MONOCHROME LANDSCHAFT - FOTO-PROJEKT - Foto Hauenstein

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MONOCHROME LANDSCHAFT - FOTO-PROJEKT - Foto Hauenstein
DEUTSCHLANDS SCHNELLSTES FOTOMAGAZIN

PHOTOkly
                                       NO 168
                                        13/2021

   Wee

           FOTO-PROJEKT

MONOCHROME
       LANDSCHAFT
              K A U F B E R AT U N G
           Spezial-Objektive
           für kreative Fotografen
MONOCHROME LANDSCHAFT - FOTO-PROJEKT - Foto Hauenstein
Aktuell   EDITORIAL                                   02

                                      Wolfgang Heinen
                                      & Florian Schuster,
                                      Herausgeber

 Kameras für Kleine
             Mitmachen ist alles: Kinder wollen nicht
             nur vor, sondern auch hinter die Kame-
          ra. Das heißt für Mütter und Väter, Omas
          und Opas: Die Kleinen brauchen eine eige-
          ne Kamera. Doch welche ist die richtige?

       Lösung 1: Das Smartphone. Klar, ab etwa
       zehn Jahren haben Kids ein mobiles De-
       vice, mit dem man auch fotografieren
       kann. Oder besser: Bilder machen kann.
          Unsere Meinung: Bewusstes Fotografieren
       geht mit einer preiswerten Kamera wie bei-
       spielsweise der Nikon Coolpix W150 ungleich
                        besser und konzentrierter.
 » Warum nicht Vor allem zum Einstieg.
 erst mal eine             Lösung 2: Die Kinderka-
 Kamera für ein            mera. Sie sind robust, bunt
                           und ziemlich kindgerecht,
 paar Wochen               speziell für fünf- bis zehn-
 leihen? «                 jährige Fotoanfänger ent-
                           wickelt: die Kids-Kameras.
          Doch die Qualität ist eher lausig und die
          Erfahrung zeigt, dass Kinder schnell mehr
          wollen, als die Einfach-Modelle bieten.
             Unsere Meinung: Warum nicht erst mal
          eine einfache Systemkamera für ein paar
          Wochen leihen, beispielsweise bei Gearflix
          oder Grover? Nach guter Einführung durch
          Erwachsene steht schnell fest, ob die Foto-
          Leidenschaft der Sprösslinge von Dauer ist
          – oder eben auch nicht.

          Lösung 3: Die Gebrauchtkamera. Einige
          Jahre alte Digitalkameras sind ziemlich
          preiswert beim Fotohändler oder im In-
          ternet zu bekommen und sind technisch
          durchaus auf der Höhe.
             Unsere Meinung: Kinder können vor
          allem an DSLR-Kameras alle relevanten
          fotografischen Zusammenhänge mit ent-
          sprechender Einführung perfekt lernen.
          Und machen dann nicht nur mit dieser
          gute Fotos, sondern auch mit ihrem Smart-
          phone wesentlich bessere Bilder.

          Viel Spaß beim Lesen & Fotografieren!
MONOCHROME LANDSCHAFT - FOTO-PROJEKT - Foto Hauenstein
Inhalt   13/2021                                        03

         Diese Woche in

         PHOTOkly
            Wee
                                Hot Shots
                                Die besten Fotos
                                der Woche

                       News
                  Sigma fp L,
           Rollei Soluna Pro,
                  Sony Fest-
                brennweiten

                                Bildband
                                Expedition Arktis:
                                Die größte
                                Forschungs-
                                reise aller Zeiten

               Foto-Projekt
               Monochrome
                Landschaft

                                Schritt für Schritt
                                Fotografieren mit
                                Rechteck-Filtern

                                                 d b a n d
                                             Bil         n e n
                Motiv-Tipps                          i n
                                            zu gew
             In Deutschland
                um die Welt

                                Kaufberatung
                                Spezial-Objektive für
                                kreative Fotografen
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Hot Shots                                                       05

  „Onkel Muhammad“ von Aygul Ozturk
 Canon EOS 5D Mark ii mit EF 16-35 mm f/2.8 L II USM
 Aufnahme-Details: 16 mm (KB) | f/6,3 | 1/50 s | ISO 320

    Der HIPA Award hat die
    Februar-Ausgabe 2021 des
 Instagram-Fotowettbewerbs mit
 dem Thema „Emotions – Love“
 abgeschlossen. Fünf Gewinner
 wurden für den Wettbewerb ge-
 kürt, für den Beiträge unter dem
 Hashtag #HIPAContest_Love
 eingereicht werden konnten.
 Einer der Gewinner ist Aygul
 Ozturk aus der Türkei mit seinem
 charmanten Porträt von Onkel
 Muhammad. „Das Foto wurde
 im Jahr 2018 in Kayseri, Türkei,              Der Hamdan bin
 aufgenommen. Onkel Muham-                     Mohammed bin
                                               Rashid Al Maktoum
 mad ist ein alter, alteingesesse-
                                               International Pho-
 ner Hersteller von Weidenkör-                 tography Award
 ben. Nach dem Tod seiner Frau                 (kurz: HIPA) aus Du-
                                               bai schreibt neben
 fühlte er sich sehr einsam und er
                                               dem Hauptwettbe-
 adoptierte mehrere Katzen, die                werb jeden Monat
 sein Leben teilen und ihm Gesell-             einen Instagram-
 schaft leisten“, sagt der Fotograf            Wettbewerb aus.

 über sein Gewinner-Bild.                      www.hipa.ae
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Hot Shots                                               06

  „Electric Amsterdam“ von Paul Killeen
 Canon EOS 5D Mark IV mit EF17-40mm f/4L USM
 Aufnahme-Details: 17 mm (KB) | f/22 | 283 s | ISO 100

    Der nordirische Fotograf Paul
    Killeen hat sich darauf spezia-
 lisiert, die Landschaft im besten
 verfügbaren Licht einzufangen
 – wo und wann immer dies mög-
 lich ist. Diese Aufnahme hat er
 letzten September in Amsterdam
 gemacht: „Ich hatte nur ein sehr
 kurzes Zeitfenster zwischen
 den Straßenlaternen, es wurde
 schneller dunkel, als dass ich
 die Bilder machen konnte. Aber
 letztendlich hat es geklappt. Für
 mich persönlich machen die
 Bootswege diese Aufnahme per-
 fekt. Sobald ich das Bild auf der
 Rückseite meiner Kamera sah,
 kam ich auf den Titel Electric
 Amsterdam. Es gibt viele kleine
 Dinge im Bild zu entdecken, die
 interessant sind.“
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Hot Shots                                                   07

  „Tiefseewesen“ von Solvin Zankl

    Die Frisur sitzt – auch in 3.000
    Metern Wassertiefe. Die Larve
 einer Tiefsee-Garnele aus der         Das 14. Umwelt-
 Gattung Sergestes trägt einen         fotofestival
                                       »horizonte zingst«
 Kopfschmuck aus fein verästel-        findet vom 28.05.
 ten Antennen. Die Härchen hel-        bis 06.06.2021
 fen ihr, im Wasser zu schweben.       statt. Es zeigt Aus-
                                       stellungen, bietet
 Die Tiefsee ist ein Ort des Lebens.   erstklassige Foto-
 Sie ist geheimnisvoll und bringt      workshops, Semi-
 eine Vielfalt an Wesen und faszi-     nare und Vorträge
                                       sowie spannende
 nierenden Kreaturen hervor. Die-      Multivisionsshows.
 ses Bild ist ein Teil der Ausstel-    horizonte-zingst.de
 lung „Tiefseewesen“ von Solvin
 Zankl. Die Fotos des Kieler Na-
 turfotografen ermöglichen einen
 Einblick in diese dem Menschen
 noch weitgehend unbekannte
 Welt. In einem exklusiven Inter-
 view erzählt er, wie ihm der
 schuppenlose Drachenfisch ein
 seltenes Privileg gewährte, wa-
 rum er beim Fotografieren in ei-
 nem Kühlraum arbeitet und wa-
 rum es so wichtig ist, die Tiefsee
 zu schützen. Jetzt hier lesen!

