Neofelis Verlag Herbst 2020

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Neofelis Verlag Herbst 2020
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  Herbst 2020
Neofelis Verlag Herbst 2020
film & medien ■ 3
                                                                   Hundert Jahre Pandemie-Panik im Spielfilm

Drehli Robnik                                                      Nicht erst die Coronakrise zeigt: Pandemien sind in politi-      versetzt philosophischer Ansatz. In Freundschaft zum Film,
                                                                   sche Machtverhältnisse eingefasst; gerade dort, wo sie in        vernarrt in viele Filme, zeichnen sich Begriffe und Perspekti-
Ansteckkino                                                        diese einbrechen. Während Medien, vom Fernsehen bis zur          ven ab – nicht im Allgemein-Zeitlosen, sondern in Nahkon-
                                                                   Videokonferenz, Teil der Pandemie-Erfahrung sind, liegt das      takt mit Szenerien. Im Ansteckkino wechseln Krankheiten
Eine politische Philosophie und                                    Kino in einem Halb-Außen: Kino ist zum Kommunizieren             und Kontexte: Pest und Pocken, Typhus und AIDS, im Labor
Geschichte des Pandemie-Spielfilms                                 zu klobig, für Ansteckungsvermeidung zu öffentlich, für die      Hausgemachtes und kolonial Importiertes. Konstant dabei
von 1919 bis Covid-19                                              audio­visuelle Grundversorgung überflüssig in Zeiten der         ist der Konflikt, kategorisch die Kontingenz; den Grund gibt
                                                                   Serienlieferung. Zeitweilig war es geschlossen. Dabei eröff-     Geschichte. Politik durchzieht alles – ausdauerndes Care
                                                                   net Kino mit seinem Massenformat Spielfilm Zugänge zur           Work und Testen, Ausbruch von Wut oder aus Quarantänen –
ca. 160 Seiten | Softcover | 13,5 x 21 cm | 16 €
august 2020                                                        Wirklichkeit in ihrer Geschichtlichkeit (und die wird spürbar,   in 200 Filmen aus 100 Jahren: von Fritz Lang und William
                                                                   wo etwas nicht verfügbar ist). Kino-Spielfilme erlauben, das     Wyler zu 28 Days und 93 Days, vom indischen Retracing zur
                                                                   Soziale in der Seuche als Problem wahrzunehmen.                  Hamburger Krankheit.
                                                                   Von 1919 bis Covid-19, von Nazi-Biopolitik und Hollywood-
Drehli Robnik ist Essayist und Theoretiker in Sachen Film &
                                                                   Biopic zu Killerviren-Action und Pandemiepanik-Satire:
Politik, Gelegenheitskritiker, musikbasierter Teilzeit-Edutainer
und ‚lebt‘ in Wien-Erdberg. Er ist Herausgeber u.a. der Film-      Spielfilme versammeln, was in einer Masseninfektion an
Schriften von Siegfried Mattl, Co-Herausgeber zweier Sammel-       Leben und Dingen ist, an Erfahrung und Verdrängung, an
bände zu Siegfried Kracauer sowie Autor von Monografien zu         Formen von Staatlichkeit und Körperlichkeit, Ausbeutung

                                                                                                                                                                                                     bereits erschienen
Anti-Nazi-Widerstand im Kino und TV, zu Jacques Rancières          und Ausgrenzung, Kooperation und Katastrophe. Und sie
Film-/Politik-Theorie, sowie von Kontrollhorrorkino: Gegen-
                                                                   versammeln auch die Arten des Versammelns; aber nicht als
wartsfilme zum prekären Regieren und DemoKRACy: Siegfried
Kracauers Politik*Film*Theorie. Bei Neofelis erschien 2019 der     Raster oder getrennte Genre-Haushalte. Es geht um Teilung,
von ihm herausgegebene Band Put the X in Politix. Machtkritik      nicht Einteilung. Und zwar in Inszenierungen, die Sinn nicht
und Allianzdenken mit den X-Men-Filmen.                            spenden, sondern ihn als fraglichen herausstellen: von zwei
                                                                   Nosferatus und einigen Zombies bis Contagion und Konsorten.
                                                                   Sinn ist ausgesetzt, aber nicht loszuwerden in Situationen
                                                                   von Aussätzigkeit und Ausnahmezustand. Ihm gilt hier ein
                                          isbn 978-3-95808-326-4
                                       9eisbn
                                           783958    083264
                                              978-3-95808-376-9
Neofelis Verlag Herbst 2020
politik & debatte ■ 5
                                                                   Ein Kollektiv sucht Wege aus der Alternativlosigkeit

Timo Klattenhoff / Johanna Montanari /                              Der Band setzt sich kritisch mit dem Leben im Neoliberalis-      Für diese Vorgänge der Artikulation und Repräsentation ha-
Viola Nordsieck (Hrsg.)                                             mus auseinander, das eine spezifische Form des prekären          ben wir uns als Metapher den insbesondere in den USA von
                                                                    Daseins hervorbringt. Ziel der Autor*innen ist es, diese zeit-   Rechten geschmähten Begriff der „Schneeflocke“ angeeignet.
Kultur und Politik                                                  genössischen Erfahrungen von Prekarität zu schildern und         Die sogenannte Generation Snowflake wird in der Öffentlich-
im prekären Leben                                                   nachzuvollziehen, um ihre Vielfalt denkbar und erfahrbar zu      keit meist als weinerliche, selbstbezogene Peter-Pan-Fraktion
                                                                    machen. Davon ausgehend wird eine Kultur der Inklusion           dargestellt, die sich den Härten des Lebens verweigert.
Solidarität unter Schneeflocken                                     entworfen, die einen Raum bietet, politische Ausdrucksfor-       Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein. Die hier
                                                                    men gemeinsam im solidarischen und kritischen Austausch          versammelten Texte des „Schneeflocken-Kollektivs“ zeigen,
                                                                    zu entwickeln.                                                   dass es gerade die unhinterfragten und niemals kritisch
ca. 340 Seiten | Softcover | 15 x 21 cm | 20 €                     „Gemeinsam“ heißt dabei nicht identitär, homogen und              artikulierten Selbstverständlichkeiten des Lebens im Neo­
november 2020                                                       repressiv: „gemeinsam“ heißt, eigenständig zu bleiben, sich      liberalismus sind, die einer solidarischen Politik im Wege
                                                                    auszutauschen und zu verbünden. Dafür ist eine Öffentlich-       stehen.
                                                                    keit notwendig, die sich nicht als Stimme der Norm oder
                                                                    Mehrheit versteht, sondern die Bereitschaft kultiviert, zu
                                                                    repräsentieren und Repräsentation zu achten. Es bedarf einer
                                                                    Atmosphäre des Gehört-Werdens, um sprechen zu können.
                                                                    Diejenigen, die das Privileg haben, gehört zu werden, sind in

                                                                                                                                                                                                     bereits erschienen
Mit Beiträgen von Linda Behrisch, Floris Biskamp,                   der Pflicht, Aufmerksamkeit für andere Stimmen zu schaf-
Corinna Egdorf, Nello Fragner, Claudia Funke,
                                                                    fen, wenn eine gerechtere Gesellschaft möglich sein soll. Das
Houssam Hamade, Sarah Fartuun Heinze, Tim Kegler,
Timo Klattenhoff, David Lanius, Carrie McILwain,                    Buch reflektiert die Wechselwirkungen zwischen privater
Johanna Montanari, Tine Mothes, Viola Nordsieck und                 und öffentlicher Sphäre. Emotionalität begreift das Buch als
Anika Weinsdörfer.                                                  einen Erfahrungsbereich, der sozial und kulturell gestaltet
                                                                    ist. Unsere emotionalen Zustände und die Bedingungen, in
                                                                    denen wir sie erleben, liefern dabei entscheidende Hinweise
                                                                    für eine Kultur der Inklusion.
                                          isbn 978-3-95808-321-9
                                       9eisbn
                                           783958    083219
                                              978-3-95808-372-1
Neofelis Verlag Herbst 2020
kunst|kultur- & sozialwissenschaften ■ 7
                                                                 Gute Drohnen, böse Drohnen

Claudia Emmert / Jürgen Bleibler /                               Drohnen sind unbemannte Flugobjekte, deren Größen so            Heutige Drohnen sind Weiterentwicklungen von unbemann-
Ina Neddermeyer / Dominik Busch /                                unterschiedlich sind wie ihr Aussehen und ihre Nutzung.         ten Ballonen, Fernlenkwaffen und Modellflugzeugen. Aus-
Zeppelin Museum Friedrichshafen (Hrsg.)                          Eingesetzt werden sie für unterschiedlichste zivile Zwecke:     gehend von dieser historischen Verortung beschäftigt sich die
                                                                 u.a. um schwer zugängliche Gebiete zu erreichen, zur Kon­       Publikation mit dem Einsatz von Drohnen und ihrer hybri­
Game of Drones                                                   trolle von Grenzen, Überwachung, Datensammlung sowie in         den Funktion als Spielzeug, Kriegstechnologie und Wirt-
                                                                 der Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor. Sie liefern    schaftsfaktor. Als eine Technologie, die absolute Gegensätze
Von unbemannten Flugobjekten /                                                                                                   vereint, wird deren Widersprüchlichkeit in all ihren Facetten
                                                                 Künstler*innen, Fotograf*innen und Filmemacher*innen
Of Unmanned Aerial Vehicles                                      eindrucksvolle Aufnahmen und haben die Bildästhetik der         aufgezeigt: vom Überwachungsapparat zum Instrument des
                                                                 Gegenwart revolutioniert.                                       Widerstands und Protests, vom animistisch beseelten Objekt
deutsch & englisch                                               Drohnen gelten aber auch als die wichtigste Kriegstechno-       bis hin zum Einsatz in der strategischen Kriegsführung.
ca. 176 Seiten |Hardcover | 18 x 24,5 cm | 24 €                  logie seit der Erfindung der Atombombe. Gegenwärtig sind        Reflektiert werden dabei auch zukünftige Entwicklungen,
august 2020
                                                                 Drohnen noch keine autonom operierenden Systeme, in             wie Fragen zu transhumanem Bewusstsein und Künstlicher
                                                                 Kombination mit Künstlicher Intelligenz können sie aber zu      Intelligenz.
                                                                 unheimlichen Waffen werden. Dieser Ausbau zu lernenden
                                                                 und autonom agierenden Maschinen wirft auch ethische
Mit wissenschaftlichen Beiträgen von Jürgen Bleibler,
                                                                 Fragen auf.
Claudia Emmert, Götz Herrmann, Maximilian Jablonowski,
                                                                 Die Publikation führt die Inhalte der Ausstellung Game of

