MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT

Die Seite wird erstellt Josefine Rudolph
 
WEITER LESEN
MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT
MyBZ
    Bolzano in movimento
      Bozen in Bewegung

Abschließender Projektbericht
MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT
MyBZ – Bolzano in movimento | Bozen in Bewegung
Abschließender Projektbericht                                                                                            Inhalt
Center for Advanced Studies
Eurac Research

2021
2. Auflage
                                                                                                                           4      Executive summary

                                                                                                                           9      1. Einleitung: Wie es zu dieser Studie über die Identität Bozens kam
                                                                                                                                  1.1 Was versteht man unter einer urbanen Identität?
                                                                                                                                  1.1.1 Wie ermittelt man eine urbane Identität?

                                                                                                                           13     2. Bozen heute
                                                                                                                                  2.1 10 Thesen zur urbanen Identität von Bozen

                                                                                                                           17     3.Bozen morgen –Vision(en) für BZ
                                                                                                                                  3.1 Vision(en), Mission, Werte
IMPRESSUM                                                      WISSENSCHAFTLICHE LEITUNG                                          3.2 Strategische Achsen, Strategien und Maßnahmen
                                                               Prof. Dr. Harald Pechlaner                                               A. Mobilität
Wir danken der Gemeinde Bozen und allen Mitgliedern                                                                                     B. Gemeinschaft und Kreativität
der Steuerungsgruppe für die wertvolle Zusammenar-             PROJECT MANAGER UND VICE-MANAGER                                         C. Governance und Netzwerke
beit im Rahmen dieser Studie.                                  Anna Scuttari und Daria Habicher                                         D. Kultur und Erinnerung
                                                                                                                                        E. Touristische Bestimmung
Ein besonderer Dank gebührt all jenen, die an den              AUTOREN UND PROJEKTTEAM                                                  F. Wirtschaft und Gemeinwohl
partizipativen Treffen teilgenommen und ihre „Bozner           Giulia Isetti, Valeria Ferraretto, Daria Habicher, Anna                  G. Polyzentrische Entwicklung
Erfahrung” geteilt haben. Ein herzliches Dankeschön            Scuttari, Greta Erschbamer, Harald Pechlaner, Valeria              3.3 Integriertes Regional-/Stadtmanagement und -Marketing
gilt auch dem Team von Eurac Research für die Unter-           von Miller (Center for Advanced Studies), Pier Paolo
stützung bei der Auswahl der Untersuchungsmethoden             Mariotti, Irina Iokhno (Meeting Management)                 42     4. Schlussfolgerungen und Zukunftsperspektiven
und bei der Datenerhebung und -auswertung: Agnieszka
Stawinoga, ebenso dem Communication Team (nament-              ILLUSTRATIONEN                                              44     5. Vertiefung: Research Design, Methoden und Ergebnisse
lich Elena Munari, Oscar Diodoro, Alessandra Stefanut          Oscar Diodoro, Alessandra Stefanut                                 5.1 Analyse der globalen Situation
und Elisabeth Aster) für den kontinuierlichen Beistand                                                                            5.1.1 Herausforderungen der Stadtentwicklung im Hinblick auf 2030
während sämtlicher Projektphasen. Vielen Dank für den          FOTOS                                                              5.1.2 Benchmark und Best Practices
wertvollen Einsatz bei der Datenerhebung und -aus-             Verkehrsamt Bozen/Luca Guadagnini                                  5.2 Analyse der lokalen Situation
wertung, sowie bei der Organisation der Events und der         Eurac Research                                                     5.2.1 Analyse von Sekundärdaten und statistischen Daten
Verbreitung der App geht schließlich noch an: Kathrin          Adobe Stock/m.bonotto                                              5.2.2 Inhaltsanalyse
Unterkircher, Vittoria Brolis, Camilla Valerio, Manuel         Adobe Stock/Zippl W.                                               5.2.3 Fokusgruppen
Lavoriero, Claudia Marina Lanzidei und Maximilian              Oscar Diodoro                                                      5.2.4 World Café
Walder.                                                        Adobe Stock/ greg569                                               5.2.5 Creative Toolkits
                                                                                                                                  5.2.6 App „MyBZ“
Jegliche Reproduktion oder Verbreitung dieses Doku-
ments, als Ganzes oder in Teilen, ist nur mit vollständi-                                                                  72     6. Bibliografie
ger Quellenangabe gestattet.
Urheberrechtliche Hinweise:
Isetti, G., Ferraretto, V., Habicher, D., Scuttari, A.,
Erschbamer, G., Pechlaner, H., von Miller, V., Mariotti, P.,
Iokhno, I. (2021). MyBZ – Bolzano in movimento | Bozen
in Bewegung – Abschließender Projektbericht. Bozen,
Eurac Research.

                                                                                                                                                                                                         3
MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT
Executive Summary

                                                                                                                     GREIFENDE PRINZIPIEN):
Der vorliegende Bericht erörtert den strategischen Plan für die Stadt Bozen mit Ausblick
auf das Jahr 2030.

                                                                                              (UND BEREICHSÜBER-
                                                                                              WERTE
                     VISION
    BOZEN BLICKT

                                                                                                                                              NACHHALTIGKEIT,
                     #BOZEN 2030:
    VORAUS

                                                                                                                                              DIALOG, TRANSPARENZ,
                                                                                                                                              NEUGIERDE, VIELFALT,
                                                                                                                                              AUSGEWOGENHEIT, ELEGANZ,
                     BOZEN – DIE AUSGEGLICHENSTE UND
MISSION:

                                                                                                                                              DYNAMIK, RÜCKSICHT,
                     DYNAMISCHSTE STADT EUROPAS                                                                                               SOLIDARITÄT, OFFENHEIT,
                     Bozen ist eine nachhaltige Stadt, die den Bedürfnissen aller ihrer                                                       GASTFREUNDSCHAFT
                     Bürgerinnen und Bürger gerecht wird - umweltbewusst und kulturell
                     vielseitig. Bozen wirkt attraktiv auf jene, welche die Stadt bewohnen,
                     dort arbeiten oder zu Gast sind, fördert einen aktiven und                Um die von der Vision gesteckten Ziele zu erreichen, kommt die Mission zum Tragen.
                     gesunden Lebensstil, einen kompetitiven Arbeitsmarkt und bietet           Der nun einzuleitende Prozess muss sich auf jene Werte und bereichsübergreifenden
                     unvergessliche Erlebnisse. Das Herz Bozens schlägt in ihren Vierteln,     Prinzipien stützen, die sich als grundlegend für die zukünftige Entwicklung der Stadt
                     die ihre mehrsprachige Seele und eine ausgeprägte Bereitschaft zum        herauskristallisiert haben. Insbesondere orientiert er sich an sieben strategischen
                     Dialog verkörpern. Die Stadt reagiert sensibel auf vorherrschende         Achsen, die aber keinesfalls isolierte, unzusammenhängende Einheiten darstellen,
                     Differenzen und geht auf die Anliegen ihrer Bürgerinnen und               sondern so vielschichtig miteinander verknüpft sind, dass sie sich in ihren verzweigten
                     Bürger ein. Bozen besinnt sich auf ihre Vergangenheit, schafft            Wechselbeziehungen gegenseitig stärken und unterstützen sowie ein kohärentes Netzwerk
                     es, ihre Geschichte neu zu lesen und gleichzeitig ihre Zukunft            aus Strategien und Maßnahmen bilden. Gekennzeichnet durch den Kurzcode in Klammern,
                     auf nachhaltige Weise zu gestalten. Unternehmensgeist und ein             steht der Großbuchstabe für die strategische Achse, die erste Zahl für die Strategien
                     lebendiger sozialer und kultureller Austausch prägen das Tempo der        und eine eventuelle zweite Zahl für die Maßnahmen. Die hier abgebildete Grafik dient
                     Stadt über ihre Grenzen hinaus und schaffen die Voraussetzungen           lediglich der Veranschaulichung dieser Verbindungen (siehe Kapitel 3.2 für ausführlichere
                     für eine hohe Lebens-, Arbeits- und Erlebnisqualität.                     Erläuterungen).
4                                                                                                                                                                                    5
MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT
MOBILITÄT                                  POLYZENTRISCHE                                                                        KULTUR                                          WIRTSCHAFT
                                             ENTWICKLUNG                                                                         und ERINNERUNG                                  und GEMEINWOHL

                                                                 Polyzentrische
                                                     Entwicklung Handel (G.1.2 )

                                                                                                                Kreative und
                                                                                                              Künstler (B.3.2)                                                                    Sprachliche
                                     Nachhaltige
GOVERNANCE                 Warenzustellung (A.3.4)                                                                                                                                               Vielfalt (B.4)

und NETZWERKE                                                               Seilbahnen (G.3.3)                              Künstlerische und
                                                                                                                   kulturelle Synergien (D.1.1)

                                                                                                                                                                  Kollektives urbanes
                                                                                Aufwertung                                                                         Gedächtnis (D.3.1)
                 Smart Living (C.3.6)             Polyzentrische                Viertel und
                                               Tourismusentwicklung             Hügelumland (E.5)        Autofreier Tourismus (A.3.3)                                                       Stadterneuerung
                                                      (G 3.2)                                                                                                                                          (B.2)
                                                                                                                                                  Bahnverbindungen
                               MICE                                                                                                               (C.4.3)
                          Tourismus
TOURISTISCHE                 (E.6.2)