  Solvin Zankl zu Gast beim
  14. Umweltfotofestival »horizonte zingst«
   In seiner Multivisionsshow „Wunder der
  Tiefsee“ berichtet Solvin Zankl live von seinen
  Forschungsreisen in eine unbekannte Welt.
   Die Strandausstellung „Tiefseewesen“ von
  Solvin Zankl in Zusammenarbeit mit GEO.
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News    T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R        09

       +++ Sigma fp L vorgestellt – die Kleine
           mit der hohen Auflösung +++
 Sigma stellt mit der fp L eine besonders kompakte
 Kleinbildkamera vor, deren Kleinbildsensor in BSI-
 Bauweise 61 Megapixel auflöst. Auf einen Sucher
 verzichtet die Kamera, die fp L kann aber mit dem
 ebenfalls neuen, optionalen EVF-11 ausgestattet
 werden. Erstmals bei einer fp-Kamera gibt es bei der
 fp L einen Hybrid-Autofokus. Die fp L soll ab April
 für 2.299 Euro erhältlich sein. Das Kit mit dem EVF-
 11 soll 2.799 Euro kosten.                Mehr Infos ...

 +++ Rollei präsentiert: Dauerlichter Soluna Pro
         für Video- und Fotografen +++
 Mit Soluna 300 Pro und Soluna 500 Pro präsentiert
 Rollei zwei neue Hochleistungs-LED-Leuchten mit
 einer Leistung von 300 beziehungsweise 500 Watt.
 Bei beiden Geräten ist die Steuereinheit vom Leuch-
 tenkopf getrennt und alternativ zum Netz-Akkube-
 trieb möglich. Die Farbtemperatur beträgt 5.500 K,
 der CRI ist größer als 98. Beide LED-Leuchten sind
 ab sofort zum Einführungspreis erhältlich – Soluna
 300 Pro für 649 Euro (statt regulär 749 Euro), Soluna
 500 Pro für 799 Euro (später 899 Euro).  Mehr Infos ...

 +++ Sony stellt drei neue Festbrennweiten vor:
         24mm, 40mm und 50mm +++
 Sony bringt drei neue Kleinbild-Festbrennweiten
 der hochwertigen G-Linie: FE 50mm F2.5 G, FE
 40mm F2.5 G und FE 24mm F2.8 G. Alle drei Objek-
 tive sind kompakt und leicht konstruiert, sie ver-
 sprechen eine hohe Bildqualität bei ansprechendem
 Bokeh. Das Trio zeichnet sich durch identische Ab-
 messungen aus, was insbesondere den Einsatz im
 Rigg erleichtert. Gleich zwei Linear-Motoren sollen
 für einen schnellen und leisen Autofokus sorgen.
 Ab April sind die neuen Festbrennweiten jeweils für
 rund 700 Euro erhältlich.                Mehr Infos ...

                     Immer die aktuellsten Foto-News
                     findest du auf www.photoscala.de
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News   T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R                                 10

           ZAHL DER WOCHE

                        Prozent
         ... der befragten Berufsfotografen ge-
           ben an, dass Porträt-Fotografie am
       meisten Freude bereitet. Sicherlich ist
       die Frage, welche Bereiche in der Foto-
       grafie am meisten Spaß machen, sehr
       subjektiv. Da es weitaus mehr Porträt-
         fotografen als Fotografen in den Be-
         reichen Luftbild oder Transportation
        gibt, sind die Ergebnisse nicht richtig
        zu vergleichen. Sieht man von Archi-
        tektur einmal ab, haben die beliebtes-
       ten Arbeitsbereiche gemein, mit Men-
         schen zu tun zu haben. Dies scheint
        vielen Fotografen Freude zu bereiten
                 und sinnstiftend zu sein.

         Welche Bereiche machen am meisten Spaß?

   24 % Porträt
                 16 % Event / Reportage
                               14 % Hochzeit
                                              10 % Architektur
                                                                 Quelle: berufsfotografen.com

          Die ausführliche Jahresumfrage von
         berufsfotografen.com, wie die deut-
        schen professionellen Fotografen die
        derzeitige Lage einschätzen, wie sich
        die Tagessätze verändert haben und
          wie stark die Auswirkungen durch
         Covid-19 wirklich sind, kannst du in
                diesem PDF einsehen.
News                             T E C H N I K | T R E N D S | K U LT U R          11

                             BILDBAND
                             Die größte Forschungs-
                             reise aller Zeiten

                                                            Die Vermessung einer schwin-
                                                            denden Welt – mit diesem Vor-
                                                         haben brach die MOSAiC-Expe-
                                                         dition in Richtung Arktis auf, in
                                                         das Epizentrum des Klimawan-
                                                         dels. Eingefroren im Eis driftete
                             Expedition Arktis           ein internationales Forscherteam
                             Hardcover,                  an Bord der Polarstern durch das
                             Pappband
                                                         Nordpolarmeer, um die Klimapro-
                             288 Seiten
                                                         zesse der Zentralarktis im Jah-
                             24 x 30 cm
                                                         resverlauf zu untersuchen.
                             160 farbige
                             Abbildungen                    Die eindrucksvollen Bilder der
                             50 Euro                     preisgekrönten Fotografin Esther
                             Prestel                     Horvath dokumentieren dieses
                                                         einzigartige Projekt, zeigen das
                                                         Leben an Bord des Expeditions-
                                                         schiffs ebenso wie das Arbeiten
                                                         unter extremsten Bedingungen in
                                                         den Forschungscamps auf dem
                                                         Eis. Expedition Arktis dokumen-
                                                         tiert einen Meilenstein der Polar-
                                                         forschung und gibt bildgewaltig
                                                         Einblicke in die größte Arktis-
                             Die Polarstern ist
                             das Wahrzeichen             expedition aller Zeiten.
                             der deutschen                  Der aufwendige Dokumentar-
                             Polarforschung.             film „Expedition Arktis – Ein Jahr.
                                                         Ein Schiff. Im Eis.“ ist noch bis
                             Mit ihrem Eisbären-         16.6.2021 in der ARD-Mediathek
                             Foto aus der Arktis         verfügbar.
                             hat Esther Horvath
                             den 2020 World
                             Press Photo Award
                             gewonnen.

                             Die Forscher tra-
                             gen Kälteschutz-
                             und Überlebens-
                             anzüge gegen die
                             klirrende Kälte.
Alle Fotos: Esther Horvath
Special     FOTO-PROJEKT                                              13

   MONOCHROME
                LANDSCHAFT

           So erstellst du schwarzweiße
      Landschaftsbilder mit zeitloser Wirkung.
                    Text: Jana Ley, Fotos: Peter Fenech

  Schwierigkeit:           Die Landschaftsfotografie ist
 fortgeschritten
                            ein Genre, das stark von der
  Zeitaufwand:
 1,5 Stunden             Konvertierung der Motive in
                         Schwarzweiß profitieren kann.
 Das brauchst du:        So erinnern monochrome Land-
  Kamera                schaften schnell an die Arbeiten
  Stativ                von Ansel Adams oder anderen
  ND-Filter            Fotolegenden, die in den früheren
  RAW-Editor           Tagen der Fotografie kreativ mit
   und Photoshop
                         dem Medium experimentierten
                         und deren Fotos eine zeitlose und
                         gefühlvolle Ästhetik versprühen.
                            Auch wenn bei vielen Land-
                         schaftsmotiven die Farbe im Bild
                         eine entscheidende Rolle spielt,
                         gibt es auch Fotomomente, in de-
                         nen Schwarzweiß eine effektive
                         Methode ist, um die Atmosphäre
                         eines Ortes in den Fokus zu rü-
                         cken beziehungsweise besser zu
                         vermitteln: Denn manchmal regt
                         erst die Abwesenheit von Farbe
                         den oder die Betrachter:in dazu
                         an, sich die Wetterbedingungen,
                         die Textur eines Felsens, die kalte
                         Luft auf dem Gesicht oder das Ge-
                         räusch von Wasser vorzustellen.
                            Landschaftsfotograf Peter
                         Fenech verrät dir, welche Ausrüs-
                         tung du benötigst, worauf du bei
                         der Bildgestaltung achten solltest
                         und wie du deine Kamera ein-
                         stellst, um die Töne bei der Auf-
                         nahme eines Schwarzweißbildes
                         optimal zu verteilen. Danach wird
                         er dir Schritt für Schritt zeigen,
                         wie du dein Landschaftsfoto so
                         bearbeitest, dass das zeitlose Ge-
                         fühl der eingefangenen Szenerie
                         verstärkt und die natürliche At-
                         mosphäre vor Ort bestmöglich im
                         Bild wiedergeben wird.