                                                                                                                                                                                                 bereits erschienen
Francisco Klauser, Kathrin Maurer, Ina Neddermeyer,
Marcela Suarez Estrada und Jutta Weber.                          Drones. Von unbemannten Flugobjekten und einer Fachtagung
                                                                 im Zeppelin Museum Friedrichshafen zusammen, die ver-
Mit künstlerischen Beiträgen von Ignacio Acosta, Anohni,
Korakrit Arunanondchai, Frédérick A. Belzile, James Bridle,      schiedene Aspekte historischer, aktueller und zukünftiger
Gonçalo F. Cardoso / Ruben Pater, Omer Fast, Adam Harvey,        Drohnentechnologien in vertiefter Form analysieren. Ver-
Lawrence Lek, Martha Rosler und Raphaela Vogel.                  handelt wurden gesellschaftlich relevante Fragestellungen an-
                                                                 hand technikhistorischer Exponate und ausgewählter Werke
                                                                 internationaler Künstler*innen, die Drohnentechnologien auf
                                                                 unterschiedlichste Weise kritisch reflektieren.
                                        isbn 978-3-95808-318-9
                                       eisbn 978-3-95808-369-1
Neofelis Verlag Herbst 2020
film & medien ■ 9
                                                                   Willkommen in der Wirklichkeit, Fiktion!

Hendrik Pletz                                                      Der Videorekorder gab den Startschuss zu einer globalen         Entfremdung zu verkürzen, folgt Hendrik Pletz den weit ver-
                                                                   Medienkultur – vom zeitversetzten Fernsehen über das            zweigten Spuren des medialen Wissens: Ausgehend von der
Diesseits der Bilder                                               individuelle und eigensinnige Aneignen von Bewegtbildern        technischen Durchdringung der Haushalte, der gesellschaft-
                                                                   bis hin zum unüberschaubaren Markt von Programmen jen-          lichen Suche nach Authentizität, Konsummustern, Körper-
Der Videorekorder und die Geschichte                               seits der klassischen Massenmedien. In einem sich gegen­        praktiken, fernsehinstitutionellen Debatten sowie zahlrei-
medialen Wissens um 1980                                           seitig bedingenden und hervorbringenden Wechselspiel            chen Filmen und Fernsehsendungen, setzt Pletz das Mosaik
                                                                   zwischen Medien, Gesellschaft und Subjekten unterliefen         eines historischen Wandels zusammen, dessen Wegbegleiter
                                                                   sich dabei vermehrt klassische binäre Modelle wie Medium        der Videorekorder war.
ca. 460 Seiten | Softcover | 15 x 21 cm | 32 €                     und Welt oder Fiktion und Realität.
september 2020
                                                                   Indem die Nutzerinnen und Nutzer begannen, Filme und
                                                                   Fernsehprogramm zu kontrollieren, legten sie den tech-
                                                                   nischen und artifiziellen Charakter der bewegten Bilder
                                                                   frei. Aus dem ehemaligen Fenster zur Welt, wurden zahl-
                                                                   lose Fenster in der Welt. Es entstand eine neuartige mediale
                                                                   Kompetenz, die ein auf den ersten Blick widersprüchliches
Hendrik Pletz studierte und promovierte an der Universität         Verhältnis zwischen Subjekt und Medium zur Folge hatte:
zu Köln. Seine Schwerpunkte liegen in der Film- und Medien-        Mit der Entzauberung des Mediums vergrößerte sich der

                                                                                                                                                                                                 bereits erschienen
geschichte und ihrer Fruchtbarmachung für eine allgemeine          Abstand zwischen beiden ‚Polen‘, löste sich aber gleichzeitig
Kulturgeschichte. Seit 2011 ist er als Ausstellungsgestalter
                                                                   auf. Es entwickelte sich eine universale Kulturtechnik des
tätig, er entwickelt und betreut Ausstellungen zu verschiede-
nen wissenschaftlichen wie auch künstlerischen Themen im           Bildes, die sich nicht auf einzelne Medien reduzieren lässt,
Auftrag von Museen und anderen Institutionen. Er lebt in der       sondern vielmehr mit zahlreichen nicht-medialen Bereichen
schönen Wetterau, nahe Frankfurt am Main.                          korrespondierte. Der Begriff der Postmoderne drängt sich
                                                                   hier förmlich auf.
                                                                   Anstatt jedoch die Argumentation mit Schlagwörtern
                                                                   einer banalen Ästhetisierung oder gar dämonisierenden
                                          isbn 978-3-95808-313-4
                                       9eisbn
                                           783958    083134
                                              978-3-95808-364-6
Neofelis Verlag Herbst 2020
kunst & fotografie ■ 11
                                                                  Schmerz muss nicht immer weh tun

Katrin Köppert                                                    Queer Pain nimmt die Fotografie Albrecht Beckers in den         einen wichtigen Beitrag für die Geschichte und Theorie der
                                                                  Blick und mit ihr das Verhältnis von Schmerz und Begehren       visuellen Kultur, der Queer Media Studies und Affekttheorie.
Queer Pain                                                        im Kontext vernakulärer Kultur und Amateurfotografie. Die       Es stellt darüber hinaus selten veröffentlichtes Bildmaterial
                                                                  mediale und visuelle Kulturgeschichte von Schmerz wird          aus dem Konvolut Albrecht Beckers zusammen und ist allein
Schmerz als Solidarisierung,                                      im Rahmen schwuler Geschichtsschreibung seit Anfang des         aufgrund der Wucht der Fotografien ein Must-have für alle
Fotografie als Affizierung.                                       20. Jahrhunderts am Beispiel der visuellen Selbstrepräsenta-    Fotografie-Interessierten. Fast das gesamte 20. Jahrhundert
Zu den Fotografien von Albrecht Becker                            tionen und privaten Bildquellen Beckers als eine Geschichte     wird aus Perspektive schwuler Männlichkeit ins Bild gesetzt,
aus den 1920er bis 1990er Jahren                                  der queeren Affizierung erzählt. Sexualität wird in Folge       was mit Blick auf die Weimarer Zeit, den Nationalsozialismus
                                                                  dessen nicht länger als Kategorie der sichtbaren Identität      und die Prä-Stonewall-Nachkriegszeit besonders spannungs-
                                                                  und des ins Bild gesetzten autonomen Subjekts visualisiert,     reiche Lektüren verspricht.
ca. 410 Seiten | Softcover | 15 x 21 cm | 34 €                    sondern als relationales und temporäres Intensitätsverhält-
oktober 2020                                                      nis über mehrere Sinnesregister wahrnehmbar.
                                                                  Fotografie besticht mit ihrer haptischen Qualität. Sie steckt
                                                                  an und aktiviert nicht nur ein subversives Potenzial, sondern
Katrin Köppert forscht neben Queer Media und Affect Studies       auch Solidarität. Als queere Gefüge arbeiten die Fotografien
zu post- und dekolonialer (Medien-)Theorie des Anthropozän,       Vergemeinschaftungsprozesse in den Vordergrund, die weni-
digitalen Feminismen und Kunst. Sie studierte Gender Studies      ger auf Aspekte der Repräsentation von Identität festgelegt

                                                                                                                                                                                                  bereits erschienen
und Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität         sind, als vielmehr auf solche der Intensität und Dringlich-
zu Berlin, wurde 2018 an der Carl von Ossietzky Universität
                                                                  keit. Solidarität ist keine Frage nur der gleichen Gesinnung,
Oldenburg promoviert und ist aktuell Juniorprofessorin an
der HGB Leipzig. Neben wissenschaftlichen Tätigkeiten in u.a.     sondern der affektiven Verbindung.
Los Angeles, London und Linz war sie Stipendiatin des DFG-        Seit dem sogenannten affective turn in den Kultur- und
Graduiertenkollegs „Geschlecht als Wissenskategorie“.             Geschlechterwissenschaften stehen negative Gefühle wie
                                                                  Scham, Melancholie, Trauer und Depression auch im Zen­
                                                                  trum queerer Politiken der Sorge. Eine queere Affekttheorie
                                                                  des Schmerzes fehlt aber bislang. Dieses Buch leistet daher
                                         isbn 978-3-95808-316-5
                                        eisbn 978-3-95808-367-7
                                       9 783958 083165
Neofelis Verlag Herbst 2020
kunst & fotografie ■ 13
                                                                  Entidealisierte Arbeiterfiguren

