Portfolio - Woyzeck Georg Büchner - 2020-2021 Denisa - Camelia Godjea - Knowunity

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Portfolio - Woyzeck Georg Büchner - 2020-2021 Denisa - Camelia Godjea - Knowunity
Portfolio
2020-2021 Denisa - Camelia Godjea

      Woyzeck
   Georg Büchner
Portfolio - Woyzeck Georg Büchner - 2020-2021 Denisa - Camelia Godjea - Knowunity
1      Georg Büchner – Leben & Werk ...................................................................................................... 5
1.1       Biografie ...................................................................................................................................... 5
1.2       Werke .......................................................................................................................................... 7
1.3       Zeitgeschichtlicher Hintergrund .................................................................................................. 9
1.4       Historischer Woyzeck ................................................................................................................ 10
2      Textanalyse und -interpretation.................................................................................................... 11
2.1       Textsorte.................................................................................................................................... 11
2.2       Szenenanordnung...................................................................................................................... 13
2.3       Zusammenfassung ..................................................................................................................... 14
2.4       Inhaltsangabe - Szenen.............................................................................................................. 16
(1)       Szene: Freies Feld. Die Stadt in der Ferne................................................................................................................... 16
(2)       Szene: Marie ( mit ihrem Kind am Fenster). Margreth ............................................................................................... 16
(3)       Szene: Buden. Lichter. Volk. ....................................................................................................................................... 16
(4)       Szene: Marie sitzt, ihr Kind auf dem Schoß, ein Stückchen Spiegel in der Hand ......................................................... 17
(5)       Szene: Der Hauptmann. Woyzeck .............................................................................................................................. 17
(6)       Szene: Marie. Tambourmajor .................................................................................................................................... 18
(7)       Szene 7: Marie. Woyzeck ........................................................................................................................................... 18
(8)       Szene: Woyzeck. Der Doktor ...................................................................................................................................... 18
(9)       Szene: Hauptmann. Doktor ........................................................................................................................................ 19
(10)      Szene: Der Hof des Professors. ................................................................................................................................... 19
(11)      Szene: Die Wachstube. ............................................................................................................................................... 19
(12)      Szene: Wirtshaus........................................................................................................................................................ 19
(13)      Szene: Freies Feld. ...................................................................................................................................................... 20
(14)      Szene: Nacht. ............................................................................................................................................................. 20
(15)      Szene: Wirtshaus........................................................................................................................................................ 20
(16)      Szene: Woyzeck. Der Jude .......................................................................................................................................... 21
(17)      Szene: Marie ( allein, blättert in der Bibel)................................................................................................................. 21
(18)      Szene: Kaserne. .......................................................................................................................................................... 21
(19)      Szene: Marie mir Mädchen vor der Haustür .............................................................................................................. 22
(20)      Szene: Marie und Woyzeck ....................................................................................................................................... 22
(21)      Szene: Es kommen Leute ............................................................................................................................................ 23
(22)      Szene: Das Wirtshaus................................................................................................................................................. 23
(23)      Szene: Kinder.............................................................................................................................................................. 23
(24)      Szene: Woyzeck, allein. .............................................................................................................................................. 23
(25)      Szene: Woyzeck an einem Teich ................................................................................................................................. 24
(26)      Szene: Gerichtsdiener. Barbier. Arzt. Richter ............................................................................................................. 24

(27)      Szene: Der Idiot. Das Kind. Woyzeck ..........................................................................................................................24

2.5       Personenkonstellation............................................................................................................... 25
2.6       Figurencharakterisierung .......................................................................................................... 26
(1)       Woyzeck .................................................................................................................................... 26
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(2)      Marie ......................................................................................................................................... 28
(3)      Der Hauptmann ......................................................................................................................... 29
(4)      Der Doktor ................................................................................................................................. 31
(5)      Der Tambourmajor .................................................................................................................... 32
2.7      Gesellschaftliche Stellung Woyzeck .......................................................................................... 34
3     Kreative Beiträge ........................................................................................................................... 36

                                                                                                                                                        3
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PR       O T O K O LL
DECKBLATT                                                   PROTOKOLLBLATT
ERLEDIGT AM: 25.03.2021                                     ERLEDIG AM: 25.03.2021

                           INHALTSVERZEICHNIS
                            ERLEDIGT AM: 05.05.2021

                     BIOGRAFIE GEORG BÜCHNER
                       BIOGRAFIE – ERLEDIGT AM: 05.05.2021
                          WERKE – ERLEDIGT AM: 05.05.2021
           ZEITGESCHICHTLICHER HINTERGRUND – ERLEDIGT AM: 05.05.2021

                TEXTANALYSE UND -INTERPRETATION
                      A. TEXTSORTE   - ERLEDIGT AM:05.05.2021
                   B. INHALTSANGABE – ERLEDIGT AM: 04.05.2021
                   C. SZENENORDNUNG – ERLEDIGT AM:05.05.2021

     D. FIGURENKONSTELLATION UND – CHARAKTERISTIK – ERLEDIGT AM: 04.05.2021
        E. GESELLSCHAFTLICHE STELLUNG WOYZECKS     - ERLEDIGT AM: 05.05.2021

                              KREATIVAUFGABE

                  VERTEIDIGUNGSREDE – ERLEDIGT AM: 06.05.2021
                   BILD GESTALTUNG – ERLEDIGT AM: 06.05.2021

                                                                                4
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1 Georg Büchner – Leben & Werk

1.1 Biografie

Georg Büchner wurde am 17.10.1813 in Riedstadt, Deutschland, geboren und starb im Alter
von 23 Jahren am 19.02.1837 in                                Schweiz. Heutzutage ist er bekannt
als einer der wesentlichsten                                    Autoren      der    Epoche       des
Vormärz.

Er     wuchs      mit      fünf                                  Geschwistern – davon war er
der Älteste. Sein Vater Namens                                 Karl Ernst Büchner war ein
Militärisches Arzt wurde im Jahre 1916                  versetzt.      Darauffolgend      zog     die
                                      Abb. 1: Georg Büchner
gesamte Familie im dem Jahr nach                              Darmstadt.      Politisch    gesehen
kamen seine Eltern aus zwei verschiedenen Welten. Seinen Vater nahm als Lazarettarzt an
Napoleons Feldzügen teil, während seine Mutter vor Napoleons Truppen fliehen musste.

Im Jahr 1822 wurde Georg der privaten Erziehungs- und Unterrichtsanstalt des Theologen Carl
Weitershausen angenommen. Nur 3 Jahre später setzte er seine schulische Laufbahn im Hu-
manistischen Gymnasium in Darmstadt fort und erlangte hier 1831 seinen Abschluss. Im
Herbst desselben Jahres wurde er zum Medizinstudium in Straßburg zugelassen. Bis 1833 stu-
dierte er vergleichende Anatomie in Straßburg. Während sein Studium hat er die Tochter sei-
nes Vermieters, Wilhelmine, heimlich verlobt. Es Jahre später haben sie die offizielle Verlo-
bung angekündigt.

Schon in der Zeit vor dem Studium war Georg an die politische Lage sehr begierig, aber wäh-
rend seinem Studium setzte er sich immer häufiger für politische Freiheit ein, so auch in einem
Vortrag über die politischen Zustände in Deutschland.

Im Herbst 1833 wechselte Büchner zur Landesuniversität in Gießen. Hier durchlebte er sowohl
eine   gesundheitliche   als   auch   eine   emotionale       Krise.   Er   erkrankte     an    einer

                                                                                                   5
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Hirnhautentzündung und reiste über die Weihnachtstage zu seinen Eltern. Seine persönliche
Krise kam durch die Unzufriedenheit mit seinen Dozenten und Kommilitonen zustande.

Im selben Jahr gründete Büchner einen Geheimbund namens „Gesellschaft der Menschen-
rechte“ und suchte den Kontakt zu anderen hessischen Oppositionsgruppen und primär zu
dem später auch als maßgeblichen Protagonisten des Vormärz bekannt gewordenen Rektor
Friedrich Ludwig Weidig.

