PETER JOSEPH LENNÉ General-Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten und seine rheinischen Wurzeln
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40. Jahrgang | 2021 | Nr. 2 Ausstellung DIZ Sammlung PETER JOSEPH LENNÉ NEUGESTALTUNG DIE ÄLTESTEN General-Gartendirektor der königlich- DER DAUERAUS- OBJEKTE IN DER preußischen Gärten und seine rheinischen Wurzeln STELLUNG DES DIZ SAMMLUNG
Editorial BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 haben. In den letzten Ausgaben unseres te werden wir auch die Öffnungszeiten ‚Briefes aus dem HAUS SCHLESIEN‘ ha- der Rübezahlstube anpassen. Es ist des- ben wir Ihnen jeweils berichtet, welche halb ratsam, sich vor einem Besuch kurz Aktivitäten die Mitarbeiterinnen und telefonisch über die aktuelle Situation Mitarbeiter ergriffen haben, um unsere zu informieren. kleine schlesische Heimat nicht unterge- hen zu lassen. Ich muss mich im Namen An dieser Stelle kann ich Ihnen eine Neu- des ganzen Vorstandes an dieser Stelle igkeit berichten: Sollten Sie mit einem sehr herzlich bei allen für dieses großar- Elektrorad ins HAUS SCHLESIEN kom- tige Engagement bedanken! Kurzarbeit, men wollen, werden Sie in absehbarer plötzlicher Überstundenabbau, Verkür- Zeit eine Ladestation im Innenhof vor- zung der Öffnungszeiten und vage Aus- finden. Auch HAUS SCHLESIEN tritt also sichten auf Besserung der Situation: das in das Zeitalter der Elektromobilität ein! waren heftige Belastungen für unsere Frau Remig und Herr Kersthold haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. die Umsetzung unseres Vorstandsbe- schlusses in die Hand genommen. Wir Jetzt können wir alle positiv nach vorne gehen davon aus, dass diese Maßnah- blicken. Die Zahl der Übernachtungs- me zu einer Attraktivitätssteigerung bei LIEBE MITGLIEDER gäste im Haus nimmt zu. Es sind bereits Termine für Familienfeiern gebucht. Und Radwanderern führen wird. UND FREUNDE die wöchentlichen Musikabende im In- Ich bin davon überzeugt, dass es nicht nenhof finden einen außerordentlich mehr lange dauern wird, bis wir uns DES VEREINS großen Anklang. Die Menschen wollen wieder wie früher im HAUS SCHLESIEN HAUS SCHLESIEN, endlich wieder etwas erleben und aus treffen können. Für die im Oktober ge- dem Haus kommen. Gerade durch diese plante Mitgliederversammlung bin ich in den vergangenen Wochen hat die Musikveranstaltungen kommt wieder inzwischen sehr zuversichtlich. Auch Pandemiesituation eine positive Wende Leben in unser Haus. wenn die Infektionszahlen jetzt deutlich genommen. Nachdem die dritte Wel- zurückgehen, gibt es aber weiterhin Er- le sich immer mehr verschärfte, hatte Bedanken muss ich mich auch bei den krankungen. Bitte bleiben Sie deshalb in erster Linie die Bundesregierung die Mitgliedern des Vorstandes. Seit Jahres- nach wie vor vorsichtig, damit wir uns Notbremse gezogen - und hierbei vor al- beginn haben wir unsere Vorstandssit- gesund wiedersehen können. lem die Bundeskanzlerin. Durch gesetz- zungen monatlich gemeinsam mit dem liche Regelung wurde festgelegt, dass Geschäftsführer online durchgeführt. Mit den besten Wünschen bin ich bundeseinheitliche Maßnahmen gegen Die wirtschaftliche Entwicklung im Zu- Ihr eine weitere Ausbreitung des Corona- sammenhang mit der Pandemie und der virus ergriffen werden. Das waren sehr Fortschritt der Renovations- und Um- harte Einschränkungen, aber es hat sich baumaßnahmen im musealen Bereich gelohnt. wurden intensiv besprochen. Dafür ha- ben wir uns jeweils viel Zeit genommen. Dass die Zahl der Neuinfektionen inzwi- Einerseits war es hilfreich, sich wenigs- schen drastisch abgenommen hat, lag tens über den Computer am Bildschirm Prof. Dr. Michael Pietsch aber nicht nur daran, sondern auch an treffen zu können. Andererseits fehlte Präsident der deutlichen Steigerung der Impfraten dabei aber das Flair einer Sitzung vor in der erwachsenen Bevölkerung. In- Ort im Ambiente unseres wunderschö- zwischen ist jeder zweite Bundesbürger nen Hausensembles und der Besuch mindestens einmal geimpft worden. Die der Rübezahlstube. Wir haben deshalb Anzahl der vollständig Immunisierten beschlossen, die nächste Sitzung wieder nimmt beständig zu. Wenn die Entwick- im HAUS SCHLESIEN durchzuführen. Da- lung so weitergeht, kann man also er- mit kehrt ein wenig Normalität auch für warten, dass eine eventuell noch einmal den Vorstand zurück. auftretende vierte Welle milde verlaufen wird, eher so wie eine Grippewelle in der Ich will auch Sie an dieser Stelle aufmun- kalten Jahreszeit. tern, bei nächster Gelegenheit wieder einmal ins Haus zu kommen. Momentan Für uns im HAUS SCHLESIEN bedeutet werden die Bedingungen für einen Re- diese Entwicklung eine große Erleich- staurantbesuch immer weitergehender terung. Es hat sich gelohnt, in den ver- erleichtert. Je nach Annahme unseres gangenen Monaten durchgehalten zu Restaurantangebotes durch unsere Gäs- 2
BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 Kapitel DIZ FLEISSIGE HELFER INHALT IM GARTEN In der letzten Ausgabe hatten wir ehren- FLEISSIGE HELFER IM GARTEN3 amtliche Helfer für unser Gartenprojekt gesucht. Einige fleißige Helfer haben NEUGESTALTUNG DER sich gefunden und die Aktion lief gut an. Schon vieles konnte in den letzten Wo- DAUERAUSSTELLUNG DES DIZ4 chen umgesetzt werden. Aber bei einem Garten gibt es nie ein Ende und mit den HINTER DEN KULISSEN…6 zunehmenden Lockerungen im Hinblick auf die Kontaktbeschränkungen, möch- STAPELWEISE KARTONS ten wir weitere Helfer motivieren sich UND BÄRENSTARKE HILFE7 uns anzuschließen. PETER JOSEPH LENNÉ Für unser Gartenprojekt suchen wir ver- sierte Gärtner, solche die es noch wer- General-Gartendirektor der den wollen aber auch wer meint keinen königlich-preußischen Gärten grünen Daumen zu haben ist herzlich und seine rheinischen Wurzeln 9 »MEISTERHAFT WIE SELTEN EINER …« Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern 11 UNSERE PARTNER STELLEN SICH VOR... Stadtmuseum Reichenbach 12 willkommen unser Arbeitsteam zu un- terstützen. Ihre Hilfe wird dringend be- VERANSTALTUNGSKALENDER14 nötigt! Vielleicht schnuppern Sie einfach mal rein. Wir sind eine lockere Truppe, MITGLIEDER16 bei der Spaß und Freude an der ehren- PROJEKT EUROPA amtlichen Arbeit für den Garten im Vor- dergrund stehen. Die Zisterzienser und ihre kulturelle Leistung 17 Das Gartenteam pflegt einige Beete in der Parkanlage: darunter den Kräuter- DIE ÄLTESTEN OBJEKTE IN DER garten, das Bohnentippi, die Blumenrondelle und SAMMLUNG HAUS SCHLESIEN18 die Sträucherbeete. Die Teammitglieder treffen EINE ARBEIT DER sich freitags, oder nach „OSTDEUTSCHEN WERKSTÄTTEN“ Absprache und jäten Un- kraut, mähen den Rasen, in der Sammlung HAUS SCHLESIEN 19 schneiden den Buchs, pflanzen Blumen und vie- SCHLESIENS VIELFALT les mehr. – ONLINE UND OFFLINE20 Bei Interesse melden Sie sich unter 02244 886 232 VERANSTALTUNGSHINWEISE oder kultur@hausschlesi- Termine im HAUS SCHLESIEN 22 en.de. UNSERE GASTRONOMIE27 3
