Studier mal - Stadt Marburg

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Studier mal - Stadt Marburg
Studier mal

   Das Magazin März 2018

Unibibliothek         Erwin-Piscator-Haus   Publikumsmagnet      Jugendtheater
Im Herzen der Stadt   März mit Musik        Marburger Fototage   Kuck!Schau!Spiel!
Studier mal - Stadt Marburg
Marburger Bilderbogen

One Billion Rising: Auf dem Markt demons- Unterstützung: OB Spies unterzeichnet die Bilanz: Immer mehr Menschen nutzen
trieren gut 120 Menschen tanzend gegen    Charta zur Betreuung schwerstkranker und das Onleihe-Angebot der Stadtbücherei
Gewalt an Frauen. (Foto: Schwarzwäller)   sterbender Menschen. (Foto: Krause)       Marburg. (Foto: Schwarzwäller)

Marburg als Standort für umweltfreundliches und nachhaltiges Tagen: Die Initiative „Green Meetings & Events in Marburg
Stadt und Land“ mit Akteuren aus der Tagungsbranche geht an die Öffentlichkeit. Ziel ist es, die Region als Destination
für nachhaltiges Tagen zu etablieren und neue Kunden zu gewinnen, so die Initiatoren. (Foto: Krause)

Anneliese Winterstein aus Moischt         Feuerwehr des Monats: Für die Imagefilme    Weltkrebstag: Im Georg-Gaßmann-Stadion
erhält die Bundesverdienstmedaille für    „Superheld“ und Alltagsheld“ geht der       gehen Bürgerinnen und Bürger mit dem
ihre Senior/innenarbeit. (Foto: Grähling) Titel nach Marburg. (Foto: Krause)          OB „3000 Schritte“. (Foto: Schwarzwäller)
Studier mal - Stadt Marburg
Liebe Marburgerinnen,
liebe Marburger,
die närrischen Tage sind seit Aschermittwoch                                      becher und an der Aufnahme in die Bundes-
vorbei und wir befinden uns in der Fastenzeit.                                    förderung für unseren Green-City-Plan sehen wir,
Die Zeit vor Ostern nutzen viele von uns, um                                      dass wir auf einem guten Weg sind.
liebgewordene Gewohnheiten aufzubrechen,
sich einzuschränken und Verzicht zu üben.                                         Wegweisend sind auch die Ergebnisse einer
                                                                                  Bürgerumfrage, die nun vorliegen und die wir
Verzichten müssen wir in den nächsten Monaten                                     Ihnen präsentieren. Über 2500 Marburgerinnen
auch auf die Weidenhäuser Brücke als wichtige                                     und Marburger haben sich auf Einladung der
Verkehrsanbindung. Denn die Brücke wird                                           Stadt beteiligt. Sie geben mit ihrer Meinung
grundhaft erneuert und ist für acht Monate voll                                   zur Lebensqualität in unserer Stadt und über
gesperrt, anschließend noch etwa ein Jahr halb-                                   städtische Aufgaben wertvolle Hinweise für
seitig. Die Standsicherheit und Belastbarkeit der                                 künftige Beratungen. Um genau diese Aufgaben
Brücke soll durch diese Baumaßnahme wieder-                                       geht es auch bei den Ende des Monats anstehen-
hergestellt werden, damit diese zentrale An-                                      den Haushaltsberatungen und -entscheidungen.
bindung unserer Marburger Innenstadt für alle                                     Über diese und andere Themen erfahren Sie auf
Verkehrsteilnehmer (Autofahrer, Radfahrer,                                        den folgenden Seiten mehr.
Fußgänger, Busse, u. a.) langfristig gesichert ist.
                                                                                  Eine schöne Frühlingszeit wünscht Ihnen
Während der Sanierung sind Einschränkungen
und zusätzliche Belastungen auf den Ausweich-
strecken unumgänglich. Aber: Auch während                                         Ihr
der Sperrung bleiben alle Ziele in Marburg mit
den gewohnten Verkehrsmitteln erreichbar.
Und wenn wir alle ein wenig Verzicht üben und
unnötige Fahrten vermeiden, werden wir die                                        Wieland Stötzel
Herausforderung der Vollsperrung gemeinsam                                        Bürgermeister
meistern.

Herausfordernd war in den letzten Monaten
                                                                                                         Marburg im März
auch unser Ziel der Verbesserung der Luft- und                                                           Bürger/innenumfrage
Umweltqualität. An der Auszeichnung als Klima-                                                           Sie haben geantwortet            4
Kommune, an dem Gewinn des kommunalen                                                                    Erwin-Piscator-Haus im März      7
Klimaschutzpreises für unseren Klimaschutz-
                                                                                                         Masterplan für bessere Luft      8
                                                                                                         Zeitsprung ins Jahr 1968        10
Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen, die Termine                                          Haushalt vor der Abstimmung     12
der Ausschüsse oder der fünf neuen Ortsbeiräte, finden Sie auf                                           Unibibliothek wird Treffpunkt   14
■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen                                                               Kennen Sie Marburg?             15
                                                                                                         Weidenhäuser Brücke             16
Studier mal Marburg                                   Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse,
erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils
vor Monatsbeginn, herausgegeben vom
                                                      Versand und Auslage.
                                                      Jahresabonnement: 20,45 EUR (Bestellung beim
                                                                                                         Lob für die Mosaikschule        17
Fachdienst Presse und Öffentlichkeitsarbeit &         Presseamt, Tel. 06421 1346 oder 1378)
Bürger/innen-Kommunikation der Universitäts-          Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH,
                                                                                                         Fotografie im Fokus             18
stadt Marburg, Rathaus, 35035 Marburg                 Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg,
Tel. 06421 1378, www.marburg.de,                      Tel. 06421/6844-0, Fax 6844-44,                    kurz & bündig                   19
studiermalmarburg@marburg-stadt.de                    E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de
twitter: @stadt_marburg;                              Druck: msi – media service international gmbh      KUSS für junges Theater         23
facebook: stadt.marburg                               Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC-
Redaktion: Sabine Preisler (Redaktionsleiterin),      Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E - Mixed      Marburg im März                 24
Birgit Heimrich, Michael Arlt (Kultur)                Credit MaterialCertifikat“.
Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse und Öffentlich-   Redaktionsschluss für Nr. 04/18: Fr. 9.3.2018      Kultur & Co                     28
keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13        Titelbild: Der Frühling kommt
Techn. Layout: Lisa Berg Auflage: 15.500              Foto: Georg Kronenberg
Studier mal - Stadt Marburg
as wollen die Bürgerinnen und
    W    Bürger? - eigentlich ist diese
    Frage die wichtigste Grundlage für
    Stadtverwaltung und Kommunalpoli-
                                                2500 haben
    tik. Und weil man am besten die Be-
    troffenen selbst fragt, führte die
    Stadt Marburg von Oktober bis De-
    zember 2017 eine stadtweite Befra-
                                                geantwortet
    gung durch.                                 ■ Ergebnisse von Bürger/innenumfrage

    Mehr als 2500 Marburgerinnen und      politischen Themen zwischen den        sozialen Leistungen, Kultur, Inklu-
    Marburger haben geantwortet. Dieser   Wahlen“, sagt Oberbürgermeister Dr.    sion und Sicherheit. Und 2. wurde ge-
    Rücklauf war beachtlich und zeigt     Thomas Spies zur Beteiligung.          fragt: Welche Aufgaben halten Sie für
    das große Interesse in der Bevöl-     Zwei Fragen standen im Mittelpunkt.    die zukünftige Entwicklung Marburgs
    kerung. Nun liegen Ergebnisse zum     Erstens: Wie nimmt die Bevölkerung     für besonders wichtig?
    ersten Teil der Befragung vor.        Marburgs ihre Stadt wahr? Wie zu-      Insgesamt ist die Zufriedenheit mit
    „Sie sind ein Meinungsbarometer       frieden sind die Bürgerinnen und       der Stadt Marburg und dem Leben in
    und geben Aufschluss über die Ein-    Bürger mit der Familienfreundlich-     Marburg außerordentlich hoch. Alles
    schätzungen und Wünsche der Mar-      keit, Angeboten für jüngere und äl-    in allem betrachtet leben 90 Prozent
    burgerinnen und Marburger zu stadt-   tere Menschen, Klimaschutz, Verkehr,   der Befragten gern in Marburg.

