Politische Behörden - Bürgergemeinde der Stadt Basel

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Politische Behörden - Bürgergemeinde der Stadt Basel
Politische Behörden
 8   VORWORT
10   GESAMTÜBERSICHTEN
14   BÜRGERGEMEINDERAT
18   BÜRGERRAT
22   PERSONAL
24   ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
28   AUFSICHT DES BÜRGERRATES
30   JUBILÄEN
31   PR-KONZEPT
32   STRATEGISCHE WACHSTUMSZIELE
Politische Behörden - Bürgergemeinde der Stadt Basel
Politische Behörden - Bürgergemeinde der Stadt Basel
­­­BÜRGERRAT
Vorwort der Bürgerratspräsidentin

                                              Liebe Leserinnen und Leser
                                              Im Vorwort des Jahresberichts 2017 be-
                                              schrieb mein Vorgänger die Bürgerge-
                                              meinde als keinen aufregenden Thriller
                                              mit ständig neuen Wendungen und un-
                                              vorhersehbaren Veränderungen. Offen-
                                              sichtlich war da das Jahr 2018 noch nicht
                                              geschrieben, denn dieses barg wahrlich
                                              Thriller-Qualitäten. Nebst den jährlich wie-
                                              derkehrenden Themen gab es in diesem
                                              Jahr viel Spannendes, Brisantes und gar
                                              emotional Aufwühlendes.

                                               Frisch heraus kamen die äusserst gelun-
                                               genen neuen Filme, die einerseits die Wir-
                                               kungsbereiche der Bürgergemeinde mit
                                               schönen Bildern und informativen Texten
                                               untermalen und verdeutlichen, anderer-
                                               seits interessierten Einbürgerungswilligen
aufzeigen, wie sich der Weg zum Basler Bürgerrecht gestaltet. Hinzu kamen die völlig
neu erarbeitete, übersichtlich gestaltete und einfach strukturierte Homepage der Bürger­
gemeinde sowie ein peppiger Facebook-Auftritt, welche die oben genannten Filme
optimal in Szene setzen. Und im Zuge all dieser elektronischen Neuheiten wurde gleich
auch noch ein Wechsel zur elektronischen Gesetzessammlung vollzogen, die nun nicht
mehr in gedruckter Version existiert und nachgeführt wird, sondern immer brandaktuell
online zur Verfügung steht.

Spannend war auch das von Bürgergemeinderat und Bürgerrat heiss diskutierte und
auch im Jahr 2018 noch nicht abgeschlossene Geschäft der sozialen Beiträge des
Bürgergemeinderates im aktuellen Leistungsauftrag der Christoph Merian Stiftung. Die
Entscheidung über eine sinnvolle Umsetzung fällt voraussichtlich im Frühling 2019.

Zu den brisanteren Themen gehörten diverse Aufträge, die vom Bürgergemeinderat
eingebracht und in den Parlamentssitzungen diskutiert wurden. Ein Beispiel dafür ist der
Auftrag bezüglich Erweiterung des Vaterschaftsurlaubs. Über diesen wurde intensivst
debattiert und schliesslich eine Erhöhung der Vaterschaftsurlaubstage von fünf auf zehn
beschlossen.

Grosse Beachtung fand und emotional enorm aufwühlend war der Auftrag betreffend
Mitgliedschaft von Frauen in Zünften, Vorstadtgesellschaften, den Drei Ehren-Gesell-
schaften sowie der Bürgerkorporation Kleinhüningen. Spätestens bei diesem Thema
befand sich die Bürgergemeinde definitiv in einem würdigen Thriller-Szenario. In den
Medien schief vermittelte Informationen und reisserische Schlagzeilen liessen den Ein-
druck entstehen, die Bürgergemeinde zwinge die Zünfte und Gesellschaften ab sofort
Frauen aufzunehmen. Die Antwort zu diesem Auftrag ist zwar noch ausstehend, aber

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in der Zwischenzeit wurden die Vorstadtordnung, die Ordnung für die Drei E. Gesell-
schaften sowie die Korporationsordnung vom Bürgerrat teilrevidiert, sodass nun alle
zumindest die Möglichkeit haben, Frauen aufzunehmen.

So möchte ich nach diesem aufregenden, spannenden und sehr geschäftigen Jahr
die Chance nutzen, allen Mitarbeitenden der Bürgergemeinde wie auch der Christoph
Merian Stiftung herzlichst für ihr grosses Engagement zu danken. Auch meiner Bürger-
ratskollegin und meinen Bürgerratskollegen gilt ein herzliches Dankeschön für die gute
Zusammenarbeit!

Fabienne Beyerle, Präsidentin des Bürgerrates

P olitische B ehörde n                                                             9
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GESAMTÜBERSICHTEN

 BILANZEN	                                                   31.12.2018                    31.12.2017
		                                                                 CH F                           CH F

Z E NTRALE DI E N STE
 Umlaufvermögen
AKTIVE N          2’516’311  3’219’612
 Anlagevermögen  65’131’425 66’066’341

 TOTAL AKTIVE N	 67’647’736 69’285’953

PASS IVE N Fremdkapital      40’308’885 42’520’413
           Eigenkapital      27’338’851 26’765’540

           TOTAL PASS IVE N	 67’647’736 69’285’953

 Stiftungen und Fonds der Bürgergemeinde
 (Bilanzsummen)                                  21’991’359 22’260’656
 Paravicini-Stiftung sowie von dieser verwaltete
 weitere Stiftungen und Fonds (Bilanzsummen)      6’265’384  6’470’321

BÜ RG E R S PITAL
AKTIVE N            Umlaufvermögen  47’429’642  42’199’918
                    Anlagevermögen 113’189’420 119’656’204

                        TOTAL AKTIVE N	                   160’619’062                161’856’122

PASS IVE N Fremdkapital1  59’933’410 63’527’444
           Eigenkapital  100’685’652 98’328’678

                        TOTAL PASS IVE N	                 160’619’062                161’856’122

                        1)
                             inkl. zweckgebundene Fonds

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31.12.2018       31.12.2017
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BÜ RG E R LICH E S WAI S E N HAUS
AKTIVE N                  Umlaufvermögen                  6’333’284        7’591’099
                          Anlagevermögen                  3’987’423        3’012’727

                          TOTAL AKTIVE N	                10’320’707       10’603’826

PASS IVE N Fremdkapital 3’233’341 3’777’570
           Eigenkapital 7’087’366 6’826’256

                          TOTAL PASS IVE N	              10’320’707       10’603’826

                          Fondsvermögen (Bilanzsummen)   15’658’181       15’266’564

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ERFOLGSRECHNUNGEN	                                 2018                          2017
		                                                  CH F                           CH F

Z E NTRALE DI E N STE
                          Ertrag             7’569’048                   7’602’045
                          Aufwand          – 7’253’736                  –7’285’919

                          E RG E B N I S      315’312                       316’126

BÜ RG E R S PITAL
 Ertrag          132’287’479  126’062’001
 Aufwand        –129’930’505 –124’160’446

 E RG E B N I S    2’356’974    1’901’555

BÜ RG E R LICH E S WAI S E N HAUS
 Ertrag          10’838’908  10’760’833
 Aufwand        –10’577’798 –10’888’496

 E RG E B N I S     261’110   –127’663

                          12                  JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
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PERSONAL
 PERSONAL      VOLLSTE LLE N      PE R SON E N
		        2018         2017    2018       2017

B E STÄN DE               Zentrale Dienste            18.20  17.40    20     19
PE R 31.12.
                          Bürgerspital
                          • Mitarbeitende ohne Rente 805.00 793.00 1’092  1’066
                          • Mitarbeitende mit Rente  321.00 307.00   462    437
                          Waisenhaus                  73.20  74.30   107		 104

                          TOTAL                                                      1’217.40           1’191. 70            1’681		1’626

                          Christoph Merian Stiftung                                     101.50            100.90                127           124

                          Anmerkung: Zentrale Dienste inklusive 1 Lernender, Bürgerspital inklusive 38 Lernende, 18 Auszubildende HF/FH und
                          33 Praktikantinnen und Praktikanten, Waisenhaus inklusive 2 Lernende, 14 Auszubildende FH/HF, 3 Praktikantinnen und
                          Praktikanten, Christoph Merian Stiftung inklusive 7 Lernende und 2 Praktikanten (Lernende sind im Full-Time-Equivalent mit
                          100 % berücksichtigt, Auszubildende HF/FH zw. 60–100 %, Praktikanten zw. 60–100 %).
                          In der Statistik nicht berücksichtigt sind 26 Zivildienstleistende und 89 freiwillige Mitarbeitende im Bürgerspital sowie
                          1 ­Zivildienstleistender und 23 freiwillige Mitarbeitende in der Christoph Merian Stiftung.

