Präsentation neuen Kalenders "Dreaming" von Albert Watson in Mailand - Kulturexpresso

Die Seite wird erstellt Linus Merz
 
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Präsentation    des    neuen
Kalenders   „Dreaming“   von
Albert Watson in Mailand
Mailand, Italien (Kulturexpresso). Kalender führen ihr
notwendiges Eigenleben in einer verplanten Welt. Der
Digitalisierung trotzt ein Traditionskalender aus Mailand.
Eine starke Marke macht es möglich. Albert Watson wurde als
Fotograf erwählt. Er ist von Geburt an auf einem Auge blind.
Seine Aufnahmen sollen wirken, als hätte man die Einzelbilder
eines Films vor sich.

Ewige Nörgler könnten anmerken, dass wieder Männer Frauen
fotografieren. Dagegen sprechen der Kalender 2000, den Annie
Leibovitz aufnahm, und viele männliche Fotomodelle. Und das
Frauenbild? Der halbblinde Albert Watson schuf nicht umsonst
eine Situation, aus der „ein positives Bild der Frau von heute
entspringt“ (siehe unten).

Die Qualität der Photos ist hoch und macht sie zur Photo-
Kunst.

Zu dem Kalender erreichte uns am Präsentationstag 5. Dezember
2018 frisch aus Milano aus dem feinen Italia folgende
Pressemitteilung: – „Dreaming heißt der Pirelli-Kalender 2019.
Seine Aufnahmen erzählen die Geschichte von vier Frauen, ihren
Erwartungen und ihrem Bemühen, ihre Ziele zu erreichen. Wobei
jede von ihnen den eigenen Träumen und Leidenschaften folgt.
Der Fotograf der sechsundvierzigsten Ausgabe des legendären
Kalenders, die heute im Pirelli Hangar Bicocca präsentiert
wird, ist Albert Watson. Er machte die Aufnahmen im
vergangenen April in Miami und New York. Vor seiner Kamera
agierten Gigi Hadid, Alexander Wang, Julia Garner, Misty
Copeland, Calvin Royal III., Laetitia Casta und Sergei
Polunin.

Leidenschaft für den Film
„Die vierzig Aufnahmen in Farbe und Schwarzweiß, Format 16:9,
können Albert Watsons große Leidenschaft für den Film nicht
verhehlen. „Als ich das Projekt in Angriff nahm“, erklärt
Watson, „wollte ich es anders machen als meine Vorgänger und
ich fragte mich, wie das wohl am besten zu realisieren sei.

Ich wollte qualitativ hochwertige Aufnahmen mit Tiefe, die
etwas erzählen. Ich wollte mehr, als einfach nur Personen
abbilden. Jede Aufnahme sollte den Eindruck entstehen lassen,
man habe das Einzelbild eines Films vor sich. Jeder, der den
Kalender betrachtet, soll erkennen, dass ich die Frauen, die
vor meiner Kamera agierten, entdecke und eine Situation
schaffe, aus dem ein positives Bild der Frau von heute
entspringt“. Als der Fotograf erläutert, wie er den Kalender
realisierte, erzählt er von seinen eigenen Träumen sowie den
Mühen und Opfern, die mit ihnen verknüpft sind“:

Träumen, ohne die Leiter in einem Sprung
bis nach ganz oben erklimmen zu wollen
„Wenn man einen Traum verwirklichen will, muss man hart dafür
arbeiten. Ich bin dabei stets schrittweise vorgegangen und
habe ein Ziel nach dem anderen erreicht, ohne die Leiter in
einem Sprung bis nach ganz oben erklimmen zu wollen. Obwohl
ich bisweilen den Eindruck habe, diese Leiter steigt bis ins
Unendliche empor, wobei die oberste Sprosse sich immer weiter
entfernt, glaube ich doch, dass es sich lohnt, immer
höhergesteckte Ziele und Träume vor Augen zu haben.“

„Jede der vier Frauen“, fährt er fort, „hat ihre eigene
Individualität, ein ganz besonderes Ziel im Leben und ihre
eigene Art zu handeln. Jede von ihnen blickt auf ihre Zukunft.
Das Grundthema des gesamten Projekts sind die ‚Träume‘,
präsentiert als Erzählung in vier ‚kleinen Filmen‘. Was ich
vermitteln wollte, waren die Hoffnungen der Protagonisten und
ihre Art, über die Zukunft nachzudenken, und das derart, das
der Aspekt des Träumens mitschwingt.“

                 Gigi Hadid. © Pirelli-
                 Kalender  2019, Albert
                 Watson

Ein Beispiel dafür ist die Figur, die Gigi Hadid dargestellt.
Sie hat sich von ihrem Lebensgefährten getrennt und lebt
einsam in einem Glasturm. In Alexander Wang findet sie ihren
einzigen Freund und Vertrauten. „In diesen Bildern liegt für
mich ein Hauch von Melancholie. Mit der Figur von Gigi Hadid
wollte ich das Bild einer Frau vermitteln, die in die Zukunft
blickt, doch mit einem Gefühl der Einsamkeit. Wir sehen sie,
wie sie darüber nachdenkt, wohin sie gehen wird und was sie
morgen tun wird. Ich wollte sie und das Ambiente, das sie
umgibt, wesentlich „minimalistischer“, als bei den anderen
Stories.“

Die Frau, die die Natur liebt – und die Einsamkeit
Julia Garner in einem
                 Garten in Miami. © Pirelli-
                 Kalender    2019,   Albert
                 Watson

Julia Garner übernimmt die Rolle einer jungen Fotografin,
welche die Natur und die Einsamkeit liebt. „Julia ist eine
sehr erfahrene Schauspielerin und hat sich perfekt in ihre
Rolle hineinversetzt. Sie fotografiert botanische Motive und
träumt davon, ihre Fotos erfolgreich auszustellen. Wir haben
die Aufnahmen in einem wunderschönen tropischen Garten in
Miami gemacht, der sich für unsere Arbeit als perfekt erwies.“

Misty Copeland oder die Frau, die eine große
Balletttänzerin werden will
Auch Misty Copeland, der im Kalender Calvin Royal III. zur
Seite gestellt wird, blickt in die Zukunft und träumt davon,
sich in der Welt des Balletts einen Namen zu machen. „Das
Streben nach Erfolg ist ihre Antriebskraft. Die von Misty
Copeland dargestellte Figur tanzt in einem Lokal, um sich
ihren Unterhalt zu verdienen. Aber in ihrem Garten hat sie
eine kleine Bühne errichtet, auf der sie tanzt, um ein Star zu
werden, manchmal mit ihrem Verlobten, dargestellt von Calvin
Royal III.“

Laetitia Casta verkörpert eine Malerin, die mit ihrem Freund,
dargestellt von Sergei Polunin, in einer Einzimmerwohnung
lebt, die ihr auch als Atelier dient. Beide träumen vom
Erfolg, sie als Malerin, er als Tänzer. „Das Interessante
ist“, erzählt Watson, „dass sich Laetitia in ihrer Freizeit
wirklich der Skulptur widmet und Kunstgegenstände kreiert.
Dieser günstige Zufall hat es ihr erleichtert, sich in ihre
Rolle hineinzuversetzen. Wir haben beschlossen, auch im Freien
zu fotografieren, um die Szene in ein natürliches Licht zu
setzen. Miami und seine tropische Natur sind eine wesentliche
Komponente des Bildes.““

