Neues von den Märkten - Monatsbericht September 2021 - Union Investment Institutional GmbH
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Mit der Ausbreitung der Delta-Variante, einer abnehmenden Konjunkturdynamik und der Tapering-Debatte nehmen die Herausforderungen kurzfristig zu. In Summe bietet das Marktumfeld aber weiterhin Chancen. Michael Herzum, Leiter Macro & Strategy Neues von den Märkten Monatsbericht September 2021 Wir arbeiten für Ihr Investment
Die Märkte im Überblick Zusammenfassung Konjunktur, Wachstum, Inflation Auf unserer August-Sitzung haben wir unsere neutrale Die Wachstumsdynamik hat sich zuletzt in vielen Welt Risikoausrichtung („RoRo“-Meter 3) noch einmal bekräftigt. regionen verlangsamt, wie auch unsere Frühindikatoren Nachdem wir bereits zur Monatsmitte wieder eine neutrale signalisieren. In den USA verdeutlichen zudem leicht rück- Haltung zu Aktien und Rohstoffen eingenommen hatten, läufige Einzelhandelsumsätze, schwächere Daten vom Im- blieben nun weitere Änderungen aus. Damit nehmen wir mobilienmarkt und ein eingetrübter Philly-Fed-Index, dass eine vorsichtigere Haltung als noch vor Monatsfrist ein. die Wirtschaft an Momentum verliert. Auch in Europa lassen die jüngsten Frühindikatoren (wie der etwas schwächere Gründe für den Schritt sind eine abnehmende Wachstums- Einkaufsmanagerindex) darauf schließen, dass sich die Erho- dynamik sowie die Ausbreitung der Delta-Variante des lung abschwächt. Eine Trendwende lässt sich daraus aber Coronavirus. Gleichzeitig wird in den USA die Diskussion nicht ableiten. Die Datenpunkte zeigen vielmehr, dass der um ein Zurückfahren der Anleihekäufe (Tapering) durch die Expansionspfad flacher wird – eine völlig erwartbare Nor- US-Notenbank Federal Reserve (Fed) lauter. Wir schätzen malisierung nach einer Phase kräftigen Wachstums. Beson- diese Punkte als vorübergehende Belastungsfaktoren ein ders stark wird dieser Effekt in China sichtbar, das nach und rechnen in den westlichen Volkswirtschaften nicht mit Monaten der Ruhe auch wieder mit anziehenden Corona- einer Rückkehr zu strikten Corona-Gegenmaßnahmen. Das Infektionen konfrontiert ist. Zudem hat der Kreditimpuls etwas nachlassende Wachstumstempo ist unserer Meinung dort nachgelassen. nach eine Normalisierung, aber eben keine konjunkturelle Trendwende. Zudem bleibt die Gewinnsituation der Unter- Inflationsseitig hat sich der Trend der vergangenen Monate nehmen gut. In Summe bietet das Marktumfeld damit zwar zuletzt fortgesetzt: Basiseffekte, die Folgen der Wiedereröff- Chancen, aber die kurzfristigen Herausforderungen haben nung (inklusive pandemiebedingter Knappheiten) und – zugenommen. Das zweite Halbjahr dürfte somit stärker von zumindest in den USA – die durch staatliche Hilfen angescho- Selektion und Taktik geprägt sein. bene Nachfrage haben die Inflationsraten steigen lassen. Wir gehen davon aus, dass es sich dabei überwiegend um Vor diesem Hintergrund bleiben wir gegenüber dem Renten- vorübergehende Faktoren handelt. In der zweiten Jahres- segment zurückhaltend, was insbesondere sichere Staats hälfte 2021 dürfte die Inflation zwar weiter auf höherem anleihen betrifft. Hier rechnen wir mit steigenden Renditen. Niveau verharren, bevor es dann Ende 2021/ Anfang 2022 Aktien sind zwar insgesamt neutral gewichtet, wir sehen zu einer Beruhigung kommt. Entscheidendes Kriterium für aber größere