Im selben Jahr trifft Büchner ein bekannten Rektor Namens Friedrich Ludwig Weidig. Sie lern-
ten sich kennen und veröffentlichten gemeinsam den „Hessischen Landboten“ - eine Schmäh-
schrift, welche die Bevölkerung über die sozialen Missstände aufklären sollte. Solche aufklä-
rerischen Informationen waren aufgrund der damals herrschenden Zensur verboten und
Büchner und Weidig flogen auf. Während Weidig verhaftet wurde, wurde Büchner von der
Zensurbehörde zusammen mit Autoren, wie Heinrich Heine oder Karl Gutzkow auf den Index
gesetzt und verboten.

Es wird vermutet, dass er ab Juli 1836 angefangen hat „Woyzeck“ zu verfassen. Das Drama
„Woyzeck“ ist aber nur ein Fragment geblieben, da der 24-jährige Mann am 19. Februar 1837
verstarb. Er wurde zwei Tage später in Zürich begraben. 1

1   (vgl. Lekturehilfe, kein Datum)
                                                                                           6
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1.2 Werke

George Büchner hat insgesamt 6 Werke verfasst. Die „Nachgelassen Schriften“ wurden erst
13 Jahren nach Georg Büchners Tod von sein Bruder Ludwig, in Jahr 1850, herausgebracht. Im
Jahr 1870 veröffentlichte der österreichische Schriftsteller Karl Emil Franzos „Georg Büchner:
Sämtliche Werke und handschriftlicher Nachlass“. Er setzte auch die auf Streitigkeiten von
Wilhelmine Jaegle mit Büchners Geschwistern über seine Hinterlassenschaft beruhende Ver-
mutung in die Welt, Büchners Verlobte hätte den Pietro Aretino aus Gegnerschaft gegen athe-
istische Tendenzen des Werkes vernichtet. Dafür gibt es jedoch keine weiteren Anhaltspunkte.
Sie selbst hat klargestellt, dass sie ausschließlich persönliche Korrespondenz zurückgehalten
habe.

          Der Hessische Landbote, 1834 – zusammen mit Friedrich Ludwig Weidig (Flug-
                                              schrift)
                                   Dantons Tod, 1835 (Drama)
                                      Lenz, 1835 (Erzählung)
                                Leonce und Lena, 1836 (Lustspiel)
                                   Woyzeck, 1837 (Fragment)
                  Pierto Aretino (Das Drama über Pietro Aretino ist verschollen)
                                              Briefe2

Der Hessische Landbote – Flugschrift
Darin wird die Landbevölkerung zum Kampf gegen die adelige Oberschicht aufgerufen.3

Dantons Tod
Dantons Tod wurde in Jahr 1835 herausgebracht. Die Handlung spiel im Jahre 1794 vor dem
Hintergrund der Französischen Revolution. Anders als Robespierre will Danton gewaltlos
eine Republik erschaffen. Am Ende wird er jedoch selbst zum Opfer.4

Lenz

Das Thema ist die psychische Krankheit des Schriftstellers Lenz und das Leiden, das daraus
resultierte. Die erzählte Zeit umfasst knapp drei Wochen im Winter des Jahre 1778.

2 (Büchner G. , Werk & Wirkung, 1850)
3 (Büchner G. , Inhaltsangabe.de, kein Datum)
4 (Büchner G. , Inhaltsangabe.de, kein Datum)

                                                                                             7
Grundlage für die Novelle ist ein Bericht des Pfarrers Oberlin über den Besuch des Dichters
Lenz in seinem Haus. Wie Lenz hielt auch Büchner sich selbst für einen Gescheiterten.5

Leonce und Lena

Das Leben des jungen Kronprinzen Leonce ist geprägt von Langeweile und melancholischen
Phasen, bis er sich entschließt, das Schloss zu verlassen, um der von seinem Vater geplanten
Hochzeit mit Prinzessin Lena zu entgehen. Auf der Flucht treffen Lena und Leonce durch Zu-
fall aufeinander und verlieben sich - ohne voneinander zu wissen, wer sie sind. Erst als sie
inkognito vermählt werden, müssen beide erkennen, dass sich genau das erfüllt hat, wovor
sie eigentlich geflohen sind.6

5   (Büchner G. , Lyrik Antikorpchen, kein Datum)
6   (Büchner G. , Getabstract, kein Datum)
                                                                                              8
1.3 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

George Büchner wurde am 2ten Tag der Völkerschlacht bei Leipzig ( 17. Oktober 1813) gebo-
ren. Den alliierten Mächten haben den Kampf gegen Napoleon gewonnen - diesen Sieg
brachte die Befreiung Deutschlands von der französischen Herrschaft.7

Vormärz (1815-1848) und Junges Deutschland (1830-1835) überschnitten sich zeitlich. Wäh-
rend sich bereits 1815 eine politische Opposition bildete und der Vormärz seine Anfänge
nahm, begann die literarische Opposition „Junges Deutschland“ erst nach der Julirevolution
1830.
Nach Napoleons Niederlage wurde beim Wiener Kongress der Weg für eine Neuordnung Eu-
ropas gebahnt. In der Zeit danach waren Kontroversen zwischen den Fürsten, welche die Res-
tauration befürworten, und Studenten und dem liberalen Bürgertum, die nach Freiheit streb-
ten. Auch die Universitäten wurden sehr streng überwacht. Es gab auch ein Berufsverbot für
liberale Professoren, die ihre Ansichten an die Studenten weitergaben.
Im Jahr 1819 kam es zu einem Verbot der Burschenschaften und der öffentlichen schriftlichen
Meinungsfreiheit.
Büchner gründete einen Geheimbund Namens „Gesellschaft der Menschenrechte“.

Die Pressefreiheit wurde aufgehoben und es wurden Spitzel eingesetzt, um Oppositionelle zu
überwachen und zu entlarven. Letztendlich war die Enttäuschung über die Missstände derart
groß, dass es 1848 (bis 1849) zu den sogenannten Märzrevolutionen kam.
Büchner und Friedrich Ludwig Weidig veröffentlichten gemeinsam den „ Hessischen Landbo-
ten“. Damit versuchen sie, die Landbevölkerung zum Kampf gegen die adeligen Oberschichten
aufzurufen. Da man seine Meinung nicht äußern durfte, kam es zu einer Verhaftung
Weidig, während Büchner von dem Index ausgesetzt worden ist.

Vormärz (1815-1848) und Junges Deutschland (1830-1835) überschnitten sich zeitlich. Während sich
bereits 1815 eine politische Opposition bildete und der Vormärz seine Anfänge nahm, begann die lite-
rarische Opposition „Junges Deutschland“ erst nach der Julirevolution 1830.8

7   (Bücher, 1979, S. 48 - 49)
8    (vgl. Büchner G. , Lekturehilfe)

                                                                                                  9
1.4 Historischer Woyzeck

Büchner schrieb in seinem Drama „Woyzeck“ über die soziale Ungerechtigkeit, er teilt die
Personen in eine unterdrückte und arme Unterschicht und eine privilegierte, ausbeutende
und zynische Oberschicht an.

Heiratserlaubnis

In 19. Jahrhundert durften Soldaten in vielen Staaten des Deutschen Reichs nur dann heiraten,
wenn sie einen ausreichenden Nahrungsstand nachweisen könnten. Nur wenn sie diesen
nachweisen könnten, hätten, hätten sie eine Heiratserlaubnis erhalten. Das betrifft auch Woy-
zeck, er hat so wenig verdient, dass er für seinen eigenen Lebensunterhalt knapp ausreichte,
und nicht für den Unterhalt seiner Familie. 9

Aus diesen finanziellen Gründen kann sich Woyzeck nicht leisten Marie zu heiraten und das
Kind zu taufen. Aus diesem Grunde wird Marie als Hure bezeichnet.

9   (vgl. Büchner G. , Lekturehilfe)
                                                                                          10
2 Textanalyse und -interpretation

2.1 Textsorte

Die Handlung von „Woyzeck“ spiel in einer Stadt mit Kaserne. Verschiedene Szenen spielen
auch außerhalb der Stadt. Das Drama ist in 27 Szenen aufgeteilt, diese tragen keine wirklichen
Titel, sondern bestehen aus kurzen Zusammenfassungen der Handlung und des Ortes sowie
der Angabe der handelnden Personen.