Kapitel DIZ BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 NEUKONZEPTION DER DAUERAUSSTELLUNG DES DOKUMENTATIONS- UND INFORMATIONSZENTRUMS (DIZ) IM HAUS SCHLESIEN 05.05.2021 I ATELIER SCHUBERT DAS „HAUS“ ALS RÄUMLICHES LEITMOTIV DER AUSSTELLUNG NEUGESTALTUNG DER DAUERAUSSTELLUNG DES DIZ Schematische Perspektive. Die offene und gleichzeitig ge- schlossene Aussellungsarchitektur schafft Räume, Plätze und Sichtbeziehungen zwischen den einzelnen Themen. Einige unserer Planungen, die ich Ihnen noch voller Optimismus Corona-Problemen und damit auch in entspannterer Atmo- in der Frühjahrsausgabe des Briefes aus dem HAUS SCHLESIEN sphäre – damit das erfolgreiche Format der Kuratoren-Tagungen vorgestellt hatte, sind leider sowohl der Corona-Pandemie als in etwas modifizierter Form fort. auch den Verzögerungen auf der Baustelle zum Opfer gefallen. Durch Erkrankungen und Lieferprobleme sind wir bei den Um- Wenn hoffentlich in den nächsten Wochen endlich die neuen bauten leider noch nicht so weit wie vorgesehen – nun ist aber Brandabschnitts- und Holztüren geliefert und eingebaut wer- allmählich Land in Sicht. den können, wenn die Malerarbeiten zunächst im Erdgeschoss, im Treppenaufgang und Sonderausstellungsraum fertig sind Es ist uns vor allem im Hinblick auf die engagierten Verantwort- und bis August der Kassenbereich und der Museumsshop fertig lichen der Bundesheimatgruppe Bunzlau sehr schwergefallen, werden, soll als erste Sonderausstellung „MEISTERHAFT WIE SEL- die Sonderausstellung über die Bunzlauer Heimatsammlung auf TEN EINER. Die Gärten Peter Joseph Lennés“ mit einem kleinen das kommende Jahr zu verschieben. Frau Findeisen hatte bereit Gartenfest eröffnet werden. enorm viel Zeit und Kraft in die rasche Aufbereitung der unend- lich vielen Transportkisten aus der Siegburger Stube mit Keramik, Seit April sind wir mit einigen sehr fleißigen und engagierten Grafik und weiterem Sammlungsgut aus fast sechs Jahrzehnten Helferinnen und Helfern dabei, dem großen, derzeit etwas Sammlungstätigkeit investiert. Aber man musste letztlich realis- verwunschenen Park, Form zu verleihen. Wir würden uns sehr tisch sein, vor allem da die Laufzeit einer Bunzlau-Sonderausstel- freuen, über die Sommermonate weitere tatkräftige Unterstüt- lung eine gebührende Dauer haben sollte und die Anschlussaus- stellung über den Gartenbaumeister Lenné bei den Kollegen des Deutschen Kulturforums Östliches Europa bereits fest gebucht und nicht aufschiebbar war. So sind die vielfältigen Objekte vor- läufig zunächst in der Serie AUS DEN BESTÄNDEN DER BUNZLAU- ER HEIMATSTUBE auf Facebook und Instagram zu sehen. Die Bunzlauer Sammlung soll nun in ihren vielen Facetten nach der winterlichen Krippenausstellung im neuen Sonderausstel- lungraum des DIZ gewürdigt werden. Zusammen mit einer in- ternationalen Fachtagung, zu der die Kollegen und Fachleute aus Bolesławiec und weitere Keramik-Experten aus dem In- und Das neue Museumsfoyer verbindet Architekt Schmidt-Münzberg in heller Eiche Ausland eingeladen werden. Wir setzen – hoffentlich nach allenHausund Schlesien typischem Striegauer Granit mit dem Ausstellungsbereich Die Rezeption soll ein kleines Muuseumgeschäft enthalten, sowie zentrale Steuermöglichkeiten. Die Basiskonfigurationen der Beleuchtungssystem wird über ein Busch & Jaeger Busssystem mit für Mitarbeiter einfach zugänglich „One Touch“ Konfiguration geschaffen. Der neu in den Park geschaffene Ausgang soll in einem zweiten Schritt das umfangreiche Parkgelände in das museale Gesamtkonzept einbinden. 4 13
NEUKONZEPTION DER DAUERAUSSTELLUNG DES DOKUMENTATIONS- UND INFORMATIONSZENTRUMS (DIZ) IM HAUS SCHLESIEN 05.05.2021 I ATELIER SCHUBERT INNENRAUM PERSPEKTIVE BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 Kapitel DIZ Die aufgelöste Struktur im Inneren der Ausstellungsfläche schafft unterschiedliche Raumqualitäten und -atmosphä- ren. Der Außenraum erzählt größere, übergeordnete The- men. Die Innenräume fokussieren einzelne Themenkomple- xe die durch entsprechende Artefakte unterstützt werden. Räumlich harmoniert die parallele „Dachlandschaft“ mit der historischen Bausubstanz. Die Bestandsfenster bleiben sichtbar aber müssen zum größten Teil aufgrund von kon- servatorischen Richtlinien (50 Lux) abgedunkelt werden. Trotz des geführten Parcours schaffen Sichtbeziehungen innerhalb der Häuser/Module eine transparente Ausstel- lungsarchitektur. Die Ausstellungsgestalter können kommen: Blick in den Dauerausstellungs- Sichtbeziehungen innerhalb der Häuser/Module schaffen eine transparente raum im Juni 2021. Ausstellungsarchitektur - Entwurf Atelier Schubert, Stuttgart. zung zu bekommen! Melden Sie sich also gerne bei Frau Fischer: ter des wissenschaftlichen Beirates und des Vorstands, die Ge- 02244/886 231 oder kultur@hausschlesien.de, die dankens- schäftsführung und das DIZ beteiligt waren. Die Projektsteue- werterweise die Hobby-Gärtner koordiniert. Es macht allen viel rungsfirma pm-5 begleitete den Prozess des Wettbewerbs bis Spaß, auch wenn es anstrengend ist. Die gemeinsamen Essen zur Auswertung und Beauftragung. nach getaner Arbeit sollen nach Ende der Corona-Beschränkun- gen dann auch in etwas geselligeren Runden münden. Es ist Atelier Schubert ist eine sehr renommierte und erfahrende zugleich ein wenig Vereinsleben in kontaktreduzierter Zeit an Firma, die viele erfolgreiche Sonderausstellungen im Bonner der frischen Luft! Unserem engagierten Gärtner, Martin Schrock, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ent- der uns anleitet und mit Geräten, know-how und Lieferungen worfen und umgesetzt hat, aber auch die Dauerausstellung unterstützt, sei an dieser Stelle ein großer Dank ausgesprochen! im Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig. Es fanden rasch erste Gespräche mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des DIZ Wer nicht mitmachen kann: Auch über kleinere und größere Zu- statt, um bis zum Frühjahr 2022 alles einzurichten. Wir freuen wendungen für Pflanzen, Geräte, Erde, Mulch etc. freuen wir uns uns sehr auf die Zusammenarbeit! sehr. Die äußerst strapazierten Rücklagen des Vereins können jeglichen Zuwachs gut gebrauchen. IBAN: DE68 3806 0186 2601 Das Konzept der Dauerausstellung soll sich in die Gesamt- 3180 19. Raumgestaltung durch den Architekten Schmidt-Münzberg einfügen. In dem großzügigen, hellen Saal werden die sieben Die