Point of view Restructuring Services Die deutsche Möbelindustrie - auf den Wandel eingerichtet?

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Point of view Restructuring Services Die deutsche Möbelindustrie - auf den Wandel eingerichtet?
Point of view
Restructuring Services
Die deutsche
Möbelindustrie – auf
den Wandel
eingerichtet?
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Inhaltsverzeichnis

   Seite         Stimmen zur Möbelindustrie
    3

   Seite         Aktuelle Marktentwicklung
    4

   Seite         Marktteilnehmer
    8

   Seite         SWOT Analyse
    10

   Seite         Potenziale im E-Commerce
    11

   Seite         Performanceanalyse deutscher Möbelunternehmen
    13

   Seite         Handlungsoptionen für Unternehmen der Branche
    17

© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft    2
Die deutsche Möbelindustrie sieht sich zur Zeit einem anspruchsvollem
Marktumfeld mit intensivem Wettbewerb ausgesetzt.

                                                                     „Deutsche Ingenieurskunst hat
         „Gerade konsumige
                                                                   weltweit einen Ruf wie Donnerhall.
    Wohnmöbel stehen unter einem
                                                                       Davon profitieren auch die                "Das gesamte
       gewaltigen Importdruck
                                                                    deutschen Hersteller hochwertiger            Preisgefüge ist
     gegenüber Wettbewerbern
                                                                   Möbel - sie punkten mit Qualität und
      insbesondere aus Polen.“                                                                                    unter Druck
                                                                             Zuverlässigkeit."                     geraten."

                                                                Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des
 Fachverbände der Möbelindustrie
                                                                Verbands der Deutschen Möbelindustrie
 (VHK)-Hauptgeschäftsführer Lucas                                                                           Erik Stammberger,
                                                                (VDM), 28.01.2014
 Heumann im Handelsblatt 27.02.2014                                                                         Geschäftsführer der Willi
                                                                                                            SCHILLIG Polstermöbelwerke
     „ Der Handel, der aufgrund seiner                                                                      GmbH & CO. KG, 14.02.2014
      Verkaufsflächenüberkapazitäten                                "Die Branche tritt
     heftige Preiskämpfe führt, übt mit                              auf der Stelle."               „Die Erholung der Umsätze der
       seiner erheblichen Marktmacht
                                                                                                         deutschen Wohn- und
            einen zunehmenden
                                                                                                        Polstermöbelhersteller in
     Preisdruck auf die Hersteller aus.“                         VDM- Präsident
                                                                                                Deutschland nach der Krise 2008-2009
                                                                 Alex Schramm in
                                                                                                 fiel deutlich schwächer aus als beim
                                                                 „Die Welt“,
                                                                                                      Durchschnitt des deutschen
 Sparkassen Branchen Report 2014                                 27.06.2014
                                                                                                      produzierenden Gewerbes.“
      "Der Online-Kauf von Möbeln wird in
     Zukunft so alltäglich sein wie heute bei
           Schuhen oder Kleidung.“                                                                 Commerzbank Branchenbericht
                                                                                                   Möbelindustrie 2014
                          IfH-Forscher Hansjürgen Heinick in „Die Welt“,
                          23.01.2014
© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                                                           3
Gemessen am Umsatz ist der deutsche Möbelmarkt der Größte in Europa.
Für die kommenden Jahre werden jedoch nur geringe Wachstumsraten
erwartet.
                                            Umsatzentwicklung in Deutschland und europäischer Vergleich des Marktes

  Umsatzentwicklung der deutschen Möbelindustrie                                                                  • Nach einem Umsatzrückgang im Rahmen der Finanz- und
                                                                               CAGR: 0,9%                           Wirtschaftskrise im Jahr 2009 hat anschließend eine
              25
                             CAGR: 3,0%
                                                 20.3              21.0 20.9 21.1 20.9 21.6 21.3 21.8               sukzessive Erholung der deutschen Möbelindustrie
                                                         19.9
              20      18.0 17.4    18.7 19.3                                                                        stattgefunden. 2012 betrug das Gesamtvolumen der Branche
                                                                                                                    insgesamt rund 20,3 Mrd. €.
                                                                               11.6   11.1 11.8     11.6   11.8
              15                             11.1        10.8      11.5 11.3                                      • Gemessen am Umsatz hat dabei das Segment der Wohn-
    Mrd. €

