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Journal für

 Neurologie, Neurochirurgie
 und Psychiatrie
             www.kup.at/
 JNeurolNeurochirPsychiatr   Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems

Pharma-News
                                                                               Homepage:
Journal für Neurologie
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Neurochirurgie und Psychiatrie                                   JNeurolNeurochirPsychiatr

2008; 9 (3), 71-78                                                     Online-Datenbank
                                                                         mit Autoren-
                                                                      und Stichwortsuche

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 Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz
 P.b.b. 02Z031117M,            Verlagsor t : 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A /21           Preis : EUR 10,–
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Unsere Räucherkegel fertigen wir aus den feinsten Kräutern und
Hölzern, vermischt mit dem wohlriechenden Harz der Schwarzföhre,
ihrem »Pech«. Vieles sammeln wir wild in den Wiesen und Wäldern
unseres Bio-Bauernhofes am Fuß der Hohen Wand, manches bauen wir
eigens an. Für unsere Räucherkegel verwenden wir reine Holzkohle aus
traditioneller österreichischer Köhlerei.

»Eure Räucherkegel sind einfach wunderbar.
 Bessere Räucherkegel als Eure sind mir nicht bekannt.«
– Wolf-Dieter Storl
                                                    e tis c h

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»Feines Räucherwerk
         aus dem              «

                                                                       www.waldweihrauch.at
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Rubrik: Pharma-News

                                                   Pharma-News

Pressegespräch im Rahmen des 16th Euro-         wortung aller behandelnden Ärzte, zumin-        wurde der unter der Ägide von EUFAMI
pean Congress of Psychiatry, Nizza, 7. April    dest einmal jährlich ein Lipidprofil der psy-   (European Federation of Associations of
2008                                            chiatrischen Patienten zu erstellen. „Es gibt   Families of People with Mental Illness), der
                                                keinen Grund, warum Leitlinien nicht auch       Organisation GAMIAN (Global Alliance
Metabolisches Syndrom bei                       bei unseren Patienten angewendet werden         of Mental Illness Advocacy Networks–
                                                sollten“, sagt De Hert.                         Europe) und der Firma Pfizer entwickelte
psychiatrischen Patienten –                                                                     Leitfaden zur Verbesserung der physischen
fächerübergreifende Diskus-                                                                     Gesundheit psychiatrischer Patienten vorge-
sion                                             Leitfaden für Ärzte, Patienten und             stellt. Die Materialien für professionelle Be-
                                                 Angehörige                                     treuer und Patienten (Anleitung zur Selbst-
Beim diesjährigen AEP in Nizza diskutier-        „In jeder Altersgruppe ist unter schizo-       hilfe) wurden von einer internationalen, in-
ten erstmals ein anerkannter Psychiater, ein     phrenen Patienten das Risiko einer             terdisziplinär zusammengesetzten Arbeits-
Kardiologe und ein Diabetologe über die          schweren metabolischen Störung zwei-           gruppe verfasst und zielen vor allem auf die
metabolische Gefährdung psychiatrischer          bis dreimal so hoch als in der Gesamt-         Modifikation kardiovaskulärer Risikofakto-
Patienten.                                       bevölkerung“, warnt Prof. Dr. Marc De          ren ab. Neben den einfach umzusetzenden
                                                 Hert. „Zudem ist seit den 1970er Jahren        Empfehlungen zur Lebensstiländerung für
Der belgische Psychiater und Psychothera-        die Sterblichkeit unter psychiatrischen        Patienten betont das Autorenteam auch,
peut Prof. Dr. Marc De Hert (Universität         Patienten mit der Diagnose Schizophre-         dass Fachärzte für Psychiatrie mithelfen
Leuven) erklärt: Bei Hugo, einem exempla-        nie ständig gestiegen, und sie steigt          könnten, das Risiko zu senken, indem sie
risch vorgestellten Schizophreniepatienten,      immer noch an.“ Nicht nur Psychiater           rechtzeitig eine Umstellung auf eine meta-
hätte mit dem richtigen Risikomanagement         wie De Hert, sondern auch Angehörige           bolisch neutrale antipsychotische Medika-
der aufgetretene Herzinfarkt entweder ver-       blicken dieser Entwicklung mit Sorge           tion vornehmen.
zögert oder sogar verhindert werden kön-         entgegen. „Der Anstieg schwerwiegen-
nen. Prof. Dr. Jaqueline Dekker (Uni-            der physischer Probleme ist für uns mehr
versitätszentrum Amsterdam) weist auf den        als besorgniserregend – die Gesundheits-
klaren Zusammenhang zwischen psychi-             versorgung von Personen mit seelischen         Weitere Informationen:
schen Erkrankungen und dem Auftreten von         Erkrankungen muss auf jeden Fall ver-
Diabetes hin. Und der renommierte Kardio-        bessert werden“, sagt dazu Inger Nilsson,
loge Prof. Dr. John Wood (Imperial Colle-        Präsidentin der Angehörigenorganisa-
ge London) gesteht, dass er bisher nicht über    tion EUFAMI (European Federation of
das Ausmaß der kardiovaskulären Morbidi-         Associations of Families of People with
tät bei psychiatrischen Patienten Bescheid       Mental Illness).                               Pfizer Corp. Austria
wusste und freut sich um so mehr, als Kar-                                                      Mag. Renate Pachatz-Schwarz
diologe auf einem Psychiatriekongress spre-                                                     A-1210 Wien, Floridsdorfer Hauptstraße 1
chen zu können. Prof. De Hert schließt mit      Anlässlich der Europäischen Psychiatrie-        Tel. 01/52115/623
einem Appell an die gemeinsame Verant-          Konferenz im vergangenen April in Nizza         E-Mail: renate.pachatz-schwarz@pfizer.com

                                                                                                J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2008; 9 (3)   71
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Rubrik: Pharma-News

Die EVIDENCE-Studie [1]
beurteilt Wirksamkeit und
Verträglichkeit von Rebif®
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chro-
nisch rezidivierende entzündliche Erkran-
kung des zentralen Nervensystems. Sie ist
die häufigste neurologische Erkrankung im
jungen Erwachsenenalter. Die Multiple
Sklerose führt zu einer Schädigung der
Myelinscheiden der Oligodendrozyten und,
in geringerem Umfang, der Axone und der
Nervenzellen selbst. Mit ca. 50 % der Fälle
ist die schubförmig-remittierende MS
(RRMS) die häufigste Form dieser Erkran-
kung.

