Studienführer für Interessierte Bachelor of Science Geowissenschaften Universität Bremen - Studienf 374hrer f 374r Interessierte ...
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Du bist naturwissenschaftlich interessiert und könntest Dir ein Bachelorstudium im Fach Geowissenschaften an der Universität Bremen vorstellen. Diese Präsentation bietet Dir einen Einblick in die Welt der Geowissenschaften und die Schwerpunkte, die dich in Bremen erwarten. Diese Präsentation beschäftigt sich primär mit ausgewählten Inhalten, die das Studium der Geowissenschaften in Bremen zu bieten hat. Organisatorische Fragen zum Ablauf des Studiums oder zu einzelnen Vorlesungen beantwortet diese Präsentation nicht. 3 Gebäude des Fachbereich 5 Geowissenschaften Alle Informationen, die ihr rund um das Studium der Bremen Geowissenschaften an der Universität Bremen benötigt, findet ihr hier: http://www.geo.uni-bremen.de/page.php?pageid=2 Startseite Fachbereich Geowissenschaften http://www.geo.uni-bremen.de/page.php?pageid=395 Link zum Studienaufbau http://www.geo.uni-bremen.de/page.php?pageid=396 Link zu Lehrveranstaltungen 1
Studium der Naturwissenschaften Gleich vorneweg. Diese Präsentation zeigt euch eine Auswahl der schönen, interessanten und spannenden Themen der Geologie, die zu den Inhalten des Bachelorstudiums in Bremen gehören. Vermutlich kennt ihr einiges schon, einiges wird für euch neu sein. Die Menge an Themen ist so groß, dass hier bei weitem nicht alles berücksichtigt werden konnte. Dennoch tauchen bereits hier schon wichtige Themen und Begriffe auf, die ihr dann später nicht zum ersten Mal hören werdet. Auch die Schwerpunkte, die in Bremen gelehrt werden, sind Bestandteil dieser Präsentation. Wer sich für ein Studium der Naturwissenschaften interessiert, egal ob in Bremen oder an einer anderen Universität, muss sich folgender Tatsache bewusst sein: Das erste Jahr wird neben geowissenschaftlichen Themen zum Großteil aus naturwissenschaftlichen Grundlagen bestehen. Das bedeutet, das erste Jahr besteht zu einem großen Teil aus Mathematik, Physik und Chemie. Ohne diese Grundlagen ist ein Studium der Geowissenschaften nicht möglich. Damit es aber nicht ganz so trocken wird sind diese Veranstaltungen bereits zu einem großen Anteil an die Geowissenschaften angelehnt, so dass ihr bereits themenorientiert lernen könnt. 4 2
Inhaltsverzeichnis • Die Arbeit der Geowissenschaftler... 4 • Allgemeine Geologie – Eine kleine Geschichte der Erde…………...…… 6 • Themen aus den Modulen • Petrologie / Mineralogie…………….. 24 • Sedimentologie…………………….... 33 • Paläontologie………………………… 45 • Meeresgeologie……………………… 59 • Geophysik……………………………. 68 • Geochemie…………………………... 75 • Extra – Einblicke in die Exkursionen 86 • Bildzitate…………………………….. 92 5 Lange Anna, Helgoland 3
Die Arbeit der Geowissenschaftler an der Universität Die Arbeit der Geowissenschaftler ist spannend, vielfältig und abwechslungsreich. Sie arbeiten an allen Plätzen der Erde. Auf Forschungsschiffen auf Weltozeanen, in abgelegenen Wüsten, hohen Gebirgen, in Erdbebengebieten, an Vulkanen oder in der Norddeutschen Tiefebene. Der zweite Teil ihrer Arbeit findet anschließend in den Laboren und Büros der Universitäten und Instituten statt. Dort werden die 6 Beobachtungen aus dem Gelände zusammengetragen, Proben analysiert und die Ergebnisse in wissenschaftlichen Arbeiten zu Papier gebracht. 7 8 9 Geländeexkursion Rheinisches Schiefergebirge 4
Berufsperspektiven Die Beruflichen Möglichkeiten eines Geowissenschaftlers sind so vielfältig wie das Studium. Die Haupttätigkeitsfelder eines angehenden Geowissenschaftlers liegen in der Forschung, Industrie, in Behörden, Ingenieurbüros oder Museen. Neben der Grundlagenforschung an den Universitäten ist die Erdölindustrie ein großer Zweig, der Jobs für Geowissenschaftler bietet. Rohstoffe und Lagerstätten sind allgemein Bereiche, die momentan jungen Wissenschaftlern Arbeitsplätze bieten. Hier im 10 Norden sind der Küstenschutz und die Klimaforschung ein weiteres Arbeitsfeld. Hydrogeologen, die sich mit Grundwasser beschäftigen; Mineralogen, die in der Baustoffindustrie neue Werkstoffe entwickeln; Ingenieurgeologen, die Baugrunduntersuchungen anstellen: Diese und viele andere Berufsmöglichkeiten bieten sich den 11 Geowissenschaftlern. Während des 6- wöchigen Praktikums im Laufe des Studiums könnt ihr bereits erste Einblicke in die Berufswelt bekommen. 12 5
Eine kurze Geschichte der Erde Im folgenden wird euch ein kurzer Überblick über die Allgemeine Geologie gegeben. Hier tauchen bereits wichtige Begriffe auf, denen ihr im Laufe des Studiums immer wieder begegnen werdet. Allgemeine Geologie - Entstehung des Universum - Gebirgsbildung – Beispiel Himalaya - Die Erde - Der Kreislauf der Gesteine - Das Sonnensystem - Die drei wichtigsten Gesteinstypen - Der Aufbau der Erde - Wie entstehen Gesteine - Die Lithosphärenplatten - Gesteinsbildende Mineralien - Plattentektonik – Das Wirken - Das Alter der Gesteine der Platten untereinander - Die Erdzeitalter - Kontinentaldrift - Die Geologische Karte - Tektonik 6
Entstehung des Universum 13 Starburst Galaxy M 82 Vor etwa 13,7 Mrd. Jahren entstand aus dem Urknall das Universum. In einem Bruchteil einer Sekunde dehnte es sich in Raum und Zeit aus. Während sich das Universum ausdehnte, kühlte es allmählich ab. Die ersten Elemente bildeten sich. Wasserstoff und Helium, die bis heute den größten Teil der Materie bilden. Aus Gas und Staub bildeten sich Sterne und Galaxien. Vor 15 Mrd. Jahren entstand unsere Sonne. Sie war umgeben von Gas und Bruchstücken, aus denen sich nach und nach unsere Planeten bildeten. 7
Die Erde Die Erde entstand vor etwa 4,6 Mrd. Jahren. Sie war ein heißer, flüssiger Körper, der in den ersten 400 Mio. Jahren stark von anderen Weltraumtrümmern bombardiert wurde. Dieses Bombardement kann man heute noch sehen, wenn man einen Blick zum Nachthimmel wirft. Der Mond ist das Ergebnis einer frühen Kollision der Erde mit einem Asteroid. Da auf dem Mond im Gegensatz zur Erde keine Geologischen Prozesse, wie Erosion oder Plattenbewegung stattfinden, sind die Einschlagkrater dort noch heute zu sehen. Erst langsam nahm auf der jungen Erde die Bombardierung ab und es konnte sich eine erste dünne Kruste bilden. Von Lebensbedingungen war allerdings noch nicht die Rede. Die dünne 14 Atmosphäre bestand aus Wasserstoff und Helium und wurde vom Sonnenwind gleich wieder Entstehung des Mondes weggeblasen. Durch Vulkanismus wurden große Mengen Wasserdampf und andere Gase in die Atmosphäre freigesetzt. Durch die sich langsam abkühlende Erde kondensierte der Wasserdampf und Regen konnte die ersten Becken füllen. 8