BESTIMMUNG                                                                                           Marketing
                                                                                                    mit anderen
                                                                                                                                     Events zu
                                                                                                                                                               Partizipationsprozesse
                                                                                                    Kommunen                                                                   (C.2.2)
                                           Strategische                                                                           nachhaltiger
                                                                                   Nahversorgung         (C.4.4)
                                           Zusammenarbeit                                                                            Mobilität
                                           (E.5.3)                                 (G.1.1)                                             (A.3.6)
                        Neue
                        Produkte
                        (E.4.1)
                                                                                                                            Polyzentrische
                                                                                                                            Entwicklung                                            Monitoring
                                                                                                                            POIs                       Zugänglichkeit           Verkehrsflüsse
                        Innovation (F.3)                                                                                    (E.5.2)                            (B.1.4)                 (C.4.2)

                                                                                Reglementierung
                                                                                E-Commerce und
                                                                                E-Sharing (C.3.5)
       Berufliche Attraktivität                                                                                                                                                                    Wege der
       (F.2)                                              Freiluft-Events                                                                                                 Historisierung         Erinnerung
                                                          (G.2.4)                                                                                                                 (D.4.5)            (D.4.2)
                                                                                                                             Begegnung
                                                                                                                         Einheimische &
                                                                                                                        Touristen (G.3.4)
      GEMEINSCHAFT und KREATIVITÄT

6                                                                                                                                                                                                                 7
MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT
1 Einleitung: Wie es zu dieser Studie
    über die Identität Bozens kam

    Als Folge der Globalisierung gestalten sich Städte heut-      bungen und -analysen, die dieser Arbeit zugrunde lie-
    zutage multikultureller und heterogener denn je, was          gen, zwischen August 2019 und März 2020 durchgeführt
    sich unweigerlich auch auf die Identität des städtischen      wurden, gelten die hier vorgestellten Strategien und
    Raums auswirkt. Ein bewusster Umgang mit dem loka-            Überlegungen für die Situation vor Covid-19. Folglich
    len Erbe und die Erhaltung lokaler Werte gewinnen für         sind einige der vorgeschlagenen Strategien und Maß-
    Stadtplanung und Urban Design zunehmend an Bedeu-             nahmen zumindest so lange anzupassen, bis sie wieder
    tung (Kaymaz, 2013). Mit Identitätsforschung haben sich       in ihrer ursprünglich vorgesehenen Form anwendbar
    bisher verschiedene Fachrichtungen, von der Psycho-           sind. Das gilt vor allem für jene, die den Bereich „Ge-
    logie und Philosophie über die Soziologie bis hin zur         meinschaft und Kreativität“ betreffen. Im vorliegenden
    Humangeographie und Anthropologie, beschäftigt. Da            Bericht kann nicht darauf eingegangen werden, wie sich
    Urbanisierungs- und Globalisierungsprozesse einen ra-         diese Anpassungen gestalten könnten, zumal sich die
    dikalen Wandel unseres sozialen, wirtschaftlichen und         Rahmenbedingungen und die daraus resultierenden
    kulturellen Lebens sowie unserer physischen Umwelt            Vorschriften ständig ändern. Für die Anpassung der vor-
    bewirkt haben, stehen Fragen der Identität seit einigen       geschlagenen Strategien und Maßnahmen wird daher
    Jahrzehnten zunehmend auch auf der Tagesordnung               auf die jeweilig geltenden gesetzlichen Richtlinien ver-
    von Politik, Planung und Design.                              wiesen. Die Autorinnen und Autoren sind sich bewusst,
    Die Stadt Bozen stellt diesbezüglich keine Ausnahme           dass die jüngste Krise viele Bereiche der Gesellschaft
    dar: Auch in Südtirol und seiner Hauptstadt sind globale      und der Wirtschaft erschüttert hat. Es besteht kein Zwei-
    Trends spürbar, wenn auch angepasst an den lokalen            fel, dass eine Rückkehr zur Situation wie vor der Pande-
    Kontext. Die Stadt hat in den letzten Jahrzehnten tief-       mie derzeit unvorstellbar und in einigen Punkten auch
    greifende strukturelle und gesellschaftliche Änderungen       nicht wünschenswert ist. Die Pandemie muss trotz ihrer
    erfahren und befindet sich weiterhin in einem kontinu-        Tragik als Anlass und Antrieb für einen bewussteren
    ierlichen Wandlungsprozess – daher auch der Projekt-          und verantwortungsvolleren Neustart begriffen werden,
    name „Bozen in Bewegung“. Die Studie zur urbanen              auf jeden Fall aus ökonomischer Sicht, aber sicherlich
    Identität gestaltet sich in diesem Fall umso interessan-      auch in Bezug auf eine noch größere Achtsamkeit und
    ter, da Bozen einige Besonderheiten aufweist: ihre Rolle      Sensibilität für ökologische und soziale Aspekte.
    als Bindeglied zwischen Nord und Süd, die Koexistenz
    verschiedener Sprachgruppen, ihre Geschichte und ihr
    facettenreicher Charakter. Ziel dieses Projektes ist daher,   1.1 WAS VERSTEHT MAN UNTER EINER
    zunächst die urbane Identität (Urban Identity) Bozens         URBANEN IDENTITÄT?
    zu ermitteln und auf diese Weise die Grundlage für ein

1
    angemessenes Stadtmanagement und Stadtmarketing               Bozen, urbane Symbiose der Gegensätze, nördlichste
    zu schaffen. Die Identifizierung einer starken, von der       Landeshauptstadt Italiens und südlichste des deutschen
    breiten Bevölkerung gestützten urbanen Identität kann         Sprach- und Kulturraums, ist ein regelrechtes Freiluft-
    sich positiv auf das Zugehörigkeitsgefühl der Einwoh-         labor, um die Dynamiken von sozialen, sozioökono-
    nerinnen und Einwohner auswirken und das Attrakti-            mischen und historisch-kulturellen Entwicklungen zu
    vitätspotenzial der Stadt in Bezug auf Tourismus und          erforschen. In dieser Komplexität und Vielgestaltigkeit
    berufliche Perspektiven erhöhen.                              der Stadt liegen sowohl ihre großen Herausforderungen
    Dieser Bericht gibt einen umfassenden Überblick über          als auch ihr einmaliges Potenzial. Indem das Projekt
    das Projekt „MyBZ – Bolzano in Movimento - Bozen in           „MyBZ“ der Frage nachgeht, wie sich die Komplexität
    Bewegung“, das im Auftrag der Gemeinde Bozen zwi-             der urbanen Identitäten Bozens gestaltet, verfolgt es den
    schen Juni 2019 und September 2020 von Forscherinnen          Zweck, eine gemeinschaftlich definierte Zukunftsvisi-
    und Forschern von Eurac Research durchgeführt wurde.          on und Positionierung zu erarbeiten und einen Prozess
    Der Abschluss der Forschungsaktivitäten fiel mit dem          anzuregen, bei dem verschiedene urbanen Realitäten
    Ausbruch der Coronapandemie zusammen. Um die                  die Stadt der Zukunft konstruieren.
    Ausbreitung der Pandemie zu bremsen, wurden restrik-          Die urbane Identität, verstanden als „die Dimension, in
    tive Maßnahmen und Abstandsregelungen eingeführt,             der eine Person einen Ort von einem anderen unter-
    welche zum Zeitpunkt der Abfassung des vorliegenden           scheiden und sich an einen Ort mehr als an einen an-
    Berichts teilweise noch in Kraft sind. Da die Datenerhe-      deren erinnern kann“ (Lynch, 1960), ist kein statisches,

                                                                                                                         9
MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT
URBANE IDENTITÄT                                                                                                        als fundamentale räumliche Einheiten betrachtet, an                wurde auf die gesamte, an der Untersuchung beteiligte,
3 ELEMENTE                                                                                                              denen sich die Facetten der urbanen Identität ablesen              Gemeinschaft ausgedehnt. Es wurde versucht, diese mit
                                                                                                                        lassen. Da die Identitätsfindung nur mithilfe eines von            verschiedenen qualitativen Methoden (wie in Kapitel 5
                                                                                                                        Kondivision bestimmten Prozesses möglich ist, wur-                 erläutert) anzusprechen. Eine Mixed-Methods-Studie,
                                                                                                                        de zu Beginn der Aktivitäten eine Steuerungsgruppe                 also eine Kombination aus qualitativer und quantitati-
                                                                                                                        gebildet, die sich aus der Gemeinde Bozen als Auftrag-             ver Datenerhebung, sollte ein möglichst vollständiges
                                                                                                                        geberin, dem Projektteam von Eurac Research sowie aus              Bild schaffen. Zum qualitativen Ansatz gehört etwa die
        Materielle
        Elemente
                                       +           Immaterielle
                                                     Elemente
                                                                               +               Verbindungen
                                                                                                                        Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinschaft und
                                                                                                                        der beteiligten Interessensgruppen zusammensetzt.
                                                                                                                                                                                           Durchführung von Interviews, während der quantitative
                                                                                                                                                                                           Ansatz Umfragen mittels eines Fragebogens vorsieht
                                                                                                                        Diese wird flankiert von einer Stakeholder-Gruppe, der             (Creswell, 2013). Der Prozess, der zur Ermittlung der
                                                                                                                        ca. 20 Interessensvertretungen der wichtigsten lokalen             urbanen Identität und den Grundlagen des städtischen
                                                                                                                        Vereine und Verbände angehören. Der schon innerhalb                Marketingplans führte, ist in ABBILDUNG 2 dargestellt.
                                                                                                                        der Steuerungsgruppe eingeführte, partizipative Prozess

