November - Dezember 2021 - SRF

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November – Dezember 2021

Wir bieten ausgewählte Hörspiele und Schreckmümpfeli zum Download und als Podcast an:
srf.ch/hoerspiel
srf.ch/schreckmuempfeli
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November – Dezember 2021

Mo, 01.11.2021, 14.00 Uhr   Alles für d'Chatz                               Produktion: SRF 2018       Seite 4
Radio SRF 1                 von Stephan Mathys                              42'

Fr, 05.11.2021, 20.00 Uhr   Heute Gemeindeversammlung                       Produktion: SRF 2019       Seite 5
Radio SRF 1                 von Mike Müller                                 46'

Sa, 06.11.2021, 20.00 Uhr   Zum 100. Geburtstag von Ilse Aichinger          Produktion: SRF 1974       Seite 18
Radio SRF 2 Kultur          Knöpfe                                          58'
                            von Ilse Aichinger
Mo, 08.11.2021, 14.00 Uhr   SRF-Radiokrimi                                  Produktion: SRF 1977       Seite 6
Radio SRF 1                 Leiche im Park                                  50'
                            von Robert Lord
Fr, 12.11.2021, 20.00 Uhr   Nachwehen                                       Produktion: SRF 2010       Seite 7
Radio SRF 1                 von Mike Bartlett                               47'

Sa, 13.11.2021, 20.00 Uhr   Im Wettbewerb der ARD-Hörspieltage 2021         Produktion: SRF 2020       Seite 19
Radio SRF 2 Kultur          Der mechanische Türke                           43'
                            von Petr Šourek
Mo, 15.11.2021, 14.00 Uhr   Chuegloggeglüt                                  Produktion: SRF 1996       Seite 8
Radio SRF 1                 von Ernst Burren                                29'

Fr, 19.11.2021, 20.00 Uhr   Hörspiel-Premiere                               Produktion: SRF 2021       Seite 9
Radio SRF 1                 Herrgottsbetong                                 50'
                            von Peter Weingartner
Sa, 20.11.2021, 20.00 Uhr   Hörspiel-Premiere                               Produktion: NDR/SRF 2021   Seite 20
Radio SRF 2 Kultur          Pig Boy 1986 – 2358. Replay der Menschwerdung   56'
                            von Gwendoline Soublin
Mo, 22.11.2021, 14.00 Uhr   Morgengeschichten: Der finale Reigen            Produktion: SRF 2021       Seite 10
Radio SRF 1                 von verschiedenen Autorinnen und Autoren        28'

                            2 Folgen aus dem Podcast «Lustig to go»         Produktion: SRF
Fr, 26.11.2021, 20.00 Uhr   Grauen: Der Nachtzug                            Produktion: SRF 2021       Seite 11
Radio SRF 1                 von Maria Ursprung

Sa, 27.11.2021, 20.00 Uhr   Gaddafi                                         Produktion: SRF/ORF 2012   Seite 21
Radio SRF 2 Kultur          von krok & petschinka                           50'

Mo, 29.11.2021, 14.00 Uhr   Der Verdacht 1/8                                Produktion: SRF 2000       Seite 12
Radio SRF 1                 von Friedrich Dürrenmatt                        30'
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November – Dezember 2021

Fr, 03.12.2021, 20.00 Uhr   Zum 50. Todestag von Meinrad Inglin    Produktion: SRF 1981           Seite 13
Radio SRF 1                 Der schwarze Tanner                    48'
                            von Meinrad Inglin
Sa, 04.12.2021, 20.00 Uhr   Hörspiel-Premiere                      Produktion: Deutschlandfunk/   Seite 22
Radio SRF 2 Kultur          Das grosse Heft 1/2                    Hessischer Rundfunk/SRF
                            von Ágota Kristóf                      2021
                                                                   56'
Mo, 06.12.2021, 14.00 Uhr   Der Verdacht 2/8                       Produktion: SRF 2000           Seite 12
Radio SRF 1                 von Friedrich Dürrenmatt               28'

Fr, 10.12.2021, 20.00 Uhr   Zum 20. Todestag von W.G. Sebald       Produktion: SRF/ORF 2021       Seite 14
Radio SRF 1                 Il Ritorno in Patria
                            nach einer Erzählung von W.G. Sebald
Sa, 11.12.2021, 20.00 Uhr   Hörspiel-Premiere                      Produktion: Deutschlandfunk/   Seite 22
Radio SRF 2 Kultur          Das grosse Heft 2/2                    Hessischer Rundfunk/SRF
                            von Ágota Kristóf                      2021
                                                                   57'
Mo, 13.12.2021, 14.00 Uhr   Der Verdacht 3/8                       Produktion: SRF 2000           Seite 12
Radio SRF 1                 von Friedrich Dürrenmatt               26'

Fr, 17.12.2021, 20.00 Uhr   Ein ganzes Leben                       Produktion: SRF/ORF 2019       Seite 15
Radio SRF 1                 von Robert Seethaler                   51'

Sa, 18.12.2021, 20.00 Uhr   Die Arbeit an der Rolle                Produktion: SWR 2021           Seite 23
Radio SRF 2 Kultur          von Noam Brusilovsky und Lucia Lucas   52'

Mo, 20.12.2021, 14.00 Uhr   Der Verdacht 4/8                       Produktion: SRF 2000           Seite 12
Radio SRF 1                 von Friedrich Dürrenmatt               47'

Fr, 24.12.2021, 20.00 Uhr   Die Mechanik des Herzens               Produktion: SRF 2018           Seite 16
Radio SRF 1                 von Mathias Malzieu                    50'

Sa, 25.12.2021, 20.00 Uhr   Weihnachtsprogramm                     Produktion:                    Seite 24
Radio SRF 2 Kultur          bei Redaktionsschluss noch offen

Mo, 27.12.2021, 14.00 Uhr   Der Verdacht 5/8                       Produktion: SRF 2000           Seite 12
Radio SRF 1                 von Friedrich Dürrenmatt               29'

Fr, 31.12.2021, 20.00 Uhr   Grauen: À la minute                    Produktion: SRF 2021           Seite 17
Radio SRF 1                 von Lukas Linder
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November – Dezember 2021

Hörspiel SRF 1
Montag, 01.11.2021, 14.00 Uhr, Radio SRF 1

Alles für d’ Chatz
von Stephan Mathys

Wenn die Liebe zur Katze in zwischenmenschliche Liebe umschlägt und diese Liebe für die Katz ist,
wird es Zeit, sich Gedanken zu machen über Verlustschmerz und über sich selbst.

