NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE

 
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NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
Halbjährliche Zeitschrift für Mitglieder und Freunde
Herbst / Winter 2018           des NABU Kreisverband Kleve e.V. _ erscheint seit 1985.

NiKK
Veranstaltungstermine
                               Naturschutz
                               im Kreis Kleve                                            Kreisverband Kleve e. V.

von August bis Dezember 2018

  Konflikt um Ausbau der Windkraft nahe Kerken

  Streuobstwiesen im Sommer

  Star - Vogel des Jahres

                                                                                Star
                                                               Foto: NABU/Georg Dorff
NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
Halbjährliche Zeitschrift für Mitglieder und Freunde
Herbst / Winter 2018                                   des NABU Kreisverband Kleve e.V. _ erscheint seit 1985.

NiKK                                                   Naturschutz
                                                       im Kreis Kleve                                                         Kreisverband Kleve e. V.

In diesem Heft

 Natur- und Umweltschutzpolitik                                               Kurz notiert!
  Neue Windkraftanlagen gefährden Brut-                                       NABU Issum erhält den Bürgerpreis...........34
   und Rastgebiete des Kiebitzes nahe                                         NABU-Stand beim Naturgartentag
   Nieukerk.......................................................4            in Kerken.....................................................34
  Neues von der Reeser Welle..........................7                       Aktueller Stand Betuwe-Linie......................35
                                                                              Abschied von Helga M. Kaczmarek..............36

 Natur im Kreis Kleve
  Star – Vogel des Jahres...................................9             NABU Kids aktiv
  Flussseeschwalbe oder Floß-                                                 Natur – immer ein Erlebnis mit und
   seeschwalbe?..............................................10                für Kinder....................................................37
  Rückgang von Wildbienen- und                                                Naturschutzjugend - im Einsatz!.................38
   Wespenarten auch im Kreis Kleve.............13                             RAUS! in die Natur........................................40
  Neuntöter am Wasserwerk Hartefeld.........15
                                                                          Wichtige NABU Adressen
                                                                          im Kreis Kleve..........................................41
 NABU aktiv
  Neue Aus- und Einsichten an der
   Nebenrinne in der Emmericher Ward......16                              Veranstaltungen und Termine..............42
  Mehr Licht für die Fleuthbende..................17
  Biber am Rayersee in Geldern.....................18
  Schüler bauen Nisthilfe für Insekten.........19
                                                                          NABU - Mitglied werden.........................46
  Ende des Krötenschutzzaunes bei Wissen..19
  Neue Mitarbeiterinnen bei den
   NABU-Einrichtungen im Kreis Kleve.........22

 NABU Foto AG: Natur im Garten..........26

 NABU kooperativ
  Streuobstwiesen im Sommer........................30
  Umweltbildung für alle –
   Inklusion inklusive!....................................32
                                                                                       Bluthänfling (Foto: H.J. Windeln)
                                                                NiKK 2 2018

                                                                      3
NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
Natur- und Umweltschutzpolitik                                                                                                                                           Natur- und Umweltschutzpolitik

Neue Windkraftanlagen                                                                                  säume, Blühstreifen oder Kartoffelfelder
                                                                                                       geführt. Dort sind sie weitere fünf bis sechs
                                                                                                                                                                 Kernbereich des Brutgebietes (ca. 250-300
                                                                                                                                                                 ha groß) eine Dichte von 22 Brutpaaren pro
gefährden Brut- und                                                                                    Wochen lang auf große Mengen Insekten,
                                                                                                       Spinnen und Würmer angewiesen, bis sie
                                                                                                                                                                 100 Hektar. Der Bau von insbesondere fünf
                                                                                                                                                                 der acht geplanten WEAs in diesem Bereich
Rastgebiete des Kiebit-                                                                                selbstständig fliegen und damit auch ande-                würde das Brutzentrum zerstören. Ein
                                                                                                       re Gebiete für die Futtersuche aufsuchen.                 Ausgleich für diesen Eingriff ist daher aus
zes nahe Nieukerk                                                                                                                                                Sicht des NABU nicht möglich. Die für fünf
                                                                                                       Landesweit bedeutende Fortpflanzungs-                     der WEAs vorgeschlagenen 7,5 ha Flächen
In Kerken-Poelyck und Kerken-Eyll (nahe                                                                stätte bedroht                                            mit „kiebitzgerechter Bewirtschaftung“ bis
Slousenweg) wurden durch zwei verschie-                                                                Sowohl die Untersuchungen im Rahmen                       Mitte Mai plus Blühstreifen auf 0,5 ha Flä-
dene Investoren acht neue Windenergie-                                                                 der artenschutzrechtlichen Prüfungen                      che reichen überhaupt nicht aus, um diese
anlagen (WEAs) beantragt, teilweise mit                                                                (ASP) und der Umweltverträglichkeits-                     besonders wichtige Fortpflanzungsstätte
Gesamthöhen von ca. 230m. Sechs davon                                                                  prüfung (UVP), die die Investoren für die                 des Kiebitz zu ersetzen.
sind aus Sicht des NABU hoch problema-                                                                 Beantragung der neuen WEAs in Auftrag
tisch und gefährden massiv ein landesweit                Kiebitz (Foto: M. Hertel)                     gegeben haben, als auch die eigenen Kar-                  Ein letzter Platz für Kiebitz und Co!
bedeutendes Brut- und Rastgebiet des Kie-                Was Kiebitze brauchen!                        tierungen des NABU belegen im Osten von                   Die NABU-eigene Kartierung der Kerke-
bitzes. In seiner Stellungnahme begründet                Kiebitze benötigen als Brutplatz großräu-     Nieukerk enorm hohe Brutpaardichten für                   ner Platte zeigt zudem sehr deutlich, dass
der NABU diese Auffassung ausführlich. Da                mige Landschaften, die nicht durch verti-     den Kiebitz. Zusätzlich gibt es in diesem                 die Kiebitze sich in dem Bereich nahe
die Kiebitze durch ehrenamtlich Aktive im                kale Strukturen wie z.B. Bäume, Hecken        Bereich auch sehr hohe Dichten von Feld-                  Nieukerk „knubbeln“. Nur hier können
letzten und in diesem Jahr auf der kom-                  oder WEAs untergliedert sind. Auf der         lerchen (Rote Liste NRW 3, „gefährdet“)                   die Tiere noch kolonieartig brüten und
pletten Kerkener Platte (ca. 3.000 ha groß)              Kerkener Platte finden sich solche Flächen    und vereinzelt Brutpaare von Rebhuhn und                  so ihre Gelege und Jungtiere effektiv vor
kartiert wurden, konnte die NABU-Position                nur noch in einem Teilbereich vor den         Wachtel (beide RL 2), aber auch jagende                   Beutegreifern verteidigen. Das macht
auch durch eigene Daten gut untermauert                  Toren von Nieukerk nördlich und südlich       Rohrweihen und Rotmilane (neu in 2018).                   einen zusätzlichen Wert dieses Areals aus.
werden.                                                  der L 479. Hier gibt es intensiv genutzte     Bei der Einschätzung der Bedeutung des                    Alle anderen Areale der Kerkener Platte
                                                         Ackerflächen, die die Kiebitze nach ihrem                                                               sind entweder durch Siedlungen (z. B. von
Kiebitzpopulation landesweit im                          Eintreffen im Frühjahr als Brutplatz nut-                                                               Kengen, Saelhuysen) oder kleinere Gehölze,
freien Fall                                              zen (meist ab April). Je nach Witterung und                                                             vor allem aber durch die 30 bereits vor-
In den letzten Jahren wurde ein extremer                 Fortschritt bei der Bestellung der Felder                                                               handenen WEAs für Kiebitze nicht mehr
Rückgang der Kiebitz-Populationen in                     durch die Landwirte kann es in diesem                                                                   geeignet (fünf weitere WEAs sind bereits
Deutschland beobachtet. Zurzeit mehren                   Zeitraum passieren, dass die betroffenen                                                                genehmigt und werden wohl in Kürze
sich die Hinweise, dass die Rückgänge                    Felder umgebrochen und eingesät werden.                                                                 gebaut). Betrachtet man die Verteilung der
aktuell bei etwa 75% liegen. Für die neues-              Meist unternehmen die Kiebitzpaare dann                                                                 Kiebitzbruten auf der gesamten Kerkener
te Rote Liste für NRW musste der Kiebitz                 einen zweiten Brutversuch. Einige Land-                                                                 Platte, drängt sich der Eindruck auf, dass
von „gefährdet“ (Rote Liste Kategorie 3)                 wirte nehmen aber auch Rücksicht auf die                                                                die großen Areale der Kerkener Platte, in
auf „stark gefährdet“ (Rote Liste Kategorie              brütenden Tiere und umfahren die Gelege       Kiebitznest mit Eiern (Foto: H.-J. Windeln)               denen bereits viele WEAs errichtet wurden,
2) hochgestuft werden. Durch die Inten-                  bei der Feldbestellung.                                                                                 offensichtlich nur „im Notfall“ vom Kiebitz
sivierung der Landwirtschaft fehlt es an                                                               Kiebitzbrutplatzes sind sich Gutachten und                besiedelt werden. Nur vereinzelt und oft
Flächen, auf denen die Kiebitze relativ stö-             Etwa 27 Tage lang werden die Eier bebrü-      NABU noch ansatzweise einig. In punk-                     weit voneinander entfernt unternehmen
rungsfrei brüten und ihre Jungen groß zie-               tet, bis die Jungen schlüpfen (also Ende      to Ausgleichbarkeit des Eingriffes, wenn                  hier Kiebitzpaare einen Brutversuch. Man
hen können. Auch das Fehlen von Insekten                 April/Anfang Mai). Die noch flugunfähigen     die geplanten acht WEAs gebaut werden                     hat den Eindruck, dass die bestehenden
als wichtiger Nahrungsquelle ist speziell                Jungtiere (Pulli genannt) werden dann von     würden, gehen sie aber völlig auseinander.                WEAs die Kiebitze in den letzten freien
für die Küken ein entscheidender Grund.                  den Eltern in Nachbarflächen wie Weg-         Aus Sicht des NABU erreicht der Kiebitz im                Bereich gedrängt haben.