                                                          Das Set-up
Special    FOTO-PROJEKT                                             14

                     Das Set-up

                             2                        1

       3

                                     4

                     1   Vollformat-Kamera
                         Ein Vollformatsensor ist zwar
                         nicht unbedingt erforderlich, bie-
                         tet aber bessere Kontrolle über die
                         Schärfentiefe im Bild – ideal also
                         für Motive, bei denen eine gerin-
                         gere Schärfentiefe erwünscht ist.

                     2   Weitwinkel-Zoomobjektiv
                         Ein Zoomobjektiv bietet mehr
                         Möglichkeiten für den Bildaus-
                         schnitt. Hier wurden 15-30 mm
                         verwendet, um einen breiten
                         Blickwinkel zu erhalten und den
                         Vordergrund im Bild zu betonen.

                     3   Variabler ND-Filter
                         Nutze einen variablen ND-Filter,
                         um den Lichteinfall flexibel zu re-
                         duzieren und die Verschlusszeit
                         genau so zu steuern, wie es für
                         dein Motiv erforderlich ist.

                     4   Profi-Stativ und Kugelkopf
                         Während ein stabiles Stativ für ei-
                         nen sicheren Stand bei Langzeit-
                         belichtungen sorgt, ermöglicht
                         dir ein Kugelkopf mehr Flexibili-
                         tät in der Bildgestaltung.

 Verstärke die
 Wirkung deiner          Seitenverhältnis im Fokus
 Aufnahme, indem         Ein oft unterschätzter Parameter
 du das Seitenver-       der Bildgestaltung ist das Seiten-
 hältnis änderst.
                         verhältnis. So hat das Format ei-
                         nen starken Einfluss darauf, wel-
                         che Bildelemente betont werden
                         und wie die Aufnahme auf den
                         oder die Betrachter:in wirkt. Da
                         die meisten Sensoren heute ein
                         Seitenverhältnis von 3:2 besitzen,
                         gewinnen Schwarzweißfotos oft
                         durch extreme Formate an Wir-
                         kung, wie zum Beispiel ein Pano-
                         rama, das den Horizont betont.

                                                      Das Shooting
Special   FOTO-PROJEKT                                          15

              Das Shooting

                          1   Die Szenerie erkunden
                           Du hast die perfek-
                           te Szenerie für dein
                           Schwarzweißfoto ge-
                           funden? Dann betrachte
                           die Landschaft aus ver-
                           schiedenen Blickwin-
                  keln: Ändere die Kamerahöhe und
                  -neigung, um mit verschiedenen
                  Perspektiven zu experimentie-
                  ren und suche nach einem klaren
                  Vorder-, Mittel- und Hintergrund
                  mit definierten Formen.

                          2   Brennweite anpassen
                             Perfektioniere die Kom-
                             position, indem du ent-
                             weder die Brennweite
                             oder den Abstand zwi-
                             schen Kamera und Ob-
                             jekt veränderst. Versu-
                   che, die Bildelemente so anzuord-
                   nen, dass sie den Blick der Betra-
                   cher:innen ins Bild hinein führen,
                   oder den Rahmen in erkennbare
                   Zonen zu unterteilen.

                          3   ND-Filter anbringen
                             Um die Belichtungs-
                             zeit zu verlängern und
                             bewegte Bildelemente
                             auch bei Tageslicht un-
                             scharf zu zeichnen, ver-
                             wende einen ND-Filter.
                   Hier kam ein variabler ND-Filter
                   mit zwei bis acht Blendenstufen
                   zum Einsatz, um die Verschluss-
                   zeit präzise zu steuern und eine
                   schöne Bewegungsunschärfe
                   hinzuzufügen, während die stati-
                   schen Details erhalten bleiben.

                          4   Blende steuern
                             Nutze den Blendenprio-
                             rität-Modus, um die per-
                             fekte Balance zwischen
                             Schärfentiefe und Bewe-
                             gungsunschärfe zu fin-
                             den: Durch das Öffnen
                   oder Schließen der Blende beein-
                   flusst du die Schärfentiefe und
                   die Verschlusszeit wird automa-
                   tisch verkürzt oder verlängert.

                          5   Niedrigster ISO-Wert
                              Stelle einen möglichst
                              niedrigen ISO-Wert ein.
                              Dadurch wird die Belich-
                              tungszeit verlängert und
                              eine feine Körnung im
                              Bild erzeugt.

                          6   Belichtung variieren
                             Um schöne Kontraste
                             zwischen den hellen
                             und dunklen Bereichen
                             im Bild zu erzeugen,
                             stelle die Belichtung so
                   hoch wie möglich ein, ohne dass
                   die Lichter im Bild ausbrennen.
                   Der Tipp von Profi Peter Fenech:
                   Es ist besser, die Schatten in der
                   Nachbearbeitung etwas abzudun-
                   keln, als sie wieder aufzuhellen.

                                               Die Bearbeitung
Special   FOTO-PROJEKT                                  16

            Die Bearbeitung

                          1   Grundlegende Korrekturen
                             Nimm einige grund-
                             legende Anpassungen
                             vor und optimiere die
                             „Tiefen“ und „Lichter“
                             im Bild. Sorge für einen
                   schönen Kontrast, bevor du das
                   Bild in Schwarzweiß konvertierst.

                          2   Schwarzweiß-Umwandlung
                            Bearbeitest du in Light-
                            room oder Camera Raw,
                            aktiviere in den „Grund-
                            einstellungen“ die
                            Schaltfläche „Schwarz-
                            weiß“, um das Bild in
                   Graustufen zu konvertieren. Ver-
                   schiebe die Regler unter „Ton-
                   wert“ um einen guten Gesamt-
                   kontrast zu erzeugen.

                          3   Gradationskurve
                            Um die neblige Atmo-
                            sphäre zu verstärken
                            und gleichzeitig den
                            Gesamtkontrast zu er-
                            höhen, gehe zu „Grada-
                            tionskurve“. Unser Tipp:
                   Hebe hier den unteren Teil der
                   Kurve an, während du die unteren
                   und oberen Mitteltöne voneinan-
                   der trennst. Achte darauf, Details
                   im hellen Himmel beizubehalten.

                          4   Himmel abdunkeln
                            Um dem Himmel mehr
                            Struktur zu verleihen,
                            wird der helle Bereich
                            partiell abgedunkelt.
                            Nutze hierfür den „Ver-
                            laufsfilter“(M), um einen
                   sanften Übergang zu erhalten.

                          5   Dodge & Burn
                            Wechsle zu Photoshop
                            und nutze die Werk-
                            zeuge „Abwedler“ und
                            „Nachbelichter“, um Be-
                            reiche der oberen Mittel-
                            töne aufzuhellen und ei-
                   nige untere Mitteltöne abzudun-
                   keln. Zurück im RAW-Editor wäh-
                   le den „Korrekturpinsel“ und füge
                   selektiv wieder einige Schwarz-
                   und Weißtöne hinzu, um lokale
                   Kontraste zu erzeugen.

