Nimbus. Kunst und Bücher - Frühjahr 2021 - büro indiebook
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Sehr verehrte Buchhändlerinnen und Buchhändler, liebe Freunde und Freundinnen des Verlages In unserer Programmvorschau lassen wir üblicher- unscheinbarem «Cahier» greifen. Wir waren eigent- weise nur unsere Bücher sprechen, doch da die lich felsenfest entschlossen, uns allen Corona-Tage- Zeitumstände so unüblich geworden sind, erlaube büchern strikt zu verweigern, bis uns … Nun, ich will ich mir ausnahmsweise, ein kleines Lebenszeichen gar nicht mehr sagen. Wer sich die Fähigkeit be- aus dem Verlag vorauszuschicken. wahrt hat, bezaubert zu werden, mag dies hier wie- Ja, es gibt uns noch und wir sind bislang von der der einmal erleben. Pandemie verschont geblieben – hoffentlich gilt Zu den großen Editionen, die auf den anschließen- dies auch für Sie! Uns ist lebhaft bewusst, dass es den Seiten folgen, sei nur eines hervorgehoben: Dass derzeit ein Privileg darstellt, sich ins Home-Office sie trotz geschlossener Bibliotheken und Archive fer- zurückziehen zu können, während Sie in den Buch- tig geworden sind und in den nächsten Wochen läden einem täglichen Risiko ausgesetzt sind. Für Ihr erscheinen können, ist eigentlich ein Wunder. Es ver- Engagement gibt es eigentlich keinen angemesse- dankt sich einzig dem außerordentlichen Engage- nen Dank. Umso mehr möchten wir hier gleichwohl ment der Autorinnen und Herausgeber, die mit nie unseren herzlichsten Dank aussprechen – verbun- erlahmender Findigkeit und Einsatzbereitschaft die den mit dem dringlichen Wunsch, dass Sie gesund größten Hindernisse zu umschiffen vermochten. bleiben mögen! Und lassen Sie uns hoffen, dass es Chapeau und herzlichen Dank! bald wieder möglich sein werde, sich unbeschwert Es ist eine merkwürdige Koinzidenz der Ereignisse, bei Lesungen, auf Messen und anderen Gelegen- dass die 2. Nummer des «Bamberg Diary» von China heiten zu treffen; diese Zuversicht wollen wir nicht handelt. Wie nahe China uns gerückt ist, haben wir verlieren! in den letzten Monate zu spüren gelernt – wie gering Einstweilen mag uns vielleicht wieder deutlich wer- unsere Kenntnisse über das Land sind, vielleicht we- den, welch eine geniale Erfindung das Buch ist. Es niger. Aktueller und politischer könnte deshalb unser braucht keine Bühne, kein Auditorium, keine techni- fotografisches Musik-Tagebuch mit seinen essayisti- schen Vorkehrungen, um seine Inhalte zu entfalten. schen Beigaben kaum sein. Oder anders gesagt: Es ist das Kulturgut der Stunde. Dass eine ähnliche Aktualität für Afrika gilt – wer Ein Sessel oder ein Sofa, gutes Licht und ein biss- wollte das bestreiten. Europas Beziehungen zu die- chen Aufnahmebereitschaft genügen, um binnen sem Kontinent sind nicht nur durch die koloniale Ver- kurzem in eine andere Welt entführt zu werden: in gangenheit belastet, sondern ebenso sehr durch ein unbekannte Geschichten und Geschehnisse, in stereotypes Mißverstehen. Aus dieser Erkenntnis neue Gedankensphären, in ferne Länder. Wer einen heraus hat Andreas Herzau in Liberia das Experi- beweglichen Verstand hat, braucht nicht zu reisen, ment gewagt, ob er nicht einen neuen Blick auf die- um unterwegs zu sein – es geht auch mit einem sen Kontinent finden könne. Und er hat! Buch (obwohl wir uns selbstverständlich alle freuen, Für die zahlreichen Liebhaber unserer Reihe «Unbe- wenn wir wieder wirklich reisen dürfen). Deshalb grenzt haltbar» haben wir ein besonderes Fundstück, stellen wir hier ein Reisebuch voran, das für beides das Ihnen zeigen möge, welch hinreißende Literatur taugt: für Gedankenreisen und als Begleiter für kom- entstehen kann, wenn ein großer Autor über Kunst mende reale. Lassen Sie sich inspirieren. schreibt. Wer’s nicht glaubt, der lese selbst. Wer derzeit noch eingeschlossen ist wie Hierony- In diesem Sinne mit herzlichen Grüßen, mus im Gehäus, der mag zu Marie Dréas scheinbar Ihr Bernhard Echte
Unser Bestseller in dritter, überarbeiteter Auflage Manfred Hammes: Durch den Süden Frankreichs Dritte, aktualisierte Auflage Neue ISBN-Nummer Ein Buch für alle, die das Reisen lieben und eine Abneigung gegen den Tourismus haben, die den Süden Frankreichs auf unausgetretenen Pfaden erkunden wollen: die Rhône abwärts durchs Languedoc bis zu den Pyrenäen oder durch die Hochprovence bis zur Côte d’Azur. Und für alle, die den geistigen und leiblichen Genüssen in gleicher Weise zugetan sind, so daß sie etwas erfahren wollen über Orte der Geschichte, über Menschen und Bücher, die verehrt, verfolgt oder vergessen wurden, über Restaurants, Cafés und kleine Domainen wo das französische ‹Savoir vivre› noch ganz selbstverständlich lebendig ist. «Ein ganz außergewöhnliches Buch. Ich kenne kaum ein zweites, das so viel Appetit macht im doppelten Sinne. Wenn ich mir zu Weihnachten ein Buch wünschen durfte, dann wäre es genau dieses.» Rainer Moritz im MDR «Eine profunde Kulturgeschichte, glänzend formuliert, prachtvoll bebildert und vom Verlag wunderschön ausgestattet. Vielleicht die fun- dierteste Darstellung zu diesem Thema, ganz gewiss ist es die am besten geschriebene.» Rudolf Maria Bergmann in der FAZ «Ob es den Franzosen nun gefällt oder nicht, aber der umfassendste und am intelligentesten geschriebene Reiseführer über Südfrankreich stammt von einem deutschen Autor» Jean- Charles Albert in der AJC Presse Bordeaux Manfred Hammes Mit Karten und nützlichen Hinweisen, einem Orts- Durch den Süden Frankreichs und Personenregister, Lesebändchen und mehr als Literatur Kunst Kulinarik tausend farbigen Abbildungen. 23.3 x 14.5 cm, 704 Seiten, über 1000 Abbildungen Fadenheftung, Lesebändchen, Halbleinen 3. aktualisierte Auflage, EUR 32.00 | CHF 36.00 Laden Sie Herrn Hammes zu einem Auftritt ein – ISBN 978-3-03850-077-3 ein geborener Entertainer mit enzyklopädischem Wissen über Frankreich und einem untrüglichen Sinn für alles, was gut ist (und tut). Kontakt zum Verlag +41-44-680 37 04
Marie Dréa Woher kommt das Wort Quarantäne? Bis vor einem stehen sie neben Assoziationen an Dürers «Melen- halben Jahr wußten das die wenigsten – und noch colia» oder Goyas Zyklus vom «Schlaf der Vernunft, weniger kannten die dazugehörige Erfahrung. Das der Ungeheuer gebiert». Beim Blick auf die Wanduhr hat sich unversehens geändert. Früher mutmaßte scheint die Zeit still zu stehen, und doch dringt über man, daß Schiffe die Pest an Bord haben könnten, das Radio eine Inflation von Informationen herein – wenn sie von weither kamen. Und so mußten sie – disparat, verstörend und grotesk. wie z.B. in Venedig – vierzig Tage warten, ehe sie Marie Dréa zeichnet all dies im Wortsinn auf, ohne in den Hafen einlaufen durften. sich vorschnell einen Reim auf das Ineinander von Vierzig Tage? Im Elsaß dauerte der ‹Lockdown› die- Bedrohung und Klosterruhe zu machen. Ihre Blätter ses Frühjahr länger: Es waren genau 56 Tage. Die bewahren deshalb nicht nur die Stimmung der Qua- Erfahrung der Isolation hat Marie Dréa zu einer Art rantäne, sondern reichen weit über die Zeit hinaus, künstlerischer Selbstbefragung genutzt. Wie einst als sich die Verhältnisse von Innen und Außen so Hieronymus im Gehäus saß sie am Tisch und zeich- merkwürdig umgekehrt haben. Entstanden ist ein nete – um sich herum die Geister-Erscheinungen «Artist book», das die ungewohnte Beschränkung der Nachrichten und Gedanken. Sie sagte sich: jener damaligen (und inzwischen wiedergekehrten) «Nulla dies sine linea», und schuf jeden Tag ein Tage konsequent auf die Gestaltung und Materiali- Blatt. Das ganze Spektrum zwischen ungläubiger sierung überträgt. Und siehe da: Wenn der Mini- Belustigung und dämonischer Angst ist darin – fest- malismus so gekonnt ist wie bei Marie Dréa, ver- gehalten mit einem präzisen Strich, der naiv tun mittelt er eine tiefere Erfahrung, als jede Opulenz kann, weil er schlechthin virtuos ist. Die Gegen- es könnte. stände des beschränkten Alltags erscheinen plötz- Es ist eines der schönsten Bücher geworden, die lich im Lichte einer neuen Wichtigkeit. Unvermittelt NIMBUS je veröffentlichen durfte.