In vielen Fällen entwickeln die betroffenen
Patienten im Laufe der Zeit eine sekundär
progrediente MS (SPMS), ein späteres Sta-
dium, bei dem die Episoden abnehmen und
die neurologischen Funktionen sich allmäh-
                                                                                                 Abbildung 1: median absolute Änderung der
lich, aber stetig immer weiter verschlech-                                                       Burden of Disease in beiden Behandlungsgrup-
tern. Bislang ist die MS nicht heilbar, doch                                                     pen. Mod. nach [1].
steht mit Interferon-β 1a sc Rebif® (8,8, 22
und 44 μg) eine sehr wichtige Option für die
Basistherapie zur Verfügung, die es ermög-       Methoden                                      BoD als Patienten unter IFN-β 1a 30 μg im
licht, die MS wirksam zu behandeln und die       Eine Post-hoc-Analyse von MRI-Daten, die      qw. Diese ist konsistent mit anderen Ergeb-
Progredienz der Erkrankung zu verlangsa-         prospektiv während der EVIDENCE-Studie        nissen der EVIDENCE-Studie, wie z. B.
men.                                             erhoben wurden, wurde durchgeführt. Die       klinische und MRT-Messungen.
                                                 Analyse inkludierte alle Patienten mit eva-
IFN-β 1a sc Rebif® wurde in klinischen Stu-      luierbaren T2-MRT-Scans am Beginn der         Literatur:
dien für alle Stadien der MS ausführlich ge-     Studie und nach 48 Wochen und solche, die     1. Traboulsee A, AL-Sabbagh A, Bennett R, Chang P, Li
testet. Es konnte nachgewiesen werden, dass      mindestens eine Verumdosis erhielten (n =     DKB, the EVIDENCE Study Group and the UBC MS/
                                                                                               MRI Research Group. Reduction in magnetic resonance
Rebif® bei Patienten mit RRMS die Häufig-        553). Die Läsionen wurden von einem           imaging T2 burden of disease in patients with relapsing-
keit und Schwere der Schübe reduziert, die       verblindeten Radiologen erhoben und das       remitting multiple sclerosis: analysis of 48-week data
                                                                                               from the EVIDENCE (EVidence of Interferon Dose-re-
Entwicklung neuer Läsionen vermindert            totale T2-Läsionsvolumen (BoD) in mm³         sponse: European North American Comparative Effi-
und die Progredienz der körperlichen Be-         angegeben.                                    cacy) study. BMC Neurology 2008, 8: 11.
hinderung deutlich verlangsamt [2, 3].                                                         2. Schwid SR, Thorpe J, Sharief M, Sandberg-Wollheim
                                                                                               M, Rammohan K, Wendt J, Panitch H, Goodin D, Li D,
                                                                                               Chang P, Francis G; EVIDENCE (Evidence of Inter-
                                                 Ergebnisse                                    feron Dose-Response: European North American Com-
Hintergrund                                      Die durchschnittliche Reduktion der BoD       parative Efficacy) Study Group; University of British
                                                                                               Columbia MS/MRI Research Group. Enhanced benefit
Die EVIDENCE- (EVidence of Interferon            war in der Rebif® 44 μg-Behandlungs-          of increasing interferon beta-1a dose and frequency in
Dose-response: European North american           gruppe größer. Das Volumen der T2-Läsio-      relapsing multiple sclerosis: the EVIDENCE Study.
Comparative Efficacy-) Studie ist eine inter-    nen (= BoD) hat sich unter Rebif® 44 μg von   Arch Neurol 2005; 62: 785–92.
                                                                                               3. PRISMS Study Group and the University of British
nationale, randomisierte, Open-label, be-        Beginn der Studie (Baseline) bis zur Woche    Columbia MS/MRI Analysis Group. PRISMS-4: Long-
gutachterverblindete, Parallelgruppenstudie      48 signifikant gesenkt im Vergleich zu        term efficacy of interferon-beta-1a in relapsing MS.
zur Beurteilung der Wirksamkeit und Ver-         IFN-β 1a 30 μg im qw. Dies zeigt einen        Neurology 2001; 56: 1628–36.
träglichkeit von IFN-β 1a 44 μg subkutan,        deutlichen Benefit für Patienten unter
3× wöchentlich (Rebif®) und IFN-β 1a             Rebif® 44 μg gegenüber den Patienten unter
30 μg intramuskulär 1× wöchentlich bei           IFN-β 1a 30 μg im qw (–4,6 %; standard
Patienten mit schubförmig-remittierender         error: 2,6 %; p = 0,002) (Abb. 1).            Weitere Informationen:
Multipler Sklerose. Ziel dieser Analyse war                                                    Merck Gesellschaft mbH
herauszufinden, ob die Reduktion der T2-                                                       Mag. Astrid Wagner
Burden of Disease (BoD) bei Patienten, die       Folgerung                                     A-1147 Wien,
IFN-β 1a 44 μg sc tiw erhielten, höher war       Patienten mit RRMS, die mit IFN-β 1a          Zimbagasse 5
als bei Patienten unter IFN-β 1a 30 μg im        44 μg sc tiw behandelt wurden, zeigten nach   Tel.: 01/57600 • Fax: 01/577 33-70
qw.                                              48 Wochen eine größere Reduktion der T2-      E-Mail: astrid.wagner@merckserono.net