Planungen unseres Architekten Christopher Schmidt-Münz- Themen-Module als „Häuser“ inszeniert, die als Sinnbilder für berg für die neuen Ausstellungsräume und die Eingangsberei- Heimat, Geborgenheit und Sicherheit, aber auch als Räume che des Museums gehen nun also in den Endspurt. Er hat die der Erinnerung und des Verlustes stehen. Sie bilden eine Erin- Räume geradlinig schlicht, heller und offener gestaltet, verleiht nerungslandschaft, die den Besucher in das jeweilige Thema ihnen mit heller Eiche und schlesischem Granit eine charakte- mitnimmt und begleitet. Zusammenhänge der Geschichte und ristische Materialität. Unser hiesiger Architekt und Bauleiter persönliche Perspektiven werden in den Häusern, die offen und Gunnar Freudiger hat die vielerlei Gewerke der letzten Monate transparent angelegt sind, auf verschiedene Weise inszeniert, hervorragend koordiniert, so dass wir allmählich „Land sehen“. dabei sollen Sichtbeziehungen eine transparente Ausstellungs- architektur schaffen, so Atelier Schubert. Parallel fand Mitte Mai der Wettbewerb zur Ermittlung einer Gestaltungsfirma statt, die das Konzept der neuen Daueraus- Damit Sie die Neuerungen kennenlernen, wollen wir Ihnen die stellung mit ihren sieben Themenmodulen und deren Vermitt- Themenschwerpunkte, die die beiden federführenden Kurato- lungsformate professionell begleiten wird. Gemeinsam mit ren Silke Findeisen und Adam Wojtala ausgearbeitet haben, in der Projektsteuerungsfirma pm-5 aus München wurde auf der den folgenden Ausgaben des Briefes aus dem HAUS SCHLESIEN Grundlage der Vergabeordnung und abgestimmt auf die indi- vorstellen. Den Auftakt macht Frau Findeisen mit dem Modul viduellen Bedürfnisse des Museums im HAUS SCHLESIEN ein „ZUHAUSE UND DOCH FREMD“ auf Seite 6. öffentliches Ausschreibungsverfahren ausgearbeitet. Aus einer zweistelligen Anzahl an diesem Projekt interessierter Gestal- Ich hoffe, dass wir uns zunächst am Sonntag, dem 29. August tungsfirmen bewarben sich letztlich drei Bieter mit detailliert 2021 um 15 Uhr zu unserem kleinen Wiedereröffnungs-Sommer- ausgearbeiteten Vorschlägen für die künftige Dauerausstellung. fest anlässlich der Eröffnung der Lenné-Gastausstellung bei Musik und zu einem kleinen Empfang wiedersehen! Wir freuen uns sehr, Von den drei Bewerbern fand das Atelier Schubert aus Stuttgart hierfür als stimmungsvolle und fröhliche musikalische Begleitung die größte Resonanz beim Auswahl-Gremium, an dem Vertre- das „Bernd Lier Swing Ensemble“ engagieren zu können. NR 5
DIZ BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 HINTER DEN KULISSEN… Es hat sich in den Räumlichkeiten des Museums schon viel getan fassen können. Sie suchten nach Gleichgesinnten und einem und viel tut sich im Moment – das zeigt der vorangegangene Stück Heimat in der Fremde – diesem Bedürfnis ist zu großen Bericht. Doch noch sind die Räume leer und der ein oder andere Teilen die Existenz eines HAUS SCHLESIEN im Siebengebirge zu mag sich die Frage stellen, was denn nun am Ende dort zu sehen verdanken. Deshalb stellen der Umgang mit der Vertreibungs- sein wird, denn schließlich sind die baulichen Veränderungen erfahrung und der Heimatverlust wichtige Schwerpunkte der nur eine (DIZ) IM HAUS notwendige Begleitung – die eigentliche Aufgabe ist SCHLESIEN neuen Dauerausstellung dar. Eines 05.05.2021 der sieben I ATELIER Module widmet SCHUBERT die Neukonzeption und -gestaltung der Dauerausstellung. Um sich unter der Überschrift „Zu Hause und doch fremd“ ausführ- die Neugier etwas zu befriedigen und die Vorfreude zu wecken, lich dieser Thematik. möchten wir Sie an unseren Planungen teilhaben lassen und vorab an dieser Stelle schonmal Einblicke in die Inhalte der ein- Dem aufmerksamen Besucher wird nicht entgangen sein, dass zelnen Ausstellungsmodule geben. dieser Titel nicht neu ist, sondern bereits die 2016 gezeigte Son- Podest mit Großexponaten derausstellung diesen Titel trug. Einige der in den letzten fünf Der detaillierten Planung der einzelnen Themenmodule sind Jahren vorbereiteten Sonderausstellungen dienten ganz be- lange Diskussionen vorangegangen, in denen Überlegungen wusst der Vorbereitung auf die Neugestaltung und ermöglichen zur grundlegenden Ausrichtung der Fenster / Sichtbezugangestellt Ausstellungen es nun, auf das dort erworbene Wissen und die gewonnen Er- wurden: Besuchererwartungen, Alleinstellungsmerkmale des kenntnisse zurückzugreifen. In dem Abschnitt der Ausstellung Hauses, die Geschichte und Idee des Vereins, die sich wandeln- soll dabei vor allem vermittelt werden, wie Deutsche und Polen den Sehgewohnheiten und Vermittlungsformen sowie die ver- mit dem Schicksal von Flucht, Vertreibung und Heimatverlust änderten Vorkenntnisse der Besucher mussten hierbei berück- im privaten bzw. familiären Kontext sowie in Politik und Ge- sichtig werden. Das Ergebnis ist, wie bereits vorgestellt, eine aus sellschaft umgegangen sind. Wie bei allen Modulen soll auch sieben miteinander in Zusammenhang stehenden Themenmo- hier der Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart odenvitrine dulen bestehende Ausstellung, durch die sich als roter Faden gespannt werden und damit die Entwicklung und der Bedeu- der Aspekt der Erinnerung M 3_Thhindurchzieht. 3 Dem Besucher möch- tungswandel der Erinnerungskultur nachvollziehbar werden. te sie vermitteln, was Schlesien aufgrund seiner geographischen Vertiefungsstation mit Expo- Grenzlage und seiner wechselvollen Geschichte in seinen viel- Alsnat Vitrinefür Leitobjekt und Medienstation dieses Modul wird ein Kofferstapel dienen. Der fältigen Prägungen charakterisiert, Mwelche 3_Th 4 Erinnerungen im Koffer steht wie kein anderes Objekt symbolisch für das Verlas- Plakatwand Laufe der Zeit und von unterschiedlichen Personengruppen sen der Heimat, für Migration und Wurzellosigkeit. Häufig ist er damit verknüpft wurden und bis heute werden. das Einzige, was die Vertriebenen/Neuansiedler bei ihrer An- kunft bei sich hatten und sein Inhalt alles, was Ihnen an Materi- M 3_Th 2 HAUS SCHLESIEN, seinerzeit bewusst entstanden als ein Ort, an ellem aus ihrem vorherigen Leben geblieben ist. Darüber hinaus dem Erinnerungen ausgetauscht und bewahrt werden kann, ist sind viele noch lange auf gepackten Koffern gesessen, waren ssenansicht heute selbst Erinnerungsort. So gut die Integration von mehr nicht wirklich angekommen – eine Folge des lang gehegten als zwölf Millionen Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg Wunsches, sobald wie möglich wieder in die Heimat zurückzu- in Deutschland auch gelungen ist – so fühlten sich viele doch Draufsicht kehren bzw. des Sich-nicht-angenommen-Fühlens. Nicht zuletzt Integrierte Beleuchtung lange fremd in ihrem „neuen Zuhause“, haben lange auf eine Vertiefungsstation ist der sprichwörtliche Koffer voller Erinnerungen das, was viele Rückkehr in die alte Heimat gehofft und nur schwer wieder Fuß Besucher mitbringen. Die Sammlung des Hauses enthält eine Fenster / Sichtbezug M 3_Th 3 Fenster / Sichtbezug M 3_Th 4 Plakatwand M 3_Th 2 M 3_Th 3 M 3_Th 4 M 3_Th 2 enansicht Teile der Riesengebirgsheimatstube Innenansicht A Plakatwand Innenansicht B aus Hohenlimbur Draufsicht Fenster / Sichtbezug 6 Modul 3 „Zu Hause und doch fremd“
BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 Kapitel DIZ Vielzahl von alten Koffern, die ganz Unterschiedliches erlebt ha- pekt wird in dem Ausstellungsmodul thematisiert. Rezepte sind ben. Teilweise ist die Lebens- und Fluchtgeschichte der Besitzer ein ganz klassisches Beispiel – sie werden häufig in die nächsten gut dokumentiert und soll an dieser Stelle erzählt werden. Aller Generationen weitergegeben und das alte Rezeptbuch von Mut- Voraussicht nach wird es möglich sein, durch eine Leihgabe aus ter oder Großmutter erzählt oft mehr über die Familiengeschich- Schlesien Migrationsgeschichte der heute in Schlesien leben- te, als der erste Blick erahnen lässt. Ist die ursprüngliche Besitzerin den Familien nicht nur zu beschreiben, sondern durch ein Ob- des Kochbuches aus Schlesien, wird sicher der Mohnkuchen oder jekt auch sichtbar zu machen. das schlesische Häckerle darin zu finden sein. Auch Notizen zu Er- satzprodukten sind Zeugnisse der Zeit. Ein weiterer Themenschwerpunkt, der in diesem Ausstellungs- modul zur Sprache kommen wird, ist neben dem Ankommen Neben den Leitobjekten illustrieren weitere Exponate und Doku- und der Aufnahme der vertriebenen Schlesier in den vier Be- mente, die überwiegend aus der eigenen Sammlung stammen, satzungszonen und der Situation der neu angesiedelten Polen die genannten Themen. Dabei sollen neben den historischen in Schlesien, der Umgang mit der Vertriebenen-Thematik in der Zusammenhängen vor allem den persönlichen Geschichten und Öffentlichkeit einschließlich der Maßnahmen zur Eingliederung Erinnerungen Raum gegeben werden. Bei allen Themen wird da- und Vertriebenenpolitik in Deutschland (Bundesrepublik und rauf geachtet, eine Multiperspektivität zu gewährleisten – neben DDR) und Polen. Besonders eindrucksvoll lässt sich die Entwick- der Sicht der vertriebenen Deutschen, die in der Bundesrepublik lung an Wahl-, Partei und Veranstaltungsplakaten darstellen. wiederum andere Erfahrungen gemacht haben als ihre Landsleu- te in der DDR, werden ebenso die Erlebnisse der nach Schlesien Ein Teil der vor einigen Jahren an das Haus übergebenen Rie- gekommenen Polen in den Blick genommen wie die der Einhei- sengebirgsheimatstube aus Hohenlimburg wird anschauliches mischen, in deren Städten, Dörfern und Häusern die Vertriebenen Beispiel dafür sein, wie die Vertriebenen über die Jahrzehnte alte unterkamen. Dies soll zum einen unterschiedlichen Besucher- Bräuche gepflegt und Erinnerung bewahrt haben und trotz aller gruppen, mit unterschiedlichem Erfahrungshorizont den Einstieg Widrigkeiten vielfach wieder zusammengefunden haben. Traditi- in das Thema erleichtern, zum anderen auch dazu beitragen, neue onen und Erinnerungen werden bewusst und unbewusst auch an Erkenntnisse zu gewinnen, den eigenen Blickwinkel zu erweitern die nachfolgenden Generationen weitergegeben. Auch dieser As- oder vielleicht sogar neu auszurichten. SF STAPELWEISE KARTONS UND BÄRENSTARKE HILFE Schon vor rund zwei Jahren wurde die Vereinbarung zwischen der Bundesheimatgruppe der Bunzlauer und HAUS SCHLESIEN unterzeichnet, dass die Bestände der bislang in Siegburg ansäs- sigen Heimatstube mittelfristig nach Heisterbacherrott über- führt werden sollten. Zwei Gründe sprachen dafür: Zum einen die zunehmenden Schwierigkeiten, die Betreuung zu gewähr- leisten, zum anderen und vor allem aber die anstehende Kündi- gung der Räumlichkeiten seitens der Stadt Siegburg, was einen erneuten Umzug mit sich gebracht hätte. Schon 2019 sind erste Exponate nach Bunzlau / Bolesławiec in das dortige Keramik- museum entliehen worden, von denen Teile nun in zwei neuen, mehrsprachigen Publikationen des Museums sehr schön zur Geltung kommen. Und darüber hinaus wurde in der Zwischen- zeit weiter fleißig sortiert und gepackt. Am 24. März war es dann so weit: Der Umzugswagen rückte an und brachte das Inventar der Bunzlauer Heimatstube – knapp 100 Umzugskartons und Transportkisten. Sie beinhalten von der Keramik und anderen Ausstellungsstücken über Bücher, Dokumente und Bilder bis zur Büroausstattung und Weihnachtsdekoration alles, was jahr- zehntelang in der Patenstadt Siegburg von den Bunzlauern zu- sammengetragen wurde. Auch wenn eine Sonderausstellung anlässlich der Übergabe aktuell nicht möglich ist, wie noch in der letzten Ausgabe an- gekündigt, bleibt die Arbeit, die ohnehin überwiegend hinter 7
Kapitel DIZ BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 den Kulissen stattfindet. Denn die Ausstellung, die am Ende der sentiert werden können – selbst in der Heimatstube waren viele Öffentlichkeit präsentiert wird, macht schließlich immer nur die dieser Objekte weit hinten verstaut, so dass sie nicht ins Blickfeld Spitze des Arbeitsberges sichtbar, denn „Ausstellen“ ist nur einer des Besuchers rückten. Einzelne Objekte sollen deshalb nach und der vier Pfeiler der Museumsarbeit. Unser Maskottchen Murli- nach in den Sozialen Medien präsentiert, Geschichten hinter den brumm gewährt auf Facebook und Instagram deshalb gelegent- Objekten ab und an auf unserem Blog (https://www.hausschle- lich einen Blick hinter diese besagten Kulissen, um gerade jetzt, sien.de/blog) erzählt und über Teilbestände immer wieder auch wo das Museum geschlossen ist, die Besucher etwas an dem in Artikeln berichtet werden. Zudem wird angestrebt neben dem teilhaben zu lassen, was wir so tun. Natürlich geht es darum, Keramikmuseum in Bunzlau auch weiteren Museen und Kultur- dass nicht vergessen wird, welche wichtige Rolle diese Arbeiten einrichtungen für Dauer- und Sonderausstellungen Objekte zu spielen – oder hat Murlibrumm doch nur Angst, man könnte ihn leihen, denn lieber trennt man sich für eine Weile von liebgewon- übersehen? So stöhnte er schon im März in den Sozialen Medien nen Exponaten und präsentiert sie außerhalb des Hauses, als man „Mannomann, von wegen wir schieben eine ruhige Kugel wäh- hütet seine Schätze, aber keiner kennt sie. Das Ziel, die Erinne- rend der Umbauzeit – im Gegenteil, wir schieben voll beladene rung an und das reiche Kulturerbe von Schlesien zu bewahren, ist Rollwagen herum.