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Studier mal - Stadt Marburg
Als wesentliche und besonders pos-       Kritisch beurteilt wird laut Umfrage   Insbesondere dieses Ergebnis ent-
itive Merkmale Marburgs werden die       die Verfügbarkeit von bezahlbarem      spricht der kritischen Einschätzung
hohe Qualität und die Breite des Bil-    Wohnraum. Dieses Ergebnis stellt si-   zur Verfügbarkeit von bezahlbarem
dungsangebotes sowie die Weltof-         cher eine besondere Herausforderung    Wohnraum der ersten Frage.
fenheit und Internationalität der        an die Kommunalpolitik in den kom-     Initiativen zur Gewaltprävention, zur
Stadt betrachtet.                        menden Jahren dar.                     Förderung der öffentlichen Sicher-
Auch bei wichtigen sozialen Aspek-
ten schneidet Marburg gut ab. Mar-
burg gilt in den Augen der Bewohner-      Erläuterung der Grafiken
innen und Bewohner als Stadt mit
                                          ■ Um eine prägnantere Gewichtung der verschiedenen Aussagen der
guter medizinischer Versorgung und
                                          Marburgerinnen und Marburger zu erhalten, wurde in den Abbildungen
einer hohen Attraktivität für Fami-
                                          eine indiziertes „Ranking“ zur Darstellung der Ergebnisse verwendet.
lien mit Kindern. Sport- und Kultur-
                                          Dies ermöglicht es, die Antworten auf die Fragen einzuordnen und
angebote bekommen ebenfalls sehr
                                          besser zu verstehen. So wurde den vier verschiedenen Antwortmöglich-
gute Werte. Auch wird wahrgenom-
                                          keiten jeweils ein Wert zugewiesen, von -1.5 (alle haben mit „unwichtig“
men, dass Stadtpolitik und Verwal-
                                          bzw. „stimme überhaupt nicht zu“) bis +1.5 (alle haben mit „sehr wich-
tung die barrierefreie Teilhabe am
                                          tig“ bzw. „stimme voll und ganz zu“ geantwortet).
öffentlichen Leben und die Gleich-
                                          ■ Die durchweg positiven Indizes in der zweiten Grafik lassen sich da-
berechtigung von Männern und Frau-
                                          durch erklären, dass alle Marburgerinnen und Marburger gerne vieles för-
en fördern ebenso wie Nachhaltig-
                                          dern würden und die Möglichkeit hatten, bei allen Antworten „sehr
keit, Umwelt- und Klimaschutz. Mar-
                                          wichtig“ anzukreuzen, ohne dabei andere Aussagen niedriger zu ranken.
burg ist ein guter Ort zum Leben.
                                          Die Erläuterung und Frage zur Grafik 2 auf Seite 6 lautete „Wie gut die
                                          Stadt diese Aufgaben ausführen kann, hängt auch davon ab, wie viel
90 Prozent leben                          Geld sie dafür bereitstellt. Welche Bereiche halten Sie für die zukünftige
gerne in der Stadt                        Entwicklung Marburgs besonders wichtig, welche für unwichtig?“

Nur wenige Bereiche bestimmen da-
gegen deutlich weniger das Profil der    Aufschlussreich ist nun ein Vergle-    heit und zur Abfallbeseitigung folgen
Stadt. So glaubt nur eine Minder-        ich der Antworten zur Lebensqual-      dagegen im Mittelfeld. Sie werden in
heit, dass die Verkehrspolitik die In-   ität mit den Antworten zu der Frage,   der Tendenz eher von älteren Be-
teressen aller Verkehrsteilnehmerin-     welche Aufgaben für die zukünftige     fragten und Befragten mit niedrig-
nen und -teilnehmer angemessen be-       Entwicklung Marburgs für besonders     eren Bildungsabschlüssen als wichtig
rücksichtigt. Dieses Ergebnis spie-      wichtig gehalten werden und wofür      erachtet. Ausgaben für Straßen und
gelt allerdings auch die besondere       die Stadt in Zukunft mehr Finanzmit-   Instandhaltung oder für die Förde-
geografische Lage Marburgs ebenso        tel bereitstellen sollte.              rung des Fuß- oder Radverkehrs wer-
wie die Interessengegensätze der         In Übereinstimmung mit dem Profil      den im unteren Drittel genannt.
unterschiedlichen beteiligten Grup-      der Universitätsstadt wünschen sich    Insgesamt liefert die Befragung in-
pen wider. Nicht zuletzt deshalb wirbt   die Marburgerinnen und Marburger       teressante Ergebnisse und Hinweise,
der Oberbürgermeister seit Jahren        vor allem weitere Investitionen in     die nun genauer analysiert und dis-
für mehr Rücksichtnahme und Res-         Bildung: Dies gilt für Schulen eben-   kutiert werden müssen. „Wir stellen
pekt im Verkehr und auch in den                                                 jetzt die ersten Ergebnisse der Poli-
verkehrspolitischen Diskussionen.                                               tik und der Öffentlichkeit vor und
Zum Angebot des Öffentlichen Per-                                               werden darüber sprechen, wie diese
sonennahverkehrs (ÖPNV) liegt die                                               zu bewerten sind und welche Schluss-
Zahl der positiven und kritischen                                               folgerungen wir daraus ziehen“, so
Beurteilungen nahe beieinander. Al-      so wie für Kindertagesstätten und      der Oberbürgermeister. „Festzuhal-
lerdings: Personengruppen, die den       Bildungsangebote der Stadtbücherei     ten bleibt, dass mit den Ergebnissen
ÖPNV wahrscheinlich besonders in-        und der Volkshochschule. Das passt     dieser Befragung deutlich fundiert-
tensiv nutzen, sehen den ÖPNV deut-      sehr gut zum städtischen Bildungs-     ere Aussagen über die Einschätzung
lich positiver. Dies gilt zum Beispiel   BauProgramm BiBaP, mit dem trans-      der Bevölkerung gemacht werden
für Menschen unter 25 Jahren, Be-        parent und unter Beteiligung aller     können, als sie in politischen De-
wohner der sozial benachteiligten        Betroffenen eine verlässliche, lang-   batten üblich sind.“
Stadtteile, Richtsberg, Waldtal und      fristige Planung geschaffen wurde.     Die Befragung steht im Kontext der
Stadtwald sowie für Schülerinnen         Für besonders wichtig halten sie zu-   Erstellung eines Konzepts zur Bür-
und Schüler, Hausfrauen und Haus-        dem Angebote für Ältere und für die    gerinnen- und Bürgerbeteiligung,
männer. Insgesamt gesehen bedarf         Unterstützung der Angehörigenpfle-     das derzeit von der Verwaltung zu-
es sicherlich einer weiteren Klärung     ge. Deutlich wird ebenfalls, dass      sammen mit interessierten Einwoh-
und einer öffentlichen Diskussion der    Wohnungsbau und Sanierung nach         nern und Einwohnerinnen und der
Ergebnisse, die Fragen des Verkehrs      Meinung der Befragten einen wichti-    Politik erarbeitet wird. Das Ziel ist,
und der Mobilität betreffen.             gen Aufgabenbereich darstellen.        noch mehr Marburgerinnen und Mar-

                                                                                                                         5
Studier mal - Stadt Marburg
burger in die Entscheidung und Um-      mehrere Stunden vor Ort auf die Stra-   teiligten sich 3,7 Prozent der Einwoh-
    setzung stadtpolitischer Fragen ein-    ße, um den Fragebogen zu verteilen.     nerinnen und Einwohner ab 14 Jah-
    zubeziehen und Beteiligung aus un-      Darüber hinaus wurden einzelne Ziel-    ren an der Umfrage.
    terschiedlichen Perspektiven zu         gruppen direkt angesprochen, z. B.      Dieser Rücklauf ist beachtlich und
    stärken.                                über das Marburger Altenhilfezen-       übertrifft den Rücklauf vieler vergle-
    Um diesem Anspruch gerecht zu wer-      trum Sankt Jakob, den internatio-       ichbarer Städteumfragen. Damit er-
    den, nutzte die Stadt einen innova-     nalen Frauenstammtisch am Richts-       weist sich die Umfrage bereits im ers-
    tiven Weg bei der Umsetzung der Be-     berg oder das Jugendhaus Sankt Mar-     ten Durchlauf als ein geeignetes
    fragung. Sie beauftragte die studen-    tin. Außerdem stand der Fragebogen      und sinnvolles Instrument, um die
    tische Unternehmensberatung Phlink      online zur Verfügung. Etwas mehr        Beteiligung der Bürgerinnen und
    aus Marburg mit der Durchführung        als die Hälfte der Befragten nutzten    Bürger in dieser Stadt zu stärken.
    und konnte so sicherstellen, dass die   diese Antwortmöglichkeit.               Dies bestätigen auch die Ergebnisse
    Fragebögen auf vielfältigen Wegen in                                            der Fragen zum Thema politische Be-
    der Stadt verteilt wurden. 4000 ge-     Rücklauf höher                          teiligung, die ebenfalls Bestandteil
    druckte Fragebögen wurden an zufäl-                                             des Fragebogens waren. Diese Ergeb-
    lig ausgewählte Einwohnerinnen und      als erwartet                            nisse ebenso wie die Ergebnisse der
    Einwohner ab 14 Jahren in Marburg                                               Fragen zum Kulturangebot der Stadt
    verschickt. Weitere 1000 Bögen la-      Im Ergebnis konnte der für repräsen-    werden in den folgenden Wochen vor-
    gen an zentralen öffentlichen Orten,    tative Aussagen nötige und erwar-       gestellt. Der erste Teilbericht mit den
    wie zum Beispiel dem Stadtbüro, der     tete Gesamtrücklauf von insgesamt       hier dargestellten Ergebnissen so-
    Agentur für Arbeit und der Blutspen-    rund 1000 Rückläufern in Marburg        wie detaillierteren, soziodemografi-
    destelle des Klinikums aus.             um mehr als das Doppelte übertrof-      schen Analysen ist für Sie im Inter-
    In fünf Stadtteilen stellten sich die   fen werden. Insgesamt wurden 2573       net online verfügbar.
    Studierenden von Phlink zudem für       Fragebögen beantwortet. Somit be-       ■ www.marburg.de/beteiligung

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Studier mal - Stadt Marburg
as Erwin-Piscator-Haus startet
D  mit einem frischen Programm in
den Frühling: mit einer Revue rund
um die 68er, aber auch mit viel Mu-
sik von der Blasmusik bis zum klas-
sischen Klavierabend des Konzert-
vereins.