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BÜRGERGEMEINDERAT

                    MUTATIONEN

SITZVERTEILUNG      RÜCKTR ITTE               FU N KTION                 NACH FOLG E
NACH FRAKTIONEN
                    Stephenson Jeremy, LDP,   Bürgergemeinderat          Eymann Corinne, LDP
                    per 21. August                                       (nachgerückt)
          5
  4
               10   Herzig Oskar, SVP,        Bürgergemeinderat,         per 31. Dezember vakant
                    per 31. Dezember          Mitglied Büro und Mitglied
  5                                           Einbürgerungskommission
      4        12

  FDP/LDP (10)
  SP (12)
  CVP (4)
  Grünes (5)
  Bündnis
   GLP/EVP (4)
   SVP (5)

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Politische Behörden - Bürgergemeinde der Stadt Basel
Geschäfte: Der Bürgergemeinderat hielt im Berichtsjahr drei Sitzungen ab.

Folgende Berichte zu Sachgeschäften sind dem Parlament vorgelegt worden:

142. Jahresbericht	des Bürgerrates an den Bürgergemeinderat über das Jahr 2017
                    und Beschlussantrag sowie dazugehöriger Bericht Nr. 2154 der
                    Aufsichtskommission

Bericht Nr. 2151	zum Leistungsauftrag der Christoph Merian Stiftung für die Jahre
                  2017 bis 2020: Produkt Soziale Beiträge des Bürgergemeindera-
                  tes und dazugehöriger Bericht Nr. 2156 der Aufsichtskommission

Bericht Nr. 2153	zum Auftrag «Für einen echten Vaterschaftsurlaub für die Ange­
                  stellten der Bürgergemeinde» und dazugehöriger Bericht Nr.
                  2155 der Aufsichtskommission

Bericht Nr. 2157	zu den Produktesummenbudgets 2019 und dazugehöriger Be-
                  richt Nr. 2159 der Aufsichtskommission

Bericht Nr. 2158	zum Auftrag betreffend Beitritt des Bürgergemeinderates der
                  Stadt Basel zur Schweizerischen Gesellschaft für Parlaments­
                  fragen (SGP)

Bericht Nr. 2160	betreffend Sanierung Alterszentrum zum Lamm und Nutzung
                  des Standortes Chrischona als Rochadehaus und dazugehöriger
                  Bericht Nr. 2161 der Sachkommission Bürgerspital

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Zudem hat der Bürgergemeinderat im Berichtsjahr folgende Aufträge überwiesen:

• «Die Bürgergemeinde in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit»
• Auftrag betreffend Einrichtung einer Kindertagesstätte auf dem Bürgerspital-Areal
• Auftrag betreffend die Mitgliedschaft von Frauen in den Zünften der Stadt Basel, in
  den Vorstadtgesellschaften Grossbasels, in den Drei Ehren-Gesellschaften Kleinbasels
  und in der Bürgerkorporation Kleinhüningen
• Auftrag betreffend Berücksichtigung des bürgergemeindeeigenen Grafischen Zent­
  rums für Aufträge der Bürgergemeinde im Allgemeinen und des Bürgerrates im Spe-
  zifischen
• Auftrag betreffend Beitritt des Bürgergemeinderates der Stadt Basel zur Schweizeri-
  schen Gesellschaft für Parlamentsfragen (SGP)
• «Förderung der Integration von Migrantinnen mit geschlechterspezifischem Angebot»
• «Obligatorischer Kursbesuch»
Bereits erledigt ist der Auftrag betreffend Beitritt des Bürgergemeinderates der Stadt
Basel zur Schweizerischen Gesellschaft für Parlamentsfragen (SGP); der Beitritt des
Bürgergemeinderates wurde beschlossen und veranlasst. Die übrigen Aufträge sind
noch pendent – Aufträge aus früheren Jahren sind keine hängig.

Interpellationen zu folgenden Themen sind eingereicht und beantwortet worden:

• «Einbürgerungsgebühren»
• Haltung des Bürgerrates zu Empfehlungen und Anregungen der Aufsichtskommission
  zum Jahresbericht 2017
• «Pensionskasse, Stiftungen, Fonds – gibt es bei der Bürgergemeinde Basel eine Stra-
  tegie des Klimaschutzes im Bereich Anlage von Finanzvermögen?»
• «Hardwald in Bedrängnis – was tut die Bürgergemeinde?»

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Tätigkeitsbericht der Kommissionen des Bürgergemeinderates

Im Bericht Nr. 2169 der Aufsichtskommission zum 143. Jahresbericht des Bürgerrates
über das Jahr 2018 wird einlässlich zur Tätigkeit der Aufsichtskommission sowie der
beiden Sachkommissionen für das Bürgerspital und das Waisenhaus berichtet. Des-
halb wird hier auf diesen Bericht verwiesen; er ist auf der Website der Bürgergemeinde
(bgbasel.ch) einsehbar.

Ein Bericht über die Tätigkeit der Wahlprüfungskommission erübrigt sich, weil diese in
der Regel nur im Zuge der Vor- bzw. Nachbereitung der Gesamterneuerungswahlen des
Bürgergemeinderates tätig ist.

P olitische B ehörde n                                                             17
BÜRGERRAT

Der Bürgerrat (von links): Daniel Müller (Bürgerratsschreiber), Patrick Hafner, Prof. Dr. Leonhard Burckhardt, Gabriella Matefi, Lucas Gerig, Dr. Stefan Wehrle,
Fabienne Beyerle (Präsidentin seit 15.9.) und Dr. Lukas Faesch

                                 Allgemeines: Der Bürgerrat hielt im Berichtsjahr 16 Sitzungen (Vorjahr: 15) ab. N
                                                                                                                 ­ eben
                                 den ordentlichen Tagesthemen bzw. -geschäften (wie Jahresbericht, Budgets, Con-
                                 trollingberichte, Behandlung von Unterstützungsgesuchen, Bürgerrechtsentscheide,
                                 jährliche Lohnrunde, Kenntnisnahme der Vergabungen der Stiftungskommission der
                                 Christoph Merian Stiftung, Genehmigung von Anträgen auf Entnahme aus dem Land­
                                 erwerbs- und Baufonds, diverse Zunftgeschäfte, traditioneller Austausch mit dem
                                 ­Fünfer-Ausschuss, Vorbereitung parlamentarischer Sachgeschäfte, Wahrnehmung der
                                  Stiftungsaufsicht, Jahresplanung Folgejahr, Festlegung Frei- und Feiertage Folgejahr,
                                  Bestimmung der Revisionsstellen, Stellungnahmen zu kantonalen Vernehmlassungen
                                  u.v.m.) bearbeitete der Bürgerrat unter anderem folgende Geschäfte:

                                 • Leistungsauftrag der Christoph Merian Stiftung (CMS) für die Jahre 2017 bis 2020:
                                   Produkt Soziale Beiträge des Bürgergemeinderates
                                 • Legislaturziele 2017–2023: Erarbeitung und Umsetzung (laufender Prozess)
                                 • Umsetzung des Öffentlichkeitsprinzips
                                 • Neue Website, neue Film(e), Facebook-Auftritt, neue BGZ (bg-post)
                                 • Vollzug (Umsetzung / Wahrnehmung) «neu geregelter» Aufsicht über die CMS
                                 • abstrakte Normenkontrolle zu §11 Abs. 2 des neuen kantonalen Bürgerrechtsgesetzes
                                 • Bearbeitung verschiedener politischer Vorstösse

                                 18                                                                               JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
• Teilrevisionen der Vorstadtordnung, der Ordnung für die Drei E. Gesellschaften und der
   Korporationsordnung
• Sanierung Alterszentrum zum Lamm und Nutzung des Standortes Chrischona als
  ­Rochadehaus
• Übernahme des Betriebs von vier Alterssiedlungen durch das Bürgerspital von der
   CMS, «Wohnen mit Service»
• Systematische Gesetzessammlung, Wechsel auf elektronische Gesetzessammlung und
   Verzicht auf Nachführung in gedruckter Version
• Reglement zur Anstellungsordnung, Teilrevision betreffend Vaterschaftsurlaub

Der Bürgerrat hat im Berichtsjahr neben den regulären Sitzungen im Stadthaus je eine
Sitzung im Bürgerspital, im Waisenhaus und bei der Christoph Merian Stiftung abgehal-
ten, um sich neben der Behandlung der ordentlichen Traktanden mit den Verantwortli-
chen auszutauschen und aktuelle Geschäfte bzw. Themen zu besprechen.