Das Team hinter dem Kalender „Dreaming“
„FOTOGRAF ALBERT WATSON KUNSTDIREKTION BARON & BARON EXECUTIVE
PRODUCTION THE PRODUCTION CLUB PRODUCTION DESIGNER STEVE
KIMMEL“

Photomodelle: „LAETITIA CASTA, MISTY COPELAND, JULIA GARNER,
GIGI HADID, SERGEI POLUNIN, CALVIN ROYAL III., ALEXANDER WANG
MODEL ASTRID EIKA.“

„CASTING DIRECTOR PIERGIORGIO DEL MORO POST PRODUCTION EMI
ROBINSON PHOTO ASSISTANT TARO HASHIMURA DIGITAL TECHNICIAN
ADRIEN POTIER CALLIGRAPHER NICOLAS OUCHENIR ATELIER NICOLAS
OUCHENIR REPRESENTED BY ZZO MAKE UP ARTIST JAMES KALIARDOS
HAIR STYLIST KERRY WARN PROP STYLIST ARNOLD BARROS STYLIST
JULIA VON BOEHM WITH THANKS TO ALLISON BORNSTEIN SET DECORATOR
BELINDA SCOTT“

Das vollständige Interview mit Albert
Watson
Das Kalenderprojekt
„Wie sind sie das Projekt des Pirelli-Kalenders angegangen?“
„Der Pirelli-Kalender ist für jeden Fotografen ein
einzigartiges Projekt. Als ich es in Angriff nahm, wollte ich
es anders machen als die Fotografen vor mir und ich fragte
mich, wie ich das wohl am besten realisiere. Ich suchte nach
qualitativ hochwertigen Bildern mit Tiefe, die etwas erzählen.
Ich wollte mehr machen als einfach nur Personen abbilden.
Alles sollte den Eindruck entstehen lassen, man habe
Einzelbilder eines Films vor sich. Ich möchte, dass die
Betrachter des Kalenders verstehen, dass ich pure Fotografie
machen wollte, dass ich die Frauen, die vor meiner Kamera
agierten, entdecken und eine Situation schaffen wollte, aus
der ein positives Bild der Frau von heute entspringt.“

„Wie haben Sie das Projekt dann angelegt?“

„Ich wollte sichergehen, eine aussagekräftige Story zu haben
und dachte: „Versuchen wir, die Aufnahmen wie die Einzelbilder
eines Films wirken zu lassen“. Die Aufnahmen wurden als
Panoramabilder gemacht, was ziemlich aufwändig war. Jede der
vier Frauen hat eine eigene Individualität, ein ganz
besonderes Ziel im Leben und ihre eigene Art zu handeln. Und
alle blicken auf ihre Zukunft. Das zugrunde liegende Thema
sind also die ‚Träume‘, aber der Grundgedanke des gesamten
Projekts ist die Erzählung in vier ‚kleinen Filmen‘.“

„Können Sie uns etwas zu den Geschichten sagen, die Sie in
Ihren Kalender beleben?“

„Jede Figur übernimmt im Pirelli-Kalender 2019 eine Rolle.
Bisweilen nähert sich die Rolle dem an, was ihre Darstellerin
im Leben macht. Doch letztlich spielen alle einfach eine
Rolle. Sie sind nicht sie selbst. Und das ist es, was ich
wollte.“

Die Rollen der Frauen: Einsam in die Zukunft
blickend …
„Die Frau, die Gigi Hadid wird, hat sich kürzlich von ihrem
Lebensgefährten getrennt. Sie hat einen Vertrauten,
dargestellt von dem Modedesigner Alexander Wang. Er hilft ihr,
diesen schwierigen Moment zu überwinden. In diesen Bildern
liegt für mich ein Hauch von Melancholie. Mit der Figur von
Gigi Hadid wollte ich das Bild einer Frau vermitteln, die mit
einem Gefühl der Einsamkeit in die Zukunft blickt. Ich wollte,
dass sie wesentlich ‚minimalistischer‘ erschien als die
anderen Frauen, die ich fotografiert habe. Und ich wollte,
dass sie sich in den Umgebungen widerspiegelt, in denen ich
sie dargestellt habe. Die anderen Protagonisten agieren vor
üppigen Hintergründen, und auf fast allen Aufnahmen ist Aktion
zu sehen.“

… oder in Aktion: der Fotograf fotografiert eine
„Fotografin“ …

                 In   Schwarzweiß:    Julia
                 Garner. © Pirelli-Kalender
                 2019, Albert Watson

Julia Garner übernimmt die Rolle einer Fotografin, die
botanische Motive aufnimmt und davon träumt, ihre Fotos
erfolgreich auszustellen. Julia ist eine sehr erfahrene
Schauspielerin und hat sich perfekt in ihre Rolle
hineinversetzt. Wir haben die Aufnahmen in einem wunderschönen
tropischen Garten in Miami gemacht, der sich für unsere Arbeit
als perfekt erwies. Misty Copeland und Calvin Royal III.
stellen zwei Tänzer dar, die in einer Wohnung im Stil des Art
Déco leben. Sie träumt davon, ein Star zu werden und in Paris
zu tanzen. Wie sie in die Zukunft blickt, hat sie ein Ziel vor
Augen. Das Streben nach Erfolg ist ihre Antriebskraft.

… eine „Tänzerin“ und eine „Malerin“
Die von Misty Copeland dargestellte Figur tanzt in einem
Lokal, um sich ihren Unterhalt zu verdienen. Aber in ihrem
Garten hat sie eine kleine Bühne errichtet, auf der sie tanzt,
manchmal mit ihrem Verlobten, dargestellt von Calvin Royal
III.
Misty Copeland ist      die
                 „Balletttänzerin“.        ©
                 Pirelli-Kalender      2019,
                 Albert Watson

Die von Laetitia Casta dargestellte Künstlerin lebt in einer
Einzimmerwohnung, die ihr auch als Atelier dient und die sie
mit ihrem Lebensgefährten teilt, dargestellt von Sergei
Polunin. Beide träumen vom Erfolg: sie als Malerin, er als
Tänzer. Das Interessante ist, dass sich Laetitia in ihrer
Freizeit wirklich Skulpturen widmet und Kunstgegenstände
kreiert. Dieser günstige Zufall hat es ihr erleichtert, sich
in ihre Rolle hineinzuversetzen. Wir haben beschlossen, auch
im Freien zu fotografieren, um die Szene in ein natürliches
Licht zu setzen. Miami und seine tropische Natur sind eine
wesentliche Komponente des Bildes.“

