Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
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Nachrichten aus der Gemeinde 21 M SAUSGABE 20 JUBILÄU 50 schlag Hirschen sdorf Leopold JAHRE GEMEINSAM Illmanns Reingers en Gramett
Aus dem Inhalt Vorwort 50 JAHRE GEMEINDE REINGERS Inhaltsverzeichnis Seite 3 Vorwort Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Jubiläum ist eine Kraftquelle auf dem Weg nach vorne Seite 4 Vorwort BH Mag. Stefan Grusch Seite 5 Vorwort LAbg. Bgm. Margit Göll Seite 6-7 Vorwort Bgm. Andreas Kozar Seite 8-9 Vorwort Werner Hanko (Verfasser) Seite 10 - 11 Vor langer, langer Zeit ....... 50 Jahre ist es her, dass aus den Ortsgemeinden Hirschenschlag, Seite 12 - 13 Unsere Bürgermeister Seite 14 Gemeinderäte der Großgemeinde Illmanns-Grametten, Leopoldsdorf und Reingers die Großgemeinde Seite 15 Gemeindenachrichten Reingers entstand. Seite 16 - 17 Amtshaus und Gemeindewappen Seite 18 Der Bauhof Seite 19 Straßenbau Reingers ist eine Gemeinde, in der man sich wohlfühlt, in der die Lebensqualität stimmt. Nahe Seite 20 Abfallbeseitigung dem „Eisernen Vorhang“ gelegen, wurde Reingers in den letzten Jahren eine selbstbewusste Seite 21 Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Seite 22 - 23 Patengemeinde Gemeinde, die die europäische Perspektive positiv nutzt. Dazu haben vor allem die Bürgerinnen Seite 24 Beziehungen zu unseren Nachbarn und Bürger in Reingers selbst beigetragen, mit ihrem Fleiß, ihrem Können und ihrem Selbstbe- Seite 25 NÖ-Kinderbetreuung, Kindergarten wusstsein. Diese Extraausgabe der Gemeindezeitung dokumentiert, wie sehr das Miteinander Seite 26 Unsere Schule Seite 27 Unsere Pfarre zu einer Kraftquelle wird. Seite 28 Platz der letzten Ruhe Der Blick zurück gibt Kraft auf dem Weg nach vorne und so gesehen ist ein derartiges Jubi- Seite 29 - 31 Unsere Dorfkapellen Seite 32 - 35 Unsere Feuerwehren läum auch eine wichtige Kraftquelle. Vor allem wenn es darum geht, das Miteinander und den Seite 36 - 38 Dorferneuerung Zusammenhalt zu stärken und Heimat für alle spürbar zu machen. Seite 39 Dorfgemeinschaft Grametten Seite 39 - 41 Freizeitzentrum - Hanfdorf - Campingplatz Seite 42 Pumptrack In diesem Sinne sehe ich das 50-Jahr-Jubiläum auch als Symbol für die gute Zusammenarbeit Seite 43 Sportplatz zwischen Reingers und dem Land Niederösterreich. Seite 44 Aktives Vereinsleben Das Land Niederösterreich wird sich auch in Zukunft bemühen, die Gemeinde nach besten Seite 45 Sanitätsgemeinde Seite 46 Gemeinsam seit 50 Jahren Kräften zu unterstützen. Dieses Versprechen verbinde ich mit den herzlichen Gratulationen Seite 47 Nachlese zum 50-jährigen Bestehen der Großgemeinde. Impressum: Medieninhaber, Herausgeber: Gemeinde Reingers, vertreten durch Bgm. Andreas Kozar, p.A. Gemeindeamt Reingers, 3863 Reingers 81 Internet: www.reingers.gv.at Layout: Werbewürze, 3874 Loimanns, www.werbewuerze.at Johanna Mikl-Leitner Gestaltung: Marianne Hanko Landeshauptfrau von Niederösterreich Druck: Druckvermittlung Buschek, 3851 Kautzen 2 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 3
Vorwort Vorwort Glückwünsche unseres 50 Jahre Großgemeinde Reingers Bezirkshauptmannes Mag. Stefan Grusch Als Bezirkshauptmann gratuliere ich allen Bürgerinnen und Bürgern der Sehr geehrte Damen und Herren! Gemeinde Reingers zum 50-Jahr-Jubiläum der Gemeindezusammen- legung. Die Gemeindereform in den 70er Jahren wurde sicher nicht von Reingers feiert sein 50jähriges Bestehen als Großgemeinde. allen Menschen befürwortet. Es hat viel Überzeugungsarbeit gebraucht, um der Bevölkerung Der Weg zu dieser Großgemeinde war kein leichter. Seit 1850 wurde in Österreich das Bilden die Bedeutung dieses Beschlusses näher zu bringen. Viele kommunale Vorhaben wären in den von Großgemeinden angeregt. Erst 1970 einigten sich die Ortschaften Reingers, Hischen- letzten Jahrzehnten einfach nicht möglich gewesen, hätten unsere Vorfahren nicht diesen Re- schlag, Leopoldsdorf, Illmanns und Grametten auf ihre Fusion. formschritt gesetzt. Ich beglückwünsche auch alle Gemeindeverantwortlichen zum Entschluss, dieses Jubiläum Und das war gut so. Gemeinsam begehen sie einen vorbildlichen Weg, der aufzeigt wie man mit einem Fest und einer Publikation zu feiern. gleichzeitig eine lebenswerte Gemeinde für seine Bevölkerung ist und ein touristisches High- Die Gemeinde Reingers kann, wie unser gesamter Bezirk Gmünd, auf eine lange und ereignis- light. Reingers ist als Hanfdorf weit über die Grenzen hinaus bekannt und beliebt. Die Wunder- reiche Geschichte und Tradition zurückblicken. Wir leben aber auch in einer Region, die sehr pflanze Hanf ist eine alte Kulturpflanze und wird nun aufgrund seiner Nachhaltigkeit sowohl im reich an Kultur ist. Unzählige Zeugnisse historischer Bauwerke und unsere großartige Land- Anbau und der Verwertung vom Hausbau über Kleidung bis zum Superfood wieder entdeckt. schaft beschreiben den einmaligen Charakter unserer Heimat. So ist auch Ihre Jubiläumsausgabe ein wichtiger Beitrag, um Heimatbewusstsein und Heimat- Mit seiner Lage an der Grenze Österreichs rückte es nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gefühl der Menschen in unserer Region zu stärken. in das Zentrum eines aufgeschlossenen Europas. Die nahe Grenze zu Tschechien wurde als Das Bewusstmachen unserer eigenen Identität und Geschichte halte ich dabei für besonders Chance wahrgenommen. Touristische Projekte wurden entwickelt. Betriebe angesiedelt. Und wichtig. Gerade der jungen Generation muss unsere Geschichte und Kultur nähergebracht diese Aufgeschlossenheit findet sich auch in der Großgemeinde wieder. Gemeinsam wird für werden, um nicht die eigenen Wurzeln zu vergessen. Durch die Beschäftigung mit unserer Ge- unser schönes Waldviertel als lebenswerte und besuchenswerte Region gearbeitet. schichte gelingt nicht nur eine klare Sicht für die Vergangenheit sondern auch für die Zukunft unserer Region, um die richtigen Entscheidungen und Schritte für nachfolgende Generationen Ich gratuliere sehr herzlich zum 50jährigen Bestehen und wünsche der Gemeinde und den zu treffen. Verantwortlichen weiterhin viel Erfolg und alles Gute! In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern dieser Jubiläumsausgabe viel Freu- LAbg. Bgm. Margit Göll de beim Streifzug durch die geschichtliche Vergangenheit der Gemeinde Reingers. Mag. Stefan Grusch Bezirkshauptmann 4 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 5