CA H I E R Rue Stein 17. März 2020 11. Mai 2020 Marie Dréa, geb.1958, Malerin und Gra- phikerin, Studium an der Stuttgarter Kunst- akademie bei KRH Sonderborg, lebt in Mittelbergheim, Elsass. Einzelausstellun- gen: Galerie Wendelin Niedlich, Stuttgart; Galerie du Rhin, Colmar; Galerie Hagen, Offenburg; Galerie Lüpke, Frankfurt/Main (mit Katalog); Galerie Lilian Andrée, Riehen- Basel; Galerie Baumgarten, Freiburg i. Brsg. (mit Monographie); Museum im Ritterhaus, Offenburg und anderen. Für «Hirnblüten» von Liselotte Breyer (NIMBUS 1998) schuf sie das Cover und eine Originalradierung zur entsprechenden Vorzugsausgabe. 2004 erschien bei NIMBUS ihr Katalog «Legen- den & Passionen, Namenlose Hoheiten». «Cahier. Rue Stein 17. März 2020 – 11. Mai 2020» erschien zur großen Retrospektive ihres Werks, die vom 19. September bis 25. Oktober 2020 unter dem Titel «Clair Obscur» im Kunstverein Offenburg statt- fand. Vorzugsausgabe mit Originalzeichnung auf Anfrage über den Verlag erhältlich. M. Dréa Cahier Rue Stein 17. März 2020 – 11. Mai 2020 120 Seiten, 56 Zeichnungen Blockbuch, 27.5 x 21.5 cm EUR 30.00 / CHF 34.00 ISBN 978-3-03850-076-6 Bereits erschienen
Julius Meier-Graefe «Seine Texte sind, seien wir ehrlich, Literatur. Das ist in einer Studie virtuos demontiert hatte, legte er der Grund, warum sie vom ersten Tag an so geliebt Monographien zu Corot, Manet, Renoir oder Vincent wurden von den Lesern und so gehasst wurden – von van Gogh vor. Aber auch «Die großen Engländer» den Kunsthistorikern.» Florian Illies waren ihm eine Publikation wert – ganz zu schwei- gen von seiner Entdeckung El Grecos und der grund- Obwohl Meier-Graefe – entgegen weitverbreiteter legenden, 3-bändigen Arbeit zu Hans von Marées. Ansicht – nie Kunstgeschichte studiert hatte, er- Daneben bediente er sich des gesamten Spektrums reichte er eine größere Leserschaft als alle anderen publizistischer Formen: des Essays, der mit subjek- deutschen Autoren, die im 20. Jahrhundert über tiver Gründlichkeit zwischen den gängigen Spielarten Kunst schrieben. Von Beginn an galt er als das des Scheins eine Wahrheit suchte; der streitbaren «enfant terrible» der Kunstpublizistik – immer im Zen- Ausstellungskritik, die gern auch der Satire ihre Re- trum, immer polarisierend, immer umstritten. Wo verenz erwies; der anekdotischen Novelle, die mit er auftrat, hatte kein salbungsvoller Weiheton Be- Insider-Kenntnissen über Menschlich-Allzumensch- stand. Mit einer saloppen Nebenbemerkung konnte liches aus den Kulissen und Wandelgängen des er staatstragende Glaubenssätze der Lächerlichkeit Kunstbetriebs erzählte. Diese Texte galten jedoch preisgeben. Als geborener Polemiker hatte er auch als Tagesware. Nichts wäre falscher als dies: Denn vor Selbstwidersprüchen keine Scheu – so sie nur kann ein wirklicher «homme de lettres» beim Schrei- in brillanten Formulierungen daherkamen und zu ben einfach einen Gang zurückschalten, nur weil es seinem schillernden Gesamtbild beitrugen. sich vielleicht um einen kürzeren Text handelte? Den Grundstein seines Ruhmes legte er 1904 mit Im Gegenteil: Gerade dann stach ihn der Hafer. Im der 3-bändigen «Entwickungsgeschichte der moder- Tagesgefecht kam sein Temperament spontaner und nen Kunst», die im Untertitel einen «Beitrag zu einer intensiver zum Ausdruck, als dies bei Langstrecken- neuen Ästhetik» verhieß und «vergleichende Be- schreiberei der Fall sein mochte, wo zudem noch trachtungen der Bildenden Künste» zur Methode den Akademikern die Stirn geboten werden musste. erhob. Bei seinen Vergleichen griff Meier-Graefe Dennoch sind Meier-Graefes Feuilletontexte bis heute von Beginn an programmatisch über die Grenzen nur mit wenigen Ausnahmen wieder gedruckt wor- Deutschlands hinaus, da ihm die heimatliche Kunst den. Der vorliegende Band will dies ändern und einen als muffig und zurückgeblieben erschien. Die Feind- der wortmächtigsten und streitbarsten Geister der schaft aller Nationalkonservativen war ihm seitdem deutschen Essayistik von einer unbekannten Seite sicher, zumal Meier-Graefe sich mit provozierender zeigen. Denn Meier-Graefe schrieb ungemein intelli- Leichtigkeit und einem Neid erregenden Kenntnis- gent, geistvoll und amüsant – vor allem aber immer reichtum in der gesamten europäischen Kulturtradi- gegen jede Erwartung. tion bewegte. Nachdem er Böcklin und Menzel – die beiden Heroen der neueren deutschen Kunst – 1905 «Unbegrenzt haltbar» Bd. 9
Kunst Kulissen Ketzereien Denkwürdigkeiten eines Enthusiasten Julius Meier-Graefe (1867–1935), wuchs im Rhein- land, in Westfalen und in Oberschlesien auf, belegte an den Universitäten München, Zürich und Lüttich technische Studienfächer, betrat aber erst in Berlin re- gelmäßiger einen Hörsaal, um dort Geschichte, Volks- wirtschaft und Philosophie zu hören (letzteres bei Georg Simmel). Nach früher Freundschaft mit Edvard Munch zog es ihn Mitte der 1890er Jahre nach Paris, wo er zugleich als verantwortlicher Redakteur der opu- lenten Kunstzeitschriften «Pan» und «Art décoratif» sowie als Inhaber des Einrichtungshauses «Maison Moderne» wirkte. Munchs erste Graphik-Mappe und die erste Monographie über Félix Vallotton entstan- den – seinem Lieblingswort zufolge – eher «beiläufig». 1904 kehrte Meier-Graefe nach Deutschland zurück, ließ sich in Berlin nieder und entfaltete eine lebhafte Tätigkeit als Buchautor und Kunstpublizist. Daneben spielte er europaweite Verbindungen als «marchand amateur», Museumsberater und Salonlöwe aus. Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs unversehens patriotisch ge- worden, bildete er als ahnungsloser Soldat eine leichte Beute russischer Truppen, wurde aber im Oktober 1915 unerwartet freigelassen. Von 1917 bis 1921 in Dresden ansässig, rief er die Marées-Gesellschaft ins Leben, unter deren Dach er zahlreiche bibliophile Kunstpubli- kationen herausbrachte. Danach zog es ihn wieder nach Berlin, wo er regelmäßig für die «Frankfurter Zei- tung» und das «Berliner Tageblatt» schrieb. Nachdem er 1927 auf die van Gogh-Fälschungen des Kunsthänd- lers Otto Wacker hereingefallen war und seinen Irrtum zu spät bemerkt hatte, zog Meier-Graefe 1929 in die Provence und ließ sich in Saint-Cyr-sur-Mer nieder. Damit bildete er 1933 eine Anlaufstelle für die zahlrei- chen deutschen Emigranten, die fluchtartig Deutsch- Julius Meier-Graefe land verließen und im benachbarten Sanary-sur-Mer Kunst Kulissen Ketzereien. Denkwürdigkeiten eines Enthusiasten eine neue Bleibe fanden. Als die Nationalsozialisten Herausgegeben von Bernhard Echte 1937 in der Ausstellung «Entartete Kunst» Meier-Graefe «Unbegrenzt haltbar» Bd. 9, 21 x 13.5 cm, ca. 320 Seiten an den Pranger stellten, zählte er schon zwei Jahre Halbleinen, Fadenheftung, Lesebändchen nicht mehr zu den Lebenden: Am 5. Juni 1935 war er ISBN 978-3-03850-078-0 – seit einem Jahr französischer Staatsbürger – im EUR 32.00 | CHF 36.00 schweizerischen Vevey verstorben. Erscheint im März 2021