                                               NiKK 2 2018                                                                                             NiKK 2 2018

                                                   4                                                                                                       5
NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
Natur- und Umweltschutzpolitik                                                                                                                                                                                                                                                      Natur- und Umweltschutzpolitik

Rastplatz für Zugvögel
Unter Ornithologen ist es lange bekannt:
                                                                                                                                                                                                                         Neues von der Reeser
Nicht nur Kiebitze nutzen in großer Zahl
im Frühjahr und Herbst die Kerkener Platte
                                                                                                                                                                                                                         Welle
als Rastplatz auf dem Vogelzug, weil die                                                                                                                                                                                 Die Reeser Welle ist eine 95 Hektar
Erntereste auf den Ackerflächen insbeson-                                                                                                                                                                                (950.000qm) große, rheinnah geplante Kies-
dere den arktischen Wildgänsen (Saat- und                                                                                                                                                                                abgrabung unmittelbar westlich der Reeser
Blässgänse) ausreichend Futter bieten, aber                                                                                                                                                                              Rheinbrücke und südlich der Ortschaft
auch Goldregenpfeifern. Auch hierfür ist                                                                                                                                                                                 Esserden gelegen. Dieses Vorhaben befindet
der Bau der geplanten acht WEAs in dem                                                                                                                                                                                   sich im EU-Vogelschutzgebiet Unterer Nie-
einzigen noch großräumig freien Bereich                                                                                                                                                                                  derrhein und betrifft neben mehreren na-
                                                                                                                                                                                                                                                                            Landwirtschaft, weil trotz einiger Verbesse-
nahe Nieukerk kontraproduktiv. Hinzu                                                                                                                                                                                     turschutzfachlich wertvollen Räumen u.a.
                                                                                                                                                                                                                                                                            rungen ihre grundsätzlichen Bedenken in
kommt, dass die vorgelegten Unterlagen                                                                                                                                                                                   auch Rast- und Äsungsflächen der Wildgän-
                                                                                                                                                                                                                                                                            den Kernpunkten fortbestanden.
zur artenschutzrechtlichen Prüfung den                                                                                                                                                                                   se. Nachdem der NABU erfolgreich gegen
                                                       Windenergieanlagen im Oermter Feld
Bereich völlig falsch bewerten. Rastplätze             (Foto: M. Hertel)                                                                                                                                                 die im Jahre 2009 erfolgte Genehmigung
                                                                                                                                                                                                                                                                            Erstellung einer „Dichtschürze“
von gefährdeten Vogelarten müssen 1:1                                                                                                                                                                                    zur Auskiesung geklagt hatte, änderten die
                                                                                                                                                                                                                                                                            Nach dem Abgrabungsplan sollte eine
ausgeglichen werden – hier gibt es somit                                                                                                                                                                                 Abgrabungsunternehmen Hülskens und
                                                                                                                                                                                                                                                                            sogenannte Dichtschürze im nördlichen,
erhebliche fachliche Mängel bei der ASP                                                                                                                                                                                  Holemans die Abgrabungspläne und reich-
                                                                                                                                                                                                                                                                            direkt vor dem Banndeich gelegenen Ab-
bzw. UVP.                                                                                                                                                                                                                ten diese im Jahre 2016 erneut zur Geneh-
                                                                                                                                                                                                                                                                            grabungssee errichtet werden, indem mit
                                                                                                                                                                                                                         migung beim Kreis Kleve ein. Dieser Antrag
                                                                                                                                                                                                                                                                            Lehm beladene LKWs das Material über die
Fazit                                                                                                                                                                                                                    wurde von NABU und BUND abgelehnt
                                                                                                                                                                                                                                                                            Abgrabungskante in das Gewässer verstür-
Aus NABU-Sicht hätte schon die Konzentra-                                                                                                                                                                                (siehe dazu Artikel im NiKK in H/W 2016,
                                                                                                                                                                                                                                                                            zen, um dadurch eine Dichtschürze im
tionszone für Windenergie nahe Nieukerk                                                                                                                                                                                  S.7f.). Aus naturschutzfachlichen Gründen
                                                                                                                                                                                                                                                                            Winkel von 1:4 bis in eine Tiefe von 30m
niemals genehmigt werden dürfen, denn                                                                                                                                                                                    (Schutz des EU-Vogelschutzgebietes) sowie
                                                                                                                                                                                                                                                                            aufzubauen. Diese Dichtschürze sollte bei
die Gegenargumente lagen auch schon vor                                                                                                                                                                                  Einwänden der Bevölkerung hinsichtlich
                                                                                                                                                                                                                                                                            Rheinhochwässern verhindern, dass sich
einem Jahr auf dem Tisch. Jetzt bleibt nur                                                                                                                                                                               der Hydrogeologie (Qualmwassergefahr)
                                                                                                                                                                                                                                                                            das Hochwasser über die Abgrabungsflanke
noch zu hoffen, dass die Behörden ihre                                                                                                                                                                                   sahen die Antragsteller keine Chance mehr,
                                                                                                                                                                                                                                                                            in den Grundwasserkörper hineindrückt
Verantwortung für den Schutz insbeson-                                                                                                                                                                                   eine Genehmigung zu erhalten, und waren
                                                                                                                                                                                                                                                                            und auf der anderen Seite des Deiches, di-
dere des Kiebitzes als inzwischen stark                                                                                                                                                                                  gezwungen, planerische Änderungen vor-
                                                                         Hagsche Straße 46-48 / 47533 Kleve                                                                                                                                                                 rekt in der Ortschaft Esserden, in Form von
bedrohter Art ernst nehmen und den Bau                                                                                                                                                                                   zunehmen, worauf Ende 2017 eine erneute
                                                                                  Tel. 02821 - 26655                                                                                                                                                                        Qualmwasser wieder hochschießt (ähnlich
insbesondere von sechs der acht beantrag-                                                                                                                                                                                Offenlage der Pläne erfolgte. Auch dagegen
                                                                          Mo - Fr 9 - 18.30 h / Sa 9.30 - 16 h                                                                                                                                                              dem Siphonprinzip). Auch eine Gefährdung
ten WEAs ablehnen.                                                                                                                                                                                                       wandten sich die Naturschutzverbände
                                                              info@hintzen-buch.de / www.hintzen-buch.de                                                                                                                                                                    des Banndeiches sollte dadurch ausge-
                                                                                                                                                                                                                         ebenso wie der Naturschutzbeirat mit den
                                                                      www.facebook.com/HintzenBuch                                                                                                                                                                          schlossen werden. Dass dies ausreichend
Monika Hertel                                                                                                                                                                                                            Stimmen der Naturschutzvertreter und der
                                                                                                                                                             WWW.HINTZEN-BUCH.DE

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                                                                                             LES EFÖ RDE RUN
                                                           Antiquariat

                                                                                                               KARTENVORVERKAU

                                                                                      1925
                                                                                                                                           Heimatliteratur

                                                                                                                                                                                                   NED
                                                                                                                                                                                   Lieferservice

                                                                                        -
                                                                                                                                                                                                    ERL

                                                                                                                                                                                                           LIEB
                                                                                                                                                                                                    AND

                                                                                      2015
                                                                                                                                                                                                            LING
                                                                                                                                                    & Jazz

                                                                                                                                                                                                         SE B

                                                                                                                                                                                                                SBU
                                                                                                                                                                                                          OEK

                                                                                                                                                                                                                  CHER
                                                                                                 G

                                                                                                                                                                                                           EN
                                                                                                                               F

                                             NiKK 2 2018                                                                                                                                                                                                          NiKK 2 2018

                                                 6                                                                                                                                                                                                                    7
NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
Natur- und Umweltschutzpolitik                                                                                                                                                Natur im Kreis Kleve

