Wirtschaft - IHK Aschaffenburg
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Wirtschaft November 2020 Bayerischen Untermain am www.aschaffenburg.ihk.de Im Fokus Steuerreform Steuern Brexit-Countdown Konjunkturumfrage Herbst Die aktuelle Ausgabe der „Wirtschaft am Bayerischen Untermain“ ab 10. November 2020 unter www.aschaffenburg.ihk.de. Industrie- und Handelskammer Aschaffenburg
EDITORIAL Corona-Pandemie Mit passgenauen Hilfen gegen wirtschaftliche Not Unsere aktuelle Konjunkturumfrage trägt An den Zahlen erkennen wir eine sehr differenzierte den Titel „Mit kleinen Schritten aus dem Problematik in dieser wirtschaftlich sehr schwierigen tiefen Tal“. Die Umfrage unter Unternehmen Zeit. Wir haben Branchen, denen es trotz allem noch unterschiedlichster Wirtschaftszweige und gut geht und Branchen, die in ihrer Existenz bedroht Größenordnungen lief im September. Betei- sind. Daher ist es für uns als Vertretung der Wirt- ligt haben sich 339 Unternehmen vom Bay- schaft am Bayerischen Untermain sehr wichtig, dass erischen Untermain. die Hilfen der umfangreichen Konjunkturprogramme Vor vier Wochen, also während unserer Um- bei den Unternehmen ankommen. Sie müssen dif- frage, herrschte vorsichtiger Optimismus mit ferenziert, unbürokratisch und passgenau eingesetzt einer Prise Zuversicht. Immer wieder war die werden, um wirtschaftliche Not zu lindern. Rede vom „Licht am Ende des Tunnels“. Rund ein Drittel der Unternehmen beurteilte ihre Als Industrie- und Handelskammer setzen wir uns aktuelle Geschäftslage mit gut, die etwas für finanzielle Hilfen ein, die an die Bedürfnisse der bessere Geschäftslage zeigte sich in einer jeweiligen Branchen angepasst sind. Wir erwarten wieder angestiegenen Investitionsbereit- Rahmenbedingungen von den politisch Verantwort- schaft. lichen, die mit Augenmaß gestaltet sind. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, wird es der Wirtschaft am Im November sind wir im "Lockdown light" Bayerischen Untermain gelingen, auch in den kom- und wo wir im Dezember stehen, vermag menden Monaten durch die Pandemie zu steuern, ich nicht zu prognostizieren. Seitdem die Pande- ohne das „Licht am Ende des Tunnels“ aus den Augen mie auch in unserer Wirtschaftsregion wieder Fahrt zu verlieren. ■ aufgenommen hat, Infektionszahlen in die Höhe schnellen und Corona-Ampeln sogar dunkelrot glü- hen, verändert sich auch die wirtschaftliche Lage mit Höchstgeschwindigkeit. Was bedeutet Aktuali- tät noch in Zeiten von Corona? Von den Auswirkungen der Pandemie sind nicht alle Branchen gleichermaßen betroffen, wie die „aktu- Friedbert Eder elle“ IHK-Konjunkturumfrage (Seiten 12-16) zeigt. Präsident IHK Aschaffenburg November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 3
Ersatzteil nicht mehr lieferbar? Stellen Sie mit 3D-Scan und 3D-Druck von Weber die Ersatzteilversorgung sicher Per CT-Scan ist es möglich Einzelteile und komplexe Objekte mit höchster Präzision zu erfassen. Das Verfahren kommt aus der Medizintechnik und ist langjährig erprobt. Unser Partner ist seit über 15 Jahren Spezialist für 3D-Scans und Reverse Engineering. Wir bringen die Realität in die digitale Welt zurück! an & 3D-Sc k c 3D-Dru Design: www.katrinlimes.com Foto: stock.adobe.com Viele Materialarten erfassbar Zum Beispiel: • Metall • Schaum • Glas • Plastilin • Kunststoff • Papier • Gummi • Gips zt e lk e u nterstüt Marco W r Planung: hre Sie bei I 11 0 / 22109 gweber.de Tel.: 017 eu @werkz m.welke Weitere Informationen finden Sie unter: www.werkzeugweber.de/3d-druckverfahren
INHALT In der Reg Ba y e ri sc h ion e r Unterma s Konju tu hat sich da rbst 2020 klima zum wie d e r e Titelfoto: Ra tw He as aufgehe iner Wohlfahr t n in k r- llt. ! PR-Beilagen, PR-Anzeigen und Advertorial-Strecken geben nicht unbedingt die Meinung der IHK Aschaffenburg wieder. EDITORIAL Brexit Countdown läuft: Was ist zu tun?�����������������������������������������������19 Corona-Pandemie Mit passgenauen Hilfen gegen wirtschaftliche Not�������������� 3 Unsere IHK-Jubilare�������������������������������������������������������������.............20 AKTUELLES������������������������������������������������������������������������������������6 Kreislaufwirtschaft Webinarreihe „Die sieben Prinzipien der Circular Economy“�������������������������������������������������20 Im FOKUS Unternehmenssteuerreform IHK-Vortragsreihe "Recht kompakt" Mit Steuern steuern ������������������������������������������������������������������������8 Aktuelle Entwicklungen zur Datenschutzgrundverordnung .......����������������������������������������22 Steuerpolitische Brennpunkte ���������������������������������������� ...........10 Veröffentlichung/Amtliche Bekanntmachung Unsere IHK Neuer Handelsrichter: Christian Stolzenberger�����������������������24 Veröffentlichung/Amtliche Bekanntmachung Konjunkturbericht Neuer Handelsrichter: Jürgen Christl�����������������������������������������24 Herbst 2020 Corona-Pandemie: Mit kleinen Schritten aus Unsere WIRTSCHAFTSREGION����������������������������������������34 dem tiefen Tal���������������� 12 Unser SERVICE Wissenswertes für die unternehmerische Praxis, Weiterbildungskalender, Buchtipps und weitere Informationen�������������������������������������������������40 IHK Aschaffenburg sagt traditionellen Jahresempfang ab����������������������������������������������� 16 Wirtschaftsjunioren Erfolgreich auf Bundesebene������������������������������������������������������ 17 facebook.com/ihkaschaffenburg November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 5
AKTUELLES Praxisleitfaden „Pflegende Beschäftigte brauchen Unterstützung“ erschienen Wie können Unternehmen ihre Beschäftigten bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf unterstützen? Möglichkeiten hierzu will der neue Leitfaden „Pflegen- de Beschäftigte brauchen Unterstützung“ aufzeigen. Dieser bietet neben Informationen zur Situation der Pflegenden und zu den gesetzlichen Rahmenbedingun- gen auch Anregungen, Tipps und Checklisten aus der betrieblichen Praxis. Dipl.-Betriebswirt (FH) Die Publikation des Netzwerkbüros „Erfolgsfaktor Fa- Michael Wangler milie" entstand im Auftrag von DIHK und Bundesfa- Rechtsanwalt und milienministerium und kann kostenfrei auf den Seiten Fachanwalt für Arbeitsrecht www.erfolgsfaktor-familie.de heruntergeladen werden. Fachanwalt für Steuerrecht Bestellungen sind auch per E-Mail unter netzwerk- buero@dihk.de und unter publikationen@bundesre- gierung.de möglich. ■ SERVICE Für Zeiten der Arbeitsunfähigkeit muss der Arbeitgeber den Mehrfachbelieferungen Die Zeitschrift „Wirtschaft am Bayerischen DIENSTWAGEN ▲ Untermain“ ist das offizielle Organ der IHK Aschaffenburg. Zugehörige Unternehmen grundsätzlich nur während der Dauer der Ent- erhalten diese kostenlos. Bezieher, die mit mehreren Firmen im Handelsregister einge- geltfortzahlungspflicht von 6 Wochen zur Ver- tragen sind und auf Mehrfachbelieferungen fügung stellen. Danach kann der Arbeitgeber den verzichten möchten, wenden sich bitte an die Dienstwagen herausverlangen. Presseabteilung der IHK. Weitere Infos: Jessica Thomas, Telefon 06021 880-127, Haben Sie Fragen? Wir beraten Sie gerne. E-Mail: thomas@aschaffenburg.ihk.de www.aschaffenburg.ihk.de, Dokument-Nr. 1262 In eigener Sache Emrich Wangler Blank Emrich Wangler Blank Informationen zu Seminaren, Wendelbergstraße 4 Dr.-Birkner-Str. 2 Lehrgängen sowie Veranstaltungen 63739 Aschaffenburg 97816 Lohr am Main finden Sie aktuell unter Telefon 06021 – 44325-0 Telefon 09352 – 50045-0 Telefax 06021 – 44325-11 Telefax 09352 – 50045-11 info@EWBE.de www.EWBE.de www.aschaffenburg.ihk.de 6 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN November 2020
