Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021

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Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
Nimbus.
Kunst und Bücher

Frühjahr 2021
Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
Sehr verehrte Buchhändlerinnen und Buchhändler,                                                                 Unser Bestseller in dritter, überarbeiteter Auflage

liebe Freunde und Freundinnen des Verlages
                                                                                                                Manfred Hammes:
                                                                                                                Durch den Süden Frankreichs

                                                                                                                                                                                      Dritte, aktualisierte Auflage
                                                                                                                                                                                               Neue ISBN-Nummer

In unserer Programmvorschau lassen wir üblicher-        unscheinbarem «Cahier» greifen. Wir waren eigent-       Ein Buch für alle, die das Reisen lieben und
weise nur unsere Bücher sprechen, doch da die           lich felsenfest entschlossen, uns allen Corona-Tage-    eine Abneigung gegen den Tourismus haben,
                                                                                                                die den Süden Frankreichs auf unausgetretenen
Zeitumstände so unüblich geworden sind, erlaube         büchern strikt zu verweigern, bis uns … Nun, ich will   Pfaden erkunden wollen: die Rhône abwärts
ich mir ausnahmsweise, ein kleines Lebenszeichen        gar nicht mehr sagen. Wer sich die Fähigkeit be-        durchs Languedoc bis zu den Pyrenäen oder
aus dem Verlag vorauszuschicken.                        wahrt hat, bezaubert zu werden, mag dies hier wie-      durch die Hochprovence bis zur Côte d’Azur.
Ja, es gibt uns noch und wir sind bislang von der       der einmal erleben.
Pandemie verschont geblieben – hoffentlich gilt         Zu den großen Editionen, die auf den anschließen-       Und für alle, die den geistigen und leiblichen
                                                                                                                Genüssen in gleicher Weise zugetan sind, so
dies auch für Sie! Uns ist lebhaft bewusst, dass es     den Seiten folgen, sei nur eines hervorgehoben: Dass    daß sie etwas erfahren wollen über Orte der
derzeit ein Privileg darstellt, sich ins Home-Office    sie trotz geschlossener Bibliotheken und Archive fer-   Geschichte, über Menschen und Bücher, die
zurückziehen zu können, während Sie in den Buch-        tig geworden sind und in den nächsten Wochen            verehrt, verfolgt oder vergessen wurden, über
läden einem täglichen Risiko ausgesetzt sind. Für Ihr   erscheinen können, ist eigentlich ein Wunder. Es ver-   Restaurants, Cafés und kleine Domainen wo
Engagement gibt es eigentlich keinen angemesse-         dankt sich einzig dem außerordentlichen Engage-         das französische ‹Savoir vivre› noch ganz
                                                                                                                selbstverständlich lebendig ist.
nen Dank. Umso mehr möchten wir hier gleichwohl         ment der Autorinnen und Herausgeber, die mit nie
unseren herzlichsten Dank aussprechen – verbun-         erlahmender Findigkeit und Einsatzbereitschaft die      «Ein ganz außergewöhnliches Buch. Ich kenne
den mit dem dringlichen Wunsch, dass Sie gesund         größten Hindernisse zu umschiffen vermochten.           kaum ein zweites, das so viel Appetit macht im
bleiben mögen! Und lassen Sie uns hoffen, dass es       Chapeau und herzlichen Dank!                            doppelten Sinne. Wenn ich mir zu Weihnachten
bald wieder möglich sein werde, sich unbeschwert        Es ist eine merkwürdige Koinzidenz der Ereignisse,      ein Buch wünschen durfte, dann wäre es genau
                                                                                                                dieses.» Rainer Moritz im MDR
bei Lesungen, auf Messen und anderen Gelegen-           dass die 2. Nummer des «Bamberg Diary» von China
heiten zu treffen; diese Zuversicht wollen wir nicht    handelt. Wie nahe China uns gerückt ist, haben wir      «Eine profunde Kulturgeschichte, glänzend
verlieren!                                              in den letzten Monate zu spüren gelernt – wie gering    formuliert, prachtvoll bebildert und vom Verlag
Einstweilen mag uns vielleicht wieder deutlich wer-     unsere Kenntnisse über das Land sind, vielleicht we-    wunderschön ausgestattet. Vielleicht die fun-
den, welch eine geniale Erfindung das Buch ist. Es      niger. Aktueller und politischer könnte deshalb unser   dierteste Darstellung zu diesem Thema, ganz
                                                                                                                gewiss ist es die am besten geschriebene.»
braucht keine Bühne, kein Auditorium, keine techni-     fotografisches Musik-Tagebuch mit seinen essayisti-                    Rudolf Maria Bergmann in der FAZ
schen Vorkehrungen, um seine Inhalte zu entfalten.      schen Beigaben kaum sein.
Oder anders gesagt: Es ist das Kulturgut der Stunde.    Dass eine ähnliche Aktualität für Afrika gilt – wer     «Ob es den Franzosen nun gefällt oder nicht,
Ein Sessel oder ein Sofa, gutes Licht und ein biss-     wollte das bestreiten. Europas Beziehungen zu die-      aber der umfassendste und am intelligentesten
chen Aufnahmebereitschaft genügen, um binnen            sem Kontinent sind nicht nur durch die koloniale Ver-   geschriebene Reiseführer über Südfrankreich
                                                                                                                stammt von einem deutschen Autor» Jean-
kurzem in eine andere Welt entführt zu werden: in       gangenheit belastet, sondern ebenso sehr durch ein      Charles Albert in der AJC Presse Bordeaux
unbekannte Geschichten und Geschehnisse, in             stereotypes Mißverstehen. Aus dieser Erkenntnis
neue Gedankensphären, in ferne Länder. Wer einen        heraus hat Andreas Herzau in Liberia das Experi-
                                                                                                                Manfred Hammes                                        Mit Karten und nützlichen Hinweisen, einem Orts-
beweglichen Verstand hat, braucht nicht zu reisen,      ment gewagt, ob er nicht einen neuen Blick auf die-     Durch den Süden Frankreichs                         und Personenregister, Lesebändchen und mehr als
um unterwegs zu sein – es geht auch mit einem           sen Kontinent finden könne. Und er hat!                 Literatur Kunst Kulinarik                                               tausend farbigen Abbildungen.
Buch (obwohl wir uns selbstverständlich alle freuen,    Für die zahlreichen Liebhaber unserer Reihe «Unbe-      23.3 x 14.5 cm, 704 Seiten, über 1000 Abbildungen
wenn wir wieder wirklich reisen dürfen). Deshalb        grenzt haltbar» haben wir ein besonderes Fundstück,     Fadenheftung, Lesebändchen, Halbleinen
                                                                                                                3. aktualisierte Auflage, EUR 32.00 | CHF 36.00       Laden Sie Herrn Hammes zu einem Auftritt ein –
stellen wir hier ein Reisebuch voran, das für beides    das Ihnen zeigen möge, welch hinreißende Literatur
                                                                                                                ISBN 978-3-03850-077-3                                ein geborener Entertainer mit enzyklopädischem
taugt: für Gedankenreisen und als Begleiter für kom-    entstehen kann, wenn ein großer Autor über Kunst                                                               Wissen über Frankreich und einem untrüglichen
mende reale. Lassen Sie sich inspirieren.               schreibt. Wer’s nicht glaubt, der lese selbst.                                                                             Sinn für alles, was gut ist (und tut).
Wer derzeit noch eingeschlossen ist wie Hierony-        In diesem Sinne mit herzlichen Grüßen,
mus im Gehäus, der mag zu Marie Dréas scheinbar                                            Ihr Bernhard Echte                                                                     Kontakt zum Verlag +41-44-680 37 04
Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
Marie Dréa                                                                                     CA H I E R
                                                                                                                Rue Stein
                                                                                                                17. März 2020
                                                                                                                11. Mai 2020

