Politische Behörden - Bürgergemeinde der Stadt Basel
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Politische Behörden 8 VORWORT 10 GESAMTÜBERSICHTEN 14 BÜRGERGEMEINDERAT 18 BÜRGERRAT 22 PERSONAL 24 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 28 AUFSICHT DES BÜRGERRATES 30 JUBILÄEN 31 PR-KONZEPT 32 STRATEGISCHE WACHSTUMSZIELE
BÜRGERRAT Vorwort der Bürgerratspräsidentin Liebe Leserinnen und Leser Im Vorwort des Jahresberichts 2017 be- schrieb mein Vorgänger die Bürgerge- meinde als keinen aufregenden Thriller mit ständig neuen Wendungen und un- vorhersehbaren Veränderungen. Offen- sichtlich war da das Jahr 2018 noch nicht geschrieben, denn dieses barg wahrlich Thriller-Qualitäten. Nebst den jährlich wie- derkehrenden Themen gab es in diesem Jahr viel Spannendes, Brisantes und gar emotional Aufwühlendes. Frisch heraus kamen die äusserst gelun- genen neuen Filme, die einerseits die Wir- kungsbereiche der Bürgergemeinde mit schönen Bildern und informativen Texten untermalen und verdeutlichen, anderer- seits interessierten Einbürgerungswilligen aufzeigen, wie sich der Weg zum Basler Bürgerrecht gestaltet. Hinzu kamen die völlig neu erarbeitete, übersichtlich gestaltete und einfach strukturierte Homepage der Bürger gemeinde sowie ein peppiger Facebook-Auftritt, welche die oben genannten Filme optimal in Szene setzen. Und im Zuge all dieser elektronischen Neuheiten wurde gleich auch noch ein Wechsel zur elektronischen Gesetzessammlung vollzogen, die nun nicht mehr in gedruckter Version existiert und nachgeführt wird, sondern immer brandaktuell online zur Verfügung steht. Spannend war auch das von Bürgergemeinderat und Bürgerrat heiss diskutierte und auch im Jahr 2018 noch nicht abgeschlossene Geschäft der sozialen Beiträge des Bürgergemeinderates im aktuellen Leistungsauftrag der Christoph Merian Stiftung. Die Entscheidung über eine sinnvolle Umsetzung fällt voraussichtlich im Frühling 2019. Zu den brisanteren Themen gehörten diverse Aufträge, die vom Bürgergemeinderat eingebracht und in den Parlamentssitzungen diskutiert wurden. Ein Beispiel dafür ist der Auftrag bezüglich Erweiterung des Vaterschaftsurlaubs. Über diesen wurde intensivst debattiert und schliesslich eine Erhöhung der Vaterschaftsurlaubstage von fünf auf zehn beschlossen. Grosse Beachtung fand und emotional enorm aufwühlend war der Auftrag betreffend Mitgliedschaft von Frauen in Zünften, Vorstadtgesellschaften, den Drei Ehren-Gesell- schaften sowie der Bürgerkorporation Kleinhüningen. Spätestens bei diesem Thema befand sich die Bürgergemeinde definitiv in einem würdigen Thriller-Szenario. In den Medien schief vermittelte Informationen und reisserische Schlagzeilen liessen den Ein- druck entstehen, die Bürgergemeinde zwinge die Zünfte und Gesellschaften ab sofort Frauen aufzunehmen. Die Antwort zu diesem Auftrag ist zwar noch ausstehend, aber 8 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
in der Zwischenzeit wurden die Vorstadtordnung, die Ordnung für die Drei E. Gesell- schaften sowie die Korporationsordnung vom Bürgerrat teilrevidiert, sodass nun alle zumindest die Möglichkeit haben, Frauen aufzunehmen. So möchte ich nach diesem aufregenden, spannenden und sehr geschäftigen Jahr die Chance nutzen, allen Mitarbeitenden der Bürgergemeinde wie auch der Christoph Merian Stiftung herzlichst für ihr grosses Engagement zu danken. Auch meiner Bürger- ratskollegin und meinen Bürgerratskollegen gilt ein herzliches Dankeschön für die gute Zusammenarbeit! Fabienne Beyerle, Präsidentin des Bürgerrates P olitische B ehörde n 9
GESAMTÜBERSICHTEN BILANZEN 31.12.2018 31.12.2017 CH F CH F Z E NTRALE DI E N STE Umlaufvermögen AKTIVE N 2’516’311 3’219’612 Anlagevermögen 65’131’425 66’066’341 TOTAL AKTIVE N 67’647’736 69’285’953 PASS IVE N Fremdkapital 40’308’885 42’520’413 Eigenkapital 27’338’851 26’765’540 TOTAL PASS IVE N 67’647’736 69’285’953 Stiftungen und Fonds der Bürgergemeinde (Bilanzsummen) 21’991’359 22’260’656 Paravicini-Stiftung sowie von dieser verwaltete weitere Stiftungen und Fonds (Bilanzsummen) 6’265’384 6’470’321 BÜ RG E R S PITAL AKTIVE N Umlaufvermögen 47’429’642 42’199’918 Anlagevermögen 113’189’420 119’656’204 TOTAL AKTIVE N 160’619’062 161’856’122 PASS IVE N Fremdkapital1 59’933’410 63’527’444 Eigenkapital 100’685’652 98’328’678 TOTAL PASS IVE N 160’619’062 161’856’122 1) inkl. zweckgebundene Fonds 10 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
31.12.2018 31.12.2017 CH F CH F BÜ RG E R LICH E S WAI S E N HAUS AKTIVE N Umlaufvermögen 6’333’284 7’591’099 Anlagevermögen 3’987’423 3’012’727 TOTAL AKTIVE N 10’320’707 10’603’826 PASS IVE N Fremdkapital 3’233’341 3’777’570 Eigenkapital 7’087’366 6’826’256 TOTAL PASS IVE N 10’320’707 10’603’826 Fondsvermögen (Bilanzsummen) 15’658’181 15’266’564 P olitische B ehörde n 11
ERFOLGSRECHNUNGEN 2018 2017 CH F CH F Z E NTRALE DI E N STE Ertrag 7’569’048 7’602’045 Aufwand – 7’253’736 –7’285’919 E RG E B N I S 315’312 316’126 BÜ RG E R S PITAL Ertrag 132’287’479 126’062’001 Aufwand –129’930’505 –124’160’446 E RG E B N I S 2’356’974 1’901’555 BÜ RG E R LICH E S WAI S E N HAUS Ertrag 10’838’908 10’760’833 Aufwand –10’577’798 –10’888’496 E RG E B N I S 261’110 –127’663 12 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
PERSONAL PERSONAL VOLLSTE LLE N PE R SON E N 2018 2017 2018 2017 B E STÄN DE Zentrale Dienste 18.20 17.40 20 19 PE R 31.12. Bürgerspital • Mitarbeitende ohne Rente 805.00 793.00 1’092 1’066 • Mitarbeitende mit Rente 321.00 307.00 462 437 Waisenhaus 73.20 74.30 107 104 TOTAL 1’217.40 1’191. 70 1’681 1’626 Christoph Merian Stiftung 101.50 100.90 127 124 Anmerkung: Zentrale Dienste inklusive 1 Lernender, Bürgerspital inklusive 38 Lernende, 18 Auszubildende HF/FH und 33 Praktikantinnen und Praktikanten, Waisenhaus inklusive 2 Lernende, 14 Auszubildende FH/HF, 3 Praktikantinnen und Praktikanten, Christoph Merian Stiftung inklusive 7 Lernende und 2 Praktikanten (Lernende sind im Full-Time-Equivalent mit 100 % berücksichtigt, Auszubildende HF/FH zw. 60–100 %, Praktikanten zw. 60–100 %). In der Statistik nicht berücksichtigt sind 26 Zivildienstleistende und 89 freiwillige Mitarbeitende im Bürgerspital sowie 1 Zivildienstleistender und 23 freiwillige Mitarbeitende in der Christoph Merian Stiftung. P olitische B ehörde n 13
BÜRGERGEMEINDERAT MUTATIONEN SITZVERTEILUNG RÜCKTR ITTE FU N KTION NACH FOLG E NACH FRAKTIONEN Stephenson Jeremy, LDP, Bürgergemeinderat Eymann Corinne, LDP per 21. August (nachgerückt) 5 4 10 Herzig Oskar, SVP, Bürgergemeinderat, per 31. Dezember vakant per 31. Dezember Mitglied Büro und Mitglied 5 Einbürgerungskommission 4 12 FDP/LDP (10) SP (12) CVP (4) Grünes (5) Bündnis GLP/EVP (4) SVP (5) 14 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