AKTUELLES Neues aus Berlin und Brüssel Was bietet der neue Europass? Kostenfreie Plattform will grenzüberschrei- einfachen. Ein aussagekräftiger Lebenslauf, A und O einer erfolgreichen Bewerbung. Um tende Mobilität zur Arbeitsaufnahme sowie der die eigenen Qualifikationen und Fä- Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und zur Aus- und Weiterbildung in der EU ver- higkeiten übersichtlich darstellt, ist oft das Studierende, Jobsuchende und Berufstätige dabei zu unterstützen, hat die Europäische Kommission im Juli 2020 das neue Europass- Portal eingeführt. Dieses will die grenzüberschreitende Mobi- lität zur Arbeitsaufnahme und zur Aus- und Weiterbildung vereinfachen. Bürger können sich hier auch über Ländergrenzen hinweg präsentieren und europaweit nach Lernan- geboten, Qualifikationen und Jobs suchen. Unternehmen soll das Screening von interna- tionalen Bewerbungen wesentlich erleichtert werden – unter anderem durch die Verfüg- barkeit der Plattform in den 29 europäischen Amtssprachen. Weitere Informationen zum neuen Europass bietet das IHK-Berufsbildungsmagazin POSITION in seiner Herbstausgabe, zur Bestellung: www.ihk-position.com/magazin Der Europass im Internet: www.europass.eu. Service und Beratung für die verschiedenen Zielgruppen unter www.europass-info.de. ■ t neu! Clever stat 20% Rabas� hop im Online .de shop.ks-bm bis Code*: IHKAB20 -70 % gegenüber UVP November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 7
Im FOKUS Unternehmenssteuerreform Mit Steuern steuern Michael Gneuss Ein Reformplan, der ohnehin im Bundesfi- nanzministerium in Arbeit ist und nun noch Im Herbst 2021 wird der neue Bundestag gewählt. Im Wettstreit der Parteien werden mehr Bedeutung bekommen könnte, ist auch Steuerthemen eine wichtige Rolle spielen. Zuletzt haben die wirtschaftspolitischen ein Optionsmodell im Rahmen eines Kör- Maßnahmen in der Corona-Krise gezeigt, welche Lenkungsfunktionen damit einherge- perschaftsteuer-Modernisierungsgesetzes. hen können. Unternehmen können gut durchdachte Reformen aus dem Finanzministeri- Dieses Modell sieht vor, dass sich große um gut gebrauchen. Ein Blick auf die Baustellen im Steuerrecht, die derzeit besonders Personengesellschaften wie Kapitalgesell- intensiv diskutiert werden. schaften besteuern lassen dürfen. Perso- nengesellschaften sind in Deutschland in Wie bleibt die deutsche Wirtschaft in Co- steuerung zusammen mit Deutschland vorn, der Mehrheit und könnten damit steuerlich rona-Zeiten wettbewerbsfähig? Die Staats- plant für 2022 eine Reform, die die Belastun- bessergestellt werden, insbesondere wenn sie schuldenquote steigt im Zuge der immen- gen senken soll. Druck auf die Steuersätze ha- aus Regionen mit einem hohen Gewerbesteu- sen staatlichen Hilfsprogramme sowie der ben 2018 die USA mit einer großen Unterneh- er-Hebesatz kommen. Allerdings müssen da- Steuerausfälle um gut 20 Prozentpunkte auf menssteuerreform gemacht. Dort zahlen die für noch viele knifflige steuerrechtliche Fra- etwa 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Unternehmen nun nur noch etwa 25 Prozent gen gelöst werden. Die Wirtschaft wartet mit Die Wirtschaftsforscher sind sich weitgehend Steuern. Spannung auf einen ersten Gesetzentwurf. einig: Aus der Verschuldung muss Deutsch- land herauswachsen. Und die Bundesregie- rung antwortet mit einem Konjunkturpaket, das „Wumms“ machen soll. In einer Rangliste, in der die Schweizer Hoch- schule IMD die Wettbewerbsfähigkeit von 63 entwickelten Volkswirtschaften einordnet, fällt Deutschland tendenziell immer weiter ab und belegt derzeit nur Platz 17. „Die größte Schwachstelle Deutschlands ist nach wie vor die hohe Abgabenlast“, sagt IMD-Chef-Volks- wirt Christos Cabolis. Ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl rückt daher die Unternehmensbesteuerung auf die politische Agenda. Mehr als zwölf Jahre ist es her, dass in Deutschland die letz- te große Unternehmenssteuerreform in Kraft trat. Die Bundesregierung wollte damals den Wirtschaftsstandort Deutschland für Unter- nehmen attraktiver machen. Die Steuerbelas- tung für Kapitalgesellschaften sank daraufhin von 38,6 auf 29,9 Prozent. Seitdem hat es vie- le kleinere Neuregelungen für die Wirtschaft gegeben, aber keine hat die Steuerlast der Unternehmen weiter verringert. In der Corona-Krise stellt Im internationalen Vergleich steht Deutsch- sich auch die Frage, wie stark land deshalb inzwischen mit an der Spitze bei Unternehmen derzeit durch der Steuerbelastung der Unternehmen. Der steuerpolitische Maßnahmen Durchschnitt in OECD-Staaten liegt bei 23,5 beansprucht werden dürfen – Prozent. Das Mittel der EU-Staaten ist mit etwa durch die elektronische rund 22 Prozent sogar noch etwas geringer. Registrierkassenpflicht. Frankreich, derzeit bei der Unternehmensbe- Foto: ©Koonsiri - stock.adobe.com 8 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN November 2020
Im FOKUS - Anzeige - Zur Sache: Als ein weiteres großes Reformvorhaben wird auf internationalem Parkett die Digitalsteuer dis- Corona-Soforthilfe kutiert. Damit sollen digitale Unternehmen stärker in ist grundsätzlich unpfändbar den Ländern besteuert werden, in denen sie mit ihren Produkten und Dienstleistungen hohe Gewinne erzie- len. Klingt in der Theorie logisch, könnte in der Pra- Die sog. Corona-Soforthilfe erfolgt ausschließlich zur xis aber andere Verwerfungen nach sich ziehen - auch Minderung der finanziellen Notlage des betroffenen zum Nachteil der exportstarken deutschen Wirtschaft. Unternehmens oder Selbständigen im Zusammenhang Nicht zuletzt, weil Deutschland derzeit die EU-Rats- mit der COVID-19-Pandemie. Die bewilligte Einmal- präsidentschaft innehat, wird die Bundesregierung hier zahlung dient nach den gesetzlichen Vorschriften zur gefordert sein. Überbrückung von Liquiditätsengpässen, die seit dem 01. März 2020 entstanden sind; vor dem 01. März 2020 entstandene Verbindlichkeiten sind von diesem Zweck Gleichzeitig stellt sich in der Corona-Krise die Frage, nicht umfasst. Der Anspruch auf die Corona-Soforthilfe wie stark Unternehmen derzeit durch steuerpolitische ist aufgrund der Zweckbindung nicht übertragbar, sodass Maßnahmen beansprucht werden dürfen – etwa durch nach § 851 I ZPO ein Pfändungsverbot besteht. Infolge- die elektronische Registrierkassenpflicht. Dabei bedeu- dessen wird auch die Auszahlung des bewilligten und tet das „Kassengesetz“ viel mehr als die vieldiskutierte dem Unternehmen gutgeschriebenen Betrags nicht von Bonpflicht. So müssen aktuell auch Tausende in ihrer einer Kontopfändung erfasst und ist von einem Pfän- Existenz bedrohte Betriebe neue Kassensysteme ein- dungsgläubiger auf Antrag des Pfändungsschuldners führen. ■ pfandfrei zu stellen, damit die Hilfe zweckentsprechend eingesetzt werden kann. Der Autor Michael Wangler ist Rechtsanwalt und Partner der Kanzlei Emrich Wangler Blank, Aschaffenburg, Telefon-Nr.: 06021 44325-0 November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 9