                                                                                                                Marie Dréa, geb.1958, Malerin und Gra-
                                                                                                                phikerin, Studium an der Stuttgarter Kunst-
                                                                                                                akademie bei KRH Sonderborg, lebt in
                                                                                                                Mittelbergheim, Elsass. Einzelausstellun-
                                                                                                                gen: Galerie Wendelin Niedlich, Stuttgart;
                                                                                                                Galerie du Rhin, Colmar; Galerie Hagen,
                                                                                                                Offenburg; Galerie Lüpke, Frankfurt/Main
                                                                                                                (mit Katalog); Galerie Lilian Andrée, Riehen-
                                                                                                                Basel; Galerie Baumgarten, Freiburg i. Brsg.
                                                                                                                (mit Monographie); Museum im Ritterhaus,
                                                                                                                Offenburg und anderen. Für «Hirnblüten»
                                                                                                                von Liselotte Breyer (NIMBUS 1998) schuf
                                                                                                                sie das Cover und eine Originalradierung
                                                                                                                zur entsprechenden Vorzugsausgabe. 2004
                                                                                                                erschien bei NIMBUS ihr Katalog «Legen-
Woher kommt das Wort Quarantäne? Bis vor einem         stehen sie neben Assoziationen an Dürers «Melen-         den & Passionen, Namenlose Hoheiten».
halben Jahr wußten das die wenigsten – und noch        colia» oder Goyas Zyklus vom «Schlaf der Vernunft,       «Cahier. Rue Stein 17. März 2020 – 11. Mai
weniger kannten die dazugehörige Erfahrung. Das                                                                 2020» erschien zur großen Retrospektive
                                                       der Ungeheuer gebiert». Beim Blick auf die Wanduhr
                                                                                                                ihres Werks, die vom 19. September bis
hat sich unversehens geändert. Früher mutmaßte         scheint die Zeit still zu stehen, und doch dringt über   25. Oktober 2020 unter dem Titel «Clair
man, daß Schiffe die Pest an Bord haben könnten,       das Radio eine Inflation von Informationen herein –      Obscur» im Kunstverein Offenburg statt-
wenn sie von weither kamen. Und so mußten sie –        disparat, verstörend und grotesk.                        fand.
wie z.B. in Venedig – vierzig Tage warten, ehe sie     Marie Dréa zeichnet all dies im Wortsinn auf, ohne
in den Hafen einlaufen durften.                        sich vorschnell einen Reim auf das Ineinander von
Vierzig Tage? Im Elsaß dauerte der ‹Lockdown› die-     Bedrohung und Klosterruhe zu machen. Ihre Blätter
ses Frühjahr länger: Es waren genau 56 Tage. Die       bewahren deshalb nicht nur die Stimmung der Qua-
Erfahrung der Isolation hat Marie Dréa zu einer Art    rantäne, sondern reichen weit über die Zeit hinaus,
künstlerischer Selbstbefragung genutzt. Wie einst      als sich die Verhältnisse von Innen und Außen so         Vorzugsausgabe mit Originalzeichnung auf
Hieronymus im Gehäus saß sie am Tisch und zeich-       merkwürdig umgekehrt haben. Entstanden ist ein           Anfrage über den Verlag erhältlich.
nete – um sich herum die Geister-Erscheinungen         «Artist book», das die ungewohnte Beschränkung
der Nachrichten und Gedanken. Sie sagte sich:          jener damaligen (und inzwischen wiedergekehrten)
«Nulla dies sine linea», und schuf jeden Tag ein       Tage konsequent auf die Gestaltung und Materiali-                                                        M. Dréa
Blatt. Das ganze Spektrum zwischen ungläubiger         sierung überträgt. Und siehe da: Wenn der Mini-                                                          Cahier
Belustigung und dämonischer Angst ist darin – fest-    malismus so gekonnt ist wie bei Marie Dréa, ver-                                                         Rue Stein 17. März 2020 – 11. Mai 2020
gehalten mit einem präzisen Strich, der naiv tun       mittelt er eine tiefere Erfahrung, als jede Opulenz                                                      120 Seiten, 56 Zeichnungen
                                                                                                                                                                Blockbuch, 27.5 x 21.5 cm
kann, weil er schlechthin virtuos ist. Die Gegen-      es könnte.                                                                                               EUR 30.00 / CHF 34.00
stände des beschränkten Alltags erscheinen plötz-      Es ist eines der schönsten Bücher geworden, die                                                          ISBN 978-3-03850-076-6
lich im Lichte einer neuen Wichtigkeit. Unvermittelt   NIMBUS je veröffentlichen durfte.                                                                        Bereits erschienen
Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
Julius Meier-Graefe                                                                                                Kunst Kulissen
                                                                                                                   Ketzereien
                                                                                                                   Denkwürdigkeiten eines Enthusiasten

«Seine Texte sind, seien wir ehrlich, Literatur. Das ist   in einer Studie virtuos demontiert hatte, legte er      Julius Meier-Graefe (1867–1935), wuchs im Rhein-
der Grund, warum sie vom ersten Tag an so geliebt          Monographien zu Corot, Manet, Renoir oder Vincent       land, in Westfalen und in Oberschlesien auf, belegte
                                                                                                                   an den Universitäten München, Zürich und Lüttich
wurden von den Lesern und so gehasst wurden – von          van Gogh vor. Aber auch «Die großen Engländer»          technische Studienfächer, betrat aber erst in Berlin re-
den Kunsthistorikern.» Florian Illies                      waren ihm eine Publikation wert – ganz zu schwei-       gelmäßiger einen Hörsaal, um dort Geschichte, Volks-
                                                           gen von seiner Entdeckung El Grecos und der grund-      wirtschaft und Philosophie zu hören (letzteres bei
Obwohl Meier-Graefe – entgegen weitverbreiteter            legenden, 3-bändigen Arbeit zu Hans von Marées.         Georg Simmel). Nach früher Freundschaft mit Edvard
Ansicht – nie Kunstgeschichte studiert hatte, er-          Daneben bediente er sich des gesamten Spektrums         Munch zog es ihn Mitte der 1890er Jahre nach Paris,
                                                                                                                   wo er zugleich als verantwortlicher Redakteur der opu-
reichte er eine größere Leserschaft als alle anderen       publizistischer Formen: des Essays, der mit subjek-     lenten Kunstzeitschriften «Pan» und «Art décoratif»
deutschen Autoren, die im 20. Jahrhundert über             tiver Gründlichkeit zwischen den gängigen Spielarten    sowie als Inhaber des Einrichtungshauses «Maison
Kunst schrieben. Von Beginn an galt er als das             des Scheins eine Wahrheit suchte; der streitbaren       Moderne» wirkte. Munchs erste Graphik-Mappe und
«enfant terrible» der Kunstpublizistik – immer im Zen-     Ausstellungskritik, die gern auch der Satire ihre Re-   die erste Monographie über Félix Vallotton entstan-
                                                                                                                   den – seinem Lieblingswort zufolge – eher «beiläufig».
trum, immer polarisierend, immer umstritten. Wo            verenz erwies; der anekdotischen Novelle, die mit
                                                                                                                   1904 kehrte Meier-Graefe nach Deutschland zurück,
er auftrat, hatte kein salbungsvoller Weiheton Be-         Insider-Kenntnissen über Menschlich-Allzumensch-        ließ sich in Berlin nieder und entfaltete eine lebhafte
stand. Mit einer saloppen Nebenbemerkung konnte            liches aus den Kulissen und Wandelgängen des            Tätigkeit als Buchautor und Kunstpublizist. Daneben
er staatstragende Glaubenssätze der Lächerlichkeit         Kunstbetriebs erzählte. Diese Texte galten jedoch       spielte er europaweite Verbindungen als «marchand
preisgeben. Als geborener Polemiker hatte er auch          als Tagesware. Nichts wäre falscher als dies: Denn      amateur», Museumsberater und Salonlöwe aus. Bei
                                                                                                                   Ausbruch des 1. Weltkriegs unversehens patriotisch ge-
vor Selbstwidersprüchen keine Scheu – so sie nur           kann ein wirklicher «homme de lettres» beim Schrei-
                                                                                                                   worden, bildete er als ahnungsloser Soldat eine leichte
in brillanten Formulierungen daherkamen und zu             ben einfach einen Gang zurückschalten, nur weil es      Beute russischer Truppen, wurde aber im Oktober 1915
seinem schillernden Gesamtbild beitrugen.                  sich vielleicht um einen kürzeren Text handelte?        unerwartet freigelassen. Von 1917 bis 1921 in Dresden
Den Grundstein seines Ruhmes legte er 1904 mit             Im Gegenteil: Gerade dann stach ihn der Hafer. Im       ansässig, rief er die Marées-Gesellschaft ins Leben,
der 3-bändigen «Entwickungsgeschichte der moder-           Tagesgefecht kam sein Temperament spontaner und         unter deren Dach er zahlreiche bibliophile Kunstpubli-
                                                                                                                   kationen herausbrachte. Danach zog es ihn wieder
nen Kunst», die im Untertitel einen «Beitrag zu einer      intensiver zum Ausdruck, als dies bei Langstrecken-     nach Berlin, wo er regelmäßig für die «Frankfurter Zei-
neuen Ästhetik» verhieß und «vergleichende Be-             schreiberei der Fall sein mochte, wo zudem noch         tung» und das «Berliner Tageblatt» schrieb. Nachdem
trachtungen der Bildenden Künste» zur Methode              den Akademikern die Stirn geboten werden musste.        er 1927 auf die van Gogh-Fälschungen des Kunsthänd-
erhob. Bei seinen Vergleichen griff Meier-Graefe           Dennoch sind Meier-Graefes Feuilletontexte bis heute    lers Otto Wacker hereingefallen war und seinen Irrtum
von Beginn an programmatisch über die Grenzen              nur mit wenigen Ausnahmen wieder gedruckt wor-          zu spät bemerkt hatte, zog Meier-Graefe 1929 in die
                                                                                                                   Provence und ließ sich in Saint-Cyr-sur-Mer nieder.
Deutschlands hinaus, da ihm die heimatliche Kunst          den. Der vorliegende Band will dies ändern und einen    Damit bildete er 1933 eine Anlaufstelle für die zahlrei-
als muffig und zurückgeblieben erschien. Die Feind-        der wortmächtigsten und streitbarsten Geister der       chen deutschen Emigranten, die fluchtartig Deutsch-        Julius Meier-Graefe
schaft aller Nationalkonservativen war ihm seitdem         deutschen Essayistik von einer unbekannten Seite        land verließen und im benachbarten Sanary-sur-Mer          Kunst Kulissen Ketzereien. Denkwürdigkeiten eines Enthusiasten
sicher, zumal Meier-Graefe sich mit provozierender         zeigen. Denn Meier-Graefe schrieb ungemein intelli-     eine neue Bleibe fanden. Als die Nationalsozialisten       Herausgegeben von Bernhard Echte
                                                                                                                   1937 in der Ausstellung «Entartete Kunst» Meier-Graefe     «Unbegrenzt haltbar» Bd. 9, 21 x 13.5 cm, ca. 320 Seiten
Leichtigkeit und einem Neid erregenden Kenntnis-           gent, geistvoll und amüsant – vor allem aber immer
                                                                                                                   an den Pranger stellten, zählte er schon zwei Jahre        Halbleinen, Fadenheftung, Lesebändchen
reichtum in der gesamten europäischen Kulturtradi-         gegen jede Erwartung.                                   nicht mehr zu den Lebenden: Am 5. Juni 1935 war er         ISBN 978-3-03850-078-0
tion bewegte. Nachdem er Böcklin und Menzel – die                                                                  – seit einem Jahr französischer Staatsbürger – im          EUR 32.00 | CHF 36.00
beiden Heroen der neueren deutschen Kunst – 1905           «Unbegrenzt haltbar» Bd. 9                              schweizerischen Vevey verstorben.                          Erscheint im März 2021
Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
Sophie                                       Taeuber-Arp
                                                                                                             Briefe 1905–1942