                                                       Glaube
     Natürliche Formen                                                                          Zeiten/Prozesse
                                                       Regeln
     Künstliche Formen                                                                      Methoden und Techniken                                                                                             Pendlerinnen
                                                  Verhaltensweisen                                                                            Einwohnerinnen                    Touristinnen
                                                                                                                                              und Einwohner                     und Touristen                  und Pendler

   Geografie, Vegetation,
                                                   Werte, Visionen,
                                                                                             Geschichte, Erinnerung,
                                                                                                                                                                  Analyse der globalen Situation
                                                 Religionen, Symbole,
  Gebäude, Monumente …                                                                       Tanz, Kleidung, Essen …
                                                      Lifestyle …

                                                                                                                                                                    Benchmark und Best Practice
Abb. 1: Urbane Identität. Quelle: Lynch (1960)

                                                                                                                                                                   Analyse der lokalen Situation

unveränderliches Konzept, sondern unterliegt ständi-         1.1.1 Wie ermittelt man eine urbane
gen Weiterentwicklungen und zahlreichen materiellen          Identität?
und immateriellen Faktoren (ABB. 1). So ist sie z.B. von                                                                                            Analyse der Sekundärdaten und statistischen Daten
der Architektur und der Urbanistik beeinflusst, vom          Bei der urbanen Identität handelt es sich um eine
kulturellen Erbe, von Traditionen und Bräuchen. Die          Struktur innerhalb eines fortlaufenden narrativen
Stadt kann daher als das Resultat eines kontinuierlichen     Prozesses, die nicht nur von den in der Stadt lebenden
                                                                                                                                                Erhebung und Auswertung von qualitativen Daten
urbanen Narrativs interpretiert werden: ein soziales,        Personen geprägt wird, sondern auch von anderen, die                         (Inhaltsanalyse, World Cafés, Focus Groups & Creative Toolkits)
veränderliches Netzwerk aus den Identitäten ihrer            dort arbeiten oder ihren Urlaub verbringen. Daher kann
Bewohnerinnen und Bewohner und Besucherinnen                 das Projekt nur dann erfolgreich sein, wenn es von allen
und Besucher, die sich aus beruflichen, touristischen        Interessensgruppen, die auf unterschiedliche Weise mit                       Erhebung und Auswertung von quantitativen Daten (App „MyBZ“)
oder sonstigen Gründen in ihr aufhalten. Anhand der          dem urbanen Raum in Kontakt kommen, nämlich von
für die Stadt ausgemachten Themen werden mithilfe            Bewohnerinnen und Bewohnern, Pendlerinnen und
innovativer Planungsmethoden die wichtigsten Produk-         Pendlern sowie Touristinnen und Touristen, geteilt und
te und Angebote definiert, die mittel- und langfristig       akzeptiert wird.
zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen (siehe Kapitel 5).        Die Identitätsanalyse, der Entwurf und die Umsetzung                                            Ermittlung der urbanen Identität
Diese Analysemethoden werden unter Bezugnahme                des Plans sehen einen partizipativen, sektorübergreifen-                              & eines integrierten Regional-/Stadtmarketing-Plans
auf die spezifischen Werte und Schlüsselthemen für           den Ansatz sowie eine aktive, kontinuierliche Betei-
die Ausarbeitung der dynamischen Identität der Stadt         ligung von drei Zielgruppen (sogenannten „Märkten“,
herangezogen.                                                bestehend aus Einheimischen, Gästen, Pendlerinnen
                                                             und Pendlern) vor, welche während aller Phasen des
                                                             Prozesses berücksichtigt werden. Außerdem werden die       Abb. 2: Der Prozess zur Ermittlung der urbanen Identität der Stadt Bozen und zur Erstellung eines Regional-/Stadtmarketing-Plans.
                                                             fünf Stadtteile Bozens im Hinblick auf die Analyse stets   Quelle: Eurac Research

10                                                                                                                                                                                                                                                      11
MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT
Sprachgruppen in den Stadtteilen zu, welche ansonsten
     2 Bozen heute                                                    schwierig zu erheben ist.
                                                                      Um eine aktuelles Bild der Stadt Bozen und ihrer Identität
                                                                      zu gewinnen, können folgende zehn Thesen herangezo-
     In der Landeshauptstadt Bozen leben etwa 108.000                 gen werden. Die vom Eurac Research Forschungsteam
     Einwohnerinnen und Einwohner, was ca. einem Fünftel              formulierten, kurzen Aussagen, die den Charakter des
     der Gesamtbevölkerung der Autonomen Provinz Bozen                heutigen Bozen resümieren, basieren auf im Laufe des
     – Südtirol entspricht (Daten ISTAT, Stand 2019). Die Stadt       Projekts gewonnenen, empirischen Erkenntnissen
     ist in fünf Stadtteile gegliedert: Gries-Quirein, Don Bosco,     (Analyse von Sekundärdaten und Statistiken, Fokusgrup-
     Zentrum-Bozner Boden-Rentsch, Europa-Neustift und                pen, World Cafés, Creative Toolkits, App). Kapitel 5 gibt
     Oberau-Haslach. Wie in der gesamten Provinz koexistie-           Aufschluss darüber, welche Ergebnisse diesen Thesen zu-
     ren auch in Bozen drei Sprachgruppen: die italienische,          grunde liegen und welche wiederum als Ausgangspunkt
     deutsche und ladinische, wobei aber hier die Angehö-             dienen, um strategische Achsen, Strategien und Maßnah-
     rigen der italienischen Sprachgruppe deutlich in der             men für die Stadt zu entwickeln (siehe Kapitel 3.2).
     Überzahl sind (73,8 % - Erhebung 2011), während diese
     in den übrigen Landesteilen nur 26,06 % ausmachen.               2.1 10 THESEN ZUR URBANEN IDENTITÄT
     Im Vergleich zum Rest der Provinz weist Bozen zudem              VON BOZEN
     eine Bevölkerung mit einem höheren Durchschnittsalter
     (Altersgruppe 65+ 23,6 %, gegenüber 19,41 %) auf, einen
     größeren Prozentsatz sowohl an ausländischen Einwoh-
     nern (14,6 % gegenüber 9,48 %) als auch an Einpersonen-             1. BZ ist eine traditionell geprägte und zugleich
     haushalten (42 % gegenüber 36 %), sowie eine höhere                     moderne Stadt, die mit Stolz einige globale Trends
     Arbeitslosenrate (5,9 % gegenüber 2,9 %, Stand 20181).                  aufnimmt, bei anderen jedoch etwas hinterher-
     Die Stadtteile unterscheiden sich recht deutlich in Bezug               hinkt.
     auf die Bevölkerungsmerkmale und die Wahlpräferenzen.               2. BZ ist eine komplexe Stadt, die sich in Bezug auf
     Die Differenzen sind klar erkennbar an der ABBILDUNG 3,                 ihr Sozialgefüge vom Rest der Provinz unterschei-
     welche Aufschluss über die Flächenausdehnung, die Ein-                  det.
     wohnerzahl und die Wohndichte der Viertel gibt. Diese               3. BZ ist zentripetal ausgerichtet, möchte die einzel-
     Abbildung enthält auch einige Daten zum Ausländeran-                    nen Stadtviertel aber aufwerten.
     teil (Bürgerinnen und Bürger ohne italienische Staatsan-            4. BZ ist eine vielseitige Stadt und heterogen hin-
     gehörigkeit) und zur Alterung der Bevölkerung.                          sichtlich der Wirtschaftssektoren.
     Gemessen an der Bevölkerung ist Gries-Quirein der                   5. BZ weist gegenüber dem Umland eine niedrige
     größte Stadtteil, flächenmäßig jedoch ist Zentrum-Bozner                touristische Intensität und Dichte auf, dafür aber
     Boden-Rentsch der größte Bezirk, dem auch die am Haus-                  einen starken Zustrom von Tagesgästen: Die Stadt
     berg Bozens gelegene Siedlung Kohlern zugeordnet wird.                  hat ein großes touristisches Potenzial, das aber
     Das kleinste Viertel ist Europa-Neustift, welches sowohl                mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der lokalen
     was die Einwohnerdichte als auch das Durchschnittsal-                   Bevölkerung zu entwickeln ist.
     ter betrifft an erster Stelle steht. Der Ausländeranteil            6. BZ zieht Berufspendelnde an, ist aber weniger