Vorwort Vorwort Ich danke Allen, die in der Vergangenheit Verantwortung für diese, UNSERE Gemeinde in wel- „Gemeinsam wird das Kleine groß.......“ cher Funktion auch immer übernommen und getragen haben. Sie haben dadurch ein Stück weit dazu beigetragen, UNSERE Gemeinde zu dem zu machen was es heute ist: Eine lebens- und liebenswerte kleine Einheit, eingebettet in eine herrliche Landschaft, die kei- nen Vergleich zu scheuen braucht. Schon lange waren die Voraussetzungen nicht so gut wie derzeit, auch in unserer Region nicht nur eine Perspektive, sondern auch handfeste Voraussetzungen für ein Arbeitsleben in der Re- gion vorzufinden. Ich denke dabei an den Fachkräftemangel, die fortschreitende Digitalisierung usw. Werte Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger! Von Antoine de Saint-Exupéry stammt das folgende Zitat: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Ich bin sehr stolz darauf, gemeinsam mit Ihnen das Jubiläum des fünfzigjährigen Bestandes Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ unserer Gemeinde feiern zu dürfen. Wenn es uns also gelingen soll, unsere Jugend dauerhaft an die Gemeinde, ihre unmittelbare Persönlich habe ich die Zusammenlegung der einst vier selbständigen Gemeinden nicht miter- Heimat zu binden, lege ich das Zitat von Saint-Exupéry derart aus, dass wir natürlich die infra- lebt. Aus Erzählungen ist mir bekannt, dass dieses einschneidende Ereignis für alle Beteiligten strukturellen Voraussetzungen zu schaffen haben. stark emotional belastet war und von den Verantwortungsträgern Besonnenheit und Finger- Es wird aber in Zukunft noch wichtiger als in der Vergangenheit sein, die emotionale Bindung spitzengefühl bei der Aufstellung der neuen „Großgemeinde Reingers“ verlangt hat. zum Heimatort, zur Heimatgemeinde zu stärken. Die kann man nicht „lehren“, wie es Saint-Exu- Heute wissen wir, dass es der richtige Schritt war, den unsere Vorfahren mit großem persön- péry schreibt, die müssen wir leben, indem wir auf die Jugend zugehen, mit ihnen reden, ihre lichem Einsatz, wenn auch nicht ganz freiwillig, gesetzt haben. Die heute an die Gemeinden Wünsche und Ängste kennen, ihnen bei der Lösung ihrer Probleme Unterstützung anbieten gestellten Anforderungen wären von den damaligen Einheiten nicht mehr zur Zufriedenheit der und ihren Zeitgeist verstehen. Bevölkerung zu erledigen gewesen. Es ist kein Geheimnis, wenn ich sage, dass wir auch in der Dann kann die wunderbare Situation eintreten, wie wir es in der jüngeren Vergangenheit mehr- gegenwärtigen Struktur oftmals an unsere Grenzen stoßen und zahlreiche Aufgaben bereits fach erleben durften, dass junge Menschen aus der Gemeinde oder die einen familiären Bezug klein- oder überregional erledigt werden, weil wir es in einer Gemeinde unserer Größe nicht zur Gemeinde haben, den Entschluss fassen, sich bei uns niederzulassen. Jeder und Jede von schaffen könnten. Ich denke dabei zum Beispiel an die Abfallbeseitigung, die Abgabeneinhe- uns kann in ihrem Umfeld einen Beitrag dazu leisten, dass uns das gelingt. bung oder die Wasserver- und Abwasserentsorgung. Ich bedanke mich bei Allen die mitgeholfen haben, diese Sonderausgabe von „Unser Reingers“ Diese klein- und überregionalen Kooperationen und Zusammenschlüsse werden in Zukunft zu ermöglichen, im Besonderen bei SR Werner Hanko für seine Geduld und die viele Zeit, die er noch wesentlich an Bedeutung gewinnen, wenn wir sicherstellen wollen, dass die Leistungen für die Recherche und das Erstellen der Beiträge für uns aufgewendet hat. der Gemeinden zur Zufriedenheit der Bevölkerung erledigt werden und die Entscheidungen „Gemeinsam wird das Kleine groß, gegeneinander wird man Großes los!“ Nach diesem Leit- weiterhin vor Ort, in der Gemeinde getroffen werden sollen. spruch haben Generationen vor uns die an sie gestellten Herausforderungen gemeistert. Wenn Wie wichtig es ist, auch als kleiner Ort mit seinen Bedürfnissen und Ängsten wahrgenommen wir und künftige Generationen diesen einfachen Leitspruch weiterhin beherzigen, wird auch die zu werden, spiegelt sich im Zusammenhalt, der in unseren Dörfern gelebt wird, genauso wie in Zukunft von Lösungen und nicht von Problemen geprägt sein. der viel zu wenig bedankten und wahrgenommenen ehrenamtlichen Tätigkeit. Dies würde es in Ihr Bürgermeister einer größeren Einheit wohl nicht mehr in diesem Ausmaß geben, was zweifellos zu einer Ver- Andreas Kozar ödung der Dorfgemeinschaften und der Dörfer selbst führen würde. 6 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 7
Vorwort Vorwort Auch habe ich immer sehr geschätzt, dass im Gemeinderat die Stimme der Vernunft vor partei- Vorwort des Verfassers politischen Interessen zum Tragen kam. Letztlich haben alle dazu beigetragen, dass unsere Gemeinde sich nicht nur erfolgreich entwi- ckelt hat, sondern bei dieser Entwicklung vor allem der Mensch im Mittelpunkt geblieben ist. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, beim Studieren dieser Jubiläumsausgabe auf falsche Liebe Leserinnen und Leser dieser Jubiläumsausgabe! Zeitangaben, vertauschte Informationen, falsche oder fehlende Namen stoßen, wenn Sie der Meinung sind, dass zu viel zu einem Thema, aber zu wenig zu einem anderen Thema geschrie- Als vor rund einem Jahr in einem Gespräch mit Herrn Bürgermeis- ben wurde, so ersuche ich um Nachsicht. ter Andreas Kozar und Frau Vizebürgermeisterin Stefanie Lendl der Entschluss gefasst wurde, anlässlich des 50jährigen Bestehens der Dies ist keine wissenschaftliche Arbeit, vielmehr soll die Jubiläumsausgabe ein Überblick, ein Großgemeinde Reingers eine Jubiläumsausgabe der Gemeindenachrichten anzufertigen, war Streifzug sein, der eine Entwicklung in Erinnerung ruft, damit wir die Aufbauarbeit, die in den ich gerne bereit mitzuhelfen. vergangenen 50 Jahren geleistet wurde, nicht vergessen. Wen ich an dieser Stelle keinesfalls vergessen möchte, das sind die vielen Damen und Herren, Mich interessiert die Geschichte unserer Heimat sehr, im Besonderen habe ich die Entwicklung die mich bei dieser Arbeit sehr unterstützt haben. der Gemeinde Reingers stets verfolgt und arbeite schon seit meiner Pensionierung an der Zu- sammenfassung wichtiger Ereignisse in unserer Gemeinde. Ihre Beiträge und Fotos, die sie selbst oft in mühevoller Arbeit gesucht und mir dann zur Ver- fügung gestellt haben, waren alle sehr wertvoll, weil sie halfen, ein Gesamtbild entstehen zu Ich war mehr als zehn Jahre als Gemeindesekretär (1979-1991) und fünf Jahre als Gemeinde- lassen. rat (1990-1995) tätig. In diesem Zeitraum konnte ich sämtliche Veränderungen in der Gemeinde Reingers hautnah Herzlichen Dank an alle, die zum Entstehen dieser Ausgabe beigetragen haben! mitverfolgen. Viele interessante Erlebnisse, eine große Zahl an positiven, aber auch so manche In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen der nachfolgenden Seiten. negative