Das Sonnensystem 15 Sonnensystem Unser Sonnensystem besteht aus Planeten, Zwergplaneten, Asteroiden und Kometen. Durch die glücklichen Umstände der Konstellation der Himmelskörper untereinander sind die Voraussetzungen auf der Erde so, dass sich Leben entwickeln konnte. Doch bevor es um die Frage des Lebens geht, kommen wir erst zum Aufbau der Erde. 9
Der Aufbau der Erde 16 Schalenaufbau der Erde Die Erde hat einen zwiebelartigen Aufbau. Sie setzt sich zusammen aus Kruste, Mantel und Kern. Der Kern besteht überwiegend aus Eisen und etwas Nickel. Beim Abkühlen der heißen Erde sind diese schweren Elemente ins Zentrum gesunken und bilden den extrem dichten Kern. Der innere Bereich ist aufgrund des enormen Druckes fest, während der äußere Bereich flüssig ist. Der Mantel besteht aus Magnesium- und Eisensilikaten. Neben Magnesium und Eisen ist Silizium das häufigste Mineral des Mantels. Im Mantel finden Konvektionsströme statt, welche die Hitze aus dem Erdinneren nach außen leiten und die Ursache für Plattentektonik und Vulkanismus sind. Der obere Bereich des Mantels unterteilt sich in die zähplastische Astenosphäre, auf der die starre Lithosphäre, zu der die Erdkruste gehört, quasi drauf schwimmt. Die Lithosphäre bildet sich aus ozeanischer und kontinentaler Kruste. Die ozeanische Kruste hat eine durchschnittliche Mächtigkeit von 8 km, die kontinentale etwa 40 km, unter Gebirgen sogar bis zu 80 km. 10
Die Lithosphärenplatten 17 Plattengrenzen Die starre Lithosphäre setzt sich aus einem Puzzle mehrerer Platten zusammen. Die Erde ist nicht von einer starren Platte umgeben, sondern setzt sich aus verschieden großen Platten zusammen. Dabei unterscheidet man zwischen konstruktiven und destruktiven Plattengrenzen. Konstruktive Plattengrenzen sind die Mittelozeanischen Rücken (MOR). Sie sind ein 60.000 km langes Gebirge, welches sich durch die gesamten Weltmeere zieht. Hier wird aufsteigendes heißes Mantelmaterial partiell aufgeschmolzen und neuer basaltischer Ozeanboden gebildet. Der Aufstieg des Mantels wird durch die plattentektonische Spreizung ausgelöst. Durch die Zufuhr von neuem Material aus dem Erdinneren wird die junge Ozeankruste nach außen verdrängt. Die Ausdehnungsraten variieren und liegen bei 2-15 cm/Jahr. 11
Plattentektonik - Das Wirken der Platten untereinander 18 Modell der Plattentektonik Destruktive Plattengrenzen findet man in Bereichen wo Platten aufeinander stoßen. Trifft ozeanische Kruste auf kontinentale Kruste, wird die dünnere aber dichtere ozeanische Kruste unter die kontinentale Platte abtauchen und verschwindet im Erdmantel. Die ozeanische Kruste wird subduziert. Dieser Vorgang ist häufig mit Vulkanismus, Erdbeben und Gebirgsbildung verbunden. Ozeanische Kruste kann auch unter Mitten im Ozean subduziert werden, wobei sich vulkanische Inselbögen entwickeln. Ein weiterer Typ von Plattengrenzen ist die Transformstörung. Hier bewegen sich die Platten nicht aufeinander zu, sondern aneinander vorbei. Ein klassisches Beispiel ist die San-Andreas-Störung in Kalifornien. Hier bewegt sich die pazifische Platte an der nordamerikanischen Platte vorbei. Dies passiert aber nicht kontinuierlich, sondern ruckartig, wodurch es von Zeit zu Zeit zu Erdbeben kommt. 12
Kontinentaldrift Die Erde sah nicht immer so aus wie heute. Die Kontinentaldrift, verursacht durch die Plattentektonik findet seit Bildung der ersten festen Erdkruste statt. Seit vielen Millionen und Milliarden Jahren ist die Erdkruste in Bewegung. Durch die stetige Neubildung von Kruste und der gleichzeitigen Subduktion von Erdkruste gemischt mit Gebirgsbildung und Erosion gestaltet die Erde mit der Geschwindigkeit eines wachsenden Fußnagels ihr Bild immer wieder 19 neu. Dabei waren die einzelnen Platten Unterkreide (vor ca. 145 Mio. Jahren) zeitweise zu so genannten Superkontinenten vereinigt. Der letzte große Superkontinent war Pangaea, der vor 250 Mio. Jahren existierte. Alle heutigen Kontinente wie Afrika, Asien, Australien und Amerika waren in Pangaea miteinander zu einer riesigen Fläche verbunden. Erst zur Kreidezeit brach dieser Riesenkontinent auseinander und begann sich dem heutigen Bild zu nähern. Auch lag Europa nicht immer auf seinem 20 heutigen Breitengrad. Während des Perm vor etwa 250 Mio. Jahren war unser Klima deutlich Grenze Kreide – Kenozoikum (vor ca. 65 Mio. Jahren) angenehmer, da wir wesentlich näher am Äquator gelegen haben. 13
Tektonik Kaum eine Struktur der Erde zeigt die geologischen Kräfte besser als die hohen Gebirge dieser Welt. Sie sind das Produkt der Kollisionen von großen tektonischen Platten. Die Gesteine werden durch den ungeheuren Druck übereinander- geschoben, gefaltet, zerscherrt und gleichzeitig in die Höhe gedrückt. Diesen Prozess kann man, wie die meisten geologischen Prozesse nicht sehen, denn er läuft für unser Verständnis sehr langsam ab. Die Hebungsrate der Alpen beträgt z.B 21 nur wenige mm/Jahr. 14
Gebirgsbildung Beispiel Himalaya Ein anschauliches Beispiel zur Gebirgsbildung ist der Himalaya. Dieses Gebirge hat die höchsten Gipfel der Erde. Der Mount Everest ist der höchste unzähliger 8000er. Der Himalaya ist ein sehr junges Gebirge. Vor 60 Mio. Jahren kollidierte die Indische Platte im Zuge der Kontinentaldrift Richtung Norden. Die Ozeankruste wurde dabei unter die Asiatische Platte subduziert und es kam zur Kontinent-Kontinent Kollision. Dabei wurden Reste des Ozeans und die Kontinentalplatten so stark zusammen geschoben, dass sich das heute höchste Gebirge der Welt bilden konnte. Dasselbe Beispiel haben wir in Europa, wo sich etwa im selben Zeitraum die Afrikanische Platte gegen die Europäische schiebt und die Alpen bildet. Diese 22 Gebirgsbildung findet noch heute statt. 23 15
Der Kreislauf der Gesteine 24 Das Wissen um den Kreislauf der Gesteine ist eine wesentliche Voraussetzung im Verständnis der Prozesse auf der Erde. Tiefengesteine aus dem Erdinneren steigen durch Vulkanismus, an den Mittelozeanischen Rücken oder als Plutonite an die Erdoberfläche. Dort sind sie der Verwitterung ausgesetzt und durch Erosion und Abtragung werden sie in Sedimentbecken transportiert. Als zunächst unverfestigte Sedimente werden sie von weiteren Sedimenten bedeckt und verfestigen sich. Je tiefer sie absinken, desto mehr wirken Druck und Temperatur auf die Sedimente ein. Bei der Metamorphose wandeln sich die mineralogische Zusammensetzung und das Gefüge um. Bei weiterem Absinken schmelzen sie wieder partiell auf und gelangen in die Magmenreservoirs. Dieser Kreislauf muss allerdings nicht immer alle Stufen durchlaufen. Auch verfestigte Sedimente oder Metamorphite können wieder herausgehoben werden, ohne das sie alle Stufen durchlaufen haben. 16