Chancen bei Titeln aus den Industrieländern eine dauerhaft anziehende Inflation wäre nach Einschät- im Vergleich zu Werten aus den Schwellenländern. Diese zung unserer Volkswirte das Entstehen einer ausgeprägten Erwartung beruht zum einen auf den Wachstumserwartun- Lohn-Preis-Spirale. Dafür lassen sich derzeit aber keine An- gen, die sich vor allem in Asien zuletzt stärker eingetrübt zeichen erkennen, wie zum Beispiel auch die Höhe der Tarif- haben. Zum anderen spielen aber auch Punkte wie die forderungen in aktuellen Arbeitskämpfen unterstreichen. verschärften regulatorischen Maßnahmen der Pekinger Regierung und die damit verbundenen Belastungen für chinesische Aktien eine Rolle. Pandemieverlauf ausschlaggebend für Konjunktur Wiederaufflackern der Pandemie trübt etwas die aussichten Kauflaune in den USA Neuinfektionen pro (Sub-)Kontinent, 7-Tages-Durchschnitt Verbrauchervertrauen University of Michigan: Indexverlauf seit 2006 350.000 110 300.000 250.000 100 200.000 90 150.000 80 100.000 50.000 70 0 60 Feb. Mai Aug. Nov. Feb. Mai Aug. 2020 2020 2020 2020 2021 2021 2021 50 Asien ohne Indien Indien Europa Nordamerika Südamerika 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2021 Quelle: Our World in Data, Union Investment. Stand: 24. August 2021. Quelle: Bloomberg. Stand: 24. August 2021. 2
Die Märkte im Überblick Geldpolitik: EZB mit neuer geldpolitischer Renten: Steigende Renditen bei sicheren Häfen Strategie erwartet Die Fed hat bei der letzten Sitzung des Offenmarktausschus- Trotz des jüngsten Rückgangs der Renditen in den sicheren ses einen ersten, noch vorsichtigen Schritt in Richtung Tape- Häfen sind die Faktoren für einen Renditeanstieg in den ring getan. Man habe, so Zentralbankchef Powell auf der kommenden Monaten weiter intakt. Als belastend sollten Pressekonferenz im Anschluss, verschiedene Tapering-Szena- sich sowohl das gute Wachstum als auch die gestiegenen rien diskutiert – ein deutlicher Hinweis auf die Pläne zur Inflationsraten erweisen. Darüber hinaus spricht auch die Rückführung der Anleihekäufe. Die zwei Wochen später Tapering-Diskussion der Fed für einen leichten Zinsanstieg. veröffentlichten Fed Minutes konkretisieren diese Absichten Das größte Risiko für dieses Szenario bleibt die Ausbreitung zusätzlich. Vermutlich werden die Ausführungen auf dem der Delta-Variante des Coronavirus und damit verbunden die Notenbanktreffen in Jackson Hole weitere Klarheit bringen. Möglichkeit neuerlicher Lockdowns. Mit Blick auf die bereits In Summe ist die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank erzielten Impffortschritte ist die Gefahr von weiteren Ein- möglicherweise etwas früher als ursprünglich erwartet in schränkungen zumindest in den Industrieländern zwar recht den Tapering-Modus wechselt, zuletzt gestiegen. Wir rech- gering, dennoch wurde die Renditeprognose zum Jahres nen um die Jahreswende 2021/2022 mit einer Verringerung ende für zehnjährige Bundesanleihen in diesem Zusammen- der geldpolitischen Hilfen. Ein erster Zinsschritt der Fed sollte hang auf – 0,3 Prozent gesenkt. dann in der ersten Jahreshälfte 2023 folgen. Auf die zuletzt schwächeren Wachstumsdaten reagierten Für die Europäische Zentralbank (EZB) gilt es zunächst zu sichere Staatsanleihen kaum noch, die nachlassende Kon- klären, ob sie das Notfallankaufprogramm (PEPP) über März junkturdynamik lastete aber auf den eher