Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers

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Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
Nachrichten aus der Gemeinde

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        M SAUSGABE 20
JUBILÄU

50
                                                            schlag
                                                 Hirschen

          sdorf
Leopold

JAHRE
GEMEINSAM                                             Illmanns

                                                      Reingers

          en
Gramett
Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
Aus dem Inhalt                                                                                                                                                                   Vorwort

                                                                                     50 JAHRE GEMEINDE REINGERS
                                      Inhaltsverzeichnis
       Seite        3                 Vorwort Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner   Jubiläum ist eine Kraftquelle auf dem Weg nach vorne
       Seite        4                 Vorwort BH Mag. Stefan Grusch
       Seite        5                 Vorwort LAbg. Bgm. Margit Göll
       Seite        6-7               Vorwort Bgm. Andreas Kozar
       Seite        8-9               Vorwort Werner Hanko (Verfasser)
       Seite        10 - 11           Vor langer, langer Zeit .......
                                                                                     50 Jahre ist es her, dass aus den Ortsgemeinden Hirschenschlag,
       Seite        12 - 13           Unsere Bürgermeister
       Seite        14                Gemeinderäte der Großgemeinde                  Illmanns-Grametten, Leopoldsdorf und Reingers die Großgemeinde
       Seite        15                Gemeindenachrichten                            Reingers entstand.
       Seite        16 - 17           Amtshaus und Gemeindewappen
       Seite        18                Der Bauhof
       Seite        19                Straßenbau                                     Reingers ist eine Gemeinde, in der man sich wohlfühlt, in der die Lebensqualität stimmt. Nahe
       Seite        20                Abfallbeseitigung
                                                                                     dem „Eisernen Vorhang“ gelegen, wurde Reingers in den letzten Jahren eine selbstbewusste
       Seite        21                Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung
       Seite        22 - 23           Patengemeinde                                  Gemeinde, die die europäische Perspektive positiv nutzt. Dazu haben vor allem die Bürgerinnen
       Seite        24                Beziehungen zu unseren Nachbarn                und Bürger in Reingers selbst beigetragen, mit ihrem Fleiß, ihrem Können und ihrem Selbstbe-
       Seite        25                NÖ-Kinderbetreuung, Kindergarten
                                                                                     wusstsein. Diese Extraausgabe der Gemeindezeitung dokumentiert, wie sehr das Miteinander
       Seite        26                Unsere Schule
       Seite        27                Unsere Pfarre                                  zu einer Kraftquelle wird.
       Seite        28                Platz der letzten Ruhe                         Der Blick zurück gibt Kraft auf dem Weg nach vorne und so gesehen ist ein derartiges Jubi-
       Seite        29 - 31           Unsere Dorfkapellen
       Seite        32 - 35           Unsere Feuerwehren                             läum auch eine wichtige Kraftquelle. Vor allem wenn es darum geht, das Miteinander und den
       Seite        36 - 38           Dorferneuerung                                 Zusammenhalt zu stärken und Heimat für alle spürbar zu machen.
       Seite        39                Dorfgemeinschaft Grametten
       Seite        39 - 41           Freizeitzentrum - Hanfdorf - Campingplatz
       Seite        42                Pumptrack                                      In diesem Sinne sehe ich das 50-Jahr-Jubiläum auch als Symbol für die gute Zusammenarbeit
       Seite        43                Sportplatz                                     zwischen Reingers und dem Land Niederösterreich.
       Seite        44                Aktives Vereinsleben
                                                                                     Das Land Niederösterreich wird sich auch in Zukunft bemühen, die Gemeinde nach besten
       Seite        45                Sanitätsgemeinde
       Seite        46                Gemeinsam seit 50 Jahren                       Kräften zu unterstützen. Dieses Versprechen verbinde ich mit den herzlichen Gratulationen
       Seite        47                Nachlese                                       zum 50-jährigen Bestehen der Großgemeinde.
       Impressum:
       Medieninhaber, Herausgeber: Gemeinde Reingers, vertreten durch
       Bgm. Andreas Kozar, p.A. Gemeindeamt Reingers, 3863 Reingers 81
       Internet: www.reingers.gv.at
       Layout: Werbewürze, 3874 Loimanns, www.werbewuerze.at                                                                                                Johanna Mikl-Leitner
       Gestaltung: Marianne Hanko
                                                                                                                                           Landeshauptfrau von Niederösterreich
       Druck: Druckvermittlung Buschek, 3851 Kautzen

2 | Reingerser Gemeindenachrichten                                                                                                                     Reingerser Gemeindenachrichten | 3
Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
Vorwort                                                                                                                                                                                              Vorwort

                               Glückwünsche unseres                                                     50 Jahre Großgemeinde Reingers
                               Bezirkshauptmannes Mag. Stefan Grusch

                               Als Bezirkshauptmann gratuliere ich allen Bürgerinnen und Bürgern der
                                                                                                        Sehr geehrte Damen und Herren!
                               Gemeinde Reingers zum 50-Jahr-Jubiläum der Gemeindezusammen-
                               legung. Die Gemeindereform in den 70er Jahren wurde sicher nicht von
                                                                                                        Reingers feiert sein 50jähriges Bestehen als Großgemeinde.
       allen Menschen befürwortet. Es hat viel Überzeugungsarbeit gebraucht, um der Bevölkerung
                                                                                                        Der Weg zu dieser Großgemeinde war kein leichter. Seit 1850 wurde in Österreich das Bilden
       die Bedeutung dieses Beschlusses näher zu bringen. Viele kommunale Vorhaben wären in den
                                                                                                        von Großgemeinden angeregt. Erst 1970 einigten sich die Ortschaften Reingers, Hischen-
       letzten Jahrzehnten einfach nicht möglich gewesen, hätten unsere Vorfahren nicht diesen Re-
                                                                                                        schlag, Leopoldsdorf, Illmanns und Grametten auf ihre Fusion.
       formschritt gesetzt.
       Ich beglückwünsche auch alle Gemeindeverantwortlichen zum Entschluss, dieses Jubiläum
                                                                                                        Und das war gut so. Gemeinsam begehen sie einen vorbildlichen Weg, der aufzeigt wie man
       mit einem Fest und einer Publikation zu feiern.
                                                                                                        gleichzeitig eine lebenswerte Gemeinde für seine Bevölkerung ist und ein touristisches High-
       Die Gemeinde Reingers kann, wie unser gesamter Bezirk Gmünd, auf eine lange und ereignis-
                                                                                                        light. Reingers ist als Hanfdorf weit über die Grenzen hinaus bekannt und beliebt. Die Wunder-
       reiche Geschichte und Tradition zurückblicken. Wir leben aber auch in einer Region, die sehr
                                                                                                        pflanze Hanf ist eine alte Kulturpflanze und wird nun aufgrund seiner Nachhaltigkeit sowohl im
       reich an Kultur ist. Unzählige Zeugnisse historischer Bauwerke und unsere großartige Land-
                                                                                                        Anbau und der Verwertung vom Hausbau über Kleidung bis zum Superfood wieder entdeckt.
       schaft beschreiben den einmaligen Charakter unserer Heimat.
       So ist auch Ihre Jubiläumsausgabe ein wichtiger Beitrag, um Heimatbewusstsein und Heimat-
                                                                                                        Mit seiner Lage an der Grenze Österreichs rückte es nach dem Fall des Eisernen Vorhangs
       gefühl der Menschen in unserer Region zu stärken.
                                                                                                        in das Zentrum eines aufgeschlossenen Europas. Die nahe Grenze zu Tschechien wurde als
       Das Bewusstmachen unserer eigenen Identität und Geschichte halte ich dabei für besonders
                                                                                                        Chance wahrgenommen. Touristische Projekte wurden entwickelt. Betriebe angesiedelt. Und
       wichtig. Gerade der jungen Generation muss unsere Geschichte und Kultur nähergebracht
                                                                                                        diese Aufgeschlossenheit findet sich auch in der Großgemeinde wieder. Gemeinsam wird für
       werden, um nicht die eigenen Wurzeln zu vergessen. Durch die Beschäftigung mit unserer Ge-
                                                                                                        unser schönes Waldviertel als lebenswerte und besuchenswerte Region gearbeitet.
       schichte gelingt nicht nur eine klare Sicht für die Vergangenheit sondern auch für die Zukunft
       unserer Region, um die richtigen Entscheidungen und Schritte für nachfolgende Generationen
                                                                                                        Ich gratuliere sehr herzlich zum 50jährigen Bestehen und wünsche der Gemeinde und den
       zu treffen.
                                                                                                        Verantwortlichen weiterhin viel Erfolg und alles Gute!

