OLIVIER MESSIAEN HENRI DUTILLEUX - Münchner ...

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OLIVIER MESSIAEN HENRI DUTILLEUX - Münchner ...
OLIVIER
 MESSIAEN
 »Les offrandes oubliées«

                                                    HENRI
                                                    DUTILLEUX
                                                    Cellokonzert »Tout un
                                                    monde lointain...«

DAVID AFKHAM, Dirigent
GAUTIER CAPUÇON, Violoncello         JOHANNES
                                     BRAHMS
Samstag 27_10_2018          19 Uhr   1. Symphonie
Sonntag 28_10_2018          11 Uhr
Montag 29_10_2018           20 Uhr
DAS
PHILHARMONISCHE
MUSICAL FÜR DIE
GANZE FAMILIE
Spitzenklang trit Kinderspaß!
Sonntag
19_05_2019 11 und 15 Uhr
Montag
20_05_2019 10 Uhr
Vorstellung für Kindergärten
und Grundschulen

Philharmonie im Gasteig
MÜNCHNER PHILHARMONIKER
LUDWIG WICKI, Dirigent
Buch, Musik, Realisation:         Infos zum Vorverkauf unter
                                  spielfeld-klassik.de und
                                  089 480 98 50 90

                                  München Ticket KlassikLine
In freundschatlicher             089 54 81 81 400
Zusammenarbeit mit                Kinder 10 €, Erw. 13 – 29 €
OLIVIER MESSIAEN
                  »Les Offrandes oubliées« (Die vergessenen Gaben Gottes)
                           Méditation symphonique pour orchestre

              1. »La Croix« (Das Kreuz): Très lent, douloureux, profondément triste
                   2. »Le Péché« (Die Sünde): Vif, féroce, désespéré, haletant
3. »L’Eucharistie« (Die Eucharistie): Extrêmement lent, avec une grande pitié et un grand amour

                                     HENRI DUTILLEUX
                            Konzert für Violoncello und Orchester
                   »Tout un monde lointain...« (Eine ganz entfernte Welt...)

                           1. »Énigme« (Rätsel): Très libre et flexible
                            2. »Regard« (Blick): Extrêmement calme
                              3. »Houles« (Wogen): Large et ample
                            4. »Miroirs« (Spiegel): Lent et extatique
                                  5. »Hymne« (Hymne): Allegro

                                           – Pause –

                                   JOHANNES BRAHMS
                                Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68

                                1. Un poco sostenuto – Allegro
                                     2. Andante sostenuto
                               3. Un poco allegretto e grazioso
            4. Adagio – Più andante – Allegro non troppo, ma con brio – Più allegro

                                 DAVID AFKHAM, Dirigent
                               GAUTIER CAPUÇON, Violoncello

                                Konzertdauer: ca. 1 ¾ Stunden

                             121. Spielzeit seit der Gründung 1893

                                VALERY GERGIEV, Chefdirigent
                                 ZUBIN MEHTA, Ehrendirigent
                                  PAUL MÜLLER, Intendant
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Von religiöser Reinheit
   und Verklärung
                OLIVIER MESSIAEN: »LES OFFRANDES OUBLIÉES«

      GENIALER EINZELGÄNGER                                      »DAS KREUZ«

Im Schaffen des 1908 geborenen und 1992             Die 1930 entstandene Partitur von »Les
verstorbenen Olivier Messiaen sind es immer         Offrandes oubliées« (Die vergessenen Ga-
wieder dieselben Motive, die sein Œuvre von         ben Gottes) war Messiaens erste vollgültige
den Anfängen in den späten zwanziger und            Orchesterarbeit und entstand als eine Art
frühen dreißiger bis hin zu den letzten Wer-        Gesellenstück zum Abschluss seines Studi-
ken Anfang der neunziger Jahre durchzie-            ums bei Paul Dukas am Pariser Conservatoi-
hen: seine feste Verwurzelung im christli-          re. Messiaen bezeichnet das Werk im Unter-
chen Glauben, seine Liebe zum Gesang der            titel als »Symphonische Meditation«. Thema
Vögel, die Lust an musikalischen Farben und         ist, so Messiaen, das Vergessen Gottes in
ein freier, sehr individueller Gebrauch von         einer von Sünde zernagten Welt. Die drei
musikalischen Techniken. Motive, die seine          Abschnitte sind »Das Kreuz«, »Die Sünde«
Werke so unverwechselbar machen wie die             und »Die Eucharistie« überschrieben. Das
Gemälde von Pablo Picasso. Aus diesen Ele-          Werk beginnt mit einer langen, sehr ruhigen
menten entwickelte Messiaen seinen musi-            und geradezu meditativen Kantilene der
kalischen Kosmos, der so individuell und            Streicher über liegenden, für die Harmonik
gleichzeitig vielschichtig, so universal da-        Messiaens typischen Akkorden. Die vom
herkommt wie bei nur wenigen Komponisten            gregorianischen Choral inspirierte Melodik
des 20. Jahrhunderts. Messiaen, der über            ist nicht mehr tonal gebunden und wechselt
Jahrzehnte als Organist an der Kirche Sainte        gegen Ende des ersten Abschnitts in die
Trinité in Paris wirkte, hat sich nie von Mo-       tiefen Register.
den oder Strömungen leiten lassen. »Wenn
es jemanden gibt, der seinem persönlichen                        »DIE SÜNDE«
Weg unbeirrbar folgte, so Messiaen«, resü-
mierte Pierre Boulez in seinem Nachruf auf          Der zweite Abschnitt gleicht einem Hexen­
den verehrten Lehrer am Pariser Conserva-           sabbat. Der stürmische, sehr unruhige Satz
toire.                                              ist von einer rhythmischen Gewalt, einer
                                                    Unruhe und Vitalität, die in denkbar
                                                    schärfstem Kontrast zum ersten Teil stehen.
3

Mächtige Akzente der Blechbläser, Fanfaren        dig vorausgeht – erinnert man sich nicht
und auffahrende Figuren der Streicher kün-        mehr der irdischen Freuden und Leiden. Man
den von Messiaens Vorstellung von Sünde.          erinnert sich nur mehr an seine guten und
»Nach dem Tod – während der Läuterung,            bösen Taten. In diesem Augenblick werde
die der endgültigen Schau Gottes notwen-          ich all’ das bedauern, was ich womöglich an
                                                  Bösem getan habe. Aber ich werde mich
                                                  auch über all’ das freuen, was ich womöglich
                                                  an Gutem getan habe, und die Erinnerung
                                                  daran wird mir helfen, zu der ersehnten Er-
                                                  kenntnis des Unsichtbaren zu gelangen«,

                                                   ZITAT

                                                   »DAS KREUZ: Klage der Streicher,
                                                   deren schmerzvolle ›Neumen‹
                                                   die Melodie in Gruppierungen
                                                   ungleicher Dauer unterteilen, von
                                                   tiefen grauen und malvenfarbigen
                                                   Seufzern zerschnitten.
                                                   DIE SÜNDE: Dargestellt hier als
                                                   eine Art ›Lauf in den Abgrund‹,
                                                   in einer nahezu ›mechanisierten‹
                                                   Geschwindigkeit. Man wird die
                                                   starken Akzente bemerken (Beu-
                                                   gungsendungen in der Grammatik
                                                   vergleichbar), das Pfeifen der
Olivier Messiaen (1930)                            Glissandi, die schneidenden Rufe
 BLICK INS LEXIKON
                                                   der Trompeten.
                                                   DIE EUCHARISTIE: Lange und
 OLIVIER MESSIAEN                                  langsame Phrase der Violinen,
 »Les Offrandes oubliées«                          die sich über einem Teppich aus
 (Die vergessenen Gaben Gottes)                    pianissimo-Akkorden erhebt, rot-,
 Méditation symphonique pour orchestre             gold-, blaugetönt (gleich einem
 Lebensdaten des Komponisten                       fernen Kirchenfenster), im Lichte
 geboren am 10. Dezember 1908 in                   der gedämpften Streichersoli. Die
 Avignon; gestorben am 27. April 1992              Sünde ist die Gottvergessenheit.
 in Paris                                          Das Kreuz und die Eucharistie
                                                   sind die göttlichen Opfer: ›Siehe
 Entstehung                                        da, mein Leib, der für euch hinge-
 1930                                              geben wird. Siehe da, mein Blut,
 Uraufführung                                      das für euch vergossen wird.‹«
 am 19. Februar 1931 in Paris im Théâtre                   Olivier Messiaens Erläuterungen zu
 des Champs-Élysées                                                  »Les Offrandes oubliées«