2
     der Bevölkerung bewegt sich zwischen 9 % (Don Bosco)                    attraktiv für junge Talente.
     und 21 % (Oberau-Haslach). Zwischen Zentrum-Bozner                  7. BZ ist eine manchmal schüchterne und etwas
     Boden-Rentsch, Gries-Quirein und Oberau-Haslach                         langsame Stadt, die versucht, ihre ambivalente
     bestehen vor allem demographische Ähnlichkeiten.                        Geschichte zu verbergen.
     Größter Unterscheidungspunkt zu den beiden anderen                  8. BZ ist reich an ungenutzten Räumen und Grün­
     Stadtteilen sind vor allem in Bezug auf das Wahlverhalten               flächen, die aber besser genutzt und mit Inhalten
     festzustellen: Es fällt auf, dass ein beachtlicher Anteil               bereichert werden könnten.
     der hier lebenden Bevölkerung bei den Kommunalwah-                  9. BZ ist eine elegante Alpenstadt mit einer beson-
     len 2016 für die SVP (Südtiroler Volkspartei) gestimmt                  deren Naturverbundenheit, die sich aber nur
     hat, jene Partei, die schon immer überwiegend die                       teilweise mit der Bergwelt identifiziert.
     deutschsprachige Wählerschaft in Südtirol repräsen-                 10. BZ ist eine autonome Stadt, die ihre Beziehungen
     tiert. In Europa-Neustift und Don Bosco hingegen gelten                 mit den benachbarten Gemeinden und Regionen
     die Präferenzen eher den nationalen Parteien (Partito                   verbessern könnte.
     Democratico, Lega, Movimento 5 Stelle). Daher lässt diese
     Angabe indirekte Rückschlüsse über die Verteilung der

     1   Quelle: ASTAT, ISTAT, Gemeinde Bozen (https://www.comune.bolzano.it/servizi_context02.jsp?ID_LINK=860&area=39).

12                                                                                                                                13
MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT
DON BOSCO                                                                                                    EUROPA-NEUSTIFT

     Fläche in km2: 4,28                                                                                          Fläche in km2: 0,84
     Bevölkerung: 26.998                                                                                          Bevölkerung: 16.375
                                                                         EUROPA-NEUSTIFT
     Einwohner pro km2: 6.308                                                                                     Einwohner pro km2: 19.494
                                                                                           GRIES-QUIREIN
     Altersstrukturkoeffizient: 153,7                                                                             Altersstrukturkoeffizient: 221,4
     Abhängigkeitsquotient: 66,0                                                                                  Abhängigkeitsquotient: 70,0
     Ausländeranteil: 9 %                                                                                         Ausländeranteil: 16 %

                                                             DON BOSCO

     OBERAU-HASLACH                                                                                               GRIES-QUIREIN

     Fläche in km2: 10,92                                                                                         Fläche in km2: 13,46
     Bevölkerung: 14.916                                                                                          Bevölkerung: 31.295
     Einwohner pro km2: 1.366                                                                                     Einwohner pro km2: 2.325

     Altersstrukturkoeffizient: 131,4                                                                             Altersstrukturkoeffizient: 182,3
     Abhängigkeitsquotient: 53,3                                                                                  Abhängigkeitsquotient: 60,6
     Ausländeranteil: 21 %                                                                                        Ausländeranteil: 13 %

                                                                                                                  ZENTRUM-BOZNER BODEN
Altersstrukturkoeffizient: Verhältnis zwischen der
Bevölkerung ab 65 Jahren und der Altersgruppe 0-14 Jahre,
                                                                                                                  Fläche in km2: 22,81
multipliziert mit 100.
                                                                                                                  Bevölkerung: 18.537
                                                                                                 ZENTRUM-BOZNER   Einwohner pro km2: 813
Abhängigkeitsquotient: Verhältnis zwischen den nicht
                                                                                                 BODEN
erwerbsfähigen Bevölkerungsgruppen (0-14 Jahre, älter als
                                                                                                                  Altersstrukturkoeffizient: 150,5
65 Jahre) und der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-
                                                                                                                  Abhängigkeitsquotient: 51,5
64 Jahre), mal 100.
                                                                                                                  Ausländeranteil: 20 %

                                                                OBERAU-HASLACH
Abb. 3: Die Stadtviertel. Quelle: Eurac Research

14                                                                                                                                                   15
MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT
3 Bozen morgen – Vision(en) für BZ

     Indem sie (neue) Bewohnerinnen und Bewohner,               Aus diesem Grund muss die Verwaltung einer Stadt eine
     Besucherinnen und Besucher, sowie wirtschaftliche          Vorstellung davon haben, welche Art von Personen hier
     Investitionen anziehen bzw. abstoßen, wirken Städte        leben und arbeiten, welche Art von Unternehmen sich
     ähnlich wie Magnete. Ausschlaggebend für eine starke       ansiedeln sollen – um dann entschlossen handeln und
     magnetische Anziehungskraft einer Stadt sind bewusste      mit kohärenten und gut koordinierten Maßnahmen ge-
     Entscheidungen darüber, wie, wann und von wem die          nau diese Zielgruppen anzuziehen. Eine klare Vision, bei
     Ströme von Menschen, Ideen und Investitionen, die von      welcher der Charakter der Stadt nicht nur erhalten, son-
     der Stadt ausgehen bzw. ihr zufließen, gelenkt werden      dern auch betont wird sowie eine starke, impulsgebende
     sollen. Dass den Menschen dabei eine entscheidende         Governance sind zwei unverzichtbare Voraussetzungen
     Bedeutung zugemessen wird, ist eine Grundvorausset-        für eine erfolgreiche Stadtentwicklung.
     zung, denn wenn es den Städten gelingt, Einwohne-          Die Tatsache, dass die Stadt Bozen derzeit eine Vision
     rinnen und Einwohner mit einem bestimmten, ihrer           bzw. mehrere Visionen hat, die nicht generell anerkannt
     Vision entsprechenden Profil anzuziehen (z.B. junge        und geteilt wird bzw. werden, bewirkt eine unsichere
     Kreative), werden auch Unternehmen nachziehen, um          Positionierung – auch in Bezug auf den Tourismus.
     mit diesen Personen zu arbeiten. Das regt eine größe-      Die zukünftige Entwicklung der Stadt ist dahingehend
     re Vielfalt und Innovation an. Als Konsequenz davon        auszurichten, dass sich die Menschen zugehörig oder
     wird sich die Stadt einen Ruf als geeigneter Standort      zumindest als Teil der städtischen Gemeinschaft fühlen,
     für besondere Branchen und einen gewissen Lebensstil       wenn auch nur temporär. Der Ansatz für die Heraus-
     verschaffen und auch internationale Besucherinnen          bildung einer entsprechenden Vision (oder mehrerer
     und Besucher anziehen. Vor allem kleinere Städte, wie      Visionen), die dieses Projekt anstrebt, besteht darin, ei-
     es Bozen ist, versprechen oft einen Lebensstandard und     nen Konsens zu suchen und der Öffentlichkeit Gehör zu
     Alltagsrhythmen, die sich von der Hektik der Großstädte    schenken, Tendenzen zu deuten und auf die Bedürfnisse
     unterscheiden. Doch trotz dieser Vorteile scheinen heu-    der Menschen und wirtschaftlichen Akteure der Region
     te viele kleinere Orte nichts ausrichten zu können gegen   einzugehen. Dabei sind die drei Zielgruppen gebührend
     die enorme Anziehungskraft der großen Städte, die sich     zu berücksichtigen: Bewohnerinnen und Bewohner,
     dadurch die besten Talente und Investitionen sichern       Berufspendlerinnen und -pendler, sowie Besucherinnen
     (KPMG, 2016).                                              und Besucher.

             NEUGIERDE
                                     RESPEKT

3
                                    VISION(EN)
     BOZEN BLICKT
                                                                           ELEGANZ

                      DIALOG

     VORAUS
                    MISSION
                                                  SOLIDARITÄT
                                                                                     DYNAMIK

                                                                                            GASTFREUNDSCHAFT

                                            WERTE
                                                                          DIVERSITÄT
                                AUSGEWOGENHEIT
        OFFENHEIT
                                                                               NACHHALTIGKEIT
                     TRANSPARENZ