chancenorientier- 2022 hinaus verlängert, um sicherzustellen, dass die Wirt- ten Segmenten des Rentenmarkts, wo sich die Rendite schaft auf den Vor-Corona-Pfad zurückkehrt. Wir gehen aufschläge leicht ausweiteten. Für die kommenden Wochen davon aus, dass die EZB auch nach dem möglichen Ende halten wir dort die Chancen für begrenzt. des PEPP im März 2022 noch länger Anleihen in größerem Umfang kaufen und die Euroraum-Wirtschaft unterstützen EM-Staatsanleihen tendierten zuletzt weitgehend seitwärts wird. Die Währungshüter wollen verhindern, dass sich die bis leicht freundlich, würden jedoch mit wieder steigenden Finanzierungsbedingungen zu sehr, zu früh oder aus den US-Renditen etwas unter Druck geraten, weshalb wir hier falschen Gründen verschlechtern könnten. Die EZB betonte weiterhin an der Seitenlinie positioniert bleiben. im Juli erneut, dass ein zeitweises moderates Überschießen der Inflation über die Zielmarke von 2 Prozent möglich sei. • Veränderung: Keine Dabei werde auch berücksichtigt, dass sich die Zinsen nahe • Positionierung: Bei Renten sind wir weiterhin zurück- der Untergrenze befinden. Ob die EZB auf ein Überschießen haltend. Dies betrifft vor allem Euro-Kern- und US-Staats- der Inflation proaktiv hinarbeiten oder dies lediglich billigend anleihen. Die Positionierung in allen anderen Rentenseg- tolerieren wird, bleibt aber ein Punkt, an dem sich die Geister menten ist jeweils neutral im Zentralbank-Rat scheiden. Ein Ende der Anleihe-Netto- käufe ist daher erst Ende 2023 zu erwarten und ein erster Zinsschritt vor 2024 unwahrscheinlich. Erste Zinserhöhung in den USA für 2023 eingepreist Trend leicht rückläufiger Renditen setzte sich fort Implizierter Leitzins anhand der Fed Fund Futures, in Prozent Rendite von Staatsanleihen im Vergleich, in Prozent 1,5 2,5 0 – 0,1 2,0 – 0,2 1,0 – 0,3 1,5 – 0,4 0,5 – 0,5 1,0 – 0,6 0 – 0,7 0,5 – 0,8 – 0,5 0 – 0,9 Jan. April Juli Okt. Jan. April Aug. Jan. April Juli Okt. Jan. April Aug. 2020 2020 2020 2020 2021 2021 2021 2020 2020 2020 2020 2021 2021 2021 Dezember 2022 Dezember 2023 US-Schatzanweisungen Bundesanleihen (rechte Achse) Quelle: Bloomberg. Stand: 25. August 2021. Quelle: Bloomberg. Stand: 24. August 2021. 3
Die Märkte im Überblick Aktien: Werte aus den Industrieländern Rohstoffe: Wachstumsabschwächung präferiert eingepreist Trotz nachlassender Impulse setzte sich der Aufwärtstrend Mit den schwächeren Konjunkturdaten und dem neuer bei Aktien aus den Industrieländern fort. Dabei gab es genug lichen Anstieg der Corona-Neuinfektionszahlen kamen die Gründe für eine Korrektur. Die jüngsten Konjunkturdaten Rohstoffpreise zuletzt unter Druck. Vor allem die konjunk- blieben hinter den Erwartungen zurück. Darüber hinaus tursensitiven Rohstoffsektoren Industriemetalle und Energie neigte sich die sehr gute Berichtssaison für das zweite Quar- waren betroffen, aber auch Edelmetalle konnten sich dem tal dem Ende entgegen, sodass nun künftig vorerst nicht mit Abwärtstrend nicht entziehen. In diesem Zuge hat sich der vielen Unternehmensnachrichten zu rechnen ist. Letztlich Goldpreis weiter von den US-Realzinsen abgekoppelt, sodass ging auch von der Debatte der US-Notenbank bezüglich des die Unterbewertung des Edelmetalls weiter zunahm. Für Endes des Ankaufsprogramms keine nennenswerte Belas- einen Einstieg in den Edelmetallsektor ist es unserer Meinung tung aus, obwohl dies