                      10.4   9.3   10.7 10.4
                                                                                                                    und Gartenmöbel den größten Anteil.
              10
                                                                         4.2          4.2   4.2     4.3    4.3    • Für die Gesamtbranche wird bis 2020 lediglich ein sehr
                                           3.9   4.0         4.0   4.1         4.2
                       3.7   3.6   3.7                                                                              moderates jährliches Wachstum (CAGR=Compound annual
               5
                             4.5   4.3     5.0   5.1         5.1   5.4   5.4   5.3    5.6   5.6     5.4    5.7      growth rate) von rund 0,9% erwartet. Bezogen auf die
                       3.9
               -                                                                                                    Segmente werden Wohn- und Gartenmöbel weiterhin das
                      2008 2009 2010 2011 2012 2013* 2014* 2015* 2016* 2017* 2018* 2019* 2020*                      umsatzstärkste Segment bleiben. Es wird allerdings erwartet,
                       Büro- und Ladenmöbel       Küchenmöbel            Wohn- und Gartenmöbel                      dass Büro- und Ladenmöbel stärker wachsen und damit der
  Quelle: Statista, Eurostat; *)Prognose                                                                            Anteil am Gesamtvolumen zunehmen wird.
                                                                                                                  • Im europäischen Vergleich ist Deutschland der größte
  Umsätze der europäischen Möbelindustrie 2013 (in Mrd. €)                                                          Möbelmarkt. Lediglich in Italien verzeichnet der Sektor ein
                                                                                                                    annährend vergleichbar großes Volumen.
     Deutschland                                                                                    21,1
                   Italien                                                                   19,4
  Großbritannien                                        8,3
                   Polen                               7,8
             Frankreich                            7,5
               Spanien                     4,6
                   Türkei                 4,2
      Niederlande                   3,1
             Österreich             3,1
             Schweden               2,9
  Quelle: Eurostat
  Hinweis: Je nach Quelle und Art der Erhebung bestehen verschiedene Ansätze die Branche bzw. deren Umfang zu definieren(z.B. Berücksichtigung von Wohnaccessoires,
  Teppichen und Lampen). In der unteren Quelle ist die Branchendefinition weiter gefasst, damit wird entsprechend ein größeres Marktvolumen ausgewiesen.
© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                                                                                                      4
Rund 30% der Erzeugnisse deutscher Möbelunternehmen gehen in den
Export, wobei der Absatzschwerpunkt in Europa liegt. Die bedeutendsten
Importländer von Möbeln nach Deutschland sind China und Polen.
                                                                 Exportländer (Top 10)                                                                  Point of view:
                                                                                                                                                        Durch den Schwerpunkt der
   Abnehmerländer deutscher Möbelexporte 2014 (in Mrd. €)                                                            • Neun der Zehn größten            Absatzaktivitäten in Europa,
   1,8       1,7                                                                                                       Abnehmerländer deutscher         mit seinen vergleichbar
                      1,5                                                                                              Möbel sind europäisch, damit     stabilen wirtschaftlichen
   1,6                         1,4                                                            Exportquote
   1,4                                                                                          rd.30%                 liegt absatzseitig der Schwer-   Verhältnissen, unterliegt das
   1,2                                                                                                                                                  Exportvolumen insgesamt
                                        1,0
                                                    0,9                                                                punkt der deutschen Möbel-
   1,0
   0,8                                                          0,7                                                    industrie eindeutig in Europa.   einem geringeren Risiko
                                                                            0,6         0,6
   0,6                                                                                           0,5
                                                                                                         0,4         • Die USA gehören als einziges     volkswirtschaftlicher
   0,4                                                                                                                 nicht-europäisches Land zu       Verwerfungen. Durch
   0,2
                                                                                                                       den Top 10 Exportländern,        Faktoren wie einen hohen
   0,0                                                                                                                                                  Lebensstandard und
                                                                                                                       importieren dabei aber
                                                                                                                       weniger als deutlich kleinere    stagnierende Bevölkerungs-
                                                                                                                       Länder wie die Schweiz oder      zahlen in Westeuropa ist
   Quelle: Statista
                                                                                                                       Belgien.                         hier das Wachstums-
                                                                                                                                                        potenzial allerdings eher
                                                                                                                                                        begrenzt und die deutsche
                                                                 Importländer (Top 10)
                                                                                                                                                        Möbelindustrie bewegt sich
                                                                                                                                                        in relativ gesättigten
    Möbelimporteure nach Deutschland 2014 (in Mrd. €)                                                                • China und Polen sind mit         Märkten.
               3,3      3,3                                                                                            Abstand die bedeutendsten
    3,5                                                                                                                                                 Das Beispiel Chinas zeigt,
                                                                                              Importquote              Importeure von Möbeln nach
    3,0                                                                                                                                                 dass regionale Grenzen nur
                                                                                                rd.58%*                Deutschland.
    2,5                                                                                                                                                 begrenzt bestehen. Dies
    2,0
                                                                                                                     • Neben China werden die Top
                                  1,5                                                                                                                   erhöht einerseits den
    1,5
                                                                                                                       10 der Importeure
                                              1,1                                                                                                       Wettbewerbsdruck auf
    1,0
                                                                                                                       ausschließlich durch
                                                          0,6         0,6         0,5          0,4     0,4
                                                                                                                                                        deutsche Hersteller,
                                                                                                               0,3     europäische Unternehmen
    0,5                                                                                                                                                 offenbart andererseits aber
                                                                                                                       komplettiert.
    0,0                                                                                                                                                 auch Exportpotenziale.

    Quelle: Statistisches Bundesamt

 *) Quelle: VDM

© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                                                                                                         5
Die Pro-Kopf Ausgaben für Möbel sind in Deutschland vergleichsweise
hoch, allerdings hat der Anteil der Konsumausgaben für Möbel in den
letzten Jahren sukzessive abgenommen.
                                                      Konsumausgaben für Möbel                                                         Point of view:
                                                                                                                                       Deutsche Möbelhersteller
   Pro-Kopf-Ausgaben für Möbel 2012 (in €)                                                          • Die Pro-Kopf Ausgaben für        können insgesamt von den
           390                                                                                        Möbel liegen in Deutschland      verhältnismäßig hohen Pro-
                     360
                               340                                                                    auf einem, im internationalen    Kopf Ausgaben und den
                                                                                                      Vergleich, hohen Niveau.         derzeitig stabilen
                                                                                                    • Der prozentuale Anteil der       wirtschaftlichen
                                         210         204          202       200
                                                                                                      privaten Konsumausgaben für      Verhältnissen im
                                                                                                      Möbel hat allerdings             Heimatmarkt profitieren.
                                                                                    70                sukzessive abgenommen, was       Es besteht jedoch die
                                                                                            20        einerseits durch die erhöhte     Gefahr, dass der Anteil der
                                                                                                      Verfügbarkeit günstigerer        privaten Konsumausgaben
                                                                                                      Möbel unterstützt wird (siehe    für andere Bereiche (z.B.
                                                                                                      auch Folgeseite), andererseits   Miete, Telekommunikation,
                                                                                                      aber auch durch steigende        Gesundheit) weiter
  Quelle: VDM                                                                                         Ausgaben in anderen              zunehmen wird und damit in
                                                                                                      Lebensbereichen.                 Zukunft womöglich weniger
   Anteil der Ausgaben für Möbel an den gesamten                                                                                       verfügbares Einkommen für
   Konsumausgaben in Deutschland                                                                                                       Möbel verbleibt.

