Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
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Sehr verehrte Buchhändlerinnen und Buchhändler, Unser Bestseller in dritter, überarbeiteter Auflage liebe Freunde und Freundinnen des Verlages Manfred Hammes: Durch den Süden Frankreichs Dritte, aktualisierte Auflage Neue ISBN-Nummer In unserer Programmvorschau lassen wir üblicher- unscheinbarem «Cahier» greifen. Wir waren eigent- Ein Buch für alle, die das Reisen lieben und weise nur unsere Bücher sprechen, doch da die lich felsenfest entschlossen, uns allen Corona-Tage- eine Abneigung gegen den Tourismus haben, die den Süden Frankreichs auf unausgetretenen Zeitumstände so unüblich geworden sind, erlaube büchern strikt zu verweigern, bis uns … Nun, ich will Pfaden erkunden wollen: die Rhône abwärts ich mir ausnahmsweise, ein kleines Lebenszeichen gar nicht mehr sagen. Wer sich die Fähigkeit be- durchs Languedoc bis zu den Pyrenäen oder aus dem Verlag vorauszuschicken. wahrt hat, bezaubert zu werden, mag dies hier wie- durch die Hochprovence bis zur Côte d’Azur. Ja, es gibt uns noch und wir sind bislang von der der einmal erleben. Pandemie verschont geblieben – hoffentlich gilt Zu den großen Editionen, die auf den anschließen- Und für alle, die den geistigen und leiblichen Genüssen in gleicher Weise zugetan sind, so dies auch für Sie! Uns ist lebhaft bewusst, dass es den Seiten folgen, sei nur eines hervorgehoben: Dass daß sie etwas erfahren wollen über Orte der derzeit ein Privileg darstellt, sich ins Home-Office sie trotz geschlossener Bibliotheken und Archive fer- Geschichte, über Menschen und Bücher, die zurückziehen zu können, während Sie in den Buch- tig geworden sind und in den nächsten Wochen verehrt, verfolgt oder vergessen wurden, über läden einem täglichen Risiko ausgesetzt sind. Für Ihr erscheinen können, ist eigentlich ein Wunder. Es ver- Restaurants, Cafés und kleine Domainen wo Engagement gibt es eigentlich keinen angemesse- dankt sich einzig dem außerordentlichen Engage- das französische ‹Savoir vivre› noch ganz selbstverständlich lebendig ist. nen Dank. Umso mehr möchten wir hier gleichwohl ment der Autorinnen und Herausgeber, die mit nie unseren herzlichsten Dank aussprechen – verbun- erlahmender Findigkeit und Einsatzbereitschaft die «Ein ganz außergewöhnliches Buch. Ich kenne den mit dem dringlichen Wunsch, dass Sie gesund größten Hindernisse zu umschiffen vermochten. kaum ein zweites, das so viel Appetit macht im bleiben mögen! Und lassen Sie uns hoffen, dass es Chapeau und herzlichen Dank! doppelten Sinne. Wenn ich mir zu Weihnachten bald wieder möglich sein werde, sich unbeschwert Es ist eine merkwürdige Koinzidenz der Ereignisse, ein Buch wünschen durfte, dann wäre es genau dieses.» Rainer Moritz im MDR bei Lesungen, auf Messen und anderen Gelegen- dass die 2. Nummer des «Bamberg Diary» von China heiten zu treffen; diese Zuversicht wollen wir nicht handelt. Wie nahe China uns gerückt ist, haben wir «Eine profunde Kulturgeschichte, glänzend verlieren! in den letzten Monate zu spüren gelernt – wie gering formuliert, prachtvoll bebildert und vom Verlag Einstweilen mag uns vielleicht wieder deutlich wer- unsere Kenntnisse über das Land sind, vielleicht we- wunderschön ausgestattet. Vielleicht die fun- den, welch eine geniale Erfindung das Buch ist. Es niger. Aktueller und politischer könnte deshalb unser dierteste Darstellung zu diesem Thema, ganz gewiss ist es die am besten geschriebene.» braucht keine Bühne, kein Auditorium, keine techni- fotografisches Musik-Tagebuch mit seinen essayisti- Rudolf Maria Bergmann in der FAZ schen Vorkehrungen, um seine Inhalte zu entfalten. schen Beigaben kaum sein. Oder anders gesagt: Es ist das Kulturgut der Stunde. Dass eine ähnliche Aktualität für Afrika gilt – wer «Ob es den Franzosen nun gefällt oder nicht, Ein Sessel oder ein Sofa, gutes Licht und ein biss- wollte das bestreiten. Europas Beziehungen zu die- aber der umfassendste und am intelligentesten chen Aufnahmebereitschaft genügen, um binnen sem Kontinent sind nicht nur durch die koloniale Ver- geschriebene Reiseführer über Südfrankreich stammt von einem deutschen Autor» Jean- kurzem in eine andere Welt entführt zu werden: in gangenheit belastet, sondern ebenso sehr durch ein Charles Albert in der AJC Presse Bordeaux unbekannte Geschichten und Geschehnisse, in stereotypes Mißverstehen. Aus dieser Erkenntnis neue Gedankensphären, in ferne Länder. Wer einen heraus hat Andreas Herzau in Liberia das Experi- Manfred Hammes Mit Karten und nützlichen Hinweisen, einem Orts- beweglichen Verstand hat, braucht nicht zu reisen, ment gewagt, ob er nicht einen neuen Blick auf die- Durch den Süden Frankreichs und Personenregister, Lesebändchen und mehr als um unterwegs zu sein – es geht auch mit einem sen Kontinent finden könne. Und er hat! Literatur Kunst Kulinarik tausend farbigen Abbildungen. Buch (obwohl wir uns selbstverständlich alle freuen, Für die zahlreichen Liebhaber unserer Reihe «Unbe- 23.3 x 14.5 cm, 704 Seiten, über 1000 Abbildungen wenn wir wieder wirklich reisen dürfen). Deshalb grenzt haltbar» haben wir ein besonderes Fundstück, Fadenheftung, Lesebändchen, Halbleinen 3. aktualisierte Auflage, EUR 32.00 | CHF 36.00 Laden Sie Herrn Hammes zu einem Auftritt ein – stellen wir hier ein Reisebuch voran, das für beides das Ihnen zeigen möge, welch hinreißende Literatur ISBN 978-3-03850-077-3 ein geborener Entertainer mit enzyklopädischem taugt: für Gedankenreisen und als Begleiter für kom- entstehen kann, wenn ein großer Autor über Kunst Wissen über Frankreich und einem untrüglichen mende reale. Lassen Sie sich inspirieren. schreibt. Wer’s nicht glaubt, der lese selbst. Sinn für alles, was gut ist (und tut). Wer derzeit noch eingeschlossen ist wie Hierony- In diesem Sinne mit herzlichen Grüßen, mus im Gehäus, der mag zu Marie Dréas scheinbar Ihr Bernhard Echte Kontakt zum Verlag +41-44-680 37 04
Marie Dréa CA H I E R Rue Stein 17. März 2020 11. Mai 2020 Marie Dréa, geb.1958, Malerin und Gra- phikerin, Studium an der Stuttgarter Kunst- akademie bei KRH Sonderborg, lebt in Mittelbergheim, Elsass. Einzelausstellun- gen: Galerie Wendelin Niedlich, Stuttgart; Galerie du Rhin, Colmar; Galerie Hagen, Offenburg; Galerie Lüpke, Frankfurt/Main (mit Katalog); Galerie Lilian Andrée, Riehen- Basel; Galerie Baumgarten, Freiburg i. Brsg. (mit Monographie); Museum im Ritterhaus, Offenburg und anderen. Für «Hirnblüten» von Liselotte Breyer (NIMBUS 1998) schuf sie das Cover und eine Originalradierung zur entsprechenden Vorzugsausgabe. 