Sophie Ausstellung «Sophie Taeuber-Arp» im Kunstmuseum Basel, 20. März bis 20. Juni 2021 Zu Sophie Taeuber-Arps Leben sind bis heute nur Deutlich wird dabei unter anderem, wie viele Wider- wenige schriftliche Zeugnisse bekannt. Dies liegt stände Sophie Taeuber-Arp zu überwinden hatte, u.a. an den dramatischen Ereignissen ihrer letzten um sich aus dem traditionell «weiblichen» Metier Lebensjahre: der Flucht aus Paris 1940 und der kunstgewerblicher Textilarbeiten emanzipieren und neuerlichen Flucht aus Grasse 1942. in der freien Kunst- und Architektursezene Fuß fas- Um so bedeutsamer ist, dass bei den Nachfahren sen zu können. ihrer Schwester Erika eine umfangreiche Korres- Das Material enthält darüber hinaus eine unge- pondenz erhalten blieb, die von Sophie Taeubers ahnte Fülle von Berichten über Begegnungen mit 16. Lebensjahr bis zu ihrem Tod reicht und bis Künstlerkollegen z.B. über Dada-Freunde wie Hugo heute mit Ausnahme weniger Stücke unbekannt Ball, Emmy Hennings und Richard Huelsenbeck ist – darunter auch mehr als 140 Briefe und Karten oder über Weggefährten wie Theo van Doesburg, an Hans Arp. Die Briefe sind durchweg ausführlich Tristan Tzara, Paul Eluard, Max Ernst, Sonia und und umfassen meist mehrere Seiten. Sophie Taeu- Robert Delaunay oder Kurt Schwitters. Die Briefe ber-Arp berichtet darin lebhaft über ihre gesamten stellen damit eine einzigartige Quelle für die Avant- Lebensumstände, was zahlreiche neue Einblicke garde-Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun- in ihre Biographie und Werkgeschichte erlaubt. derts dar.
Taeuber-Arp Briefe 1905–1942 Herausgegeben von Medea Hoch, Walburga Krupp und Sigrid Schade Sophie Taeuber-Arp, (1889–1943) zählt zu den be- deutendsten Künstlerinnen der Schweiz im 20. Jahr- hundert. Als Avantgardistin der ersten Stunde war sie in verschiedenen Kunstsparten tätig: in Malerei und Graphik, in Plastik und textilem Gestalten, in Tanz und Marionettentheater sowie in der Architektur. Daneben trat sie als Herausgeberin einer bedeutenden Kunst- zeitschrift hervor. Nach ihrer Ausbildung in angewandter und freier Kunst in München liess sich Sophie Taeuber-Arp 1914 in Zürich nieder. Sie arbeitete als freischaffende Kunstgewerblerin und leitete ab 1916 die Textilklasse an der Zürcher Gewerbeschule. In der Galerie Tanner lernte sie ihren späteren Mann Hans Arp kennen und trat als Tänzerin an mehreren Dada-Soiréen auf. Ab Mitte der 1920er Jahre übernahm sie die innen- architektonische Gestaltung verschiedener Gebäude in Strassburg und Paris, wohin sie 1929 übersiedelt. Dort trat sie der Gruppe «Abstraction-Création» bei und gab die Zeitschrift «Plastique» (1935–37) heraus. Die Flucht vor den deutschen Truppen führte sie 1940 zunächst nach Grasse und 1942 in die Schweiz, wo sie im Haus von Max Bill in der Nacht vom 12./13. Ja- nuar 1943 an einer Kohlenmonoxyd-Vergiftung starb. Als Ehegattin von Hans Arp stand Sophie Taeuber-Arp zeitweise im Schatten von dessen Ruhm, doch gilt sie heute unbestritten als Künstlerpersönlichkeit von eben- bürtigem, herausragendem Rang, was sich in zahlrei- chen internationalen Ausstellungen niederschlug. Sophie Taeuber-Arp Briefe 1905–1942 Herausgegeben von Medea Hoch, Walburga Krupp und Sigrid Schade 3 Bände in Schmuckschuber, 17 x 24 cm, ca. 1500 Seiten Mit zahlreichen Abbildungen Halbleinen, Fadenheftung, Lesebändchen ISBN 978-3-03850-080-3, EUR 136.00 | CHF 148.00 Erscheint im März 2021
Rudolf Probst Hugo Simon Geld, Kunst, Politik – in all diesen Bereichen stand Hugo Simon im Zentrum seiner Epoche. Als junger Mann aus der Provinz Posen nach Berlin gekommen, stieg er rasch zu einem ver- mögenden Privatbankier auf. Gleichwohl blieb er seinen sozialistischen Überzeugungen treu, und bewies mit der Leidenschaft für neue Kunst zugleich große Weltoffenheit. 1918/19 Preußischer Finanzminister während der Revo- Dass Dresden nach Ende des 1. Weltkriegs eine bedeutende Kunststadt lution, graue Eminenz der Gesellschaft in den der Moderne wurde, verdankte sie Rudolf Probst. Als Geschäftsführer 1920er Jahren, ab 1933 Exilant in Paris, nach der Galerie «Neuen Kunst Fides» zeigte er die Werke der Expressionis- gefährlicher Flucht ab 1940 unter einem «nom ten, trat für die Kunst Noldes ein und knüpfte Kontakte zum Bauhaus, de guerre» in Brasilien – es gibt kaum eine Bio- so dass Klee, Feininger, Moholy-Nagy und Schlemmer in Dresden gas- graphie, die mehr über das 20. Jahrhundert zu tierten. 1933 von den Nazis zur Schließung gezwungen, wich er nach sagen wüsste als diese. Mannheim aus, wo er sich bis 1937 halten konnte. Nach Ende des Zwei- ten Weltkrieg war es Probst, der den abgerissenen Faden zur Moderne Nina Senger, Jan Maruhn wieder anknüpfte und vielen deutschen Museen Ersatz für die Verluste Hugo Simon. Bankier, Sammler, Sozialist aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 beschaffte. Biographie einer Epoche Mit einem Vorwort von Rafael Cardoso Christmut Präger, Karl Ludwig Hoffmann 23 x 14.5 cm, ca. 520 Seiten Rudolf Probst. Galerist. 1890–1968 80 Abbildungen, Fadenbindung, Halbleinen 28 x 19.5 cm, 364 Seiten, 250 Abbildungen, Fadenheftung, Halbleinen EUR 38.00 | CHF 42.00 EUR 48.00 | CHF 54.00, ISBN 978-3-907142-88-2 ISBN 978-3-03850-057-5 Erscheinungstermin: März 2021 Erscheinungstermin: März 2021