                          Olivier Messiaen: »Les Offrandes oubliées«
4

Die Kompositionsklasse von Paul Dukas, Olivier Messiaen ganz rechts

hat er einmal notiert. Vor allem in diesem           christlichen Glauben. Mit welchen Mitteln er
zweiten Abschnitt arbeitet der Komponist             die meditativen Ausdrucksqualitäten seiner
mit der von Strawinsky bekannten Technik             Musik ins Religiöse steigert, beschreibt
der Ausdehnung und Kontraktion rhythmi-              Messiaen selbst so: »Modi, die motivisch
scher Zellen, wodurch ein Gefühl von Ner-            wie harmonisch eine Art Allgegenwart ver-
vosität und Unruhe entsteht.                         wirklichen, bringen den Hörer der Ewigkeit
                                                     in Raum und Unendlichkeit näher. Spezielle
          »DIE EUCHARISTIE«                          Rhythmen außerhalb jedes Taktschemas
                                                     tragen entschieden dazu bei, ihn der irdi-
Der dritte und letzte Teil »Die Eucharistie«         schen Zeit zu entfremden.«
knüpft deutlich hörbar an den Beginn der
Komposition an. Mit einer unendlichen Me-                                       Martin Demmler
lodie der ersten Violinen über einem Klang-
teppich gedämpfter Solo-Geigen und -Brat-
schen erzeugt Messiaen eine kunstvoll sti-
lisierte Atmosphäre religiöser Reinheit und
Verklärung. Geradezu ätherisch und in voll-
kommener Harmonie schließt das knapp
zwölf Minuten lange Stück.

    EWIGKEIT IN RAUM UND ZEIT

»Les Offrandes oubliées« begründete Mes-
siaens Erfolg als Komponist. Es war das ers-
te Orchesterwerk, in dem er seinen Perso-
nalstil voll entwickelte. Hier klingen alle
Leitmotive seiner Ästhetik an. Dazu gehören
die in kostbare Klangfarben gehüllte Sinn-
lichkeit seiner Harmonik, ungewöhnliche
Rhythmen sowie der von weltpolitischen
Realitäten unbeeindruckte Hymnus an den

                        Olivier Messiaen: »Les Offrandes oubliées«
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»Les Offrandes
  oubliées«
               DAS GEDICHT ZUR MUSIK

            »LES OFFRANDES OUBLIÉES«
             MÉDITATION SYMPHONIQUE

 Les bras étendus, triste jusqu’à la mort,
 sur I’arbre de la Croix vous répandez votre sang.
 Vous nous aimez, doux Jésus, nous l’avions oublié.

 Poussés par la folie et le dard du serpent,
 dans une course haletante, effrénée, sans relâche,
 nous descendions dans le péché comme dans un tombeau.

 Voici la table pure, la source de la charité,
 le banquet du pauvre, voici la Pitié adorable
 offrant le pain de la Vie et de l’Amour.
 Vous nous aimez, doux Jésus, nous l’avions oublié.

                                           Olivier Messiaen
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        »DIE VERGESSENEN GABEN GOTTES«
            SYMPHONISCHE MEDITATION

Die Arme ausgebreitet, zu Tode betrübt,
vergießest du auf dem Kreuzesstamm dein Blut.
Du liebst uns, süßer Jesus, wir haben es vergessen.

Vom Wahnsinn und von der Schlange Zunge getrieben,
sind wir in einem atemlosen, hemmungslosen, rastlosem Lauf
in die Sünde hinabgestiegen wie in ein Grab.

Hier ist der reine Tisch, der Quell der Mildtätigkeit,
das Festmahl der Armen, hier das anbetungswürdige Mitleid,
das uns das Brot des Lebens und der Liebe darbietet.
Du liebst uns, süßer Jesus, wir haben es vergessen.

       Olivier Messiaen: »Les Offrandes oubliées«
7

        Hommage à
     Charles Baudelaire
                    HENRI DUTILLEUX: VIOLONCELLOKONZERT

Immer wieder hat sich der 1916 geborene             Er hat sich konsequent allen Schulen und
Henri Dutilleux außermusikalischer Vorlagen         Dogmen der Nachkriegsavantgarde verwei-
für seine Werke bedient. Das konnten Gemäl-         gert und seinen ganz eigenen Stil entwi-
de van Goghs sein, abstrakte Figuren aus der        ckelt; eine Klangwelt, die zwischen Traum-
Rhetorik oder auch literarische Arbeiten. Im        vision und bewusster Konstruktion chan-
Falle von »Tout un monde lointain« (Eine ganz       giert. Vorbild war ihm dabei zum einen die
entfernte Welt) waren es Verse aus Charles          Musik Claude Debussys mit seiner Kunst des
Baudelaires (1821–1867) Gedichtband »Die            endlos fluktuierenden Augenblicks, zum an-
Blumen des Bösen«, die Dutilleux zu seinem          deren die Werke von Hector Berlioz, dem
Cellokonzert inspirierten. Doch ihm ging es         revolutionären Entdecker instrumentaler
nie um eine programmatische Abbildung sei-          Wirkungen und einer äußerst verfeinerten
ner Vorlagen, sondern sie dienen fast immer         Klangfarbenpalette.
als poetische Hinweise auf den Charakter
oder die Stimmung der Musik. Bei diesem              LANGER ENTSTEHUNGSPROZESS
Stück ist der Zusammenhang allerdings noch
vertrackter. Denn Dutilleux erklärte, er habe       »Tout un monde lointain« entstand in den
die Gedichtpassagen Baudelaires keines-             Jahren 1967 bis 1970 als Auftragswerk des
wegs im Sinn gehabt, als er mit dem Kompo-          Dirigenten Igor Markevich, der es mit sei-
nieren begann, sondern erst, als er mit der         nem Orchestre Lamoureux und Mstislav
Arbeit fast fertig war, habe er nach Korres-        Rostropovich als Solisten zur Uraufführung
pondenzen in der Lyrik dieses Dichters ge-          bringen wollte. Doch als der stets sehr be-
sucht. Es sind also weniger Deutungshilfen,         dächtig und skrupulös arbeitende Dutilleux
sondern eher Entsprechungen in einem an-            die Partitur schließlich vollendet hatte, war
deren künstlerischen Medium.                        Markevich bereits nicht mehr im Amt, so
                                                    dass Serge Baudo die Leitung der Premiere
IN DER NACHFOLGE VON DEBUSSY                        übernahm, die 1970 in Aix-en-Provence
         UND BERLIOZ                                stattfand.

Dutilleux gehört zu den wichtigsten franzö-
sischen Komponisten des 20. Jahrhunderts.

