Neues von den Märkten - Monatsbericht Februar 2022 - Union Investment Institutional
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Steigende Anleiherenditen und der Ukraine-Konflikt haben zu Jahresbeginn die Aktienmärkte belastet. Auch wenn die Unsicherheit noch nicht vorüber ist, bleibt unsere Haltung Aktien gegen- über konstruktiv, da das Gewinnbild der Unternehmen unverändert positiv ist. Benjardin Gärtner, Leiter Aktienportfoliomanagement Neues von den Märkten Monatsbericht Februar 2022 Wir arbeiten für Ihr Investment
Die Märkte im Überblick Zusammenfassung Konjunktur, Wachstum, Inflation Wir schätzen die Konjunkturaussichten unverändert als gut Das konjunkturelle Bild bleibt kurzfristig deutlich von der und den Unternehmenssektor als hochprofitabel ein. Hinzu Pandemieentwicklung beeinflusst. So zeigt der jüngste ifo- kommen Knappheiten auf der Rohstoffseite. Diese Faktoren Geschäftsklimaindex für Deutschland beispielhaft, dass die sprechen für chancenorientierte Anlagen. Gleichzeitig hat aktuelle Lage von der Ausbreitung der Omikron-Variante und sich vor allem das geldpolitische Umfeld in den vergangenen den resultierenden Einschränkungen belastet ist. Vor allem Wochen rapide verändert. Die Zentralbanken – allen voran Handel und Dienstleistungen leiden unter der Situation. Aller- die US-Notenbank – dürften nun früher, schneller und ent- dings haben sich die Erwartungen der befragten Unterneh- schlossener die geldpolitische Normalisierung einleiten als men deutlich verbessert und somit verzeichnete der Früh noch Ende 2021 erwartet. Auf diese Entwicklung haben die indikator in Summe den ersten Anstieg seit Sommer 2021. Kapitalmärkte mit Renditeanstiegen bei sicheren Anleihen und Verlusten bei einigen Risikoanlagen reagiert. Die Kurs Wir bleiben daher bei unserer konstruktiven Konjunkturein- rückgänge bei Aktien sind jedoch nicht in einer konjunkturel- schätzung. In den kommenden Monaten dürften die Ver- len Schwäche oder schlechten Ertragslage der Unternehmen spannungen in den internationalen Lieferketten nachlassen. begründet. Es handelt sich vielmehr um eine durch gestiege- Damit würde eine wesentliche Wachstumsbremse für die ne Renditen ausgelöste Anpassung der Bewertungsniveaus, Industrie an Wirkung verlieren. Gleichzeitig sollte die Beruhi- weil der Diskontierungssatz in den Modellen der Analysten gung der Pandemielage eine Normalisierung der Wirtschafts gestiegen ist. Das Gewinnbild bleibt nach wie vor intakt und aktivität im Dienstleistungssektor ermöglichen. Beide Effek- sollte Aktien im Jahresverlauf weiter stützen. te sollten im Frühjahr zu einer spürbaren Belebung führen. Die Ausbreitung von Omikron in China ist dabei derzeit einer Wir gehen davon aus, dass dieses Spannungsfeld zwischen der größten Risikofaktoren für eine Konjunkturbeschleuni- positiven fundamentalen Aussichten und den belastenden gung. Denn: Die hoch ansteckende Variante dürfte zum Be- Folgen des Renditeanstiegs auch in den kommenden Wochen lastungstest für die Null-Covid-Strategie werden und damit und Monaten bestehen bleibt. Je nach Nachrichtenlage dürfte auch für internationale Lieferketten. Wir gehen aber davon mal die eine, mal die andere Kraft die Richtung an den Kapi- aus, dass die Produktionsausfälle begrenzt bleiben. Die Ent- talmärkten stärker vorgeben. Aktuell liegt der Fokus eher auf