Neuauflage Herbst 2014 - WKO

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Neuauflage Herbst 2014 - WKO
Neuauflage Herbst 2014
Neuauflage Herbst 2014 - WKO
WKO Linz-Stadt:
                                                     Dr. Thomas Denk, Leiter
                                         Mag. Klaus Schobesberger, Obmann

                                                                 Impressum:
                                          Wirtschaftskammer Oberösterreich
                                                      Bezirksstelle Linz-Stadt
                                                   Hessenplatz 3 | 4020 Linz
                                          T 05-90909-5500 | F 05-90909-5509
                                                       E linz-stadt@wkooe.at

                                                     Alle Rechte vorbehalten
                                                        Auflage: Herbst 2014
    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung ohne Zustimmung der Wirtschaftskammer OÖ ist unzulässig.

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Inhaltsverzeichnis

1     Einleitung und Vorwort ......................................................................................................... 4
2     Bezirksmonitoring ................................................................................................................. 6
    2.1     Die Struktur des Bezirkes .........................................................................................................6
    2.2     Die Wirtschaft des Bezirkes ................................................................................................... 30
3     Der Weg in die Zukunft ........................................................................................................ 44
    3.1     Motto .................................................................................................................................... 44
    3.2     Ziele ....................................................................................................................................... 45
    3.3     Handlungsfelder .................................................................................................................... 45

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1       EINLEITUNG UND VORWORT

Regionale Wirtschaftsentwicklung, wozu? Der rasante technologische Wandel, die fortschrei-
tende Globalisierung, die demografische Entwicklung, und vieles mehr verändern laufend
und nachhaltig die Rahmenbedingungen für die oberösterreichischen Unternehmen und den
Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Gerade für die vielen kleinen und mittleren Unterneh-
men in den Bezirken wird es immer schwieriger, sich zielgerichtet auf die neuen Herausfor-
derungen einzustellen. Mit der Initiative „Zukunft Wirtschaft“ setzt sich die WKO Oberöster-
reich gezielt auf Landes- und auf Bezirksebene mit langfristigen Trends und Entwicklungen
aktiv auseinander.
Die Zielsetzungen
Die WKO Oberösterreich ist die bestimmende gestaltende Kraft für die heimische Wirtschaft.
Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass wir uns systematisch mit langfristigen wirt-
schaftspolitischen Entwicklungstendenzen auseinandersetzen. Konsequent leiten wir daraus
unsere Aktivitäten in der Interessenvertretung und den Serviceleistungen ab.
Die WKO Linz-Stadt ist dabei erste Anlaufstelle für die Linzer Wirtschaft und regionale Inte-
ressenvertretung für die Linzer Unternehmen. Zu den Aufgaben der Bezirksstelle gehört vor
allem die regionale Interessenvertretung und Projektarbeit:
   Lobbyingaktivitäten für Unternehmen,
   Teilnahme an Ortsaugenscheinen für Ladezonen, Baustellen etc.,
   laufende Stellungnahmen zu straßenpolizeilichen Maßnahmen,
   laufende Stellungnahmen zu Flächenwidmungs- und Bebauungsplänen,
   Mitwirkung in städtischen Beiräten, Aufsichtsräten und Ausschüssen,
   Mitwirkung im AMS-Regionalbeirat, Tourismusverband Linz, Grundverkehrskommission
    Linz,
   Betreuung von Interessen- und Werbegemeinschaften in allen Stadtteilen durch admi-
    nistrative Arbeiten, bei Behördenverfahren, bei Marketingmaßnahmen, Förderungsanträ-
    gen etc.,
   Betreuung der Bezirksgruppen von Junge Wirtschaft und Frau In Der Wirtschaft,
   Durchführung von Gründerworkshops für NeugründerInnen und Gründervorträgen in Schu-
    len,
   Mitwirkung bei Wirtschaftsinitiativen und –projekten und Veranstaltungen in den Berei-
    chen Pro Unternehmertum, Zukunftstrends, Standortmarketing, Stadt- und Stadtteilmar-
    keting, Tourismus, Schule-Wirtschaft, Universität-Wirtschaft, Kultur-Wirtschaft.

Die Vorgangsweise 2009
Bei der Erarbeitung des Konzeptes “Zukunft Wirtschaft Linz-Stadt” sind wir neue Wege ge-
gangen. Eine Frage war von Anbeginn der Arbeiten klar: „Zukunft Wirtschaft Bezirk …“ sollte
kein Schreibtischkonzept werden! Die Veränderungen in unserem Umfeld sind zu dynamisch,
als dass ein einmal geschriebenes Konzept eine jahrelange Gültigkeit aufweist. Die Qualität
unseres Konzeptes liegt darin, dass es unter Einbeziehung vieler Personen und Institutionen
aus unterschiedlichsten Bereichen im Bezirk entstanden ist und es auch weiterhin einem
permanenten Entwicklungsprozess unterliegt, an dem sich jede an der positiven Entwicklung
unseres Bezirkes interessierte Person beteiligen kann.
Die inhaltliche Grundlage für unsere Konzeptarbeiten bildeten die Ergebnisse des Gesamt-
projekts „Zukunft Wirtschaft Oberösterreich“. Von einer Strategiegruppe wurden durch Ana-

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lysen aus dem Buch „Zukunft Wirtschaft Oberösterreich“ sowie aus vorhandenen statisti-
schen Zahlen, Daten und Fakten für Linz in mehreren Strategiemeetings die Ist-Situation in
für die Linzer Wirtschaft besonders relevanten Themenfeldern gescannt: Standort, Bevöl-
kerung, Soziales und Arbeitswelt, Bildung und Qualifizierung, Innovation und Technolo-
gie, Mobilität, Globalisierung und Export, Energie und Umwelt.
In einem nächsten Schritt wurden von einer Strategiegruppe die aus der Ist-Situation gewon-
nenen Hypothesen und Erkenntnisse überprüft. Dazu wurden von der Bezirksstelle Linz-Stadt
im Jahr 2009 eine schriftliche Unternehmerbefragung (ca. 150 Fragebögen) und persönliche
Befragungen von ExpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung durchgeführt (ca.
30 Interviews). Teilweise gab es auch Workshops mit Kleingruppen zB dem WKO-
Bezirksstellenausschuss Linz-Stadt, Junge Wirtschaft und Frau in der Wirtschaft Linz-Stadt,
Linzer Werbe- und Interessengemeinschaften.
Die Vorgangsweise 2014
Im April 2014 wurde wiederum eine schriftliche anonymisierte Unternehmerbefragung (ca.
300 Fragebögen) durchgeführt und durch eine Podiumsdiskussion „Bezirks-Check Linz-Stadt“
ergänzt. Im Mai 2014 fand ein Open Space-Workshop „Mit Freude UnternehmerIn sein in Linz
2025!“ statt. Dabei wurden die Handlungsfelder aus "Zukunft Wirtschaft Linz 2020" kritisch
hinterfragt und konkrete neue Themen oder Projektideen erarbeitet. Gemeinsam mit dem
WKO-Bezirksstellenausschuss Linz-Stadt wurden im Juni 2014 diese Inputs dann in das beste-
hende Zukunft Wirtschaft Konzept eingearbeitet.
Somit liegt mit diesem Papier das Ergebnis eines mehrjährigen Strategieprozesses vor, wel-
ches in den nächsten Jahren der Leitung, dem Ausschuss und den Funktionären der Bezirks-
stelle ein Leitfaden für die Gestaltung der Zukunft unseres Bezirkes sein wird.
Die Akteure
Wir möchten uns bei allen Mitwirkenden bedanken, ganz besonders beim WKO-
Bezirksstellenausschuss Linz-Stadt und den Teilnehmern des Open Space-Workshops, die uns
mit wichtigen Inputs sehr hilfreich zur Seite gestanden sind. Wir laden alle Linzer Unterneh-
merInnen dazu ein, die Zukunft mit uns zu gestalten. Wir werden auch in den nächsten Jah-
ren die dafür notwendigen Foren und Diskussionsplattformen anbieten.