Lara und Markus sind Nachbarn. Sie sehen sich manchmal von Balkon zu Balkon. Beide haben einen
grossen Verlust erlitten: Der Vater von Markus ist früh gestorben, Lara hat sich von ihrem Freund
getrennt. Die beiden gehen unterschiedlich mit ihren Erfahrungen um. Als sie sich schliesslich – nicht
ganz zufällig – kennen lernen, prallen diese gegensätzlichen Arten, Abschiedsschmerz zu bewältigen,
aufeinander.

Mit: Anna-Katharina Müller (Lara), Aaron Hitz (Markus)

Musik: Alexius Tschallener (Komposition, Piano), Ellen Cameron (Cello), Armon Stecher (Klarinette)
Tontechnik: Roland Fatzer
Regie: Kamil Krejci
Produktion: SRF 2018
Dauer: 42'
5

November – Dezember 2021

Freitag, 05.11.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Heute Gemeindeversammlung
von und mit Mike Müller

Mike Müller begibt sich in die Niederungen der Kommunalpolitik. Dorthin, wo die direkte Demokratie am
direktesten ist. Quasi die Amateurliga der Meinungsbildung. Wo das handfeste Argument gleich viel
zählt wie die persönliche Betroffenheit. Mike Müller führt es vor: frech, träf und sehr lustig.

Raoul Furrler ist Präsident einer fiktiven schweizerischen Gemeinde. Oder besser gesagt: Er war es.
Wie es zu seinem persönlichen Drama kam und wer da alles eine Rolle spielte, wird in «Heute
Gemeindeversammlung» erzählt. Es ist nach «Elternabend» und «Truppenbesuch» Mike Müllers dritter
Soloabend.

Das (natürlich rein fiktive) Polit-Schauspiel beginnt geordnet und läuft zunehmend aus dem Ruder: Die
Suppe wird heisser gegessen, als sie gekocht wurde. Neben den üblichen Geschäften wie
Schulkommission, Einbürgerung oder Bauprojekte geht es um die Fusion mit einer Nachbargemeinde.
Bleibt man selbständig oder will man Kosten sparen? Es gibt viele Voten und einen zunehmend
aufgebrachten Gemeindepräsidenten – alles gespielt von Mike Müller.

SRF präsentiert eine gekürzte Radiofassung des Bühnenprogramms, aufgezeichnet am 11. Dezember
2018 im Kleintheater Luzern.

Mit: Mike Müller

Tontechnik: Roland Fatzer
Regie: Rafael Sanchez
Redaktion: Barbara Anderhub
Produktion: SRF 2019
Dauer: 46'
6

November – Dezember 2021

Montag, 08.11.2021, 14.00 Uhr, Radio SRF 1

SRF-Radiokrimi

Leiche im Park
von Robert Lord

Innerlich aufgewühlt vom Dauerkonflikt mit den Eltern und mit Mrs. Hodge, seiner Schwiegermutter
in spe, stapft Fred Lennox durch den nächtlichen Park. Doch jäh wird er aus seinen Überlegungen
herausgerissen: Sein Mörder steht vor ihm …

Felix, der Hund des freundlichen und korrekten Mr. Windley, stöbert beim Spaziergang im Laub die
Leiche auf, mit der sich die diensthabenden Kriminalbeamten allerdings nur ungern beschäftigen
wollen, da die Suche nach dem Täter sie von der gemeinschaftlichen Krimilektüre abhält. Doch ihr
Beruf erfordert nun einmal auch praktisches Engagement, bei dem sich bald zeigt, dass im Gegensatz
zur guten alten Krimischule der Harmlos-Scheinende nicht todsicher der Täter sein muss.

Mit: Adolph Spalinger (Mr Lennox), Matthias Von Spallart (Fred Lennox), Eva-Maria Duhan
(Mrs Lennox), Georgia Möwe (Irene Hodge), Elvira Schalcher (Mrs Hodge), Rudolf Hofmann
(Mr Windley), Sieglinde Weichert (Mrs Windley), Horst-Christian Beckmann (Inspektor Morrisey), Harald
Baumgarten (Sergeant Pinfield), Norbert Schwientek (Inspektor Jones), Wilhelm Grimm (Kommissar
Mayhew) u.a.

Aus dem Englischen von Clemens Badenberg und Marianne de Barde
Musik: Kurt Hacker
Regie: Willy Buser
Produktion: SRF 1977
Dauer 50’
7

November – Dezember 2021

Freitag, 12.11.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Nachwehen
von Mike Bartlett

Brisantes Duell zwischen zwei Frauen. Eine Managerin zwingt einer Untergebenen einen Machtkampf
auf. Nicht untypisch für Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden mit Reglementierungen, Zielvorgaben
und sonstigen Massnahmen unter Dauerdruck setzen. Da bleiben auch Persönlichkeitsrechte auf der
Strecke.