2004 erschien bei NIMBUS ihr Katalog «Legen- Woher kommt das Wort Quarantäne? Bis vor einem stehen sie neben Assoziationen an Dürers «Melen- den & Passionen, Namenlose Hoheiten». halben Jahr wußten das die wenigsten – und noch colia» oder Goyas Zyklus vom «Schlaf der Vernunft, «Cahier. Rue Stein 17. März 2020 – 11. Mai weniger kannten die dazugehörige Erfahrung. Das 2020» erschien zur großen Retrospektive der Ungeheuer gebiert». Beim Blick auf die Wanduhr ihres Werks, die vom 19. September bis hat sich unversehens geändert. Früher mutmaßte scheint die Zeit still zu stehen, und doch dringt über 25. Oktober 2020 unter dem Titel «Clair man, daß Schiffe die Pest an Bord haben könnten, das Radio eine Inflation von Informationen herein – Obscur» im Kunstverein Offenburg statt- wenn sie von weither kamen. Und so mußten sie – disparat, verstörend und grotesk. fand. wie z.B. in Venedig – vierzig Tage warten, ehe sie Marie Dréa zeichnet all dies im Wortsinn auf, ohne in den Hafen einlaufen durften. sich vorschnell einen Reim auf das Ineinander von Vierzig Tage? Im Elsaß dauerte der ‹Lockdown› die- Bedrohung und Klosterruhe zu machen. Ihre Blätter ses Frühjahr länger: Es waren genau 56 Tage. Die bewahren deshalb nicht nur die Stimmung der Qua- Erfahrung der Isolation hat Marie Dréa zu einer Art rantäne, sondern reichen weit über die Zeit hinaus, künstlerischer Selbstbefragung genutzt. Wie einst als sich die Verhältnisse von Innen und Außen so Vorzugsausgabe mit Originalzeichnung auf Hieronymus im Gehäus saß sie am Tisch und zeich- merkwürdig umgekehrt haben. Entstanden ist ein Anfrage über den Verlag erhältlich. nete – um sich herum die Geister-Erscheinungen «Artist book», das die ungewohnte Beschränkung der Nachrichten und Gedanken. Sie sagte sich: jener damaligen (und inzwischen wiedergekehrten) «Nulla dies sine linea», und schuf jeden Tag ein Tage konsequent auf die Gestaltung und Materiali- M. Dréa Blatt. Das ganze Spektrum zwischen ungläubiger sierung überträgt. Und siehe da: Wenn der Mini- Cahier Belustigung und dämonischer Angst ist darin – fest- malismus so gekonnt ist wie bei Marie Dréa, ver- Rue Stein 17. März 2020 – 11. Mai 2020 gehalten mit einem präzisen Strich, der naiv tun mittelt er eine tiefere Erfahrung, als jede Opulenz 120 Seiten, 56 Zeichnungen Blockbuch, 27.5 x 21.5 cm kann, weil er schlechthin virtuos ist. Die Gegen- es könnte. EUR 30.00 / CHF 34.00 stände des beschränkten Alltags erscheinen plötz- Es ist eines der schönsten Bücher geworden, die ISBN 978-3-03850-076-6 lich im Lichte einer neuen Wichtigkeit. Unvermittelt NIMBUS je veröffentlichen durfte. Bereits erschienen
Julius Meier-Graefe Kunst Kulissen Ketzereien Denkwürdigkeiten eines Enthusiasten «Seine Texte sind, seien wir ehrlich, Literatur. Das ist in einer Studie virtuos demontiert hatte, legte er Julius Meier-Graefe (1867–1935), wuchs im Rhein- der Grund, warum sie vom ersten Tag an so geliebt Monographien zu Corot, Manet, Renoir oder Vincent land, in Westfalen und in Oberschlesien auf, belegte an den Universitäten München, Zürich und Lüttich wurden von den Lesern und so gehasst wurden – von van Gogh vor. Aber auch «Die großen Engländer» technische Studienfächer, betrat aber erst in Berlin re- den Kunsthistorikern.» Florian Illies waren ihm eine Publikation wert – ganz zu schwei- gelmäßiger einen Hörsaal, um dort Geschichte, Volks- gen von seiner Entdeckung El Grecos und der grund- wirtschaft und Philosophie zu hören (letzteres bei Obwohl Meier-Graefe – entgegen weitverbreiteter legenden, 3-bändigen Arbeit zu Hans von Marées. Georg Simmel). Nach früher Freundschaft mit Edvard Ansicht – nie Kunstgeschichte studiert hatte, er- Daneben bediente er sich des gesamten Spektrums Munch zog es ihn Mitte der 1890er Jahre nach Paris, wo er zugleich als verantwortlicher Redakteur der opu- reichte er eine größere Leserschaft als alle anderen publizistischer Formen: des Essays, der mit subjek- lenten Kunstzeitschriften «Pan» und «Art décoratif» deutschen Autoren, die im 20. Jahrhundert über tiver Gründlichkeit zwischen den gängigen Spielarten sowie als Inhaber des Einrichtungshauses «Maison Kunst schrieben. Von Beginn an galt er als das des Scheins eine Wahrheit suchte; der streitbaren Moderne» wirkte. Munchs erste Graphik-Mappe und «enfant terrible» der Kunstpublizistik – immer im Zen- Ausstellungskritik, die gern auch der Satire ihre Re- die erste Monographie über Félix Vallotton entstan- den – seinem Lieblingswort zufolge – eher «beiläufig». trum, immer polarisierend, immer umstritten. Wo verenz erwies; der anekdotischen Novelle, die mit 1904 kehrte Meier-Graefe nach Deutschland zurück, er auftrat, hatte kein salbungsvoller Weiheton Be- Insider-Kenntnissen über Menschlich-Allzumensch- ließ sich in Berlin nieder und entfaltete eine lebhafte stand. Mit einer saloppen Nebenbemerkung konnte liches aus den Kulissen und Wandelgängen des Tätigkeit als Buchautor und Kunstpublizist. Daneben er staatstragende Glaubenssätze der Lächerlichkeit Kunstbetriebs erzählte. Diese Texte galten jedoch spielte er europaweite Verbindungen als «marchand preisgeben. Als geborener Polemiker hatte er auch als Tagesware. Nichts wäre falscher als dies: Denn amateur», Museumsberater und Salonlöwe aus. Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs unversehens patriotisch ge- vor Selbstwidersprüchen keine Scheu – so sie nur kann ein wirklicher «homme de lettres» beim Schrei- worden, bildete er als ahnungsloser Soldat eine leichte in brillanten Formulierungen daherkamen und zu ben einfach einen Gang zurückschalten, nur weil es Beute russischer Truppen, wurde aber im Oktober 1915 seinem schillernden Gesamtbild beitrugen. sich vielleicht um einen kürzeren Text handelte? unerwartet freigelassen. Von 1917 bis 1921 in Dresden Den Grundstein seines Ruhmes legte er 1904 mit Im Gegenteil: Gerade dann stach ihn der Hafer. Im ansässig, rief er die Marées-Gesellschaft ins Leben, der 3-bändigen «Entwickungsgeschichte der moder- Tagesgefecht kam sein Temperament spontaner und unter deren Dach er zahlreiche bibliophile Kunstpubli- kationen herausbrachte. Danach zog es ihn wieder nen Kunst», die im Untertitel einen «Beitrag zu einer intensiver zum Ausdruck, als dies bei Langstrecken- nach Berlin, wo er regelmäßig für die «Frankfurter Zei- neuen Ästhetik» verhieß und «vergleichende Be- schreiberei der Fall sein mochte, wo zudem noch tung» und das «Berliner Tageblatt» schrieb. Nachdem trachtungen der Bildenden Künste» zur Methode den Akademikern die Stirn geboten werden musste. er 1927 auf die van Gogh-Fälschungen des Kunsthänd- erhob. Bei seinen Vergleichen griff Meier-Graefe Dennoch sind Meier-Graefes Feuilletontexte bis heute lers Otto Wacker hereingefallen war und seinen Irrtum von Beginn an programmatisch über die Grenzen nur mit wenigen Ausnahmen wieder gedruckt wor- zu spät bemerkt hatte, zog Meier-Graefe 1929 in die Provence und ließ sich in Saint-Cyr-sur-Mer nieder. Deutschlands hinaus, da ihm die heimatliche Kunst den. Der vorliegende Band will dies ändern und einen Damit bildete er 1933 eine Anlaufstelle für die zahlrei- als muffig und zurückgeblieben erschien. Die Feind- der wortmächtigsten und streitbarsten Geister der chen deutschen Emigranten, die fluchtartig Deutsch- Julius Meier-Graefe schaft aller Nationalkonservativen war ihm seitdem deutschen Essayistik von einer unbekannten Seite land verließen und im benachbarten Sanary-sur-Mer Kunst Kulissen Ketzereien. Denkwürdigkeiten eines Enthusiasten sicher, zumal Meier-Graefe sich mit provozierender zeigen. Denn Meier-Graefe schrieb ungemein intelli- eine neue Bleibe fanden. Als die Nationalsozialisten Herausgegeben von Bernhard Echte 1937 in der Ausstellung «Entartete Kunst» Meier-Graefe «Unbegrenzt haltbar» Bd. 9, 21 x 13.5 cm, ca. 320 Seiten Leichtigkeit und einem Neid erregenden Kenntnis- gent, geistvoll und amüsant – vor allem aber immer an den Pranger stellten, zählte er schon zwei Jahre Halbleinen, Fadenheftung, Lesebändchen reichtum in der gesamten europäischen Kulturtradi- gegen jede Erwartung. nicht mehr zu den Lebenden: Am 5. Juni 1935 war er ISBN 978-3-03850-078-0 tion bewegte. Nachdem er Böcklin und Menzel – die – seit einem Jahr französischer Staatsbürger – im EUR 32.00 | CHF 36.00 beiden Heroen der neueren deutschen Kunst – 1905 «Unbegrenzt haltbar» Bd. 9 schweizerischen Vevey verstorben. Erscheint im März 2021