Geschäfte: Der Bürgergemeinderat hielt im Berichtsjahr drei Sitzungen ab. Folgende Berichte zu Sachgeschäften sind dem Parlament vorgelegt worden: 142. Jahresbericht des Bürgerrates an den Bürgergemeinderat über das Jahr 2017 und Beschlussantrag sowie dazugehöriger Bericht Nr. 2154 der Aufsichtskommission Bericht Nr. 2151 zum Leistungsauftrag der Christoph Merian Stiftung für die Jahre 2017 bis 2020: Produkt Soziale Beiträge des Bürgergemeindera- tes und dazugehöriger Bericht Nr. 2156 der Aufsichtskommission Bericht Nr. 2153 zum Auftrag «Für einen echten Vaterschaftsurlaub für die Ange stellten der Bürgergemeinde» und dazugehöriger Bericht Nr. 2155 der Aufsichtskommission Bericht Nr. 2157 zu den Produktesummenbudgets 2019 und dazugehöriger Be- richt Nr. 2159 der Aufsichtskommission Bericht Nr. 2158 zum Auftrag betreffend Beitritt des Bürgergemeinderates der Stadt Basel zur Schweizerischen Gesellschaft für Parlaments fragen (SGP) Bericht Nr. 2160 betreffend Sanierung Alterszentrum zum Lamm und Nutzung des Standortes Chrischona als Rochadehaus und dazugehöriger Bericht Nr. 2161 der Sachkommission Bürgerspital P olitische B ehörde n 15
Zudem hat der Bürgergemeinderat im Berichtsjahr folgende Aufträge überwiesen: • «Die Bürgergemeinde in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit» • Auftrag betreffend Einrichtung einer Kindertagesstätte auf dem Bürgerspital-Areal • Auftrag betreffend die Mitgliedschaft von Frauen in den Zünften der Stadt Basel, in den Vorstadtgesellschaften Grossbasels, in den Drei Ehren-Gesellschaften Kleinbasels und in der Bürgerkorporation Kleinhüningen • Auftrag betreffend Berücksichtigung des bürgergemeindeeigenen Grafischen Zent rums für Aufträge der Bürgergemeinde im Allgemeinen und des Bürgerrates im Spe- zifischen • Auftrag betreffend Beitritt des Bürgergemeinderates der Stadt Basel zur Schweizeri- schen Gesellschaft für Parlamentsfragen (SGP) • «Förderung der Integration von Migrantinnen mit geschlechterspezifischem Angebot» • «Obligatorischer Kursbesuch» Bereits erledigt ist der Auftrag betreffend Beitritt des Bürgergemeinderates der Stadt Basel zur Schweizerischen Gesellschaft für Parlamentsfragen (SGP); der Beitritt des Bürgergemeinderates wurde beschlossen und veranlasst. Die übrigen Aufträge sind noch pendent – Aufträge aus früheren Jahren sind keine hängig. Interpellationen zu folgenden Themen sind eingereicht und beantwortet worden: • «Einbürgerungsgebühren» • Haltung des Bürgerrates zu Empfehlungen und Anregungen der Aufsichtskommission zum Jahresbericht 2017 • «Pensionskasse, Stiftungen, Fonds – gibt es bei der Bürgergemeinde Basel eine Stra- tegie des Klimaschutzes im Bereich Anlage von Finanzvermögen?» • «Hardwald in Bedrängnis – was tut die Bürgergemeinde?» 16 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
Tätigkeitsbericht der Kommissionen des Bürgergemeinderates Im Bericht Nr. 2169 der Aufsichtskommission zum 143. Jahresbericht des Bürgerrates über das Jahr 2018 wird einlässlich zur Tätigkeit der Aufsichtskommission sowie der beiden Sachkommissionen für das Bürgerspital und das Waisenhaus berichtet. Des- halb wird hier auf diesen Bericht verwiesen; er ist auf der Website der Bürgergemeinde (bgbasel.ch) einsehbar. Ein Bericht über die Tätigkeit der Wahlprüfungskommission erübrigt sich, weil diese in der Regel nur im Zuge der Vor- bzw. Nachbereitung der Gesamterneuerungswahlen des Bürgergemeinderates tätig ist. P olitische B ehörde n 17
BÜRGERRAT Der Bürgerrat (von links): Daniel Müller (Bürgerratsschreiber), Patrick Hafner, Prof. Dr. Leonhard Burckhardt, Gabriella Matefi, Lucas Gerig, Dr. Stefan Wehrle, Fabienne Beyerle (Präsidentin seit 15.9.) und Dr. Lukas Faesch Allgemeines: Der Bürgerrat hielt im Berichtsjahr 16 Sitzungen (Vorjahr: 15) ab. N eben den ordentlichen Tagesthemen bzw. -geschäften (wie Jahresbericht, Budgets, Con- trollingberichte, Behandlung von Unterstützungsgesuchen, Bürgerrechtsentscheide, jährliche Lohnrunde, Kenntnisnahme der Vergabungen der Stiftungskommission der Christoph Merian Stiftung, Genehmigung von Anträgen auf Entnahme aus dem Land erwerbs- und Baufonds, diverse Zunftgeschäfte, traditioneller Austausch mit dem Fünfer-Ausschuss, Vorbereitung parlamentarischer Sachgeschäfte, Wahrnehmung der Stiftungsaufsicht, Jahresplanung Folgejahr, Festlegung Frei- und Feiertage Folgejahr, Bestimmung der Revisionsstellen, Stellungnahmen zu kantonalen Vernehmlassungen u.v.m.) bearbeitete der Bürgerrat unter anderem folgende Geschäfte: • Leistungsauftrag der Christoph Merian Stiftung (CMS) für die Jahre 2017 bis 2020: Produkt Soziale Beiträge des Bürgergemeinderates • Legislaturziele 2017–2023: Erarbeitung und Umsetzung (laufender Prozess) • Umsetzung des Öffentlichkeitsprinzips • Neue Website, neue Film(e), Facebook-Auftritt, neue BGZ (bg-post) • Vollzug (Umsetzung / Wahrnehmung) «neu geregelter» Aufsicht über die CMS • abstrakte Normenkontrolle zu §11 Abs. 2 des neuen kantonalen Bürgerrechtsgesetzes • Bearbeitung verschiedener politischer Vorstösse 18 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
• Teilrevisionen der Vorstadtordnung, der Ordnung für die Drei E. Gesellschaften und der Korporationsordnung • Sanierung Alterszentrum zum Lamm und Nutzung des Standortes Chrischona als Rochadehaus • Übernahme des Betriebs von vier Alterssiedlungen durch das Bürgerspital von der CMS, «Wohnen mit Service» • Systematische Gesetzessammlung, Wechsel auf elektronische Gesetzessammlung und Verzicht auf Nachführung in gedruckter Version • Reglement zur Anstellungsordnung, Teilrevision betreffend Vaterschaftsurlaub Der Bürgerrat hat im Berichtsjahr neben den regulären Sitzungen im Stadthaus je eine Sitzung im Bürgerspital, im Waisenhaus und bei der Christoph Merian Stiftung abgehal- ten, um sich neben der Behandlung der ordentlichen Traktanden mit den Verantwortli- chen auszutauschen und aktuelle Geschäfte bzw. Themen zu besprechen. Traditionell trifft sich der Bürgerrat alle zwei Jahre zu einem Austausch mit dem basel- städtischen Regierungsrat. Auf Einladung der Bürgergemeinde haben sich die beiden Delegationen im Berichtsjahr gegenseitig über Aktualitäten informiert und teilweise neue Zusammenarbeitsmodelle diskutiert (z.B. Anlass «Willkommen in Basel», Jungbürger- feier, Zusammenarbeit mit dem Verein Basler Weihnacht). Ferner hat der Bürgerrat im Berichtsjahr von seiner Ausgabenkompetenz aus dem Anteil der Bürgergemeinde am Ertrag