50 Jahre 68
2., 23. und 24., 19.30 Uhr: Das Hes-
sische Landestheater Marburg prä-
sentiert eine von Marburger Zeitzeu-
gen, Chören und Legenden unterstüt-     Benjamin Moser präsentiert beim Klavierabend des Konzertvereins
zte Revueshow der 68er. Zudem wird      Kompositionen von Beethoven und Schubert. (Foto: Veranstalter)
das Team des Landestheaters vom

                                                                                      Nacht der Musicals zu einem fesseln-
    Musik steht                                                                       den Bühnenfeuerwerk werden. Die
                                                                                      Gala begeisterte bereits weit über ei-
                                                                                      ne Million Besucher.
    im Mittelpunkt                                                                    Klavierabend
                                                                                      19.3., 20 Uhr: Der 1981 geborene
                                                                                      und mehrfach ausgezeichnete Pia-
    ■ Märzprogramm im Erwin-Piscator-Haus                                             nist Benjamin Moser stammt aus ei-
                                                                                      ner bekannten Musikerfamilie und
Musiker und Autoren Peter Licht aus     seiner illustren Tafelrunde auf der           spielt in Marburg unter anderem
Köln unterstützt.                       Suche nach dem Heiligen Gral.                 Kompositionen von Ludwig van Beet-
Salon-Damen                             Blasmusik                                     hoven und Franz Schubert. Zum Kla-
3.3., 20 Uhr: Für eine musikalische     10.3., 18 Uhr: „Blasmusik mit Leib            vierabend lädt Sie der Marburger
Zeitreise sorgen in Marburg die Dres-   und Seele, die hat Ernst Mosch mit            Konzertverein ein.
dner-Salondamen - mit multiinstru-      den Egerländern gelebt, und das ist
mentalen Evergreens und Filmmelo-       auch meine Orientierung“, sagt Ernst
dien der 20er bis 40er Jahre.           Hutter, seit über 15 Jahren musika-
Stepptanz                               lischer Leiter der „Egerländer Musi-
4.3., 19 Uhr: Südamerikanische Lei-     kanten - Das Original“. Und das wird
denschaft, gepaart mit irischem Tem-    im Erwin-Piscator-Haus geboten.               Gottesdienst
perament vereinen sich beim Stepp-      Strauß-Gala                                   30.3., 15 Uhr: Wie im vergangenen
tanz an diesem Abend zu einem rund      11.3., 16 Uhr: Ein Orchester, das Jo-         Jahr findet am Karfreitag der tradi-
90-minütigen Programm.                  hann Strauß Ballett und Solisten la-          tionelle Karfreitagsgottesdienst der
Spamalot                                den die Besucherinnen und Besucher            Stiftung Studien- und Lebensgemein-
9.3., 19.30 Uhr: Mit dem so unver-      dazu ein, bei einer Johann Strauß             schaft Tabor im großen Saal des Er-
gleichbar schrägen Humor der briti-     Gala in die bunte Welt der Wiener             win-Piscator-Hauses statt.
schen Komikertruppe Monty Python        Operette einzutauchen.                        Tickets zu allen Veranstaltungen er-
und deren mitreißender Musik er-        Nacht der Musicals                            hältlich bei der Marburg Stadt und
zählt das Hessische Landestheater       18.3., 19 Uhr: Zeitlose Musicalge-            Land Tourismus GmbH, (06421)
Marburg in „Spamalot“ die legendä-      schichte und Hits aus aktuellen Er-           991215, oder im Internet unter
re Geschichte von König Artus und       folgsproduktionen sollen bei dieser           ■ www.erwin-piscator-haus.de

    a r b u rg fe iert!
  M
                   018
  6.-8. Juli 2

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Studier mal - Stadt Marburg
Insgesamt elf Förderprogramme hat
                                                                                               die Bundesregierung unter dem
                                                                                               Dach von „Saubere Luft 2017-2020“
                                                                                               zusammengefasst. Um Geld aus die-
                                                                                               sen Töpfen zu bekommen, hat die
                                                                                               Stadt Marburg unter großem Zeit-
                                                                                               druck „zuerst einen Antrag für die
                                                                                               Antragstellung und dann innerhalb
                                                                                               von 14 Tagen noch den Antrag selbst“
                                                                                               auf den Weg gebracht, berichtet Jo-
                                                                                               chen Friedrich, Leiter des städti-
                                                                                               schen Fachdienstes Umwelt- und
                                                                                               Naturschutz, Fairer Handel und Ab-
                                                                                               fallwirtschaft - mit Erfolg. „Unser
                                                                                               Vorteil war, dass wir ohnehin schon
                                                                                               viel tun für eine Minderung der
                                                                                               Emissionen im Verkehr, darauf konn-
                                                                                               ten wir zurückgreifen“, erklärt Fried-
                     Mit einem ganzen Katalog von Maßnahmen soll die Stickoxid-Belastung       rich. So gibt es unter anderem schon
                     in Marburg gesenkt werden. Die Luftmessstation in der Universitätsstra-   die Bus- und Radverkehrsbeschleu-
                     ße ermittelt die Schadstoffbelastung der Luft durch den Verkehr.
                                                                                               nigung durch intelligente Ampel-

    Sne tell dir vor, du holst in der Uni-
        straße tief Luft - und was in dei-
        Lungen strömt, ist richtig gut.
    Zukunftsmusik? Ja, aber nun viel-
                                                       Green-City-Plan
    leicht doch schneller Realität, als
    bislang für möglich gehalten. Denn
    das ist das Ziel des Green-City-Plans,
    den die Universitätsstadt Marburg
                                                       für bessere Luft
    zurzeit erstellt.
                                                       ■ Von neuer Antriebstechnik bis zur Logistik

    Mit einem ganzen Katalog von Maß-            bilität ein und ergreift entsprechen-         schaltung, das Parkleitsystem, Sha-
    nahmen soll die Stickoxid-Belastung          de Maßnahmen. Trotzdem gehört                 ring-Angebote für Autos und Fahr-
    in der Marburger Luft gesenkt wer-           Marburg noch zu den 90 Städten mit            räder oder auch die Umstellung auf
    den. Finanzielle Unterstützung gibt          der höchsten Stickoxid-Belastung in           E-Mobilität, bei der die Universitäts-
    es dafür aus dem „Sofortprogramm             Deutschland. 60 dieser Kommunen               stadt mit gutem Beispiel vorangeht:
    Saubere Luft 2017-2020“ der Bun-             greift der Bund mit dem milliarden-           50 Prozent der Fahrzeuge der Stadt-
    desregierung. Im Sommer soll der             schweren Sofortprogramm finanziell            verwaltung sind E-Autos, die Dienst-
    Plan fertig sein.                            unter die Arme. Marburg ist dabei.            wagen von OB und Bürgermeister
    „Wir wollen das Geld aus Berlin da-                                                        sind Hybrid-Fahrzeuge, die auf Kurz-
    für nutzen, die Luftqualität in Mar-         Es geht um                                    strecken in der Stadt ausschließlich
    burg schneller als bisher möglich                                                          mit Strom betrieben werden. Über die
    entscheidend zu verbessern“, sagt OB         die Gesundheit                                Hälfte der Stadtwerke-Busflotte sind
    und Verkehrsdezernent Dr. Thomas                                                           bereits umweltfreundlich auf Erdgas-
    Spies. Für den Bund gehe es mit dem          „Wir freuen uns schon über den er-            technik umgestellt.
    Sofortprogramm in erster Linie da-           sten Teil des Geldes für unseren              Trotzdem gibt es in Marburg noch viel
    rum, Fahrverbote für Dieselautos zu          Green-City-Plan“, sagt Bürgermei-             zu tun - zum Beispiel in der Frage
    verhindern.                                  ster und Umweltdezernent Wieland              der emissionsfreien, aber leistungs-
    „Uns geht es darüber hinaus vor al-          Stötzel, der den Förderbescheid für           starken Verkehrsverbindung auf die
    lem um die Gesundheit der Men-               die Konzepterstellung kurz vor Weih-          Lahnberge. Eine Tram auf die Lahn-
    schen, sie hat einen ganz entschei-          nachten in Berlin abgeholt hat.               berge bleibt für OB Spies dabei eine
    denden Stellenwert“, sagt Spies. Der         „Wir werden noch weitere Mittel aus           Option. „Um darüber zu entschei-
    neue Masterplan ordne sich da „in            dem Gesamttopf beantragen, um                 den, brauchen wir aber meines Erach-
    das kontinuierliche Engagement der           konkrete Maßnahmen auch schon                 tens weitere Prüfergebnisse“, fasst
    Stadt für gute Luft in Marburg ein.“         kurzfristig auf den Weg zu bringen            Spies zusammen. „Das heißt aber
    Seit Jahren setzt sich die Stadt be-         und umsetzen zu können, damit die             nicht, dass wir bis dahin nichts tun
    reits für mehr umweltgerechte Mo-            Luft dauerhaft besser wird“.                  auf dem Weg zu einem ÖPNV von der