Im FOKUS Steuerpolitische Brennpunkte Digitalsteuer der Besteuerungsrechte unter den Staaten. erfolgt. Eine Neuregelung wirft schwierige Einige Staaten argumentieren, dass die Wert- Fragen auf: Welche Bedeutung hat das Ver- Auf internationaler Ebene soll für die Besteu- schöpfung dort entsteht, wo die Kunden und halten des Nutzers oder des Käufers für die erung der digitalen Wirtschaft eine Lösung Absatzmärkte sind. Daher sollte auch dort Steuerpflicht von Unternehmen? Sollen die gefunden werden. Mittlerweile treffen sich die Besteuerung der Unternehmensgewin- Staaten der Kunden über die Erhebung von dafür 137 Staaten im Rahmen des soge- ne erfolgen. Die bisherigen OECD-Standards Umsatzsteuern (Sales Taxes) hinaus auch den nannten „Inclusive Framework“ regelmäßig weisen die steuerpflichtigen Erträge dagegen Gewinn eines ausländischen Unternehmens in Paris. Deutschland hat dabei eine führen- dem Land zu, in dem die Entwicklung der besteuern dürfen? Und wie kann dann eine de Rolle. Ein Streitpunkt ist die Verteilung Produkte beziehungsweise Dienstleistungen rechtssichere Gewinnaufteilung unter den Alle Kollegen zurück ins Büro? Zu Hause in Ruhe arbeiten? u Noch nicht möglich. u Ebenso wenig. WIDEFLEX GmbH Wir haben die optimale Lösung für Sie: Tel. 0 60 26 - 97 47-0 Ihr externes Home Office! www.wideflex.de Hell, klimatisiert, Parkplatz direkt am Gebäude, Highspeed Internet, und preislich attraktiv. https://www.facebook.com/ u www.bueros-rhein-main.de wideflex.immobilien 10 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN November 2020
Im FOKUS Staaten sichergestellt werden, ohne dass die Un- ternehmen zwischen die Fronten der beteiligten Finanzverwaltungen geraten und doppelt Steuern zahlen müssen? Auf EU-Ebene in Brüssel gilt die Digitalsteuer be- reits als eines der Instrumente, mit denen die EU eigene Steuereinnahmen generieren soll. Eine Verschiebung der Arbeiten an dem Entwurf ist auf- grund der Corona-Krise diskutiert, aber verworfen worden. Erste konkrete Vorschläge sollen noch im Herbst vorgelegt werden. Kommt es auf internati- onaler Ebene nicht zu einer Einigung, wird die EU wohl selbst eine Digitalsteuer entwerfen. Grenzüberschreitende Steuergestaltungen Das Gesetz zur Einführung einer Pflicht zur Mit- teilung grenzüberschreitender Steuergestaltungen bindet derzeit viele Ressourcen in deutschen Un- ternehmen. Gemeldet werden müssen Sachverhalte, die zum täglichen Ablauf in international tätigen Unternehmen gehören – so zum Beispiel die Ver- rechnungspreise zwischen Tochtergesellschaften. Noch bestehen erhebliche Unsicherheiten darüber, was gemeldet werden muss und was nicht. Da Buß- Standortnachteil Steuern gelder drohen, gehen Unternehmen auf Nummer sicher und melden im Zweifel lieber mehr als nö- Unternehmen in Deutschland tig. Die Steuerverwaltungen wollen auf diese Weise Daten sammeln, um ein Risikomanagement-System haben hohe Steuerbelastungen aufzubauen und sich bei Betriebsprüfungen auf besondere Fälle fokussieren zu können. Die Mittei- lungspflicht gilt seit dem 1. Juli. Brüssel hatte der Bundesregierung aufgrund der coronabedingten Belastungen für die Wirtschaft eine Verschiebung bis zum 30. Juni 2021 als Option eingeräumt. Die Bundesregierung hat davon aber keinen Gebrauch gemacht. Aufbewahrungsfristen Der DHK fordert schon lange eine Verkürzung der gesetzlichen Aufbewahrungspflichten von steu- erlich relevanten Unterlagen von derzeit zehn auf fünf Jahre. In den bisherigen Bürokratieentlas- tungsgesetzen fand eine solche Reduzierung – ob- wohl intensiv diskutiert – keine Berücksichtigung. Das Argument: Die Finanzämter bräuchten den län- geren Zeitraum für die Betriebsprüfungen. Für die Unternehmen sind die langen Aufbewahrungsfristen aber ein erhebliches Problem, weil dadurch enorme Ressourcen gebunden werden. Das gilt auch für die elektronische Archivierung. Die langen Fristen be- hindern auch sinnvolle Zusammenschlüsse und Mo- dernisierungen. So muss in aufwändigen Projekten die Software vereinheitlicht werden, um die langen Aufbewahrungszeiten einhalten zu können. ■ November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 11
Unsere IHK Konjunkturbericht Herbst 2020 Corona-Pandemie: Mit kleinen Schritten aus dem tiefen Tal Konjunkturklima - Alle Branchen 160 Lageindikator Konjunkturklimaindikator Erwartungsindikator 150 140 130 120 108,7 110 103,9 99,4 100 90 80 H F J 2012 H F J 2014 H F J 2016 H F J 2018 H F J 2020 H J = Jahresbeginn | F = Frühjahr | H = Herbst Der Konjunkturklimaindikator spiegelt als geometrisches Mittel Zentrale Ergebnisse: der aktuellen Lage und der Erwartungen die Stimmung unter • Bessere Lagebeurteilung in allen Branchen den Unternehmen wider. • Tourismussektor aber auch weiterhin in sehr schwierigem Fahrwasser • Kurzarbeit wirkt noch immer stabilisierend auf Arbeitsmarkt • Ausblick bleibt wegen Infektionsgeschehen verhalten • Wirtschaftlicher Erholungsprozess nimmt Zeit in Anspruch 12 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN November 2020