                       Ausstellung «Sophie Taeuber-Arp»                                                      Herausgegeben von
         im Kunstmuseum Basel, 20. März bis 20. Juni 2021                                                    Medea Hoch, Walburga Krupp und Sigrid Schade

                                                                                                             Sophie Taeuber-Arp, (1889–1943) zählt zu den be-
                                                                                                             deutendsten Künstlerinnen der Schweiz im 20. Jahr-
                                                                                                             hundert. Als Avantgardistin der ersten Stunde war sie
                                                                                                             in verschiedenen Kunstsparten tätig: in Malerei und
                                                                                                             Graphik, in Plastik und textilem Gestalten, in Tanz und
                                                                                                             Marionettentheater sowie in der Architektur. Daneben
                                                                                                             trat sie als Herausgeberin einer bedeutenden Kunst-
                                                                                                             zeitschrift hervor.
                                                                                                             Nach ihrer Ausbildung in angewandter und freier
                                                                                                             Kunst in München liess sich Sophie Taeuber-Arp 1914
                                                                                                             in Zürich nieder. Sie arbeitete als freischaffende
                                                                                                             Kunstgewerblerin und leitete ab 1916 die Textilklasse
                                                                                                             an der Zürcher Gewerbeschule. In der Galerie Tanner
                                                                                                             lernte sie ihren späteren Mann Hans Arp kennen und
                                                                                                             trat als Tänzerin an mehreren Dada-Soiréen auf. Ab
                                                                                                             Mitte der 1920er Jahre übernahm sie die innen-
                                                                                                             architektonische Gestaltung verschiedener Gebäude
                                                                                                             in Strassburg und Paris, wohin sie 1929 übersiedelt.
                                                                                                             Dort trat sie der Gruppe «Abstraction-Création» bei
                                                                                                             und gab die Zeitschrift «Plastique» (1935–37) heraus.
                                                                                                             Die Flucht vor den deutschen Truppen führte sie 1940
Zu Sophie Taeuber-Arps Leben sind bis heute nur      Deutlich wird dabei unter anderem, wie viele Wider-     zunächst nach Grasse und 1942 in die Schweiz, wo
wenige schriftliche Zeugnisse bekannt. Dies liegt    stände Sophie Taeuber-Arp zu überwinden hatte,          sie im Haus von Max Bill in der Nacht vom 12./13. Ja-
u.a. an den dramatischen Ereignissen ihrer letzten   um sich aus dem traditionell «weiblichen» Metier        nuar 1943 an einer Kohlenmonoxyd-Vergiftung starb.
                                                                                                             Als Ehegattin von Hans Arp stand Sophie Taeuber-Arp
Lebensjahre: der Flucht aus Paris 1940 und der       kunstgewerblicher Textilarbeiten emanzipieren und       zeitweise im Schatten von dessen Ruhm, doch gilt sie
neuerlichen Flucht aus Grasse 1942.                  in der freien Kunst- und Architektursezene Fuß fas-     heute unbestritten als Künstlerpersönlichkeit von eben-
Um so bedeutsamer ist, dass bei den Nachfahren       sen zu können.                                          bürtigem, herausragendem Rang, was sich in zahlrei-
ihrer Schwester Erika eine umfangreiche Korres-      Das Material enthält darüber hinaus eine unge-          chen internationalen Ausstellungen niederschlug.
pondenz erhalten blieb, die von Sophie Taeubers      ahnte Fülle von Berichten über Begegnungen mit
16. Lebensjahr bis zu ihrem Tod reicht und bis       Künstlerkollegen z.B. über Dada-Freunde wie Hugo
                                                                                                             Sophie Taeuber-Arp
heute mit Ausnahme weniger Stücke unbekannt          Ball, Emmy Hennings und Richard Huelsenbeck             Briefe 1905–1942
ist – darunter auch mehr als 140 Briefe und Karten   oder über Weggefährten wie Theo van Doesburg,           Herausgegeben von
an Hans Arp. Die Briefe sind durchweg ausführlich    Tristan Tzara, Paul Eluard, Max Ernst, Sonia und        Medea Hoch, Walburga Krupp und Sigrid Schade
und umfassen meist mehrere Seiten. Sophie Taeu-      Robert Delaunay oder Kurt Schwitters. Die Briefe        3 Bände in Schmuckschuber, 17 x 24 cm, ca. 1500 Seiten
                                                                                                             Mit zahlreichen Abbildungen
ber-Arp berichtet darin lebhaft über ihre gesamten   stellen damit eine einzigartige Quelle für die Avant-
                                                                                                             Halbleinen, Fadenheftung, Lesebändchen
Lebensumstände, was zahlreiche neue Einblicke        garde-Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun-       ISBN 978-3-03850-080-3, EUR 136.00 | CHF 148.00
in ihre Biographie und Werkgeschichte erlaubt.       derts dar.                                              Erscheint im März 2021
Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
Rudolf Probst                                                                                                              Oskar Schlemmer
Hugo Simon                                                                                                                 Otto Meyer-Amden

                                                                        Geld, Kunst, Politik – in all diesen Bereichen     Meyer-Amdens Leben und Kunst erschie-
                                                                        stand Hugo Simon im Zentrum seiner Epoche.         nen schon seinen Zeitgenossen rätselhaft
                                                                        Als junger Mann aus der Provinz Posen nach         und geheimnisvoll. In großer Armut lebte
                                                                        Berlin gekommen, stieg er rasch zu einem ver-      er mehr als fünfzehn Jahre einsiedlerhaft in
                                                                        mögenden Privatbankier auf. Gleichwohl blieb       Amden. Trotz seiner Existenz an der Peri-
                                                                        er seinen sozialistischen Überzeugungen treu,      pherie nahm er alle Entwicklungen der Mo-
                                                                        und bewies mit der Leidenschaft für neue           derne mit lebhaftem Interesse wahr, ging
                                                                        Kunst zugleich große Weltoffenheit. 1918/19        aber seinen ganz eigenen Weg. An Ausstel-
                                                                        Preußischer Finanzminister während der Revo-       lungen sah man sein Werk nur selten, und       Die umfangreichste Künstlerkorrespondenz der «Klassischen Moderne»:
Dass Dresden nach Ende des 1. Weltkriegs eine bedeutende Kunststadt     lution, graue Eminenz der Gesellschaft in den      wenn es geschah, lösten sie eine Mischung      Über 550 Briefe aus mehr als zwei Jahrzehnten – in der Intensität des
der Moderne wurde, verdankte sie Rudolf Probst. Als Geschäftsführer     1920er Jahren, ab 1933 Exilant in Paris, nach      von Faszination und Unverständnis aus.         Austausches den Briefen von Vincent an Theo van Gogh vergleichbar.
der Galerie «Neuen Kunst Fides» zeigte er die Werke der Expressionis-   gefährlicher Flucht ab 1940 unter einem «nom       Elisa Tamaschke geht dieser Wirkung durch      Während Meyer zurückgezogen in Amden lebt, feiert Schlemmer vor
ten, trat für die Kunst Noldes ein und knüpfte Kontakte zum Bauhaus,    de guerre» in Brasilien – es gibt kaum eine Bio-   genaue Betrachtung der Bilder und durch        dem 1. Weltkrieg erste Erfolge, wird dann Soldat, überlebt mit Glück,
so dass Klee, Feininger, Moholy-Nagy und Schlemmer in Dresden gas-      graphie, die mehr über das 20. Jahrhundert zu      eine Chronik der Rezeption erhellend nach.     schliesst sich 1919 mit halbem Herzen revolutionären Strömungen an,
tierten. 1933 von den Nazis zur Schließung gezwungen, wich er nach      sagen wüsste als diese.                                                                           ehe er ans Bauhaus in Weimar berufen wird und dann auch mit nach
Mannheim aus, wo er sich bis 1937 halten konnte. Nach Ende des Zwei-                                                       Elisa Tamaschke                                Dessau geht. 1929 wird er Professor in Breslau und gehört schließlich
ten Weltkrieg war es Probst, der den abgerissenen Faden zur Moderne     Nina Senger, Jan Maruhn                            Vom Laboratorium ins Labyrinth                 zu jenen, welche die Nationalsozialisten zu den «entarteten Künstlern»,
wieder anknüpfte und vielen deutschen Museen Ersatz für die Verluste    Hugo Simon. Bankier, Sammler, Sozialist            Wege durch das Leben und Werk Otto             zählen. Meyer ist da jedoch schon tot – er starb Anfang 1933 in Zürich.
aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 beschaffte.                         Biographie einer Epoche                            Meyer-Amdens
                                                                        Mit einem Vorwort von Rafael Cardoso               24 x 17 cm, ca. 360 Seiten                     Oskar Schlemmer – Otto Meyer-Amden
Christmut Präger, Karl Ludwig Hoffmann                                  23 x 14.5 cm, ca. 520 Seiten                       120 Abbildungen                                Das Seelenpostbuch. Briefwechsel 1908–1933
Rudolf Probst. Galerist. 1890–1968                                      80 Abbildungen, Fadenbindung, Halbleinen           Bedrucktes Leinen                              Hg. v. Magdalena Droste u. Elisa Tamaschke
28 x 19.5 cm, 364 Seiten, 250 Abbildungen, Fadenheftung, Halbleinen     EUR 38.00 | CHF 42.00                              EUR 48.00 | CHF 54.00                          3 Bände in Schmuckschuber, 24 x 17 cm, 1824 Seiten, 670 Abbildungen
EUR 48.00 | CHF 54.00, ISBN 978-3-907142-88-2                           ISBN 978-3-03850-057-5                             ISBN 978-3-03850-062-9                         Bedrucktes Leinen, Fadenheftung, Lesebändchen
Erscheinungstermin: März 2021                                           Erscheinungstermin: März 2021                      Erscheinungstermin: März 2021                  EUR 198.00 | CHF 224.00
                                                                                                                                                                          ISBN 978-3-03850-061-2
Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
ANDREAS HERZAU                                                                                                 BAMBERG DIARY #2
                                                                                                               CHINA