Traditionell trifft sich der Bürgerrat alle zwei Jahre zu einem Austausch mit dem basel-­
städtischen Regierungsrat. Auf Einladung der Bürgergemeinde haben sich die beiden
Dele­gationen im Berichtsjahr gegenseitig über Aktualitäten informiert und teilweise neue
Zusammenarbeitsmodelle diskutiert (z.B. Anlass «Willkommen in Basel», Jungbürger-
feier, Zusammenarbeit mit dem Verein Basler Weihnacht).

Ferner hat der Bürgerrat im Berichtsjahr von seiner Ausgabenkompetenz aus dem Anteil
der Bürgergemeinde am Ertrag der Christoph Merian Stiftung Gebrauch gemacht und
folgende Beiträge gesprochen:

• je CHF 10’000 an das SAH Region Basel für ein Arbeitsintegrationsprojekt, an die
  Suchthilfe Region Basel für Investitionen und Renovationen, an das SRK Basel-Stadt für
  die Erweiterung der ambulanten Wohnbegleitung, an den Gewerbeverband Basel-Stadt
  für das Jubiläum «10 Jahre Lehrling des Jahres» und an den Verein Totentanz für die
  Uraufführung «Basler Totentanz – Eine Revue»
• je CHF 7’000 an den Verein Gsünder Basel für das Angebot «Aktiv! im Sommer» für
  die Jahre 2018 und 2019
• CHF 6’528 an den Verein Automobildampfspritze der Feuerwehr Basel für die Revision
  der historischen Automobildampfspritze
• CHF 6’000 an Monuments Musicaux für «Münster – thematische Kammermusiktage
  im Museum Kleines Klingental»
• je CHF 5’000 an Innovation Basel für den dritten Wettbewerb und an den Regio-Chor
  Basel / Binningen für das Herbstkonzert 2019 in der Martinskirche
• CHF 4’662.50 an die Männerstimmen Basel für die Festkonzerte in der Martinskirche
  zum 10-Jahr-Jubiläum
• CHF 4’000 an die Mädchenkantorei Basel für die Teilnahme am Europäischen Jugend-
  chor Festival 2018
• CHF 3’300 an Incanto Chor und Orchester für Jubiläumskonzerte
• je CHF 3’000 an den Verein SOLA Basel für die SOLA Basel 2019 und an KlangBasel
  für die KlangBasel 2018

P olitische B ehörde n                                                               19
• CHF 2’930 an den Verein Spielgruppe Riehenring für einen neuen Kinderspielplatz
• CHF 2’500 an die Fasnachtsclique Opti-Mischte für einen Jugend Kulturaustausch
  Basel-Prag
• je CHF 2’000 an den Verein Denkmalmit für die Neuentwicklung von Denkmal.org, an
  die Esteam Music GmbH für das Big Basel Festival 2019, an Michal Lewkowicz für das
  Mizmorim Festival 2019 und an ASK Basel für die 1. Basler Sommerspiele
• je CHF 1’000 an den Verein DaN, Projekte für bedürftige Menschen, und an den Verein
  LLOS für das Zwischennutzungsprojekt alte Zollhalle St. Johann
• CHF 700 an den Verein Stadtprojekt für den 1. Quartierflohmarkt Clara / Altstadt

Ausschüsse / Delegationen

Der bürgerrätliche Ausschuss für Unterstützungsgesuche behandelte zahlreiche an die
Bürgergemeinde gerichtete Gesuche und bereitete entsprechende Anträge an den Bür-
gerrat vor.

Der Leitungsausschuss Zentrale Dienste hat sich vor allem mit der Vorbereitung bzw.
Vorberatung übergeordneter Geschäfte befasst wie der jährlichen Lohnrunde oder der
Hearings mit den Personalverbandsvertretungen. Zudem oblag ihm die Behandlung der
verschiedensten Geschäfte aus dem operativen Bereich der Zentralen Dienste und des
Forstbetriebs (Revisionsberichte, Vermögensverwaltungsmandat, Risikoanalyse, Unter-
halts- und Investitionsplanung für die Liegenschaften u.a.m.); neben den Tagesgeschäf-
ten befasste er sich darüber hinaus schwerpunktmässig mit folgenden Themen:

• Situation / weiteres Vorgehen Rentnerbestand bei der Pensionskasse Basel-Stadt
• Neue Aufritte der Bürgergemeinde (Internetseite, neue BG-Filme, Weiterentwicklung
  BG-Zytig)
• Wechsel bzw. Nichtwechsel Ausgleichskasse
• Beteiligung / Aktien Raurica Wald AG
• Eigentümerwechsel Firma Meyer Spinnler AG und vorzeitige Verlängerung Pachtver-
  trag Kiesgrube mit der Firma Meyer Spinnler AG
• Nachnutzung Liegenschaft Schneidergasse 2
• Entwicklung und Betreuung Liegenschaftsportfolio (Umbau Delsbergerallee, Schat-
  zung und Vorgehen Breisacherstrasse, Schatzung und Vorgehen Ramsteinerstrasse,
  Vor- und Nachbereitung Liegenschaftsrundgänge, Gerichtsverfahren wegen Mietzins-
  senkungen infolge Lärmimmission an der Turnerstrasse, Mobilfunkanlagen auf den
  Liegenschaften im Finanzvermögen)
• Beurteilung der für die Zentralen Dienste durchgeführten Risikoanalyse
• Finanzielles Engagement bei der Jungbürgerfeier
• Bebbi-Bryys 2018
• Deponie Rothausstrasse
• Legislaturziele 2017–2023
• Projekt Rheintunnel Basel
• Projekt Entflechtung Basel – Muttenz

20                                                    JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
•   Projekt «KulturApéro» (Unterstützungsfonds)
•   Gateway Basel Nord, ökologische Ersatzmassnahmen
•   Situation Sprachstandanalyse (SSA) – Wechsel zu Sprachnachweis fide
•   Umsetzung Öffentlichkeitsprinzip
•   Amphibienschutzgebiet Klingentalgrube (Kreuzkröte), Bundesanerkennung / öffentli-
    cher Event Kanton Basel-Landschaft und Bürgergemeinde der Stadt Basel Anfang Juli
•   Thema Stadtweihnachtsbäume
•   «Überprüfung IT-Landschaft» Zentrale Dienste
•   Richtlinien des Bürgerrats für seine Informationstätigkeit
•   Gesuche / Einnahmen aus Einbürgerungsgebühren
•   Situation der Waldungen (Schädlinge / Trockenheit)

Zudem wurden auch komplexe und übergreifende Themen wie Budget, Controlling und
Jahresbericht sowie Geschäfte aus dem Personalbereich bzw. dem Bereich der Öffent-
lichkeitsarbeit bearbeitet. Schliesslich hat sich der Leitungsausschuss wie jedes Jahr
mit einer Delegation der Aufsichtskommission zu verschiedenen Themen im Bereich
der Zentralen Diensten ausgetauscht.

P olitische B ehörde n                                                             21
PERSONAL

LOH N RU N DE 2019           Für das Jahr 2019 bewilligte der Bürgerrat eine individuelle Lohnentwicklung auf der
                             Basis der Ergebnisse der Mitarbeiterbeurteilungsgespräche. Demnach werden die Lohn-
                             erhöhungen, die gemäss Lohnsystem anhand der Leistungsbeurteilungen und unter
                             Berücksichtigung der Erfahrungsjahre errechnet werden, uneingeschränkt gewährt und
                             den individuellen Leistungen der Mitarbeitenden wird Rechnung getragen.

                             Massgebende Indikatoren bei den Überlegungen zur Festlegung der jährlichen Lohnan-
                             passungen sind jeweils die Entwicklung der Teuerung, das Vorgehen vergleichbarer
                             Betriebe der öffentlichen Verwaltung und der Privatwirtschaft, Erfahrungen aus der
                             Personalgewinnung und die Ergebnisse der jährlichen Mitarbeiterbeurteilungen. Aus-
                             schlaggebender Faktor bilden letztlich jedoch vor allem die finanziellen Gegebenheiten
                             und Möglichkeiten der Institutionen, da die Bürgergemeinde und ihre Institutionen über
                             keine Steuerhoheit und damit über keine Steuereinnahmen verfügen, sondern ihre Auf-
                             wendungen nach den erwirtschafteten Erträgen richten müssen.

                             Im Entscheidungsprozess über die Lohnentwicklung wirken neben den politischen Or-
                             ganen sowie den Institutionen der Bürgergemeinde verschiedene Gremien vorberatend
                             mit. Dazu zählen insbesondere die aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen pa-
                             ritätisch zusammengesetzte sozialpartnerschaftliche Begutachtungskommission sowie
                             die Personalverbände (vpod, SBK, Avenir Social und Unia)1.