                          6   Textur hinzufügen
                            Wähle nochmals den
                            „Korrekturpinsel“ und
                            verschiebe die Regler
                            „Struktur“ (+24) und
                            „Klarheit“ (+33), um dem
                            Sand mehr Textur zu
                   verleihen. Wir haben hierfür ei-
                   nen weichen Pinsel verwendet.

                                       Atmosphäre:
                                       Das finale Bild ent-
                                       spricht eher der
                                       Atmosphäre der
                                       realen Szene. Mit-
                                       hilfe von Schwarz-
                                       weiß wurde ein
                                       zeitloser Stil ohne
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 Drittel-Regel und
 Goldener Schnitt
 Wer gern durch den Sucher blickt, weiß: Für gute
 Bilder ist die Mitte manchmal Mittelmaß. Der
 Goldene Schnitt oder die einfachere Drittel-Regel
 können dagegen Wunder bewirken. Wir haben für
 dich einige goldene Tipps zusammengestellt.
 Text: Markus Möller, TutKit.com

 Der Hintergrund

 Du kennst das sicher: Wenn du dein Hauptmotiv
 zentral positionierst, kann es recht leblos und lang-
 weilig wirken. Klar gibt es Ausnahmen, denn gute
 Fotografen brechen gern die Regeln und holen da-
 bei Verblüffendes raus. Doch in den meisten Fällen
 fährst du mit einer anderen Bildaufteilung besser:
 mit dem Goldenen Schnitt oder der Drittel-Regel.
    Beide Regeln setzen dein Motiv spannender und
 harmonischer in Szene. Warum? Weil sie so oder so
 ähnlich auch in der Natur vorkommen – und unser
 Auge Fotos nach diesen Regeln besonders harmo-
 nisch empfindet. Und dank der Gitterlinien im Su-
 cher deiner Kamera kannst du solche Aufnahmen
 auch relativ leicht realisieren.

 Die Regeln
                              Der Goldene Schnitt:
                              Mit ihm bauten bereits
                              die Azteken ihre Pyra-
                              miden. Sogar in der Na-
                              tur findest du den Golde-
 nen Schnitt – zum Beispiel in der Anordnung von
 Blättern oder in der Spirale von Schneckenhäusern.
 Auch für viele Fotografen ist der Goldene Schnitt
 unverzichtbar in der Bildgestaltung. Allerdings ist
 für ihn etwas Rechenkunst gefragt:
    Dazu teilst du eine Strecke so auf, dass sich das
 Verhältnis der kleineren zur größeren Teilstrecke
 wie die größere Teilstrecke zum Ganzen verhält.
 Puh! Mit etwas Glück kannst du dir den Matheteil
 sparen – denn so manche Kamera bietet dir im
 Sucher den Goldenen Schnitt. Wie du das erkennst?
 Bei ihm neigen sich – im Gegensatz zur Drittel-
 Regel – alle Linien stets zur Bildmitte.

                             Die Drittel-Regel:
                             Diese Regel ist beson-
                             ders für Foto-Amateure
                             leichter zu realisieren.
                             Hierfür teilst du das Bild
 einfach horizontal und vertikal in drei Teile – was
 die meisten Kameras der Einfachheit halber
 gleich visuell anbieten.
    Jedes Kästchen stellt ein Drittel dar. Bringst du
 dein Motiv nun horizontal in den oberen oder unte-
 ren Bereich bzw. vertikal in den rechten oder lin-
 ken, ist dein Fotoergebnis ein komplett anderes, als
 wenn du es in der Mitte einfängst. Hast du ein eher
 kleines Motiv vor der Linse? Dann ergibt ein Plat-
 zieren auf den Kreuzpunkten der Linien mehr Sinn.
 Versuche es mal.

 Faszinierende Landschaftsfotos
                             Mehr Wirkung. Mehr
                             Weite. Und das geht so
                             einfach: Richte den Ho-
                             rizont doch mal an der
                             unteren Linie im Sucher
 aus. Dann hast du zwar mehr Himmel, aber der er-
 zeugt ein fast soghaftes Gefühl von Freiheit.

                             Ist die Landschaft be-
                             sonders spektakulär,
                             gönne ihr ruhig mehr
                             Raum und richte den
                             Horizont an der oberen
 Linie aus. Gibt es zum Beispiel Bäume oder Fußspu-
 ren im Vordergrund, bekommt deine Aufnahme
 obendrein einen dreidimensionalen Charakter.

                          Besonders spannend kann eine
                          Aufnahme vom Meer gelingen.
                          Nämlich wenn du Himmel, Wasser
                          und Strand in eine harmonische
                          Dreiteilung bringst.

 Perfekte Porträts

 Bei einem Porträt steht zwar dein Motiv im Mittel-
 punkt. Deshalb muss es aber nicht mittig ins Bild.
 Aktiver und lebendiger gelingen Aufnahmen von
 Personen, wenn sie mit dem Goldenen Schnitt oder
 der Drittel-Regel eingefangen werden. So gelangt
 die Person mehr in den Vordergrund.
    Für gute Porträts lohnt es sich auch, die Perspekti-
 ve zu wechseln. Du kannst zum Beispiel etwas in die
 Knie gehen und dein Motiv auf Bauchhöhe ablichten.
 So vermeidest du, dass das Bild »von oben herab«
 wirkt. Zudem bekommt dein Foto mehr Tiefe.

 Das richtige Zuschneiden
                             Ob in Photoshop oder ei-
                             ner ähnlichen Software
                             – etwas Schnippschnapp
                             kann aus deinen Auf-
                             nahmen noch mehr
 rauskitzeln. Deshalb lohnt es sich, dem Motiv be-
 reits während des Shootings mehr Raum zu gewäh-
 ren. Zu eng solltest du nämlich nicht am Motiv
 schneiden – es sei denn, du hast den Bogen für
 den gekonnten Anschnitt raus.

                            Fotografische Neulinge
                            stolpern übrigens be-
                            sonders oft über die Dar-
                            stellung von Füßen. Lass
                            sie lieber komplett
 drauf. Auch ein ungünstig abgeschnittenes Bein
 nimmt der Aufnahme den Charme. Beachte: Nicht
 nur das Auge betrachtet ein Foto, sondern auch das
 Hirn. Es denkt das Foto quasi weiter.

 Schneidest du dein Porträt zum Beispiel quer
 durchs Knie, gaukelt dir dein Geist vor, die Beine
 würden Richtung Boden genauso dick bleiben statt
 schlanker zu werden. Eine etwas ungünstige Fan-
 tasie. Nimmst du stattdessen das Knie komplett
 weg und schneidest das Motiv quer durch den Ober-
 schenkel, erzeugst du eine viel gefälligere Wirkung
 und der Fokus liegt mehr auf der Person.

                             Gleiches gilt für das Cut-
                             ten eines Haaransatzes.
                             Beschneide das Bild ent-
                             weder so, dass noch ge-
                             nügend Frisur zu sehen
 ist – oder platziere den Schnitt mittig durch die
 Stirn. Doch Obacht: Kommst du zu nah an die Au-
 gen, wirkt das Bild unnatürlich. Bist du zu nah am
 Haar, wirkt die Stirn übergroß.

 Von Meistern lernen
                            Die beste Inspiration für
                            tolle Fotos ist manchmal
                            nur eine Buchseite oder
                            einen Klick im Internet
                            entfernt. Überall kannst
 du auf die großen Meister der Fotografie stoßen –
 und sie dir zum Lehrmeister machen. Wie wäre es,
 wenn du mal eines ihrer Bilder nachstellst?

                             Auch wenn du es viel-
                             leicht nicht eins zu eins
                             so hinbekommst –
                             durchs Nachstellen und
                             Kopieren lernst du, was
 dich weiterbringt. Und oft stößt du dabei auf ganz
 neue Wege für deine eigenen Bildkreationen.