Mit Beiträgen von                                                                                              Herausgegeben von Holger Noltze
Marcus Rudolf Axt
Xuewu Gu
Holger Noltze
Jiatong Wu

Als die ersten europäischen Missionare zu Beginn                                                               Rudolf Marcus Axt ist seit 2013 Intendant der
des 20. Jahrhunderts nach China kamen, waren auch                                                              Bamberger Symphoniker.
Musiker unter ihnen, die den Kaiser mit abendländi-                                                            Xuewu Gu ist Politikwissenschaftler und Pro-
schen Melodien bezaubern und beeindrucken soll-                                                                fessor für Internationale Beziehungen der Uni-
ten. Als 1942 Romain Rollands Beethoven-Buch in                                                                versität Bonn, wo er auch das Center of Global
der Übersetzung von Fu Lei auf Chinesisch heraus-                                                              Studies leitet.
kam, entstand im «Reich der Mitte» ein wahrer Beet-                                                            Holger Noltze ist Professor für Musik und Me-
hoven-Mythos: das Bild eines unbeugsam Schaffen-                                                               dien an der TU Dortmund, Autor und Mitgrün-
den, der sich nicht einmal durch den Verlust des Ge-                                                           der der Plattform www.takt1.de für klassische
                                                                                                               Musik.
hörs vom Komponieren und vom Glauben an eine
Musik der Zukunft abhalten ließ. Als Mao 1966 die                                                              Jiatong Wu gründete mit seinem Vater «Wo
Kulturrevolution ausrief, wurde alles verboten und                                                             Promotion» als erste private chinesische Ver-
zerstört, was westlich-bourgeoiser Kultur nur ent-                                                             anstaltungsagentur für Musik und Theater. Wu
                                                                                                               organisiert vor allem Konzerttourneen bedeu-
fernt ähnlich sah – und Fu Lei beging Selbstmord.
                                                                                                               tender europäischer Orchester durch China.
Nachdem Nixon 1972 China besucht und Mao die
Hand geschüttelt hatte, folgte ihm ein Jahr später
                                                                                                               2020 erschien bei NIMBUS:
das Philadelphia Orchestra und gab als erstes west-                                                            BAMBERG DIARY #1
liches Ensemble ein Symphonie-Konzert in China.                                                                Europa. Meine Heimat
1986 gastierten die Bamberger Symphoniker zum                                                                  Mit Beiträgen von Alfred Brendel, Eleonore
ersten Mal in Peking und Shanghai. Sechs weitere                                                               Büning, Jacob Burckhardt, Holger Noltze
                                                                                                               und Uwe Rada. EUR 25.00 | CHF 28.00
Tourneen folgten bis 2019. War es zu Anfang noch
                                                                                                               ISBN: 978-3-03850-074-2
keineswegs unüblich, in ihren Konzerten zu essen,
zu telefonieren oder während der Musik den Saal zu
verlassen, so werden heute Besucher, die ihr Handy     dessen Kultur? Warum darf eine Mozart-Messe in
zum Fotografieren oder zum Kurz-Check zücken, von      China nicht gespielt werden, Beethovens 9. Sympho-
smarten Kontrolleuren mit einem Bannstrahl aus         nie jedoch sehr wohl? Liegt in der Gefühlsmacht, die
dem Laserpointer bedacht. China baut heute meh-        dem Erleben klassischer Musik innewohnen kann,
rere Konzerthäuser pro Jahr und eröffnet fortlaufend   ein Keim individuellen Freiheitsbedürfnisses, das den
neue Konservatorien. Seit Lang Lang zum Weltstar       politischen Kollektivismus in China auf längere Sicht                                                    Andreas Herzau
avanciert ist, werden nirgends so viele Steinway-      zu unterhöhlen vermag?                                                                                   BAMBERG DIARY #2. China
Flügel verkauft wie hier. Und das Mao-Denkmal in       Auch wenn vielen Musik als ‹weicher Faktor› gilt –                                                       Herausgegeben von Holger Noltze
dessen Geburtsstadt trägt die Züge Beethovens.         im Kulturaustausch zwischen Europa und China, in                                                         Beiträge von Marcus Rudolf Axt, Xuewu Gu, Holger Noltze und Jiatong Wu
                                                                                                                                                                160 Seiten, 88 Fotos, Fadenheftung, Halbleinen
Was bedeutet dieser enorme plötzliche Boom der         der Rivalität ihrer Systeme, ist sie höchst virulent.                                                    ISBN: 978-3-03850-081-0
klassischen Musik für China? Wie erleben die euro-     Von diesen Fragen handelt das «Bamberg Diary #2»                                                         EUR 25.00 | CHF 28.00
päischen Musiker, die dort auftreten, das Land und     auf beredte Weise in Wort und Bild.                                                                      Erscheinungstermin: April 2021
Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
ANDREAS HERZAU                                                  Liberia
                                                                Mit einem Essay von Binyavanga Wainaina

       Während des Bürgerkriegs in den 1990er Jahren            Andreas Herzau, geb.1962, setzt sich als
       galt Liberia als ein Synonym für den Vorhof zur Hölle.   Fotograf, Hochschuldozent und Autor künst-
                                                                lerisch und theoretisch mit Fotografie aus-
       Die Berichte über die Greueltaten der War Lords und      einander. Als engagierter Bildjournalist mit
       ihrer Milizen gingen damals um die Welt. Andreas         eigenständiger und oft überraschender Bild-
       Herzau hat den Bürgerkrieg und die Flüchtlingsbe-        sprache erweitert er in seinen Arbeiten die
       wegungen damals vor Ort als Reporter erlebt und          Grenzen der klassischen Reportagefotografie,
                                                                durchbricht Sehgewohnheiten und hinterfragt
       dokumentiert. Als in den Jahren 2005/06 ein er-
                                                                Wahrnehmungs-Stereotypen.
       staunlicher Aufarbeitungs- und Demokratisierungs-        Essayistisch-narrative und analytisch abstra-
       prozess in Liberia einsetzte, besuchte er das Land       hierende Elemente werden zu Bildgeschich-
       erneut, stellte bald aber fest, dass diese Gescheh-      ten verknüpft, die er in Büchern, Ausstellungen
       nisse in der westlichen Welt auf weit weniger Inter-     und Magazinen veröffentlicht. Sein Werk
                                                                wurde u.a. mit dem European-Press- Award
       esse stießen als die «Sensationen des Negativen».        ausgezeichnet und ist in Sammlungen wie
       Ihm wurde deutlich, wie sehr das europäische Bild        dem Deutschen Historischen Museum und
       von Afrika durch den Fokus auf Kriege und Krisen         der Stiftung Gundlach vertreten. Neben der
       geprägt ist. Wenn sich die Situation in einem der        künstlerischen Arbeit publiziert er Texte und
                                                                Essays über Fotografie. Bei NIMBUS erschie-
       Länder zum Guten wendete, berichtete niemand
                                                                nen sein Schweiz-Buch «Helvetica» (2017),
       mehr darüber. Was bleibt, sind einzig die Bilder und     die Studie «AM» (2018) über eine bekannte
       Nachrichten von Greueltaten, Chaos, Hunger und           deutsche Politikerin sowie «Bamberg Diary»
       Opfern.                                                  #1 und #2. Andreas Herzau lebt in Hamburg.
       Dabei stellte Herzau fest, dass diese «déformation
       professionelle» auch seinen Blick bestimmte. Er be-
                                                                Binyavanga Wainaina (1971-2019), keniani-
       schloss daraufhin, ein Experiment zu wagen und           scher Journalist und Schriftsteller, war nach
       das Land unter anderen Vorzeichen zu betrachten.         einem Studium der Ökonomie zunächst für
       Er wollte für sich in Erfahrung bringen, ob es ihm       die «Sunday Times» in Kapstadt tätig. Im Jahr
       gelinge, Liberia mit einem Interesse am Positiven zu     2000 kehrte er nach Kenia zurück und ge-
                                                                hörte dort zu den Mitgründern des Literatur-
       bereisen und eine optische Sprache dafür zu finden.      magazins «Kwani?». 2007 lehnte er die Auf-        Andreas Herzau
       Das vorliegenden Buch stellt im Wortsinn einen           nahme in das Forum «Young Global Leaders»         Liberia
       Essay dar, sich der zementierenden Wirkung ein-          am Davoser Weltwirtschaftsforum ab. 2009          Mit einem Essay von Binyavanga Wainaina
       seitiger Opferberichterstattung entgegenzustellen        übernahm er die Leitung des Chinua Achebe         in Deutsch und Englisch
                                                                Center for African Writers and Artists am Bard    25 x 21 cm, 124 Seiten
       und dem Stereotyp des europäischen Afrikabildes
                                                                College in Upstate New York. 2016 war er ein      Flexibles Leinen, Fadenheftung
       zu entkommen. Inspiration dafür war auch ein Text        Jahr Stipendiat im Berliner Künstlerprogramm      ISBN 978-3-03850-079-7
       des kenianischen Autors Binyavanga Wainaina, der         des Deutschen Akademischen Austausch-             EUR 32.00 | CHF 36.00
       dem Band in Deutsch und Englisch vorangestellt ist.      dienstes. Er verstarb 2019 in Nairobi.            Erscheint im März 2021
Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
Fotobücher aus unseren letzten Programmen                                                                                      Fotobücher aus unseren letzten Programmen