Albert Watson, Alfred Hitchcock und das Licht
„Welche Rolle hat das Licht in diesem Projekt gespielt?“
„Die erste berühmte Persönlichkeit, die ich als junger
Fotograf abgelichtet habe, war Alfred Hitchcock. Er sagte zu
mir: „Mein lieber Junge, wenn das Storyboard beendet ist, ist
auch der Film beendet. Ich muss ihn nur noch drehen.“ Das
Wesentliche dieser Aussage blieb mir immer in Erinnerung. Der
Kalender 2019 ist wie das Storyboard eines Films. Ich habe es
gut getroffen, denn ich habe eine vierjährige Ausbildung als
Grafiker gemacht und dann drei Jahre die Royal College of Art
Film School besucht, wo ich Regie studierte. Ich habe nie
einen Fotokurs besucht und musste also lernen, Fotos zu machen
und mit dem Licht zu arbeiten.
Die technischen Aspekte der Fotografie waren für mich immer
schwierig, denn ich hielt sie für unnatürlich. Rein intuitiv
war es für mich dagegen ganz natürlich, einer filmischen
Ästhetik zu folgen. Ein Großteil meiner Arbeit basiert auf
grafischen Aspekten und Filmstreifen, mitunter auch auf einer
Mischung daraus. In dieser Hinsicht war es für mich einfach,
mich in den Kalender einzuarbeiten und Bilder wie Einzelbilder
eines Films zu erzeugen. Es ging um ein Verschmelzen all der
verschiedenen Elemente, um daraus eine Story entstehen zu
lassen. Der gemeinsame Nenner besteht darin, dass jede der
dargestellten Figuren dynamisch ist. Sie denken an ihre
Zukunft und träumen davon, wo sie in fünf, zehn oder zwanzig
Jahren sein könnten.“

Albert Watson: Bessere Arbeit, wenn ich
mich mit den Menschen wohlfühle
„Wie hat Ihnen die Arbeit am Set gefallen?“
„Ich weiß, dass einige Personen am besten arbeiten, wenn am
Set Spannung herrscht. Nur so können sie ihre Kreativität voll
freisetzen. Für mich trifft das genaue Gegenteil zu. Wenn ich
mich mit Personen amüsiere, wenn ich mich in ihrer
Gesellschaft wohl fühle und mit ihnen Spaß habe, kann ich aus
ihnen wesentlich mehr herausholen. Manchmal sage ich den
jungen Fotografen, entscheidend sei die Location, die Location
und nochmal die Location, doch bei einem Projekt wie diesem
heißt es Vorbereitung, Vorbereitung und nochmals Vorbereitung.

Je mehr man sich auf eine Arbeit vorbereitet, desto kreativer
wird sie sein. Es gilt nachzudenken und zu programmieren,
programmieren, programmieren. Das ist es, was wirklich zählt.
Ich hatte großartige Unterstützung, als ich die Atmosphäre für
den Kalender schuf. Steve Kimmel war der künstlerische Leiter,
zusammen mit Arnold Barros und Belinda Scott, und sie haben
ausgezeichnete Arbeit geleistet. Dank ihres Engagements war
alles perfekt. James Kaliardos hat sich um die Schminke
gekümmert. Seine Arbeit war fantastisch, schön, unsichtbar,
aber dennoch präsent.

Die Frisuren, um die sich Kerry Warn kümmerte, wirkten bei
allen Frauen ganz natürlich. Er hat viel Erfahrung beim Film
gesammelt und war für dieses Projekt genau der richtige. Julia
Von Boehm kümmerte sich um das Styling und das Fashion
Editing. Außerdem hatte ich mein eigenes Assistenten-Team mit
Taro Hashimura und Ed Smith. Alles Digitale wurde gesteuert
von Adrien Potier, und Emi Robinson hat wunderbare Retuschen
gemacht. Alle haben einen großen Beitrag geleistet, und am
Ende war der Kalender wohl eher ein filmisches Projekt als ein
fotografisches.“

Haben Sie Ihre Träume verwirklicht?
Eine Frage an Albert Watson und jeden von uns
„Glauben Sie, dass Sie Ihre Träume verwirklicht haben?“

„Wenn man einen Traum verwirklichen will, muss man hart
arbeiten. Ich bin dabei immer schrittweise vorgegangen und
habe ein Ziel nach dem anderen erreicht, ohne die Leiter
sofort bis ganz nach oben erklimmen zu wollen. Obwohl ich
manchmal den Eindruck habe, dass diese Leiter ins Unendliche
emporsteigt und sich die oberste Sprosse immer weiter
entfernt, glaube ich doch, dass es sich lohnt, immer
höhergesteckte Ziele und Träume vor Augen zu haben.“

Biografie von Albert Watson
„Albert Watson wurde in Edinburgh geboren und wuchs dort auf.
Er studierte Graphic Design am Duncan of Jordanstone College
of Art and Design in Dundee sowie Film am Royal College of Art
in London. Obwohl er von Geburt an auf einem Auge blind ist,
nahm er Fotografie in seinen Studienplan auf. 1970 ging er mit
seiner Ehefrau Elizabeth, die eine Stellung als
Grundschullehrerin in Los Angeles erhalten hatte, in die USA
und er begann, sich als Hobbyfotograf zu betätigen. Heute ist
Albert Watson einer der erfolgreichsten und schöpferischsten
Fotografen weltweit. Dies hat er seiner ganz persönlichen
Fähigkeit zu verdanken, Kunst, Mode und Werbefotografie
miteinander zu verschmelzen“ und so äußerst symbolträchtige
Bilder zu schaffen.

„Die Vielfalt und der Umfang seines Schaffens sind
ohnegleichen: das Spektrum reicht von Aufnahmen von Alfred
Hitchcock und Steve Jobs bis hin zu den Beauty Shots von Kate
Moss, von den Landschaftsaufnahmen in Las Vegas bis hin zu den
Stillleben der Grabbeigaben des Königs Tutanchamon.

Seine Fotografien sind in den Galerien und Museen der ganzen
Welt zu sehen, und die Zeitschrift «Photo District News»,
quasi die Bibel der Fotografie-Branche, nahm Albert in ihre
Liste der zwanzig einflussreichsten Fotografen aller Zeiten
auf, neben Namen wie Irving Penn und Richard Avedon. Watson
gewann zahlreiche Preise, darunter einen Lucie Award, einen
Grammy Award, drei Andys, einen Steiger Award, einen
Hasselblad Masters Award und die Centenary Medal für die
Karriere von der Royal Photographic Society. Im Juni 2015
wurde dem schottischen Fotografen für seine Verdienste um die
Kunst der Fotografie von Königin Elisabeth II. das
Offizierskreuz   des   Order   of   the   British   Empire   (OBE)
verliehen.“

Fotos in Mode
Seine Fotos erschienen weltweit auf über 100 Covern von
«Vogue» und in unzähligen anderen Zeitschriften wie „Rolling
Stone“, „Time“ und „Harper’s Bazaar“. Viele seiner Fotos sind
Ikonen der Welt der Mode oder Porträts von Rockstars, Rappern,
Schauspielern oder anderen prominenten Personen. Von ihm
stammen die Aufnahmen zu Hunderten von Werbekampagnen für
große Unternehmen wie Blumarine, Prada, The Gap, Levi’s,
Revlon und Chanel.
Filmplakate von Albert Watson
Er hat zahlreiche Filmplakate realisiert, wie für Kill Bill
und Die Geisha, über 100 Fernsehspots gedreht und sich
gleichzeitig Projekten für Ausstellungen in Museen und
Galerien gewidmet.

Die sechs Bücher des Albert Watson
„Albert hat fünf Bücher veröffentlicht: Cyclops (Bullfinch,
1994), Maroc (Rizzoli, 1998), Albert Watson (Phaidon, 2007),
Strip Search (PQ Blackwell/Chronicle 2010) und UFO: Unified
Fashion Objectives (PQ Blackwell/Abrams 2010). Sein jüngstes
Buch mit dem Titel Kaos wurde von Taschen im Herbst 2017
veröffentlicht. Viele Kataloge seiner Fotos wurden von Museen
und Galerien zu seinen Ausstellungen veröffentlicht.