16                                                                                                                     17
MYBZ BOLZANO IN MOVIMENTO BOZEN IN BEWEGUNG - ABSCHLIEßENDER PROJEKTBERICHT
3.1 VISION(EN), MISSION, WERTE                               ein. Bozen besinnt sich auf ihre Vergangenheit, schafft     A. MOBILITÄT                                               Form, attraktiver machen. Eine quantitativ und qualita-
                                                             es, ihre Geschichte neu zu lesen und gleichzeitig ihre      BZ strebt mehr Mobilität bei weniger Verkehr an.           tiv verbesserte Anbindung nicht nur der Außenbezirke
Wie bereits erläutert, ist die Definition einer Vision der   Zukunft auf nachhaltige Weise zu gestalten. Unterneh-                                                                  ans Zentrum, sondern auch der Viertel untereinander,
erste Schritt für die Positionierung der Stadt. Was aber     mensgeist und ein lebendiger sozialer und kultureller       Im Bozen von morgen könnte das Privatauto überholt         kann durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes
ist mit Vision gemeint? Es geht darum, anhand der Werte      Austausch prägen das Tempo der Stadt über ihre Gren-        sein. Personen- und Warenfluss finden ohne negative        erreicht werden und wirkt sich zudem positiv auf den
und Bestrebungen einer Gemeinschaft ein einheitliches        zen hinaus und schaffen die Voraussetzungen für eine        Auswirkungen auf die Lebensqualität der Bürgerin-          sozialen Zusammenhalt innerhalb der Stadt aus (siehe
Bild ihrer Zukunftsvorstellungen zu umreißen. Die Visi-      hohe Lebens-, Arbeits- und Erlebnisqualität.                nen und Bürger statt. Umwelt-, Lärm- und visuelle          auch Achsen B: Gemeinschaft und Kreativität, D: Kultur
on stellt das Makro-Ziel dar, das es – durch couragiertes,                                                               Verschmutzung werden signifikant reduziert. Die            und Erinnerung und G: Polyzentrische Entwicklung).
ambitioniertes, aber auch realisierbares Vorgehen – zu       Mission:                                                    Strategien und Maßnahmen, die von der strategischen        Auch die Warenmobilität und die City-Logistik haben
verfolgen gilt: eine konkrete Vorstellung, wie es in den     Bozen blickt voraus                                         Achse zur Mobilität vorgesehen werden, streben einen       Verbesserungspotenzial, vor allem was die Optimierung
kommenden 10 bis 20 Jahren in der Stadt aussehen soll.                                                                   tiefgreifenden Wandel des gegenwärtigen kulturellen        und Umgestaltung von Verkehrsknotenpunkten und
Die Mission hingegen definiert die Art und Weise, wie        Werte (und bereichsübergreifende Prinzipien):               Modells an, das unsere „nicht nachhaltige“ Mobilität,      Umschlagplätzen, aber auch was die Reglementierung
dieses Ziel der Vision erreicht werden kann. Die Werte       Nachhaltigkeit, Dialog, Transparenz, Neugierde, Vielfalt,   d.h. eine psychologische Abhängigkeit vom privaten         des Online-Handels und vermehrter Hauszustellungen
beschreiben das, was an der Stadt besonders und einma-       Ausgewogenheit, Eleganz, Dynamik, Rücksicht, Solida-        Auto, hervorgebracht hat. In Bezug auf die Personen-       anbelangt, die oft einen reibungslosen, effizienten Ver-
lig ist, was die Seele Bozens ausmacht (Allison & Kaye,      rität, Offenheit, Gastfreundschaft                          mobilität regen die hier vorgeschlagenen Strategien        kehr behindern. Des Weiteren ist die Tatsache zu beden-
2015). Ebenso wurden bereichsübergreifende Prinzipien                                                                    einerseits zum Verzicht auf das Privatauto an und          ken, dass die großen Handelsplattformen die Rechte der
herauskristallisiert, d.h. Themen, die für alle strate-      Die Vision stellt eine Art Rahmen dar, innerhalb dessen     möchten andererseits alternative Lösungen der Mobili-      Arbeitnehmenden oft unzureichend einhalten und den
gischen Achsen, Strategien und Maßnahmen relevant            man ein zu ihr passendes Bild erstellen kann, das die       tät, etwa mit dem Fahrrad, zu Fuß und mit öffentlichen     Einzelhandel erheblich beeinträchtigen.
sind.                                                        angestrebten Ziele in hierarchischer Ordnung wieder-        Verkehrsmitteln, bzw. in kombinierter, intermodaler
                                                             gibt, ausgehend von der Steckung der Makro-Ziele bis zu
Auf Grundlage der durchgeführten Untersuchungen              deren Implementierung, d.h. der Form ihrer Umsetzung.
wurde für die Stadt Folgendes definiert:                     Das Konzept kann idealerweise als Pyramide dargestellt
                                                             werden, an deren Spitze die STRATEGISCHEN ACHSEN
Vision #Bozen2030:                                           stehen, welche die anzuwendenden STRATEGIEN vor-             STRATEGIE      MAßNAHMEN                                               ZEIT­         PRIORITÄT      MACHBAR-
Bozen – Die ausgewogenste und dynamischste Stadt             geben. An der Basis der Pyramide stehen konkrete und                                                                                RAHMEN                       KEIT
Europas                                                      praktische MAßNAHMEN (Isetti et al., 2017).
Bozen ist eine nachhaltige Stadt, die den Bedürfnissen                                                                    A.1 Ausbau     A.1.1 Erweiterung und Förderung von Apps zu öffent-     kurzfristig   hoch           mittel
aller ihrer Bürgerinnen und Bürger gerecht wird - um-                                                                     des ÖPNV       lichen Verkehrsmitteln (z.B. existierende Apps mit      (1-2 Jahre)
weltbewusst und kulturell vielseitig. Bozen wirkt attrak-    3.2 STRATEGISCHE ACHSEN, STRATEGIEN                          von den        der Funktion versehen, die es ermöglicht, verschie-
                                                                                                                          Stadtvier-     dene Verkehrsmittel – Fahrrad, Bus, Auto – in Bezug
tiv auf jene, welche die Stadt bewohnen, dort arbeiten       UND MAßNAHMEN                                                teln ins       auf Fahrzeit und CO2-Ausstoß auf einer bestimmten
oder zu Gast sind, fördert einen aktiven und gesunden
                                                                                                                          Zentrum,       Strecke innerhalb der Stadt und (idealerweise) der
Lebensstil, einen kompetitiven Arbeitsmarkt und bietet       Aufgrund der durchgeführten Analysen konnten sieben
                                                                                                                          zwischen       gesamten Provinz in Echtzeit zu vergleichen)
unvergessliche Erlebnisse. Das Herz Bozens schlägt in        strategische Achsen ausgemacht werden (hier genannt          den Vierteln
ihren Vierteln, die ihre mehrsprachige Seele und eine        in zufälliger Reihenfolge):                                  und mit        A.1.2 Anschaffung von vorwiegend Hybrid- und
ausgeprägte Bereitschaft zum Dialog verkörpern. Die                                                                       dem Um-        E-Fahrzeugen im Hinblick auf eine progressive
Stadt reagiert sensibel auf vorherrschende Differenzen           A.   Mobilität                                           land           Erneuerung der Flotte an öffentlichen Verkehrsmit-
und geht auf die Anliegen ihrer Bürgerinnen und Bürger           B.   Gemeinschaft und Kreativität                                       teln, im Einklang mit der landesweit angewandten
                                                                                                                                         Strategie
                                                                 C.   Governance und Netzwerke
                                                                 D.   Kultur und Erinnerung                                              A.1.3 Einrichtung gut durchdachter Sonderfahrspuren
                                                                 E.   Touristische Bestimmung                                            für öffentliche Verkehrsmittel je nach Bedarf, um den
                                                                 F.   Wirtschaft und Gemeinwohl                                          Verkehr zu entstauen und zu ­optimieren
                       Strategische                              G.   Polyzentrische Entwicklung                                         A.1.4 Anbindung von Seilbahnanlagen an (andere)
                       Achsen                                                                                                            öffentliche Verkehrsmittel, im Sinne einer intermo-
                                                             Bei diesen strategischen Achsen handelt es sich keines-                     dalen Mobilität, um die Hügel und Berge des Umlands
                                                             falls um eigenständige Einheiten, sondern um oft mit-                       besser zu erreichen
                    Strategien                               einander verknüpfte und sich gegenseitig verstärkende
                                                             Aspekte, wie auch anhand der im Executive Summary
                                                             enthaltenen Graphiken veranschaulicht worden ist. In
                                                             den nachfolgenden Tabellen zu den einzelnen strate-
                                                             gischen Achsen sind die Referenzstrategien und ihre
                  Maßnahmen                                  konkrete Umsetzung durch Maßnahmen aufgeführt,
                                                             unter Angabe der jeweiligen Wichtigkeit, Dringlichkeit
                                                             und Durchführbarkeit.