ANDREAS HERZAU                                                                                                                 Barbara Klemm

                                                                                              Andreas Herzau                                                                                                           «Wo andere bloß foto-
                                                                                              AM                                                                                                                       grafieren, dort macht
                                                                                              55 Fotos in Duoton
                                                                                              27.5 x 20.5 cm, 108 Seiten
                                                                                                                                                                                                                       Barbara Klemm wirkliche
                                                                                              Broschur, japanische Bindung                                                                                             Bilder.» Volker Breidecker
                                                                                              EUR 32.00 | CHF 36.00                                                                                                    in der Süddeutschen Zei-
                                                                                              ISBN 978-3-03850-053-7                                                                                                   tung.

                                                                                                                                                                                                                       «Eine weltumspannende
                                                                                                                                                                                                                       Reportage unserer Zeit
                                                                                              Andreas Herzau
                                                                                                                                                                                                                       und unseres Lebens.»
                                                                                              Helvetica
                                                                                              70 Fotografien. Mit Gedichten                                                                                            Freddy Langer in der FAZ
                                                                                              von Eugen und Nora Gomringer
                                                                                              96 Seiten, 34 x 22.5 cm
                                                                                              Halbleinen, aufgesetzte Deckel
                                                                                              EUR 38.00 | CHF 42.00            Barbara Klemm                               Barbara Klemm                               Barbara Klemm
                                                                                              ISBN 978-3-03850-039-1           Straßen Bilder                              Fotografien Photographs 1968–2013 .         Fotografien Photographs 1968–2013 .
                                                                                                                               Mit Texten von Hans Magnus Enzensberger     Mit Texten in Deutsch u. Englisch           Vorzugsausgabe mit nummeriertem und
                                                                                                                               und Barbara Catoir                          von Durs Grünbein und Michael Koetzle       signiertem Originalabzug in separater
Fotografischer Essay über die heutige          «Messerscharfe Subjektivität. Herzau pro-
                                                                                                                               256 S., 200 Fotos, Leinen, Schutzumschlag   380 S., 250 Fotos, Leinen, Schutzumschlag   Bildmappe und Schuber. Letzte Exem-
Schweiz.Herzau zeigt ein Land, das für         voziert die Frage, warum der politische Fo-                                     EUR 58.00 | CHF 64.00                       EUR 58.00 | CHF 64.00                       plare beim Verlag auf Anfrage.
auswärtige Betrachter wie eine Klischee-       tojournalismus meist dankend annimmt,                                           ISBN 978-3-907142-48-6                      ISBN 978-3-907142-93-6
falle wirkt: touristische Kulisse, Inbegriff   wie sich die Politiker selbst inszenieren.»
von Wohlstand, Ordnung und Perfektion.         Photonews. «Eine Fotobuch, das weit über
Doch was ist hier Image, was Projektion?       die engen Grenzen einer Promi-Devotio-                                                                                      Barbara Klemm
Herzau schaut genau hin: mit einem             nalie hinausgeht. Allein die Form und Ge-                                                                                   Künstler. Fotografien 1968–2011
Blick für das sprechende Detail, für ver-      staltung mit einer japanischen Bindung                                                                                      Herausgegeben in Kooperation mit
                                                                                                                                                                           der Kestner-Gesellschaft Hannover
borgene Komik und die offenen Fragen.          und den Zwischenseiten in einem kräfti-                                                                                     168 S., 120 Fotos, Leinen, Schutzumschlag
«Schon beim ersten Blättern zeigt sich,        gen Rot lässt die Konventionen des Kanz-                                                                                    EUR 24.80 | CHF 32.00
dass der Fotograf Andreas Herzau über          ler- und Politikerporträts weit hinter sich.                                                                                ISBN 978-3-907142-74-5
einen messerscharfen Verstand und              Die raffinierte Sequenzierung sorgt für
einen begnadeten Blick verfügt. Analyse        Spannung, Aha-Effekte und einen erzäh-
und Fotokunst verschmelzen.» Stephan           lerischen Sog, dem man sich kaum entzie-
Wehowsky, Journal 21. «Ein wunderbares         hen kann. Keine Frage: Dieses Buch
Buch, weil es Erwartungen unterläuft und       gehört zu den besten Fotobuchnovitä-
ein eher breit aufgestelltes denn eng ge-      ten des Jahres!» Thomas Wiegand, Kasse-
fasstes Land zeigt.» Freddy Langer, FAZ        ler Fotobuchblog
Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021
Fotobücher aus unseren letzten Programmen                                                                                                Bereits angekündigt

Michael Ruetz                                                                                                                            Martin Linsi
                                                                                                                                         Bilder 1972–2019

                                                                                                                                         Aufmerksamen Beobachtern begegnete der
                                                                                                                                         Schweizer Fotograf Martin Linsi vor einigen Jah-
                                                                                                                                         ren auf der Architektur-Biennale in Venedig, als
                                                                                                                                         er für seine Fotos von Brückenbauten von Jürg
                                                                                                                                         Conzett unter 193 Bewerbern mit dem DAM Ar-
                                                                                                                                         chitectural Book Award ausgezeichnet wurde.
                                                                                                                                         Ein breites Echo fand auch seine «Reise durch
                                                                                                                                         den Kanton Schwyz», die er 2005 als Ergebnis
                                                                                                                                         eines offiziellen Auftrags des Schwyzer Regie-
                                                                                                                                         rungsrats vorlegte.
                                                                                                                                         Die Arbeiten sind Beispiele einer 40 Jahre wäh-
                                                                                                                                         renden Fotografenlaufbahn, in der Linsi sich auf
                                                                                                                                         bemerkenswerte Weise treu blieb. Am Anfang
                                                                                                                                         stand die Reportage-Fotografie, doch Linsis
Zusammen mit Astrid Köppe hat Mi-          Als das Berliner Museum für Fotografie im Jahr 2014        Viele der Fotos, die das kollek-
                                                                                                                                         Themen zeigten schon hier, dass es ihm nicht
chael Ruetz mehr als tausend lokale,       die Serie «Die absolute Landschaft» von Michael Ruetz      tive Bildgedächtnis der
                                                                                                                                         darum ging, durch möglichst rasche Reaktion
regionale und internationale Archive       zeigte, zog die Ausstellung 160'000 Besucher an. Auf       1968er Jahre prägen, stam-
                                                                                                                                         den flüchtigen Moment zu erjagen. Vielmehr
kontaktiert, um eine konkrete Vorstel-     den breiten Panorama-Bildern war immer das gleiche         men von Michael Ruetz:
                                                                                                                                         interessierte ihn der Alltag: Er dokumentierte
lung davon zu gewinnen, was an jenen       Motiv zu sehen: der Blick auf eine Voralpen-Szenerie       Dutschke am Mikrofon, die
                                                                                                                                         die Arbeit einer Gießerei; er begleitete einen
Novembertagen des Jahres 1938 in           mit Wiesen, Bäumen, einigen Bauernhöfen, Straßen           Demonstration nach Benno
                                                                                                                                         jungen Kohlearbeiter durch den Tag; er nahm
Deutschland geschehen ist: Was der         und Bergen am Horizont. Ein unspektakuläres Sujet –        Ohnesorgs Tod, Gudrun Enss-
                                                                                                                                         am Leben einer therapeutischen Einrichtung
‹ganz normale› Bürger getan, gebilligt     sollte man meinen. Welch ein Irrtum! Denn die Bilder       lin mit Kinderwagen und Pro-
                                                                                                                                         teil oder blickte den letzten dampfgeführten
und gesehen hat, bzw. gewusst haben        zeigen großes, elementares Welttheater: alle denkba-       testplakaten. 50 Jahre später
                                                                                                                                         Zügen nach. Nur selten scheint Linsi gleich
muss. Die Recherche förderte eine un-      ren Variationen von Licht, Schatten, Wetter und Jahres-    hat sich Ruetz gefragt, was er
                                                                                                                                         beim ersten Hinsehen auf den Auslöser ge-
geahnte Fülle an Bildern und Berichten     zeit. Man sieht wundervolle Frühlingsstimmungen und        damals fotografierte, und zer-
                                                                                                                                         drückt zu haben; aus den Aufnahmen spricht
zutage, die eine weitreichende Kom-        tristen Winternebel; es gibt spektakuläre Wolkenforma-     legte die Bilder in Ausschnitte.
                                                                                                                                         vielmehr eine längere Vertrautheit mit den Mo-
plizenschaft von Tätern und Mitläufern     tionen und zartes Herbstlicht von eigenartiger Trans-      «Blow-up: Fotograf Michael
                                                                                                                                         tiven und Milieus, ein ruhiges Wartenkönnen,
zeigen: hier die Zerstörungen und trium-   parenz. In ihrer formalen Konsequenz wirkt die Serie wie   Ruetz war ganz dicht dran mit
                                                                                                                                         bis das Bild sich zeigte.
phierende Häme des entfesselnden           eine moderne Variation der «36 Ansichten des Berges        seiner Kamera: 50 Jahre spä-
                                                                                                                                         Das Bedürfnis nach Entschleunigung hat Linsi
Mob, dort das ‹anständige› Publikum        Fuji» von Hokusai – die Essenz einer Landschaft in der     ter zoomt er im Bildband ‹Ge-
                                                                                                                                         bald auch von der Reportage Abschied neh-
mit den Händen in den Taschen. Die         Ungleichheit des Gleichen. Ein einzigartiges, heraus-      genwind› noch einmal ganz nah
                                                                                                                                         men lassen. Stattdessen begann er, sich über
Fotos dokumentieren, wie leicht auch       ragendes Werk.                                             ran.» Büchermagazin
                                                                                                                                         längere Zeit bestimmten Themen zu widmen.
in der ‹Provinz› die Gewaltbereitschaft                                                               «Sein Buch ist ein einzigarti-
                                           Michael Ruetz                                                                                 Er schuf größere Serien zu den Jahreszeiten,
zu entfesseln war – und wie wenig Zi-                                                                 ges Zeitpanorama.» NDR
                                           Die absolute Landschaft. The Epitomic Landscape                                               widmete sich den Lebensepochen von der
vilcourage sich dagegen erhob.                                                                        Bücherjournal
                                                                                                                                         Kindheit bis zum Alter, suchte regelmäßig be-      blicks, die ihn interessieren, oder   Martin Linsi
                                           44.5 x 32.4 cm, 144 Seiten, Halbleinen
                                                                                                      Michael Ruetz                      stimmte Orte auf, um das Wesen einer Land-         genauer: Ihn interessiert der Mo-     Bilder 1972–2019 Photographs
Michael Ruetz, Astrid Köppe (Hg.)          300 nummerierte und signierte Exemplare
                                                                                                      Gegenwind                          schaft aus den Modellierungen des wech-            ment nur, wenn er etwas in sich       Mit Essays von Norbert Hummelt
Pogrom 1938                                Vorzugsausgabe in 50 Exemplaren mit signiertem Print
                                                                                                      Facing the Sixties                 selnden Lichts herauszulesen. Die Ruhe seiner      trägt, das über ihn hinausweist. So   und Bernhard Echte in Deutsch
Das Gesicht in der Menge                   und separater Bildmappe
                                                                                                      78 Fotos, mit 112 Details          Bilder scheint ihnen etwas Stilllebenartiges       sucht Linsi mit der Kamera, was       und Englisch. 20 x 28 cm
Fotos und Augenzeugenberichte              Normalausgabe EUR 198.00 | CHF 240.00
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                                                                                                                                         dokumentiert. Auch Humor und der Sinn für
                                                                                                                                         die Komik des Moments sind ihm nicht fremd.
                                                                                                                                         Gleichwohl sind es nicht die Effekte des Augen-    Erscheinungstermin: Januar 2021
Rainer Brambach – Günter Eich                                                                                    Dominique Uldry | Bernhard Echte
«Nichts und niemand kann dich                                                                                    «Seltsame Käuze, wir zwei.»
ersetzen.» Der Briefwechsel                                                                                      Karl und Robert Walser