Sophie Taeuber-Arp Briefe 1905–1942 Ausstellung «Sophie Taeuber-Arp» Herausgegeben von im Kunstmuseum Basel, 20. März bis 20. Juni 2021 Medea Hoch, Walburga Krupp und Sigrid Schade Sophie Taeuber-Arp, (1889–1943) zählt zu den be- deutendsten Künstlerinnen der Schweiz im 20. Jahr- hundert. Als Avantgardistin der ersten Stunde war sie in verschiedenen Kunstsparten tätig: in Malerei und Graphik, in Plastik und textilem Gestalten, in Tanz und Marionettentheater sowie in der Architektur. Daneben trat sie als Herausgeberin einer bedeutenden Kunst- zeitschrift hervor. Nach ihrer Ausbildung in angewandter und freier Kunst in München liess sich Sophie Taeuber-Arp 1914 in Zürich nieder. Sie arbeitete als freischaffende Kunstgewerblerin und leitete ab 1916 die Textilklasse an der Zürcher Gewerbeschule. In der Galerie Tanner lernte sie ihren späteren Mann Hans Arp kennen und trat als Tänzerin an mehreren Dada-Soiréen auf. Ab Mitte der 1920er Jahre übernahm sie die innen- architektonische Gestaltung verschiedener Gebäude in Strassburg und Paris, wohin sie 1929 übersiedelt. Dort trat sie der Gruppe «Abstraction-Création» bei und gab die Zeitschrift «Plastique» (1935–37) heraus. Die Flucht vor den deutschen Truppen führte sie 1940 Zu Sophie Taeuber-Arps Leben sind bis heute nur Deutlich wird dabei unter anderem, wie viele Wider- zunächst nach Grasse und 1942 in die Schweiz, wo wenige schriftliche Zeugnisse bekannt. Dies liegt stände Sophie Taeuber-Arp zu überwinden hatte, sie im Haus von Max Bill in der Nacht vom 12./13. Ja- u.a. an den dramatischen Ereignissen ihrer letzten um sich aus dem traditionell «weiblichen» Metier nuar 1943 an einer Kohlenmonoxyd-Vergiftung starb. Als Ehegattin von Hans Arp stand Sophie Taeuber-Arp Lebensjahre: der Flucht aus Paris 1940 und der kunstgewerblicher Textilarbeiten emanzipieren und zeitweise im Schatten von dessen Ruhm, doch gilt sie neuerlichen Flucht aus Grasse 1942. in der freien Kunst- und Architektursezene Fuß fas- heute unbestritten als Künstlerpersönlichkeit von eben- Um so bedeutsamer ist, dass bei den Nachfahren sen zu können. bürtigem, herausragendem Rang, was sich in zahlrei- ihrer Schwester Erika eine umfangreiche Korres- Das Material enthält darüber hinaus eine unge- chen internationalen Ausstellungen niederschlug. pondenz erhalten blieb, die von Sophie Taeubers ahnte Fülle von Berichten über Begegnungen mit 16. Lebensjahr bis zu ihrem Tod reicht und bis Künstlerkollegen z.B. über Dada-Freunde wie Hugo Sophie Taeuber-Arp heute mit Ausnahme weniger Stücke unbekannt Ball, Emmy Hennings und Richard Huelsenbeck Briefe 1905–1942 ist – darunter auch mehr als 140 Briefe und Karten oder über Weggefährten wie Theo van Doesburg, Herausgegeben von an Hans Arp. Die Briefe sind durchweg ausführlich Tristan Tzara, Paul Eluard, Max Ernst, Sonia und Medea Hoch, Walburga Krupp und Sigrid Schade und umfassen meist mehrere Seiten. Sophie Taeu- Robert Delaunay oder Kurt Schwitters. Die Briefe 3 Bände in Schmuckschuber, 17 x 24 cm, ca. 1500 Seiten Mit zahlreichen Abbildungen ber-Arp berichtet darin lebhaft über ihre gesamten stellen damit eine einzigartige Quelle für die Avant- Halbleinen, Fadenheftung, Lesebändchen Lebensumstände, was zahlreiche neue Einblicke garde-Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun- ISBN 978-3-03850-080-3, EUR 136.00 | CHF 148.00 in ihre Biographie und Werkgeschichte erlaubt. derts dar. Erscheint im März 2021
Rudolf Probst Oskar Schlemmer Hugo Simon Otto Meyer-Amden Geld, Kunst, Politik – in all diesen Bereichen Meyer-Amdens Leben und Kunst erschie- stand Hugo Simon im Zentrum seiner Epoche. nen schon seinen Zeitgenossen rätselhaft Als junger Mann aus der Provinz Posen nach und geheimnisvoll. In großer Armut lebte Berlin gekommen, stieg er rasch zu einem ver- er mehr als fünfzehn Jahre einsiedlerhaft in mögenden Privatbankier auf. Gleichwohl blieb Amden. Trotz seiner Existenz an der Peri- er seinen sozialistischen Überzeugungen treu, pherie nahm er alle Entwicklungen der Mo- und bewies mit der Leidenschaft für neue derne mit lebhaftem Interesse wahr, ging Kunst zugleich große Weltoffenheit. 1918/19 aber seinen ganz eigenen Weg. An Ausstel- Preußischer Finanzminister während der Revo- lungen sah man sein Werk nur selten, und Die umfangreichste Künstlerkorrespondenz der «Klassischen Moderne»: Dass Dresden nach Ende des 1. Weltkriegs eine bedeutende Kunststadt lution, graue Eminenz der Gesellschaft in den wenn es geschah, lösten sie eine Mischung Über 550 Briefe aus mehr als zwei Jahrzehnten – in der Intensität des der Moderne wurde, verdankte sie Rudolf Probst. Als Geschäftsführer 1920er Jahren, ab 1933 Exilant in Paris, nach von Faszination und Unverständnis aus. Austausches den Briefen von Vincent an Theo van Gogh vergleichbar. der Galerie «Neuen Kunst Fides» zeigte er die Werke der Expressionis- gefährlicher Flucht ab 1940 unter einem «nom Elisa Tamaschke geht dieser Wirkung durch Während Meyer zurückgezogen in Amden lebt, feiert Schlemmer vor ten, trat für die Kunst Noldes ein und knüpfte Kontakte zum Bauhaus, de guerre» in Brasilien – es gibt kaum eine Bio- genaue Betrachtung der Bilder und durch dem 1. Weltkrieg erste Erfolge, wird dann Soldat, überlebt mit Glück, so dass Klee, Feininger, Moholy-Nagy und Schlemmer in Dresden gas- graphie, die mehr über das 20. Jahrhundert zu eine Chronik der Rezeption erhellend nach. schliesst sich 1919 mit halbem Herzen revolutionären Strömungen an, tierten. 1933 von den Nazis zur Schließung gezwungen, wich er nach sagen wüsste als diese. ehe er ans Bauhaus in Weimar berufen wird und dann auch mit nach Mannheim aus, wo er sich bis 1937 halten konnte. Nach Ende des Zwei- Elisa Tamaschke Dessau geht. 1929 wird er Professor in Breslau und gehört schließlich ten Weltkrieg war es Probst, der den abgerissenen Faden zur Moderne Nina Senger, Jan Maruhn Vom Laboratorium ins Labyrinth zu jenen, welche die Nationalsozialisten zu den «entarteten Künstlern», wieder anknüpfte und vielen deutschen Museen Ersatz für die Verluste Hugo Simon. Bankier, Sammler, Sozialist Wege durch das Leben und Werk Otto zählen. Meyer ist da jedoch schon tot – er starb Anfang 1933 in Zürich. aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 beschaffte. Biographie einer Epoche Meyer-Amdens Mit einem Vorwort von Rafael Cardoso 24 x 17 cm, ca. 360 Seiten Oskar Schlemmer – Otto Meyer-Amden Christmut Präger, Karl Ludwig Hoffmann 23 x 14.5 cm, ca. 520 Seiten 120 Abbildungen Das Seelenpostbuch. Briefwechsel 1908–1933 Rudolf Probst. Galerist. 1890–1968 80 Abbildungen, Fadenbindung, Halbleinen Bedrucktes Leinen Hg. v. Magdalena Droste u. Elisa Tamaschke 28 x 19.5 cm, 364 Seiten, 250 Abbildungen, Fadenheftung, Halbleinen EUR 38.00 | CHF 42.00 EUR 48.00 | CHF 54.00 3 Bände in Schmuckschuber, 24 x 17 cm, 1824 Seiten, 670 Abbildungen EUR 48.00 | CHF 54.00, ISBN 978-3-907142-88-2 ISBN 978-3-03850-057-5 ISBN 978-3-03850-062-9 Bedrucktes Leinen, Fadenheftung, Lesebändchen Erscheinungstermin: März 2021 Erscheinungstermin: März 2021 Erscheinungstermin: März 2021 EUR 198.00 | CHF 224.00 ISBN 978-3-03850-061-2