72    J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2008; 9 (3)
Rubrik: Pharma-News

Atherothrombose-Symposium 2008:                 Eine spanische Studie [3] schließlich konnte    „REACH hat aber auch gezeigt, dass viele
                                                zeigen, dass die Atheroskleroselast (gemes-     Patienten untertherapiert sind und Guide-
Cross risk bei Schlaganfall-                    sen an einem Score, der das Vorhandensein       line-konforme Therapieziele daher nicht er-
patienten                                       von KHK und PAVK berücksichtigt) signi-         reichen“, so der Neurologe weiter. Es sind
                                                fikant mit der 30-Tages-Mortalität nach is-     vor allem 4 Substanzgruppen, auf die es hier
Da es sich bei der Atherosklerose grundsätz-    chämischem Insult korreliert.                   ankommt: Antihypertensiva, Thrombozy-
lich um ein multilokuläres Geschehen han-                                                       tenaggregationshemmer (wie z. B. Clopido-
delt, erhebt sich die Frage, wie hoch der       Bestätigung durch epidemiologische              grel), Statine und Antidiabetika.
Anteil von Schlaganfallpatienten ist, die       Studien
gleichzeitig auch andere atherosklerotische     „Ein zweiter möglicher Ansatz, um sich          „Das Screening von asymptomatischen
Erkrankungen aufweisen – man spricht hier       dem Thema Cross risk zu nähern, sind epi-       Hochrisikopopulationen sollte eine Risiko-
von „Cross risk“.                               demiologische Studien bzw. Register“, führt     abschätzung und dementsprechende Prä-
                                                Aichner weiter aus.                             ventionsmaßnahmen nach sich ziehen. Der
Hohes Risiko für weitere Manifesta-                                                             ABI spielt hier eine wichtige Rolle“, so
tionen                                          Im Fall der Framingham-Studie (251 Män-         Aichner abschließend.
„Eine Reihe von Studien hat gezeigt, dass       ner und 423 Frauen im Alter von 80 Jahren
dieses Cross risk relativ hoch ist – zwischen   aus der Framingham-Population) [4] wurde        Quelle:
einem Drittel und der Hälfte aller Insult-      der Zugang über die Messung des ABI ge-         Dieser Text beruht auf dem Vortrag, den Prim. Univ.-Prof.
                                                                                                Dr. Franz Aichner, Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg, Linz,
patienten zeigten neben ihrer zerebrovasku-     wählt. Es stellte sich heraus, dass Patienten   am 2. Februar 2008 im Rahmen des „Atherothrombose-Sympo-
lären auch eine periphere oder eine koronare    mit einem pathologischen ABI (< 0,9) ein        siums 2008“ in Salzburg gehalten hat.
arterielle Gefäßerkrankung“, so Prim.           doppelt so hohes Schlaganfallrisiko (und
Univ.-Prof. Dr. Franz Aichner, Leiter           auch ein erhöhtes Mortalitäts- und KHK-Ri-      Literatur:
der neurologischen Abteilung im Wagner-         siko) aufwiesen wie Patienten mit normalem      1. Leys D, Woimant F, Ferrières J, Bauters C, Touboul PJ,
                                                                                                Guérillot M, Herrmann MA, Priollet P; DETECT Investigators.
Jauregg-Spital, Linz.                           ABI.                                            Detection and management of associated atherothrombotic
                                                                                                locations in patients with a recent atherothrombotic ische-
Ein Beispiel für eine solche Untersuchung       Andere Studien bestätigen diese Ergebnisse.     mic stroke: results of the DETECT survey. Cerebrovasc Dis
                                                                                                2006; 21: 60–6.
ist die DETECT-Studie [1]. Hier wurden          Eine Metaanalyse von 11 derartigen Studien      2. Weimar C, Goertler M, Röther J, Ringelstein EB, Darius H,
753 Patienten (74 % Männer) mit ischämi-        mit 44.950 Patienten [5] kommt zu dem           Nabavi DG, Kim IH, Theobald K, Diener HC; SCALA Study
schem, vermutlich atherothrombotisch be-        Schluss, dass ein ABI < 0,9 das relative Ri-    Group. Systemic risk score evaluation in ischemic stroke
                                                                                                patients (SCALA): a prospective cross sectional study in
dingtem Schlaganfall auf weitere athero-        siko für die Mortalität auf 1,6, für die kar-   85 German stroke units. J Neurol 2007; 254: 1562–8.
sklerotische Manifestationen gescreent.         diovaskuläre Mortalität auf 1,96, für die       3. Roquer J, Ois A, Rodríguez-Campello A, Gomis M, Munteis
„Bei insgesamt 30 % der Patienten waren         KHK auf 1,45 und für den Schlaganfall auf       E, Jiménez-Conde J, Cuadrado-Godia E, Martínez-Rodríguez
                                                                                                JE. Atherosclerotic burden and early mortality in acute ische-
bereits zum Zeitpunkt des Insultereignisses     1,35 erhöht.                                    mic stroke. Arch Neurol 2007; 64: 699–704.
andere Gefäßmanifestationen bekannt; als                                                        4. Murabito JM, Evans JC, Larson MG, Nieto K, Levy D,
Folge des Screenings erhöhte sich dieser        Daten aus dem REACH-Register                    Wilson PW; Framingham Study. The ankle-brachial index in
                                                                                                the elderly and risk of stroke, coronary disease, and death:
Anteil auf 47,5 %“, erklärt Aichner. „Da        Das REACH-Register [6, 7] hat den Zweck,        the Framingham Study. Arch Intern Med 2003; 163: 1939–42.
also de facto fast jeder zweite Schlaganfall-   die Prävalenz von atherosklerotischen Risi-     5. Heald CL, Fowkes FG, Murray GD, Price JF; Ankle Brachial
patient auch eine koronare oder periphere       kofaktoren weltweit zu vergleichen und zu       Index Collaboration. Risk of mortality and cardiovascular dis-
                                                                                                ease associated with the ankle-brachial index: Systematic
Verschlusskrankheit hat, ist ein Screening      evaluieren, inwieweit die Betroffenen adä-      review. Atherosclerosis 2006; 189: 61–9.
nach solchen Manifestationen in dieser Pati-    quat behandelt werden. Inzwischen sind          6. Bhatt DL, Steg PG, Ohman EM, Hirsch AT, Ikeda Y, Mas JL,
entenpopulation durchaus sinnvoll“, macht       rund 68.000 Patienten aus 44 Ländern in         Goto S, Liau CS, Richard AJ, Röther J, Wilson PW; REACH
                                                                                                Registry Investigators. International prevalence, recognition,
der Neurologe klar.                             dieses Register aufgenommen worden, da-         and treatment of cardiovascular risk factors in outpatients
                                                von knapp 18.000 aus Europa. Aufnahme-          with atherothrombosis. JAMA 2006; 295: 180–9.
Im Einzelnen war bei 14,5 % dieser Patien-      kriterien sind entweder eine manifeste do-      7. Ohman EM, Bhatt DL, Steg PG, Goto S, Hirsch AT, Liau CS,
ten zuvor eine pAVK bekannt, durch das          kumentierte atherosklerotische Erkrankung       Mas JL, Richard AJ, Röther J, Wilson PW; REACH Registry
                                                                                                Investigators. The REduction of Atherothrombosis for Contin-
Screening kamen 8,2 % dazu (gesamt also         (KHK, zerebrovaskuläre Erkrankung oder          ued Health (REACH) Registry: an international, prospective,
22,7 %); bei der koronaren Herzkrankheit        pAVK) oder das Vorliegen von mindestens         observational investigation in subjects at risk for athero-
                                                                                                thrombotic events-study design. Am Heart J 2006; 151:
(KHK) waren 25,2 % zuvor bekannt, durch         3 kardiovaskulären Risikofaktoren aus einer     786.e1–786.e10.
das Screening wurde eine KHK bei weiteren       definierten Liste.
8,5 % gefunden (gesamt 33,7 %). Und
schließlich fanden sich bei 16,6 % der Pati-    „Insgesamt haben ca. 16 % aller Patienten in
enten Aortenplaques, die zuvor bei keinem       REACH eine polyvaskuläre Erkrankung“,
dieser Patienten bekannt gewesen waren.         sagt Aichner, „und 18 % haben multiple
                                                Risikofaktoren“. Polyvaskuläre Patienten
In der deutschen SCALA-Studie [2], einer        haben aber ein fast doppelt so hohes Ein-       PROMOTION:
Beobachtungsstudie, zeigte sich bei 852 Pa-     Jahres-Risiko für kardiovaskulären Tod,         Bristol-Myers Squibb GmbH
tienten mit Insult oder TIA eine gute Korre-    Myokardinfarkt,      Schlaganfall      oder     Mag. Sabine Sauerstingl
lation zwischen dem Essen-Stroke-Risiko-        Hospitalisierung.                               A-1101 Wien
Score (ESRS) und dem Knöchel-Arm-Index                                                          Columbusgasse 4
(ABI). Der ESRS wurde aus der CAPRIE-           Schlussfolgerungen                              E-Mail: sabine.sauerstingl@bms.com
Studie entwickelt und wird im Wesentlichen      „Unsere Schlussfolgerungen aus diesen
aus der Zahl der kardiovaskulären Risiko-       Daten sind zum einen, dass sehr häufig poly-    sanofi-aventis GmbH, Österreich
faktoren nach einem bestimmten System be-       vaskuläre Erkrankungen vorliegen – so ha-       Christian Schreiber
stimmt. Der ABI ist eine übliche Messgröße      ben 40 % der Schlaganfallpatienten auch         A-1220 Wien
für das Ausmaß der Durchblutungs-               eine andere Atherosklerose-Manifestation.       Leonard-Bernstein-Straße 10
einschränkung der unteren Extremitäten bei      Deshalb sollten diese Patienten sorgfältig      E-Mail:
pAVK.                                           gescreent werden“, so Aichner.                  christian.schreiber@sanofi-aventis.com

