Noch gut! - Architektenkammer Rheinland-Pfalz
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Noch gut! Umbauen statt neu bauen – für eine konstruktive Weiterentwicklung des Bestands F örderanträge, die Kommunen für ih- dreimal längere Lebensdauer haben. Die Roh- re öffentlichen Bauaufgaben stellen, baukosten machen nach BKI circa 20 Prozent erfordern regelmäßig eine Kos- der reinen Baukosten bei dem Großteil der ten-Vergleichsrechnung. Erreichen Bauaufgaben wie Schulen, Kitas, Gemeinde- die Sanierungskosten mindestens 80 Prozent zentren und Bürogebäude aus. Das ist genau der eines Neubaus, gilt die Bestandssanierung der Teil, der als „wertloser Rest“ der 80 Pro- als unwirtschaftlich. Diese Einschätzung hat zent-Rechnung verbleibt, wenn alle übrigen sich über die Beurteilung von Förderprojekten Bauteile zur Erneuerung anstehen! Liegt es hinaus als Grundwahrheit eingebürgert. Zudem nicht viel näher, den langlebigen Rohbau zu er- wird meistens der Neubau mit verheißungsvol- halten, zu aktualisieren, energetisch aufzurüs- len Attributen wie Aktualität und Makellosigkeit ten und an neue Anforderungen anzupassen? assoziiert, die die Abkehr vom Bestand zusätz- Wenn der Kaffee kalt ist, wirft man ja auch lich beflügeln. Oftmals fällt das Urteil vor- nicht die Tasse weg! schnell. Der Begriff „marode“ ist wohlfeil ge- Im Rohbau steckt rund ein Drittel der im Ge- Foto: Heike Rost, Mainz worden, um Gebäuden jegliche Zukunftsfähig- bäude gebundenen grauen Energie – Energie keit abzusprechen. Damit verknüpft wird die für Demontage und Abtransport im Abrissfall Frage, weshalb ein Bauherr Geld in den Be- nicht mitgerechnet! Da hilft auch das derzeit stand investieren soll, wenn er für „wenig vielbeschworene Recycling von mineralischen mehr“ etwas Neues bekommen kann? Doch Baustoffen nichts, handelt es sich doch meist „neu“ ist kein Wert an sich. In 40 Jahren ist auch das Neue wieder alt geworden und wir um nichts anderes, als ein Schreddern von Be- ton und Mauerwerk zu Schotter oder Zuschlä- Kaffee Wenn der kalt wirft stehen vor der gleichen Frage. So funktioniert gen. Die für das Brennen der Materialien ein- immerwährendes Wirtschaftswachstum – aber gesetzten Energien bleiben verloren, das Ma- ist, man nicht funktioniert so auch zukunftsfähiges Ressour- terial wird weit unter seinem Wert verramscht. cenmanagement? Wenn man also nach der Lebensdauer des ja auch Tasse weg! Die Tatsache, dass ein Gebäude kein homo- Ausbaus von 50 Jahren den Rohbau mit genes Ganzes ist, muss stärker in den Fokus rü- cken! Unterschiedliche Bauteile haben unter- abbricht, so hat man innerhalb von 150 Jahren statt einem gleich drei Rohbauten errichtet und die schiedliche Lebenserwartungen. Dass haus- damit zwei Drittel der grauen Energie bezogen technische Anlagen, die dem Maschinenbau auf das gesamte Bauwerk verschwendet. Dies und der Elektrotechnik entstammen, kürzeren sollte man bedenken, wenn man über Kinder- Zyklen unterworfen sind, als Beton und Bautei- gärten, Schulen und Gemeindezentren der le aus mineralischen Stoffen, ist offensichtlich. 1970er und 80er Jahre derzeit den Stab bricht. Auch Boden- und Wandbeläge und andere Warum also nicht das Potential und die Le- Ausbauteile nutzen sich ab und können ausge- bensdauer des Rohbaus ausschöpfen? Sanie- tauscht werden, ohne deshalb für das ganze ren, Umbauen, Weiterbauen sind die planeri- Gebäude nach der Abwrackprämie zu rufen. schen Aufgaben der Zukunft. Das heißt nicht, Das Bundesbauministerium attestiert den dass ein Eins-zu-eins-Austausch erfolgen soll elektrischen Anlagen im Mittel 25 Jahre, den und die Nutzungsqualität beim Status Quo ver- Wärmeerzeugungs- und lufttechnischen Anla- bleibt. Gerade, wenn sich Nutzeranforderun- gen nur 15-20 Jahre im Mittel. Die Nutzungs- gen, Lebens- und Wohnbedürfnisse aber auch dauer des Großteils der Ausbauteile liegt bei Vorgaben aus Brandschutz, Barrierefreiheit und maximal 40-50 Jahren. Demgegenüber stehen Energieeffizienz geändert haben, ist ein krea- die Gründungsbauteile, die tragenden Wände tiver Umgang mit dem Bestand gefordert, der und die Geschossdecken, die mit 100 bis ma- ebenso spannend sein kann wie eine Neubau- ximal 150 Jahren bewertet werden, also eine aufgabe. DAB 09·21 19
[ DAB REGIONAL ] KAMMER AKTUELLRHEINLAND-PFALZ Von Architektenhonoraren, Bauhaus und Corona bis Video, Wohnen und Zukunft Themen der IX. Wahlperiode – Der Kammervorstand zieht Bilanz D ass die Coronapandemie mehr als halt der Trennung von Planung und Ausführung anderthalb Jahre den Arbeitsalltag standen für die berufspraktischen Themen, prägen würde, war nicht absehbar, Tourismus schließlich knüpfte an die Hoffnung als die IX. Vertreterversammlung baukultureller Entwicklung zahlreicher Regio- im Februar 2017 erstmals zusammenkam. Mit nen im Land an und nahm die BUGA 2029 als Foto: KatjaNolles-Lorscheider, Mainz Unterstützung des Vorstandes hatte sie sich Langfristziel in den Blick. fünf Arbeitsgruppen vorgenommen: durch die Auf etwas mehr als halber Strecke kamen Organisation des BIM Symposiums die Digita- Corona und die Entscheidung des EuGH, die lisierung des Planungswesens, die Förderung Mindest- und Höchstsätze der HOAI nicht wei- von Netzwerken kleiner und mittlerer Büros, ter als verbindlich gelten zu lassen, dazwischen. Architekturvermittlung für Kinder und Jugend- Aktuell hat die Flutkatastrophe neue, noch un- liche, die Zusammenarbeit von Bauämtern und absehbare Aufgaben aufgetürmt und die Vertreterversammlung in Baumholder zur Halb- freien Berufsangehörigen und die faire Ver- Dringlichkeit von klimaangepasstem, ressour- zeit im März 2019: Das Zukunftsthema Absolven- tragsgestaltung. censchonendem Planen und Bauen unterstri- tenmitgliedschaft wird angestoßen chen. Ein ambitioniertes, breit gefächertes Pro- gramm also – Was wurde daraus? Maß an Verantwortung und Gemeinwohlver- Viel berufspolitische Alltagsarbeit, eine lan- pflichtung. Lebenslange, professionelle Fort- ge Reihe von erfolgreichen Umsetzungen und bildung leistet ihren Beitrag zur Einlösung die- ein paar offene Zukunftsaufgaben – so könnte ser Versprechen. Aktuell steht die bundesweite man die Bilanz knapp zusammenfassen. Unge- Vereinheitlichung des Nachweises an. sagt bliebe dabei, dass in den fünf Jahren allei- Damit jedes Kammermitglied auch zu Pan- ne – und dies trotz der Coronapausen – rund demiezeiten seine Fortbildung organisieren 230 Gespräche mit Kommunal- und Landes- kann, wurden Seminare und Lehrgänge inner- politik stattgefunden haben. Ungezählt blieben halb von zwei Wochen vollständig auf Webi- Foto: AnnetteMüller, Mainz die