Abb. 4: Strategische Achsen, Strategien und Maßnahmen

18                                                                                                                                                                                                                                       19
A.2 Förde-     A.2.1 Fertigstellung und Ausbau des Radwege-Netzes      kurzfristig   mittel   hoch     A.4 Ver-     A.4.1 Förderung von inter- bzw. multimodalem Ver-       langfristig   mittel   niedrig
 rung der       auch in Bezug auf die Sicherheit (z.B. durch bessere    (1-2 Jahre)                     kehrskno-    kehr (Multilevel) – Seilbahn/Radweg – Straßen/Bahn      (> 3 Jahre)
 Fahrrad-       Beschilderung), im Hinblick auf das Projekt „Rad-Me-                                    tenpunkte:   (z.B. durch Ausbau des Angebots an Parkplätzen mit
 Mobilität      tro Bozen“                                                                              Parkplätze   Anschluss a.d. ÖPNV, also P+R, wie etwa in Sigmund-
                                                                                                        und inter-   skron und Bozen Süd)
                A.2.2 Förderung des Fahrrad-Verkehrs durch Schaf-                                       modale
                fung größerer Vorteile für Radfahrer (z.B. Ausbau der                                   Umschlag-    A.4.2 Ausbau der City-Logistik: existierende Konzepte
                Ladestationen für E-Bikes und kostenlose Wartungs-                                      plätze       der Stadt ergänzen und intermodale Mobility-Hubs
                stellen)                                                                                             innerhalb strategischer Stationen in und um Bozen
                                                                                                                     neu gestalten
                A.2.3 Erweiterung des Angebots an geschützten,
                sicheren Fahrradabstellanlagen sowie angemessener                                                    A.4.3 Analyse von Angebot und Nachfrage zur Park-
                Betrieb solcher Anlagen (z.B. indem nicht verwendete                                                 platzsituation, zwecks einer Neuorganisation und
                Räder regelmäßig aus den Ständern entfernt werden)                                                   Festlegung von Preisstrategien für verschiedene
                                                                                                                     Fahrzeug- und Benutzertypologien
                A.2.4 Verbesserung der Visibilität und Zugänglichkeit
                von Bike-Sharing-Angeboten für die Bevölkerung,                                                      A.4.4 Einrichtung von Sammel- und Abholstellen
                pendelnde Berufstätige und Gäste, auch durch Inte­                                                   (auch gegen Bezahlung) für Lieferungen in die Alt-
                gration mit dem ÖPNV mittels Südtirol Pass                                                           stadt und die Viertel, wo die Bürgerinnen und Bürger
                                                                                                                     Versandwaren abholen können, mit positiver Auswir-
                A.2.5 Förderung und Reglementierung des Fahr-                                                        kung auch auf den lokalen Handel
                rad-Verkehrs für den Personen- und Warentransport,
                in Zusammenarbeit mit öffentlichen und/oder priva-                                                   A.4.5 Schaffung von Warenumschlagplätzen in den
                ten Einrichtungen                                                                                    Randbezirken, um die Hauszustellungen innerhalb
                                                                                                                     der Bezirke umweltfreundlicher zu gestalten (z.B.
                A.2.6 Regelmäßige Organisation von Veranstaltungen                                                   mit Lastenrädern/Cargo Bikes oder Hybrid-, Öko-,
                zur Förderung des Fahrrad-Verkehrs und der alterna-                                                  E-Fahrzeugen)
                tiven Mobilität (z.B. Radfahr-Feste)
 A.3 Förde-     A.3.1 Stärkung der Rolle Bozens als Standort für        langfristig   hoch     mittel
 rung von       Pilotprojekte zum Thema „Nachhaltige, innovative        (> 3 Jahre)
 Verkehrs-      Mobilität“
 mitteln, die
 Alternati-     A.3.2 Neugestaltung des innerörtlichen Straßennet-
 ven zum        zes, v.a. um einen reibungslosen Verkehr zu ermög-
 Privatauto     lichen und gefährliche Konfliktsituationen zwischen
 darstellen     motorisiertem Verkehr und „aktiver“ Mobilität zu
                entschärfen
                A.3.3 Anregung zum Autoverzicht bei touristischem
                Verkehr, v.a. in der Hochsaison (z.B. durch Förderung
                nachhaltiger Mobilität kombiniert mit dem touristi-
                schen Angebot)
                A.3.4 Förderung eines nachhaltigen Lieferverkehrs für
                Hauszustellungen (z.B. mit Lastenrädern/Cargo Bikes)
                A.3.5 Ausweitung autofreier und verkehrsberuhigter
                Zonen
                A.3.6 Einführung von regelmäßig stattfindenden
                autofreien Tagen
                A.3.7 Ankurbelung des innerstädtischen Car Pooling/
                Car Sharing

20                                                                                                                                                                                                            21
B. GEMEINSCHAFT UND KREATIVITÄT                             Achse C: Governance und Netzwerke) kommt in diesem            B.2 Förde-    B.2.1 Lebendige Gestaltung von Orten und Plätzen mit     mittelfristig   mittel   mittel
BZ fördert aktiv die Synergien zwischen                     Kontext die Aufgabe zu, soziale und kulturelle Signale,       rung von      Fokus auf Angebote für Bürgerinnen und Bürger            (2-3 Jahre)
Individuen und Stadtvierteln.                               die von den Stakeholdern der Stadt ausgehen (siehe            Stadterneu-
                                                            auch die strategische Achse D: Kultur und Erinnerung),        erung und     B.2.2 Optimierung der Koordination von bestehenden
Bozen blickt über von oben vorgegebene Entscheidun-         zu empfangen und sie mit angemessenen politischen             Schaffung     kulturellen Veranstaltungen auf kommunaler Ebene
gen hinaus: Die Stadt ist ein lebendiger Organismus mit     Maßnahmen zu fördern, zu unterstützen und zu be-              von Orten     und Landesebene, um Überschneidungen zu vermei-
                                                                                                                          der kul-      den (z.B. durch spezielle digitale Plattformen)
fließenden Energien und sie selbst hat Einfluss darauf,     günstigen. Die in diesem Zusammenhang vorgeschla-
wie und wo diese sich materialisieren, an welchen           genen Strategien und Maßnahmen zielen insbesondere            turellen      B.2.3 Förderung innovativer Projekte zur Integration
Orten etwa Menschen sich treffen und Kinder spielen         darauf ab, die Integration, Begegnung und Kreativität         Begegnung     (z.B. kulinarische Events als Anregung der Integration
möchten. Bozen widersetzt sich damit den industriellen      zu fördern, mit besonderem Augenmerk auf Familien,                          verschiedener Generationen und Kulturen)
Visionen und Top-Down-Vorstellungen der traditionel-        Seniorinnen und Senioren, junge Kreative, Migran-
len Stadtplanung und bekennt sich zum Konzept der           tinnen und Migranten, neue Arbeitnehmerinnen und                            B.2.4 Förderung von kulturellen Veranstaltungen mit
                                                                                                                                        internationalem Charakter
urbanen Akupunktur (Lerner, 2014), welches darauf           Arbeitnehmer sowie Menschen mit Behinderungen. Die
abzielt, die Orte ans Licht zu bringen und aufzuwerten,     kulturelle Vielfalt, die Bozen zu eigen ist, wird dabei als                 B.2.5 Schaffung und Weiterentwicklung hybrider
an denen nachhaltige und authentische Projekte, die         Stärke genutzt und dient als Klebstoff für den Zusam-                       Räume in den einzelnen Vierteln, die ohne Eintritts-
zum Wohl der ganzen Stadt beitragen, implementiert          menhalt der Stadt.                                                          kosten für verschiedene Aktivitäten zur Verfügung
werden können. Der Governance (siehe strategische                                                                                       stehen und auf die verschiedenen Bedürfnisse der
                                                                                                                                        Nutzerinnen und Nutzer (Kinder, ältere Menschen
                                                                                                                                        usw.) ausgerichtet sind; Vorbild sind die Stadterneu-
                                                                                                                                        erungsinitiativen der Associazione Centotrecento
                                                                                                                                        Bologna (z.B. durch Umwandlung von Parkplätzen in
                                                                                                                                        Orte der Kommunikation und Förderung sonstiger
 STRATEGIE      MAßNAHMEN                                                ZEIT­           PRIORITÄT       MACHBAR-
                                                                                                                                        Initiativen zur Umwandlung des städtischen Raums).
                                                                         RAHMEN                          KEIT
                                                                                                                                        B.2.6 Förderung des urbanen Gartenbaus durch Schaf-
 B.1 Förde-     B.1.1 Unterstützung der in der Region tätigen Verbän-    langfristig     mittel          mittel
                                                                                                                                        fung und Zugänglichmachung von Stadtgärten als
 rung von       de/Vereine, die einen Beitrag zur Aggregation, Be-       (> 3 Jahre)
                                                                                                                                        Treffpunkt verschiedener Kulturen und Generationen
 Inklusion      gegnung und Bereicherung von Familien und jungen
                                                                                                                                        (z.B. durch Ausweitung der Initiative auf die Ge-
                Menschen, auch mit unterschiedlicher Herkunft und
                                                                                                                                        samtheit der Stadtbevölkerung) und als nachhaltige
                Kultur leisten
                                                                                                                                        Produktionsformen für lokale Lebensmittel
                B.1.2 Anregung und Förderung neuer Modelle des
                                                                                                                          B.3 Un-       B.3.1 Optimierung der Öffentlichkeitsarbeit zu exis-     kurzfristig     mittel   hoch
                Zusammenlebens und der gegenseitigen Unterstüt-
                                                                                                                          terstüt-      tierenden Projekten (z.B. durch Potenzierung und         (1-2 Jahre)
                zung durch eine neu überdachte Architektur einiger
                                                                                                                          zung und      Verbesserung der Visibilität bestehender Plattformen,
                Wohngegenden (z.B. durch Co-Living-Projekte), unter
                                                                                                                          Anregung      Schaffung möglicher Synergien bzw. Erstellung einer
                Berücksichtigung der Bedürfnisse von Familien, äl-
                                                                                                                          kreativer     neuen Plattform und Beauftragung von kompetenten
                teren Menschen, Kindern und Personen mit Migrati-
                                                                                                                          Projekte      Personen)
                onshintergrund
                                                                                                                                        B.3.2 Unterstützung und Förderung junger Künstlerin-
                B.1.3 Vermehrte hybride Nutzung von Gebäuden in
                                                                                                                                        nen und Künstler und kreativ Tätiger durch Bereit-
                den verschiedenen Vierteln, die Wohn-, Arbeits- und
                                                                                                                                        stellung von Orten des Schaffens und Austauschs
                Freizeitflächen bieten (z.B. nach dem Modell der
                                                                                                                                        sowie durch Finanzierungen (z.B. Erweiterung des
                Mehrzweckhäuser)
                                                                                                                                        Nutzungskonzepts der Stadtgalerie)
                B.1.4 Behindertengerechte Gestaltung der Stadt
                                                                                                                                        B.3.3 Unterstützung des Konzepts der Zeitbanken/
                                                                                                                                        Tauschringe (z.B. durch Förderung digitaler Plattfor-
                B.1.5 Stärkere Einbindung älterer Menschen in ehren-                                                                    men), bei denen Leistungen in Form eines geldlosen
                amtliche Tätigkeiten, auch zum Nutzen von Famili-                                                                       Tauschs erbracht werden (z.B. nach dem Modell von
                en (z.B. Schulwegbegleitung, Beibringen kleinerer                                                                       TimeRepublik)​
                Handwerksarbeiten, Nähen) und benachteiligten
                Gruppen (z.B. Migrantinnen und Migranten)                                                                               B.3.4 Unterstützung und Anregung von Live-Musik
                                                                                                                                        auf Plätzen/Straßen und in öffentlichen Lokalen
                B.1.6 Unterstützung der Unternehmen bei der Be-                                                                         durch Genehmigungen kleinerer Events (z.B. nach
                reitstellung eines Willkommenspakets für alle neuen                                                                     dem Modell des Bolzano Festival Bozen)
                Arbeitnehmenden (inkl. Informationen zum kulturel-
                len Angebot der Stadt, über aktive Vereine, Freizeit-
                möglichkeiten usw.)