Emma hat eine neue Stelle angetreten. In regelmässigen Gesprächen im Plauderton informiert sich ihre
Vorgesetzte über etwaige Probleme. Diese Managerin bleibt namenlos, ganz neutrale Repräsentantin
des Systems. Wie eine Schülerin muss ihr Emma die Firmenregeln vorlesen, um sie sich einzuprägen.
Alles scheint in dieser Firma reglementiert, selbst die Romantik findet eine Definition. Emma verliebt
sich. Sie bricht die erste Regel – keine Liebesverhältnisse unter Kollegen –, der Alptraum beginnt.

Was nimmt man für einen sicheren Arbeitsplatz alles in Kauf? Im Zweifel wird Unterordnung nur allzu
oft zum Überlebensprinzip. Und die Persönlichkeit, das private Leben, wird Opfer einer
menschenverachtenden Firmenideologie, die als Mitarbeiterpflege verkauft wird.

Mit: Susanne-Marie Wrage (die Managerin) und Yvon Jansen (Emma)

Aus dem Englischen von Lorenz Langenegger
Musik: Philipp Schaufelberger
Tontechnik: Jack Jakob
Regie: Stephan Heilmann
Produktion: SRF 2010
Dauer: 47'
8

November – Dezember 2021

Montag, 15.11.2021, 14.00 Uhr, Radio SRF 1

Chuegloggeglüt
von Ernst Burren

Ein Dorf, tief in der Nacht, mitten im Mittelland: Der Lehrer Thierstein geht auf die Weide, macht das
Gatter auf und vertreibt die Kühe. Weil er es nicht mehr aushält, ihr ewiges Geläute. Weil es ihm den
Schlaf raubt, das ewige Gezeter und Getue der Schüler und Eltern, der Bauern und Politiker.

«Er trug einen Trainer, war ganz bleich und schaute etwas verstört herum. Darum habe ich zu ihm
gesagt: ‹Kommen Sie ein bisschen zu uns. Zum Herumstehen ist es schon zu kühl.› […] So ein
eigenartiges Gefühl hatte ich selten, wenn ich einem Menschen gegenüber sass. Es war nämlich das
erste Mal in den über zwanzig Jahren, seit wir nebeneinander wohnen, dass der Thierstein bei uns in
der Wohnung war. Ich wusste gar nicht, was sagen. Ich habe eine Flasche Pinot Noir geöffnet. Er hat
einen Schluck genommen, das Glas kaum auf den Tisch gestellt und schon wieder getrunken. Ich
musste zum zweiten Mal nachschenken.»

Mit: Albert Freuler (Lehrer Thierstein), Hansrudolf Twerenbold (Sprecher 1), Ueli Jäggi (Sprecher 2)

Musik: Roland von Flüe
Hörspielfassung und Regie: Geri Dillier
Produktion: SRF 1996
Dauer: 29'
9

November – Dezember 2021

Freitag, 19.11.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Hörspiel-Premiere

Herrgottsbetong
von Peter Weingartner

Wenn der Sand von der Nagelfluh herunter rieselt, leise wie eine Sanduhr, hört man den Klang der
Ewigkeit. Dann lässt es sich gut über einen Neubeginn nachdenken; über das Alter, die Träume, Ziele
und über die Zeit, die so kompakt ist wie der Herrgottsbeton.

Vincenzo hat Zeit. Zeit zum Nachdenken über seine Erfindung. Er hat die Idee von einer
Schuhgrössen-Anpassung. Auf einem Bänkchen an der kleinen Emme und beim Betrachten der
Nagelfluhwand kommt er ins Grübeln, Suchen und Sinnieren. Mit dabei auf dem Bänkchen ist sein alter
Schulfreund Christian, der vor Kurzem seine Frau verloren hat. Sie erzählen einander ihre Gedanken,
Ängste und Ideen, führen Selbstgespräche und blicken in die ungewisse und doch auch spannende
Zukunft. Ihre oft schweren Gedanken werden am Klassentreffen von Barbara aufgefrischt. Das Trio
tauscht Neuigkeiten aus und sinniert über das Leben nach der Pensionierung, das nach einem
Neuanfang ruft.

Mit: Ueli Jäggi (Vincenzo), Jean-Pierre Cornu (Christian), Esther Gemsch (Barbara), Vera Flück
(Schuhverkäuferin), Martin Hug (Grossverteiler), Urs Peter Halter (Ballonproduzent), Mario Fuchs
(Mister-Minit-Mitarbeiter)

Musik und Komposition: Benjamin Pogonatos
Musikmontage: Jonas Weber
Tontechnik: Basil Kneubühler
Dramaturgie: Reto Ott
Aufnahmeregie: Päivi Stalder
Schlussmontage und Fertigstellung: Basil Kneubühler und Päivi Stalder
Produktion: SRF 2021
Dauer: 50'
10

November – Dezember 2021

Montag, 22.11.2021, 14.00 Uhr, Radio SRF 1

«Morgengeschichten»: Der finale
Reigen und 2 Folgen «Lustig to go»
von verschiedenen Autorinnen und Autoren

«Morgengeschichten»: Der finale Reigen

Fast 15 Jahre lang unterhielten die Autorinnen und Autoren der Sendung «Morgengeschichte» mit ihren
witzigen, kritischen, bitterbösen, philosophischen Geschichten die Hörerinnen und Hörer von SRF 1. Im
Frühling dieses Jahres lief die letzte «Morgengeschichte» über den Sender. Für dieses grosse Finale
hat sich das Morgengeschichte-Team etwas ganz Spezielles ausgedacht: einen Geschichten-Reigen.

Der Clou dabei: In jeder Geschichte wird eine Nebenfigur aus der vorangegangenen Geschichte zur
Hauptfigur, und das immer in einem unerwartet neuen Kontext. So entwickelt sich ein Geschichten-
Reigen, der an einem abgelegenen Bahnhof beginnt und nach vielerlei Wendungen dorthin zurückführt.