       In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern dieser Jubiläumsausgabe viel Freu-
                                                                                                        										LAbg. Bgm. Margit Göll
       de beim Streifzug durch die geschichtliche Vergangenheit der Gemeinde Reingers.
       										Mag. Stefan Grusch
       										Bezirkshauptmann

4 | Reingerser Gemeindenachrichten                                                                                                                                        Reingerser Gemeindenachrichten | 5
Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
Vorwort                                                                                                                                                                                                   Vorwort

                                                                                                         Ich danke Allen, die in der Vergangenheit Verantwortung für diese, UNSERE Gemeinde in wel-

                                „Gemeinsam wird das Kleine groß.......“                                  cher Funktion auch immer übernommen und getragen haben. Sie haben dadurch ein Stück
                                                                                                         weit dazu beigetragen, UNSERE Gemeinde zu dem zu machen was es heute ist:
                                                                                                         Eine lebens- und liebenswerte kleine Einheit, eingebettet in eine herrliche Landschaft, die kei-
                                                                                                         nen Vergleich zu scheuen braucht.
                                                                                                         Schon lange waren die Voraussetzungen nicht so gut wie derzeit, auch in unserer Region nicht
                                                                                                         nur eine Perspektive, sondern auch handfeste Voraussetzungen für ein Arbeitsleben in der Re-
                                                                                                         gion vorzufinden. Ich denke dabei an den Fachkräftemangel, die fortschreitende Digitalisierung
                                                                                                         usw.
                                Werte Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger!                            Von Antoine de Saint-Exupéry stammt das folgende Zitat: „Wenn Du ein Schiff bauen willst,
                                                                                                         dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die
       Ich bin sehr stolz darauf, gemeinsam mit Ihnen das Jubiläum des fünfzigjährigen Bestandes         Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
       unserer Gemeinde feiern zu dürfen.                                                                Wenn es uns also gelingen soll, unsere Jugend dauerhaft an die Gemeinde, ihre unmittelbare
       Persönlich habe ich die Zusammenlegung der einst vier selbständigen Gemeinden nicht miter-        Heimat zu binden, lege ich das Zitat von Saint-Exupéry derart aus, dass wir natürlich die infra-
       lebt. Aus Erzählungen ist mir bekannt, dass dieses einschneidende Ereignis für alle Beteiligten   strukturellen Voraussetzungen zu schaffen haben.
       stark emotional belastet war und von den Verantwortungsträgern Besonnenheit und Finger-           Es wird aber in Zukunft noch wichtiger als in der Vergangenheit sein, die emotionale Bindung
       spitzengefühl bei der Aufstellung der neuen „Großgemeinde Reingers“ verlangt hat.                 zum Heimatort, zur Heimatgemeinde zu stärken. Die kann man nicht „lehren“, wie es Saint-Exu-
       Heute wissen wir, dass es der richtige Schritt war, den unsere Vorfahren mit großem persön-       péry schreibt, die müssen wir leben, indem wir auf die Jugend zugehen, mit ihnen reden, ihre
       lichem Einsatz, wenn auch nicht ganz freiwillig, gesetzt haben. Die heute an die Gemeinden        Wünsche und Ängste kennen, ihnen bei der Lösung ihrer Probleme Unterstützung anbieten
       gestellten Anforderungen wären von den damaligen Einheiten nicht mehr zur Zufriedenheit der       und ihren Zeitgeist verstehen.
       Bevölkerung zu erledigen gewesen. Es ist kein Geheimnis, wenn ich sage, dass wir auch in der      Dann kann die wunderbare Situation eintreten, wie wir es in der jüngeren Vergangenheit mehr-
       gegenwärtigen Struktur oftmals an unsere Grenzen stoßen und zahlreiche Aufgaben bereits           fach erleben durften, dass junge Menschen aus der Gemeinde oder die einen familiären Bezug
       klein- oder überregional erledigt werden, weil wir es in einer Gemeinde unserer Größe nicht       zur Gemeinde haben, den Entschluss fassen, sich bei uns niederzulassen. Jeder und Jede von
       schaffen könnten. Ich denke dabei zum Beispiel an die Abfallbeseitigung, die Abgabeneinhe-        uns kann in ihrem Umfeld einen Beitrag dazu leisten, dass uns das gelingt.
       bung oder die Wasserver- und Abwasserentsorgung.                                                  Ich bedanke mich bei Allen die mitgeholfen haben, diese Sonderausgabe von „Unser Reingers“
       Diese klein- und überregionalen Kooperationen und Zusammenschlüsse werden in Zukunft              zu ermöglichen, im Besonderen bei SR Werner Hanko für seine Geduld und die viele Zeit, die er
       noch wesentlich an Bedeutung gewinnen, wenn wir sicherstellen wollen, dass die Leistungen         für die Recherche und das Erstellen der Beiträge für uns aufgewendet hat.
       der Gemeinden zur Zufriedenheit der Bevölkerung erledigt werden und die Entscheidungen            „Gemeinsam wird das Kleine groß, gegeneinander wird man Großes los!“ Nach diesem Leit-
       weiterhin vor Ort, in der Gemeinde getroffen werden sollen.                                       spruch haben Generationen vor uns die an sie gestellten Herausforderungen gemeistert. Wenn
       Wie wichtig es ist, auch als kleiner Ort mit seinen Bedürfnissen und Ängsten wahrgenommen         wir und künftige Generationen diesen einfachen Leitspruch weiterhin beherzigen, wird auch die
       zu werden, spiegelt sich im Zusammenhalt, der in unseren Dörfern gelebt wird, genauso wie in      Zukunft von Lösungen und nicht von Problemen geprägt sein.
       der viel zu wenig bedankten und wahrgenommenen ehrenamtlichen Tätigkeit. Dies würde es in         										                                                                   Ihr Bürgermeister
       einer größeren Einheit wohl nicht mehr in diesem Ausmaß geben, was zweifellos zu einer Ver-       										                                                                   Andreas Kozar
       ödung der Dorfgemeinschaften und der Dörfer selbst führen würde.

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Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
Vorwort                                                                                                                                                                                                                 Vorwort

                                                                                                        Auch habe ich immer sehr geschätzt, dass im Gemeinderat die Stimme der Vernunft vor partei-

                                Vorwort des Verfassers                                                  politischen Interessen zum Tragen kam.
                                                                                                        Letztlich haben alle dazu beigetragen, dass unsere Gemeinde sich nicht nur erfolgreich entwi-
                                                                                                        ckelt hat, sondern bei dieser Entwicklung vor allem der Mensch im Mittelpunkt geblieben ist.

                                                                                                        Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, beim Studieren dieser Jubiläumsausgabe auf falsche
                                Liebe Leserinnen und Leser dieser Jubiläumsausgabe!                     Zeitangaben, vertauschte Informationen, falsche oder fehlende Namen stoßen, wenn Sie der
                                                                                                        Meinung sind, dass zu viel zu einem Thema, aber zu wenig zu einem anderen Thema geschrie-
                                Als vor rund einem Jahr in einem Gespräch mit Herrn Bürgermeis-         ben wurde, so ersuche ich um Nachsicht.
                                ter Andreas Kozar und Frau Vizebürgermeisterin Stefanie Lendl der
                                Entschluss gefasst wurde, anlässlich des 50jährigen Bestehens der       Dies ist keine wissenschaftliche Arbeit, vielmehr soll die Jubiläumsausgabe ein Überblick, ein
       Großgemeinde Reingers eine Jubiläumsausgabe der Gemeindenachrichten anzufertigen, war            Streifzug sein, der eine Entwicklung in Erinnerung ruft, damit wir die Aufbauarbeit, die in den
       ich gerne bereit mitzuhelfen.                                                                    vergangenen 50 Jahren geleistet wurde, nicht vergessen.
                                                                                                        Wen ich an dieser Stelle keinesfalls vergessen möchte, das sind die vielen Damen und Herren,
       Mich interessiert die Geschichte unserer Heimat sehr, im Besonderen habe ich die Entwicklung     die mich bei dieser Arbeit sehr unterstützt haben.
       der Gemeinde Reingers stets verfolgt und arbeite schon seit meiner Pensionierung an der Zu-
       sammenfassung wichtiger Ereignisse in unserer Gemeinde.                                          Ihre Beiträge und Fotos, die sie selbst oft in mühevoller Arbeit gesucht und mir dann zur Ver-
                                                                                                        fügung gestellt haben, waren alle sehr wertvoll, weil sie halfen, ein Gesamtbild entstehen zu
       Ich war mehr als zehn Jahre als Gemeindesekretär (1979-1991) und fünf Jahre als Gemeinde-        lassen.
       rat (1990-1995) tätig.
       In diesem Zeitraum konnte ich sämtliche Veränderungen in der Gemeinde Reingers hautnah           Herzlichen Dank an alle, die zum Entstehen dieser Ausgabe beigetragen haben!
       mitverfolgen. Viele interessante Erlebnisse, eine große Zahl an positiven, aber auch so manche   In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen der nachfolgenden Seiten.
       negative Erfahrung haben in den Jahren meiner Tätigkeit auch meine persönliche Entwicklung       Arbeiten auch Sie an einer weiterhin erfolgreichen und positiven Entwicklung unserer
       geprägt.                                                                                         schönen Heimatgemeinde mit!
       Ich bin dankbar, dass ich mit dem leider schon verstorbenen Bürgermeister Karl Böhm, dem         											Ihr
       Vizebürgermeister Siegfried Hirsch sowie dem Kassenverwalter Karl-Heinz Eireiner eine span-      											Werner Hanko
       nende, abwechslungsreiche, manchmal durchaus kreative Entscheidungen erfordernde Zeit            PS: Ich würde mich freuen, wenn Sie mich auf Irrtümer aufmerksam machen, damit ich diese richtigstellen kann.
       erleben durfte, die hin und wieder auch gemütlich sein konnte.
       Für mich war das damals wirklich gute, freundschaftliche und auf Vertrauen aufbauende Ver-       Quellenverzeichnis:
       hältnis die Grundlage dafür, dass ich mich sofort bereit erklärt habe, an dieser „Festschrift“   Heimatkunde des Bezirkes Gmünd von Rupert Hauer
       mitzuwirken.                                                                                     Landesarchiv NÖ - Das große NÖ Feuerwehrbuch
       Zumal ich überzeugt bin, dass sowohl die Bürgermeister und deren Stellvertreter (und Stell-      Gemeindechronik Reingers von Stefan Frasl
       vertreterin), als auch die in der Gemeindekanzlei arbeitenden Personen, stets das Wohl dieser    Chronik des Kindergartens Reingers
       Gemeinde vor Augen hatten und dies bis heute in einem äußerst erfolgreichen Ausmaß gelingt.      Archiv Gemeinde Reingers