Es handelt sich um ein offenes Drama. Aufgrund der Szenen, die nicht zugeordnet sind, jede
steht für sich, kann man keine Reihenfolge nennen.

Sprache:

Die Sprache in Büchners Dramenfragment ist sehr vielsichtig. Mit Hilfe der Sprache ist es sehr
deutlich zu erkennen, dass es sich um verschiedene Gesellschaftsstufen handelt. Die Unter-
schicht der Darsteller benützen einen Dialekt, während die privilegierte Oberschicht gebilde-
ten Sprachkenntnisse haben. Die Oberschicht verwenden auch sehr oft Fachbegriffen. ( Dok-
tor )

Still und Stilmitteln
Es werden sehr viele Stilmitteln von den Figuren dazu genutzt, um sich auszudrücken, wie zum
Beispiel:
      ❖ Alliteration

            − Feuer fährt“ 10
            − „vernünftige Viehigkeit“ 11

10   (Bücher, 1979, S. 9)
11   (Bücher, 1979, S. 12)
                                                                                           11
− „Mund, Marie“12

     ❖ Anapher
          − „Was die Steine glänzen! Was sind´s für? Was hat er gesagt?“13
     ❖ Metapher
           − „Wild Thier“14
           − „Sieht dir der Teufel aus den Augen?“15
           − „ich bin ein armer Teufel“ 16
     ❖ Neologismus
           − „Viehsionomik“17
           −
     ❖ Rhetorische Frage
           − Willst du mehr seyn, als Staub, Sand, Dreck?“18
           − „Bruder, soll ich dir aus Freundschaft ein Loch in die Natur machen?“19
           − „Moral das ist wenn man moralisch ist"20
     ❖ Vergleich
           − „einen so rothen Mund als die großen Madamen“21
           − „wie eine Maus“22
           − „wie ein Stier“23

12 (Bücher, 1979, S. 20)
13 (Bücher, 1979, S. 15)

14 (Bücher, 1979, S. 20)
15 (Bücher, 1979, S. 20)
16 (Bücher, 1979, S. 25)

17 (Bücher, 1979, S. 14)

18 Bücher, 1979, S. 14)

19 Bücher, 1979, S. 28)

20 Bücher, 1979, S. 17)

21 (Bücher, 1979, S. 15)

22 (Bücher, 1979, S. 17)

23 (Bücher, 1979, S. 19)

                                                                                       12
2.2 Szenenanordnung

Das Drama „Woyzeck“ besteht aus 27 verschiedene Szenen, diese tragen keine wirklichen Ti-
tel, sondern bestehen aus kurzen Zusammenfassungen der Handlung und des Ortes sowie der
Angabe der handelnden Personen. Diese sind nicht zugeordnet, jede Szene steht für sich
selbst. Der Leser kann selbst entscheiden, in welcher Reihenfolge er die Szenen des Dramas
liest.

Meines Erachtens würden die Szenen so lassen, wie der Verleger „Reclam“ gemacht hat. So-
weit ich das beurteilen kann, würde ich die Szene Nr. 10 auslassen, da sie keine Einwirkung
auf das ganze Drama hat – ich sehe es voll unnötig so eine Szene einzubauen.

                                                                                        13
2.3 Zusammenfassung

Das Dramafragment „Woyzeck“, der von Georg Büchner, geschrieben wurde, handelt von ei-
nem Soldat Namens Friedrich Johann Franz Woyzeck, der aufgrund seiner schlechten finanzi-
ellen Position als einzelner Anbieter seiner Freundin Marie und sein Kind Christian, mehrere
Nebentätigkeiten hat, um genug zu verdienen. Die große Karriere und der soziale Druck führen
letztendlich dazu, dass es geistig verwirrt ist, und er kann sich kaum noch deutlich machen.
Als er erkennt, dass ihn Marie mit dem Tambourmajor betrügt, bricht für ihm die Welt zusam-
men. Er ist sehr eifersüchtig und ersticht sie vorsätzlich. Das Eifersuchtsdrama um Woyzeck
und Marie zeigt neben dieser Handlung auch die schwierige soziale Position, in der sich die
beiden befinden.

Die einfachen Soldaten, Franz Woyzeck und Andreas, sind zu Beginn der Handlung draußen
vor der Stadt auf dem Feld, um Stöcke, die zum Flechten von Körben verwendet werden, zu
schneiden. Woyzeck erschreckt Andreas mit seinen Halluzinationen.

Marie und ihre Nachbarin befinden sich in der Stadt, diese beobachten den Zapfenstreich und
den stattlichen Tambourmajor. Dieser ist der Auslöser für einen Streit zwischen den beiden
Nachbarinnen. Marie beendet das Gespräch und schlägt der Ferner zu. Kurz bevor ihr Mann,
Woyzeck, erschien, wendet Marie sich ihrem Kind zu, dem sie ein Volkslied vorsingt. Marie
bemerkt Woyzecks Verwirrtheit und wird beängstigt.

Später gehen Woyzeck und Marie über den Jahrmarkt. Hier möchten Sie eine Tiervorführung
sehen, dabei werden sie vom Tambourmajor verfolgt, der ein klares Interesse an Marie zeigt
und ein Geschenkt schenkt – seine Uhr.

Beim Doktor wird Woyzeck hierdurch konfrontiert, dass er seinen Urin, den er für ein medizi-
nisches Experiment zur Bereitschaft stellen sollte, verschwendet habe, indem er auf die Straße
gepickelt habe. Es hat sich dem Doktor zur Verfügung gestellt und unterzieht sich unter dessen
Aufsicht einer Erbsendiät. Unter diesen Umständen bemerkt der Doktor auch Woyzecks ver-
wirrten Zustand, welcher ihn sehr erfreut.

                                                                                           14
Mittlerweile beginnt Marie eine Affäre mit dem Tambourmajor. Bei einer zufälligen Begeg-
nung zwischen dem Doktor, dem Hauptmann und Woyzeck, erfährt Maries Mann von ihrem
Betrug und reagiert sehr heftig darauf. Er hegte diesen Verdacht längst im Vorfeld und kon-
frontiert Maier damit, trotz alledem streitet sie alle ab. In einer Wirtschaft wird Marie und den
Tambourmajor beim vertraulichen Tanzen von Woyzeck beobachtet. Nun besteht für ihn kein
Skrupel mehr daran, dass Marie ihn angelogen hat. Die Gedanken an Maries Betrug lassen
seinen Wahnsinn offenbar ins Unermessliche steigen. Es wird von Stimmen verfolgt, die ihn
dazu auffordern, seine Frau umzubringen. Es kommt kurz darauf zu einer Rangelei nebst Woy-
zeck und dem Tambourmajor, dabei verliert Woyzeck. Darauffolgend kauft sich Woyzeck in
einem Kramladen ein Messer.

Marie vertraut ihr Kind dem Narren Karl an, auf diese Weise hat sie Zeit, um ein bisschen in
der Bibel zu lesen. Kurz vor dem Mord an Marie unterhält sich Woyzeck mit Andres und
schenkt ihm sein gesamtes Hab und Gut. Andres denkt, dass Woyzeck Fieber habe, und er-
kennt nicht, dass Woyzeck auf Grund rasender Eifersucht noch wahnsinniger wird. Marie bit-
tet eine Großmutter, ein Märchen zu erzählen. Diese erzählt anschließend das Märchen von
einem Waisenkind, das ganz allein im Universum ist.

Woyzeck holt Marie ab und nimmt sie mit. Sie gehen raus aus der Stadt zu einem Teich, an
dem er sie mit dem gekauften Messer ersticht. Daraufhin flieht er aufs Neue zurück ins Wirts-
haus. Doch als er hier mit einer Frau tanzt, bemerkt sie, dass er Blut an seinem Hemde hat.
Aus diesem Grund läuft er zurück an den Teich, an dem er versucht, sich das Blut von der
Kleidung zu waschen und die Mordwaffe besser im Wasser zu verstecken.