der Christoph Merian Stiftung Gebrauch gemacht und folgende Beiträge gesprochen: • je CHF 10’000 an das SAH Region Basel für ein Arbeitsintegrationsprojekt, an die Suchthilfe Region Basel für Investitionen und Renovationen, an das SRK Basel-Stadt für die Erweiterung der ambulanten Wohnbegleitung, an den Gewerbeverband Basel-Stadt für das Jubiläum «10 Jahre Lehrling des Jahres» und an den Verein Totentanz für die Uraufführung «Basler Totentanz – Eine Revue» • je CHF 7’000 an den Verein Gsünder Basel für das Angebot «Aktiv! im Sommer» für die Jahre 2018 und 2019 • CHF 6’528 an den Verein Automobildampfspritze der Feuerwehr Basel für die Revision der historischen Automobildampfspritze • CHF 6’000 an Monuments Musicaux für «Münster – thematische Kammermusiktage im Museum Kleines Klingental» • je CHF 5’000 an Innovation Basel für den dritten Wettbewerb und an den Regio-Chor Basel / Binningen für das Herbstkonzert 2019 in der Martinskirche • CHF 4’662.50 an die Männerstimmen Basel für die Festkonzerte in der Martinskirche zum 10-Jahr-Jubiläum • CHF 4’000 an die Mädchenkantorei Basel für die Teilnahme am Europäischen Jugend- chor Festival 2018 • CHF 3’300 an Incanto Chor und Orchester für Jubiläumskonzerte • je CHF 3’000 an den Verein SOLA Basel für die SOLA Basel 2019 und an KlangBasel für die KlangBasel 2018 P olitische B ehörde n 19
• CHF 2’930 an den Verein Spielgruppe Riehenring für einen neuen Kinderspielplatz • CHF 2’500 an die Fasnachtsclique Opti-Mischte für einen Jugend Kulturaustausch Basel-Prag • je CHF 2’000 an den Verein Denkmalmit für die Neuentwicklung von Denkmal.org, an die Esteam Music GmbH für das Big Basel Festival 2019, an Michal Lewkowicz für das Mizmorim Festival 2019 und an ASK Basel für die 1. Basler Sommerspiele • je CHF 1’000 an den Verein DaN, Projekte für bedürftige Menschen, und an den Verein LLOS für das Zwischennutzungsprojekt alte Zollhalle St. Johann • CHF 700 an den Verein Stadtprojekt für den 1. Quartierflohmarkt Clara / Altstadt Ausschüsse / Delegationen Der bürgerrätliche Ausschuss für Unterstützungsgesuche behandelte zahlreiche an die Bürgergemeinde gerichtete Gesuche und bereitete entsprechende Anträge an den Bür- gerrat vor. Der Leitungsausschuss Zentrale Dienste hat sich vor allem mit der Vorbereitung bzw. Vorberatung übergeordneter Geschäfte befasst wie der jährlichen Lohnrunde oder der Hearings mit den Personalverbandsvertretungen. Zudem oblag ihm die Behandlung der verschiedensten Geschäfte aus dem operativen Bereich der Zentralen Dienste und des Forstbetriebs (Revisionsberichte, Vermögensverwaltungsmandat, Risikoanalyse, Unter- halts- und Investitionsplanung für die Liegenschaften u.a.m.); neben den Tagesgeschäf- ten befasste er sich darüber hinaus schwerpunktmässig mit folgenden Themen: • Situation / weiteres Vorgehen Rentnerbestand bei der Pensionskasse Basel-Stadt • Neue Aufritte der Bürgergemeinde (Internetseite, neue BG-Filme, Weiterentwicklung BG-Zytig) • Wechsel bzw. Nichtwechsel Ausgleichskasse • Beteiligung / Aktien Raurica Wald AG • Eigentümerwechsel Firma Meyer Spinnler AG und vorzeitige Verlängerung Pachtver- trag Kiesgrube mit der Firma Meyer Spinnler AG • Nachnutzung Liegenschaft Schneidergasse 2 • Entwicklung und Betreuung Liegenschaftsportfolio (Umbau Delsbergerallee, Schat- zung und Vorgehen Breisacherstrasse, Schatzung und Vorgehen Ramsteinerstrasse, Vor- und Nachbereitung Liegenschaftsrundgänge, Gerichtsverfahren wegen Mietzins- senkungen infolge Lärmimmission an der Turnerstrasse, Mobilfunkanlagen auf den Liegenschaften im Finanzvermögen) • Beurteilung der für die Zentralen Dienste durchgeführten Risikoanalyse • Finanzielles Engagement bei der Jungbürgerfeier • Bebbi-Bryys 2018 • Deponie Rothausstrasse • Legislaturziele 2017–2023 • Projekt Rheintunnel Basel • Projekt Entflechtung Basel – Muttenz 20 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
• Projekt «KulturApéro» (Unterstützungsfonds) • Gateway Basel Nord, ökologische Ersatzmassnahmen • Situation Sprachstandanalyse (SSA) – Wechsel zu Sprachnachweis fide • Umsetzung Öffentlichkeitsprinzip • Amphibienschutzgebiet Klingentalgrube (Kreuzkröte), Bundesanerkennung / öffentli- cher Event Kanton Basel-Landschaft und Bürgergemeinde der Stadt Basel Anfang Juli • Thema Stadtweihnachtsbäume • «Überprüfung IT-Landschaft» Zentrale Dienste • Richtlinien des Bürgerrats für seine Informationstätigkeit • Gesuche / Einnahmen aus Einbürgerungsgebühren • Situation der Waldungen (Schädlinge / Trockenheit) Zudem wurden auch komplexe und übergreifende Themen wie Budget, Controlling und Jahresbericht sowie Geschäfte aus dem Personalbereich bzw. dem Bereich der Öffent- lichkeitsarbeit bearbeitet. Schliesslich hat sich der Leitungsausschuss wie jedes Jahr mit einer Delegation der Aufsichtskommission zu verschiedenen Themen im Bereich der Zentralen Diensten ausgetauscht. P olitische B ehörde n 21
PERSONAL LOH N RU N DE 2019 Für das Jahr 2019 bewilligte der Bürgerrat eine individuelle Lohnentwicklung auf der Basis der Ergebnisse der Mitarbeiterbeurteilungsgespräche. Demnach werden die Lohn- erhöhungen, die gemäss Lohnsystem anhand der Leistungsbeurteilungen und unter Berücksichtigung der Erfahrungsjahre errechnet werden, uneingeschränkt gewährt und den individuellen Leistungen der Mitarbeitenden wird Rechnung getragen. Massgebende Indikatoren bei den Überlegungen zur Festlegung der jährlichen Lohnan- passungen sind jeweils die Entwicklung der Teuerung, das Vorgehen vergleichbarer Betriebe der öffentlichen Verwaltung und der Privatwirtschaft, Erfahrungen aus der Personalgewinnung und die Ergebnisse der jährlichen Mitarbeiterbeurteilungen. Aus- schlaggebender Faktor bilden letztlich jedoch vor allem die finanziellen Gegebenheiten und Möglichkeiten der Institutionen, da die Bürgergemeinde und ihre Institutionen über keine Steuerhoheit und damit über keine Steuereinnahmen verfügen, sondern ihre Auf- wendungen nach den erwirtschafteten Erträgen richten müssen. Im Entscheidungsprozess über die Lohnentwicklung wirken neben den politischen Or- ganen sowie den Institutionen der Bürgergemeinde verschiedene Gremien vorberatend mit. Dazu zählen insbesondere die aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen pa- ritätisch zusammengesetzte sozialpartnerschaftliche Begutachtungskommission sowie die Personalverbände (vpod, SBK, Avenir Social und Unia)1. FAM I LI E N Z U LAG E N / Die Höhe der Familienzulagen richtet sich nach den Vorgaben des Bundes. Die Kin- U NTE R HALTS Z U LAG E N derzulagen liegen bei CHF 200. Die Ausbildungszulagen betragen weiterhin CHF 250. Zudem hat der Bürgerrat beschlossen, die darüber hinaus zusätzlich gewährte Unter- haltszulage (CHF 350 bei einer, CHF 440 bei zwei, CHF 475 bei drei bzw. CHF 500 bei vier und mehr Familienzulagen) in gleicher Höhe auszurichten. VE RG Ü N STIG U NG E N Zudem können die Mitarbeitenden der Bürgergemeinde von Personalvergünstigungen profitieren wie dem Job-Ticket zum Jugendtarif oder dem Bezug von Reka-Checks von maximal CHF 500 mit 20 % Rabatt. VE R S ICH E RU NG E N Der Arbeitnehmerbeitrag der Krankentaggeldversicherung beläuft sich unverändert auf 0.37 % der AHV-pflichtigen Lohnsumme. Der Prämienanteil der Arbeitnehmenden an der Nichtberufsunfallversicherung beträgt ebenfalls gleichbleibend 0.52 %. 1) vpod: Verband des Personals Öffentlicher Dienste; SBK: Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefach- männer, AvenirSocial: Soziale Arbeit Schweiz 22 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