Unsere IHK In der Region Bayerischer Untermain hat sich das Konjunk- turklima zum Herbst 2020 wieder etwas aufgehellt, nachdem es durch die Corona-Pandemie im Frühjahr einen massiven Einbruch erlitten hatte. In der Konjunkturumfrage der IHK Aschaffenburg klettert der Konjunkturklimaindikator, der sich aus der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und der künftigen Geschäftserwartungen zusammensetzt, von zuletzt 83,7 Punkten auf nunmehr 103,9 Punkte. Inzwischen beurteilen 33 Prozent der regionalen Unterneh- men ihre aktuelle Geschäftslage mit gut, weitere 42 Prozent mit befriedigend und 25 Prozent mit schlecht. Gegenüber dem Frühjahr hat sich die Stimmung in allen Branchen gebes- sert. Das Baugewerbe befindet sich weiterhin im Stimmungs- hoch. Einen spürbaren Aufschwung gab es auch im Dienst- leistungssektor und im Handel. Trotz Stimmungsaufschwung bleibt das Lagebild im Tourismussektor sehr negativ geprägt und in der Industrie überwiegen ebenfalls noch leicht die ne- gativen Stimmen. Die etwas bessere Geschäftslage zeigt sich auch in einer zuletzt wieder angestiegenen Investitionsbereitschaft, die- se verbleibt derzeit aber auf einem Niveau weit unterhalb der Vor-Corona-Zeit. 22 Prozent wollen ihre betriebsinter- nen Investitionsbudgets in den kommenden Monaten wie- der aufstocken, 39 Prozent planen mit konstanten Budgets, 17 Prozent müssen weitere Einsparungen vornehmen und 22 Prozent können keine Investitionen tätigen. Das Instrument der Kurzarbeit wirkt auch weiterhin stabili- sierend auf den Arbeitsmarkt. In den kommenden Monaten wollen 69 Prozent ihre Belegschaft halten und weitere 13 Prozent planen sogar mit zusätzlichem Personal. 18 Prozent befürchten jedoch, dass Stellen abgebaut werden müssen. Die zuletzt wieder gestiegenen Infektionszahlen wecken Be- fürchtungen vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie. Dementsprechend sehen die Unternehmen derzeit das größte Geschäftsrisiko in einem erneuten Einbruch der Inlandsnach- frage. Die Unternehmen mit Exportgeschäft erwarten aber auch keine größeren Wachstumsimpulse aus dem Ausland. Hier halten sich die Stimmen, die einen Anstieg erwarten, mit denen die einen weiteren Abschwung befürchten, die Waage. Somit fällt im Gegensatz zu früheren Wirtschaftskrisen der Export als Impulsgeber für einen Weg aus dem Konjunkturtal heraus derzeit weitgehend aus. Mit einem schnellen Ende der wirtschaftlichen Auswirkun- gen der Corona-Pandemie ist folglich nicht zu rechnen. Eine Rückkehr zur normalen Geschäftstätigkeit auf das Vor-Coro- na-Niveau erwarten für das laufende Jahr nur 29 Prozent der regionalen Unternehmen, 26 Prozent rechnen damit im Laufe des kommenden Jahres, 18 Prozent mit einer Rückkehr nach 2021 und 27 Prozent können dies derzeit entweder nicht abschätzen oder können sich eine Rückkehr zur vorherigen Geschäftstätigkeit nicht mehr vorstellen. Ein Ende der Corona-Pandemie ist auch weiterhin nicht in Sicht, dementsprechend bleiben auch die Geschäftserwar- November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 13
Unsere IHK tungen auf vergleichsweise niedrigem Ni- veau. 24 Prozent der Unternehmen erwarten eine bessere Geschäftslage in den kommen- den Monaten, 25 Prozent eine schlechtere Lage und die Übrigen keine Veränderung. Im Branchenvergleich gibt sich beim Ausblick Foto: Ehrlich Touristik GmbH & Co. KG die Industrie vergleichsweise optimistisch, Stefan Ehrlich, hingegen bleibt der Tourismussektor auch Geschäftsführer, Ehrlich Touristik GmbH & Co. beim Blick in die Zukunft sehr pessimistisch KG, Großheubach geprägt. „Wenige Branchen wurden von den Auswirkungen An der Umfrage haben sich 339 Unterneh- der Corona-Pandemie so hart und langanhaltend men unterschiedlichster Wirtschaftszweige getroffen wie unsere Omnibusbranche, insbeson- und Größenordnungen aus der Region Baye- dere der Bereich Touristik. Die steigenden Infek- rischer Untermain beteiligt. tionszahlen und Reisewarnungen, die Vergabe von europaweit ausgeschriebenen Linien an ein auswärtiges Unternehmen sowie die überzogene DIE WIRTSCHAFTSZWEIGE IM DETAIL: Forderung der Gewerkschaft Verdi von rund 30 Prozent Lohnerhöhung stellen für uns eine noch TOURISMUS nie dagewesene große Herausforderung dar.“ Tourismus: Salden positiver und negativer Antworten in % Gaststättengewerbe ein nahezu ausgewo- einigen Hotels Umsatzeinbrüche an anderer 60 40 genes Stimmverhältnis zwischen positiver Stelle abmildern können. Insbesondere der 20 und negativer Lageeinschätzung vorfindet, Umsatz mit Geschäftsreisenden oder im Ta- 0 -17,7 % wird die Geschäftslage bei den Reisebüros, gungsbereich liegt auch weiterhin brach, da -20 -19,7 % Reiseveranstaltern und Omnibusunterneh- Unternehmen wegen Corona weitestgehend -40 men aber auch weiterhin praktisch einhellig auf Online-Konferenzen setzen und derzeit -60 als schlecht bezeichnet. Da sich die Liste auch Seminare praktisch nicht mehr als -80 -100 der weltweiten Risikogebiete wöchentlich externe Präsenzveranstaltung stattfinden. H18 J19 F19 H19 J20 F20 H20 ändert und inzwischen das Infektionsge- 74 Prozent der Touristiker bezeichnen den Lage Erwartung schehen selbst innerhalb Deutschlands eigenen Liquiditätsstatus als gut oder be- jegliche langfristige Reiseplanung wieder friedigend, 16 Prozent als schlecht und 10 unmöglich macht, ist die Geschäftstätig- Prozent als existenzbedrohend. Beim Blick Im Tourismussektor ist man zwar noch sehr keit der Reisebüros, Reiseveranstalter und auf die künftigen Monate sind die Opti- weit von einer normalen Geschäftstätigkeit Omnibusunternehmen auch weiterhin wie misten im Tourismussektor weiterhin in der entfernt, die katastrophale Lage der zurück- gelähmt. Im Hotel- und Gaststättenge- Minderheit, dennoch gibt es sie. 21 Prozent liegenden Umfrage hat sich aber zumindest werbe haben einige Betriebe den Nachfra- rechnen mit einer besseren Geschäftslage, in Teilbereichen wieder etwas relativiert. geeinbruch für Renovierungsarbeiten und 41 Prozent mit einer schlechteren und die Derzeit bewerten 22 Prozent der Touris- Investitionen genutzt. Zusätzliche Flächen Übrigen mit keiner Veränderung. Die Perso- tiker die eigene Geschäftslage mit gut, für die Außengastronomie haben die Wir- nalpläne sind zwar per Saldo auch weiterhin 39 Prozent mit befriedigend und ebenfalls te in diesem schwierigen Geschäftsumfeld negativ, zumindest streben erste Betriebe 39 Prozent mit schlecht. Während man unterstützt, außerdem hat der coronabe- aber auch wieder steigende Beschäftigten- beim detaillierteren Blick im Hotel- und dingte Trend zu innerdeutschen Reisen bei zahlen an. Foto: Hotel-Restaurant Spessartstuben Steffi Eckert, Inhaberin, Hotel-Restaurant Spessartstuben, Haibach „Die Coronakrise hat die ohnehin schon in vielen Bereichen angeschlagene Gastronomie und Hotellerie im Frühjahr diesen Jahres mit voller Wucht getroffen. Auch ein mäßig erfolgreiches Sommergeschäft kann nicht über eine weiter andauernde, starke Verunsicherung hinwegtäuschen. Die Gastronomie und Hotellerie beeinflussen aktuell das Infektionsgeschehen am wenigsten im negativen Sinne, werden aber im Umkehr- schluss mit ständig neuen Regelungen, Vorschriften und Verboten gegängelt. Wir persönlich haben im Januar diesen Jahres ein großes Projekt mit einer hohen Investitionssumme – Umbau aller 30 Hotelzimmer & Aktivierung des Brandschutzes für das gesamte Haus - in Angriff genommen und hoffen, dass sich diese Investition am Ende trägt, wobei die momentane Lage noch keine Hoffnung auf Besserung der Geschäftslage für 2021 zulässt.“ 14 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN November 2020