Oskar Schlemmer Otto Meyer-Amden Meyer-Amdens Leben und Kunst erschie- nen schon seinen Zeitgenossen rätselhaft und geheimnisvoll. In großer Armut lebte er mehr als fünfzehn Jahre einsiedlerhaft in Amden. Trotz seiner Existenz an der Peri- pherie nahm er alle Entwicklungen der Mo- derne mit lebhaftem Interesse wahr, ging aber seinen ganz eigenen Weg. An Ausstel- lungen sah man sein Werk nur selten, und Die umfangreichste Künstlerkorrespondenz der «Klassischen Moderne»: wenn es geschah, lösten sie eine Mischung Über 550 Briefe aus mehr als zwei Jahrzehnten – in der Intensität des von Faszination und Unverständnis aus. Austausches den Briefen von Vincent an Theo van Gogh vergleichbar. Elisa Tamaschke geht dieser Wirkung durch Während Meyer zurückgezogen in Amden lebt, feiert Schlemmer vor genaue Betrachtung der Bilder und durch dem 1. Weltkrieg erste Erfolge, wird dann Soldat, überlebt mit Glück, eine Chronik der Rezeption erhellend nach. schliesst sich 1919 mit halbem Herzen revolutionären Strömungen an, ehe er ans Bauhaus in Weimar berufen wird und dann auch mit nach Elisa Tamaschke Dessau geht. 1929 wird er Professor in Breslau und gehört schließlich Vom Laboratorium ins Labyrinth zu jenen, welche die Nationalsozialisten zu den «entarteten Künstlern», Wege durch das Leben und Werk Otto zählen. Meyer ist da jedoch schon tot – er starb Anfang 1933 in Zürich. Meyer-Amdens 24 x 17 cm, ca. 360 Seiten Oskar Schlemmer – Otto Meyer-Amden 120 Abbildungen Das Seelenpostbuch. Briefwechsel 1908–1933 Bedrucktes Leinen Hg. v. Magdalena Droste u. Elisa Tamaschke EUR 48.00 | CHF 54.00 3 Bände in Schmuckschuber, 24 x 17 cm, 1824 Seiten, 670 Abbildungen ISBN 978-3-03850-062-9 Bedrucktes Leinen, Fadenheftung, Lesebändchen Erscheinungstermin: März 2021 EUR 198.00 | CHF 224.00 ISBN 978-3-03850-061-2
ANDREAS HERZAU Mit Beiträgen von Marcus Rudolf Axt Xuewu Gu Holger Noltze Jiatong Wu Als die ersten europäischen Missionare zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach China kamen, waren auch Musiker unter ihnen, die den Kaiser mit abendländi- schen Melodien bezaubern und beeindrucken soll- ten. Als 1942 Romain Rollands Beethoven-Buch in der Übersetzung von Fu Lei auf Chinesisch heraus- kam, entstand im «Reich der Mitte» ein wahrer Beet- hoven-Mythos: das Bild eines unbeugsam Schaffen- den, der sich nicht einmal durch den Verlust des Ge- hörs vom Komponieren und vom Glauben an eine Musik der Zukunft abhalten ließ. Als Mao 1966 die Kulturrevolution ausrief, wurde alles verboten und zerstört, was westlich-bourgeoiser Kultur nur ent- fernt ähnlich sah – und Fu Lei beging Selbstmord. Nachdem Nixon 1972 China besucht und Mao die Hand geschüttelt hatte, folgte ihm ein Jahr später das Philadelphia Orchestra und gab als erstes west- liches Ensemble ein Symphonie-Konzert in China. 1986 gastierten die Bamberger Symphoniker zum ersten Mal in Peking und Shanghai. Sechs weitere Tourneen folgten bis 2019. War es zu Anfang noch keineswegs unüblich, in ihren Konzerten zu essen, zu telefonieren oder während der Musik den Saal zu verlassen, so werden heute Besucher, die ihr Handy dessen Kultur? Warum darf eine Mozart-Messe in zum Fotografieren oder zum Kurz-Check zücken, von China nicht gespielt werden, Beethovens 9. Sympho- smarten Kontrolleuren mit einem Bannstrahl aus nie jedoch sehr wohl? Liegt in der Gefühlsmacht, die dem Laserpointer bedacht. China baut heute meh- dem Erleben klassischer Musik innewohnen kann, rere Konzerthäuser pro Jahr und eröffnet fortlaufend ein Keim individuellen Freiheitsbedürfnisses, das den neue Konservatorien. Seit Lang Lang zum Weltstar politischen Kollektivismus in China auf längere Sicht avanciert ist, werden nirgends so viele Steinway- zu unterhöhlen vermag? Flügel verkauft wie hier. Und das Mao-Denkmal in Auch wenn vielen Musik als ‹weicher Faktor› gilt – dessen Geburtsstadt trägt die Züge Beethovens. im Kulturaustausch zwischen Europa und China, in Was bedeutet dieser enorme plötzliche Boom der der Rivalität ihrer Systeme, ist sie höchst virulent. klassischen Musik für China? Wie erleben die euro- Von diesen Fragen handelt das «Bamberg Diary #2» päischen Musiker, die dort auftreten, das Land und auf beredte Weise in Wort und Bild.
BAMBERG DIARY #2 CHINA Herausgegeben von Holger Noltze Rudolf Marcus Axt ist seit 2013 Intendant der Bamberger Symphoniker. Xuewu Gu ist Politikwissenschaftler und Pro- fessor für Internationale Beziehungen der Uni- versität Bonn, wo er auch das Center of Global Studies leitet. Holger Noltze ist Professor für Musik und Me- dien an der TU Dortmund, Autor und Mitgrün- der der Plattform www.takt1.de für klassische Musik. Jiatong Wu gründete mit seinem Vater «Wo Promotion» als erste private chinesische Ver- anstaltungsagentur für Musik und Theater. Wu organisiert vor allem Konzerttourneen bedeu- tender europäischer Orchester durch China. 2020 erschien bei NIMBUS: BAMBERG DIARY #1 Europa. Meine Heimat Mit Beiträgen von Alfred Brendel, Eleonore Büning, Jacob Burckhardt, Holger Noltze und Uwe Rada. EUR 25.00 | CHF 28.00 ISBN: 978-3-03850-074-2 Andreas Herzau BAMBERG DIARY #2. China Herausgegeben von Holger Noltze Beiträge von Marcus Rudolf Axt, Xuewu Gu, Holger Noltze und Jiatong Wu 160 Seiten, 88 Fotos, Fadenheftung, Halbleinen ISBN: 978-3-03850-081-0 EUR 25.00 | CHF 28.00 Erscheinungstermin: April 2021
ANDREAS HERZAU Während des Bürgerkriegs in den 1990er Jahren galt Liberia als ein Synonym für den Vorhof zur Hölle. Die Berichte über die Greueltaten der War Lords und ihrer Milizen gingen damals um die Welt. Andreas Herzau hat den Bürgerkrieg und die Flüchtlingsbe- wegungen damals vor Ort als Reporter erlebt und dokumentiert. Als in den Jahren 2005/06 ein er- staunlicher Aufarbeitungs- und Demokratisierungs- prozess in Liberia einsetzte, besuchte er das Land erneut, stellte bald aber fest, dass diese Gescheh- nisse in der westlichen Welt auf weit weniger Inter- esse stießen als die «Sensationen des Negativen». Ihm wurde deutlich, wie sehr das europäische Bild von Afrika durch den Fokus auf Kriege und Krisen geprägt ist. Wenn sich die Situation in einem der Länder zum Guten wendete, berichtete niemand mehr darüber. Was bleibt, sind einzig die Bilder und Nachrichten von Greueltaten, Chaos, Hunger und Opfern. Dabei stellte Herzau fest, dass diese «déformation professionelle» auch seinen Blick bestimmte. Er be- schloss daraufhin, ein Experiment zu wagen und das Land unter anderen Vorzeichen zu betrachten. Er wollte für sich in Erfahrung bringen, ob es ihm gelinge, Liberia mit einem Interesse am Positiven zu bereisen und eine optische Sprache dafür zu finden. Das vorliegenden Buch stellt im Wortsinn einen Essay dar, sich der zementierenden Wirkung ein- seitiger Opferberichterstattung entgegenzustellen und dem Stereotyp des europäischen Afrikabildes zu entkommen. Inspiration dafür war auch ein Text des kenianischen Autors Binyavanga Wainaina, der dem Band in Deutsch und Englisch vorangestellt ist.