Veranstaltungen in und mit dem Zentrum nare umgestellt. Baukultur in Mainz, der Kammer, der Kammer- gruppen und die vielen Kooperationen bei- Baukulturförderung spielsweise mit regionalen Baukulturinitiativen, Baukultur steckt fast immer drin oder dahin- Vorstandsklausur in Longuich bei Trier im März kommunalen Spitzenverbänden, der Woh- ter: Projekte, Verfahren, Prozesse und Ver- 2017: Berufspolitische Weichenstellung für die nungswirtschaft oder dem Bauministerium. anstaltungen – es geht darum, Baukultur be- kommenden Jahre in entspannt-konstruktiver At- Doch es geht nicht um Masse, sondern um be- wusst zu machen, zu fördern oder geeigne- mosphäre setzte Kernthemen: te Rahmenbedingungen zu fordern. Konkret wird Baukultur da, wo regionale Initiativen Sieben weitere Schwerpunkte setzte der Vor- Fortbildung und Freier Beruf aus oder mit den Kammergruppen aktiv stand in seiner ersten Klausur im März 2017: In der IX. Wahlperiode wurde – wie bundesweit werden. Gleich drei haben seit 2017 ihre Ar- das 100jährige Bauhausjubiläum sollte inhaltli- üblich – die Überprüfung der Fortbildung beit aufgenommen und werden durch die che Klammer für viele Veranstaltungen des auch in Rheinland-Pfalz mit einer jährlich zu Kammer gefördert: Das Schaufenster Bau- Jahres 2019 werden, Baukulturförderung konn- ziehenden zehnprozentigen Stichprobenkont- kultur auf der Festung Ehrenbreitstein in te Hintergrund und argumentative Leitlinie für rolle eingeführt. Nachgewiesen werden müssen Koblenz, baukultur trier e.V. und die Baukul- die berufspolitische Arbeit insgesamt bleiben, aktuell acht Unterrichtseinheiten. Dies spiegelt turinitiative Deutsche Weinstraße. bezahlbares Wohnen, inklusives Planen und auch den Kerngedanken des Freien Berufes – Der mobile Gestaltungsbeirat wurde in Gestalten sowie die strategische Stadtentwick- ob in seiner angestellten und beamteten, frei- den letzten Jahren aufgebaut. Das Thema lung bildeten die gesellschafts- und sozialpoli- beruflichen oder gewerblichen Ausübungs- der Konzeptvergabe hat Fuß gefasst – ins- tische Verankerung, Digitalisierung und der Er- form: Alle Berufsangehörigen tragen ein hohes besondere in der Südpfalz. Die Broschüre 20 DAB 09·21
RHEINLAND-PFALZKAMMER AKTUELL [ DAB REGIONAL ] „Konzeptvergabe“ informiert über Vorteile einer Aufführung des Triadischen Balletts und Immer stärker wird allerdings auch klar, dass und Verfahrensdetails. Gemeinsam mit dem in Mainz mit dem Besuch des Tiny House-Bau- die Risiken mit den neuen Chancen wachsen. Land und anderen Partnern wurde die Reihe hauses als Kristallisationspunkt eines Diskussi- Das Thema Cybersicherheit rückt daher im lokaler Wettbewerbe „Mehr MITTE bitte!“ in onsabends zum Thema Wohnen. Der Tag der Herbst 2021 im Zentrum Baukultur wieder ein- eine zweite Runde geschickt, ebenso die am Architektur mit Sonderprojekten aus der Bau- mal auf die Agenda. Zentrum Baukultur anknüpfende Publikati- hausära, das Hambacher Architekturgespräch In einem gemeinsamen Workshop der in der onsreihe „Wir sind Heimat“. Zum Vergabe- mit dem „Grünen Bauhaus“, weitere Ausstel- Vertreterversammlung gebildeten Arbeitsgrup- tag 2021, der noch einmal vollständig digital lungen im Zentrum Baukultur bis hin zum pen und des Vorstandes wurde im Sommer stattfindet, wird der erste Ausloberpreis im Lebkuchenbauwettbewerb: bauhausinspiriert Land vergeben. war 2019 ein unglaublich dichtes Jahr. Der pwww.diearchitekten.org/baukultur-rlp pandemische Einbruch realer Veranstaltungen zum Frühjahr 2020 mündete in eine neue, ei- Bauhaus 100 ne digitale Offensive. Die thematische Trennlinie zwischen Bau- kulturförderung und „Bauhaus 100“ ist nicht Digitalisierung leicht zu ziehen. Verschmilzt doch die Fra- Vorstand und Vertreterversammlung hatten Foto: Kristina Schäfer, Mainz ge, welches Bauhausvermächtnis ein Jahr- sich gleichermaßen schon 2017 das Thema hundert später noch relevant ist, mit der Digitalisierung vorgenommen. Ein Ergebnis Debatte darüber, wie im Einzelnen Baukul- wird der Einstieg in ein Online-Wahlsystem tur im aktuellen Planungs- und Baugesche- für die X. Wahlperiode sein. Erstmals ist ei- hen zu buchstabieren sei. Mit der großen ne digitale Stimmabgabe schon im Oktober Wanderausstellung „Strategien der Moder- möglich. Für alle, die sich daran nicht betei- Erprobung digitaler Formate: Erste Videoauf- ne am Beispiel einer Stadt: Kaiserslautern“, ligten, gibt es im November die bekannte zeichnung eines Gespräches zu den Coronafol- präsentiert in Mainz, Trier und Kaiserslau- Briefwahl. Das Ergebnis wird für beide Ab- gen von Kammerpräsident Gerold Reker und Fi- tern, hat sich die Kammer ebenso ins bun- stimmungswege gemeinsam am 16. Novem- nanz- und Bauministerin Doris Ahnen ber festgestellt. Kandidaturen sind noch bis zum 24. September möglich. 2017 ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit pwww.diearchitekten.org/x.vv der IX. Wahlperiode entwickelt. Digitalisierung und neue Medien standen In der Bauunterlagenprüfungsverordnung hier ganz oben auf der Wunschliste. Mit und wurde Anfang 2021 der digitale Bauantrag durch die Coronapandemie wurden diese Wün- gemäß Onlinezugangsgesetz als verbindlich sche wahr: Veranstaltungen wurden hybrid festgeschrieben. Seit dem 1. August wird er oder vollständig digital. Schöner Nebeneffekt: Foto: Kristina Schäfer, Mainz umgesetzt. Über den Aufbau des Portals di. Aufzeichnungen der Livestreams sind zeitver- BAStAI im Verbund von 31 Länderkammern setzt nutzbar. wird es künftig eine bundesweite elektroni- Komplett auf Videos umgestellt werden sche Abfrage der Bauvorlageberechtigung musste der Tag der Architektur 2020. 2021 tra- geben. ten die Videos schon neben die teils wieder an- Eine von vielen Veranstaltungen des Bauhaus- BIM gewinnt mehr und mehr an Bedeu- gebotenen Rundgänge. So soll es bleiben: Vi- jahres 2019: die Ausstellung „Strategien der tung, einen Einstieg für das eigene Büro er- deos als Ergänzung für das physische Raumer- Moderne“ im Zentrum Baukultur in Mainz. leichtert die BAK Broschüre BIM für Archi- lebnis am und im Projekt. tekten: Implementierung im Büro. In dieser Neue Hörräume eröffnet die Podcastreihe desweite Veranstaltungsprogramm einge- Reihe wird im August ein dritter Band zum der Architektenkammer. Zunächst wurde An- klinkt wie mit den beiden Ortsgesprächen Thema Digitalisierung und Bauen im Bestand fang 2021 die „HOAI“ zum Thema, Mitte August bei der Ludwigshafener Ebertsiedlung und erscheinen, der unter unserer Mitwirkung startete die Reihe „Kreislaufwirtschaft“ mit der dem offenbar einzigen Bauhaus-Weingut entstanden ist. Die Kammer engagiert sich ersten Folge „Urban Mining“. Versammelt sind Kreutzenberger in der Pfalz. seit 2016 im BIM-Cluster Rheinland-Pfalz, be- Druck-, Audio- und Videoformate auf einer ei- pwww.diearchitekten.org/bauhaus100 teiligt sich an Workshops und bietet einen genen Portalseite im Internet. regelmäßigen Erfahrungsaustausch im BIM- pwww.diearchitekten.org/mediencenter Auch das gesamte Sonderbudget der Kam- Treff an. Aktuell steht ein mehrteiliger mergruppen stand 2019 unter dem Motto BIM-Vertiefungslehrgang vor dem Start. Crossmarketing kommt durch die Nutzung „Bauhaus“: so beispielsweise in Koblenz mit pwww.diearchitekten.org/bim sozialer Medien wie Instagram und Face- DAB 09·21 21