FAM I LI E N Z U LAG E N /   Die Höhe der Familienzulagen richtet sich nach den Vorgaben des Bundes. Die Kin-
U NTE R HALTS Z U LAG E N
                             derzulagen liegen bei CHF 200. Die Ausbildungszulagen betragen weiterhin CHF 250.
                             Zudem hat der Bürgerrat beschlossen, die darüber hinaus zusätzlich gewährte Unter-
                             haltszulage (CHF 350 bei einer, CHF 440 bei zwei, CHF 475 bei drei bzw. CHF 500 bei
                             vier und mehr Familienzulagen) in gleicher Höhe auszurichten.

VE RG Ü N STIG U NG E N      Zudem können die Mitarbeitenden der Bürgergemeinde von Personalvergünstigungen
                             profitieren wie dem Job-Ticket zum Jugendtarif oder dem Bezug von Reka-Checks von
                             maximal CHF 500 mit 20 % Rabatt.

VE R S ICH E RU NG E N       Der Arbeitnehmerbeitrag der Krankentaggeldversicherung beläuft sich unverändert auf
                             0.37 % der AHV-pflichtigen Lohnsumme. Der Prämienanteil der Arbeitnehmenden an
                             der Nichtberufsunfallversicherung beträgt ebenfalls gleichbleibend 0.52 %.

                             1)
                                  vpod: Verband des Personals Öffentlicher Dienste; SBK: Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefach-
                                  männer, AvenirSocial: Soziale Arbeit Schweiz

                             22                                                                           JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
Z USAM M E NAR B E IT     Im Berichtsjahr kann wiederum auf eine konstruktive Zusammen-
                          arbeit mit der sozialpartnerschaftlichen Begutachtungskommissi-
                          on zurückgeblickt werden. Der für alle Seiten wichtige Meinungs-
                          und Informationsaustausch bildet eine wesentliche Grundlage für
                          die aktive Personalpolitik der Bürgergemeinde. Dazu zählen auch
                          die vom Leitungsausschuss Zentrale Dienste in der Regel zwei-
                          mal jährlich durchgeführten Hearings mit den Personalverbands-
                          vertretungen (AvenirSocial, SBK, vpod und Unia).

VATE R SCHAFTS­           Der Bürgergemeinderat hat im Juni 2017 den Auftrag «Für ei-
U R LAU B
                          nen echten Vaterschaftsurlaub für die Angestellten der Bürger-
                          gemeinde» behandelt. Nach intensiver Diskussion wurde der
                          Bürgerrat angewiesen zu prüfen, inwieweit die Bürgergemeinde
                          den Vaterschaftsurlaub beim Personal bezüglich Dauer an die
                          Kantonsregelung anpassen kann. Die Prüfungsergebnisse fasste
                          der Bürgerrat in seinem Bericht Nr. 2153 zusammen, der an der
                          Sitzung des Bürgergemeinderats vom 18. September eingehend
                          diskutiert wurde. Die Aufsichtskommission hat diesen Exekutiv-
                          bericht behandelt und dazu in ihrem Bericht Nr. 2155 Stellung
                          genommen.

                          Der Bürgergemeinderat ist dem Antrag der Aufsichtskommission
                          gefolgt und hat den Bürgerrat beauftragt, die bisherige Regelung
                          der Bürgergemeinde bezüglich Vaterschaftsurlaub derjenigen
                          des Kantons anzupassen, d.h. den Vaterschaftsurlaub von 5 auf
                          10 Tage zu erhöhen. Der Bürgerrat hat sodann das Reglement zur
                          Anstellungsordnung entsprechend angepasst und die Neurege-
                          lung per 1. Januar 2019 in Kraft gesetzt.

P olitische B ehörde n                                                                23
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

VE R E I N E U N D BÄU M E   Für die Foto-Ausstellungen in der Stadthaushalle wird bewusst die Zusammenarbeit
                             mit unterschiedlichsten Kunstschaffenden aus Basel und der Region gesucht. So auch
                             im Berichtsjahr: In ihrem preisgekrönten Bildprojekt «Freizeitfreunde» porträtieren die
                                                    Basler Fotografen Ursula Sprecher und Andi Cortellini regelmäs-
                                                    sig Gruppierungen von Menschen, die ein Interesse miteinander
                                                    teilen. Ob als Verein, Club, Clique oder Liga. Die Bilder werden
                                                    sorgsam inszeniert, sodass spannende und teils auch irritierende
                                                    Kompositionen entstehen. Zwischen März und August sah eine
                                                    breite Öffentlichkeit eine Auswahl der «Freizeitfreunde» im Basler
                                                    Stadthaus – vom Tauchclub über die Sterngucker und Tauben-
                                                    züchter bis hin zur Showtanzgruppe.

                                                    Die zweite Ausstellung ab Mitte September stand im Zeichen
                                                    der Natur. Im Auftrag der Bürgergemeinde lichtete die Basel-
                                                    bieter Fotografin Sabina Roth auf städtischem Boden eine Serie
                                                    von fotogenen «Basler Baum-Skulpturen» ab. Fündig wurde sie
                                                    etwa auf dem Waisenhaus-Areal und in den Merian Gärten. Ent-
                                                    standen sind die Fotografien im Frühjahr, als das Leben in den
                                                    Bäumen wiedererwachte und noch niemand ahnte, was für eine
                                                    schwierige Zeit den alten Riesen bevorsteht.

                                                    Durch die Linse von Sabina Roth wird der Baum zur Skulptur
                                                    und jede Aufnahme selbst zum Kunstwerk. Die so «begrünte»
                                                    Stadthaushalle wurde zum regelrechten Publikumsmagnet und
                                                    die Karten zur Ausstellung zum Liebhaberobjekt.

LADI E S‘ N IG HT Z U        Dritte Ladies’ Night im Stadthaus: Im April luden die Bürgerrätinnen Gabriella Matefi und
ZWANG S H E I RAT
                             Fabienne Beyerle einen weiten Kreis engagierter Frauen zum Themenabend «Zwangs-
                             heirat aus Frauensicht» ein. Anu Sivaganesan, Präsidentin der nationalen Fachstelle
                             Zwangsheirat, zeigte in ihrem Referat auf eindrückliche Weise auf, dass die Heirat gegen
                                                                            den eigenen Willen eine elementare Men-
                                                                            schenrechtsverletzung darstellt und weit-
                                                                            reichende Folgen für Frauen (und Männer)
                                                                            hat. Besonders berührend war die Le-
                                                                            bensgeschichte, die an diesem Abend im
                                                                            Stadthaus eine von Zwangsheirat Betrof-
                                                                            fene auf sehr persönliche Weise erzählte.
                                                                            Um ihr Überleben zu sichern, musste die
                                                                            junge Frau eine neue Identität annehmen.
                                                                            Abschliessend nutzten die anwesenden
                                                                            Politikerinnen und Vertreterinnen aus den
                                                                            BG-Institutionen die Ladies’ Night – genau
                                                                            wie vorgesehen – auch zum partei- und
                                                                            institutionsübergreifenden Austausch.

                             24                                                      JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
B E B B I-B RYYS AN       Im Mai zeichnete die Bürgergemeinde die Architektin Barbara Buser mit dem Bebbi-­
­B AR BARA BUS E R
                          Bryys aus. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre Persönlichkeiten geehrt, die sich auf
                          besondere Weise um die Stadt Basel verdient gemacht haben. Barbara Buser durfte die
                          Auszeichnung als Pionierin in der innovativen und nachhaltigen Areal- und Stadtentwick-
                          lung entgegennehmen: Die Palette der von ihr geprägten Projekte und Erfolgsgeschich-
                                                                        ten reicht von der Bauteilbörse über das
                                                                        Gundeldinger Feld, die Neue Markthalle
                                                                        bis zur Foodhalle Klara im Kleinbasel.

                                                                      Den Preis in Form eines Kunstwerkes von
                                                                      Martin Zeller und Sou Vai Keng überreich-
                                                                      te Bürgerratspräsident Patrick Hafner, die
                                                                      Laudatio hielt Regierungspräsidentin Elisa-
                                                                      beth Ackermann. Ganz nach Wunsch der
                                                                      Preisträgerin bestiegen die Gäste nach der
                                                                      Feier im Stadthaus an der Schifflände die
                                                                      MS Froschkönig und fuhren an den Ost-
                                                                      quai, wo ein Festmahl aus der Markthalle
                                                                      bereitstand.

G UTE R SOU N D,          Auf die «Bebbi-Jazz»-Nacht vom 17. August, bei der die Bürgergemeinde prominent
G UTE I DE E N
                          als Sponsorin und Partnerin beim musikalischen Focus-Thema in Erscheinung trat,
                          folgte auch dieses Jahr wieder der BG-Tag für alle.