ANDREAS HERZAU BAMBERG DIARY #2 CHINA Mit Beiträgen von Herausgegeben von Holger Noltze Marcus Rudolf Axt Xuewu Gu Holger Noltze Jiatong Wu Als die ersten europäischen Missionare zu Beginn Rudolf Marcus Axt ist seit 2013 Intendant der des 20. Jahrhunderts nach China kamen, waren auch Bamberger Symphoniker. Musiker unter ihnen, die den Kaiser mit abendländi- Xuewu Gu ist Politikwissenschaftler und Pro- schen Melodien bezaubern und beeindrucken soll- fessor für Internationale Beziehungen der Uni- ten. Als 1942 Romain Rollands Beethoven-Buch in versität Bonn, wo er auch das Center of Global der Übersetzung von Fu Lei auf Chinesisch heraus- Studies leitet. kam, entstand im «Reich der Mitte» ein wahrer Beet- Holger Noltze ist Professor für Musik und Me- hoven-Mythos: das Bild eines unbeugsam Schaffen- dien an der TU Dortmund, Autor und Mitgrün- den, der sich nicht einmal durch den Verlust des Ge- der der Plattform www.takt1.de für klassische Musik. hörs vom Komponieren und vom Glauben an eine Musik der Zukunft abhalten ließ. Als Mao 1966 die Jiatong Wu gründete mit seinem Vater «Wo Kulturrevolution ausrief, wurde alles verboten und Promotion» als erste private chinesische Ver- zerstört, was westlich-bourgeoiser Kultur nur ent- anstaltungsagentur für Musik und Theater. Wu organisiert vor allem Konzerttourneen bedeu- fernt ähnlich sah – und Fu Lei beging Selbstmord. tender europäischer Orchester durch China. Nachdem Nixon 1972 China besucht und Mao die Hand geschüttelt hatte, folgte ihm ein Jahr später 2020 erschien bei NIMBUS: das Philadelphia Orchestra und gab als erstes west- BAMBERG DIARY #1 liches Ensemble ein Symphonie-Konzert in China. Europa. Meine Heimat 1986 gastierten die Bamberger Symphoniker zum Mit Beiträgen von Alfred Brendel, Eleonore ersten Mal in Peking und Shanghai. Sechs weitere Büning, Jacob Burckhardt, Holger Noltze und Uwe Rada. EUR 25.00 | CHF 28.00 Tourneen folgten bis 2019. War es zu Anfang noch ISBN: 978-3-03850-074-2 keineswegs unüblich, in ihren Konzerten zu essen, zu telefonieren oder während der Musik den Saal zu verlassen, so werden heute Besucher, die ihr Handy dessen Kultur? Warum darf eine Mozart-Messe in zum Fotografieren oder zum Kurz-Check zücken, von China nicht gespielt werden, Beethovens 9. Sympho- smarten Kontrolleuren mit einem Bannstrahl aus nie jedoch sehr wohl? Liegt in der Gefühlsmacht, die dem Laserpointer bedacht. China baut heute meh- dem Erleben klassischer Musik innewohnen kann, rere Konzerthäuser pro Jahr und eröffnet fortlaufend ein Keim individuellen Freiheitsbedürfnisses, das den neue Konservatorien. Seit Lang Lang zum Weltstar politischen Kollektivismus in China auf längere Sicht Andreas Herzau avanciert ist, werden nirgends so viele Steinway- zu unterhöhlen vermag? BAMBERG DIARY #2. China Flügel verkauft wie hier. Und das Mao-Denkmal in Auch wenn vielen Musik als ‹weicher Faktor› gilt – Herausgegeben von Holger Noltze dessen Geburtsstadt trägt die Züge Beethovens. im Kulturaustausch zwischen Europa und China, in Beiträge von Marcus Rudolf Axt, Xuewu Gu, Holger Noltze und Jiatong Wu 160 Seiten, 88 Fotos, Fadenheftung, Halbleinen Was bedeutet dieser enorme plötzliche Boom der der Rivalität ihrer Systeme, ist sie höchst virulent. ISBN: 978-3-03850-081-0 klassischen Musik für China? Wie erleben die euro- Von diesen Fragen handelt das «Bamberg Diary #2» EUR 25.00 | CHF 28.00 päischen Musiker, die dort auftreten, das Land und auf beredte Weise in Wort und Bild. Erscheinungstermin: April 2021
ANDREAS HERZAU Liberia Mit einem Essay von Binyavanga Wainaina Während des Bürgerkriegs in den 1990er Jahren Andreas Herzau, geb.1962, setzt sich als galt Liberia als ein Synonym für den Vorhof zur Hölle. Fotograf, Hochschuldozent und Autor künst- lerisch und theoretisch mit Fotografie aus- Die Berichte über die Greueltaten der War Lords und einander. Als engagierter Bildjournalist mit ihrer Milizen gingen damals um die Welt. Andreas eigenständiger und oft überraschender Bild- Herzau hat den Bürgerkrieg und die Flüchtlingsbe- sprache erweitert er in seinen Arbeiten die wegungen damals vor Ort als Reporter erlebt und Grenzen der klassischen Reportagefotografie, durchbricht Sehgewohnheiten und hinterfragt dokumentiert. Als in den Jahren 2005/06 ein er- Wahrnehmungs-Stereotypen. staunlicher Aufarbeitungs- und Demokratisierungs- Essayistisch-narrative und analytisch abstra- prozess in Liberia einsetzte, besuchte er das Land hierende Elemente werden zu Bildgeschich- erneut, stellte bald aber fest, dass diese Gescheh- ten verknüpft, die er in Büchern, Ausstellungen nisse in der westlichen Welt auf weit weniger Inter- und Magazinen veröffentlicht. Sein Werk wurde u.a. mit dem European-Press- Award esse stießen als die «Sensationen des Negativen». ausgezeichnet und ist in Sammlungen wie Ihm wurde deutlich, wie sehr das europäische Bild dem Deutschen Historischen Museum und von Afrika durch den Fokus auf Kriege und Krisen der Stiftung Gundlach vertreten. Neben der geprägt ist. Wenn sich die Situation in einem der künstlerischen Arbeit publiziert er Texte und Essays über Fotografie. Bei NIMBUS erschie- Länder zum Guten wendete, berichtete niemand nen sein Schweiz-Buch «Helvetica» (2017), mehr darüber. Was bleibt, sind einzig die Bilder und die Studie «AM» (2018) über eine bekannte Nachrichten von Greueltaten, Chaos, Hunger und deutsche Politikerin sowie «Bamberg Diary» Opfern. #1 und #2. Andreas Herzau lebt in Hamburg. Dabei stellte Herzau fest, dass diese «déformation professionelle» auch seinen Blick bestimmte. Er be- Binyavanga Wainaina (1971-2019), keniani- schloss daraufhin, ein Experiment zu wagen und scher Journalist und Schriftsteller, war nach das Land unter anderen Vorzeichen zu betrachten. einem Studium der Ökonomie zunächst für Er wollte für sich in Erfahrung bringen, ob es ihm die «Sunday Times» in Kapstadt tätig. Im Jahr gelinge, Liberia mit einem Interesse am Positiven zu 2000 kehrte er nach Kenia zurück und ge- hörte dort zu den Mitgründern des Literatur- bereisen und eine optische Sprache dafür zu finden. magazins «Kwani?». 2007 lehnte er die Auf- Andreas Herzau Das vorliegenden Buch stellt im Wortsinn einen nahme in das Forum «Young Global Leaders» Liberia Essay dar, sich der zementierenden Wirkung ein- am Davoser Weltwirtschaftsforum ab. 2009 Mit einem Essay von Binyavanga Wainaina seitiger Opferberichterstattung entgegenzustellen übernahm er die Leitung des Chinua Achebe in Deutsch und Englisch Center for African Writers and Artists am Bard 25 x 21 cm, 124 Seiten und dem Stereotyp des europäischen Afrikabildes College in Upstate New York. 2016 war er ein Flexibles Leinen, Fadenheftung zu entkommen. Inspiration dafür war auch ein Text Jahr Stipendiat im Berliner Künstlerprogramm ISBN 978-3-03850-079-7 des kenianischen Autors Binyavanga Wainaina, der des Deutschen Akademischen Austausch- EUR 32.00 | CHF 36.00 dem Band in Deutsch und Englisch vorangestellt ist. dienstes. Er verstarb 2019 in Nairobi. Erscheint im März 2021