spannungen in den Lieferketten der westlichen Welt sollten der Frage nach möglicherweise über das erwartete Maß hin- daher überwiegen. ausgehenden Schritte der Notenbanken. Auch die gestiege- nen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine haben Reibungsloser funktionierende Lieferketten dürften auch die Stimmung zuletzt belastet. Wir halten zwar eine Verhand dämpfend auf die aktuell noch sehr hohen Inflationsraten lungslösung nach wie vor für wahrscheinlicher als eine Eska- wirken. Wir gehen unter anderem deshalb davon aus, dass lation. Die Gefahr einer Zuspitzung ist aber zuletzt gestiegen. sich die Teuerung aktuell auf dem Hochpunkt befindet. In Die Volatilität dürfte erhöht bleiben, damit aber Anlegern den kommenden Monaten dürfte die Inflation nach und auch Chancen bieten. In diesem Umfeld halten wir derzeit nach zurückgehen. Aufgrund des derzeitigen Niveaus soll- eine eher neutrale Positionierung für angemessen. ten die Durchschnittszahlen für 2022 jedoch in etwa so hoch ausfallen wie 2021. Konkret rechnen wir in den USA im Jahresmittel mit einer Inflation von 4,7 Prozent, im Euro- raum von 2,8 Prozent. Renditeanstieg führt zu Anpassungen bei den Aktien Stimmung in der deutschen Wirtschaft erstmals seit bewertungen letzten Sommer verbessert MSCI World, indexierte Entwicklung in Prozent ifo-Geschäftsklimaindex 160 115 110 105 130 100 95 100 90 29,1 85 70 80 12,4 8,0 – 7,0 75 – 0,9 70 2018 2019 2020 2021 2022* 2018 2019 2020 2021 2022 Kurs Unternehmensgewinne Bewertung Geschäftsklima Aktuelle Lage Erwartungen * Schätzung. Quelle: Bloomberg, Union Investment. Stand: 27. Januar 2022. Quelle: Bloomberg, Union Investment. Stand: 27. Januar 2022. 2
Die Märkte im Überblick Geldpolitik: Erste US-Zinserhöhung wohl im Renten: Steigende Renditen und Risiko März aufschläge Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat in ihrer Januar- Die Renditen sicherer Staatsanleihen sind in Erwartung einer Sitzung das erwartete klare Signal für eine erste Zinserhöhung deutlich restriktiveren Geldpolitik der Fed und anhaltend ho- im März 2022 gesendet. Sie betrachtet den Arbeitsmarkt als her Inflationszahlen gestiegen. Von Anfang Dezember 2021 stark und sieht offenbar das Ziel der Maximalbeschäftigung bis Mitte Januar legten sie im Laufzeitenbereich zwischen erreicht. Der Offenmarktausschuss gab daher grünes Licht zwei und zehn Jahren relativ einheitlich um circa 50 Basis für baldige Zinserhöhungen. Konkrete Aussagen zum mög punkte zu. Angesichts des Ukraine-Konflikts stieg die Risiko lichen Tempo weiterer Zinsschritte wurden zwar vermieden. aversion der Anleger wieder, was zuletzt zu sinkenden Ren- Allerdings wies Fed-Chef Powell erneut darauf hin, dass die diten bei US-Staatsanleihen führte, vor allem im Bereich wirtschaftliche Situation heute anders sei als 2015. Dies ist zwischen drei und zehn Jahren. Bei Bundesanleihen war einmal mehr als ein Hinweis darauf zu verstehen, dass sich eine ähnliche Bewegung zu verzeichnen, aufgrund der der geldpolitische Pfad im beginnenden Zinszyklus von dem weniger restriktiven Geldpolitik der EZB fiel sie aber etwas vorangegangener Zyklen unterscheiden könnte. Zudem geringer aus. machte Powell deutlich, dass der Hauptfokus der Fed nun- mehr auf den Risiken der steigenden Inflation läge. Wir Die steigende Risikoaversion spiegelte sich auch in der