Albert Watsons Ausstellungen:             Wien,    Hamburg,
Stockholm, Moskau …
„Seit 2004 wurden Albert Watsons Werke in Einzelausstellungen
im Museo d’Arte Moderna in Mailand, im Kunst Haus Wien, im
City Art Centre von Edinburgh, im FotoMuseum von Antwerpen, im
NRW-Forum von Düsseldorf, in der Forma Galleria in Milano, der
Fotografiska in Stockholm und im Multimedia Art Museum in
Moskau gezeigt. Eine umfangreiche Retrospektive mit einem
neuen Korpus von Fotos, die Watson in Benin aufnahm, wurde in
den Deichtorhallen von Hamburg 2013 präsentiert.

Die Fotografien von Watson wurden in Kollektivausstellungen in
zahlreichen Museen ausgestellt, darunter im National Portrait
Gallery in London, im New Yorker Metropolitan Museum of Art,
im Pushkin Museum of Fine Arts in Moskau, im Lianzhou Museum
of Photography in China, im International Center of
Photography in New York, im Brooklyn Museum und in den
Deichtorhallen. Seine Fotografien sind zudem Bestandteil
ständiger Ausstellungen in der National Portrait Gallery, im
Metropolitan Museum of Art, im Smithsonian, im schottischen
Parlament, in den Deichtorhallen und im Multimedia Art Museum
in Essen.“

„Watson geht vollkommen in seiner Arbeit auf. Sein Atelier in
Manhattan, das ihm auch als seine persönliche Galerie dient,
füllen Millionen Fotos und Negative sowie zahlreiche
Gigantografien.

Seine bildliche Sprache folgt einem Kodex, der seine
Fotografien durch ihre Intensität und die technische
Virtuosität eindeutig als Aufnahmen von Albert Watson
identifizierbar macht, sei es ein Foto von einem Wald in
Schottland, von einem Kleid von Yohji Yamamoto, getragen von
einem Topmodel, oder eine Nahaufnahme des von dem Astronauten
Alan Shepard auf dem Mond getragenen Raumfahreranzug, oder das
ikonische Porträt von Steve Jobs. Sein unaufhörliches Streben
nach Perfektion machten Watson zu einem der gefragtesten
Fotografen der Welt.“

Über 50 Jahre Kalendertradition                          mit
vielen großen Namen
Nicole Kidman, Rooney Mara, Julianne Moore, Lupita
Nyong’o, Alicia Vikander, Robin Wright, …
„PIRELLI-KALENDER: FOTOGRAFEN, LOCATIONS UND MODELS: 1964
Robert Freeman auf Mallorca, Spanien Jane Lumb, Sonny Freeman
Drane, Marisa Forsyth 1965 Brian Duffy in Monaco und der Côte
d’Azur, Südfrankreich Pauline Dukes, Annabella, Virginia,
Pauline Stone, Jeannette Harding 1966 Peter Knapp in Al
Hoceima, Marokko Peter Knapp, Shirley Ann, Sue 1967 keine
Veröffentlichung

1968 Harry Peccinotti in Djerba, Tunesien Ulla Randall, Elisa
Ngai, Pat Booth, Jill La Tour 1969 Harry Peccinotti in Big
Sur, Kalifornien

1970 Francis Giacobetti auf Paradise Island, Bahamas Alexandra
Bastedo, Anak, Pegga, Paula Martine
1971 Francis Giacobetti auf Jamaica, Große Antillen Caileen
Bell, Angela McDonald, Kate Howard, Christine Townson, Gail
Allen 1972 Sarah Moon in Villa Les Tilleuls, Paris Suzanne
Moncurr, Mick Lindburg, Boni Pfeifer, Inger Hammer, Magritt
Rahn, Barbara Trenthan 1973 Brian Duffy in London, England
Erica Creer, Sue Paul, Nicki Howorth, Kubi, Nicky Allen, Jane
Lumb, Kate Howard, Vida, Penny Steel, Kari Ann, Elizabeth,
Vicky Wilks 1974 Hans Feurer auf den Seychellen, Afrika Eva
Nielson, Kim, Marana, Chichinou, Kathy Cochaux 1975 – 1983
keine Veröffentlichung;“

In die 80er passten sie
„1984 Uwe Ommer auf den Bahamas, Mittelamerika Angie Layne,
Suzy-Ann Watkins, Jane Wood, Julie Martin 1985 Norman
Parkinson in Edinburgh, Schottland Anna, Cecilia, Iman, Lena,
Sherry 1986 Bert Stern in den Cotswolds, England Julia Boleno,
Jane Harwood, Louise King, Deborah Leng, Suzy Yeo, Beth
Toussaint, Gloria, Joni Flyn, Caroline Hallett, Samantha,
Juliet, Clare Macnamara 1987 Terence Donovan in Bath, England
Ione Brown, Colette Brown, Naomi Campbell, Gillian De
Turville, Waris Dirie

1988 Barry Lategan in London, England Hugo Bregman, Briony
Brind, Victoria Dyer, Nicola Keen, Kim Lonsdale, Sharon
MacGorian, Naomi Sorkin, Carol Straker 1989 Joyce Tennyson in
den Polaroid Studios, New York Lisa Whiting, Nicky Nagel,
Dannielle Scott, Brigitte Luzar, Gilda MeyerNichof, Kathryn
Bishop, Susan Allcorn, Susan Waseen, Rosemarie Griego, Akura
Wall, Gretchen Heichholz, Rebecca Glen 1990 Arthur Elgort in
Sevilla, Spanien Laure Bogeart, Laurie Bernhardt, Christina
Cadiz, Anna Klevhag, Florence Poretti, Debrah Saron

1991 Clive Arrowsmith in Frankreich Alison Fitzpatrick, Lynne
Koester, Monika Kassner, Paola Siero, Nancy Liu, Katherina
Trug, Jackie Old Coyote, Tracy Hudson, Rachel Boss, Carole
Jimenez, Saskia Van Der Waarde, Rina Lucarelli, Susie Hardie-
Bick 1992 Clive Arrowsmith in Almeria, Spanien Alison
Fitzpatrick, Julienne Davis, Judi Taylor.

1993 John Claridge auf den Seychellen, Afrika Christina
Estrada, Barbara Moors, Claudie

Wieder Photoaufnahmen auf Paradise Island
1994 Herb Ritts auf Paradise Island, Bahamas Karen Alexander,
Helena Christensen, Cindy Crawford, Kate Moss.

1995 Richard Avedon in New York, Vereinigte Staaten Nadja
Auermann, Farrah Summerford, Naomi Campbell, Christy
Turlington.