                           Henri Dutilleux: Violoncellokonzert
8

     OPULENTE KLANGLICHKEIT                       Spektrum an Klangfarben interagiert. Vor
                                                  allem in den kraftvollen Tutti-Passagen fällt
Den Titel des knapp halbstündigen Werkes          eine opulente Klanglichkeit auf, wie man sie
entlehnte Dutilleux Baudelaires ausschwei-        auch von anderen französischen Komponis-
fend-sinnlichem Gedicht »La chevelure«            ten – Claude Debussy, Maurice Ravel oder
(Das Haar). Jedem der fünf Sätze hat der          Olivier Messiaen – kennt.
Komponist ein kurzes Fragment aus ver-
schiedenen Gedichten Baudelaires voran-                       SPIEGEL-BILDER
gestellt. Beim ersten Satz, »Énigme« (Rät-
sel), sind das die Worte »Und in der ganzen       Den zweiten Satz, »Regard« (Blick), eröffnet
seltsam gleichnishaften Art«. Wenige Kon-         Dutilleux mit den Worten Baudelaires: »Gift,
zerte des 20. Jahrhunderts beginnen ähn-          das aus deinen Augen träufelt, deinen grü-
lich schön: Über einem zarten Schlag-             nen Augen, diesen Seen wo meine Seele
zeug-Klangteppich steigt eine Melodie im          bebt und umgekehrt ihr Bild erblickt«. Er wird
Solo-Violoncello auf, nimmt einen zweiten         weitgehend durch große melodische Bögen
Anlauf, formuliert Fragen. Nach diesem aus-       des Soloinstruments im hohen Register be-
gedehnten Rezitativ des Soloinstruments           stimmt, unterstützt von massiven Akkorden
werden fast unbemerkt weitere Orchester-          der Streicher. In anderen Passagen verhal-
instrumente ins Spiel gebracht, bevor das         ten sich Violoncello und Begleitapparat fast
Cello mit einem immer größer werdenden            spiegelbildlich zueinander, was zu interes-
                                                  santen harmonischen Effekten führt.

                                                  Dem dritten Satz »Houles« (Wogen) sind die
                                                  Worte »In dir, du Ebenholz-Meer, ist blen-
                                                  dend hell ein Traum verborgen von Segeln,

                                                   BLICK INS LEXIKON

                                                   HENRI DUTILLEUX
                                                   Konzert für Violoncello und Orchester
                                                   »Tout un monde lointain...«

                                                   Lebensdaten des Komponisten
                                                   geboren am 22. Januar 1916 in Angers,
                                                   gestorben am 22. Mai 2013 in Paris

                                                   Entstehung
                                                   1967–1970

                                                   Widmung
                                                   Mstislav Rostropovich

                                                   Uraufführung:
                                                   am 25. Juli 1970 beim Festival
                                                   d’Aix-en-Provence
Henri Dutilleux

                          Henri Dutilleux: Violoncellokonzert
9

 ZITAT                                                die die musikalische Textur über weite Stre-
                                                      cken bestimmen.
 »Ich installiere Markierungspunk-
 te, die sich nur im Unbewussten                                TRAUMSEQUENZEN
 des Hörers bemerkbar machen.
 Sie sind wie die Befeuerungslich-                    »Bewahr dir deine Träume. Die der Weisen
 ter in der Luftfahrt oder auf dem                    sind nicht so schön wie die der Narren«,
 Meer – das ist etwas anderes als                     steht vor dem Finalsatz »Hymne«, der mit
 die Leitmotive bei Wagner, mit                       einer mächtigen Klangeruption eröffnet
 deren Hilfe man v. a. Personen                       wird. Das Soloinstrument agiert jetzt gleich-
 identifizieren kann. Meine Metho-                    sam motorisch, immer wieder treffen mas-
 de ist subtiler und erlaubt es mir,                  sive Klangblöcke aufeinander und überla-
 ganz unaufdringlich eine gewisse                     gern sich. Aus ihnen gewinnt Dutilleux neue
 Stabilität der Form zu erreichen.                    Strukturen und Muster, die in einem großen
 Diese Art kaum wahrnehmbarer                         Spannungsbogen kulminieren.
 Formgestaltung findet sich schon
 bei Debussy – und das ist das                                                    Martin Demmler
 große Mysterium seines Den-
 kens.«
     Henri Dutilleux über das Komponieren

Ruderern, Wimpeln und Masten« vorange-
stellt. Die Musik erinnert in diesem Satz an
einen stürmischen Wechsel von Ebbe und
Flut: nach aggressiven Attacken des Solo­
instruments folgen wogenartige Gesten des
Orchesters, die im Mittelteil des Satzes
tanzartige Muster ausbilden, mit pulsieren-
den Akkorden und markanten Akzenten des
Schlagzeugs, die immer mehr an Bewegung
zu gewinnen scheinen.

Fast meditativ und äußerst lyrisch präsen-
tiert sich der vierte Satz »Miroirs« (Spiegel).
Hier sind es die Worte »Unsere beiden Her-
zen werden zwei mächtige Fackeln sein,
deren Doppel-Licht in unseren beiden Geis-
tern, diesen Zwillingsspiegeln, wider-
scheint«, die Dutilleux zu Beginn notiert hat.
Wie bereits im zweiten Satz sind es Melodi-
en im hohen Register des Soloinstruments,

                            Henri Dutilleux: Violoncellokonzert
10

  »Läßt er noch keine
Pauken und Drommeten
     erschallen?«
                   JOHANNES BRAHMS: 1. SYMPHONIE C-MOLL

        TRADITIONSLAST UND                           einer Symphonie gedacht hatte, war Robert
            INNOVATION                               Schumann, sein erklärter Freund und Förde-
                                                     rer, mit geradezu beängstigenden Vor-
»Verzeih, dass ich Dir erst heute Deine Par-         schusslorbeeren für den jungen Komponis-
titur zurückschicke! Doch ich konnte mich            ten an die Öffentlichkeit getreten, und kaum
schwer davon trennen! [...] Dass der ganzen          stellte Brahms, nun 42 Jahre alt, seine erste
Symphonie ein ähnlicher Stimmungsgang                Symphonie dem Publikum vor, setzte man
zugrunde liegt wie der ›Neunten‹ von Beet­           sie dem Vergleich mit dem »Gipfelwerk« der
hoven, ist mir beim Studium immer mehr               Gattung aus, mit Ludwig van Beethovens 9.
aufgefallen, und doch tritt gerade Deine             Symphonie.
künstlerische Individualität in diesem Werke
besonders rein hervor. Es ist sonderbar, die              »DAS IST EIN BERUFENER«
abgebrauchten Ausdrücke ›real‹ und ›ideal‹
von Musik zu brauchen, und doch weiß ich             Die Geschichte von Brahms’ 1. Symphonie
Dir kein anderes Epitheton beizulegen als            begann im Jahr 1853. Im September hatte
die ›Idealität‹ Deiner Inventionen und ihrer         Brahms das Künstlerehepaar Clara und Ro-
künstlerischen Entwicklung.«                         bert Schumann in Düsseldorf kennen ge-
                                                     lernt, und kurze Zeit später veröffentlichte
Mit diesen Worten gab Theodor Billroth am            Robert Schumann in der von ihm herausge-
10. Dezember 1876 in einem Brief an seinen           gebenen »Neuen Zeitschrift für Musik« unter
Freund Johannes Brahms seiner Begeiste-              dem Titel »Neue Bahnen« einen Artikel, in
rung über dessen neueste Komposition Aus-            dem er Brahms mit prophetischen Worten
druck. Wesentliche Charakterisierungen               beschrieb: »Er trug, auch im Aeußeren, alle
des Werks, die seine Rezeption von Anfang            Anzeichen an sich, die uns ankündigen: das
an bestimmen sollten, begegnen bereits               ist ein Berufener. [...] Wenn er seinen Zau-
hier, und sie lassen sich unter dem Stichwort        berstab dahin senken wird, wo ihm die
der Beethoven-Nachfolge zusammenfas-                 Mächte der Massen, im Chor und Orchester,
sen. Brahms hatte es nicht leicht mit seinem         ihre Kräfte leihen, so stehen uns noch wun-
symphonischen Erstlingswerk: Noch bevor              derbarere Blicke in die Geheimnisse der
er als kaum 20-Jähriger an die Komposition           Geisterwelt bevor.« Den gerade 20-jährigen
11