Liberia Mit einem Essay von Binyavanga Wainaina Andreas Herzau, geb.1962, setzt sich als Fotograf, Hochschuldozent und Autor künst- lerisch und theoretisch mit Fotografie aus- einander. Als engagierter Bildjournalist mit eigenständiger und oft überraschender Bild- sprache erweitert er in seinen Arbeiten die Grenzen der klassischen Reportagefotografie, durchbricht Sehgewohnheiten und hinterfragt Wahrnehmungs-Stereotypen. Essayistisch-narrative und analytisch abstra- hierende Elemente werden zu Bildgeschich- ten verknüpft, die er in Büchern, Ausstellungen und Magazinen veröffentlicht. Sein Werk wurde u.a. mit dem European-Press- Award ausgezeichnet und ist in Sammlungen wie dem Deutschen Historischen Museum und der Stiftung Gundlach vertreten. Neben der künstlerischen Arbeit publiziert er Texte und Essays über Fotografie. Bei NIMBUS erschie- nen sein Schweiz-Buch «Helvetica» (2017), die Studie «AM» (2018) über eine bekannte deutsche Politikerin sowie «Bamberg Diary» #1 und #2. Andreas Herzau lebt in Hamburg. Binyavanga Wainaina (1971-2019), keniani- scher Journalist und Schriftsteller, war nach einem Studium der Ökonomie zunächst für die «Sunday Times» in Kapstadt tätig. Im Jahr 2000 kehrte er nach Kenia zurück und ge- hörte dort zu den Mitgründern des Literatur- magazins «Kwani?». 2007 lehnte er die Auf- Andreas Herzau nahme in das Forum «Young Global Leaders» Liberia am Davoser Weltwirtschaftsforum ab. 2009 Mit einem Essay von Binyavanga Wainaina übernahm er die Leitung des Chinua Achebe in Deutsch und Englisch Center for African Writers and Artists am Bard 25 x 21 cm, 124 Seiten College in Upstate New York. 2016 war er ein Flexibles Leinen, Fadenheftung Jahr Stipendiat im Berliner Künstlerprogramm ISBN 978-3-03850-079-7 des Deutschen Akademischen Austausch- EUR 32.00 | CHF 36.00 dienstes. Er verstarb 2019 in Nairobi. Erscheint im März 2021
Fotobücher aus unseren letzten Programmen ANDREAS HERZAU Andreas Herzau AM 55 Fotos in Duoton 27.5 x 20.5 cm, 108 Seiten Broschur, japanische Bindung EUR 32.00 | CHF 36.00 ISBN 978-3-03850-053-7 Andreas Herzau Helvetica 70 Fotografien. Mit Gedichten von Eugen und Nora Gomringer 96 Seiten, 34 x 22.5 cm Halbleinen, aufgesetzte Deckel EUR 38.00 | CHF 42.00 ISBN 978-3-03850-039-1 Fotografischer Essay über die heutige «Messerscharfe Subjektivität. Herzau pro- Schweiz.Herzau zeigt ein Land, das für voziert die Frage, warum der politische Fo- auswärtige Betrachter wie eine Klischee- tojournalismus meist dankend annimmt, falle wirkt: touristische Kulisse, Inbegriff wie sich die Politiker selbst inszenieren.» von Wohlstand, Ordnung und Perfektion. Photonews. «Eine Fotobuch, das weit über Doch was ist hier Image, was Projektion? die engen Grenzen einer Promi-Devotio- Herzau schaut genau hin: mit einem nalie hinausgeht. Allein die Form und Ge- Blick für das sprechende Detail, für ver- staltung mit einer japanischen Bindung borgene Komik und die offenen Fragen. und den Zwischenseiten in einem kräfti- «Schon beim ersten Blättern zeigt sich, gen Rot lässt die Konventionen des Kanz- dass der Fotograf Andreas Herzau über ler- und Politikerporträts weit hinter sich. einen messerscharfen Verstand und Die raffinierte Sequenzierung sorgt für einen begnadeten Blick verfügt. Analyse Spannung, Aha-Effekte und einen erzäh- und Fotokunst verschmelzen.» Stephan lerischen Sog, dem man sich kaum entzie- Wehowsky, Journal 21. «Ein wunderbares hen kann. Keine Frage: Dieses Buch Buch, weil es Erwartungen unterläuft und gehört zu den besten Fotobuchnovitä- ein eher breit aufgestelltes denn eng ge- ten des Jahres!» Thomas Wiegand, Kasse- fasstes Land zeigt.» Freddy Langer, FAZ ler Fotobuchblog
Fotobücher aus unseren letzten Programmen Barbara Klemm «Wo andere bloß foto- grafieren, dort macht Barbara Klemm wirkliche Bilder.» Volker Breidecker in der Süddeutschen Zei- tung. «Eine weltumspannende Reportage unserer Zeit und unseres Lebens.» Freddy Langer in der FAZ Barbara Klemm Barbara Klemm Barbara Klemm Straßen Bilder Fotografien Photographs 1968–2013 . Fotografien Photographs 1968–2013 . Mit Texten von Hans Magnus Enzensberger Mit Texten in Deutsch u. Englisch Vorzugsausgabe mit nummeriertem und und Barbara Catoir von Durs Grünbein und Michael Koetzle signiertem Originalabzug in separater 256 S., 200 Fotos, Leinen, Schutzumschlag 380 S., 250 Fotos, Leinen, Schutzumschlag Bildmappe und Schuber. Letzte Exem- EUR 58.00 | CHF 64.00 EUR 58.00 | CHF 64.00 plare beim Verlag auf Anfrage. ISBN 978-3-907142-48-6 ISBN 978-3-907142-93-6 Barbara Klemm Künstler. Fotografien 1968–2011 Herausgegeben in Kooperation mit der Kestner-Gesellschaft Hannover 168 S., 120 Fotos, Leinen, Schutzumschlag EUR 24.80 | CHF 32.00 ISBN 978-3-907142-74-5
Fotobücher aus unseren letzten Programmen Michael Ruetz Zusammen mit Astrid Köppe hat Mi- Als das Berliner Museum für Fotografie im Jahr 2014 Viele der Fotos, die das kollek- chael Ruetz mehr als tausend lokale, die Serie «Die absolute Landschaft» von Michael Ruetz tive Bildgedächtnis der regionale und internationale Archive zeigte, zog die Ausstellung 160'000 Besucher an. Auf 1968er Jahre prägen, stam- kontaktiert, um eine konkrete Vorstel- den breiten Panorama-Bildern war immer das gleiche men von Michael Ruetz: lung davon zu gewinnen, was an jenen Motiv zu sehen: der Blick auf eine Voralpen-Szenerie Dutschke am Mikrofon, die Novembertagen des Jahres 1938 in mit Wiesen, Bäumen, einigen Bauernhöfen, Straßen Demonstration nach Benno Deutschland geschehen ist: Was der und Bergen am Horizont. Ein unspektakuläres Sujet – Ohnesorgs Tod, Gudrun Enss- ‹ganz normale› Bürger getan, gebilligt sollte man meinen. Welch ein Irrtum! Denn die Bilder lin mit Kinderwagen und Pro- und gesehen hat, bzw. gewusst haben zeigen großes, elementares Welttheater: alle denkba- testplakaten. 