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Studier mal - Stadt Marburg
Kernstadt auf die Lahnberge, der          on und hat großes Interesse das Sy-
auch den steigenden Kapazitätsan-         stem zu etablieren. Auch das Pkw-      Masterplan für
forderungen gerecht wird. Wir ar-         Parkleitsystem könnte weiter geför-    Stadt Marburg
beiten in der AG Mobilität 2020 der       dert werden.                           In sechs großen Themenfeldern
Stadtwerke für die Stadtbusse oh-         Des Weiteren ist eine Ergänzung der    will die Universitätsstadt Mar-
nehin an Fragen der E-Mobilität und       Leihfahrräder um Elektro-Leihfahr-     burg mit dem Green-City-Plan
anderer Antriebsformen - wie das in       räder denkbar und angesichts der       den Stickoxiden in der Atemluft
Prüfung befindliche O-Bus-System.          der Topographie von Marburg sinn-      auf den Leib rücken.
Das sowie die Untersuchung mögli-         voll. Weitere Förderprogramme kön-     ■ Dabei geht es insbesondere um
cher weiterer Alternativen sollten        nen noch kommen, „im Moment            Auf- und Ausbau von intelligen-
wir unabhängig von der Frage der          gibt es da eine unglaubliche Dyna-     ten Verkehrsinformationssyste-
Tram weiterverfolgen“, so Marburgs        mik“, sagt Marburgs Stadtentwick-      men für ÖPNV, Autos und Rad-
Oberbürgermeister.                        lungsplaner Blümling.                  verkehr, um intelligente vernetz-
                                          Dass alle Pläne, Studien, Fördermit-   te Mobilitätsdienste, um Radver-
Entlastung durch                          tel und Maßnahmen nur dann zum         kehr sowie um Elektrifizierung
                                          gewünschten Erfolg, sprich zu bes-     des Verkehrs, urbane Logistik und
attraktive Angebote                       serer Luft führen, wenn die Men-       öffentliche Flotten.
                                          schen mitmachen, erklären OB Spies     ■ Ein Kurzkonzept des Green-Ci-
Nicht nur der Pkw-Verkehr, sondern        und Bürgermeister Stötzel. Wenn sie    ty-Plans mit Informationen zu
auch der Lieferverkehr trägt aber         also weniger - oder zumindest we-      den beteiligten Fachdiensten
nicht unwesentlich zur hohen Schad-       niger allein - im Auto in der Stadt    und städtischen Gesellschaften
stoffbelastung in der Stadt bei: „Ma-     unterwegs sind, weil weitere attrak-   sowie Maßnahme-Schwerpunkten
chen dezentrale Güterverteilzentren       tivere Angebote gemacht werden, um     und Luftmesswerten in Marburg
für unsere Stadt Sinn, bei denen der      mehr Bus oder Rad zu fahren und        gibt es auf der Homepage der
Warenverkehr außerhalb oder zu-           wenn möglich öfter auch einmal zu      Stadt Marburg unter dem Stich-
mindest am Rand der Stadt zentral         Fuß zu gehen. „Dafür wollen wir die    wort Green-City-Plan.
ankommt und vor dort dezentral mit        Menschen gewinnen und Überzeu-         ■ www.marburg.de
kleineren E-Fahrzeugen oder E-Las-        gungsarbeit leisten.“
tenrädern weiterverteilt wird?“, stellt
Stadtentwicklungsplaner Dr. Stefan
Blümling eine der strategischen Fra-
gen vor, die im Rahmen der Master-
plan-Studie untersucht und bespro-
chen werden.
Aber: Marburg muss nicht bis zur
Fertigstellung der Studie warten,
um Mittel für Projekte zur Schad-
stoffminderung zu bekommen. Auch
schon während der Konzepterstel-
lung für den Green-City-Plan kön-
nen Anträge gestellt werden. Zum
Beispiel für das Programm zur „För-
derung der Anschaffung von Elek-
trobussen im ÖPNV“. Das erfolgrei-
che Dynamische Fahrgastinforma-
tion (DFI) für Busse könnte im
Rahmen des Green-City-Plans weiter
entwickelt und ausgebaut werden.
Gegenstand der Prüfung ist auch ein
Ausbau des Busbeschleunigungssy-
stems, um den ÖPNV als schnelles
und sauberes Verkehrsmittel noch
attraktiver zu machen.
Für den Radverkehr wurde in enger
Zusammenarbeit mit der Firma Sie-
mens das Projekt SiBike entwickelt,
dass an Ampelanlagen per App und
Grünanforderung die Fahrt beschleu-
nigt. Die Stadt Marburg ist Testregi-

                                                                                                                     9
Studier mal - Stadt Marburg
Eröffnet wird die Ausstellung am
                                                                                             Sonntag, 8. April, um 12 Uhr. Am Vor-
                                                                                             abend der Eröffnung findet im 1968
                                                                                             gegründeten Compass in der Deutsch-
                                                                                             hausstraße ein 68er-Party-Revival
                                                                                             mit DJ Wolfgang Richter statt, der
                                                                                             bereits im Gründungsjahr dort auf-
                                                                                             legte. Die Ausstellung im Rathaus
                                                                                             ist zu sehen bis zum Internationalen
                                                                                             Museumstag am 13. Mai, und zwar
                                                                                             täglich von 11 bis 17 Uhr.
                                                                                             Zur Eröffnung der Ausstellung wird
                                                                                             ein in der Reihe der Marburger Stadt-
                          Ausstellung im Rathaus: Die Studentenbewegung hatte in der         schriften des Rathaus-Verlages er-
                          Universitätsstadt besondere Auswirkungen auf das gesellschaftli-
                          che und kulturelle Leben. Nach dem Tod von Benno Ohnesorg zo-
                                                                                             scheinender Band vorgestellt. „Mar-
                          gen Studierende durch die Gutenbergstraße. (Foto: Knortz)          burg 68. A bis Z“ ist ein informativer
                                                                                             und unterhaltsamer Überblick über
                                                                                             die Besonderheiten dieser Zeit in
                                                                                             der Universitätsstadt – von A wie
                                                                                             Wolfgang Abendroth über M wie Mi-
                                                                                             nirock und P wie Pillenknick bis Z