Johannes Brahms beflügelten diese Worte             er bei Ihnen? Dann grüßen Sie ihn. Fliegt er
freilich nicht, sondern lähmten seine schöp-        hoch – oder nur unter Blumen? Läßt er noch
ferischen Kräfte auf symphonischem Gebiet           keine Pauken und Drommeten erschallen?
in den nächsten Jahren ganz erheblich. In           Er soll sich immer an die Anfänge der Beet­
seinem Dankesschreiben vom 16. November             hoven’schen Sinfonien erinnern; er soll et-
1853 spricht Brahms die zweischneidige              was Ähnliches zu machen suchen.«
Wirkung von Schumanns Hymne an: »Das
öffentliche Lob, das Sie mir spendeten, wird                 »RIESE BEETHOVEN«
die Erwartung des Publikums auf meine
Leistungen so außerordentlich gespannt              Auch ohne die Kenntnis von Schumanns
haben, dass ich nicht weiß, wie ich densel-         Hinweis auf Beethoven war Brahms sich der
ben einigermaßen gerecht werden kann.«              großen Verantwortung bewusst, die es be-
                                                    deutete, nach Beethovens revolutionären
Auch die Entstehungsgeschichte des 1. Kla-          und Maßstäbe setzenden Werken mit einer
vierkonzerts spiegelt die großen Selbst-            Symphonie an die Öffentlichkeit zu treten.
zweifel und den ungeheuren Erwartungs-              Nicht umsonst war die Gattung seit Beetho-
druck, der auf dem Komponisten lastete,             vens Tod 1827 in eine Krise geraten, und seit
denn erst 1857, vier Jahre nach Schumanns           Robert Schumanns 3. Symphonie aus dem
Artikel, stellte Brahms das Werk fertig. Zu-        Jahr 1851 – die chronologisch die letzte sei-
nächst als Sonate für zwei Klaviere konzi-          ner vier Symphonien ist – war die Gattung
piert, hatte Brahms sie vergeblich zu einer         mehr und mehr ins Abseits des komposito-
Symphonie umzuarbeiten versucht und                 rischen Interesses gerückt. Bereits 1859
dann aufgrund von Schwierigkeiten mit der
Instrumentation sich für ein leichter zu or-
chestrierendes Klavierkonzert entschieden.
Robert Schumann freilich verfolgte diese
kompositorischen Versuche von Brahms
sehr aufmerksam und fragte am 6. Januar
1854 beim gemeinsamen Freund Joseph
Joachim nach: »Nun – wo ist Johannes, ist

 BLICK INS LEXIKON

 JOHANNES BRAHMS
 Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68

 Lebensdaten des Komponisten
 geboren am 7. Mai 1833 in Hamburg; ge-
 storben am 3. April 1897 in Wien

 Entstehung
 1862–1876

 Uraufführung
 am 4. November 1876 in Karlsruhe
                                                    Johannes Brahms (1874)

                        Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll
12

hatte Brahms daher seinem Detmolder
Freund Carl Bargheer erklärt: »Wenn man
wagt, nach Beethoven noch Symphonien zu
schreiben, so müssen die ganz anders aus-
sehen.« Und mehr als zehn Jahre später,
nachdem immerhin schon eine frühe Fas-
sung des Kopfsatzes der späteren 1. Sym-
phonie vorlag, beichtete er dem Dirigenten
Hermann Levi resigniert: »Ich werde nie eine
Symphonie komponieren! Du hast keinen
Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute
ist, wenn er immer so einen Riesen hinter
sich marschieren hört.«

1862 indes entstanden tatsächlich erste
Skizzen zu einer Symphonie. Doch erst nach
14 Jahren hatte der inzwischen 42-Jährige
genügend Selbstvertrauen, um das Werk
vollenden und es dem Publikum präsentie-
ren zu können. Unter der Leitung von Otto
Dessoff wurde sein Opus 68 am 4. Novem-
ber 1876 in Karlsruhe uraufgeführt und da-
nach in Mannheim, München und Wien unter
der Leitung des Komponisten nachgespielt.
Zwar unterzog Brahms im Mai 1877 nach ei-
ner Aufführungsserie in England den 2. Satz
noch einer Revision, doch im Oktober des            Nach der Karlsruher Uraufführung von 1876:
                                                    Johannes Brahms zwischen seinen Freunden
gleichen Jahres ging die Symphonie end-             Julius Allgeyer (links) und Hermann Levi (rechts)
gültig in Druck.
                                                    Bruch-Stücke und dergleichen geworden.
       »ZEHNTE SYMPHONIE«                           Ich nenne sie die ›Zehnte‹ nicht, als ob sie
                                                    nach der ›Neunten‹ zu rangieren wäre; ich
Begeisterte Kommentatoren fanden sich               würde sie eher zwischen die ›Zweite‹ und
rasch, und so wurde Brahms nun als Beetho-          die ›Eroica‹ stellen.«
vens legitimer »Nachfolger«, der die Krise
der Symphonie im 19. Jahrhundert ȟber-             In der Tat erinnern zahlreiche Eigenschaften
winden« konnte, inthronisiert. Der Dirigent         von Brahms’ 1. Symphonie an Beethoven
Hans von Bülow brachte bereits 1877, ein            und nicht zuletzt an dessen 9. Symphonie:
Jahr nach der Karlsruher Uraufführung, das          die dramaturgische Entwicklung »Per aspe-
legendäre Wort von der »Zehnten« auf: »Erst         ra ad astra« (Durch Nacht zum Licht), die
seit meiner Kenntnis der ›zehnten Sympho-           Einbeziehung einer pastoralen Alphornwei-
nie‹, alias der ersten Symphonie von Johan-         se und eines religiösen Blechbläserchorals,
nes Brahms, also erst seit sechs Wochen,            vor allem aber die unverkennbare Anspie-
bin ich so unzugänglich und hart gegen              lung auf den Freudenhymnus der 9. Sym-

                        Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll
13

Wilhelm Nowak: Das Arbeitszimmer des Komponisten am Wiener Karlsplatz, mit der alles
beherrschenden Beethoven-Büste von Franz Klein über dem Flügel (1904)

phonie im Hauptthema das Finalsatzes. Da-            denn mit ihr hatte er die symphonische Hür-
mit geriet Brahms nun ins Kreuzfeuer zweier          de endlich genommen und sich des ange-
rivalisierender Lager: Zwar hatte er mit sei-        wachsenen Erwartungsdrucks mit Bravour
ner 1. Symphonie ein Meisterwerk geschrie-           entledigt.
ben, das von einflussreichen Kritikern wie
Eduard Hanslick als Pfand für den Fortbe-                »DAS IST NUN WOHL ETWAS
stand der »Absoluten Musik« gehandelt wur-                        STARK«
de; die sogenannte »Neudeutsche Schule«
hingegen sah im Musikdrama Richard Wag-              Der 1. Satz beginnt mit einer nachträglich
ners die konsequente Fortsetzung von Beet­           hinzukomponierten langsamen Einleitung in
hovens 9. Symphonie und wollte sich diesen           c-Moll. Das hochdramatische »Un poco sos-
Trumpf durch Brahms’ »Klassizismus« nicht            tenuto«, das wesentliche Elemente des Sat-
aus der Hand nehmen lassen. Entscheidend             zes bereits vorwegnimmt, legt den kühnen
aber war die 1. Symphonie für Brahms’ ganz           Anspruch des Werks von Beginn an fest: Der
persönliche künstlerische Entwicklung,               unbeirrbar pochende Achtelpuls der Pauke