                                                            Die prominenten Bühnen des literarischen Be-         Die Brüder Karl und Robert Walser hatten ein ge-
                                                            triebs haben beide eher gemieden; den Roman,         gensätzliches Schicksal; der eine wurde ein er-
                                                            den man gelesen, und das Stück, das man ge-          folgreicher Maler, der andere ein erfolgloser
                                                            sehen haben muss, sucht man in ihrem Werk            Schriftsteller. Doch nach ihrem Tod kehrte sich
                                                            vergebens. Als Lyriker und Kurzprosaisten ge-        alles ins Gegenteil. Der einst Berühmte geriet in
                                                            hören Günter Eich und Rainer Brambach gleich-        Vergessenheit, während der zu Lebzeiten Ver-
                                                            wohl zu den unverrückbaren Größen in der             kannte plötzlich entdeckt wurde und heute als
                                                            Literatur Deutschlands und der Schweiz nach          einer der bedeutendsten Schweizer Autoren des
                                                            1945.                                                20. Jahrhunderts gilt.
                                                            Ihre Beziehung leitete 1950 eine Leserzuschrift      Dominique Uldry unternimmt im vorliegenden
                                                            von Brambach ein, auf die Eich ebenso erfreut        Band eine fotografische Reise an die Orte, an
                                                            wie überrascht reagierte: Daß ihm jemand auf         denen sich die beiden Lebensläufe abgespielt
                                                            die Veröffentlichung dreier Gedicht in einer Zeit-   haben: Biel, Zürich, Berlin, Bellelay, Bern und He-
                                                            schrift schrieb, war er – in einem entlegenen        risau. Sein Interesse ist jedoch kein historisches,
                                                            Winkel Niederbayerns lebend – nicht unbedingt        sondern ein heutiges; folgerichtig fotografiert er
                                                            gewohnt. Erst beim dritten Brief scheint Bram-       in Farbe; alles wirkt ganz gegenwärtig. Die Un-
                                                            bach zugegeben zu haben, daß auch er Gedichte        scheinbarkeit der Motive und die Sorgsamkeit,
                                                            schrieb. Da war aus der Korrespondenz schon          mit der sie ins Bild gesetzt sind, lassen allerdings
                                                            eine Brieffreundschaft geworden, die sich nach       sofort spüren: Hier muss es noch um etwas an-
                                                            der persönlichen Begegnung noch intensivierte.       deres gehen. Was man sieht, ist nicht alles. Uldry
                                                            Regelmäßig tauschte man Manuskripte aus, um          führt damit die Paradoxie dessen vor Augen, der
                                                            die Meinung des anderen und dessen Verbesse-         auf den Spuren des Vergangenen unterwegs ist.
                                                            rungsvorschläge zu erfahren (eine ganze Reihe        Indem er durch sein Interesse die Geschichte
                                                            von bislang unbekannten Texten sind nur hier         eines Ortes neuerlich wachruft, erfährt er in glei-
                                                            überliefert). Jedes erscheinende Buch bekam          chem Maß die Nähe und Ferne des Vergangenen.
                                                            der andere mit herzlicher Widmung. Wann immer        Parallel dazu zeichnet Bernhard Echte in einer
                                                            es ging, besuchte man sich. Bis zu Eichs Tod im      Doppelbiographie die Entwicklung des außeror-
                                                            Jahr 1972 sollten beide füreinander die Person       dentlichen Brüderpaares nach. Auch hier geht es
                                                            bleiben, der sie alles anvertrauen konnten.          nicht um die Rückversetzung in die Zeit ihrer Bio-
                                                            In ihren Briefen kommt denn auch das gesamte         graphien, sondern um die Frage, wie der eine
                                                            Spektrum der Stimmungen und Lebensumstän-            durch den anderen zu dem wurde, der er war.
                                                            de zur Sprache: die literarische Arbeit mit allen    Stundenlang soll Robert Walser oft hinter dem
                                                            Höhen und Tiefen des Scheiterns und Gelin-           Rücken seines Bruders gestanden haben, um zu
                                                            gens, die wechselvollen Erfahrungen in Dingen        erfahren, wie ein Maler die Welt bildet. Und
                                                            der Liebe und des familiären Lebens, die Wonnen      mehrfach bezog er aus diesen Bildern wieder die        Dominique Uldry, Fotografien
Rainer Brambach, Günter Eich                                des Weingenusses und die Nöte der pekuniären         Vorbilder für eigene Figuren und Szenerien. Die        Bernhard Echte, Essay
«Nichts und niemand kann dich ersetzen.» Der Briefwechsel   Verhältnisse, der Klatsch des Literaturbetriebs      Ästhetik bildnerischer Darstellung und die Poetik      «Seltsame Käuze, wir zwei.»
Herausgegeben von Roland Berbig                             und die unberechenbaren Launen des soge-             des Schreibens – was hatten sie gemeinsam?             Karl und Robert Walser
14.5 x 22.8 cm, 520 Seiten, 112 Abbildungen                 nannten Erfolgs. Es sind Briefe, in denen sich       Und was trennte sie? Diese Fragen haben Karl           15.5 x 23.3 cm, 176 Seiten
Halbleinen, Fadenheftung                                    viele Tonlagen mischen: tiefe Herzlichkeit und       und Robert Walser zunächst in großer Überein-          60 Fotografien
EUR 44.00 | CHF 49.80                                       kritische Abwägung, Freude am Albernen und           stimmung, später aber in unversönlicher Mei-           Fadenheftung, Breitklappenbroschur
ISBN 978-3-03850-069-8                                      Galgenhumor angesichts der verqueren Welt-           nungsverschiedenheit thematisiert. Wie sie dazu        EUR 24.80 | CHF 28.00
Erscheinungstermin: April 2021                              läufte. Nur langweilig sind sie nie.                 kamen, versucht Echtes Text zu ergründen.              ISBN: 978-3-03850-068-1
«Unbegrenzt haltbar»                   – die literarische Reihe                                                                                       «Unbegrenzt haltbar»                 – die literarische Reihe

Ferdinand Hardekopf                                                                                                                                   Fürst Pückler-Muskau
Hans Erich Nossack                                                                                                                                    C. F. Ramuz
Hugo Ball                                                                                                                                             Hermann Lenz
Hermann Kesten                                                                                                                                        Georges Haldas