Die drei wichtigsten Gesteinstypen Magmatite: Wenn aufgeschmolzenes Material aus dem Erdmantel oder der Erdkruste an die Oberfläche trifft bilden sich feinkörnige vulkanische Gesteine (z.B. Basalt). Oft bleiben die Magmen jedoch in der Erdkruste stecken und erstarren langsam, wodurch sich grobkörnige plutonische 25 26 Gesteine (z.B. Granit) entwickeln. Granit Basalt Sedimente: Sie sind die Abtragungsprodukte der festländischen Gesteine, sowie bio- chemisch gebildete Ausfällungen z.B. von Kalk oder Salz. Sie haben die unterschiedlichsten Zusammensetzungen, da sie aus allen möglichen Gesteinsarten 28 27 gebildet werden können. Korallenkalk Sandstein Metamorphite: Gelangen die Gesteine bzw. Sedimente bei der Versenkung in Bereiche höherer Drücke und Temperaturen, verändert sich ihre mineralogische Zusammensetzung. Dies geschieht nicht nur bei der Versenkung, 29 sondern auch bei Gebirgsbildungen und in Gneis Gneis Kontaktzonen von Plutonen. 17
Wie entstehen Gesteine Minerale entstehen durch den Prozess der Kristallisation. Sie beginnt mit der Bildung mikroskopisch kleiner Kristallisationskeime, die aus ebenen Kristallflächen bestehen. Die Flächen entsprechen bereits den charakteristischen Flächen des Kristalls. Solange genügend Bausteine und Platz für das Mineral vorhanden sind kann das Mineral seinem Kristallgitter entsprechend an seinen Kristallflächen weiter wachsen. Ein üblicher Prozess der Mineralbildung ist die Kristallisation einer Gesteinsschmelze. Beim Aufstieg von Magma, kommt es zu einer Abkühlung. Mit abnehmender Magmentemperatur kristallisieren Minerale aus, bis am Ende die gesamte Schmelze erstarrt ist. Je langsamer das Magma aufsteigt, desto besser können die Kristalle ihre charakteristischen Kristallflächen aufbauen. Bei einem schnellem Aufstieg ist die Abkühlungsrate so schnell, dass sich erst gar keine Kristallflächen ausbilden können. Vulkanisches Glas ist dafür ein Idealbeispiel. Minerale können auch in wässrigen Lösung wachsen, wie z.B. Salze beim Eindampfen von Meerwasser Dieser Bergkristall hatte genügend Platz und viel Zeit gehabt, solche perfekten Kristallflächen zu bilden. Solche Minerale werden als idiomorph bezeichnet. Hatte ein Mineral nicht genügend Platz oder Zeit zum kristallisieren in „Eigengestalt“, spricht man von einer xenomorphen Kristallform. 30 18
Gesteinsbildende Mineralien Von den ungefähr 3000 bekannten Mineralen sind nur ein kleiner Teil für die Geologen interessant, da sie am Aufbau der Erdkruste beteiligt sind. Die wichtigsten gesteinsbildenden Minerale sind die Silikate, deren Grundbaustein aus den beiden häufigsten Elementen der Erdkruste zusammengesetzt ist: Sauerstoff und Silizium. Weitere wichtige Mineralien sind die Oxide, bei denen sich Sauerstoff mit einem Metall verbindet, Sulfide, bei denen sich Schwefel mit einem Metall verbindet und Karbonate, die aus Calcium oder Magnesium in Verbindung mit Sauerstoff und Kohlenstoff bestehen. Silikatgestein Olivin (Forsterit) (Mg2SiO4) Karbonat 31 Koralle aus Aragonit CaCO³ 33 Sulfat Pyrit FeS² 32 Oxid Magnetit 34 FeII(FeIII)2O4 19
Gesteinsbildene Minerale Um die Gesteine richtig zu identifizieren, muss man deren Feldspat Quarz Minerale erkennen können. Quarz Die wenigsten Minerale erkennt man makroskopisch. Feldspat In einem Granit (Bild o.l) sieht man mit bloßem Auge die Minerale Quarz (hell-bläulich), Feldspat (rot) und Glimmer (schwarz). In vielen anderen Gesteinen sind die Minerale kaum bis gar nicht zu erkennen. Im Studium wirst du verschiedene Methoden zur Mineralbestimmung kennen lernen. Eine oft angewandte Methode der Mineralbestimmung ist die Dünnschliffanalyse, bei der ein plangeschliffener Stein auf ein Glasträger geklebt wird und auf eine Höhe von etwa 30 tausendstel mm (µm) abgeschliffen wird. Unter einem Mikroskop kann man unter einfachem und eingefärbten Glimmer 35 (polarisiertem) Licht nun die einzelnen Minerale erkennen. Diese „Feldspat, Quarz und Glimmer, Methode lässt sich bei nahezu allen Gesteinsarten anwenden. Auch die vergeß ich nimmer.“ Leitspruch für Granit. Mikroorganismen in Sedimenten werden über diese Methode beispielsweise bestimmt. 36 37 38 Plagioklas (Feldspat) Quarz Biotit (Glimmer) Minerale unter polarisiertem Licht im Dünnschliff 20
Das Alter der Gesteine Um das Alter von Gesteinen und Gesteinsabfolgen zu bestimmen, werden verschiedene Methoden angewandt. Man unterscheidet zwischen relativer und absoluter Zeit. Bei der absoluten Altersbestimmung kann man das Alter der Gesteine basierend auf radiometrischen Messungen ziemlich genau bestimmen. Das Prinzip dahinter ist der Zerfall von radioaktiven Isotopen. Z.B. zerfällt das radioaktive Uran-238 in das Tochterisotop Blei- 39 206. Die Zeit in der genau die Hälfte der „Mutterisotope“ in „Tochterisotope“ zerfallen ist, ist die Halbwertszeit. Jedes radioaktive Isotop hat seine eigene charakteristische Halbwertszeit. Bis Uran-238 zur Hälfte in Blei- 206 zerfallen ist, vergehen etwa 4,5 Mrd. Jahre. Beim radioaktiven Isotop 14-C sind es 5730 Jahre. Möchte man demnach sehr alte Gesteine messen, suche ich nach Uran. Interessiert mich das Alter von fossilen Korallen messe ich Radiocarbon (14-C). Das ist natürlich nur möglich wenn ich auch 40 geeignete Minerale bzw. Kohlenstoff in meinen Prinzip des radioaktiven Zerfalls Proben habe. 21
Eon Era Periode Epoche Stufe Die Erdzeitalter Quartär Oligozän Thanetium Kenozoikum 1,8 34 57 Neogen 23 Eozän Seelandium 56 60 Paleogen 66 Paleozän Danium 66 66 Mesozoikum Kreide 146 Mio. Jahre Jura 200 Um sich in der Erdgeschichte zurechtzufinden, wurde die Erdzeit in Trias verschiedene Einheiten unterteilt. Die Grenzen zwischen den einzelnen Phanerozoikum 251 Einheiten definieren sich durch bestimmte Ereignisse oder durch das 299 Perm Auftreten oder Aussterben bestimmter Organismengruppen. Die Grenzen wurden zudem durch absolute Alter (vorhergehende Seite) datiert. Karbon Paläozoikum 359 Die beiden großen Eon-Abschnitte bestehen aus Archaikum/Proterozoikum Devon und Phanerozoikum. Sie trennen die Erdgeschichte in die Vorzeit und die 416 Silur Zeit des sichtbaren Lebens. Der Beginn des Phanerozoikum wird durch das 444 Auftreten der ersten hartschaligen Fossilien definiert. Ordovizium 488 Das Phanerozoikum wird eingeteilt in die Era: Paläozoikum (Erdaltertum), Kambrium Mesozoikum (Erdmittelalter) und Kenozoikum (Erdneuzeit). Das Mesozoikum 542 war beispielsweise die Zeit der Dinosaurier, die vermutlich durch den Archaikum Proterozoikum Einschlag eines riesigen Meteoriten in Yukatan, Mexiko beendet wurde. 2500 Weiter kann die Era in Perioden, Epochen und Stufen unterteilt werden. Die Bezeichnungen der Einheiten resultieren meist aus Ortsnamen, in denen die Einheit charakteristisch auftritt. 41 4000 22