50 Jahre später muss. Die Recherche förderte eine un- ren Variationen von Licht, Schatten, Wetter und Jahres- hat sich Ruetz gefragt, was er geahnte Fülle an Bildern und Berichten zeit. Man sieht wundervolle Frühlingsstimmungen und damals fotografierte, und zer- zutage, die eine weitreichende Kom- tristen Winternebel; es gibt spektakuläre Wolkenforma- legte die Bilder in Ausschnitte. plizenschaft von Tätern und Mitläufern tionen und zartes Herbstlicht von eigenartiger Trans- «Blow-up: Fotograf Michael zeigen: hier die Zerstörungen und trium- parenz. In ihrer formalen Konsequenz wirkt die Serie wie Ruetz war ganz dicht dran mit phierende Häme des entfesselnden eine moderne Variation der «36 Ansichten des Berges seiner Kamera: 50 Jahre spä- Mob, dort das ‹anständige› Publikum Fuji» von Hokusai – die Essenz einer Landschaft in der ter zoomt er im Bildband ‹Ge- mit den Händen in den Taschen. Die Ungleichheit des Gleichen. Ein einzigartiges, heraus- genwind› noch einmal ganz nah Fotos dokumentieren, wie leicht auch ragendes Werk. ran.» Büchermagazin in der ‹Provinz› die Gewaltbereitschaft «Sein Buch ist ein einzigarti- zu entfesseln war – und wie wenig Zi- Michael Ruetz ges Zeitpanorama.» NDR vilcourage sich dagegen erhob. Die absolute Landschaft. The Epitomic Landscape Bücherjournal 44.5 x 32.4 cm, 144 Seiten, Halbleinen Michael Ruetz, Astrid Köppe (Hg.) 300 nummerierte und signierte Exemplare Michael Ruetz Pogrom 1938 Vorzugsausgabe in 50 Exemplaren mit signiertem Print Gegenwind Das Gesicht in der Menge und separater Bildmappe Facing the Sixties Fotos und Augenzeugenberichte Normalausgabe EUR 198.00 | CHF 240.00 78 Fotos, mit 112 Details 29.5 x 24 cm, 156 Seiten ISBN 978-3-03850-051-3 30.5 x 24.3 cm, 216 Seiten Fadenheftung, Halbleinen Vorzugsausgabe EUR 398.00 | CHF 480.00 Fadenheftung, Halbleinen EUR 29.80 | CHF 32.00 ISBN 978-3-03850-052-0 EUR 38.80 | CHF 44.00 ISBN 978-3-03850-050-6 ISBN 978-3-03850-038-4 Normalausgabe Vorzugsausgabe
Bereits angekündigt Martin Linsi Bilder 1972–2019 Aufmerksamen Beobachtern begegnete der Schweizer Fotograf Martin Linsi vor einigen Jah- ren auf der Architektur-Biennale in Venedig, als er für seine Fotos von Brückenbauten von Jürg Conzett unter 193 Bewerbern mit dem DAM Ar- chitectural Book Award ausgezeichnet wurde. Ein breites Echo fand auch seine «Reise durch den Kanton Schwyz», die er 2005 als Ergebnis eines offiziellen Auftrags des Schwyzer Regie- rungsrats vorlegte. Die Arbeiten sind Beispiele einer 40 Jahre wäh- renden Fotografenlaufbahn, in der Linsi sich auf bemerkenswerte Weise treu blieb. Am Anfang stand die Reportage-Fotografie, doch Linsis Themen zeigten schon hier, dass es ihm nicht darum ging, durch möglichst rasche Reaktion den flüchtigen Moment zu erjagen. Vielmehr interessierte ihn der Alltag: Er dokumentierte die Arbeit einer Gießerei; er begleitete einen jungen Kohlearbeiter durch den Tag; er nahm am Leben einer therapeutischen Einrichtung teil oder blickte den letzten dampfgeführten Zügen nach. Nur selten scheint Linsi gleich beim ersten Hinsehen auf den Auslöser ge- drückt zu haben; aus den Aufnahmen spricht vielmehr eine längere Vertrautheit mit den Mo- tiven und Milieus, ein ruhiges Wartenkönnen, bis das Bild sich zeigte. Das Bedürfnis nach Entschleunigung hat Linsi bald auch von der Reportage Abschied neh- men lassen. Stattdessen begann er, sich über längere Zeit bestimmten Themen zu widmen. Er schuf größere Serien zu den Jahreszeiten, widmete sich den Lebensepochen von der Kindheit bis zum Alter, suchte regelmäßig be- blicks, die ihn interessieren, oder Martin Linsi stimmte Orte auf, um das Wesen einer Land- genauer: Ihn interessiert der Mo- Bilder 1972–2019 Photographs schaft aus den Modellierungen des wech- ment nur, wenn er etwas in sich Mit Essays von Norbert Hummelt selnden Lichts herauszulesen. Die Ruhe seiner trägt, das über ihn hinausweist. So und Bernhard Echte in Deutsch Bilder scheint ihnen etwas Stilllebenartiges sucht Linsi mit der Kamera, was und Englisch. 20 x 28 cm zu verleihen, und doch handelt es sich nicht einst die Domäne der Malerei war: 224 Seiten, 120 Fotos im Duoton um bloße Beschaulichkeit. Durch die genaue die alte Bildform, in der jedes De- Leinen mit Schutzumschlag Kenntnis der Motive wächst den Bildern eine tail mehr bedeutet, als direkt zu EUR 48.00 | CHF 56.00 kritische Genauigkeit zu, beispielsweise wenn sehen ist. ISBN: 978-3-907142-86-8 Linsi die blindwütige Zerstörung alter Gebäude dokumentiert. Auch Humor und der Sinn für die Komik des Moments sind ihm nicht fremd. Gleichwohl sind es nicht die Effekte des Augen- Erscheinungstermin: Januar 2021
Rainer Brambach – Günter Eich «Nichts und niemand kann dich ersetzen.» Der Briefwechsel Die prominenten Bühnen des literarischen Be- triebs haben beide eher gemieden; den Roman, den man gelesen, und das Stück, das man ge- sehen haben muss, sucht man in ihrem Werk vergebens. Als Lyriker und Kurzprosaisten ge- hören Günter Eich und Rainer Brambach gleich- wohl zu den unverrückbaren Größen in der Literatur Deutschlands und der Schweiz nach 1945. Ihre Beziehung leitete 1950 eine Leserzuschrift von Brambach ein, auf die Eich ebenso erfreut wie überrascht reagierte: Daß ihm jemand auf die Veröffentlichung dreier Gedicht in einer Zeit- schrift schrieb, war er – in einem entlegenen Winkel Niederbayerns lebend – nicht unbedingt gewohnt. Erst beim dritten Brief scheint Bram- bach zugegeben zu haben, daß auch er Gedichte schrieb. Da war aus der Korrespondenz schon eine Brieffreundschaft geworden, die sich nach der persönlichen Begegnung noch intensivierte. Regelmäßig tauschte man Manuskripte aus, um die Meinung des anderen und dessen Verbesse- rungsvorschläge zu erfahren (eine ganze Reihe von bislang unbekannten Texten sind nur hier überliefert). Jedes erscheinende Buch bekam der andere mit herzlicher Widmung. Wann immer es ging, besuchte man sich. Bis zu Eichs Tod im Jahr 1972 sollten beide füreinander die Person bleiben, der sie alles anvertrauen konnten. In ihren Briefen kommt denn auch das gesamte Spektrum der Stimmungen und Lebensumstän- de zur Sprache: die literarische Arbeit mit allen Höhen und Tiefen des Scheiterns und Gelin- gens, die wechselvollen Erfahrungen in Dingen der Liebe und des familiären Lebens, die Wonnen Rainer Brambach, Günter Eich des Weingenusses und die Nöte der pekuniären «Nichts und niemand kann dich ersetzen.» Der Briefwechsel Verhältnisse, der Klatsch des Literaturbetriebs Herausgegeben von Roland Berbig und die unberechenbaren Launen des soge- 14.5 x 22.8 cm, 520 Seiten, 112 Abbildungen nannten Erfolgs. Es sind Briefe, in denen sich Halbleinen, Fadenheftung viele Tonlagen mischen: tiefe Herzlichkeit und EUR 44.00 | CHF 49.80 kritische Abwägung, Freude am Albernen und ISBN 978-3-03850-069-8 Galgenhumor angesichts der verqueren Welt- Erscheinungstermin: April 2021 läufte. Nur langweilig sind sie nie.