Von und mit: Ferruccio Cainero, Elisabeth Zurgilgen, Ralf Schlatter, Guy Krneta, Julia Weber, Christoph
Simon, Paul Steinmann, Hugo Rendler, Carol Blanc, Linard Bardill, Pedro Lenz, Dominik Muheim

Redaktion: Anina Barandun, Barbara Anderhub, Michael Luisier, Simone Karpf, Elisabeth Stäheli
Tontechnik: Ueli Karlen, Björn Müller
Produktion: SRF 2021
Dauer: 28’

2 Folgen aus dem SRF-Podcast «Lustig to go»

Lustig to go = Also mal unter uns: Wäre es nicht schön, zum Kaffee to go auch noch was Lustiges
mitzunehmen? Um beim Kaffeetrinken die Ohren voll zu haben mit Leuten, die was zu sagen haben?
Und darüber zu lachen?

«Briefe fertigen» mit Günter Struchen
Dauer: 6‘
«Sich mal binden» mit Lillemoor Kausch
Dauer: 7’

Redaktion: Alex Götz
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November – Dezember 2021

Freitag, 26.11.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Grauen: Der Nachtzug
von Maria Ursprung

Es ist wieder Vollmondnacht, und die vier alten Freunde Besim, Steffi, Phil und Zoey versammeln sich
ums Lagerfeuer – und erzählen Gruselgeschichten. Mit 18 reiste Steffi mit Interrail durch Europa.
Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr die Fahrt mit dem Nachtzug von Graz nach Zürich …

«Grauen» heisst der SRF-Podcast mit grusligen Geschichten. Immer zum Vollmond erscheint eine
neue Episode. Alle bisherigen und neuen Folgen gibt es in der Podcast-App des Vertrauens oder unter
srf.ch/grauen.

Mit: Aaron Hitz (Phil), Dashmir Ristemi (Besim), Vera Bommer (Steffi), Lucy Wirth (Zoey), Martin
Ostermeier (Schaffner)

Regie: Mark Ginzler
Musik: Lukas Fretz
Dramaturgie: Simone Karpf und Wolfram Höll
SRF 2021
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November – Dezember 2021

Montag, 29.11.2021, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, Folge 1
Montag, 06./13./20./27.12.2021, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, Folgen 2–5
Montag, 03./10./17.01.2022, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, Folgen 6–8

Der Verdacht
von Friedrich Dürrenmatt

Kommissär Bärlach gerät in eine tödliche Falle. Nach einer Krebsoperation erholt er sich in der Klinik
seines Freundes und Arztes Hungertobel. Durch Zufall schöpfen die beiden einen schrecklichen
Verdacht gegen den Chef einer Schweizer Nobelklinik: Ist Dr. Emmenberger der KZ-Arzt Nehle?

Die beiden Erfolgskrimis von Friedrich Dürrenmatt, «Der Richter und sein Henker» und «Der Verdacht»
sind 1950/51 entstanden und waren zur Veröffentlichung als Fortsetzungen im «Beobachter» gedacht.
Dürrenmatt brauchte damals dringend Geld.

Ohne diesen Druck wäre die wunderbare Figur des Kommissärs Bärlach vielleicht nie entstanden.
Dieser ist ein konservativer Freigeist, gottlos und doch von einer tiefen Humanität beseelt; rücksichtslos
in seinem Vorgehen und doch mit grossem Einfühlungsvermögen. Bärlach ist ein Einzelgänger, beileibe
kein Sozialist, aber er hat eine natürliche Solidarität mit den Schwachen, den Unterdrückten, den
Ausgebeuteten.

Sein Gegenspieler, Dr. Emmenberger, ist der Inbegriff des bösen Menschen, ein radikaler Nihilist und
Existenzialist, gefühllos und ohne Bedenken seine eigenen sadistischen Bedürfnisse auslebend.
Kommissär Bärlach – obwohl auch er keinen Glauben hat und kein absolut verbindliches ethisches
Wertsystem kennt – ist diesem Gegner nicht gewachsen.

Mit: Franziskus Abgottspon (Erzähler), Franz Matter (Kommissär Bärlach), Daniel Reinhard
(Dr. Hungertobel), Rudolf Kaspar (Blatter, Arbeiter), Walter Baumgartner (Lutz), Isabel Schaerer
(Krankenschwester)

Regie: Manfred Mixner
Produktion: SRF 2000

Dauer: Teil 1: 30'/ Teil 2: 28'/ Teil 3: 26'/ Teil 4: 47'/ Teil 5: 29'/ Teil 6: 46'/ Teil 7: 45'/ Teil 8: 23'
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November – Dezember 2021

Fr, 3.12.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Zum 50. Todestag von Meinrad Inglin

Der schwarze Tanner
Hörspiel mit Mundart-Szenen von Meinrad Inglin

Meisterwerk des grossen Chronisten Inglin. Die Geschichte des unbeugsamen Schwyzer Bergbauern
Kaspar Tanner. Er soll im 2. Weltkrieg wie viele Schweizer Bergbauern sein Weideland in Ackerland
umwandeln. Tanner jedoch lehnt sich dagegen auf und wird schliesslich zum tragischen Straftäter.

Tino Arnold hat Inglins Erzählung (zu finden im Novellenband «Die Lawine») für das Radio bearbeitet
und mit Schwyzer Laiendarstellerinnen und -darstellern inszeniert. Der unverfälschte Schwyzer Dialekt
gibt der Produktion viel urchige Echtheit. Im Gegensatz zu Xavier Kollers Verfilmung (1985) lässt Tino
Arnold der Geschichte ihre ursprüngliche Aussage: Kaspar Tanner aus Oberschwanden wird hier nicht
zum Märtyrer.