“ schließlich am besten möglich, wenn man viele unterschiedliche Möglichkeiten nutzt, es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen Ob sich also nun die Eitelkeit eines alten Bären zeigt oder nicht: und zu erklären. Außerdem gilt bei so einer schönen Sammlung So ganz Unrecht hat Murlibrumm auf jeden Fall nicht, wenn er das Sprichwort von der geteilten Freude, die doppelte Freude ist, behauptet, dass er „vor lauter Kartons und Kisten […] die Wände in besonderem Maße. Das sieht auch unser Murlibrumm so, denn und Regale nicht mehr [sieht].“ Deshalb muss nach und nach alles er hat schließlich versprochen, „wenn ich etwas Interessantes fin- ausgepackt, mit Inventarnummern versehen, in das Invenatrisie- de – und da werde ich sicher viel finden […], dann zeige ich es rungsprogramm eingetippt und schließlich an einem festen und Euch […]. Ihr könnt also gespannt sein.“ Ganz in Sinne unseres wiederauffindbaren Platz verstaut werden. Dabei fallen einem Maskottchens packen wir also weiter aus, inventarisieren und sind manche interessanten Objekte in die Hände und es ist nur allzu gespannt, was wir noch alles entdecken. Eine Weile werden wir bedauerlich, dass in keiner Sonderausstellung und schon gar damit sicher noch beschäftigt sein. nicht in der Dauerausstellung all diese Stücke zusammen prä- SF Unser Maskottchen Murlibrumm packt fleißig mit an - hier schiebt er Kisten mit Eine der neuesten Veröffentlichungen des Keramikmuseums in Bunzlau, in der Keramik ins Museumsdepot. auch Fotografien aus den Beständen der Bunzlauer Sammlung abgebildet sind. 8
BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 Ausstellung PETER JOSEPH LENNÉ General-Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten und seine rheinischen Wurzeln Peter Joseph Lenné Büste am Brassertufer in Bonn. Geschenk des Senats von Berlin an die Stadt Bonn aus Anlass der 2000 Jahrfeier - 19.9.1989. In einem seiner letzten Bekenntnisse schrieb Peter Joseph stammte ursprünglich aus der Gegend um Lüttich, war um Lenné 1862: 1665 ins Rheinland eingewandert und wandelte dort ihren Na- „Gottes Natur – mein Meister, men Le Neu oder Le Nain (franz. le nain = der Zwerg) in Lenné Sein Himmel – meine Heimat, um. Peter Joseph Lenné d.J. absolvierte bis 1808 seine gärtne- und meine Werkstatt – seine weite, schöne Erde.“ rische Ausbildung bei seinem Onkel, dem Hofgärtner Joseph (Zitat von Peter Joseph Lenné am 12. Oktober 1862 in Endenich Clemens Weyhe d. Ä. (1749–1813) in Brühl. bei Bonn anlässlich eines Besuchs bei der befreundeten Familie Michels als Widmung auf einem Foto von sich). Lenné der Ältere hatte sich ursprünglich für den Sohn eine aka- demische Ausbildung gewünscht. Nach der praktischen Aus- Peter Joseph Lenné wird in der Regel mit seinen berühmten bildung zog es diesen jedoch auf ausgedehnte Studienaufent- Gartenanlagen in Potsdam und Berlin sowie in anderen östli- halte, 1809 nach Süddeutschland und 1811/12 nach Paris. Hier chen Regionen Preußens in Verbindung gebracht. Dass seine erwarb sich er sich Kenntnisse in der Botanik seltener Sträu- Wurzeln im Rheinland liegen, ist vielen Bewunderern seiner ge- cher und exotischer Pflanzen, deren Anpflanzung er später in nialen gärtnerischen Schöpfungen weniger bewusst. die Praxis umsetzte. Mit dieser Art der Gartengestaltung un- terschied er sich von den Werken Friedrich Ludwig von Sckells Seine gartenhistorische Bedeutung liegt im immer wieder re- (1750-1823), dem königlich-bayerischen Hofgartenintendan- alisierten Anspruch, menschliche Lebenswelten „aufzuschmü- ten in München, (u.a. Vollender des Englischen Gartens) sowie cken“, wie er es selbst nannte und diese zugleich harmonisch Lennés späterem Konkurrenten Hermann Fürst Pückler-Mus- einzupassen in die umgebende Natur. Die Ideallandschaft, vor kau (1785-1871). Beide Landschaftsarchitekten bevorzugten der seine Schöpfungen bestehen mussten, das war und blieb, eher einheimische Gewächse. woraus er nie ein Hehl machte, die Landschaft seiner Jugend, das Rheinland. 1812 erhielt Lenné eine Gehilfenstelle in den Parkanlagen des Schlosses Schönbrunn in Wien unter Leitung von Franz Boos Geboren am 29. September 1789 in Bonn als Spross einer Gärt- (1753-1832), dem Direktor aller k. k. Hofgärten, ein Jugend- nerdynastie, die über mehrere Generationen das gärtnerische freund des Vaters. 1814 wechselte Lenné nach Schloss Laxen- Geschehen am Hofe der Erzbischöfe und Kurfürsten von Köln burg, dem Sommersitz der Habsburger. Sein Umgestaltungs- bestimmt hatte. So bekleidete Lennés Vater Peter Joseph Len- entwurf für die weiträumige Parkanlage des Barockschlosses né d.Ä. (1756–1821) das Amt des kurfürstlichen Hofgärtners Blauer Hof fand große Beachtung, wurde jedoch nicht ausge- und Vorstehers des Botanischen Gartens in Bonn. Die Familie führt. 9
Ausstellung BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 1815 kehrte Lenné zu seinem zwischenzeitlich nach Koblenz übergesiedelten Vater zurück und entwarf hier Pläne für eine Erweiterung der Stadt Koblenz nach Abtragung der Festungs- anlagen. Seine stadtplanerischen Fähigkeiten, die sich später in Berlin voll entfalten sollten, kamen bei dieser Arbeit erstmals zum Tragen. Lenné verstand es, die ökonomischen Erfordernisse einer stetig wachsenden modernen Stadt mit den kulturpoliti- schen und gesundheitlichen Bedürfnissen der Bevölkerung in Einklang zu bringen. Er schuf unmittelbar am Wohn- und Ar- beitsplatz liegende Grünanlagen und Promenaden für die Nah- erholung und prägte damit das Erscheinungsbild vieler deut- scher Städte nachhaltig. Mit der 1816 erfolgten festen Anstellung am Berliner Hof avan- cierte Lenné rasch vom Gehilfen im Schlosspark von Sanssouci zum Garteningenieur und Mitglied der königlichen Gartendi- Lenné-Park in Bonn Endenich. rektion, schließlich 1828 zum General-Gartendirektor der könig- lich-preußischen Gärten. Badebetriebs in Aachen die Pläne für Kurpark und Stadtgarten, darüber hinaus für die Begrünung des neuen Badezentrums an Peter Joseph Lenné prägte fast ein halbes Jahrhundert die Gar- der Monheimallee. tenkunst in Preußen. Er gestaltete weiträumige Parkanlagen nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten. Zwar lag der In Sinzig finden wir ebenfalls aus den 1850-er Jahren sei- Schwerpunkt seiner Arbeiten im Berlin-Potsdamer Kulturraum, ne gartenkünstlerische Handschrift im schmuck gestalteten doch finden sich auch in vielen weiteren Teilen Deutschlands Landschaftspark rund um das neugotische Schloss Sinzig. In Zeugnisse seiner Arbeiten, von Brandenburg über Sachsen- Koblenz gestaltete er 1861 die Rheinanlagen (Kaiserin-Au- Anhalt, Sachsen, Pommern und Schlesien, aber auch in Hessen, gusta- Anlagen) und