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Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
Ein halbes Jahrhundert im Rückblick                                                                                                                                                             Ein halbes Jahrhundert im Rückblick

       VOR LANGER, LANGER ZEIT ........                                                                                 und die Hoffnung für eine gute Zukunft bewahrte.
                                                                                                                        Der nach dem Staatsvertrag einsetzende Wirt-
                                                                                                                                                                                 Obwohl schon 1850 die Bildung von Großgemeinden
                                                                                                                                                                                 angeregt wurde, dauerte es schließlich noch mehr als
                                                                                                                        schaftsaufschwung sorgte auch in unseren Dörfern         100 Jahre, in unserem Fall bis 1971, bis diese Idee zur
       Unsere Geschichte beginnt vermutlich im 12. Jahr-        te KREMS, HORN, ZWETTL und WAIDHOFEN/ THAYA             für Veränderung.                                         Umsetzung gelangte.
       hundert, als fränkische und bayerische Bauern mit        als Sitz der Bezirkshauptmannschaften.                  Erste private Autos tauchten auf, erste Traktoren und
       ihren Familien den großen Nordwald (heutiges Wald-       Erst 1899 wurde die Bezirkshauptmannschaft              modernere landwirtschaftliche Maschinen waren zu         In den letzten drei Ausgaben der Gemeindenachrich-
       viertel) zu roden und zu besiedeln begannen.             Gmünd errichtet, diese war nun auch für unsere Ge-      sehen.                                                   ten wurden die Monate und Wochen vor und nach
       Mit dem Versprechen nach ein bisschen mehr Freiheit      meinde zuständig.                                       Der elektrische Strom hielt Einzug in den Häusern        dem 1. Jänner 1971, dem offiziellen Tag der Gemein-
       und Selbstständigkeit wollte man den Siedlergruppen      Man kann sich vorstellen, dass die Anfänge in den       und immer öfter gab es auch Radio – und Fernseh-         dezusammenlegung, sehr genau dargestellt.
       die bisher unbesiedelten Gebiete im Norden des da-       kleinen Gemeinden nicht einfach waren. Viele Men-       geräte.                                                  Es ist daher nicht notwendig, das alles noch einmal
       maligen Herzogtums Österreich zugänglich machen.         schen konnten mit der neuen Freiheit noch nicht um-     Auch die Aufgaben für die Gemeinde nahmen zu             wiederzugeben.
       1245 wird Reingers erstmals erwähnt, 1275 findet         gehen, auch die Adeligen wollten ihre hundertjährigen   und bald zeigte es sich, dass Gemeindeämter in den       Was in dieser Ausgabe gezeigt werden soll, ist die
       man „leupolds“ als landesfürstliches Lehen aufge-        Rechte nicht so schnell aufgeben.                       Wohnstuben der Bürgermeister einfach nicht mehr          Entwicklung über 50 Jahre, die im Nachhinein gese-
       zeichnet.                                                Trotzdem war der Anfang für die Selbstständigkeit der   zeitgemäß waren.                                         hen eine mehr als erfolgreiche war.
       1369 werden die Dörfer Hirschenschlag, Ilbans und        Gemeinden gemacht und langsam entwickelten sich         Die Bürgermeister mussten ständig mehr Aufgaben          Diese Entwicklung war möglich, weil die Menschen
       Elbeins (Grametten) als zur Grafschaft Litschau ge-      unsere Dorfgemeinden im Rahmen ihrer Möglichkei-        übernehmen, den Gemeinden fielen Aufgaben zu,            das Miteinander gesehen haben, weil der Blick auf
       hörend genannt.                                          ten gut weiter. Die Besiedlung und Bevölkerung nah-     denen sie – vor allem in finanzieller Hinsicht - immer   das Gemeinwohl hinter die Interessen der Einzelnen
       In diesem Zusammenhang sei ein kurioser Aspekt           men zu (so gab es zum Beispiel 1795 in Illmanns 14      weniger gewachsen waren.                                 gestellt wurde.
       erwähnt: Grametten war einige Jahrzehnte zu Neu-         Häuser, 1890 aber bereits 30).                          So waren beispielsweise die Kleinstgemeinden immer       Es ist zu hoffen, dass dies auch in den nächsten 50
       bistritz gehörend. In der alten „Heimatkunde des Be-     Feuerwehren wurden gegründet, Schulen errichtet,        bei der Verteilung der Steuermittel benachteiligt.       Jahren gelingt.
       zirkes Gmünd“ aus 1924 steht zu lesen:                   es gab regen Handel zwischen den böhmischen und
       „In diesem Jahr (1549) wurde beim Verkauf der Herr-      österreichischen Dörfern.
       schaft Litschau angeordnet, dass das Dorf Ellweis        Wichtiger als Litschau oder Heidenreichstein war für
       (=Grametten), weil in Böhmen liegend, von Litschau       viele Menschen aus unseren Dörfern die Stadt Neu-
       getrennt und dem Wolfgang von Kraygg, Bestand-           bistritz, vor allem auf Grund ihrer Nähe und den da-
       sinhaber von Bistritz verkauft werden solle, was 1551    mals noch fehlenden Verkehrsmitteln.
       auch geschah.“                                           Erst der 1. Weltkrieg machte dieser Entwicklung ein
       Im Jahre 1629 wurde durch eine Grenzberichtigung         jähes Ende. Durch die Grenzziehung waren unsere
       der ehemalige Zustand wiederhergestellt.                 Dörfer plötzlich von der bisher gewohnten Infrastruk-
       Im Laufe der Jahrhunderte waren die Menschen den         tur abgeschnitten.
       vielen Ereignissen politischer Natur (Kriege) oder na-   Vieles wurde anders, das Leben war nicht einfach und
       türlichen Ereignissen (Missernten) ausgesetzt und        nicht wenige entschlossen sich in dieser schwierigen
       ihre Leidensfähigkeit wurde ständig geprüft. Immer       Situation das Heimatdorf zu verlassen und ihr Glück
       waren sie auch von ihren Herrschaften (zB. in Lit-       in der Fremde zu suchen.
       schau) abhängig.                                         Vor allem die Hauptstadt Wien war es, wo viele Men-
       Erst durch die große europäische Revolution des          schen aus unseren Dörfern nach einem besseren Le-
       Jahres 1848 entstand eine Situation, die das Leben       ben suchten.
       der Menschen änderte.                                    Doch bereits 20 Jahre nach Ende des ersten Welt-
       1850 bildeten sich die Ortschaften Reingers, Hir-        kriegs brach über unser Land eine neue Katastrophe
       schenschlag und Leopoldsdorf zu eigenständigen           herein. Anschluss an Hitler-Deutschland, 6 Kriegs-
       Gemeinden. Illmanns und Grametten bildeten eine          jahre und 10 Jahre russische Besatzung forderten
       gemeinsame Gemeinde.                                     der Bevölkerung erneut enorme Kraft ab.
       Sie unterstanden den Bezirksverwaltungsbehörden          Erst mit dem Staatsvertrag 1955 gelang unter der
       = Bezirkshauptmannschaften. Im ehemaligen Kreis          umsichtigen Führung weitsichtiger Politiker eine Ent-
       „Ober dem Mannhartsberg“ bestimmte man die Städ-         wicklung unserer Heimat, die Vergangenes ruhen ließ

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Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
Organe der Gemeinde seit 1971                                                                                                                                                                                                            Organe der Gemeinde seit 1971