Erfahrung haben in den Jahren meiner Tätigkeit auch meine persönliche Entwicklung Arbeiten auch Sie an einer weiterhin erfolgreichen und positiven Entwicklung unserer geprägt. schönen Heimatgemeinde mit! Ich bin dankbar, dass ich mit dem leider schon verstorbenen Bürgermeister Karl Böhm, dem Ihr Vizebürgermeister Siegfried Hirsch sowie dem Kassenverwalter Karl-Heinz Eireiner eine span- Werner Hanko nende, abwechslungsreiche, manchmal durchaus kreative Entscheidungen erfordernde Zeit PS: Ich würde mich freuen, wenn Sie mich auf Irrtümer aufmerksam machen, damit ich diese richtigstellen kann. erleben durfte, die hin und wieder auch gemütlich sein konnte. Für mich war das damals wirklich gute, freundschaftliche und auf Vertrauen aufbauende Ver- Quellenverzeichnis: hältnis die Grundlage dafür, dass ich mich sofort bereit erklärt habe, an dieser „Festschrift“ Heimatkunde des Bezirkes Gmünd von Rupert Hauer mitzuwirken. Landesarchiv NÖ - Das große NÖ Feuerwehrbuch Zumal ich überzeugt bin, dass sowohl die Bürgermeister und deren Stellvertreter (und Stell- Gemeindechronik Reingers von Stefan Frasl vertreterin), als auch die in der Gemeindekanzlei arbeitenden Personen, stets das Wohl dieser Chronik des Kindergartens Reingers Gemeinde vor Augen hatten und dies bis heute in einem äußerst erfolgreichen Ausmaß gelingt. Archiv Gemeinde Reingers 8 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 9
Ein halbes Jahrhundert im Rückblick Ein halbes Jahrhundert im Rückblick VOR LANGER, LANGER ZEIT ........ und die Hoffnung für eine gute Zukunft bewahrte. Der nach dem Staatsvertrag einsetzende Wirt- Obwohl schon 1850 die Bildung von Großgemeinden angeregt wurde, dauerte es schließlich noch mehr als schaftsaufschwung sorgte auch in unseren Dörfern 100 Jahre, in unserem Fall bis 1971, bis diese Idee zur Unsere Geschichte beginnt vermutlich im 12. Jahr- te KREMS, HORN, ZWETTL und WAIDHOFEN/ THAYA für Veränderung. Umsetzung gelangte. hundert, als fränkische und bayerische Bauern mit als Sitz der Bezirkshauptmannschaften. Erste private Autos tauchten auf, erste Traktoren und ihren Familien den großen Nordwald (heutiges Wald- Erst 1899 wurde die Bezirkshauptmannschaft modernere landwirtschaftliche Maschinen waren zu In den letzten drei Ausgaben der Gemeindenachrich- viertel) zu roden und zu besiedeln begannen. Gmünd errichtet, diese war nun auch für unsere Ge- sehen. ten wurden die Monate und Wochen vor und nach Mit dem Versprechen nach ein bisschen mehr Freiheit meinde zuständig. Der elektrische Strom hielt Einzug in den Häusern dem 1. Jänner 1971, dem offiziellen Tag der Gemein- und Selbstständigkeit wollte man den Siedlergruppen Man kann sich vorstellen, dass die Anfänge in den und immer öfter gab es auch Radio – und Fernseh- dezusammenlegung, sehr genau dargestellt. die bisher unbesiedelten Gebiete im Norden des da- kleinen Gemeinden nicht einfach waren. Viele Men- geräte. Es ist daher nicht notwendig, das alles noch einmal maligen Herzogtums Österreich zugänglich machen. schen konnten mit der neuen Freiheit noch nicht um- Auch die Aufgaben für die Gemeinde nahmen zu wiederzugeben. 1245 wird Reingers erstmals erwähnt, 1275 findet gehen, auch die Adeligen wollten ihre hundertjährigen und bald zeigte es sich, dass Gemeindeämter in den Was in dieser Ausgabe gezeigt werden soll, ist die man „leupolds“ als landesfürstliches Lehen aufge- Rechte nicht so schnell aufgeben. Wohnstuben der Bürgermeister einfach nicht mehr Entwicklung über 50 Jahre, die im Nachhinein gese- zeichnet. Trotzdem war der Anfang für die Selbstständigkeit der zeitgemäß waren. hen eine mehr als erfolgreiche war. 1369 werden die Dörfer Hirschenschlag, Ilbans und Gemeinden gemacht und langsam entwickelten sich Die Bürgermeister mussten ständig mehr Aufgaben Diese Entwicklung war möglich, weil die Menschen Elbeins (Grametten) als zur Grafschaft Litschau ge- unsere Dorfgemeinden im Rahmen ihrer Möglichkei- übernehmen, den Gemeinden fielen Aufgaben zu, das Miteinander gesehen haben, weil der Blick auf hörend genannt. ten gut weiter. Die Besiedlung und Bevölkerung nah- denen sie – vor allem in finanzieller Hinsicht - immer das Gemeinwohl hinter die Interessen der Einzelnen In diesem Zusammenhang sei ein kurioser Aspekt men zu (so gab es zum Beispiel 1795 in Illmanns 14 weniger gewachsen waren. gestellt wurde. erwähnt: Grametten war einige Jahrzehnte zu Neu- Häuser, 1890 aber bereits 30). So waren beispielsweise die Kleinstgemeinden immer Es ist zu hoffen, dass dies auch in den nächsten 50 bistritz gehörend. In der alten „Heimatkunde des Be- Feuerwehren wurden gegründet, Schulen errichtet, bei der Verteilung der Steuermittel benachteiligt. Jahren gelingt. zirkes Gmünd“ aus 1924 steht zu lesen: es gab regen Handel zwischen den böhmischen und „In diesem Jahr (1549) wurde beim Verkauf der Herr- österreichischen Dörfern. schaft Litschau angeordnet, dass das Dorf Ellweis Wichtiger als Litschau oder Heidenreichstein war für (=Grametten), weil in Böhmen liegend, von Litschau viele Menschen aus unseren Dörfern die Stadt Neu- getrennt und dem Wolfgang von Kraygg, Bestand- bistritz, vor allem auf Grund ihrer Nähe und den da- sinhaber von Bistritz verkauft werden solle, was 1551 mals noch fehlenden Verkehrsmitteln. auch geschah.“ Erst der 1. Weltkrieg machte dieser Entwicklung ein Im Jahre 1629 wurde durch eine Grenzberichtigung jähes Ende. Durch die Grenzziehung waren unsere der ehemalige Zustand wiederhergestellt. Dörfer plötzlich von der bisher gewohnten Infrastruk- Im Laufe der Jahrhunderte waren die Menschen den tur abgeschnitten. vielen Ereignissen politischer Natur (Kriege) oder na- Vieles wurde anders, das Leben war nicht einfach und türlichen Ereignissen (Missernten) ausgesetzt und nicht wenige entschlossen sich in dieser schwierigen ihre Leidensfähigkeit wurde ständig geprüft. Immer Situation das Heimatdorf zu verlassen und ihr Glück waren sie auch von ihren Herrschaften (zB. in Lit- in der Fremde zu suchen. schau) abhängig. Vor allem die Hauptstadt Wien war es, wo viele Men- Erst durch die große europäische Revolution des schen aus unseren Dörfern nach einem besseren Le- Jahres 1848 entstand eine Situation, die das Leben ben suchten. der Menschen änderte. Doch bereits 20 Jahre nach Ende des ersten Welt- 1850 bildeten sich die Ortschaften Reingers, Hir- kriegs brach über unser Land eine neue Katastrophe schenschlag und Leopoldsdorf zu eigenständigen herein. Anschluss an Hitler-Deutschland, 6 Kriegs- Gemeinden. Illmanns und Grametten bildeten eine jahre und 10 Jahre russische Besatzung forderten gemeinsame Gemeinde. der Bevölkerung erneut enorme Kraft ab. Sie unterstanden den Bezirksverwaltungsbehörden Erst mit dem Staatsvertrag 1955 gelang unter der = Bezirkshauptmannschaften. Im ehemaligen Kreis umsichtigen Führung weitsichtiger Politiker eine Ent- „Ober dem Mannhartsberg“ bestimmte man die Städ- wicklung unserer Heimat, die Vergangenes ruhen ließ 10 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 11