1996 Peter Lindberg in El Mirage, Kalifornien, Vereinigte
Staaten Eva Herzigova, Natassja Kinski, Kristen Mc Menamy,
Navia, Carre Otis, Tatjanna Patitz

1997 Richard Avedon in New York, Vereinigte Staaten Honor
Fraser, Ling, Cordula, Sophie Patitz, Ines Sastre, Waris
Dirie, Anna Klevhag, Monica Bellucci, Gisele, Kristina,
Tatiana, Irina, Jenny Shimizu, Marie Sophie, Brandy, Julia
Ortiz, Nikki Uberti

1998 Bruce Weber in Miami, Vereinigte Staaten Tanga Moreau,
Stella Tenant, Milla Jovovich, Carolyn Murphy, Eva Herzigova,
Patricia Arquette, Shalom Harlow, Kristy Hume, Elaine Irwin
Mellencamp, Georgina Grenville, Kiara, Rachel Roberts, Daryl
Hannah

1999 Herb Ritts in Los Angeles, Vereinigte Staaten Chandra
North, Sophie Dahl, Karen Elson, Michele Hicks, Carolyn
Murphy, Shirley Mallmann, Laetitia Casta, Audrey Marnay, Elsa
Benitez, Bridget Hall, Angela Lindvall, Alek Wek 2000 Annie
Leibovitz in Rhinebeck, New York, Vereinigte Staaten Lauren
Grant, June Omura, Mireille Radwan-Dana, Laetitia Casta, Alek
Wek, Julie Worden, Jacqui Agyepong, Marjorie Folkman“
Das 21. Jahrhundert beginnt, den Kalender gibt es
immer noch
„2001 Mario Testino in Neapel, Italien Gisele Bundchen,
Aurelie Claudel, Karen Elson, Rhea Durham, Marianna Weickert,
Fernanda Tavares, Angela Lindvall, Ana Claudia Michael, Liisa
Winkler, Noemi Lenoir, Frankie Rayder, Carmen Kass 2002 Peter
Lindbergh in Los Angeles, Vereinigte Staaten Lauren Bush,
Erika Christensen, Amy Smart, Bridget Moynahan, James King,
Shannyn Sossamon, Selma Blair, Kiera Chaplin, Brittany Murphy,
Monet Mazur, Rachel Leigh Cook, Mena Suvari, Julia Stiles

2003 Bruce Weber im Cilento und in Paestum, Italien Jessica
Miller, Lisa Steiffert, Heidi Klum, Isabeli Fontana,
Mariacarla Boscono, Natalia Vodianova, Karolina Kurkova,
Sienna Miller, Alessandra Ambrosio, Rania Raslan, Bridget
Hall, Sophie Dahl, Eva Riccobono, Yamila Diaz-Rahi, Filippa
Hamilton, Valentina Stilla

2004 Nick Knight in London, England Adina Fohlin, Amanda
Moore, Jessica Miller, Natalia Vodianova, Karolina Kurkova,
Mariacarla Boscono, Esther de Jong, Frankie Rayder, Liberty
Ross, Dewi Driegen, Ai Tominaga, Pollyanna McIntosh, Alek Wek
2005 Patrick Demarchelier in Rio de Janeiro, Brasilien Adriana
Lima, Julia Stegner, Michelle Buswell, Erin Wasson, Marija
Vujovic, Fillipa Hamilton, Liliane Ferrarezi, Valentina, Diana
Dondoe, Isabeli Fontana, Naomi Campbell

2006 Mert and Marcus in Cap d’Antibes, Frankreich Marcus
Piggott, Jennifer Lopez, Gisele Bundchen, Guinevere Van
Seenus, Kate Moss, Karen Elson, Natalia Vodianova“

Weitermachen trotz Finanzkrise
„2007 Inez and Vinoodh in Kalifornien Sophia Loren, Penelope
Cruz, Lou Doillon, Naomi Watts, Hilary Swank

2008 Patrick Demarchelier in Shanghai, China Maggie Cheung,
Agyness Deane, Lily Donaldson, Du Juan, Doutzen Kroes,
Catherine Mc Neil, Mo Wan Dan, Sasha Pivovarova, Coco Rocha,
Caroline Trentini, Gemma Ward

2009 Peter Beard in Abu Camp/Jack’s Camp, Botswana Daria
Werbowy, Emanuela De Paula, Isabeli Fontana, Lara Stone,
Rianne Ten Haken, Malgosia Bela, Mariacarla Boscono 2010 Terry
Richardson auf Bahia, Brasilien Daisy Lowe, Georgina
Stojiljokovic, Rosie Huntington, Eniko Mihalik, Catherine
McNeil, Ana Beatriz, Abbey Lee Kershaw, Marloes Horst, Lily
Cole, Miranda Kerr, Gracie Carvalho“

„2011 Karl Lagerfeld in Paris, Frankreich Bianca Balti, Eliza
Sednaoui, Freja Beha Erichsen, Isabeli Fontana, Magdalena
Frackowiak, Anja Rubik, Abbey Lee Kershaw, Lakshmi Menon,
Heidi Mount, Erin Wasson, Natasha Poly, Lara Stone, Daria
Werbowy, Iris Strubegger, Jeneil Williams, Baptiste Giabiconi,
Sebastian Jondeau, Brad Kroenig, Garrett Negg, Jake Davis

2012 Mario Sorrenti in Murtoli, Korsika Isabeli Fontana,
Natasha Poly, Saskia De Brauw, Lara Stone, Joan Small,
Guinevere Van Seenus, Malgosia Bela, Edita Vilkevictiute, Kate
Moss, Milla Jovovich, Margareth Made, Rinko Kikuchi 2013 Steve
McCurry in Rio de Janeiro, Brasilien Isabeli Fontana, Adriana
Lima, Sonia Braga, Marisa Monte, Elisa Sednoui, Petra Nemcova,
Hanna Ben Abdesslem, Liya Kebede, Karlie Kloss, Kyleigh Kuhn,
Summer Rayne Oakes“

Jubiläum und kein Ende, dabei enthält jeder
Kalender eines
„2014 Feier des 50. Jubiläums des Kalenders in Mailand
Kalender 1986 von Helmut Newton, in Montecarlo und in Chianti
Antonia Dell’Atte, Susie Bick, Betty Prado

2015 Steven Meisel in New York, Vereinigte Staaten Karen
Elson, Anna Ewers, Isabeli Fontana, Gigi Hadid, Candice
Huffine, Adriana Lima, Sasha Luss, Cameron Russel, Joan
Smalls, Natalia Vodianova, Raquel Zimmerman
2016 Annie Leibovitz in New York, Vereinigte Staaten Yao Chen,
Natalja Vodjanova, Kathleen Kennedy, Agnes Gund und Sadie Rain
Hope-Gund, Serena Williams, Fran Lebowitz, Mellody Hobson, Ava
Duvernay, Tavi Gevinson, Shirin Neshat, Yoko Ono, Patti Smith,
Amy Schumer

2017 Peter Lindbergh in Berlin, Los Angeles, New York, London
und Le Touquet Jessica Chastain, Penelope Cruz, Nicole Kidman,
Rooney Mara, Helen Mirren, Julianne Moore, Lupita Nyong’o,
Charlotte Rampling, Lea Seydoux, Uma Thurman, Alicia Vikander,
Kate Winslet, Robin Wright, Zhang Ziyi. Special Guest
Anastasia Ignatova

2018 Tim Walker in London, Vereinigtes Königreich Adut Akech,
Adwoa Aboah, Alpha Dia, Djimon Hounsou, Duckie Thot, Jaha
Dukureh, King Owusu, Lil Yachty, Lupita Nyong’o, Naomi
Campbell, RuPaul, Sasha Lane, Sean “Diddy” Combs, Slick Woods,
Thando Hopa, Whoopi Goldberg, Wilson Oryema, Zoe Bedeaux

2019 Albert Watson in Miami und New York Laetitia Casta, Misty
Copeland, Julia Garner, Gigi Hadid, Sergei Polunin, Calvin
Royal III., Alexander Wang“ und Astrid Eika.