sei, wurde sowohl von den
Naturschutzverbänden
                                                                                                       Star – Vogel des Jahres                                 sitzen sie auf dem Boden und suchen nach
                                                                                                                                                               Insekten. Aber auch so mancher brach
als auch dem Verein Eden                                                                               Vogel des Jahres 2018 ist der Star (Sturnus             liegende Acker wird zur Nahrungssuche
immer schon erheblich                                                                                  vulgaris) – ein vermeintlich häufig gese-               genutzt, Silagewiesen bieten dagegen nur
bezweifelt.                                                                                            hener Vogel im Kreis Kleve. Dabei finden                wenig Nahrung. Stare sind nicht wähle-
                                                                                                       Stare vielerorts nicht mehr ausreichend                 risch, sowohl tierische als auch pflanzliche
Auswirkung der städti-                                                                                 Futter. In der Roten Liste NRWs wurde                   Kost steht auf ihrem Speiseplan. Wenn die
schen Grundstücke                                                                                      der Star im letzten Jahr von der Vorwarn-               Kirschen reif sind, finden sie sich häufig in
Im Februar 2018 lehnte                                                                                 liste auf 3 hochgestuft und gilt nun als                den Streuobstwiesen und Hausgärten oder
der Rat der Stadt Rees eine                                                                            „gefährdete“ Art.                                       in Hecken mit Vogelkirschen ein.
Vorlage des Bürgermeis-                                                                                Immer noch (und hoffentlich                                        Stare sind stets kommunikativ.
ters, Christoph Gerwers,                                                                               auch in Zukunft) ist der Star                                      Sie „plaudern“ sehr viel mit Art-
ab, die städtischen Grund-                                                                             ein bekannter Brutvogel.                                           genossen, sowohl bei der Nah-
stücke (eine Straße und                                                                                Auf Distanz kann er mit der                                        rungssuche als auch an Schlaf-
einen Ackerweg) im Planungsgebiet für die              eines „Bürgereinwandes“ wurde angekün-          Amsel verwechselt werden,                                          plätzen. Wo Stare zu sehen sind,
Abgrabung zur Verfügung zu stellen. Diese              digt.                                           die ebenfalls ein schwarzes                                        sind sie meist auch zu hören. Ihr
Verweigerung hatte weitreichende Konse-                                                                Federkleid und einen gel-                                          Gesangsrepertoir ist sehr breit,
quenzen:                                               Nach Angaben der beteiligten Abgrabungs-        ben Schnabel besitzt. Von                                          teils imitieren sie sogar die Rufe
                                                       firmen können diese im Falle einer Ab-          nahem lässt sich der Star                                          von Turmfalken und Mäusebus-
Bei einem Verbleib dieser Straßen müsste               lehnung des Antrages ihren Abbaubetrieb         leicht durch den grünen bis                                        sarden. Während der Brutzeit
aus Gründen der Standfestigkeit seitlich               nicht mehr im bisherigen Umfang aufrecht        violetten Metallglanz und die                                      singen sie von Gesangswarten
im Winkel von 1:3 abgegraben werden,                   erhalten und speziell ihre niederländischen     weißen bis gelblichen Flecken                                      aus rund um den Brutplatz. Im
wodurch eine große Menge Material unter                Kunden nicht mehr wie bisher bedienen.          im Gefieder unterscheiden.                                         Südkreis Kleve nutzen die Stare
der Wasseroberfläche pyramidenför-                     Aus Sicht des NABU muss das aber in Kauf        Außerdem ist er durch seine                                        besonders gern absterbende
mig stehenbleiben würde. Da die beiden                 genommen werden. Im Gegenteil darf der          trippelnde Gangart gut zu                                          Pappeln als Brutplatz, die viele
städtischen Straßen aber fingerförmig                  Raubbau, der in der Vergangenheit schon         erkennen.                      (Foto: NABU, iStock, Kruwt)         Spechthöhlen haben - sie sind
von Norden in den nördlichen Baggersee                 an den niederrheinischen Kiesvorkommen
                                                                                                       Im Südkreis Kleve können                                           sozusagen „Nachmieter“. Sowohl
hereinragen würden, kann die Dicht-                    begangen worden ist, keine Rechtfertigung
                                                                                                       Stare an mehreren Stellen gut beobachtet                im Naturschutzgebiet Hangmoor Damer-
schürze nun nicht mehr durch Abkippen                  dafür sein, dass dieser jetzt auch noch fort-
                                                                                                       werden. Im Straelener Veen westlich von                 bruch (angrenzend an das Straelener Veen)
von Lehm durchgängig am Planungsrand                   gesetzt werden soll. Dies gilt umso mehr,
                                                                                                       Straelen sind sie zu allen Jahreszeiten anzu-           als auch im Naturschutzgebiet Fleuthkuh-
erstellt werden. So würden zwei sehr große             als tiefe Kiesabgrabungen vor Winterdei-
                                                                                                       treffen und teils in größeren Schwärmen                 len lassen Stare sich beim Brutgeschäft gut
Lücken in der Dichtschürze, sogenannte                 chen aus Sicherheitsgründen ohnehin
                                                                                                       unterwegs, so fallen sie den meisten Leuten             beobachten. Fehlen die Höhlenbäume als
„offene Kiesfenster“, entstehen, durch die             unterbleiben sollten.
                                                                                                       auf. Das Straelener Veen ist für die Stare              Brutplatz, dann tut es auch schon mal eine
sich ein Rheinhochwasser hindurchdrü-
                                                                                                       wichtig, weil hier viele Nahrungshabitate               Steinkauzröhre oder ein anderer Nistkas-
cken könnte. Wegen dieser Gefahr hat der               Adalbert Niemers
                                                                                                       aufgrund der noch kleinräumig wech-                     ten, der geräumig genug ist und nun als
Kreis Kleve als Genehmigungsbehörde auch
                                                                                                       selnden Kulturlandschaft existieren. Vor                „Starenkasten“ dient.
dieses Antragsverfahren gestoppt und die
                                                                                                       allem auf den Weiden zwischen den Kühen                                          Stefan Wallney
Abgrabungsunternehmen aufgefordert,
die hydrogeologischen und dadurch auch
naturschutzfachlichen Veränderungen neu
in den Antragsunterlagen zu erfassen. Eine
                                                       Dichtschürze, Übersichtskarte, Luftbild
neue Offenlage der Pläne mit Möglichkeit
                                                       - Alle Bildrechte: Eden e.V.
                                             NiKK 2 2018                                               (Foto: NABU, rspb/Special Williams)           NiKK 2 2018

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NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
Natur im Kreis Kleve                                                                                                                                                 Natur im Kreis Kleve

Flussseeschwalbe                                                                                     legen. Auf der Kiesfläche verschwinden
                                                                                                     die farblich angepassten Eier nahezu.
oder Floß-                                                                                           Der Unterbau des Floßes ist stabil und
                                                                                                     wasserdurchlässig, damit es bei Starkre-
seeschwalbe?                                                                                         gen keine Überschwemmungen gibt.
                                                                                                     Auf den Flößen müssen die Seeschwal-
Die Brutbestände der Fluss-                                                                          ben viel dichter zusammenrücken als
seeschwalbe konnten am                                                                               auf natürlichen Nistplätzen. Die bislang
Niederrhein durch Brutflöße                                                                          höchste Dichte betrug auf einem Floß
gerettet werden.                                                                                     mehr als 2 Paare/m². Ein so dichtes Zu-
                                                                                                     sammenleben verursacht einigen Stress,
Die Flussseeschwalbe war am Nie-                                                                     scheint aber zu funktionieren.
derrhein schon immer beheimatet                                                                      Flussseeschwalben ernähren sich fast
und nistete früher auf Kiesinseln                                                                    ausschließlich von Kleinfischen. Wenn
                                                      Flussseeschwalben (alle Fotos: S.R. Sudmann)                                                           und Ostatlantikküste) und aus den Winter-
und –stränden im bzw. am Rhein. Durch                                                                die Küken schlüpfen, müssen die Altvögel                quartieren vor Westafrika. Dort verbringen
den Ausbau zur Bundeswasserstraße, durch              klein (14-36 m²), bieten gegenüber echten      in zahlreichen Nahrungsflügen eine große                die Seeschwalben ihren ersten Sommer,
Eindeichungen und Korrekturen des Fluss-              Inseln aber einige Vorteile: Sie treiben auf   Zahl davon erbeuten und einzeln zum Ge-                 bevor sie dann als Zwei- oder sogar Dreijäh-
verlaufes gingen diese Lebensräume sukzes-            dem Wasser und sind damit hochwassersi-        lege transportieren, um die Küken satt zu               rige erstmals zu den Brutgebieten fliegen
sive verloren und Anfang der 1980er Jahren            cher. Durch die größere Entfernung zum         bekommen. Nur in sehr nahrungsreichen                   und mit ihrer ersten Brut beginnen.
drohte die Art in Nordrhein-Westfalen                 Ufer werden sie von flugunfähigen Beute-       Jahren gelingt es einigen Paaren alle Kü-
auszusterben. Prof. Engländer (Universität            greifern nicht erreicht. Damit die Küken       ken großzuziehen. Aber selbst wenn jedes                Im Kreis Kleve befand sich 25 Jahre lang
Köln) hatte damals die Idee Brutflöße für             nicht ins Wasser fallen, haben die Flöße       Paar im Schnitt nur ein Küken pro Jahr                  die einzige große Kolonie auf dem Ree-
die Art bauen zu lassen und auf Baggerseen            einen Zaun. Firstziegel bieten den Küken       zum Ausfliegen bringt, reicht dies für eine             ser Meer. In den Jahren 2001 und 2002
auszulegen. Dies gelang mit Unterstützung             Versteckmöglichkeiten und Witterungs-          Bestandszunahme. Einzelne Individuen der                brüteten hier über 100 Paare. Inzwischen
mehrerer Kiesfirmen und das erste Floß                schutz. Außerdem strukturieren sie die         Flussseeschwalbe können über 30 Jahre alt               haben die Flussseeschwalben den Standort
wurde 1983 am Diersfordter Waldsee im                 Oberfläche und bieten den Seeschwalben         werden.                                                 jedoch aufgegeben und die 2015 neu ausge-
Kreis Wesel ausgebracht. Weitere folgten,             Orientierungspunkte. Da das Floß nur
                                                                                                     Da wir die Küken mit Metallringen der Vo-               legten Flösse auf dem Kiessee Birgelfeld
darunter auch Flöße auf dem Reeser Meer               einen Anker hat, kann es sich bei Wind
                                                                                                     gelwarte Helgoland (mit Genehmigung der                 bei Kalkar entdeckt. Durch die Konkur-
und auf der Abgrabung Birgelfeld bei Kal-             drehen. So kann es passieren, dass ein
                                                                                                     Unteren Naturschutzbehörde des Kreises                  renz mit Sturmmöwen, die die Nistflöße
kar im Kreis Kleve.                                   Altvogel von seinem Gelege in der Nord-
                                                                                                     Kleve) beringen, wissen wir von Zuzüglern               auch als Brutplatz entdeckt hatten, und
                                                      ostecke wegfliegt, bei seiner Rückkehr aber
Damit begann eine Erfolgsgeschichte, in de-                                                          aus den Niederlanden. Ebenso haben sich                 das Aufkommen von Mittelmeermöwen,
                                                      sein Gelege in der Südwestecke vorfindet.
ren Verlauf der Bestand von 10 Brutpaaren                                                            am Niederrhein geschlüpfte Küken an Maas                die ihre Küken mit Eiern und Küken von
                                                      Das schaffen die Seeschwalben ganz ohne
Anfang der 1980er Jahre auf fast 200 im                                                              und Waal angesiedelt. Wir können die Kü-                Seeschwalben und Sturmmöwen fütterten,
                                                      Karte recht zielsicher.
Jahr 2017 gesteigert werden konnte. Fast                                                                                     ken unterscheiden               war das Reeser Meer nicht mehr attraktiv
alle Bruten finden mittlerweile auf Flößen            Die Floßoberfläche                                                     und abschätzen,                 für die Flussseeschwalben. In Kalkar stieg
statt. Eigentlich simuliert ein Brutfloß eine         besteht aus einer                                                      wie viele pro Jahr              der Brutbestand auf 56 Paare im Jahr 2018
kleine Insel. Wegen der starken Strömung              Sand-Kies-Schicht,                                                     flügge werden.                  an. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass ein
und enormen Wasserstandsschwankungen                  in welche die                                                          Immer wieder                    Verbund von verschiedenen Standorten zur
kann es im Rhein und den daran ange-                  Flussseeschwalben                                                      erreichen uns auch              Verfügung steht. Nur so können die Fluss-
schlossenen Seen nicht verankert werden.              Nestmulden for-                                                        Meldungen zu „un-               seeschwalben bei Bedarf ausweichen.
Deshalb liegen die Flöße alle auf Gewässern           men, in die sie ihre                                                   seren“ Vögeln vom
hinter dem Banndeich. Die Flöße sind zwar             1-3, selten 4 Eier                                                     Zugweg (Kanal-                      Barbara C. Meyer & Stefan R. Sudmann
                                            NiKK 2 2018                                                                                            NiKK 2 2018