Ent- rechnen damit, dass dem ersten Zinsschritt von 25 Basis- wicklung der Risikoaufschläge (Spreads) wider, die in allen punkten im März drei weitere, jeweils einer pro Quartal, Spread-Segmenten zunahmen. Durch den stärkeren Anstieg folgen werden. Im Falle sehr robuster Arbeitsmarktdaten bei den risikoreicheren Anleihesegmenten Hochzins- und und anhaltend hoher Inflationsraten in den kommenden Schwellenländer-Staatsanleihen haben diese in der relativen Monaten ist aber nach den jüngsten Fed-Aussagen die (Rendite-)Betrachtung gegenüber den anderen Rentenseg- Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass die Fed den Leitzins menten nochmals an Attraktivität gewonnen. Allerdings zumindest anfänglich rascher nach oben führen könnte, spricht das jetzige Umfeld für den Moment noch gegen eine ohne dass dies zwangsläufig zu mehr Zinsschritten für das stärkere Positionierung. Unverändert suchen wir derzeit aber Gesamtjahr 2022 führen sollte. Dazu erwarten wir, dass die die Chancen nicht bei Renten, sondern bei Aktien. Fed im Juni mit dem Abbau ihrer Bilanz beginnen dürfte. • Veränderung: Keine Für die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich die Lage zu- • Positionierung: Wir meiden Renten über die als sicher letzt wenig verändert. Sie sieht sich weiterhin einem weniger geltenden Staatsanleihen aus den europäischen dynamischen Inflationsbild gegenüber als die Fed und hat Kernländern. Die Positionierung in allen anderen Renten- damit mehr Zeit zur Rückführung ihrer geldpolitischen Hilfen. segmenten ist jeweils neutral Zwar geht die EZB mit dem für März beschlossenen Ende des Pandemie-Notfallprogramms etwas vom Gas, erwirbt aber weiter über andere bestehende Programme Anleihen am Markt. Eine erste Zinsanhebung liegt unverändert in weiter Ferne. US-Notenbank wird im März mit den Zinsanhebungen Erwartung restriktiverer Geldpolitik lässt Renditen in beginnen den USA steigen Impliziter Leitzins abgeleitet aus den Fed Fund Futures, Renditestrukturkurven, in Prozent in Prozent 2,0 2,00 27.01.2022 1,5 1,75 27.07.2021 1,50 1,0 1,25 0,5 1,00 4 27.01.2022 0 0,75 3 27.07.2021 – 0,5 0,50 2 0,25 1 –1,0 3 6 2 5 10 30 0 Monate Monate Jahre Jahre Jahre Jahre Feb. April Juni Aug. Okt. Dez. Feb. April Juni Aug. Okt. Dez. 2022 2022 2022 2022 2022 2022 2023 2023 2023 2023 2023 2023 US-Staatsanleihen Bundesanleihen Quelle: Union Investment. Stand: 27. Januar 2022. Quelle: Bloomberg. Stand: 27. Januar 2022. 3
Die Märkte im Überblick Aktien: Deutlicher Rücksetzer Rohstoffe: Gewinne bei den Metallen im Verlauf des Januars mitgenommen Durch den schnellen Anstieg der US-Anleiherenditen kam es im Januar an den Aktienmärkten zu einer Korrektur, vor al- Die Rohstoffmärkte sind fundamental weiter gut unterstützt lem bei Wachstumstiteln. Bei ihnen liegt ein großer Teil der und haben den kurzzeitigen Rücksetzer nach dem Auftreten für die Bewertungsmodelle relevanten Umsätze und Gewinne der Omikron-Variante des Coronavirus Ende 2021 weit hin- in der Zukunft. Höhere Zinsen wirken daher (über den Dis- ter sich gelassen. Die anhaltenden Angebotsknappheiten kontierungssatz in den Modellen der Analysten) überpropor- im Energiesegment und bei vielen Metallen waren dabei ein tional auf die heutigen „fairen“ Bewertungen. Value-Werte, Faktor, die ausgebliebenen flächendeckenden Lockdowns wie zum Beispiel