                                                                                                J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2008; 9 (3)                73
Rubrik: Pharma-News

Neu bei Eisai: NeuroBloc® –                                                                     stabil und die Wirkung in vollem Umfang
das Botulinum-Toxin mit                                                                         erhalten.
optimierter Anwendung
                                                                                                Die Durchstechflaschen enthalten 2500,
Botulinum-Toxine (BoTN) sind eine wirk-                                                         5000 und 10.000 Einheiten und ermöglichen
same und gut verträgliche Therapieoption in                                                     eine flexible und ökonomische Behandlung
der Behandlung der zervikalen Dystonie                                                          mit NeuroBloc®.
(„Schiefhalssyndrom“). NeuroBloc® ist ein
BoTN vom Typ B, das mit den herkömmli-                                                          Weitere Informationen:
chen BoTN vom Typ A sowohl in Wirkung
als auch in der Verträglichkeit vergleichbar
ist. In der Praxis zeichnet sich NeuroBloc®
durch gute Wirksamkeit, Verträglichkeit
und eine besonders anwendungsfreundliche
Darreichungsform aus. NeuroBloc® steht als
gebrauchsfertige Lösung mit exakt 5000                                                          Eisai GmbH Niederlassung Österreich
Einheiten/ml des Wirkstoffs zur Verfügung                                                       Dr. Horst Leder
– das zeitaufwendige Rekonstituieren und                                                        Saturn Tower
Verdünnen des Pulvers entfällt.                   mittels Lyophilisierung hergestellt werden    A-1220 Wien, Leonard-Bernstein-Straße 10
                                                  muss. Dadurch ist das Risiko einer Antikör-   Tel. 01/535 19 80-0
Durch ein spezielles Produktionsverfahren         perbildung minimiert. NeuroBloc® bleibt       E-Mail: kontakt_wien@eisai.net
ist NeuroBloc® das einzige BoTN, das nicht        bei Raumtemperatur für bis zu 8 Stunden       www.eisai.at

        35. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie
                    und 6. Fortbildungsakademie
                                                 23.–26. April 2009, Graz
  Hauptthemen:                                                       Fortbildungsakademie:
  • Die Blut-Hirn-Schranke                                           (Koordination Prof. Dr. H. J. Christen, Hannover, D)
  • Tiefenstimulation bei kindlichen Dystonien                       • Modul 1: Neurologische Untersuchung
  • Neurogenetische Erkrankungen                                     • Modul 2: Zerebralparese
  • Neurometabolische Erkrankungen                                   • Modul 3: Epileptologie
  • Entwicklungsstörungen des Zerebellums                            • Update-Modul: Neurometabolische Erkran-
                                                                       kungen

  Tagungsleitung und                                                 Veranstalter des wissenschaftlichen
  wissenschaftliche Leitung:                                         Programms:
  Ao. Univ.-Prof. Dr. Barbara Plecko                                 Gesellschaft für Neuropädiatrie e. V.
  Ambulanz für Neuropädiatrie und
  angeborene Stoffwechselerkrankungen                                Weitere Informationen:
                                                                     Intercongress GmbH
  Univ.-Klinik f. Kinder- u. Jugendheilkunde
                                                                     D-79108 Freiburg, Karlsruher Straße 3
  Medizinische Universität Graz                                      Tel.: +49/761/696 99-0 • Fax: +49/761/696 99-11
  A-8036 Graz                                                        E-Mail: neuropaediatrie@intercongress.de
  Auenbruggerplatz 36                                                www.neuropaediatrie-congress.at