        n der von der Universität stark
     IStudentenbewegung
        geprägten Stadt Marburg hatte die
                         besondere Aus-
                                                     Zeitsprung -
     wirkungen auf das gesellschaftliche
     und kulturelle Leben. Der Fachdienst
     Kultur der Stadt Marburg greift „50
                                                     50 Jahre 68
     Jahre 68“ ab April mit zwei Ausstel-            ■ Ausstellung, Schaufenster und Aktionen
     lungen auf: „Klasse Kampf - 68 erin-
     nern“ und die „Zeitsprung-Schau-          Eine „Wandzeitung“ präsentiert die            wie Zweiter Juni 1967.
     fenster 1968-2018“.                       Zeitleiste mit Ereignissen aus Poli-          Ebenfalls ab dem 8. April werden 36
                                               tik, Kultur und Gesellschaft in Mar-          Schaufenster in der Marburger Ober-
     Bei „Klasse Kampf“ im Erdgeschoss         burg und über Marburg hinaus. Eine            stadt zu „Zeitsprung-Schaufenstern“:
     des Rathauses werden sich in Mar-         Bilderwand visualisiert mit Fotos,            36 Geschäfte haben sich bereiter-
     burg aktive „68er“ als Zeitzeugen in      Flugblättern und Plakaten die in der          klärt, Teile ihrer Schaufenster für ei-
     filmischen Beiträgen an die Studie-        Universitätsstadt ganz besonders              nen Zeitsprung zur Verfügung zu stel-
     rendenrevolte erinnern: Elisabeth         bewegte Zeit.                                 len. Pünktlich zum Beginn des „Mar-
     Abendroth, Annegret und Christoph         Wer die Ausstellung besucht kann              burger Frühlings“ werden sie jeweils
     Ehmann, Hans Eichel, Georg Fülberth,      eine Musikbox mit Hits von Heintje            auf der einen Seite des Fensters
     Wolfgang Gerhardt, Gerlinde Grie-         bis zu den Rolling Stones mit einem           1968er-Objekte präsentieren, wäh-
     penburg-Burow, Wolfgang („Harry“)         1-DM-Stück zum Klingen bringen                rend sie auf der anderen Seite ihre
     Hecker, Hubert Hetsch, Helge Hy-          und auf einer „zeitgenössischen“              aktuellen Produkte zeigen.
     ams, Wolfgang Richter, Claus Schrei-      Schreibmaschine seine eigenen 68er-
     ner und Franziska Wiethold.               Erinnerungen aufschreiben.                    Von Abendroth
                                                                                             bis Pillenknick
                                                                                             Denn Alltagsgeschichte wird nicht
                                                                                             nur beim Blick in alte Zeitschriften
                                                                                             oder Fotoalben deutlich, sondern oft
                                                                                             auch beim Betrachten alter Gegen-
                                                                                             stände. Daher macht die Schaufen-
                                                                                             ster-Ausstellung nicht nur die Stu-
                                                                                             dentenrevolte bei der Buchhandlung
                                                                                             „Lehmanns“, vormals „Elwert“, zum
                                                                                             Thema, sondern auch Kleidung aus
                                                                                             Chemiefasern bei „Foster Naturklei-

10
dung“, Minimode bei „Marlies Roe-
mer“, Pop-Musik bei „Music Attack“,
Modeschmuck bei „Augenweide“ oder
Schirmdesign bei „Leder-Rhiel“. Ein
bisschen politischer wird es bei
„Wein und Käse“ mit den Mai-Unru-
hen in Paris, bei „Mone's Dessous“
mit der „sexuellen Revolution“ oder
im „Weltladen“ beim Blick auf den
Vietnamkrieg.

Ab 8. April
in der Stadt                                                                          In den Schaufenstern der Stadt
                                                                                      geht es auch um die Alltagskultur.

Alle 68er Objekte wurden von der
Kulturwissenschaftlerin Dr. Kathrin
Bonacker, die die Ausstellung kon-
zipiert hat, im Originalzustand er-     nen Lösungssatz ermitteln und aus-     der geleert. Die vom Fachdienst Kul-
worben oder aus Privatbesitz bereit-    gelost werden. In den Schaufenster-    tur der Universitätsstadt Marburg
gestellt, so dass sich beim Rundgang    Texten wird jeweils ein Buchstabe      zur Verfügung gestellten Objekte aus
ganz sicher immer wieder Momente        markiert, den es auf der Gewinn-       den 1960er Jahren werden am 2.
des Wiedererkennens einstellen.         spielkarte einzutragen gilt. Am        Juni schließlich für einen guten
Dazu gibt es ein Gewinnspiel, bei       Sonntag, 8. April, startet um 13 Uhr   Zweck verkauft.
dem von den Geschäften gestiftete       eine Präsentation der Aktion bei ei-   Weitere Informationen zu den Aus-
Preise auf diejenigen warten, die ei-   nem Oberstadt-Spaziergang mit          stellungen und weiteren Aktionen
                                        Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies     finden Sie bei uns im Internet.
Weitere Termine                         entlang der Schaufenster. Ende Mai     ■ www.marburg.de/zeitsprung
                                        2018 werden die Schaufenster wie-      ■ www.marburg.de/klasse
50 Jahre 1968 – die Revue
Uraufführung des Hessischen
Landestheaters Marburg,
2., 23., 24. März und 19. &
20. April, jeweils 19.30 Uhr,
Erwin-Piscator-Haus
Dieses Land ist es nicht
Theater von und mit Rolf Michen-
felder, 20. und 21. April, 20 Uhr,
G-Werk, Afföllerwiesen
Julian Röder: „in disorder“
Fotoausstellung
4. Mai bis 22. Juni
Di. bis So. 11-17 Uhr,
Mi. 11-20 Uhr, Kunstverein
Flansch
Ausstellung zu Thomas Bayrle mit
Werken von Sandra Kranich, Marko
Lehanka, Sebastian Stöhrer, Silke
Wagner, Stefan Wieland und Phillip
Zaiser, 19. Oktober bis 6. Dezem-
ber, Kunstverein
Maria Stuart/
Ulrike Maria Stuart
Hessisches Landestheater Marburg
21., 27., 29. September,
6., 20., 21., 26. Oktober,
jeweils 19.30 Uhr,
Erwin-Piscator-Haus

                                                                                                                           11
sondern ein Strukturelement für die
                                                                                                         Stadtgesellschaft. Deshalb sehe der
                                                                                                         Haushaltsentwurf auch ein „ausge-
                                                                                                         wogenes Gleichgewicht“ vor: Die
                                                                                                         Aufwendungen für den Stadtpass -
                                                                                                         als individuelle Förderung für Be-
                                                                                                         dürftige - sollen um 14 Prozent stei-
                                                                                                         gen, die Zuschüsse an freie Träger -
                                                                                                         als Förderung der sozialen Infra-
                                                                                                         struktur - um neun Prozent.
                                                                                                         Insgesamt sind für die Vereine, Be-
                                                                                                         ratungsstellen, Initiativen rund fünf
                                                                                                         Prozent mehr als 2016 vorgesehen.
                                                                                                         Dazu gehören z. B. Zuschüsse für die
                                                                                                         Arbeit mit Menschen mit Behinde-
                                                                                                         rung, für Senior/innen und die Ar-
                                                                                                         mutsbekämpfung (plus 14 Prozent)
Rund 29 Millionen Euro sieht der Entwurf des Haushaltsplans für die Kinderbetreuung vor. Das sind zehn
Prozent mehr als 2017. Im März berät das Parlament über das Zahlenwerk.                                  oder für bessere Mobilität Behinder-
                                                                                                         ter (plus 16 Prozent). Über 30 Pro-

               ehr Geld für Kinder, Jugend und
           M   Familien, mehr Geld für Umwelt
           und Mobilität, für Kultur, für Sicher-
           heit und Digitalisierung – das
                                                                  Soziales dient
           schlägt Oberbürgermeister Dr. Tho-
           mas Spies im eingebrachten Haus-
           haltsentwurf für 2018 vor. Bis Ende
                                                                  der ganzen Stadt
           März beraten und entscheiden die                       ■ Haushalt 2018 vor der Abstimmung
           Marburger Stadtverordneten jetzt
           über das Zahlenwerk.
                                                            ren vergleichbaren Kommune in Hes-           zent mehr gibt’s für die „Soziale
           Es legt fest, was die Stadt wofür                sen. Das zeigt der Vergleich aller           Stadt“ vor allem im Stadtwald und
           ausgibt, erklärt wieviel aufgrund der            kreisangehörigen Städte über 50.000          im Waldtal. Rund vier Millionen Euro
           Einnahmen und wenn ja für welchen                Einwohner/innen des Landesrech-              sind für Wohnungsbauförderung ge-
           Zeitraum zur Verfügung steht. „Wer               nungshofs für 2011 bis 2015: Ob für          plant, das Budget für die Altenpla-
           etwas bewirken will, muss sich Ziele             Kinder, Jugend, Familien, sozial Be-         nung wird vervierfacht und eine Mil-
           vornehmen“, sagt Oberbürgermeis-                 nachteiligte, Seniorinnen und Se-            lion Euro für Deutsch für Migrantin-
           ter Spies zum Haushaltsentwurf. Als              nioren oder Integration – Marburg            nen und Migranten reserviert.
           zentrale Ziele nennt der OB das „gu-             liegt pro Einwohner/in auf Platz 1.          Fast 30 Millionen Euro stehen im
           te und gerechte Zusammenleben als                Die Stadt nimmt in Relation zu ihrer         Haushaltsentwurf für die Kinderbe-
           Essenz des Gemeinwesens“ und die                 Größe so viel Geld wie keine andere          treuung - rund 10 Prozent mehr als
           Modernisierung von Stadt und Ver-                der Sonderstatusstädte für das Sozi-         2017. „Kinderbetreuung schafft In-
           waltung, um den Haushalt auch mit-               ale in die Hand.                             tegration und Zusammenleben über
           tel- und langfristig auf ein finanziell                                                       soziale, kulturelle und ethnische
           sicheres Fundament zu stellen.                   Mehr Geld für Kinder,                        Grenzen hinweg“, sagt Spies. „Und
           Denn die Einnahmen verschaffen                                                                die Vereinbarkeit von Familie und
           2018 Spielräume, doch schon 2019                 Jugend und Familie                           Beruf für Mütter und Väter hat für
           werden laut Prognose vom Land                                                                 uns Priorität.“ Auch hier ist Marburg
           rund 11 Millionen Euro weniger                   Auch 2018 soll sich das nicht än-            laut Rechnungshof hessenweit spit-
           überwiesen. Diese wurden deshalb                 dern: Der größte Teil im Sozialbud-          ze - mit mehr Personal pro Gruppe
           nicht für laufende Ausgaben einge-               get ist - nach der Kinderbetreuung -         als in allen anderen Vergleichsstäd-
           plant (Heft Februar berichtete über              als Hilfe für junge Menschen und ih-         ten, mehr Betreuungsplätzen für die
           die notwendige Konsolidierung).                  re Familien vorgesehen. Über 20              ganz Kleinen, mehr Zuschuss pro Ki-
           Insgesamt 245 Millionen Euro sieht               Millionen Euro stehen im Haushalts-          ta-Platz, so der Rechnungshof.
           Spies im Haushaltsentwurf für alle               entwurf - als Unterstützung im Ein-          Zwölf Millionen Euro sieht der Haus-
           Pflichtaufgaben und freiwilligen Leis-           zelfall ebenso wie für den sozialen          haltsentwurf 2018 für den Unterhalt
           tungen vor. Fast 30 Prozent davon                Zusammenhalt insgesamt. „Die För-            der Schulen vor. 30 Millionen Euro
           entfallen auf das Sozialbudget. „Die             derung des Gemeinwesens dient der            umfasst das im vergangenen Jahr ge-
           soziale Infrastruktur ist der Stadt              ganzen Stadt“, sagt der Oberbürger-          startete BildungsBauProgramm.
           viel wert“, sagt der OB, „und das ist            meister. Sozialpolitik sei kein „Al-         Weiter geht es mit Sport, Theater,
           richtig so“. So viel wie keiner ande-            mosen für Bedürftige“, betont Spies,         Volkshochschule oder dem Geld für