Bank- und Energieaktien, waren hingegen ein anderer. Zudem trieben die Befürchtung einer weiteren gesucht. Dazu hat die Sorge vor einer möglicherweise bevor- Zuspitzung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine stehenden militärischen Konfrontation zwischen Russland sowie potenzielle Sanktionen die Preise von Erdgas in Europa und der Ukraine die Märkte belastet. nach oben. Metalle wie Aluminium und Palladium waren davon ebenfalls betroffen, da Russland zu den wichtigsten Unsere konstruktive Einschätzung für Aktien hat sich den- Produzenten zählt. noch nicht grundlegend geändert. Denn: Das Gewinnbild bei den Unternehmen bleibt sehr gut und hat jüngst zusam- Auch der sichere Hafen Gold war (wie auch andere Edelme- men mit einer Deeskalation im Ukraine-Konflikt für eine talle) gesucht, nicht nur als Krisen-, sondern auch als Inflati- Gegenbewegung gesorgt. Andererseits nimmt die Unter- onsschutz. Die steigenden US-Realzinsen, die normalerweise stützung durch die Notenbanken perspektivisch ab. Im für fallende Goldpreise sorgen, spielten jüngst keine Rolle Rahmen der Berichtssaison schlugen die aktuellen Zahlen für die Preisentwicklung. Wir haben die gestiegenen Notie- zwar die Erwartungen der Analysten, vielfach schauen die rungen taktisch genutzt und in der zweiten Januarhälfte die Unternehmen aber pessimistischer als angenommen in die von uns favorisierten Edel- und Industriemetalle unter Mit- Zukunft. Als problematisch erweisen sich dabei vor allem die nahme von Gewinnen auf neutral zurückgeführt. Insgesamt immer noch gestörten Lieferketten und verstärkter Kosten- bleibt unser Ausblick für Rohstoffe aber unverändert positiv. druck. Der taktischen Erholungsbewegung könnte daher Mittelfristig werden vor allem diejenigen Industriemetalle schon bald die Luft ausgehen. Kurzfristig halten wir Aktien im Fokus stehen, die für die nachhaltige Transformation der aus den Industrieländern daher für weniger attraktiv. Wirtschaft (Stichwort Dekarbonisierung) benötigt werden. • Veränderung: Aktien aus den Industrieländern sind nun • Veränderung: Keine weniger attraktiv • Positionierung: Rohstoffe werden insgesamt und auch in • Positionierung: Aktien werden von uns nur noch leicht den einzelnen Segmenten neutral eingeschätzt favorisiert. Innerhalb des Aktiensegments setzen wir auf Werte aus den Industrieländern. Titeln aus den Schwellen- ländern stehen wir neutral gegenüber Inflation, Fed, Ukraine-Krise: Viele Belastungsfaktoren Realzins bleibt wichtiger Einflussfaktor für den Goldpreis zum Jahresstart Entwicklung seit Anfang 2019 Wertentwicklung 1. bis 26. Januar 2022 in lokaler Währung, in Prozent 2.000 – 1,5 + 2,9 – 1,3 1.900 – 1,6 – 0,6 – 1,1 – 2,6 1.800 – 4,0 – 3,6 – 0,9 1.700 – 0,7 – 8,7 1.600 – 9,9 – 0,5 1.500 – 13,0 MSCI Jan. April Juli Okt. Jan. S&P 500 MSCI Europe Emerging Markets 2021 2021 2021 2021 2022 Index Value Growth Goldpreis in US-Dollar US-Realrendite in Prozent (10 Jahre, rechte Achse) Quelle: Refinitiv, Bloomberg, Union Investment. Stand: 26. Januar 2022. Quelle: Bloomberg. Stand: 27. Januar 2022. 4