Endspurt der italienischen 72
Stunden. 7 von 52 Berliner
Orten für authentisches Essen
– ein Sonntagsausflug!
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). 52 Ziele in rund 3 Tagen
– das wird natürlich kaum jemand vollständig versuchen,
bedeutete es doch, im Durchschnitt 17 Lokale pro Tag zu
besuchen. Oder anders gerechnet: Bei 20 Stunden Fahrtzeit
(weniger als eine halbe Stunde pro Ziel, auch ohne Taxi
machbarer als die 80 Tage um die Welt zu seiner Zeit) bleibt
eine ganze Stunde zum Verweilen je Gaststätte. Rechnerisch,
denn keine ist rund um die Uhr geöffnet.

Deshalb hier ein halbes Dutzend Adressen, damit man sie nicht
erst suchen muss – als Tour zusammengestellt.
(Mit der BVG bzw. U-Bahn. Ortskundige, Navi-Nutzer und
Taxikunden haben das Ziel schon gefunden.):

Wie beginnen zentral und touren dann spiralförmig im
Uhrzeigersinn durch die Bezirke Tempelhof-Schöneberg, Mitte,
Kreuzberg-Friedrichshain und Neukölln.

Auch die Fugger kamen rum: Trattoria a’Muntagnola

Der Anfangspunkt liegt in Ku’damm-Nähe. Schon der Gründer des
KaDeWe, dass in der reichsten Stadt Preußens lag
(Charlottenburg), wusste, was eine gute Lage ist: Der
Wittenbergplatz.
Die U-Bahnlinien 1,2,3 und viele Busse sowie die Nähe des
Fernbahnhofs Zoo machen ihn gut erreichbar. Vom KaDeWe gehen
wir rechts in die Bayreuther Straße und ihre Verlängerung nach
Süden, die Welserstraße. Dort befand sich das Berlinale-Kino
„Arsenal“. Nach links in die Fugger liegt bald auf der rechten
Seite die gesuchte Trattoria.
Dort erwartet uns eine freundliche Gastwirtin (siehe Bild) mit
ihrer Familie.
Es ist täglich geöffnet, die Küche von 17-24 Uhr.

Trattoria a’Muntagnola, Fuggerstraße 27, 10777 Berlin, Tel.
(030) 2 11 66 42 www.muntagnola.de

Parma (di Vinibenedetti) in Wedding

Je nachdem, wir satt wir sind, fahren wir jetzt in den
Wedding, (Zurück zum Wittenbergplatz, mit Bus 46 zum Zoo, oder
mit der U2; oder mit der U1/U3 bis Kurfürtendamm oder
Spichernstraße; jedenfalls zur U9, dort umsteigen Richtung
Osloer Straße bis Leopoldplatz.)
Parma, wo der Schinken herkommt, liegt im Norden Berlins
nördlich des U-Bahnhofs Leopoldplatz in der Utrechter Straße
31 in 13347 Berlin (Ecke Malplaquetstraße, die vom Platz als
Abkürzung hierherführt). Tel (030) 49 08 98 85 .

Weiter ginge es zurück zum „Leo“ und dann mit der anderen U-
Bahn-Linie, der U6 Richtung Alt-Mariendorf bis zum S-Bahnhof
Wedding. Dort in die Ringbahn S41         bis   Ostkreuz.   (In
Fahrtrichtung hinten aussteigen.)

[Lässt man das „Parma“ aus, fährt man vom Wittenbergplatz mit
dem 46er oder der U2 Richtung Ruhleben zum Zoo und von dort
mit der S-Bahn bis Ostkreuz.]

Der Ausgang Richtung Sonntagstraße (!) führt automatisch
rechts in die Neue Bahnhofstraße. Die 7b an der nächsten Ecke
ist unser Ziel. An der Ampelkreuzung mit der Boxhagener Straße
liegt rechts, also diagonal gegenüber der Bäckerei „Süß“, die
Trattoria Napoletana „Jamme Ja“.

Jammeja statt Jamaica in Friedrichshain

JammeJa bietet italienisches „Street Food“ (Essen an der
Straße?) aus Neapel und Catering. Info und Reservierung Tel.
(030) 49 08 18 04 (eine fast achsensymmetrische Nummer, in der
nur die 9 an zweiter Stelle stört).
www.jammeja.de
(Die Haltestelle der Straßenbahnlinie 21, gleichzeitig
Bushaltestelle des 240ers, heißt „Neue Bahnhofstraße“.)

Zurück zum Bahnhof Ostkreuz von dort mit S- und U-Bahn zum
Bahnhof Schönleinstraße.
Je nachdem, was früher fährt, gibt es zwei Möglichkeiten.
Gleich unten am Gleis mit der S7 und 75 bis Jannowitzbrücke,
dort in die Ubahn Richtung Hermannstraße bis Schönlein-.
Oder: Mit der Ringbahn S 41 bis S- und U-Bahnhof Hermannstraße
und dort in die U-Bahn, die dort nur in eine Richtung fährt,
ebenfalls bis U Schönleinstraße.
Das dauert etwa 20 Minuten.

Jetzt zum Wasser: Zur Kottbusser Brücke          und    dann   am
Maybachufer entlang zur Nummer 21.

Ammazza che Pizza – frei übersetzt: „Was für eine Pizza!“

Das 7-Euro-Angebot gibt es auch in der Pizzeria Romana „BY D.
& J. Gravina“,
Maybachufer 21, 12047 Berlino. Tel (030) 89 61 65 56.
Der Chef verspricht Sooo eine tolle Pizza.

Vielleicht ist man ja auch schon für den Nachtisch reif, dann
gleich zum U-Bahnhof Boddinstraße U8. Von dort führt ein
12minütiger Fußweg von 740 Metern Richtung Westen, Richtung
Flughafen Tempelhof (in die Nähe der nördlichen Landebahn).

Der Weg soll lohnen, denn das nächste Angebot ist namentlich
erste Sahne.

Hausgemachtes ohne Gluten: Erste Sahne!

Vom Bahnhof Boddinstraße nicht in selbige oder die
Rollbergstraße, wo das neue Kino ist, sondern auf der
Westseite der Hauptstraße (der Hermannstr.) in die Selchower
Straße. Benannt nach dem Ort, der vom Möchtegern-Flughafen BER
umschlossen wird. Die nächste links in die Weisestraße, dann
rechts in die Herrfurthstraße. Nach ein paar Schritten ist man
am Herrfurthplatz, einer Perle des Schillerkiezes mit der
Genezarethkirche und dem Café Selig.
Selig oder stolz wie Oskar kann man nun links in die
Schillerpromenade einbiegen, über den Mittelstreifen
promenieren. Bis zur nächsten Ecke, dort rechts in die
Kienitzer 116, das ist gleich das zweite Haus von der Ecke, an
der das Promenaden-Eck ist.