Agneta Jilek                                                      Die wichtigsten Heldenfiguren in der DDR waren die Arbei-       Autorenfotograf*innen bei der Thematisierung von Arbeit ge-
                                                                  ter*innen, sie galten als Personifikationen des staatlichen     hen, wenn ihre Fotoprojekte staatlich gefördert worden sind?
Arbeit im Bild                                                    Aufbaus. Die erwünschte künstlerische Umsetzung dieses          Mit einem kulturwissenschaftlichen Zugang wird die Foto-
                                                                  sozialistischen Schwerpunktthemas unterlag während              grafie im Kontext ihrer vielschichtigen Gebrauchsweisen ana-
Die Repräsentation von Arbeit in der                                                                                              lysiert. Neben dem Kontext der Verwendung der Bilder wird
                                                                  der 40 Jahre DDR einem bemerkenswerten Wandel: Die
staatlich geförderten Autorenfotografie                           leistungs­starken Aufbauheld*innen und Aktivist*innen der       der Einfluss von Kulturfunktionär*innen, Jurymitgliedern,
der 1980er Jahre in der DDR                                       Bildwelten der ersten beiden Jahrzehnte sollten – normiert      Kurator*innen, Fotograf*innen und Redakteur*innen auf die
                                                                  durch die sozialistische Kunstdoktrin – in den letzten beiden   Entwicklung der ostdeutschen Autorenfotografie untersucht.
                                                                                                                                  Fotografische Positionen aus der DDR fanden bislang in der
                                                                  Jahrzehnten durch realistischere Darstellungen ersetzt
ca. 290 Seiten | Softcover | 15 x 21 cm | 26 €                                                                                    Forschung wenig Beachtung, daher leistet die Studie Arbeit im
                                                                  werden.
september 2020                                                                                                                    Bild einen wichtigen Beitrag zu einem bislang vernachlässig-
                                                                  Mit dieser staatlichen Forderung ging eine radikale Dekon-
                                                                                                                                  ten Teil der Fotografiegeschichte.
                                                                  struktion der Arbeiterheld*innen der ersten beiden Jahr-
                                                                  zehnte in der Kunstpraxis der 1970er und 1980er Jahre
                                                                  einher. Im krisenhaften letzten Jahrzehnt der DDR blickten
                                                                  Arbeiter*innen von den Ausstellungswänden der DDR, die
Agneta Jilek studierte Kunstgeschichte, Journalistik und
Anglistik an den Universitäten Leipzig und Bologna. Sie           müde und desillusioniert wirkten oder durch abstrahierende

                                                                                                                                                                                                  bereits erschienen
promovierte an der Graduate School Global and Area Studies        Darstellungsweisen nicht mehr als solche zu erkennen waren.
der Universität Leipzig und an der Hochschule für Grafik und      Die Studie untersucht die Repräsentation von Arbeit in
Buchkunst Leipzig zur Autorenfotografie der 1980er Jahre
                                                                  der ostdeutschen Autorenfotografie der 1980er Jahre,
in der DDR. Gegenwärtig lebt sie in Leipzig und arbeitet frei-
beruflich als Autorin. Ihr Interesse gilt der deutsch-deutschen   einem Jahrzehnt, in dem sich die Fotografie internatio-
Nachkriegsfotografie.                                             nal als künstlerisches Medium etabliert hat und in die
                                                                  Kunstförderung aufgenommen wurde. Die Geschichte der
                                                                  ostdeutschen Autorenfotografie ist eine Geschichte der
                                                                  Emanzipation von staatlichen Vorgaben. Wie weit konnten
                                       9 isbn
                                           783958    082328
                                              978-3-95808-232-8
                                        eisbn 978-3-95808-283-0
Neofelis Verlag Herbst 2020
kunst | geschichte ■ 15
                                                                  Netzwerke nach 1945: Provenienzforschung am Zeppelin Museum

Claudia Emmert / Ina Neddermeyer /                                 Spätestens seit der Washingtoner Erklärung von 1998 stellt      Die Aufsätze beschäftigen sich sowohl mit der Sammlungs­
Mark Niehoff / Zeppelin Museum Friedrichshafen                     die Provenienzforschung eine Kernaufgabe von Museen dar.        geschichte des Zeppelin Museums, greifen aber auch Einzel-
(Hrsg.)                                                            Auch das Zeppelin Museum hat in einem vom Deutschen             aspekte auf, wie die problematische Provenienz eines Gemäl­
                                                                   Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekt die Prove-        des von Otto Dix und den Kunsthändler Benno Griebert.
Eigentum verpflichtet                                              nienzen seiner Kunstwerke erforscht. Eine Besonderheit ist,     Darüber hinaus wird die Erforschung der Geschichte anderer
                                                                   dass die Sammlung erst nach 1945 aufgebaut wurde. Nicht         Häuser von den dort beschäftigten Provenienzforscher*innen
Eine Kunstsammlung auf dem Prüfstand                                                                                               exemplarisch vorgestellt. Um die Strukturen des Kunst-
                                                                   nur Kunstwerke, die vor 1945 erworben wurden, sondern
                                                                   auch solche, die nach dem Krieg angekauft wurden, haben         markts rund um den Bodensee zu analysieren, liegt ein Fokus
ca. 184 Seiten | Hardcover | 18 x 24,5 cm | 20 €                   eine möglicherweise problematische Vorgeschichte. Als eine      auf der Provenienzforschung in Schweizer Sammlungen.
august 2020                                                                                                                        Denn es ist gerade die Nähe zur Schweiz, die den Kunsthänd-
                                                                   der ersten Institutionen hat sich das Zeppelin Museum den
                                                                   Besonderheiten und Herausforderungen der Zeit nach 1945         ler*innen zu einem Neubeginn verhalf, da hier viele Werke
                                                                   für die Provenienzforschung gewidmet.                           aus ehemaligem jüdischen Besitz auf dem Kunstmarkt zirku-
                                                                   Im Zuge der Arbeit an dem Projekt rückten die Netzwerke         lierten. Darüber hinaus ist auch der Handel mit Kunst aus der
                                                                   der Kunsthändler*innen in der Nachkriegszeit immer stärker      DDR Thema der Publikation.
                                                                   in den Fokus. Es stellte sich heraus, dass es auch hier keine
                                                                  „Stunde Null“ gab und viele Kunstexpert*innen, die unter dem
                                                                   NS-Regime Karriere gemacht hatten, weiterhin eine wich-

                                                                                                                                                                                                   bereits erschienen
                                                                   tige Rolle spielten. Die Ergebnisse dieser Forschung flossen
                                                                   in eine Ausstellung ein, die 2018 unter dem Titel Eigentum
Mit Beiträgen von Hedwig Döbele, Julia Eßl,
Claudia Emmert, Lukas Gloor, Vanessa von Kolpinski,                verpflichtet. Eine Kunstsammlung auf dem Prüfstand eröffnet
Sabine Mücke, Mark Niehoff, Johanna Poltermann,                    wurde. 2019 fand im Zeppelin Museum eine Fach­tagung mit
Katharina Siefert, Luca Stoppa und Fanny Stoye.                    internationalen Expert*innen zum Thema statt. Die Publika-
                                                                   tion Eigentum verpflichtet verbindet die Ergebnisse des For-
                                                                   schungsprojekts, dokumentiert die Ausstellung und vertieft
                                                                   diese durch die Veröffentlichung der Beiträge der Tagung.
                                         isbn 978-3-95808-311-0
                                        eisbn 978-3-95808-362-2
                                       9 783958 083110
Neofelis Verlag Herbst 2020
kunst & fotografie ■ 17
                                                                   Was ist Demary?

Heike Endter                                                       In dem Buch wird das Künstlerleben von Stefan Demary             Potenzial. Wissenschaftlich zu denken und zu schreiben be-
                                                                   nachgezeichnet, eines deutschen Konzeptkünstlers, der 1958       deutet hier weniger einen bestimmten Sprachstil zu pflegen,
Demary                                                             in Troisdorf geboren wurde und 2010 in Düsseldorf starb.         als vielmehr in einer bestimmten wertfreien Art zu beobach-
                                                                   Demarys Kunst ist ausgesprochen präzise, detailliert, lapidar,   ten und Argumente abzuwägen.
Ein Künstlerleben                                                  vielschichtig, grausam, gefühlvoll (um effektiv grausam sein     Parallel zum Erscheinen des Buchs findet eine Ausstellung zu
                                                                   zu können, muss man auf gewisse Weise gefühlvoll sein) und       Stefan Demary in der Münchner Galerie Wittenbrink statt.
ca. 80 Seiten | Softcover | 17 x 24 cm | 16 €                      sehr witzig. Sein Werk besteht aus subversiven, skurrilen und
juli 2020                                                          teilweise anarchischen Installationen, Zeichnungen, Colla-
                                                                   gen, Fotografien sowie Skulpturen aus vorgefundenen und
                                                                   bearbeiteten Objekten. Konzeptuell findet sich immer wieder
                                                                   das Motiv der Zweckentfremdung und damit verbunden die
Heike Endter lebt bei München. Das Schreiben über Kunst            Frage nach dem Sinn und der Bedeutung der Dinge, woraus
und Film versteht sie weniger als eine Übersetzung von Bild-       auch die gesellschaftskritische Aktualität dieser Werke
medien in Sprache, sondern vielmehr als eine parallele Kom-
                                                                   entspringt.
munikationspraxis – als eine Kommunikation mit anderen
Mitteln, die um ähnliche Probleme kreist. Neben Aufsätzen          Heike Endter schreibt Mikrogeschichten zu ausgewählten
veröffentlichte sie das Buch Ökonomische Utopien und ihre Bil-     Aspekten von Demarys Leben und entwickelt dafür eine tex-
der in Science-Fiction-Filmen sowie bei Neofelis Die Verheimat-    tuelle Synthese aus bildwissenschaftlichen und kunstsozio-