Organe der Gemeinde seit 1971 Organe der Gemeinde seit 1971 UNSERE BÜRGERMEISTER Christian Schlosser aus Leopoldsdorf übernahm 2005 das Bürgermeisteramt von seinem Vorgänger. Während seiner Amtszeit galt es vor allem die Finanz- Fünf Bürgermeister – alle von der ÖVP – haben in ihm das gute Verhältnis zu den „Patenkindern“ des krise zu bewältigen, die das ganze Land vor große He- den letzten 50 Jahren die Geschicke unserer Ge- Heimatkreises Neubistritz. Die Überreichung des Ge- rausforderungen stellte. Gewaltige Einschnitte in den meinde geleitet. meindewappens war sicherlich ein Höhepunkt seiner Gemeindehaushalt waren die Folge. Trotzdem gelang Stefan Frasl aus Reingers war als erster Bürgermeis- Amtszeit. es Christian Schlosser viele Projekte anzugehen und ter der Großgemeinde Reingers von 1971 – 1979 tä- auch zu vollenden wie die Renovierungen der Volks- tig. Er musste aus den Gemeinden Hirschenschlag, schule, des Kindergartens und des Amtshauses. Illmanns – Grametten, Leopoldsdorf und Reingers Die Einführung des elektronischen Aktes war ein eine Großgemeinde formen. Zahlreiche Infrastruk- Schritt in eine moderne Gemeindeverwaltung. Nicht turprojekte wie der Straßen– und Güterwegebau, die zuletzt gelang ihm auch mit dem grenzüberschrei- Landtagspräsident Karl Wilfling, Abg. Margit Göll und Bgm. Andreas Erhaltung der Schule durch die Bildung des Schulver- tenden Themenweg eine offene Betrachtung der Be- Kozar vor dem Rathaus in Weitra. Foto: Gemeindearchiv bandes Reingers – Haugschlag, die Schaffung einer ziehungen zwischen Österreich und Tschechien. Bis Gemeindemüllabfuhr, die Errichtung des Freizeitzen- 2015 blieb Bgm. Christian Schlosser im Amt, bevor er Für das reibungslose Funktionieren einer Gemeinde trums und der Freibadanlage und nicht zuletzt die an den jetzigen Bürgermeister Andreas Kozar über- waren auch die Vertreter der Bürgermeister immer in Entwicklung der Patenschaft mit den Heimatvertrie- Bgm. Karl Böhm nimmt das neue Gemeindewappen in Empfang. gab. einer wichtigen Position. benen des Kreises Neubistritz zählen zu den Schwer- Mit ihm freuen sich LH Siegfried Ludwig und Vzbgm. Siegfried punkten seiner Amtszeit. Für seine Verdienste wurde Hirsch. Foto: Gemeindearchiv Die Vizebürgermeister: ihm die Ehrenbürgerschaft verliehen. Erich Frasl aus Reingers, Sohn von Bgm. Stefan Frasl, Frasl Friedrich, Hirschenschlag 1970 - 1975 wurde 1999 zum 3. Bürgermeister der Gemeinde Böhm Karl, Illmanns 1975 - 1979 Reingers gewählt. Er übte sein Amt bis 2005 aus. Hirsch Siegfried, Reingers 1979 - 1995 Erich Frasl hat viele neue Ideen in die Gemeindefüh- Frasl Erich, Reingers 1995 - 1999 rung eingebracht. Die Positionierung von Reingers als Schlosser Christian, Leopoldsdorf 2000 - 2005 Hanfgemeinde ist sein Verdienst. Dazu gehören na- Johann Pfeiffer, Illmanns 1999 – 2000 türlich auch die Errichtung des Campingplatzes, der und 2005 - 1010 Umbau der Mehrzweckhalle zum „Hanfdorf“ und die Stefanie Lendl aus Hirschenschlag ist seit 2010 Bgm. Stefan Frasl im früheren Gemeindeamt, rechts neben ihm der Einführung der Hanfkirtage. Ein persönlicher Schwer- Bgm. Christian Schlosser bei der Ernennung von Reingers zur 21. Vizebürgermeisterin und seit 2005 als erste Frau im langjährige Kassenverwalter Johann Friedrich aus Grametten. punkt für ihn war die Unterstützung der Wasser- Ökopunktegemeinde. An seiner Seite Abg. Martina Diesner-Wais Gemeinderat unserer Großgemeinde. Foto: Gemeindearchiv und Abwassergenossenschaften. Mit der Errichtung und Brauereichef Karl Trojan. Foto: Gemeindearchiv des Altstoffsammelzentrums in Reingers und dem Das Geld der Gemeinde war immer in guten Händen, Karl Böhm aus Illmanns war der zweite Bürgermeister Umbau der Aufbahrungshalle hat Erich Frasl bleiben- Bürgermeister Andres Kozar ist derzeit „Chef“ der weil die Kassenverwalter und seit 2015 die Kassen- unserer Gemeinde, er war auch der bisher am längs- de Akzente gesetzt. Gemeinde Reingers. Geboren 1970 hat er 2015 als verwalterin stets vertrauensvolle Personen waren ten im Amt gewesene Bürgermeister. Seine Amtszeit jüngster Bürgermeister der Gemeinde seine verant- und sind. dauerte von 1979 – 1999. wortungsvolle Tätigkeit begonnen. Für ihn war von Neben der Fortführung der unter Bgm. Frasl begon- Anfang an wichtig, dass die Gemeinde die „Datenau- Die Kassenverwalter: nen Projekte steht Karl Böhm für die Entwicklung tobahn – Breitband Internet“ erhält. des Feuerwehrwesen, der Erweiterung des Freizeit- Auch der Ausbau der Wasserversorgung für Illmanns Sprinzl Ernst, Reingers 1971 - 1972 zentrums, eine großzügige Sportplatzerweiterung und Grametten war für ihn ein großes Anliegen. Die Friedrich Johann, Grametten 1972 - 1979 und den Neubau des Kindergartens. Mit dem Umbau Fortsetzung des erfolgreichen Weges seiner Vor- Eireiner Karl-Heinz, Leopoldsdorf 1979 - 1990 des Gemeindeamtes und dem Neubau von Haus Nr. gänger möchte Andreas Kozar mit einem verantwor- Kozar Andreas, Illmanns 1990 - 2015 2 in Reingers, dem Ausbau aller Feuerwehrhäuser tungsvollen Blick in eine gute Zukunft verbinden. Als Seit 2015 ist Heidemaria Uitz aus Leopoldsdorf und der Renovierung aller Kapellen sind viele Verän- Bgm. Erich Frasl mit Ehrenbürger Otto von Habsburg und dessen Bürgermeister muss man gute Kontakte pflegen. Kassenverwalterin der Großgemeinde Reingers. derungen in den Dörfern passiert. Wichtig war auch Ehefrau am 27. 5. 2002. Foto: Gemeinderchiv 12 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 13