                    Mag. Klaus Schobesberger             Dr. Thomas Denk
                     Obmann WKO Linz-Stadt               Leiter WKO Linz-Stadt

P.S.: Wir wollen mit diesem Konzept einen Beitrag zur positiven Wirtschaftsentwicklung un-
seres Bezirks leisten und haben dafür viel Arbeit und Energie investiert. Manchmal finden
sich darin Punkte, die vielleicht nicht bequem sind, manche Formulierung ist nicht immer
ganz exakt – sollte sich jemand dadurch negativ angesprochen fühlen, entschuldigen wir uns
dafür. Für Feed-Back jeder Art sind wir dankbar.

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2       BEZIRKSMONITORING

Die Zahlen im Text sowie die Tabellen und Diagramme stammen sofern nicht anders vermerkt
aus dem Referat Statistik der Wirtschaftskammer Oberösterreich.

2.1     DIE STRUKTUR DES BEZIRKES

Lage und Fläche

Die Landeshauptstadt Linz liegt nicht ganz zentral, sondern eher im Nordosten Oberöster-
reichs. Nördlich der Donau grenzt Linz an den Bezirk Urfahr-Umgebung, südlich der Donau
grenzt Linz an die Bezirk Linz-Land und Perg. Die südlichen und westlichen Bezirke Oberös-
terreichs sind daher teilweise mehr als 100 Kilometer von der Landeshauptstadt entfernt.

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Linz hat eine Fläche von 9.598 ha. Etwa ein Drittel des Linzer Stadtgebietes entfällt auf
Bauland (Wohn- und Baugebiet, Industrie- und Gewerbeflächen), weitere 11,9 % werden als
Verkehrsflächen genutzt. Grünflächen (Erholungsflächen, Wälder, Wiesen, Äcker, Gärten)
machen knapp die Hälfte des Stadtgebietes aus. Linz hat sich in den letzten Jahren rasant
entwickelt. Zahlreiche neue Wohngebiete wie etwa die solarCity Pichling im Süden von Linz
wurden erschlossen. Gleichzeitig wurden ungenutzte und brachliegende innerstädtische Flä-
chen mit Wohn- und Geschäftsbauten und sozialen Einrichtungen aufgewertet. Die „grüne
Mitte Linz“ ist aktuell das größte räumlich zusammenhängende städtebauliche Projekt in
Linz durch eine Umnutzung des von der ÖBB nicht mehr benötigten Areals am ehemaligen
Frachtenbahnhof.
Für die wirtschaftliche Expansion hat die Stadt mit dem Betriebsansiedlungsgebiet "Südpark
Linz" in Pichling vorgesorgt. Dieses erfreut sich reger Nachfrage und ist daher in absehbarer
Zeit voll belegt. Dazu stehen noch Restflächen am Franzosenhausweg zur Verfügung. Auch
am Areal des ehemaligen Frachtenbahnhofs sollen „umweltfreundliche“ Produktionsbetriebe
angesiedelt werden. Zusätzliche Flächen könnten sich durch die Verkleinerung einzelner Ha-
fenbecken im Linzer Hafen ergeben. Aber: die Flächen für Betriebsansiedlungen und Be-
triebserweiterungen in Linz werden trotzdem knapp. Eine aktive interkommunale Zusam-
menarbeit mit Umlandgemeinden in diesem Bereich gibt es allerdings noch nicht.
Neue städtische Betriebsansiedlungsflächen sind dringend notwendig vor allem für:
1. Bestehende Betriebe aus Linz, die an ihre Flächenkapazitätsgrenzen stoßen und Erwei-
   terungsflächen brauchen oder überhaupt einen neuen Standort in Linz suchen. Ebenso
   bestehende Betriebe aus Linz, die aufgrund städtebaulicher Projekte, verschärfter Um-
   weltvorschriften oder für neue Verkehrsprojekte absiedeln müssen und Ersatzgrundstü-
   cke in Linz benötigen.
2. Firmen aus benachbarten Bezirken, Bundesländern oder dem Ausland v.a. aus Deutsch-
   land, die den hervorragenden Wirtschafts- und Fachkräftestandort Linz für die Erschlie-
   ßung des österreichischen Marktes und umliegender Märkte nutzen möchten.
Ansonsten droht die Abwanderung oder fehlende Neudurchmischung von Betrieben. Im neuen
Örtlichen Entwicklungskonzept der Stadt Linz wurde eine Siedlungserweiterungsfläche mit
Betriebsfunktion entlang der B1 in Pichling in Nähe zum Südpark festgelegt (14 ha), für das
möglichst rasch das Erschließungskonzept erarbeitet werden muß, auf dessen Basis die Um-
widmung von Grünland in Betriebsbaugebiet erfolgen kann.

Stärken und Chancen:
   Nutzung innerstädtischer Brach- und Restflächen
   Erweiterung des Südparks und Hafenneugestaltung

Schwächen und Risiken:
   Knappheit an Betriebsflächen
   fehlende interkommunale Zusammenarbeit

Hypothesen und Erkenntnisse:
Eine weitblickende und mit den Nachbargemeinden abgestimmte Raumordnung und Flächen-
widmung in Bezug auf Betriebserweiterungen und Betriebsansiedlungen ist über 2025 hinaus
notwendig.

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Stadtteile und Statistische Bezirke

Die Stadt Linz gliederte sich ursprünglich offiziell in 14 Katastralgemeinden. Sie wurden am
Ende des 19. Jahrhunderts geschaffen und dienten der Steuereinhebung. Zu statistischen
Zwecken unterteilte man 1957 das Stadtgebiet noch in Stadtteile und Statistische Bezirke.
Diese Gliederung in 36 Statistische Bezirke entsprach immer weniger den aktuellen Struktu-
ren. Die aktuelle Gliederung umfasst daher 16 neue Statistische Bezirke und gilt seit
1.1.2014.

