vor 50 Jahren: Über den geplanten Bau eines Altenwohnheimes in Sternberg schrieb die Lokalzeitung Anfang Februar 1971: „Nichts steht dem Bau eines Altenwohnheimes in der Zonengrenzgemeinde Sternberg mehr im Wege. Im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung unterzeichneten Bürgermeister Hans Albert und der Initiator Erich Klinger (München) den Vorvertrag und besiegelten damit die Übergabe des rund 60.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Zu den Teilnehmern der Sitzung gehörte auch Landrat Dr. Karl Grünewald. Sinn und Zweck der Errichtung des Altenwohnheimes sei es, meinte der Landrat, alten Menschen eine echte Heimstatt zu schaffen. Seinen Dank stattete Bürgermeister Albert all denen ab, die dazu beitrugen, den Vertragsabschluss zu ermöglichen.“ Was hatte es mit dieser Meldung auf sich? Noch heute erinnert ein Betonklotz am Zugang zum Altholz an der Straße Sternberg/Zimmerau gegenüber dem Johannishof an diese mit viel Lug und Trug gespickte Geschichte. Im Herbst 1970 tauchte ein großspurig auftretender Geschäftsmann mit großem BMW in dem weltabgeschiedenen kleinen Sternberg auf. Er wurde auf das Dorf durch eine Fernsehreportage zum Thema „Fremdenverkehr“ aufmerksam, in welcher der Sternberger Bürgermeister interviewt wurde. Er wird wohl durch den wenige Jahr zuvor erstellen Bayernturm auf die Gegend aufmerksam geworden sein. Der sich weltmännisch gebende Herr zeigte sich begeistert von der Gegend und erklärte, dass die Zukunft der Region nicht nur in der geplanten Anlage eines großen Landschaftssees zwischen Königshofen und dem östlichen Grabfeld liege, der damals ebenfalls in aller Munde war, sondern auch im Bau eines weitläufigen Altenheims unterhalb des Bayernturms. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Der vermeintliche Investor nistete sich mit seiner mondän auftretenden Gattin im Haus des Bürgermeisters ein. Die beiden Hochstapler ließen es sich hier einige Tage gut gehen und genossen das Landleben in vollen Zügen. Am 5.11.1970 schrieb EK unter dem Anschriftenzusatz „Sonne im Alter - Unternehmen für Bau und Betrieb von Altenheimen“ an das Sternberger Ortsoberhaupt unter dem Betreff „Alten-Wohnheim“: „…Je mehr ich über das Ganze nachdenke, umso besser gefällt mir alles. …Eine ideale Gegend für das Alten-Projekt. Ich habe bereits Kontakt mit Stellen der Bayer. Staatsregierung aufgenommen.“, log er, wie sich später herausstellte. Damit verknüpfte er gleich die Bitte, tausend Prospekte für Interessenten und Dia-Serien über die Gegend vorzufinanzieren. So nebenbei ließ er anklingen, dass ein kleiner Flugplatz in der Nähe nicht verkehrt wäre, denn sein Architekt wäre begeisterter Sportflieger. In einem in der Folgezeit gedruckten Werbeschreiben erläuterte K. seine hochfliegenden Träume wie folgt: „Alten-Wohnanlage Sternberg e. V., 9729 Sternberg i. Gr. Wohin im Alter ….? Alten-Wohn-Anlage „Sternberg“, Wohn- und Pflegeheim Lage: Zwischen Haßbergen und Rhön an der Fränkischen Saale, mildes fönfreies Klima. Bauweise: Nur Bungalow-Stil, d. h. keine Treppen, von jedem Zimmer direkt in den Park, Wohnung: Wohnheim 116 Einzelzimmer-Wohnungen 25 qm. Pflegeheim: 40 Einbett-, 30 Zweibettzimmer. Gemeinschaftsräume: Speisesaal, Bierstüberl, Weinstüberl, Schwimmhalle etc. Außenanlage 360.000 qm Park mit schattigen Spazierwegen. Preise: 1-Zimmer-Wohnung 360 DM, Einkaufs-Darlehen 5.000 DM. Abwicklung über renommierte Münchener Treuhand-Gesellschaft und Großbank.“ Gleichzeitig suggerierte er wahrheitswidrig: „Namhafte Persönlichkeiten fördern das Heim.