                                                                      Auf der Bühne im Innenhof des Basler
                                                                      Stadthauses knüpften der Soundmix von
                                                                      «Patchvox» und der fetzige Rock’n’Roll
                                                                      der Basler Kultband «Flagstaff» ans Pro-
                                                                      gramm des Vorabends an. Im Hofbeizli
                                                                      des Stadthauscafés gab es Speis und
                                                                      Trank. Und die eigens konzipierte Aus-
                                                                      stellung von «Innovation Basel» lud zum
                                                                      Stöbern ein. Zu sehen und erleben wa-
                                                                      ren die Siegerprojekte des von den Basler
                                                                      Zünften lancierten Ideenwettbewerbs wie
                                                                      die Stadtpilze, ein Bambusvelo, ein Zeit-
                                                                      reise-Gerät oder eine Tasche aus Wild-
                                                                      schweinleder.

                          Offiziell vertreten war die Bürgergemeinde durch Präsident Patrick Hafner. Gesehen
                          wurden auch die Parlamentsmitglieder Beatrice Isler, Brigitte Gysin, Mahir Kabakci
                          und Marina Schai mit der ganzen Familie sowie Alt-Bürgergemeinderat Marcel Rünzi.
                          Vom Waisenhaus pilgerte Anita Conrad auf die Grossbasler Seite. Angezogen von der
                          Musik nahmen zudem zahlreiche Zaungäste im Hofbeizli Platz oder liessen sich die
                          ausgestellten Innovationen erklären.

P olitische B ehörde n                                                                25
WALD U N D NACH­              Einmal im Jahr lädt die Bürgergemeinde in den Wald ein. Da der ­Waldpavillon in den
HALTIG E «B HALTI S»
                              Langen Erlen dem Wisent-Gehege gewichen ist, traf man sich dieses Mal im herbstli-
                              chen Hardwald. Ende Oktober nahmen Gemeindebehörden, Medien sowie «BG-Gremi-
                              enmitglieder» die Gelegenheit wahr, sich über den Zustand des Waldes zu informieren.
                              Revierförster Christian Kleiber demonstrierte vor Ort die Folgen des Hitzesommers und
                              erläuterte die ergriffenen Massnahmen. Und Forst-Ingenieur Guido Bader erklärte den
                                                                            Zweck der kantonalen Kontrollstichproben
                                                                            in den regionalen Wäldern.

                                                                           Auf dem Werkhof-Gelände des Forst-
                                                                           betriebs gab die Waldchefin und frisch
                                                                           gewählte Bürgerratspräsidentin Fabienne
                                                                           Beyerle einen Überblick über die aktuel-
                                                                           len Waldprojekte der Bürgergemeinde:
                                                                           ein waldpädagogisches Projekt mit jun-
                                                                           gen Flüchtlingen, der neue Forst-Film und
                                                                           nachhaltige «Bhaltis». Vor allem Letztere
                                                                           begeisterten die Gäste: Die Schlüsselan-
                                                                           hänger mit Handschmeichlern sind in Zu-
                                                                           sammenarbeit mit dem Forstbetrieb und
                                                                           dem Arbeitstraining des Waisenhauses
                                                                           entstanden.

FI LM AB! – E I N N E U E R   Seit Ende November hat die Bürgergemeinde einen neuen Auftritt im Internet. Ge­
WE BAU FTR ITT
                              meinsam mit externen Fachleuten wurde eine zeitgemässe und ausgebaute Website
                                                   mit der einfach zu merkenden Adresse www.bgbasel.ch er-
                                                   stellt. Als lebendige Illustration der vielfältigen Bürgergemeinde-­
                                                   Bereiche und deren breitgefächerten Engagements sind auf der
                                                   Website fünf neue Videos zu finden: Ein fünfminütiger Info-Film
                                                   verschafft dem Publikum einen Überblick über die Tätigkeits-
                                                   felder und Institutionen der Bürgergemeinde. Drei Modulfilme
                                                   vertiefen je die Themenbereiche Forstbetrieb, Politik und Ein-
                                                   bürgerungen. Und ein Videoclip ermöglicht unter dem Motto
                              «Ein gutes Stück ­Basel» einen emotionalen Zugang zur Bürger­gemeinde und ihrem
                              Umfeld.

                              Während der Info-Film und die Modulfilme an öffentlichen Veranstaltungen auch als
                              Einführung ins jeweilige Thema dienen, kommt der Videoclip als attraktiver Blickfang
                              (Teaser) u.a. auf den Social-Media-Kanälen zum Einsatz. Neu ist die Bürgergemeinde
                              denn auch auf Facebook präsent: Die sogenannte Fanpage dient in erster Linie als
                              Plattform für Aktuelles rund um die Bürgergemeinde sowie als flankierende Massnah-
                              me zur Promotion der Website.

                              26                                                      JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
DYB LI MÄRT I N DE R        Im Sinne einer Zwischennutzung bot die Bürgergemeinde während der Vor­
REMISE
                            weihnachtszeit an der Schneidergasse 2 (ehemals Heimatwerk) kleinen Anbietern
                                                und sozialen Institutionen eine attraktive Plattform für ihre
                                                ­Produkte.

                                                   Der kleine, aber feine Indoor-Markt «Dyblimärt» wurde nach dem
                                                   aussen angebrachten historischen Briefkasten von Melchior Ber-
                                                   ri benannt. Als ehemalige Kutschenremise gehört das Gebäude
                                                   architektonisch zum benachbarten Stadthaus, dem Sitz der Bür-
                                                   gergemeinde der Stadt Basel.

                                                   Die Präsentation und den Verkauf von eigenen Erzeugnissen an
                                                   zentralster Lage in der Altstadt genutzt haben etwa die Werk-
                                                   stätten des Bürgerspitals, das Blindenheim und das Werkatelier.
                                                   Verkauft wurden exklusive, vorwiegend handgefertigte Produkte,
                                                   das Angebot reichte von Keramik über Kinderbücher bis hin zu
                                                   Kulinarischem. Marktbesucher und -besucherinnen schätzten
                                                   die weihnachtliche Atmosphäre, die auf drei Stockwerken zum
     01. Nov bis                                   Verweilen lud.
     23. Dez 2018
         Schneidergasse 2
               Basel           dybli-märt.ch

WE I H NACHTS­BÄU M E       In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens in Basel tritt die Bürgergemeinde als verläss-
U N D AN DE R E S
                            liche Partnerin und Sponsorin auf. Das Engagement wurde im Berichtsjahr noch einmal
                            ausgebaut. So etwa in Sachen Weihnachtsdekor: Zusätzlich zum bisherigen Beitrag an
                            die grossen Stadtweihnachtsbäume in der Innenstadt übergab sie dem Verein Basler
                            Weihnacht einen namhaften Betrag, der für die Finanzierung von Tannenbäumen in den
                            Quartieren einzusetzen war. Damit soll das Bemühen um Weihnachtsstimmung auch
                            ausserhalb des Zentrums Wertschätzung erfahren.

                                                                          Als langjährige Sponsorin der beiden
                                                                          Laufsportanlässe Basler Stadtlauf und Er-
                                                                          lenlauf ermöglichte die Bürgergemeinde
                                                                          zudem erstmals zusätzlich eine Aktion, die
                                                                          junge Läuferinnen und Läufer zur Teilnah-
                                                                          me am Stadtlauf ermutigt.

                                                                          Weiter beteiligte sich die B
                                                                                                     ­ ürgergemeinde
                                                                          zum 10-Jahr-Jubliläum des Summer­
                                                                          blues-Festivals an der Veröffentlichung
                                                                          einer CD mit musikalischen Beiträgen aus
                                                                          dem letzten Jahrzehnt und einer Vorschau
                                                                          auf das Festival. Um hier nur ein paar En-
                                                                          gagements zu nennen.

P olitische B ehörde n                                                                     27
AUFSICHT DES BÜRGERRATES

Dem Bürgerrat obliegen gemäss Gemeindeordnung (GO) verschiedene Aufsichtspflich-
ten. Die Aufsicht über die Christoph Merian Stiftung und andere Stiftungen und Fonds
ergibt sich aus §14 Abs. 2 Ziffer 11 und §26 GO. Die Aufsicht über die Zünfte und
Gesellschaften ist in §31 GO begründet.

E. Zünfte und E. Gesellschaften
In Basel bestehen zwanzig Zünfte, drei Ehrengesellschaften, fünf Vorstadtgesellschaften
und eine Bürgerkorporation. Diese sind Korporationen des öffentlichen Rechts und der
Aufsicht des Bürgerrates unterstellt.