 Das Wichtigste dabei ist und bleibt: Learning by
 Doing. Also lass den Auslöser nicht kalt werden –
 und fotografiere. Nur so bringst du dein Talent
 weiter nach vorn.

 Hast du Lust, dich zu den Themen Goldener Schnitt
 und Drittel-Regel noch mehr ins Bild zu bringen?
 Dann schau dir dazu gern das Video-Tutorial an.
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Praxis       M OT I V-T I P P S                                             19

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                                                                 IEL
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                                                      um die Welt
                                                        In
                                                                  “
                                                          fos siehe un
                                                                       ten

                In Deutschland
                  um die Welt
     Die Welternbummlerlin Franziska Consolati
      stellt in ihrem neuen Buch Abenteuer aus
      allen Bundesländern vor, mit denen du dir
        das Fernreisegefühl nach Hause holst.
              Text: Conbook Medien GmbH / Franziska Consolati

    Sich mit dem Fernglas zwischen Sträuchern ver-
    stecken und nach wilden Tieren Ausschau hal-
 ten, am funkelnden Nachthimmel nach Sternbildern
 suchen, mit der Sauerstoffflasche auf dem Rücken
 durch Höhlen tauchen und dick in den Schlafsack
 eingewickelt in einem Iglu übernachten. Afrika,
 Nordamerika, Asien, Arktis? Nein, Deutschland.
 Gänsehaut-Momente haben viel weniger mit Länder-
 namen und Reisezeiten zu tun als mit Abenteuern,
 die uns zum Staunen bringen. Franziska Consolati
 präsentiert in ihrem neuen Buch die exotischsten
 Reiseaktivitäten, tolle Tipps und erstaunliche Fotos
 zu Fernträumer-Abenteuern (fast) vor der Haustür.

 Den Sonnenuntergang wie in Asien
 auf dem Wasser erleben

 Der Abend ist magisch. Einerseits, weil sich so ein
 Sonnenuntergang im Hochsommer mitten auf dem
 Wasser immer besonders anfühlt. Ein Mix aus Som-
 merferien-Erinnerungen, in denen die Zeit stillstand,
 und Momenten von der letzten Reise, auf der sich die
 Welt viel zu schnell weitergedreht hat. Das Gefühl
 dieser Sonnenuntergänge auf dem Wasser ist aber
 geblieben. Und das Déjà-vu gerade so stark, dass ich
 mich für einen Moment genau gleich fühle wie da-
 mals. In dem kleinen Ruderboot in der thailändischen
 Bucht. Ich war frei, leicht, überglücklich und verliebt
 in die Welt. Und jetzt, bei diesem bayerischen Son-
 nenuntergang auf meinem Lieblingssee, den Sims-
 see, bin ich es immer noch. Alle Sorgen, alle Gedan-
 ken, bleiben auf wundersame Weise am Ufer zurück.
 Egal, ob dienstags, freitags oder samstags. Egal, ob am
 Simssee, am Steinhuder Meer oder an der Müritz.

 Im Kajak durch Klein Kanada

 Das Ufer ist wild, teilweise erinnern umgestürzte
 Bäume an die Hochwasser und Unwetter im Früh-
 jahr. Die Chancen, seltene Tierarten zu sichten, sind
 groß. Manchmal stehen röhrende Hirsche am Ufer.
 Die Berge, die rechts und links aus den dichten
 Nadelwäldern in den Himmel ragen, machen das
 Panorama perfekt – und erinnern an das wilde Ka-
 nada. Dabei ist der Norden Amerikas weit weg, zu-
 mindest rein geografisch. Wir paddeln im äußersten
 Süden Deutschlands. Auf der Isar im Karwendelge-
 birge. Das immerhin zählt zu den am dünnsten be-
 siedelten Gebieten in Mitteleuropa. Dass die end-
 lose Weite hier schon hinter ein paar Bergkämmen
 wieder aufhört, das spielt gerade in diesem Moment
 keine Rolle. Mein Blick nach rechts und links reicht
 ohnehin nur bis zur nächsten Bergflanke, der nach
 vorne reicht bis zur nächsten Kurve.

 Das Gefühl einer Kap-Expedition an der Nordsee

 Wie nah Mensch und Tier zusammenleben können –
 dafür gibt es ein paar wirklich schöne Beispiele.
 Ein Beispiel, das oft für Ungläubigkeit sorgt, ist eine
 Kolonie mit 2.500 Pinguinen. Die leben nicht etwa in
 der Antarktis, sondern rund 40 Kilometer südlich von
 Kapstadt. Während Anwohner Pinguine sogar
 immer öfter beim Flanieren durch die bunten Häuser-
 reihen oder in ihren Gärten beobachten können, rau-
 ben sie Besuchern vor Ungläubigkeit den Atem. Wann
 immer wir der wilden Tierwelt so nahe kommen dür-
 fen, ist das ein besonderer Moment. Und den können
 wir auch in Deutschland erleben: Was für Kapstadt
 die Pinguine sind, sind für Helgoland die Robben. Zu
 Spitzenzeiten tummeln sich mehr als 1.000 Robben
 und Seehunde gleichzeitig auf der Helgoland-Düne –
 diese vorgelagerte Insel ist von Helgoland aus mit der
 Fähre zu erreichen. Dort gibt es verschiedene Aus-
 sichtspunkte, von denen wir den besten Blick auf die
 Robben- und Seehunde-Kolonien haben.

 Einen funkelnden Nachthimmel
 wie in der Wüste bewundern

 Jede Nacht erwacht die Wüste in einer ganz neuen
 Magie. Wenn der Sand plötzlich kühl und feucht ist,
 die Stille unendlich, und wir statt einfarbigen Dünen
 plötzlich Millionen Sterne am Himmel funkeln sehen.
 Genau diese Stunden, diese Blicke in den Nachthim-
 mel voller Sterne sind es, die mich nach jeder Reise
 in die Wüste tief beeindruckt zurückgelassen haben.
 Etliche Stunden und ganze Nächte habe ich damit
 verbracht, in den Sternen über der Wüste nach Bil-
 dern zu suchen. Das war in Tunesien, im australi-
 schen Outback, im Oman und der Namib-Wüste. Als
 ich stundenlang auf Jupiter, Saturn, auf Mars und al-
 lerlei Sternbilder gewartet habe, die der helle Mond
 irgendwann einfach verschluckt hat. Das wirklich
 Magische ist dann aber zuhause passiert. In einer
 glasklaren und finsteren Nacht in den Alpen, in der
 ich plötzlich all die Bilder funkeln gesehen habe, die
 ich aus den Nächten in der Wüste kannte. Seitdem
 weiß ich: Wenn ich die Wüste vermisse, und das
 passiert sehr regelmäßig, dann kann ich diese
 Sehnsucht zumindest ein klein bisschen stillen. Und
 zwar in Deutschland. Am besten in Sternenparks,
 zum Beispiel in Westhavelland in Brandenburg,
 im hessischen Biosphärenreservat Rhön oder der
 Winklmoosalm bei Reit im Winkl in Bayern.

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   an redaktion@photo-weekly.de. Viel Glück!

 Die Autorin
                   Franziska Consolati ist Autorin und Aben-
                   teurerin. Eine ihrer ersten Reisen nach ihrem
                   18. Geburtstag führte sie mit Beduinen durch
                   die Sahara – irgendwo dort in den Sanddünen
                   hat sie ihr Herz an das Reisen verloren. Mit ih-
                   ren Geschichten hat sie bereits zweimal den
                   Autorenwettbewerb des Reiseblogs »The Travel
 Episodes« und von »Malik National Geographic« gewonnen. 2019
 veröffentlichte sie unter dem Namen Franziska Bär bei CONBOOK
 die Reiseerzählung „Ins Nirgendwo, bitte!“ über ihre Wanderung
 durch die Mongolei. Ihren Reise- und Lebensgefährten Felix hat
 sie inzwischen geheiratet und lebt mit ihm in Rosenheim.
 Weitere Informationen: ins-nirgendwo-bitte.de
Praxis                        SCHRITT FÜR SCHRITT                                 20

                         Fotografieren mit
                         Rechteck-Filtern
                         Entdecke, wie du mit 100-mm-Rechteck-Filtern
                         und dem passenden Halter deine Landschafts-
                         bilder deutlich verbessern kannst.