                                                                                                                                                                                                   bereits erschienen
lichung der Welt, eine Untersuchung zu Heimatdarstellungen         logischen Analysen sowie erzählenden Passagen mit wieder-
in Western. Aus ihrer Arbeit für eine Galerie zeitgenössischer
                                                                   gegebenen Dialogen, Interviews und Briefen. Die Perspektive
Kunst entstand das Projekt über den Konzeptkünstler Stefan
Demary, dem ein neues zu fremdbestimmten Sehnsuchts-               der Autorin rührt dabei aus einem „Dazwischen“: Sie schreibt
biografien und religiösen Narrativen unter der Überschrift         als Wissenschaftlerin und als Mensch, der im Galeriebetrieb
Auserwählt folgt.                                                  verankert ist. Damit ist das Buch ein Beitrag für die in den
                                                                   letzten Jahren zunehmende Forschung zu Galerien. Doch
                                                                   zugleich geht es um die transdisziplinäre Entwicklung eines
                                                                   narrativen kunstwissenschaftlichen Ansatzes und dessen
                                          isbn 978-3-95808-310-3
                                         eisbn 978-3-95808-361-5
                                        9 783958 083103
Neofelis Verlag Herbst 2020
theatertexte ■ 19
                                                                   Neuere französischsprachige Dramatik

Charlotte Bomy / Lisa Wegener (Hrsg.)                              In den letzten Jahren hat sich in Frankreich und Belgien       Als Ausgangspunkt für den Sammelband dienten den Heraus-
                                                                   eine neue Generation von Dramatikerinnen herausgebildet:       geberinnen Charlotte Bomy und Lisa Wegener vier Texte,
Afropäerinnen                                                      Eva Doumbia, Penda Diouf, Laetitia Ajanohun und Rébecca        die 2020 im Rahmen der Veranstaltungsreihe Afropéennes /
                                                                   Chaillon stehen exemplarisch für vielseitige Künstlerinnen,    Afropäerinnen in szenischen Lesungen und Performances in
Theatertexte aus Frankreich und Belgien                                                                                           Berlin präsentiert wurden: Whitewashing von Rébecca Chail-
                                                                   die oft auch als Prosaautorinnen, Schauspielerinnen und
von Laetitia Ajanohun, Rébecca Chaillon,                           Regisseurinnen arbeiten und sich dem Aktivismus verschrie-     lon (Übersetzung: Lisa Wegener); Die große Bärin von Penda
Penda Diouf und Eva Doumbia                                        ben haben. Was diese zeitgenössischen Theaterautorinnen        Diouf (Übersetzung: Yasmine Salimi); Der Köter von Eva
                                                                   verbindet, ist die Suche nach einer neuen Schwarzen Identi-    Doumbia (Übersetzung: Akilah Güç); Love is in the hair von
                                                                                                                                  Laetitia Ajanohun (Übersetzung: Yvonne Griesel).
drama panorama – neue internationale theatertexte 2                tät und Geschichts­schreibung in Europa, die den Blick auf
ca. 200 Seiten | Softcover | 13,5 x 21 cm | 16 €
                                                                   die Auswirkungen eines jahrhundertealten kolonialen Erbes
oktober 2020
                                                                   lenkt und das Selbstbewusstsein afrikanischer Künstler*in-
                                                                   nen in der Diaspora stärkt.
                                                                   Der zweite Band der Reihe Drama Panorama – Neue interna-
                                                                   tionale Theatertexte ist diesen vier Künstlerinnen gewidmet,
                                                                   die in ihren Theatertexten und Performances ein starkes Bild
                                                                   der strukturellen Unterdrückung schwarzer Menschen in

                                                                                                                                                                                               bereits erschienen
                                                                   Frankreich und Belgien zeichnen. In ihren Erzählungen von
Mit den Theaterstücken                                             rassistisch motivierter Diskriminierung, kolonialen Konti-
Laetitia Ajanohun: Love is in the hair
                                                                   nuitäten in weißen europäischen Mehrheitsgesellschaften,
Rébecca Chaillon: Whitewashing
Penda Diouf: Die große Bärin                                       Polizeigewalt und sexualisierten Zuschreibungen schlagen
Eva Doumbia: Der Köter                                             sie den Bogen von persönlicher Erfahrung und Intimität zu
                                                                   frappierend universellen Motiven. Mit großer Lust an der
                                                                   Dekonstruktion widmen sie sich Schwarzen Identitäten und
                                                                   afrofeministischen Positionen.
                                          isbn978-3-95808-323-3
                                         eisbn 978-3-95808-363-9
                                         9 783958 083233
theatertexte ■ 21
                                                                 Politisches Theater aus Tschechien

Roman Sikora                                                     Der dritte Band der Reihe Drama Panorama – Neue internatio-      Roman Sikora verbindet Kapitalismuskritik mit einer thea-
                                                                 nale Theatertexte beinhaltet sieben aktuelle Theaterstücke von   tralen Analyse der Machtstrukturen einer von der Markt-
Frühstück mit Leviathan                                          Roman Sikora, einem der wichtigsten politischen Dramati-         wirtschaft dominierten Gesellschaft, in der sich Ausbeutung
                                                                 ker*innen Tschechiens. Im Stück Schloss an der Loire, dem Ge-    und egoistisches Profitdenken bis in die intimsten Sphären
Theaterstücke                                                    winnerstück des Dramenwettbewerbs Talking About Borders          der zwischenmenschlichen Beziehungen gefressen haben.
                                                                 2018, entwirft Sikora ein groteskes Bild einer sinnentleerten    Seine Figuren sprechen eine Kunstsprache aus Redundanzen
hrsg. von Barbora Schnelle                                       Arbeitswelt und setzt sich mit Arroganz, Unkultiviertheit        und Satzfetzen, die alltägliche Redewendungen und Idiome
drama panorama – neue internationale theatertexte 3              und oligarchischen Strukturen der heutigen Politik auseinan-     zerlegt. Sikoras Theaterstücke sind bittere und sarkastische
ca. 300 Seiten | Softcover | 13,5 x 21 cm | 20 €
                                                                 der. Der Held seiner Komödie Drei Tage oder Abstieg und Auf-     Komödien mit viel Gespür für die grotesken Absurditäten der
dezember 2020
                                                                 stieg des Herrn B. macht als durchtriebener Banker Karriere.     heutigen Gesellschaft.
                                                                 Nach einem Unfall landet er auf der Straße und erfährt, als      Aus dem Tschechischen übersetzt und mit einem einleiten-
                                                                 er nach Strich und Faden ausgenommen wird, die Kehrseite         den Essay von Barbora Schnelle sowie einem Gespräch mit
                                                                 des Kapitalismus. In Tod eines talentierten Schweins wird der    dem Autor Roman Sikora.
                                                                 Missbrauch von künstlerischem Talent in totalitären Struk-
Roman Sikora, geb. 1970, ist tschechischer Dramatiker. In        turen metaphorisch anhand der Biografie eines Schweins in
seinen satirischen Stücken (z.B. Bekenntnis eines Masochisten,   einem Massentierhaltungsbetrieb dargestellt. Das Stück Auf
2011, Drei Tage oder Abstieg und Aufstieg des Herrn B., 2014,    dem Weg zum Sieg führt in die Reihen der k. u. k. Armee im

                                                                                                                                                                                                 bereits erschienen
Schloss an der Loire, 2018 u.a.) reagiert er mit eigensinnigem   Ersten Weltkrieg und untersucht auf bitter-satirische Weise
Humor und verspielter Sprache auf die aktuelle gesellschafts-
                                                                 die Mentalität der Kriegsmaschinerie. Sikoras Antigone in
politische Situation und analysiert die Machtstrukturen
einer von der Marktwirtschaft dominierten Gesellschaft. Er       seinem Apokryph Antigone weggefegt richtet ihren Zorn und
übersetzt aus dem Polnischen und unterrichtet szenisches         Protest gegen alles und alle. Gäste, die zum Frühstück mit
Schreiben in Prag.                                               Leviathan, einem der reichsten Unternehmer*innen der Welt,
                                                                 kommen, kennen keine Skrupel, wenn es darum geht, Profit
                                                                 zu machen. Im Prager Jesulein verlegt Sikora die Weihnachts-
                                                                 geschichte in die raue und zynische Gegenwart.
                                       isbn 978-3-95808-324-0
                                      eisbn 978-3-95808-374-5
literatur ■ 23
                                                                  Sieben Jahre später

manche(r)art                                                      Im ersten Band der sich fortsetzenden Erzählung(en) be-         Teils dauert etwa eine Stunde und geschieht im Unwissen
(Eva Holling / Matthias Naumann)                                  gaben sich Madeleine, Charlotte und Brioche im Paris des        darüber, was im anderen Kapitelteil geschrieben wird, denn
                                                                  Jahres 2013 auf die Spuren mehrerer mysteriöser Fälle von       dieser kann erst nach Beendigung des eigenen Texts gelesen
Bois des Boulognes 2                                              Verbrechen und überraschender Vorkommnisse. Sie wurden          werden. Rückwirkend darf inhaltlich nichts verändert, aber
                                                                  mit einem plötzlich auftauchenden weißen Pulver auf dem         mit (dadurch) auftretenden Widersprüchen in Folgetexten
                                                                  Eiffelturm und rätselhaften Fotografien konfrontiert. Im        produktiv umgegangen werden. Alle einmal aufgetretenen
ca. 180 Seiten | Softcover | 12 x 19 cm | 12 €
november 2020                                                     château verschwand Monsieur Malakoff, während sich im           Figuren, Dinge, Ereignisse etc. können von beiden Schreiben-
                                                                  Winter 1884/85 Étienne-Jules Marey und seine Tochter            den weiterentwickelt und verwendet werden, ebenso wie alle
                                                                  Francesca auf die Suche nach einem weißen Pferd machten.        bisher nicht aufgetretenen. Die Texte werden streng chrono-
                                                                  Sieben Jahre später haben die Ereignisse sich einerseits ver-   logisch veröffentlicht. Zudem durften für Band 2 keine neuen
                                                                  dichtet und andererseits weiter in Raum und Zeit verstreut.     Figuren eingeführt werden und jede*r sollte einen Themen­
                                                                  Marey sucht nicht mehr sein Pferd, sondern seine Tochter;       bereich der Geschichten näher behandeln, der zwischen
                                                                  in einem geheimen Labor machen Enten von sich reden, in         ihnen ausgelost worden war, dem*der anderen aber erst
                                                                  Sankt Petersburg treffen Figuren aus, wie es scheint, ver-      sieben Jahre später offengelegt wurde.
manche(r)art wurde 2002 als Kunstinitiative in Frankfurt am       schiedenen Epochen aufeinander. Wie werden sie einander
Main gegründet, in den folgenden Jahren wurden verschie-          begegnen? Und auch Malakoff ist wieder aufgetaucht, wäh-
dene Performances, Ausstellungen, Foto- und Videoarbeiten         rend Brioche einem Geheimnis der französischen Geschichte