eigentlich für leicht höhere Renditen nach aber noch zu früh. Insbesondere die industrienahen von Staatsanleihen spräche. Negative Nachrichten sorgten Edelmetalle Platin und Palladium sind von der Wachstums- allenfalls für kleine Rücksetzer, die von den Investoren als abschwächung betroffen und auch das anstehende Tape- Kaufgelegenheiten angesehen wurden, da Aktien generell ring der Fed könnte den Sektor belasten. Schließlich würden gut unterstützt bleiben, auch wenn die Luft für weitere höhere Renditen eine Konkurrenz für Gold bedeuten. Sicher- Anstiege dünner wird. heitsorientierte Anleger würden dann eher dem sicheren Zins den Vorzug geben, denn mit Gold sind höhere Lager- Hingegen waren die Börsen der Schwellenländer phasen- kosten verbunden als mit festverzinslichen Rentenpapieren. weise ein Spielball der Diskussion um eine verschärfte Regu- lierung in China. Neue Gerüchte und Ankündigungen belas- Der Ölmarkt bleibt bis auf Weiteres im Nachfrageüberschuss. teten vor allem die Emerging-Markets-Indexschwergewichte Die OPEC+ wird sich aber zukünftig monatlich treffen und aus dem asiatischen Technologiesektor. Nach den starken dadurch die Produktion beziehungsweise Reservekapazität Kursverlusten haben zuletzt erste Erholungstendenzen ein- häufiger an die Nachfrage anpassen. Perspektivisch dürfte gesetzt, eine generelle Entwarnung kann aber noch nicht sich die Angebots-Nachfrage-Situation an den Energiemärk- gegeben werden. Dennoch können zukünftig daraus aber ten damit sukzessive entspannen. auch taktische Gelegenheiten entstehen. • Veränderung: Keine • Veränderung: Keine • Positionierung: Alle Rohstoffsegmente und damit auch • Positionierung: Aktien sind insgesamt neutral gewichtet. Rohstoffe insgesamt sind neutral gewichtet Werte aus den Industrieländern sehen wir gegenüber den Titeln aus den Schwellenländern aber klar im Vorteil Schwellenländer-Aktien kamen zuletzt unter Druck Nachlassende Konjunkturdynamik auch bei Rohstoffen Indexierte Wertentwicklung seit 1. Januar 2020, in Prozent spürbar Indexierte Wertentwicklung seit Jahresbeginn, in Prozent 140 15 160 10 31.12.2020 120 5 140 + 39,2 0 120 +17,3 100 –5 100 – 4,6 – 10 80 80 – 15 – 20 60 60 – 25 40 Jan. April Juli Okt. Jan. April Aug. Jan. April Juli Okt. Jan. April Aug. 2020 2020 2020 2020 2021 2021 2021 2020 2020 2020 2020 2021 2021 2021 MSCI World MSCI Emerging Markets Out-/Underperformance (rechte Achse) Energie Edelmetalle Industriemetalle Quelle: Bloomberg. Stand: 25. August 2021. Quelle: Bloomberg. Stand: 24. August 2021. 4
Die Märkte im Überblick Währungen: US-Dollar bleibt durch Diskussio Immobilien: Büromarkt USA nen über Tapering unterstützt Im vergangenen Jahr wurde nach über zehn Jahren Wirt- Die Debatte über die Reduzierung der Anleiheankäufe der schaftswachstum der längste Aufschwung in der US-amerika- Fed, die durch das jüngst veröffentlichte Protokoll der Juli- nischen Nachkriegsgeschichte abrupt durch die Auswirkun- Sitzung des Offenmarktausschusses neue Nahrung erhielt, ist gen der Corona-Pandemie beendet. Nach dem deutlichen weiterhin einer der Haupttreiber der US-Dollar-Notierung. Einbruch deutete sich aber bereits im ersten Halbjahr 2021 Solange die US-Notenbank in dieser Diskussion weiter ist als eine schnelle Erholung der Wirtschaft an. Angetrieben von andere Zentralbanken (wie beispielsweise die EZB), bleibt einer sehr dynamischen