[ DAB REGIONAL ] KAMMER AKTUELL Foto: Kristina Schäfer, Mainz book dazu. Das alte Architektenhandbuch Menschen mit Behinderungen mit der Bun- hat 2020 seine digitale Form gefunden und desarchitektenkammer auflegt, in Rhein- ist allzeit top-aktuell nutzbar, insbesondere land-Pfalz Station: 2018 in Kaiserslautern von mobilen Endgeräten aus mit Lesezei- und 2021 in Mainz als Onlineveranstaltung. Akustische Digitalisierung: Erster Kammerpod- chen und individuellen Kommentierungen. Zwei Leitfäden des Landes zum inklusiven cast zum Thema HOAI p handbuch.diearchitekten.org Planen wurden 2018 in Koblenz-Ehren- breitstein gemeinsam vorgestellt. tungen, die gute Zusammenarbeit ange- Netzwerke bilden pwww.diearchitekten.org/inklusion stellter und beamteter Kolleginnen und Kol- Angeregt von der Vertreterversammlung legen mit freiberuflich Tätigen. Mit dem Ur- hatte sich auch die Arbeitsgruppe „Netz- Tourismus teil des EuGH trat die Honorarordnung mehr werke kleiner und mittlerer Büros“ gegrün- Die Verknüpfung von Baukultur und Touris- und mehr ins Zentrum. Gemeinsam haben det, die eine internetgestützte Plattform auf mus, also auch das gute Bauen für Architek- der Landkreistag Rheinland-Pfalz und die den Weg gebracht hat. Diese setzt auf den tur und Gastgewerbe, hatte eben wieder Architektenkammer einen Appell für „ange- Büroprofilen auf und bringt konkretes Su- Fahrt aufgenommen, als die Coronakrise messene Honorare bei Vergaben an Archi- chen und Kompetenzangebote zusammen. Hotellerie und Gastgewerbe lahmlegte. Zu- tektinnen und Architekten“ vorgelegt. Be- So können Büros Kontakte zu bisher unbe- nächst hatte die Enquetekommission „Tou- reits im Januar 2021 hat sich der LBB im kannten Kolleginnen und Kollegen für eine rismus“ des Landtages neue Ziele für eine Podcast mit Kammervertretern zu fairen situative oder dauerhafte Kooperation Tourismusstrategie formuliert. Die Kammer Vergaben bekannt. Schon 2016 wurde der knüpfen – sicher auch bei den anstehenden war als Gast geladen. Im Mittelrheintal hat VgV-Leifaden in Kooperation mit den kom- Aufgaben zur Bewältigung der Flutkata 2019 eine Konferenz mit dem Schwerpunkt munalen Spitzenverbänden herausgegeben. strophe an der Ahr und in der Eifel ein nütz- Holz die Politik, Architektenschaft und In- Eine Neuauflage für 2021 steht an. liches Instrument. vestoren zusammengebunden. Inzwischen pwww.diearchitekten.org/profile hat die Geschäftsstelle BUGA 2029 ihre Ar- Was blieb offen? (Log-in als Mitglied erforderlich) beit aufgenommen. Mit ihr und mit der RPT Die Aufstockung der Landesgeschäftsstelle – Rheinland-Pfalz Touristik läuft die Koope- ist auf dem Weg. Aktuell ist der Bauantrag ge- Wohnen und Inklusion ration gerade wieder neu an. stellt, mit der Realisierung wird 2022 gerech- Die Beteiligung der Kammer am landeswei- net. Unerfüllt blieb die alte Forderung nach ten Bündnis für bezahlbares Wohnen und Baukulturvermittlung einer Bündelung der wichtigsten Bauthemen Bauen startete bereits zum Ende der VIII. Eine der Arbeitsgruppen, die sich aus der in einem Bauressort, vermutlich wird auch der Wahlperiode. Doch wurde die Beschäfti- Vertreterversammlung heraus gegründet nächste Vorstand dies wieder auf die Agenda gung mit dem Thema noch einmal intensi- haben, stellte Kinder und Jugendliche in den setzen. Denn die Zersplitterung der Zustän- viert. Die Sommerfachreisen 2017, 2019 Vordergrund. In der Folge wurde das Mit- digkeiten quer durchs Kabinett scheint mit zu- und auch 2021 führen politisch Verantwort- machbuch „Tolle Häuser“ zum zweiten Mal nehmend fachübergreifender Betrachtung wie liche im Land und den Kommunen mit den aufgelegt, zum Tag der Architektur fanden aus der Zeit gefallen. Ebenfalls auf dem Weg Macherinnen und Machern aus allen Fach- bis 2019 Kindertouren mit dem Ingelheimer ist die Mitgliedschaft für Absolventen. Im Ar- bereichen der Architektur und der Woh- „Yellow“ statt. 2021 hat der Fotowettbewerb chitektengesetz und im Staatsvertrag zur Ar- nungswirtschaft an beispielhaften Orten „Mein Lieblingsplatz“ an diese Tradition an- chitektenversorgung sind hierzu Weichenstel- zum Austausch zusammen. Auch im Zent- geknüpft. Im Herbst 2021 finden zwei Leh- lungen nötig. Ziel ist es, diejenigen, die in den rum Baukultur ist Wohnen in allen Facetten rerfortbildung mit dem Pädagogischen Beruf einsteigen, für das Engagement im Be- Schwerpunkt: von der Publikumsveranstal- Landesinstitut statt. Außerdem ist ein „Ar- rufsstand zu gewinnen. tung über Ausstellungen bis hin zum Fach- chitekturkoffer“ in Arbeit, der von interes- Leider ein Opfer der Coronazeit wurde im dialog. sierten Klassen für Projekttage ausgeliehen totalen Lockdown das 70. Kammerjubiläum Gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft werden kann. – trotz live gestreamter Ersatzfeier. Angel- und den Sozialverbänden entstand das Posi pwww.diearchitekten.org/schule punkt des Jubiläumsjahres hätte ein Zu- tionspapier „Menschenrecht Wohnen“. Es wur- kunftskongress werden sollen. Wir wollten de in einer Diskussionsveranstaltung mit den Faire Verträge, Honorare nicht zurück, sondern nach vorne sehen. Spitzen der Landtagsfraktionen vorgestellt. Nun wird es der Vertreterversammlung und pwww.diearchitekten.org/wohnen und gute Zusammenarbeit dem Vorstand der X. Wahlperiode obliegen, Faire Zusammenarbeit unter unterschiedli- die Türe aufzustoßen – auf die nächste Ge- Zweimal machte die Veranstaltungsreihe chen Blickwinkeln war Thema einer weiteren legenheit zum Jubiläum 2025 sollten sie da- „Inklusiv Planen und Gestalten“, die der Arbeitsgruppe der Vertreterversammlung. bei nicht warten. Bundesbeauftragte für die Belange von Es ging zunächst um faire Vertragsgestal- pwww.diearchitekten.org/70-jahre 22 DAB 09·21