Unsere IHK kommenden Monate sieht zumindest ein Teil David Braun, INDUSTRIE der Industrieunternehmen einen Silberstrei- Geschäftsführer, Elektro Braun fen am Horizont. 35 Prozent erwarten eine GmbH, Aschaffenburg Industrie: Verbesserung, 43 Prozent keine Veränderung Salden positiver und negativer Antworten in % und 22 Prozent eine Verschlechterung. „Entgegen anfänglichen Befürchtungen 50 40 hat sich die Corona-Krise bisher nicht 30 negativ auf unser Geschäft ausgewirkt. 20 DIENSTLEISTUNGEN 10 12,5 % Die anhaltende Bautätigkeit im Wohn- 0 Dienstleistungen: und Zweckbau bewirkt, dass die Auf- Salden positiver und negativer Antworten in -10 % tragsbücher unserer Kunden weiterhin 70 -20 -1,2 % 60 voll sind und somit die Nachfrage nach H18 J19 F19 H19 J20 F20 H20 50 elektrotechnischen Produkten weiterhin Lage Erwartung 40 ungebrochen ist. 30 13,8 % 20 10 Die innovative Elektrotechnik - wie zum In der Industrie bleiben die Folgen der Coro- 0 Beispiel Ladeinfrastruktur für Elektro- 6,2 % na-Krise weiter deutlich sichtbar, gegenüber -10 mobilität – ist weiterhin Wachstums- -20 dem Frühjahr hat sich die Lage aber leicht H18 J19 F19 H19 J20 F20 H20 treiber für unser Unternehmen.“ gebessert. 28 Prozent der Industrieunter- Lage Erwartung nehmen bewerten die aktuelle Geschäfts- lage mit gut, 43 Prozent mit befriedigend und 29 Prozent mit schlecht. Die stärksten Die Beurteilung der aktuellen Geschäftsla- BAU Einbrüche gab es in den vergangenen Mo- ge fällt im Dienstleistungssektor per Saldo naten im Auslandsgeschäft, aber auch bei wieder positiv aus. 36 Prozent der Umfrage- Bau: Salden positiver und negativer Antworten in % der Binnennachfrage gab es wenig Positives teilnehmer bewerten die aktuelle Situation 90 zu vermelden. Dementsprechend standen mit gut, 42 Prozent mit befriedigend und 22 65,7 % 70 den immerhin noch 20 Prozent voll ausge- Prozent mit schlecht. Trotz Corona-Pandemie lasteten Industrieunternehmen 44 Prozent war rund ein Drittel der Dienstleister in den 50 gegenüber, die nicht ausreichend ausgelas- vergangenen sechs Monaten voll ausgelastet. 30 tet waren. Die Übrigen gaben eine zufrie- Im Vergleich zu 2019 rechnen 19 Prozent der 10 0,0 % denstellende Auslastung an. Im Vergleich Befragten für das Jahr 2020 mit gestiegenen -10 zum Vorjahr rechnen 27 Prozent der Be- Umsätzen, 26 Prozent mit konstanten Um- -30 fragten für das Jahr 2020 mit gestiegenen sätzen, 32 Prozent erwarten einen Umsatz- H18 J19 F19 H19 J20 F20 H20 Umsätzen, 18 Prozent mit konstanten Um- rückgang bis zu 25 Prozent, 21 Prozent der Lage Erwartung sätzen, 35 Prozent erwarten einen Um- Umfrageteilnehmer rechnen mit noch grö- satzrückgang bis zu 25 Prozent, 17 Prozent ßeren Umsatzrückgängen und die Restlichen der Umfrageteilnehmer rechnen mit noch konnten noch keine Prognose treffen. Das Im Baugewerbe hinterlässt die Corona- größeren Umsatzrückgängen und die übri- größte Risiko sehen die Dienstleister in einer Pandemie auch weiterhin keine größeren gen Befragten konnten noch keine Progno- erneuten Abschwächung der Inlandsnachfra- Spuren. 69 Prozent bewerten die aktuel- se treffen. Der Zugang zu Fremdkapital ist ge, gefolgt vom Fachkräftemangel und den le Geschäftslage mit gut, 3 Prozent mit in der Industrie weiterhin gegeben, 40 Pro- wirtschaftspolitischen Rahmenbedingun- schlecht und die Übrigen mit befriedigend. zent sprechen von einem guten bzw. befrie- gen. 84 Prozent der Dienstleister bezeich- Beim Volumen der Bauaufträge gibt es in digenden Zugang. Demgegenüber stehen 15 nen ihren aktuellen Liquiditätsstatus als gut der Summe ebenfalls keine Veränderungen, Prozent, die über einen schlechten Zugang oder befriedigend. Während 48 Prozent der jeweils 19 Prozent berichten von einem ge- klagen oder gar keine Finanzierung erhalten. Dienstleister weiterhin angaben, derzeit kein stiegenen bzw. gesunkenen Volumen und Immerhin 45 Prozent gaben aber trotz Kri- Fremdkapital zu benötigen, haben 31 Pro- die übrigen Umfrageteilnehmer sehen kei- se an, dass derzeit keine Fremdfinanzierung zent guten Zugang zu Fremdkapital, 12 Pro- ne Veränderung. Dementsprechend waren benötigt wird. Die Investitionsneigung hat zent sind damit zufrieden und nur 9 Prozent in den vergangenen sechs Monaten auch sich gegenüber dem drastischen Einbruch klagen über schlechten bzw. keinen Zugang. 56 Prozent der Umfrageteilnehmer voll im Frühjahr schon wieder etwas erholt, ver- Auch die Investitionsneigung hat sich wieder ausgelastet, weitere 44 Prozent waren mit bleibt aber auf einem vergleichsweise sehr etwas gebessert, jeder Fünfte will die Inves- der Auslastung zufrieden und niemand sah niedrigen Niveau. Die Personalpläne bleiben titionsbudgets wieder ausweiten. Beim Blick diesbezüglich Grund zur Klage. In der Folge restriktiv. Mit 67 Prozent plant die Mehr- auf die künftige Geschäftslage erwarten bleibt der Fachkräftemangel für 79 Prozent heit der Industrieunternehmen zwar mit 25 Prozent eine Verbesserung und 19 Prozent der Bauunternehmen der größte Sorgen- konstanten Belegschaftsgrößen, 22 Prozent eine Verschlechterung. Bei den Beschäfti- treiber, gefolgt von der Inlandsnachfrage müssen aber Stellen streichen, wohingegen gungsplänen halten sich Unternehmen, die mit 49 Prozent und den Arbeitskosten mit nur 11 Prozent neue Stellen schaffen kön- mit größeren bzw. kleineren Belegschaften 33 Prozent (Mehrfachnennungen möglich). nen. Mit dem Blick auf die Geschäftslage der planen, die Waage. 95 Prozent der Bauunternehmen bewerten November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 15
Unsere IHK den eigenen Liquiditätsstatus aktuell mit gut oder befriedigend. Die Investitionsnei- gung hat sich zuletzt leicht verbessert, bei den Geschäftserwartungen halten sich mit jeweils 13 Prozent positive und negative Stimmen die Waage, 74 Prozent erwarten keine Veränderung. Bei den Beschäftigungs- plänen rechnen 90 Prozent mit konstanten Belegschaftsgrößen, die Übrigen wollen zu- sätzliches Personal einstellen. HANDEL Handel: Salden positiver und negativer Antworten in % 60 50 40 30 17,3 % 20 10 0 -10 -2,7 … Foto: © Alex White - Fotolia.com -20 H18 J19 F19 H19 J20 F20 H20 haben. In Folge dieser neuen „Alltagsnor- von der Nutzung flexibler Arbeitszeitmodelle Lage Erwartung malität“ wurde auch der stationäre Handel geschieht. Die Investitionsbereitschaft hat zuletzt wieder stärker frequentiert. Bei den sich auch wieder spürbar verbessert, jeder Gegenüber dem Frühjahr hat im Handel eine Großhändlern und der Handelsvermitt- Vierte will verstärkt investieren. Beim Aus- spürbare Erholung eingesetzt. Aktuell be- lung bewerten hingegen nur 23 Prozent die blick auf die kommenden Monate rechnen werten 35 Prozent der Händler die eigene Lage mit gut und 31 Prozent mit schlecht. 