74    J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2008; 9 (3)
Rubrik: Pharma-News

Neu: Zulassung für die                         rigen eine große Hilfe und sehr nützlich bei    „Die Wirksamkeit und das vorteilhafte Ver-
einmal tägliche Gabe von                       der medikamentösen Behandlung der Alz-          träglichkeitsprofil von Axura® wurden be-
Axura® (Memantine) erteilt                     heimer Demenz.“                                 reits in mehreren klinischen Studien belegt“,
                                                                                               kommentiert Winblad. „Neben der bestätig-
Merz Pharma Austria, Wien, gibt be-            Axura® – Wirksam und gut verträg-               ten Wirksamkeit im Bereich der Kognition
                                               lich auch bei 1×   × täglicher Gabe             bietet Axura® auch eine effektive Behand-
kannt, dass die Kommission der Euro-
päischen Union die Zulassung für die 1×        Die neue Zulassung basiert auf den Ergeb-       lung der häufig mit Demenz assoziierten
tägliche Gabe des N-Methyl-D-Aspartat-         nissen einer klinischen Studie, in der die 1×   Verhaltensstörungen und funktionalen Symp-
(NMDA-) Antagonisten Axura® (Meman-            tägliche Gabe von Axura® 20 mg verglichen       tome. Auch hier sichert die einfachere 1×
tine) zur Behandlung der moderaten bis         wurde mit der bisherigen Gabe von 2× 10 mg      tägliche Gabe von Axura® 20 mg einen nach-
schweren Alzheimer Demenz erteilt hat.         Memantine pro Tag [1]. Primärer Endpunkt        haltigen Therapieerfolg.“
                                               war die Sicherheit und Verträglichkeit der
                                               beiden Dosierungsschemata. Als sekundärer       Literatur:
Das neue 1× tägliche Dosierungsschema          Endpunkt wurde die Wirksamkeit anhand           1. Jones RW, Bayer A, Inglis F, Barker A, Phul R. Safety and
Axura® 20 mg Filmtabletten wurde entwi-        der Veränderungen im klinischen Gesamt-         tolerability of once-daily versus twice-daily memantine: a
                                                                                               randomized, double-blind study in moderate to severe Alzhei-
ckelt, um die medikamentöse Behandlung         eindruck (Clinical Global Impression-           mer’s disease. Int J Geriatr Psychiatry 2007; 22: 258–62.
der Alzheimer Demenz in der Praxis noch        Change [CGI-C] und Clinical Global Im-
einfacher zu gestalten. Die 1× tägliche Gabe   pression-Severity [CGI-S]) erfasst. Die Er-
von Axura® 20 mg ist sowohl für die Patien-    gebnisse bestätigen das sehr gute Verträg-
ten und die betreuenden Angehörigen als        lichkeitsprofil von Axura® (Memantine).
auch für den behandelnden Arzt vorteilhaft,    Das Auftreten von unerwünschten Arznei-
da die Compliance weiter verbessert wird.      mittelwirkungen war in beiden Behandlungs-      Weitere Informationen:
                                               gruppen vergleichbar gering und unterschied     Merz Pharma Austria GmbH
„Die Compliance stellt ein erhebliches Pro-    sich nicht signifikant voneinander. Die Wirk-   Mag. Annerose Pinter
blem bei der Behandlung dieser Patienten       samkeit konnte in beiden Behandlungsgrup-       Produktmanagement Axura
dar”, sagt Professor Bengt Winblad vom         pen belegt werden, der klinische Gesamt-        A-1110 Wien, Guglgasse 17
Karolinska Institut in Huddinge, Stockholm.    eindruck (CGI-C) verbesserte sich im Stu-       Tel. 01/869 1604-0
„Die neue Darreichungsform von Axura® ist      dienverlauf und zeigte keinen signifikanten     Fax 01/869 1604-18
für Patienten und ihre betreuenden Angehö-     Unterschied zwischen den Gruppen.               E-Mail: a.pinter@merz.co.at

                                                                                               J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2008; 9 (3)                75
Rubrik: Pharma-News