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NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
Natur im Kreis Kleve
A nz e i g e

               Rückgang von Wildbie-
               nen- und Wespenarten
               auch im Kreis Kleve
               Untersuchungen des Entomologischen Ver-
               eins Krefeld belegen für die letzten 27 Jahre
               einen dramatischen Verlust an Insekten
               von ca. 75 % in Deutschland. Vereinsmit-
               glieder, allesamt Spezialisten für verschie-
               dene Insektengruppen, haben dazu an 63
               Stellen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-             Knautien-Sandbiene (Foto: H.-J. Windeln)
               Pfalz und Brandenburg in Naturschutzge-
               bieten Untersuchungen mit Malaisefallen                sind von den 29 Arten nur noch 11 Arten
               durchgeführt, die unspezifisch alle Insek-             entdeckt worden. An zwei Beispielen möch-
               tenarten fangen. Als die Ergebnisse dieser             te ich die Probleme verdeutlichen, die die
               Langzeitstudie im letzten Jahr veröffent-              Bienen- und Wespenarten bei uns haben:
               licht wurden, reagierten viele Menschen
               erschüttert und mit großer Sorge.                      Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana)
                                                                      Nach der Roten Liste NRW gilt diese Art
               Stechimmenkartierung von 2013 bis 2017                 auch im Niederrheinischen Tiefland als
               Meine Untersuchungen im Süden des                      stark gefährdet. Sie kam auf Magerwie-
               Kreises Kleve beziehen sich auf die beson-             sen vor, auf denen Wiesen-Knautien und
               ders gefährdeten Wildbienen und –wespen,               Tauben-Skabiosen in großer Zahl blüh-
               auch Stechimmen genannt. In unzähligen                 ten. Bisher gelang am Niederrhein nur
               Kartiergängen in fünf Jahren konnte ich                ein Nachweis in der Nähe von Xanten
               159 Bienenarten (inkl. dazu zählenden                  auf einem Rheindeich. Diese Art ist – wie
               Hummeln) und 168 Wespenarten nachwei-                  ein Drittel aller Bienen- und Hummelar-
               sen. Bei der teilweise recht anspruchsvol-             ten – auf bestimmte Blüten spezialisiert
               len Bestimmung einzelner Arten wurde                   und trägt nur den Knautien-Pollen für
               ich von Fachleuten des Entomologischen                 den Nachwuchs in ihre Bodenröhre. Sie
               Vereins Krefeld und dem Spezialisten Dr.               schlüpft im Mai zu Beginn der Knautien-
               Jürgen Esser unterstützt. Im Vergleich                 blüte und kann bis August im Umkreis von
               zur Roten Liste für den Niederrhein (2009)             400 m um Knautienbestände angetroffen
               konnten im Kreis Kleve 46,1% aller Bienen-             werden. Dieser Aktionsradius ist extrem
               und Hummelarten und 38% aller Wespen-                  gering für eine Wildbienenart und erklärt
               arten bislang nicht nachgewiesen werden,               auch ihre Seltenheit. Die meisten Wildbie-
               vermutlich sind sie zum Teil ausgestorben.             nen haben einen Aktionsradius von etwas
               Am dramatischsten sieht es bei den Hum-                zwei Kilometern.
               meln aus, die wichtige Bestäuber für Obst-
               bäume und Blütenpflanzen darstellen: So

                                                            NiKK 2 2018

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NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
Natur im Kreis Kleve                                                                                                                                             Natur im Kreis Kleve

                                                       sind überlebenswichtig. So sind beson-        aber unterirdisch – am liebsten in lockeren          zeigen sie ihnen die in den Glockenblumen
                                                       ders Hummelarten auf Klee angewiesen,         sandigen Böden wie ungeteerten Feldwegen             übernachtenden Männchen der Scheren-
                                                       der den energiereichsten Pollen liefert.      oder den sandigen Fugen von gepflasterten            bienen in ihrem Vorgarten! Auch die kleine
                                                       Die Ergebnisse meiner Kartierung zeigen       Wegen. Hier heißt es, die übertriebene Ord-          Zaunrüben-Sandbiene mit ihrem leuchtend
                                                       indirekt, dass auch viele der einheimischen   nungsliebe der Nachbarn aushalten und                roten Hinterleib lässt sich schnell anlo-
                                                       Wildpflanzenarten weitgehend aus unse-        Wildkräuter zulassen bzw. gezielt anpflan-           cken, wenn die Zaunrübe erst den Zaun
                                                       rer Umgebung verschwunden sind. Leider        zen. Wichtig für bestäubende Insekten sind           zum Nachbargrundstück erobert hat. Und
                                                       werden Wildkräuter oft als „Unkraut“          zudem nur schwach gedüngte Rasen- und                vielleicht entdecken Sie unter den Nah-
                                                       diffamiert. Viele Pflanzenarten brauchen      Wiesenflächen, die blühen dürfen.                    rungsgästen ja auch mal eine seltene Art.
                                                       zudem nährstoffarme Bodenverhältnisse
                                                       und verschwinden bei massiver Düngung.        Da alle Gartenflächen zusammen ca. ein               Hermann-Josef Windeln, Monika Hertel
                                                       Herbizide wie Glyphosat vergiften das letz-   Viertel der Landesfläche ausmachen,
                                                       te Kräutlein an Ackerrändern und auf Gara-    hat jeder naturbewusste Garten- und
Kurzstiel-Sandwespe (Foto: H.-J. Windeln)              genauffahrten (Bei den Grünflächenämtern      Balkonbesitzer viele Möglichkeiten den
Kurzstiel-Sandwespe (Podalonia hirsuta)                der Städte ist das übrigens inzwischen        bestäubenden Insekten ein Nahrungs- und
Diese stark behaarte Wespe war früher                  verboten – sie setzen bei der Wegpflege auf   Nistangebot zu machen. Führen Sie den
europaweit verbreitet. Heute ist sie in NRW            heißes Wasser). Fliese unter Steinen oder     Nachbarskindern doch mal die kämpfen-
nur noch in fünf Regionen zu Hause,                    dicke Häckselauflagen gegen Wildkräuter       den Wollbienenmännchen am Wollziest
z. B. auf den offenen Sandflächen der Trup-            machen den Tieren zudem den Zugang            oder Herzgespann in ihrem Garten vor oder
penübungsplätze. Das Weibchen sucht am                 zum Boden unmöglich und damit die Fort-
Boden eine eingegrabene Raupe, schaufelt               pflanzung.
sie mit ihren Grabbeinen frei und depo-
niert sie in einer selbst gegrabenen Erdröh-           Was kann ich für die gefährdeten Insek-
re. Dort legt sie ein Ei an die Raupe und              ten tun?                                      Neuntöter am Wasser-
                                                       Insektenhotels sind für viele oberirdisch
verschließt die Röhre sorgfältig. Aus dem Ei
schlüpft eine Larve, die die Raupe verzehrt,           nistende Arten interessant und ein sinn-      werk Hartefeld
sich verpuppt und sich im nächsten Früh-               voller erster Schritt. Hier kann man im
                                                       Jahresverlauf verschiedene Bienen- und        In den vergangenen zwei Jahren brütete ein
jahr als fertiges Insekt ans Tageslicht gräbt.
                                                       Wespenarten „als Gäste“ beobachten. Die       Pärchen Neuntöter auf dem naturnah ge-
Im Kreis Kleve ist diese Art ausgestorben,
                                                       meisten Bienen- und Wespenarten brüten        stalteten Gelände um das Wasserwerk Har-
vermutlich weil die wenigen offenen Dü-
                                                                                                     tefeld. Hier gibt es Hecken, eine Streuobst-
nenflächen weitestgehend zugewachsen
                                                                                                     wiese und extensiv bewirtschaftete Wiesen.
sind. Wespen sind wichtige Regulatoren
                                                                                                     Neuntöter benötigen viele, vor allem große
im Ökosystem und oft auf eine bestimmte
                                                                                                     Insekten (z.B. Käfer, Hornissen), aber auch
Insektenbeute spezialisiert z. B. Blattläuse,
                                                                                                     Regenwürmer, Eidechsen und Kleinsäuger
Wanzen usw.
                                                                                                     wie Mäuse zum Aufziehen der Brut. Dabei
                                                                                                     betreibt er Vorratshaltung und spießt Beu-
Engpass bei Nahrung und Brutplätzen
                                                                                                     tetiere auf Dornen von Sträuchern und am             Das farbenprächtige Neuntöter-Männchen
Unseren bestäubenden Insekten fehlen                                                                                                                      (Foto: A. Bianchi)
                                                                                                     Stacheldraht der Weide auf.
Brutplätze und Nahrung. Über das ganze
Jahr verteilt blühende Pflanzen, vor al-
lem auf nährstoffarmen Wildwiesen, an
Weg- und Waldrändern oder im Garten,