“ Der windige Geschäftsmann flunkerte, dass täglich mehrere Anmeldungen für das Projekt eingingen, zumal er in fünf großen Zeitungen in Deutschland inseriert habe. Am 31.1.1971 wurde dann mit K. folgender Vertrag beschlossen: „Die Gemeinde Sternberg übergibt an die obige Stiftung ein noch zu vermessendes Grundstück von der Waldabteilung „Altholz“ in einer Größe von ca. 60.000 qm zum Zweck der Bebauung der Alten-Wohnanlage Sternberg. Der Kaufpreis beträgt pro qm 50 Pfennig. Die Gemeinde verpflichtet sich, das Kanalnetz bis an das Grundstück zu verlängern. Sollte nach Ablauf von zwei Jahren die Bebauung nicht begonnen haben, so fällt das Grundstück an die Gemeinde zurück.“ Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Geplantes Altenheim im Altholz an der Kreisstraße Sternberg-Zimmerau . Interessenten, die bereits Anteile gezeichnet hatten, erhielten im Januar 1971 ein Schreiben des K. mit einer 18-seitigen Broschüre. Darin wurde für die Mithilfe und Förderung des Projekts Altenwohnanlage Sternberg Staatsminister Dr. Pirkl, Staatssekretär Reinhold Vöth, MdB Alex Hösl, MdL Hermann Dürrbeck, Landrat Dr. Karl Grünewald und Bürgermeister Hans Albert gedankt. Damit wollte K. ohne Rücksprache mit den genannten Personen suggerieren, dass diese das geplante Projekt nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützen. Mit Schreiben vom 4.2.1971 wurde im Auftrag des Betrügers allen Beteiligten mitgeteilt, dass die Wohnanlage bereits im Herbst des genannten Jahres bezogen werden könne. Und fügte an: „… Wir beginnen mit den Einzel-Bungalows, was eine Einnahme von ca. 2 Mio. DM bedeutet.“ Beigelegt war dem Schreiben eine Broschüre des Vereins Altenwohnanlage Sternberg anlässlich der offiziellen Gründungsfeier am 31.1.1971 in Sternberg. Der Eröffnungstermin Herbst 1971 wurde erneut mit einem Rundschreiben vom 4.2.1971 für bindend erklärt. Doch mehr und mehr kristallisierte sich heraus, dass der „erfolgreiche Geschäftsmann“ ein windiger Betrüger und Hochstapler war. Zu einer Mitgliederversammlung des mittlerweile gegründeten „Vereins Alten-Wohnanlage Sternberg e.V.“ im Juni 1971, bei der K. seine Karten auf den Tisch legen sollte, erschien er, trotz ultimativer Aufforderung nicht. Es wurde festgestellt, dass es bei der Kontoführung des K. unverständliche Lücken gab. Außerdem ging der geplante Bau nicht so recht vonstatten. Das Einzige, was entstand, war am Altholz das heute noch stehende Kellergeschoss für K‘s geplantes Wohnhaus. Das Baumaterial (Kosten 5.500DM) ließ er von Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
einer Regensburger Firma herankarren. Sie wartet vmtl. noch heute wie so viele Anteilzeichner auf ihr Geld. Am 18. Juni 1971 wurde K. dann bei einer Mitgliederversammlung des Vereins als Geschäftsführer fristlos entlassen. Immer wieder hatte er den Baubeginn vorgetäuscht und sich ständig in Widersprüche verwickelt. Seine finanzielle Leistungsfähigkeit hatte er lediglich vorgetäuscht und fälschlicherweise behauptet, dass er eine gut gehende Gastronomie betreibe. Es wurde bekannt, dass er mehrfach Zwangsversteigerungen über sich ergehen lassen musste und er sowie seine Ehefrau wiederholt Offenbarungseide leisten mussten, zuletzt im Jahr 1970. Angefangen wurde der Bau des Altenheims natürlich mit dem Bungalow des Geschäftsführers!!! Trotz seines Rausschmisses hinderte es den Betrüger nicht, weiter auf Kosten des Vereins zu leben. So tankte der in Gröbenzell wohnende Hochstapler noch in der Münchner Gegend z.B. wiederholt auf Kosten des Sternberger Vereins. Wie ging es nun mit dem projektierten Altenheim weiter? Landrat Karl Grünewald und Bürgermeister Hans Albert versuchten noch zu retten, was (nicht) mehr zu retten war. Aus den hochfliegenden Plänen, angestoßen von dem Hochstapler und Betrüger K., wurde trotz vielfältiger