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Musikschulen: In jedem Bereich
liegt Marburg im Städtevergleich
des Rechnungshofs über dem Durch-
schnitt. Für 2018 soll der Aufwand
für Sport um sieben Prozent auf
rund sieben Millionen Euro anstei-
gen. Für die Musikschule sind 30
Prozent mehr vorgesehen, um die
Teilhabe aller Kinder und Jugendli-
chen unabhängig vom Geldbeutel
zu stärken.
Für den gesamten Bereich Kultur
plant der OB für 2018 mit knapp 4,6
Millionen Euro neun Prozent mehr
ein als 2017. „Kunst und Kultur
schaffen Selbstbewusstsein, Lebens-
qualität, Gemeinsamkeit und Brück-
                                         Die Digitalisierung ist für die Stadt ein wichtiges Zukunftsthema. Mit rund 3,5 Millionen Euro stehen elf
en“, so Spies. Dazu soll es mehr Ver-    Prozent mehr als 2017 dafür im Haushaltsentwurf für 2018. (Foto: Pixabay)
lässlichkeit für diejenigen geben,
die die Kultur für uns in Marburg
schaffen: Was für das Landestheater     vorgesehen, Präventions- und Ge-                 23. März (Freitag), 16.30 Uhr, Bar-
gilt, soll künftig auch für KFZ, Wag-   waltschutzprogramme zu stärken.                  füßerstraße 50, entscheidet die
gonhalle, Trauma, German Stage          Öffentlich: Der Entwurf des Haus-                Stadtverordnetenversammlung über
Service, Musikschule und KunstWerk-     haltsplans wird im März im Haupt-                den Haushalt 2018. Termine auf:
Statt so sein: eine zuverlässige Ba-    und Finanzausschuss diskutiert. Am               ■ www.marburg.de
sisfinanzierung und darüber hinaus
Geld konzeptbasiert für Schwerpunk-
te. Außerdem soll das Projekt Al-
terssicherung für die Beschäftigten
2018 weitergehen.
Auch für mehr kostenfreies WLAN in
Marburg inklusive aller Außenstadt-
teile steht Geld im Haushaltsent-
wurf. Zudem wird die Stadtverwal-
tung selbst digital - um besser,
schneller, effektiver und trotzdem
sicher zu arbeiten und Schritt für
Schritt mehr digitalen Service für
die Bürgerinnen und Bürger zu bie-
ten. Dafür modernisiert Marburg sein
Netzwerk, an das über 30 Verwal-
tungsgebäude angeschlossen sind.
Im nächsten Schritt werden städti-
sche Kitas, Außenstellen und Schu-
len eingebunden.
Rund 26 Millionen Euro hat der OB
für Straßen und Plätze, Radwege und
Busverkehr vorgesehen. Gut 16 Mil-
lionen Euro entfallen auf die Unter-
haltung der Verkehrswege, die Au-
tos, Busse, Radfahrer/innen und
Fußgänger/innen nutzen - inklusive
Beleuchtung. Knapp 2,5 Millionen
Euro sind als Zuschuss für den Öf-
fentlichen Nahverkehr geplant. Kon-
sequent wird die Beleuchtung auch
dort überprüft, wo das Sicherheits-
empfinden der Menschen beeinträch-
tigt wird. Im Jägertunnel wird „Vi-
deo on demand“ eingeführt. Weiter-
hin ist im Haushaltentwurf 2018
                                                                                                                                              13
UB-Direktorin Andrea Wolff-Wölk mag vor allem die neuen Blickwinkel auf Elisa-                 Das Rot der Marburger Sandsteinbauten spiegelt
bethkirche und Altstadt, die das Atrium der neuen UB bietet. (Fotos: Coordes)                  sich in der Farbgebung der Wände in der UB wider.

                ie neue Marburger Universitäts-
             D
                                                                   Die Bücher im
                bibliothek - kurz UB - wird zu
             Beginn des Sommersemesters für Be-
             sucherinnen und Besucher geöffnet.
             Damit erhält das Herz des Campus
             Firmanei einen kulturellen Treffpunkt
             - nicht nur für Studierende.                          Herzen der Stadt
                                                                   ■ Neue Unibibliothek wird zum Treffpunkt
             Die Leiterin der Universitätsbiblio-
             thek, Andrea Wolff-Wölk, mag vor al-
             lem die immer neuen Sichten und                 die Terrasse. 110 Millionen Euro kos-    Nun erwarten die Besucherinnen und
             Blickwinkel auf die Stadt, die das gro-         tet die Universität das viergeschos-     Besucher 1200 moderne Arbeitsplät-
             ße Atrium bietet. Durch die runden              sige Gebäude, das 3,2 Millionen Bü-      ze, die alle mit WLAN und Steckdo-
             Formen des gläsernen Dachs schei-               cher, Zeitschriften und andere Me-       sen ausgerüstet sind. Selbst die Ses-
             nen die Türme der Elisabethkirche.              dien beherbergt. In wenigen Wochen       sel und Sofas der Loungemöbel ha-
             Von den Leseplätzen in den Oberge-              werden die Besucherinnen und Be-         ben einen Stromanschluss für Lap-
             schossen können die Studierenden                sucher den Neubau mit Leben fül-         tops, Tablets und Handys.
             den Teich und die Bäume des Alten               len. Sie kommen schon lange nicht        Referatsgruppen können sich in
             Botanischen Gartens, die Gemäuer                mehr nur, um die wertvollen Bücher       kleine Gruppenräume zurückziehen,
             des Schäferbaus, die Fachwerkhäu-               der ältesten protestantischen Uni-       dazu gibt es Lesenischen, 40 Ein-
             ser am Hang der Oberstadt und den               versität der Welt auszuleihen. „Die      zelarbeitskabinen, 120 fest instal-
             Meteorologischen Turm aus immer                 Studierenden nutzen die Bibliothek       lierte PCs, Schulungs-, Vortrags- und
             neuen Perspektiven entdecken.                   nicht nur als stillen Lernort.           Ausstellungsräume. Filme können
             Vor vier Jahren wurde mit dem Bau                                                        nicht nur gesichtet, sondern auch
             des „Jahrhundertprojekts“ begon-                Jahrhundertprojekt                       geschnitten werden. Räume für Ton-
             nen, dessen Ausmaße beeindruckend                                                        aufnahmen und Podcasts sind eben-
             sind: 200 Meter lang und 25 Meter               mit Perspektiven                         falls vorhanden. „Wir hoffen, dass
             breit ist der leicht gebogene Neu-                                                       damit jeder hier seinen Platz fin-
             bau, der sich dennoch gut in den                „Man arbeitet dort, man trifft sich      det“, sagt Wolff-Wölk. Insgesamt
             Alten Botanischen Garten am Fuß                 dort und man tauscht sich aus“, be-      können sich bis zu 2500 Menschen
             der Oberstadt einfügt. Der durch viel           richtet Wolff-Wölk. Auch die Zahl        in dem Gebäude aufhalten.
             Glas und hellen Putz geprägte Bau               der Gäste aus der Stadt und dem          Die Ausstattung geht auf Befragun-
             ist einmal durchbrochen, um die We-             Umland steige ständig. Regelmäßig        gen unter den 20.000 aktiven Nut-
             ge zwischen Nordstadt und Botani-               bevölkern Abiturientinnen und Abi-       zerinnen und Nutzern zurück. Daher
             schem Garten zu erleichtern. Das                turienten der Marburger Schulen die      rührt auch der auf eine Million Bän-
             Rot der benachbarten Sandstein-                 UB, die ihnen konzentriertes Arbei-      de vergrößerte Freihandbereich, in
             bauten findet sich an den Wänden.               ten und Kontakt zu den Mitschülern       dem die Besucherinnen und Besucher
             Der Terrazzoboden zieht sich vom                ermöglicht. Deshalb war der alte Le-     selbst nach Büchern stöbern kön-
             Eingangshof durch das Foyer bis auf             sesaal oft überfüllt.                    nen. Die übrigen 2,2 Millionen Bän-