Mit: Walter Annen (Kaspar Tanner), Urs Kündig (Tanners Sohn Jakob), Antoinette Hofmann-
Schönbächler (Frau Tanner), Marielouise Reichmuth (Tanners Tochter Anna), Fränzi Rickenbacher
(Tanners Tochter Leni), Othmar Betschart (Ackerbauleiter Steiner), Josef Auf der Maur (Kaplan Mettler)
u.v.a.

Hörspielbearbeitung und Regie: Tino Arnold
Produktion: SRF 1981
Dauer: 48'

Meinrad Inglin (1893–1971) verbrachte einen Grossteil seines Lebens in Schwyz. Er gehört zu den
bedeutendsten Schweizer Schriftstellern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Insbesondere sein
Panoptikum der Schweiz in den Jahren des Ersten Weltkriegs, der «Schweizerspiegel», hat seine
Spuren bis in die Gegenwart hinterlassen.
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November – Dezember 2021

Freitag, 10.12.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Zum 20. Todestag von W. G. Sebald

Il Ritorno in Patria
nach einer Erzählung von W. G. Sebald

Mit «Il Ritorno in Patria» schuf W. G. Sebald ein Stück Weltliteratur. Die autobiografisch anmutende
Erzählung handelt vor allem von der Sehnsucht nach Heimat – und von der unerbittlichen Gegenwart
der Erinnerung. Zu Sebalds 20. Todestag gibt es erstmalig eine Hörspielfassung des Textes.

Ein Ausgewanderter kehrt nach dreissig Jahren in seine Heimat zurück, ins kleine Allgäuer Dorf
Wertach. Er will überprüfen, «ob das, was in meiner Fantasie von diesem Ort noch existiert, tatsächlich
auffindbar ist». Einzig seiner Schulfreundin Anna gibt er sich zu erkennen, sie lebt noch immer im
gleichen Haus wie damals. Gemeinsam beschwören die beiden die Welt der Kindheit, und der Besuch
gerät zur Reise ins Totenreich.

Sie treffen auf Wiedergänger wie den Onkel Peter, der dem Pfarrer eine Waldkanzel bauen will, damit
der den Bäumen predigen kann. Oder die Schwestern Babett, Bina und Mathild, die ein Café führen, in
das nie jemand hineingeht. Auch die anderen Figuren – Bauern, Holzknechte und ein Landarzt –
scheinen einem heimelig-unheimlichen Volkstheater entstiegen zu sein. Und zu allem Überfluss
begleitet den Erzähler während der ganzen Reise ein gespenstischer Schatten, ein Doppelgänger, der
sich mit düsteren Vorhersagen zu Wort meldet. Am Ende stirbt ein Jäger, ein krankes Kind kommt
gerade noch mit dem Leben davon – und eine unerwartete Einsicht treibt den Ausgewanderten zum
zweiten Mal zur Flucht aus der Heimat.

Mit: August Zirner (Erzähler), Crescentia Dünsser (Anna Ambroser), Paul Bartdorff (Max), Catalina
Bartdorff (Anna, jung), Monica Anna Cammerlander (Bedienerin), Christian Heller (Holzknecht), Jürg
Kienberger (Dr. Piazolo), Händl Klaus (Tiroler Polizist), Karl Knaup (Bauer Erd), Martin Ostermeier
(Zollbeamter), Mona Petri (Fräulein Rauch), Seraphina Schweiger (Romana), Gabi Striegl
(Rezeptionistin) sowie W. G. Sebald (Wanderer)

Musik: Cico Beck
Tontechnik: Basil Kneubühler
Dramaturgie: Wolfram Höll
Hörspielbearbeitung und Regie: Ralf Bücheler und Johannes Mayr
Produktion: SRF/ORF 2021
Dauer: ca. 55'
15

November – Dezember 2021

Freitag, 17.12.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Ein ganzes Leben
von Robert Seethaler

Eine brutal einfache Existenz, die sich über nahezu das ganze 20. Jahrhundert erstreckt. Robert
Seethaler erzählt sie eindrücklich. Episodenhaft beschreibt er den schweren Lebensweg des
schicksalsergebenen Andreas Egger. So plastisch und präzis, dass man meint, ihn Schritt für Schritt zu
begleiten.

Andreas Egger ist stark, aber langsam. Als vierjähriger Waise wird er 1902 auf den Hof des
Grossbauern Hubert Kranzstocker gebracht. Er sieht zum ersten Mal die Berge und bekommt den
Ochsenziemer des Bauern bei jeder Gelegenheit zu spüren. Einmal knackt etwas im Bein, und Egger
hinkt.

Als 18-Jähriger verlässt er den Hof. Ohne zu murren, arbeitet er als Knecht, hilft beim Bau der ersten
Seilbahn im Tal und lernt die Liebe seines Lebens kennen: Marie. Er wird sie verlieren und krank und
starr vor Traurigkeit sein. Er wird ihr im 2. Weltkrieg aus Russland einen Brief schreiben und ihr
schliesslich wieder begegnen.

Mit: Peter Matić (Erzähler), Christoph Luser (Andreas Egger jung), Branko Samarovski (Andreas
Egger alt), Werner Lustig (Kranzstocker), Gerti Drassl (Marie), Hans Kahlert (Hörnerhannes), Klaus
Huhle (Alois Klammerer), Rainer Egger (Prokurist), Raimund Wallisch (Mattl), Franz Josef Danner
(Grollerer), Linde Prelog (Wirtin), Christian Erdt (Offizier), Klaus Höring (Herr Roskovics), Brigitte
Janner (Frau Roskovics)

Musik: Fatima Dunn
Tontechnik: Martin Leitner, Angelika Körber, Roland Fatzer
Hörspielfassung und Regie: Elisabeth Weilenmann
Produktion: SRF/ORF 2019
Dauer: 51'

Dieses Hörspiel dürfen wir Ihnen nach Ausstrahlung für 7 Tage zum Nachhören zur Verfügung stellen.
16

November – Dezember 2021

Freitag, 24.12.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Die Mechanik des Herzens
von Mathias Malzieu

Edinburgh, 1874. Es ist die kälteste Nacht aller Zeiten. Jack kommt mit einem gefrorenen Herzen zur
Welt. Dieses wird an eine Kuckucksuhr angeschlossen und bringt den Jungen zurück ins Leben. Mit
schwerwiegenden Konsequenzen: Er darf sich nie verlieben, sonst steht die Mechanik seines Herzens
still.