    2,9%                                                                                                                               Des weiteren besteht beim
            2,8% 2,8%                                                                                                                  Kauf von Möbeln eine
                        2,6%                                                                                                           konjunkturelle Abhängigkeit
                               2,4%                                                                                                    und die Möglichkeit
                                      2,3%                                                                                             Ausgaben kurzfristig zu
                                             2,2%          2,2%
                                                    2,1%          2,1%                                                                 reduzieren oder zu
                                                                         2,0% 2,0% 2,0% 2,0% 2,0%                                      verschieben. Dadurch
                                                                                                                                       besteht in Zeiten von
                                                                                                                                       Unsicherheit über die
                                                                                                                                       wirtschaftliche Entwicklung
                                                                                                                                       ein erhöhtes Umsatzrisiko
    1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
  Quelle: Statista                                                                                                                     für Unternehmen der Möbel-
                                                                                                                                       industrie.
© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                                                                                       6
Bei den Preissegmenten hat zunehmend eine Polarisierung zulasten des
mittleren Preissegmentes stattgefunden. Insbesondere der Marktanteil
günstiger Möbel ist kontinuierlich gestiegen.
                                                    Entwicklung der Preissegmente in Deutschland                                               Point of view:
                                                                                                                                               Die Polarisierung der
  Anteil der Preissegmente in Deutschland                                                                   • Innerhalb der Möbelbranche       Segmente birgt für die
                                                                                                              hat im Laufe der Jahre eine      Unternehmen, die das
                       100%
                                                                                                              sukzessive Verschiebung der      mittlere Preissegment
                       90%                                                                                    Marktanteile der                 bedienen die Gefahr des
                              27%
                       80%                                                                         40%        unterschiedlichen                „stuck in the middle“.
                       70%                                                                                    Preissegmente stattgefunden.     Unternehmen sollten daher
   Marktanteile in %

                                                                                                              Während 1981 noch rund die       für ihre Produkte eine
                       60%
                                                                                                   10%        Hälfte der Umsätze im            eindeutige Positionierung im
                       50%    49%                                                                                                              Markt definieren.
                                                                                                              mittleren Preissegment erzielt
                       40%                                                                                    wurden, nahm der                 Es ist zumindest fraglich, ob
                       30%                                                                                    entsprechende Marktanteil        ein Wettbewerb im Segment
                                                                                                   50%        kontinuierlich ab und betrug
                       20%                                                                                                                     des Preiseinstieges mit
                              24%                                                                             2010 nur noch rund 15%.          ausländischen Anbietern mit
                       10%
                                                                                                              Zudem wird erwartet, dass        niedrigerem Lohnniveau
                        0%                                                                                    sich der Anteil in den
                          1981           1986            1990            2000         2010           2020                                      langfristig erfolgreich sein
                                                                                                              kommenden Jahren noch            kann.
                              Preiseinstieg     Mittleres Preissegment     Hochpreisiges Segment              weiter reduzieren wird.
 Quelle: CESifo-Gruppe
                                                                                                            • Entsprechend haben die           Eine Positionierung im
                                                                                                              Marktanteile im                  hochpreisigen Segment wird
                                                                                                              Hochpreissegment, vor allem      grundsätzlich durch das
                                                                                                              aber im Preiseinstiegsegment     Attribut „Made in Germany“
                                                                                                              zugenommen und es hat eine       und die oftmals über
                                                                                                              Polarisierung des Marktes        Jahrzehnte aufgebaute
                                                                                                              stattgefunden.                   Kompetenz im Möbelbau
                                                                                                                                               unterstützt, stellt dabei aber
                                                                                                                                               auch hohe Anforderungen
                                                                                                                                               an Qualität, innovatives
                                                                                                                                               Design und entsprechendes
                                                                                                                                               Marketing.

© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                                                                                               7
Über 50% des Gesamtumsatzes der produzierenden Unternehmen wird
von Unternehmen mit Jahresumsätzen kleiner 50 Mio. € erzielt. Die
Branche wird damit von kleinen und mittelgroßen Unternehmen geprägt.
                      Klassifizierung der produzierenden Unternehmen nach Umsatzgröße (2013)*                       Point of view:
                                                                                                                    Die heterogene Struktur
                                                                                 • Gemessen an der Anzahl der       unterstreicht die Vielfalt der
                250 Mio.    8                                                                                         eine größere Flexibilität und
                                                                                                                    können schnell auf Trends
  Quelle: Statistisches Bundesamt                                                                                   oder sich ändernde
                                                                                                                    Anforderungen
                          Anteil der Unternehmen am Gesamtumsatz nach Umsatzgröße (2013)                            nachgelagerter
                                                                                                                    Wertschöpfungsstufen
                                                                                 • Über die Hälfte des              reagieren.
                                                                                   Gesamtumsatzes der Branche       Die durch die geringe Größe
                                            18%
                                                                                   wird von mittelständischen       eher begrenzte Kapitalkraft
                                                                                   Unternehmen mit                  kann sie allerdings auch
                                                                >250 Mio €
                                                                                   Jahresumsätzen < 50 Mio. €       anfälliger für Krisen machen.
                                                                100-250 Mio. €                                      Des weiteren beschränkt die
                                                   13%                             pro Jahr realisiert.
                                54%                             50-100 Mio. €                                       geringe Größe die
Die heterogene Struktur der produzierenden Unternehmen trifft auf eine
Handelsstruktur, die deutlich homogener ist. Mit Abstand wichtigstes
Vertriebsformat im Handel ist der Fachhandel.
                                         Produzierende Unternehmen vs. Handel                                           Point of view:
                                                                                                                        Die großen Händler
   Anteil der 10 größten Unternehmen am                         Vertriebswege im Möbelhandel (2012)                     verfügen den Herstellern
   Gesamtumsatz der Sparte (2013)                                            Direkt-             Möbelgroß-             gegenüber über die bessere
                                                                             absatz/              handel                Verhandlungsposition.
                                              47%                           Handwerk                2%                  Zudem ist zu erwarten, dass
                                                                               3%
                                                                                                                        Handelsseitig die
                                                                                                                        Konsolidierung weiter
                                                                 Branchen-
                                                                  fremde                                                fortschreiten wird und die
                                                                  Anbieter                                              Einkaufsmacht der großen
                      21%                                           18%                                                 Händler weiter zunimmt.
                                                                                                                        Durch den Preisdruck des
                                                                                                                        Handels sind bei den
                                                                                                    Fachhandel
                                                                                                       77%              Herstellern grundsätzlich
                                                                                                                        schlanke und effiziente
            Möbelherstellung              Möbelhandel                                                                   betriebliche Strukturen
   Quelle: Statista                                             Quelle: Statista
                                                                                                                        erforderlich. Daneben
                                                                                                                        positionieren sich zahlreiche
                                                                                                                        Händler über Produkte mit
   • Im Vertrieb trifft die relativ heterogene Struktur der produzierenden Unternehmen auf eine Kundenstruktur, die     Alleinstellungsmerkmalen
     deutlich stärker konsolidiert ist. Während die 10 größten Hersteller für 21% des Gesamtumsatzes aller Hersteller   wie innovativem Design,
     verantwortlich sind, erwirtschaften die 10 größten Händler 47% des gesamten Handelsumsatzes. Zudem sind            herausragender Qualität
     auch kleinere Händler im Regelfall in Einkaufskooperationen organisiert, die die Volumina der Mitglieder           oder über Marketing, um
     bündeln. Dadurch verfügt der Handel im Heimatmarkt insgesamt über die vorteilhaftere Verhandlungsposition.         Händlern gegenüber über
   • Im Handel wird mit 77% der überwiegende Anteil der Umsätze im Fachhandel erzielt, wobei die Struktur des           Argumente jenseits eines
     Fachhandels eine große Vielfalt aufweist und kleine Betriebe mit einer Filiale bis hin zu den Branchengrößen wie   günstigen Preises zu
     IKEA, Höffner/Möbel Kraft oder XXXLutz abdeckt.                                                                    verfügen.
   • Die branchenfremden Anbieter, die rund 18% des Handelsumsatzes erzielen, sind im Wesentlichen SB Waren-
     häuser, Kaufhäuser sowie Lebensmittelhändler, die Möbel meist im Rahmen von Werbeaktionen anbieten.

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Das sich verändernde Marktumfeld stellt die Branche vor umfangreiche
Herausforderungen, eröffnet aber auch Chancen für innovative
Möbelkonzepte und im E-Commerce.
                                                          SWOT Analyse                                                      Point of view:
                                                                                                                            Die deutsche Möbelindustrie
                            Stärken                                                       Schwächen                         hat die Möglichkeit von der
                                                                                                                            großen Expertise auch im
   •   Große und langjährige Expertise auch im technisch           •   Standort Deutschland mit verhältnismäßig hohen       hochwertigen Möbelbau zu
       anspruchsvollem Möbelbau                                        Produktionskosten                                    profitieren und sich somit
   •   Etablierte Strukturen mit Anbietern entlang der             •   Bessere Verhandlungsposition auf Kundenseite         über technisch
       vollständigen Wertschöpfungskette                               beim Handel                                          anspruchsvolle Produkte zu
   •   Wirtschaftlicher stabiler Heimatmarkt mit hohen             •   Heterogene Struktur mit vielen kleinen               differenzieren.
       Pro-Kopf-Ausgaben für Möbel                                     Unternehmen, die kaum Skaleneffekte erzielen         Der wachsende
   •   Regional zentrale Lage für die Vermarktung der                  können und weniger Robust bei Krisen sind            E-Commmerce Markt bietet
       Produkte in Europa                                                  •   Positives Image aus technischer und          dabei zusätzlich innovativen
                                                                               qualitativer Sicht aber weniger für Design   Konzepten neue
                                                                                                                            Vermarktungsmöglichkeiten
                                                                                                                            im In- aus Ausland.
                                                                                                                            Neben der „traditionellen“
                                                                SWOT                                                        Herausforderung Trends
   •   „Made in Germany“ unterstützt                                               •   Weiter zunehmender Wettbewerb,       erfolgreich zu antizipieren,
       internationale Vermarktung                                                      vor allem aus Osteuropa und China    stellen aktuell die
   •   Export der großen Expertise im technisch                                •   Aufbau eigener Produktionskapazitäten    Marktmacht der
       anspruchsvollen Möbelbau (z.B. Küchen)                                      der großen Händler                       Handelsketten sowie weiter
   •                                                                                                                        zunehmender Wettbewerb
       Wachstumspotenzial im E-Commerce in                             •   Reduzierung der Konsumausgaben bei
       Deutschland sowie im Ausland (siehe auch                                                                             aus Osteuropa und China
                                                                           wirtschaftlicher Unsicherheit
       Folgeseiten)                                                                                                         die Unternehmen der
                                                                   •   Steigende Lebenshaltungskosten reduzieren            Branche vor große
   •   Kleiner werdende Wohnungen verlangen                            verfügbares Einkommen für Möbel                      Herausforderungen.
       intelligente Möbelkonzepte                                  •   Mobile Gesellschaften führen zu häufigeren
   •   Steigende Nachfrage nach ökologisch                             Wohnungswechseln und ggf. geringerem Bedarf
       unbedenklichen Möbeln mit höheren Preisniveau                   für hochwertigere Einrichtungen