Migräneprophylaxe: Eine zu                       Prophylaxe sowie die Wirk- und Neben-           darfsfall durch die Substitution von Kalium
selten genützte Chance                           wirkungsprofile der zur Verfügung stehen-       (z. B. Bananen, Trockenobst) behandelt
                                                 den Medikamente als auch die nicht              werden. In seltenen Fällen können Gedächt-
In Österreich leiden 10 % der Bevölkerung,       medikamentösen Möglichkeiten gemeinsam          nis- und Konzentrationsstörungen in den
also etwa 800.000 Menschen, an Migräne.          diskutiert und der Therapieerfolg definiert     ersten Wochen der Behandlung auftreten.
Frauen sind häufiger als Männer betroffen        werden. So kann man falsche Erwar-              Werden diese vom Patienten nicht toleriert
(11–25 % bzw. 4–8 %), wobei der Alters-          tungshaltungen des Patienten vermeiden.         und bestehen sie nach Dosisreduktion wei-
gipfel zwischen 25 und 55 Jahren liegt. Bis                                                      ter, kann eine Beendigung der Therapie in
zur Pubertät sind Knaben und Mädchen             Die bisherigen Möglichkeiten der Migräne-       Erwägung gezogen werden.
ungefähr gleich häufig betroffen, erst mit       prophylaxe waren nicht zuletzt wegen man-
der Pubertät überwiegt bei der Migräne das       gelnder Effektivität, gravierender Kontra-      Eine einschleichende Dosierung mit 25 mg/
weibliche Geschlecht. Migräne ist neben          indikationen oder Nebenwirkungen (z. B.         die verringert die Wahrscheinlichkeit von
dem anfallsartigen Kopfschmerz, der häufig       Gewichtszunahme und/oder Müdigkeit und          Nebenwirkungen und erhöht damit deutlich
pulsierenden Charakter aufweist und meist        daher geringer Compliance) limitiert. Dies      die Compliance.
halbseitig begrenzt ist, zusätzliche durch       erklärt, warum derzeit lediglich nur 5 % der
Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Licht-         Patienten eine medikamentöse Migräne-           Eine weitere häufige Nebenwirkung von
empfindlichkeit, Geräusch- oder Geruchs-         prophylaxe erhalten.                            Topamax® ist die Abnahme des Appetits und
empfindlichkeit charakterisiert. Bei 10–                                                         somit ein Gewichtsverlust – da Gewichts-
30 % der Patienten geht dem Migräneanfall        Prophylaxe wird zu selten verordnet             probleme häufig zu Abbrüchen von Thera-
eine Aura voraus. Auren äußern sich als          Aus der wohl größten Migränestudie (Ame-        pien führen, unterstreicht dies neben der
Wahrnehmungsstörungen wie z. B. Flim-            rican Migraine Prevalence and Prevention        hervorragenden Wirkung die Alleinstellung
merskotome oder seltener als vorübergehen-       Study) [1] liegen Daten von fast 78.000         von Topamax® in der Migräneprophylaxe.
de Gefühlsstörungen.                             Haushalten vor. Es wurden insgesamt
                                                 162.576 Teilnehmer befragt. Unter den be-       Topamax® ist zur Migräneprophylaxe über
Migräneprophylaxe                                fragten Teilnehmern fanden sich 11,7 %          chefärztliche Bewilligung oder Dokumenta-
Sinn und Ziel der Prophylaxe ist es, die Häu-    Migränepatienten. Bei einem Viertel dieser      tion erhältlich.
figkeit, Dauer und Schwere der Anfälle zu        Gruppe wäre eine Migräneprophylaxe indi-
reduzieren, die Wirkung der Akutmedi-            ziert gewesen, tatsächlich bekamen aber nur
kation zu verbessern und einen medikamen-        2 von 10 Migränepatienten die für sie not-
teninduzierten Dauerkopfschmerz zu ver-          wendige oder wünschenswerte Prophylaxe
hindern. Weiters kann man mit einer effekti-     auch tatsächlich verordnet.
ven Migräneprophylaxe der Chronifizierung
von Kopfschmerzformen vorbeugen. Beson-          Topamax® in der Migräneprophylaxe
ders bei Patienten mit häufigen Migräne-         Aufgrund der Wirksamkeit von Topiramat
attacken und damit verbundener Einschrän-        in der Migräneprophylaxe, die in 3 großen
kung ihrer Alltagsfähigkeiten ist eine medi-     Zulassungsstudien mit 1700 Patienten in
kamentöse Migräneprophylaxe indiziert.           einem Zeitraum von 26 Wochen belegt wur-
                                                 de, hat die Österreichische Kopfschmerz-          Kurzprofil Topamax:
Prophylaxe ist indiziert, wenn                   gesellschaft Topiramat in die Liste der Mit-      • Seit April 2004 zur Migräneprophy-
• 3 und mehr Attacken/Monat auftreten,           tel der ersten Wahl zur Migräneprophylaxe           laxe zugelassen
• mehr als 6 Migränetage/Monat auftreten,        aufgenommen. Im Vergleich zur Standard-           • Mittel der ersten Wahl
• eine Attacke vom Patienten subjektiv als       therapie (Beta-Rezeptorblocker, Flunarizin)       • Bessere Datenlage im Vergleich zur
  unerträglich empfunden wird,                   tritt die Wirkung unter Topiramat rascher           üblichen Standardtherapie
• die Dauer der einzelnen Attacken länger        ein. Müssen Patienten bei Standard-               • Keine Gewichtszunahme
  als 72 h (damit verbunden ist das Nichtan-     therapeutika meist 8–10 Wochen auf eine           • Fehlende Nebenwirkung auf Blut-
  sprechen auf Akutmedikation) ist,              einsetzende Wirkung warten, tritt bei Topi-         druck, Kreislauf, Potenz
• Nebenwirkungen der Akuttherapie nicht          ramat diese in der Regel innerhalb der ersten     • Keine Müdigkeit
  toleriert werden,                              4 Wochen ein.                                     • Ausdauersport möglich
• die Attackenfrequenz und Einnahme von
  Schmerz- oder Migränemitteln auf mehr          Mit nur 100 mg/die Topamax® konnte in           Literatur:
  als 10 Tage im Monat zunimmt oder mehr         einer Reihe von Studien eine hochsignifi-       1. Lipton RB, Bigal ME, Diamond M, Freitag F, Reed ML,
  als 10 Tage überschreitet,                     kante Reduktion der Häufigkeit und Intensi-     Stewart WF on behalf of the AMPP Advisory Group. Migraine
                                                                                                 prevalence, disease burden, and the need for preventive
• komplizierte Migräneattacken mit lang          tät der Migräneattacken erreicht werden,        therapy. Neurology 2007; 68: 343–9.
  anhaltenden Auren auftreten.                   was nicht nur die Menge der eingenomme-         2. Göbel H, Bornhövd K, Schmitt L. Topiramate in migraine pre-
                                                 nen Akutmedikation erheblich reduzierte         vention. Analysis of the core phase study of an open label,
                                                                                                 multi-centre, single treatment study in Germany. Cephalalgia
Compliance                                       sondern auch die Lebensqualität der Patien-     2007; 27: F037.
Ein entscheidender Faktor für eine erfolg-       ten deutlich verbesserte [2].
reiche Migräneprophylaxe ist die Compli-                                                         Weitere Informationen:
ance des Patienten. Um diese zu gewährleis-      Topamax wird im Allgemeinen gut                 Janssen-Cilag Pharma GmbH
ten, muss eine umfassende Information des        vertragen                                       Mag. Wolfgang Möseneder
Patienten gesichert sein. Mit dem Patienten      Die häufig beschriebenen Parästhesien sind      A-1232 Wien, Pfarrgasse 75
sollten einerseits die Notwendigkeit einer       meist temporärer Natur und können im Be-        E-Mail: wmoesene@jacat.jnj.com