den Park des ehemaligen kurfürstlichen Westfalen und in Bayern. Schlosses auf Initiative der Kronprinzessin Augusta, der nach- maligen Kaiserin (1811-1890), Ehefrau Kaiser Wilhelm I. (1797- 1888). Ein Abguss der Lenné-Büste von Daniel Christian Rauch (1777-1857), deren Original sich im Schlosspark Sanssouci be- findet, erinnert hier seit 1895 an den berühmten Gartenkünst- ler. Dieselbe Kopie befindet sich auch am Bonner Rheinufer am 1989 zur 2000-Jahrfeier der Stadt geschaffenen „Lenné-Parter- re“ unterhalb des Alten Zolls. Beim Wiederaufbau von Schloss Stolzenfels am Mittelrhein bei Koblenz, einem Hauptwerk der Rheinromantik, war Lenné für die Gestaltung der Gartenanlagen verantwortlich. Mit der Grün- dung und Einweihung des Heilbades Neuenahr im Jahr 1858 stand auch die Anlage eines Kurparks an. Dem Verwaltungsrat Das Brassertufer mit der Lenné-Büste. des neuen Badeortes gelang es durch einflussreiche Mitglieder des preußischen Adels und des rheinischen Geldadels, insbe- Seiner rheinischen Heimat blieb Lenné zeit seines Lebens ver- sondere aber durch die Vermittlung von Kronprinzessin Augus- bunden. Da die Rheinlande nach dem Wiener Kongress 1815 an ta, Peter Joseph Lenné für die Gestaltung des Parks zu gewinnen. Preußen gefallen waren, trug Lenné von Berlin aus auch Verant- Dessen Pläne erwiesen sich aber als zu kompliziert und kostspie- wortung für die Gestaltung der Gartenanlagen in der Rheinpro- lig, so dass sie nur in vereinfachter Form ausgeführt wurden. vinz und kam dieser Aufgabe bis an sein Lebensende mit gro- ßem Eifer und Einfallsreichtum nach. Sein letztes herausragendes Gartenkunstwerk schuf Lenné in Köln als großbürgerliche Kreise 1862 eine „Aktiengesellschaft Ab 1842 übernahm er im Auftrag von König Friedrich Wilhelm IV. zur Anlage eines Botanischen Zier- und Lustgartens“ ins Leben die Umgestaltungsplanungen für den Park von Schloss Augus- gerufen hatten. Hier entwarf er 1862/63 in Erinnerung an den tusburg und Schloss Falkenlust in Brühl, wo er seine Lehr-jahre Chrystal Palace der Londoner Weltausstellung von 1851, separa- verbracht hatte. Die durch den Landschaftspark geführte Eisen- te Gärten, welche verschiedene Stilrichtungen der Gartenkunst bahnstrecke zwischen Köln und Bonn zog er dabei gestalterisch dokumentieren. Lenné verband dabei typische Gartenkunstele- mit ein. 1852 entwarf Lenné im Rahmen einer umfassenden mente europäischer Länder zu einem historistischen Gesamt- Neukonstruktion des im 19. Jahrhundert wieder aufgeblühten kunstwerk. 10
BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 Ausstellung Dank der Initiative der Lenné-Gesellschaft Bonn e.V. rückt seit kur- Da Lenné ursprünglich seinen Lebensabend in der alten Heimat zem auch das wahrscheinlich letzte erhaltene, von Lenné geschaf- verbringen wollte, ließ er sich in Koblenz ein heute nicht mehr fene Werk in seiner Geburtsstadt Bonn wieder in den Fokus. Hier vorhandenes Wohnhaus errichten, das er aber nicht mehr bezie- entwarf er 1859 in Endenich für das Landhaus des ihm befreun- hen konnte. Er verstarb am 23. Januar 1866 in Potsdam und fand deten Kölner Kaufmanns Peter Michels einen kleinen parkähnli- seine letzte Ruhestätte auf dem Bornstedter Friedhof. chen Hausgarten, der nur noch in verkleinerter Form vorhanden ist, aber in seinem Bestand typische Merkmale des Lennéschen Schaffens aufweist. Auch hier befinden sich auf kleinräumigem Dr. Inge Steinsträßer ist Historikerin und wirkt Grund noch deutlich erkennbare Sichtschneisen als Ausgangs- seit 2008 regelmäßig an Kooperationsprojek- punkt für die Anlage verschlungener Wege und Gartenflächen. ten und Veranstaltungen des DIZ mit. Das Areal wird heute von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms- Universität genutzt und ist öffentlich nicht zugänglich. »MEISTERHAFT WIE SELTEN EINER …« Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern Die zweisprachige Wanderausstellung »›Meisterhaft wie selten ei- ner …‹. Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern«, die HAUS SCHLESIEN vom 29. August bis 21. Novem- ber 2021 zeigt, lädt dazu ein, die von dem preußischen Gartenbau- meister konzipierten Landschaftsgärten auf der anderen Seite der Oder wiederzuentdecken. Sie bietet einen Überblick über die Land- schaftsgestaltungen in den ehemaligen östlichen Provinzen Preu- ßens im heutigen Polen, an denen Lenné direkt oder indirekt betei- ligt war. Über dreißig Gartenanlagen konnten identifiziert werden, die unter Mitwirkung Peter Joseph Lennés und seiner engsten Mitarbeiter entstanden sind. Die meisten davon liegen in den pol- nischen Woiwodschaften: Westpommern/Pomorze Zachodnie, Niederschlesien/Dolny Śląsk und Lebus/Województwo Lubuskie. In den Jahren 1841–1844 wurde das Schloss Erdmannsdorf in neogotischem In der Ausstellung werden bedeutende Parkanlagen vorgestellt Stil umgebaut. Von dem neuen Turm aus sowie den angebauten Balkonen, Terrassen und Erkern zeigten sich Ausblicke auf den Park. und ihr heutiger Zustand skizziert. Während die Gärten im schle- Unbekannt, nach 1843 (SPSG, GK (1) 11725) sischen Hirschberger Tal bereits eine Vielzahl von Touristen anlo- cken, warten andere noch auf ihre Wiederherstellung. In den letz- Lenné in Polen. Realisiert wurde die Ausstellung vom Institut für ten Jahrzehnten entstanden in den genannten Woiwodschaften Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität Dresden, zahlreiche Initiativen, die sich dies zum Ziel gesetzt haben. der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau/Uniwersytet Przyrodniczy we Wrocławiu und der Stiftung Preußische Schlös- Die Konzeption der Ausstellung wurde von Prof. Dr. Marcus Köh- ser und Gärten Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit ler von der Technischen Universität Dresden entwickelt, der das dem Deutschen Kulturforum östliches Europa. Projekt auch leitete. Die Texte der Ausstellungstafeln verfassten Dr. Ing. Justyna Jaworek von der Naturwissenschaftlichen Uni- Zur Ausstellung ist der Katalog „Die Gärten Peter Joseph Lennés versität Breslau/Uniwersytet Przyrodniczy we Wrocławiu und im heutigen Polen“ erschienen. Mit Aufsätzen zu den von Len- Christoph Haase M. Sc. von der Technischen Universität Dresden. né konzipierten oder unter seinem Einfluss entstandenen Land- schaftsgärten in den historischen östlichen Provinzen des Preu- Die Ausstellung und der dazugehörige Katalog basieren auf den ßischen Staates, die heute zu Polen gehören. Der Katalog wird Erkenntnissen aus einem Forschungsprojekt, das von der Tech- während der Laufzeit der Ausstellung an der Kasse erhältlich sein. nischen Universität Dresden und der Hochschule Neubranden- burg angestoßen und in enger Kooperation mit weiteren Part- Begleitend zur Ausstellung wird es Vorträge im Rahmen der nern in Polen und in Deutschland seit 2013 umgesetzt wurde. „Schlesischen Dreiviertelstunde“ sowie eine Exkursion nach Dieses zielt auf die Wiederherstellung, Pflege, Vermittlung und Brühl geben. Näheres entnehmen sie dem Veranstaltungs- langfristige Bewahrung der Gartendenkmale von Peter Joseph programm. 11