                                             NiKK 2 2018
                                                            Baumhummelweibchen (Bombus hypnorum)                                                NiKK 2 2018
                                                            (Foto: H.-J. Windeln)
                                                 14                                                                                                 15
NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
NABU aktiv                                                                                                                                                           NABU aktiv

 Neue Aus- und Einsichten an der Nebenrinne                                                        Mehr Licht für                                                             Wiesen und Gewässer wer-
                                                                                                                                                                              den immer stärker beschat-
 in der Emmericher Ward                                                                            die Fleuth-                                                                tet und auch die für den
                                                                                                                                                                              Erhalt der Wiesen notwen-
                                                                                                   bende                                                                      dige Mahd wird zunehmend
                                                                                                                                                                              schwieriger.
                                                                                                   An der Issumer Fleuth
                                                                                                   östlich von Winnekendonk                                              Gehölzschnitt zum Land-
                                                                                                   liegt das Naturschutzgebiet                                           schaftserhalt
                                                                                                   Fleuthbende. Hier hat die                                             Aus diesem Grund plant
                                                                                                   NABU-Ortsgruppe Kevelaer                                              der NABU für die nächsten
                                                                                                   bereits vor über 30 Jahren                                            Jahre größere Maßnahme
                                                                                                   große Feuchtwiesen-Flä-       Aurorafalter: Insektenreiche Wiesen     auf dem Gelände der Stadt
                                                                                                                                 brauchen Sonne (Foto: M. Hertel)        Kevelaer: Bereits im Win-
                                                                                                   chen im Eigentum der Stadt
                                                                                                   Kevelaer mit umfangreichen Heckenpflan-               ter 2017/2018  wurde  damit begonnen, die
                                                                                                   zungen und der Anlage von Gewässern                   durchgewachsenen     Hecken   abschnittsweise
Von der Strömung geschaffene Sand- und Kiesbänke,                 Fischadler beim Beutezug
      die u.a. als Fischlaichplatz wichtig sind.                                                   als „Vogelschutzgebiet“ gestaltet. Seither            „auf den  Stock zu setzen“.  Die Stämme
                                                                                                   hat sich hier in geschützter Lage eines der           wurden auf ca. 30-40 cm Höhe gekürzt und
                                                                                                   wertvollsten Feuchtgebiete im Südkreis                treiben nun von Neuem aus. Als nächstes
                                                                                                   Kleve entwickelt: Arten- und blütenreiche             sollen inzwischen sehr dicht gewachsene
                                                                                                   Nasswiesen, die vielen Insekten Nahrung               Gehölzriegel und Ufergehölze an der Fleuth
                                                                                                   bieten und Gewässer mit verschiedenen                 aufgelichtet und alte, teils schon auseinan-
                                                                                                   Libellen- und Amphibienarten. Auch zahl-              der brechende Weiden als Kopfbäume ge-
                                                                                                   reiche Singvogelarten leben hier, darunter            schnitten werden. Es wird also ganz schön
                                                                                                   seltene Arten wie Teichrohrsänger, Nach-              „geholzt“ werden im Schutzgebiet!
                                                                                                   tigall, Gelbspötter oder Goldammer. Die               Doch diese Arbeiten dienen dazu, den
                                                                                                   Wiese wird naturschonend gepflegt durch               ursprünglich angestrebten Zustand des
                                                                                                   einen Bio-Landwirt aus Kervenheim, der                Schutzgebietes wieder herzustellen und die
                                                                                                   das „NABU-Heu“ an seine Ziegen verfüttert
                                                                                                                                                            Hier weitet sich der Blick, in der Gehölzlücke
   Brutröhren von Uferschwalben, angelegt an einem                 Blick in die Nebenrinne         und aus deren Milch aromatischen Käse                    wächst bald wieder Gebüsch (Foto: M. Hertel)
           kleinen Steilufer der Nebenrinne                                                        herstellt.

                                                                                                   In dem Gebiet ist jedoch lange Zeit der re-
                                                                                                   gelmäßige Heckenschnitt unterblieben, der
                                                                                                   für die niederrheinische Kulturlandschaft
                                                                                                   typisch ist. Daher haben sich die als Schutz
                                                                                                   vor Dünge- und Pestizideinträgen aus den
                                                                                                   umliegenden Äckern gepflanzten Hecken
                                                                                                   und Ufergehölze über die Jahrzehnte zu
                                                                                                   dichten „Mauern“ entwickelt. So geht der
                                                                                                   offene, lichte Charakter der Feuchtwiesen-
                                                                                                   Landschaft der Fleuthaue verloren. Die
             Blick in die Nebenrinne            NiKK 2 2018
                                                                   Fischbrut im Flachwasser                                                       NiKK 2 2018
                                                              (Text und Fotos: K. Markgraf-Maué)
                                                     16                                                                                              17
NIKK - NABU KREISVERBAND KLEVE
NABU aktiv                                                                                                                                                                           NABU aktiv

                                                                            seit langem erfolgreich prak-        Schüler bauen Nisthilfe
                                                                            tizierte naturschutzgerechte
                                                                            Wiesennutzung zu erhalten.           für Insekten
                                                                            Zur Schonung der Tierwelt
                                                                                                                 Kooperation zwischen Sekundarschule
                                                                            werden die Gehölzarbeiten
                                                                                                                 Straelen / Wachtendonk und NABU
                                                                            ausschließlich im Winter
                                                                                                                 Fast 80 Jahre lang sorgte die ehemalige
                                                                            durchgeführt und daher auf
                                                                                                                 Transformatorenstation „Zur Spinne“ im
                                                                            zwei bis drei Jahre verteilt.
                                                                                                                 Straelener Veen dafür, dass die umliegen-
                                                                                                                 den Höfe und Häuser mit „Haushaltstrom“
                                                                            Monika Ochse
                                                                                                                 versorgt wurden. Als sie überflüssig wur-
                                                                                                                 de und der Abriss bevorstand, übernahm
                                                                                                                 auf Bitten des NABU Kreisverbandes Kleve
                                                                                                                 die Stadt Straelen dieses kulturhistorisch                Luca Hilscher (links) und Tobias Brügger (rechts)
                                                                                                                 interessante Bauwerk von den Stadtwerken                  beim Einbau der Materialien (Foto: M. Hertel)
                                                                                                                 Krefeld. Im Gegenzug verpflichtete sich der               Wachtendonk. In mehreren Unterrichts-
                                                                                                                 NABU den Trafoturm zu „beleben“. Durch                    stunden bereiteten sie das „Nistmaterial“
                                                                                                                 die NABU-Aktiven wurde ein Schleiereulen-                 für verschiedene Wildbienen- und Wespen-
                                                                                                                 kasten im Obergeschoss des Turmes einge-                  arten vor. Dazu erhielten sie Material und
                                                                                                                 baut und an den Außenwänden verschie-                     fachlichen Rat vom NABU. Vor Ort fügten
Das dichte Ufergehölz im Hintergrund soll lichter werden.                                                        dene Vogel-Nistkästen aufgehängt. An der                  die Schüler alle Materialien in den hoch
(Foto: M. Hertel)                                                                                                Sonnenseite des Turms aber ist der größte                 hängenden Kasten ein und sicherten sie
                                                                                                                 Kasten für Insekten reserviert. Bei der Fer-              gegen Herausfallen. Dieser aktive Beitrag
                                                                                                                 tigstellung dieser speziellen Nisthilfe enga-             zum Schutz von solitären Bienen und Wes-
                                                                                                                 gierten sich Schüler des Technikkurses im                 pen hat allen viel Spaß gemacht.
                                                                                                                 Jahrgang 10 der Sekundarschule Straelen/                                          Monika Hertel

Biber am Rayersee in
                                                                                                                 Ende des Krötenschutz-                                    standhielt. Auch der nächste Zaun ab 1985
Geldern                                                                                                                                                                    wurde vom Kreis Kleve seinerzeit mit 2000,-