Die Geologische Karte Dies ist die Geologische Karte Deutschlands. Die Farben zeigen die einzelnen geologischen Perioden. Um solch eine Karte im Großen wie auch im kleinen Maßstab herzustellen ist viel Fleißarbeit nötig. Jedes Kartiergebiet wird von Geologen untersucht, die die Gesteine der Oberfläche bestimmen und zuordnen. In Norddeutschland finden sich keine älteren Gesteine. Hier ist alles durch junge, eiszeitlich geprägte Sedimente überlagert. Daher sind dort nur hellgelbe und –grüne Farben eingezeichnet. Im mittleren Teil Deutschlands dominiert die Farbe lila. Hier sind Gesteine aus dem Mesozoikum, speziell der Trias aufgeschlossen. Im Westen liegt ein brauner Klotz. Er besteht aus dem durch tektonische Kräfte herausgehobenen Rheinischen Schiefergebirge, welches aus dem Devon und Karbon stammt. Da es sich noch immer heraushebt und abgetragen wird, können sich hier keine jungen Sedimente ablagern. Jede Farbe steht somit für eine geologische Zeiteinheit. Das bedeutet die Gesteine einer Farbe 42 wurden in einer bestimmten Zeiteinheit abgelagert Geologische Karte Deutschland bzw. sind als Vulkane an die Oberfläche gelangt. Die Farben haben jedoch nichts mit der Gesteinsart zu tun. 23
Themen aus den Modulen: Petrologie / Mineralogie - Einführung - Weitere Arbeitsgebiete der Petrologie / Mineralogie - Bildung von magmatischen Gesteinen - Die Kristallisationsabfolge von Magmen - Herkunft von Magmen - Das Streckeisendiagramm - Bestimmung der elementaren Zusammensetzung eines Gesteins – XRF Röntgenfluoreszenzanalyse - Kristallographie 24
Petrologie / Mineralogie Steine sind für uns allgegenwärtig. Wir begegnen ihnen überall. Auf dem Pflasterstein in der Stadt, im Gebirge oder am Kieselstrand. Während sie für die meisten Menschen eine uninteressante Materie darstellen, offenbaren sie dem Geologen eine bewegte Geschichte ihrer Vergangenheit. Petrologen beschäftigen sich mit der Entstehung und der Eigenschaften von Gesteinen, während sich Mineralogen mit den Mineralen befassen. Beide Module stehen aber in einem engen Zusammenhang. Den Kreislauf der Gesteine, die drei wichtigen Gesteinsgruppen, die Bildung von Mineralen und die Bestimmung von Gesteinen mithilfe der Dünnschliffanalyse haben wir im Allgemeinen Teil bereits kurz kennen gelernt. 43 Vulkaninsel Madeira 44 45 Säulenbasalt Gneis 25
Weitere Arbeitsgebiete der Petrologie / Mineralogie Die Petrologie – die Lehre der Gesteinsbildung – beschäftigt sich generell mit Zuständen und Prozessabläufen auf unserem Planeten. Grundlage dabei ist ein tiefreichendes Verständnis der physikalisch-chemischen Eigenschaften von Mineralen und Gesteinen. Wie reagiert ein Gestein auf Änderung von Druck und Temperatur? Wie schnell reagiert es? Wie kann ich gebirgsbildende Prozesse rekonstruieren? Was passiert wenn Gesteine und Wasser miteinander reagieren – sei es bei der Verwitterung oder in heißen Quellen? Wie kann man sich den Aufbau, die Zusammensetzung und die Dynamik der Erde aus Stoffeigenschaften und Transportprozessen begreiflich machen? Bei der Bearbeitung dieser Fragestellungen kommen moderne analytische Verfahren aus der Festkörperchemie und -physik sowie experimentelle Arbeiten und thermodynamische Modellierung zum Einsatz. Damit steht die Petrologie in der Praxis der 46 Geochemie, der Mineralogie und den Materialwissenschaften nahe. 26
Bildung von magmatischen Gesteinen 47 Lava des Kilauea, Hawaii Die Bildung magmatischer Gesteine und die Vulkanologie sind ein Aspekt der Petrologie / Mineralogie. Unter welchen Umständen bilden sich Magmen? Wo treten sie auf? Wie gelangen sie an die Oberfläche? Vulkane erzeugen einen großen Teil magmatischen Ergussgesteine. Auch an den mittelozeanischen Rücken in den Ozeanen oder an Subduktionszonen wird viel magmatisches Gestein gebildet. Gründe für eine intensive Forschung an Vulkangesteinen. Die Untersuchung der Gesteine verrät uns wo sie gebildet worden sind und welche Geschichte sie erfahren haben. 27
Die Kristallisationsabfolge von Magmen Bowen‘sches 48 Abkühlungsdiagramm Steigt Magma langsam auf, bilden sich die Minerale in einer bestimmten Reihenfolge abhängig von der Kristallisationstemperatur. Auf der linken Seite sind die mafischen (dunklen) Minerale abgebildet, die Mineral für Mineral kristallisieren. Auf der rechten Seite sind die Plagioklase (eine Feldspatart) abgebildet, die ein Mineral bilden, welches während des Abkühlens seinen Chemismus ändert. Diese Reaktionsreihe verrät auch etwas über das chemische Verwitterungsverhalten von Mineralen. Der Olivin, der sich als erstes bildet, wird durch die Verwitterung als erstes wieder gelöst, während der Quarz das Mineral ist, welches mit als letztes Mineral verwittert. Die Feldspäte wandeln sich während der Verwitterung in Tonminerale um. 28
Herkunft von Magmen 49 Modell Plattentektonik Magmatite verraten uns anhand ihres Aussehens und ihres Chemismus ihre Abkühlungsgeschichte, ihre Bildungsbedingungen und ihre Herkunft. Die Abkühlungsgeschichte drückt sich in der Mineralgröße aus. Ein Hinweis auf die Herkunft ist der Kieselsäuregehalt (SiO²-Anteil) der Magmatite. Basische Magmen wie z.B. Basalt enthalten wenig SiO². Sie entstehen aus aufgeschmolzenen Mantelmaterial der Tiefe. Saure Magmen wie z.B. Granit enthalten viel SiO². Sie bilden sich wenn Bereiche der Erdkruste (Lithosphäre) partiell (teilweise) aufgeschmolzen werden. Der Mantel ist im Gegensatz zur Kruste deutlich an SiO² verarmt. Basische Magmen sind deutlich heißer und niedrigviskoser (flüssiger) als saure Magmen. Aus diesem Grund sind die meisten Vulkanischen Magmen basisch, während saure Magmen eher langsam als Pluton aufsteigen. Auch der Ozeanboden besteht aus basischem Magma, welches am Mittelozeanischen Rücken aus der Tiefe aufsteigt. 29