Z USAM M E NAR B E IT Im Berichtsjahr kann wiederum auf eine konstruktive Zusammen- arbeit mit der sozialpartnerschaftlichen Begutachtungskommissi- on zurückgeblickt werden. Der für alle Seiten wichtige Meinungs- und Informationsaustausch bildet eine wesentliche Grundlage für die aktive Personalpolitik der Bürgergemeinde. Dazu zählen auch die vom Leitungsausschuss Zentrale Dienste in der Regel zwei- mal jährlich durchgeführten Hearings mit den Personalverbands- vertretungen (AvenirSocial, SBK, vpod und Unia). VATE R SCHAFTS Der Bürgergemeinderat hat im Juni 2017 den Auftrag «Für ei- U R LAU B nen echten Vaterschaftsurlaub für die Angestellten der Bürger- gemeinde» behandelt. Nach intensiver Diskussion wurde der Bürgerrat angewiesen zu prüfen, inwieweit die Bürgergemeinde den Vaterschaftsurlaub beim Personal bezüglich Dauer an die Kantonsregelung anpassen kann. Die Prüfungsergebnisse fasste der Bürgerrat in seinem Bericht Nr. 2153 zusammen, der an der Sitzung des Bürgergemeinderats vom 18. September eingehend diskutiert wurde. Die Aufsichtskommission hat diesen Exekutiv- bericht behandelt und dazu in ihrem Bericht Nr. 2155 Stellung genommen. Der Bürgergemeinderat ist dem Antrag der Aufsichtskommission gefolgt und hat den Bürgerrat beauftragt, die bisherige Regelung der Bürgergemeinde bezüglich Vaterschaftsurlaub derjenigen des Kantons anzupassen, d.h. den Vaterschaftsurlaub von 5 auf 10 Tage zu erhöhen. Der Bürgerrat hat sodann das Reglement zur Anstellungsordnung entsprechend angepasst und die Neurege- lung per 1. Januar 2019 in Kraft gesetzt. P olitische B ehörde n 23
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT VE R E I N E U N D BÄU M E Für die Foto-Ausstellungen in der Stadthaushalle wird bewusst die Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Kunstschaffenden aus Basel und der Region gesucht. So auch im Berichtsjahr: In ihrem preisgekrönten Bildprojekt «Freizeitfreunde» porträtieren die Basler Fotografen Ursula Sprecher und Andi Cortellini regelmäs- sig Gruppierungen von Menschen, die ein Interesse miteinander teilen. Ob als Verein, Club, Clique oder Liga. Die Bilder werden sorgsam inszeniert, sodass spannende und teils auch irritierende Kompositionen entstehen. Zwischen März und August sah eine breite Öffentlichkeit eine Auswahl der «Freizeitfreunde» im Basler Stadthaus – vom Tauchclub über die Sterngucker und Tauben- züchter bis hin zur Showtanzgruppe. Die zweite Ausstellung ab Mitte September stand im Zeichen der Natur. Im Auftrag der Bürgergemeinde lichtete die Basel- bieter Fotografin Sabina Roth auf städtischem Boden eine Serie von fotogenen «Basler Baum-Skulpturen» ab. Fündig wurde sie etwa auf dem Waisenhaus-Areal und in den Merian Gärten. Ent- standen sind die Fotografien im Frühjahr, als das Leben in den Bäumen wiedererwachte und noch niemand ahnte, was für eine schwierige Zeit den alten Riesen bevorsteht. Durch die Linse von Sabina Roth wird der Baum zur Skulptur und jede Aufnahme selbst zum Kunstwerk. Die so «begrünte» Stadthaushalle wurde zum regelrechten Publikumsmagnet und die Karten zur Ausstellung zum Liebhaberobjekt. LADI E S‘ N IG HT Z U Dritte Ladies’ Night im Stadthaus: Im April luden die Bürgerrätinnen Gabriella Matefi und ZWANG S H E I RAT Fabienne Beyerle einen weiten Kreis engagierter Frauen zum Themenabend «Zwangs- heirat aus Frauensicht» ein. Anu Sivaganesan, Präsidentin der nationalen Fachstelle Zwangsheirat, zeigte in ihrem Referat auf eindrückliche Weise auf, dass die Heirat gegen den eigenen Willen eine elementare Men- schenrechtsverletzung darstellt und weit- reichende Folgen für Frauen (und Männer) hat. Besonders berührend war die Le- bensgeschichte, die an diesem Abend im Stadthaus eine von Zwangsheirat Betrof- fene auf sehr persönliche Weise erzählte. Um ihr Überleben zu sichern, musste die junge Frau eine neue Identität annehmen. Abschliessend nutzten die anwesenden Politikerinnen und Vertreterinnen aus den BG-Institutionen die Ladies’ Night – genau wie vorgesehen – auch zum partei- und institutionsübergreifenden Austausch. 24 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
B E B B I-B RYYS AN Im Mai zeichnete die Bürgergemeinde die Architektin Barbara Buser mit dem Bebbi- B AR BARA BUS E R Bryys aus. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre Persönlichkeiten geehrt, die sich auf besondere Weise um die Stadt Basel verdient gemacht haben. Barbara Buser durfte die Auszeichnung als Pionierin in der innovativen und nachhaltigen Areal- und Stadtentwick- lung entgegennehmen: Die Palette der von ihr geprägten Projekte und Erfolgsgeschich- ten reicht von der Bauteilbörse über das Gundeldinger Feld, die Neue Markthalle bis zur Foodhalle Klara im Kleinbasel. Den Preis in Form eines Kunstwerkes von Martin Zeller und Sou Vai Keng überreich- te Bürgerratspräsident Patrick Hafner, die Laudatio hielt Regierungspräsidentin Elisa- beth Ackermann. Ganz nach Wunsch der Preisträgerin bestiegen die Gäste nach der Feier im Stadthaus an der Schifflände die MS Froschkönig und fuhren an den Ost- quai, wo ein Festmahl aus der Markthalle bereitstand. G UTE R SOU N D, Auf die «Bebbi-Jazz»-Nacht vom 17. August, bei der die Bürgergemeinde prominent G UTE I DE E N als Sponsorin und Partnerin beim musikalischen Focus-Thema in Erscheinung trat, folgte auch dieses Jahr wieder der BG-Tag für alle. Auf der Bühne im Innenhof des Basler Stadthauses knüpften der Soundmix von «Patchvox» und der fetzige Rock’n’Roll der Basler Kultband «Flagstaff» ans Pro- gramm des Vorabends an. Im Hofbeizli des Stadthauscafés gab es Speis und Trank. Und die eigens konzipierte Aus- stellung von «Innovation Basel» lud zum Stöbern ein. Zu sehen und erleben wa- ren die Siegerprojekte des von den Basler Zünften lancierten Ideenwettbewerbs wie die Stadtpilze, ein Bambusvelo, ein Zeit- reise-Gerät oder eine Tasche aus Wild- schweinleder. Offiziell vertreten war die Bürgergemeinde durch Präsident Patrick Hafner. Gesehen wurden auch die Parlamentsmitglieder Beatrice Isler, Brigitte Gysin, Mahir Kabakci und Marina Schai mit der ganzen Familie sowie Alt-Bürgergemeinderat Marcel Rünzi. Vom Waisenhaus pilgerte Anita Conrad auf die Grossbasler Seite. Angezogen von der Musik nahmen zudem zahlreiche Zaungäste im Hofbeizli Platz oder liessen sich die ausgestellten Innovationen erklären. P olitische B ehörde n 25