Die Biber haben den Süden des Kreises Kle-
                                                                                                                 zaunes bei Wissen                                         DM unterstützt. 11 Mitglieder der Orts-
                                                                                                                                                                           gruppe übernahmen den Kontrolldienst.
ve erreicht. Nachdem in den letzten Jahren                                                                       Ein relatives kleines Kiesbaggerloch im                   Dieser Zaun hielt bis 1990. Dann übernahm
vermehrt Bissspuren an der Niers, aber                                                                           Wissener Wald östlich der Straße von                      die Straßenmeisterei Geldern die Anlage
auch an Issumer und Gelderner Fleuth                                                                             Schloss Wissen in Richtung Kervenheim                     eines neuen Zaunes. Schon 1989 war eine
gefunden wurden, war es nur noch eine                                                                            lockte zahlreiche Kröten zum Ablaichen                    dauerhafte Untertunnelung mit Betonsper-
Frage der Zeit, bis die Tiere die Kuhlen und                                                                     an. Daher entschloss sich 1983 die damali-                ren in diesem Straßenabschnitt beantragt
Kiesseen der Region erobern. Jetzt scheint                                                                       ge DBV-Gruppe unter Leitung von Helmut                    worden, die aber immer wieder hinaus-
ein Biberpaar den Rayersee am Ortsrand                                                                           Tentler, dort einen Krötenschutzzaun zu                   gezögert wurde mit dem Argument, dass
von Geldern als Wohnort für sich und                                                                             errichten und zu betreuen. Zunächst über-                 andere Straßenbaumaßnahmen wichtiger
seine zwei Jungtiere ausgeguckt zu ha-                      Noch ein seltener Schnappschuss - fressender Biber   nahm der Kreis Kleve die Anschaffung und                  seien. Schließlich sollte die Maßnahme
                                                            (Foto: P. Borghs-Hoesch)                             den Aufbau des Krötenschutzzaunes. Dieser
ben. Zur Freude der abendlichen Besucher                                                                                                                                   gleichzeitig mit dem Bau eines Fahrradwe-
lassen sich die Tiere beim Fressen auch mal                                                                      bestand allerdings aus einer viel zu dünnen               ges entlang der L460 realisiert werden. Auf
beobachten und fotografieren.                                                                                    Folie, die den Standortbelastungen nicht                  den Fahrradweg warten wir bis heute, da-
                                                  NiKK 2 2018                                                                                                    NiKK 2 2018

                                                     18                                                                                                             19
NABU aktiv

                       her auch auf den Tunnel! Immerhin: 1994
                       erhielt die Ortsgruppe von der Gemeinde
                       Weeze den Umweltpreis in Höhe von 1000
                       DM für ihre Arbeit am Krötenzaun.
                       Seit 1995 organisierte Theo Mohn die
                       Betreuung des Amphibienschutzzaunes.
                       Immer wieder wurden Materialien ge-
                       spendet und die Arbeit am Zaun finanziell
                       unterstützt, Helfer mussten aus Alters-
                       gründen ausscheiden und Zaunabschnitte
                       erneuert werden. 2002 waren die Amphibi-
                       enzahlen im Abschnitt westlich der Niers
                       fast auf null zurückgegangen, sodass dieser             Aktive Amphibiensammler bei Schloss Wissen:
                       Abschnitt aufgegeben wurde. 2003 musste                 Theo Mohn, Helmut Stellmacher, Josef Coenen und
                       der Zaun wieder einmal erneuert werden.                 Brigitte Refflinghaus
                       Sie machte sich bezahlt: Noch einmal stie-
                       gen die Krötenzahlen bis 2010 deutlich an.              Chance mehr, lebend die Straße zu über-
                       Aber seit dieser Zeit nehmen die Zahlen der             queren. Sammeln kann man diese Tierchen
Anzeige Reintjes 1/1   gesammelten Tiere kontinuierlich ab.                    nicht, da im Bereich der Straßenränder
                                                                               Brennnesseln und andere Pflanzen meter-
                       Dafür gibt es mehrere Gründe:                           hoch stehen.
                       1. Natürliche Feinde: Schon immer ha-
                       ben wir bemerkt, dass selten mehr als                   Nachdem 2018 die Sammelzahlen weiter
                       die Hälfte der hingewanderten Kröten in                 rückläufig waren, wurde schweren Herzens
                       den Rücklaufeimern zu finden war. Das                   die Entscheidung gefällt, den Amphibien-
                       Laichgeschäft kostet viele Kröten das Leben             schutzzaun bei Schloss Wissen aufzugeben.
                       (Ratten, Iltis, Reiher, Hechte)                         Der hohe Aufwand für die Helfer und das
                       2. Pilzerkrankung: 2015 trat eine Pilzer-               geringe Ergebnis standen in keinem Ver-
                       krankung bei den Amphibien auf: Die                     hältnis mehr zueinander. Von den ersten
                       Erdkröten wiesen auf ihrer Haut deutliche               Helfern sind bis heute Josef Coenen und
                       schwarze Flecken auf, verursacht durch                  Familie Giemsa dabei - 33 Jahre lang halfen
                       einen Pilz. An den Folgen dieser Chromo-                sie zuverlässig. Magdalene und Marianne
                       mykose starben die Tiere.                               Valks konnten schon 2002 nach 25 Jah-
                       3. Autoverkehr: Die Kervenheimer Straße                 ren aus Altersgründen nicht mehr an der
                       ist ein Autobahnzubringer. Außerdem läuft               Amphibienrettungsaktion teilnehmen. Die
                       über die Straße der größte Teil des Zu-                 Familien Gruber und Stellmacher machten
                       bringerverkehrs zum Flughafen in Weeze.                 23 bzw.18 Jahre lang mit und sind inzwi-
                       Insbesondere nachts fahren viele LKW                    schen über 70 bzw. 80 Jahre alt. Ein ganz
                       eines Weezer Nahrungsmittelzulieferers.                 besonderer Dank für die treue Zuverlässig-
                       Somit haben die Jungkröten, denen im Juni               keit gilt allen langjährigen Helfern!
                       nur wenige Nachtstunden zur Wanderung
                       zur Verfügung stehen, praktisch kaum eine               Theo Mohn

                                                                     NiKK 2 2018

                                                                        21
NABU aktiv

Neue Mitarbeiterinnen
bei den NABU-Einrich-                                                                                                                                      KLEVE
tungen im Kreis Kleve
                                                                                                                                                                      BioBistro         agstisch
Sabine Kotzan                                                                                                                                                         • leckerer Mitt                    täten
                                                                                                                                                                           us ge ma ch te Kuchenspeziali
Seit Anfang März verstärkt Sabine                                                                                                                                     • ha
Kotzan das NABU-Team in Geldern-Kapel-
len. Die gebürtige Düsseldorferin ist für
die Umsetzung des LEADER-Kooperations-
projekts „Umweltbildung für alle - Inklu-
                                                         Sabine Kotzan (Foto: K. Bendel)
sion inklusive!“ zuständig (s. Seite 32). Zu
ihren Aufgaben gehören die Konzeption,
                                                         Mona Kuhnigk                                                                          Entspannt einkaufen - gesund genießen
Erprobung und Durchführung von Veran-
                                                         Seit Anfang Februar 2017 verstärkt Mona
staltungsformaten für Menschen mit und                                                                                                              Kalkarer Straße 21 | 47533 Kleve
                                                         Kuhnigk das Team der NABU-Naturschutz-
ohne Behinderungen, die Vernetzung mit                                                                                                        Tel. 02821 27877 | www.bioladen-kleve.de
                                                         station Niederrhein. Sie studierte im
anderen Akteuren in der Region und die                                                                                                       Mo. - Fr. 8.00 - 18.30 Uhr, Sa. 8.00 - 16.00 Uhr
                                                         Bachelor Umweltwissenschaften und im
Weiterentwicklung des „Schaubauerngar-
                                                         Master Landschaftsökologie an der Carl-
tens für „fast vergessene Gemüsesorten“
                                                         von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Die
bei der Wohnanlage St. Bernardin (Sons-
                                                         Schwerpunkte ihres Studiums lagen in
beck-Hamb/Ortsrand Geldern-Kapellen).
                                                         den Bereichen Ornithologie, Landschafts-
                                                                                                                                           Elektro van Kessel
                                                         planung und Fließgewässerökologie. Beide
Die Landschaftsökologin und Gartenthera-                                                                                                     ELEKTROINSTALLATION
                                                         Abschlussarbeiten schrieb sie im Bereich
peutin hat fast zehn Jahre lang den Bereich                                                                                                  TV- UND SATELITTENTECHNIK
                                                         der Grundlagenforschung. Die Bachelor-
Umweltbildung bei der NABU-Naturschutz-
                                                         arbeit behandelte das Nahrungswahlver-                                              PHOTOVOLTAIK
station Münsterland mit aufgebaut. Schon
                                                         halten von Rotschenkelküken und in der                                              KUNDENSERVICE
in dieser Zeit entwickelte sie viele Angebote
                                                         Masterarbeit forschte sie mit Hilfe von
rund um den alten Bauerngarten - von der
Gartengruppe für demenzerkrankte Senio-
ren über Garten-AGs mit Grundschulen bis                                                                                                        info@elektro-van-kessel.de
hin zu Kochkursen mit Wildkräutern. „Die
gab es reichlich in den Beeten…“, so Kotz-
an. Auch in St. Bernardin wird „Unkraut“
                                                                                                    Opel. Wir leben Autos.
künftig häufiger in den Beeten wachsen
dürfen. Schließlich standen viele Wild-
pflanzen noch auf dem Speiseplan unserer
                                                                                                                    Autohaus
Großeltern – heute vergessene Gemüsesor-                                                                           Katzenberg 11 • 47589 Uedem • Tel. 02825 6259
ten!                                                                                                               www.ichwillfahren.de
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                                                         Mona Kuhnigk (Foto: G. Viesteg)
                                               NiKK 2 2018
                                                                                                                             NiKK 2 2018
                                                  22
                                                                                                                                23
NABU aktiv

                                        Radiotelemetrie am Zugverhalten des Stein-
                                        schmätzers.
                                        Nach dem Studium arbeitete sie zwei Jahre
                                        lang in einem Planungsbüro in Oldenburg.
                                        Im Winter 2018 kehrte sie zu ihren Wur-
                                        zeln an den Niederrhein zurück. Mona
                                        Kuhnigk wird sich in der Station haupt-
                                        sächlich für die Projekte der Nebenrinnen
                                        am Rhein und im Wiesenvogelschutz
                                        engagieren. Zudem ist sie Schutzgebietsbe-
                                        treuerin in der Düffel.