RHEINLAND-PFALZKAMMER AKTUELL [ DAB REGIONAL ] Leidenschaftlich engagiert Freier Architekt dwb Timm Helbach spricht über sein Ehrenamt in der Kammergruppe 7, Mainz-Bingen Das Interview führte Melanie Schulz Herr Helbach, Sie sind das jüngste ehren- werfen, auf die man Antworten finden muss. Foto: Seweryn Zelazny amtlich tätige Mitglied der Architektenkam- Dieser Aspekt spielt auch in der Experten-Lai- mer Rheinland-Pfalz. Was war Ihre Motivati- en-Vermittlung eine zentrale Rolle. Und hier ist on, als Sie das Ehrenamt übernommen ha- die Kammergruppe mit diversen Formaten wie ben und was reizt Sie bis heute an dieser dem Mainzer Architekturquartett oder dem Aufgabe? Stadt-Land-Slam eben eine wunderbare Platt- Timm Hellbach im Gespräch Die Architektenkammer als Interessensgemein- form. schaft ist für unseren Berufsstand sehr wichtig. dass wir hier einen ganz zentralen Beitrag im Im besten Fall ist sie aber eine Plattform für die Welchen Benefit bringt das Ehrenamt mit Sinne gesellschaftlicher Verantwortung leis- öffentliche Wahrnehmung, auf der sich ver- sich? ten können. Oftmals sind natürlich die besten schiedene Generationen austauschen können Die Kolleginnen und Kollegen der Kammer- und nachhaltigsten Baustoffe nicht die güns- und wo eine gewisse Pluralität mit vielen ver- gruppe üben unterschiedliche Schwerpunkte tigsten und hier müssen wir stärker sensibili- schiedenen Haltungen zu architektonischen In- aus. So beschränken sich einige auf das Thema sieren. Ich beobachte immer wieder Familien, halten gezeigt wird. Außerdem glaube ich, dass Ausschreibung und Vergabe, andere vertreten die zwar die Äpfel für ihre Kinder ausschließ- die junge Generation einen ganz anderen Hin- beispielsweise die Landschaftsarchitektur. Vie- lich beim Biobauern kaufen, gleichzeitig aber tergrund in der Lehre aber auch gesellschaft- le der Mitglieder sind schon sehr lange im Ge- nicht zögern, den günstigsten Vinylboden mit lich mitbringt als die etwas älteren Kolleginnen schäft und ich als Leiter eines noch relativ jun- Weichmachern und Kunststoff im Kinderzim- und Kollegen. So werden wir durch ganz ande- gen Büros profitiere natürlich von diesem Aus- mer zu verlegen – in der Nachschau, vielleicht re Themenschwerpunkte geprägt, wie etwa die tausch. Ich persönlich hatte das Glück, dass wir in 20 Jahren, das Asbest unserer Zeit. Transformation der Städte, Wohnraumnot oder in einer gewissen Goldgräberstimmung unser ganz generell mobile Entwicklungen, ganz klar Büro eröffnen konnten, also die Baubranche Wie sieht Ihr persönliches Agenda Setting durch den Klimawandel. Klimagerechtes Bau- boomt, aber natürlich wird es auch andere Zei- für die kommenden Jahre aus? en und umweltverträgliche Architektur, Umnut- ten geben, in denen es vielleicht nicht so gut Ich denke, dass wir in der Kammergruppe ei- zung, Zwischennutzung, Aufstockung und Ver- läuft. Umgekehrt profitieren aber auch die Kol- ne gute Mischung aus allgemeinen weltweit dichtung heißen die aktuellen Anforderungen. leginnen und Kollegen und sind froh darüber, gültigen und lokalen Themen finden sollten. Kurzum: Das Thema Nachhaltigkeit hat heute dass die Mitglieder eben auch mal mit anderen Auf lokaler Ebene wird uns das Mainzer Rat- einen ganz anderen Stellenwert. Und genau Themen in den Architekturdiskurs einsteigen. haus, die Entwicklung der Ludwigstraße, die solche Fragen spielen auch bei unseren Arbei- Daneben werde ich durch die Kammerarbeit Landesgartenschau oder die Bewerbung der ten im Büro eine große Rolle. So versuchen wir gezwungen, auch meine Arbeit im Büro stär- Metropolregion FrankfurtRheinMain für den beispielsweise, das Thema Bauen mit Holz ge- ker zu reflektieren. Ein Beispiel: der ideale Titel World Design Capital im kommenden meinsam mit ambitionierten Zimmereien vor- Traum vom Einfamilienhaus gehört keineswegs Jahr beschäftigen. anzubringen - eine Bauweise, für die sich der Vergangenheit an. Und hier fragt man sich Rheinland-Pfalz in der Vergangenheit eher als schon, wie man Einfluss nehmen kann und soll- Warum sollten sich auch ihre Kolleginnen Entwicklungszone präsentiert hat. Ich halte es te und welche Projekte man inhaltlich und ge- und Kollegen engagieren? aber für sehr wichtig, dass auch solche Themen sellschaftlich vertreten kann. Und diese Refle- Ich glaube, dass jeder vom Dialog mit den als Position in der Architektenkammer auftau- xion auch im Austausch mit den Anderen, hilft Kolleginnen und Kollegen profitiert. Gleich- chen. Vielfalt ist hier generell eine ganz wichti- mir schon sehr viel weiter. zeitig entwickelt man durch die Auseinander- ge Maxime. setzung mit bestimmten Themen und der Die Grundmotivation war für mich aber die Welchen Beitrag kann Ihr Berufsstand gene- stärkeren Wahrnehmung des Berufsstandes Tatsache, dass Architektur niemals an der Bau- rell zu den großen zukünftigen Herausforde- in der Gesellschaft ein besseres Gespür dafür, stelle endet. Vielmehr ist Architektur gesell- rungen leisten? wie man beruflich selbst auch einen Beitrag schaftsrelevant und hat etwas mit sich verän- Die Baubranche ist nach wie vor ein ganz gro- zu den großen Herausforderungen leisten dernden Lebenswelten zu tun, die Fragen auf- ßer Klimaeinflussparameter und ich glaube, kann. DAB 09·21 23
[ DAB REGIONAL ] KAMMER AKTUELLRHEINLAND-PFALZ Wahlbekanntmachung ... zur Wahl der X. Vertreterversammlung im November 2021 (§ 24 Satzung der Architektenkammer Rheinland-Pfalz) 1. Die vier Fachrichtungen Architektur, Innen- 2.6 In der Fachrichtung Landschaftsarchi- tens fünf Wahlberechtigten (§§ 14, 15 der architektur, Landschaftsarchitektur und Stadt- tektur werden 3 Vertreter in die Vertreter- Satzung) der Fachrichtung aus dem Wahl- planung wählen die auf sie entfallenden Vertre- versammlung gewählt. bezirk zu unterzeichnen. Jeder Wahlberech- ter in getrennten Wahlgängen. tigte darf nur auf einem Wahlvorschlag be- Nach dem derzeitigen Stand der Mitglieder 2.7 In der Fachrichtung Stadtplanung wer- nannt werden und nur einen Wahlvorschlag wird untenstehende Zahl von Vertretern ge- den 3 Vertreter in die Vertreterversammlung unterzeichnen. wählt. Die endgültige Zahl der zu wählenden gewählt. In den Wahlvorschlägen sind die Bewerber Vertreter wird durch den Wahlvorstand Archi- in erkennbarer, fortlaufend nummerierter Rei- tektenkammer Rheinland-Pfalz, 55118 Mainz, 3. Wahlberechtigt sind die Mitglieder der henfolge mit Familiennamen, Vornamen, Le- Hindenburgplatz 6, am Ende der Auslegungs- Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Wähl- bensalter, Wohnort oder Ort der Niederlas- frist des Wählerverzeichnisses ermittelt, da bis bar sind nur natürliche Personen, die Mit- sung anzugeben. Die schriftliche Zustimmung zu diesem Zeitpunkt neu hinzukommende glied der Architektenkammer Rhein- des Bewerbers zu seiner Aufnahme in den wahlberechtigte Mitglieder im Wählerver- land-Pfalz sind. Das Stimmrecht kann nur Wahlvorschlag ist beizufügen. zeichnis zu berücksichtigen sind. ausüben, wer in das Wählerverzeichnis ein- getragen ist (§§ 14 Abs. 1, 15 Abs. 2 der 7. Wahlvorschläge sind spätestens am 28. 