Am Ende des Dramas haben sich ein Gerichtsdiener, ein Arzt und ein Richter versammelt. Der
Gerichtsdiener bewundert den nach seinem Ermessen beeindruckenden Mord und meint, er
sei “ Ein guter Mord, ein echter Mord, ein schöner Mord, so schön als man ihn nur verlangen
tun kann, wir haben schon lange so kein gehabt.

                                                                                              15
2.4 Inhaltsangabe - Szenen
                            (1) Szene: Freies Feld. Die Stadt in der Ferne
                                             Seite 9

Die beiden Soldaten, Woyzeck und Andreas schneiden Stöcke, die zum Flechten von Körben
genutzt werden. Woyzeck hat Halluzinationen und fühlt sich von den Freimaurern verfolgt.
Andres geht anfänglich gar nicht darauf ein und singt ein Lied. Kurz darauf wird er zugegeben
gleichfalls von Angst ergriffen.

Woyzeck hat Todesahnungen. Er glaubt, den Himmel in Flammen zu sehen und Posaunen zu
hören. Es erscheint ihm, als dass die Welt tot wäre. Das Abendsignal ertönt und Andres drängt
zum Aufbruch. Der Zapfenstreich startet. Die beiden Soldaten müssen zurück in die Garnison

                     (2) Szene: Marie ( mit ihrem Kind am Fenster). Margreth
                                          Seite 10 -11

Marie, Woyzecks Geliebte, und Margret, ihre Nachbarin, unterhalten sich seitens ein offenes
Zimmerfenster. Sie bewundern beide den Tambourmajor, der den Zapfenstreich anführt und
sie begrüßt. Dann entsteht ein Streitgespräch inmitten der Nachbarinnen. Margret wirft Marie
vor, den Gruß des Tambourmajors zu begeistert entgegengenommen zu haben. Sie beschul-
digt sie, ein zu großes Interesse an Männern zu haben und im Allgemeinen ein leichtes Mäd-
chen zu sein. Darauffolgend schließt Marie das Fenster. Sie wendet sich aufs Neue ihrem Kind
zu und singt ihm ein Volkslied vor.

                                   (3) Szene: Buden. Lichter. Volk.
                                           Seite 11-14

Woyzeck und Marie gehen über den Jahrmarkt. Sie werden unbemerkt vom Tambourmajor
und einem Unteroffizier verfolgt, die darauf aus sind, Marie zu verführen.

                                                                                          16
(4) Szene: Marie sitzt, ihr Kind auf dem Schoß, ein Stückchen Spiegel in der Hand
                                         Seite: 14 – 15

Marie sitzt mit ihrem Kind auf dem Schoß in ihrer Kammer und bewundert in einem Spiegel-
flächen die goldfarbigen Ohrringe, die sie vom Tambourmajor bekommen hat. Trotz ihrer Si-
tuation ist sie der Ansicht, sie habe auf Grund ihrer Schönheit ein Recht auf Luxus. Darauffol-
gend tritt Woyzeck in die Kammer und sie versucht, die Ohrringe zu verstecken. Als er sie ab-
gesehen davon bemerkt, behauptet Marie, sie habe sie gefunden. Er bezweifelt dies, lässt sich
allerdings von ihr überzeugen. Er richtet seine Rücksicht auf das Kind und sieht, wie es
schwitzt. Daraufhin sagt er, dass überdies die Kinder der Armen aufgrund der gesamten Arbeit
im Schlaf schwitzen würden. Am Ende der Szene händigt er Marie seinen Lohn aus, bevor er
weitergeht. Marie bleibt lediglich und hat Schuldgefühle: Sie sagt zu sich selbständig, dass sie
sich erstechen könnte.

                               (5) Szene: Der Hauptmann. Woyzeck
                                         Seite: 15 -17

Woyzeck rasiert seinen Vorgesetzten. Der Hauptmann redet. Woyzeck versteht nicht erheb-
lich und mag ihm gleichwohl nicht widersprechen. Der Hauptmann fordert Woyzeck dafür auf,
langsamer zu wirken, da ihn das hastige Leben ängstige. Hier spielt der Hauptmann auf seine
eigene Situation an, da ihn sein Offiziersleben scheinbar langweilt. Er vergleicht seine Lebens-
situation mit einem Mühlrad, welches sich allmählich, nichtsdestominder fortwährend be-
wegt.

Woyzeck versteht den Hauptmann nicht, da er trotz der vielen Arbeit nicht hinreichend Kapital
allein, Marie und das Kind aufbringen kann. In diesem Dialog amüsiert sich der Hauptmann
über Woyzeck und ist äußerst herablassend. Woyzeck antwortet auf ebendiese Beleidigungen
trotzdem erst danach, als der Hauptmann ihm vorwirft, ihm fehle die Moral, da er ein unehe-
liches Kind habe. Woyzeck verteidigt sich mit einem Bibelzitat. Er betrachtet sich als armen
Kerl und glaubt, er solle schuften, wenn er im Himmel käme.

                                                                                             17
(6) Szene: Marie. Tambourmajor
                                        Seite: 17 – 18
Marie und der Tambourmajor sind allein in einer Kammer. Marie bewundert das stattliche
Erscheinungsbild des Tambourmajors. Der Soldat brüstet sich vor ihr und dringt sie auf. Zu-
nächst ist sie abweisend, aber dann lässt sie sich von dem Tambourmajor verführen.

                                  (7) Szene 7: Marie. Woyzeck
                                          Seite: 18

Woyzeck konfrontiert Marie häufiger mit seiner Vermutung, dass sie ihm untreu gewesen ist,
da er sie verbunden mit dem Tambourmajor gesehen hat. Marie streitet alles ab und erfindet
jedes Mal eine innovative Ausrede. Sie möchte nichts gestehen. Woyzeck scheint immerwäh-
rend noch an Maries Unschuld zu zweifeln.

                                (8) Szene: Woyzeck. Der Doktor
                                        Seite: 19 -20

Der Doktor sprich Woyzeck darauf an, dass er gesehen hat, wie er auf die Straße uriniert habe.
Da Woyzeck, während alldem seinem natürlichen Bedürfnis nachgegangen ist, besteht der ei-
gentliche Vorwurf darin, dass er seinen Urin verschwendet habe, den der Doktor für Studien
braucht. Woyzeck hat sich dem Doktor für medizinische Zwecke zur Auswahl gestellt und un-
terzieht sich unter dessen Aufsicht einer einseitigen Erbsendiät. Woyzeck philosophiert über
die Natur und die Bedürfnisse der Leute. Er erzählt dem Arzt von seinen Halluzinationen. Der
verwirrte Zustand Woyzecks erfreut den Doktor und Woyzeck bekommt eine Geldzulage von
ihm. Er erinnert Woyzeck daran, obendrein seine Erbsen zu essen, was der brave Soldat ge-
währleistet

                                                                                           18
(9) Szene: Hauptmann. Doktor
                                            Seite: 21-24

Der Hauptmann und der Doktor treffen auf der Straße aufeinander und der Hauptmann for-
dert den Doktor hierzu auf, nicht auf diese Weise zu hetzen. Der Hauptmann erzählt dem Dok-
tor von seiner Schwermut. Dieser belustigt sich ein wenig über den Hauptmann. Woyzeck
möchte an den beiden vorbeihetzen, indes wird er vom Hauptmann aufgehalten. Der Doktor
analysiert Woyzeck. Mit Sticheleinen weist der Hauptmann Woyzeck auf die Affäre nebst dem
Tambourmajor und Marie hin. Woyzeck möchte die Affäre nicht wahrhaben.

                            (10)           Szene: Der Hof des Professors.
                                            Seite: 24 -25
Der Professor will die Katze aus dem Dachfenster werfen. Woyzeck hat jedoch Angst vor ihr.
Er lässt die Katze runter und lässt die weglaufen.