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Linz wird häufig in die Bereiche Linz-Zentrum/Innenstadt, Linz-Nord/Urfahr, Linz-Süd und
Linz-Ost/Industriegebiet-Hafen gegliedert.
Die Innenstadt ist der älteste Stadtteil der Landeshauptstadt Linz. Bis 1873 war die Stadt
Linz ident mit der Fläche des heutigen Statistischen Bezirks Innere Stadt. Heute zählen die
westlich der A7 Mühlkreisautobahn und nördlich der Westbahn gelegenen Statistischen Be-
zirke Kaplanhof und Froschberg auch zur Innenstadt. Als ältester Teil der Stadt sowie als
Stadtzentrum beherbergt die Innenstadt eine Reihe von Sehenswürdigkeiten und öffentli-
chen Einrichtungen und bildet gesellschaftlich wie wirtschaftlich den Kern der Stadt. Die
Innenstadt ist mit ca. 4.000 Arbeitsstätten mit Abstand die Nr.1 unter den Linzer Stadtteilen.
Wirtschaftliche Schwerpunkte sind der Handel und das nahversorgende Gewerbe entlang der
Landstraße, ihren Seitenstraßen sowie am Hauptbahnhof und Südbahnhofmarkt sowie unter-
nehmensnahe Dienstleistungen und der Tourismus rund um Hauptplatz und Altstadt. Im Pet-
zoldpark sind auch größere Gewerbe- und Handelsbetriebe, im Techcenter Linz-Winterhafen
technologieorientierte Gründer und Jungunternehmer angesiedelt.
Umgangssprachlich werden oft alle nördlich der Donau gelegenen Statistischen Bezirke von
Linz, also Urfahr, Pöstlingberg, St. Magdalena und Dornach-Auhof als „Urfahr“ bezeichnet.
Urfahr ist wirtschaftlich geprägt von Kleinbetrieben und gilt als heimliche Hauptstadt des
Mühlviertels mit Versorgungs- und Arbeitsplatzfunktion v.a. für den Stadtteil selbst und den
Bezirk Urfahr-Umgebung. Besondere Bedeutung als Einkaufsstraße hat die Hauptstraße mit
direkter Anbindung an das Einkaufszentrum Lentia City. Lokale Nahversorgungszentren sind
u.a.: Grünmarkt Urfahr, Einkaufszentrum Biesenfeld, Einkaufszentrum Gründberg, Einkaufs-
zentrum Magdalena, Einkaufszentrum Auhof, Einkaufszentrum Donaufeld. Überregionale Be-
deutung haben der Pro-Kaufpark, Fachmärkte entlang der Freistädter Straße und der Gewer-
bepark Urfahr u.a. mit der Firma Keba. Bedeutung hat daneben der Tourismus (Donau, Pöst-
lingberg).
Linz-Süd: Hierzu zählen umgangssprachlich die Statistischen Bezirke südlich und westlich der
Westbahn und südlich der Traun: Franckviertel, Bulgariplatz, Bindermichl-Keferfeld, Spal-
lerhof, Neue Heimat, Kleinmünchen-Auwiesen, Ebelsberg, Pichling. Lokale Nahversorgungs-
zentren dieser vorwiegend Wohnbezirke sind u.a.: diverse Grünmärkte, Einkaufsviertel Wie-
ner Straße, Einkaufszentrum Lenaupark, Zentrum Muldenstraße, Einkaufszentrum Oed, Am
Bindermichl, EKZ Interspar, Infracenter, Eurospar Kleinmünchen, Ebelsberger Zentrum, Solar
City. Rund um die Franckstraße, Salzburger Straße und Wiener Straße sowie im Franzosen-
hauspark und Südpark sind darüber hinaus größere Gewerbe- und Handelsbetriebe angesie-
delt wie zB Silhouette oder Linz Textil.
Linz-Ost/Industriegebiet-Hafen: Hier sind v.a. große Industrie-, Gewerbe-, Handels- und Lo-
gistikbetriebe wie die voestalpine, Siemens, Chemiepark Linz, Plasser & Theurer, Schacher-
mayer angesiedelt. Der Hafen umfasst den voestalpine Werkshafen (Erze, Schrott, Eisen,
Stahl), Tankhafen (Mineralölprodukte), Schwerlasthafen und Handelshafen mit den Kompe-
tenzbereichen Containerterminal, Lagerhäuser, Stückguthallen, Spezialläger. Mit mehr als
50.000 Beschäftigten erreicht dieser Statistische Bezirk fast den Wert der Innenstadt.

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Bevölkerung

                Wohnbevölkerung
                im Bezirk Linz-Stadt 2004 - 2013
 192000                                                                                                            1425000
 191000                                                                                                            1420000

 190000                                                                                                            1415000
                                                                                                                   1410000
 189000
                                                                                                                   1405000
 188000
                                                                                                                   1400000
Bezirk

 187000
                                                                                                                   1395000

                                                                                                                       OÖ
 186000
                                                                                                                   1390000
 185000
                                                                                                                   1385000
 184000                                                                                                            1380000
                  185172

                              186781

                                       187936

                                                188393

                                                          188277

                                                                   188520

                                                                            188549

                                                                                     188431

                                                                                              190053

                                                                                                         191501
 183000                                                                                                            1375000
 182000                                                                                                            1370000
                 2004        2005      2006     2007      2008     2009     2010     2011     2012      2013

         Quelle: Statistik Austria                                                            Grafik: WKO Bilderpool

Linz ist mit mehr als 190.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Österreichs. Linz hat im Zeit-
raum 1991 bis 2001 ca. 20.000 Einwohner verloren, seitdem ist die Bevölkerungszahl aber
wieder leicht im Ansteigen, resultierend vor allem aus der Zuwanderung. Die einwohner-
stärksten Statistischen Bezirke sind Innere Stadt, Urfahr, Kleinmünchen-Auwiesen, Binder-
michl-Keferfeld. Der Großraum Linz erreicht mit seinen 13 politisch direkt angrenzenden
Nachbargemeinden eine Größe von fast 300.000 Personen, Tendenz vor allem im Speckgürtel
weiterhin steigend.
Der Frauenanteil beträgt laut Zahlen der Stadt Linz derzeit ca. 52 %, der Männeranteil ca.
48 %. Der steigende Ausländeranteil im Schnitt ca. 17 %, allerdings unterschiedlich je Stadt-
teil mit entsprechenden „Ghettobildungen“ in der Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur.
Laut Statistik Austria haben insgesamt ca. 25 % der LinzerInnen Migrationshintergrund. Die
wichtigsten Herkunftsländer der 148 Nationen sind Bosnien und Herzegowina, Türkei, Rumä-
nien und Deutschland. Die Altersverteilung zeigt folgendes Bild: 0 bis 14 Jahre ca. 13 %, 15
bis 59 Jahre ca. 62 %, über 60 Jahre ca. 25 %.
Bei Kindern bis 5 Jahre zeigen die städtischen Prognosen in der Hauptvariante (Wanderungs-
gewinn von 500 Personen jährlich) bis 2021 eine Zunahme um ca. 6 Prozent. Die Jugendlichen
zwischen 15 und 19 Jahre gehen hingegen bis 2021 um ca. 10 Prozent zurück. Die Zahl der
Senioren (60 Jahre und älter) steigt bis 2021 um ca. 11 %, wobei die Gruppe der 70- bis 79-
Jährigen um ca. 26 % steigen wird! Die Geburtenbilanz wird bis 2021 positiv.

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Stärken und Chancen:
   Bevölkerungswachstum durch Zuwanderung und Geburtenüberschüsse

Schwächen und Risiken:
   Abwanderung in den “Speckgürtel” rund um Linz
   Integration von Zuwanderern
   „Ghettobildungen“ in der Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur
   Überalterung der Bevölkerung

Hypothesen und Erkenntnisse:
Die Integration von Personen mit Migrationshintergrund in allen Lebensbereichen und Stadt-
teilen muß bis 2025 verstärkt werden.

Soziales und Arbeitswelt

Der Linzer Bevölkerung steht ein vielfältiges soziales Leistungsangebot zur Verfügung. In vie-
len Bereichen ist eine Vollversorgung mit Angeboten erreicht. Familien finden ein flächen-
deckendes Netz an Krabbelstuben, Kindergärten und Horten vor. Defizite für berufstätige
Frauen und Männer gibt es allerdings teilweise noch bei zeitlich flexiblen Ganztages- und
Ferienbetreuungsangeboten für Kinder. Mit dem Ausbau der Seniorenzentren wurde auch auf
die massiv gestiegene Lebenserwartung und dem größeren Anteil der älteren Generation
innerhalb der städtischen Bevölkerung reagiert. Die Stadt betreibt mit dem Allgemeinen
Krankenhaus ein eigenes Krankenhaus und kooperiert mit vielen weiteren Gesundheitsorga-
nisationen. Acht Krankenanstalten mit einer Bettenkapazität von über 3.700 Betten stehen
laut Angaben der Stadt Linz der Bevölkerung insgesamt zur Verfügung. Fast 700 niedergelas-
sene Ärzte und Ärztinnen und 42 Apotheken sind um das Wohl ihrer PatientInnen bemüht.
Linz hat ein vielfältiges Arbeitsplatzangebot. Die Top8: Datenverarbeitung/Dienstleistun-
gen/Forschung/Realitätenwesen, Öffentliche Verwaltung/Interessenvertretungen/Sozial-
versicherung/Vereine, Handel/Lagerung, Gesundheits- und Sozialwesen, BeamtInnen, Bau,
Metallerzeugung und –verarbeitung, Kreditwesen und Versicherungen. Linz liegt bei der Ar-
beitsplatzdichte (Arbeitsplätze pro Einwohner) um mehr als 50 Prozent über dem Niveau der
anderen vergleichbaren Städte Österreichs. Linz hat ein hohes Lohnniveau und liegt mit
2.078 Euro monatlich (2011) beim mittleren Bruttoeinkommen an 2. Stelle hinter Steyr-Stadt
(2.545 Euro) in Oberösterreich. Die Schere zwischen Männer- und Fraueneinkommen ist laut
AK-Erhebungen allerdings groß: Frauen verdienen in Linz um ca. 25 % weniger als Männer.
Der Anteil geringfügiger und von Teilzeit-Beschäftigung in Linz ist im Bezirksvergleich über-
durchschnittlich hoch.
Linz hat mit - je nach Konjunkturlage - 4-7 % eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der
größeren Städte Österreichs, und entlastet strukturschwache umliegende Arbeitsmärkte. Der
gute Branchenmix, das hohe Arbeitsplatz- und Lehrstellenangebot sowie maßgeschneiderte
Schulungsangebote des AMS für „Problemgruppen“ am Arbeitsmarkt verhindern bisher in Kri-
senzeiten hohe Arbeitslosigkeit. Linz hat daher auch keine hohe Langzeit- oder Jugendar-
beitslosigkeit.
Obwohl in absoluten Zahlen immer mehr Personen in Beschäftigung kommen und das Arbeits-
platzangebot in Linz wächst, steigt trotzdem gleichzeitig die Arbeitslosenquote in Linz in
den letzten Jahren immer mehr an. Vor allem klaffen Angebot und Nachfrage am Arbeits-