                          Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll
14

 ZITAT                                              prägt ist und in der Folge von Klarinette und
                                                    Horn übernommen wird. Nach der energisch
 »Dieser enorm lange Entste-                        voranstürmenden Durchführung, in deren
 hungsprozess der ersten Sym-                       Mittelpunkt vor allem die Verarbeitung ein-
 phonie hat sicher mit Brahms’                      zelner kurzer Motive steht, und einer wenig
 Mentalität zu tun gehabt. Er muss                  veränderten Reprise wartet die Coda noch
 als Musiker, als Künstler sehr                     einmal mit einer hochexpressiven Steige-
 genau gewesen sein, er muss mit                    rung auf, die von einer lyrischen Strei-
 einer fast ›gotischen Genauigkeit‹                 cher-Episode im Pizzicato abgefangen wird.
 gearbeitet haben. Ich denke da­                    Mit der Wiederaufnahme der langsamen
 ran, dass die Statuen in gotischen                 Einleitung und insbesondere des nun sehn-
 Kirchen auch an Stellen bis ins                    suchtsvoll verklingenden Pochens der Pau-
 letzte Detail ausgearbeitet sind,                  ke endet der Satz.
 die man hundertprozentig sicher
 nicht sehen kann. Ein Barock-                      Clara Schumann, der Brahms einen ersten
 künstler würde das nie machen,                     Entwurf zur Ansicht vorgelegt hatte, schrieb
 der nagelt da ein paar Holzleisten                 am 1. Juli 1862 an den gemeinsamen Freund
 hin. Ich sehe eine Ähnlichkeit zwi-                Joseph Joachim, der »kühne Anfang« des
 schen dieser gotischen Perfekti-                   Satzes sei »nun wohl etwas stark, aber ich
 on und der Arbeitseinstellung von                  habe mich sehr schnell daran gewöhnt. Der
 Brahms. Diese Akribie, diese Skru-                 Satz ist voll wunderbarer Schönheiten, mit
 pel – ›ist das wirklich das, was ich               einer Meisterschaft die Motive behandelt,
 wollte?‹ – empfinde ich immer als                  wie sie ihm ja so mehr und mehr eigen wird.
 das Norddeutsche an ihm.«                          Alles ist so interessant ineinander verwo-
                Nikolaus Harnoncourt über           ben, dabei so schwungvoll wie ein erster
                         Johannes Brahms            Erguß; man genießt so recht in vollen Zügen,
                                                    ohne an die Arbeit erinnert zu werden. Der
                                                    Uebergang aus dem 2ten Theil wieder in den
und der Kontrabässe und das chromatisch             Ersten ist ihm wieder mal herrlich gelungen.«
aufsteigende Motiv über der fallenden Bass­
linie reißen ein spannungsreiches Panorama                   LYRIK UND LÄNDLER
letzter Fragen auf und manifestieren musika-
lisch den Willen zur großen Form. »Allegro«         Der 2. Satz, »Andante sostenuto«, wird in
setzt dann das erste Thema des Sonaten­             erster Linie von den Streichern dominiert,
hauptsatzes mit der auftrumpfenden Gebär-           die gleichsam den Boden für die ruhige, weit
de eines aufsteigend gebrochenen Drei­              ausschwingende Kantilene der Oboen be-
klangs in c-Moll ein, dessen energischer            reiten. In der dreiteilig angelegten Liedform
Impetus sich zu leidenschaftlicher Erregung         treten vor allem die Holzbläser thematisch
steigert. Nach einer allmählichen Beruhi-           hervor, und so wird die Melodie von der
gung breitet das zweite Thema, ganz auf             Oboe an die Klarinetten weitergereicht, be-
kammermusikalische Besetzung reduziert,             vor die Blechbläser die Idylle kurzzeitig mit
ein eher pastorales Ambiente aus: Die Oboe          bedrohlichen Klängen trüben. Der Mittelteil
intoniert eine flehende Melodie, die von            macht sich zunächst durch die triolische
chromatisch absteigenden Elementen ge-              Weitung der Bewegung bemerkbar, bis ein

                        Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll
15

»Also blies das Alphorn heut«: Das triumphale Hornthema des letzten Satzes, im Sommer 1868 in der
Schweiz notiert und Clara Schumann zum 49. Geburtstag dediziert

tröstlicher Gedanke von den Streichern ex-            gemäß zum lichten C-Dur hin entwickelt,
poniert wird, der dann in der klanglich be-           verweist mit seiner umfangreichen Einlei-
sonders aparten Kombination von Solovio-              tung zunächst auf den Kopfsatz. Auch hier
line und Horn erklingt.                               erklingen im Ansatz bereits Elemente des
                                                      Folgenden: Nach der pathetischen Geste
Als 3. Satz figuriert das ebenfalls dreiteilig        eines Paukenschlags und dem expressiven
angelegte »Un poco allegretto e grazioso«,            Intervall einer aufsteigenden Quinte in den
das weniger scherzo- als ländlerartige Züge           Violinen erklingt das Kernmotiv des im
trägt. Die Klarinette präsentiert zunächst die        Hauptteil exponierten zentralen Themas.
»dolce« vorzutragende, kantable Melodie,              Streicher-Pizzicati und ein Trommelwirbel
die von einem charakteristischen 2/4-Takt             bereiten dann – immer noch in der Einlei-
grundiert und in der Folge von den Strei-             tung! – den Eintritt der berühmten Alphorn-
chern übernommen wird. Das Trio wartet mit            weise vor: »Hoch auf’m Berg, tief im Tal,
dramatischem Potential der Blechbläser auf,           grüß’ ich dich viel tausendmal!« Bereits am
das sich rhythmisch gesteigert entfaltet,             12. September 1868, acht Jahre vor Vollen-
bevor der A-Teil leicht variiert wiederkehrt.         dung der Komposition, hatte Brahms mit
                                                      diesem Notengruß Clara Schumann posta-
   ALPHORNWEISE, CHORAL UND                           lisch aus der Schweiz zum 49. Geburtstag
       »FREUDEN«-THEMA                                gratuliert, und möglicherweise reifte damals
                                                      schon die Idee, ihn in den Finalsatz seiner
Das gewaltige Finale, das in c-Moll beginnt           Symphonie mit einzubeziehen. Nach dem
und sich dem Motto »Per aspera ad astra«              Wechsel der Melodie von den Hörnern zur

                          Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll
16

Flöte, der gleichzeitig die dramaturgische
Wende des Satzes von c-Moll nach C-Dur
markiert, schließt sich ein feierlicher drei-
stimmiger Posaunenchoral an, der in der
Folge mit dem Liedthema kombiniert wird.

Erst nach dieser für eine Einleitung extrem
dichten Themenfolge setzt nun das »Allegro
non troppo, ma con brio« ein, und mit ihm
das eigentliche Hauptthema, das aufgrund
seines hymnischen Charakters und der un-
überhörbaren Anklänge an Beethovens
»Ode an die Freude« aus dem Finalsatz sei-
ner 9. Symphonie schon in den ersten Be-
sprechungen nach der Uraufführung als
»Freuden«-Thema betitelt wurde. In Theodor
Billroths an Brahms gerichteten Zeilen vom
10. Dezember 1876 heißt es diesbezüglich:
»Den letzten Satz habe ich am vollkommens-
ten bewältigt; er erscheint mir von herrlichs-
ter, großartigster Vollendung und hat mich
oft an die architektonische Behandlung des
›Triumphliedes‹ erinnert; das Hauptmotiv
erscheint wie ein weihevoller Hymnus, erha-
ben, über allem wie verklärt liegend.« Eine
gedrängte, kaleidoskopartige Durchfüh-
rung, die immer wieder mit episodischen
Anklängen an die Alphornweise aufwartet,
schließt sich an, bis das »Freuden«-Thema
in einer grandiosen C-Dur-Reprise wieder-
kehrt, die allerdings weitere Entwicklungen
nach sich zieht: Blechbläser-Einwürfe be-
gleiten die nun folgende dramatische Stei-
gerung, als deren strahlender Höhepunkt
die Alphornweise als Hymnus über erhabe-
nen Paukenschlägen erklingt, bevor der
Bläserchoral der Einleitung – nun im Glanz
des vollen Orchesters – die Symphonie be-
endet.