                           Chancen                                                          Risiken

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Im Vergleich zum gesamten Einzelhandel ist der Anteil des E-Commerce
beim Möbelhandel noch relativ gering. Das Internet ist jedoch eine
wichtige Informationsquelle beim Kauf von Möbeln.
                                                         Potenziale im E-Commerce                                                 Point of view:
                                                                                                                                  Trotz der zur Zeit noch
   Anteil E-Commerce am Gesamtumsatz des Handels                                                • Im Vergleich zum gesamten       verhältnismäßig geringen
                            11%                                                                   Einzelhandel fällt der Anteil   E-Commerce Umsätze des
                                                                                                  des E-Commerce im               Möbelhandels kommt dem
                                                                                                  Möbelsegment noch               Internet als Instrument der
                                                                                                  verhältnismäßig gering aus      Meinungsbildung bereits
                                                                                                  und betrug 2012 lediglich       große Bedeutung zu.
                                                                                                  rund 4% des
                                                                                                                                  Gerade Omni-Channel
                                                                                                  Gesamtvolumens.
                                                                                                                                  Marketing eignet sich für
                                                                              4%                • Eine Umfrage zum Thema
                                                                                                                                  Unternehmen der
                                                                                                  „Informationsquellen für
                                                                                                                                  Möbelbranche, also die
                                                                                                  Einrichtungsideen“ von TNS
                                                                                                                                  Verknüpfung aller
                                                                                                  Infratest im Auftrag von Otto
                                                                                                                                  Vertriebskanäle zu einem
                                                                                                  zeigt, dass das
                  Gesamter Einzelhandel                                   Möbelsegment                                            integrierten Instrument der
                                                                                                  Möbelgeschäft noch die
  Quelle: IFH                                                                                                                     Kundenansprache. Dadurch
                                                                                                  wichtigste Inspirationsquelle
                                                                                                                                  können Händler den oftmals
   Inspirationsquellen für Einrichtungsideen                                                      ist, das Internet aber schon
                                                                                                                                  längeren und mehrstufigen
                                                                                                  die zweitwichtigste noch vor
                                                                                                                                  Entscheidungsprozess der
            71%                                                                                   Werbeprospekten und
                                                                                                                                  Kunden in den
                                                                                                  Zeitschriften.
                                                                                                                                  unterschiedlichen Phasen
                                                                                                • Obwohl die tatsächlichen
                              47%                 44%                                                                             begleiten und gleichzeitig
                                                                                                  erzielten E-Commerce
                                                                                                                                  auch den unterschiedlichen
                                                             29%
                                                                                                  Umsätze noch relativ gering
                                                                                                                                  Ansprüchen verschiedener
                                                                              24%                 sind, spielt das Internet
                                                                                                                                  Kundengruppen gerecht
                                                                                         13%      damit dennoch eine
                                                                                                                                  werden.
                                                                                                  maßgebliche Rolle für
                                                                                                  Kaufentscheidungen.
           Möbel-           Internet          Werbe-      Zeitschriften     Freunde/     TV
          geschäft                           prospekte                      Bekannte