                                (11)          Szene: Die Wachstube.
                                            Seite 25 – 26

Andres singt ein Volksliedlied über eine brave Magd, das Woyzeck hinsichtlich seiner Situation
nicht gern hören will. Die beiden Soldaten reden gelegentlich aneinander vorbei. Woyzeck teilt
Andres häufiger mit, dass er gehen müsse, weil ihm in dieser Art heiß ist und weil es ihm
schlecht ist, doch Andres scheint nicht berührt zu sein oder zu verstehen und bleibt gänzlich
unbeteiligt.

                                    (12)         Szene: Wirtshaus
                                           Seite: 26 – 27

In der Wirtschaft singen betrunkene Handwerksburschen Lieder. Woyzeck beobachtet Marie
und den Tambourmajor beim Tanzen vonseiten des Fensters, die offen war, ohne dass die
beiden ihn wahrnehmen. In diesem Moment wirkt das Ganze auf ihn, als wäre die Menschheit

                                                                                           19
nichts anderes als ein willenloses Opfer ihrer animalischen Triebe. Er ist sich dieser Tage defi-
nitiv, dass der Tambourmajor der Liebhaber von Marie ist.

                                   (13)       Szene: Freies Feld.
                                            Seite: 28

Woyzeck ist draußen auf dem Feld und wird vollauf von dem Gedanken gefangen genommen,
dass Marie ihn betrogen hat. Er stellt sich Marie als eine Mischung aus einer Ziege und einem
Wolf vor. Daher seiner Wahnvorstellungen hört er Stimmen, die ihm befehlen, Marie zu er-
stechen.

                                     (14)        Szene: Nacht.
                                            Seite: 28

Andres und Woyzeck teilen sich ein Bett. Woyzeck kann nicht schlafen. Er weckt Andres und
erzählt ihm, dass er zu jedem beliebigen Zeitpunkt noch Stimmen hört, die ihm befehlen, Ma-
rie umzubringen. Der schläfrige Andres versteht Woyzecks Wahnsinn nicht und denkt, Woy-
zeck habe Fieber, er solle folglich lieber einen Schnaps trinken.

                                   (15)       Szene: Wirtshaus.
                                            Seite: 29

Woyzeck ist im Wirtshaus angekommen. Der betrunkene Tambourmajor möchte sich bewei-
sen und fordert ihm heraus. Woyzeck legt sich mit ihm an, indem er sich weigert, den ihm vom
Tambourmajor aufgedrängten Schnaps zu trinken. Er reagiert dem Tambourmajor ausschließ-
lich mit einem herablassenden Pfeifen. Darauffolgend kommt es zu einer Rangelei, die Woy-
zeck verliert. Der blutige bodenständige Soldat droht auch künftig dem Tambourmajor ,,Eins
nach dem andern" und scheint längst seine Rache zu planen.

                                                                                              20
(16)           Szene: Woyzeck. Der Jude
                                             Seite:29 – 30

Woyzeck will sich in einem Kramladen eine Pistole kaufen, die jedoch zu teuer für ihn ist. Er
entschließt sich, stattdessen, ein Messer zu kaufen, das „mehr als Brod schneiden“ kann. Der
Jude denkt, Woyzeck wolle Suizid begehen, aber es ist ihm egal, solange er bezahle. Woyzeck
kauft das Messer, ohne den Preis zu verhandeln.

                       (17)       Szene: Marie ( allein, blättert in der Bibel).
                                             Seite: 30 – 31

Marie ist mit ihrem Kind und dem Narren Karl in ihrem Zimmer. Sie blättert in der Bibel. Sie
findet drei ausgewählte Textstellen, welche in Bezug zu ihrem Betrug stehen. Sie sieht ihre
Untreue an Woyzeck ein, trotz alledem räumt synchron gleichermaßen ein, dass sie ihre Be-
ziehung mit dem Tambourmajor nicht beenden kann.
Der Anblick ihres Kindes, das sich an ihr drängt, versetzt ihr einen Stich ins Herz. Der Narr Karl
erzählt Bruchstücke aus Märchen. Woyzeck ist so oder so seit zwei Tagen nicht mehr binnen
Marie gewesen: Sie fühlt sich schuldig und schlägt sich auf die Brust.

                                      (18)         Szene: Kaserne.
                                               Seite: 31

Woyzeck verschenkt sein armseliges Hab und Gut an Andres und liest seinen Militärpass laut
vor. Andres denkt zu jedem Zeitpunkt noch, dass Woyzeck Fieber habe, und rät ihm, sich me-
dizinische Hilfe zu suchen und Schnaps mit Pulver zu trinken. Ebenso scheint unterm Strich für
Woyzeck zu diesem Zeitpunkt noch nicht deutlich zu sein, wer im Zuge jener Dreierkonstella-
tion inmitten ihm, Marie und dem Tambourmajor sein Leben lassen muss: „Ja Andres, wann
der Schreiner die Hobelspän sammlet, es weiß kein Einziger, wer sein Kopf drauf lege wird.“

                                                                                               21
(19)         Szene: Marie mir Mädchen vor der Haustür
                                         Seite: 32 – 33

Marie hält sich mit einer Großmuttern und ein paar Kindern vor dem Gebäude auf. Die Kinder
wechseln sich hiermit ab, Lieder zu singen, und sie bitten gleichwohl Marie, ein Lied zu singen.
Doch anstelle erzählt die Großmutter ein düsteres und unheimliches Märchen. Es informiert
von einem armen Waisenkind, das ausschließlich allein auf der Welt war, weil hier alles tot
war. Es saß einsam, weinte und wollte daraufhin im Himmel reisen. Als es innerhalb des Mon-
des hinkam, musste es bemerken, dass er ein faules Stück Holz ist. Auf seiner sonstigen Fahrt
im Weltall war die Sonne lediglich eine verwelkte Blume und die Sterne lediglich goldene Mü-
cken. Bei seiner Rückkehr auf die Erde war die Welt ein umgestürzter Hafen. Das Kind „hat
sich’s hingesetzt und gerrt und da sitzt es noch und ist ganz allein „, sodass das Kind unaufhör-
lich selbst bleiben muss.
Dann taucht auch Woyzeck auf, er möchte mit Marie weggehen, behauptet nichtsdestotrotz
noch nicht, wohin er gehen will.

                              (20)        Szene: Marie und Woyzeck
                                         Seite: 33 – 34

Marie und Woyzeck befinden sich abends außerhalb der Stadt an einem Teich . Woyzeck dis-
kutiert von ihrer Liebe und der Beziehung. Sie sind um Pfingsten zwei Jahre miteinander. Es
ist dunkel. Marie friert und findet Woyzecks Verhalten unheimlich. Sie möchte nachhause,
doch er lässt sie nicht gehen. Woyzeck lässt in der Unterhaltung durchblicken, dass er sie um-
bringen möchte: „ Was du heiße Lippen hast! S+++be und wenn man kalt ist, so friert man
nicht mehr. Du wirst vom Morgentau nicht frieren“. Danach sticht er vermehrt auf Marie ein,
bis sie tot ist, und flieht, als er hört, dass Menschen kommen.

                                                                                              22
(21)          Szene: Es kommen Leute
                                               Seite: 34

Zwei Menschen unterhalten sich. Sie hören unheimliche Geräusche und glauben anfangs, dass
jemand beliebige ertrinkt. Sie eilen zum Tatort, als sie begreifen, dass die Geräusche von Marie
stammen, die im Sterben liegt.

                                  (22)          Szene: Das Wirtshaus
                                           Seite: 34 - 35

Woyzeck flieht nach der Tat ins Wirtshaus, in dem er versucht, sich zu amüsieren. Er singt und
tanzt. Hier trifft er Käthe. Woyzeck hat jederzeit noch mörderische Ansichten: „Käthe du bist
heiß! Warum denn? Käthe du wirst ebenfalls noch kühl werden“. Kurz nachdem Käthe Woy-
zeck abgewiesen hat, bemerkt sie, dass er mit Blut beschmiert ist. Der Wirt mischt sich ein.
Der Narr kann einen Mord erahnen. Woyzeck beschimpft die Eingeladenen und flieht.