Phase der Wiedereröffnung und der US-Dollar systematisch unterstützt. Anders formuliert: massiven staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zeigt sich Währungen aus Ländern und Regionen, die in dieser De- insbesondere der private Konsum als wesentlicher Wachs- batte hinterherhinken (wie der Euroraum), dürften eher zur tumstreiber. Schwäche neigen. Ein zusätzlicher Treiber für den Green- back bleibt das Risikosentiment. Seit sich die Wachstums Der plötzliche konjunkturelle Abschwung durch die Corona dynamik abschwächt, nimmt die Nachfrage der Investoren krise hat sich unmittelbar auf die Büroflächennachfrage in nach der US-Währung (ebenso wie für den Japanischen Yen) den USA ausgewirkt. Die durchschnittliche Leerstandsquote aus einem Sicheren-Hafen-Gedanken wieder zu, während in den elf wichtigsten US-Büromärkten ist im Jahresvergleich stärker konjunktursensitive Währungen (wie beispielsweise deutlich um 270 Basispunkte gestiegen und lag Ende Juni der Euro) tendenziell abwerten. 2021 bei 13,6 Prozent. In San Francisco und Seattle erhöhten sich die Leerstandsraten besonders stark, da hier das Büro Einige Notenbanken erhöhen schon jetzt die Leitzinsen. Dies flächenwachstum jeweils sehr ausgeprägt war. trifft etwa auf Osteuropa zu, wo sowohl der Ungarische Forint als auch die Tschechische Krone gegenüber dem Euro Trotz der landesweit erheblichen Ausweitung des Büro aufwerten und von der restriktiveren Politik ihrer Zentral- flächenangebots sind die Mietpreise in der ersten Jahres- banken profitieren. hälfte 2021 im Durchschnitt der elf US-Standorte nur leicht um 1,4 Prozent gesunken. In Miami und Boston waren • Veränderung: Keine mit 3,0 beziehungsweise 1,7 Prozent sogar noch steigende • Positionierung: Favorisierung des US-Dollars gegenüber Mietpreise zu beobachten. Generell ist das Neuvermietungs- dem Euro volumen im zweiten Quartal 2021 erstmals wieder über das Niveau vor der Pandemie gestiegen. Bei den Anfangsrenditen gab es im Vergleich zum Vorjahr erneut kaum Veränderungen. Insbesondere in kleineren Metropolen wie zum Beispiel Miami fiel das Transaktions volumen aber wieder deutlich höher aus als im vergangenen Jahr. Investoren haben sich in letzter Zeit vor allem auch auf Objekte mit Einzelmietern und langfristigen Mietverträgen konzentriert, die aus ihrer Sicht mit einem geringen Risiko bezüglich möglicher Flächenfreisetzungen verbunden sind. Der US-Immobilienmarkt bietet auch derzeit robuste Invest- mentrahmenbedingungen. Wachsende Zinsdifferenz spricht für festeren US-Dollar Quartalsweise Veränderung der Bürospitzenmiete in Daten seit Anfang 2020 den USA Durchschnitt, in Prozent* 2,3 1,05 3,0 2,1 1,09 1,9 2,0 1,7 1,13 1,0 1,5 1,17 1,3 0 1,21 1,1 – 1,0 0,9 1,25 Jan. April Juli Okt. Jan. April Aug. – 2,0 2020 2020 2020 2020 2021 2021 2021 Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ Q2/ 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Zinsdifferenz in Prozent Wechselkurs (rechte Achse) * Durchschnitt der elf größten US-amerikanischen Büromärkte. Quelle: Bloomberg. Stand: 24. August 2021. Quelle: CoStar. Stand: 30. Juni 2021. 5