Dominique Uldry | Bernhard Echte «Seltsame Käuze, wir zwei.» Karl und Robert Walser Die Brüder Karl und Robert Walser hatten ein ge- gensätzliches Schicksal; der eine wurde ein er- folgreicher Maler, der andere ein erfolgloser Schriftsteller. Doch nach ihrem Tod kehrte sich alles ins Gegenteil. Der einst Berühmte geriet in Vergessenheit, während der zu Lebzeiten Ver- kannte plötzlich entdeckt wurde und heute als einer der bedeutendsten Schweizer Autoren des 20. Jahrhunderts gilt. Dominique Uldry unternimmt im vorliegenden Band eine fotografische Reise an die Orte, an denen sich die beiden Lebensläufe abgespielt haben: Biel, Zürich, Berlin, Bellelay, Bern und He- risau. Sein Interesse ist jedoch kein historisches, sondern ein heutiges; folgerichtig fotografiert er in Farbe; alles wirkt ganz gegenwärtig. Die Un- scheinbarkeit der Motive und die Sorgsamkeit, mit der sie ins Bild gesetzt sind, lassen allerdings sofort spüren: Hier muss es noch um etwas an- deres gehen. Was man sieht, ist nicht alles. Uldry führt damit die Paradoxie dessen vor Augen, der auf den Spuren des Vergangenen unterwegs ist. Indem er durch sein Interesse die Geschichte eines Ortes neuerlich wachruft, erfährt er in glei- chem Maß die Nähe und Ferne des Vergangenen. Parallel dazu zeichnet Bernhard Echte in einer Doppelbiographie die Entwicklung des außeror- dentlichen Brüderpaares nach. Auch hier geht es nicht um die Rückversetzung in die Zeit ihrer Bio- graphien, sondern um die Frage, wie der eine durch den anderen zu dem wurde, der er war. Stundenlang soll Robert Walser oft hinter dem Rücken seines Bruders gestanden haben, um zu erfahren, wie ein Maler die Welt bildet. Und mehrfach bezog er aus diesen Bildern wieder die Dominique Uldry, Fotografien Vorbilder für eigene Figuren und Szenerien. Die Bernhard Echte, Essay Ästhetik bildnerischer Darstellung und die Poetik «Seltsame Käuze, wir zwei.» des Schreibens – was hatten sie gemeinsam? Karl und Robert Walser Und was trennte sie? Diese Fragen haben Karl 15.5 x 23.3 cm, 176 Seiten und Robert Walser zunächst in großer Überein- 60 Fotografien stimmung, später aber in unversönlicher Mei- Fadenheftung, Breitklappenbroschur nungsverschiedenheit thematisiert. Wie sie dazu EUR 24.80 | CHF 28.00 kamen, versucht Echtes Text zu ergründen. ISBN: 978-3-03850-068-1
«Unbegrenzt haltbar» – die literarische Reihe Ferdinand Hardekopf Hans Erich Nossack Hugo Ball Hermann Kesten Berlin an der Wende vom 19. zum Die nächtliche Begegnung zweier Hugo Balls subtil-humorvoller Ro- Nizza im Jahr 1948: Das Ehepaar 20. Jahrhundert. Zwei Dutzend Studenten und ihre radikale Dis- man über Flamettis Variété-En- Schott ist nach überlebter KZ- hellsichtig-charmante Feuilletons, kussion über Lebensstrategien semble, weltberühmt auf der Haft zu orthodoxen Juden gewor- mit denen sich Ferdinand Harde- zwischen berechnender Anpas- Zürcher Fuchsweide: mit Ausbre- den. Ihre 17-jährige Tochter Luise, kopf (1876–1954), Parlaments- sung und freiheitlicher Sponta- cherkönigen, Feuerschluckern, während des Kriegs in einem stenograph und Bohemien in die neität. Einer der zentralen und Tiroler Jodlern und den letzten In- Kloster versteckt, hängt dem ka- Literatur einführte. Die Kaiser- literarisch fulminantesten Texte dianern vom Stamm der Delawa- tholischen Glauben an. Das Zu- zeit? Einmal ganz anders! im Werk von Hans Erich Nossack ren. In ihrer Entourage: die üppige reden der Eltern bewirkt nichts, «Eine wunderbare Entdeckung ... (1901-1977), mit einer unbekann- Mutter Dudlinger, der Kremato- und der beigezogene Sohn des sein Stil ist ein weit aufklappbarer ten Erstfassung. riumsfritze mit seiner Freundin Rabbi verliebt sich nur in Luise. Fächer, der wie seine Vorbilder «Sie werden von selbst kommen Fräulein Dada, zeitgemäß im feld- Doch diese hat ihr Herz schon auf Gemälden der Impressionisten und mir immer mehr Geld anbie- grauen Schneiderkostüm. Zwei- vergeben: an einen jungen Athe- und den Plakaten des Jugendstils ten aus Angst, daß ich ihnen ab- fellos das charmanteste und isten, der sie jedoch nur als Flirt dem Ensemble von Nuancen und handen kommen könnte, und witzigste Buch von Hugo Ball, das sieht. Kesten erzählt Geschichte der schlanken Linie huldigt.» wenn ich mit den Achseln zucke, Ihr Leben in ungeahnter Weise als tragikomische Farce, in der To- Lothar Müller, Süddeutsche werden sie ratlos sein und mir bereichern wird. Großes Indianer- leranz und Freiheit einen schwe- Zeitung noch mehr Geld anbieten.» Ehrenwort! ren Stand haben. Ferdinand Hardekopf Hans Erich Nossack Hugo Ball Hermann Kesten Berliner Briefe Die Schalttafel Flametti oder Vom Dandys- Die fremden Götter. Roman Feuilletons 1899-1902 Mit einer Erstfassung mus der Armen. Roman Hg. von Albert M. Debrunner 224 Seiten, Fadenheftung 104 Seiten, Fadenheftung 224 Seiten, Fadenheftung 240 Seiten, Fadenheftung Halbleinen, Lesebändchen Halbleinen, Lesebändchen Halbleinen, Lesebändchen Halbleinen, Lesebändchen EUR 28.00 | CHF 29.80 EUR 19.80 | CHF 22.00 EUR 28.00 | CHF 29.80 EUR 28.00 | CHF 32.00 ISBN 978-3-03850-015-5 ISBN 978-3-03850-014-8 ISBN 978-3-03850-022-3 ISBN 978-3-03850-045-2
«Unbegrenzt haltbar» – die literarische Reihe Fürst Pückler-Muskau C. F. Ramuz Hermann Lenz Georges Haldas Der einzige längere Erzähltext des Das Libretto für die Oper «Histo- Ein unbekannter Text von Lenz: Was große Literatur ausmacht, ersten deutschen Dandy, sage und ire du Soldat» nimmt im Werk von «Die feingewobene ‹Geschichte zeigt sich an den ‹kleinen Din- schreibe seit 1834 nicht mehr er- C.F. Ramuz einen besonderen vom Kutscher Kandl› – edel aus- gen›. Werden sie zum Ausdruck hältlich. Der Leser wird mitge- Stellenwert ein. Mit Igos Stra- gestattet und mit einem klugen eines inneren Lebensgefühls, so nommen auf eine Abenteuerreise winskys Musik und den Bühnen- Nachwort Norbert Hummelts wächst der Text unversehens durch Preußens Hinterland. Die bildern von René Auberjonois versehen – ist von literarhisto- über die Alltäglichkeit dessen Epoche: die Zeit zwischen Auf- wurde das Stück 1918 uraufge- rischem Interesse und zugleich hinaus, wovon er erzählt. «Bou- klärung und Romantik, Freiheits- führt. 