22                                                                                                                                                                                                                                 23
B.4 Förde-   B.4.1 Förderung von Austausch-Projekten zwischen         mittelfristig   mittel   mittel   C. GOVERNANCE UND NETZWERKE                                  Einrichtung von Arbeitsgruppen zu den vorrangigen
 rung der     den Schulen der Stadt, in Zusammenarbeit mit den         (2-3 Jahre)                       BZ setzt auf Digitalisierung, um die Zusammen-               Projekten und Problematiken der Stadt einen wichti-
 Sprachen-    zuständigen Behörden, auch im Hinblick auf die Defi-                                       arbeit zwischen öffentlichem Sektor, privatem                gen Beitrag leisten können. Wie eine für die optimale
 vielfalt     nition einer künftigen Stadtentwicklung                                                    Sektor und Tertiärsektor zu stärken und Dienste              Umsetzung des hier behandelten Plans wünschenswerte
                                                                                                                                                                      Governance aussehen müsste, wird im Abschnitt Inte-
              B.4.2 Förderung von Kulturinstituten und -plattfor-                                        auszuweiten, die allen Bürgerinnen und Bürgern
                                                                                                                                                                      griertes Regional-/Stadtmarketing erörtert (Kapitel 4).
              men, die Sprachen und Dialekte aufwerten                                                   zugute kommen.
                                                                                                                                                                      Die Beziehungen und die Kommunikation nach außen,
              B.4.3 Planung von Kampagnen, die den Reichtum und                                          Das Bozen von morgen blickt über die geographischen          d.h. mit den Bürgerinnen und Bürgern, könnten ebenso
              die Vorteile der Mehrsprachigkeit hervorheben                                              und sektoralen Grenzen hinaus: Das starke, sektorüber-       verbessert werden, ähnlich wie die aktive Beteiligung
                                                                                                         greifende und intrakommunale Governance-System be-           der Einwohnerinnen und Einwohner sowohl an Ent-
              B.4.4 Bekräftigung der durch die Multikulturalität ge-                                     stärkt die Stadt in ihrer Rolle als Landeshauptstadt und     scheidungsprozessen als auch an der Umsetzung von
              schaffenen Werte durch Maßnahmen zur Aufwertung                                                                                                         Projekten und Ideen. Auch wenn einige für die künftige
                                                                                                         Schauplatz einer vielseitigen wirtschaftlichen Entwick-
              der verschiedenen Kulturen​
                                                                                                         lung (siehe auch strategische Achsen E: Touristische         Entwicklung der Stadt grundlegende Aspekte, wie z.B.
              B.4.5 Verstärkte Förderung der Initiativen zum                                             Bestimmung und F: Wirtschaft und Gemeinwohl) sowie           der interregionale Verkehr und die Bildung, über die
              sprachlichen Austausch und Freiwilligendienst                                              der sprachlichen und kulturellen Begegnung (siehe auch       kommunale Zuständigkeit hinausgehen, steht es in der
                                                                                                         strategische Achsen B: Gemeinschaft und Kreativität          Macht der Stadtverwaltung, durch intensive Zusammen-
              B.4.6 Förderung einer Jugendpolitik zugunsten der                                          und D: Kultur und Erinnerung). Die Governance Bozens         arbeit mit nationalen und internationalen Plattformen
              Entwicklung sprachlicher Kompetenzen
                                                                                                         umfasst neben der eigentlichen Stadtverwaltung weitere       auch in diesen Bereichen in die gewünschte Richtung
                                                                                                         Akteure, mit denen sie die Ziele teilt und gemeinsam         zu agieren, wie in den nachfolgend vorgeschlagenen
                                                                                                         die Wege definiert, um diese zu erreichen. Voraus­           Strategien und Maßnahmen aufgeführt. Ein in diesem
                                                                                                         setzung für effizientes, erfolgreiches Handeln ist eine      Zusammenhang bedeutender Faktor ist schließlich auch
                                                                                                         reibungslose Kommunikation, die das Governance-Sys-          die Digitalisierung, die zweifellos dazu beiträgt, viele
                                                                                                         tem in erster Linie mit denjenigen unterhalten muss,         Bürgerdienste zu vereinfachen und leichter zugänglich
                                                                                                         die ähnliche Absichten verfolgen, wie etwa der Lan-          zu machen: Schon durch eine verbesserte Kommuni-
                                                                                                         desregierung, der Handelskammer, dem Verkehrsamt,            kation mit der Öffentlichkeit, unter Berücksichtigung
                                                                                                         den Nachbargemeinden usw., aber auch innerhalb der           von Werten und bereichsübergreifenden Prinzipien
                                                                                                         Gemeindeverwaltung selbst, wo etwa eine intensivere          wie Dialog und Transparenz, wird die Distanz zwischen
                                                                                                         Kooperation zwischen den Dienststellen, die Aus- und         Institutionen und der Bevölkerung verkürzt.
                                                                                                         Weiterbildung des Verwaltungspersonals sowie die

                                                                                                          STRATEGIE      MAßNAHMEN                                                ZEIT­          PRIORITÄT      MACHBAR-
                                                                                                                                                                                  RAHMEN                        KEIT
                                                                                                          C.1 Stärkung   C.1.1 Umsetzung und Verbesserung bestehender             kurzfristig    hoch           mittel
                                                                                                          der Gover-     ­Projekte und Bekanntmachung der Resultate               (1-2 Jahre)
                                                                                                          nance und
                                                                                                          der Kommu-     C.1.2 Ausbau der Kooperation und Kommunikation
                                                                                                          nikation in-   zwischen den Ämtern, Abteilungen und Diensten der
                                                                                                          nerhalb der    Stadtverwaltung, auch durch Einrichtung von sektor-
                                                                                                          Gemeinde       übergreifenden Diskussionsrunden
                                                                                                                         C.1.3 Gezielte Auswahl von qualifiziertem Personal
                                                                                                                         bei der Leitung neuer Projekte/interdisziplinärer
                                                                                                                         Fachgebiete und Monitoring von Projektergebnissen
                                                                                                                         C.1.4 Verstärkte Koordination von Projekten der
                                                                                                                         Stadtverwaltung, bei denen andere verantwort­
                                                                                                                         liche Einrichtungen beteiligt sind (z.B. Verkehrsamt,
                                                                                                                         ­Handelskammer, Landesverwaltung)

24                                                                                                                                                                                                                         25
C.2 Opti-     C.2.1 Beteiligung der Stadtbevölkerung an Projekten    kurzfristig     hoch     hoch     C.4 Stär-     C.4.1 Förderung einer integrierten Raumentwicklung,     langfristig   hoch   mittel
 mierung der   und verbesserte Veröffentlichung der Resultate         (1-2 Jahre)                       kung der      bei der Bozen als Hauptstadt eine besondere Rolle       (> 3 Jahre)
 Kommuni-                                                                                               überkom-      hinsichtlich einer wirkungsvollen Abstimmung mit
 kation mit    C.2.2 Förderung von partizipativen Prozessen (Betei-                                     munalen       der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol zukommt,
 den Bürge-    ligung von Bevölkerung und Interessensgruppen) bei                                       Governance    insbesondere in den Bereichen Mobilität, Mehrspra-
 rinnen und    den Entscheidungen/Initiativen der Stadtverwaltung                                       und der Ab-   chigkeit, Schul-, Kultur- und Jugendpolitik, Stärkung
 Bürgern       C.2.3 Stärkung der Kommunikationskanäle der Ge-                                          sprache mit   der Rolle des Landesbeirats als Bindeglied
               meinde, auch durch größere Einbindung der Social                                         der Autono-
                                                                                                        men Provinz   C.4.2 Monitoring des Pendelverkehrs mit den Nach-
               Media-Plattformen durch eine spezielle Kommunika-                                                      bargemeinden im Hinblick auf eine nachhaltigere
               tionsstrategie                                                                                         Neugestaltung der Mobilität
               C.2.4 Verbesserte Zugänglichkeit zu den Inhalten der                                                   C.4.3 Erweiterung der Zugverbindungen auf natio-
               Gemeinde-Webseite                                                                                      nalen, internationalen und regionalen Strecken (zu
 C.3 Ausbau    C.3.1 Vereinfachung und Integration von Verwaltungs-   mittelfristig   mittel   mittel                 beantragen bei den verantwortlichen Organen wie
 digitaler     systemen und -dienstleistungen                         (2-3 Jahre)                                     Rete Ferroviaria Italiana, Trenitalia und den zustän-
 Bürger-                                                                                                              digen Stellen auf Landesebene) sowie zwischen den
 dienste       C.3.2 Ausbau der online verfügbaren Bürgerdienste                                                      innerstädtischen Bahnhöfen auf der Linie Bozen-Mer-
               der Gemeinde durch Zugang mittels SPID oder ande-                                                      an (z.B. durch häufigere und bessere Anschlüsse)
               ren Modalitäten, gemäß den geltenden Vorschriften
                                                                                                                      C.4.4 Absprache mit den Nachbargemeinden auch
               C.3.3 Erhöhung der Internet-Zugänglichkeit durch Po-                                                   beim Tourismusmarketing, durch synergetische
               tenzierung der kostenlosen öffentlichen WLAN-Ver-                                                      Planung und Bewerbung von Veranstaltungen (z.B.
               bindung                                                                                                die Initiativen des Städtenetzwerks vorantreiben und
                                                                                                                      bewerben)
               C.3.4 Kostenlose Vermittlung digitaler Kompetenzen
               (an Schulen, für Seniorinnen und Senioren usw.),
               um auf die Vorteile und Gefahren der Digitalisierung
               hinzuweisen
               C.3.5 Steigerung des Bewusstseins und Reglementie-
               rungen zu Online-Handel und Sharing-Plattformen
               (nach dem Vorbild des Cantiere Consegne etiche in
               Bologna)
               C.3.6 Förderung der Inklusion durch Digitalisierung
               und Technologien – Smart Living & Smart City (z.B.
               durch Projekte wie das europäische SINFONIA)