                                        Janine Cox
                                        Seit Mai 2018 unterstützt Janine Cox die
                                        NABU-Naturschutzstation Niederrhein als
                                        weitere neue Mitarbeiterin. Schon 2009                      Janine Cox (Foto: B. Hormes)
                                        konnte sie während eines fünfmonatigen
                                        Praktikums die verschiedenen Aufgaben-                      ten im außerschulischen Bereich beruflich
                                        bereiche der Station kennenlernen und                       tätig. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht
                                        sammelte erste Erfahrungen im Bereich                       vor allem das Konzept der „Bildung für
                                        Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit.                    nachhaltige Entwicklung“, bei dem Kin-
                                        Im Anschluss an das Praktikum entschied                     der und Jugendliche für nachhaltiges und
                                        sie sich für ein forstwissenschaftliches Stu-               umweltverträgliches Handeln sensibilisiert
                                        dium an der Hochschule für nachhaltige                      werden. Vor drei Jahren ist sie als gebürti-
                                        Entwicklung Eberswalde.                                     ge Niederrheinerin zurück in ihre Heimat
                                        Nach Beendigung des Studiums absolvierte                    gezogen. Und nun wird sie sich auch in der
                                        sie eine Fortbildung als staatlich zertifizier-             NABU-Naturschutzstation Niederrhein in
                                        te Waldpädagogin. Seitdem war Janine Cox                    der Umweltbildung engagieren.
                                        in diversen umweltpädagogischen Projek-
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                                                                                          NiKK 2 2018

                                                                                             25
Die Finanzierung dieser Doppelseite wurde durch         Fotos: Dietrich Cerff
                               Firma „Kersten Gartenprojekte“            Grünfrosch - Michael Hövelmann
                                         ermöglicht.                        Zaunkönig - Stefan Pauels
Naturnahe Gärten sind Kleinode in Städten und Dörfern. Wild- und Nutzpflanzen werden auch von Schwebfliegen und Hummeln bestäubt.
A nz e i g e

                        Wir planen ...
                           • Umweltfreundlich – ohne den Einsatz
                             chemischer Dünger und Pestizide
                           • Pflegeleicht – Pflanzen die am richtigen
                             Standort wachsen und sich ergänzen,
                             unerwünschtes Unkraut unterdrücken
                           • Tierfreundlich – heimische Pflanzen als
                             Lebensgrundlage für Tiere und Insekten
                           • Abwechslungsreich – Blüh- und
                             Ziersträucher für jede Jahreszeit
                           • Ertragsreich – Obst und Gemüse aus dem
                             Eigenanbau

                        … bauen naturnahe Gärten ...
Foto: Carsten Göthner

                           • Hausgärten, Vorgärten
                           • Wassergärten, Teiche
                           • Schwimmteiche, Naturteiche
                           • Kräutergärten, Kräuterspiralen
                           • Nutzgärten, Gemüsegärten
                           • Trockenmauern, Alpin- und Steingärten
                           • Rasen- und Wiesenansaaten

                        … un          e en
                           • Heckenschnitte
Foto: Carsten Göthner

                           • Baum- und Obstbaumschnitt
                           • Ganzjährige Gartenpflege
                           • Beetpflege
                           • uvm.

                                    Im Schlop 6, 47559 Kranenburg
                                    Telefon: 02826-999555
                                    Email: info@kerstengalabau.de
                                    Homepage: www.kerstengalabau.de
NABU kooperativ                                                                                                                                                       NABU kooperativ

Streuobstwiesen im                                                                                                                                                einige Schwebfliegenarten und Mist-
                                                                                                                                                                  käfer. Denn diese bzw. deren Larven
Sommer                                                                                                                                                            beseitigen die Hinterlassenschaften der
                                                                                                                                                                  Weidetiere.
Streuobstwiesen haben zu jeder Jah-
reszeit etwas zu bieten – der Beginn                                                                                                                               Profiteure
des Sommers ist dabei die Zeit, in der                                                                                                                             Von der Beweidung und dem daraus re-
sich in der Streuobstwiese am meis-                                                                                                                                sultierenden hohen Insektenaufkom-
ten regt – nicht nur, weil dann viele                                                                                                                              men profitieren viele Vögel wie Star,
Zugvögel den Weg zu uns gefunden                                                                                                                                   Rotkehlchen und Mönchsgrasmücke.
haben. Die Wärme lässt auch andere                                                                                                                                 Ihr Konzert kann man noch zu Beginn
                                                      Steinkauz (Foto: NABU/Lequen)     Wespenspinne    Feuerfalter              Rostfarbener Dickkkopffalter
Tiere aktiver werden, die weniger                                                                                                                                  des Sommers morgens und abends
spektakulär erscheinen.                               ergeben sich von ganz allein Abschnitte          beobachten. Im Juni blüht in den kargeren                   geniessen. Die für Streuobstwiesen
                                                      in der Weide, in der die Vegetation höher        Bereichen z.B. das Echte Labkraut, während             typischen Vögel wie z. B. Feldsperling,
Die Flora der Wiese                                   oder niedriger und mehr oder weniger             Brennnesseln die nährstoffreicheren                    Gartenrotschwanz und insbesondere der
Nach der Obstblüte ist das Nektarangebot              nährstoffreich ist. Diese Strukturen entste-     Standorte bevorzugen. Sie sind wichtige                Steinkauz sind hingegen selten geworden.
in der Baum-Etage geringer, dafür blü-                hen dadurch, dass die Tiere an bestimmten        Futterpflanzen für die Raupen des Tagpfau-             Letztere sind von der rar gewordenen
hen jetzt sehr viele Blumen und Kräuter               Stellen sich wälzen und Schatten suchen.         enauges und zahlreicher weiterer Schmet-               extensiven Beweidung abhängig. Denn
in der eigentlichen Wiese (oder Weide).               Hier siedeln sich unterschiedliche Pflanzen-     terlingsarten.                                         die Jungen werden zu Beginn mit vielen
Leimkraut, Johanniskraut, Disteln und                 arten mit verschiedenen Ansprüchen an.           Auch die Zusammensetzung der Vegetation                Insekten gefüttert, die als „Dungfauna“
auch die Wilde Möhre sind wahre Insek-                Im Sommer lässt sich dies besonders gut          ändert sich dadurch, dass bestimmte Pflan-             bezeichnet werden. Zusätzlich brauchen
ten-Magneten. Die weißen Doldenblütler                                                                 zen vom Vieh bevorzugt gefressen werden.               die Altvögel kurzrasige Flächen, auf de-
(zu denen auch die Wilde Möhre gehört)                                                                 Die Art der Beweidung spielt ebenfalls eine            nen sie zu Fuß auf die Jagd gehen können.
werden auch als „Käferkneipen“ bezeich-                                                                Rolle. Ist der Viehbesatz höher, tauchen               Wer die Rufe der Steinkäuze nicht sicher
net. Hier finden neben Wildbienen auch                                                                 mehr trittverträgliche Pflanzen auf, wie               zuordnen kann, hat an lauen Sommeraben-
Schwebfliegen, Schmetterlinge und einige                                                               z.B. Schafgarbe. Mit ihren Hufen schaffen              den vielleicht Glück und kann Steinkäuze
Käferarten Pollen und Nektar. Sie spielen                                                              Rinder, Schafe und Ziegen offene Boden-                in der Nähe ihrer Brutplätze beim Sonnen-
eine wichtige Rolle bei der Bestäubung und                                                             stellen, die an warmen Tagen gerne von                 bad beobachten – die letzte Entspannung,
bilden zusammen mit den Pflanzen die                                                                   Laufkäfern für die Jagd genutzt werden.                bevor die ständig bettelnden Jungvögel ihre
Nahrungsgrundlage für viele andere Tiere.                                                              Wechseln die Weidetiere die (Streuobst-)               Eltern wieder zur Futtersuche antreiben.
Pflanzen und Bestäuber sind aber nur dort                                                              Weiden und sind nicht dauerhaft auf einer              Zusätzlich profitieren Steinkäuze von dem
dauerhaft vorhanden, wo die Wiese oder                                                                 Fläche, können sie helfen Pflanzenarten                hohen Altbaumanteil in Streuobstwiesen.
Weide auch richtig gepflegt wird. Ende Juni                                                            zu verbreiten, indem sie Samen in ihrem                Denn alte Bäume können Höhlen ausbil-
(oder später) ist ein guter Zeitpunkt für die                                                          Fell zur nächsten Weide tragen. Damit                  den, die sich als Schlaf- oder Brutplatz
erste Mahd. Im hohen Gras können sich bis                                                              kann die Blütenpracht für den nächsten                 eignen. Ersatzweise helfen da auch aufge-
dahin Grashüpfer gut verstecken. Sie sind                                                              Sommer noch gesteigert werden. Ohne                    hängte Steinkauzröhren.
wiederum Futter für Wespenspinnen oder                                                                 Beweidung fehlen in den Streuobstwiesen                                          Stefan Wallney
Waldeidechsen, falls es genug Sonnenplät-
ze für diese gibt.