WALD U N D NACH Einmal im Jahr lädt die Bürgergemeinde in den Wald ein. Da der Waldpavillon in den HALTIG E «B HALTI S» Langen Erlen dem Wisent-Gehege gewichen ist, traf man sich dieses Mal im herbstli- chen Hardwald. Ende Oktober nahmen Gemeindebehörden, Medien sowie «BG-Gremi- enmitglieder» die Gelegenheit wahr, sich über den Zustand des Waldes zu informieren. Revierförster Christian Kleiber demonstrierte vor Ort die Folgen des Hitzesommers und erläuterte die ergriffenen Massnahmen. Und Forst-Ingenieur Guido Bader erklärte den Zweck der kantonalen Kontrollstichproben in den regionalen Wäldern. Auf dem Werkhof-Gelände des Forst- betriebs gab die Waldchefin und frisch gewählte Bürgerratspräsidentin Fabienne Beyerle einen Überblick über die aktuel- len Waldprojekte der Bürgergemeinde: ein waldpädagogisches Projekt mit jun- gen Flüchtlingen, der neue Forst-Film und nachhaltige «Bhaltis». Vor allem Letztere begeisterten die Gäste: Die Schlüsselan- hänger mit Handschmeichlern sind in Zu- sammenarbeit mit dem Forstbetrieb und dem Arbeitstraining des Waisenhauses entstanden. FI LM AB! – E I N N E U E R Seit Ende November hat die Bürgergemeinde einen neuen Auftritt im Internet. Ge WE BAU FTR ITT meinsam mit externen Fachleuten wurde eine zeitgemässe und ausgebaute Website mit der einfach zu merkenden Adresse www.bgbasel.ch er- stellt. Als lebendige Illustration der vielfältigen Bürgergemeinde- Bereiche und deren breitgefächerten Engagements sind auf der Website fünf neue Videos zu finden: Ein fünfminütiger Info-Film verschafft dem Publikum einen Überblick über die Tätigkeits- felder und Institutionen der Bürgergemeinde. Drei Modulfilme vertiefen je die Themenbereiche Forstbetrieb, Politik und Ein- bürgerungen. Und ein Videoclip ermöglicht unter dem Motto «Ein gutes Stück Basel» einen emotionalen Zugang zur Bürgergemeinde und ihrem Umfeld. Während der Info-Film und die Modulfilme an öffentlichen Veranstaltungen auch als Einführung ins jeweilige Thema dienen, kommt der Videoclip als attraktiver Blickfang (Teaser) u.a. auf den Social-Media-Kanälen zum Einsatz. Neu ist die Bürgergemeinde denn auch auf Facebook präsent: Die sogenannte Fanpage dient in erster Linie als Plattform für Aktuelles rund um die Bürgergemeinde sowie als flankierende Massnah- me zur Promotion der Website. 26 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
DYB LI MÄRT I N DE R Im Sinne einer Zwischennutzung bot die Bürgergemeinde während der Vor REMISE weihnachtszeit an der Schneidergasse 2 (ehemals Heimatwerk) kleinen Anbietern und sozialen Institutionen eine attraktive Plattform für ihre Produkte. Der kleine, aber feine Indoor-Markt «Dyblimärt» wurde nach dem aussen angebrachten historischen Briefkasten von Melchior Ber- ri benannt. Als ehemalige Kutschenremise gehört das Gebäude architektonisch zum benachbarten Stadthaus, dem Sitz der Bür- gergemeinde der Stadt Basel. Die Präsentation und den Verkauf von eigenen Erzeugnissen an zentralster Lage in der Altstadt genutzt haben etwa die Werk- stätten des Bürgerspitals, das Blindenheim und das Werkatelier. Verkauft wurden exklusive, vorwiegend handgefertigte Produkte, das Angebot reichte von Keramik über Kinderbücher bis hin zu Kulinarischem. Marktbesucher und -besucherinnen schätzten die weihnachtliche Atmosphäre, die auf drei Stockwerken zum 01. Nov bis Verweilen lud. 23. Dez 2018 Schneidergasse 2 Basel dybli-märt.ch WE I H NACHTSBÄU M E In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens in Basel tritt die Bürgergemeinde als verläss- U N D AN DE R E S liche Partnerin und Sponsorin auf. Das Engagement wurde im Berichtsjahr noch einmal ausgebaut. So etwa in Sachen Weihnachtsdekor: Zusätzlich zum bisherigen Beitrag an die grossen Stadtweihnachtsbäume in der Innenstadt übergab sie dem Verein Basler Weihnacht einen namhaften Betrag, der für die Finanzierung von Tannenbäumen in den Quartieren einzusetzen war. Damit soll das Bemühen um Weihnachtsstimmung auch ausserhalb des Zentrums Wertschätzung erfahren. Als langjährige Sponsorin der beiden Laufsportanlässe Basler Stadtlauf und Er- lenlauf ermöglichte die Bürgergemeinde zudem erstmals zusätzlich eine Aktion, die junge Läuferinnen und Läufer zur Teilnah- me am Stadtlauf ermutigt. Weiter beteiligte sich die B ürgergemeinde zum 10-Jahr-Jubliläum des Summer blues-Festivals an der Veröffentlichung einer CD mit musikalischen Beiträgen aus dem letzten Jahrzehnt und einer Vorschau auf das Festival. Um hier nur ein paar En- gagements zu nennen. P olitische B ehörde n 27
AUFSICHT DES BÜRGERRATES Dem Bürgerrat obliegen gemäss Gemeindeordnung (GO) verschiedene Aufsichtspflich- ten. Die Aufsicht über die Christoph Merian Stiftung und andere Stiftungen und Fonds ergibt sich aus §14 Abs. 2 Ziffer 11 und §26 GO. Die Aufsicht über die Zünfte und Gesellschaften ist in §31 GO begründet. E. Zünfte und E. Gesellschaften In Basel bestehen zwanzig Zünfte, drei Ehrengesellschaften, fünf Vorstadtgesellschaften und eine Bürgerkorporation. Diese sind Korporationen des öffentlichen Rechts und der Aufsicht des Bürgerrates unterstellt. Der Bürgerrat pflegte gute Kontakte zu den Korporationen der Stadt Basel. Er genehmig- te nach Prüfung die revidierten und vom Vorstand bzw. von den Allgemeinen Vorgesetz- tenversammlungen beschlossenen Rechnungen. Darüber hinaus traf er sich mit dem Fünfer-Ausschuss zur jährlichen Aussprache. Zudem entschied er über die in seinen Kompetenzbereich fallenden Wahlgeschäfte und genehmigte finanzielle Beschlüsse von Zunftversammlungen, soweit diese seiner Genehmigung unterlagen. Für die Einzelheiten wird auf die gesonderte und umfassende Berichterstattung zu den Zünften und Gesellschaften verwiesen. Christoph Merian Stiftung Die Christoph Merian Stiftung ist eine selbständige, öffentlich-rechtliche Stiftung und steht unter der Aufsicht der Bürgergemeinde. Sie geht zurück auf eine grosszügige Schenkung von Christoph