Das Streckeisendiagramm Mithilfe von Streckeisendiagrammen kann man Gesteine anhand ihres Mineralbestandes zuordnen. Es sieht kompliziert aus, ist es aber nicht. Dies ist das Diagramm für Vulkangesteine, sprich für Magmen, die sich schnell abgekühlt haben. Die Buchstaben in den Ecken stehen für Q=Quarz, A=Alkalifeldspäte, P= Plagioklase und F=Foide. A,P und F sind allesamt Feldspäte oder Feldspatverwandte Gesteine. Die Zahlen geben die prozentualen Anteile an. Ein Gestein mit 90% Q besteht aus 90% Quarz und befände sich ganz oben im Diagramm. Da Quarz in diesen Mengen bei Vulkangesteinen nicht vorkommen kann, gibt es diese Gesteine nicht. Ein Basalt besteht z.B. aus bis zu 20% Q, bis zu 10% F und 65-100% P und 0-35% A. Eine mikroskopische Analyse reicht nicht immer aus, die Gesteine genau einordnen zu können. Hierfür gibt es verschiedene Methoden, von der eine 50 auf der folgenden Seite vorgestellt wird. Streckeisendiagramm 30
Bestimmung der elementaren Zusammensetzung eines Gesteins – XRF Röntgenfluoreszenzanalyse 51 52 Prinzip der Elektronenanregung Graphische Auswertung Um ein genaues Bild über die elementare chemische Zusammensetzung eines Gesteins zu bekommen und somit auch weitere Informationen über die Bildungsbedingungen und die Herkunft zu bekommen gibt es verschiedene Methoden. Eine Methode ist die Röntgenfluoreszenzanalyse. Damit kann die elementare Zusammensetzung einer pulverisierten Gesteinsprobe qualitativ und quantitativ bestimmt werden. Durch Röntgenstrahlen werden kernnahe Elektronen eines Atoms auf eine höhere Schale gehoben. Wenn sie danach wieder auf ihre ursprüngliche Position zurückfallen geben sie eine charakteristische Energie in Form der Fluoreszenzstrahlung ab. Durch einen Detektor wird diese aufgefangen. Ein angeschlossener Computer wertet die Daten aus und gibt sie als Elementspekrum in einer Tabelle an. 31
Kristallographie Die Kristallographie beschäftigt sich mit den kleinsten Einheiten eines Gesteins bzw. Minerals. Kristalle bestehen aus Atomen und Molekülen, die immer nach dem gleichen Muster aufgebaut sind. Die Atome folgen immer derselben Symmetrie. Ein Salzkristall besteht aus Natrium und Chloratomen (Im Bild Cl: dunkelblaue Kugeln; Na: türkise Kugeln), die immer wieder nach demselben Muster aufgebaut werden. Mit der Art und Weise wie Kristalle aufgebaut sind, geben sie ihren Mineralen bestimmte charakteristische chemische und physikalische Eigenschaften mit auf den Weg: Härte, Spaltbarkeit, Leitfähigkeit oder das magnetische Verhalten sind einige dieser Eigenschaften. Die Materialwissenschaften machen sich diese Eigenschaften zunutze und nutzen die Kristallstrukturen, um natürliche und synthetische Minerale für Industrie und Technik zu testen. 53 Salzkristall (NaCl) 54 55 Atomgitter von NaCl Prinzip des Aufbau von Kristallen nach dem immer gleichen Muster 32
Themen aus den Modulen: Sedimentologie -Einführung -Das Schicksal der Gesteine -Beckenablagerungen -Stratigraphie -Biostratigraphie -Leitfossilien -Tektonik -Karbonatsedimentologie -Fossile Lagerstätten -Bildung von Erdöl- / Erdgaslagerstätten -Kohlenbildung 33
Sedimentologie Sedimentologen beschäftigen sich mit Gesteinen, die durch Verwitterung abgetragen werden und durch Wind, Eis, Wasser oder dem Höhengradient in tieferliegende Becken abgelagert werden. Weitere Gesteine, die zu den Sedimenten gehören sind Ausfällungen, die chemischen oder biologischen Ursprunges sind. Ein Beispiel hierfür sind Kalke, die sich durch Ausfällung bilden oder die aus kalkigen Mikroorganismen bestehen oder Salze, durch verdunstendes Meerwasser. 56 Die Zusammensetzung der Sedimente, die Sedimentstrukturen sowie die Untersuchung Lockergestein am Berghang verschiedener sedimentologischer Parameter, wie z.B. Porosität, Korngröße oder Rundungsgrad kann die Herkunft und die Ablagerungsgeschichte der Sedimente rekonstruiert werden. 57 57 Abgelagertes und verfestigtes Sediment 58 Salzbildung durch Meerwasserverdunstung 34
Das Schicksal der Gesteine Verwitterung und Erosion tragen die Gesteine ab. Man unterscheidet zwischen physikalischer und chemischer Verwitterung. Bei der physikalischen Verwitterung werden durch Wind und Wetter die Gesteine zerkleinert. Bei der chemischen, hauptsächlich hervorgerufen durch wässerige Lösungen, werden die Gesteine umgewandelt und als gelöste Produkte abtransportiert. Ob physikalische und/oder chemische Verwitterung stattfindet, hängt stark von der jeweiligen Klimazone ab. 59 Schemazeichnung Sedimentationsablauf Über verschiedene Systeme wird der Gesteinsschutt hangabwärts abtransportiert. Fließende Gewässer, Wind oder Gletscher transportieren die Gesteine, solange Reliefunterschiede bestehen. Dabei können Entfernungen von mehreren hundert bis tausend Kilometern zurückgelegt werden. Dabei bleiben die großen Brocken als Bergschutt auf den Abhängen liegen, während die feineren Materialien über Flüsse oder auch durch Windtransport weiter transportiert werden. Ziel des Transportes sind Sedimentationsbecken. In der Regel das Meer, aber auch kontinentale Becken oder Seen sind Endpunkte des Sedimenttransportes. Hier lagern 60 sich die Sedimente ab, werden verfestigt und gelangen am Grunde des Erodierter Bergschutt Ozeans angekommen wieder in die Versenkung und Diagenese und der Gesteinskreislauf wird erneut gestartet. 35
Beckenablagerungen In diesen beiden Bildern sieht man Sedimente, die sich vor Millionen von Jahren in einem Sedimentbecken abgelagert haben und durch Hebung an die Oberfläche getreten sind. Die Erosion ist durch die Einschneidungen bereits eingetreten. Im Gelände kann man die Größe und die Geschichte der Sedimentablagerungen rekonstruieren. Die Art und Zusammensetzung der Gesteine und die fossilen Inhalte geben uns Hinweise über die Paläoumweltbedingungen und die Paläogeographie. Zur Veranschaulichung: Sandsteinablagerungen stammen aus kontinentalen Ablagerungen, da Sandsteine nur an Land gebildet. Kalke dagegen bilden sich hauptsächlich im marinen Raum. Ob es 61 61 sich um ein tiefes oder flaches Meer handelte, Grand Canyon kann man z.B an den Fossilinhalten der Schichten erkennen. Wechsel der Lithologien (Gesteinsabfolgen) zeigen Wechsel der Umweltbedingungen an. Durch Meeresspiegelschwankungen kann ein ozeanisches Becken zeitweise durch terrigene Sedimente beeinflusst werden und wir sehen z.B. einen Wechsel zwischen Sand- und Kalksteinen. 36