                                       Seite 11 von 50
markt immer mehr auseinander. In einigen Bereichen gibt es mehr offene Stellen als Ar-
beitslose zB in technischen Berufen. Im Gegensatz dazu gibt es in Berufen mit geringer Qual-
ifikation in Linz einen enormen Überhang an Arbeitslosen zu offenen Stellen. Es kämpfen
nicht nur Branchen bzw. die Unternehmen untereinander um die PflichtschulabgängerInnen,
sondern das duale Ausbildungssystem generell gegen andere Qualifizierungsangebote, zB
höhere Schulen. Es gilt, alle Potenziale auszuschöpfen, damit die demografische Entwicklung
und daraus resultierende fehlende Fachkräfte nicht zur Wachstumsbremse für die Linzer
Unternehmen werden. Neben Jugendlichen, Frauen und Migranten/innen sind vor allem äl-
tere Arbeitnehmer/-innen ein wichtiges Fachkräfte-Reservoir, das jedoch nur dann an-
gezapft werden kann, wenn diese gesund und motiviert sind und lange im Arbeitsprozess
gehalten werden können.
Linz ist eine Einpendlerstadt mit ca. 107.000 Einpendlern und ca. 23.000 Auspendlern pro
Tag mit entsprechenden Verkehrs- und Parkplatzproblemen. Der Großteil der Pendler kommt
aus den Bezirken Linz-Land, Urfahr-Umgebung, Freistadt, Perg und Rohrbach. Diese Bezirke
stellen in Summe 75 Prozent der Einpendler.

Stärken und Chancen:
   Gute Sozial- und Gesundheitsversorgung
   Vielfältiges Arbeitsplatz- und Lehrstellenangebot
   Keine hohe Langzeit- oder Jugendarbeitslosigkeit
   Hohes Einkommensniveau

Schwächen und Risiken:
   Ganztagesbetreuungsangebote für alle Kinder
   Betriebliche Kinderbetreuung
   Schere zwischen Männer- und Fraueneinkommen
   Steigende Arbeitslosenquote
   Arbeitsmarkt-Integration von Personen mit Migrationshintergrund
   Halten älterer ArbeitnehmerInnen im Arbeitsprozess
   Hohe Einpendlerquote – hohes Verkehrsaufkommen

Hypothesen und Erkenntnisse:
Der Linzer Arbeitsmarkt wird 2025 dann geringe Arbeitslosenraten verzeichnen, wenn vor
allem die „Problemgruppen“ des Arbeitsmarktes (ArbeitnehmerInnen mit Betreuungspflich-
ten, ältere ArbeitnehmerInnen, MigrantInnen und Jugendliche mit Bildungsdefiziten) ent-
sprechend unterstützt werden.

                                       Seite 12 von 50
Bildung und Qualifizierung

Verteilung der SchülerInnen der 9. Schulstufe nach Schultypen in %, Quelle: AKOÖ

Linz ist mit einem vielfältigen Schulangebot die zentrale Schulstadt in Oberösterreich (61
öffentliche Pflichtschulen, 9 private Pflichtschulen, 16 AHS, 12 BHS, 9 Berufsschulen) mit
mehr als 40.000 SchülerInnen. Die PädagogInnen an den Linzer Kindergärten und Schulen
leisten gute Arbeit.
Aber: internationale Leistungsvergleichstests bescheinigen dem österreichischen Schulsys-
tem zumindest an den Übergängen zwischen Volkschule und Mittelschule bzw. nach Erfüllung
der Schulpflicht eher konstante Mittelmäßigkeit. Gerade in der Industrie- und Wirtschafts-
stadt Linz wird die Begeisterung für Neues, Innovation, Technik, Naturwissenschaften und
wirtschaftliche Zusammenhänge in den Kindergärten und Volksschulen oftmals noch zu wenig
vermittelt. Auch das Angebot an englischsprachigen Kindergärten und Volksschulen steckt
noch in den Kinderschuhen. Später fehlen dann teilweise die dringend benötigten Technike-
rInnen, internationalen Topforscher und Exportfachleute in Linz.

                                              Seite 13 von 50
Im Pflichtschulbereich drängen immer mehr Kinder nach der Volksschule in Allgemein Bil-
dende Höhere Schulen. In den Linzer Neue Mittel- und Polytechnischen Schulen steigt daher
der Anteil von SchülerInnen mit Migrationshintergrund und mit sprachlichen und kulturellen
Defiziten und sinkt teilweise das Ausbildungsniveau (insbesondere in den Grundkulturtech-
niken Lesen, Schreiben, Rechnen) verglichen mit ländlichen Pflichtschulen. Linz hat unter
den Landeshauptstädten die höchste Quote an frühen Bildungsabbrechern: Mehr als 25 Pro-
zent der 20-24-Jährigen in Linz haben nicht mehr als Pflichtschulabschluß. Daher fehlen in
der Linzer Wirtschaft einerseits die dringend benötigten Fachkräfte insbesondere in techni-
schen Berufen, andererseits suchen immer mehr Linzer Unternehmen ihre Lehrlinge nicht in
Linz, sondern in den umliegenden Bezirken. Möglicherweise können im städtischen Bereich
Ganztagesschulmodelle (auf freiwilliger Basis) mit gleichzeitiger intensiver Förderung sowohl
der Talente als auch der SchülerInnen mit Defiziten ein Lösungsansatz sein.
Für Lehrlinge gibt es in Linz 9 Berufsschulen: BS 1 (Friseur, Fußpflege, Kosmetik, Massage),
BS2 (Informationstechnologie, Fertigteilhausbau, Hafner, Maurer und Zimmerer, Plat-
ten- und Fliesenleger, Rauchfangkehrer, Zimmerei), BS3 (Kraftfahrzeugtechnik, Schlosser,
Werkzeugmaschineur, Maschinenfertigungstechnik, Maschinenbautechnik, Universal-
schweisser, Dreher, Zerspanungstechnik, Technischer Zeichner, Chemielabortechnik,
Chemieverfahrenstechnik), BS5 (Elektrotechnische Berufe), BS6 (Büro-, Versicherungs-,
Immobilien- und Industriekaufmann, Personaldienstleistung, Betriebsdienstleistung,
Buchhaltung, Einkauf), BS7 (Einzelhandel, Großhandel, Buch- und Medienwirtschaft),
BS8 (Sanitär- und Klimatechnik, Rohrleitungsmontage, Spengler, Dachdecker, Isolier-
monteur, Metalltechnik-Blechtechnik), BS9 (Bodenleger, Buchbinder, Denkmal-, Fas-
saden- und Gebäudereiniger, Drucktechnik, Druckvorstufentechnik, Fotograf, Kar-
tonagewarenerzeuger, Maler und Anstreicher, Medienfachmann, Reprografie, Schilder-
herstellung), BS10 (Nahrungsmittel- und Grünberufe).
Stark im Kommen ist das Modell “Lehre mit Matura”: immer mehr Linzer Lehrbetriebe
bieten aktiv diese attraktive, aber auch fordernde Ausbildungsmöglichkeit an. Die Zahl
der Linzer Lehrlinge geht aber genauso wie die Zahl der Linzer Lehrbetriebe in den letz-
ten Jahren zurück. Ausbaufähig ist vor allem der Anteil von Jugendlichen mit Migrations-
hintergrund in der Lehre. Derzeit haben 8 % der Lehrlinge eine ausländische Staatsbür-
gerschaft und kommen aus fast 50 verschiedenen Ländern.
Die Technik- und Wirtschaftsstadt Linz hat 2 Höhere Technische Lehranstalten: HTL Bau und
Design, Linzer Technikum (u.a. Elektrotechnik, IT, Maschineningenieurwesen, Mechatronik).
Die benachbarte HTL Leonding bietet eine fundierte Ausbildung in Elektronik und Informatik
mit den Schwerpunkten Robotik und Biomedizintechnik. Die Handelsakademie Linz in der
Rudigierstraße ist die älteste Handelsakademie (HAK) Oberösterreichs, Anfang der 70er
Jahre wurde als Expositur und zweite HAK in Linz die HAK Auhof gegründet. 6 Höhere Ge-
werbliche Lehranstalten und Höhere Lehranstalten runden die wirtschaftsnahe Ausbildung in
Linz ab. In der Erwachsenenbildung ist Linz u.a. mit dem WIFI, das der Bildungspartner Nr.
1. der oö. Wirtschaft ist, BFI, LIMAK oder der Volkshochschule im neuen Wissensturm gut
ausgestattet.
Trotz hochwertiger technischer Ausbildungsangebote wird aber vor allem der Technikerman-
gel in Linz immer größer. Besonders schwierig ist es trotz vieler guter Initiativen, Frauen für
technische Berufe zu begeistern.
Mit der Errichtung der Johannes Kepler Universität (JKU) (1966), der Kunsthochschule (1973),
der Katholisch-Theologischen Hochschule (1978), der Anton Bruckner Privat-Universität, den
Pädagogischen Akademien und der Fachhochschule Linz wurde Linz auch eine starke Univer-
sitäts- und Fachhochschulstadt mit derzeit mehr als 28.000 Studierenden.