2. In der Fachrichtung Architektur werden in Satzung). Tag vor dem Beginn der Wahl bis zum dem Wahlbezirk... 24.09.2021, 15.00 Uhr, bei dem Wahlvor- 4. Das Wählerverzeichnis liegt vom stand Architektenkammer Rheinland-Pfalz, 2.1 Koblenz: 12 Vertreter 27.08.2021 bis 24.09.2021 außer an Sams- 55118 Mainz, Hindenburgplatz 6 (Postan- (Stadt Koblenz, Landkreise Ahrweiler, Altenkir- tagen, Sonntagen und Feiertagen in der Zeit schrift: Postfach 1150, 55001 Mainz), einzu- chen, Bad Kreuznach, Birkenfeld, Cochem-Zell, von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr und von 14.00 reichen. Mayen-Koblenz, Westerwald, Neuwied, Uhr bis 16.00 Uhr zur Einsichtnahme in den Rhein-Hunsrück, Rhein-Lahn) Räumen der Architektenkammer Rhein- 8. Es können nur frist- und formgerechte land-Pfalz, 55118 Mainz, Hindenburgplatz Wahlvorschläge berücksichtigt werden. Ge- 2.2 Trier: 6 Vertreter 6, aus. wählt werden kann nur, wer in einem sol- (Stadt Trier, Landkreise Bernkastel-Wittlich, chen Wahlvorschlag aufgenommen ist. Eifelkreis Bitburg-Prüm, Vulkaneifel, Trier-Saar- 5. Einsprüche gegen das Wählerverzeichnis burg) können während der Auslegung in der Zeit 9. Die Wahl wird als Online-Wahl (§ 34a der vom 27.08.2021 bis 24.09.2021 – Eingang Satzung) oder alternativ als Briefwahl 2.3 Rheinhessen: 8 Vertreter hier – beim Wahlvorstand Architektenkam- durchgeführt (§ 13 Abs. 2 der Satzung). (Städte Mainz, Worms, Landkreise Al- mer Rheinland-Pfalz, 55118 Mainz, Hinden- zey-Worms, Mainz-Bingen) burgplatz 6 (Postanschrift: Postfach 1150, 10. Die Versendung der Unterlagen zur On- 55001 Mainz), schriftlich eingelegt werden. line-Wahl erfolgt Mitte Oktober 2021. Die 2.4 Pfalz: 13 Vertreter Der Einspruch ist zu begründen. Die erfor- Versendung der Stimmzettel und sonstigen (Städte Frankenthal, Kaiserslautern, Lan derlichen Beweismittel sind beizufügen. Wahlunterlagen zur Briefwahl erfolgt in der dau,Ludwigshafen, Neustadt, Pirmasens, Zeit vom 02.11.2021 bis 09.11.2021. Speyer, Zweibrücken, Landkreise Bad Dürk- 6. Für jeden Wahlbezirk der Fachrichtung heim, Donnersberg, Germersheim, Kaiserslau- Architektur und jeweils für die Fachrichtun- 11. Der erste Tag der Stimmabgabe der On- tern, Kusel, Südliche Weinstraße Rhein-Pfalz, gen Innenarchitektur, Landschaftsarchitek- line-Wahl ist der 22.10.2021. Südwestpfalz) tur und Stadtplanung sind Wahlvorschläge Der letzte Tag der Stimmabgabe der On- ...in die Vertreterversammlung gewählt. in einem Original und zwei Abschriften beim line-Wahl ist der 28.10.2021 Wahlvorstand Architektenkammer Rhein- 2.5 In der Fachrichtung Innenarchitektur wer- land-Pfalz, 55118 Mainz, Hindenburgplatz 6 Stimmzettel der Briefwahl, die nach dem den 3 Vertreter in die Vertreterversammlung (Postanschrift: Postfach 1150, 55001 16.11.2021, 15.00 Uhr bei dem Wahlvor- gewählt. Mainz), einzureichen. Sie sind von mindes- stand Architektenkammer Rheinland-Pfalz, 24 DAB 09·21
RHEINLAND-PFALZKAMMER AKTUELL [ DAB REGIONAL ] 55118 Mainz, Hindenburgplatz 6 (Postan- schrift: Postfach 1150, 55001 Mainz), einge- hen, sind ungültig (§§ 30 Abs. 3, 34 Abs. 2 Wählerverzeichnis der Satzung). Gemäß § 22 Abs. 2 der Satzung liegt das Auslegung (letzter Tag: 24. September 2021) 12. Das Wahlergebnis wird am 16.11.2021 ab Wählerverzeichnis vom 27. August 2021 bis schriftlich Einspruch beim Wahlvorstand Ar- 15.00 Uhr in den Räumen der Architekten- 24. September 2021 außer an Samstagen, chitektenkammer Rheinland-Pfalz, 55118 kammer Rheinland-Pfalz, 55118 Mainz, Hin- Sonntagen und Feiertagen in der Zeit von Mainz, Hindenburgplatz 6 (Postanschrift: denburgplatz 6, festgestellt. Die mündliche 8.30 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr zur Postfach 1150, 55001 Mainz) eingelegt wer- Bekanntgabe erfolgt am gleichen Tag gegen Einsichtnahme in den Räumen der Landesge- den. Der Einspruch ist zu begründen (§ 23 22.00 Uhr. Das festgestellte Wahlergebnis schäftsstelle der Architektenkammer Rhein- Abs. 1 der Satzung). wird im Staatsanzeiger von Rheinland-Pfalz land-Pfalz, 55118 Mainz, Hindenburgplatz 6, und im Deutschen Architektenblatt (DAB) ver- aus. Mainz, den 21. Juni 2021 öffentlicht. Gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit Architektenkammer Rheinland-Pfalz Mainz, 28.07.2021 des Wählerverzeichnisses kann während der Der Wahlvorstand DER WAHLVORSTAND gez. Fett, Vorsitzender des Wahlvorstandes Kandidaturen sind noch möglich! Kammerwahl in der heißen Phase Das Engagement beginnt mit der Kandida- ge, angefordert werden: E-Mail: wege@ tur. Stichtag für den Eingang schriftlicher akrp.de, Tel. 06131/9960-14. Wahlvorschläge beim Wahlvorstand der Ar- chitektenkammer Rheinland-Pfalz ist der 24. pwww.diearchitekten.org September 2021, 15 Uhr. Die Vorschläge wer- den für jeden Wahlbezirk und jede Fachrich- tung getrennt eingereicht. Eine Kandidatur ist IMPRESSUM also auch weiterhin möglich, obwohl alle Be- Architektenkammer Rheinland-Pfalz zirks- und Fachrichtungsversammlungen im Hindenburgplatz 6, 55118 Mainz, Vorfeld der Wahl bereits stattgefunden haben. Telefon: 06131 9960-0, Fax: 06131 6149-26 zentrale@akrp.de, www.diearchitekten.org Zu den Wahlen zur Verteterversammlung Verantwortlich: aufgerufen sind alle Kammermitglieder, unab- Hauptgeschäftsführerin Dr. Elena Wiezorek, hängig von Alter, Mitgliedschaftsdauer oder Mainz G eschäftsführerin Annette Müller, Mainz W sonstigen Kriterien. Allerdings brauchen sie Verlag, Vertrieb, Anzeigen: Solutions by HANDELSBLATT MEDIA GROUP er die Arbeitsbedingungen die Unterstützung von mindestens fünf weite- GmbH, Anschrift wie Verlag. für Architekten und Planer ren Mitgliedern ihrer Fachrichtung, deren Un- Verantwortlich für den Anzeigenteil: mit gestalten, Qualitäts- terschriften auf dem Wahlvorschlag zu doku- Dagmar Schaafs, Telefon 0211 54227-684, standards sichern und den mentieren sind. Dabei darf jedes Kammermit- E-Mail d.schaafs@planetc.co. gesellschaftlichen Prozess um die Baukultur glied nur einen Wahlvorschlag unterstützen. Druckerei: Bechtle Graphische Betriebe u. Verlagsgesellschaft GmbH & Co. KG, und die gebaute Umwelt mit formen will, Auch die Kandidatinnen und Kandidaten müs- Zeppelinstraße 116, 73730 Esslingen der sollte jetzt für die Mitgliedschaft in der sen der Aufnahme in den Wahlvorschlag Das DABregional wird allen Mitgliedern der Vertreterversammlung kandidieren. Denn schriftlich zustimmen. Architektenkammer Rheinland-Pfalz zugestellt. mit diesen und mit vielen anderen wichtigen Klingt kompliziert? Wir beantworten ger- Der Bezug des DABregional ist durch den Mitgliederbeitrag abgegolten. Themen setzt sich die Vertreterversamm- ne alle Fragen. Vordrucke für eine Kandida- lung der Architektenkammer Rhein- tur mit allen wichtigen Informationen kön- land-Pfalz auseinander. nen bei der Landesgeschäftsstelle, Frau We- DAB 09·21 25