Fotobücher aus unseren letzten Programmen Fotobücher aus unseren letzten Programmen ANDREAS HERZAU Barbara Klemm Andreas Herzau «Wo andere bloß foto- AM grafieren, dort macht 55 Fotos in Duoton 27.5 x 20.5 cm, 108 Seiten Barbara Klemm wirkliche Broschur, japanische Bindung Bilder.» Volker Breidecker EUR 32.00 | CHF 36.00 in der Süddeutschen Zei- ISBN 978-3-03850-053-7 tung. «Eine weltumspannende Reportage unserer Zeit Andreas Herzau und unseres Lebens.» Helvetica 70 Fotografien. Mit Gedichten Freddy Langer in der FAZ von Eugen und Nora Gomringer 96 Seiten, 34 x 22.5 cm Halbleinen, aufgesetzte Deckel EUR 38.00 | CHF 42.00 Barbara Klemm Barbara Klemm Barbara Klemm ISBN 978-3-03850-039-1 Straßen Bilder Fotografien Photographs 1968–2013 . Fotografien Photographs 1968–2013 . Mit Texten von Hans Magnus Enzensberger Mit Texten in Deutsch u. Englisch Vorzugsausgabe mit nummeriertem und und Barbara Catoir von Durs Grünbein und Michael Koetzle signiertem Originalabzug in separater Fotografischer Essay über die heutige «Messerscharfe Subjektivität. Herzau pro- 256 S., 200 Fotos, Leinen, Schutzumschlag 380 S., 250 Fotos, Leinen, Schutzumschlag Bildmappe und Schuber. Letzte Exem- Schweiz.Herzau zeigt ein Land, das für voziert die Frage, warum der politische Fo- EUR 58.00 | CHF 64.00 EUR 58.00 | CHF 64.00 plare beim Verlag auf Anfrage. auswärtige Betrachter wie eine Klischee- tojournalismus meist dankend annimmt, ISBN 978-3-907142-48-6 ISBN 978-3-907142-93-6 falle wirkt: touristische Kulisse, Inbegriff wie sich die Politiker selbst inszenieren.» von Wohlstand, Ordnung und Perfektion. Photonews. «Eine Fotobuch, das weit über Doch was ist hier Image, was Projektion? die engen Grenzen einer Promi-Devotio- Barbara Klemm Herzau schaut genau hin: mit einem nalie hinausgeht. Allein die Form und Ge- Künstler. Fotografien 1968–2011 Blick für das sprechende Detail, für ver- staltung mit einer japanischen Bindung Herausgegeben in Kooperation mit der Kestner-Gesellschaft Hannover borgene Komik und die offenen Fragen. und den Zwischenseiten in einem kräfti- 168 S., 120 Fotos, Leinen, Schutzumschlag «Schon beim ersten Blättern zeigt sich, gen Rot lässt die Konventionen des Kanz- EUR 24.80 | CHF 32.00 dass der Fotograf Andreas Herzau über ler- und Politikerporträts weit hinter sich. ISBN 978-3-907142-74-5 einen messerscharfen Verstand und Die raffinierte Sequenzierung sorgt für einen begnadeten Blick verfügt. Analyse Spannung, Aha-Effekte und einen erzäh- und Fotokunst verschmelzen.» Stephan lerischen Sog, dem man sich kaum entzie- Wehowsky, Journal 21. «Ein wunderbares hen kann. Keine Frage: Dieses Buch Buch, weil es Erwartungen unterläuft und gehört zu den besten Fotobuchnovitä- ein eher breit aufgestelltes denn eng ge- ten des Jahres!» Thomas Wiegand, Kasse- fasstes Land zeigt.» Freddy Langer, FAZ ler Fotobuchblog
Fotobücher aus unseren letzten Programmen Bereits angekündigt Michael Ruetz Martin Linsi Bilder 1972–2019 Aufmerksamen Beobachtern begegnete der Schweizer Fotograf Martin Linsi vor einigen Jah- ren auf der Architektur-Biennale in Venedig, als er für seine Fotos von Brückenbauten von Jürg Conzett unter 193 Bewerbern mit dem DAM Ar- chitectural Book Award ausgezeichnet wurde. Ein breites Echo fand auch seine «Reise durch den Kanton Schwyz», die er 2005 als Ergebnis eines offiziellen Auftrags des Schwyzer Regie- rungsrats vorlegte. Die Arbeiten sind Beispiele einer 40 Jahre wäh- renden Fotografenlaufbahn, in der Linsi sich auf bemerkenswerte Weise treu blieb. Am Anfang stand die Reportage-Fotografie, doch Linsis Zusammen mit Astrid Köppe hat Mi- Als das Berliner Museum für Fotografie im Jahr 2014 Viele der Fotos, die das kollek- Themen zeigten schon hier, dass es ihm nicht chael Ruetz mehr als tausend lokale, die Serie «Die absolute Landschaft» von Michael Ruetz tive Bildgedächtnis der darum ging, durch möglichst rasche Reaktion regionale und internationale Archive zeigte, zog die Ausstellung 160'000 Besucher an. Auf 1968er Jahre prägen, stam- den flüchtigen Moment zu erjagen. Vielmehr kontaktiert, um eine konkrete Vorstel- den breiten Panorama-Bildern war immer das gleiche men von Michael Ruetz: interessierte ihn der Alltag: Er dokumentierte lung davon zu gewinnen, was an jenen Motiv zu sehen: der Blick auf eine Voralpen-Szenerie Dutschke am Mikrofon, die die Arbeit einer Gießerei; er begleitete einen Novembertagen des Jahres 1938 in mit Wiesen, Bäumen, einigen Bauernhöfen, Straßen Demonstration nach Benno jungen Kohlearbeiter durch den Tag; er nahm Deutschland geschehen ist: Was der und Bergen am Horizont. Ein unspektakuläres Sujet – Ohnesorgs Tod, Gudrun Enss- am Leben einer therapeutischen Einrichtung ‹ganz normale› Bürger getan, gebilligt sollte man meinen. Welch ein Irrtum! Denn die Bilder lin mit Kinderwagen und Pro- teil oder blickte den letzten dampfgeführten und gesehen hat, bzw. gewusst haben zeigen großes, elementares Welttheater: alle denkba- testplakaten. 50 Jahre später Zügen nach. Nur selten scheint Linsi gleich muss. Die Recherche förderte eine un- ren Variationen von Licht, Schatten, Wetter und Jahres- hat sich Ruetz gefragt, was er beim ersten Hinsehen auf den Auslöser ge- geahnte Fülle an Bildern und Berichten zeit. Man sieht wundervolle Frühlingsstimmungen und damals fotografierte, und zer- drückt zu haben; aus den Aufnahmen spricht zutage, die eine weitreichende Kom- tristen Winternebel; es gibt spektakuläre Wolkenforma- legte die Bilder in Ausschnitte. vielmehr eine längere Vertrautheit mit den Mo- plizenschaft von Tätern und Mitläufern tionen und zartes Herbstlicht von eigenartiger Trans- «Blow-up: Fotograf Michael tiven und Milieus, ein ruhiges Wartenkönnen, zeigen: hier die Zerstörungen und trium- parenz. In ihrer formalen Konsequenz wirkt die Serie wie Ruetz war ganz dicht dran mit bis das Bild sich zeigte. phierende Häme des entfesselnden eine moderne Variation der «36 Ansichten des Berges seiner Kamera: 50 Jahre spä- Das Bedürfnis nach Entschleunigung hat Linsi Mob, dort das ‹anständige› Publikum Fuji» von Hokusai – die Essenz einer Landschaft in der ter zoomt er im Bildband ‹Ge- bald auch von der