                                Regina Back

                         Johannes Brahms: 1. Symphonie c-Moll
17

                            David
                           Afkham
                                        DIRIGENT

                                                   dungen zum Philharmonisch Orkest Rotter-
                                                   dam, Orchestre national de France, Gothen-
                                                   burg Symphony und dem Orchester der
                                                   Accademia Santa Cecilia. Im Sommer 2014
                                                   gelang David Afkham ein viel beachtetes
                                                   Debüt als Operndirigent mit Verdis »La Travi-
                                                   ata« beim Glynde­bourne Festival, woraufhin
                                                   er an das Teatro Real Madrid und die Oper
                                                   Frankfurt eingeladen wurde.

                                                   Geboren wurde David Afkham 1983 in Frei-
                                                   burg und erhielt ersten Klavier- und Violin-
                                                   unterricht im Alter von sechs Jahren. Mit 15
                                                   begann er sein Studium an der Musikhoch-
                                                   schule seiner Heimatstadt in den Fächern
                                                   Klavier, Musiktheorie und Dirigieren und
                                                   schloss sein Studium an der Hochschule für
                                                   Musik in Weimar ab. Er gewann den »Bernard
David Afkham ist Chefdirigent des Orquesta         Haitink Fund for Young Talent« und assistier-
y Choro Nacionales de España. Als Gastdiri-        te Bernhard Haitink daraufhin beim Chicago
gent wird er regelmäßig von einigen der            Symphony Orchestra. Zudem erhielt er ein
weltweit renommiertesten Orchestern und            Stipendium des Richard Wagner-Verbands
Opernhäusern engagiert und hat sich in den         Bayreuth sowie das Stipendium »Dirigenten-
letzten Jahren als einer der gefragtesten          forum des Deutschen Musikrats«. 2008
Dirigenten aus Deutschland etabliert.              gewann er den »Donatella Flick Conducting
                                                   Competition« in London, woraufhin er
Höhepunkte der letzten Spielzeiten waren           Assistant Conductor beim London Sympho-
seine Debüts bei den Symphonieorchestern           ny Orchestra wurde. 2010 erhielt er den
von Boston und Chicago, beim Koninklijk            »Nestlé and Salzburg Festival Young Con-
Concertgebouworkest, dem London Sym-               ductors Award« und war von 2009 bis 2012
phony Orchestra und dem Deutschen Sym-             Assitant Conductor des Gustav Mahler
phonie-Orchester Berlin sowie Wiedereinla-         Jugend­o rchesters.

                                      Die Künstler
18

                          Gautier
                          Capuçon
                                      VIOLONCELLO

                                                     In der vergangenen Saison ging Gautier Ca-
                                                     puçon als Solist mit mehreren Orchestern
                                                     auf Tourneen durch Europa, die USA sowie
                                                     Asien. In Europa trat er mit dem Gewandhaus­
                                                     orchester Leipzig (Herbert Blomstedt), dem
                                                     Orchestre de Chambre de Paris, den Wiener
                                                     Symphonikern (Philippe Jordan) und dem
                                                     Gustav Mahler Jugendorchester auf. Weite-
                                                     re Highlights waren Konzerte mit den Wiener
                                                     Philharmonikern (Semyon Bychkov), dem
                                                     Orchestre de Paris (Yu Long), dem San Fran-
                                                     cisco Symphony Orchestra (Stéphane
                                                     Denève), dem City of Birmingham Symphony
                                                     Orchestra (Mirga Gražinytė-Tyla) und dem
                                                     London Philharmonia (Paavo Järvi).

                                                     1981 in Chambéry geboren, begann Capu­
                                                     çon im Alter von fünf Jahren mit dem Cello-
Gautier Capuçon hat sich längst als einer der        spiel. Er studierte am Conservatoire National
führenden Cellisten seiner Generation eta-           Supérieur in Paris bei Philippe Muller und
bliert und sorgt kontinuierlich mit seinen           Annie Cochet-Zakine und anschließend in
Aufnahmen und Konzerten für Aufsehen.                der Meisterklasse von Heinrich Schiff in
Regelmäßig spielt er mit den großen Orches-          Wien. Als Gewinner zahlreicher erster Preise
tern und Dirigenten und gibt im Auftrag der          bei internationalen Wettbewerben, darunter
Louis Vuitton Stiftung Meisterkurse für              der Internationale André Navarra Preis, wur-
Nachwuchs-Cellisten. Weltweite Anerken-              de Gautier Capuçon 2001 bei den Victoires
nung erhält er für seine musikalische Aus-           de la Musique als Nachwuchskünstler des
drucksfähigkeit und große Virtuosität. Gau-          Jahres ausgezeichnet und erhielt 2004 den
tier Capuçon spielt auf einem Instrument             Borletti­-Buitoni Trust Award.
von Matteo Goffriler aus dem Jahre 1701.

                                        Die Künstler
20

                                                                                                                                        Öffentlicher
                                                                                                                                        Aufruf an
                                                                                           Das von Franz
                                                                                                                                        Sängerinnen
                                                                                           Kaim gegrün-
                                                                                                                                        und Sänger zur
                                                                                           dete Orchester
                                                                                                                                        Beteiligung am
                                                                                           gibt sein erstes
                                                                                                                                        neu gegründe-
                                                                                           Konzert unter
                                                                                                                                        ten Kaim-Chor            Der Bruckner-­
                                                                                           der Leitung            Herman
                                                                                           von Hans                                                                    Schüler        Uraufführung
                                                                                                                   Zumpe
Ihre Gründung verdanken die Münchner Philharmoniker der Privatinitiative von Franz Kaim,

                                                                                           Winderstein                                                              Ferdi­nand        der 4. Sympho-
                                                                                                                  wird als
                                                                                                                                                                     Löwe wird        nie von Gustav
                                                                                                                Nach­folger
                                                                                                                                                                  Chefdirigent        Mahler unter
                                                                                                                 von Hans
                                                                                                               Winderstein                                                            der Leitung des
                                                                                                                Orchester-                                                            Komponisten
                                                                                                                      leiter
              Sohn eines in Kirchheim/Teck ansässigen Klavierfabrikanten.

                                                                                                                    Sommer

                                                                                                                                                               Herbst
                                                                                                                                         25.10.
                                                                                           13.10.

                                                                                                                                                                                  25.11.
                                                                                            1893                     1895               1895                    1897              1901
                                                                                                    1894                      1895                 1897                  1898              1902
                                                                                                              28. Oktober
                                                                                                    29.11.

                                                                                                                              19.10.

                                                                                                                                                  24.03.

                                                                                                                                                                         Herbst

                                                                                                                                                                                           11.03.

                                                                                                                                                                                                 Der Münchner
                                                                                                          Erstes                                                                                Magistrat bewil-
                                                                                                        Kammer­-                                                                                 ligt finanzielle
                                                                                                         konzert                                       Gustav Mahler                             Mittel zur Auf-
                                                                                                                                                       leitet erstmals                           rechterhaltung
                                                                                                                             Eröffnung des              das Orchester                             der Volkssym-
                                                                                                                             Kaim-Saales                                                        phoniekonzerte.
                                                                                                                             (später Tonhal-                                                      Damit beginnt
                                                                                                                             le) – nach nur                                                       das städtische
                                                                                                                             sechs Monaten                    Felix von Weingartner             Engagement zur
                                                                                                                             Bauzeit                          übernimmt die Chef­                 Unterstützung
                                                                                                                                                              position; Einführung                  der späteren
                                                                                                                                                              der öffentlichen Ge-              Münchner Phil-
                                                                                                                                                              neralproben und der                   harmoniker
                                                                                                                                                              Volkssymphoniekon-
                                                                                                                                                              zerte mit niedrigen
                                                                                                                                                              Eintrittspreisen

                                                                                                                                       Die Jahre 1893–1915
21
                                                             Gustav Mahler leitet
                                                             die Uraufführung seiner
                                                             8. Symphonie; Jubel-
                                                             stürme im Publikum
                                                             und einmütige Zustim-
                                                             mung in der Presse

                   Georg Schnée-
                   voigt wird neuer                    Der 20-jährige                   Uraufführung
                   Orchesterchef                        Wilhelm Furt-                    von Mahlers
                                                     wängler leitet ein                     »Das Lied
Erstes Auftreten                                    Konzert mit einer                   von der Erde«
 Hans Pfitzners                                     Eigenkomposition                     durch Bruno
als Gastdirigent                                     sowie Bruckners                           Walter
                                                          »Neunten«
                     Saison
23.05.