Die Konditorei Erste Sahne ist ein wenig anders, gut anders.
Ein schöner Name, eine außergewöhnliche Visitenkarte in einem
doppelt großen Format; ein Spiel mit lateinischen Buchstaben.
Das Café Erste Sahne Otium wird Otivm geschrieben, als sei der
Name in Stein gemeißelt. Das Versprechen: „Bei erste Sahne ist
alles nur aus den besten Zutaten und ohne Gluten hausgemacht.“
„Deswegen haben wir keine Cola…“ „Was noch?! Äh, ja! Mehr
Infos auf www.otivm.de .“ Wenn die Leckereien so frisch sind
wie die Eigenwerbung, dann nichts wie hin.
Angenehm auch der längere Fußweg, einige Kalorien verschwinden
wieder und Dr. Siegfried Block empfahl in seinen Büchern 5
Kilometer Fußweg pro Tag. 2 x 740 zum Bahnhof Boddinstraße
sind nur anderthalb km.

Jetzt ein Eis?

Noch ein Eis? Wer zur letzten Station zu Fuß laufen will, geht
die Schillerpromenade zurück und an der Kirche weiter
geradeaus in die Fontanestraße, dann Karlsgarten- und
Wissmannstraße zum Hermannplatz, weiter nach Norden über
Kottbusser Damm, Brücke und Straße zum Kottbusser Tor und dann
an der Hochbahn entlang bis zur Skalitzer Straße 77.

(Mit der U-Bahn geht’s von der Boddinstraße Richtung Wittenau
bis Kottbusser Tor, dort umsteigen in die U1 Richtung
Warschauer Straße bis U-Bhf. Schlesisches Tor. Die gesuchte
Adresse ist direkt an der Hochbahn.)

Duo – im heißen Sizilien und in Kreuzberg gibt es Eis

Sizilianisches Eis hat hier Tradition seit 1972, als das hier
West-Berlin      und   Kreuzberg     36    war   (nach     der
Postzustellbezeichnung SO 36 für Südost). Antonio Tomasello
ist heute unter der Postleitzahl 10997 erreichbar und hat eine
Website (duoicecream.de), sonst hat sich nicht zuviel geändert
in 45 Jahren. Doch: Die Telefonnummer ist eine Handynummer
(01577 9527020).

Nach diesem leckeren (Sonn-) Tag eilt man nach Hause. Warum
ging die 72 Stunden-Aktion eigentlich nicht noch 48 Std.
länger?? Haben die Italiener nichts von dem Brückentag und dem
Feiertag der deutschen Einheit gewusst?

Der kombinierte Rundgang mit Rundfahrt geht vom Schöneberg
(und ggf. Wedding) im Westen über Neapel im Osten (Jamme Ja)
wieder in den „Westen“ nach Neukölln und Kreuzberg. Auch am 3.
Oktober kann man seine private Tour der deutschen Einheit
machen.
Eine Reise in die Vergangenheit und Zukunft, eine Reise in der
Gegenwart und nach Italien, und vor allem – eine Reise in den
Geschmack.

Lebens- und Nahrungsmittel aus dem Netz – nicht nur Fische

Wer zählen kann, ist klar im Vorteil. Das weiß nicht nur John
Allen Paulos, der Autor von „Zahlenblind“. Wieviele
Gaststätten wurden bis hierher vorgestellt? Sechs. Wieviele
sind in der Überschrift versprochen?

Aus Datenschutzgründen kennen nur Sie das siebte Siegel,
pardon Ziel, denn das ist Ihre persönliche Anschrift.

Es gibt genug Gründe, das Haus nicht zu verlassen.
Heute regnete es. Und der Himmel sieht immer noch grau aus.
Wir waren schon beim Gottesdienst und wollen nicht wieder
hinaus.
Vergangenen Sonntag waren wir doch schon draußen, da mussten
wir wählen und Tegel retten.
Nicht schoon wieder vor die Tür.
[Aufzählung unvollständig.]
Okay, capito.

Dafür gibt es Lieferdienste. Auch für die, die keine heiße
Pizza im Karton möchten, sondern selbst kochen.

Außer Konkurrenz nimmt Quomi an der Aktion „72 hours“, der
„Azione“ teil. Das ist ein Netzdienst für Leute, die nicht
einkaufen wollen, keine Zeit haben oder nicht wissen, wo sie
die Zutaten für ein bestimmtes Gericht herbekommen. So etwas
ist auch in der Bundesrepublik bekannt.

Das Unternehmen sitzt in Italien und beliefert den dortigen
Markt: Man suche eine Speise aus, klicke auf „bestellen“ und
erhält dann alles, was benötigt wird, um das Entsprechende
zuzubereiten.
Dazu muss natürlich eine Lieferinfrastruktur vorhanden sein
und der Abstand zwischen Lebensmittel und Empfänger nicht zu
groß.
24 Stunden soll die Lieferzeit betragen, das ist im Ausland
nicht zu garantieren, außer vielleicht in Nizza – übrigens ein
italienisches Wort – und Laibach, Klagenfurt, Zagreb, Rijeka,
Innsbruck, Vaduz, Lausanne, Grenoble, Aix, Avignon – kurz: in
grenznahen Bereichen.

Für Berlin als erster deutscher Stadt wird jetzt ein solcher
Dienst in einem Drittel von 72 Stunden garantiert. Sollte es
in der deutschen Hauptstadt gut laufen, ist eine Ausdehnung
auf andere Regionen geplant.

Das letzte Wort ist ein „quote“ (englisch für Zitat) von Quomi
in true Italian authentic words. Da sieht man gleich mal, wie
gut man italienisch kann. Vielleicht viel besser als man
dachte. (Die ersten beiden Wörter bedeuten ’saisonale Rezepte
‚ und liegen damit voll im Trend.)
Ricette stagionali ed ingredienti freschi dall’Italia
direttamente a casa tua.
72 Stunden italienisch – ohne
Russell   Crowe    und   Liam
Neeson. An 52 Orten in Berlin
hervorragend     authentisch
essen zum Fest-Preis
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). 72 Stunden haben ihren
eigenen Reiz. Aller guten Dinge sind drei und 3 Tage à 24 h
ergeben 72. Mit einem englischen Plakat wirbt Italien für
seine Küche in Berlin. Originell: Von Donnerstag abend bis
Sonntag abend gibt es an so vielen Berliner Orten, wie das
Jahr Wochen hat, etwas für 7,- Euro (sic). Ja, Sie haben
richtig gelesen, nur 7 Euro, und es handelt sich um beste
Qualität, lauter italienische Spezialitäten – Gaumenfreude
pur!

Man fragt sich nur, warum alles nur auf englisch geschrieben
steht und wozu die Deutschen soviel italienisch gelernt haben?
Ob das Collegium musicum, die Berliner Philharmoniker oder die
Junge Deutsche Philharmonie – alle kulturbeflissenen Laien-
und Profimusiker arbeiten, zumindest im klassischen Bereich,
mit allegro, allegretto, forte und fortissimo. Carl Nielsen
sprach dänisch und ist schon seit 1931 tot – trotzdem hatte
weder die Junge deutsche Philharmonie, die ihn am Mittwoch
abend im Konzerthaus aufführte, noch das Publikum Probleme,
die Satzfolge „Allegro – poco allegretto – poco adagio quasi
andante – Allegro“ zu verstehen.