       UNSERE BÜRGERMEISTER                                                                                                                 Christian Schlosser aus Leopoldsdorf übernahm
                                                                                                                                            2005 das Bürgermeisteramt von seinem Vorgänger.
                                                                                                                                            Während seiner Amtszeit galt es vor allem die Finanz-
        Fünf Bürgermeister – alle von der ÖVP – haben in                  ihm das gute Verhältnis zu den „Patenkindern“ des                 krise zu bewältigen, die das ganze Land vor große He-
        den letzten 50 Jahren die Geschicke unserer Ge-                   Heimatkreises Neubistritz. Die Überreichung des Ge-               rausforderungen stellte. Gewaltige Einschnitte in den
        meinde geleitet.                                                  meindewappens war sicherlich ein Höhepunkt seiner                 Gemeindehaushalt waren die Folge. Trotzdem gelang
        Stefan Frasl aus Reingers war als erster Bürgermeis-              Amtszeit.                                                         es Christian Schlosser viele Projekte anzugehen und
        ter der Großgemeinde Reingers von 1971 – 1979 tä-                                                                                   auch zu vollenden wie die Renovierungen der Volks-
        tig. Er musste aus den Gemeinden Hirschenschlag,                                                                                    schule, des Kindergartens und des Amtshauses.
        Illmanns – Grametten, Leopoldsdorf und Reingers                                                                                     Die Einführung des elektronischen Aktes war ein
        eine Großgemeinde formen. Zahlreiche Infrastruk-                                                                                    Schritt in eine moderne Gemeindeverwaltung. Nicht
        turprojekte wie der Straßen– und Güterwegebau, die                                                                                  zuletzt gelang ihm auch mit dem grenzüberschrei-                  Landtagspräsident Karl Wilfling, Abg. Margit Göll und Bgm. Andreas
        Erhaltung der Schule durch die Bildung des Schulver-                                                                                tenden Themenweg eine offene Betrachtung der Be-                  Kozar vor dem Rathaus in Weitra.           Foto: Gemeindearchiv
        bandes Reingers – Haugschlag, die Schaffung einer                                                                                   ziehungen zwischen Österreich und Tschechien. Bis
        Gemeindemüllabfuhr, die Errichtung des Freizeitzen-                                                                                 2015 blieb Bgm. Christian Schlosser im Amt, bevor er              Für das reibungslose Funktionieren einer Gemeinde
        trums und der Freibadanlage und nicht zuletzt die                                                                                   an den jetzigen Bürgermeister Andreas Kozar über-                 waren auch die Vertreter der Bürgermeister immer in
        Entwicklung der Patenschaft mit den Heimatvertrie-                Bgm. Karl Böhm nimmt das neue Gemeindewappen in Empfang.          gab.                                                              einer wichtigen Position.
        benen des Kreises Neubistritz zählen zu den Schwer-               Mit ihm freuen sich LH Siegfried Ludwig und Vzbgm. Siegfried
        punkten seiner Amtszeit. Für seine Verdienste wurde               Hirsch.                                   Foto: Gemeindearchiv                                                                      Die Vizebürgermeister:
        ihm die Ehrenbürgerschaft verliehen.
                                                                          Erich Frasl aus Reingers, Sohn von Bgm. Stefan Frasl,                                                                               Frasl Friedrich, Hirschenschlag 1970 - 1975
                                                                          wurde 1999 zum 3. Bürgermeister der Gemeinde                                                                                        Böhm Karl, Illmanns		            1975 - 1979
                                                                          Reingers gewählt. Er übte sein Amt bis 2005 aus.                                                                                    Hirsch Siegfried, Reingers       1979 - 1995
                                                                          Erich Frasl hat viele neue Ideen in die Gemeindefüh-                                                                                Frasl Erich, Reingers		          1995 - 1999
                                                                          rung eingebracht. Die Positionierung von Reingers als                                                                               Schlosser Christian, Leopoldsdorf 2000 - 2005
                                                                          Hanfgemeinde ist sein Verdienst. Dazu gehören na-                                                                                   Johann Pfeiffer, Illmanns		      1999 – 2000
                                                                          türlich auch die Errichtung des Campingplatzes, der                                                                                 und				                           2005 - 1010
                                                                          Umbau der Mehrzweckhalle zum „Hanfdorf“ und die                                                                                     Stefanie Lendl aus Hirschenschlag ist seit 2010
        Bgm. Stefan Frasl im früheren Gemeindeamt, rechts neben ihm der   Einführung der Hanfkirtage. Ein persönlicher Schwer-              Bgm. Christian Schlosser bei der Ernennung von Reingers zur 21.   Vizebürgermeisterin und seit 2005 als erste Frau im
        langjährige Kassenverwalter Johann Friedrich aus Grametten.       punkt für ihn war die Unterstützung der Wasser-                   Ökopunktegemeinde. An seiner Seite Abg. Martina Diesner-Wais      Gemeinderat unserer Großgemeinde.
        				                                      Foto: Gemeindearchiv    und Abwassergenossenschaften. Mit der Errichtung                  und Brauereichef Karl Trojan.             Foto: Gemeindearchiv
                                                                          des Altstoffsammelzentrums in Reingers und dem                                                                                      Das Geld der Gemeinde war immer in guten Händen,
        Karl Böhm aus Illmanns war der zweite Bürgermeister               Umbau der Aufbahrungshalle hat Erich Frasl bleiben-               Bürgermeister Andres Kozar ist derzeit „Chef“ der                 weil die Kassenverwalter und seit 2015 die Kassen-
        unserer Gemeinde, er war auch der bisher am längs-                de Akzente gesetzt.                                               Gemeinde Reingers. Geboren 1970 hat er 2015 als                   verwalterin stets vertrauensvolle Personen waren
        ten im Amt gewesene Bürgermeister. Seine Amtszeit                                                                                   jüngster Bürgermeister der Gemeinde seine verant-                 und sind.
        dauerte von 1979 – 1999.                                                                                                            wortungsvolle Tätigkeit begonnen. Für ihn war von
        Neben der Fortführung der unter Bgm. Frasl begon-                                                                                   Anfang an wichtig, dass die Gemeinde die „Datenau-                Die Kassenverwalter:
        nen Projekte steht Karl Böhm für die Entwicklung                                                                                    tobahn – Breitband Internet“ erhält.
        des Feuerwehrwesen, der Erweiterung des Freizeit-                                                                                   Auch der Ausbau der Wasserversorgung für Illmanns                 Sprinzl Ernst, Reingers		          1971 - 1972
        zentrums, eine großzügige Sportplatzerweiterung                                                                                     und Grametten war für ihn ein großes Anliegen. Die                Friedrich Johann, Grametten        1972 - 1979
        und den Neubau des Kindergartens. Mit dem Umbau                                                                                     Fortsetzung des erfolgreichen Weges seiner Vor-                   Eireiner Karl-Heinz, Leopoldsdorf 1979 - 1990
        des Gemeindeamtes und dem Neubau von Haus Nr.                                                                                       gänger möchte Andreas Kozar mit einem verantwor-                  Kozar Andreas, Illmanns		          1990 - 2015
        2 in Reingers, dem Ausbau aller Feuerwehrhäuser                                                                                     tungsvollen Blick in eine gute Zukunft verbinden. Als             Seit 2015 ist Heidemaria Uitz aus Leopoldsdorf
        und der Renovierung aller Kapellen sind viele Verän-              Bgm. Erich Frasl mit Ehrenbürger Otto von Habsburg und dessen     Bürgermeister muss man gute Kontakte pflegen.                     Kassenverwalterin der Großgemeinde Reingers.
        derungen in den Dörfern passiert. Wichtig war auch                Ehefrau am 27. 5. 2002. 		                  Foto: Gemeinderchiv

12 | Reingerser Gemeindenachrichten                                                                                                                                                                                                  Reingerser Gemeindenachrichten | 13
Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
Organe der Gemeinde seit 1971                                                                                                                                                                              50 Jahre Gemeindenachrichten