                                        (23)       Szene: Kinder.
                                               Seite: 36

Die Nachricht von dem Mord hat sich in der Stadt bereits herumgesprochen. Ein Kind infor-
miert ein Mädchen über den Mord. Gemeinsam wollen die beiden neugierigen Kinder zum
Tatort gehen, um etwas zu sehen zu bekommen, bevor die Leiche entfernt wird.

                                 (24)          Szene: Woyzeck, allein.
                                               Seite: 36

Woyzeck ist wieder am Teich, er ist zum Tatort zurückgekehrt, um das Messer zu suchen. Er
ist allein, findet das Messer und auch Marie. Obwohl sie tot ist, richtet er immer wieder Fragen
an sie und führt ein fieberhaftes und erregtes Selbstgespräch. Als er Leute kommen hört, flieht
er mit der Tatwaffe.

                                                                                             23
(25)         Szene: Woyzeck an einem Teich
                                             Seite: 37

Woyzeck versenkt das Messer in einem Teich und geht hinein, findet sie wieder, und wirft das
Messer nochmals und weiter. Er fürchtet, dass das Messer gefunden wird und ihn überführen
könnte. Anschließend wäscht er sich das Blut des Körpers und von der Kleidung.

                     (26)          Szene: Gerichtsdiener. Barbier. Arzt. Richter

Ein Gerichtsdiener, ein Arzt und ein Richter haben sich versammelt. Der Gerichtsdiener be-
wundert den nach seinem Ermessen beeindruckenden Mord. Es sei „Ein guter Mord, ein ech-
ter Mord, ein schöner Mord, so schön als man ihn nur verlangen tun kann, wir haben schon
lange so kein gehabt.“.

                          (27)         Szene: Der Idiot. Das Kind. Woyzeck
                                             Seite: 37

In der Schlussszene ist Woyzeck bei seinem Sohn und Karl. Woyzeck will seinen Sohn strei-
cheln, der bei Karl auf dem Schoß sitzt. Dieser wendet sich jedoch ab und schreit. Verzweifelt
verspricht Woyzeck, dass er ihm Lebkuchen kauft. Als sein Sohn aber auch das nicht will, gibt
er Karl das Geld dafür und dieser läuft jauchzend mit Christian davon.

                                                                                           24
2.5 Personenkonstellation

                                25
Abb. 2: Personenkonstellation
2.6 Figurencharakterisierung

       (1) Woyzeck

Friedrich Johann Franz Woyzeck24 war ein armer, einfacher Soldat, der am Rande er Gesell-
schaft lebte und zum Boden der                                 Gesellschaft gehörte. Dies zeigt
sich                in        seinen                            Lebensbedingungen und seinen
mageren Besitztümern. Er hat                                    eine Freundin Namens Marie und
ein uneheliches Kind Namens                                    Christian.   Zum   Zeitpunkt   der
Handlung war das Ehepaar seit                                  mehr als zwei Jahren zusammen.25
                                       Abb. 3: Franz Woyzeck

Woyzeck dient als einfacher Soldat im 2. Regiment, 2. Bataillon der 4. Compagnie. In der Zeit
der Handlung, die sich im Juli abspielt, ist er dreißig Jahre, sieben Monate und zwölf Tage alt.
Da er der einziger in seiner Familie ist, der diese mit Geld unterstützt, ist Woyzeck in ständiger
Eile, um durch verschiedene Aktivitäten genügen Einkommen für sich, seine Frau und Kind, zu
verdienen. Trotz all seiner kleinen Nebentätigkeiten als Soldat, sind die Verdienste weit davon
entfernt.

Er erhielt auch ein zusätzliches Einkommen vom Doktor, bei dem er sich einer Erbsendiät un-
terzieht und sich zu den medizinischen Untersuchungen zur Verfügung stellt. Dies ist aber nur
eine kleine Hilfe bei seinem Bemühe, die Familie durchzubringen. Weil er sich zur Verfügung
stellt, erhält er vom Doktor, zwei Groschen täglich26, was in etwa dem Gehalt eines einfachen
Soldaten entspricht. Das Geld reichte ihm trotzdem nicht um Marie zu heiraten. In der dama-
ligen Zeit mussten Soldaten ein gewisses Vermögen nachweisen können, um heiraten zu dür-
fen. Aus diesem Grund, die schlechte finanzielle Situation der beiden Eltern, wächst Christian
deshalb „ohne den Segen der Kirche“27 auf.

Aufgrund seiner familiären Situation lastet ein großer gesellschaftlicher Druck auf Woyzeck.
Die Erbsendiät und die dadurch zustande gekommene Unterernährung schwächen ihn und

24   (Bücher, 1979, S. 31)
25    (Bücher, 1979, S. 33)
26   (Bücher, 1979, S. 20)
27   (Bücher, 1979, S. 16)
                                                                                               26
verstärken seinen physischen Verfall. Eine große seelische Not entsteht durch Maries Seiten-
sprung. All diese negativen, unglücklichen Umstände führen dazu, dass Woyzeck seinen Hal-
luzinationen und seiner Paranoia komplett unterliegt, seinen inneren Stimmen folgt und seine
untreue Lebensgefährtin ersticht.

Nach dem Mord an Marie ist seine Unruhe nicht mehr dem familiären Druck geschuldet, son-
dern ist Ausdruck seines schlechten Gewissens. Hier erfüllt sich nun die Voraussage des Haupt-
manns zu Beginn der Handlung. Er tanzt ausgelassen, singt und redet sehr viel, bis die Gäste
des Wirtshauses das Blut an ihm entdecken. Daraufhin läuft er erneut fort und kehrt an den
Tatort zurück. 28Auch dort muss er sich beeilen, das Messer zu finden, da sich Leute nähern.
Erneut läuft er weg29. Der Mord an Marie hat seinen Stresslevel erneut stark angehoben und
auch wenn das Ende offen ist, so wird ihn seine extreme Unruhe als Mörder entlarven.

28   (Bücher, 1979, S. 35)
29   (Bücher, 1979, S. 36)
                                                                                           27
(2)Marie

Die Hauptfigur Marie Zickwolf war seit über zwei Jahren Woyzecks Freundin und Mutter seines
Sohnes Christian. Marie muss sich allein im Alltag um das Kind kümmern, da Woyzeck ver-
schiedene Tätigkeiten ausübt, um die Familie mit Geld zu versorgen.

Damals hatten Familien mit unehelichen Kondern einen ganz anderen Status. Aus finanziellen
Gründen kann sich Woyzeck nicht leisten Marie zu heiraten und das Kind zu taufen. Gerade
Marie wird aufgrund dieses „unmoralischen“ Daseins als Hure bezeichnet. Die Beziehung zwi-
schen Marie und Woyzeck ist recht distanziert, sie ist primär durch die Abhängigkeit Maries
beziehungsweise ihre finanzielle Versorgung durch Woyzeck gekennzeichnet. Woyzeck und
Marie befinden sich in der gleichen finanziellen Situation und in der gleichen gesellschaftlichen
Schicht.
Es wird sehr viel über die optischen Reize der jungen und hübschen Marie hervorgehoben:
„Was ein Weibsbild! […] Wie sie den Kopf trägt, man meint das schwarze Haar müsse ihn ab-
wärts ziehen, wie ein Gewicht, und Augen, schwarz“.30
Diesen kann weder Woyzeck noch der Tambourmajor, mit dem Marie Woyzeck später be-
trügt, widerstehen. Auch spricht die Nachbarin die Leichtigkeit Maries im Umgang mit Män-
nern an.
Marie ist klar, dass sie gewisse körperliche Vorteile hat, die sie für die Männer attraktiver
macht und mit denen sie auch den wohlbetuchteren Damen in nichts nachsteht: „…und doch
hab´ ich einen so roten Mund als die großen Madamen mit ihren Spiegeln von oben bis unten
und ihren schönen Herrn, die ihnen die Händ´ küssen“.31

Da Marie sich ihrer Schönheit bewusst ist, glaubt sie, ein Recht auf ein Leben mit materiellen
Vorzügen zu haben. Deutlich wird dies, als ihr der Tambourmajor goldene Ohrringe schenkt
oder als sie die Glitzerwelt auf dem Jahrmarkt fasziniert, wo sie sich ganz stark vom Schein
blenden und verzaubern lässt. Auch wenn Marie mit Woyzeck zusammen ist, sehnt sie sich
eigentlich nach einem attraktiven Mann, der ihr einen gewissen Lebensstandard bieten kann.