26                                                                                                                                                                                                          27
D. KULTUR UND ERINNERUNG                                    rung und Innovation eingreifen kann, die zielgerichtet     STRATEGIE      MAßNAHMEN                                               ZEIT­         PRIORITÄT   MACHBAR-
BZ zieht Nutzen aus der Auseinandersetzung                  sind auf eine achtsame, aufwertende Umgestaltung, bei                                                                             RAHMEN                    KEIT
mit der eigenen Vergangenheit und entwickelt                der die Bedürfnisse der Gemeinschaft im Vordergrund
                                                            stehen. Gerade die öffentliche Verwaltung hat es in der    D.1 Förde-     D.1.1 Stärkung der Stakeholder-Netzwerke (z.B. mit      kurzfristig   mittel      mittel
Empathie für die verschiedenen Erinnerungen                                                                            rung von       der Universität Bozen und Instituten, die Sprachgrup-   (1-2 Jahre)
                                                            Hand, bereits laufende Initiativen in einen spezifischen
der Stadt, als Grundlage für eine europäische                                                                          kulturellen    pen oder andere Kulturen vertreten), um Synergien
                                                            kulturellen Weg einmünden zu lassen. Gleichzeitig gilt
Identität.                                                                                                             und künst-     im künstlerisch-kulturellen Bereich zu schaffen
                                                            es, einem neuen künstlerischen und architektonischen
                                                                                                                       lerischen
Bozen blickt über die Vorstellung der Kultur als Beiwerk    Verständnis Gehör zu schenken und Raum zu geben,                          D.1.2 Stärkere Incentivierung des Angebots an Kultur-
                                                                                                                       Aktivitäten
hinaus und betrachtet sie stattdessen als ein übergrei-     indem Initiativen der Stadterneuerung gefördert und                       und Freizeitveranstaltungen in den einzelnen Stadt-
fendes und zusammenführendes Element, das in enger          zur Herausbildung einer neuen kulturellen und kol-                        vierteln, auch durch Nutzung von Hybridgebäuden
Verbindung mit der Gemeinschaft, dem Berufsleben            lektiven Identität der Stadt und ihrer durch jeweilige                    (nach dem Beispiel des Kulturzentrums Gasteig in
und dem allgemeinen Wohlbefinden steht: eine Kultur         Besonderheiten gekennzeichneten Viertel beigetragen                       München), Unterstützung von Vereinen für Kreative,
mit strategischen Zügen, die zum regelrechten Stadtpla-     wird – dies immer im Einklang mit dem Konzept der                         Jugendzentren usw. und Koordination eines Veran-
nungsinstrument wird (Bizzarri, 2018). Bozen ist in der     „urbanen Akupunktur“ (Lerner, 2014; siehe auch Achse                      staltungskalenders
Tat eine besondere Stadt, die mindestens fünf Arten von     B: Gemeinschaft und Kreativität). So lassen sich nicht
                                                                                                                                      D.1.3 Existierenden Festivals, kulturellen und künst-
Kultur in sich vereint:                                     nur die fundamentalen Werte der Stadt stützen, sondern
                                                                                                                                      lerischen Initiativen mehr Bedeutung zumessen und
1. eine alltägliche Kultur, geprägt durch Mehrspra-         auch ihre Attraktivität als Arbeitsort und touristische                   besser darüber informieren (z.B. Don Bosco Festival
     chigkeit, Multikulturalität und einen Lebensstil, in   Destination, sowie als lebenswerter Wohnort steigern.                     und andere Musikveranstaltungen, Theater), z.B.
     dem sich Einflüsse aus dem Süden und dem Norden        Schlüsselelemente sind die Revitalisierung und inhalt-                    durch Info-Kampagnen bzw. die Einrichtung einer
     Europas vermischen;                                    liche Bereicherung städtischer Räume, etwa durch eine                     geteilten Plattform, gerichtet an Einwohnerin-
2. eine Kultur der Innovation, zu der die Universität,      polyzentrische Entwicklung in den Bereichen Kunst und                     nen und Einwohner, Touristinnen und Touristen,
     zukunftsweisende Forschungszentren und innova-         Architektur, sowie in der hybriden Nutzung bestehender                    ­Pendlerinnen und Pendler
     tive Unternehmen beitragen;                            Gebäude. Zu diesen zu revitalisierenden Räumen gehö-
3. eine Kultur der Architektur und der Erinnerung, aus-     ren unweigerlich auch Orte, die an schwierige Kapitel                     D.1.4 Förderung und Bekanntmachung bestehender
                                                                                                                                      Initiativen der einschlägigen Stellen auf Landesebene
     zumachen an den Zeugnissen verschiedener Zeiten        der Stadtgeschichte erinnern und die Bozen auch aus
                                                                                                                                      mit besonders relevanten Auswirkungen für die Stadt
     und Epochen;                                           architektonischer Sicht tief geprägt haben. Die folgend
                                                                                                                                      (z.B. Spazio Drin mit Impulsi Vivi, Initiativen des
4. eine Kultur der Kunst, begründet auf einer Kunst-        aufgeführten Strategien und Maßnahmen zielen auch
                                                                                                                                      Trevi-Zentrums und anderer Kultur- und Museum-
     und Musikszene der Avantgarde;                         auf eine kritische Auseinandersetzung der Stadt mit                       seinrichtungen)
5. eine Kultur der Gastfreundschaft gegenüber Besu-         ihrer Vergangenheit ab. Wenn es gelingt, die Vergangen-
     cherinnen und Besuchern, Berufstätigen und neuen       heit zu bewältigen, um mit ihr zu leben und sie gar neu    D.2 Stärkere   D.2.1 Erweiterte Förderung der Stadt als künstleri-     langfristig   mittel      mittel
     Bürgerinnen und Bürgern.                               zu bewerten (Mitterhofer, 2013; Obermair, 2017; Ober-      Beachtung      schen Raum, mithilfe einer polyzentrischen Entwick-     (> 3 Jahre)
Anhand der strategischen Achse Kultur und Erinnerung        mair, 2018), sind die Grundlagen für die Entwicklung       der Kultur     lung im Bereich Kunst und Architektur
soll besser definiert werden, wie die lokale Politik un-    einer echten europäischen Identität gegeben.               und ihrer
                                                                                                                       Bedeutung      D.2.2 Anwendung zeitgenössischer Kunst und Kultur
terstützend und lenkend in Prozesse kultureller Förde-                                                                                als Schlüsselelement zur Interpretation von Vergan-
                                                                                                                       bei der
                                                                                                                       Stadt- und     genheit und Gegenwart, auch in Form vorübergehen-
                                                                                                                       Raumpla-       der Installationen in der Stadt
                                                                                                                       nung
                                                                                                                       D.3 Narra-     D.3.1 Gründung einer Arbeitsgruppe mit Vertreterin-     kurzfristig   mittel      mittel
                                                                                                                       tion und       nen und Vertretern der verschiedenen Einrichtungen,     (1-2 Jahre)
                                                                                                                       Dokumen-       zwecks Förderung bestehender Initiativen zur Stär-
                                                                                                                       tation der     kung eines kollektiven urbanen Gedächtnisses
                                                                                                                       Vergangen-
                                                                                                                       heit           D.3.2 Planung neuer Projekte, die darauf abzielen,
                                                                                                                                      eine gemeinsame, geteilte Erzählung der Stadtge-
                                                                                                                                      schichte zu fördern und die mehrere Generationen
                                                                                                                                      von Boznerinnen und Boznern und Menschen mit
                                                                                                                                      unterschiedlichem kulturellem Hintergrund einbe-
                                                                                                                                      ziehen
                                                                                                                                      D.3.3 Förderung von Initiativen des Stadtarchivs
                                                                                                                                      Bozen (z.B. durch Info-Kampagnen, Thementage,
                                                                                                                                      verstärkte Zusammenarbeit mit Schulen, dem Ver-
                                                                                                                                      kehrsamt)

28                                                                                                                                                                                                                               29
Sie können auch lesen