Merian (1800–1858) an die Stadt Basel. Nach dem Tod sei- ner Witwe Margaretha Merian-Burckhardt wurde die Stiftung 1886 ins Leben gerufen. Gemäss Stifterwillen ist die Stiftung dem Nutzen der Gesamtbevölkerung, der Unterstüt- zung sozial Schwacher und der Achtung gegenüber Natur und Umwelt gewidmet. Mit sozialen, städtischen und kulturellen Projekten setzt sie sich für das Wohl der Menschen in Basel ein. Hinter den vielfältigen Aktivitäten steht grundsätzlich ein Gedanke: Sinnvolle Unterstützung muss zweckmässig, nachhaltig und wirtschaftlich erfolgen. So haben die geförderten Projekte vielfach Modellcharakter. Die Christoph Merian Stiftung wird von der vom Bürgerrat gewählten Stiftungskommis- sion geleitet. Zwei der sieben Mitglieder sind aus dem Kreis des Bürgerrates selbst zu bestimmen. Diese haben das Präsidium sowie die Statthalterschaft inne. Wie im Zusatzabkommen IV1 vorgesehen, geht der Ertragsüberschuss der Christoph Merian Stiftung nach Zuweisung von maximal 10 % in den stiftungseigenen Lander- werb- und Baufonds je zur Hälfte an die Einwohnergemeinde und an die Bürgerge- meinde. Erstere verwendet diese Mittel zur Erleichterung städtischer Aufgaben. Die Bürgergemeinde setzt diese Mittel vor allem für soziale Zwecke ein. 1) Zusatzabkommen IV zur Vereinbarung vom 24. November / 22. Dezember 1925, resp. 26. November / 14. Dezember 1926 über die Unterstützung der bürgerlichen Fürsorgeinstitutionen und die Verwendung des Ertrages der Christoph Merian Stiftung vom 22.12.1975 (Stand 01.01.1973) zwischen der Einwohnergemeinde der Stadt Basel und der Bürgergemeinde der Stadt Basel 28 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
Die von der Bürgergemeinde praktizierte wirkungsorientierte Verwaltungsführung betrifft auch die Christoph Merian Stiftung. Dies bedeutet, dass die Christoph Merian Stiftung betreffend des Ertragsanteils der Bürgergemeinde auf der Basis von mehrjährigen Leis- tungsaufträgen mit Globalbudgets arbeitet, die vom Bürgergemeinderat beschlossen und vom Bürgerrat konkretisiert werden. Die im Jahr 2017 für vier Jahre verabschiedeten Leistungsaufträge mit Globalbudget gelten bis Ende 2020 – deren Inhalt ist in den vier Produktegruppen «Unterstützung von Benachteiligten», «Dialog und Zusammenleben», «Natur und Gärten» sowie «Gemeinnützige Beiträge der Bürgergemeinde» definiert. Für die Einzelheiten wird auf die gesonderte und umfassende Berichterstattung der Christoph Merian Stiftung verwiesen. Das seit 1. Oktober 2017 geltende neue Reglement für die Christoph Merian Stiftung beinhaltet auch Bestimmungen zur Stiftungsaufsicht. Der Bürgerrat als zuständiges Auf- sichtsorgan hat u. a. zu prüfen, ob die Erträge des Stiftungsvermögens zweckkonform verwendet und der Stiftungszweck adäquat umgesetzt wurden. Aufgrund der von der Christoph Merian Stiftung erfolgten Berichterstattung pro 2017 ergeben sich aus auf- sichtsrechtlicher Sicht keine Beanstandungen – die Berichterstattung pro 2018 steht zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Jahresberichts usanzgemäss noch aus. Stiftungen und Fonds Der Bürgerrat als zuständiges Aufsichtsorgan prüfte auch im Berichtsjahr die vor dem 1. Januar 2012 errichteten, der Bürgergemeinde zugeordneten selbständigen Stiftun- gen. Als Aufsichtsbehörde prüfte er insbesondere, ob das Stiftungsvermögen seinen Zwecken gemäss verwendet wurde und sich die Stiftungsorgane an das Gesetz, die Stiftungsurkunde und allfällige Reglemente hielten. Daneben nahm der Bürgerrat ge- genüber dem Paul Scherrer-Fonds, der kraft Stifterwillen ausdrücklich der Aufsicht der Bürgergemeinde unterstellt ist, seine Aufsichtsfunktion wahr. Im Berichtsjahr wurden für die Jahresrechnungen 2017 (diejenigen des Rechnungsjahres 2018 standen im Zeit- punkt der Erstellung des Jahresberichts 2018 usanzgemäss noch aus) keine nennens- werten Feststellungen gemacht. Für die Einzelheiten wird auf die gesonderte und umfassende Berichterstattung zu den Stiftungen und Fonds verwiesen. P olitische B ehörde n 29
JUBILÄEN Der Bürgerrat durfte 226 (Vorjahr: 250) Ehepaaren mit Basler Bürgerrecht zu deren besonderen Hochzeitsjubiläum gratulieren. Das Glückwunschschreiben verschickte er jeweils in der für diese Anlässe angefertigten Einlagemappe des bekannten Basler Künstlers Kurt Pauletto. 106 (Vorjahr: 129) Ehepaare konnten ihre goldene Hochzeit fei- ern. 75 (Vorjahr: 94) Ehepaare durften die Gratulation des Bürgerrates zur diamantenen Hochzeit entgegennehmen. 40 (Vorjahr: 24) Ehepaare wurden zur eisernen Hochzeit beglückwünscht. Im Berichtsjahr feierten 4 (Vorjahr: 3) Ehepaare ihre steinerne Hochzeit und somit ihren 70. Hochzeitstag. Ein Ehepaar (Vorjahr: 0) empfing die Glückwünsche zu seinem 75. Hochzeitsjubiläum. Der Bürgerratspräsident bzw. die Bürgerratspräsidentin oder ein anderes Mitglied des Bürgerrats und der Ratsweibel besuchten 15 (Vorjahr: 19) Personen zu ihrem besonders hohen Geburtstag. 12 (Vorjahr: 14) Jubilarinnen und 3 (Vorjahr: 4) Jubilare durften zu ihrem 100. Geburtstag die persönlichen Glückwünsche des Bürgerrats entgegennehmen. Jubilarin Hedwig Ammann (100) mit dem damaligen Präsidenten des Bürgerrates Patrick Hafner und Weibel Markus König 30 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
PR-KONZEPT PR-Konzept sowie die zu dessen Umsetzung lancierten Massnahmen (Stand der Arbeiten) Ein PR-Konzept wurde – unter Berücksichtigung des bürgergemeindespezifischen Dachmarkenprinzips – in Form eines 10-Punkte-Konzepts erarbeitet und verabschiedet. Zahlreiche Massnahmen zur Erhöhung der Sichtbarkeit der Bürgergemeinde wurden bereits umgesetzt oder befinden sich in Entwicklung. Seit Ende November verfügt die Bürgergemeinde über einen komplett neu erarbeiteten Auftritt im Internet. Dieser besteht aus einer zeitgemässen Website (bgbasel.ch), die mit fünf eigens neu produzierten Videos bestückt ist, sowie aus einer sogenannten Fanpage auf dem Social-Media-Kanal Facebook. Die bisherige BG-Zytig wurde komplett überarbeitet und erscheint ab Ende März 2019 neu unter dem Namen «bg-post». Eine schrittweise Vergrösserung des Leserkreises ist vorgesehen. Neben dem Kriterium der Aktualität spielt bei der Bewirtschaftung all dieser Kanäle auch die Klammerfunktion, welche die Bürgergemeinde mit Blick auf ihre Institutionen und Betriebe einnimmt, eine zentrale Rolle. Weitere Massnahmen bestanden in der Neukonzeption und Durchführung von Anlässen für verschiedenste Zielgruppen wie zwei Fotoausstellungen, der «Ladies’ Night», der Bebbi-Bryys-Verleihung und dem BG-Tag im Stadthaus oder dem waldpädagogischen Angebot für junge Flüchtlinge, dem Waldanlass im Werkhof des Forstbetriebs oder dem «Dyblimärt» an der Schneidergasse 2 in der Adventszeit. Die Sichtbarkeit der Bürgergemeinde stärkte auch die Zusammenarbeit mit Sponso- ring-Partnern wie Bebbi-Jazz, Basler Weihnacht, Basler Stadtlauf und Erlenlauf sowie Summerblues. Auch die im Berichtsjahr angegangene Überarbeitung und Neuausrich- tung der «Bhaltis»-Palette und Entwicklung von bürgergemeindespezifischen Produkten zählen hierzu. P olitische B ehörde n 31