30   (Bücher, 1979, S. 13)
31   (Bücher, 1979, S. 15).
                                                                                              28
(3) Der Hauptmann

Der Hauptmann spielt in Büchners Dramenfragment genauso wie der Doktor eine zentrale
Rolle. Er dient als karikative Karikatur der damaligen gut situierten, höheren Gesellschaft.
Dieser wird als „Aufgedunsen, fett und mit einem dicke Hals“ 32geschildert. Er entspricht also
nicht dem klassischen Bild eines Vorzeigesoldaten. Auch sein Gemütszustand wird sowohl in
der 9. Szene als auch in der 5. Szene eher als melancholisch und schwermütig beschrieben. Er
scheint seinen Beruf und die damit verbundene Hektik leid zu sein.
Der Hauptmann ist im Allgemeinen sehr von sich selbst eingenommen. Er redet gerne in lee-
ren, mit Selbstmitleid getränkten Phrasen. Dieses phrasenhafte Sprechen ist gerade dann zu
erkennen, wenn der Hauptmann zu philosophieren versucht. Auch hierfür lassen sich in der
fünften Szene mehrere Beispiele finden, unter anderem „Moral, das ist, wenn man moralisch
ist, versteht er“ .33
Er versucht intelligenter zu klingen, als er tatsächlich ist. Jedoch gerade in der neunten Szene,
als der Hauptmann auf den wissenschaftsfanatischen Doktor stößt, ist dieser intellektuelle
Schein nicht länger aufrechtzuerhalten. Seine selbstbezogenen und selbstmitleidigen Äuße-
rungen stehen sehr im Kontrast zu den rein objektiven Wissenschaftserläuterungen des Dok-
tors.
Der Hauptmann ist Woyzecks Vorgesetzter beim Militär. Im Dialog zwischen den beiden ist
deutlich herauszuhören, dass es auch eine erhebliche Diskrepanz auf der sprachlichen Seite
gibt. Er wirkt sehr überheblich und genießt es, Woyzeck zu schikanieren. Umso verblüffter ist
er als Woyzeck sehr bestimmt auf den Kommentar des Hauptmannes, Woyzeck besitze keine
Moral, reagiert34 Das ist auch das einzige Mal, bei dem Woyzeck seinem Vorgesetzten ent-
schieden entgegentritt.
Gerade dann, wenn der Hauptmann Woyzeck begegnet, werden seine schadenfrohen und
niederen Züge sichtbar. So lässt er keine Gelegenheit aus, um Woyzeck zu demütigen und ihn
zu degradieren. Dies macht er, als er sich über Woyzecks „Moral“, seinen Intellekt und Maries
Betrug35 lustig macht. Gegenüber Woyzeck spielt der Hauptmann gerne seine „Autoritäts-
karte“ aus und lässt diesen leiden. Dies unterstützt das Bild des Hauptmanns als eines primär

32 (Bücher, 1979, S. 21)
33 (Bücher, 1979, S. 16).
34 (Bücher, 1979, S. 16)
35 (Bücher, 1979, S. 23)

                                                                                               29
selbstgefälligen Menschen, der sich einen schwächeren Gegenspieler suchen muss, um sein
eigenes Ego zu befriedigen und sich selbst über andere zu erheben.

                                                                                    30
(4)           Der Doktor

Auch der Doktor gehört ins Georg Büchners Dramenfragemnt zu den Hauptfiguren. Im Gegen-
satz zu Woyzeck ist er ein Mitglied der höheren Gesellschaftsschicht. Er hat genauso wie der
Hauptmann keinen Namen, und wird nur über seinen Berufsstand identifiziert.

Es sind eindeutig klassische Eigenschaften bei dem Doktor zu erkennen, die eine klischeehafte
Darstellung ermöglichen, wie seine Sprache, die sich häufig in einer Aneinanderreihung von
medizinischen Fachbegriffen verliert, oder das scheinbar aussließlich Interesse an den medi-
zinischen Rätseln oder den Symptomen bei Menschen.

Durch seine Experimente trägt er dazu bei, dass sich Woyzecks mentaler und körperlicher Zu-
stand massiv verschlechtert. Aufgrund der finanziellen Lage hat er sich dem Doktor für medi-
zinische Untersuchungen und Experimente zur Verfügung gestellt. Er musste eine Erbsendiät
machen – da er sich also aussließlich von Erbsen ernährt, leidet er unter Mangelerscheinungen
und Unterernährung. Die resultierenden Symptome erfreuen den Doktor36 – was auf sadisti-
sche Charakterzüge hindeutet.

Der militärische Arzt nimmt keine Rücksicht auf Woyzecks schlechten Gesundheitszustand
und seine Halluzinationen: „Woyzeck (vertraulich): Herr Doctor, haben Sie schon was von der
doppelten Natur gesehen? Wenn die Sonne im Mittag steht, und es ist, als gieng’ die Welt im
Feuer auf, hat schon eine fürchterliche Stimme zu mir geredet. / Doctor: Woyzeck, er hat die
schönste aberratio mentialis partialis, die zweite Species, sehr schön ausgeprägt, Woyzeck er
kriegt Zulage!“37. Die Verschlechterung von Woyzecks Gesundheitszustand ist für den Doktor
eine unausweichliche Folge und Teil des Experiments und löst bei ihm keinerlei Mitgefühl aus.

Er ist nichts anderes als ein reicher, skrupelloser Wissenschaftler. Er ist ein Mensch, der Woy-
zeck herz- und rücksichtslos ausnutzt, um ihn als wissenschaftliches Objekt zu missbrauchen.
Er trägt eine Mitschuld an Woyzecks körperlichem Verfall und seiner psychischen Verwirrung
und somit ist er mitverantwortlich für Woyzecks negative Entwicklung, die letztendlich eska-
liert und zum Mord an Marie führt.

36   (Bücher, 1979, S. 21-22)
37   (Bücher, 1979, S. 20)
                                                                                             31
(5) Der Tambourmajor

Die Figur des Tambourmajors spielt eine zentrale Rolle in Büchners Drama, da die Affäre zwi-
schen Marie und ihm einen der Hauptgründe fürs Woyzecks Tat war und somit letztendlich
Mitauslöser für den Mord an Marie ist.
Der Tambourmajor wird als ein stattlicher und attraktiver Mann mit einem guten Selbstbe-
wusstsein beschreiben. „Unteroffizier: Halt, jetzt! Siehst du sie! Was ein Weibsbild! / Tam-
bourmajor: Teufel! Zum Fortpflanzen von Kürassierregimentern und zur Zucht von Tambour-
major! /Unteroffizier: Wie sie den Kopf trägt, man meint, das schwarze Haar müsse ihn ab-
wärts ziehen wie ein Gewicht, und Augen, schwarz / Tambourmajor: Als ob man in einen Zieh-
brunnen oder zu einem Schornstein hinunter guckt. Fort, hinter drein.“38 Hier wird der Anfüh-
rer des Trommelkorps als ein vulgärer und gemeiner Schürzenjäger gekennzeichnet, der keine
Zeit verliert, wenn er eine neue Beute entdeckt.
Im Gegensatz zu Woyzeck ist der Tambourmajor erfolgreich, stärker und verfügt des Weiteren
über ein besseres Einkommen. Infolgedessen ist er Woyzeck in mehrfacher Hinsicht überle-
gen.
Von der Attraktivität des Tambourmajors wird auch Marie angezogen. Doch auch andere
Punkte spielen eine Rolle, wenn es darum geht, Marie zu beeindrucken. Marie, die sich gerne
vom luxuriösen, pompösen Schein blenden lässt, ist hochgradig beeindruckt von den goldenen
Ohrringen, die der Tambourmajor ihr schenkt.39

Ebenso wie in der Sprache der anderen Figuren, sind auch in der Sprache des Tambourmajors
deutliche charakterliche Züge zu erkennen. So werden beispielsweise sein Selbstbewusstsein,
sein Narzissmus, seine Aggressivität und seine Barschheit in der zuvor erwähnten Wirts-
hausszene dargestellt.40Hier prahlt er mit seiner Männlichkeit „Ich bin ein Mann!“ und spricht
im Imperativ mit Woyzeck „[…] da Kerl, sauf […]“. Zusätzlich weist sein Sprachgebrauch vulgäre
Züge auf „[…] die Nas ins Arschloch prügeln“.41

38 (Bücher, 1979, S. 12 - 13 ).
39 (Bücher, 1979, S. 14)
40 (Bücher, 1979, S. 29)
41 (Bücher, 1979, S. 29)

                                                                                           32
Er verwendet zwar keine Fachsprache wie der Doktor, sondern eine volkstümliche und bildli-
che Sprache, kann sich jedoch deutlich besser als Woyzeck ausdrücken.