                            Manche Effekte lassen sich nur bei der Aufnah-
                            me und mithilfe von Filtern erzielen. Die Art und
                         Weise, wie ein Polfilter Spiegelungen auf reflektie-
                         renden Oberflächen entfernt oder ein ND-Filter län-
                         gere Belichtungszeiten ermöglicht, sind dabei nur
                         zwei Beispiele.
                            Grundsätzlich wird zwischen zwei Filtertypen
                         unterschieden: Schraub- und Rechteck-Filter. Letz-
                         tere sind im Einsatz deutlich flexibler, da sie mit
                         verschiedenen Objektiven unabhängig von deren
                         Filtergewinde verwendet werden können. Zudem
                         können auch mehrere Filter gleichzeitig und hin-
                         tereinander gestaffelt genutzt werden. Eine Vignet-
                         tierung ist meist nicht zu sehen, und Verlaufsfilter
                         können verschoben werden.
                            Rechteck-Filtersysteme bestehen in der Regel
                         aus drei Teilen: einem Adapterring zur Fixierung
                         am Objektiv, einem Filterhalter und dem Filter
                         selbst. Mithilfe von Führungsschienen wird der
                         sichere Halt gewährleistet. Manche Filterhalter
                         können um weitere Führungsschienen erweitert
                         werden. Ein Polfilter wird meist zuletzt angebracht,
                         also vor allen anderen Filtern.

                                                           Ohne Filter
                                                        Das Bild ohne Filter
                                                        wirkt matt und uninter-
                                                        essant. Auf der Wasser-
                                                        oberfläche sind Refle-
                                                        xionen zu erkennen,
                                               und die Wellen erzeugen unruhi-
                                               ge, weiße Spuren.

                                                       1   Polfilter anbringen
                                                        Bei manchen Filterhal-
                                                        tern kann ein Polfilter
                                                        direkt auf die Front ge-
                                                        steckt werden. Um Be-
                                                        schädigungen zu ver-
                                               hindern, solltest du den Filter
                                               anbringen, bevor der Halter auf
                                               das Objektiv montiert wird.

                                                      2    Halter montieren
                                                         Der Filterhalter wird
                                                         meist direkt auf den
                                                         Adapterring am Objek-
                                                         tiv gesteckt. Einige Mo-
                                                         delle verfügen über eine
                                               Verriege­lung, die das versehentli-
                                               che Lösen des Halters verhindert.

                                                      3    Polfilter einrichten
                                                          Neuere Polfilter haben
                                                          geriffelte Kanten, die
                                                          sie besser greifen las-
                                                          sen. Rotiere den Filter,
                                                          während du das Vor-
                                               schaubild kontrollierst. Je nach
                                               gewünschtem Effekt gilt es, den
                                               Filter zu fixieren.

                                                      4    Testbilder machen
                                                         Für unser Beispielbild
                                                         haben wir einen ND-Fil-
                                                         ter genutzt, der 15 Blen-
                                                         denstufen verdunkelt.
                                                         Daher solltest du die Be-
                                               lichtungsmessung zunächst ohne
                                               Filter vornehmen und entspre-
                                               chend einstellen.

                                                       5   Belichtung berechnen
                                                        Die Belichtungszeit
                                                        muss für jede Blenden-
                                                        stufe des Filters verdop-
                                                        pelt werden – in unse-
                                                        rem Fall also 15 Mal.
                                               Nutze bei Bedarf Smartphone-
                                               Apps wie „ND Filter Expert“ oder
                                               „Long Exposure Calculator“.

                                                      6    Das finale Bild
                                                       Setze den ND-Filter so
                                                       ein, dass kein Streulicht
                                                       von der Seite eindringen
                                                       kann – am besten in die
                                                       erste Führungsschiene.
                                               Wähle – gegebenenfalls im
                                               Bulb-Modus – die errechnete
                                               Verschlusszeit.
Alle Fotos: Mark Bauer

                         Mit Pol- und ND-Filter: Der Polfilter sorgt dafür, dass die
                         ­Reflexionen auf dem Wasser verschwinden. Dank ND-Filter
                          kannst du die Belichtungszeit verlängern und so eine weiche
                          Oberfläche zeichnen.

                                         Dieser Artikel ist in CHIP FOTO-VIDEO 04/2021
                                         erschienen. In Deutschlands größtem Fotoma-
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Interview         PAS C A L Z E R R E S S E N    presented by

 „Ich versuche die
 Natur einzufangen,
 wie ich sie sehe.“
 Pascal Zerressen

                                                                                Alle Fotos: Pascal Zerressen
 Die Leidenschaft Landschaftsfotografie teilt
 Pascal Zerressen seit einigen Jahren mit seiner
 Frau neben seinem Hauptberuf Profi-Eishockey-
 spieler. Mit uns sprach er darüber, wie er dazu
 kam sowie über sein Equipment.
 Interview: Sarah Alexandra Fechler, Fotos: Pascal Zerressen

    Du bist Profi-Eishockey-
    Spieler – wie bist du zur
 Fotografie gekommen?
 Seit meinem 17. Lebensjahr bin
 ich Profi, das sind jetzt 11 Jahre.
 Als Ausgleich hat mich irgend-       Zur Person:
 wann das Reisen gepackt. Ich
                                      Pascal Zerressen
 bin früher schon viel mit mei-       (*1992) ist Profi-
 nen Eltern gereist und mit mei-      Eishockeyspieler
 ner Frau fing es dann an, dass wir   in Deutschlands
                                      höchster Spiel-
 auch mal ganz spezifisch zum         klasse und spielt
 Fotografieren losgezogen sind.       seit 2013 für
 Am Anfang habe ich sie sowie         die Haie in Köln.
                                      Die Landschafts-
 den Hund fotografiert, und auf       fotografie ist
 den Reisen dann die Landschaf-       der perfekte Aus-
 ten. Das hat mir richtig viel Spaß   gleich für ihn zum
                                      schnellen Sport.
 gemacht. Da bin ich dann dran-
                                      pascalzerressen.de
 geblieben. Ich wollte mich immer
 verbessern und habe mich dann
 reingelesen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die
 Fotografie für mich ein super Ausgleich zum
 schnellen Eishockey-Sport. Da kann ich mich
 dann in Ruhe in die Natur setzen, genießen und
 die passenden Motive suchen.

 Wie beschreibst du deinen fotografischen Stil?
 Ich versuche einen echten Look zu behalten, eine
 naturgetreue Darstellung zu zeigen. Die Natur einzu-
 fangen, wie ich sie sehe und die Bilder nicht zu sehr
 zu bearbeiten. Dabei arbeite ich gern mit dem Wetter.
 Die letzten Jahre versuche ich auch, die Auswirkun-
 gen vom Wetter zu verstehen und immer dann raus-
 zugehen, wenn es vom Wetter her passt. Ich bin kein
 Freund von Himmel überblenden und bin daher im-
 mer auf der Suche nach stimmungsvollem Wetter.

                                                       Tamron SP
                                                       15-30mm F/2.8
                                                       Di VC USD G2
                                                        15 mm (KB) |
                                                       f/18 | 1/4 s | ISO 100

                                                       Tamron SP
                                                       24-70mm/2.8
                                                       Di VC USD G2
                                                        27 mm (KB) |
                                                       f/18 | 47 s | ISO 100

 Welches Wetter bzw. welche Zeit ist dir am liebsten?
 Dadurch, dass die Eishockey-Saison wegen Corona
 so nach hinten verschoben wurde, habe ich den
 Herbst zum ersten Mal fotografisch kennengelernt.
 Ansonsten ging das nie, weil ich in der Zeit eigent-
 lich durchweg Training habe. Und ich muss sagen –
 die Nebelstimmungen zum Sonnenaufgang haben
 mich fasziniert. Das war eine andere Seite der Na-
 tur, die ich da fotografisch kennenlernen durfte.