Reportage Abschied neh- mit den Händen in den Taschen. Die Ungleichheit des Gleichen. Ein einzigartiges, heraus- genwind› noch einmal ganz nah men lassen. Stattdessen begann er, sich über Fotos dokumentieren, wie leicht auch ragendes Werk. ran.» Büchermagazin längere Zeit bestimmten Themen zu widmen. in der ‹Provinz› die Gewaltbereitschaft «Sein Buch ist ein einzigarti- Michael Ruetz Er schuf größere Serien zu den Jahreszeiten, zu entfesseln war – und wie wenig Zi- ges Zeitpanorama.» NDR Die absolute Landschaft. The Epitomic Landscape widmete sich den Lebensepochen von der vilcourage sich dagegen erhob. Bücherjournal Kindheit bis zum Alter, suchte regelmäßig be- blicks, die ihn interessieren, oder Martin Linsi 44.5 x 32.4 cm, 144 Seiten, Halbleinen Michael Ruetz stimmte Orte auf, um das Wesen einer Land- genauer: Ihn interessiert der Mo- Bilder 1972–2019 Photographs Michael Ruetz, Astrid Köppe (Hg.) 300 nummerierte und signierte Exemplare Gegenwind schaft aus den Modellierungen des wech- ment nur, wenn er etwas in sich Mit Essays von Norbert Hummelt Pogrom 1938 Vorzugsausgabe in 50 Exemplaren mit signiertem Print Facing the Sixties selnden Lichts herauszulesen. Die Ruhe seiner trägt, das über ihn hinausweist. So und Bernhard Echte in Deutsch Das Gesicht in der Menge und separater Bildmappe 78 Fotos, mit 112 Details Bilder scheint ihnen etwas Stilllebenartiges sucht Linsi mit der Kamera, was und Englisch. 20 x 28 cm Fotos und Augenzeugenberichte Normalausgabe EUR 198.00 | CHF 240.00 30.5 x 24.3 cm, 216 Seiten zu verleihen, und doch handelt es sich nicht einst die Domäne der Malerei war: 224 Seiten, 120 Fotos im Duoton 29.5 x 24 cm, 156 Seiten ISBN 978-3-03850-051-3 Fadenheftung, Halbleinen um bloße Beschaulichkeit. Durch die genaue die alte Bildform, in der jedes De- Leinen mit Schutzumschlag Fadenheftung, Halbleinen Vorzugsausgabe EUR 398.00 | CHF 480.00 EUR 38.80 | CHF 44.00 Kenntnis der Motive wächst den Bildern eine tail mehr bedeutet, als direkt zu EUR 48.00 | CHF 56.00 EUR 29.80 | CHF 32.00 ISBN 978-3-03850-052-0 ISBN 978-3-03850-038-4 kritische Genauigkeit zu, beispielsweise wenn sehen ist. ISBN: 978-3-907142-86-8 ISBN 978-3-03850-050-6 Normalausgabe Vorzugsausgabe Linsi die blindwütige Zerstörung alter Gebäude dokumentiert. Auch Humor und der Sinn für die Komik des Moments sind ihm nicht fremd. Gleichwohl sind es nicht die Effekte des Augen- Erscheinungstermin: Januar 2021
Rainer Brambach – Günter Eich Dominique Uldry | Bernhard Echte «Nichts und niemand kann dich «Seltsame Käuze, wir zwei.» ersetzen.» Der Briefwechsel Karl und Robert Walser Die prominenten Bühnen des literarischen Be- Die Brüder Karl und Robert Walser hatten ein ge- triebs haben beide eher gemieden; den Roman, gensätzliches Schicksal; der eine wurde ein er- den man gelesen, und das Stück, das man ge- folgreicher Maler, der andere ein erfolgloser sehen haben muss, sucht man in ihrem Werk Schriftsteller. Doch nach ihrem Tod kehrte sich vergebens. Als Lyriker und Kurzprosaisten ge- alles ins Gegenteil. Der einst Berühmte geriet in hören Günter Eich und Rainer Brambach gleich- Vergessenheit, während der zu Lebzeiten Ver- wohl zu den unverrückbaren Größen in der kannte plötzlich entdeckt wurde und heute als Literatur Deutschlands und der Schweiz nach einer der bedeutendsten Schweizer Autoren des 1945. 20. Jahrhunderts gilt. Ihre Beziehung leitete 1950 eine Leserzuschrift Dominique Uldry unternimmt im vorliegenden von Brambach ein, auf die Eich ebenso erfreut Band eine fotografische Reise an die Orte, an wie überrascht reagierte: Daß ihm jemand auf denen sich die beiden Lebensläufe abgespielt die Veröffentlichung dreier Gedicht in einer Zeit- haben: Biel, Zürich, Berlin, Bellelay, Bern und He- schrift schrieb, war er – in einem entlegenen risau. Sein Interesse ist jedoch kein historisches, Winkel Niederbayerns lebend – nicht unbedingt sondern ein heutiges; folgerichtig fotografiert er gewohnt. Erst beim dritten Brief scheint Bram- in Farbe; alles wirkt ganz gegenwärtig. Die Un- bach zugegeben zu haben, daß auch er Gedichte scheinbarkeit der Motive und die Sorgsamkeit, schrieb. Da war aus der Korrespondenz schon mit der sie ins Bild gesetzt sind, lassen allerdings eine Brieffreundschaft geworden, die sich nach sofort spüren: Hier muss es noch um etwas an- der persönlichen Begegnung noch intensivierte. deres gehen. Was man sieht, ist nicht alles. Uldry Regelmäßig tauschte man Manuskripte aus, um führt damit die Paradoxie dessen vor Augen, der die Meinung des anderen und dessen Verbesse- auf den Spuren des Vergangenen unterwegs ist. rungsvorschläge zu erfahren (eine ganze Reihe Indem er durch sein Interesse die Geschichte von bislang unbekannten Texten sind nur hier eines Ortes neuerlich wachruft, erfährt er in glei- überliefert). Jedes erscheinende Buch bekam chem Maß die Nähe und Ferne des Vergangenen. der andere mit herzlicher Widmung. Wann immer Parallel dazu zeichnet Bernhard Echte in einer es ging, besuchte man sich. Bis zu Eichs Tod im Doppelbiographie die Entwicklung des außeror- Jahr 1972 sollten beide füreinander die Person dentlichen Brüderpaares nach. Auch hier geht es bleiben, der sie alles anvertrauen konnten. nicht um die Rückversetzung in die Zeit ihrer Bio- In ihren Briefen kommt denn auch das gesamte graphien, sondern um die Frage, wie der eine Spektrum der Stimmungen und Lebensumstän- durch den anderen zu dem wurde, der er war. de zur Sprache: die literarische Arbeit mit allen Stundenlang soll Robert Walser oft hinter dem Höhen und Tiefen des Scheiterns und Gelin- Rücken seines Bruders gestanden haben, um zu gens, die wechselvollen Erfahrungen in Dingen erfahren, wie ein Maler die Welt bildet. Und der Liebe und des familiären Lebens, die Wonnen mehrfach bezog er aus diesen Bildern wieder die Dominique Uldry, Fotografien Rainer Brambach, Günter Eich des Weingenusses und die Nöte der pekuniären Vorbilder für eigene Figuren und Szenerien. Die Bernhard Echte, Essay «Nichts und niemand kann dich ersetzen.» Der Briefwechsel Verhältnisse, der Klatsch des Literaturbetriebs Ästhetik bildnerischer Darstellung und die Poetik «Seltsame Käuze, wir zwei.» Herausgegeben von Roland Berbig und die unberechenbaren Launen des soge- des Schreibens – was hatten sie gemeinsam? Karl und Robert Walser 14.5 x 22.8 cm, 520 Seiten, 112 Abbildungen nannten Erfolgs. Es sind Briefe, in denen sich Und was trennte sie? Diese Fragen haben Karl 15.5 x 23.3 cm, 176 Seiten Halbleinen, Fadenheftung viele Tonlagen mischen: tiefe Herzlichkeit und und Robert Walser zunächst in großer Überein- 60 Fotografien EUR 44.00 | CHF 49.80 kritische Abwägung, Freude am Albernen und stimmung, später aber in unversönlicher Mei- Fadenheftung, Breitklappenbroschur ISBN 978-3-03850-069-8 Galgenhumor angesichts der verqueren Welt- nungsverschiedenheit thematisiert. Wie sie dazu EUR 24.80 | CHF 28.00 Erscheinungstermin: April 2021 läufte. Nur langweilig sind sie nie. kamen, versucht Echtes Text zu ergründen. ISBN: 978-3-03850-068-1