[ DAB REGIONAL ] BLICK INS LANDRHEINLAND-PFALZ Urban Mining – In Stoffkreisläufen denken In der ersten Folge der Podcast-Reihe Kreislaufwirtschaft forderten die Gäste einen Paradigmenwechsel, um die ur- bane Mine künftig ressourcenschonend nutzen zu können Text: Melanie Schulz D er Gebäudebestand in Deutschland be, die zukünftigen Generationen in der Archi- umfasst 15 Mrd. Tonnen Material tektur aller Fachbereiche und im Ingenieurwe- und bildet damit ein riesiges an sen zufallen werde. Dennoch sei Urban Mining thropogenes Materiallager. Wie keinesfalls ein neuer Baustil, sondern vielmehr dieses Lager zu erschließen und zu nutzen sei, eine Grundvoraussetzung für das Konstruieren darüber sprachen die Expertin für Urban Mi- der Zukunft. Dieses müsse auf das Verkleben, ning Prof. Annette Hillebrandt von der Bergi- auf das Verschäumen, auf Naßdichtungen, Im- schen Universität Wuppertal, Prof. Dirk Hebel prägnierungen und Lackierungen, also Prozes- vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) se, die die sortenreine Rückgewinnung verhin- Foto: Kristina Schäfer, Mainz und Uwe Knauth, Architekt und Vorstandsmit- dern, verzichten. Vielmehr gelte es zu überle- glied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. gen, wie künftig Materialien und Bauteile Das Gespräch moderierte für die Kammer An- alternativ zusammengefügt werden können. nette Müller. Die Dringlichkeit der Frage wird klar, wenn man weiß, dass die Hälfte des deutschen Ab- Uwe Knauth, Architekt und Vorstandsmitglied der fallaufkommens durch die Baubranche verur- Architektenkammer Rheinland-Pfalz sacht wird. Es müssen also zwingend neue Konzepte her. Eines davon ist das Urban Mi- „Die Wirklichkeit auf ning, das auf die sortenreine Rückgewinnung der Baustelle sieht Foto: Karlsruher Institut für Technologie (KIT) von Baumaterialien setzt. Das Prinzip dahinter ist das der Kreislaufwirtschaft: Alle Materialien und Bauteile sollen so konzipiert und verbaut werden, dass sie auch zukünftigen Generatio- anders aus.“ nen in gleicher Qualität zur Verfügung stehen. Recycling schon extrem behindernd sein kön- Der Begriff des Urban Mining beschreibt dabei nen. Auch Bio- und Nichtbiostoffe müssten den Prozess des Herausbrechens und Aufbe- voneinander getrennt werden. Nur so könne reitens von Material aus der städtischen Mine. die Sortenreinheit gewährleistet werden. Ziel sei es, so Prof. Hebel, den linearen Prozess Dirk Hebel, Professor für Entwerfen und Nachhal- Doch die Wirklichkeit auf der Baustelle des Herstellens, Gebrauchens und Wegwerfens tiges Bauen am KIT sieht anders aus, räumte Vorstandsmitglied zukünftig durch ein zirkuläres, kreislaufbasier- Knauth ein. Hier sei das Thema erst rudimen- tes Denken und Handeln, bei dem die Materia- „Urban Mining ist eine tär angekommen. Im Zuge von Schadstoffsa- lien immer wieder neu in die Baufaufgabe ein- nierungen träten die Probleme aber immer fließen können, zu ersetzen. Grundvoraussetzung mehr zutage: Wie Verklebtes trennen? Wie Prof. Hillebrandt pflichtete bei: „Im Grunde abtransportieren? Wo sollen die Stoffe depo- genommen geht es darum, die Art der Wert- für das Konstruieren niert oder entsorgt werden? Alle Beteiligten schöpfung zu verändern.“ Die Wertschöpfung seien dabei hinzuzulernen. Knauth sieht die dürfe nicht mehr über das einmalige Ausrauben und Verbrauchen erfolgen, sondern über das der Zukunft.“ Notwendigkeit für ein konsequentes Umden- ken. Das Bewusstsein hierfür müssten allen Zurückbauen und Aufbereiten der Baustoffe. Hillebrandts Vision ist es, künftig auch auf voran die Planer schaffen. Doch auch an die Doch was braucht es für ein gelungenes Ur- Schadstoffe zu verzichten. Nicht nur, wie sie Ethik des Baugewerbes appellierte Knauth. So ban Mining Design? Aus Sicht von Hebel fußt einwarf, um wieder zu mehr Baugesundheit zu müsse die Bauindustrie wieder den Weg zu- ein adäquates Urban Mining Design vor allem kommen, sondern auch, weil bereits kleinste rück zum handwerklichen, zum kenntnisrei- auf dem Prozess des Entwerfens. Eine Aufga- Störstoffe wie etwa Flammschutzmittel im chen Bauen einschlagen, anstatt Fertiglösun- 26 DAB 09·21
RHEINLAND-PFALZBLICK INS LAND [ DAB REGIONAL ] gen anzubieten, bei denen keiner genau weiß, frist von zwei Jahren ihre Zulassung verlieren gung verwehren. Hillebrandt: „So ein biss- was verbaut wird. Noch hält Knauth es für ei- und komplett vom Markt genommen werden. chen müssen wir in Rage kommen, uns be- ne Mammutaufgabe, ein Urban Mining Design Noch scheinen recycelte Baustoffe teuer zu wegen, so sieht es aus.“ zu etablieren, sagt aber auch: „Ich sehe es als sein, doch die in den vergangenen Monaten eine sehr spannende Aufgabe, die gelöst wer- explodierenden Materialkosten ändern das. den muss.“ Prof. Hebel sagte: „Wir erleben gerade eine Auch Hillebrandt will die Bauindustrie, aber unglaubliche Verschiebung der ökonomischen auch die Politik stärker in die Pflicht nehmen. Frage, die auf einen Schlag Sekundärrohstof- Und Ideen dazu hat sie reichlich. So könnte fe extrem attraktiv macht.“ Ein Trend, der von die Politik beispielsweise für das Baugewerbe der geplanten CO2-Bepreisung weiterhin for- ein Innovationsprogramm auflegen, demzu- ciert werde. Hierdurch verlören Primärrohstof- folge neue Bauprodukte nur noch dann eine fe zunehmend an Wert. Zwar gilt es noch im- Zulassung erhalten, wenn sie entweder einen mer als teuer, sortenrein und kreislaufgerecht Foto: Cornelis Gollhardt, Köln höheren Sekundärstoffanteil aufweisen oder zu bauen, doch dürften die Investitionskosten wenn sie keine Schadstoffe enthalten oder der nicht von den Lebenszykluskosten entkoppelt Stoff recyclingfähiger ist. Die alten Baupro- werden. Hebel: „Wenn ich ein Materiallager dukte könnten dann nach einer Übergangs- aufbaue, dann habe ich zwar im ersten Mo- ment höhere Investitionskosten, am Le- bensende aber wahrscheinlich Gewinne.