  Quelle: Otto/TNS Inf ratest "Wohnstudie 2015"
 *) Zahlen für gesamten Einzelhandel aus 2014. Für das Möbelsegment sind lediglich Zahlen für
 2012 verfügbar
© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                                                                               11
Umfragen zeigen, das eine Mehrheit der Befragten erwartet, dass der
Online Kauf von Möbeln eher alltäglich werden wird. Herausforderungen
stellen dabei vor allem noch Produktinformationen sowie der Versand dar.
                                                     Potenziale im E-Commerce                                                  Point of view:
                                                                                                                               Wie bei den meisten
  Umfrage: Der Online Kauf von Möbeln wird so alltäglich sein                                                                  Produktgruppen ist auch bei
                                                                                             • Eine Umfrage zum Thema
  wie heute bei Schuhen oder Kleidung                                                                                          Möbeln davon auszugehen,
                                                                                               Online Kauf von Möbeln vom
                                                                                                                               dass E-Commerce Umsätze
                                                                                               Institut für Handelsforschung
   Trifft voll und ganz zu                                 21,4%
                                                                                                                               weiter zunehmen werden.
                                                                                               (IFH) macht deutlich, dass
                                                                                                                               Dabei bietet E-Commerce
                                                                                               eine Mehrheit der Befragten
                                                                                                                               produzierenden
             Triftt eher zu                                                       38,9%        davon ausgeht, dass dieser in
                                                                                                                               Unternehmen auch die
                                                                                               Zukunft eher Normalität und
                                                                                                                               Möglichkeit, am Handel
               Teils/Teils                                   23,3%                             damit voraussichtlich weiter
                                                                                                                               vorbei direkt mit Kunden in
                                                                                               zunehmen wird.
                                                                                                                               Kontakt zu treten.
       Triftt eher nicht zu                        14,8%                                     • Eine zweite Umfrage im          Die von Verbrauchern
                                                                                               Auftrag von Ebay offenbart      genannten Probleme (siehe
 Trifft überhaupt nicht zu
                                                                                               welche Hindernisse zur Zeit     Grafik links unten) sind
                                2%
                                                                                               aus Kundensicht noch von        dabei durchaus behebbar.
 Quelle: IFH Köln                                                                              einem Möbelkauf im Internet     Logistikanbieter stellen sich
                                                                                               abhalten. Neben                 zunehmend auf die
Umfrage: Welche der folgenden Aspekte halten Sie derzeit                                       versandbedingten                veränderten Anforderungen
stark von einem Einkauf von Möbeln im Internet ab?                                             Fragestellungen wie Kosten,     ein, wodurch Liefertermine
                                                                                               Lieferzeiten und unflexible     flexibler und Leistungen ggf.
            Zu hohe Versandkosten                                                      81%     Liefertermine werden zur Zeit   durch optimierte Prozesse
        Schlechte Produktberatung                                                73%           vor allem noch die              günstiger werden.
             Schlechte Produktfotos                                              72%           unzureichende Beratung          Unternehmen, etablierte als
   Eingeschränkte Rückgabemögl.                                                  72%           sowie schlechte                 auch Start-ups, die die
                    Lange Lieferzeiten                                     61%                 Produktinformationen            Nachteile in der Beratung
Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten                                         56%                   bemängelt.                      gegenüber dem stationären
    Produkte nicht sofort verfügbar                                  52%                                                       Handel durch intelligente
           Kein wählbarer Liefertag                                  52%
                                                                                                                               Konzepte und
                                                                                                                               Produktdarstellungen
   Keine Bewertungen von Kunden                                    46%
                                                                                                                               kompensieren, können so
  Aufbau/Montage nicht zubuchbar                              42%
                                                                                                                               vom wachsenden
Quelle: Ebay, Statista (Mehrfachnennung möglich)
                                                                                                                               E-Commerce profitieren.

© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                                                                             12
Ein Vergleich von Unternehmen der Branche zeigt, dass sich die Umsatz-
rentabilität nach einem Rückgang 2012 zuletzt erholt hat. Die Ertragskraft
bewegt sich insgesamt jedoch auf verhältnismäßig niedrigem Niveau.
                           Umsatzrentabilität (EBIT Marge) ausgewählter Möbelhersteller                                       Point of view:
                                                                                                                              Trotz der leichten Erholung
   Entwicklung EBIT Marge der Unternehmen                                                  • Die Entwicklung der              befindet sich die Ertragskraft
     5%                                                                                      Umsatzrentabilität (EBIT         der untersuchten
                    4.3%                                                                                                      Unternehmen auf einem
                                                                                             Marge) ausgewählter
     4%                                3.6%                                    3.7%          Möbelhersteller* zeigt, dass     vergleichsweise niedrigem
                                                            3.3%                             sich die Rentabilität der        Niveau.
     3%                                                                                      Unternehmen nach einem           Es ist zudem zu erwarten,
                                                                                             Rückgang 2011 und 2012           dass durch das relativ
     2%                                                                                      zuletzt wieder erholt hat.       geringe Umsatzwachstum
                                                                                           • 2013 betrug die                  im Inland und den intensiven
                                                                                             durchschnittliche EBIT Marge     Wettbewerb die Ertragskraft
     1%
                                                                                             der Unternehmen rund 3,7%        der Unternehmen weiter
                                                                                             und bewegt sich damit auf        unter Druck gerät.
     0%
                   2010                2011                 2012               2013          einem relativ niedrigem          Vor diesem Hintergrund sind
  Quelle: Bundesanzeiger                                                                     Niveau.                          die jeweiligen operativen
                                                                                           • Die Ertragskraft der einzelnen   und betriebswirtschaftlichen
   EBIT Margen der Unternehmen 2013                                                          Unternehmen zeigen dabei         Prozesse kritisch auf
     25%                                                                                     eine erhebliche Streuung und     mögliche Optimierungs-
                                                                                             die Bandbreite der EBIT          potenziale zu überprüfen.
     20%                                                                                     Marge betrug 2013 zwischen
     15%
                                                                                             -7,8% und 24%.                   *) Analysiert wurden die umsatz-
                                                                                           • Vier der 33 untersuchten         stärksten deutschen Möbelhersteller,
     10%                                                                                                                      sofern für die Unternehmen aktuelle
                                                                                             Unternehmen wiesen dabei
                                                                                                                              und öffentlich verfügbare Jahres-
      5%                                                           Mittelwert 2013: 3,7%     eine negative EBIT Marge         abschlüsse vorlagen. Insgesamt
                                                                                             aus.                             flossen die Finanzinformationen von
      0%                                                                                                                      33 Unternehmen in die Analyse ein.
                                                                                                                              Auf den Folgeseiten können dabei je
      -5%                                                                                                                     nach Kennzahl abhängig von der
                                                                                                                              Verfügbarkeit von Informationen eine
    -10%                                                                                                                      abweichende Anzahl von
                                                                                                                              Unternehmen gezeigt werden.
  Quelle: Bundesanzeiger

© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                                                                                 13
Betriebswirtschaftliche Größe ist augenscheinlich nicht direkt maßgeblich
für eine höhere Ertragskraft. Es zeigt sich eher, dass Unternehmen die
Nischen besetzen tendenziell eine höhere Ertragskraft erreichen.
                                     Umsatzrentabilität (EBIT Marge) ausgewählter Möbelhersteller                                   Point of view:
                                                                                                                                    Die Gegenüberstellung
           EBIT-MARGE und Umsatz (2013)
                                                                                                 • Werden die 2013 erzielte EBIT    macht deutlich, dass
                                   300        *        *                                                                            betriebswirtschaftliche
                                                                                                   Marge und der Umsatz der
                                                                                                   einzelnen Unternehmen            Größe alleine nicht
                                   250                                                                                              maßgeblich ist für die
                                                                                                   gegenübergestellt, zeigt sich
                                                                                                   das die größeren                 Ertragskraft eines
 Umsatz (in Mio. €)

                                   200
                                                                                                   Unternehmen tendenziell          Unternehmens.
                                                                                                   geringere EBIT Margen
                                   150                                                                                              Unterschieden nach
                                                                                                   erzielen.
                                                                                                                                    Segmenten ist die
                                   100                                                           • Allerdings ist die Korrelation   Identifikation eines deutlich
                                                                                                   sehr gering (-0,10), so dass     ertragsstärkeren Segmentes
                                   50                                                              statistisch gesehen der          auch nicht ohne weiteres
                                                                                                   Zusammenhang kaum                möglich.
                                    0                                                              vorhanden ist.
                      -10%   -5%         0%       5%       10%    15%          20%   25%   30%                                      Betrachtet man die
                                                       EBIT-MARGE                                • Obwohl die vier                  Unternehmen, die über eine
                                                                                                   umsatzstärksten Unternehmen      überdurchschnittliche
                                                                  Trendlinie                                                        Ertragskraft verfügen zeigt
                                                                                                   nicht aufgeführt werden
        Quelle: Bundesanzeiger
                                                                                                   (Jahresabschlüsse mit            sich viel mehr, dass diese
                                                                                                   entsprechender Informations-     eher Nischenstrategien
                                                                                                   tiefe waren nicht öffentlich     verfolgen wie zum Beispiel
                                                                                                   verfügbar), verdeutlichen die    hochwertige Küchen-
                                                                                                   Umsätze der betrachteten         ausstattungen,
                                                                                                   Unternehmen nochmal die          altersgerechte Betten oder
                                                                                                   bereits zuvor erwähnte           komplette Büro-
                                                                                                   mittelständische Struktur der    ausstattungen aus einer
                                                                                                   Branche.                         Hand.

* Vereinfachte Darstellung: Unternehmen 1 weist Umsatz von 598 Mio. € und EBIT Marge von 3%
aus. Unternehmen 2 weist Umsatz von 460 Mio. € und EBIT Marge von 7% aus.
© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                                                                                  14
Im Durchschnitt hat sich das Working Capital der untersuchten
Unternehmen zuletzt kaum verändert. Allerdings bestehen zwischen den
einzelnen Unternehmen erheblich Unterschiede.
                                          Working Capital ausgewählter Möbelhersteller                                          Point of view:
                                                                                                                               Auffällig ist, dass im
    Entwicklung des Working Capitals                                                           • Nach einem Rückgang 2011      Durchschnitt die
                                                                                                 unterlag das Working Capital  Zahlungsziele, die Anbieter
   C2C                                                                                           der untersuchten              ihren Kunden einräumen
                     53                  46                         47              47
  (Tage)                                                                                                                       (DSO) länger sind als die
                                                                                                 Möbelhersteller zuletzt nur
                      36                                            38                           kleineren Schwankungen.       Ziele, die mit den eigenen
                                          34                                         36
                                                                                               • Auch die einzelnen Positionen Lieferanten verhandelt
                     37                  34
                                                                                                 DIO, DSO und DPO unterlagen werden (DPO). Es ist davon
                                                                    33              32                                         auszugehen, dass hierfür die
                                                                                                 jeweils nur geringen
                     (20)                (22)                       (24)            (20)         Veränderungen und bei keiner bereits erwähnte, stärkere
                                                                                                 der Kategorien ist ein        Verhandlungsposition des
                                                                                                 deutlicher Trend einer        Handels hauptursächlich ist.
                     2010                2011                  2012                 2013         branchenweiten Entwicklung    Die Abweichungen im
                                                DIO   DSO    DPO                                 zu erkennen.
  Quelle: Bundesanzeiger
                                                                                                                               Working Capital sind
                                                                                               • Trotz des im Durchschnitt     teilweise durch Unterschiede
                                                                                                 stabilen Niveaus des Working  in den Geschäftsmodellen
      EBIT Marge und C2C Zyklus (2013)                                                           Capitals gibt es doch         bedingt. Dennoch offenbaren
                                                                                *                erhebliche Unterschiede       sie auch Optimierungs-
                                   140
                                                                                                 zwischen den einzelnen        potenzial bei einigen
                                   120                                                           Unternehmen und die           Unternehmen. Vor dem
                                   100                                                           Bandbreite an Cash-to-Cash    Hintergrund der niedrigen
  C2C (Tage)

                                   80                                                            Zyklen (C2C) reichte im Jahr  Margen, des anspruchs-
                                   60                                                            2013 von 11 zu 196 Tagen.     vollen Marktumfeldes mit
                                                                                               • In Relation zur EBIT Marge    geringem Wachstum und
                                   40
                                                                                                 zeigt sich, dass die          intensivem Wettbewerb
                                   20                                                                                          können die Unternehmen mit
                                                                                                 Unternehmen mit einer
                                    0                                                            höheren Marge tendenziell     einem optimiertem Working
               -7%           -2%                  3%                       8%       13%                                        Capital die eigene
                                                                                                 über ein etwas höheres Maß
                                                  EBIT Marge                                                                   Liquiditätssituation
                                                                                                 an Working Capital verfügen
                                                       Trendlinie                                (Korrelation 0,32).           verbessern und die
    Quelle: Bundesanzeiger
                                                                                                                               Krisenfestigkeit stärken.
* Vereinfachte Darstellung: Unternehmen weist EBIT Marge von 9% und C2C Zyklus von 196 Tagen
aus.
© 2016 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                                                                            15
Bei den untersuchten Unternehmen ist in den letzten Jahren eine
zunehmende Verschuldung festzustellen.