Unsere Einschätzung im Überblick Unsere aktuelle Risikoeinschätzung „RoRo“-Meter • Die Wachstumsdynamik hat sich vielerorts verlangsamt. Dabei handelt es sich aber nicht um einen Einbruch, sondern um die erwartete Normalisierung • Basiseffekte, staatliche Hilfen und die große Nachfrage nach der Wiedereröffnung haben die Inflation steigen lassen. Ende 2021/ Anfang 2022 sollte eine Beruhigung eintreten • Die Fed nähert sich dem Tapering an, bei der EZB steht zunächst noch im Vordergrund, das Wachstum auf das Vor-Corona-Niveau zu heben • Dank der Impffortschritte sind Lockdown-Maßnahmen in den Industrieländern unwahrscheinlich geworden Quelle: Union Investment. Stand: 24. August 2021. Letzte Änderung von 4 auf 3 am 6. Juli 2021. • Unsere allgemeine Risikoeinschätzung („RoRo“-Meter) Erläuterung: Zur Festlegung der Anlagestrategie wird zunächst das Markt verbleibt auf Stufe 3 (neutral) umfeld genau analysiert. Das Ergebnis schlägt sich in einer Risikoeinschät- zung nieder. Dazu formuliert das Union Investment Committee (UIC) eine Risk-on-/Risk-off-Entscheidung in fünf Stufen (1, 2, 3, 4, 5). Sie ist wie folgt zu interpretieren: Eine 5 steht für eine hohe Risikoneigung, eine 1 für einen weitgehenden Rückzug aus Risikoanlagen. Unsere Sicht auf die Anlageklassen Attraktivität der Anlageklassen • Renten: In den kommenden Monaten spricht viel für einen Renten leichten Renditeanstieg in den sicheren Häfen. Produkte mit Staatsanleihen Kerneuropa einem Risikoaufschlag haben derzeit kaum noch Potenzial Staatsanleihen USA • Aktien: Trotz abnehmender Impulse ist der Aufwärtstrend Staatsanleihen Euro-Peripherie bei Aktien aus den Industrieländern intakt. In den Schwel- lenländern setzt sich hingegen die Schwäche fort Unternehmensanleihen (Euro, Investment Grade) • Währungen: Das steigende Zinsdifferential zwischen den Unternehmensanleihen (Euro, High Yield) USA und dem Euroraum sollte perspektivisch den US-Dollar Staatsanleihen Schwellenländer unterstützen. Hier hilft auch die Debatte um ein Ende der Aktien Anleihekäufe • Rohstoffe: Das Angebot an Rohöl bleibt knapp und sollte Industrieländer den Rohstoff weiter unterstützen. Gold bleibt im Span- Schwellenländer nungsfeld niedriger Realrenditen und einem möglichen Rohstoffe Tapering Währungen • Wir parken eine kleine Position kurzfristig in der Kasse, US-Dollar wollen diese Mittel aber zur Nutzung von Gelegenheiten demnächst wieder investieren Britisches Pfund • Absolute-Return-Strategien werden weiter positiv ein- Japanischer Yen geschätzt Währungen Schwellenländer • Für Immobilien hat sich der Ausblick für Deutschland Absolute Return leicht verbessert und für die USA leicht eingetrübt Kasse Quelle: Union Investment. Stand: 24. August 2021. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise eines Multi-Asset-Portfolios (ohne Immobilien). Wird eine An- lageklasse stärker favorisiert, bedingt dies im Gegenzug einen niedrigeren Investitionsgrad in einer anderen Anlageklasse. Sie würde dann als weniger favorisiert eingestuft – oder umgekehrt. Immobilien bleiben bei dieser Be- trachtung außen vor. Die Zeichen zeigen die Veränderung zur vorherigen Immobilien UIC-Entscheidung an. Deutschland Nicht favorisiert Stark favorisiert Europa (ohne Deutschland) Neutral USA Asien/Pazifik Quelle: Union Investment. Stand: 15. Juli 2021. Die Einschätzung ist bis zum 31. Dezember 2021 gültig. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise der Büroimmobilienmärkte vor dem Hintergrund der aktuellen Marktperspektiven. Aufgrund der Datenverfügbarkeit erfolgt eine halbjähr liche Aktualisierung. 6
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