                                          19.02.

                                                               12.09.

                                                                                    20.11.
 1903                1905                   1906               1910                  1911
         1904                  1905                1908                 1911                  1915
                                                   Oktober

                                                                        Winter

                                                                                             Sommer
         Mai

                              30.12.

                                                                            Erstmalig in der
Thomas Mann                                                                 Musikgeschichte
gesteht seiner                                                             werden sämtliche
späteren Ehefrau                                                                   Bruckner-
Katia Prings-                                       Nach finan-                 Symphonien
heim, dass sie                                      ziellen und             in einem Zyklus
ihm bei Konzer-                                     personellen                   präsentiert
ten des Kaim-Or-                                    Schwierigkeiten:
chesters durch                                      Neubeginn als
ihre Schönheit                 Erstes »Retro­       Orchester des
aufgefallen war                    spektiven-       Konzertvereins;
                                                    Ferdinand Löwe                   Stilllegung des Or-
                                Konzert« zur
                                                    übernimmt zum                    chesters. Mehr als die
                                 Wiedererwe-
                                                    zweiten Mal die                  Hälfte der Orchester-
                                ckung älterer
                                                    Chefposition                     mitglieder werden zum
                              Orchestermusik
                                                                                     Kriegsdienst einberu-
                               in stil­getreuer
                                                                                     fen; die Tonhalle dient
                                   Besetzung
                                                                                     als Soldatenquartier

                                         Die Jahre 1893–1915
22
                            18

»FANFARE«
     EIN GESCHENK ZUM 125. GEBURTSTAG
       DER MÜNCHNER PHILHARMONIKER

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Münchner Phil-
harmoniker hat Spielfeld Klassik ein Musikprojekt realisiert,
das eine Brücke zwischen traditionellem Repertoire und
Neuinterpretation schlägt. Angelehnt an das namensglei-
che Projekt des Royal Opera House in London fand in der
vergangenen Spielzeit der Kompositionswettbewerb »Fan-
fare« statt. Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren waren
aufgerufen, eine dreistimmige Fanfare zu komponieren, die
ein zentrales Motiv aus dem Kernrepertoire der Münchner
Philharmoniker verarbeitet. Aus einer Vielzahl an Einsen-
dungen wurden eine Nachwuchskomponistin und drei
Nachwuchskomponisten zu einem Workshop eingeladen,
bei welchem die eigenen eingereichten Kompositionen zu
Werken für großes Symphonieorchester arrangiert wurden.
Die Aufnahme der vier Fanfaren mit den Münchner Philhar-
monikern unter der Leitung von Krzysztof Urbański vollen-
dete unser Projekt. Diese Fanfaren werden nun außerhalb
des Konzertsaals zum Klingen gebracht und ersetzen den
ursprünglichen Pausengong im Foyer der Philharmonie bei
Konzerten der Münchner Philharmoniker. Ganz nach dem
Motto des 125-jährigen Jubiläums: »Großes Hören.«

                        »Fanfare«
23
                                                   19

Konstantin Egensperger (13) ist der jüngste             Robin Stenzl (18) ist mit Soul und Blues groß
Gewinner des Kompositionswettberbs »Fan-                geworden – daran ist auch seine Fanfare zu
fare«. Seine urspünglich eingereichte Kom-              erkennen. Sie bezieht sich auf das Motiv der
position für Streichensemble bezieht sich auf           7. Symphonie von Beethoven aus dem
das Anfangsmotiv der 9. Symphonie von                   3. Satz. Robin erhält seit seinem 6. Lebens-
Ludwig van Beethoven aus dem 2. Satz. Viel-             jahr Schlagzeugunterricht und erlernt seit
seitig musikalisch am Violoncello und Klavier,          einigen Jahren autodidaktisch E-Gitarre und
in der Kammermusik und beim Komponieren                 Klavier. In der Musikschulband der Musik-
aktiv, erhielt er bereits einige Preise und Aus-        schule Vaterstetten und weiteren Forma-
zeichnungen, u. a. beim Steinway-Klavier-               tionen war und ist er als Schlagzeuger und
spiel-Wettbewerb und dem Kompositions-                  E-Gitarrist aktiv.
wettberb der Hochschule für Musik und
Theater München 2016.                                   Johannes Wiedenhofer (13) wählte als Grund-
                                                        lage seiner Fanfare das Anfangsmotiv aus der
Elisabeth Fußeder (18) überzeugte ebenfalls             8. Symphonie von Gustav Mahler. Dieses von
die Jury mit ihrer Fanfare, die sich gleich auf         den Münchner Philharmonikern unter der Lei-
zwei Anfangsmotive bezieht – den 2. Satz                tung des Komponisten 1910 uraufgeführte
der 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven               Werk stellt zusätzlich einen besonderen Be-
und den 1. Satz aus der 4. Symphonie von                zug zu unserem Orchester her. Neben seiner
Anton Bruckner. Neben jahrelangem Klavier-              Tätigkeit als Sänger in der Domkantorei Frei-
unterricht ist sie als Sängerin in der Domkan-          sing spielt Johannes Klavier und entdeckte
torei Freising aktiv, woraus sich das Vokalen-          vor vier Jahren seine Begeisterung für das
semble »Chiave« gründete, dem Elisabeth                 Komponieren. Als Komponist wurde er be-
angehört. Hierfür erhielt sie schon viele Aus-          reits mehrfach ausgezeichnet, u. a. bei »Ju-
zeichungen, u. a. beim Bundeswettbewerb                 gend komponiert Bayern 2018«, ausgerichtet
»Jugend musiziert«.                                     von »Jeunesse musicales«.

v.l.n.r.: Konstantin Egensperger, Elisabeth Fußeder, Robin Stenzl und Johannes Wiedenhofer

                                            »Fanfare«
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Montag                                            CLARA SCHUMANN
05_11_2018      20 Uhr     1. Abo g4              Klaviertrio g-Moll op. 17
Dienstag
06_11_2018      20 Uhr     1. Abo k4              VERDANDI-TRIO:
Mittwoch                                          IIONA CUDEK
07_11_2018      20 Uhr     2. Abo a               Violine
                                                  ELKE FUNK-HOEVER
BENJAMIN BRITTEN                                  Violoncello
»Sinfonia da Requiem« op. 20                      MIRJAM VON KIRSCHTEN
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY                       Klavier
Konzert für Violine und Orchester e-Moll
op. 64
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92

JAAP VAN ZWEDEN                                   Mittwoch
Dirigent                                          14_11_2018 20 Uhr 2. Abo h4
JAMES EHNES                                       Mittwoch
Violine                                           14_11_2018 10 Uhr
                                                  2. Öffentliche Generalprobe

                                                  JOHANNES BRAHMS
                                                  Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2
                                                  B-Dur op. 83
Sonntag                                           GUSTAV MAHLER
11_11_2018 11 Uhr                                 Symphonie Nr. 1 D-Dur »Titan«
2. KAMMERKONZERT
Festsaal, Münchner Künstlerhaus                   VALERY GERGIEV
                                                  Dirigent
»Femmes fatales«                                  YUJA WANG
                                                  Klavier
ELENA TARABANOVA
Auftragswerk
MÉLANIE BONIS
Klaviertrio op. 76 »Soir et Matin«
(Abend und Morgen)
CHARLOTTE BRAY
»Those secret eyes«
LILI BOULANGER
»Deux pièces en trio«
(Zwei Stücke für Trio)