       DIE GEMEINDERÄTE DER GROSSGEMEINDE                                                                                    GEMEINDENACHRICHTEN
       Böhm Johann Reingers		                1971 – 1980   Pfeiffer Johann Illmanns		              1985 – 2015               Sofort nach der Wahl des ersten Gemeinderates der
       Böhm Josef Reingers		                 1980 – 1985   Pfeiffer Karl Reingers		                1995 – 2000               neuen Großgemeinde wurden zur Information der nun
       Böhm Karl Illmanns		                  1971 – 1999   Pfeiffer Robert Leopoldsdorf            1990 – 1995               größer gewordenen Gemeindebevölkerung die ersten
       Böhm Markus Leopoldsdorf              2010 - lfd.   Redl Walter Reingers		                  2005 - lfd.               „Gemeindenachrichten“ herausgegeben.
       Brunner–Rupp Franz Hirschenschlag 1985 - 1990       Riedl Ing. Peter Leopoldsdorf		         2005 – 2015               Zunächst in sehr einfacher Form, wie uns die Kopie
       Eireiner Karl-Heinz Leopoldsdorf      1971 – 1994   Schleritzko Adolf Leopoldsdorf          1975 – 1980               der 1. Ausgabe zeigt.
       Fittl Franz Reingers		                1995 – 2015   Schleritzko Johann Leopoldsdorf		       2000 - 2005                                                                         Nach der Verleihung des Gemeindewappens fand
       Frasl Erich Reingers			               1980 – 1985   Schlosser Christian Leopoldsdorf        2005 – 2015                                                                         dieses auch ab 1990 auf der Titelseite der Gemein-
       			                                   1990 – 2005   Semper Johann Grametten                 1971 – 1980                                                                         denachrichten seinen Platz.
       Frasl Friedrich Hirschenschlag        1971 – 1975   Sprinzl Ernst Reingers		                1971 – 1975
       Frasl Manfred Leopoldsdorf            1994 – 2000                                           1985 – 1995
       Frasl Stefan Reingers		               1971 - 1980   Sprinzl Ernst Leopoldsdorf              1995 - 2010
       Frasl – Müllauer Ing. Karina Reingers 2020 – lfd.   Sprinzl Rupert Leopoldsdorf             1971 – 1975
       Friedrich Johann Grametten            1971 – 1979   				                                    1980 – 1990
       Hanko Gerhard Reingers		              2000 – 2010   Stark Herbert Illmanns		                1971 – 1975
       Hanko Werner Hirschenschlag           1990 – 1995   				                                    1980 – 1985
       Hirsch Florian Reingers		             2020 - lfd.   Straka Christoph Leopoldsdorf           2015 – 2020
       Hirsch Franz Illmanns		               1971 – 1990   Straka Gottfried Leopoldsdorf           1999 - 2000
       Hirsch Siegfried Reingers             1975 – 1995                                           2020 – lfd.
       Hirsch Walter Reingers			             1997 -2000,   Stöckel Johann Hirschenschlag           1971 – 1980
       					                                 2005 - 2007		 Stöckel Johann Grametten                2005 – 2010
                                             2010 - 2015   Strohmayer Bernhard Reingers            2010 – lfd.               Schon die zweite Ausgabe war professioneller gestal-
       Hobeck Erich Reingers			              1971 – 1975   Uitz Alfred Leopoldsdorf		              1971 – 2000               tet und auch der Umfang wuchs und wuchs.                  Mit einem größeren Titelbild, das von Heide Martinek
       			                                   1980 – 1990   Wagner Stefan Leopoldsdorf              2010 – 2020                                                                         gestaltet wurde, ging es ab 2012 weiter.
       Inhofner Franz sen. Leopoldsdorf      2000 -2005    Weinelt Norbert Hirschenschlag          2015 - 2020
       Inhofner Franz jun. Leopoldsdorf      2010 – lfd.   Weinstabl Franz Leopoldsdorf            1990 - 1999
       Josef Ing. Bernhard Reingers          2015 – lfd.   Weinstabl Johann Leopoldsdorf           1975 – 2000
       Kainz Alfred Reingers		               1985 – 1995   Weinstabl Rupert Reingers               2000 – 2005
       Kainz Karl Reingers		                 1975 – 1985   Weinstabl Ing. Stefan Leopoldsdorf 2015 – lfd.
       Kainz Heinz Grametten		               2005 – 2010   Weinstabl Wilhelmine Leopoldsdorf 2015 – lfd.
       Koller Erich Hirschenschlag           1971 – 1985   Zach – Polt Ernst Hirschenschlag        2005 – 2015
       Kozar Andreas Illmanns		              2015 – lfd.   Zimmermann Adolf Illmanns               1999 - 2005
       Kreutsch Franz-Peter Leopoldsdorf 2005 – 2015       Zimmermann Reinhard Reingers            1995 – 2000               Bis zum heutigen Tag wurden zahlreiche Veränderun-
       Leitgeb Christoph Grametten           2020 – lfd.                                                                     gen vorgenommen und auch der Name änderte sich.
       Lendl Stefanie Hirschenschlag         1995 - lfd.                                                                     Aus den zwei Seiten der ersten Ausgabe wurden im
       Ludwig Franz sen. Grametten		         1980 - 2000                                                                     Laufe der Jahre immer mehr, was auch zeigt, wie um-
       Ludwig Franz jun. Grametten		         2000 - 2020                                                                     fangreicher die Aufgaben der Gemeinde im Laufe der
       Mader Hermann Hirschenschlag          2010 - 2020                                                                     Jahre geworden waren.
       Müllner Adolf Hirschenschlag          1995 – 2005                                                                     In den ersten Jahren erschienen die Gemeindenach-         Das Titelblatt stammt von Josef Martinek, der es der
       Neuwirth Ernst Hirschenschlag         1990 – 1995                                                                     richten ein- bis zweimal jährlich, heute gibt es regel-   Gemeinde in dankenswerter Weise zur Verfügung ge-
       Neuwirth Kurt Reingers		              2007 - 2010                                                                     mäßig vier Ausgaben pro Jahr.                             stellt hat. Im Jahr 2015 kam es zur Umbenennung der
       Perzi Jasmina Reingers		              2015 – 2020   Ein Teil des Gemeinderates 1975 im Gasthaus Friedrich in
                                                                                                                             Das Logo der Gemeindenachrichten mit Kirche, das in       Gemeindenachrichten in „Unser Reingers - Nachrich-
       Pfeiffer Franz Leopoldsdorf           1985 – 1990   Hirschenschlag. 		                            Foto: Erich Frasl
                                                                                                                             leicht abgeänderter Form bis 1989 verwendet wurde.        ten aus der Gemeinde“.

14 | Reingerser Gemeindenachrichten                                                                                                                                                                      Reingerser Gemeindenachrichten | 15
Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
Wahrzeichen und Amtshaus                                                                                                                                                                                                         Wahrzeichen und Amtshaus

        UNSER GEMEINDEWAPPEN                                                                                                        Darum fasste der Gemeinderat 1982 den Entschluss,
                                                                                                                                    das Amtshaus aufzustocken um mehr Platz und vor
                                                                                                                                                                                                   Nachdem die Raiffeisenbank ins neue Haus Nr. 2
                                                                                                                                                                                                   übersiedelt war, bot sich für die Gemeinde die Chan-
        Am 6. Dezember 1988 wurde mittels Bescheid des          Die Farben Grün-Weiß zeigen, dass in unserer Ge-                    allem den Anforderungen entsprechende Serviceräu-              ce, das in die Jahre gekommene Gebäude zu sanieren
        Landtages von Niederösterreich das Gemeindewap-         meinde einerseits die Landwirtschaft eine große Rol-                me zu schaffen.                                                und durch den ehemaligen Kassenraum zu erweitern
        pen mit folgendem Aussehen verliehen:                   le spielt, andererseits die Natur bei uns noch in Ord-              Dazu kam auch noch, dass sich ein neuer Arzt,                  und bürgerfreundlicher zu gestalten.
        „In einem durch einen silbernen Wellenbalken            nung ist.                                                           Dr. Franz Ölzant, in Reingers niedergelassen hatte, der        Auf Initiative von Bgm. Erich Frasl wurden in den Jah-
        schrägrechts geteilt grünen Schild oben ein silberner   Das Gemeindewappen wurde am 3. September 1989                       nach Ordinationsräumen und einer Wohnung suchte.               ren 1999/2000 neue Fenster eingebaut, neue Fuß-
        Wiedehopf, unten ein nach rechts oben schwimmen-        in einer feierlichen Zeremonie von Landeshauptmann                  Dr. Ölzant ordinierte seit 1. April 1983 mehr schlecht         böden verlegt und auch der Eingangsbereich erlebte
        der silberner Fisch. Als Gemeindefarben wurden die      Siegfried Ludwig an Bgm. Karl Böhm und Vizebgm.                     als recht in dem kleinen Ordinationsraum in der Schu-          eine Erneuerung. Durch den Anschluss der Heizung
        Farben „Grün-Weiß“ festgesetzt.“                        Siegfried Hirsch überreicht.                                        le. Daher wurde die Errichtung einer Ordination und            an die Fernwärmeversorgung Weinstabl konnten die
        Der Wiedehopf weist auf den ersten Besitzer des         Wer heute mit offenen Augen durch Reingers geht,                    Wohnung für den Gemeindearzt in die Planungen mit              alten Elektroheizungen entfernt werden.
        Guts Reingers - Georg Wiedhopf - hin.                   findet die Symbole unseres Gemeindewappens in der                   einbezogen. 1982 wurde mit den Bauarbeiten begon-              Unter Bgm. Christian Schlosser wurde schließlich
        Der silberne Wellenbalken symbolisiert die Lage         künstlerischen Arbeit von Frau Sarah Kupfner wieder.                nen und schon zwei Jahre später war das Werk voll-             noch die Fassade des Hauses wärmetechnisch sa-
        an der Grenze, die zu einem großen Teil durch den       Sie hat im Jahr 2020 im Rahmen der Ortsbildver-                     endet.                                                         niert, was zu einer erheblichen Energiekostensen-
        Braunaubach markiert wird.                              schönerung unser Gemeindewappen in ihre Arbeit                      Ein großer Sitzungssaal, die Arztordination und Woh-           kung geführt hat. Nach der Schließung des Postam-
        Der Fisch soll auf die in unserer Gemeinde sehr aus-    miteinbezogen.                                                      nung im Obergeschoss sowie das erweiterte Gemein-              tes Reingers im Jahre 2002 wurden die freien Räume
        geprägte Fischzucht hinweisen.                                                                                              deamt im Erdgeschoss strahlten im neuen Glanz.                 vom Dorferneuerungsverein Reingers renoviert und
                                                                                                                                    1984 wurde der Park neu gestaltet und ein Spring-              zunächst für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
                                                                                                                                    brunnen errichtet.                                             Als Bgm. Kozar die Kinderbetreuung NÖ nach Rein-
                                                                                                                                    Anlässlich der Übergabe des Gemeindewappens                    gers holen konnte, wurden diese Räumlichkeiten
                                                                                                                                    1989 wurde der Springbrunnen saniert und als Ge-               2015 für diesen Zweck adaptiert und zeitgleich der
                                                                                                                                    denkstein im Brunnen etabliert.                                Eingangsbereich modernisiert und ein barrierefreier
                                                                                                                                                                                                   Zugang hergestellt.