Der Bürgerrat pflegte gute Kontakte zu den Korporationen der Stadt Basel. Er genehmig-
te nach Prüfung die revidierten und vom Vorstand bzw. von den Allgemeinen Vorgesetz-
tenversammlungen beschlossenen Rechnungen. Darüber hinaus traf er sich mit dem
Fünfer-Ausschuss zur jährlichen Aussprache. Zudem entschied er über die in seinen
Kompetenzbereich fallenden Wahlgeschäfte und genehmigte finanzielle Beschlüsse von
Zunftversammlungen, soweit diese seiner Genehmigung unterlagen.

Für die Einzelheiten wird auf die gesonderte und umfassende Berichterstattung zu den
Zünften und Gesellschaften verwiesen.

Christoph Merian Stiftung
Die Christoph Merian Stiftung ist eine selbständige, öffentlich-rechtliche Stiftung und
steht unter der Aufsicht der Bürgergemeinde. Sie geht zurück auf eine grosszügige
Schenkung von Christoph Merian (1800–1858) an die Stadt Basel. Nach dem Tod sei-
ner Witwe Margaretha Merian-Burckhardt wurde die Stiftung 1886 ins Leben gerufen.
Gemäss Stifterwillen ist die Stiftung dem Nutzen der Gesamtbevölkerung, der Unterstüt-
zung sozial Schwacher und der Achtung gegenüber Natur und Umwelt gewidmet. Mit
sozialen, städtischen und kulturellen Projekten setzt sie sich für das Wohl der Menschen
in Basel ein. Hinter den vielfältigen Aktivitäten steht grundsätzlich ein Gedanke: Sinnvolle
Unterstützung muss zweckmässig, nachhaltig und wirtschaftlich erfolgen. So haben die
geförderten Projekte vielfach Modellcharakter.

Die Christoph Merian Stiftung wird von der vom Bürgerrat gewählten Stiftungskommis-
sion geleitet. Zwei der sieben Mitglieder sind aus dem Kreis des Bürgerrates selbst zu
bestimmen. Diese haben das Präsidium sowie die Statthalterschaft inne.

Wie im Zusatzabkommen IV1 vorgesehen, geht der Ertragsüberschuss der Christoph
Merian Stiftung nach Zuweisung von maximal 10 % in den stiftungseigenen Lander-
werb- und Baufonds je zur Hälfte an die Einwohnergemeinde und an die Bürgerge-
meinde. Erstere verwendet diese Mittel zur Erleichterung städtischer Aufgaben. Die
Bürgergemeinde setzt diese Mittel vor allem für soziale Zwecke ein.

1)
     Zusatzabkommen IV zur Vereinbarung vom 24. November / 22. Dezember 1925, resp. 26. November / 14. Dezember 1926
     über die Unterstützung der bürgerlichen Fürsorgeinstitutionen und die Verwendung des Ertrages der Christoph Merian
     Stiftung vom 22.12.1975 (Stand 01.01.1973) zwischen der Einwohnergemeinde der Stadt Basel und der Bürgergemeinde
     der Stadt Basel

28                                                                           JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
Die von der Bürgergemeinde praktizierte wirkungsorientierte Verwaltungsführung betrifft
auch die Christoph Merian Stiftung. Dies bedeutet, dass die Christoph Merian Stiftung
betreffend des Ertragsanteils der Bürgergemeinde auf der Basis von mehrjährigen Leis-
tungsaufträgen mit Globalbudgets arbeitet, die vom Bürgergemeinderat beschlossen
und vom Bürgerrat konkretisiert werden. Die im Jahr 2017 für vier Jahre verabschiedeten
Leistungsaufträge mit Globalbudget gelten bis Ende 2020 – deren Inhalt ist in den vier
Produktegruppen «Unterstützung von Benachteiligten», «Dialog und Zusammenleben»,
«Natur und Gärten» sowie «Gemeinnützige Beiträge der Bürgergemeinde» definiert.

Für die Einzelheiten wird auf die gesonderte und umfassende Berichterstattung der
Christoph Merian Stiftung verwiesen.

Das seit 1. Oktober 2017 geltende neue Reglement für die Christoph Merian Stiftung
beinhaltet auch Bestimmungen zur Stiftungsaufsicht. Der Bürgerrat als zuständiges Auf-
sichtsorgan hat u. a. zu prüfen, ob die Erträge des Stiftungsvermögens zweckkonform
verwendet und der Stiftungszweck adäquat umgesetzt wurden. Aufgrund der von der
Christoph Merian Stiftung erfolgten Berichterstattung pro 2017 ergeben sich aus auf-
sichtsrechtlicher Sicht keine Beanstandungen – die Berichterstattung pro 2018 steht
zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Jahresberichts usanzgemäss noch aus.

Stiftungen und Fonds
Der Bürgerrat als zuständiges Aufsichtsorgan prüfte auch im Berichtsjahr die vor dem
1. Januar 2012 errichteten, der Bürgergemeinde zugeordneten selbständigen Stiftun-
gen. Als Aufsichtsbehörde prüfte er insbesondere, ob das Stiftungsvermögen seinen
Zwecken gemäss verwendet wurde und sich die Stiftungsorgane an das Gesetz, die
Stiftungsurkunde und allfällige Reglemente hielten. Daneben nahm der Bürgerrat ge-
genüber dem Paul Scherrer-Fonds, der kraft Stifterwillen ausdrücklich der Aufsicht der
Bürgergemeinde unterstellt ist, seine Aufsichtsfunktion wahr. Im Berichtsjahr wurden
für die Jahresrechnungen 2017 (diejenigen des Rechnungsjahres 2018 standen im Zeit-
punkt der Erstellung des Jahresberichts 2018 usanzgemäss noch aus) keine nennens-
werten Feststellungen gemacht.

Für die Einzelheiten wird auf die gesonderte und umfassende Berichterstattung zu den
Stiftungen und Fonds verwiesen.

P olitische B ehörde n                                                             29
JUBILÄEN

                               Der Bürgerrat durfte 226 (Vorjahr: 250) Ehepaaren mit Basler Bürgerrecht zu deren
                               besonderen Hochzeitsjubiläum gratulieren. Das Glückwunschschreiben verschickte
                               er jeweils in der für diese Anlässe angefertigten Einlagemappe des bekannten Basler
                               Künstlers Kurt Pauletto. 106 (Vorjahr: 129) Ehepaare konnten ihre goldene Hochzeit fei-
                               ern. 75 (Vorjahr: 94) Ehepaare durften die Gratulation des Bürgerrates zur diamantenen
                               Hochzeit entgegennehmen. 40 (Vorjahr: 24) Ehepaare wurden zur eisernen Hochzeit
                               beglückwünscht. Im Berichtsjahr feierten 4 (Vorjahr: 3) Ehepaare ihre steinerne Hochzeit
                               und somit ihren 70. Hochzeitstag. Ein Ehepaar (Vorjahr: 0) empfing die Glückwünsche
                               zu seinem 75. Hochzeitsjubiläum.

                                                        Der Bürgerratspräsident bzw. die Bürgerratspräsidentin oder ein
                                                        anderes Mitglied des Bürgerrats und der Ratsweibel besuchten
                                                        15 (Vorjahr: 19) Personen zu ihrem besonders hohen Geburtstag.
                                                        12 (Vorjahr: 14) Jubilarinnen und 3 (Vorjahr: 4) Jubilare durften
                                                        zu ihrem 100. Geburtstag die persönlichen Glückwünsche des
                                                        Bürgerrats entgegennehmen.

Jubilarin Hedwig Ammann (100) mit dem damaligen
Präsidenten des Bürgerrates Patrick Hafner und Weibel
Markus König

                               30                                                        JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
PR-KONZEPT

PR-Konzept sowie die zu dessen Umsetzung lancierten Massnahmen
(Stand der Arbeiten)

Ein PR-Konzept wurde – unter Berücksichtigung des bürgergemeindespezifischen
Dachmarkenprinzips – in Form eines 10-Punkte-Konzepts erarbeitet und verabschiedet.
Zahlreiche Massnahmen zur Erhöhung der Sichtbarkeit der Bürgergemeinde wurden
bereits umgesetzt oder befinden sich in Entwicklung.

Seit Ende November verfügt die Bürgergemeinde über einen komplett neu erarbeiteten
Auftritt im Internet. Dieser besteht aus einer zeitgemässen Website (bgbasel.ch), die
mit fünf eigens neu produzierten Videos bestückt ist, sowie aus einer sogenannten
Fanpage auf dem Social-Media-Kanal Facebook. Die bisherige BG-Zytig wurde komplett
überarbeitet und erscheint ab Ende März 2019 neu unter dem Namen «bg-post». Eine
schrittweise Vergrösserung des Leserkreises ist vorgesehen.