Und natürlich verliebt sich Jack unsterblich. In Miss Acacia. Eine kleine Sängerin, deren Stimme Jacks
Innerstes zutiefst berührt. Aber dann verschwindet Miss Acacia, und niemand weiss, wohin. Ausser
Joe, der auch in die kleine Sängerin verliebt ist. Ein Wettlauf um die Gunst des Mädchens beginnt. Ein
Kreuzzug quer durch Europa nimmt seinen Lauf. Gekämpft wird mit allen Waffen und bis zum
Äussersten. Und das alles im Namen der Liebe.

Ein Märchen für Erwachsene, die nicht aufgehört haben, an die Liebe zu glauben.

Mit: Mario Fuchs (Jack), Matthias Habich (Arthur), Nikola Weisse (Madeleine), Anja Schärer
(Miss Acacia), Jirka Zett (Joe), Siegfried Terpoorten (Georges Méliès), Wanda Wylowa (Luna), Peter
Kner (Uhrmacher), Dagmar Michels und Max Helfer (Eltern), Karin Berri (Mädchen, Mutter), Max Helfer
(Kutscher)

Aus dem Französischen von Sonja Finck
Musik: Martin Bezzola
Tontechnik: Franz Baumann, Roland Fatzer
Hörspielfassung und Regie: Karin Berri
Produktion: SRF 2018
Dauer: 50'
17

November – Dezember 2021

Freitag, 31.12.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Grauen: À la minute
von Lukas Linder

Es ist wieder Vollmondnacht, und die vier alten Freunde Besim, Steffi, Phil und Zoey versammeln sich
ums Lagerfeuer – und erzählen Gruselgeschichten. Besim verbringt den Silvesterabend bei einem alten
Bekannten. Ohne Bleigiessen, ohne Champagner und ohne Vulkan – dafür mit einer selbstgemachten
Gulaschsuppe …

«Grauen» heisst der SRF-Podcast mit grusligen Geschichten. Immer zum Vollmond erscheint eine
neue Episode. Alle bisherigen und neuen Folgen gibt es in der Podcast-App des Vertrauens oder unter
srf.ch/grauen.

Mit: Aaron Hitz (Phil), Dashmir Ristemi (Besim), Vera Bommer (Steffi), Lucy Wirth (Zoey), Gilles Marti
(André), Lotti Happle (Tamara), Aline Beetschen (Chiara), Dimitri Stapfer (Heinz), Martin Ostermeier
(Vater von André)

Regie: Mark Ginzler
Musik: Lukas Fretz
Dramaturgie: Simone Karpf und Wolfram Höll
Mundartübersetzung: Simone Karpf
Produktion: SRF 2021
18

November – Dezember 2021

Hörspiel SRF 2 Kultur

Samstag, 06.11.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Zum 100. Geburtstag von Ilse Aichinger am 1.11.2021

Knöpfe
von Ilse Aichinger

Hörspielklassiker zum 100. Geburtstag von Ilse Aichinger. Mit ihrem Hörspieldebüt schrieb sie 1953
Geschichte und begründete eine grosse Karriere in der akustischen Kunst. «Knöpfe» ist eine
unheimliche Parabel auf das entfremdete und monotone Leben in einer schillernden Konsumwelt.

Die junge Ann hat Beschäftigung in einer Knopffabrik gefunden. Hier sortiert sie den ganzen Tag
ungewöhnlich schöne leuchtende Knöpfe, die alle Mädchennamen tragen. Doch die seltsamen
Geräusche hinter der Wand ihres Arbeitsraumes und der Umstand, dass manchmal eine ihrer
Kolleginnen plötzlich und unerklärbar vom Arbeitsplatz fernbleibt, beunruhigen Ann. Auch Jean, ein
Mädchen, mit dem sich Ann angefreundet hat, bleibt eines Tages fort. Dafür erscheint ein neuer Knopf
in der Kollektion, der Jeans Namen trägt. Verzweifelt versucht Ann, alle bereits verkauften Knöpfe der
Marke Jean zurückzuholen. Ihr Vorgesetzter Bill muss das verhindern.

Mit: Herlinde Latzko (Ann), Verena Buss (Jean), Krista Stadler (Rosie), Ulrich Kuhlmann (John),
Hans Gerd Kübel (Bill), Volker Spahr (Jack) und Kurt Fischer-Fehling (Verkäufer)

Tontechnik: Aldo Gardini und Vreni Palm
Regie: Joseph Scheidegger
Produktion: SRF 1974
Dauer: 58'

Ilse Aichinger, geboren am 1. November 1921 in Wien, erlebte als Tochter einer jüdischen Ärztin die
Schrecken der NS- und Kriegszeit, die sie 1948 in ihrem ersten Roman «Die grössere Hoffnung»
beschrieb. Anschliessend veröffentlichte sie überwiegend Gedichte und Kurzprosa sowie Hörspiele.
Seit 1951 gehörte Aichinger der «Gruppe 47» an, wo sie auch ihren späteren Mann Günter Eich
kennen lernte. Sie wurde mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Petrarca-Preis
(1982), dem Grossen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1991) und dem
Grossen Österreichischen Staatspreis für Literatur (1995). Ilse Aichinger starb am 11. November 2016
in Wien.
19

November – Dezember 2021

Samstag, 13.11.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Im Wettbewerb der ARD-Hörspieltage 2021

Der mechanische Türke
von Petr Šourek

Ein modernes Märchen von einem, der auszog, ein Tech-Start-up zu gründen. Und eine kluge Satire
auf die Zumutungen des digitalen Kapitalismus.