20 Prozent der Händler mit einer Verbesse- Geschäftslage mit gut, 17 Prozent sind hin- Im Vergleich zu 2019 rechnen insgesamt rung und 23 Prozent mit einer Verschlech- gegen weiterhin unzufrieden. Dabei gibt sich 28 Prozent der Händler für das Jahr 2020 mit terung. Die Beschäftigungspläne sind wieder der Einzelhandel deutlich optimistischer als gestiegenen Umsätzen, 20 Prozent mit kons- leicht optimistisch, 14 Prozent wollen die der Großhandel und die Handelsvermittler. tanten Umsätzen, 38 Prozent erwarten einen Beschäftigtenzahl steigern, 10 Prozent rech- Im Einzelhandel sprechen demnach 41 Pro- Umsatzrückgang bis zu 25 Prozent, 9 Prozent nen mit einer sinkenden Beschäftigtenzahl zent von einer guten Geschäftslage und 10 der Umfrageteilnehmer rechnen mit noch und die Übrigen erwarten keine Veränderung. Prozent von einer schlechten Lage, die Übri- größeren Umsatzrückgängen und die Restli- gen von einer befriedigenden Lage. Während chen konnten die Auswirkungen noch nicht Grafiken: IHK Aschaffenburg, unmittelbar nach dem Lockdown in vielen abschätzen. Den eigenen Liquiditätsstatus Stand: Oktober 2020 Fällen nur Bedarfskäufe stationär getätigt benoten 94 Prozent der Händler mit gut oder Ansprechpartner bei der IHK Aschaffenburg: wurden, scheinen die vergangenen Mo- befriedigend. Nur noch etwa ein Viertel der Andreas Elsner nate dazu beigetragen zu haben, dass sich Händler muss die Personalkapazitäten an Bereichsleiter Innovation und Umwelt die Konsumenten zunehmend an Abstands- die schwächere Nachfrage anpassen, wobei Telefon 06021 880-132, regelungen und Maskenpflicht gewöhnt dies in erster Linie über Kurzarbeit, gefolgt E-Mail: elsner@aschaffenburg.ihk.de ■ IHK Aschaffenburg sagt traditionellen Jahresempfang ab ASCHAFFENBURG. Die IHK Aschaffenburg verzichtet in diesem Jahr auf ihren gungen unternehmen, gemeinsam mit der traditionellen Jahresempfang. „Unser Präsidium hat angesichts der schwierigen Lage Wirtschaft diese Krise zu meistern und dazu entschieden, den Jahresempfang 2020 abzusagen“, so IHK-Präsident Friedbert Eder. gehört auch ein rigider Sparkurs,“ betont Eder. Rund ein halbes Jahr nach Ausbruch der Co- kungen. Fast alle Branchen haben mit massi- Zu den IHK-Jahresempfängen Ende Novem- rona-Pandemie in Deutschland leidet auch die ven Umsatzeinbußen zu kämpfen. „In diesem ber waren in den vergangenen Jahren jeweils Wirtschaft am Bayerischen Untermain unter Jahr gibt es für unsere Unternehmen nichts zu rund 250 Gäste aus Wirtschaft und Politik den Folgen des Lockdowns und der Beschrän- feiern. Wir müssen stattdessen alle Anstren- eingeladen. ■ 16 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN November 2020
Unsere IHK Wirtschaftsjunioren Erfolgreich auf Bundesebene 30I7@ ((0 ,:0 D0 -@:,0 Wie gut die Wirtschaftsjunioren bei der IHK Aschaffenburg ihren Job machen, wurde auf der Herbst-Delegiertenversamm- lung der Wirtschaftsjunioren Deutschland am 12. September in Leipzig deutlich. Der Kreisverband wurde mit dem Wachs- tumspreis 2020 für einen überdurchschnittlichen Zuwachs bei den Mitgliedern ausgezeichnet. Dotiert ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld von 1.250 Euro – Geld, das die WJ Aschaffenburg gerade in Zeiten wie diesen sehr gut für ihr Informieren Sie sich hier: Engagement in der Region gebrauchen können. Entsprechend groß war deshalb auch die Freude bei Sabrina Keß- ler, Sprecherin der WJ Aschaffenburg, im Jahr 2020. „Im Corona- Jahr 2020 besonders viele Neumitglieder für uns gewinnen zu können, macht uns stolz und zeigt, wie lebendig der Kreisverband ist und wie engagiert unsere Junioren sind“, so die begeisterte Re- Die Viroline Geräte reinigen die Luft von Keimen wie Bakterien und aktion von Keßler. Viren. Sie sind optimiert für den Einsatz in vielen Bereichen wie Laboren, Behörden, Werkstätten, Besprechungsräumen und Groß- Die Würdigung des Bundesvorstands unter dem Vorsitzenden Se- raumbüros bis hin zu Bahnhöfen, Flughäfen und Industriehallen. bastian Döberl ist damit auch eine Anerkennung für die zahlreichen Geräuscharm und dennoch leistungsstark. Aktivitäten in Aschaffenburg und Miltenberg. In unterschiedlichen '$ $ ,%&#& , $+ ( $ Arbeitskreisen und Projekten kann jedes Mitglied eigene Schwer- !," ' ) ,%&#& ", ((( $+ ( $ punkte setzen und sich individuell einbringen. „In diesem Jahr ha- Foto: Wirtschaftsjunioren Aschaffenburg ben wir gelernt, dass wir auch ‚mit Abstand’ erfolgreich sein können“, kommentiert Sabrina Keßler die besonderen Umstände. Wer das starke Netzwerk des führenden Wirtschaftsverbandes am Bay- erischen Untermain für seine persönliche wie berufliche Entwicklung nutzen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für gesellschaftliche Verantwortung und nachhaltiges Handeln leisten möchte, ist herzlich eingeladen. Alle Veranstaltungen sind immer aktuell unter https:// www.wj-ab.de/termine/ zu finden. „Für Interessierte und Neumitglieder sind vor allem unsere AB-Dates, die WJ-Academy und unsere After- Work-Lounge besonders spannend“, so Sprecherin Sabrina Keßler. Die Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) sind der größte Berufs- verband für Jungunternehmer und Führungskräfte unter 40 Jahren. Die Mitglieder sind in über 200 Kreisverbänden organisiert. Im IHK- Bezirk Aschaffenburg, der sich von Miltenberg bis Alzenau erstreckt, wird WJD durch die Wirtschaftsjunioren bei der IHK Aschaffenburg vertreten. ■ November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 17
Unsere IHK DIENSTAG, 17. NOVEMBER ARBEITSBÜHNEN Informationsveranstaltung Für alle, die „ZOLL-Newcomer“ Höchstleistung Am Dienstag, 17. November, bietet die IHK eine Infor- mationsveranstaltung für „ZOLL-Newcomer“, die bis- lang nur Geschäfte innerhalb der EU getätigt haben, an. bringen. Experten des Hauptzollamts (HZA) Schweinfurt referie- ren und stehen für Fragen zur Verfügung. Neu I Gebraucht I Miete I Service Anmeldungen sind möglich bei Ursula Müller, E-Mail: mueller@aschaffenburg.ihk.de Da die räumlichen Kapazitäten durch die Corona-Situa- tion sehr eingeschränkt sind, ist nur eine Person pro Un- ternehmen zugelassen. Weiterhin besteht die Möglich- keit, dass die Veranstaltung aufgrund des dynamischen Infektionsgeschehens kurzfristig abgesagt wird. ■ Informieren. Vorbereiten. Starten. Erfolgreiche Existenzgründung Der Weg in die Selbstständigkeit sollte gut vorbereitet sein, vielfältige Herausforderungen sind zu bewältigen. Die Seminar-Reihe, die speziell auf einzelne Themenbe- reiche ausgerichtet ist, informiert über die wichtigsten gründungsrelevanten Themen. Die Seminare finden jeweils von 17:00 bis 20:00 Uhr in der IHK Aschaffenburg statt. Die Seminarkosten betragen 50 Euro pro Person. Es wird um Anmeldung per E-Mail an nabein@aschaffenburg.ihk.de bis spätestens eine Woche vor dem jeweiligen Seminartermin gebeten. Folgende Seminare finden im November statt: Mittwoch, 11. November Handels- und Gesellschaftsrecht / Gewerberecht Mittwoch, 18. November Absicherung für Unternehmen und Unternehmer Ihr JLG-Partner in der Region Donnerstag, 26. November Suffel Fördertechnik GmbH & Co. KG Die Kunst, Kunden zu gewinnen Wailandtstraße 11 | 63741 Aschaffenburg Telefon 06021 861-555 | jlg@suffel.com jlg.suffel.com Bitte beachten Sie unsere Hinweise für IHK-Besucher. 18 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN November 2020