                                                                                                                                                                                                 bereits erschienen
und Lecture Performances gezeigt. Seit 2010 entsteht Bois des     auf die Spur kommt.
Boulognes. Eva Holling ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am
                                                                  Die sich fortsetzenden Erzählung(en) sind ein Langzeitpro-
Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-
Liebig-Universität Gießen, freie Autorin und in der künst-        jekt, bei dem es um die Lust am dialogischen Schreiben und
lerischen Praxis tätig. Matthias Naumann ist freier Autor,        Erzählen geht. Ausgangslage ist, dass irgendwann drei junge
Übersetzer und Verleger.                                          Frauen durch den Bois de Boulogne reiten werden, doch noch
                                                                  ist unklar, wie dies geschehen soll und warum. Jedes Kapitel
                                                                  besteht aus zwei Teilen, die innerhalb eines festgesetzten
                                                                  Zeitraums parallel geschrieben werden. Das Schreiben eines
                                         isbn 978-3-95808-325-7
                                        eisbn 978-3-95808-375-2
kunst & fotografie ■ 25
                                                                Exploring the transformative potential of repetition in “political art”

Babylonia Constantinides / Simon Gröger /                       Art and politics are related through repetition. Both realms      By exploring works of art from a wide range of historical
Elisa Leroy / Doris Rebhan (eds)                                are structured by practices of repetition and share a common      periods, places, media and contexts – from the political
                                                                room of sens(e)uality – aesthetics in the emphatic sense of       thought hidden in Hegel’s Aesthetics through Hélène Cixous’s
Change Through Repetition                                       the word. It is the aesthetics and practices of repetition that   practice of writing difference(s), from contemporary applied
                                                                reveal the relation between both realms. This volume propos-      theater through the Gezi Park Uprising in 2013, and from
Mimesis as a Transformative Principle                           es to explore aesthetic and cultural phenomena that effect        installations of fictional national museums through to the
Between Art and Politics                                        change in the non-aesthetical realm, not so much in spite, but    artistic commemoration of assassinated political activists in
                                                                precisely because of their being “mere” repetitions.              Iran – all contributions in this volume attempt to show how
approx. 280 pages | softcover | 15 x 21 cm | € 26               Repetition shapes art works through procedures and pro-           a concept of change through repetition can help redefine the
november 2020                                                   cesses of reproduction, copying, depiction, or reenactment.       relationship between art and politics and to enlighten us on
                                                                As representation of the world, mimetic art’s relationship to     the transformative potential of repetition in “political art”.
                                                                the political and social world can be conceived as repetition.
                                                                When can mimetic works of art nonetheless become a trigger,
                                                                participant in or vehicle for political and social transforma-
                                                                tion? How do mimetic practices as diverse as those of the
                                                                Research Institute Forensic Architecture, the theater of Milo
                                                                Rau, video installations with found footage from social media

                                                                                                                                                                                                   bereits erschienen
With contributions by Yarden Ben-Zur,                           and the fictional NSK State address and change regimes of
Babylonia Constantinides, Alexander García Düttmann,
                                                                visibility? How can practices such as performative gender
Simon Gröger, Annika Haas, Leonie Hunter, Elisa Leroy,
Bahar Majdzadeh, Brigitte Rath, Doris Rebhan,                   constitution and propaganda, which (ostensibly) affirm
Florencia Sannders, Burak Üzümkesici, Matthias Warstat,         regimes of visibility, be understood as processes of change
Penny Dan XU and Johanna Zorn.                                  through repetition? How do commemorative cultures and
                                                                practices of documentation interrelate? How is historical re-
                                                                ality produced through mimesis with a view to an imaginary
                                                                political future?
                                       isbn 978-3-95808-320-2
                                      eisbn 978-3-95808-371-4
kultur- & sozialwissenschaften ■ 27
                                                                 Geniekult – ein Sprungbrett für heutige Exzellenzdebatten?

Julia Barbara Köhne (Hrsg.)                                      In akademischen Kontexten zirkulieren heute multiple Vor-       Die multidisziplinär analysierenden Beitragenden des Bandes
                                                                 stellungen von geistiger Exzellenz und Begabtenförderungs-      diskutieren das seit der Antike debattierte ‚Genieproblem‘:
Exzellenz, Brillanz, Genie                                       würdigkeit, von Brillanz, Innovation und Herausragendem.        zum einen entlang Fragen der Geniebiografik und „genialen
                                                                 Sie spiegeln sich in der omnipräsenten Rede von „Elite-,        Manie“, der Geschichte von Begabtenpsychologie, Persön-
Historie und Aktualität                                          Prestige- und Exzellenzuniversitäten“, von „Exzellenzinitia-    lichkeitsforschung und Züchtungsphantasien, der For-
erfolgreicher Wissensfiguren                                     tiven, -clustern und -strategien“ sowie „Spitzen- und Höhen-    schungsuniversitäten im Verbund mit nationalökonomischen
                                                                 kammforschung“ und vom „Zukunftskonzept“ wider. Das             Interessen, der Geniereligiösität und Doppelgängergestalt
ca. 300 Seiten | Softcover | 13,5 x 21 cm | 27 €                 Streben nach Exzellenz hat die Positionierung und Wahrneh-      sowie weiblicher Genialität. Erkundet wird zum anderen der
september 2020                                                   mung der bundesrepublikanischen Universitäten in Bewe-          diachrone Bezug zur zeitgenössischen Spannung zwischen
                                                                 gung gebracht.                                                  herausragenden Einzelforscher*innen und Wissenschafts-
                                                                 Es ist Zeit für eine selbstkritische Reflexion und Evaluation   kollektiven im Rahmen von Exzellenzierungsbestrebungen.
                                                                 neuerer politischer Entwicklungen im deutschen Hoch-
                                                                 schulsystem. Denn was suggeriert das exzellenzorientierte
                                                                 Sprechen in Superlativen, das bereits eineinhalb Dekaden
                                                                 andauert? Und: Auf welchen wissenschafts- und kulturhisto-
                                                                 rischen Vorläufern fußen die Exzellenzierungs­rhetoriken und
                                                                 der Hang zur Selbstidealisierung? Worin unterscheiden sich

                                                                                                                                                                                               bereits erschienen
                                                                 beide Zeitphasen?
                                                                 Im Geniekult der europäischen Moderne, wie er sich fach-
Mit Beiträgen von Nele Albrecht, Claudia Bruns, Gabriele
Dietze, Stefan Hornbostel, David Keller, Julia Barbara Köhne,    übergreifend um 1900 zeigte, avancierte das „Genie“ zu einer
Renate Kroll, Thomas Macho, Tobias Peter, Gerhard Scharbert,     heftig umstrittenen Wissensfigur. Sie übernahm vielfältige
Barbara Will und Monika Wulz.                                    symbolische, quasi-religiöse, epistemologische und wissen-
                                                                 schaftspolitische Funktionen. Zum Beispiel sollten mit ihrer
                                                                 Hilfe das religiöse Vakuum gefüllt und antifeministische und
                                                                 antisemitische Ideen vermittelt werden.
                                        isbn 978-3-95808-234-2
                                       eisbn 978-3-95808-285-4
                                      9 783958 082342
jüdische studien & israelstudien ■ 29
                                                                 Beziehungsreiche Großstadtbilder

Karen Frankenstein                                               Die beiden Großstädte Tel Aviv und Berlin sind die gegenwär-      Gegenwart, deutscher sowie israelischer Autor*innen und
                                                                 tigen Kulturmetropolen ihrer Länder. Die Besonderheit Ber-        Filmemacher*innen, die sowohl die gesellschaftlichen und
Von Berlin nach Tel Aviv                                         lins für Israelis ist ein „Einzelphänomen“, die Stadt erscheint   politischen Beziehungen zwischen den beiden Metropo-
                                                                 als „Portal zur jüdisch-europäischen Vergangenheit“ (Fania        len als auch sehr persönliche und individuelle Aspekte des
Literarische und filmische Darstellung                           Oz-Salzberger), denn hier sind die Zeichen der Geschichte,        Lebens in Berlin und Tel Aviv und deren Zusammenhänge
moderner Identitätskonzepte                                      aus Kaiserreich und Weimarer Republik, der nationalsozia-         thematisieren.
in der Großstadt                                                 listischen Verfolgung, von Ost und West auf der Oberfläche        Diese literatur-, film- und sozialgeschichtliche Perspektive auf
                                                                 der Straßen und der Gebäude greifbar und nahe wie sonst           die beiden Städte ermöglicht ein neues Verständnis der viel-
                                                                 nirgends, die Geschichte ist überall lebendig und entwickelt      schichtigen Beziehungen zwischen Berlin und Tel Aviv vom
jüdische kulturgeschichte in der moderne 22
ca. 320 Seiten | Softcover | 15 x 21 cm | 27 €                   sich dennoch rasant weiter.                                       frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
oktober 2020                                                     Die gegenseitige Anziehungskraft besteht bereits seit der
                                                                 Gründung Tel Avivs im Jahr 1909 in Palästina, das zu dieser
                                                                 Zeit zum osmanischen Reich zählte. Damals schrieben jüdi-
                                                                 sche Immigrant*innen, allen voran Lea Goldberg, die heute
Karen Frankenstein, geb. in Israel, studierte Romanistik,        als wichtigste Literatin Israels gilt, von dem Leben in Berlin,
Judaistik und Komparatistik in Berlin, Freiburg, Salamanca,      ihrem Weg und Ankommen in Israel und den damit verbun-
Haifa und Jerusalem. Ihre Forschungsschwerpunkte sind jüdi-      denen Fragen. Heute blicken deutsche Gegenwartsautor*in-