10 und 25 Jahre nach der Beispiel für seine sensible, nicht levard des Philosophes» ist so drang und Zensur. Der Held: ein legendären Inszenierung veröf- effektheischende Prosa, die je- ein Wunder-Buch. Georges Hal- Herzog, verkleidet als Wanders- fentlichte Ramuz seine Erinne- dem scheinbar marginalem De- das blickt darin auf seine Kind- mann, mit dem seltsamen Namen rungen an die beiden Freunde. tail Aufmerksamkeit schenkt. Im heit in Genf und seinen, aus Mischling. Er reist zu Fuß, pas- Die Texte sind ein «unbegrenzt Rückblick verwundert es nicht, Griechenland stammenden Vater siert alle Schichten der Gesell- haltbares» Dokument des Mitein- dass sich ausgerechnet Peter zurück– fürwahr kein origineller schaft, erlebt allerlei Unerwarte- anders der Künste und Kulturen Handke von diesem ruhigen Er- Stoff, doch wie er ihn zum Leben tes und beginnt – wie könnte es in den frühen Jahren jener Epo- zählen voller Strahlkraft in Bann erweckt, macht das Buch einzig- anders sein – diverse Liebeshän- che, die man heute die «klas- ziehen ließ.» Rainer Moritz, Neue artig – weit über die Schweizer del mit rätselhaften Damen. sische Moderne» nennt. Zürcher Zeitung Literatur hinaus. Hermann v. Pückler-Muskau Charles Ferdinand Ramuz Hermann Lenz Georges Haldas Acht Frühlings- und Sommer- Erinnerungen an Igor Strawin- Die Geschichte vom Kutscher Boulevard des Philosophes. tage aus dem Leben Misch- sky und René Auberjonois Kandl Eine Chronik ling’. Hg. von Erica Ruetz 156 Seiten, 20 Abbildungen Nachwort von Norbert Hummelt Übersetzt von Elisabeth Dütsch 248 Seiten, Fadenheftung Fadenheftung, Halbleinen 104 Seiten, Fadenheftung 320 Seiten, Fadenheftung Halbleinen, Lesebändchen Lesebändchen Halbleinen, Lesebändchen Halbleinen, Lesebändchen EUR 28.00 | CHF 32.00 EUR 22.00 | CHF 24.50 EUR 19.80 | CHF 22.00 EUR 32.00 | CHF 36.00 ISBN 978-3-03850-046-9 ISBN 978-3-03850-054-4 ISBN 978-3-03850-067-4 ISBN 978-3-03850-072-8
«En face» – Texte von Augenzeugen Robert Musil Rainer Maria Rilke Vincent van Gogh Edvard Munch Karl Corino (Hg.) Erinnerungen an Robert Musil En face #2. Texte von Augenzeugen 512 S., 240 Abbildungen Broschur, Fadenheftung EUR 39.80 / CHF 44.00 ISBN 978-3-907142-53-0 Curdin Ebneter, Erich Unglaub (Hg.) Erinnerungen an Rainer Maria Rilke En face # 4. Texte von Augenzeugen 25.8 x 14.5 cm, 2 Bände im Schuber, ca. 1200 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Fadenbindung, Broschur EUR 78.00 | CHF 88.00 ISBN 978-3-907142-87-5 Erscheinungstermin: März 2021 Malte Lohmann (Hg.): Erinnerungen an van Gogh En face #1. Texte von Augenzeugen 320 S., 124 Farbabbildungen Broschur, Fadenheftung EUR 29.80 | CHF 32.00 ISBN 978-3-907142-47-9 Daniela Stilzebach Erinnerungen an Edvard Munch En face # 6. Texte von Augenzeugen ca. 520 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen Fadenheftung, Broschur EUR 39.80 | CHF 44.00 ISBN: 978-3-03850-073-5 Erscheinungstermin: Juni 2021
Norbert Hummelt Gertrud Leutenegger Kerstin Kempker Kulturpreis Zollikon 2021 für Gertrud Leutenegger Norbert Hummelt Gertrud Leutenegger Kerstin Kempker Der Atlas der Erinnerung. Reiseprosa Das Klavier auf dem Bruderherz. Ein Flimmern 180 S., 21 x 13.5 cm Schillerstein. Prosa 120 Seiten, 21.2 x 13.6 cm Broschur, Fadenheftung 80 S., 21.5 x 13 cm, Broschur Fadenheftung, Halbleinen EUR 24.80 | CHF 28.80 EUR 19.80 | CHF 22.80 EUR 19.80 | CHF 22.80 ISBN 978-3-03850-048-3 ISBN 978-3-03850-035-3 ISBN 978-3-03850-036-0 Gewählt auf die SWR Bestenliste «Die «Fasziniert schaut man in Gertrud Leu- Der Roman spürt den Hintergründen Bücher des Monats» Juli/August 2018 teneggers Bilder, und man sieht das nie eines merkwürdigen Geschwister-Zer- Gesehene plötzlich wie Erinnerungen. würfnisses nach: wieso es zwischen «Diese leichtfüßig erzählten und zugleich Das ist es, was wirkliche Literatur kann.» Bruder und Schwester, deren Bezie- kunstvoll sich entfaltenden Erinnerungs- Paul Jandl, NZZ hung als unverbrüchlich galt, plötzlich gänge feiern das Absichtslose, den ‹klei- zu einem Konflikt kommen konnte, nen, fast unwillkürlichen Schritt, den ich «Diese Prosaminiaturen führen ebenso der in einem völligen Auseinanderle- zu einer bestimmten Stunde unternom- ins Zentrum der Arbeit von Gertrud Leu- ben endet. So beiläufig das Buch er- men habe› und der unverhofft zu Begeg- tenegger wie etwa die kurzen Prosastü- zählt zu sein scheint, so tiefgründig nungen mit Menschen, Landschaften und cke Robert Walsers ins Zentrum des erforscht es die kleinen Ursachen mit Büchern führt. Das Fehlgehen und die Werks von Walser führen. Sie enthalten den großen Wirkungen, die – den Be- Irrwege gehören zur Orientierung in der kondensiert den Zauber, der auch an- troffenen oft verborgen – ganze Le- Literatur wie im Leben. Ebenso die Sehn- dere ihrer Bücher auszeichnet. Und sie bensläufe und Familiengeschichten sucht, etwas Zurückliegendes – Räume sind, jeder Text für sich genommen, bestimmen können. «Was kann man und Zeiten wieder und wieder zu be- kleine Kunststücke der Verdichtung.» Krititisches sagen über dieses Buch? gehen und in der Sprache zugänglich zu Ulrich Rüdenauer, Der Tagesspiegel Nichts. Das ist große Literatur.» Ste- machen.» Südddeutsche Zeitung fan Seitz, Wuppertaler Rundschau
Lydia Escher Suzanne Perrottet Pina Bausch Regina Dieterle Suzanne Perrottet O-Ton Pina Bausch «Zu sehr emancipirt». Die Befreiung des Körpers Interviews und Reden 1973–2008 Lydia Eschers Tragödie Erinnerungen. 224 Seiten, 66 Fotos 400 Seiten, 75 Abbildungen 168 Seiten, 42 Abbildungen, Halbleinen Fadenheftung, Halbleinen Fadenheftung, Spezialeinband EUR 22.00 | CHF 24.80 EUR 32.80 | CHF 36.00 EUR 29.80 | CHF 32.00 ISBN 978-3-03850-056-8 ISBN 978-3-03850-002-5 ISBN 978-3-03850-021-6 «Ganz Zürich stand Kopf; das Patriziat Suzanne Perrottet (1889–1983), die Pina Bausch galt zeitlebens als medien- entsetzt», schrieb Fontane an seine Schweizer Tanzlegende, die an allen und öffentlichkeitsscheu, doch hat sie in Tochter. Was war geschehen? Eine Brennpunkten dabei war: in Genf und Hel- den rund vier Jahrzehnten ihres Schaf- junge, märchenhaft reiche Frau nimmt lerau mit Jaques-Dalcroze, auf dem Monte fens immer wieder Einblick in ihre Ar- sich einen Liebhaber, bricht aus den Verità mit Rudolf von Laban, in Zürich bei beitsweise und Ziele gegeben. Die Texte Konventionen der Ehe aus und wird so- Dada. Ab 1920 spielte sie bei der Entwick- reichen von einem frühen Gespräch mit fort geächtet. Es ist die Tragödie der lung therapeutischer Bewegungskonzepte einer Schülerzeitung über Interviews mit Lydia Welti-Escher, Tochter und Erbin eine tragende Rolle. Bis ins hohe Alter war Tanzkritikern, Film- und Fernsehporträts des «Eisenbahnkönigs» Alfred Escher. sie als Lehrerin und international gefrag- bis hin zur großen programmatischen Der Mann, den sie liebt, ist der begna- tes Jury-Mitglied aktiv. Ein Memoirenband Rede anlässlich der Verleihung des dete Künstler Karl Stauffer-Bern. Das voll von Esprit und spannenden Informa- Kyoto-Preises im Jahr 2007. «This is truly Drama endet für beide tödlich. Vor tionen. «Ganz leichtfüßig spielen die Bilder a wonderful book: for Pina Bausch lo- ihrem Selbstmord errichtet Lydia Welti der Vergangenheit miteinander. Es ist, als vers, an absolute must read, with an ex- noch eine große Stiftung für die höre man den Worten der alten Dame zu. tensive glossary and a list of her works Schweizer Kunst, der sie – als Frau – die einem viel Wissenswertes vermittelt in chronological order, even the cover is jedoch nicht vorstehen und ihr nicht und aus deren Augen ein weise Schalk made out of black rubber dance flooring mal den geplanten Namen geben darf. aufzublitzen scheint.» Tessiner Zeitung as an added bonus.» Dance Europe
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