Unsere IHK Brexit Dienstleister Countdown läuft: Zoll gesucht Was ist zu tun? Im Hinblick auf den bevor- stehenden Brexit gehen wir davon aus, dass es viele Das Ende der Brexit-Übergangsphase zum 31. Dezember ist für die Betriebe „Newcomer“ in der Zollthe- gleichbedeutend mit wirtschaftlichen Herausforderungen. matik geben wird, die Un- terstützung bei Zollanmel- Unternehmen, die bislang nur Geschäfte des DIHK sowie die Informationen der dungen benötigen werden. innerhalb der Europäischen Union (EU) ge- Europäischen Kommission gibt es unter Aus diesem Grund, sammeln tätigt haben und in diesem Rahmen auch www.aschaffenburg.ihk.de/brexit wir Adressen von Zollagen- ins Vereinigte Königreich liefern, werden ten/Dienstleistern, die ihre viele neue Vorschriften beachten müssen. Weitere Informationen gibt das Team Dienstleistungen anbieten. Wertvolle Hinweise, welche potenzielle Un- des Geschäftsbereichs International: ternehmensbereiche betroffen sein können, Ursula Müller, Bereichsleiterin Internatio- Unternehmen mit Sitz im liefert die Checkliste des DIHK. Diese reicht nal, Telefon 06021 880-113, IHK-Bezirk Aschaffenburg von Warenverkehr (Ein- und Ausfuhr) über E-Mail: mueller@aschaffenburg.ihk.de können sich gerne bei Entsendung, Verträgen bis zu gewerblichen Christiane Stock, Jessica Redmann, Schutzrechten und Normen und bietet Telefon 06021 880-133, Telefon 06021 880-153, die Basis für eine unternehmensspezifische E-Mail: stock@aschaffenburg.ihk.de E-Mail: redmann@ Risikobewertung, auch die Europäische Susanne Wayman, aschaffenburg.ihk.de Kommission bietet Informationen. Telefon 06021 880-123, E-Mail: melden. Informationen zum Brexit, die Checkliste wayman@aschaffenburg.ihk.de ■ WIR FÖRDERN D A M IT B AY ERNS N D S TA R K IDEE UND UMSETZUNG M IT T E LS TA B LE IB T A HERA U S FO – R D U C H IN ERNDEN Bayerns Mittelstand ist stark in seiner Vielfalt. Als Förderbank für Bayern unterstützen wir Unternehmen Z E IT E N darin, in innovative Technologien zu investieren und die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern. Informieren Sie sich über unseren Innovationskredit 4.0 und profitieren Sie von attraktiven Zinskonditionen mit Tilgungszuschuss. Gerne beraten wir Sie kostenfrei. Tel. 089 / 21 24 - 10 00 www.lfa.de November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 19
Unsere IHK Unsere IHK-Jubilare Kreislaufwirtschaft Für ihre langjährige Tätigkeit für die IHK Aschaffenburg wurden in diesem Jahr zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geehrt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Webinarreihe Ehrungen auf zwei Termine verteilt. ■ „Die sieben Prinzipien der Circular Economy" Im Rahmen einer Webinarrei- he bringt die IHK Aschaffenburg gemeinsam mit dem Umweltclus- ter Bayern die sieben Prinzipien der Circular Economy in acht On- line-Veranstaltungen von Novem- ber 2020 bis Mai 2021 näher und gibt anhand von Best practices An- regungen für Unternehmen. Überblick über die gesamte Reihe zum Thema "Die sieben Prinzipien der Circular Economy": Die Webinare finden jeweils diens- tags von 14:00 bis 15:00 Uhr statt. v.l.n.r. Bettina Hartmann (30 Jahre), Frank Staroste (10 Jahre), Heike Dang (25 Jahre), 10. November 2020 Laura Reinhart (10 Jahre) und Thomas Nabein (30 Jahre). Mit ihnen freuten sich 1. Kreislauffähiges Produktdesign am 6. Oktober IHK-Präsident Friedbert Eder (rechts) und IHK-Hauptgeschäftsführer 8. Dezember 2020 Dr. Andreas Freundt (zweiter von rechts). 2. Digitale Tools als Wegbereiter der Circular Economy 19. Januar 2021 3. Produktleben verlängern 9. Februar 2021 4. Regenerative Ressourcen & Produktgesundheit 9. März 2021 5. Müll als wertvolle Ressource 20. April 2021 6. Zirkuläre Geschäftsmodelle 11. Mai 2021 7. Zusammenarbeit als Schlüsselfaktor der Circular Economy Weitere Informationen zur Webinarreihe und Anmeldung www.umweltcluster.net/de/ veranstaltungen v.l.n.r. Volker Zernetsch (30 Jahre), Astrid Nordhause (40 Jahre) Patrik Schild (10 Jahre), Michaela Kress (25 Jahre) und Jessica Thomas (10 Jahre). Mit ihnen freuten sich am 13. Oktober IHK-Präsident Friedbert Eder (rechts) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Freundt (links hinten). Foto: IHK Aschaffenburg 20 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN November 2020
November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 21
Unsere IHK IHK-Vortragsreihe „Recht kompakt“ Aktuelle Entwicklungen zur Datenschutzgrundverordnung ASCHAFFENBURG. Am 7. Oktober fand eine weitere Veranstaltung der Vortragsreihe Social-Media-Anbieter. „Recht kompakt“ der IHK Aschaffenburg statt. Oliver Wanke, Rechtsanwalt in Iphofen, Die hohe Resonanz bei den Unternehmen und informierte die Teilnehmer über grundlegende Anforderungen der Datenschutzgrundver- die Fragen aus dem Publikum machten deut- ordnung sowie aktuelle höchstrichterliche Entscheidungen in diesem Zusammenhang. lich, dass die Datenschutzgrundverordnung sowie deren Umsetzung immer noch Erklä- Zu Beginn erläuterte er die Berechnungsme- fallen. Den Unternehmen wurde als Reaktion rungsbedarf für die Unternehmen mit sich thode eines Bußgeldes, die durch die Kon- auf das Urteil empfohlen, die Verfahren aus bringt. ■ ferenz der unabhängigen Datenschutzauf- dem Verzeichnis der Verarbeitungstätigkei- sichtsbehörden festgelegt worden war. Hierbei ten zu identifizieren, die auf Privacy Shield wird der Jahresumsatz des überprüften basieren. Falls in der Datenschutzerklärung Unternehmens als Ausgangspunkt für die auf Privacy Shield Bezug genommen würde, Ermittlung eines Tagessatzes herangezogen. darf diese Grundlage nicht mehr zitiert wer- Je nach Schweregrad der Tat wird ein Viel- den. Als alternative Rechtsgrundlage ist eine faches dieses Tagessatzes als Geldbuße ver- ausdrückliche Einwilligung der betroffenen hängt. Aufgrund der Abhängigkeit vom Jah- Person in Erwägung zu ziehen. resumsatz wurde schnell deutlich, dass sich Auch die gemeinsame Verantwortlichkeit ei- die Größenordnung des Bußgeldes bei weit- nes facebook-Fanpagebetreibers und dem be- aus mehr als „ein paar Hundert Euro“ bewe- sagten Social-Media-Anbieter wurde thema- gen werde. tisiert. Um datenschutzkonform zu agieren, bedarf es eines Hinweises auf die Nutzung Der Referent ging auf die Informationen von Social Media in der Datenschutzerklä- Rechtsanwalt Oliver Wanke informierte ein, die in einer Datenschutzerklärung ent- rung, einer Einwilligung des Betroffenen als über Entwicklungen in Bezug auf die halten sein müssen, wie die Kontaktdaten Rechtsgrundlage sowie einer Vereinbarung Datenschutzgrundverordnung des Verantwortlichen sowie gegebenenfalls zur gemeinsamen Verantwortlichkeit mit dem Foto: IHK Aschaffenburg des Datenschutzbeauftragten, die