Kevin Knecht träumt davon, ein ganz Grosser zu sein, mindestens der nächste Steve Jobs. In Wahrheit
betreibt er eine marode Astrologie- und Sex-Hotline. Die Türen sind klapprig, die Mitarbeiter mürrisch.
Sein Coach rät ihm, die Firma zu verkaufen und ins Silicon Valley zu gehen. Gesagt, getan. Doch
während Kevin in den Mülltonnen der Tech-Firmen nach neuen Ideen sucht, sucht sich seine Freundin
zuhause einen neuen Partner.

Der mechanische Türke war ein lebensgrosser Schachroboter, der 1770 erfunden wurde. Der Clou: Im
Inneren des Schachroboters versteckte sich ein Mensch. Etwa zur gleichen Zeit fingen Textilfabrikanten
in Nordengland an, ihre Arbeiter durch Maschinen zu ersetzen – die Geburtsstunde des Kapitalismus.
Heutzutage gibt es den «Mechanical Turk» von Amazon: eine Crowdworking-Website, auf der
Unternehmen Arbeiter aus der Ferne einstellen können, um für wenig Geld Arbeiten auszuführen, die
Maschinen noch nicht erledigen können.

Mit: Susanna Clasen (Türe), Oliver Wnuk (Kevin), Mona Petri (Ella), Barbara Falter (Emma) und
Erich Räuker (Coach)

Musik: Karl Atteln
Tontechnik: Basil Kneubühler
Regie: Johannes Mayr
Produktion: SRF 2020
Dauer: 43'

Petr Šourek wurde 1974 in Prag geboren. Er ist Autor, Regisseur, Übersetzer, Kunst- und
Theaterkritiker. Šourek ist Gründer von «Corrupt Tours». Das Reisebüro bietet seit 2012
Stadtführungen auf den Spuren der Korruption in Prag an.
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November – Dezember 2021

Samstag, 20.11.2021, 20.00 Uhr, SRF 2 Kultur

Hörspiel-Premiere

Pig Boy 1986 – 2358. Replay der
Menschwerdung
von Gwendoline Soublin

Schweine-Junge, Schweine-Prozess, Schweine-Utopie: In drei Episoden einer modernen Tierfabel
muss sich die Freiheit des Individuums gegen Marktkonformität und Massenmedien behaupten.

Ein Junge, Theodor Bouquet, träumt davon, ein Cowboy zu sein, anstatt den väterlichen Mastbetrieb zu
erben – und doch schliddert er geradewegs in die Zeit der repressiven Tierhaltungsmethoden und
unmenschlichen Arbeitsbedingungen.

Jahrzehnte später führt das Schwein «Pig Boy», Nachfahre eines Schweins aus der Zucht von Theodor
Bouquet, ein luxuriöses Jetset-Leben. Als Werbebotschafter von PERTA ist er ein Star auf allen Social-
Media-Kanälen. Doch der Ruhm wird dem Tier zum Verhängnis. In einer interaktiven, virtuellen
Gerichtsshow wird er, das Schwein, wegen «Verletzung der Artenrechte» verurteilt.

In der dritten Episode träumt eine Sau, die menschliche Embryonen austragen muss, von der Freiheit,
die sie auf der anderen Seite der Tür erwarten würde – das Exit-Schild steht für sie für den Neuanfang.

Du bist, was du isst? Zwischen Science-Fiction, Kunstsprache und konkreter Gegenwart angesiedelt,
findet Autorin Gwendoline Soublin (geboren 1987) aufrüttelnde literarische Bilder für die zentrale Frage,
wie frei der Mensch wirklich ist und wieso sich diese «Freiheit» gerade im Umgang des Menschen mit
anderen Lebewesen spiegelt.

Mit: Guillaume Boullay (Colonel Vasseau, Vater), Adam Bousdoukos (Truman), Katja Brügger
(Richterin), Mai Linh Dang (Gesang, Katsue Matumato), Hanna Eichel (Erzählerin), Martin Engler
(Vlag.gogo), Cathlen Gawlich (Mensch-Sau), Julian Greis (Interface, Pig Boy), Matti Krause (Christian),
Antonio Ramón Luque (Tao Wong), Anne Moll (Station-Voice, Mutter), Angelika Richter
(Rechtsanwältin), Mohammad Sabra (Howard Mousseff), Maximilian Scheidt (Theodor Bouquet),
Cathérine Seifert (Erzählerin, Protestlerin) und Samuel Weiss (Maxime Guimarch)

Aus dem Französischen von Lydia Dimitrow, Andreas Jandl und Corinna Popp
Komposition: Johannes Hofmann
Tontechnik: Corinna Gathmann und Alica Wisotzky
Regie: Susanne Janson
Dramaturgie: Michael Becker
Produktion: NDR/SRF 2021
Dauer: 56'
21

November – Dezember 2021

Samstag, 27.11.2021, 20.00 Uhr, SRF 2 Kultur

Gaddafi
von krok & petschinka

42 Jahre lang bestimmte Muammar al-Gaddafi die Geschicke Libyens. Der Ölreichtum des Landes
sicherte ihm schier unbegrenzte Mittel. Er unterstützte Terroraktionen, intervenierte nach Gutdünken,
beleidigte höchste Würdenträger ‒ und wurde dennoch von den Mächtigen dieser Welt hofiert.

Er war ohne Frage der exzentrischste Machthaber seiner Zeit. Er residierte in luxuriösen Wüstenzelten,
trug Fantasieuniformen und wurde noch 2008 von afrikanischen Stammesherrschern zum «König der
Könige» von Afrika ausgerufen.