                                                                Der SC Reingers übergibt das Gemeindewappen in Form einer Tor-
                                                                te an Bgm. Böhm und Vizebgm. Hirsch.
                                                                				                                       Foto: Gemeindearchiv

       UNSER AMTSHAUS IN REINGERS
       Bei der Gemeindezusammenlegung 1971 war das
       1968 eröffnete Amtshaus in Reingers die Zentrale
       der Gemeindeverwaltung.

       Aber neue Aufgaben sind seit der Gemeindezusam-
       menlegung der Gemeindeverwaltung zugefallen.                                                                                                                                                Bürgernahe Verwaltung: Bgm. Andreas Kozar und Heidemaria Uitz
                                                                                                                                                                                                   				                                     Foto: Marianne Hanko
       So wurde den Gemeinden die Einhebung der Grund-                                                                                                                                             Heute ist unser Gemeindeamt ein bürgernahes Zent-
       steuer überlassen, das Meldewesen wurde auf elek-                                                                                                                                           rum, mit den modernsten technischen Einrichtungen
       tronische Datenverarbeitung umgestellt, das Bürger-                                                                                                                                         für eine qualitativ hochwertige Verwaltung ausge-
       service sollte verstärkt werden.                                                                                             Das Bild oben zeigt den neuen Gemeindebrunnen mit Wappen.      stattet und kein Amt im herkömmlichen Sinn, son-
       Es zeigte sich, dass das alte Amtshaus den neuen         Das Amtshaus 1979. Im Hintergrund die alte Postautohaltestelle,     Er wurde bei der Wappenübergabe von LH Siegfried Ludwig        dern ein Treffpunkt für alle Menschen, die Rat und
       Anforderungen nur mehr bedingt entsprach.                rechts vorne eine alte Telefonzelle.   Foto: Chronik Kindergarten   eröffnet.                               Foto: Gemeindearchiv   Hilfe suchen.

16 | Reingerser Gemeindenachrichten                                                                                                                                                                                      Reingerser Gemeindenachrichten | 17
Nachrichten aus der Gemeinde - JUBILÄUMSAUSGABE 2021 - Reingers
Für unsere Gemeinde                                                                                                                                                                                                               Für unsere Gemeinde

       DER BAUHOF                                                                                                                    Die Gemeinde hat daher in die Ausstattung des Bau-
                                                                                                                                     hofs immer sehr viel investiert, ein kleiner Auszug der
                                                                                                                                                                                               Rasenpflege und für Strauchschnittarbeiten – Bau-
                                                                                                                                                                                               kreissäge, Kettensäge – Erdbohrer – Notstromaggre-
       Mit der Gemeindezusammenlegung sind die Aufga-            Es würde zu weit führen, die vielen, oft nur kurze Zeit             vorhandenen Fahrzeuge, Maschinen und Werkzeuge            gat - weitere umfangreiche Werkzeugausstattung für
       ben der neuen Gemeinde immer mehr geworden.               bei der Gemeinde Beschäftigten, namentlich zu nen-                  soll den Umfang der Investitionen vor Augen führen:       Arbeiten in den unterschiedlichsten Bereichen und
       Es galt die Müllabfuhr durchzuführen, Straßen müs-        nen. Aber auch ihnen gebührt unser großer Dank!                     3 Traktoren – 2 Anhängerkipper – Schneepflug und          sogar einige Verkehrszeichen stehen den Gemeinde-
       sen im Winter geräumt und gestreut werden, öffentli-      1978/79 wurde wegen Platzmangels bei der freiwil-                   Streugerät – Mähwerk – verschiedene Geräte zur            arbeitern zur Verfügung.
       che Flächen sind zu mähen, der Friedhof muss in Ord-      ligen Feuerwehr in Reingers ein neues Gerätehaus
       nung gehalten werden und letztlich ist die Gemeinde       errichtet. Auch die Gemeinde hatte zu wenig Unter-
                                                                 bringungsmöglichkeit für die gemeindeeigenen Gerä-
                                                                                                                                     STRASSENBAU
       auch dafür verantwortlich, unsere Verstorbenen in ihr
       Grab zu betten.                                           te und Traktoren. Der Gemeinderat beschloss daher
       Diese und unzählige Aufgaben müssen von der Ge-           den Neubau eines Geräteeinstellraumes mit dem zu
       meinde erledigt werden. Vielfach helfen noch viele        errichtenden Feuerwehrdepot in Verbindung zu brin-                  Da es wichtig war, dass die Gemeindebevölkerung           Das Land NÖ, die Gemeinde, aber auch die Grundbe-
       unserer Ortsbewohner bei der Instandhaltung, Reini-       gen. Aber es stellte sich bald heraus, dass auch die                auch auf guten Straßen nach Reingers kam, war für         sitzer leisteten finanzielle Beiträge zur Ermöglichung
       gung und vielem mehr mit, die Hauptlast liegt aber bei    neue „Unterkunft“ zu klein wurde. Daher entschloss                  die neue Gemeindeführung der Ausbau des Straßen-          der Projekte. Besonders große Projekte waren der
       der Gemeinde.                                             sich der Gemeinderat einen neuen Bauhof zu er-                      netzes von besonderer Bedeutung.                          Güterweg Saghäusel von Reingers nach Leopolds-
       Daher war es notwendig Gemeindearbeiter einzustel-        richten. 1988 wurde mit dem Bau begonnen, bereits                   Erstes Großprojekt war die Durchsetzung des schon         dorf, das Projekt Molderberg – Klosterweg in Hir-
       len, die bei der Bewältigung der unterschiedlichsten      1989 ging der neue Bauhof „in Betrieb“. Der größte                  länger geplanten Straßenstückes von Reingers nach         schenschlag, der Güterweg Grametten und der Gü-
       Aufgaben tätig sein können.                               Teil der Bauhoferweiterung wurde von den eigenen                    Illmanns. Schon vor und auch während des Bauvor-          terweg Neududlau in Illmanns.
       Das Anforderungsprofil für einen Gemeindearbeiter         Gemeindearbeitern durchgeführt.                                     habens kam es immer wieder durch Einsprüche, Fi-
       ist daher sehr umfassend. Neben der nötigen Erfah-                                                                            nanzierungsengpässe und anderen Schwierigkeiten
       rung im Umgang mit den verschiedensten Maschi-                                                                                zu Bauunterbrechungen. 1974 wurde die als „Konkur-
       nen, der handwerklichen Geschicklichkeit und dem                                                                              renzstraße“ bezeichnete Verbindung zwischen den
       nötigen Überblick verlangen wir von unseren Ge-                                                                               beiden Katastralgemeinden fertig und in das öffentli-
       meindearbeitern auch das nötige Gespür im Umgang                                                                              che Gut der Gemeinde übernommen.
       mit den Menschen.                                                                                                             Auch die 1969 begonnene Straße nach Hirschen-
       Das ist nicht immer leicht und nicht immer sind die                                                                           schlag konnte mit finanzieller Beteiligung von Bund,
       Gemeindearbeiter an den kleineren Unzulänglichkei-                                                                            Land und Gemeinde im Jahr 1972 fertiggestellt wer-
       ten schuld, die im täglichen „Betrieb“ anfallen können.                                                                       den. Diese Straßenbauten führten zu einer großen          				                                 Foto: Werner Hanko
       Insgesamt gesehen kann die Gemeinde mit den Män-                                                                              Belastung des Gemeindebudgets, weshalb eine spar-         Natürlich gäbe es noch viele andere Wegeprojekte
       nern, die für die Gemeinde und somit für die Öffent-                                                                          same Gemeindeverwaltung immer oberstes Ziel der           zu erwähnen, doch anhand der genannten Beispiele
       lichkeit gearbeitet haben und derzeit arbeiten sehr                                                                           Gemeindeführung war.				                                  zeigt es sich, wie wichtig dem Gemeinderat und allen
       zufrieden sein.                                                                                                               Wichtig für die Gemeinde war auch, dass die 1965 er-      Bürgermeistern der Straßen- und Güterwegebau war.
       Unser aller Dank gilt daher:                                                                                                  richtete Verbindungsstraße von Hirschenschlag nach
       Franz Zankowitsch aus Reingers                                                                                                Grametten vom Land NÖ als Landesstraße übernom-           Die Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen der Straßen
       Karl Kainz aus Reingers                                                                                                       men bzw. gegen die von Reingers Richtung Romau            und Wege erfordern immer mehr Mittel aus dem Ge-
       Alfred Maurer aus Reingers                                                                                                    und von Hirschenschlag Richtung Althütten führen-         meindebudget.
       Karl Goigitzer aus Leopoldsdorf                           Johann Pfeiffer und Bauhofleiter Walter Redl                        den Straßen getauscht wurde, was für die Gemeinde
       Josef Pfeiffer aus Leopoldsdorf                           				                                           Foto: Werner Hanko   vor allem im Winter wesentlich weniger Kosten ver-        In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass
       Harald Pleha aus Reingers                                 Diese Erweiterung war auch höchst notwendig, denn                   ursachte.                                                 durch die Zusammenarbeit mit dem NÖ Landesstra-
       Walter Redl aus Reingers                                  die Aufgaben der Gemeinde wuchsen ständig.                          Ausbau des Güterwegenetzes                                ßendienst und besonders mit den Straßenmeisterei-
       Johann Pfeiffer aus Grametten                             Deshalb war es nötig, dass nicht nur genügend Per-                  Die technischen Fortschritte in der Landwirtschaft        en Dobersberg und Schrems die Ortszentren in allen
       Otto Wolf, der über die Aktion 50+ des AMS bei uns        sonal zur Verfügung stand, sondern auch dem jewei-                  erforderten neue Wege und Straßen und so wurden           Katastralgemeinden neu gestaltet wurden und da-
       arbeitet, gehört natürlich auch schon in unser Bauhof     ligen Zweck entsprechende Geräte und Fahrzeuge                      während der vergangenen 50 Jahre sehr viele Güter-        durch erhebliche finanzielle Mittel eingespart werden
       – Team.                                                   vorhanden waren.                                                    wege und Hofzufahrten projektiert und ausgeführt.         konnten.