Kapitel Partner BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 „UNSERE PARTNER STELLEN SICH VOR …“ In einem der Ausstellungsräume ist ein bürgerlicher Salon aus dem 19. Jahrhundert dargestellt. Seit 2011 nennt die am Fuße des Eulengebirges gelegene Stadt Das Stadtmuseum Reichenbach (Muzeum Miejskie Dzierżoniowa) Reichenbach ein Stadtmuseum ihr eigen. In einer alten Fabrikan- befindet sich im niederschlesischen Kreis Reichenbach. Das Rei- tenvilla wird in mehreren Räumen die Stadtgeschichte erzählt – er- chenbacher Land war Zeuge wechselnder Grenzen und Staats- gänzt durch regelmäßige Sonderausstellungen. Eine solche stand zugehörigkeiten sowie der Durchdringung von Kulturen unter- auch am Anfang der nunmehr fast acht Jahre währenden part- schiedlicher Völker. Sitz des Museums ist eine alte Villa an der nerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem Museum in Rei- Świdnicka-Straße 15 (Schweinitzer Straße), wahrscheinlich 1897 chenbach und HAUS SCHLESIEN. Die Begeisterung für die in Neisse erbaut, einst im Besitz von Hermann Cohn, dem Mitbegründer präsentierte Landkartenausstellung „Die Mutter aller schlesischen der Firma Gebrüder Cohn (eine der ersten mechanischen Webe- Land-Charten“ mit der ältesten Schlesienkarte von Martin Helwig reien in Reichenbach). Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte veranlasste den Museumsdirektor dazu, Kontakt zu HAUS SCHLE- das Haus u.a. einen Pfadfinderstamm, einen Kunstzirkel und die SIEN zu knüpfen, um die Ausstellung auch im eigenen Haus zeigen Gesellschaft der Freunde Reichenbachs. In den letzten Jahren zu können. Weitere Wanderausstellungen von HAUS SCHLESIEN wurden mehrere Renovierungs- und Anpassungsarbeiten durch- folgten, so im Jahr 2016 die Ausstellung zum Pfefferkuchen und geführt, damit die Räume musealen Zwecken gerecht werden. zuletzt 2019 die Ausstellung „Typisch schlesisch!?“. Zweimal waren Kollegen aus dem Museum schon zu Tagungen im HAUS SCHLESI- Aus historischen und architektonischen Gründen ist das Gebäu- EN und auch beim jüngsten Online-Projekt haben die Kollegen ihre de ein wichtiger Punkt auf der Karte des Reichenbacher Lan- Unterstützung zugesagt. des und stellt heute eine touristische Attraktion der Stadt dar. Es ist ein eklektisches Gebäude mit Residenzcharakter, das so- wohl den neoromanischen als auch den Neorenaissance- und Neobarock-Stil mit Bestandteilen der regionalen Architektur verbindet und von Grünanlagen umgeben ist. Die Villa wurde aus Backstein auf einem unregelmäßigen Grundriss erbaut. Die architektonischen Details (Geländer, Säulen, Blendsäulen) sind aus Sandstein. Das Gebäude ist mit vielen Dachflächen bedeckt. Im Inneren blieben das historische Gefüge sowie teilweise die Originalausstattung, u.a. Marmorböden, Treppenstufen, Holzde- cken, Türen und Glasfenster im Treppenhaus erhalten. Dank der umfangreichen konservatorischen Maßnahmen erstrahlte die alte Ausstattung nach und nach in neuem Glanz. Das Gebäude ist ein Zeugnis der Entwicklungsgeschichte der Textilindustrie und der Residenzarchitektur und wurde 2006 in die Liste der Baudenkmäler aufgenommen. In der unter Denkmalschutz stehenden Villa gab es seit 2005 eine Heimatstube, die 2011 in das Stadtmuseum Reichenbach umge- Außenansicht des Stadtmuseums Reichenbach wandelt wurde. Das Museum übernahm die bereits gesammelten 12
BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 Partner Kapitel Die aus dem einstigen Heimatmuseum übernommenen Bestände werden in Ein bedeutender Teil der Sammlung ist dem Radiogerätehersteller DIORA einer „schlesischen Stube“ gezeigt. gewidmet. Bestände der Heimatstube und bereichert sie sukzessiv um neue gebieten der Zweiten Republik an, über die Jahre der Volksrepu- Exponate. Heute verfügt das Museum über acht Dauerausstellun- blik und „Solidarność” bis in die Gegenwart. gen, in denen Erinnerungsstücke und Dokumente aus Reichenbach präsentiert werden. In einem Raum, der ursprünglich die Funktion Einen besonderen Platz in der Ausstellung nimmt die Geschich- einer Zigarrenlounge erfüllte, wird eine kartografische Ausstellung te des Stadtpatrons, des schlesischen Priesters und Bienenfor- mit Stadtansichten und Karten des Herzogtums Schweidnitz-Jauer schers Johann Dzierzon (1811-1906), ein. Sehenswert ist die mit präsentiert. Der Saal selbst fällt durch seine Eleganz auf, vor allem den Polnischen Streitkräften im Westen verbundene Sammlung, durch die vergoldeten Deckenstuckaturen. Im nächsten Raum darunter Erinnerungsstücke an die Soldaten, Auszeichnungen wurde ein bürgerlicher Salon mit der typischen Einrichtung eines und Uniformen. Ein bedeutender Teil der Sammlung ist dem repräsentativen Zimmers aus dem 19. Jahrhundert nachgebildet. Hersteller der Radiogeräte „DIORA” gewidmet, einst der größte Ursprünglich befand sich hier eine Bibliothek oder ein Arbeitszim- Industriebetrieb in Reichenbach. In der Ausstellung werden u.a. mer. Die Ausstattung ist neoromanisch und reich an Zierbeschlä- die polnischen Radioapparate „Pionier”, der erste polnische Ra- gen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Porzellantassen mit dioempfänger mit Plattenspieler „Polonez”, viele bekannte Mo- Stadtpanorama. Außer den kartografischen Sammlungen und der delle aus den 1970er Jahren („Sudety“, „Ślązak“, „Śnieżka“) oder bürgerlichen Einrichtungen sind in den Ausstellungen viele Arte- Funkgeräte für Panzereinheiten der Armee gezeigt. Die Ausstel- fakte zu finden, die die Entwicklung der Region darstellen. Im ar- lung ergänzen alte Fotografien, Tonaufnahmen, Chroniken, Fah- chäologischen Teil werden Funde von Ausgrabungsarbeiten in der nen und andere DIORA-Erinnerungsstücke. Stadt und Region gezeigt, u.a. alte Gefäße, Werkzeuge, Kachelöfen oder Tonfiguren. Eine große Sammlung des Museums ist in der eth- Das Museum betreibt auch Museumspädagogik, die mit dem kul- nografischen Ausstellung in Form eines Dioramas zu bewundern. turellen Erbe des Reichenbacher Landes bekannt machen soll. So Es wird die typische Einrichtung einer schlesischen Volksstube werden historische und populärwissenschaftliche Vorträge sowie mit Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs (Töpfe, Teigtröge, Museumsstunden für unterschiedliche Altersgruppen