                                              Verschuldungsrad ausgewählter Möbelhersteller                                        Point of view:
                                                                                                                                   Der zunehmende
   Entwicklung Verschuldungsgrad                                                                • Die durchschnittliche            Verschuldungsgrad der
     60%                                                                                          Verschuldung der                 Unternehmen ist zu
                                                                  47.9%         48.2%             untersuchten Unternehmen         beachten, trotz des zur Zeit
     50%                                                                                                                           insgesamt günstigen
                                                42.1%                                             (Verbindlichkeiten gegenüber
                          38.9%                                                                   Kreditinstituten zu              Refinanzierungsklimas.
     40%
                                                                                                  Eigenkapital) hat von 2010 auf
                                                                                                                                   Steigenden Zinsen würden
     30%                                                                                          2013 kontinuierlich von rund
                                                                                                                                   dabei die ohnehin
                                                                                                  39% auf rund 48%
     20%                                                                                                                           verhältnismäßig schwache
                                                                                                  zugenommen.
                                                                                                                                   Ertragssituation zusätzlich
     10%                                                                                        • Auch bezüglich des               strapazieren.
                                                                                                  Verschuldungsgrad weisen die
           0%                                                                                     einzelnen Unternehmen eine       Unternehmen der Branche
                          2010                   2011             2012            2013
                                                                                                  erhebliche Bandbreite auf.       ist daher zu empfehlen ihre
                                                                                                                                   Refinanzierungssituation
   Quelle: Bundesanzeiger                                                                       • Statistisch ist dabei ein
                                                                                                                                   kritisch auf mögliche
                                                                                                  Zusammenhang zwischen
                                                                                                                                   Optimierungspotentiale zu
   EBIT Marge und Debt ratio (2013)                                                               dem Verschuldungsgrad eines
                                                           *                                                                       überprüfen, da vor dem
                                       200%                                                       Unternehmens und der
                                                                                                                                   Hintergrund der zur Zeit
                                                                                                  erzielten EBIT Marge nicht
                                                                                                                                   noch vorteilhaften
      Verschuldungsgrad

                                                                                                  herzustellen (Korrelation
                                       150%                                                                                        Rahmenbedingungen die
                                                                                                  - 0,05).
                                                                                                                                   Finanzierungskosten
                                       100%                                                                                        gegebenenfalls reduziert
                                                                                                                                   werden können.
                                       50%

                                        0%
          -8%                    -3%              2%               7%       12%
                                                   EBIT Marge
                                                        Trendlinie
  Quelle: Bundesanzeiger
* Vereinfachte Darstellung: Unternehmen 1 weist Verschuldungsgrad von 260% und EBIT Marge von
4% aus. Unternehmen 2 weist Verschuldungsgrad von 216% und EBIT Marge von 4% aus.
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Mögliche Handlungsoptionen für Unternehmen der Möbelindustrie.

                                                                  E-Commerce
                                                                • Erhebliches Potenzial zur Ansprache neuer
                                                                   Kundengruppen aber auch schwindende regionale
                                                                   Nischen.
                                                                • E-Commerce bietet die Möglichkeit der Einbindung des
                                                                   Kunden in Produktdesign und –spezifikation und damit
       Konsolidierung                                              höhere Kundenbindung und eine
                                                                   Differenzierungsmöglichkeit für Unternehmen.
      • Erhöhung der Marktmacht
        und Erzielung von
        Kostenvorteilen durch
        verstärkte Kooperation in                                                                  Vertikalisierung
        Einkauf, Produktion, Logistik                                                              • Vertikale Integration
        und Vertrieb oder durch                                                                      vor –oder nachgelagerter
        Zusammenschlüsse.                                                                            Wertschöpfungsstufen.

                                                                                                  Internationalisierung
                                                                                                  • Erschließung
        Refinanzierung                                                                               intentionaler
                                                                                                     Absatzmärkte sowie
       • Verbesserung der Ertragskraft
                                                                                                     verstärktes
          durch Optimierung der
                                                                                                     internationales Sourcing.
          Finanzierungsseite.
                                                                  Strategische Ausrichtung
                                                                • Eindeutige Positionierung von
                                                                  Produkten, ggf. auch in Nischen,
                                                                  reduziert die Vergleichbarkeit und kann
                                                                  die Kundenbindung stärken.

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Unsere Experten

                                        Carsten Lehberg
                                        Partner – Restructuring Services
                                        Tel:     +49 (711) 16554 7007
                                        Mobil: +49 (151) 5800 3183
                                        Fax:     +49 (711) 16554 117109
                                        clehberg@deloitte.de

                                        Falko Stolte
                                        Manager – Restructuring Services
                                        Tel:     +49 (711) 16554 7235
                                        Mobil: +49 (151) 5800 3820
                                        Fax:     +49 (711) 16554 117128
                                        fstolte@deloitte.de

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Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach
britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich
selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung
von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.
Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance für Unternehmen und Institutionen
aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr
als 150 Ländern und Gebieten verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. „To be the Standard of Excellence“ – für mehr als 200.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsame Vision
und individueller Anspruch zugleich.
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