Neben dem Kriterium der Aktualität spielt bei der Bewirtschaftung all dieser Kanäle auch
die Klammerfunktion, welche die Bürgergemeinde mit Blick auf ihre Institutionen und
Betriebe einnimmt, eine zentrale Rolle.

Weitere Massnahmen bestanden in der Neukonzeption und Durchführung von Anlässen
für verschiedenste Zielgruppen wie zwei Fotoausstellungen, der «Ladies’ Night», der
Bebbi-Bryys-Verleihung und dem BG-Tag im Stadthaus oder dem waldpädagogischen
Angebot für junge Flüchtlinge, dem Waldanlass im Werkhof des Forstbetriebs oder dem
«Dyblimärt» an der Schneidergasse 2 in der Adventszeit.

Die Sichtbarkeit der Bürgergemeinde stärkte auch die Zusammenarbeit mit Sponso-
ring-Partnern wie Bebbi-Jazz, Basler Weihnacht, Basler Stadtlauf und Erlenlauf sowie
Summerblues. Auch die im Berichtsjahr angegangene Überarbeitung und Neuausrich-
tung der «Bhaltis»-Palette und Entwicklung von bürgergemeindespezifischen Produkten
zählen hierzu.

P olitische B ehörde n                                                              31
STRATEGISCHE WACHSTUMSZIELE

Umsetzung der strategischen Wachstumsziele u.a. in den Bereichen
«Integration» und «Soziales»
(Stand der Arbeiten)

Das Projekt «Ferieneinsätze für Schülerinnen und Schüler des integrativen Profils des
Zentrums für Brückenangebote» wurde auch im dritten Jahr seit Einführung genutzt.
Eine Schülerin und vier Schüler haben im Bürgerspital und im Forst Einsätze geleistet.
Die jährliche Projektevaluation hat gezeigt, dass dieses Projekt nach wie vor sowohl von
den Betrieben wie auch der Schule als sehr wertvoll betrachtet wird. Das Projekt soll
daher im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

Mit dem Zentrum für Brückenangebote wurde für das Schuljahr 2018 /19 ein neues
Projekt «Waldpädagogik» mit integrativem Charakter zusammen mit dem Betriebsleiter
des Forsts und einer Waldpädagogin erarbeitetet und gestartet. Im Rahmen des ob-
ligatorischen Schulunterrichts finden im Schuljahr 8 sogenannte Praxishalbtage zum
Thema Wald im Hardwald der Bürgergemeinde statt. Das Projekt hat u. a. folgende
Zielsetzungen: Schülerinnen und Schülern des integrativen Profils sollen den Wald als
Lebensraum kennenlernen und erfahren, sie sollen Verständnis entwickeln für Umwelt
und Nachhaltigkeit sowie aufgrund der bearbeiteten Themen im Klassenzimmer und
im Wald ihren Sprachschatz erweitern. Die bisher im Rahmen einer Projektauswertung
evaluierten Erfahrungen sind sehr positiv – die Zielsetzungen wurden erreicht. Daher
soll dieses Projekt auch im kommenden Jahr weitergeführt werden.

Nach langer Vorarbeit konnte im Sommer das Projekt KulturApéro gestartet werden.
Dabei handelt es sich um ein Projekt mit sozialem, geragogischen1 Charakter, das mit
Mitteln aus dem Unterstützungsfonds der Bürgergemeinde realisiert wird. Ziel dieses
Projektes ist, altersbedingt eingeschränkten und auch bedürftigen Bewohnerinnen und
Bewohnern der Basler Alters- und Pflegeheime die Teilnahme am kulturellen Leben der
Stadt Basel zu ermöglichen und zu erleichtern. Ergänzend zu hauseigenen kulturellen
Anlässen und dem therapeutischen Angebot der Alltagsgestaltung und Aktivierung wird
ein besonderes Kulturprogramm angeboten. Insgesamt haben acht Institutionen teilge-
nommen; durchschnittlich neun Bewohnerinnen und Bewohner, gesamthaft also rund
70 Personen, haben die Angebote genutzt und in Begleitung von Heimmitarbeitenden
und Freiwilligen verschiedene Museen besucht. Die erste Zwischenbilanz durch die ex-
terne Projektleiterin ist durchwegs positiv: Das Angebot wird von den Betagten überaus
geschätzt und bereitet ihnen grosse Freude. Die Erlebnisse wirken bei den Teilnehmen-
den auch nach den Besuchen noch lange positiv nach. Aufgrund dieser erfreulichen
Ergebnisse soll das Projekt ebenfalls weitergeführt werden.

1)
     Geragogik: Teilgebiet der Pädagogik, das sich mit Bildungsfragen und -hilfen für ältere Menschen befasst

32                                                                               JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
Einbürgerung
36   VORWORT
38   ZUM BERICHTSJAHR
40   KENNZAHLEN ZUM GESCHÄFTSGANG
EINBÜRGERUNG
Vorwort des Präsidenten

                                             «Es ist ein unglaublich schönes G
                                                                             ­ efühl,
                                             wenn man einen Spiessrutenlauf erwar-
                                             tet und dann stattdessen willkommen
                                             geheissen wird. Da wird man gerne
                                             Bürger! »
                                             (Zitat aus einem Feedback-Bogen)

                                               Dieses Lob über unser Einbürgerungsver-
                                               fahren gebe ich hiermit, verbunden mit
                                               meinem herzlichen Dank an die gesam-
                                               te Einbürgerungskommission sowie die
                                               Kursleitenden und die Mitarbeitenden der
                                               Zentralen Dienste weiter. Bei einer Rück-
                                               laufquote von über 50 % liegen die nega-
                                               tiven Bewertungen der Neubürgerinnen
                                               und Neubürger selbst beim anspruchs-
                                               vollen Einbürgerungsgespräch lediglich
                                               bei einem Prozent. Dagegen bemängeln
                                               21% die lange Dauer des gesamten Ein-
bürgerungsverfahrens; dazu ist klarzustellen, dass die Bürgergemeinde – im Unterschied
zum Kanton – die vereinbarten Fristen trotz den zunehmenden Fallzahlen einhält.

Gegenüber dem Vorjahr hat die Einbürgerungskommission 14 % mehr Gesuche be-
handelt (620 statt 543). Am stärksten vertreten waren mit über 100 Gesuchen die
Herkunftsländer Deutschland (111 statt 128) und Türkei (103 statt 58). Wie im Vorjahr
betrug der Frauenanteil 56 %. Zwei Gesuche sind wegen ungenügender wirtschaftli-
cher und sozialer Integration zur Ablehnung empfohlen worden. 53 Gesuche wurden
namentlich wegen ungenügender Staatskundekenntnisse zurückgestellt, wobei Ende
Jahr noch 28 pendent waren.

Diese geringe Rückstellungsquote ist nur möglich, weil die allermeisten Bürgerrechts-
bewerbenden bereits vor dem ersten Einbürgerungsgespräch einen von der Bürgerge-
meinde angebotenen Kurs besuchen oder sich selbst sorgfältig vorbereiten. Für den bei
den feierlichen Bürgerbriefübergaben vorgetragenen Satz «Sie wissen jetzt nämlich mit
Sicherheit mehr über das Staatswesen und die Geschichte der Schweiz, des Kantons
Basel-Stadt und der Bürgergemeinde Basel als ein durchschnittlicher Einwohner, auch
wenn dieser vielleicht schon seit seiner Geburt in Basel heimatberechtigt ist», kann
jederzeit der Tatbeweis erbracht werden.

Im Berichtsjahr haben auch die neu eingegangenen Gesuche zugenommen und zwar
um 60 % (von 496 auf 803). Einen erheblichen Anteil dürften die vor der Vollendung
des 19. Lebensjahres gestellten Gesuche von in der Schweiz geborenen AusländerIn-
nen ausmachen, bei denen der Kanton die Kosten übernimmt. Im Jahr 2018 hat die
Einbürgerungskommission 166 solcher Gesuche behandelt. Dabei haben sich die neuen

36                                                      JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
Informationsblätter für Kinder und Jugendliche, die teilweise in Zusammenarbeit mit
dem Kinderbüro entwickelt worden sind, bewährt.

Die im Vorjahresbericht erwähnte abstrakte Normenkontrolle der Ausnahmeregelung
von §11 Abs. 2 des neuen kantonalen Bürgerrechtsgesetzes ist leider immer noch
­hängig. Das Bundesgericht hat den Fall erst am 28. September 2018 an das Appella­
 tionsgericht überwiesen, weil dieses gemäss Kantonsverfassung auch ohne gesetzliche
 Regelung als Vorinstanz über die Rüge der Verletzung der Gemeindeautonomie befin-
 den müsste.