Die Märkte im Überblick Währungen: Weiter seitwärts Immobilien: Büromarkt Deutschland Nach einer kurzen Schwächephase in der ersten Januarhälfte In den deutschen Metropolen wurden im vierten Quartal wertet der US-Dollar seither wieder auf. Per saldo steht er 2021 wieder deutlich mehr Büroflächen angemietet, da sowohl handelsgewichtet als auch im Verhältnis zum Euro Unternehmen damit beginnen, Personal einzustellen. Die auf dem gleichen Niveau wie Ende November – obwohl die Jahresvermietungsleistung auf den fünf großen deutschen Nachrichtenlage eher für eine Aufwertung des Greenbacks Büromärkten Berlin, Frankfurt/Main, Düsseldorf, Hamburg gesprochen hätte. Denn: Die Fed dürfte sich schneller und und München lag Ende Dezember 2021 mit rund 2,8 Millio- entschiedener von der ultralockeren Geldpolitik verabschie- nen Quadratmetern um rund 22 Prozent über dem entspre- den, als das an den Kapitalmärkten zum Jahreswechsel noch chenden Vorjahreswert. Die Belebung fiel in den einzelnen vermutet wurde. Die dadurch ausgelöste stärkere Korrektur Städten aber unterschiedlich aus. Während der Zuwachs an den US-Börsen hat zu Kapitalabflüssen aus dem Dollar- in Düsseldorf nur 7,5 Prozent betrug, lag er in Frankfurt bei raum geführt. Die Zuspitzung im Russland-Ukraine-Konflikt 39,2 Prozent. lastete hingegen eher auf dem Euro, nicht nur im Verhältnis zum US-Dollar, sondern auch gegenüber anderen Währun- Die Leerstandsquote in den fünf Bürohochburgen ist im Jah- gen wie beispielsweise dem Pfund Sterling oder dem Japa resvergleich um rund 110 Basispunkte auf nun 5,5 Prozent nischen Yen. gestiegen. Der Anstieg hat sich jedoch im vierten Quartal 2021 weiter verlangsamt. In München entwickelte sich die Perspektivisch dürfte die Gemeinschaftswährung aber in Leerstandsquote bereits rückläufig. Das Angebot an hoch- der Breite wieder an Stärke gewinnen, da sich die Treiber für wertigen Büroflächen in Bestlagen ist auch weiterhin relativ die Währungsmärkte im Jahresverlauf ändern werden. So begrenzt, sodass der Wettbewerb um diese Flächen unter sollte unter anderem die Nachfrage nach NextGeneration den Mietinteressenten den Boden für weiteres Mietpreis- EU-Anleihen und die globale Wachstumsdynamik den Euro wachstum bereitet. Insbesondere in Berlin fiel das Mietpreis stärken. Außerdem dürfte der US-Dollar durch ein stärkeres wachstum mit 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr relativ Augenmerk der Kapitalmärkte auf das US-Fiskaldefizit an hoch aus. Im Schnitt der deutschen Top-5-Standorte wurde Unterstützung einbüßen. Dies ist aber für den Moment noch ein Wachstum von 1,8 Prozent verzeichnet. Im vierten Quartal kein Grund für die Eröffnung einer Position im Währungs wurde ein Anstieg der Bürospitzenmieten von 0,6 Prozent bereich. Diese Faktoren werden erst zu einem späteren registriert. Zeitpunkt mehr Gewicht bekommen und den Kurs des Euro beeinflussen. Bis dahin stellen wir uns an die Seitenlinie. Langfristig an bonitätsstarke Nutzer vermietete, moderne Büroflächen stehen bei den Investoren weiterhin hoch im • Veränderung und Positionierung: Keine Kurs, sodass die durchschnittliche Spitzenrendite trotz Pan- demie im 12-Monats-Vergleich um rund 13 Basispunkte nach- gegeben hat. Die Spitzenrendite liegt nun im Durchschnitt der fünf größten deutschen Büromärkte bei rund 2,6 Prozent. Die Büroflächennachfrage wird sich in den kommenden Quartalen weiter erholen. Der Leerstandsanstieg wird daher voraussichtlich zeitnah zu Ende gehen, sodass es perspekti- visch Raum für weiteres Mietpreiswachstum gibt. Aufgrund der anhaltend starken Investorennachfrage nach Büro immobilien