STRATEGISCHE WACHSTUMSZIELE Umsetzung der strategischen Wachstumsziele u.a. in den Bereichen «Integration» und «Soziales» (Stand der Arbeiten) Das Projekt «Ferieneinsätze für Schülerinnen und Schüler des integrativen Profils des Zentrums für Brückenangebote» wurde auch im dritten Jahr seit Einführung genutzt. Eine Schülerin und vier Schüler haben im Bürgerspital und im Forst Einsätze geleistet. Die jährliche Projektevaluation hat gezeigt, dass dieses Projekt nach wie vor sowohl von den Betrieben wie auch der Schule als sehr wertvoll betrachtet wird. Das Projekt soll daher im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Mit dem Zentrum für Brückenangebote wurde für das Schuljahr 2018 /19 ein neues Projekt «Waldpädagogik» mit integrativem Charakter zusammen mit dem Betriebsleiter des Forsts und einer Waldpädagogin erarbeitetet und gestartet. Im Rahmen des ob- ligatorischen Schulunterrichts finden im Schuljahr 8 sogenannte Praxishalbtage zum Thema Wald im Hardwald der Bürgergemeinde statt. Das Projekt hat u. a. folgende Zielsetzungen: Schülerinnen und Schülern des integrativen Profils sollen den Wald als Lebensraum kennenlernen und erfahren, sie sollen Verständnis entwickeln für Umwelt und Nachhaltigkeit sowie aufgrund der bearbeiteten Themen im Klassenzimmer und im Wald ihren Sprachschatz erweitern. Die bisher im Rahmen einer Projektauswertung evaluierten Erfahrungen sind sehr positiv – die Zielsetzungen wurden erreicht. Daher soll dieses Projekt auch im kommenden Jahr weitergeführt werden. Nach langer Vorarbeit konnte im Sommer das Projekt KulturApéro gestartet werden. Dabei handelt es sich um ein Projekt mit sozialem, geragogischen1 Charakter, das mit Mitteln aus dem Unterstützungsfonds der Bürgergemeinde realisiert wird. Ziel dieses Projektes ist, altersbedingt eingeschränkten und auch bedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern der Basler Alters- und Pflegeheime die Teilnahme am kulturellen Leben der Stadt Basel zu ermöglichen und zu erleichtern. Ergänzend zu hauseigenen kulturellen Anlässen und dem therapeutischen Angebot der Alltagsgestaltung und Aktivierung wird ein besonderes Kulturprogramm angeboten. Insgesamt haben acht Institutionen teilge- nommen; durchschnittlich neun Bewohnerinnen und Bewohner, gesamthaft also rund 70 Personen, haben die Angebote genutzt und in Begleitung von Heimmitarbeitenden und Freiwilligen verschiedene Museen besucht. Die erste Zwischenbilanz durch die ex- terne Projektleiterin ist durchwegs positiv: Das Angebot wird von den Betagten überaus geschätzt und bereitet ihnen grosse Freude. Die Erlebnisse wirken bei den Teilnehmen- den auch nach den Besuchen noch lange positiv nach. Aufgrund dieser erfreulichen Ergebnisse soll das Projekt ebenfalls weitergeführt werden. 1) Geragogik: Teilgebiet der Pädagogik, das sich mit Bildungsfragen und -hilfen für ältere Menschen befasst 32 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
Einbürgerung 36 VORWORT 38 ZUM BERICHTSJAHR 40 KENNZAHLEN ZUM GESCHÄFTSGANG
EINBÜRGERUNG Vorwort des Präsidenten «Es ist ein unglaublich schönes G efühl, wenn man einen Spiessrutenlauf erwar- tet und dann stattdessen willkommen geheissen wird. Da wird man gerne Bürger! » (Zitat aus einem Feedback-Bogen) Dieses Lob über unser Einbürgerungsver- fahren gebe ich hiermit, verbunden mit meinem herzlichen Dank an die gesam- te Einbürgerungskommission sowie die Kursleitenden und die Mitarbeitenden der Zentralen Dienste weiter. Bei einer Rück- laufquote von über 50 % liegen die nega- tiven Bewertungen der Neubürgerinnen und Neubürger selbst beim anspruchs- vollen Einbürgerungsgespräch lediglich bei einem Prozent. Dagegen bemängeln 21% die lange Dauer des gesamten Ein- bürgerungsverfahrens; dazu ist klarzustellen, dass die Bürgergemeinde – im Unterschied zum Kanton – die vereinbarten Fristen trotz den zunehmenden Fallzahlen einhält. Gegenüber dem Vorjahr hat die Einbürgerungskommission 14 % mehr Gesuche be- handelt (620 statt 543). Am stärksten vertreten waren mit über 100 Gesuchen die Herkunftsländer Deutschland (111 statt 128) und Türkei (103 statt 58). Wie im Vorjahr betrug der Frauenanteil 56 %. Zwei Gesuche sind wegen ungenügender wirtschaftli- cher und sozialer Integration zur Ablehnung empfohlen worden. 53 Gesuche wurden namentlich wegen ungenügender Staatskundekenntnisse zurückgestellt, wobei Ende Jahr noch 28 pendent waren. Diese geringe Rückstellungsquote ist nur möglich, weil die allermeisten Bürgerrechts- bewerbenden bereits vor dem ersten Einbürgerungsgespräch einen von der Bürgerge- meinde angebotenen Kurs besuchen oder sich selbst sorgfältig vorbereiten. Für den bei den feierlichen Bürgerbriefübergaben vorgetragenen Satz «Sie wissen jetzt nämlich mit Sicherheit mehr über das Staatswesen und die Geschichte der Schweiz, des Kantons Basel-Stadt und der Bürgergemeinde Basel als ein durchschnittlicher Einwohner, auch wenn dieser vielleicht schon seit seiner Geburt in Basel heimatberechtigt ist», kann jederzeit der Tatbeweis erbracht werden. Im Berichtsjahr haben auch die neu eingegangenen Gesuche zugenommen und zwar um 60 % (von 496 auf 803). Einen erheblichen Anteil dürften die vor der Vollendung des 19. Lebensjahres gestellten Gesuche von in der Schweiz geborenen AusländerIn- nen ausmachen, bei denen der Kanton die Kosten übernimmt. Im Jahr 2018 hat die Einbürgerungskommission 166 solcher Gesuche behandelt. Dabei haben sich die neuen 36 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