organisiert. Backformen und Butterfässer) präsentiert. Erwähnenswert ist der Andere Aktivitäten der Einrichtung stehen in Zusammenhang mit sogenannte „Garkocher”, ein Gerät mit Holzkiste, das es ermöglicht, polenweiten kulturellen Ereignissen (Museumsnacht, Tage des Eu- Speisen gar zu kochen. Hier sind auch die Werkzeuge der Heimwe- ropäischen Kulturerbes), die zum Aufbau einer regionalen Identität ber, z.B. Spinnräder, Weberschiffchen oder Mangeln aus dem 19. beitragen. Zu erwähnen ist, dass das Museum aktive Öffentlich- Jahrhundert zu finden. In den nächsten Museumsräumen werden keitsarbeit betreibt und das Periodikum „Rocznik Dzierżoniowski” Gegenstände aus der jüngsten Geschichte gezeigt, darunter solche (Reichenbacher Jahrbuch) herausgibt, in dem u.a. die Geschichte aus dem Bereich der Industrie und des Handwerkes oder solche, der Stadt und der Region, die Erinnerungen der Reichenbacher und die den mit dem Reichenbacher Land verbundenen Personen ge- viele interessante und mit der Stadt verbundene Themen beschrie- widmet sind. ben werden. Die Gäste der Stadt lädt das Museum von dienstags bis freitags und sonntags zum Besuch ein. Nach der Besichtigung Der erste Teil umfasst die Geschichte der Stadt bis 1945. Bemer- unserer Ausstellungen kann man sich im Museumspark (Lapidari- kenswert sind die Sammlungen lokaler Silbererzeugnisse, Stadt- um) erholen, um interessante architektonische Details und unter- siegel und Urkunden. Es sind auch Stoffmuster zu sehen, die schiedliche Pflanzen zu bewundern. Alle Informationen über das Ende des 18. Jahrhunderts in Reichenbach hergestellt wurden, Stadtmuseum Reichenbach sind unter www.mmdz.pl zu finden. aber auch Erinnerungsstücke, die mit der Hilbert-Mühle und der Für die Gäste, die uns persönlich nicht besuchen können, haben ältesten Apotheke in Reichenbach verbunden sind. wir auch einen virtuellen Rundgang vorbereitet. Der zweite Teil ist der neueren Geschichte der Stadt gewidmet Roksana Banaszczak ist Leiterin der landeskundlichen Samm- – von den Umsiedlungen der Bevölkerung 1945/46 aus den Ost- lung am Muzeum Miejskie Dzierżoniowa 13
Veranstaltungen BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2| 2021 VERANSTALTUNGSKALENDER AB JULI 2021 Sonderausstellungen 29.08. – 21.11. MEISTERHAFT WIE SELTEN EINER … Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern (Sonderausstellung) 28.11.-02.02.2022 Krippenausstellung Ab Februar 2022 VERSAMMELTE ERINNERUNGEN – die Bunzlauer Heimatsammlung (Sonderausstellung) Wir bauen um! Unsere Dauerausstellung ist bis April 2022 wegen Umbaumaßnahmen geschlossen. Termine 14.07. 17.00-22.00 Uhr MUSIKSOMMER im Innenhof von HAUS SCHLESIEN. Ab 19 Uhr Live-Musik mit Straight Four (Swing & Latin Jazz). 21.07. 17.00-22.00 Uhr MUSIKSOMMER im Innenhof von HAUS SCHLESIEN. Ab 19 Uhr Live-Musik mit Stereo Freedom (Akustik Pop-/Rock Cover). 25.07. 12.00-21.00 Uhr Jeden letzten Sonntag im Monat bereitet die Rübezahlstube ein Spanferkel vom Grill zu, serviert mit Sauerkraut und schlesischen Kartoffelklößen. Vorbestellungen unter 02244 886 0 oder info@hausschlesien.de 28.07. 17.00-22.00 Uhr MUSIKSOMMER im Innenhof von HAUS SCHLESIEN. Ab 19 Uhr Live-Musik mit Stereo Freedom (Akustik Pop- / Rock – Cover und eigene Songs) 04.08. 17.00-22.00 Uhr MUSIKSOMMER im Innenhof von HAUS SCHLESIEN. Ab 19 Uhr Live-Musik mit Flight of the Cat (Rock / Pop Cover) 11.08. 17.00-22.00 Uhr MUSIKSOMMER im Innenhof von HAUS SCHLESIEN. Ab 19 Uhr Live-Musik mit DRoPS …rockt das Piano (Rock-/Pop Cover). 15.08. 12.00-17.00 Uhr Sommerfest Verein HAUS SCHLESIEN e.V. , Voranmeldung unter 02244 886 215 oder mitglieder@hausschlesien.de 18.08. 17.00-22.00 Uhr MUSIKSOMMER im Innenhof von HAUS SCHLESIEN. Ab 19 Uhr Live-Musik mit Big Bonn Special (Swing & more im Big Band Sound). 19.08. 14.30 Uhr Öffentlicher Vortrag „Schlesische Dreiviertelstunde“, zum Thema: Stadtspaziergänge. Entgelt 3,- €, ermäßigt 1,50 € 25.08. 17.00-22.00 Uhr MUSIKSOMMER im Innenhof von HAUS SCHLESIEN. Ab 19 Uhr Live-Musik mit De Orjelspiefe (Kölsche Lieder). 29.08. 15 Uhr Terminverschiebung! Eröffnung der Sonderausstellung »›Meisterhaft wie selten einer …‹. Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern«. Voranmeldung erbeten unter 02244 886 231 oder kultur@hausschlesien.de. 14
BRIEF AUS DEM HAUS SCHLESIEN – NR. 2 | 2021 Veranstaltungen 29.08. 12.00-21.00 Uhr Jeden letzten Sonntag im Monat bereitet die Rübezahlstube ein Spanferkel vom Grill zu, serviert mit Sauerkraut und schlesischen Kartoffelklößen. Vorbestellungen unter 02244 886 0 oder info@hausschlesien.de 01.09. 17.00-22.00 Uhr MUSIKSOMMER im Innenhof von HAUS SCHLESIEN. Ab 19 Uhr Live-Musik mit Funky (Best of Pop, Funk & Soul) 08.09. 17.00-22.00 Uhr MUSIKSOMMER im Innenhof von HAUS SCHLESIEN. Ab 19 Uhr Live-Musik mit Jule, Papa & The Greyheads (Rock-/Pop Cover). 16.09. 14.30 Uhr Öffentlicher Vortrag „Schlesische Dreiviertelstunde“, zum Thema: Peter Joseph Lenné – General-Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten und seine rheini- schen Wurzeln Entgelt 3,- €, ermäßigt 1,50 € 16.09. 19 Uhr Vortrag von Dr. Rafał Biskup „Dialekt in Schlesien 1830-1945. Persönlichkeiten – Literatur – Identität“ 26.09. 12.00-21.00 Uhr Jeden letzten Sonntag im Monat bereitet die Rübezahlstube ein Spanferkel vom Grill zu, serviert mit Sauerkraut und schlesischen Kartoffelklößen. Vorbestellungen unter 02244 886 0 oder info@hausschlesien.de 16.-17.10. Tagung „Oma kommt aus Schlesien. Die Erinnerungen der zweiten Generation“ Nähere Informationen auf S. 23. 21.10. 14.30 Uhr Öffentlicher Vortrag „Schlesische Dreiviertelstunde“, zum Thema: »Meisterhaft wie selten einer …« Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pom- mern. Entgelt 3,- €, ermäßigt 1,50 € 07.11. 15 Uhr Bild-Vortrag von Dr. Inge Steinsträßer mit musikalischer Begleitung: „Auf den Spuren Ludwig van Beethovens in Böhmen-Mähren-Schlesien“. Kultur- und musikge- schichtlicher Vortrag. Informationen auf S. 24. 08.-17.05.2022 Studienreise „Auf Beethovens Spuren in Böhmen, Mähren und Schlesien“ Anmel- dungen beim Reisebüro INTERCONTACT unter 02642-2009-0 oder info@intercontact- reisen.de. Nähere Informationen auf S. 25. Durchführung aller Veranstaltungen unter Vorbehalt. Da für alle Veranstaltun- gen nur begrenzt Plätze zur Verfügung stehen, bitten wir Sie sich anzumelden: Für Tagungen und Vorträge unter 02244 886 231 oder kultur@hausschlesien.de Für unser gastronomisches Angebot und den Musiksommer unter 02244 886 0 oder info@hausschlesien.de Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch über die aktuellen Coronaschutz- maßnahmen. 15
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