                                                                                                                                                                                                      bereits erschienen
sche Literatur und Geschichte des 19.–21. Jahrhunderts, insb.    nen, wie etwa Katharina Hacker in Eine Art Liebe, fasziniert
die Beziehungen zwischen Berlin und Tel Aviv. Derzeit arbeitet
                                                                 nach Tel Aviv. Währenddessen suchen israelische Autor*in-
sie als Dozentin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Hoch-
schulbereich und als Radio-Autorin auf den Gebieten Literatur,   nen und Filmemacher*innen, wie z.B. Eytan Fox mit dem
Musik und Wissen. Sie promovierte an der Hochschule für          Film ‫( ללכת על המים‬Walk on Water), den kritischen Dialog mit
Jüdische Studien in Heidelberg mit der vorliegenden Arbeit.      Berlin, der einen neuen Blick auf die deutsch-jüdische und
                                                                 deutsch-israelische Geschichte und Gegenwart erlaubt.
                                                                 Das Buch beschäftigt sich mit einer großen Bandbreite
                                                                 literarischer und filmischer Werke aus Vergangenheit und
                                      isbn 978-3-95808-317-2
                                     eisbn 978-3-95808-368-4
jüdische studien & israelstudien ■ 31
                                                                 Die ambivalenten Lebenswelten eines zionistischen Pioniers

Albrecht Spranger                                                Als sich in den 1890er Jahren in Berlin die ersten national-   Probleme ihn einzuordnen. Sein Zionismus ging zudem
                                                                 jüdischen Vereine gründeten, begeisterten sich nur wenige      nicht einfach mit einer Abgrenzung von der nicht-jüdischen
Theodor Zlocisti                                                 deutsche Juden für zionistische Ideen. Einer, der dies früh    Umwelt einher. Zlocisti sah sich vielmehr zeitlebens der deut-
                                                                 tat, war Theodor Zlocisti (1874–1943). Als Kind einer aus      schen Kultur verbunden – auch nach seiner Auswanderung.
Die multiplen Zugehörigkeiten                                    Russland stammenden Familie in Ostpreußen geboren,             Diesen oft widersprüchlichen Wegen spürt die Biografie nach.
eines Zionisten                                                  wuchs Zlocisti im Berliner Scheunenviertel auf.                Sie gewährt damit Einblicke in die Positionierungsmöglich-
                                                                 Hier verlebte er seine Kindheit zwischen verschiedenen         keiten deutscher Zionisten jenseits teleologischer National-
jüdische kulturgeschichte in der moderne 23                      Welten: dem proletarischen Umfeld im Berliner Nord-Osten,      geschichtsschreibung und hilft, den deutschen Zionismus als
ca. 450 Seiten | Softcover | 15 x 21 cm | 35 €                   der traditionell-orthodoxen Ausrichtung des Elternhauses,      ambivalentes und mit seiner deutschen Umwelt verwobenes
november 2020                                                                                                                   Phänomen zu verstehen.
                                                                 dem Einfluss osteuropäisch-jüdischer Kultur, aber auch dem
                                                                 Aufstiegs- und Integrationsstreben der Familie in Deutsch-
                                                                 land. Noch als Schüler schloss er sich einem zionistischen
                                                                 Verein an und gehörte zu den Protagonisten der Bewegung
                                                                 im deutschen Kaiserreich. 1920 emigrierte er als einer der
Albrecht Spranger studierte Geschichte und Erziehungs­           ersten deutschen Zionisten nach Palästina und ließ sich in
wissenschaften. Er forscht zur Geschichte der zionistischen      Tel Aviv nieder.
Bewegung und jüdischer Kulturgeschichte. An der Humboldt-        Auf den ersten Blick scheint Zlocistis Biografie damit gera-

                                                                                                                                                                                                 bereits erschienen
Universität zu Berlin promovierte er über den frühen Zionis-     dezu linear verlaufen zu sein: Ein junger Jude, der Zionist
ten Theodor Zlocisti. Gefördert wurde er dabei durch ein Elsa-
                                                                 wird und aus dem antisemitischen Europa nach Palästina
Neumann-Stipendium des Landes Berlin sowie Stipendien
der FAZIT-Stiftung und der Simone-Weil-Stiftung. Die Arbeit      auswandert. Doch diese teleologische Linie trügt und ver-
wurde 2019 mit dem Humboldt-Preis in der Sonderkategorie         deckt die Widersprüche, die sein Leben kennzeichneten. Im
„Judentum und Antisemitismus“ ausgezeichnet.                     Mittelpunkt des Buches stehen deshalb multiple Zugehörig-
                                                                 keiten: Denn Zlocistis Leben war davon geprägt, dass er sich
                                                                 verschiedenen, teils widersprechenden Ideen und Gruppen
                                                                 zugehörig fühlte. Schon seine Zeitgenossen hatten deshalb
                                      isbn 978-3-95808-322-6
                                     eisbn 978-3-95808-373-8
philosophie ■ 33
                                                             „Solidarität mit Metaphysik im Augenblick ihres Sturzes“

Julia Jopp / Ansgar Martins /                                Metaphysik scheint nicht zu retten – aber ohne Metaphysik          gehen verschiedenen Konsequenzen dieser Perspektive nach,
Hanna Zoe Trauer / Kathrin Witter (Hrsg.)                    ist ein Begriff wie Rettung gar nicht denkbar. Die alten           von den Aporien einer materialistischen Metaphysik über
                                                             Fragen über Gott, Freiheit und Unsterblichkeit waren zwar          das erfahrungsgeschichtliche Verschwinden von Metaphysik
Ultima Philosophia                                           zu groß, zu abstrakt und zu gutgläubig gestellt. Ein Denken,       am Beispiel des zeitgenössischen Theaters bis zu der Frage
                                                             das sie achtlos links liegen lässt, versäumt jedoch, die eigenen   nach den Gründen für die metaphysischen Bedürfnisse der
Zur Transformation von Metaphysik                            Voraus­setzungen zu reflektieren und über den eigenen Hori-        neueren Zeit; von den erkenntnistheoretischen und ideen-
nach Adorno                                                  zont hinauszublicken: Postmetaphysische Philosophie nimmt          geschichtlichen Kontexten einer negativen Metaphysik bis
                                                             in Kauf, im schlechten Sinne naiv zu werden, eben weil sie         zu ihrem eigenen historischen Index. Wie die großen Fragen
promesse – kritische studien zu philosophie, ästhetik,       sich, um die großen Fragen loszuwerden, auf das inner-             verschwindet auch der Gedanke nicht, dass die Welt sich auch
geschichte und religion 4                                    weltlich Vorfindbare und Evidente beschränkt, während die          anders organisieren ließe: dass es anders kommen, sein und
ca. 260 Seiten | Softcover | 13,5 x 21 cm | 24 €                                                                                werden könnte und sollte.
september 2020
                                                             Fragen selbst nicht einfach verschwinden.
                                                             In dieser Lage konstatiert die Gesellschaftskritik Theodor W.
                                                             Adornos zwar den Sturz von Metaphysik, hält aber nichtsdes-
                                                             totrotz an einer prekären Solidarität mit ihr fest. Sie fordert
                                                             eine Umwendung der klassischen prima philosophia zu einer
                                                             ultima philosophia: „Nicht die erste Philosophie ist an der Zeit
                                                             sondern eine letzte.“ Eine kritisch gewordene, negative Meta-

                                                                                                                                                                                               bereits erschienen
                                                             physik könnte sich nicht mit der Frage nach ersten Anfän-
                                                             gen und letzten Hintergründen begnügen, sondern müsste
Mit Beiträgen von Manuel Disegni, Lea Fink,
Jakob Hayner, Arne Kellermann, Christian Lamp,               die Reflexion auf Geschichtliches in sich aufnehmen: in der
Felix Lang, Gerhard Schweppenhäuser, Till Seidemann,         Auseinandersetzung mit der Misere der gesellschaftlichen
Leonie Wellmann, Kathrin Witter und Haziran Zeller.          Verhältnisse und dem Ausblick auf die Möglichkeit, dass alles
                                                             doch anders gekommen wäre.
                                                             Die Beiträge des Bandes, der Produkt eines Symposiums an
                                                             der Humboldt-Universität zu Berlin im November 2017 ist,
                                    isbn 978-3-95808-314-1
                                   eisbn 978-3-95808-365-3
animal studies ■ 35
                                                                 Tierliche Mediennutzung