Stratigraphie Um Ablagerungen über kleine und große Distanzen zeitlich korrelieren zu können wird die Stratigraphie angewendet. Mit ihr können im Gegensatz zur absoluten Altersbestimmung relative Alter angegeben werden. Dabei sind folgende Grundprinzipien anzunehmen: die Schichten wurden ursprünglich horizontal abgelagert, die oberen Schichten sind jünger als die unteren und die Ablagerungen erstrecken sich lateral bis zum Ende des Ablagerungsbecken. Mit der Lithostratigraphie können die Abfolgen anhand ihrer Gesteinsabfolgen gegliedert werden. Aschelagen aus großen Vulkanausbrüchen eignen sich zur Eventstratigraphie. Vulkanische Lagen haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie meist Elemente enthalten, die sich zur absoluten Datierung eignen. Die Sequenzenstratigraphie orientiert sich an wechselnden Ablagerungen durch Meeresspiegelschwankungen. Die Magnetostratigraphie richtet sich nach dem sich 62 etwa alle 500.000 Jahre umkehrenden Magnetfeldes der Erde, welches besonders in Eisenhaltigen Gesteinen Grand Canyon gespeichert ist. 37
Biostratigraphie 63 Prinzip der Biostratigraphie Eine der gängigsten Methoden der Stratigraphie ist die Biostratigraphie. Hier wird die zeitliche Zuordnung durch Leitfossilien bestimmt. Leitfossilien sind Fossilienarten, die zu ihrer Zeit möglichst global auftraten, häufig waren und nur in einer kurzen geologischen Zeit auftraten. Finde ich dieselben Leitfossilien an zwei verschiedenen Positionen, so kann ich diese miteinander korrelieren. Bestimmte Lagen (z.B. Aschelagen) lassen sich radiometrisch datieren. Dadurch kann ich meine relative Zeitzuordnung absichern und genauer eingrenzen. 38
Leitfossilien An dieser Stelle ein Vorgriff zur Paläontologie. Jedes Erdzeitalter hat seine charakteristischen Leitfossilien. Da das Leben im Wasser seinen Anfang nahm kommen als Leitfossilien für die Frühzeit nur marine Organismen in Frage. Erst später eroberten die Lebewesen auch die Landgebiete. Sie haben aber den Nachteil dass sie selten in großen 64 Mengen global auftraten und damit als Leitfossilien weniger geeignet sind. Trilobiten (Kambrium) Nebenstehend sind bereits einige der wichtigen Leitfossilien der Erdzeit vorgestellt: Trilobiten gehören zu einer ausgestorbenen Gruppe der Arthropoden (Gliederfüßer). Sie lebten in der Zeit des Kambrium bis Perm und gehörten zu den ersten Organismen mit einer harten Schale. Graptolithen sind ebenfalls ausgestorbenen. Sie lebten etwa später im Ordovizium/Silur. Sie waren polypenähnliche, koloniebildene Organismen, 65 die meist festsitzend (benthisch) am Boden lebten. Überliefert sind heute nur Graptolithen (Ordovizium/Silur) noch die Wohnröhren (Theken), die sich während in verschiedenen Wuchsformen auswirkten. Kopffüssler hatten ihre Blütezeit von Devon bis Kreide. Sie sind aber im Gegensatz zu den Trilobiten und Graptoliten nicht vollständig ausgestorben. Im Laufe der vielen Aussterbeereignisse der Vergangenheit hat die Gattung 66 der Nautiliden überlebt. Kopffüßler (Devon-Kreide) 39
Tektonik Die Tektonik kann die Rekonstruktion von Ablagerungsräumen durchaus schwierig werden lassen. Die ursprünglich abgelagerten Schichten können durch tektonischen Druck gefaltet (Bild oben), verschoben (Bild unten), zerschert oder gequetscht werden. Die Kunst der Geowissenschaftler ist es die ursprüngliche Ablagerung wieder zu rekonstruieren, Aber die Tektonik gibt auch wichtige Hinweise. Man kann die geologischen Kräfte rekonstruieren, und feststellen 67 aus welcher Richtung der geologische Druck kam und Verfaltete Sedimente wie stark er relativ war. Damit kann wie anfangs beschrieben z.B. die Bewegung der Platten rekonstruiert werden. Tektonische Drücke sind in Dimensionen von großen Gebirgen bis zum Mineral sichtbar. Tektonik beschäftigt somit nicht nur Sedimentologen, die ihre Ablagerungsräume wiederherstellen wollen, sondern auch Petrologen, Mineralogen oder Geologen, die im Bergbau tätig sind. 68 Abschiebung 40
Karbonatsedimentologie Die große Bahamabank Ein Teil der Sedimentologievorlesung beschäftigt sich mit Karbonaten und Karbonatbildung. In der Vergangenheit lagen viele Kontinente in der Nähe des Äquator, so dass man heute, auch hier in Norddeutschland, viele ehemalige Kalkriffe finden kann. Um die fossilen Riffe zu verstehen, werden heutige Riffe untersucht und mit fossilen Riffen verglichen. 69 Als Paradebeispiel für die heutigen Riffe wird in den 71 Vorlesungen dafür oft die Große Bahamabank in Seegras Seeigel der Karibik ausgewählt. Besonders interessant sind Riffe in der Klimaforschung. Die tropischen Korallenriffe sind sehr empfindliche Ökosysteme, die schnell auf Klimaänderungen reagieren. Durch das Verstehen der Riffe heute und in der Vergangenheit können wichtige Erkenntnisse über das Klima gemacht werden. Auch der globale Kohlenstoffkreislauf, der eng mit dem Klima verbunden ist, spielt hier eine große Rolle. 70 Übergang Plattform - Ozean 72 Andros Island, Bahamas 41
Fossile Lagerstätten Ein weiteres Arbeitsgebiete der Sedimentologen sind fossile Lagerstätten. Kohlenwasserstoffe spielen im Leben des Menschen eine große Rolle. Seit der Industriellen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts ist ein Leben ohne fossile Brennstoffe undenkbar. Eine der Hauptaufgaben ist die Suche (Prospektion) und die Bewertung (Exploration) von potentiellen Kohlenwasserstofflagerstätten. 73 Dabei werden sedimentologische, geochemische und geophysikalische Hilfsmittel zur Hilfe genommen. Das Thema Fossile Lagerstätten ist ebenso Bestandteil der Module: Meeresgeologie, Geochemie und Geophysik. Wie sich fossile Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle gebildet haben zeigen die nächsten beiden Seiten. 74 42
Bildung von Erdöl-/Erdgaslagerstätten Erdöl und Gas entstehen durch Ablagerungen von Mikroorganismen, besonders Algen im Meer. Nach dem Absterben sinken zum Meeresboden. Herrschen am Meeresboden sauerstoffarme Bedingungen verwesen die Organismen nicht und es bilden sich Faulschlämme. Diese Vorgänge können Jahrtausende bis Jahrmillionen Jahre dauern. Durch die Bedeckung mit weiteren Sedimenten gerät der Faulschlamm unter Bedingungen höherer Temperatur und höheren Druckes. In einem definierten Druck-Temperaturfenster wandelt sich der Faulschlamm in Öl und Gas um und bilden das so genannte Muttergestein. 75 Dies ist jedoch nur der erste Schritt. Die neu gebildeten Kohlenwasserstoffe müssen sich in Speichergesteinen sammeln. Durch feine 75 Porenräume im Sediment können sie aus dem Prinzip der Erdöl- und gasbildung Muttergestein in ein Speichergestein migrieren (wandern) und sich anreichern. Damit sie nicht vorher entweichen können, muss das Speichergestein oben abgeschlossen sein. Das kann z.B eine dichte Tonschicht, bestimmte Sedimentstrukturen oder eine Störung sein, durch die die Kohlenwasserstoffe nicht nach oben entweichen können. Aus diesen „Fallen“ können die Kohlenwasserstoffe dann abgebaut werden. 43