 In der aktuell schwierigen Reisezeit – wo warst
 du als letztes mit der Kamera unterwegs?
 Ich war jetzt eigentlich nur noch in Deutschland
 unterwegs. Da habe ich einige Ziele abgeklappert,
 die ich schon länger auf meiner Liste hatte. Ich war
 in Bayern und auf Rü-
 gen, aber sonst waren        „Ich habe vor
 das vor allem Tagesaus-
 flüge in der direkten
                              Corona    noch
 Region hier um Köln.         nie so viel über
 Ich glaube, ich habe
 vorher noch nie so viel
                              Deutschland
 über Deutschland ge-         gegoogelt.“
 googelt. Ich glaube, das
 hat mich auch nochmal meine direkte Umgebung
 neu entdecken lassen, weil ich vorher gar nicht
 so gewusst und wertgeschätzt hatte, was in der
 direkten Nähe zu finden ist.

 Und was sind das für Spots bei dir?
 Ich wohne eine halbe Stunde südlich von Köln,
 da ist die Eifel nicht weit. Da bietet es sich an,
 dort hinzufahren. Aber auch der Pfälzer Wald ist
 sehenswert, der ist so zwei Stunden von uns ent-
 fernt. Ansonsten war ich jetzt im Winter viel in
 Königswinter und im Siebengebirge.

                                                       Tamron SP
                                                       150-600mm
                                                       F/5-6.3 Di VC USD
                                                        500 mm (KB) |
                                                       f/6.3 | 1/1.000 s |
                                                       ISO 400

                                                       Tamron SP
                                                       24-70mm/2.8
                                                       Di VC USD G2
                                                        24 mm (KB) | f/5 |
                                                       1/125 s | ISO 400

 Dürfen wir einen Blick in deine Fototasche werfen?
 Aber sicher! Für weitwinklige Landschaften arbeite
 ich gerne mit dem Tamron SP 15-30mm F/2.8 VC
 USD G2, das bietet sich auch perfekt für meine Astro-
 Landschaftsaufnahmen an. Dann geht es weiter mit
 dem Tamron SP 24-70mm/2.8 Di VC USD G2.
 Das benutze ich eigentlich am häufigsten. Das
 deckt die Brennweiten-Reichweite ab, die ich
 unterwegs wirklich oft brauche. Aber ich habe
 auch immer noch eine Telebrennweite dabei – das
 Tamron SP 70-200mm f/2.8 Di VC USD G2. Das mag
 ich für minimalistische Aufnahmen oder wenn ich
 oben auf dem Berg bin und ein Detail näher heran-
 holen möchte. Außerdem noch das Tamron SP 150-
 600mm F/5-6.3 Di VC USD, das hatte ich mit in Ös-
 terreich, um Steinböcke zu fotografieren. Das letzte
 Objektiv, was ich eigentlich immer dabei habe, ist
 das Tamron SP 35mm F/1.8 Di VC USD. Das nutze
 ich auch für die Nachtfotografie und alle Aufnah-
 men, wo ich mal eine offenere Blende benötige.
 Dank FTZ-Adapter lassen sich die Objektive von
 Tamron problemlos an meiner Nikon Z 6 nutzen.

 Und was hast du an Zubehör dabei?
 Vor allem Filter. Im Herbst habe ich da bei der Nebel-
 stimmung ganz oft mit Filtern gearbeitet, um den
 Bildern mit Langzeitbelichtungen einen weichen
 Effekt zu geben. In der Zeit habe ich die Filter auch
 für den Himmel lieben gelernt. Ich mag es, wenn die
 Wolken so ein bisschen dynamisch verzogen sind.
 Ich habe zurzeit einen ND 1.000 und einen ND 64.

 Gibt es einen speziellen Ort, ein Traumziel, das
 du unbedingt noch fotografisch festhalten willst?
 Da muss ich ehrlich gesagt kurz überlegen. Aber
 mich hat Skandinavien gepackt. Das ist eine
 andere Welt, verglichen mit unseren Breitengraden.
 Und wenn ich ein großes Ziel nennen soll, dann
 ist es, dort noch einmal im Sommer hinzufahren.
 Drei Wochen mit dem Camper und da einmal
 Süden bis Norden abzuklappern. Wir hatten durch
 die Eishockey-Saison im Winter auch immer nur
 fünf bis sechs Tage Zeit, in denen wir hochgeflogen
 sind, und dann konnten wir nur den Norden er-
 kunden. Im Sommer für mehrere Wochen am
 Stück nach Norwegen, um das ganze Land abklap-
 pern zu können – das ist schon ein Traumziel.
                                                                                Alle Fotos: Pascal Zerressen

  Tamron SP 15-30mm F/2.8 Di VC USD G2
 Aufnahme-Details: 23 mm (KB) | f/2.8 | 6 s | ISO 1.600
NEU
            PHOTO PRESSE
            Ausgabe 04/2021

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                                                                    Foto: Chris Zielecki / Lensbaby
 KAUFBERATUNG
 Drei Spezial-Objektive
 für kreative Fotografen
 Neben Objektiven, die auf eine bestmögliche
 Abbildungsleistung ausgelegt sind, gibt es auch
 solche, bei denen der kreative Aspekt ganz klar
 wichtiger ist als perfekte Messwerte.
 Von Thomas Probst

    Die meisten Objektivhersteller versuchen ihre
    Produkte stetig zu verbessern. Schärfere Details,
 weniger Abbildungsfehler – genau das ist es, was
 sich viele Fotografen wünschen. Doch muss es wirk-
 lich immer perfekt sein? Oft sind es gerade die als
 „Objektivfehler“ bekannten Merkmale, wie Streu-
 lichter, weiche Bildränder und Vignetten, die ein
 Bild von vielen anderen Aufnahmen abheben. Weil
 sie eben nicht perfekt sind und dadurch einen ganz
 eigenen Charakter mitbringen, der den Bildern eine
 kreative Komponente hinzufügt. Wir haben drei in-
 teressante Objektive für euch zusammengestellt, die
 dank besonderer Merkmale herausstechen.

 Tilt-Objektiv
 Lensbaby Sol 45
                                                                    Foto: Laura M. Penley

                      Das Lensbaby Sol 45 ist ein emp-
                      fehlenswertes   Objektiv,    wenn    ihr
  NO 168
  13/2021             gerne mit der Schärfentiefe
          Lensbaby    spielt. Es arbeitet rein manuell
           Sol 45
                      und hat keine elektronischen
      KAU FTIP P      Kontakte. Die Schärfe wird somit
 manuell gesetzt. Das Besondere am Sol 45 ist seine
 Tilt-Vorrichtung. Damit ist es möglich, den vorderen
 Abschnitt des Objektivs um bis zu 8,5 Grad zu nei-
 gen. Das führt zu spannen Ef-
 fekten, da ihr den Bereich der
 Schärfe nicht, wie sonst üblich,
 im Hinblick auf die räumliche
 Tiefe, sondern in seiner Win-
 kelung anpassen könnt. Bei
 Motiven mit vielen kleinen De-
 tails wirken die Aufnahmen
 dadurch manchmal, als würde           Quick Facts:
 man eine Miniatur-Spielzeug-          Preis: ca. 200 Euro
 welt fotografieren.                   Brennweite an APS-
                                       C auf Kleinbild umge-
     Aber auch bei Porträts            rechnet: 67,5 mm
 macht dieses Spiel mit der            Lichtstärke: f/3,5
 Schärfe viel Freude. Die Blen-        Bildstabilisator: nein
 de ist auf f/3,5 festgelegt. Es       Größe: 73 x 39 mm
 gibt zwei sogenannte „Bokeh-          (für Nikon Z; Größe
                                       insgesamt abhängig
 Blades“, die sich vorne vor die       vom Kamera-System)
 Frontlinse schieben lassen, um Gewicht:
 Lichtern im Bokeh eine leicht         150  g (Nikon Z)
 andere Form zu geben. Das
 Lensbaby Sol 45 ist für viele verschiedene Kamera-
 anschlüsse erhältlich. Neben Sonys E-Mount sind
 zum Beispiel auch Versionen für Fujifilm X, Nikon Z
 und MFT erhältlich.