«Unbegrenzt haltbar» – die literarische Reihe «Unbegrenzt haltbar» – die literarische Reihe Ferdinand Hardekopf Fürst Pückler-Muskau Hans Erich Nossack C. F. Ramuz Hugo Ball Hermann Lenz Hermann Kesten Georges Haldas Berlin an der Wende vom 19. zum Die nächtliche Begegnung zweier Hugo Balls subtil-humorvoller Ro- Nizza im Jahr 1948: Das Ehepaar Der einzige längere Erzähltext des Das Libretto für die Oper «Histo- Ein unbekannter Text von Lenz: Was große Literatur ausmacht, 20. Jahrhundert. Zwei Dutzend Studenten und ihre radikale Dis- man über Flamettis Variété-En- Schott ist nach überlebter KZ- ersten deutschen Dandy, sage und ire du Soldat» nimmt im Werk von «Die feingewobene ‹Geschichte zeigt sich an den ‹kleinen Din- hellsichtig-charmante Feuilletons, kussion über Lebensstrategien semble, weltberühmt auf der Haft zu orthodoxen Juden gewor- schreibe seit 1834 nicht mehr er- C.F. Ramuz einen besonderen vom Kutscher Kandl› – edel aus- gen›. Werden sie zum Ausdruck mit denen sich Ferdinand Harde- zwischen berechnender Anpas- Zürcher Fuchsweide: mit Ausbre- den. Ihre 17-jährige Tochter Luise, hältlich. Der Leser wird mitge- Stellenwert ein. Mit Igos Stra- gestattet und mit einem klugen eines inneren Lebensgefühls, so kopf (1876–1954), Parlaments- sung und freiheitlicher Sponta- cherkönigen, Feuerschluckern, während des Kriegs in einem nommen auf eine Abenteuerreise winskys Musik und den Bühnen- Nachwort Norbert Hummelts wächst der Text unversehens stenograph und Bohemien in die neität. Einer der zentralen und Tiroler Jodlern und den letzten In- Kloster versteckt, hängt dem ka- durch Preußens Hinterland. Die bildern von René Auberjonois versehen – ist von literarhisto- über die Alltäglichkeit dessen Literatur einführte. Die Kaiser- literarisch fulminantesten Texte dianern vom Stamm der Delawa- tholischen Glauben an. Das Zu- Epoche: die Zeit zwischen Auf- wurde das Stück 1918 uraufge- rischem Interesse und zugleich hinaus, wovon er erzählt. «Bou- zeit? Einmal ganz anders! im Werk von Hans Erich Nossack ren. In ihrer Entourage: die üppige reden der Eltern bewirkt nichts, klärung und Romantik, Freiheits- führt. 10 und 25 Jahre nach der Beispiel für seine sensible, nicht levard des Philosophes» ist so «Eine wunderbare Entdeckung ... (1901-1977), mit einer unbekann- Mutter Dudlinger, der Kremato- und der beigezogene Sohn des drang und Zensur. Der Held: ein legendären Inszenierung veröf- effektheischende Prosa, die je- ein Wunder-Buch. Georges Hal- sein Stil ist ein weit aufklappbarer ten Erstfassung. riumsfritze mit seiner Freundin Rabbi verliebt sich nur in Luise. Herzog, verkleidet als Wanders- fentlichte Ramuz seine Erinne- dem scheinbar marginalem De- das blickt darin auf seine Kind- Fächer, der wie seine Vorbilder «Sie werden von selbst kommen Fräulein Dada, zeitgemäß im feld- Doch diese hat ihr Herz schon mann, mit dem seltsamen Namen rungen an die beiden Freunde. tail Aufmerksamkeit schenkt. Im heit in Genf und seinen, aus auf Gemälden der Impressionisten und mir immer mehr Geld anbie- grauen Schneiderkostüm. Zwei- vergeben: an einen jungen Athe- Mischling. Er reist zu Fuß, pas- Die Texte sind ein «unbegrenzt Rückblick verwundert es nicht, Griechenland stammenden Vater und den Plakaten des Jugendstils ten aus Angst, daß ich ihnen ab- fellos das charmanteste und isten, der sie jedoch nur als Flirt siert alle Schichten der Gesell- haltbares» Dokument des Mitein- dass sich ausgerechnet Peter zurück– fürwahr kein origineller dem Ensemble von Nuancen und handen kommen könnte, und witzigste Buch von Hugo Ball, das sieht. Kesten erzählt Geschichte schaft, erlebt allerlei Unerwarte- anders der Künste und Kulturen Handke von diesem ruhigen Er- Stoff, doch wie er ihn zum Leben der schlanken Linie huldigt.» wenn ich mit den Achseln zucke, Ihr Leben in ungeahnter Weise als tragikomische Farce, in der To- tes und beginnt – wie könnte es in den frühen Jahren jener Epo- zählen voller Strahlkraft in Bann erweckt, macht das Buch einzig- Lothar Müller, Süddeutsche werden sie ratlos sein und mir bereichern wird. Großes Indianer- leranz und Freiheit einen schwe- anders sein – diverse Liebeshän- che, die man heute die «klas- ziehen ließ.» Rainer Moritz, Neue artig – weit über die Schweizer Zeitung noch mehr Geld anbieten.» Ehrenwort! ren Stand haben. del mit rätselhaften Damen. sische Moderne» nennt. Zürcher Zeitung Literatur hinaus. Ferdinand Hardekopf Hans Erich Nossack Hugo Ball Hermann Kesten Hermann v. Pückler-Muskau Charles Ferdinand Ramuz Hermann Lenz Georges Haldas Berliner Briefe Die Schalttafel Flametti oder Vom Dandys- Die fremden Götter. Roman Acht Frühlings- und Sommer- Erinnerungen an Igor Strawin- Die Geschichte vom Kutscher Boulevard des Philosophes. Feuilletons 1899-1902 Mit einer Erstfassung mus der Armen. Roman Hg. von Albert M. Debrunner tage aus dem Leben Misch- sky und René Auberjonois Kandl Eine Chronik 224 Seiten, Fadenheftung 104 Seiten, Fadenheftung 224 Seiten, Fadenheftung 240 Seiten, Fadenheftung ling’. Hg. von Erica Ruetz 156 Seiten, 20 Abbildungen Nachwort von Norbert Hummelt Übersetzt von Elisabeth Dütsch Halbleinen, Lesebändchen Halbleinen, Lesebändchen Halbleinen, Lesebändchen Halbleinen, Lesebändchen 248 Seiten, Fadenheftung Fadenheftung, Halbleinen 104 Seiten, Fadenheftung 320 Seiten, Fadenheftung EUR 28.00 | CHF 29.80 EUR 19.80 | CHF 22.00 EUR 28.00 | CHF 29.80 EUR 28.00 | CHF 32.00 Halbleinen, Lesebändchen Lesebändchen Halbleinen, Lesebändchen Halbleinen, Lesebändchen ISBN 978-3-03850-015-5 ISBN 978-3-03850-014-8 ISBN 978-3-03850-022-3 ISBN 978-3-03850-045-2 EUR 28.00 | CHF 32.00 EUR 22.00 | CHF 24.50 EUR 19.80 | CHF 22.00 EUR 32.00 | CHF 36.00 ISBN 978-3-03850-046-9 ISBN 978-3-03850-054-4 ISBN 978-3-03850-067-4 ISBN 978-3-03850-072-8
«En face» – Texte von Augenzeugen Norbert Hummelt Robert Musil Gertrud Leutenegger Rainer Maria Rilke Kerstin Kempker Vincent van Gogh Edvard Munch Kulturpreis Zollikon 2021 für Gertrud Leutenegger Karl Corino (Hg.) Erinnerungen an Robert Musil En face #2. Texte von Augenzeugen 512 S., 240 Abbildungen Broschur, Fadenheftung EUR 39.80 / CHF 44.00 ISBN 978-3-907142-53-0 Curdin Ebneter, Erich Unglaub (Hg.) Erinnerungen an Rainer Maria Rilke En face # 4. Texte von Augenzeugen 25.8 x 14.5 cm, 2 Bände im Schuber, ca. 1200 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Fadenbindung, Broschur EUR 78.00 | CHF 88.00 ISBN 978-3-907142-87-5 Erscheinungstermin: März 2021 Norbert Hummelt Gertrud Leutenegger Kerstin Kempker Malte Lohmann (Hg.): Der Atlas der Erinnerung. Reiseprosa Das Klavier auf dem Bruderherz. Ein Flimmern Erinnerungen an van Gogh 180 S., 21 x 13.5 cm Schillerstein. Prosa 120 Seiten, 21.2 x 13.6 cm En face #1. Texte von Augenzeugen Broschur, Fadenheftung 80 S., 21.5 x 13 cm, Broschur Fadenheftung, Halbleinen 320 S., 124 Farbabbildungen EUR 24.80 | CHF 28.80 EUR 19.80 | CHF 22.80 EUR 19.80 | CHF 22.80 Broschur, Fadenheftung ISBN 978-3-03850-048-3 ISBN 978-3-03850-035-3 ISBN 978-3-03850-036-0 EUR 29.80 | CHF 32.00 ISBN 978-3-907142-47-9 Gewählt auf die SWR Bestenliste «Die «Fasziniert schaut man in Gertrud Leu- Der Roman spürt den Hintergründen Bücher des Monats» Juli/August 2018 teneggers Bilder, und man sieht das nie eines merkwürdigen Geschwister-Zer- Daniela Stilzebach Gesehene plötzlich wie Erinnerungen. würfnisses nach: wieso es zwischen Erinnerungen an Edvard Munch «Diese leichtfüßig erzählten und zugleich Das ist es, was wirkliche Literatur kann.» Bruder und Schwester, deren Bezie- En face # 6. Texte von Augenzeugen kunstvoll sich entfaltenden Erinnerungs- Paul Jandl, NZZ hung als unverbrüchlich galt, plötzlich ca. 520 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen gänge feiern das Absichtslose, den ‹klei- zu einem Konflikt kommen konnte, Fadenheftung, Broschur nen, fast unwillkürlichen Schritt, den ich «Diese Prosaminiaturen führen ebenso der in einem völligen Auseinanderle- EUR 39.80 | CHF 44.00 zu einer bestimmten Stunde unternom- ins Zentrum der Arbeit von Gertrud Leu- ben endet. So beiläufig das Buch er- ISBN: 978-3-03850-073-5 men habe› und der unverhofft zu Begeg- tenegger wie etwa die kurzen Prosastü- zählt zu sein scheint, so tiefgründig Erscheinungstermin: Juni 2021 nungen mit Menschen, Landschaften und cke Robert Walsers ins Zentrum des erforscht es die kleinen Ursachen mit Büchern führt. Das Fehlgehen und die Werks von Walser führen. Sie enthalten den großen Wirkungen, die – den Be- Irrwege gehören zur Orientierung in der kondensiert den Zauber, der auch an- troffenen oft verborgen – ganze Le- Literatur wie im Leben. Ebenso die Sehn- dere ihrer Bücher auszeichnet. Und sie bensläufe und Familiengeschichten sucht, etwas Zurückliegendes – Räume sind, jeder Text für sich genommen, bestimmen können. «Was kann man und Zeiten wieder und wieder zu be- kleine Kunststücke der Verdichtung.» Krititisches sagen über dieses Buch? gehen und in der Sprache zugänglich zu Ulrich Rüdenauer, Der Tagesspiegel Nichts. Das ist große Literatur.» Ste- machen.» Südddeutsche Zeitung fan Seitz, Wuppertaler Rundschau
Lydia Escher Nora und Stefan Koldehoff Suzanne Perrottet Lucy Wassensteiner, Martin Faass Pina Bausch Beat Steffan Regina Dieterle Suzanne Perrottet O-Ton Pina Bausch Nora und Stefan Koldehoff Lucy Wasensteiner, Martin Faass (Hg.) Beat Steffan (Hg.) «Zu sehr emancipirt». Die Befreiung des Körpers Interviews und Reden 1973–2008 Der van Gogh-Coup. Otto Wackers London 1938. Defending degenerate Emil Pirchan. Ein Universalkünstler Lydia Eschers Tragödie Erinnerungen. 224 Seiten, 66 Fotos 400 Seiten, 75 Abbildungen Aufstieg und Fall. 216 Seiten art. Mit Kandinsky, Liebermann und des 20. Jahrhunderts. 368 Seiten 168 Seiten, 42 Abbildungen, Halbleinen Fadenheftung, Halbleinen Fadenheftung, Spezialeinband 210 Abbildungen Halbleinen Nolde gegen Hitler. 264 Seiten, 136 Ab- 428 Abbildungen, Pappband EUR 22.00 | CHF 24.80 EUR 32.80 | CHF 36.00 EUR 29.80 | CHF 32.00 Fadenheftung. bildungen, Pappband. Texte in Deutsch EUR 44.00 | CHF 48.00 ISBN 978-3-03850-056-8 ISBN 978-3-03850-002-5 ISBN 978-3-03850-021-6 EUR 29.80 | CHF 34.00 und Englisch. EUR 29.80 | CHF 36.00 Deutsch: ISBN 978-3-03850-042-1 ISBN 978-3-03850-064-3 ISBN 978-3-03850-049-0 Englisch: ISBN 978-3-03850-043-8 «Ganz Zürich stand Kopf; das Patriziat Suzanne Perrottet (1889–1983), die Pina Bausch galt zeitlebens als medien- entsetzt», schrieb Fontane an seine Schweizer Tanzlegende, die an allen und öffentlichkeitsscheu, doch hat sie in Es war einer der spektakulärsten Pro- Die Londoner Ausstellung «20th Century Umfassende Monographie zu einem der Tochter. Was war geschehen? Eine Brennpunkten dabei war: in Genf und Hel- den rund vier Jahrzehnten ihres Schaf- zesse am Ende der Weimarer Republik: German Art» verstand sich als dezidierte vielseitigsten Künstler des 20. Jahr- junge, märchenhaft reiche Frau nimmt lerau mit Jaques-Dalcroze, auf dem Monte fens immer wieder Einblick in ihre Ar- Die Anklage gegen den Kunsthändler Antwort auf die Propaganda-Schau «Ent- hunderts, der in Wort, Bild, Raumgestal- sich einen Liebhaber, bricht aus den Verità mit Rudolf von Laban, in Zürich bei beitsweise und Ziele gegeben. Die Texte Otto Wacker, 33 falsche van Gogh-Bil- artete Kunst» der Nationalsozialisten. Sie tung und Performation zu den prä- Konventionen der Ehe aus und wird so- Dada. Ab 1920 spielte sie bei der Entwick- reichen von einem frühen Gespräch mit der verkauft zu haben. Aufgeflogen war versammelte 1938 rund 300 Meister- genden Figuren seiner Zeit gehörte. fort geächtet. Es ist die Tragödie der lung therapeutischer Bewegungskonzepte einer Schülerzeitung über Interviews mit die Sache bei der van Gogh-Ausstel- werke der modernen deutschen Kunst Wiederentdeckung dank eines sensatio- Lydia Welti-Escher, Tochter und Erbin eine tragende Rolle. Bis ins hohe Alter war Tanzkritikern, Film- und Fernsehporträts lung im Frühling 1928 bei Paul Cassirer und übertraf an Qualität sogar die legen- nellen Nachlassfundes auf einem Dach- des «Eisenbahnkönigs» Alfred Escher. sie als Lehrerin und international gefrag- bis hin zur großen programmatischen in Berlin. Wer aber war jener Otto Wak- däre Ausstellung des New Yorker Mu- boden. Emil Pirchan (1884–1957) war Der Mann, den sie liebt, ist der begna- tes Jury-Mitglied aktiv. Ein Memoirenband Rede anlässlich der Verleihung des ker, der es vermocht hatte, eine ganze seums of Modern Art von 1931. Zugleich Schüler von Otto Wagner, Interior- dete Künstler Karl Stauffer-Bern. Das voll von Esprit und spannenden Informa- Kyoto-Preises im Jahr 2007. «This is truly Branche zu narren – und bis zuletzt nie eröffnete die Ausstellung für viele exi- Designer und Plakatkünstler. Nach dem Drama endet für beide tödlich. Vor tionen. «Ganz leichtfüßig spielen die Bilder a wonderful book: for Pina Bausch lo- verriet, wer der Fälscher war? Nora und lierte Sammler die Möglichkeit, ihre 1. Weltkrieg machte er durch expressio- ihrem Selbstmord errichtet Lydia Welti der Vergangenheit miteinander. Es ist, als vers, an absolute must read, with an ex- Stefan Koldehoff sind mit detektivi- Werke ins Ausland zu bringen und vor nistische Bühnenbilder in München und noch eine große Stiftung für die höre man den Worten der alten Dame zu. tensive glossary and a list of her works schem Spürsinn diesem verschollenen dem Zugriff der Nationalsozialisten zu ret- Berlin Furore. 1930 wechselte er nach Schweizer Kunst, der sie – als Frau – die einem viel Wissenswertes vermittelt in chronological order, even the cover is Leben nachgegangen und haben sensa- ten. Als bedeutendes Kulturmanifest Prag, ehe er 1936 zum Professor an die jedoch nicht vorstehen und ihr nicht und aus deren Augen ein weise Schalk made out of black rubber dance flooring tionelles Material zutage gefördert. Ein gegen die Politik des Faschismus ist die- Akademie der Bildenden Künste nach mal den geplanten Namen geben darf. aufzublitzen scheint.» Tessiner Zeitung as an added bonus.» Dance Europe Recherche-Krimi der besonderen Art. ses Ereignis neu zu entdecken. Wien berufen wurde. Deutsch Englisch
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