18 | Reingerser Gemeindenachrichten                                                                                                                                                                               Reingerser Gemeindenachrichten | 19
Für unsere Gemeinde                                                                                                                                                                                                        Für unsere Gmeinde

       ABFALLBESEITIGUNG                                                                                                       WASSERVERSORGUNG
       Die Müllbeseitigung war bis in die 60er Jahre prak-
       tisch kein Thema für die Menschen und die Dorfge-
                                                               in Reingers. Es kam teilweise zu falschen Beschuldi-
                                                               gungen und viele Berichte wurden nicht hinterfragt.
                                                                                                                               UND ABWASSERBESEITIGUNG
       meinden.                                                Mit einer Unterschriftenaktion und Protestveranstal-            Leopoldsdorf war zunächst die einzige Gemeinde,         Als schließlich auch eine Gesetzesänderung die Bil-
       In den „Schermgruam“ irgendwo am Rand der Ort-          tungen wurde Druck auf Gemeindeführung und Ge-                  die über eine zentrale Wasserversorgung verfügte.       dung von Genossenschaften zur Errichtung von Ab-
       schaften wurden leere Dosen, Glas, kaputte Glüh-        meinderat ausgeübt.                                             Schon 1963 wurde mit dem Bau einer Ortswasser-          wasserbeseitigungsanlagen ermöglichte, hat man
       birnen und dergleichen „entsorgt“. Reingers und         In einer Sondersitzung am 21. Juni 1987, die unter gro-         leitung begonnen. Doch die Wasserversorgung stieß       sich zunächst in Reingers, dann in Leopoldsdorf, Hir-
       Leopoldsdorf verfügten zwar über bewilligte Müllabla-   ßer Beteiligung der Bevölkerung stattfand, entschied            immer wieder an ihre Grenzen.                           schenschlag und Grametten dafür entschieden.
       gerungsplätze, doch von einer geregelten Müllsamm-      sich der Gemeinderat gegen einen Deponiestandort                Deshalb errichtete die Gemeinde auf Initiative von      So bildeten sich die Genossenschaften in folgender
       lung konnte auch hier nicht gesprochen werden.          in unserer Gemeinde.                                            GGR Eireiner eine Quellfassung in der Nähe des Gü-      Reihenfolge:
       Am 1. Jänner 1974 wurde die gesetzliche Müllabfuhr      Es wurde damit deutlich gezeigt, dass viele Men-                terwegs Parten, welche 1989 eröffnet werden konn-       Reingers gegründet 1999, Eröffnung 2000
       verordnet. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der       schen durchaus etwas erreichen können, wenn sie                 te. Die undichten Stellen im Leitungsnetz, die durch    Leopoldsdorf gegründet 1999, Eröffnung 2001
       Gemeinde bedeutete dies den Ankauf von Müllstän-        zusammenhalten.                                                 den höheren Druck entstanden sind, konnten beina-       Hirschenschlag gegründet 2000, Eröffnung 2004
       dern aus Metall und die Verwendung gemeindeeige-        Wertstoffsammelzentren                                          he vollständig in Eigenregie repariert werden.          Illmanns gegründet 2003, Eröffnung 2009
       ner Kunststoffsäcke.                                    Immer strengere Auflagen bei der Müllsammlung bzw.              Doch Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung           Grametten gegründet 2003, Eröffnung 2006.
       Die Gemeinde führte eine vierteljährliche Abholung      Mülltrennung erforderten es, dass die Gemeinde die              wurden in zunehmendem Maße für die Landgemein-          Alle Anlagen werden fachmännisch betreut und
       durch. Auch eine Sperrmüllbeseitigung wurde orga-       Sammlung von Sperrmüll, Sondermüll oder anderen                 den zum Problem.                                        sichern eine hervorragende Qualität.
       nisiert.                                                Altstoffen neu regeln musste. Die ständig größer                Neue gesetzliche Vorschriften verlangten von den
       Damals war das ausreichend, es gab kaum Verpa-          werdende Flut an Verpackungsmaterial, der Anfall                Gemeinden die Errichtung von Kläranlagen und von
       ckungsmüll, denn die Menschen konsumierten ein-         von neuen Materialien in der Landwirtschaft (Silofo-            den durch Hausbrunnen versorgten Wohnhäusern
       fach weniger.                                           lien), die zunehmenden Problemstoffe und der in der             die Einhaltung von bestimmten Grenzwerten ihres
       Als eine der ersten Gemeinden des Bezirkes stellte      Gesellschaft sich generell verbreitende Hang zum                Trinkwassers. In einer anfangs etwas unklaren Si-
       die Gemeinde Reingers 1983 Altglascontainer auf.        Wegwerfen vergrößerten den Müllanfall.                          tuation beauftragte der Gemeinderat schon im Jahr
       Sie fanden an der nördlichen Seite des Schulgebäu-                                                                      1989 den Architekten Spindelberger aus Krems mit
       des ihren Platz und wurden sehr gerne von der Be-                                                                       der Erstellung einer Abwasserstudie für eine zentrale
       völkerung angenommen. Für die gesammelte Menge                                                                          Kläranlage in der Gemeinde.
       erhielt die Gemeinde auch eine kleine Entschädigung.                                                                    Es gab auch Pläne für eine Bezirkskläranlage, diese
       Doch schon zwei Jahre später wurde die Müllabfuhr                                                                       wurden aber für unsere Gemeinde schnell verworfen.      Kanalbau Hirschenschlag             Foto: Stefanie Lendl
       neu geregelt und bezirksweise organisiert.                                                                              In der Gemeindeführung war man sich bewusst, dass
       Seit 1. Jänner 1985 ist die Firma Brandtner-Dürr aus                                                                    in Abwasser- und Wasserprojekte sehr viel Geld in-      Nach der Übernahme der Wasserleitung in der
       Zwettl für die Müllbeseitigung zuständig.                                                                               vestiert werden musste.                                 gesamten Gemeinde Litschau durch die EVN ergab
       Die Bevölkerung war es zunächst nicht gewohnt,                                                   Foto: Marianne Hanko   Einige Mitglieder des Gemeinderates, darunter Vi-       sich auch für Grametten und Illmanns neuerlich
       dass man einen Papiercontainer brauchte, die bishe-     Der Sperrmüll wird beim Sammelzentrum abgegeben.                zebürgermeister Siegfried Hirsch und Gemeinderat        die Chance, eine öffentliche Wasserversorgung
       rigen Müllsäcke nicht mehr verwenden durfte, dass       Daher wurden in den Katastralgemeinden Wertstoff-               Erich Frasl brachten daher eine Genossenschaftslö-      zu bekommen. Tatsächlich kam es im Jahr 2017
       Kunststoffe separat gesammelt wurden und alles na-      sammelzentren geschaffen, in Reingers aber kam es               sung ins Spiel, die aber von den Stellen des Landes     zur Gründung der beide Katastralgemeinden
       türlich auch mehr kostete.                              zur Errichtung eines großen Sammelzentrums.                     zunächst nicht so gerne gesehen wurde. Gemein-          umfassenden Wassergenossenschaft.
       Und es sollte noch schlimmer kommen: Das Land NÖ        Der Platz neben der Aufbahrungshalle schien wie                 derat und Interessierte aus den Katastralgemeinden      Der Bau der Wasserleitung in Grametten-Illmanns
       trat im Jahr 1987 an die Gemeinde Reingers heran        geschaffen, vor allem die Zufahrtsmöglichkeit mit               unternahmen Exkursionen zu verschiedenen Klär-          löste die Errichtung des Hochbehälters in der „Hölle“
       und stellte ein neues Konzept für eine Sondermül-       größeren Fahrzeugen war gegeben. Bgm. Erich Frasl               anlagen, man nahm sich Zeit, um keine vorschnellen      aus. Außerdem begann dadurch der Glasfaserausbau
       lentsorgung in NÖ vor. In diesem Konzept waren ne-      nahm dieses Projekt in Angriff und innerhalb kürzes-            Entscheidungen zu treffen.                              in der Gemeinde.
       ben mehreren anderen auch Reingers bzw. Illmanns        ter Zeit wurde das zentrale Sammelzentrum für unse-             So kam es, dass sich im Laufe mehrerer Jahre in-        Da durch die Bauarbeiten viele Straßen in allen KGs
       als mögliche Standorte erwähnt.                         re Gemeinde errichtet. Seit 1991 ist unsere Gemein-             tensivster Information und Abwägung von Vor- und        aufgegraben und oft nur notdürftig repariert worden
       Bald machten Gerüchte die Runde und eine Bürgerin-      de Mitglied beim Gemeindeverband für Aufgaben des               Nachteilen bestimmter Lösungen, immer deutlicher        waren, unterstützte die Gemeinde die Sanierung bzw.
       itiative forderte ein NEIN für eine Sondermülldeponie   Umweltschutzes im Bezirk Gmünd.                                 eine Genossenschaftslösung abzeichnete.                 Erneuerung der Straßen.