                                        Seite 14 von 50
Die JKU ist eine „Campus-Universität“ am nordöstlichen Stadtrand der Landeshauptstadt
Linz. Der Campus beherbergt ca. 18.000 Studierende und mehr als 2.500 MitarbeiterInnen.
Als größte wissenschaftliche Institution des Bundeslandes Oberösterreich ist die JKU ein Im-
pulszentrum für Wissenschaft und Gesellschaft und genießt internationales Renommee. Die
Kernkompetenzen liegen in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, den Rechtswissen-
schaften sowie den Technisch-Naturwissenschaften. Die Sozial- und Wirtschaftswissenschaft-
liche Fakultät (SOWI) bietet österreichweit einzigartig das gesamte Spektrum an sozial- und
wirtschaftswissenschaftlichen Studien an. Exzellenzschwerpunkt der Rechtswissenschaftli-
chen Fakultät (RE) ist das öffentliche, private und internationale Unternehmensrecht. Die
Vielseitigkeit der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (TNF) zeichnet sich durch in-
ternationale Forschungs- und Entwicklungskooperationen und durch ihre Nähe zur Industrie
und Wirtschaft aus. Die einzelnen Institute sind auf Grundlagenforschung und anwendungs-
orientierte Forschung fokussiert. Neben den "klassischen" Universitätsinstituten haben sich
auch immer mehr sogenannte Drittmittelinstitute aber auch Kompetenzzentren, Firmen und
andere assoziierte Institutionen entwickelt.
Der Entwicklungsplan der JKU 2013-2018 behält weitgehend die Schwerpunkte bei und clus-
tert sie nach einem Prozess der Weiterentwicklung in die Exzellenzfelder: Computation in
Informatics and Mathematics, Management & Innovation, Mechatronics and Information Pro-
cessing, Nano-, Bio- and Polymer-Systems: From Structure to Function, Soziale Systeme,
Märkte und Wohlfahrtsstaat, Unternehmensrecht.
2006 startete der Aufbau des neuen Forschungsschwerpunkts Polymerchemie im Fachbereich
Chemie und dessen Erweiterung um die Kunststofftechnik, die im Zuge der Standortverlager-
ung der österreichischen Forschungszentrale des Kunststoffproduzenten Borealis nach Linz
und mit erheblicher Unterstützung des Landes OÖ und oö. Unternehmen rasch erfolgten. Der
Bauteil I des Science Park für die Institute der Mechatronik wurde 2009 feierlich eröffnet.
Der Bauteil II (2011) beherbergt die Institute der Mathematik, Kunststofftechnik, Statistik
und externe Forschungseinrichtungen und der Bauteil III (2012) jene der Informatik und
Wirtschaftsinformatik.
Die technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtungen an der JKU garantieren eine pra-
xisorientierte, moderne Ausbildung:
• Das Mechatronik-Studium in dieser Form ist in Österreich einzigartig. Es verbindet Elekt-
    rotechnik, Informatik und Maschinenbau und wird als Bachelor- und Masterstudium an-
    geboten.
• Das Bachelor- und Masterstudium der Informationselektronik bietet eine breite Ausbil-
    dung in den Bereichen Elektrotechnik, Informatik, Physik und Mathematik.
• Auf das Bachelorstudium Informatik folgt das englischsprachige Masterstudium Compu-
    ter Science, bei dem Studierende zwischen den Schwerpunkten Computational Enginee-
    ring, Intelligent Information Systems, Networks and Security, Pervasive Computing und
    Software Engineering wählen können.
• Das interdisziplinäre englischsprachige Bachelorstudium Bioinformatics wird gemeinsam
    mit der Südböhmischen Universität in Budweis als Cross Border-Studium angeboten und
    schließt mit den Diplomen beider Universitäten ab. Vertiefende Kenntnisse in dieser noch
    relativ jungen Forschungsdisziplin, die eine Schnittstelle zwischen Life Sciences und In-
    formatik bildet, werden im Masterstudium vermittelt.
• Die drei Grundpfeiler des völlig neuen Studiums der Kunststofftechnik stellen die Dis-
    ziplinen Kunststoffverarbeitung, Polymerchemie und Mechatronik dar. Nach dem Ba-
    chelorstudium kann das Masterstudium Polymer Technologies and Science absolviert
    werden, zudem wird das Masterstudium Management in Polymer Technologies angebo-
    ten.