Kohlenbildung 76 Im Gegensatz zu Erdöl bildet sich Kohle im terrestrischen Bereich. Besonders günstig war ein warmes feuchtes Klima, wie es z.B. im Karbon vor ca. 300 Mio. Jahren geherrscht hat. Zu dieser Zeit gab es riesige Wälder aus Farnen und Bärlappgewächsen. Die abgestorbenen Pflanzen versanken im Sumpf und wurden dem aeroben Zersetzungsprozess entzogen. Aus den Pflanzenresten bildete sich Torf. Durch ansteigende Meeresspiegel wurden die Sümpfe mit Sediment bedeckt und wie beim Öl gelang das Torf unter erhöhte Temperatur- und Druckbedingungen. Je höher der Druck wurde, desto mehr Wasser wurde aus dem Torf gepresst. Mit sinkendem Wassergehalt wandelt sich der Torf in Braun- und später in Steinkohle um. Aus der Zeit des Karbon stammen die meisten heutigen Steinkohlelagerstätten. Die Braunkohlelagerstätten stammen meist aus jüngerer Zeit und entstanden hauptsächlich im Kenozoikum vor 2,5 – 65 Mio. Jahren. 44
Themen aus den Modulen: Paläontologie - Einführung - Bestimmung von Organismen - Entwicklung des Lebens - Missing links – fehlende Glieder - Taphonomie – Vom lebenden Organismus zum Fossil - Bedeutende Stationen in der Evolution des Lebens - Stromatolithen – Präkambrische Pioniere - Ediacara - Die ersten mehrzelligen Organismen - Die Kambrische Explosion - Devon/Karbon – Das Leben gelangt an Land - Das Ende der Dinosaurier und die Herrschaft der Säugetiere - Die Rückschläge des Lebens – Aussterbeereignisse - Gründe für Aussterbeereignisse 45
Paläontologie Paläontologen beschäftigen sich mit der Wissenschaft der fossilen Lebewesen und der Evolution des Lebens. Die Entwicklung des Lebens, die Beschreibung der Arten (Taxonomie) und die Systematik der Verwandschaftsverhältnisse gehören zu den Fragestellungen der Paläontologen. Dazu gehört auch die Beschreibung der Vorgänge, die sich zwischen Tod und Einbettung im Sediment (Taphonomie) beschäftigen. Die Informationen der Fossilien helfen den Wissenschaftlern bei der Rekonstruktion von Paläoumweltbedingungen. Im Gegensatz zu den Biologen erhalten Paläontologen ihre Informationen lediglich aus den fossilen Überresten bzw. aus Spurenfossilien, wie Fußabdrücken. Die Rekonstruktion der Organismen und ihrer Lebensweise gleicht somit einem Puzzlespiel, bei dem viele Teile fehlen. Trotzdem gelingt es den Paläontologen viel über das Leben der 77 Vergangenheit zu erfahren. Henkelotherium, Skelett eines jurassischen Säugetieres. 46
Bestimmung der Organismen Die Bestimmung und die zeitliche Zuordnung der einzelnen Fossiliengruppen ist eine der wichtigsten Aufgaben der Paläontologen. An der Universität Bremen liegen die Schwerpunkte in marinen Fossilien. Einzellige Algen (siehe Abschnitt Meeresgeologie), Muscheln, Schnecken, Korallen oder Ammonoideen sind einige der Organismen, die man im Laufe des Studiums kennen lernt. Jedes Fossil lebte in einem bestimmten Lebensraum, so dass man anhand der gefundenen Organismenvergesellschaftungen Rückschlüsse auf die Paläoumweltbedingungen ziehen kann. Dabei geht man davon aus, dass die Lebensräume, die die Organismen heute einnehmen, in etwa die selben sein müssen, in denen sie vor unserer Zeit gelebt haben. Dieses Aktualitätsprinzip findet in den Geowissenschaften oft Anwendung. Als Beispiel: Korallen (ausgenommen Kaltwasserkorallen) leben nur in den warmen sonnendurchfluteten Gewässern der Äquatorzone. Aus diesem Grund geht man davon 78 aus, dass fossile Korallen unter ähnlichen Bedingungen gelebt haben müssen. Nerinea, Leitfossil Jura Discoceratites, Leitfossil Trias 79 80 81 Posidonia, Unterkarbon Thecosmilia (Koralle), Weißjura 47
Entwicklung des Lebens 82 Zeitliches Auftreten ausgewählter Tierarten Die Entwicklung des Lebens begann mit einfachen Lebensformen wie Bakterien und entwickelte sich über Weichtiere, Fische, Amphibien, Reptilien zu den Säugetieren und Vögeln. Wir Menschen stehen mit am Ende der momentanen Evolution. Die Erstellung eines Stammbaumes unter Berücksichtigung der richtigen Verwandschaftsverhältnisse ist die zweite Aufgabe von Paläontologen. Diese Arbeit ist ein schwieriges Puzzlespiel, da die geologischen Überlieferungen nicht immer vollständig sind und man auf die so genannten „Missing links“ angewiesen ist. 48
Missing links –fehlende Bindeglieder „Missing links“ sind in der Evolution die fehlenden Bindeglieder zwischen zwei Taxa, sprich zweier unterschiedlicher systematischer Organismengruppen. Der Fund eines Vogelähnlichen Wesen um 1850 war ein wertvoller Hinweis, der die bis dahin umstrittene Evolutionstheorie von Charles Darwin stützte. Der Archaeopteryx ist ein Wesen welches Merkmale von Reptilien und Vögeln aufweist. Er ist somit die Übergangsform oder das fehlende „Missing link“ von der Reptilienwelt zu den Vögeln. Die zu den Reptilien passenden Merkmale sind: er hat eine lange Schwanzwirbelsäule, offene Rippen ohne Steifungsfortsätze, Kiefer mit Zähnen und an den Händen drei Finger mit Krallen. Zu den Vögeln passende Merkmale sind: er hat ein Federkleid und einen Vogelschädel, ein Vogelähnliches Becken und eine 83 nach hinten gestellte Zehe. Archaeopteryx Der Acanthostega ist z.B. der „Missing link“ zwischen den Fischen und Amphibien. Im Aufstellen eines Stammbaumes sind diese Organismen besonders wichtig, den sie zeigen die zeitliche Auftrennung verschiedener Tierstämme im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte. 84 Acanthostega 49
Taphonomie – Vom Lebenden Organismus zum Fossil Der Weg vom Tode eines Organismus bis zum Fossil wird von vielen Prozessen begleitet, die man zur Rekonstruktion des Lebensraumes berücksichtigen muss. Und die Taphonomie liefert zusätzlich Hinweise zum Milieu, in dem die Fossilbildung stattfand. Organische Substanz wird unter normalen Bedingungen oxidiert und wird nicht fossilisiert. Lediglich in anoxischen Lebensräumen, wie am Grunde von undurchlüftenden Seen kann organische Substanz z.B. erhalten werden. Das Skelett bzw. Hartteile können durch Wind, Eis oder Strömung über lange Strecken transportiert werden, zerbrechen oder durch bakteriellen Abbau 85 zersetzt werden. In Bernstein eingeschlossene Mücke Um ein möglichst gut erhaltenes und vollständiges Fossil zu erhalten, muss es möglichst schnell nach dem Tode im Sediment eingebettet werden. Damit kann es den schädlichen Umwelteinflüssen ferngehalten werden. Auf diese Weise können auch Spuren von Organismen überliefert werden. Auch nach der Einbettung finden mit den Überresten chemische Umwandlungen statt. Durch wässrige Lösungen im Sediment können die Hartsubstanzen aufgelöst werden oder in andere Minerale umgewandelt werden. 86 Pyritisierter Ammonit 50