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                                                                                                              Marburg?
                                              in Weidenhausen, dessen Hauptgebäude     lichkeit – Beiträge zur Geschichte des
                                              an der Weidenhäuser Straße 33, im 16.    Marburger Liberalismus“. Mit dem Stich-
                                              Jahrhundert errichtet wurde. Unter den   wort „Marburg“ und der Lösung können
                                              richtigen Anrufen wurde Waltraud Witt,   Sie an oeffentlichkeitsarbeit@marburg-
                                              Weidenhäuser Straße 28, 35037 Marburg    stadt.de eine Mail senden. Ihren Anruf,
                                              als Gewinnerin ausgelost.                diesmal bis zum 12. März, nimmt Ulrike
                                                                                       Block-Herrmann im Fachdienst Presse- und
                                               Auch heute noch hat das diesmal gesuch- Öffentlichkeitsarbeit unter (06421) 201-
                                               te Gebäude, zu dem der „stumpfe Spitz- 1346 gerne entgegen. Rainer Kieselbach
                                               bogen“ auf dem Rätsel-
                                               foto (Bild rechts) ge-
                                               hört, seinen Namen aus
                                               der Zeit der Erbauung
                                               (teilweise 1916) behal-
                                               ten. Dieser Name wurde
                                               der Bibel entlehnt. Nach
                                               wie vor ist das Haus ein
                                               Ort, an dem man sich um
                                               das Wohl von Kindern
Die im letzten Rätsel gesuchte Fassade        kümmert.
mit den Kratzputzmotiven gehört zum „Er-      Als Dank für die richtige
lengraben 4“, einem kleinen Hinterhaus,       Antwort verlosen wir un-
das um 1860 in Fachwerkbauweise als           ter den richtigen Einsen-
Wirtschaftsgebäude errichtet wurde (Foto      dungen diesmal unsere
oben). Es ist Teil eines bau- und sozialge-   Stadtschrift Nr. 67, „Frei-
schichtlich sehr bedeutsamen Anwesens         heit, Tüchtigkeit, Persön-

      de wurden unter die Erde verbannt.
      Die rund 100 Mitarbeiterinnen und
      -Mitarbeiter der Unibibliothek ha-
      ben ihre Büros in der renovierten
      ehemaligen Hautklinik, die mit dem
      Neubau verbunden wurde.
      Pausieren können Studierende, Wis-
      senschaftlerinnen und Wissenschaft-
      ler sowie Gäste im Café Kolibri -
      ebenfalls eine Neuerung. Sie können
      ihren Kaffee aber auch mit Blick auf
      den Alten Botanischen Garten auf
      der Terrasse trinken. Um den Park zu
      schonen, gibt es einen neuen Weg,
      der an der Grünanlage vorbei über
      den Mühlgraben zum Hörsaalgebäu-
      de und zur Mensa führt.
      Für Radlerinnen und Radler stehen
      rund 450 Stellplätze und weitere 14
      Fahrradboxen zur Verfügung. Auch
      per Öffentlichem Personennahver-
      kehr ist die UB gut erreichbar. Wer
      sein Auto direkt an der UB parken
      muss, fährt das Oberstadtparkhaus
      an. Mehr Platz bietet der Parkplatz
      an der alten UB. Der zehnminütige
      Fußweg kann auch mit der Buslinie
      9 überbrückt werden.           (gec)
      ■ www.uni-marburg.de/bis

                                                                                                                          15
ie Bauarbeiten an der Weiden-       ■ Die Mustermanns wohnen am Or-          nimmt sie ebenfalls die 8. Die fährt
     D   häuser Brücke haben begonnen.
     Für die Zeit der Sanierung hat sich
                                             tenberg, alle Familienmitglieder über-
                                             queren die Weidenhäuser Brücke nor-
                                                                                      während der Bauarbeiten vom Erlen-
                                                                                      ring weiter bis zum Hauptbahnhof.
     die Verkehrsführung geändert. Das       malerweise täglich. Vater Max arbei-     Dort kann sie mit ihrem Rollator bar-
     gilt für Autos, Busse und Lkw eben-     tet im Stadtwald und fährt mit dem       rierefrei in einen Bus umsteigen.
     so wie für den Fuß- und Radverkehr.     Bus ins Büro. Dafür nimmt er nun die     ■ Sohn Emil geht in die E-Schule.
     Aber: Alle Ziele in der Stadt bleiben   8 zum Ortenbergsteg. Von dort aus        Morgens fährt er wie immer mit der
     erreichbar. Nur die Wege ändern sich.   gelangt er in sechs Minuten zu Fuß       E8, die die Umleitung über Weintraut-
                                             zum Bus am Hauptbahnhof. An Schul-       straße und Adenauer-Brücke fährt.
     Fußgängerinnen und Fußgänger wei-       tagen fährt er vor 8.30 Uhr und nach
     chen auf die benachbarte Luisa-Häu-     15.30 Uhr mit der 5 direkt bis in den
     ser-Brücke aus, der Radverkehr nutzt    Stadtwald. Dazwischen und in den Fe-
     den Mensasteg, der motorisierte         rien steigt er am Wilhelmsplatz von
     Verkehr umfährt die Baustelle über      der Linie 1 oder 7 in die 17 um, um
     die Nord- und die Südstadt und nutzt    zur Arbeit zu kommen.
                                                                                      ■ Tochter Anne M. studiert. Sie muss
                                                                                      zwischen dem Campus in der Stadt
                                                                                      und den Lahnbergen pendeln. Dafür
     Alle Ziele erreichbar                                                            steigt sie weiterhin in die Linie 9,
                                                                                      statt am Rudolphsplatz nun am Er-
                                                                                      lenring. Nach der Vorlesung in der
     ■ Nur Wege ändern sich während Brückensanierung
                                                                                      Biegenstraße geht sie über den Men-
                                                                                      sasteg. Dafür braucht sie etwa acht
     die B3. Es gibt mehr Nextbike-Aus-      ■ Mutter Gabi M. bringt den kleinen      Minuten. Immer zur Minute 54 -
     leihfahrräder als bisher - 230 Räder    Noah statt mit dem Bus nun mit dem       fährt die Linie 9 ab. Wenn Anne frü-
     an 25 Stationen, neue Schutzstrei-      Fahrrad in die Kita in der Biegen-       her fertig ist, nutzt sie zur Minute
     fen für Rad- und Fußverkehr am Ru-      straße. Zum Einkauf in der Innen-        49 die Linie 2 Richtung Lahnberge.
     dolphsplatz und ein angepasster Bus-    stadt nutzt sie weiterhin die Linie 8.   ■ Onkel Tim wohnt in Fronhausen,
     fahrplan gilt in der Bauzeit für die    Sie steigt am Erlenring aus, geht über   arbeitet aber am Pharmastandort
     Linien 6, 8, 9, 10, 17 und 20. Wer      die Häuser-Brücke und nimmt gegen-       Görzhausen. Bislang fuhr er mit dem
     wie welches Ziel erreicht, lässt sich   über vom Kino den nächsten Bus.          Auto zur B3-Abfahrt Mitte, dann über
     an Beispielen der Familie Muster-       ■ Oma Hilde M. ist nicht so gut zu       die Brücke zur Marbach. Nun nimmt
     mann nachvollziehen.                    Fuß. Wenn sie in die Innenstadt will,    er den Zug. Vom Bahnhof erreicht er
                                                                                      seinen Arbeitsplatz im 15-Minuten-
                                                                                      Takt mit dem Bus - mit der 14 oder
                                                                                      mit dem extra eingerichteten Shutt-
                                                                                      leservice, dem kostenlosen Behring-
                                                                                      Express. Wenn er das Auto nimmt,
                                                                                      stellt er es am Afföller ab - dort hal-
                                                                                      ten beide Linien ebenfalls. Oder er
                                                                                      fährt gleich durch bis zum Cölber Eck,
                                                                                      dort auf die B62 und über Michel-
                                                                                      bach nach Görzhausen.
                                                                                      ■ www.marburg.de/bruecke

                                                                                       Hotline und Infos
                                                                                       Infos zu den Bauarbeiten gibt es
                                                                                       auf www.marburg.de/bruecke. Die
                                                                                       Hotline der Stadt erreichen Sie
                                                                                       unter (06421) 201-1000, Mo. bis
                                                                                       Do. von 7-16.30 Uhr und Fr. von
                                                                                       7-12.30 Uhr. Kontakt bei weite-
                                                                                       ren Fragen: bruecke@marburg-
                                                                                       stadt.de. Infos zu den Ausleih-
                                                                                       fahrrädern auf www.nextbike.de,
                                                                                       Baustellenfahrpläne & Behring-
                                                                                       Express (Shuttle): www.rmv.de
                                                                                       und www.stadtwerke-marburg.de

16
ls einzige Förderschule gehört
A   die Mosaikschule in der Groß-
seelheimer Straße zu den „selbst-
ständigen Schulen“ Hessens. Damit
kann sie z. B. ihr eigenes Budget be-
wirtschaften und hat erweiterte Ent-
scheidungsbefugnisse in Bezug auf
die Entwicklung von Unterricht und
Schulprofil, wie der Fachdienst Schu-
le der Stadt erklärt.