Organe der Gemeinde seit 1971 50 Jahre Gemeindenachrichten DIE GEMEINDERÄTE DER GROSSGEMEINDE GEMEINDENACHRICHTEN Böhm Johann Reingers 1971 – 1980 Pfeiffer Johann Illmanns 1985 – 2015 Sofort nach der Wahl des ersten Gemeinderates der Böhm Josef Reingers 1980 – 1985 Pfeiffer Karl Reingers 1995 – 2000 neuen Großgemeinde wurden zur Information der nun Böhm Karl Illmanns 1971 – 1999 Pfeiffer Robert Leopoldsdorf 1990 – 1995 größer gewordenen Gemeindebevölkerung die ersten Böhm Markus Leopoldsdorf 2010 - lfd. Redl Walter Reingers 2005 - lfd. „Gemeindenachrichten“ herausgegeben. Brunner–Rupp Franz Hirschenschlag 1985 - 1990 Riedl Ing. Peter Leopoldsdorf 2005 – 2015 Zunächst in sehr einfacher Form, wie uns die Kopie Eireiner Karl-Heinz Leopoldsdorf 1971 – 1994 Schleritzko Adolf Leopoldsdorf 1975 – 1980 der 1. Ausgabe zeigt. Fittl Franz Reingers 1995 – 2015 Schleritzko Johann Leopoldsdorf 2000 - 2005 Nach der Verleihung des Gemeindewappens fand Frasl Erich Reingers 1980 – 1985 Schlosser Christian Leopoldsdorf 2005 – 2015 dieses auch ab 1990 auf der Titelseite der Gemein- 1990 – 2005 Semper Johann Grametten 1971 – 1980 denachrichten seinen Platz. Frasl Friedrich Hirschenschlag 1971 – 1975 Sprinzl Ernst Reingers 1971 – 1975 Frasl Manfred Leopoldsdorf 1994 – 2000 1985 – 1995 Frasl Stefan Reingers 1971 - 1980 Sprinzl Ernst Leopoldsdorf 1995 - 2010 Frasl – Müllauer Ing. Karina Reingers 2020 – lfd. Sprinzl Rupert Leopoldsdorf 1971 – 1975 Friedrich Johann Grametten 1971 – 1979 1980 – 1990 Hanko Gerhard Reingers 2000 – 2010 Stark Herbert Illmanns 1971 – 1975 Hanko Werner Hirschenschlag 1990 – 1995 1980 – 1985 Hirsch Florian Reingers 2020 - lfd. Straka Christoph Leopoldsdorf 2015 – 2020 Hirsch Franz Illmanns 1971 – 1990 Straka Gottfried Leopoldsdorf 1999 - 2000 Hirsch Siegfried Reingers 1975 – 1995 2020 – lfd. Hirsch Walter Reingers 1997 -2000, Stöckel Johann Hirschenschlag 1971 – 1980 2005 - 2007 Stöckel Johann Grametten 2005 – 2010 2010 - 2015 Strohmayer Bernhard Reingers 2010 – lfd. Schon die zweite Ausgabe war professioneller gestal- Hobeck Erich Reingers 1971 – 1975 Uitz Alfred Leopoldsdorf 1971 – 2000 tet und auch der Umfang wuchs und wuchs. Mit einem größeren Titelbild, das von Heide Martinek 1980 – 1990 Wagner Stefan Leopoldsdorf 2010 – 2020 gestaltet wurde, ging es ab 2012 weiter. Inhofner Franz sen. Leopoldsdorf 2000 -2005 Weinelt Norbert Hirschenschlag 2015 - 2020 Inhofner Franz jun. Leopoldsdorf 2010 – lfd. Weinstabl Franz Leopoldsdorf 1990 - 1999 Josef Ing. Bernhard Reingers 2015 – lfd. Weinstabl Johann Leopoldsdorf 1975 – 2000 Kainz Alfred Reingers 1985 – 1995 Weinstabl Rupert Reingers 2000 – 2005 Kainz Karl Reingers 1975 – 1985 Weinstabl Ing. Stefan Leopoldsdorf 2015 – lfd. Kainz Heinz Grametten 2005 – 2010 Weinstabl Wilhelmine Leopoldsdorf 2015 – lfd. Koller Erich Hirschenschlag 1971 – 1985 Zach – Polt Ernst Hirschenschlag 2005 – 2015 Kozar Andreas Illmanns 2015 – lfd. Zimmermann Adolf Illmanns 1999 - 2005 Kreutsch Franz-Peter Leopoldsdorf 2005 – 2015 Zimmermann Reinhard Reingers 1995 – 2000 Bis zum heutigen Tag wurden zahlreiche Veränderun- Leitgeb Christoph Grametten 2020 – lfd. gen vorgenommen und auch der Name änderte sich. Lendl Stefanie Hirschenschlag 1995 - lfd. Aus den zwei Seiten der ersten Ausgabe wurden im Ludwig Franz sen. Grametten 1980 - 2000 Laufe der Jahre immer mehr, was auch zeigt, wie um- Ludwig Franz jun. Grametten 2000 - 2020 fangreicher die Aufgaben der Gemeinde im Laufe der Mader Hermann Hirschenschlag 2010 - 2020 Jahre geworden waren. Müllner Adolf Hirschenschlag 1995 – 2005 In den ersten Jahren erschienen die Gemeindenach- Das Titelblatt stammt von Josef Martinek, der es der Neuwirth Ernst Hirschenschlag 1990 – 1995 richten ein- bis zweimal jährlich, heute gibt es regel- Gemeinde in dankenswerter Weise zur Verfügung ge- Neuwirth Kurt Reingers 2007 - 2010 mäßig vier Ausgaben pro Jahr. stellt hat. Im Jahr 2015 kam es zur Umbenennung der Perzi Jasmina Reingers 2015 – 2020 Ein Teil des Gemeinderates 1975 im Gasthaus Friedrich in Das Logo der Gemeindenachrichten mit Kirche, das in Gemeindenachrichten in „Unser Reingers - Nachrich- Pfeiffer Franz Leopoldsdorf 1985 – 1990 Hirschenschlag. Foto: Erich Frasl leicht abgeänderter Form bis 1989 verwendet wurde. ten aus der Gemeinde“. 14 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 15
Wahrzeichen und Amtshaus Wahrzeichen und Amtshaus UNSER GEMEINDEWAPPEN Darum fasste der Gemeinderat 1982 den Entschluss, das Amtshaus aufzustocken um mehr Platz und vor Nachdem die Raiffeisenbank ins neue Haus Nr. 2 übersiedelt war, bot sich für die Gemeinde die Chan- Am 6. Dezember 1988 wurde mittels Bescheid des Die Farben Grün-Weiß zeigen, dass in unserer Ge- allem den Anforderungen entsprechende Serviceräu- ce, das in die Jahre gekommene Gebäude zu sanieren Landtages von Niederösterreich das Gemeindewap- meinde einerseits die Landwirtschaft eine große Rol- me zu schaffen. und durch den ehemaligen Kassenraum zu erweitern pen mit folgendem Aussehen verliehen: le spielt, andererseits die Natur bei uns noch in Ord- Dazu kam auch noch, dass sich ein neuer Arzt, und bürgerfreundlicher zu gestalten. „In einem durch einen silbernen Wellenbalken nung ist. Dr. Franz Ölzant, in Reingers niedergelassen hatte, der Auf Initiative von Bgm. Erich Frasl wurden in den Jah- schrägrechts geteilt grünen Schild oben ein silberner Das Gemeindewappen wurde am 3. September 1989 nach Ordinationsräumen und einer Wohnung suchte. ren 1999/2000 neue Fenster eingebaut, neue Fuß- Wiedehopf, unten ein nach rechts oben schwimmen- in einer feierlichen Zeremonie von Landeshauptmann Dr. Ölzant ordinierte seit 1. April 1983 mehr schlecht böden verlegt und auch der Eingangsbereich erlebte der silberner Fisch. Als Gemeindefarben wurden die Siegfried Ludwig an Bgm. Karl Böhm und Vizebgm. als recht in dem kleinen Ordinationsraum in der Schu- eine Erneuerung. Durch den Anschluss der Heizung Farben „Grün-Weiß“ festgesetzt.“ Siegfried Hirsch überreicht. le. Daher wurde die Errichtung einer Ordination und an die Fernwärmeversorgung Weinstabl konnten die Der Wiedehopf weist auf den ersten Besitzer des Wer heute mit offenen Augen durch Reingers geht, Wohnung für den Gemeindearzt in die Planungen mit alten Elektroheizungen entfernt werden. Guts Reingers - Georg Wiedhopf - hin. findet die Symbole unseres Gemeindewappens in der einbezogen. 1982 wurde mit den Bauarbeiten begon- Unter Bgm. Christian Schlosser wurde schließlich Der silberne Wellenbalken symbolisiert die Lage künstlerischen Arbeit von Frau Sarah Kupfner wieder. nen und schon zwei Jahre später war das Werk voll- noch die Fassade des Hauses wärmetechnisch sa- an der Grenze, die zu einem großen Teil durch den Sie hat im Jahr 2020 im Rahmen der Ortsbildver- endet. niert, was zu einer erheblichen Energiekostensen- Braunaubach markiert wird. schönerung unser Gemeindewappen in ihre Arbeit Ein großer Sitzungssaal, die Arztordination und Woh- kung geführt hat. Nach der Schließung des Postam- Der Fisch soll auf die in unserer Gemeinde sehr aus- miteinbezogen. nung im Obergeschoss sowie das erweiterte Gemein- tes Reingers im Jahre 2002 wurden die freien Räume geprägte Fischzucht hinweisen. deamt im Erdgeschoss strahlten im neuen Glanz. vom Dorferneuerungsverein Reingers renoviert und 1984 wurde der Park neu gestaltet und ein Spring- zunächst für kulturelle Veranstaltungen genutzt. brunnen errichtet. Als Bgm. Kozar die Kinderbetreuung NÖ nach Rein- Anlässlich der Übergabe des