                                           Vorschau
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Donnerstag                                  Sonntag
15_11_2018 20 Uhr 2. Abo b                  16_12_2018 11 Uhr
                                            3. KAMMERKONZERT
JOHANNES BRAHMS                             Festsaal, Münchner Künstlerhaus
Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68
ANTON BRUCKNER                              »Meisterwerke«
Symphonie Nr. 9 d-Moll
                                            ARSEN BABAJANYAN
VALERY GERGIEV                              Auftragswerk
Dirigent                                    SERGEJ RACHMANINOW
                                            Romanze – Andante espressivo g-Moll
                                            aus dem Streichquartett Nr. 1
                                            CLAUDE DEBUSSY
                                            Streichquartett g-Moll op. 10
                                            FELIX MENDELSSOHN-BARTHOLDY
Freitag                                     Streichquartett Es-Dur op. 12
14_12_2018    20 Uhr      2. Abo c
Samstag                                     JULIAN SHEVLIN
15_12_2018    19 Uhr      3. Abo d          Violine
Sonntag                                     SIMON FORDHAM
16_12_2018    19 Uhr      2. Abo f          Violine
                                            VALENTIN EICHLER
GUSTAV MAHLER                               Viola
Symphonie Nr. 4 G-Dur                       DAVID HAUSDORF
»Das Lied von der Erde«                     Violoncello

VALERY GERGIEV
Dirigent
ANNA LUCIA RICHTER
Sopran
TANJA ARIANE BAUMGARTNER
Mezzosopran
ANDREAS SCHAGER
Tenor

                                     Vorschau
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                  Die Münchner
                 Philharmoniker
                         CHEFDIRIGENT VALERY GERGIEV
                          EHRENDIRIGENT ZUBIN MEHTA

1. VIOLINEN                                     Bernhard Metz
Sreten Krstič, Konzertmeister                   Namiko Fuse
Lorenz Nasturica-Herschcowici,                  Qi Zhou
Konzertmeister                                  Clément Courtin
Julian Shevlin, Konzertmeister                  Traudel Reich
Odette Couch, stv. Konzertmeisterin             Asami Yamada
Iason Keramidis, stv. Konzertmeister            Johanna Zaunschirm
Claudia Sutil
Philip Middleman                                BRATSCHEN
Nenad Daleore                                   Jano Lisboa, Solo
Peter Becher                                    Burkhard Sigl, stv. Solo
Regina Matthes                                  Max Spenger
Wolfram Lohschütz                               Gunter Pretzel
Martin Manz                                     Wolfgang Berg
Céline Vaudé                                    Beate Springorum
Yusi Chen                                       Konstantin Sellheim
Florentine Lenz                                 Julio López
Vladimir Tolpygo                                Valentin Eichler
Georg Pfirsch                                   Julie Risbet
Victoria Margasyuk
                                                VIOLONCELLI
2. VIOLINEN                                     Michael Hell, Konzertmeister
Simon Fordham, Stimmführer                      Floris Mijnders, Solo
Alexander Möck, Stimmführer                     Stephan Haack, stv. Solo
IIona Cudek, stv. Stimmführerin                 Thomas Ruge, stv. Solo
Matthias Löhlein                                Herbert Heim
Katharina Reichstaller                          Veit Wenk-Wolff
Nils Schad                                      Sissy Schmidhuber
Clara Bergius-Bühl                              Elke Funk-Hoever
Esther Merz                                     Manuel von der Nahmer
Katharina Schmitz                               Isolde Hayer
Ana Vladanovic-Lebedinski                       Sven Faulian

                                       Das Orchester
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David Hausdorf                                 Maria Teiwes, stv. Solo
Joachim Wohlgemuth                             Alois Schlemer
                                               Hubert Pilstl
KONTRABÄSSE                                    Mia Aselmeyer
Sławomir Grenda, Solo                          Tobias Huber
Fora Baltacıgil, Solo
Alexander Preuß, stv. Solo                     TROMPETEN
Holger Herrmann                                Guido Segers, Solo
Stepan Kratochvil                              Florian Klingler, Solo
Shengni Guo                                    Bernhard Peschl, stv. Solo
Emilio Yepes Martinez                          Markus Rainer
Ulrich von Neumann-Cosel                       Nico Samitz
Umur Kocan
                                               POSAUNEN
FLÖTEN                                         Dany Bonvin, Solo
Michael Martin Kofler, Solo                    Matthias Fischer, stv. Solo
Herman van Kogelenberg, Solo                   Quirin Willert
Burkhard Jäckle, stv. Solo                     Benjamin Appel, Bassposaune
Martin Belič
Gabriele Krötz, Piccoloflöte                   TUBA
                                               Ricardo Carvalhoso
OBOEN
Ulrich Becker, Solo                            PAUKEN
Marie-Luise Modersohn, Solo                    Stefan Gagelmann, Solo
Lisa Outred                                    Guido Rückel, Solo
Bernhard Berwanger
Kai Rapsch, Englischhorn                       SCHLAGZEUG
                                               Sebastian Förschl, 1. Schlagzeuger
KLARINETTEN                                    Jörg Hannabach
Alexandra Gruber, Solo                         Michael Leopold
László Kuti, Solo
Annette Maucher, stv. Solo                     HARFE
Matthias Ambrosius                             Teresa Zimmermann, Solo
Albert Osterhammer, Bassklarinette

FAGOTTE
Raffaele Giannotti, Solo
Jürgen Popp                                    ORCHESTERVORSTAND
Johannes Hofbauer                              Matthias Ambrosius
Jörg Urbach, Kontrafagott                      Konstantin Sellheim
                                               Beate Springorum
HÖRNER
Matias Piñeira, Solo                           INTENDANT
Ulrich Haider, stv. Solo                       Paul Müller

                                     Das Orchester
28

IMPRESSUM                           TEXTNACHWEISE                   BILDNACHWEISE

Herausgeber:                        Einführungstexte: Martin        Abbildungen zu Henri Dutil-
Direktion der Münchner              Demmler, Regina Back. Oli-      leux: Hans Jörg Jans (Hrsg.),
Philharmoniker                      vier Messiaens Gedicht zu       Komponisten des 20. Jahr-
Paul Müller, Intendant              »Les Offrandes oubliées«        hunderts in der Paul Sacher
Kellerstraße 4                      zitieren wir nach seiner Wie-   Stiftung, Basel 1986. Abbil-
81667 München                       dergabe in der Orchester-       dungen zu Olivier Messiaen:
Redaktion:                          partitur des Werks. Nicht       wikimedia commons. Abbil-
Christine Möller                    namentlich gekennzeichne-       d ungen zu Johannes
Corporate Design                    te Texte und Infoboxen:         Brahms: Christian Martin
und Titelgestaltung:                Christine Möller. Künstler-     Schmidt, Johannes Brahms
Geviert, Grafik &                   biographien: nach Agentur-      und seine Zeit, Laaber 1998;
Typografie                          vorlagen. Alle Rechte bei       Christiane Jacobsen (Hrsg.),
München                             den Autorinnen und Auto-        Johannes Brahms – Leben
geviert.com                         ren; jeder Nachdruck ist sei-   und Werk, Wiesbaden –
Graphik:                            tens der Urheber genehmi-       Hamburg 1983. Künstler-
dm druckmedien gmbh                 gungs- und kostenpflichtig.     p h otog ra p h ie n: G ise l a
München                                                             Schenker (Afkham), Felix
Druck:                                                              Broede (Capuçon). Preisträ-
Gebr. Geiselberger GmbH                                             ger »Fanfare«: Elisabeth Fu-
Martin-Moser-Straße 23                                              ßeder (Elisabeth Fußeder),
84503 Altötting                                                     Anna Leisner-Egensperger
                                                                    (Konstantin Egensperger),
                                                                    DREIFILM (Robin Stenzl,
                                                                    Johannes Wiedenhofer).

Gedruckt auf holzfreiem und
FSC-Mix zertifiziertem Papier der
Sorte LuxoArt Samt

                                           Impressum
Die MPHIL CD-Box
zum Jubiläum mit
Aufnahmen aus dem
umfangreichen Archiv
des Orchesters
Ab jetzt im Handel

mphil.de/label
’18
’19
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