sollten die Anfangsrenditen nochmals leicht nachgeben. Russischer Rubel wertet im Zuge der Spannungen Veränderung der Bürospitzenmiete in Deutschland deutlich ab gegenüber dem Vorquartal Entwicklung seit Mitte 2021, Russischer Rubel in US-Dollar Durchschnitt, in Prozent* 81 4,0 79 3,0 77 2,0 75 1,0 73 0 71 – 1,0 69 Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Q4/ Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2021 2021 2021 2021 2021 2021 2022 * Durchschnitt der fünf größten deutschen Büromärkte. Quelle: Bloomberg, Union Investment. Stand: 27. Januar 2022. Quelle: JLL. Stand: 31. Dezember 2021. 5
Unsere Einschätzung im Überblick Unsere aktuelle Risikoeinschätzung „RoRo“-Meter • Die Kapitalmärkte befinden sich 2022 im Spannungsfeld zwischen positiven Fundamentalaussichten und höherem Zinsniveau • Das Konjunkturbild bleibt konstruktiv, die Dynamik der Unternehmensgewinne ist intakt • Die US-Notenbank wird im März ihre Anleihekäufe been- den und die Leitzinsen erhöhen. Anschließend folgt in jedem Quartal ein weiterer Zinsschritt • Die geldpolitische Normalisierung lässt einen weiteren moderaten Renditeanstieg erwarten • Eine höhere Volatilität bietet Chancen für aktives Manage- ment Quelle: Union Investment. Stand: 1. Februar 2022. Letzte Änderung von 4 auf 3 am 21. Januar 2022. • Unsere allgemeine Risikoeinschätzung („RoRo“-Meter) ist Erläuterung: Zur Festlegung der Anlagestrategie wird zunächst das Markt seit Mitte Januar auf Stufe 3 (neutral) umfeld genau analysiert. Das Ergebnis schlägt sich in einer Risikoeinschät- zung nieder. Dazu formuliert das Union Investment Committee (UIC) eine Risk-on-/Risk-off-Entscheidung in fünf Stufen (1, 2, 3, 4, 5). Sie ist wie folgt zu interpretieren: Eine 5 steht für eine hohe Risikoneigung, eine 1 für einen weitgehenden Rückzug aus Risikoanlagen. Unsere Sicht auf die Anlageklassen Attraktivität der Anlageklassen • Renten: Anhaltender Gegenwind durch steigende Ren Renten diten sicherer Staatsanleihen und Risikoaufschläge in den Staatsanleihen Kerneuropa anderen Segmenten in Erwartung einer deutlich restrikti- Staatsanleihen USA veren Geldpolitik der Fed und anhaltend hoher Inflations- Staatsanleihen Euro-Peripherie zahlen • Aktien: Trotz positiver Gewinnaussichten durch viele Unternehmensanleihen (Euro, Investment Grade) Belastungsfaktoren (Inflation, Fed, Ukraine-Konflikt) zu Unternehmensanleihen (Euro, High Yield) Jahresbeginn unter Druck. Wir bevorzugen Aktien aus Staatsanleihen Schwellenländer den Industrieländern nur leicht Aktien • Währungen: Treiber aus dem Marktumfeld (Inflation Industrieländer und Fed versus Ukraine-Konflikt) wirken in unterschiedliche Richtungen. Daher bleiben wir vorerst an der Seitenlinie Schwellenländer • Rohstoffe: Durch das unverändert knappe Angebot bleiben Rohstoffe Rohstoffe fundamental unterstützt. Nach den deutlichen Währungen Preissteigerungen haben wir im Monatsverlauf taktisch bei US-Dollar Metallen Gewinne mitgenommen, sehen dort aber mittel- fristig durch die nachhaltige Transformation Chancen Britisches Pfund • Das Halten von Kasse ist aufgrund der geringen oder sogar Japanischer Yen negativen Verzinsung unattraktiv Währungen Schwellenländer • Absolute-Return-Strategien werden leicht positiv einge- Absolute Return schätzt Kasse • Für Immobilien hat sich der Ausblick für die USA leicht verbessert und für Deutschland etwas eingetrübt Quelle: Union Investment. Stand: 1. Februar 2022. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise eines Multi-Asset-Portfolios (ohne Immobilien). Wird eine An- lageklasse stärker favorisiert, bedingt dies im Gegenzug einen niedrigeren Investitionsgrad in einer anderen Anlageklasse. Sie würde dann als weniger favorisiert eingestuft – oder umgekehrt. Immobilien bleiben bei dieser Be- trachtung außen vor. Die Zeichen zeigen die Veränderung zur vorherigen Immobilien UIC-Entscheidung an. Deutschland Nicht favorisiert Stark favorisiert Europa (ohne Deutschland) Neutral USA Asien/Pazifik Quelle: Union Investment. Stand: 3. Januar 2022. Die Einschätzung ist bis zum 30. Juni 2022 gültig. Erläuterung: Bei der obigen Darstellung handelt es sich um eine relative Sichtweise der Büroimmobilienmärkte vor dem Hintergrund der aktuellen Marktperspektiven. Aufgrund der Datenverfügbarkeit erfolgt eine halbjähr liche Aktualisierung. 6
Rechtliche Hinweise Die Inhalte in diesem Dokument wurden von der Union Investment Institutional GmbH nach bestem Urteilsvermögen erstellt und herausgegeben. Eigene Darstellungen und Erläuterungen beruhen auf der jeweiligen Einschätzung des Verfassers zum Zeitpunkt ihrer Erstellung, auch im Hinblick auf die gegenwärtige Rechts- und Steuerlage, die sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern kann. Als Grundlage dienen Informationen aus eigenen oder öffentlich zugänglichen Quellen, die für zuverlässig gehalten werden. Für ihre Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit steht der jeweilige Verfasser jedoch nicht ein. Alle Index- beziehungs- weise Produktbezeichnungen anderer Unterneh- men als Union Investment werden lediglich bei- spielhaft genannt und können urheber- und markenrechtlich geschützte Produkte und Marken dieser Unternehmen sein. Alle Inhalte dieses Dokuments dienen ausschließ- lich Informationszwecken. Sie dürfen daher weder ganz noch teilweise verändert oder zusammen gefasst werden. Sie stellen keine individuelle An lageempfehlung dar und ersetzen weder die indi- viduelle Anlageberatung durch die Bank noch die individuelle, qualifizierte Steuerberatung. Dieses Dokument wurde mit Sorgfalt entworfen und hergestellt, dennoch übernimmt Union Investment keine Gewähr für die Aktualität, Rich- tigkeit und Vollständigkeit. Prognosen bieten kei- ne Gewähr für die tatsächliche Wertentwicklung in der Zukunft. Tatsächliche Wertentwicklungen können von den Prognosen je nach Marktent wicklung deutlich abweichen. Es wird keinerlei Haftung für Nachteile, die direkt oder indirekt aus der Verteilung, der Verwendung oder Veränderung und Zusammenfassung dieses Dokuments oder seiner Inhalte entstehen, übernommen. Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 1. Februar 2022, soweit nicht an- ders angegeben. Ihre Kontaktmöglichkeiten Union Investment Institutional GmbH Weißfrauenstraße 7 60311 Frankfurt am Main Deutschland Telefon: + 49 69 2567 - 7652 Telefax: + 49 69 2567 - 1010 E-Mail: institutional@union-investment.de www.institutional.union-investment.de Weitere Kontaktadressen für Anleger in der Schweiz Vertreter in der Schweiz: IPConcept (Schweiz) AG Münsterhof 12 Postfach CH-8022 Zürich Zahlstelle in der Schweiz: DZ PRIVATBANK (Schweiz) AG Münsterhof 12 Postfach CH-8022 Zürich
Sie können auch lesen