Gemeindewappens gers holen konnte, wurden diese Räumlichkeiten 1989 wurde der Springbrunnen saniert und als Ge- 2015 für diesen Zweck adaptiert und zeitgleich der denkstein im Brunnen etabliert. Eingangsbereich modernisiert und ein barrierefreier Zugang hergestellt. Der SC Reingers übergibt das Gemeindewappen in Form einer Tor- te an Bgm. Böhm und Vizebgm. Hirsch. Foto: Gemeindearchiv UNSER AMTSHAUS IN REINGERS Bei der Gemeindezusammenlegung 1971 war das 1968 eröffnete Amtshaus in Reingers die Zentrale der Gemeindeverwaltung. Aber neue Aufgaben sind seit der Gemeindezusam- menlegung der Gemeindeverwaltung zugefallen. Bürgernahe Verwaltung: Bgm. Andreas Kozar und Heidemaria Uitz Foto: Marianne Hanko So wurde den Gemeinden die Einhebung der Grund- Heute ist unser Gemeindeamt ein bürgernahes Zent- steuer überlassen, das Meldewesen wurde auf elek- rum, mit den modernsten technischen Einrichtungen tronische Datenverarbeitung umgestellt, das Bürger- für eine qualitativ hochwertige Verwaltung ausge- service sollte verstärkt werden. Das Bild oben zeigt den neuen Gemeindebrunnen mit Wappen. stattet und kein Amt im herkömmlichen Sinn, son- Es zeigte sich, dass das alte Amtshaus den neuen Das Amtshaus 1979. Im Hintergrund die alte Postautohaltestelle, Er wurde bei der Wappenübergabe von LH Siegfried Ludwig dern ein Treffpunkt für alle Menschen, die Rat und Anforderungen nur mehr bedingt entsprach. rechts vorne eine alte Telefonzelle. Foto: Chronik Kindergarten eröffnet. Foto: Gemeindearchiv Hilfe suchen. 16 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 17
Für unsere Gemeinde Für unsere Gemeinde DER BAUHOF Die Gemeinde hat daher in die Ausstattung des Bau- hofs immer sehr viel investiert, ein kleiner Auszug der Rasenpflege und für Strauchschnittarbeiten – Bau- kreissäge, Kettensäge – Erdbohrer – Notstromaggre- Mit der Gemeindezusammenlegung sind die Aufga- Es würde zu weit führen, die vielen, oft nur kurze Zeit vorhandenen Fahrzeuge, Maschinen und Werkzeuge gat - weitere umfangreiche Werkzeugausstattung für ben der neuen Gemeinde immer mehr geworden. bei der Gemeinde Beschäftigten, namentlich zu nen- soll den Umfang der Investitionen vor Augen führen: Arbeiten in den unterschiedlichsten Bereichen und Es galt die Müllabfuhr durchzuführen, Straßen müs- nen. Aber auch ihnen gebührt unser großer Dank! 3 Traktoren – 2 Anhängerkipper – Schneepflug und sogar einige Verkehrszeichen stehen den Gemeinde- sen im Winter geräumt und gestreut werden, öffentli- 1978/79 wurde wegen Platzmangels bei der freiwil- Streugerät – Mähwerk – verschiedene Geräte zur arbeitern zur Verfügung. che Flächen sind zu mähen, der Friedhof muss in Ord- ligen Feuerwehr in Reingers ein neues Gerätehaus nung gehalten werden und letztlich ist die Gemeinde errichtet. Auch die Gemeinde hatte zu wenig Unter- bringungsmöglichkeit für die gemeindeeigenen Gerä- STRASSENBAU auch dafür verantwortlich, unsere Verstorbenen in ihr Grab zu betten. te und Traktoren. Der Gemeinderat beschloss daher Diese und unzählige Aufgaben müssen von der Ge- den Neubau eines Geräteeinstellraumes mit dem zu meinde erledigt werden. Vielfach helfen noch viele errichtenden Feuerwehrdepot in Verbindung zu brin- Da es wichtig war, dass die Gemeindebevölkerung Das Land NÖ, die Gemeinde, aber auch die Grundbe- unserer Ortsbewohner bei der Instandhaltung, Reini- gen. Aber es stellte sich bald heraus, dass auch die auch auf guten Straßen nach Reingers kam, war für sitzer leisteten finanzielle Beiträge zur Ermöglichung gung und vielem mehr mit, die Hauptlast liegt aber bei neue „Unterkunft“ zu klein wurde. Daher entschloss die neue Gemeindeführung der Ausbau des Straßen- der Projekte. Besonders große Projekte waren der der Gemeinde. sich der Gemeinderat einen neuen Bauhof zu er- netzes von besonderer Bedeutung. Güterweg Saghäusel von Reingers nach Leopolds- Daher war es notwendig Gemeindearbeiter einzustel- richten. 1988 wurde mit dem Bau begonnen, bereits Erstes Großprojekt war die Durchsetzung des schon dorf, das Projekt Molderberg – Klosterweg in Hir- len, die bei der Bewältigung der unterschiedlichsten 1989 ging der neue Bauhof „in Betrieb“. Der größte länger geplanten Straßenstückes von Reingers nach schenschlag, der Güterweg Grametten und der Gü- Aufgaben tätig sein können. Teil der Bauhoferweiterung wurde von den eigenen Illmanns. Schon vor und auch während des Bauvor- terweg Neududlau in Illmanns. Das Anforderungsprofil für einen Gemeindearbeiter Gemeindearbeitern durchgeführt. habens kam es immer wieder durch Einsprüche, Fi- ist daher sehr umfassend. Neben der nötigen Erfah- nanzierungsengpässe und anderen Schwierigkeiten rung im Umgang mit den verschiedensten Maschi- zu Bauunterbrechungen. 1974 wurde die als „Konkur- nen, der handwerklichen Geschicklichkeit und dem renzstraße“ bezeichnete Verbindung zwischen den nötigen Überblick verlangen wir von unseren Ge- beiden Katastralgemeinden fertig und in das öffentli- meindearbeitern auch das nötige Gespür im Umgang che Gut der Gemeinde übernommen. mit den Menschen. Auch die 1969 begonnene Straße nach Hirschen- Das ist nicht immer leicht und nicht immer sind die schlag konnte mit finanzieller Beteiligung von Bund, Gemeindearbeiter an den kleineren Unzulänglichkei- Land und Gemeinde im Jahr 1972 fertiggestellt wer- ten schuld, die im täglichen „Betrieb“ anfallen können. den. Diese Straßenbauten führten zu einer großen Foto: Werner Hanko Insgesamt gesehen kann die Gemeinde mit den Män- Belastung des Gemeindebudgets, weshalb eine spar- Natürlich gäbe es noch viele andere Wegeprojekte nern, die für die Gemeinde und somit für die Öffent- same Gemeindeverwaltung immer oberstes Ziel der zu erwähnen, doch anhand der genannten Beispiele lichkeit gearbeitet haben und derzeit arbeiten sehr Gemeindeführung war. zeigt es sich, wie wichtig dem Gemeinderat und allen zufrieden sein. Wichtig für die Gemeinde war auch, dass die 1965 er- Bürgermeistern der Straßen- und Güterwegebau war. Unser aller Dank gilt daher: richtete Verbindungsstraße von Hirschenschlag nach Franz Zankowitsch aus Reingers Grametten vom Land NÖ als Landesstraße übernom- Die Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen der Straßen Karl Kainz aus Reingers men bzw. gegen die von Reingers Richtung Romau und Wege erfordern immer mehr Mittel aus dem Ge- Alfred Maurer aus Reingers und von Hirschenschlag Richtung Althütten führen- meindebudget. Karl Goigitzer aus Leopoldsdorf Johann Pfeiffer und Bauhofleiter Walter Redl den Straßen getauscht wurde, was für die Gemeinde Josef Pfeiffer aus Leopoldsdorf Foto: Werner Hanko vor allem im Winter wesentlich weniger Kosten ver- In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass Harald Pleha aus Reingers Diese Erweiterung war auch höchst notwendig, denn ursachte. durch die Zusammenarbeit mit dem NÖ Landesstra- Walter Redl aus Reingers die Aufgaben der Gemeinde wuchsen ständig. Ausbau des Güterwegenetzes ßendienst und besonders mit den Straßenmeisterei- Johann Pfeiffer aus Grametten Deshalb war es nötig, dass nicht nur genügend Per- Die technischen Fortschritte in der Landwirtschaft en Dobersberg und Schrems die Ortszentren in allen Otto Wolf, der über die Aktion 50+ des AMS bei uns sonal zur Verfügung stand, sondern auch dem jewei- erforderten neue Wege und Straßen und so wurden Katastralgemeinden neu gestaltet wurden und da- arbeitet, gehört natürlich auch schon in unser Bauhof ligen Zweck entsprechende Geräte und Fahrzeuge während der vergangenen 50 Jahre sehr viele Güter- durch erhebliche finanzielle Mittel eingespart werden – Team. vorhanden waren. wege und Hofzufahrten projektiert und ausgeführt. konnten. 