“ Für Annette Hillebrandt, Professorin für Baukon die Investition veranschlagt Hebel zehn bis struktion, Bergische Universität Wuppertal Architektenkammer fünfzehn Prozent Mehrkosten. Berechnungen Rheinland-Pfalz von Hillebrandt zufolge, variieren die zusätz- „So ein bisschen müs- lichen Investitionskosten je nach Bauweise startet zwischen 15 und 30 Prozent, bei Entsor- sen wir in Rage kom- gungskosten zwischen 30 und 40 Prozent Podcastreihe nach fünfzig Jahren – günstig gerechnet. men, uns bewegen.“ Kreislaufwirtschaft Es gilt also lediglich noch die Bauherren zu überzeugen, die, so weiß Knauth, durch- Eile ist also in die Zukunft blickend gefragt, aus nicht nur billig bauen wollen, sondern zumal bis heute noch nicht einmal einer der Ob Klimawandel oder Rohstoffknapp- von Beginn an Wert auf Qualität legten. Die am häufigsten verwendeten Baustoffe, der heit, ob übervolle Deponien oder Architekten in der Rolle der Vermittler könn- Beton, wieder in seine Ausgangsstoffe zer- Schadstofffragen – es gibt viele gute ten hier punkten, indem sie etwa dem Holz- legt werden kann, noch heißt hier „Recy- Gründe, über den Fußabdruck des Bau- rahmenbau oder der Verwendung von Gips- cling“ allzu oft Downcycling im Straßenbau. sektors nachzudenken. Deshalb starten kartonplatten den Vorrang einräumten. Als Doch es kommt noch schlimmer. Hebel: wir mit der Septemberausgabe des Leuchtturmprojekt lobte er die Testwohnung „Selbst wenn wir in der Lage wären, jedes Ki- DAB eine Podcastreihe, die Expertinnen Urban Mining And Recycling (UMAR) in Zü- logramm dieses anthropogenen Lagers wie- und Experten im Gespräch befragt. Die rich, an der auch Hebel mitgewirkt und die der aufzubereiten und neu einzuspeisen, Beiträge nehmen einzelne Aspekte ins es zu Knauths Freude jüngst in die Sendung würden wir damit noch lange nicht unseren Visier – vom Urban Mining über Flä- mit der Maus geschafft hat. Die Kleinen zu Bedarf decken.“ Was also tun? Hebel setzt chenrecycling und die Nutzung des Ge- begeistern und schon früh eine Vorstellung auf den von der Sonne angetriebenen biolo- bäudebestandes bis hin zur Frage, ob von zukunftsweisenden Bauwerken zu schaf- gischen Kreislauf. So will er die Energie der neue Materialien für ein vollständig fen, hierauf käme es auch der Architekten- Sonne nutzen, um zukünftige Baumaterialien recyclefähiges Wirtschaften entwickelt schaft an. zu züchten und zu ernten und sie dann stoff- werden können. Hillebrandt ist das nicht genug: „Auch die lich sortenrein im Kreislauf zu halten. Der Ex- Die Podcastfolgen sind über die gän- erwachsenen Architekten müssen wir jetzt perte schlug zudem einen neuen Begriff der gigen Plattformen abrufbar. Zu jeder sofort rumkriegen, weil die Zeit sonst nicht Moderne vor: Modern sei, so zu bauen, dass Folge erscheint ein kurzer Beitrag im reicht.“ Dazu schlug sie auch vor, die Ver- die natürlichen Lebensgrundlagen nicht zer- Architektenblatt und auf unseren Inter- pflichtungen der Regelwerke auf den Schutz stört werden. Hillebrandt fügte hinzu: „Ich netseiten der natürlichen Grundlagen wörtlich aufzu- glaube wir müssen zu einem Kantschen Be- pwww.diearchitekten.org/kreis- fassen. Denn dann müsse man heute schon griff von Schönheit kommen, zu einer inne- laufwirtschaft Projekten, die dem Kreislaufwirtschaftsge- ren Schönheit, einer Schönheit, die sich an danken zu wider laufen, die Baugenehmi- einen nachhaltigen Inhalt koppelt.“ DAB 09·21 27
[ DAB REGIONAL ] BLICK INS LANDRHEINLAND-PFALZ Nachruf Städtischer Raum – Wie bitte? Vorstandsmitglied Eva Holdenried 4. Mainzer Architekturquartett am 16. September, 19 Uhr gedenkt Prof. Gerhad Konrad W ir nehmen Abschied von Herrn Prof. Gerhard Konrad, der am 16. Juli 2021 ver- storben ist. Als Innenarchi- tekt war er seit dem Jahr 1977 Mitglied in der Kammer, als Professor wurde er bereits 1973 an die Fachhochschule des Landes Rhein- land-Pfalz, Abteilung Kaiserslautern, Fachbe- reich Innenarchitektur, berufen. Zuvor war er an der Werkkunstschule des Bezirksverban- des Pfalz in der Abteilung Graphik und Innen- Foto: Thomas Dang architektur tätig. Damit steht er auch heute noch als Vorbild für den Anspruch, dass die Innenarchitektvermittlung, durch Innenarchi- D tekten erfolgen sollte! Sein vielfältiges Engagement bezog auch ie Stadt war das Auto, das Auto und Filmemacherin, Prof. Dr.-Ing. Christian die berufsständischen Interessen mit ein, so die Stadt, der Rest doch ziemlich Holz-Rau, TU Dortmund, Fakultät Raumpla- wirkte Prof. Konrad über vier Legislaturperio- egal, so fasste Hanno Rauterberg nung, Fachgebiet Verkehrswesen und -pla- den in der Vertreterversammlung der Archi- die Maxime deutscher Stadtpla- nung, Tobias Mann, Freier Landschaftsarchi- tektenkammer mit. Er war Mitglied im Öffent- nungen der vergangenen Jahrzehnte in ‚Was tekt bdla, Fulda, sowie Prof. Christa Reicher, lichkeitsausschuss von 1982 bis 1987 und im wird aus der Stadt?‘ im ZEIT-Spezial vom 30. RWTH Aachen, Fakultät Architektur, Leiterin Weiterbildungsausschuss von 1987 bis 2002. Dezember 2020 zusammen. Klimawandel und Institut Städtebau und Europäische Urbanis- In den zwanzig Jahren, die er als Vertreter der Coronakrise stellen Freiraum- und Verkehrs tik, RHA reicher haase architekten + stadtpla- Innenarchitekten tätig war, lag ihm vor allem planungen spätestens jetzt vor neue Heraus- ner, Aachen/Dortmund/L-Vianden, dazu Mit- die Entwicklung in der Lehre am Herzen. An forderungen. Das Quartett nimmt sich diesmal glied im Planungsbeirat der Stadt Mainz. Die der FH Kaiserslautern forschte und lehrte er die Neugestaltung der Bahnhofstraße, die des veranstaltende Kammergruppe Mainz-Bingen zu den Themen Architekturbetrachtung und Münsterplatzes und der Großen Langgasse in hat wieder einen besonderen Ort gewählt: die Designtheorie und hat dort mehr als 5000 Mainz vor. Auf dem Podium diskutieren: Hen- Eventfläche im lulu, ehemals Karstadt, in der Studierende als Hochschullehrer betreut. Da- riette von Hellborn, SWR-Kulturredakteurin Ludwigstraße. p Bärbel Zimmer rüber hinaus war er Gastdozent an der Techni- cal University Faculty of Architecture in Istan- bul und intensivierte den internationalen Aus- tausch mit der Türkei über Studienreisen, die er als 2. Vorsitzender des BDIA Landesverban- Bauen künftig digital beantragen des Rheinland-Pfalz/Saarland für Innenarchi- Bauanträge und Bauunterlagen sind nun elektronisch einzureichen D tekten und Studierende organisierte. Auf- grund seines beständigen Engagements wur- ie Bestimmungen zur Digitalisie- nisteriums der Finanzen aktualisiert. Es sind de ihm die Ehrenmitgliedschaft im BDIA rung des Baugenehmigungsver- die vorgegebenen Bauantragsformulare zu verliehen. Seinen Unruhestand trat er 2004 an, fahrens sind am 1. August in Kraft verwenden. Die jeweilige Bauaufsichtsbe- um seine vielfältigen Interessen auch als Pri- getreten. Bauanträge sind nun di- hörde kann Vorgaben zur Form der einzurei- vatier weiter zu verfolgen. gitalisiert einzureichen. Dabei genügt die chenden Unterlagen machen; ansonsten gilt Wir werden ihm immer ein ehrendes An- Textform i. S. d. § 126b BGB. Die Bauan- § 1 BauuntPrüfVO. Das Finanzministerium denken bewahren. tragsformulare (inklusive der Erklärungen empfiehlt, die konkrete Vorgehensweise vor- Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie der Nachweisersteller) wurden entsprechend ab mit der zuständigen Bauaufsichtsbehör- und allen Angehörigen. angepasst und auf der Internetseite des Mi- de abzuklären. p Henrike Hink 28 DAB 09·21