Bedeutende Stationen in der Evolution des Lebens Eon Era Periode Im folgenden Blicken wir auf einige der bedeutenden Stationen im Laufe der Quartär Erdgeschichte. Kenozoikum 1,8 Neogen 23 Wir beginnen im Proterozoikum vor etwa 2,5 Mrd. Jahren. Die Kruste war schon Paleogen weitgehend abgekühlt. Die Ozeane waren gefüllt mit eisenreichen Wasser. 66 Photochemische Reaktionen aus der Spaltung von Wasser unter Einwirkung von Mesozoikum 146 Kreide UV-Strahlung bildete den ersten freien Sauerstoff. Dieser gelang jedoch noch nicht in die Atmosphäre, sondern wurde von dem gelöstem Eisen im Wasser oxidiert. Jura 200 Ein Beleg dafür sind die berühmten BIF‘s (Banded iron formation), auch Trias Bändereisenerze genannt. Das Eisen wurde durch den Sauerstoff oxidiert und es Phanerozoikum 251 bildeten sich die roten Bänderungen in den Eisenerzen. Sie bezeugen das erste 299 Perm Auftreten von Sauerstoff. Karbon Paläozoikum 359 Devon 416 Silur 444 Ordovizium 488 Kambrium 542 Archaikum Proterozoikum 2500 87 Gebändertes Eisenerz 4000 51
Stromatolithen – Präkambrische Pioniere Eon Era Periode Kenozoikum Quartär 1,8 Vor 2,5 Mrd. Jahren entstanden in den Meeren des Archaikums die ersten Neogen Photosynthese betreibenden Organismen, die den Sauerstoffhaushalt der 23 Atmosphäre erheblich beeinflussten. 66 Paleogen Es handelt sich um Cyanobakterien. Das sind winzige Einzeller ohne Zellkern. Sie nutzten das Sonnenlicht um mithilfe der Photosynthese Energie aus dem Mesozoikum Kreide 146 Sonnenlicht in Nahrung umzuwandeln. Ein Abfallprodukt der Photosynthese ist Jura Sauerstoff, der nun in großen Mengen in die Atmosphäre entweichen konnte. 200 Die Stromatolithen bestehen auch vielen Lagen von Bakterienmatten. Dabei wächst Trias eine Generation auf der nächsten und die Kolonie wächst im Laufe der Zeit Phanerozoikum 251 aufwärts. Perm 299 Stromatolithen kommen nur in Flachwasserbereichen vor, da sie auf Sonnenlicht Karbon angewiesen sind. Die meisten Stromatolithenriffe wurden im Laufe der Zeit durch Paläozoikum 359 Korallenriffe verdrängt. In Australien in der Shark Bay wachsen sie aber noch heute. Devon 416 Silur 444 Ordovizium 488 Kambrium 542 Archaikum Proterozoikum 2500 4000 88 Rezente Stromatolithen 52
Ediacara - Die ersten mehrzelligen Organismen Eon Era Periode Kenozoikum Quartär 1,8 Kurz bevor die große Evolution der Organismen im Kambrium beginnen konnte, Neogen 23 gab es zu Ende des Proterozoikum eine geheimnisvolle Organismenwelt in den Paleogen Ozeanen. Es handelt sich um die ersten mehrzelligen Wesen, die wie die Quallen 66 Weichtiere waren. Sie wurden nach dem Fundort Ediacara in Australien benannt. Mesozoikum 146 Kreide Sie stehen mit nachfolgenden Organismen nicht direkt im evolutionären Zusammenhang, so dass sich bis heute die Frage stellt, ob die Ediacarafauna Jura 200 einen eigenen Zweig darstellte, der zu Ende des Präkambriums ausgestorben ist. Trias Phanerozoikum 251 Perm 299 Karbon Paläozoikum 359 Devon 416 Silur 444 Ordovizium 488 Kambrium 542 Archaikum Proterozoikum 89 90 2500 Sprigginia Dickinsonia sp. 4000 53
Die Kambrische Explosion Eon Era Periode Die Kambrische Explosion ist für die Entwicklung der Tierwelt ein entscheidender Kenozoikum Quartär Zeitpunkt. In einem geologisch kurzen Zeitraum sind ungewöhnlich viele 1,8 mehrzellige Tiergruppen entstanden, deren Baupläne sich teilweise bis heute 23 Neogen erhalten haben. Paleogen 66 Dieses Ereignis in der Geschichte der Erde war so gravierend, dass mit ihm das zweite große Eon des Phanerozoikum begonnen hat. Mesozoikum Kreide 146 200 Jura Porifera (Schwämme), Nesseltiere (Quallen), Arthropoden (Gliederfüßer), Brachiopoden (Armfüßer), Echinodermata (Stachelhäuter) und Mollusken Trias (Weichtiere) sind die wichtigsten Tierstämme, die ab diesem Zeitpunkt aufgetreten Phanerozoikum 251 Perm sind und deren Gattungen zum Teil heute noch vorkommen. 299 Beruhten die Fossilüberlieferungen vor dem Kambrium auf Abdrücke von Karbon Weichteilen und biochemischen Markern, ist das Überlieferungspotential durch die Paläozoikum 359 nun vorhanden Skelette und Hartteile deutlich verbessert. Devon 416 Es heißt also nicht, dass es vor der Kambrischen Explosion viel weniger Silur Organismen gab, aber durch die kaum vorhandene Überlieferung der 444 Weichteilfossilien, hat man den Anschein das erst jetzt die Organismen massenhaft 488 Ordovizium auftraten. Kambrium Trilobit 542 Gehört zur Klasse der Archaikum Proterozoikum Arthropoden; starb Ende des Perm aus; wichtiges Leitfossil 2500 des Kambrium. 91 4000 54
Devon/Karbon – Das Leben gelangt an Land Eon Era Periode Kenozoikum Quartär Hat das Leben bisher fast ausschließlich im Wasser stattgefunden, gelang es 1,8 Ende des Devons nun auch an Land. Die ersten Landwirbeltiere (Tetrapoden) Neogen 23 mit amphibischer Lebensweise und auch die ersten Insekten eroberten die Paleogen Landflächen. 66 Auch die Pflanzen breiten sich im Devon und Karbon nun massiv an Land Mesozoikum 146 Kreide aus. Riesige Wälder aus Urfarnen und Bärlappgewächsen bedecken die Landflächen und bilden die Grundlage für unsere heutigen Kohlevorkommen. Jura 200 Der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre betrug im Karbon durch die hohen Trias Photosyntheseraten 35%. Phanerozoikum 251 Perm 299 Karbon Paläozoikum 359 Devon 416 Silur 444 Ordovizium 488 Kambrium 542 Archaikum Proterozoikum 2500 92 4000 55
Das Ende der Dinosaurier und die Herrschaft der Säugetiere Eon Era Periode Kenozoikum Quartär Die Dinosaurier waren die Vorherrscher während des Mesozoikums. Das 1,8 große Massenaussterben am Ende der Kreidezeit, welches vermutlich durch 23 Neogen den Einschlag eines riesigen Meteoriten in Mexiko verursacht wurde, überlebten sie nicht. Dies war die Gelegenheit für die Säugetiere. Sie Paleogen 66 existierten ebenfalls schon während des Mesozoikum, aber sie konnten sich noch nicht durchsetzen. Nun, da die Dinosaurier ausgestorben sind und die Mesozoikum Kreide 146 Säugetiere dieses Aussterben deutlich besser vertragen haben, konnten sie 200 Jura sich Durchsetzen und die verschiedensten Nischen der Ökosysteme besetzen. Die ersten Säugetiere waren kleine Nagetiere. Mit der Zeit konnten Trias sich die verschiedensten Gruppen bilden, von der eine Gruppe eine ganz Phanerozoikum 251 Perm besondere Evolution erleben durfte – der Mensch. 299 Karbon Paläozoikum 359 Devon 416 Silur 444 Ordovizium 488 Kambrium 542 Archaikum Proterozoikum 93 94 2500 92 95 4000 56
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