                                       Seite 15 von 50
•   Im Studium der Technischen Chemie erlangt man breit angelegtes Fachwissen über Her-
    stellungsverfahren und Eigenschaften von neuen Stoffen und Materialien. Nach dem Ba-
    chelor-Studium kann zwischen den Masterstudien Technische Chemie, Polymerchemie
    und Wirtschaftsingenieurwesen - Technische Chemie (WiTech) gewählt werden.
    WiTech wird in Österreich nur an der JKU angeboten, vermittelt wird sowohl technisches
    Know-how als auch sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Kompetenz.
•   Das englischsprachige Studium der Biologischen Chemie bietet die TNF ebenfalls ge-
    meinsam mit der Südböhmischen Universität Budweis an. Es vermittelt eine fundierte
    Ausbildung in den Bereichen Chemie, Biochemie, Biologie und Biophysik.
•   Das Studium der Molekularen Biologie wird gemeinsam mit der Universität Salzburg
    durchgeführt und ist besonders für jene geeignet, die in der Pharmaforschung, der bio-
    medizinischen Forschung sowie in der Bio- und Umweltanalytik Karriere machen möch-
    ten.
•   Mit einem Bachelor-Abschluss in Technischer Physik kann zwischen den Masterstudien
    Technische Physik, Biophysik und Nanoscience and -Technology gewählt werden.
•   Nach dem Bachelorstudium der Technischen Mathematik gibt es die Wahlmöglichkeit
    zwischen den drei Masterstudien Mathematik in den Naturwissenschaften, Industrie-
    mathematik sowie Computermathematik.
•   Zusätzlich werden an der JKU im Rahmen des Lehramtsstudiums die Unterrichtsfächer
    Chemie, Informatik/Informatikmanagement, Mathematik und Physik angeboten.
•   Aufbauend auf ein Master- bzw. Diplomstudium kann ein Doktoratsstudium der Techni-
    schen Wissenschaften oder ein Doktoratsstudium der Naturwissenschaften absolviert
    werden, welche den Zugang zu wissenschaftlichen Laufbahnen an Universitäten sowie zu
    interessanten Positionen in Wirtschaft und Industrie eröffnen.
Nach mehreren Anläufen entstand 2012 das "Linzer Modell einer Medizinischen Fakultät an
der JKU". Als Forschungsschwerpunkte ab 2015 sind die klinische Altersforschung sowie die
Versorgungsforschung geplant, wodurch vorhandene Forschungspotentiale der JKU genützt
werden. Drei große Linzer Krankenhäuser sollen zur Universitätsklinik fusioniert und ein ei-
genes Fakultätsgebäude im Krankenhausviertel entstehen.
Die Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz (Kunstuniversität Linz) hat
ihre Wurzeln in der 1947 gegründeten Kunstschule der Stadt Linz, die 1973 zur Hochschule
und 1998 schließlich zur Universität erhoben wurde. Drei Schwerpunkte an drei Standorten
im Zentrum bilden die Basis für Forschung und Lehre: Intermedialität, Raumstrategien (Ar-
chitektur, Design, Raumplanung, Kommunikation und Ästhetik), Künstlerisch-wissenschaft-
liche Forschung.
Die Anton Bruckner Privat-Universität ist eine von fünf österreichischen Hochschulen für
Musik, Schauspiel und Tanz mit einem zukünftig ebenfalls etwas zentrumsfernen Standort
am Fuße des Pöstlingbergs. Mit der Katholisch-Theologischen Privatuniversität gibt es bisher
nur ein kleines geisteswissenschaftliches Studienangebot in Linz.
Die Fachhochschule Linz hat sich auf die Themenkomplexe Gesundheit und Soziales mit den
Studienangeboten Medizintechnik, Soziale Arbeit, Sozial- und Verwaltungsmanagement
spezialisiert. Seit Herbst 2010 wird das Angebot mit der Fachhochschule für Gesundheits-
berufe ergänzt. Besondere Bedeutung für Linz hat daneben die Fachhochschule Hagenberg
mit der Spezialisierung auf Informatik, Kommunikation und Medien bzw. die Fachhochschule
Wels mit der Spezialisierung auf Technik und Umweltwissenschaften.
Trotzdem ist die Linzer Akademiker-Quote unter den 20-24-Jährigen noch nicht zufrieden-
stellend: unter den Universitätsstandorten Österreichs weist nur Klagenfurt einen geringeren
Akademiker-Anteil in dieser Altersgruppe auf.

                                       Seite 16 von 50
Die Vision: Linz als international renommierte Volluniversitätsstadt und pulsierende Studen-
tenstadt. Noch kommen vergleichsweise wenige UniversitätsstudentInnen aus anderen Län-
dern zum Studium nach Linz, andererseits beginnen viele OberösterreicherInnen ihr Studium
in anderen Bundesländern und gehen damit der Linzer Wirtschaft oftmals für immer verloren
(„Brain Drain“). Die neue Medizinische Fakultät an der JKU ist wichtiges Etappenziel auf dem
Weg der JKU zu einer Volluniversität mit einem weiteren Ausbau der Technik (eigenes Ma-
schinenbaustudium) und geisteswissenschaftlichen Studienrichtungen mit einem Fokus auf
Sprachen. Mit dem neuen Campusgebäude der Medizin-Fakultät am AKH rückt künftig auch
die JKU und damit mehr studentisches „Flair“ ins Stadtzentrum. Bis auf Aktivitäten der
Kunstuniversität ist bisher vom studentischen Leben im Stadtzentrum zu wenig zu spüren.
Univ. Prof. DDr. Buchberger, Gründer des Softwareparks Hagenberg: Eines treibt das andere:
internationale Studenten, internationale Professoren, internationale Investoren, internatio-
nale Szene, internationale Wirtschaft.

Stärken und Chancen:
   Umfangreiches Kindergarten- und Hortangebot
   Vielfältiges Pflichtschulangebot ohne Sprengelzwang
   Lehrstellen- und Berufsschulangebot, Lehre mit Matura
   Hochwertiges Angebot im AHS- und BHS-Bereich
   Wirtschaftsnahes HTL-Angebot
   Vielfältiger Universitäts- und Fachhochschulstandort
   Erwachsenenbildungsangebot

Schwächen und Risiken:
   Mittel für frühkindliche und Pflichtschul-Bildung
   Förderung sowohl der Talente als auch der SchülerInnen mit Defiziten
   Begeisterung für Innovation, Technik, Wirtschaft in Kindergärten und Volksschulen
   Hohe Quote an frühen Bildungsabbrechern
   Frauen in die Technik
   Angebot an englischsprachigen Kindergärten und Volksschulen
   Lebenslanges Lernen und berufliche Flexibilität bzw. Mobilität
   Ausbildungsangebote rund um die „Life Sciences“ (Biologie, Medizin, Biomedizin, Bio-
    chemie, Molekularbiologie, Biophysik, Bioinformatik, Humanbiologie, usw)
   Noch keine Volluniversität
   Internationale Attraktivität der Universitäten und Fachhochschulen

Hypothesen und Erkenntnisse:
Technik, Kreativität, Wirtschaft, Fremdsprachen und Gesundheit sind 2025 Schwerpunkte
der Linzer Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zur Universität. Linz forciert attrak-
tive Bildungskombinationen (zB Lehre mit Matura, Wirtschaft-Recht-Technik-Medizin) und ist
auf dem Weg zur international renommierten Volluniversitätsstadt, sodass fast alle Oberös-
terreicherInnen und auch internationale TopstudentInnen ihr Studium in Linz beginnen.