18 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 19
Für unsere Gemeinde Für unsere Gmeinde ABFALLBESEITIGUNG WASSERVERSORGUNG Die Müllbeseitigung war bis in die 60er Jahre prak- tisch kein Thema für die Menschen und die Dorfge- in Reingers. Es kam teilweise zu falschen Beschuldi- gungen und viele Berichte wurden nicht hinterfragt. UND ABWASSERBESEITIGUNG meinden. Mit einer Unterschriftenaktion und Protestveranstal- Leopoldsdorf war zunächst die einzige Gemeinde, Als schließlich auch eine Gesetzesänderung die Bil- In den „Schermgruam“ irgendwo am Rand der Ort- tungen wurde Druck auf Gemeindeführung und Ge- die über eine zentrale Wasserversorgung verfügte. dung von Genossenschaften zur Errichtung von Ab- schaften wurden leere Dosen, Glas, kaputte Glüh- meinderat ausgeübt. Schon 1963 wurde mit dem Bau einer Ortswasser- wasserbeseitigungsanlagen ermöglichte, hat man birnen und dergleichen „entsorgt“. Reingers und In einer Sondersitzung am 21. Juni 1987, die unter gro- leitung begonnen. Doch die Wasserversorgung stieß sich zunächst in Reingers, dann in Leopoldsdorf, Hir- Leopoldsdorf verfügten zwar über bewilligte Müllabla- ßer Beteiligung der Bevölkerung stattfand, entschied immer wieder an ihre Grenzen. schenschlag und Grametten dafür entschieden. gerungsplätze, doch von einer geregelten Müllsamm- sich der Gemeinderat gegen einen Deponiestandort Deshalb errichtete die Gemeinde auf Initiative von So bildeten sich die Genossenschaften in folgender lung konnte auch hier nicht gesprochen werden. in unserer Gemeinde. GGR Eireiner eine Quellfassung in der Nähe des Gü- Reihenfolge: Am 1. Jänner 1974 wurde die gesetzliche Müllabfuhr Es wurde damit deutlich gezeigt, dass viele Men- terwegs Parten, welche 1989 eröffnet werden konn- Reingers gegründet 1999, Eröffnung 2000 verordnet. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der schen durchaus etwas erreichen können, wenn sie te. Die undichten Stellen im Leitungsnetz, die durch Leopoldsdorf gegründet 1999, Eröffnung 2001 Gemeinde bedeutete dies den Ankauf von Müllstän- zusammenhalten. den höheren Druck entstanden sind, konnten beina- Hirschenschlag gegründet 2000, Eröffnung 2004 dern aus Metall und die Verwendung gemeindeeige- Wertstoffsammelzentren he vollständig in Eigenregie repariert werden. Illmanns gegründet 2003, Eröffnung 2009 ner Kunststoffsäcke. Immer strengere Auflagen bei der Müllsammlung bzw. Doch Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Grametten gegründet 2003, Eröffnung 2006. Die Gemeinde führte eine vierteljährliche Abholung Mülltrennung erforderten es, dass die Gemeinde die wurden in zunehmendem Maße für die Landgemein- Alle Anlagen werden fachmännisch betreut und durch. Auch eine Sperrmüllbeseitigung wurde orga- Sammlung von Sperrmüll, Sondermüll oder anderen den zum Problem. sichern eine hervorragende Qualität. nisiert. Altstoffen neu regeln musste. Die ständig größer Neue gesetzliche Vorschriften verlangten von den Damals war das ausreichend, es gab kaum Verpa- werdende Flut an Verpackungsmaterial, der Anfall Gemeinden die Errichtung von Kläranlagen und von ckungsmüll, denn die Menschen konsumierten ein- von neuen Materialien in der Landwirtschaft (Silofo- den durch Hausbrunnen versorgten Wohnhäusern fach weniger. lien), die zunehmenden Problemstoffe und der in der die Einhaltung von bestimmten Grenzwerten ihres Als eine der ersten Gemeinden des Bezirkes stellte Gesellschaft sich generell verbreitende Hang zum Trinkwassers. In einer anfangs etwas unklaren Si- die Gemeinde Reingers 1983 Altglascontainer auf. Wegwerfen vergrößerten den Müllanfall. tuation beauftragte der Gemeinderat schon im Jahr Sie fanden an der nördlichen Seite des Schulgebäu- 1989 den Architekten Spindelberger aus Krems mit des ihren Platz und wurden sehr gerne von der Be- der Erstellung einer Abwasserstudie für eine zentrale völkerung angenommen. Für die gesammelte Menge Kläranlage in der Gemeinde. erhielt die Gemeinde auch eine kleine Entschädigung. Es gab auch Pläne für eine Bezirkskläranlage, diese Doch schon zwei Jahre später wurde die Müllabfuhr wurden aber für unsere Gemeinde schnell verworfen. Kanalbau Hirschenschlag Foto: Stefanie Lendl neu geregelt und bezirksweise organisiert. In der Gemeindeführung war man sich bewusst, dass Seit 1. Jänner 1985 ist die Firma Brandtner-Dürr aus in Abwasser- und Wasserprojekte sehr viel Geld in- Nach der Übernahme der Wasserleitung in der Zwettl für die Müllbeseitigung zuständig. vestiert werden musste. gesamten Gemeinde Litschau durch die EVN ergab Die Bevölkerung war es zunächst nicht gewohnt, Foto: Marianne Hanko Einige Mitglieder des Gemeinderates, darunter Vi- sich auch für Grametten und Illmanns neuerlich dass man einen Papiercontainer brauchte, die bishe- Der Sperrmüll wird beim Sammelzentrum abgegeben. zebürgermeister Siegfried Hirsch und Gemeinderat die Chance, eine öffentliche Wasserversorgung rigen Müllsäcke nicht mehr verwenden durfte, dass Daher wurden in den Katastralgemeinden Wertstoff- Erich Frasl brachten daher eine Genossenschaftslö- zu bekommen. Tatsächlich kam es im Jahr 2017 Kunststoffe separat gesammelt wurden und alles na- sammelzentren geschaffen, in Reingers aber kam es sung ins Spiel, die aber von den Stellen des Landes zur Gründung der beide Katastralgemeinden türlich auch mehr kostete. zur Errichtung eines großen Sammelzentrums. zunächst nicht so gerne gesehen wurde. Gemein- umfassenden Wassergenossenschaft. Und es sollte noch schlimmer kommen: Das Land NÖ Der Platz neben der Aufbahrungshalle schien wie derat und Interessierte aus den Katastralgemeinden Der Bau der Wasserleitung in Grametten-Illmanns trat im Jahr 1987 an