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Auf gute Nachbarschaft                                                                                                                                                                                              Auf gute Nachbarschaft

       PATENGEMEINDE                                                                                                     Das Haus sollte den Heimatvertriebenen Möglichkeit
                                                                                                                         zur Erinnerung geben, da alte Geräte, Bekleidung und
                                                                                                                                                                                   Heute ist der Aussichtsturm in Privatbesitz und wird
                                                                                                                                                                                   ausschließlich von Jägern genutzt.
       Schon viele Jahre vor der Gemeindezusammenle-           Reingers zum Patenort der Heimatvertriebenen aus          Trachten aus der früheren Heimat sowie verschie-
       gung hatte Bgm. Stefan Frasl oft Kontakt zu den         dem Kreis Neubistritz und Umgebung zu erklären.           dene zur Geschichte gehörende Informationstafeln          Im Jahr 1990 wurden als Dank für die jahrelange
       ehemaligen sudetendeutschen Staatsbürgern in der        Anlässlich des 1. Volksfestes der FF Reingers wur-        ausgestellt wurden.                                       ausgezeichnete Zusammenarbeit an die Herrn Franz
       damaligen Tschechoslowakei, die 1945, also unmit-       den die entsprechenden Urkunden den Vertretern            Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Paten-           Longin, Landschaftsbetreuer, und an die Obmänner
       telbar nach dem 2. Weltkrieg, ohne Vorwarnung und       der Landsmannschaft Neubistritz und Umgebung              schaft mit dem Heimatkreis Neubistritz wurde die          Franz Hruza und Friedrich Soukup Auszeichnungen
       in großer Eile ihre Häuser, ihren Grundbesitz und so-   in Österreich und des Kreisrates Neubistritz in der       Heimatstube am Dreifaltigkeitssonntag 1982 eröff-         der Gemeinde überreicht.
       mit ihre Heimat verlassen mussten.                      BRD am Samstag, den 29. Juli 1972 in würdiger Form        net.
       Diese Heimatvertriebenen fanden in den Dörfern an       überreicht.                                               Doch schon nach wenigen Jahren war das Haus zu            Auch die Nachfolger von Bgm. Karl Böhm pflegten
       der Grenze – also auch in unserer Gemeinde - erste      Immer stärker wurde die Verbundenheit der Patenge-        klein und die Gemeinde unterstützte den Plan eines        stets gute Beziehungen zu ihren „Patenkindern“, för-
       Aufnahme und Unterschlupf.                              meinde mit ihren „Patenkindern“. Abordnungen aus          kleinen Zubaus, welcher 1992 abgeschlossen war.           derten den Gedankenaustausch und auch nach dem
       Einige von ihnen blieben, der Großteil musste aber      Deutschland und Wien besuchten zu Hunderten den           Die jährlichen Treffen fanden immer großen Anklang        Generationenwechsel bei den Heimatvertriebenen
       Österreich in Richtung Deutschland verlassen und        Dreifaltigkeitssonntag, blieben bis zu einer Woche in     und Bgm. Karl Böhm als „Patenonkel“ nahm sich viel        blieb die Patenschaft stets herzlich.
       viele von ihnen fanden im Raum Stuttgart ihre neuen     der Gemeinde. Aber auch Abordnungen aus der Ge-           Zeit für die Gäste.
       Wohnsitze.                                              meinde fuhren und fahren bis heute nach Geißlingen        Viele Veranstaltungen in den Gasthäusern der Ge-          Im Jahre 2002 kam unser Ehrenbürger Dr. Otto
       Die alte Heimat aber haben sie nie vergessen und so     zum Südmährertreffen.                                     meinde zeigten die Verbundenheit der Gäste mit der        Habsburg mit seiner Gattin nach Reingers, um am
       kamen immer wieder Einzelpersonen, kleinere Grup-       Ein Höhepunkt der neuen Patenschaft war sicher die        Bevölkerung.                                              Dreifaltigkeitssonntag mit Vertretern der Heimatver-
       pen oder auch Reisegruppen in das nördliche Wald-       gemeinsame und öffentliche Gemeinderatssitzung                                                                      triebenen, Gästen aus Tschechien und Vertretern des
       viertel, um der alten Heimat nahe zu sein. Besonders    im Gasthaus Berger, an der neben den Gemeinderä-                                                                    öffentlichen Lebens in Österreich zu diskutieren.
       der Dreifaltigkeitssonntag in Reingers wurde gerne      ten, den Vertretern und Mitgliedern der Heimatver-
       besucht und als Ersatz für die ehemalige „Kloster-      triebenen auch zahlreiche Schaulustige teilnahmen                                                                   Die Eröffnung des grenzüberschreitenden Themen-
       wallfahrt“ immer beliebter.                             (ca. 200 Personen).                                                                                                 weges „Weg des 20. Jahrhunderts“ erfolgte am 18.
       In vielen Gesprächen reifte der Entschluss mit den      Die Gemeinderatssitzung endete mit Blunzenessen,                                                                    Mai 2008. Die Bürgermeister Erich Frasl und Christi-
       Verantwortlichen der sudetendeutschen Lands-            Musik und guter Stimmung. Die Beziehung zu den                                                                      an Schlosser haben mit dieser Initiative einen Beitrag
       mannschaft etwas Verbindendes, etwas Gemein-            Heimatvertriebenen aus Deutschland und Österreich                                                                   zur Aufarbeitung unserer gemeinsamen Geschichte
       sames zu schaffen, das an die Zeit der Vertreibung      wurde weiter vertieft.                                                                                              geleistet.
       erinnert.                                               Die unter Bgm. Stefan Frasl kreierte Idee das alte
       Bereits am 13. Juni 1965 wurde das Mahnmal für die      Feuerwehrhaus umzubauen und als Heimatstube
       Opfer der Vertreibung 1945 errichtet.                   den Vertriebenen zur Verfügung zu stellen wurde ver-
                                                               wirklicht.

                                                                                                                         			                                Foto: Gemeindearchiv   Die Eröffnung des Themenweges 2008.
                                                                                                                         Im April 1989 wurde in Hirschenschlag nahe der                                                  Foto: Gemeindearchiv
                                                                                                                         Grenze ein Aussichtsturm errichtet, um den Hei-           Erich Mader aus Reingers, der seit einigen Jahren
       Kranzniederlegung beim Mahnmal.                                                                                   matvertriebenen einen Blick in die alte Heimat zu er-     in den Gemeindenachrichten die Nachbardörfer in
       				 Foto: Gemeindearchiv                                                                                         möglichen. Niemand ahnte damals, dass nur wenige          Tschechien beschreibt, hält die Kontakte zu unse-
       Am 26. Juni 1972 fasste der Gemeinderat der Ge-                                                                   Monate später die Grenzen in unser Nachbarland ge-        ren „Patenkindern“ aufrecht, denn die Erinnerung soll
       meinde Reingers den Beschluss, die Großgemeinde         Die Heimatstube in Reingers        Foto: Gemeindearchiv   öffnet wurden.                                            auch für die jüngere Generation gewahrt werden.

22 | Reingerser Gemeindenachrichten                                                                                                                                                                    Reingerser Gemeindenachrichten | 23
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