                                       Seite 17 von 50
Innovation und Technologie

Mit einer Patentquote von 29 Patenten je 100.000 Einwohner im Jahr 2013 liegt Linz deutlich
über dem österreichischen Durchschnitt von 12,7 Patenten. Ähnlich sieht es bei der
Erfindungsquote aus, wo Linz auf 33 Erfindungen pro 100.000 Einwohner kommt, während
der Österreichschnitt bei 17,6 liegt. Wissenschaft, Forschung, Technologie und Kreativität
sind der Motor für Innovation und damit die Zukunftsfähigkeit einer Stadt. Wirtschaftlich
erfolgreich sind heute Städte, die über eine Vielzahl von wissensintensiven, hochtechnologi-
schen und kreativen Branchen und vor allem über ein großes Angebot an Ausbildungsmög-
lichkeiten, Entwicklungswerkstätten und Experimentierlabors, Begegnungs- und Austausch-
räumen für hochqualifizierte Arbeitskräfte in diesen Bereichen verfügen und Exzellenz ent-
wickeln. Neben den großen Metropolen sind es gegenwärtig „Second Cities“ wie Linz mit
Stadtgrößen bis zu 500.000 Einwohnern und einer vielfältigen Mischung der Lebens- und Ar-
beitswelt, die den größten Zuwachs zu verzeichnen haben.
Die wissensintensiven Sektoren zeichnen sich durch einen überproportionalen Anteil an Be-
schäftigten mit Hochschulabschluss aus. Im Bereich der Produktion handelt es sich hier um
die sogenannten High-Tech-Industrien. Sie sind durch vergleichsweise hohe Aufwendungen
für Forschung und Entwicklung (F&E) gekennzeichnet. Diese Industriezweige weisen stabile
Wachstumsraten auf und werden demzufolge als Konjunkturmotoren betrachtet. Linz ver-
fügt über ein solides aber noch ausbaubares Spektrum (vor allem rund um „Life Sciences“)
an High-Tech-Branchen. Zu diesen gehören in Linz Produzenten und Dienstleister im Bereich
Informations- und Kommunikationstechnologie, Mechatronik oder Energie- und Umwelttech-
nologie ebenso wie klassische, aber dennoch sehr technologieintensive Branchen wie der
Anlagen-, Maschinen- und Stahlbau und die chemische Industrie. Eine besondere Herausfor-
derung stellt hier die Sicherstellung ausreichender F&E-Budgetmittel für Forschung und Pra-
xis in Linz im gesamtösterreichischen Budgetwettbewerb sowie von Personalkapazität zur
Bildung von F&E-Headquarters in Linz. Derzeit gelingt es selten, ausländische Topforscher
nach Linz zu bringen bzw. wandern oö. Spitzenkräfte oft nach Wien oder ins Ausland ab
(„Brain Drain“).
Wissensintensiv sind ebenso die unternehmensorientierten Dienstleistungen wie Banken und
Versicherungen, oder Rechts- und Wirtschaftsberatung. Als Bankenzentrum, Versicherungs-
standort und einer hohen Dichte an Freiberuflern und Unternehmensberatungen ist Linz im
Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen gut positioniert.
Einen positiven Einfluss auf die regionale Wirtschaftsentwicklung versprechen auch die Bran-
chen des kreativen Sektors. Bei ihnen steht der Faktor „Kreativität“ im Mittelpunkt von Pro-
dukten und Dienstleistungen. Hier vereinigen sich künstlerische Ideen und populäre Produkte
mit technologischer, innovativer und wissenschaftlicher Kreativität. Zu diesem Bereich ge-
hören Künstler, Kultur- und Kreativberufe sowie stärker marktorientierte Wirtschaftszweige
wie Werbung, Architekturbüros, Verlage, Radio, Film und Fernsehen. Dazu gehören Designer
und Modeschöpfer, Computer-Freaks und Software-Hersteller, Musiker und Dichter, Wissen-
schaftler und Ingenieure, usw - eine bunte Gruppe, die sich dadurch auszeichnet, dass sie
Ideen produziert, die in Firmen eingehen oder für die Investoren Risikokapital bereitstellen.
Der kreative Sektor entwickelte sich im letzten Jahrzehnt durch die kulturelle Durchdringung
der Wirtschaft zu einer eigenständigen Wertschöpfungsquelle und zu einem Wachstums-
markt. Auch für die Standortwahl kreativer Dienstleister sind Standortfaktoren wie die Nähe
zu Kunden und Zulieferern oder eine zentrale Lage wichtig – sie sind jedoch nicht allein
entscheidend. Zusätzlich muss das Arbeitsumfeld besondere Qualitäten aufweisen, damit
Kreativität und Schaffensdrang freigesetzt werden können. Kreativ sind diese Dienstleister
dort, wo sie sich wohlfühlen und wo ein anregendes Umfeld auf sie einwirkt. Vielfalt an

                                       Seite 18 von 50
Menschen mit unterschiedlichen ethnischen, religiösen und kulturellen Hintergründen und
unterschiedlichen Lebensentwürfen erzeugt ein inspirierendes und stimulierendes Umfeld
für kreativ tätige Menschen.
Die Kreativwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung und Arbeitsplatz-
schaffung in Linz. Oberösterreich ist nach Wien die zweitgrößte Kreativ-Community. Insge-
samt sind nach einer engeren Begriffsdefinition über 30.000 Personen sowie rund 2.000 Be-
triebe aus der Stadtregion Linz im Bereich Kreativwirtschaft tätig:
 Buch-, Literatur- und Pressemarkt
 Musikwirtschaft und Phonomarkt
 Film-, Video-, Fernseh- und Radiowirtschaft
 Werbung und Werbewirtschaft
 Architektur und kulturelles Erbe
 Informations-, Kommunikations-, Multimedia und Internetwirtschaft
 Kunstmarkt (Bildende Kunst, Grafik, Mode, Design, Fotografie) und Kunsthandwerk
 Darstellende und unterhaltungsbezogene Kunst
 Forschung, Entwicklung, Bildung und Beratung
Schwerpunkte liegen vor allem in der wirtschaftsnahen Kreativwirtschaft und dort in den
Bereichen Werbung, Multimedia, Software und Games. Gemeinsamer Trend ist das "Cowor-
king" als "Neue Arbeitsform": Kreative, Startups oder digitale Nomaden, die unabhängig von-
einander agieren oder in unterschiedlichen Firmen und Projekten aktiv sind, arbeiten tem-
porär in meist größeren Räumen zusammen und können auf diese Weise voneinander profi-
tieren. Coworking Spaces wie zB die akostart Coworking Area Linz Humboldtstraße für aka-
demische Startups, Daxbau.CoWorking Linz/Donau oder AXIS Linz - Coworking Loft Tabak-
fabrik stellen Arbeitsplätze, Besprechungsräume und digitale Infrastruktur zur Verfügung und
ermöglichen als Hauptnutzen die Bildung einer „Community“.
Leuchttürme der Kreativwirtschaft in Linz sind Ars Electronica, Techcenter Linz-Winterhafen
und die Tabakfabrik:
Kunst, Technologie, Gesellschaft. Seit 1979 sucht die Ars Electronica nach Verbindungen und
Überschneidungen, nach Ursachen und Auswirkungen. Das Festival als Testumgebung, der
Prix als Wettbewerb für die besten Köpfe, das Center als ganzjährige Präsentations- und
Interaktionsplattform und das Futurelab als Forschungs- und Entwicklungszelle stellen in
einem einzigartigen Kreativkreislauf Visionen auf die Probe. Seit 1. Dezember 2014 trägt
Linz den Titel “UNESCO-City of Media Arts” und ist damit Teil eines Netzwerks, das weltweit
zukunftsorientierte Städte in den Kreativwirtschaftsbereichen Literatur, Film, Musik, Hand-
werk und Volkskunst, Design, Gastronomie und eben Medienkunst verbindet.
Linz ist Sitz des größten oö. Technologiezentrums (Techcenter Linz-Winterhafen mit
vermietbaren Flächen von 13.000 m²), welches allerdings zu fast 100 % ausgelastet ist. Ziel
des Techcenters ist es, für innovative und technologische Unternehmen ideale Rahmenbed-
ingungen zu schaffen. Spezieller Fokus dabei ist auf Gründer und Jungunternehmer
gerichtet. Seit 2002 wurden 75 Gründer und Jungunternehmer im Techcenter unterstützt.
Daraus sind knapp 300 Arbeitsplätze entstanden, 57 Gründerunternehmen sind noch am
Markt aktiv. Ab 2014 wird das Techcenter mit einem 2. Standort im Linzer Hafen durch ein
IT-Kompetenzzentrum “Neue Werft” in Zukunftsfeldern wie Big Data, Cloud Computing und
IT-Security erweitert.
Die ehemalige Tabakfabrik mit 80.000 m2 Raum entwickelt sich zu einer urbanen Dreh-
scheibe und „Innovation Hub“ für kulturelle und kreative Industrien. Gemäß der Formel „vor-
rangig visionäre Kräfte“ haben sich bisher Einzelpersonen und Kleinunternehmen aus den
Bereichen Kunst und Forschung, Kultur und Kreativwirtschaft sowie Industrie und Handwerk

                                       Seite 19 von 50
angesiedelt. Schon jetzt arbeiten 300 Menschen in der neuen Tabakfabrik Linz - damit mehr
als bei ihrer Schließung im Jahr 2009.