Berlin an der Wende vom 19. zum        Die nächtliche Begegnung zweier    Hugo Balls subtil-humorvoller Ro-     Nizza im Jahr 1948: Das Ehepaar       Der einzige längere Erzähltext des   Das Libretto für die Oper «Histo-   Ein unbekannter Text von Lenz:       Was große Literatur ausmacht,
20. Jahrhundert. Zwei Dutzend          Studenten und ihre radikale Dis-   man über Flamettis Variété-En-        Schott ist nach überlebter KZ-        ersten deutschen Dandy, sage und     ire du Soldat» nimmt im Werk von    «Die feingewobene ‹Geschichte        zeigt sich an den ‹kleinen Din-
hellsichtig-charmante Feuilletons,     kussion über Lebensstrategien      semble, weltberühmt auf der           Haft zu orthodoxen Juden gewor-       schreibe seit 1834 nicht mehr er-    C.F. Ramuz einen besonderen         vom Kutscher Kandl› – edel aus-      gen›. Werden sie zum Ausdruck
mit denen sich Ferdinand Harde-        zwischen berechnender Anpas-       Zürcher Fuchsweide: mit Ausbre-       den. Ihre 17-jährige Tochter Luise,   hältlich. Der Leser wird mitge-      Stellenwert ein. Mit Igos Stra-     gestattet und mit einem klugen       eines inneren Lebensgefühls, so
kopf (1876–1954), Parlaments-          sung und freiheitlicher Sponta-    cherkönigen, Feuerschluckern,         während des Kriegs in einem           nommen auf eine Abenteuerreise       winskys Musik und den Bühnen-       Nachwort Norbert Hummelts            wächst der Text unversehens
stenograph und Bohemien in die         neität. Einer der zentralen und    Tiroler Jodlern und den letzten In-   Kloster versteckt, hängt dem ka-      durch Preußens Hinterland. Die       bildern von René Auberjonois        versehen – ist von literarhisto-     über die Alltäglichkeit dessen
Literatur einführte. Die Kaiser-       literarisch fulminantesten Texte   dianern vom Stamm der Delawa-         tholischen Glauben an. Das Zu-        Epoche: die Zeit zwischen Auf-       wurde das Stück 1918 uraufge-       rischem Interesse und zugleich       hinaus, wovon er erzählt. «Bou-
zeit? Einmal ganz anders!              im Werk von Hans Erich Nossack     ren. In ihrer Entourage: die üppige   reden der Eltern bewirkt nichts,      klärung und Romantik, Freiheits-     führt. 10 und 25 Jahre nach der     Beispiel für seine sensible, nicht   levard des Philosophes» ist so
«Eine wunderbare Entdeckung ...        (1901-1977), mit einer unbekann-   Mutter Dudlinger, der Kremato-        und der beigezogene Sohn des          drang und Zensur. Der Held: ein      legendären Inszenierung veröf-      effektheischende Prosa, die je-      ein Wunder-Buch. Georges Hal-
sein Stil ist ein weit aufklappbarer   ten Erstfassung.                   riumsfritze mit seiner Freundin       Rabbi verliebt sich nur in Luise.     Herzog, verkleidet als Wanders-      fentlichte Ramuz seine Erinne-      dem scheinbar marginalem De-         das blickt darin auf seine Kind-
Fächer, der wie seine Vorbilder        «Sie werden von selbst kommen      Fräulein Dada, zeitgemäß im feld-     Doch diese hat ihr Herz schon         mann, mit dem seltsamen Namen        rungen an die beiden Freunde.       tail Aufmerksamkeit schenkt. Im      heit in Genf und seinen, aus
auf Gemälden der Impressionisten       und mir immer mehr Geld anbie-     grauen Schneiderkostüm. Zwei-         vergeben: an einen jungen Athe-       Mischling. Er reist zu Fuß, pas-     Die Texte sind ein «unbegrenzt      Rückblick verwundert es nicht,       Griechenland stammenden Vater
und den Plakaten des Jugendstils       ten aus Angst, daß ich ihnen ab-   fellos das charmanteste und           isten, der sie jedoch nur als Flirt   siert alle Schichten der Gesell-     haltbares» Dokument des Mitein-     dass sich ausgerechnet Peter         zurück– fürwahr kein origineller
dem Ensemble von Nuancen und           handen kommen könnte, und          witzigste Buch von Hugo Ball, das     sieht. Kesten erzählt Geschichte      schaft, erlebt allerlei Unerwarte-   anders der Künste und Kulturen      Handke von diesem ruhigen Er-        Stoff, doch wie er ihn zum Leben
der schlanken Linie huldigt.»          wenn ich mit den Achseln zucke,    Ihr Leben in ungeahnter Weise         als tragikomische Farce, in der To-   tes und beginnt – wie könnte es      in den frühen Jahren jener Epo-     zählen voller Strahlkraft in Bann    erweckt, macht das Buch einzig-
Lothar Müller, Süddeutsche             werden sie ratlos sein und mir     bereichern wird. Großes Indianer-     leranz und Freiheit einen schwe-      anders sein – diverse Liebeshän-     che, die man heute die «klas-       ziehen ließ.» Rainer Moritz, Neue    artig – weit über die Schweizer
Zeitung                                noch mehr Geld anbieten.»          Ehrenwort!                            ren Stand haben.                      del mit rätselhaften Damen.          sische Moderne» nennt.              Zürcher Zeitung                      Literatur hinaus.

Ferdinand Hardekopf                    Hans Erich Nossack                 Hugo Ball                             Hermann Kesten                        Hermann v. Pückler-Muskau            Charles Ferdinand Ramuz             Hermann Lenz                         Georges Haldas
Berliner Briefe                        Die Schalttafel                    Flametti oder Vom Dandys-             Die fremden Götter. Roman             Acht Frühlings- und Sommer-          Erinnerungen an Igor Strawin-       Die Geschichte vom Kutscher          Boulevard des Philosophes.
Feuilletons 1899-1902                  Mit einer Erstfassung              mus der Armen. Roman                  Hg. von Albert M. Debrunner           tage aus dem Leben Misch-            sky und René Auberjonois            Kandl                                Eine Chronik
224 Seiten, Fadenheftung               104 Seiten, Fadenheftung           224 Seiten, Fadenheftung              240 Seiten, Fadenheftung              ling’. Hg. von Erica Ruetz           156 Seiten, 20 Abbildungen          Nachwort von Norbert Hummelt         Übersetzt von Elisabeth Dütsch
Halbleinen, Lesebändchen               Halbleinen, Lesebändchen           Halbleinen, Lesebändchen              Halbleinen, Lesebändchen              248 Seiten, Fadenheftung             Fadenheftung, Halbleinen            104 Seiten, Fadenheftung             320 Seiten, Fadenheftung
EUR 28.00 | CHF 29.80                  EUR 19.80 | CHF 22.00              EUR 28.00 | CHF 29.80                 EUR 28.00 | CHF 32.00                 Halbleinen, Lesebändchen             Lesebändchen                        Halbleinen, Lesebändchen             Halbleinen, Lesebändchen
ISBN 978-3-03850-015-5                 ISBN 978-3-03850-014-8             ISBN 978-3-03850-022-3                ISBN 978-3-03850-045-2                EUR 28.00 | CHF 32.00                EUR 22.00 | CHF 24.50               EUR 19.80 | CHF 22.00                EUR 32.00 | CHF 36.00
                                                                                                                                                      ISBN 978-3-03850-046-9               ISBN 978-3-03850-054-4              ISBN 978-3-03850-067-4               ISBN 978-3-03850-072-8
«En face» – Texte von Augenzeugen
                                                                                   Norbert Hummelt
Robert Musil                                                                       Gertrud Leutenegger
Rainer Maria Rilke                                                                 Kerstin Kempker
Vincent van Gogh
Edvard Munch

                                                                                                                                     Kulturpreis Zollikon
                                                                                                                                 2021 für Gertrud Leutenegger

                                    Karl Corino (Hg.)
                                    Erinnerungen an Robert Musil
                                    En face #2. Texte von Augenzeugen
                                    512 S., 240 Abbildungen
                                    Broschur, Fadenheftung
                                    EUR 39.80 / CHF 44.00
                                    ISBN 978-3-907142-53-0

                                    Curdin Ebneter, Erich Unglaub (Hg.)
                                    Erinnerungen an Rainer Maria Rilke
                                    En face # 4. Texte von Augenzeugen
                                    25.8 x 14.5 cm, 2 Bände im Schuber,
                                    ca. 1200 Seiten mit zahlreichen Abbildungen,
                                    Fadenbindung, Broschur
                                    EUR 78.00 | CHF 88.00
                                    ISBN 978-3-907142-87-5
                                    Erscheinungstermin: März 2021