Jessica Ullrich / Stefan Rieger (Hrsg.)                          In den letzten Jahren werden – u.a. angestoßen durch trans-       Verständnis von Sozialität und Agency, sondern auch die
                                                                 humanistische Diskurse und einschlägige Publikationen             Dominanz des Anthro­pozentrismus erfährt durch den Blick
Tiere und/als Medien                                             wie Insect Media (Jussi Parikka) oder Das Internet der Tiere      auf die technisch-mediale Verfasstheit von Tieren und ihr
                                                                 (Alexander Pschera) – Tiere und Medien zunehmend auf              Eingebundensein in sozio-technische Assemblagen eine
                                                                 produktive Weise zusammengedacht. Tiere sind dabei nicht          Einschränkung.
tierstudien 18
ca. 170 Seiten | Softcover | 13,5 x 21 cm | 14 €
                                                                 auf die Rolle eines kulturwissenschaftlich beschreibbaren
2-mal jährlich | ISSN 2193-8504                                  Motivs beschränkt, sondern sie treten in vielfältiger Weise als
                                                                                                                                                  Letzte Ausgaben
Abo 22 € | Förderabo 36 €                                        Mediennutzer in Erscheinung – etwa in der Animal Computer                        17/2020 – Tiere und Emotionen
oktober 2020
                                                                 Interaction, die sich zunehmend als eigene Disziplin gegen-                      16/2019 – Tiergeschichten
                                                                                                                                                  15/2019 – Tiere erzählen
                                                                 über der Human Computer Interaction positioniert. Medien                         14/2018 – Kranke Tiere
                                                                 schaffen eine neue Form der Verbindung zu Tieren und kön-                        13/2018 – Ökologie
                                                                 nen teilweise sogar für die Tiere selbst von Nutzen sein.                        12/2017 – Tiere und Krieg
                                                                                                                                                  11/2017 – Mimesis – Mimikry – Mimese
                                                                 In dieser Ausgabe von Tierstudien wird deshalb der Animal                        10/2016 – Experiment
                                                                 Turn in den Medienwissenschaften beleuchtet und an kon-                          09/2016 – Tiere und Unterhaltung
                                                                 kreten Fallbeispielen aus anderen Fachgebieten gezeigt, auf
                                                                 welche Weise und zu welchem Zweck Tiere als Medien bzw.
                                                                 (Ver-)Mittler fungieren oder eingesetzt werden (können).

                                                                                                                                                                                                    bereits erschienen
Alle in Tierstudien publizierten Beiträge                        Beiträger*innen u.a. aus der Philosophie, Geschichtswissen-
durchlaufen ein Peer Review.                                     schaft, Literatur- und Kulturwissenschaft, aber auch aus
Den wissenschaftlichen Beirat bilden Roland Borgards,            Design, Kunst und Computertechnologie analysieren, wie
Dorothee Brantz, Petra Lange-Berndt, Thomas Macho,               Tiere im Umgang oder im Verbund mit Medien eine spezi-
Sabine Nessel, Martin Ullrich und Markus Wild.                   fische Agency entfalten und welche Rolle diese für gängige
                                                                 Differenz­ziehungen zwischen den Arten spielt.
                                                                 Wenn Tiere, Menschen und Technik untrennbar mit-
                                                                 einander gekop­pelt werden, verändert sich nicht nur das
                                        isbn978-3-95808-315-8
                                       eisbn 978-3-95808-366-0
kunst & fotografie | literaturwissenschaft ■ 37
                                                                 Tödliche Zeiten, lebendige Kunst

Kristin Eichhorn / Johannes S. Lorenzen (Hrsg.)                  Nicht nur bedingt durch den Ersten Weltkrieg, sondern auch      Damit werden einerseits bekannte Werke neu perspektiviert,
                                                                 aus anderen biografischen Gründen findet sich im Expressio-     andererseits neue Schlaglichter auf eher vergessene Künst-
Tod                                                              nismus häufig der Fall eines frühen Tods der Künstler*innen.    ler*innen geworfen.
                                                                 Doch auch in der Kunst und Literatur des Expressionismus
                                                                 ist der Tod ein wiederkehrendes Thema – sei es, dass Expres-
expressionismus 12
ca. 120 Seiten | Softcover | 13,5 x 21 cm | 18 €
                                                                 sionist*innen ihren eigenen Tod als Möglichkeit behandeln,
2-mal jährlich | ISSN 2363-5592                                  gescheiterte Suizidversuche künstlerisch fruchtbar machen
Abo 30 € | Förderabo 50 €                                                                                                                         Letzte Ausgaben
                                                                 oder sich angesichts von Krieg und Straßenkämpfen mit dem                        11/2020 – Väter und Söhne
november 2020
                                                                 Tod beschäftigen. Daneben gibt es ebenso Aktualisierungen                        10/2019 – Körperlichkeiten
                                                                 von Motivtraditionen, wie z.B. des Salome-Stoffs.                                09/2019 – Rausch
                                                                                                                                                  08/2018 – Berlin
                                                                 Freilich ist die häufig bemerkte ‚Todessehnsucht‘ der Ex-                        07/2018 – Expressionismus-Debatte(n)
                                                                 pressionist*innen etwas, das sie mit den Künstler*innen                          06/2017 – Wahnsinn
                                                                                                                                                  05/2017 – Der Sturm und Die Aktion
                                                                 der Jahrhundertwendezeit gemeinsam haben – was umso                              04/2016 – Expressionistinnen
                                                                 mehr die Frage nach Unterschieden in der Thematisierung                          03/2016 – Religion
                                                                 und ästhetischen Strategien provoziert. Hinzu kommt, dass
                                                                 die Todesthematik im Expressionismus nicht selten an
                                                                 Gewalt geknüpft ist: Gewaltverbrechen – gerade zwischen