Bemühungen nichts und die Gemeinde erhielt das Grundstück am Altholz zurück. Es ist anzunehmen, dass E. K. wegen Betrugs verurteilt wurde, was aus den vorliegenden Unterlagen jedoch nicht ersichtlich ist. (RA) Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Start des Online-Meldeverfahrens für Online-Straftaten Schutzkonzept der bay. Justiz für kommunale Mandatsträger Hass und Hetze gegen kommunale Amts- und Mandatsträger haben ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Immer wieder schlagen ihnen Beleidigungen und Bedrohungen entgegen, in Einzelfällen wird aus Worten Gewalt. Das hat Folgen für die Betroffenen selbst, aber auch für das politische Leben in unserem Land. Angriffe auf Kommunalpolitikerinnen und -politiker sind auch Angriffe auf unsere Demokratie. Die bayerische Justiz will solche Straftaten konsequent verfolgen und dadurch auch potenzielle Täter abschrecken. Auf diese Weise will sie einen effektiven Beitrag zum Schutz kommunaler Amts- und Mandatsträger leisten. Die bayerische Justiz hat daher gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden ein Schutzkonzept für kommunale Amts- und Mandatsträger entwickelt. Es besteht aus verschiedenen Bausteinen, die mit dem Maßnahmenpaket der bayerischen Polizei vernetzt sind, und gilt gleichermaßen für haupt- wie für ehrenamtlich tätige Betroffene. • Am 11. September 2020 haben das Justizministerium und die kommunalen Spitzenverbände gemeinsam den Startschuss für ein Online-Meldeverfahren für Online-Straftaten gegeben. Mit diesem Verfahren können über das Internet oder per E-Mail begangene Straftaten wie Bedrohungen, Beleidigungen oder Volksverhetzungen unkompliziert angezeigt oder der Sachverhalt mit der Bitte um strafrechtliche Prüfung dem Hate-Speech-Beauftragten mitgeteilt werden. • Die bayerische Justiz ist für die Mandatsträger auch direkt vor Ort ansprechbar. Wenn diese von einer Straftat im Zusammenhang mit ihrem kommunalpolitischen Amt betroffen sind, können sie sich unmittelbar an spezielle Ansprechpartner wenden. Diese wurden bei jeder der 22 bayerischen Staatsanwaltschaften, bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern (Generalstaatsanwaltschaft Bamberg) sowie der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (Generalstaatsanwaltschaft München) benannt. • Die bayerische Justiz hat den Staatsanwaltschaften Hinweise für eine konsequente Strafverfolgung erteilt. Eine nachdrückliche Verfolgung von Straftaten zum Nachteil von Kommunalpolitikern liegt grundsätzlich im öffentlchen Interesse, d.h. die Staatsanwaltschaft übernimmt die Verfolgung. Einstellungen wegen Geringfügigkeit sind auf Ausnahmefälle beschränkt. • Bayern setzt sich auf Bundesebene rechtspolitisch dafür ein, dass die gesetzlichen Ermittlungsmöglichkeiten für die Strafverfolgungsbehörden verbessert werden. Denn zu oft müssen Verfahren eingestellt werden, weil der Täter nicht ermittelt werden kann. Das muss sich dringend ändern. Die bayerische Justiz ist gut aufgestellt, um Straftaten gegen kommunale Amts- und Mandatsträger nachdrücklich zu verfolgen. Die bayerische Justiz sendet das klare Signal: „Wir stehen unseren Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern zur Seite!“, schrieb der bayer. Justizminister in einem Schreiben an alle kommunalen Mandats- und Amtsträger. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Neue Homepage zum 10. Jubiläum des Pflegestützpunkts Abteilungsleiterin Lena Wallrapp, Pflegestützpunkt-Leiterin Sabine Wenzel- Geier und Landrat Thomas Habermann präsentieren gemeinsam die neue Homepage www.pflegestuetzpunkt-rhoen-grabfeld.de. Foto: Julia Weber (LRA) Oft gehört, fast immer gefürchtet und ab und an bereits erlebt. Die Rede ist von der Situation, dass ein geliebter Mensch plötzlich zum Pflegefall wird. Oft sind die Angehörigen erst einmal ratlos, was jetzt zu tun ist. Der Landkreis Rhön- Grabfeld hat bereits vor einem Jahrzehnt in diesem Bereich Pionierarbeit geleistet und den Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld eingerichtet. Hier haben Pflegebedürftige und deren Angehörige eine Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Pflege. ➢ Welche Leistungen stehen wem zu? ➢ Welche Hilfsmittel erleichtern die Pflege und wie erhält man diese? ➢ Welche Pflege- und Betreuungsangebote gibt es in unserer Region? ➢ Was haben pflegende Angehörige für Möglichkeiten? Der Pflegestützpunkt arbeitet trägerübergreifend und bündelt die Informationen und Hilfen für alle Bürger*innen, die die Herausforderung Pflegefall meistern müssen oder sich rechtzeitig informieren wollen. Täglich und kostenfrei beraten ausgebildete und erfahrene Pflegeberater*innen der Pflegekassen und Mitarbeiter*innen des Landratsamtes Rhön-Grabfeld im Landratsamt (Spörleinstraße 11) in Bad Neustadt. Immer häufiger suchen Fragesteller auch online nach Informationen. Der Stützpunkt war bislang auf der Internetpräsenz der Landkreisverwaltung zu finden. Doch jetzt haben sie eine eigene Website. Unter: www.pflegestuetzpunkt-rhoen-grabfeld.de bildet der Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld übersichtlich und barrierefrei das ganze Spektrum seiner Arbeit ab. Nutzer können die Seite ganz nach ihren Bedürfnissen einrichten. Eine größere Schrift, mehr Kontrast oder sich den Text vorlesen lassen ist kein Problem. Eine Besonderheit auf der neuen Internetseite bietet der Pflegeatlas, in dem alle Anbieter rund um das Thema Pflege im Landkreis Rhön-Grabfeld grafisch mit Filterfunktion dargestellt werden. Ob ambulante Pflegedienste oder vollstationäre Einrichtungen – mit einem Klick ist alles übersichtlich zu sehen. Gleichzeitig bietet die Seite natürlich hilfreiche Links, aktuelle Informationen und Veranstaltungen sowie die Möglichkeit direkt Kontakt mit dem Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld aufzunehmen. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Gleichzeitig vernetzt der Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld alle, die in diesem Bereich aktiv sind, wie Anbieter von Pflegedienstleistungen, Sozialdienste, Behörden, Ärzte / Ärztinnen, Therapeuten / Therapeutinnen und Selbsthilfegruppen. Auch hierzu reicht ein Klick auf www.pflegestuetzpunkt- rhoen-grabfeld.de. Die Seite wird natürlich ständig aktuell gehalten und weiterentwickelt. Die Verwaltungsgemeinschaft investiert in neue Technik Der Haushaltsplan 2021 war der wichtigste Punkt in einer Sitzung der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft. Vorsitzende Angelika Götz begrüßte dazu Geschäftsleiter Michael Heß und Kämmerer Philipp Scholz von der VG Bad Königshofen. Der Verwaltungshaushalt umfasst 1.855.300 Euro, der Vermögenshaushalt 150.000 Euro. Zu den hauptsächlichen Einnahmen im Verwaltungshaushalt zählt die pauschale Finanzzuweisung (130.000 Euro) und die Gemeinde-Umlage (1.581.590 Euro) sowie die weiteren Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb (143.690 Euro). Die Umlage betrifft den nicht gedeckten Bedarf und wird pro Kopf (225,88 Euro pro Einwohner) berechnet. Das bedeutet für Aubstadt (706 Einwohner) einen Beitrag von 159 469 Euro, Großbardorf (891 Einwohner) muss 201 256 Euro zahlen, Herbstadt (580 Einwohner) 131 009 Euro, Höchheim (1086 Einwohner) 245 302 Euro, Sulzdorf a.d.L. (1104 Einwohner) 249 368 Euro, Sulzfeld i.Gr. (1691 Einwohner) 381 958 Euro und Trappstadt (944 Einwohner) 213 228 