                                                                                       33
2.7 Gesellschaftliche Stellung Woyzeck

Woyzeck wird als ein einfacher Soldat, der sehr wenig Geld verdient dargestellt. Damit er seine
Frau und sein Kind unterstützen kann, erledigt er verschiedene Tätigkeiten. Seine eigenen Be-
dürfnisse stellt er völlig hinten an, auch eine Hochzeit mit seine Frau Marie ist aufgrund des
fehlenden Vermögens nicht möglich. All diese Hinweise zeigen, dass er sich auf die unterste
Gesellschaftsklasse befindet.

Durch die von dem Doktor empfohlene Erbsendiät, kam es in der Folge zu gravierende Ge-
sundheitsprobleme beim Woyzeck. Er versucht, seinen schlechten geistigen Zustand dem Dok-
tor zu beschreiben, doch er kann sich nicht deutlich machen – er verknüpft starke Sinnesein-
drücke mit kruden Aussagen. So kann man erkennen, dass er stark empfindlich ist. „Wenn
die Sonn im Mittag steht und es ist als ging die Welt im Feuer auf hat schon eine fürchterliche
Stimme zu mir geredet! […] Haben sie schon gesehn in was für Figuren die Schwämme auf
dem Boden wachsen? Wer das lesen könnt.“42

Er reagiert auch sehr stark körperlich, das kann man erkennen in die 9. Szene, als er vom
Hauptmann die Bestätigung seines Verdachtes erhält. Als er erfährt, dass seine Frau ihm mit
dem Tambourmajor betrogen hat, wird er kreideweiß43 und bekommt einen hüpfenden, un-
gleichen Puls. Da kann man wieder erkennen, dass er diese starken Eindrücke kaum psychisch
verarbeiten kann. 44

Später nach dem Gespräch mit dem Tambourmajor, erblickt er ihm und seine Frau beim Tan-
zen, da kann man erkennen, dass er sehr eifersüchtig war.45

42    (Bücher, 1979, S. 20)

43    (Bücher, 1979, S. 22)

44    (Bücher, 1979, S. 23)

45   (Bücher, 1979, S. 27)
                                                                                            34
Er verlässt die Stadt – geht zu einem Feld, wo er Stimmen hört, die ihm zum Mord an Marie
drängen. 46 Alle Halluzinationen, die Nebenwirkungen der Erbsendiät – Unterernährung – und
die ständige Unterdrückung durch verschiedene Handlungen ( z.B. Maires Betrug) führen ihm
schließlich Marie zu töten. 47

46   Bücher, 1979, S. 28)
47   Bücher, 1979, S. 33 - 34)
                                                                                       35
3 Kreative Beiträge

3.1 Meinungsrede

Hohes Gericht, der Angeklagte hat mich mit seiner Verteidigung beauftragt. Deshalb vertei-
dige ich auf Unzurechnungsfähigkeit! Mein Mandant, wird angeklagt mehrfach auf seine Ge-
liebte Frau Marie Zickwolf mit einem Messer eingestochen zu haben, bis diese ihren letzten
Atemzug tat. Die Mordwaffe wurde dann in einen Nähren See des Feldes geworfen.

Jeder Mensch, der in der Vergangenheit, ausgegrenzt, verhöhnt und gehänselt wurde, zeigt
die Folgen heutzutage auch noch, so auch mein Mandant Woyzeck. Durch seine finanzielle
Situation und Demütigung der Menschen um ihn herum, sowie seine Frau, erlitt Herr Woyzeck
starke seelische Störungen. Die wurden durch die Forschungsversuche, die der Herr Doktor
mit ihm durchführte, nur noch verschlimmert. Durch eine Erbsendiät, für den sich mein Man-
dant entschied, um mehr Geld für seine Familie zu verdienen, um seinen Sohn Namens Chris-
tian und seiner Geliebte Frau Zickwolf ein besseres Leben bieten zu können, wurde sein Körper
in einen Ausnahmenzustand versetzt, der seine geistigen Störungen nur noch weiter ver-
schlimmerte. Mit solchen Folgen hätte er am Anfand dieses Versuches nicht rechnen können,
da ihn diese Folgen nicht erklärt wurden. Als mein Mandant, mit dem Arzt über seine Gesund-
heit zu sprechen wollte, ignorierte er alles und freute sich über die Nebenwirkungen der Erb-
sendiät. So erkennt man, welcher Ziel er hatte, das einzige war er erfahren wollte, war wie
sich eine einseitige Ernährung von Erbsen auf den körperlichen und psychischen Zustand eines
Menschen auswirken kann, ohne sich um die Gesundheit meines Mandanten zu kümmern.

Als es ihm klar wurde, dass seine Frau Marie eine Affäre mit dem Herr Tambourmajor hat,
verlor mein Mandant seinen letzten Halt in der Realität und wurde noch verrückter. Das be-
weist man, das mein Mandant zum Zeitpunkt der Tat an einer weit ausgereiften Bewusstseins-
störung lag, er war nicht mehr Herr seines eigenen Willens. Deshalb verteidige ich laut Para-
graf 189/14 auf eine Schuldunfähigkeit wegen einer seelischen und geistlichen Störung.

                                                                                          36
Hohes Gericht! Die wirren Äußerungen, ausgereiften Verschwörungstheorien und seine unbe-
rechenbaren Taten sind nur ein Zeugnis seiner geistlichen Störung. Durch seine
Ängste geleitet fühlte er sich, als wenn es kein Entkommen mehr aus seiner Situation gäbe.
Alle seine Fluchtlinien waren blockiert, außer die eine. Seine Ängste nahmen Gestalt an und
sein Wahnsinn trieb ihn an, den Mord an seiner Lebensgefährtin zu begehen. Seine seelische
Störung und sein Schwachsinn gewannen über ihn Überhand, ohne dass Herr Woyzeck
gegen seine Bewusstseinsstörung ankämpfen konnte. In diesem Sinne dürfte klar sein, dass
Herr Woyzeck seinen einzigen Halt nicht aus Rache oder Eifersucht ermordet hat, denn er
war nicht mehr zurechnungsfähig. Der Angeklagte soll freigesetzt werde, weil der den Tatbe-
stand des vorsätzlichen Mordes durch seine Schulunfähigkeit wegen mentaler Störung nicht
erfüllt hat.

                                                                                          37
3.2 Tagebucheintragung

                          38
Abb. 4: Tagebuch-Doktor
Abb. 5:Marie & Woyzeck

                         39
4 Literaturverzeichnis

Wirthwein, H. (Hrsg.). (2013). Georg Büchner. Woyzeck. Ditzingen: Reclam XL
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      die%20des%20jung,Leonce%20ist%20melancholisch%20und%20von%20sei
      nem%20Leben%20gelangweilt.
Büchner,        G.        (kein        Datum).       Inhaltsangabe.de.        Von
      https://www.inhaltsangabe.de/buechner/der-hessische-
      landbote/#:~:text=Der%20Hessische%20Landbote%201%20Der%20Hessisch
      e%20Landbote%20%23Werkdaten,zur%20Textanalyse%20und%20Interpreta
      tion%20sowie%20Pr%C3%BCfungsaufgaben%20mit%20Musterl%C3%B6sun
      gen. abgerufen
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                                                                               40
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