Als Teil des allgemeinen, staatlichen
Schulwesens ist die Mosaikschule als    In der Marburger Mosaikschule - der einzigen selbstständigen Förderschu-
                                        le Hessens - werden die Kinder individuell und zugleich nach der Prinzip
gebundene Ganztagsschule konzi-
                                        der größtmöglichen sozialen Integration unterrichtet. (Foto: Henkel)
piert. Die Unterrichtsangebote rich-

    Große Akzeptanz                                                                    tagsangebot des Landes. So werden
                                                                                       jeden Montag und jeden Freitag bis
                                                                                       zu 10 Kinder bis 15 Uhr ergänzend

    für Mosaikschule                                                                   betreut, betont Dinnebier.
                                                                                       Das Staatliche Schulamt lobt in sei-
                                                                                       ner Untersuchung eine „außerge-
    ■ Alleinstellungsmerkmal und Lob für Marburg                                       wöhnliche Leistung“ der Mosaik-
                                                                                       schule. Die Schule habe wachsende
ten sich stark differenziert nach dem   stellungsvermögen und das Lesen                Schülerzahlen zu verzeichnen und er-
Bedarf der einzelnen Schülerinnen       lernen ausgerichtet. Gemeinsam wird            fahre große Akzeptanz bei den El-
und Schüler sowie nach dem Prinzip      in der Marburger Schule an interak-            tern. Die individuellen Fördermög-
größtmöglicher sozialer Integration.    tiven Tafeln geübt, mit denen alle             lichkeiten, das Schulprogramm und
Förderschulen unterstützen Kinder &     Klassenräume ausgestattet sind.                das gute Schulklima tragen laut Ar-
Jugendliche mit Behinderungen in        „Auch außerschulisches, lebensprak-            no Bernhardt, Amtsleiter des Staat-
ihren Bildungs-, Entwicklungs- und      tisches Lernen ist der Mosaikschule            lichen Schulamts, dazu bei, die Schu-
Lernmöglichkeiten.                      sehr wichtig“, freut sich Marburgs             le gut aufgestellt zu wissen.
Der Förderschwerpunkt der Mosaik-       Bildungsdezernentin Kirsten Dinne-             „Die gute Bewertung der externen
schule ist die geistige Entwicklung     bier. Das zeigen Projekte wie ein              Evaluation ist mit Recht für alle Be-
mit einer Abteilung für körperlich      Schulhund, alpines Wandern oder                teiligten ein Grund, stolz auf dieses
motorische Entwicklung. Die Kinder      Angebote auf einem eigenen Wald-               Schulangebot zu sein“, freut sich
werden ganz selbstverständlich auch     grundstück. Die Inklusion lebt die             Schulleiterin Christina Czech. Sie
in die digitale Welt eingeführt – mit   Schule durch enge Kooperationen                hat allerdings noch einen großen
speziellen Lernprogrammen für Kin-      mit der Sophie-von-Brabant-Schule,             Wunsch: Czech hofft auf verbesserte
der und Jugendliche mit Förderbe-       der Schule am Schwanhof und der                räumliche Bedingungen. Im Bildungs-
darf bei der geistigen und körperli-    Käthe-Kollwitz-Schule. Die Stadt un-           BauProgramm der Stadt Marburg sind
chen Entwicklung. Die Software ist      terstützt zudem die zeitliche Betreu-          für 2021 entsprechende Planungs-
auf Sprachkompetenzen, das Vor-         ung der Schüler zusätzlich zum Ganz-           mittel vorgesehen.

                                                                                                                               17
Spiel mit Licht und Farbe: Auf allen Stockwerken der Vhs sind bei den Fototagen beeindrucken-
                                             de Bilder zu sehen. In Workshops und bei Rundgängen gibt es wertvolle Tipps. (Foto: Bosch)

                                                                                               „Beurteilen Sie die Bilder der Aus-

         Fotografie im Fokus                                                                   stellung selbst und nehmen Sie am
                                                                                               Gewinnspiel teil“, ermuntert Vhs-
                                                                                               Leiterin Cordula Schlichte. Die Teil-
         ■ Drei Tage Workshops und Ausstellungen                                               nahme am Wettbewerb wird mit Prei-
                                                                                               sen aus dem umfangreichen Ange-
                                                                                               bot der Vhs belohnt.
         ereits im fünften Jahr in Folge
     B   bietet die Volkshochschule (Vhs)
     der Stadt die Marburger Fototage an.
                                              CommunityMarburg, die über die ge-
                                              samten fünf Stockwerke des Gebäu-
                                              des verteilt sind. Gastfotograf der
                                                                                               Am Samstag und Sonntag bieten die
                                                                                               Mitglieder des Fototage-Teams meh-
                                                                                               rere kurze Workshops für alle Inter-
     Vom 16. bis 18. März gibt es in der      5. Fototage ist Georg Kronenberg.                essierten an. Bei einer Mappenschau
     Vhs Workshops, Ausstellungen und         Den Fotowettbewerb entscheiden die               am Sonntag (18. März) können inte-
     Vorträge rund um das Thema Fotogra-      Besucherinnen und Besucher. Sie sind             ressierte Gäste ihre besten Fotos von
     fie – ohne Eintritt und Anmeldung.       die Jury und wählen unter den aus-               den Profis beurteilen lassen.
                                              gestellten Werken das beste Foto aus.            ■ www.vhs-marburg.de
     „Die Marburger Fototage sind eine
     Erfolgsgeschichte“, sagt Stadträtin
     und Bildungsdezernentin Kirsten Din-       Freitag, 16. März
     nebier. Seit der ersten Veranstaltung      Eröffnung mit Kirsten Dinnebier und Vhs-Leiterin Cordula Schlichte,
     im Jahr 2014 steigt sowohl die Zahl        18 Uhr, Vhs, Deutschhausstraße 38. Eröffnungsvortrag: Kirsten Weg-
     der ausgestellten Werke als auch der       werth, Leiterin der Vhs des Landkreises. Dann Vorstellung der Künstler
                                                und der Künstlerin sowie Rundgang durch die Ausstellung.
                                                Samstag, 17. März
                                                13-19 Uhr: geöffnet
                                                14-15 Uhr: „Ein Kessel Buntes“, Technik und Aufbau von Rolf K.
                                                Wegst mit Erklärungen zu seinen Fotos im Atelier
     Publikumsandrang. „Beides bestä-           15.30-16.30 Uhr: Lightroom mit Jan Bosch
     tigt das Konzept des jährlich wieder-      17-18 Uhr: Streetfotografie von Andreas M. Schäfer mit Führung
     kehrenden Wochenendes, das die Fo-         zu den entsprechenden Fotos im Haus
     tografie in den Fokus rückt“, so Din-      Sonntag, 18. März
     nebier. Das breit gefächerte Angebot       10-18 Uhr: geöffnet
     bietet Interessierten einen Einblick       11-12 Uhr: Anforderungen Print mit Lutz Löscher
     in die lebendige Marburger Fotosze-        12.30-13.30 Uhr: Reisefotografie von Jan Bosch -
     ne und die Gelegenheit zum Kennen-         mit Führung zu den Fotos im Haus
     lernen und Austausch.                      14-15 Uhr: Bildaufbau mit Sylvia Heinis
     Im Zentrum der Fototage stehen in          15-17 Uhr: Mappenschau mit den vier Dozenten
     diesem Jahr rund 200 Fotos von Jan         17-18 Uhr: Langzeitbelichtung von Jan Bosch - mit Führung
     Bosch, Markus Farnung, Andreas Ma-         zu den entsprechenden Fotos im Haus
     ria Schäfer, Rolf Wegst und der Foto-

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