 Verwirbelungen und Steckblenden
 New Petzval 80.5 mm f/1.9 MKII
 SLR Bokeh Control Art Lens
                                                                    Foto: Julia Khoroshilov

                       Das New Petzval 80.5 mm f/1.9
                       MKII basiert auf dem   ersten   Port-
   NO 168
   13/2021             rätobjektiv von Joseph Petzval
  New Petzval 80.5 mm
  f/1.9 MKII SLR Bokeh aus dem 19 Jahrhundert. Zu den
      Control Art Lens besonderen Eigenschaften ge-
       KAU FTIP P      hört ein Wirbeleffekt im Bokeh.
 Damit hebt sich die Bildcharakteristik der Petzval-
 Optik merklich von modernen Objektiven ab. Die
 Hintergrundunschärfe wirkt sehr weich. Der Her-
 steller spricht hier von einem
 Aquarell-Bokeh. Das Petzval
 bietet gleich zwei Blendenebe-
 nen. Eine, die sich weiter vorne
 befindet und eine stufenlose
 Blendenwahl zwischen f/1,9
 und f/16 ermöglicht – und eine
 zweite Ebene weiter hinten
 mit einem Stecksystem.
      Hier habt ihr die Gelegen-
 heit, verschiedene Effektblen-
 den einzulegen, um dem Bo-
 keh eine leicht andere Form
                                      Quick Facts:
 zu geben. Beim Kauf des New
                                      Preis: ca. 499 Euro
 Petzval 80.5 mm f/1.9 MKII SLR
                                      Brennweite an APS-
 in der Version „Bokeh Control“       C auf Kleinbild umge-
 werden gleich vier Steckblen-        rechnet:  121 mm
 den mitgeliefert. Dazu gehören Lichtstärke: f/1,9
 zum Beispiel Blendenscheiben Bildstabilisator: nein
 mit einer Stern- und einer           Größe:  109 x 78 mm
 Herzform. Scharfgestellt wird        Gewicht:  440  g
 rein manuell. Das New Petzval
 80.5 mm f/1.9 MKII SLR Bokeh Control Art Lens
 wird für Spiegelreflexkameras des Canon-EF- und
 Nikon-F-Systems angeboten. Über Objektivadapter
 lässt es sich aber auch an spiegellosen Kamera-
 systemen nutzen.

 Kreisrunde Bilder
 Laowa 4 mm f/2,8 Circular Fisheye
                                                                    Foto: JLeo Tang

                           Mit dem Laowa 4 mm f/2,8 Circu-
                           lar Fisheye entstehen    ganz   spe-
   NO 168
   13/2021                 zielle Perspektiven. Das sehr
         Laowa 4 mm        kompakte und 135 Gramm leich-
    f/2,8 Circular Fisheye
                           te Fisheye-Objektiv deckt einen
       KAU FTIP P          extremen Bildwinkel von 210
 Grad ab. Das Ergebnisbild ist kreisrund. Über das
 manuelle Blendenrad könnt
 ihr die Blende zwischen f/2,8
 und f/16 variieren. Die Schärfe
 wird ebenfalls manuell festge-
 legt, da das Objektiv keine
 elektronischen Kontakte hat.
 Dabei könnt ihr bis auf eine
                                           Quick Facts:
 Naheinstellgrenze von acht
                                           Preis: ca. 250 Euro
 Zentimetern ab der Sensorebe-
                                           Brennweite an APS-
 ne an eure Motive herangehen. C auf Kleinbild umge-
 Das klingt zwar erstmal so, als           rechnet:  6 mm
 könne man das Objektiv auch               Lichtstärke: f/2,8
 für Makros verwenden – der                Bildstabilisator: nein
 Abbildungsmaßstab liegt aller-            Größe:  57 x 33 mm
 dings bei 1:9. Es gibt also keine         Gewicht:  135 g
 nennenswerte Vergrößerung.
 Dafür wirken die Perspektiven häufig umso span-
 nender, je näher ihr an ein Motiv herangeht. Das
 Objektiv ist sowohl für das MFT-System als auch für
 APS-C-Kameras mit den Anschlüssen Sony E, Fuji-
 film X, L-Mount und Canon EF-M erhältlich.

  Das PhotoWeekly-Fazit
         „Es macht Spaß, der Kreativität
         freien Lauf zu lassen.“
                     Thomas Probst, Objektiv-Experte

  Mit allen drei vorgestellten Objektiven werdet ihr
  spannende Effekte erzielen, die mit modernen,
  zunehmend perfekt abgestimmten Objektiven
  so nicht möglich sind. Es macht viel Spaß, mit
  dem Bokeh und der Perspektive zu spielen. Da
  alle drei Objektive rein manuell arbeiten, müsst
  ihr zwar mehr Zeit in eine Aufnahme stecken, da
  ihr die Schärfe und die Blende selbst festlegen
  müsst – die kreativen Ergebnisse, die sich dabei
  ergeben, sind die Mühe aber auf jeden Fall wert.
Finale    AUSSTIEG                                 24

          Bringe Bewegung
         in alte Aufnahmen
                  Text: Sarah Alexandra Fechler

            „Familiengeschichte wie nie zuvor
            erleben“ – das verspricht MyHeritage
         auf seiner Webseite. Und mit dem neu-
         esten Feature meint das Unternehmen
         das ganz wörtlich! Jetzt kannst du dort
         Gesichter in alten Familienaufnahmen
         animieren lassen und so einmal die ei-
         genen Ahnen in Bewegung sehen. Und
         das sieht dabei auch noch hochwertig
         und realistisch aus. Leider gilt das nur
         für Gesichter – dafür lassen sich aber
         theoretisch alle Gesichter in einem
         Bild animieren. Das lässt doch Harry-
         Potter-Freunde direkt an die animier-
         ten Bilder in den Zeitungen denken!
         Die Software, die MyHeritage hierfür
         nutzt, stammt ursprünglich von D-ID,
         einem Unternehmen, das sich auf die
         Nachstellung von Videos mithilfe von
         Deep Learning spezialisiert hat.
            Probiere es einfach mal selbst aus:
         www.myheritage.de/deep-nostalgia –
         du wirst staunen!
Finale        IMPRESSUM                                                                     25

                           Das PhotoWeekly-Team
                     Anja Bethge Redaktionsmanagerin
                            Jana Ley Redakteurin
                   Sarah Alexandra Fechler Redakteurin
                           Julia Harrer Grafikerin
                       Wolfgang Heinen Herausgeber
                       Michael Hüttinger Art Director
                        Benjamin Lorenz Redakteur
                    Sascha Ludwig Leitender Redakteur
                     Dragana Mimic Sales Management
                         Thomas Probst Redakteur
                        Peter Schuffelen Redakteur
                  Florian Schuster Herausgeber (V.i.S.d.P.)
                           Julia Schuster Lektorat

                                           Verlag

             IMH Imaging Media House GmbH & Co. KG
             Grete-Mosheim-Straße 7, 80636 München
                  www.imaging-media-house.de
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       Geschäftsführer: Wolfgang Heinen und Florian Schuster

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                 Infomax 21 GmbH, In den Flachten 10, 53639 Königswinter
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