Zwecke und Rechtsgrundlagen für die jeweilige Da- tenverarbeitung, eventuelle Empfänger der Daten sowie ein etwaiger Drittlandsbezug. Ferner muss auf die Rechte des Betroffenen einschließlich eines Beschwerderechts sowie STANDORTPOLITIK auf die Speicherdauer ebenso hingewiesen werden wie auf den Grund, woraus die Ver- Informationen zu Gewerbeobjekten und -flächen pflichtung zur Bereitstellung der Daten re- Sie sind auf der Suche nach einem geeigneten Standort, einer Gewerbeim- sultiert und ob eine automatisierte Entschei- mobilie oder haben Fragen zu diesem Thema? Die Industrie- und Handels- dungsfindung einschließlich Profiling erfolgt. kammer Aschaffenburg steht Ihnen als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung! Nutzen Sie auch die modernen Instrumente der IHK für Ihre Anschließend erläuterte Wanke die Entschei- Suche. dung des Europäischen Gerichtshofs, wonach eine aktive Einwilligung in die Nutzung von Gewerbeflächendatenbank und Gewerbeimmobilienbörse Bayern unter: Cookies erforderlich ist, sofern diese nicht standortportal.bayern technisch notwendig sind. Darüber hinaus ging er auf das EuGH-Urteil ein, wodurch Weitere Infos: das Privacy Shield zwischen der Europäischen Heike Dang, Telefon 06021 880-137, E-Mail: dang@aschaffenburg.ihk.de Union und den USA gekippt worden war. Hier- www.aschaffenburg.ihk.de, Dokument-Nr. 3176476 mit ist die Grundlage für eine datenschutz- konforme Datenübermittlung in die USA ent- 22 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN November 2020
Unsere IHK IHK-Vortragsreihe „Recht kompakt“ Ihr Unternehmensauftritt Wir kümmern in Social Media uns um Ihre IT Wer als Unternehmer heutzutage auf sich aufmerksam machen will, kommt um einen Auftritt in Social Media nicht herum. Der Stellenwert dieser Netzwerke steigt kontinuierlich. Jedoch zeigen auch zahlreiche Nach- richten in den Medien und Gerichtsurteile in Zusam- menhang mit facebook, dass es sich hierbei keineswegs um rechtsfreie „Räume“ handelt. Diese Entscheidungen führen bei Unternehmern zur Verunsicherung hinsicht- lich des Betreibens der sogenannten Fanpages. Recht- liche Mindestanforderungen, datenschutzrechtliche Vorgaben sowie Rechte Dritter sind Aspekte, die vor der Nutzung von Social Media in den Blick zu nehmen und abzuwägen sind. Zu diesem Thema bietet die IHK Aschaffenburg eine kostenfreie Informationsveranstaltung an, am Dienstag, 24. November, 14:00 bis 16:00 Uhr im Sitzungssaal der IHK Aschaffenburg. Rechtsanwalt Markus Knieschon aus der Kanzlei Dr. Koos & Kollegen, Aschaffenburg, klärt Haftungsfra- gen, auch in Bezug auf Handlungen Dritter, und gibt praxisnahe Tipps und Handlungsempfehlungen zur Risikominimierung. Weitere Informationen und Anmeldung bis 17. November bei Sabine Streck, E-Mail sabine.streck@ aschaffenburg.ihk.de, Telefon 06021 880-125. Bitte beachten Sie unsere Hinweise für IHK-Besucher. Farbe hat fünf Buchstaben MITMACHEN UND MITGESTALTEN Wirtschaftsjunioren Betrifft junge Unternehmer oder Führungskräfte aus SCHMITT & ORSCHLER GmbH & Co. dem IHK-Bezirk: Wer hat Interesse, mit den Wirt- Farben und Heimtex KG Daimlerstraße 7 schaftsjunioren für unternehmerische und gesell- 63741 Aschaffenburg schaftliche Belange einzutreten? Telefon: 06021 491-0 Weitere Infos: Telefax: 06021 491-1140 Simon Mantel, Telefon 06021 880-122 E-Mail: info@sundo.de E-Mail: mantel@aschaffenburg.ihk.de www.aschaffenburg.ihk.de, Dokument-Nr. 1536 oder www.wj-aschaffenburg.de www.sundo.de November 2020 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 23
Unsere IHK Berufsorientierung Neuauflage von „Ausbildung macht Elternstolz“ MÜNCHEN. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat die Neuauflage der Kampagne „Ausbildung macht Elternstolz" gestartet. Gemeinsam mit den Kooperati- onspartnern Dr. Eberhard Sasse (Präsident des Bayerischen Industrie- und Handels- kammertags - BIHK) und Franz Xaver Peteranderl (Präsident der Arbeitsgemein- schaft der bayerischen Handwerkskam- mern) erläuterte der Staatsminister in München Hintergründe, Ziele und das Format der Kampagne. „Ausbildung macht Elternstolz" hat das Ziel, den Eltern von Jugendlichen die Vorteile einer Berufsausbildung näher zu bringen. Neu ist ein individuelles Coaching-Angebot. Trainerin und Profi-Coach Kristina Dierschke wird Eltern individuelle Hilfestellung anbieten. Staatsminister Aiwanger: „Der Neustart mit dem Schwerpunkt Online kommt zum v.l.n.r. Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen richtigen Zeitpunkt. Das Erfolgsmodell duale Handwerkskammern, Dr. Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- und Ausbildung ist wichtiger denn je und schafft Handelskammertags - BIHK, Kristina Dierschke, Trainerin und Profi-Coach, gerade in der Krise eine solide Basis für Hubert Aiwanger, Bayerns Wirtschaftsminister Foto: Stmwi/Elke Neureuter den Start ins Berufsleben. Die vielfältigen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten machen die berufliche Ausbildung für junge in unseren Betrieben. Solche Mitarbeiter gibt Entwicklung ist klar: Nie war die Ausbildung Menschen attraktiv und bieten ausgezeich- es jedoch nicht auf Knopfdruck oder Zuruf. zukünftiger Fachkräfte wichtiger als heute. nete Zukunftsperspektiven." Sie werden zum Großteil in den Unterneh- Wir müssen in den kommenden Jahren men selbst ausgebildet. Allein dieses Jahr deutlich mehr Jugendliche als bisher für die BIHK-Präsident Dr. Eberhard Sasse: „Der gehen in Bayern aber 164.000 Beschäftigte in Ausbildung begeistern. Gleichzeitig müssen Erfolg der bayerischen Wirtschaft beruht auf Rente. Diese Zahl steigt bis 2024 auf 300.000 wir sicherstellen, dass keine Talente in unse- den qualifizierten und fleißigen Fachkräften jährliche Renteneintritte. Angesichts dieser rem Bildungssystem verloren gehen." ■ Veröffentlichung / Amtliche Bekanntmachung Neuer Handelsrichter Neuer Handelsrichter Mit Wirkung vom 17. November 2020 ist Mit Wirkung vom 13. Oktober 2020 ist Jürgen Christl, Christian Stolzenberger, Geschäftsführer der Spirituosen Christl GmbH, Mainaschaff, Geschäftsführer der Stolzenberger GmbH, Kleinostheim, auf die Dauer von fünf Jahren zum Handelsrichter bei der auf die Dauer von fünf Jahren zum Handelsrichter bei der 2. Kammer für Handelssachen des Landgerichts Aschaffen- 2. Kammer für Handelssachen des Landgerichts Aschaffen- burg ernannt worden. burg ernannt worden. Die Justiz hat diese Entscheidung aus der Vorschlagsliste der Die Justiz hat diese Entscheidung aus der Vorschlagsliste der IHK Aschaffenburg getroffen. Insgesamt sind 14 Kaufleute IHK Aschaffenburg getroffen. Insgesamt sind 14 Kaufleute der Region Bayerischer Untermain als Handelsrichter tätig. der Region Bayerischer Untermain als Handelsrichter tätig. 24 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN November 2020
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