                                                                                                                                                                                              bereits erschienen
                                                                 den Geschlechtern – sind ebenso ein häufiges Motiv wie die
                                                                 (idealisierte) Auseinandersetzung mit Kriegsgräueln. Aller-
Mit Beiträgen von Lars Amann, Martin Bartelmus,                  dings setzen sich die Werke durchaus auch mit traditionel-
Nike Dreyer, Steffen Eigl, Elisa Garrett,                        len und religiösen Todesvorstellungen wie dem Totentanz
Matthias C. Hänselmann, Fabian Lutz und Simone Zupfer.           auseinander.
                                                                 Das zwölfte Heft von Expressionismus zeichnet die expressio-
                                                                 nistische Beschäftigung mit dem Tod anhand von Fallbeispie-
                                                                 len vor allem aus der bildenden Kunst und der Literatur nach.
                                        isbn 978-3-95808-319-6
                                       eisbn 978-3-95808-370-7
Backlist                                                                         Braun, Christina von / Dorothea Dornhof (Hrsg.): Spekulantenwahn.
                                                                                    Zwischen ökonomischer Rationalität und medialer Imagination
                                                                                                                                                                   Haas, Annika / Jonas Hock / Anna Leyrer / Johannes Ungelenk (Hrsg.):               Mager, Tino / Bianka Trötschel-Daniels (Hrsg.): BetonSalon. Neue Positionen
                                                                                                                                                                                                                                                         zur Architektur der späten Moderne (978-3-95808-130-7), 28 €
                                                                                                                                                                      Widerständige Theorie. Kritisches Lesen und Schreiben
                                                                                    (978-3-95808-016-4), 18 €                                                         (978-3-95808-215-1, 2. Aufl.), 24 €                                             Martschukat, Jürgen / Olaf Stieglitz (Hrsg.): race & sex: Eine Geschichte der
Aggermann, Lorenz / Ralph Fischer / Eva Holling / Philipp Schulte /              Brumlik, Micha: Demokratie und Bildung (978-3-95808-134-5), 20 €                  Hackel, Astrid: Paradox Blindheit. Inszenierungen des Sehverlusts in Literatur,       Neuzeit. 49 Schlüsseltexte aus vier Jahrhunderten neu gelesen
   Gerald Siegmund (Hrsg.): „Lernen, mit den Gespenstern zu leben“. Das          Buchholtz, Jules: Wem gehört die Zukunft? Wissen und Wahrheit im Szenario            Theater und bildender Kunst der Gegenwart (978-3-95808-131-4), 28 €                (978-3-95808-034-8, 2. Aufl.), 28 €
   Gespenstische als Figur, Metapher und Wahrnehmungsdispositiv in Theorie          (978-3-943414-49-3), 25 €                                                      Hahn, Hans Peter (Hrsg.): Vom Eigensinn der Dinge. Für eine neue Perspektive       May, Christina Katharina: Die Szenografie der Wildnis. Immersive Techniken in
    und Ästhetik (978-3-943414-47-9, 2. Aufl.), 28 €                             Combe, Sonia: Ein Leben gegen ein anderes. Der ‚Opfertausch‘ im KZ Buchenwald        auf die Welt des Materiellen (978-3-95808-018-8, 5. Aufl.), 19 €                   zoologischen Gärten im 20. und 21. Jahrhundert (978-3-95808-240-3), 38 €
   / Eva Holling / Philipp Schulte / Bernhard Siebert / Gerald Siegmund             und seine Nachgeschichte (978-3-95808-148-2), 29 €                             Hannemann, Raiko: Die unerträgliche Leichtigkeit des Vorurteils. Zu einer Funk-    Michaelis-König, Andree (Hrsg.): Auf den Ruinen der Imperien. Erzählte
                                                                                 Czirak, Adam / Gerko Egert (Hrsg.): Dramaturgien des Anfangens                       tionalisierung des historischen Antisemitismus im gegenwärtigen Geschichts-        Grenzräume in der mittel- und osteuropäischen Literatur nach 1989
   / Katharina Stephan (Hrsg.): „Landschaft mit entfernten Verwandten“.
                                                                                    (978-3-95808-028-7), 26 €                                                         diskurs (978-3-943414-63-9), 16 €                                                  (978-3-95808-158-1), 25 €
   Festschrift für Heiner Goebbels (978-3-95808-218-2), 28 €
                                                                                 Dafinger, Johannes: Wissenschaft im außenpolitischen Kalkül des „Dritten          Herfert, Caroline: Orient im Rampenlicht. Die Inszenierung des Anderen in Wien     Naunin, Julia: Klang, Bewegung und Theater. Die Wahrnehmung des Akustischen am
Albrecht, Melanie / Michael Wehren (Hrsg.): Verortungen/Entortungen.                Reiches“. Deutsch-sowjetische Wissenschaftsbeziehungen vor und nach Ab-                                                                                              Beispiel von zeitgenössischen Theateraufführungen (978-3-95808-126-0), 26 €
                                                                                                                                                                      um 1900 (978-3-95808-160-4), 29 €
   Urbane Klangräume (978-3-943414-08-0), 16 €                                      schluss des Hitler-Stalin-Paktes (978-3-943414-64-6), 19 €                                                                                                        Nitsche, Jessica (Hrsg.): Mit dem Tod tanzen. Tod und Totentanz im Film
                                                                                                                                                                   Holling, Eva: Übertragung im Theater. Theorie und Praxis theatraler Wirkung
Bach, Konrad: Das Lachen in der Aufführung. Eine Theorie des Zuschauerlachens    Darian, Veronika / Peer de Smit (Hrsg.): Gestische Forschung. Praktiken und                                                                                             (978-3-943414-58-5), 25 €
                                                                                                                                                                      (978-3-95808-043-0), 27 €
    zwischen Komik und Interaktion (978-3-95808-249-6), 38 €                        Perspektiven (978-3-95808-246-5), 28 €                                                                                                                            Ortlieb, Cornelia / Patrick Ramponi / Jenny Willner (Hrsg.): Das Tier als
                                                                                                                                                                   Karr, Susanne Magdalena: Verbundenheit. Zum wechselseitigen Bezogensein von
Barnert, Anne (Hrsg.): Filme für die Zukunft. Die Staatliche Filmdokumentation   Debald, Matthias: Das Dritte des Vergleichs. Wissenschaft und Kultur zwischen        Menschen und Tieren (978-3-95808-031-7), 26 €                                      Medium und Obsession. Zur Politik des Wissens von Mensch und Tier um
   am Filmarchiv der DDR (978-3-95808-012-6), 25 €                                  Äquivalenz und Differenz (978-3-95808-219-9), 29 €                                                                                                                   1900 (978-3-943414-16-5), 24 €
                                                                                                                                                                   Kesting, Marietta / Sophia Kunze (Hrsg.): Dark Rooms. Räume der Un/Sicht-
Battegay, Caspar / Lena Henningsen / Kai Wiegandt (Hrsg.): Gegessen? Essen       Dogramaci, Burcu / Berenika Szymanski-Düll / Wolfgang Rathert (Hrsg.):                                                                                               Paust, Bettina / Laura-Mareen Janssen (Hrsg.): Das ausgestellte Tier. Lebende
                                                                                                                                                                      barkeit (978-3-95808-120-8), 22 €
    und Erinnerung in den Literaturen der Welt (978-3-95808-233-5), 26 €            Leave, left, left. Migrationsphänomene in den Künsten in aktueller und                                                                                               und tote Tiere in der zeitgenössischen Kunst (978-3-95808-229-8), 22 €
                                                                                    historischer Perspektive (978-3-95808-241-0), 25 €                             Klei, Alexandra: Wie das Bauhaus nach Tel Aviv kam. Re-Konstruktion einer Idee
                                                                                                                                                                                                                                                      Picht, Laura / Katharina Schmidt / Geraldine Schmitz / Lukas Wiggering
Bernhardt, Fabian: Zur Vergebung. Eine Reflexion im Ausgang von Paul Ricœur                                                                                           in Text, Bild und Architektur (978-3-95808-244-1), 22 €
                                                                                 Ebbrecht-Hartmann, Tobias: Übergänge. Passagen durch eine deutsch-                                                                                                      (Hrsg.): The Limits of Change. Was ist der Wert der beständigen Dinge?
   (978-3-943414-53-0), 18 €                                                        israelische Filmgeschichte (978-3-943414-51-6), 26 €                              / Katrin Stoll / Annika Wienert (Hrsg.): 8. Mai 1945. Internationale und           (978-3-95808-022-5), 29 €
Bier, Rolf (Hrsg.): Der Vermeer-Sensor. Wertzuschreibung und Werterhaltung       Ebert, Sophia / Johannes Glaeser (Hrsg.): Ökonomische Utopien                        interdisziplinäre Perspektiven (978-3-95808-112-3), 24 €                        Rastier, François: Schiffbruch eines Propheten. Heidegger heute
    von Ding und Kunst in Zeiten der Überfülle (978-3-95808-047-8), 20 €            (978-3-95808-008-9), 20 €                                                         / Katrin Stoll (Hrsg.): Leerstelle(n)? Der deutsche Vernichtungskrieg              (978-3-95808-132-1), 25 €
Binder, Julia: Stadt als Palimpsest. Zur Wechselwirkung von Materialität und     Emmert, Claudia / Ina Neddermeyer / Zeppelin Museum Friedrichshafen                  1941–1944 und die Vergegenwärtigungen des Geschehens nach 1989                  Rezai Dubiel, Jasmin Marjam (Hrsg.): « Indignez-vous ! » Geschichte schreiben
   Gedächtnis (978-3-95808-024-9), 24 €                                             (Hrsg.): Möglichkeit Mensch. Körper / Sphären / Apparaturen. Künstlerische        (978-3-95808-227-4), 25 €                                                          im 21. Jahrhundert (978-3-943414-48-6), 24 €
Bischoff, Doerte / Miriam N. Reinhard / Claudia Röser / Sebastian                   und wissenschaftliche Perspektiven (978-3-95808-137-6), 34 €                   Kruschwitz, Hans (Hrsg.): Ich bin meiner Zeit voraus. Utopie und Sinnlichkeit      Rhein, Johannes / Julia Schumacher / Lea Wohl von Haselberg (Hrsg.):
                                                                                    / Jessica Ullrich / Kunstpalais Erlangen (Hrsg.): Affekte (978-3-95808-           bei Heiner Müller (978-3-95808-144-4), 25 €                                        Schlechtes Gedächtnis? Kontrafaktische Darstellungen des Nationalsozialis-
   Schirrmeister (Hrsg.): Exil Lektüren. Studien zu Literatur und Theorie
   (978-3-943414-54-7), 12 €                                                        010-2), 38 €                                                                   Leonhardt, Nic: Durch Blicke im Bild. Stereoskopie im 19. und frühen 20. Jahr-        mus in alten und neuen Medien (978-3-95808-210-6, 2. Aufl.), 28 €
                                                                                 Endter, Heike: Die Verheimatlichung der Welt. Fünf Essays über Western und           hundert (978-3-95808-006-5), 20 €                                               Robnik, Drehli (Hrsg.): Put the X in PolitiX. Machtkritik und Allianzdenken mit
Böhm, Roswitha / Susanne Grimaldi (Hrsg.): Krisenumschreibungen.
                                                                                    Migration (978-3-95808-135-2), 27 €                                               (Hrsg.): Theater-Wissen quer denken. Facetten szenischer Künste aus drei           den X-Men-Filmen (978-3-95808-235-9), 16 €
   Strategien und Narrative in der Romania des 19. bis 21. Jahrhunderts                                                                                               Jahrzehnten. Festschrift für Christopher B. Balme zum 60. Geburtstag
                                                                                 Engster, Frank: Das Geld als Maß, Mittel und Methode. Das Rechnen mit der                                                                                            Rokem, Freddie: Geschichte aufführen. Darstellungen der Vergangenheit im
   (978-3-95808-250-2), 25 €                                                                                                                                          (978-3-95808-147-5), 28 €
                                                                                    Identität der Zeit (978-3-943414-18-9, 2. Aufl.), 32 €                                                                                                               Gegenwartstheater (978-3-943414-05-9), 30 €
Boihmane, Sandra: Malina – Versteck der Sprache. Die Chiffre ‚Malina‘ in         Galliner, Nicola / Jüdisches Kulturinstitut in Deutschland e. V. (Hrsg.):         Löwe, Sebastian: Als Kitsch ausgewiesen! Neuaushandlungen kultureller Identi-         TheaterDenken. Begegnungen und Konstellationen zwischen Philosophen und
   Ingeborg Bachmanns Werk und in Zeugnissen von ZeitzeugInnen                      Celebration! 25 Jahre Jüdisches Filmfestival Berlin & Brandenburg / 25 Years      tät in Populär- und Alltagskultur, Architektur, Bildender Kunst und Literatur      Theatermachern (978-3-95808-048-5), 26 €
   (978-3-943414-66-0), 28 €                                                        Jewish Film Festival Berlin & Brandenburg (978-3-95808-239-7), 24 €               nach 1989 (978-3-95808-127-7), 28 €                                             Rolshoven, Johanna / Ingo Schneider (Hrsg.): Dimensionen des Politischen.
Bothe, Thorsten: MemoryEx. Gedächtnis und Beispiel in der Rhetorik               Gronau, Barbara (Hrsg.): Künste des Anhaltens. Ästhetische Verfahren des Still-   Ludwig, Lars: Trigger-happy Hollywood. Die soziokulturellen Grundlagen der            Ansprüche und Herausforderungen der Empirischen Kulturwissenschaft
   (978-3-95808-143-7), 32 €                                                        stellens (978-3-95808-046-1), 18 €                                                Selbstjustiz im amerikanischen Film (978-3-95808-036-2), 28 €                      (978-3-95808-145-1), 29 €

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         backlist ■ 39
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