die Gemeinde Reingers heran geschaffen, vor allem die Zufahrtsmöglichkeit mit unternahmen Exkursionen zu verschiedenen Klär- löste die Errichtung des Hochbehälters in der „Hölle“ und stellte ein neues Konzept für eine Sondermül- größeren Fahrzeugen war gegeben. Bgm. Erich Frasl anlagen, man nahm sich Zeit, um keine vorschnellen aus. Außerdem begann dadurch der Glasfaserausbau lentsorgung in NÖ vor. In diesem Konzept waren ne- nahm dieses Projekt in Angriff und innerhalb kürzes- Entscheidungen zu treffen. in der Gemeinde. ben mehreren anderen auch Reingers bzw. Illmanns ter Zeit wurde das zentrale Sammelzentrum für unse- So kam es, dass sich im Laufe mehrerer Jahre in- Da durch die Bauarbeiten viele Straßen in allen KGs als mögliche Standorte erwähnt. re Gemeinde errichtet. Seit 1991 ist unsere Gemein- tensivster Information und Abwägung von Vor- und aufgegraben und oft nur notdürftig repariert worden Bald machten Gerüchte die Runde und eine Bürgerin- de Mitglied beim Gemeindeverband für Aufgaben des Nachteilen bestimmter Lösungen, immer deutlicher waren, unterstützte die Gemeinde die Sanierung bzw. itiative forderte ein NEIN für eine Sondermülldeponie Umweltschutzes im Bezirk Gmünd. eine Genossenschaftslösung abzeichnete. Erneuerung der Straßen. 20 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 21
Auf gute Nachbarschaft Auf gute Nachbarschaft PATENGEMEINDE Das Haus sollte den Heimatvertriebenen Möglichkeit zur Erinnerung geben, da alte Geräte, Bekleidung und Heute ist der Aussichtsturm in Privatbesitz und wird ausschließlich von Jägern genutzt. Schon viele Jahre vor der Gemeindezusammenle- Reingers zum Patenort der Heimatvertriebenen aus Trachten aus der früheren Heimat sowie verschie- gung hatte Bgm. Stefan Frasl oft Kontakt zu den dem Kreis Neubistritz und Umgebung zu erklären. dene zur Geschichte gehörende Informationstafeln Im Jahr 1990 wurden als Dank für die jahrelange ehemaligen sudetendeutschen Staatsbürgern in der Anlässlich des 1. Volksfestes der FF Reingers wur- ausgestellt wurden. ausgezeichnete Zusammenarbeit an die Herrn Franz damaligen Tschechoslowakei, die 1945, also unmit- den die entsprechenden Urkunden den Vertretern Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Paten- Longin, Landschaftsbetreuer, und an die Obmänner telbar nach dem 2. Weltkrieg, ohne Vorwarnung und der Landsmannschaft Neubistritz und Umgebung schaft mit dem Heimatkreis Neubistritz wurde die Franz Hruza und Friedrich Soukup Auszeichnungen in großer Eile ihre Häuser, ihren Grundbesitz und so- in Österreich und des Kreisrates Neubistritz in der Heimatstube am Dreifaltigkeitssonntag 1982 eröff- der Gemeinde überreicht. mit ihre Heimat verlassen mussten. BRD am Samstag, den 29. Juli 1972 in würdiger Form net. Diese Heimatvertriebenen fanden in den Dörfern an überreicht. Doch schon nach wenigen Jahren war das Haus zu Auch die Nachfolger von Bgm. Karl Böhm pflegten der Grenze – also auch in unserer Gemeinde - erste Immer stärker wurde die Verbundenheit der Patenge- klein und die Gemeinde unterstützte den Plan eines stets gute Beziehungen zu ihren „Patenkindern“, för- Aufnahme und Unterschlupf. meinde mit ihren „Patenkindern“. Abordnungen aus kleinen Zubaus, welcher 1992 abgeschlossen war. derten den Gedankenaustausch und auch nach dem Einige von ihnen blieben, der Großteil musste aber Deutschland und Wien besuchten zu Hunderten den Die jährlichen Treffen fanden immer großen Anklang Generationenwechsel bei den Heimatvertriebenen Österreich in Richtung Deutschland verlassen und Dreifaltigkeitssonntag, blieben bis zu einer Woche in und Bgm. Karl Böhm als „Patenonkel“ nahm sich viel blieb die Patenschaft stets herzlich. viele von ihnen fanden im Raum Stuttgart ihre neuen der Gemeinde. Aber auch Abordnungen aus der Ge- Zeit für die Gäste. Wohnsitze. meinde fuhren und fahren bis heute nach Geißlingen Viele Veranstaltungen in den Gasthäusern der Ge- Im Jahre 2002 kam unser Ehrenbürger Dr. Otto Die alte Heimat aber haben sie nie vergessen und so zum Südmährertreffen. meinde zeigten die Verbundenheit der Gäste mit der Habsburg mit seiner Gattin nach Reingers, um am kamen immer wieder Einzelpersonen, kleinere Grup- Ein Höhepunkt der neuen Patenschaft war sicher die Bevölkerung. Dreifaltigkeitssonntag mit Vertretern der Heimatver- pen oder auch Reisegruppen in das nördliche Wald- gemeinsame und öffentliche Gemeinderatssitzung triebenen, Gästen aus Tschechien und Vertretern des viertel, um der alten Heimat nahe zu sein. Besonders im Gasthaus Berger, an der neben den Gemeinderä- öffentlichen Lebens in Österreich zu diskutieren. der Dreifaltigkeitssonntag in Reingers wurde gerne ten, den Vertretern und Mitgliedern der Heimatver- besucht und als Ersatz für die ehemalige „Kloster- triebenen auch zahlreiche Schaulustige teilnahmen Die Eröffnung des grenzüberschreitenden Themen- wallfahrt“ immer beliebter. (ca. 200 Personen). weges „Weg des 20. Jahrhunderts“ erfolgte am 18. In vielen Gesprächen reifte der Entschluss mit den Die Gemeinderatssitzung endete mit Blunzenessen, Mai 2008. Die Bürgermeister Erich Frasl und Christi- Verantwortlichen der sudetendeutschen Lands- Musik und guter Stimmung. Die Beziehung zu den an Schlosser haben mit dieser Initiative einen Beitrag mannschaft etwas Verbindendes, etwas Gemein- Heimatvertriebenen aus Deutschland und Österreich zur Aufarbeitung unserer gemeinsamen Geschichte sames zu schaffen, das an die Zeit der Vertreibung wurde weiter vertieft. geleistet. erinnert. Die unter Bgm. Stefan Frasl kreierte Idee das alte Bereits am 13. Juni 1965 wurde das Mahnmal für die Feuerwehrhaus umzubauen und als Heimatstube Opfer der Vertreibung 1945 errichtet. den Vertriebenen zur Verfügung zu stellen wurde ver- wirklicht. Foto: Gemeindearchiv Die Eröffnung des Themenweges 2008. Im April 1989 wurde in Hirschenschlag nahe der Foto: Gemeindearchiv Grenze ein Aussichtsturm errichtet, um den Hei- Erich Mader aus Reingers, der seit einigen Jahren Kranzniederlegung beim Mahnmal. matvertriebenen einen Blick in die alte Heimat zu er- in den Gemeindenachrichten die Nachbardörfer in Foto: Gemeindearchiv möglichen. Niemand ahnte damals, dass nur wenige Tschechien beschreibt, hält die Kontakte zu unse- Am 26. Juni 1972 fasste der Gemeinderat der Ge- Monate später die Grenzen in unser Nachbarland ge- ren „Patenkindern“ aufrecht, denn die Erinnerung soll meinde Reingers den Beschluss, die Großgemeinde Die Heimatstube in Reingers Foto: Gemeindearchiv öffnet wurden. auch für die jüngere Generation gewahrt werden. 22 | Reingerser Gemeindenachrichten Reingerser Gemeindenachrichten | 23
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