Informationsblätter für Kinder und Jugendliche, die teilweise in Zusammenarbeit mit dem Kinderbüro entwickelt worden sind, bewährt. Die im Vorjahresbericht erwähnte abstrakte Normenkontrolle der Ausnahmeregelung von §11 Abs. 2 des neuen kantonalen Bürgerrechtsgesetzes ist leider immer noch hängig. Das Bundesgericht hat den Fall erst am 28. September 2018 an das Appella tionsgericht überwiesen, weil dieses gemäss Kantonsverfassung auch ohne gesetzliche Regelung als Vorinstanz über die Rüge der Verletzung der Gemeindeautonomie befin- den müsste. Neben sechs Info-Abenden (mit PowerPoint-Präsentation und neuem Info-Film) habe ich auf Vermittlung der GGG Migration bei acht MigrantInnen-Vereinen über die Ein- bürgerungsvoraussetzungen und die heutige Praxis in der Stadt Basel referiert. Bei den Neubürgerinnen und Neubürgern guten Anklang fanden auch die beiden neuen Anlässe unseres Angebotes «Basel besser kennenlernen»: der Besuch der Merian Gärten und des Dreiländermuseums in Lörrach. Für ihren Einsatz namentlich danken möchte ich Fabienne Beyerle, Petra Oppliger und Tanja Ulmann sowie Oskar Herzig, der zum Jahresende aus gesundheitlichen Gründen aus der Einbürgerungskommission zurückgetreten ist. Dr. Stefan Wehrle, Bürgerrat und Präsident Einbürgerungskommission E inbürgerung 37
Zum Berichtsjahr Die Anzahl der vom kantonalen Migrationsamt überwiesenen Gesuche für die Einbür- gerung von Ausländerinnen und Ausländern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr stark: Insgesamt sind 803 (Vorjahr: 496) Gesuche eingegangen. Die Einbürgerungskommis- sion behandelte an 80 (Vorjahr: 76) Sitzungen 620 (Vorjahr: 543) Gesuche auslän- discher Bewerbender. Aufgrund dieser überdurchschnittlichen Gesuchszahl führte die Einbürgerungskommission nicht nur während der Sommerschulferien Gespräche mit Gesuchstellenden, sondern es sind im 4. Quartal auch weitere Zusatzsitzungen abge- halten worden. Auch und vor allem dank diesen Massnahmen konnte das Gespräch mit der Einbürgerungskommission trotz der deutlichen Zunahme der Gesuchszahlen im Berichtsjahr in der Regel spätestens innerhalb von sechs Monaten nach Gesuchsein- gang durchgeführt werden – somit lag die durchschnittliche Bearbeitungsdauer eines Gesuchs bei der Bürgergemeinde innerhalb der Vorgabe von sechs Monaten. Am Jah- resende waren noch 412 (Vorjahr: 172) Gesuche unbehandelt. Von den von der Einbürgerungskommission im Berichtsjahr zurückgestellten 53 Gesu- chen, die zum Gesprächszeitpunkt die Integrationskriterien (noch) nicht erfüllten, waren per Jahresende noch 28 (Vorjahr: 19) Gesuche pendent. Die Einbürgerungskommission hat 2 Gesuche (Vorjahr: 1) mit ablehnendem Antrag an den Bürgerrat überwiesen. Ende Berichtsjahr waren die Entscheide des Bürgerrats noch ausstehend. Die vom Bürgerrat auf Antrag der Einbürgerungskommission im Jahr 2017 verfügten zwei Gesuchsrück- stellungen wegen ungenügender wirtschaftlicher Integration wurden im Berichtsjahr vom Appellationsgericht entschieden. Ein Rekurs wurde abgewiesen, ein Rekurs wurde teilweise gutgeheissen. Vom Staatssekretariat für Migration wur- den 266 (Vorjahr: 277) Personen aufgrund ihrer Ehe mit einer Schweizerin oder ei- nem Schweizer erleichtert eingebürgert und in das Basler Bürgerrecht aufgenom- men. Davon entfielen 63 (Vorjahr: 57) Auf- nahmen auf Personen mit Wohnsitz in der Stadt Basel. Mit 77 Gesuchen (Vorjahr: 174) von Schweizerinnen und Schweizern für den Ein neuer Animationsfilm zeigt, wie die Einbürgerung funktioniert. Erwerb des Bürgerrechts der Stadt Basel ist die Gesuchszahl gegenüber den Vor- jahren 2016 (305) und 2017 (174) zwar wieder zurückgegangen. Sie liegt aber immer noch einiges über dem Durchschnittswert von 45 Gesuchen pro Jahr während der Jahre 2012 bis 2015 vor Durchführung der «Willkommensaktion» im Jahre 2016. Die seit dem 1. Januar 2017 vorgesehene Gebührenbefreiung zur Erlangung des Basler Bürgerrechts vor Vollendung des 19. Lebensjahres, bei welcher der Kanton die kom- 38 JAH R E S B E R ICHT DE S BÜ RG E R RATE S
munalen Einbürgerungsgebühren übernimmt, haben nur 16 (Vorjahr: 22) Schweizer Bürgerinnen und Bürger in Anspruch genommen. Deutlich erhöht hat sich hingegen die Zahl junger Ausländerinnen und Ausländer: 166 Personen (Vorjahr: 35) haben ein Gesuch gestellt. Ein leichter Zuwachs war bei den Kursbesuchen zu verzeichnen. Insgesamt 616 (Vorjahr: 602) Personen haben das Kursangebot beansprucht. Der «Kompaktkurs» verzeichnete 396 (Vorjahr: 389) Teilnehmende. Er wird zur Vorbereitung auf das Gespräch mit der Einbürgerungskommission genutzt. Anlässlich drei Lektionen wird Basiswissen über Ge- meinde, Kanton und Bund vermittelt. Die Teilnehmerzahl beim Kurs «Fit für Basel», der in fünf Lektionen vertiefteres Wissen vermittelt, blieb unverändert stabil mit 189 (Vorjahr: 189) teilnehmenden Personen. Die von der Bürgergemeinde angebotenen Vorberei- tungskurse sowie der Kurs «Politische Rechte» für Personen nach der Einbürgerung werden von den Kursteilnehmenden unverändert mit «sehr gut» bewertet. Den Sprachtest (Sprachstandanalyse) absolvierten 293 Personen (Vorjahr: 320). 192 Personen (Vorjahr: 178) haben die Prüfung bestanden und 101 Personen (Vorjahr: 142) nicht bestanden. Damit hat sich die Quote der erfolgreichen Prüfungen gegenüber dem Vorjahr (56 %) auf 65 % verbessert. Der Rückgang der Teilnehmenden ist möglicherwei- se auf das seit Jahresbeginn geltende neue Bürgerrecht zurückzuführen. Seit 2018 wird der Sprachnachweis fide von Gesetzes wegen als weiteres Sprachzerti- fikat für den für die Einbürgerung benötigten Sprachnachweis anerkannt. Der Sprach- nachweis fide ist ein entwickeltes Verfahren zum Nachweis der Sprachkompetenzen in den schweizerischen Landessprachen. Die Bürgergemeinde muss per Ende Januar 2019 aufgrund der geänderten Bürgerrechtsgesetzgebung ihre bislang angebotene Sprachstandanalyse einstellen. Der ursprüngliche Plan, weiterhin ein eigenes Sprach- testverfahren anbieten zu können, das im Sinn der neuen Bürgerrechtsgesetzgebung als anerkannter Sprachnachweis gilt, musste aufgrund der sehr hohen Erarbeitungskosten fallen gelassen werden. Daraufhin ist bei der zuständigen Geschäftsstelle fide ein Gesuch um Zulassung als Nachweisinstitution Sprachnachweis fide eingereicht worden; dieses ist Ende Berichtsjahr noch hängig. Gesamtschweizerisch bieten akkreditierte Nachweis institutionen bereits dieses neue Sprachzertifikat an. Sobald die Bürgergemeinde als Nachweisinstitution zugelassen ist, können hier Personen ihre deutschen (mündlichen und / oder schriftlichen) Sprachkompetenzen, die sie für das Einbürgerungsverfahren oder auch andere Bedürfnisse nachweisen müssen, mittels des Sprachnachweises fide prüfen lassen. Im Berichtsjahr war die Bürgergemeinde neu auch am kantonalen Willkommensanlass für Neuzugezogene vertreten. An sechs Abenden empfing der Kanton Neuzugezogene im Rathaus zu einem Informationsanlass. Anschliessend wird diesen Gelegenheit gege- ben, auf einem Schiff der Basler Personenschifffahrt nebst kantonalen Fachstellen auch nicht-staatliche Institutionen und Angebote kennenzulernen und sich von ihnen Fragen beantworten zu lassen. E inbürgerung 39
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