Stärken und Chancen:
   vergleichsweise hohe Patent- und Erfindungsquote
   solides Spektrum an High-Tech-Branchen wie Informations- und Kommunikationstechno-
    logie, Mechatronik, Energie- und Umwelttechnologie sowie klassische technologieinten-
    sive Branchen wie der Anlagen-, Maschinen- und Stahlbau und die chemische Industrie
   als Bankenzentrum, Versicherungsstandort und mit einer hohen Dichte an Freiberuflern
    gute Positionierung auch im Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen
   Betriebsansiedlungsflächen für technologische und kreative Startups im Techcenter,
    der Tabakfabrik und Coworking-Spaces
   Oberösterreich ist nach Wien die zweitgrößte Kreativ-Community
   Leuchttürme der Kreativwirtschaft in Linz sind Ars Electronica, Techcenter Linz-Winter-
    hafen und die Tabakfabrik

Schwächen und Risiken:
   Einstellung zu technologischen Veränderungen in der Bevölkerung
   High-Tech-Betriebe rund um Bio-, Medizin- und Lebensmitteltechnologie („Life Sci-
    ences“)
   Sicherstellung ausreichender F&E-Budgetmittel für Forschung und Praxis in Linz im ge-
    samtösterreichischen Budgetwettbewerb
   Fehlende F&E-Headquarters in Linz
   Top-Forscher nach Linz bringen/halten

Hypothesen und Erkenntnisse:
Wissenschaft, Forschung, Technologie und Kreativität sind der Motor für Innovation und
damit die Zukunftsfähigkeit von Linz. Wirtschaftlich erfolgreich sind heute Städte, die über
eine Vielzahl von wissensintensiven, hochtechnologischen und kreativen Branchen und vor
allem über ein großes Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten, Entwicklungswerkstätten und
Experimentierlabors, Begegnungs- und Austauschräumen für hochqualifizierte Arbeitskräfte
in diesen Bereichen verfügen und Exzellenz entwickeln.

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Mobilität

Linz liegt verkehrstechnisch sehr gut im Zentrum Europas am Schnittpunkt internationaler
Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen und ist ein 4-modaler-Verkehrsknoten.
Straßennetz
Linz hat mit der A7 nur eine direkte Anbindung an das hochrangige Straßennetz, die als
einzige durchgehende Nord-Süd-Verbindung in den Morgen- und Abendspitzen häufig Kapa-
zitätsengpässe aufweist. Auch die Ein- und Ausfahrtsstraßen im Norden (Freistädter Straße,
Leonfeldner Straße, Rudolfstraße), im Westen (Eferdinger Straße), im Osten (Steyregger Brü-
cke) und Süden (Umfahrung Ebelsberg, Wiener Straße, Salzburger Straße, Unionstraße) sind
in dieser Zeit häufig überlastet. Relativ gut für den Individualverkehr erschlossen ist dagegen
der innerstädtische Bereich.
Das größte Problem ist die Zunahme des motorisierten Individualverkehrs für den Personen-
und Gütertransport. Seit 1971 hat sich die Zahl der Pkw in Linz mehr als verdoppelt, die Zahl
der Lkw hat sich verdoppelt. Mit zunehmender PKW-Verfügbarkeit werden die Komfortstan-
dards des PKW maßgebend für die Verkehrsmittelwahl; der öffentliche Verkehr (und auch
der nichtmotorisierte Verkehr) kann diesen Vorgaben immer weniger entsprechen. Die An-
teile des Fußgänger-, Fahrrad- und öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr gehen daher
zurück. Nach vorliegenden Prognosen wird dieser Abwärtstrend in der nächsten Zeit anhal-
ten. Die öffentlichen Verkehrsmittel der Linz AG verzeichnen in den letzten Jahren zwar
Zuwächse bei den Personenbeförderungen, stoßen allerdings zu Spitzenzeiten auf der Nord-
Süd-Achse bereits an Kapazitätsengpässe. Obwohl in den letzten Jahren einige Maßnahmen

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zur Attraktivierung umgesetzt wurden, liegt laut Zahlen der Stadt Linz der Anteil der Rad-
fahrerInnen in Linz gemessen an allen VerkehrsteilnehmerInnen noch immer bei mageren 7,8
%, in der „Fahrradhauptstadt“ Salzburg liegt dieser Anteil bei 20 %.
Im Gütertransport nimmt der LKW-Verkehr im Trend deutlich stärker zu als die Transport-
leistung auf der Schiene und Donau und lässt auch in den nächsten Jahren ein weiteres
Wachstum erwarten. Die Ursachen hiefür liegen vor allem an fehlender Attraktivität und
Flexibilität der anderen Verkehrsträger für den Güterverkehr.
Durch Stau und Verkehrsüberlastung
   verlieren die Autolenker im Raum Linz jährlich zig Millionen Stunden an Freizeit,
   steigen die Treibstoffkosten,
   entstehen Betrieben enorme Kosten an unproduktiven Arbeitszeiten,
   entstehen hohe Lärm- und Schadstoff-Emissionen,
   entstehen Wettbewerbsverzerrungen durch unterschiedliche Kostenbelastungen,
   werden Betriebsansiedelungen erschwert,
   nimmt die Aggressivität im Straßenverkehr sichtbar zu, usw.
Daher wäre eine Verringerung der Stauzeiten ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der
Lebensqualität für Stadtbewohner, Einpendler und Wirtschaftstreibende.
Für die Donaustadt und damit Brückenstadt Linz gibt es für den Bau der 4. Donaubrücke mit
anschließendem Westring, die Verbreiterung der Nibelungenbrücke incl. Ausbau des Hinsen-
kampplatzes, die Sanierung der VOEST-Brücke und Errichtung von 2 Bypass-Brücken zur di-
rekten Verbindung Urfahr-Innenstadt sowie den Ausbau der Eisenbahnbrücke im Rahmen ei-
ner 2. Straßenbahnachse bereits hervorragende Studien und Konzepte, aber noch wenig ver-
bindliche zeitliche Realisierungspläne für alle 4 Projekte. Für die 3 Linzer Donaubrückenpro-
jekte ist es unabdingbar, dass sich Asfinag, Land OÖ und Stadt Linz koordinieren und einen
zeitlich aufeinander abgestimmten Umsetzungszeitplan für die nächsten 5 Jahre festlegen,
wobei für die Wirtschaft erst dann ein Abriss und Neubau der Eisenbahnbrücke vorstellbar
ist, wenn die Bypass-Autobahnbrücken und die 4. Donaubrücke freigegeben sind.
Der Bereich rund um Nibelungenbrücke und den Linzer Hinsenkampplatz braucht eine bes-
sere Verkehrslösung – besonders auch für den Rad- und Fußgängerverkehr, aber jede Vari-
ante, die keine direkte Zufahrt mehr vom Hinsenkampplatz zur Hauptstraße erlaubt oder
eine Fußgängerzone bis zur Biegung vorsieht, wäre der Niedergang dieser sehr lebendigen
Einkaufsstraße mit vielen kleinen Nahversorgungsbetrieben. Die Studien für den Hinsen-
kampplatz bestätigen auch die Dringlichkeit der 4. Donaubrücke und des Westrings für Linz.
Selbst bei einer Umgestaltung des Hinsenkampplatzes wird man den überregionalen Verkehr
nur durch den raschen Bau des Westrings aus diesem Bereich wegbringen und damit die Ru-
dolfstraße und Hauptstraße nachhaltig entlasten können. Verkehrspolitisch brisant ist vor
allem das Thema einer möglichen langfristigen Sperre der Eisenbahnbrücke für den Indivi-
dual- und öffentlichen Verkehr. Die Eisenbahnbrücke ist eine wichtige Lebensader für ganz
Urfahr und genauso für die Industrie- und Gewerbegebiete im Osten von Linz.
Ein tatsächliches Zukunftsprojekt mit Baustart frühestens 2025 ist die Linzer Ostumfahrung.
Die neue Straße soll östlich von Linz verlaufen und vor allem die A7 im Linzer Stadtgebiet
entlasten. Derzeit fahren laut Verkehrszählungen täglich rund 7.000 Autos und Lkw über die
A7 durch Linz, obwohl sie ins Mühlviertel oder zur Westautobahn müssen.
Ruhender Verkehr
Linz verfügt in der Innenstadt über ca. 6.000 gebührenpflichtige Kurzparkzonenplätze und
mehr als 8.400 Parkgaragenplätze. Durch den Bau zusätzlicher Parkgaragen in den letzten

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