76    J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2008; 9 (3)
Rubrik: Pharma-News

Erstes und einziges Alzheimer-                  Trotz der hohen Dosierung von Rivastigmin        sierungsschema, das besser überschaubar
Pflaster: Das Exelon-Pflaster                   als Pflaster (9,5 mg/24 h) war die Verträg-      und in der Anwendung einfacher durchführ-
wird ab 1. Juli 2008 erstattet                  lichkeit insgesamt sehr gut und gastrointes-     bar ist.
                                                tinale Nebenwirkungen wie z. B. Übelkeit
Für österreichische Patienten und Pflegende     und Erbrechen, lagen statistisch auf Place-      Das Exelon® Pflaster, das nur einmal in 24
seit 1. Juli mit Exelon® (Rivastigmin) trans-   bo-Niveau [2]. Außerdem zeichnete sich das       Stunden auf die Haut geklebt wird, bietet
dermales Pflaster das erste und einzige         Pflaster durch sehr gute Hautverträglichkeit     den Patienten und den Pflegenden erhebli-
Pflaster zur Therapie der Alzheimer-Krank-      und Hafteigenschaften, auch beim Baden           che Erleichterung. Es ermöglicht die An-
heit zur Verfügung, da die Krankenkassen        und Duschen, aus [2]. Diese Kombination          wendungskontrolle auf einen Blick und
nun die Kosten der Behandlung überneh-          aus Wirksamkeit auf dem Niveau hoch-             kann individuell in den Tagesablauf inte-
men. Dass mit der transdermalen Darrei-         dosierter Rivastigmin-Kapseln, sehr guter        griert werden. Die Ergebnisse der Patienten-
chungsform Wünsche von Patienten und            Verträglichkeit und einfacher Handhabung         und Angehörigenerhebung unterstreichen
Pflegenden erfüllt werden, bestätigen die       [3] führt dazu, dass der mit einer höheren       den Stellenwert einer wirksamen anti-
eindrucksvollen Ergebnisse der ersten inter-    Dosierung verbundene Nutzen der Therapie         dementiven Therapie für die Lebensqualität
nationalen Erhebung bei Alzheimer-Patien-       einem erheblich größeren Anteil der Patien-      und den möglichst langen Verbleib der Pati-
ten und deren Betreuern zum Umgang mit          ten zu Gute kommt, was insbesondere im           enten zu Hause. In dieser Situation ist die
der Krankheit und der Medikation [1]. Vor-      täglichen Praxisalltag von enormer Bedeu-        Einführung eines Pflasters zur transderma-
rangig wünschten sich die Befragten ein         tung sein wird.                                  len Applikation von Rivastigmin mit erheb-
einfacheres Dosierungsschema und eine                                                            lichen therapeutischen und praktischen Vor-
bequem durchführbare Medikation [1].            Was Patienten und pflegende Ange-                teilen verbunden.
                                                hörige bewegt
„Das Exelon-Pflaster bietet als neue Dar-       In Österreich werden 53 % der Alzheimer-         Literatur:
reichungsform nicht nur in den Bereichen        Patienten von ihren Kindern gepflegt, 42 %       1. Alzheimer’s Disease International. www.alz.co.uk (gesehen
Compliance und Verträglichkeit Vorteile.        von ihrem Ehepartner [4]. „Die Pflegenden        7. August 2008).
                                                                                                 2. Winblad B, Kawata AK, Beusterien KM, Thomas SK, Wimo
Denn durch die gleichmäßige Anflutung des       übernehmen damit eine Aufgabe, die mit           A, Lane R, Fillit H, Blesa R. Caregiver preference for riva-
Wirkstoffs Rivastigmin wird ein optimaler       großen physischen und psychischen Belas-         stigmine patch relative to capsules for treatment of probable
und konstanter Serumspiegel erreicht und        tungen verbunden ist. Die meisten Patienten      Alzheimer’s disease. Int J Geriatr Psychiatry 2007; 22: 485–91.
                                                                                                 3. Winblad B, Cummings J, Andreasen N, Grossberg G, Onofrj
bei erhöhter Verträglichkeit die Wirksam-       benötigen Hilfe bei der Medikamenten-            M, Sadowsky C, Zechner S, Nagel J, Lane R. A six-month dou-
keit optimiert“, erklärte Univ.-Prof. Dr.       einnahme, die Compliance ist problematisch       ble-blind, randomized, placebo-controlled study of a transder-
Peter Dal-Bianco, Facharzt für Neurologie       und die individuelle Zieldosis wird bei der      mal patch in Alzheimer’s disease – rivastigmine patch versus
                                                                                                 capsule. Int J Geriatr Psychiatry 2007; 22: 456–67.
und Psychiatrie, Leiter der Gedächtnis-         Mehrzahl der Patienten nicht ausgeschöpft“,      4. 100.000 Alzheimer-Patienten in Österreich. Science.ORF.at/
ambulanz der Universitätsklinik für Neuro-      weiß Mag. Antonia Croy, Psychotherapeu-          APA, 2005: http://science.orf.at/science/news/140162 (gese-
logie am AKH Wien. So zeigten die Ergeb-        tin und Vorsitzende von Alzheimer Angehö-        hen 7. August 2008).
nisse der 24-wöchigen internationalen IDE-      rige Austria.
AL-Studie (Investigation of transDermal                                                          Weitere Informationen:
Exelon in ALzheimer’s disease) bei 1195         Aus der Sicht der pflegenden Angehörigen
Patienten mit mittelgradiger Alzheimer-         stellt das transdermale Pflaster eine erhebli-
Demenz für das Rivastigmin-Pflaster eine        che Erleichterung in der Medikamentengabe        Novartis Pharma GmbH
signifikante Verbesserung der Gedächtnis-       dar. Außerdem äußerten die Patienten, die        Mag. Elisabeth Marchart
leistung und der Fähigkeit zur Bewältigung      unter leichter bis mittelgradiger Alzheimer-     A-1235 Wien, Brunner Straße 59
von Alltagsaktivitäten im Vergleich zu Pla-     Demenz litten, sowie ihre Angehörigen den        Tel. 01/866 57-629 • Fax 01/866 57-576
cebo [2].                                       Wunsch nach einem unkomplizierten Do-            E-Mail: elisabeth.marchart@novartis.com

                                                                                                 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2008; 9 (3)                77
Rubrik: Pharma-News