RHEINLAND-PFALZBLICK INS LAND [ DAB REGIONAL ] Architekturpreis Wein 2022 Bewerbungen sind von Anfang September bis zum 10. November möglich D ie Architektenkammer Rhein- „Der Architekturpreis Wein würdigt die men gerade erst in der Breite an. Hier kons- land-Pfalz lobt gemeinsam mit vielfältigen Bemühungen und Aktivitäten der tant hohe Qualität mit in den Weinbauregio- dem Ministerium für Wirtschaft, Weinwirtschaft für einen attraktiven Auftritt nen verwurzelter Innovation zu fördern, ist Verkehr, Landwirtschaft und Wein- ihrer Unternehmen. Dabei ist die hohe Quali- Aufgabe des Architekturpreises Wein. Baukul- bau und dem Deutschen Weinbauverband er- tät von Wein und Architektur auch ein wichti- tur und Weinkultur sind deshalb auch Thema neut den Architekturpreis Wein aus. Damit ger Erfolgsfaktor für den Tourismus“, sagte des 64. Deutschen Weinbaukongresses im geht der Preis in die 5. Runde. Bewerbungen Wirtschafts- und Weinbauministerin Daniela April 2022.“ können von Anfang September bis zum 10. Schmitt. Die Präsidenten der Architektenkam- pwww.weinundarchitektur.de November eingereicht werden. Die Preisverlei- mer Rheinland-Pfalz und des Deutschen hung findet dann im April 2022 anlässlich der Weinbauverbandes, Gerold Reker und Klaus internationalen Weintechnologiemesse INTER- Schneider, ergänzten: „Wein und Architektur, VITIS INTERFRUCTA statt. Wein und Tourismus, Wein und Design kom- Vision Viertelstundenstadt Die Kammergruppe Koblenz lud zum besonderen Stadtspaziergang ein Text: Bärbel Zimmer P aris und Wien haben das Modell der Anwohnerschaft zur Verfügung stehen. Für Viertelstundenstadt bereits als Ziel- das Weglassen von nur zwölf Parkplätzen vorstellung für das Ideal der euro- könne man wertvolle grüne Oasen schaffen, päischen Stadt formuliert. Auch im die die Lebensqualität in der Stadt deutlich Masterplan der Stadt Koblenz steht, dass steigerten, so Weisshaar. Die qualitätsvoll be- nicht das Auto, sondern die Fußgängerinnen pflanzten Mittelstreifen oder Verkehrsinseln und Fußgänger Maßstab der Stadtplanung seien vom Auto aus kaum erlebbar und zu 2071 ein Zoo? mit Blick auf die Cusanusstraße wurden seien sollten. Beim Wiederaufbau nach dem Fuß schwer zu erreichen. Gehwege weisen Utopien entwickelt. Krieg dominierte in Koblenz, wie in den aller- häufig zu geringe Breiten auf, um sich sicher meisten deutschen Städten, allerdings der und wohl zu fühlen. Unterführungen seien Leitgedanke der autogerechten Stadt. Unter wenig attraktiv, aber stellenweise die einzige dem Aspekt, dass alle Ziele des Alltags für die Möglichkeit, um vielspurige Straßen barriere- Menschen zu Fuß innerhalb einer Viertelstun- frei zu überwinden. de zu erreichen sind, gestaltete Spazier- Joachim Rind, Vorstandsmitglied der Ar- gangsforscher Bertram Weisshaar vom Ate- chitektenkammer und Vorstand des Schau- lier Latent aus Leipzig seine etwa zweistün- fensters Baukultur Koblenz, freute sich bei dige Tour. Die Aufenthaltsqualität der Wege seiner Begrüßung über die enorme Resonanz. Fotos: Rolf Karbach, Koblenz und Freiflächen wurde dabei mit unter die Lu- Der „walk about“ war mit etwa 80 Gästen völ- pe genommen. lig ausgebucht. Als prominenter Gast konnte Fazit ist: Koblenz hat trotz der nachhalti- David Langner, Oberbürgermeister der Stadt gen Aufwertung durch die Bundesgarten- Koblenz, begrüßt werden. Wer nicht mitspa- schau 2011 noch viel Potential. An vielen zierte, hatte die Möglichkeit, die Veranstal- Stellen wurde deutlich, wie sehr Parkplätze tung im Lifestream zu verfolgen. Das profes- Besen anstatt Regenschirm: Spaziergangsforscher und Fahrbahnen Flächen beanspruchen und sionell gedrehte Video ist weiterhin auf You- Betram Weisshaar, an seiner Seite David Langner, wie wenig innerstädtische Grünflächen der tube abrufbar. Oberbürgermeister von Koblenz. DAB 09·21 29
[ DAB REGIONAL ] BLICK INS LANDRHEINLAND-PFALZ Sehnsucht nach Natur und Schutz Überraschende Motive beim Fotowettbewerb #meinlieblingspatz für Kinder und Jugendliche 1.Preis 13 bis 17 Jahre: Johanna Pfeiffer, 13 Jahre 2. Preis 13 bis 17 Jahre: Paula Liebe, 13 Jahre K eine Innenräume mit Fenster Nur eines der eingereichten Fotos ent- nischen, Sofaecken oder Gamer stand in einem Innenraum: das Siegerfoto in Set-Ups wurden eingereicht. Vor der Altersgruppe bis 12 Jahre von Antonia allem im Freien entstanden die Fo- Wagner und Merle Steinhauer, 12 und 11 tografien, zumindest in der Altersgruppe 13 Jahre alt. „Auf dem Foto sieht man unser bis 17 Jahre. Die Jury sah in den Bildern eine selbst gebautes Lager in unserer alten Sehnsucht nach Freiheit, frischer Luft, Natur Scheune. Dort turnen und spielen wir.“ Soviel und dem Reisen. Auch Aspekte eines ge- Tatkraft musste natürlich belohnt werden. schützten Raumes durch Bedachungen oder Die ersten Preise waren mit 150 Euro do- Bäume waren zu erkennen. Beim Siegerfoto tiert, die folgenden mit 100 und 50 Euro. dieser Gruppe begeisterte die Jury, wie sich Viel Freude bei der digitalen Jurysitzung Nachwuchsfotografin Johanna Pfeiffer, 13 hatten: Eva Holdenried, Innenarchitektin und Jahre, im atmosphärischen Bild scheinbar tan- Vorstandsmitglied der Architektenkammer, zend inszeniert. Schatten und Licht in Kombi- Simone Titze und Markus Ackermann, beide nation mit der Perspektive machten die Be- Kunstlehrende wie auch Künstler und Lenn- sonderheit des Fotos aus. Die gleichaltrige ard Wiedemuth, Architekturfotograf und Paula Liebe inszenierte sich in einer Bachland- Vorstand beim BVAF-Bundesverband Archi- schaft. Die Überarbeitung mit schimmernden tekturfotografie e.V.. Soraya Gladis, 12 Jah- Luftblasen war technisch perfekt und ver- re, zeigte in der Jury den wertvollen jungen stärkte die Botschaft der Fotografie, was die Blick der Schülerin mit Schwerpunkt Kunst. 1. Preis bis 12 Jahre: Antonia Wagner und Jury mit dem zweiten Preis honorierte. p Bärbel Zimmer Merle Steinhauer 30 DAB 09·21
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