Beweidung vermehrt die Insektenfauna
Wird eine Streuobstwiese beweidet, dann

                                            NiKK 2 2018
                                                                 Streuobstwiese mit Schafen                                                         NiKK 2 2018
                                                                      (Foto: NABU/May)
                                                30                                                                                                     31
NABU kooperativ                                                                                                                                                               NABU kooperativ

                                                           Das Projekt in Kurzform:
Umweltbildung für alle –                                   • Träger: NABU-Kreisverband Kleve e. V.
                                                                                                          andere Einrichtungen der acht beteiligten
                                                                                                          LEADER-Kommunen, die über einen Park
                                                           • LEADER-Regionen: Niederrhein: Natür-
Inklusion inklusive!                                       lich lebendig! (Alpen, Rheinberg, Sons-
                                                                                                          oder Garten verfügen, übertragen werden.
                                                                                                          Dabei soll ein „Netzwerk Umweltbildung“
LEADER-Kooperationsprojekt ist gestartet                   beck, Xanten) und Leistende Landschaft         entstehen. Erste Absprachen dazu erfolgten
                                                           (Geldern, Kevelaer, Nettetal, Straelen)        bei der Auftaktveranstaltung im Mai, an
Am 28. Februar 2018 hatte das lange Ban-
                                                           • Dauer: März 2018 – August 2020               der auch Vertreter der NABU Kreisgruppe
gen um das LEADER-Kooperationsprojekt
                                                           • Kooperationspartner: CWWN St. Bernar-        Wesel teilnahmen. Denn die beiden NABU-
„Umweltbildung für alle – Inklusion
inklusive!“ (und das Fortbestehen des                      din, NABU Kreisgruppe Wesel                    Kreisverbände planen einen engeren Schul-
Schaubauerngartens St. Bernardin) endlich                  • Förderung: LEADER-Mittel 65%, Stiftung       terschluss im Bereich Umweltbildung.
ein Ende. Entscheidend war die Zusage                      für Umwelt und Entwicklung NRW 25%,
einer Kofinanzierung durch die Stiftung                    NABU Kreisverband Kleve 10%                    Seit dem Projektstart gab es bereits meh-                 Teilnehmer der Auftaktveranstaltung: T. Wilmsen
Umwelt und Entwicklung NRW, auf deren                      • Kontakt: Sabine Kotzan, Tel.: 0 28 38 / 77   rere Veranstaltungen wie eine Natur-AG-                   (Leiter CWWN Wohnanlage St. Bernardin), S. Schö-
                                                                                                          Reihe im Offenen Ganztag der Grund-                       nell (Regionalmanagerin Leistende Landschaft),
Basis die Bezirksregierung Düsseldorf die                  66 520 (Di – Do); E-Mail: LEADER@NABU-                                                                   H.-J. Windeln (NABU KV Kleve), K. Hendriksen (Re-
Genehmigung eines vorgezogenen Maßnah-                                                                    schule Kapellen, vier Naturprojekte mit
                                                           Kleve.de                                                                                                 gionalmanagerin Niederrhein: Natürlich lebendig!),
menbeginns aussprechen konnte. Mitte Mai                                                                  der Gelderlandschule sowie Führungen                      C. Frölich, C. Chwallek (NABU KV Wesel), S. Kotzan,
traf dann der lang ersehnte Bewilligungsbe-                                                               zu verschiedenen Themen. Und immer                        M. Hertel (NABU KV Kleve) (Foto: M. Hertel)

scheid ein.                                            viel zu bieten: Zwei Streuobstwiesen mit           mittwochs treffen sich einige Bewohner
                                                       alten Apfelsorten, ein historischer Lauben-        der CWWN-Wohnanlage St. Bernardin, um
Mit der Besetzung der Projektstelle Anfang             gang, der alte Baumbestand, ein barriere-          gemeinsam mit Sabine Kotzan zu gärtnern
März fiel dann ganz schnell der Start-                 freies Kneipp-Becken sowie ein Kinderspiel-        und die Natur zu erleben. Alles, was dem                  neue Konzepte und der tatkräftigen Unter-
schuss. Es war auch allerhöchste Zeit, denn            platz gehören dazu.                                Wohlbefinden der Teilnehmer dient, ist                    stützung durch die Mitarbeiter des Hauses.
die Gartensaison hatte bereits begonnen.                                                                  erlaubt. „Wir singen und lesen Gedichte                   Damit sind ideale Bedingungen für die
„Endlich wieder in der Erde wühlen!“, so               Das Projekt will die vielfältigen Angebote         aus der Tier- und Pflanzenwelt vor oder                   Umsetzung des Projekts gegeben!
die frisch eingestellte Projekt-Koordinatorin          der Umweltbildung und Naturerfahrung               es gibt ein kleines Quiz. Die zwei Stunden
Sabine Kotzan (Portrait S. 22). Dank der               in Schaubauerngarten und Parkanlage                vergehen jedes Mal wie im Flug!“, so die                  Sabine Kotzan, Monika Hertel
tollen Unterstützung durch die Ehren-                  fortführen und vor allem ausbauen. Ziel ist        ausgebildete Gartentherapeutin. Dass dies
amtlichen der NABU-Gartengruppe ist der                es, ein breites Spektrum von offenen und           alles möglich ist, liegt nicht zuletzt an der
Schaubauerngarten mit dem Schwerpunkt                  buchbaren Veranstaltungen für Menschen             Offenheit der Leitung von St. Bernardin für
„Alte Gemüsesorten“ inzwischen wieder                  jeden Alters mit oder ohne Handicap an-
prachtvoll erblüht. Im angrenzenden Duft-              zubieten. In einem zweiten Schritt sollen
und Kräutergarten tummeln sich Schmet-                 Konzepte, die sich bewährt haben, auf
terlinge und Bienen. Eine Besonderheit des
Gartens ist seine Barrierefreiheit: Rollstuhl-
fahrer und Menschen mit Rollator können
jederzeit den öffentlich zugänglichen Gar-
ten auf eigene Faust erkunden. Man kann
aber auch eine Führung zu Haferwurz,
Pastinaken, Süßdolde und Co. bei Sabine
Kotzan buchen sowie an Führungen zu
„Insekten im Garten“ und „Vogelstimmen“
teilnehmen. Die weitläufige Parkanlage hat

                                             NiKK 2 2018        Pausenplatz mitten im Bauerngarten                                                        NiKK 2 2018
                                                                       (Foto: U. Stehlmann)
                                                 32                                                                                                          33
Kurz notiert                                                                                                                                                           Kurz notiert

NABU Issum erhält den                                                                                   Aktueller Stand                                       Alternativplanung auf der Grundlage der
                                                                                                                                                              sogenannten „optimierten Gleisbettvarian-
Bürgerpreis                                                                                             Betuwe-Linie                                          te“ zu erreichen.
                                                                                                                                                              Zuvor hatte der NABU-Landesverbandsvor-
Zum 15. Mal verlieh die Gemeinde Issum                                                                  Der Kampf um den Erhalt des Steilhanges               sitzende, Josef Tumbrinck, beim sogenann-
den Josef-Diebels-Bürgerpreis für beson-                                                                des Eltenberges und die Infrastruktur in              ten Betuwe-Gipfel in Elten (12.05.2018) die
deres ehrenamtliches Engagement. In                                                                     Elten (Immissionsschutz, ortskernnaher                anwesenden Bundestags- und Landtags-
einer Feierstunde nahm Hermann-Josef                                                                    DB-Haltepunkt u.a.) geht weiter. Nach dem             abgeordneten aus mehreren Fraktionen
Windeln den Preis stellvertretend für die                                                               Verfahren der DB zum Planfeststellungs-               darum gebeten, den Alternativvorschlag
NAJU-Gruppe und die Ortsgruppe Issum-                                                                   abschnitt 3.5, Emmerich–Elten erfolgte                politisch durchzusetzen. Wenn es aber
Geldern entgegen, die er beide seit vielen                                                              nun auch in einem (leider) gesonderten                bei den bisherigen Plänen bliebe, sei der
Jahren leitet. Die Auszeichnung erfolgt in                                                              Planfeststellungsverfahren die Offenlage              NABU in beiden Verfahren entschlossen zu
Anerkennung des kontinuierlichen Enga-                                                                  der Pläne von Straßen NRW zum Ersatz des              klagen.
gements um den Erhalt der natürlichen                                                                   Bahnübergangs Emmericher Straße durch                 Weitere Beiträge zur Planung der Betuwe-
Lebensräume für Flora und Fauna in der                 Hermann Windeln bei der Übergabe der Urkunde     Bau einer B8 neu. Auch hier haben der                 Linie finden sich in NiKK, H/W 2017, S. 8
Gemeinde Issum. In unzähligen kleinen                  durch den Issumer Bürgermeister, Clemens Brüx.
                                                                                                        NABU und die Bürgerinitiative „Rettet den             und H/W 2014, S.12f (s. Download-Möglich-
und großen Aktionen haben sich Mitglieder                                                               Eltenberg“ zusammen mit dem Landesbüro                keit unter www. nabu-kleve.de).
und Jugendgruppe in und um Issum für                                                                    der Naturschutzverbände eine umfang-
den Naturschutz eingesetzt. Die Ehrung ist                                                              reiche Stellungnahme erarbeitet, um eine              Adalbert Niemers
mit einem Preisgeld von 750 € verbunden.
Wir gratulieren ganz herzlich!

NABU-Stand beim Natur-
gartentag in Kerken
Zum dritten Mal veranstaltete der Hilshof
in Kerken-Winternam einen Naturgarten-
tag. Erstmals war der NABU mit einem
Stand vertreten. Sechs ehren- und haut-
amtlichen Mitarbeiter wechselten sich ab
und führten viele gute Gespräche mit den
Besuchern der Veranstaltung. Ein Quiz zu
verschiedenen Nisthilfen und ihren Be-
                                                       Die Standbesetzung aus J. Lomme und S. Wallney
wohnern lockte Interessierte an den Stand.
                                                       (Foto: M. Hertel)
Erstmals wurden auch die neuen Rollups
als Rahmen für den Stand eingesetzt, deren
Gestaltung und Druck durch eine Spende
ermöglicht wurde.

                                             NiKK 2 2018                                                                                            NiKK 2 2018

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