                                                                                   Norbert Hummelt                              Gertrud Leutenegger                          Kerstin Kempker
                                    Malte Lohmann (Hg.):                           Der Atlas der Erinnerung. Reiseprosa         Das Klavier auf dem                          Bruderherz. Ein Flimmern
                                    Erinnerungen an van Gogh                       180 S., 21 x 13.5 cm                         Schillerstein. Prosa                         120 Seiten, 21.2 x 13.6 cm
                                    En face #1. Texte von Augenzeugen              Broschur, Fadenheftung                       80 S., 21.5 x 13 cm, Broschur                Fadenheftung, Halbleinen
                                    320 S., 124 Farbabbildungen                    EUR 24.80 | CHF 28.80                        EUR 19.80 | CHF 22.80                        EUR 19.80 | CHF 22.80
                                    Broschur, Fadenheftung                         ISBN 978-3-03850-048-3                       ISBN 978-3-03850-035-3                       ISBN 978-3-03850-036-0
                                    EUR 29.80 | CHF 32.00
                                    ISBN 978-3-907142-47-9                         Gewählt auf die SWR Bestenliste «Die         «Fasziniert schaut man in Gertrud Leu-       Der Roman spürt den Hintergründen
                                                                                   Bücher des Monats» Juli/August 2018          teneggers Bilder, und man sieht das nie      eines merkwürdigen Geschwister-Zer-
                                    Daniela Stilzebach                                                                          Gesehene plötzlich wie Erinnerungen.         würfnisses nach: wieso es zwischen
                                    Erinnerungen an Edvard Munch                   «Diese leichtfüßig erzählten und zugleich    Das ist es, was wirkliche Literatur kann.»   Bruder und Schwester, deren Bezie-
                                    En face # 6. Texte von Augenzeugen             kunstvoll sich entfaltenden Erinnerungs-     Paul Jandl, NZZ                              hung als unverbrüchlich galt, plötzlich
                                    ca. 520 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen     gänge feiern das Absichtslose, den ‹klei-                                                 zu einem Konflikt kommen konnte,
                                    Fadenheftung, Broschur                         nen, fast unwillkürlichen Schritt, den ich   «Diese Prosaminiaturen führen ebenso         der in einem völligen Auseinanderle-
                                    EUR 39.80 | CHF 44.00                          zu einer bestimmten Stunde unternom-         ins Zentrum der Arbeit von Gertrud Leu-      ben endet. So beiläufig das Buch er-
                                    ISBN: 978-3-03850-073-5                        men habe› und der unverhofft zu Begeg-       tenegger wie etwa die kurzen Prosastü-       zählt zu sein scheint, so tiefgründig
                                    Erscheinungstermin: Juni 2021                  nungen mit Menschen, Landschaften und        cke Robert Walsers ins Zentrum des           erforscht es die kleinen Ursachen mit
                                                                                   Büchern führt. Das Fehlgehen und die         Werks von Walser führen. Sie enthalten       den großen Wirkungen, die – den Be-
                                                                                   Irrwege gehören zur Orientierung in der      kondensiert den Zauber, der auch an-         troffenen oft verborgen – ganze Le-
                                                                                   Literatur wie im Leben. Ebenso die Sehn-     dere ihrer Bücher auszeichnet. Und sie       bensläufe und Familiengeschichten
                                                                                   sucht, etwas Zurückliegendes – Räume         sind, jeder Text für sich genommen,          bestimmen können. «Was kann man
                                                                                   und Zeiten wieder und wieder zu be-          kleine Kunststücke der Verdichtung.»         Krititisches sagen über dieses Buch?
                                                                                   gehen und in der Sprache zugänglich zu       Ulrich Rüdenauer, Der Tagesspiegel           Nichts. Das ist große Literatur.» Ste-
                                                                                   machen.» Südddeutsche Zeitung                                                             fan Seitz, Wuppertaler Rundschau
Lydia Escher                                                                                                                          Nora und Stefan Koldehoff
Suzanne Perrottet                                                                                                                     Lucy Wassensteiner, Martin Faass
Pina Bausch                                                                                                                           Beat Steffan

Regina Dieterle                           Suzanne Perrottet                              O-Ton Pina Bausch                            Nora und Stefan Koldehoff                  Lucy Wasensteiner, Martin Faass (Hg.)         Beat Steffan (Hg.)
«Zu sehr emancipirt».                     Die Befreiung des Körpers                      Interviews und Reden 1973–2008               Der van Gogh-Coup. Otto Wackers            London 1938. Defending degenerate             Emil Pirchan. Ein Universalkünstler
Lydia Eschers Tragödie                    Erinnerungen. 224 Seiten, 66 Fotos             400 Seiten, 75 Abbildungen                   Aufstieg und Fall. 216 Seiten              art. Mit Kandinsky, Liebermann und            des 20. Jahrhunderts. 368 Seiten
168 Seiten, 42 Abbildungen, Halbleinen    Fadenheftung, Halbleinen                       Fadenheftung, Spezialeinband                 210 Abbildungen Halbleinen                 Nolde gegen Hitler. 264 Seiten, 136 Ab-       428 Abbildungen, Pappband
EUR 22.00 | CHF 24.80                     EUR 32.80 | CHF 36.00                          EUR 29.80 | CHF 32.00                        Fadenheftung.                              bildungen, Pappband. Texte in Deutsch         EUR 44.00 | CHF 48.00
ISBN 978-3-03850-056-8                    ISBN 978-3-03850-002-5                         ISBN 978-3-03850-021-6                       EUR 29.80 | CHF 34.00                      und Englisch. EUR 29.80 | CHF 36.00           Deutsch: ISBN 978-3-03850-042-1
                                                                                                                                      ISBN 978-3-03850-064-3                     ISBN 978-3-03850-049-0                        Englisch: ISBN 978-3-03850-043-8
«Ganz Zürich stand Kopf; das Patriziat    Suzanne Perrottet (1889–1983), die             Pina Bausch galt zeitlebens als medien-
entsetzt», schrieb Fontane an seine       Schweizer Tanzlegende, die an allen            und öffentlichkeitsscheu, doch hat sie in    Es war einer der spektakulärsten Pro-      Die Londoner Ausstellung «20th Century        Umfassende Monographie zu einem der
Tochter. Was war geschehen? Eine          Brennpunkten dabei war: in Genf und Hel-       den rund vier Jahrzehnten ihres Schaf-       zesse am Ende der Weimarer Republik:       German Art» verstand sich als dezidierte      vielseitigsten Künstler des 20. Jahr-
junge, märchenhaft reiche Frau nimmt      lerau mit Jaques-Dalcroze, auf dem Monte       fens immer wieder Einblick in ihre Ar-       Die Anklage gegen den Kunsthändler         Antwort auf die Propaganda-Schau «Ent-        hunderts, der in Wort, Bild, Raumgestal-
sich einen Liebhaber, bricht aus den      Verità mit Rudolf von Laban, in Zürich bei     beitsweise und Ziele gegeben. Die Texte      Otto Wacker, 33 falsche van Gogh-Bil-      artete Kunst» der Nationalsozialisten. Sie    tung und Performation zu den prä-
Konventionen der Ehe aus und wird so-     Dada. Ab 1920 spielte sie bei der Entwick-     reichen von einem frühen Gespräch mit        der verkauft zu haben. Aufgeflogen war     versammelte 1938 rund 300 Meister-            genden Figuren seiner Zeit gehörte.
fort geächtet. Es ist die Tragödie der    lung therapeutischer Bewegungskonzepte         einer Schülerzeitung über Interviews mit     die Sache bei der van Gogh-Ausstel-        werke der modernen deutschen Kunst            Wiederentdeckung dank eines sensatio-
Lydia Welti-Escher, Tochter und Erbin     eine tragende Rolle. Bis ins hohe Alter war    Tanzkritikern, Film- und Fernsehporträts     lung im Frühling 1928 bei Paul Cassirer    und übertraf an Qualität sogar die legen-     nellen Nachlassfundes auf einem Dach-
des «Eisenbahnkönigs» Alfred Escher.      sie als Lehrerin und international gefrag-     bis hin zur großen programmatischen          in Berlin. Wer aber war jener Otto Wak-    däre Ausstellung des New Yorker Mu-           boden. Emil Pirchan (1884–1957) war
Der Mann, den sie liebt, ist der begna-   tes Jury-Mitglied aktiv. Ein Memoirenband      Rede anlässlich der Verleihung des           ker, der es vermocht hatte, eine ganze     seums of Modern Art von 1931. Zugleich        Schüler von Otto Wagner, Interior-
dete Künstler Karl Stauffer-Bern. Das     voll von Esprit und spannenden Informa-        Kyoto-Preises im Jahr 2007. «This is truly   Branche zu narren – und bis zuletzt nie    eröffnete die Ausstellung für viele exi-      Designer und Plakatkünstler. Nach dem
Drama endet für beide tödlich. Vor        tionen. «Ganz leichtfüßig spielen die Bilder   a wonderful book: for Pina Bausch lo-        verriet, wer der Fälscher war? Nora und    lierte Sammler die Möglichkeit, ihre          1. Weltkrieg machte er durch expressio-
ihrem Selbstmord errichtet Lydia Welti    der Vergangenheit miteinander. Es ist, als     vers, an absolute must read, with an ex-     Stefan Koldehoff sind mit detektivi-       Werke ins Ausland zu bringen und vor          nistische Bühnenbilder in München und
noch eine große Stiftung für die          höre man den Worten der alten Dame zu.         tensive glossary and a list of her works     schem Spürsinn diesem verschollenen        dem Zugriff der Nationalsozialisten zu ret-   Berlin Furore. 1930 wechselte er nach
Schweizer Kunst, der sie – als Frau –     die einem viel Wissenswertes vermittelt        in chronological order, even the cover is    Leben nachgegangen und haben sensa-        ten. Als bedeutendes Kulturmanifest           Prag, ehe er 1936 zum Professor an die
jedoch nicht vorstehen und ihr nicht      und aus deren Augen ein weise Schalk           made out of black rubber dance flooring      tionelles Material zutage gefördert. Ein   gegen die Politik des Faschismus ist die-     Akademie der Bildenden Künste nach
mal den geplanten Namen geben darf.       aufzublitzen scheint.» Tessiner Zeitung        as an added bonus.» Dance Europe             Recherche-Krimi der besonderen Art.        ses Ereignis neu zu entdecken.                Wien berufen wurde.

                                                                                                                                                                                                                               Deutsch               Englisch
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