Jeder sagt oder versteht „Ciao!“ und „Arrivederci“, Buona
Sierra und Prego, vielleicht ein bisschen berlinerisch
eingeschliffen, aber tutto capito. Und tutti kennen Pizza aus
der Pizzeria, bloß beim Plural streiten sich die Pizze mit den
Pizzen.

Wenn italienisch schon die Lingua franca der Musik ist, warum
sollte genussbetonte Werbung für italienische Küche in
Deutschland nicht wenigstens zweisprachig sein?

Für den Mund = bocca
Doch zurück zu den Köstlichkeiten, die man nicht mit dem Bocca
della Verità – dem Mund der Wahrheit und schon gar nicht
„bocca chiuso“ zu sich nehmen kann. Letzteres die
Choranweisung für das Summen: „mit geschlossenem Munde“.
Wer gedankenlos auf englisch losplappert, sollte öfter mal
„tenere la bocca chiusa“ – den Mund halten. Es sei denn, er
will seine Muttersprache verlieren. Wörter werden nämlich
schneller vergessen, als man denkt. Erst denken, dann
sprechen.

Wirklich        italienisches           authentisches
Essen
72 Stunden lang seit Donnerstag abend 19 Uhr – sorry: 7 p.m. –
gibt es „True Italian authentic food“. True Italian ist
immerhin ein Warenzeichen, registered Trademark, das kann man
schlecht auf italienisch oder deutsch ausdrücken, „Nutella“,
„Mercedes“ und „Volkswagen“ werden auch nicht übersetzt.
Vielleicht hätte man besser als Beispiel Daimler-Benz wählen
wollen, das Mercedes ein spanischer Mädchenname ist. Doch das
Prinzip ist klar – „Tru Itäljän“ ist verziehen. Doch was gibt
es eigentlich ab Sonntag abend? Ist das italienische Essen
dann nicht mehr authentisch??

Ein konkretes Beispiel
Etwas unverständlich war die „Kampagne“, der Werbe-Feldzug
dann doch, nicht nur wegen des Englischen, sondern auch weil
Fragen offenblieben. Konnte in den teilnehmenden Restaurants
an den 4 Tagen noch à la carte gegessen werden? Kosten alle
Gerichte nun an diesen Tagen 7 Euro oder nur manche oder nur
eines, oder ein Extrabraten, der für die Aktion extra gekocht
wurde?

Jedes Restaurant (oder Café etc.) warb mit einem Gericht, der
Sala da Mangiare in der Mainzer Straße 23 in 12053 Berlin mit
„Pasta stuffed with buffalo ricotta and roasted almonds with
safran sauce“ + Wein oder alkoholfreies Getränk = 7 Euro. Der
feste Betrag gab jedem eine Richtschnur und den Gästen
respektive Kunden Sicherheit. Sieben Euro ist genug für den
Gastwirt, etwas zu verdienen an einem Gericht, das in größerer
Zahl nachgefragt wird, auch wenn es aus Wirtes Sicht im
ungünstigsten Fall dabei bliebe. 7 Euro ist aus Gastes Sicht
ein Anreiz zu probieren, den Hintern hochzukriegen und neue
Orte aufzusuchen.

72 Stunden sind kurz für Sala da
Mangiare, Erste Sahne und 50 andere
Den Rest des Jahres möchte man auch satt werden und allein der
Gedanke an die ganzen Lokale und Speisen lässt einem das
Wasser im Munde zusammenlaufen. Angesichts der Liste der
Teilnehmer ist bestimmt nicht jeder Besuchswunsch realisierbar
und so bleibt auch morgen noch etwas zu tun, noch ein Ziel
aufzusuchen.

Wenig hilfreich trotzdem die Angaben sämtlich in Fremdsprache.
Nicht jede oder jeder in Berlin versteht das Englische – oder
wollte man nur englischsprachige Touristen ansprechen?
Doch wohl eher weniger, denn Kasse über das Jahr hinweg machen
die Berliner und Stammkunden. Die Werbeaktion hat bestimmt
einiges gekostet, wäre das Übersetzen in Deutsche so teuer
geworden? Sicher nicht.

„Mit Büffelricotta gefüllte Nudeln“ oder in Gottes Namen
Pasta, dazu „Röstmandeln mit Safransauce“. Warum nicht?
Verständlicher für viele allemal. Das „Good friends“ in der
Kantstraße legt die Speisekarte in einer Handvoll Sprachen
vor.

„Sala da Mangiare“ klingt vielleicht besser als Eßsaal oder
Kantine, doch ist es genau das. Das Chinarestaurant „Shitang“
am Kurfürstendamm zwischen Joachim-Friedrich- und Nestorstraße
meinte dasselbe (inzwischen geschlossen).

Das Italo-Restaurant ist übrigens weder in Friedrichshain noch
in Wilmersdorf, sondern in Neukölln zwischen Flughafen- und
Boddinstraße unweit des U-Bahnhofs. Auf der anderen Seite der
Hermannstraße etwa 1 km entfernt im Schillerkiez das ebenfalls
teilnehmende „Erste Sahne“.

Immer wieder: 72 Stunden
„72 Stunden – The Next Three Days“ heißt der Thriller von
2008, in dem Laras Chefin mit einem Feuerlöscher erschlagen
wird. Beim Film hat der Countdown, das Ultimatum, einen
immanenten Sinn: Es muss spannend bleiben.
Beim italienischen Essen, das mit Annelletti Siciliani,
Baccala, Caponata, Culurgiones, Frisella, Pizza fritta i Pasta
alla norma, Polpette di cinghiale und mehr eigentlich spannend
genug ist, möchte man in Ruhe genießen, doch bietet der
abgesteckte Zeitrahmen den Anreiz, viele Gourmettempel und
Genussecken aufzusuchen, die man sonst nie im Leben gesehen
hätte.
Da noch nicht einmal Taxifahrer alle Straßen dieser Stadt
gesehen haben, eine sinnvolle Sache, die neue Erlebnisse und
vielleicht Freundschaften verheißt.
Auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) wählte
jahrelang mit Erfolg dieses Zeitfenster, um mit zig tausenden
Teilnehmern eine gemeinnützige soziale, ökologische oder
interkulturelle Aufgabe innerhalb von 6 Dutzend Stunden zu
lösen.

Die Berliner 72-Stunden-Aktion ist ein Versuchsballon oder
eine tolle Sache. Eine Kampagne, die sich jemand ausgedacht
hat und im Sand versickert oder ein voller Erfolg. Das werden
wohl die Berliner und ihre Gäste mit den Füßen entscheiden,
mit denen sie abstimmen.

Die Deutschen sind gerade in Abstimmungslaune und die Zahl 3,
die eine 4 ist, passt dazu. 72 Std. sind drei Tage, wenn sie
um Mitternacht begännen und endeten; sie fangen aber
Donnerstagabend an und enden Sonntag, mit Freitag und Samstag
sind das vier Tage.
Deutschland wählte Jamaica bestehend aus drei Farben, doch mit
CDU/CSU sind es vier Parteien.

Die Entscheidung für den Flughafen Tegel fiel am Sonntag, den
24. September. Die Entscheidung über „72 hrs“ – „The longest
happy hour of the best Italian food in Berlin“ wird eine Woche
später am Sonntagabend fallen – oder wenn die Stimmen in den
Kassen ausgezählt sind.
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