Euro. Bei den Ausgaben aus dem Verwaltungshaushalt sind naturgemäß die Personalkosten am höchsten (1.405.600 Euro), gefolgt vom sächlichen Betriebsaufwand (448.700 Euro). Darin enthalten sind die geschätzten Kosten für die neue interkommunale Betreuung der EDV-Anlage (130.000 Euro). Für 2021 ist keine Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt oder umgekehrt vorgesehen. Die Einnahmen des Vermögenshaushalts stammen gänzlich aus Entnahmen aus den Rücklagen in Höhe von 150.000 Euro. Davon wird hauptsächlich investiert in einen neuen Server und eine neue Telefonanlage (80.000 Euro), außerdem werden die Restkosten für den Umbau des VG-Gebäudes bezahlt, insbesondere das noch ausstehende Brandschutz- und Fluchtwegekonzept (45.000 Euro). Wie Scholz berichtete, ist der Server überlastet, er hat jeweils eine Lebensdauer von ungefähr fünf Jahren. Der Erwerb einer Software für elektronisches Anordnungswesen wurde beschlossen. Diese soll die Rechnungsbearbeitung der Bürgermeister erleichtern. Aus der nichtöffentlichen Sitzung vom 28. Oktober 2020 gab die Vorsitzende bekannt, dass beschlossen wurde, nach Klärung der Zuschüsse den Auftrag zu vergeben, das VG-Gebäude an eine gigabitfähige Glasfaser anzuschließen. Abschließend teilte VG-Vorsitzende Angelika Götz mit, dass in den zurückliegenden zehn Jahren ein Bevölkerungsverlust von 450 Personen in den Mitgliedgemeinden festzustellen ist. Die Einwohnerzahl verringerte sich von 7452 auf 7002. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Blumenhaus Matthias Heurung Poststr. 8, 97494 Bundorf-Stöckach, Tel.: 09523-452, Fax: 09523-79 64 email: info@blumencenter-eschenbach.de Öffnungszeiten: Mo - Fr 8:30 Uhr - 18:00 Uhr, Sa 8:30 Uhr - 13:00 Uhr Filialgeschäft: Hindenburgstr. 29, 97631 Bad Königshofen Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Der Serrfelder Alois Schweinfest feierte 100. Geburtstag Schon immer galt der Geschichte seines Heimatdorfes sein großes Interesse: Alois Schweinfest (2. V. r.) mit Walter Müller, Armin Unger und Erna Filler Mitte der 1990er Jahre bei der Erarbeitung der Serrfelder Chronik. Alois Schweinfest aus Serrfeld, der seinen Lebensabend zusammen mit seiner Frau Erna im Curata-Seniorenheim in Bad Königshofen verbringt, feierte am 8. Februar seinen 100. Geburtstag. Der in Serrfeld geborene rüstige Senior feierte dieses außergewöhnliche Jubiläum mit seiner Frau, seinen drei Kindern, zehn Enkelkindern und zwei Urenkeln. In Zeiten von Corona war dies leider nicht wie gewohnt im großen Familienkreis möglich, doch sicherlich war man über technische Hilfsmittel übers Internet miteinander in Kontakt. Alois Schweinfest wurde 1921 in Serrfeld geboren, wo er auch die Schule besuchte. Danach half er seinen Eltern in der Landwirtschaft und musste mit 19 Jahren am Zweiten Weltkrieg teilnehmen, war u. a. in Italien, Russland und Frankreich eingesetzt. Zum Glück wurde er nur leicht verwundet. Nach dem Krieg arbeitete er mit seiner Ehefrau Erna, die Alois Schweinfest 1954 heiratete, in der Landwirtschaft bis zu seinem Rentenalter. Daneben ging Alois Schweinfest auch seiner Leidenschaft, dem Lkw-Fahren im Sulzdorfer Sägewerk Kalnbach bis ins hohe Alter von über 80 Jahren nach. Wie agil er damals noch war und jetzt auch noch ist, beweist die Tatsache, dass er mit 88 Jahren mit seiner Enkelin noch auf Stelzen über den heimischen Hof lief. Über die Dorfgrenzen hinaus war Alois Schweinfest auch als Messner in der Serrfelder Kirche bekannt. Dieses Amt übte er über 75 Jahre aus. In Serrfeld war der Jubilar auch mehrere Jahre als Feuerwehrkommandant und im Gemeinderat aktiv. Echo der Lederhecke - 153. Ausgabe April - Juni 2021
Sie können auch lesen