Duloxetin zur Behandlung                         switch, STS). Im Anschluss an die Umstel-
                                                 lungsphase konnte in beiden Gruppen Duloxe-        Fazit für die Praxis
der Major Depression: wenn
herkömmliche Therapien                           tin flexibel dosiert werden (60–120 mg/d).         • Sowohl bei „Cross-Class“-Umstellung
nicht stark genug wirken                         Nach 10 Wochen Therapie bestanden keine              (SSRI → Duloxetin) wie auch bei
                                                 statistisch signifikanten Unterschiede zwi-          „Within-Class“-Umstellung (Venlafa-
                                                 schen den beiden Behandlungsgruppen hin-             xin → Duloxetin) lässt Duloxetin hohe
 Das Antidepressivum Duloxetin ist zur           sichtlich des Rückgangs des HAM-D17-                 Ansprech- und Remissionsraten er-
 Therapie aller Schweregrade der De-             Scores (–10,23 DS vs. –10,45 STS), der               warten.
 pression geeignet [1]. Es wirkt sowohl          Ansprechraten (54,4 % DS vs. 59,6 % STS)           • Die Therapieabbruchraten aufgrund
 bei emotionaler als auch bei körper-            und der Remissionsraten (35,7 % DS vs.               von Nebenwirkungen sind bei Umstel-
 licher Symptomatik. Und: Es wirkt auch          37,2 % STS). „Beide Switch-Methoden sind             lung ausgesprochen nieder.
 bei Patienten, die auf selektive Serotonin-     gleich effizient mit auffallend niedrigen          • Es gibt keine Zunahme von Neben-
 Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder                Therapieabbruchraten aufgrund von Neben-             wirkungen, die auf Absetzphänome-
 Venlafaxin unzureichend ansprechen.             wirkungen“, fassen die Autoren der Studie            nen von SSRIs und SNRIs beruhen.
                                                 zusammen. „Ein großer Vorteil des direkten         • Die Umstellung von SSRIs und Venla-
Persistierende Residualsymptome unter lau-       Switch ist jedoch, dass man den Patienten            faxin auf Duloxetin ist für den Patien-
fender antidepressiver Therapie erhöhen das      komplizierte Einnahmeregeln für den Über-            ten einfach durchzuführen.
Rückfallrisiko und schränken die körper-         gang ersparen kann.“                               • Patienten, die nicht vollständig auf
liche, berufliche und soziale Situation des                                                           SSRIs oder Venlafaxin ansprechen,
Patienten ein. Die vollständige Remission        Wirksam wie bei Neueinstellung                       können von einer frühen Umstellung
gilt daher heute als oberstes Therapieziel.      Auch in der Switch-Studie von Wohlreich et           auf Duloxetin profitieren, da partielles
Das dual wirksame Antidepressivum Duloxe-        al. [3] erfolgte eine direkte Umstellung auf         oder schwaches Ansprechen mit einer
tin gewinnt zunehmend an Bedeutung, zu-          Duloxetin 60 mg einmal täglich. Einge-               schlechteren Prognose assoziiert ist.
mal mit dieser Substanz nicht nur bei Neu-       schlossen waren 112 Patienten mit Intole-
einstellungen, sondern auch bei Therapie-        ranz oder schwachem Ansprechen auf nied-
umstellungen hohe Remissionsraten erzielt        rig bis mäßig dosierte SSRIs oder Venla-         Literatur:
werden können. Zu diesem Ergebnis kom-           faxin. Als Vergleich dienten Therapie-naive      1. Shelton C, Andorn AC, Mallinckrodt CH, Wohlreich MM,
                                                                                                  Raskin J, Watkin JG, Detke MJ. Evidence for the efficacy of
men zwei Studien, die auch zeigen, wie ein-      Patienten, die Duloxetin initial in einer Do-
                                                                                                  duloxetine in treating mild, moderate, and severe depression.
fach ein Switch zu Duloxetin ist.                sierung von 30 mg einmal täglich erhielten.      Int Clin Psycholpharmacol 2007; 22: 348–55.
                                                 Im weiteren Verlauf konnte die Duloxetin-        2. Perahia DG, Quail D, Desaiah D, Corruble E, Fava M.
Umstellen „über Nacht“                           Dosis in beiden Patientengruppen individu-       Switching to duloxetine from selective serotonin reuptake
                                                                                                  inhibitor antidepressants: a multicenter trial comparing 2
Laut einer multizentrischen Studie von           ell, je nach Ansprechen bis 120 mg/d auf-        switch techniques. J Clin Psychiatry 2008; 69: 95–105.
Perahia et al. [2] bedarf es bei SSRIs keiner    titriert werden. Bezüglich der Wirksamkeit       3. Wohlreich MM, Martinez JM, Mallinckrodt CH, Prakash A,
besonderen Umstellungsregeln. Gleich nach        bestanden keine Unterschiede zwischen den        Watkin JG, Fava M. An open-label study of duloxetine for
Absetzen kann wie üblich mit Duloxetin 60        Patienten mit Neueinstellung oder Umstel-        the treatment of major depression disorder: comparison of
                                                                                                  switching versus initiating treatment approaches, J Clin
mg einmal täglich begonnen werden. Einge-        lung. Der HAM-D17-Score ging in beiden           Psychopharmacol 2005; 25: 552–60.
schlossen in die Studie waren 269 Patienten,     Gruppen gleich stark zurück (–13,1 vs. –13,5).
bei denen eine sechswöchige Therapie mit         Die Response- und Remissionsraten nach 12

                                                                                                                                                                  AT04-08223 / Juli 2008
einem SSRI keine zufriedenstellende Wir-         Wochen waren in beiden Patientengruppen          Weitere Informationen:
kung zeigte. Die Hälfte der Patienten wurde      gleich hoch (80,0 vs. 80,9 %; 68,8 vs.           Eli Lilly GesmbH
direkt auf Duloxetin 60 mg einmal täglich        68,1 %). Trotz gleich starker Wirkung war        Mag. Karin Riedmüller-Senk
umgestellt (Direct switch, DS). Bei der an-      die Therapieabbruchrate in der Gruppe der        Brand Manager Cymbalta®
deren Hälfte wurde die SSRI-Dosis schritt-       Umstellungen signifikant niedriger als in        A-1030 Wien, Kölblgasse 8–10
weise reduziert und überlappend mit Duloxe-      der Gruppe der Neueinstellungen (16,8 vs.        E-Mail:
tin 30 bzw. 60 mg begonnen (Start-taper          6,3 %; p = 0,018).                               riedmueller-senk_karin@lilly.com

78    J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2008; 9 (3)
Mitteilungen aus der Redaktion

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