Neben sechs Info-Abenden (mit PowerPoint-Präsentation und neuem Info-Film) habe
ich auf Vermittlung der GGG Migration bei acht MigrantInnen-Vereinen über die Ein-
bürgerungsvoraussetzungen und die heutige Praxis in der Stadt Basel referiert. Bei den
Neubürgerinnen und Neubürgern guten Anklang fanden auch die beiden neuen Anlässe
unseres Angebotes «Basel besser kennenlernen»: der Besuch der Merian Gärten und
des Dreiländermuseums in Lörrach.

Für ihren Einsatz namentlich danken möchte ich Fabienne Beyerle, Petra Oppliger und
Tanja Ulmann sowie Oskar Herzig, der zum Jahresende aus gesundheitlichen Gründen
aus der Einbürgerungskommission zurückgetreten ist.

Dr. Stefan Wehrle, Bürgerrat und Präsident Einbürgerungskommission

E inbürgerung                                                                     37
Zum Berichtsjahr

                       Die Anzahl der vom kantonalen Migrationsamt überwiesenen Gesuche für die Einbür-
                       gerung von Ausländerinnen und Ausländern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr stark:
                       Insgesamt sind 803 (Vorjahr: 496) Gesuche eingegangen. Die Einbürgerungskommis-
                       sion behandelte an 80 (Vorjahr: 76) Sitzungen 620 (Vorjahr: 543) Gesuche auslän-
                       discher Bewerbender. Aufgrund dieser überdurchschnittlichen Gesuchszahl führte die
                       Einbürgerungskommission nicht nur während der Sommerschulferien Gespräche mit
                       Gesuchstellenden, sondern es sind im 4. Quartal auch weitere Zusatzsitzungen abge-
                       halten worden. Auch und vor allem dank diesen Massnahmen konnte das Gespräch
                       mit der Einbürgerungskommission trotz der deutlichen Zunahme der Gesuchszahlen im
                       Berichtsjahr in der Regel spätestens innerhalb von sechs Monaten nach Gesuchsein-
                       gang durchgeführt werden – somit lag die durchschnittliche Bearbeitungsdauer eines
                       Gesuchs bei der Bürgergemeinde innerhalb der Vorgabe von sechs Monaten. Am Jah-
                       resende waren noch 412 (Vorjahr: 172) Gesuche unbehandelt.

                       Von den von der Einbürgerungskommission im Berichtsjahr zurückgestellten 53 Gesu-
                       chen, die zum Gesprächszeitpunkt die Integrationskriterien (noch) nicht erfüllten, waren
                       per Jahresende noch 28 (Vorjahr: 19) Gesuche pendent. Die Einbürgerungskommission
                       hat 2 Gesuche (Vorjahr: 1) mit ablehnendem Antrag an den Bürgerrat überwiesen. Ende
                       Berichtsjahr waren die Entscheide des Bürgerrats noch ausstehend. Die vom Bürgerrat
                       auf Antrag der Einbürgerungskommission im Jahr 2017 verfügten zwei Gesuchsrück-
                       stellungen wegen ungenügender wirtschaftlicher Integration wurden im Berichtsjahr
                       vom Appellationsgericht entschieden. Ein Rekurs wurde abgewiesen, ein Rekurs wurde
                       teilweise gutgeheissen.

                                                                      Vom Staatssekretariat für Migration wur-
                                                                      den 266 (Vorjahr: 277) Personen aufgrund
                                                                      ihrer Ehe mit einer Schweizerin oder ei-
                                                                      nem Schweizer erleichtert eingebürgert
                                                                      und in das Basler Bürgerrecht aufgenom-
                                                                      men. Davon entfielen 63 (Vorjahr: 57) Auf-
                                                                      nahmen auf Personen mit Wohnsitz in der
                                                                      Stadt Basel.

                                                                           Mit 77 Gesuchen (Vorjahr: 174) von
                                                                           Schweizerinnen und Schweizern für den
Ein neuer Animationsfilm zeigt, wie die Einbürgerung funktioniert.         Erwerb des Bürgerrechts der Stadt Basel
                                                                           ist die Gesuchszahl gegenüber den Vor-
                                jahren 2016 (305) und 2017 (174) zwar wieder zurückgegangen. Sie liegt aber immer
                                noch einiges über dem Durchschnittswert von 45 Gesuchen pro Jahr während der Jahre
                                2012 bis 2015 vor Durchführung der «Willkommensaktion» im Jahre 2016.

                       Die seit dem 1. Januar 2017 vorgesehene Gebührenbefreiung zur Erlangung des Basler
                       Bürgerrechts vor Vollendung des 19. Lebensjahres, bei welcher der Kanton die kom-

                       38                                                        JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
munalen Einbürgerungsgebühren übernimmt, haben nur 16 (Vorjahr: 22) Schweizer
Bürgerinnen und Bürger in Anspruch genommen. Deutlich erhöht hat sich hingegen
die Zahl junger Ausländerinnen und Ausländer: 166 Personen (Vorjahr: 35) haben ein
Gesuch gestellt.

Ein leichter Zuwachs war bei den Kursbesuchen zu verzeichnen. Insgesamt 616 (Vorjahr:
602) Personen haben das Kursangebot beansprucht. Der «Kompaktkurs» verzeichnete
396 (Vorjahr: 389) Teilnehmende. Er wird zur Vorbereitung auf das Gespräch mit der
Einbürgerungskommission genutzt. Anlässlich drei Lektionen wird Basiswissen über Ge-
meinde, Kanton und Bund vermittelt. Die Teilnehmerzahl beim Kurs «Fit für Basel», der
in fünf Lektionen vertiefteres Wissen vermittelt, blieb unverändert stabil mit 189 (Vorjahr:
189) teilnehmenden Personen. Die von der Bürgergemeinde angebotenen Vorberei-
tungskurse sowie der Kurs «Politische Rechte» für Personen nach der Einbürgerung
werden von den Kursteilnehmenden unverändert mit «sehr gut» bewertet.

Den Sprachtest (Sprachstandanalyse) absolvierten 293 Personen (Vorjahr: 320). 192
Personen (Vorjahr: 178) haben die Prüfung bestanden und 101 Personen (Vorjahr: 142)
nicht bestanden. Damit hat sich die Quote der erfolgreichen Prüfungen gegenüber dem
Vorjahr (56 %) auf 65 % verbessert. Der Rückgang der Teilnehmenden ist möglicherwei-
se auf das seit Jahresbeginn geltende neue Bürgerrecht zurückzuführen.

Seit 2018 wird der Sprachnachweis fide von Gesetzes wegen als weiteres Sprachzerti-
fikat für den für die Einbürgerung benötigten Sprachnachweis anerkannt. Der Sprach-
nachweis fide ist ein entwickeltes Verfahren zum Nachweis der Sprachkompetenzen
in den schweizerischen Landessprachen. Die Bürgergemeinde muss per Ende Januar
2019 aufgrund der geänderten Bürgerrechtsgesetzgebung ihre bislang angebotene
Sprachstandanalyse einstellen. Der ursprüngliche Plan, weiterhin ein eigenes Sprach-
testverfahren anbieten zu können, das im Sinn der neuen Bürgerrechtsgesetzgebung als
anerkannter Sprachnachweis gilt, musste aufgrund der sehr hohen Erarbeitungskosten
fallen gelassen werden. Daraufhin ist bei der zuständigen Geschäftsstelle fide ein Gesuch
um Zulassung als Nachweisinstitution Sprachnachweis fide eingereicht worden; dieses
ist Ende Berichtsjahr noch hängig. Gesamtschweizerisch bieten akkreditierte Nachweis­
institutionen bereits dieses neue Sprachzertifikat an. Sobald die Bürger­gemeinde als
Nachweisinstitution zugelassen ist, können hier Personen ihre deutschen (mündlichen
und / oder schriftlichen) Sprachkompetenzen, die sie für das Einbürgerungsverfahren
oder auch andere Bedürfnisse nachweisen müssen, mittels des Sprachnachweises fide
prüfen lassen.

Im Berichtsjahr war die Bürgergemeinde neu auch am kantonalen Willkommensanlass
für Neuzugezogene vertreten. An sechs Abenden empfing der Kanton Neuzugezogene
im Rathaus zu einem Informationsanlass. Anschliessend wird diesen Gelegenheit gege-
ben, auf einem Schiff der Basler Personenschifffahrt nebst kantonalen Fachstellen auch
nicht-staatliche Institutionen und Angebote kennenzulernen und sich von ihnen Fragen
beantworten zu lassen.

E inbürgerung                                                                           39
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