Am 20. Oktober 2011 starb Muammar Muhammad Abdassalam Abu Minyar Gaddafi. Das Blatt hatte
sich gewendet, der «König der Könige» wurde vom eigenen Volk verfolgt und war als Tyrann weltweit
geächtet. Selbst Berlusconi («mein guter Freund Silvio») hatte sich inzwischen von ihm abgewandt.
Anlässlich des ersten Todestages von Gaddafi hatte sich Autor und Regisseur Eberhard Petschinka
dieser bizarren Persönlichkeit angenommen. In seinem brisanten Stück bringt der Autor Fragen und
Gedanken ins Spiel, die einen neuen Blick auf die Geschehnisse eröffnen. Warum intervenierte der
Westen? War es eine «action humanitaire», waren es wirtschaftliche Interessen – oder wollte Nicolas
Sarkozy seine Carla Bruni ganz einfach mit einem Krieg beeindrucken?

In Petschinkas Hörspiel nimmt ein Reporter den Auftrag an, nach den Spuren des liquidierten Diktators
zu suchen. Das virtuos mit Fiktion und Wirklichkeit spielende Stück baut auf realen Fakten, verwendet
zahlreiche O-Töne aus Radio- und TV-Sendungen und durchsetzt die Realität mit satirischen
Elementen, die Witz und Beklemmung erzeugen. Petschinka lässt Gaddafi selber auftreten und die
Ereignisse kommentieren. Sogar zur Schweiz, die ihm die gute Laune gehörig verdorben hat, mag er
sich kurz äussern …

Mit: André Jung (Autor), Thomas Thieme (Gaddafi), Klaus Höring (Sprecher), Jule Böwe (MI6-Agentin),
Lilith Stangenberg (Jungfrau 1), Jasna Fritzi Bauer (Mädchen 1) und Lena Vogt (Mädchen 2)

Aufnahme, Schnitt und Regie: krok & petschinka
Komposition und Endmix: Wolfgang Mitterer
Redaktion: Fritz Zaugg, Peter Klein
Produktion: SRF/ORF 2012
Dauer: 50'
22

November – Dezember 2021

Samstag, 04.12.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur, 1/2
Samstag, 11.12.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur, 2/2

Hörspiel-Premiere

Das grosse Heft
von Ágota Kristóf

Literarisches Hörspiel nach der ungarisch-schweizerischen Schriftstellerin Ágota Kristóf. Zwei
unzertrennliche Brüder stählen sich in grausamen Zeiten gegen den Rest der Welt – durch unbedingten
Zusammenhalt und die Kraft der Sprache.

Zu Kriegszeiten werden zwei zehnjährige Zwillingsbrüder von ihrer Mutter zur Grossmutter aufs Land
gebracht. Der Armut und der Brutalität ausgesetzt, sind sie nun auf sich selbst gestellt. Die Schulen
sind geschlossen, und die Grossmutter behandelt sie schlechter als ihre Tiere.

Die Brüder trainieren physische und psychische Unempfindlichkeit und bringen sich allmählich das
Alphabet des Überlebens bei. Sie folgen eigenen Moralvorstellungen: Sie helfen, wo die Not noch
grösser ist, sie rächen Ungerechtigkeit, leisten Sterbehilfe.

Im grossen Heft schreiben sie ihre Beobachtungen und Erkenntnisse in einfachen Sätzen auf und
schützen sich mit der Kraft einer sachlichen Sprache vor dem Zynismus des Elends.

Mit: Libgart Schwarz und Kristof van Boven

Komposition: Martin Schütz
Tontechnik: Franz Baumann
Hörspielbearbeitung und Regie: Erik Altorfer
Regieassistenz: Lia Schmieder
Übersetzung: Eva Moldenhauer
Produktion: Deutschlandfunk/Hessischer Rundfunk/SRF 2021
Dauer: Teil 1: 56' / Teil 2: 57'

Ágota Kristóf, geboren 1935 in Csikvánd, Ungarn, flüchtete 1956 aus ihrer Heimat und emigrierte in die
Schweiz. Sie fand Arbeit in einer Uhrenfabrik und erlernte die französische Sprache, in der sie fortan
ihre Bücher – Prosa, Theaterstücke und zwei Hörspiele – schrieb. Ihre Werke wurden in mehr als 20
Sprachen übersetzt. Ágota Kristóf starb 2011 in Neuchâtel.
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November – Dezember 2021

Samstag, 18.12.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Die Arbeit an der Rolle
von Noam Brusilovsky und Lucia Lucas

Sie arbeitet als Heldenbaritonistin, singt und spielt auf der Opernbühne ausschliesslich maskuline
Rollen. Dies kennt sie auch aus ihrer eigenen Biografie: Jahrelang wurde die Opernsängerin Lucia
Lucas als Mann wahrgenommen, bis sie sich im Jahr 2014 als Transgender-Frau outete.

Während sich ihre äusserliche Erscheinung dramatisch veränderte, blieb ihre Stimme unverändert. «Ich
suche ständig nach der authentischsten Version von mir selbst», legt Lucas offen. Das Hörspiel
untersucht Rollenspiel und Authentizität in einem Medium, in dem die Einzigartigkeit der Stimme im
Vordergrund steht.

Mit: Lucia Lucas, Mechthild Grossmann, Vassilissa Reznikoff, Benjamin Lee und James Edgar Knight

Klavier: Alessandro Praticò
Regie: Noam Brusilovsky
Produktion: SWR 2021
Dauer: 52'
24

November – Dezember 2021

Samstag, 25.12.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Weihnachtsprogramm
bei Redaktionsschluss noch offen
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November – Dezember 2021

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Schweizer Radio und Fernsehen
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Hörspiel und Satire
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