PROFIL WWW.DFF.FILM - Deutsches Filminstitut
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DFF – DFF – Leitbild Mission Statement Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum ist The DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum is a eine führende internationale Filmerbe-Institution. leading, forward-thinking international film heritage Wir sind Vorreiter darin, das Filmerbe zu bewahren organization. We are a pioneer in preserving and und Filmkultur mit einer weltweiten Öffentlichkeit zu sharing film culture with a worldwide public, uniquely teilen. Dafür vereinen wir auf einzigartige Weise Mu- combining museum, cinema, archives and collecti- seum, Kino, Archive und Sammlungen, Festivals, digi- ons, festivals, digital platforms, research and digiti- tale Plattformen, Forschung und Digitalisierungspro- zation projects and numerous educational programs. jekte sowie zahlreiche Bildungsangebote. Von der Based in the diverse and dynamic city of Frankfurt, kulturell vielfältigen und dynamischen Metropole Germany, we actively work toward intercultural un- Frankfurt am Main aus arbeiten wir aktiv an der Ge- derstanding, cultivating connections to institutions staltung einer offenen Gesellschaft mit. Wir unter- and initiatives in the film arts and sciences around halten Beziehungen zu Institutionen und Initiativen the world. We link the history, materiality and mea- aus Film und Wissenschaft weltweit. Dabei verbin- ning of film to the digital future. den wir die materielle und historische Bedeutung von Film mit der digitalen Zukunft. Promoting film culture, in close collaboration with our audiences, is our mission. As a team of more than Es ist uns Anliegen und Aufgabe, gemeinsam mit 200, we bring our professional knowledge and infini- unserem Publikum Filmkultur lebendig zu halten. te passion for film to all that we do. For us, everything Wir, ein Team von mehr als 200 Mitarbeiter/innen, is film, and film is everything. widmen uns dieser Mission mit Fachkenntnis und Leidenschaft. Für uns ist alles Film und Film alles. 1971 1984 Kino Filmmuseum Kommunales Kino Deutsches Filmmuseum // Frankfurt // Frankfurt, Museumsufer Kommunales Kino zieht ins Filmmuseum 2019 2006 Fusion DFF Deutsches Filminstitut Offizielle Umbenennung in 1949 1984 1998 und Deutsches Filmmuseum // Frankfurt DFF – Deutsches DIF DIF DIF Filminstitut & Filmmuseum e.V. Deutsches Institut für Umzug nach Umbenennung in Filmkunde // Wiesbaden Frankfurt Deutsches Filminstitut
Inhalt 2 Editorial 3 DFF in Zahlen 4 Akquise der Sammlung Werner Nekes 6 Feier 70 Jahre DFF ALLES IST FILM EVERYTHING IS FILM 8 Geschichte des DFF 16 Archiv- und Studienzentrum des DFF / DFF Fassbinder Center 18 Filmkultur online 20 Sonderausstellungen 21 Ausstellung on Tour 22 Ausstellungen 1984 – 2021 24 Dauerausstellung 25 Nacht der Museen, Museumsuferfest 26 Kino des DFF 28 Festivals 32 Filmbildung und -vermittlung 36 Universitäre Kooperationen 37 Filmarchiv 38 Digitale Projekte und europäische Kooperationen 40 Filmportal 41 Impressum
2 Willkommen im DFF Für das DFF eröffnete das Jahr 2020 ein aufregendes Vorstand. Wir danken Nikolaus Jahrzehnt, das uns pandemiebedingt gleichwohl vor Hensel für sein engagiertes, Herausforderungen stellte. Viele Angebote sind nun loyales und großzügiges Wir- online und analog abrufbar und wir haben die Gele- ken, für seine Freundlichkeit genheit genutzt, unsere digitalen Inhalte zusätzlich zu und Zuversicht. Seinen Kolle- den Vor-Ort-Erlebnissen deutlich auszubauen. Darü- gen Aurélio de Sousa hat der ber hinaus gehen neue Ausstellungen on tour, welt- Verwaltungsrat zum neuen weit vernetzte digitale Projekte entstehen und das Vorstand gewählt. Darüber Archiv freut sich über neue Sammlungen. Die Digitali- freuen wir uns ebenso wie über sierung des deutschen Filmerbes geht mit spannen- den neuen Vorsitzenden des den Projekten weiter. Wir feiern 15 Jahre filmportal.de Patrons Circle, René Parman- und die 20. Ausgabe von goEast - als hybrides Festi- tier, der in diesem Amt auf Ni- DFF-Coverstory im Journal of val. Gemeinsam mit dem ACMI, Melbourne, startet kolaus Hensel folgt. Wir freuen Film Preservation der FIAF das Projekt Constellation 2.0. uns auf eine dynamische ge- meinsame Zukunft. Im Jubiläumsjahr 2019, in dem wir 70 Jahre DFF ge- feiert, unser neues Archiv- und Studienzentrum / DFF Fassbinder Center eröffnet, den Hessischen Film- preis und den Integrationspreis der Stadt Frankfurt erhalten haben, hieß es auch Abschied nehmen, von Dr. Nikolaus Hensel, treuer Freund und langjähriger DFF-Direktorin Ellen M. Harrington Ellen M. Harrington und Aurélio de Sousa Editorial
DFF in Zahlen 3 200 Die Archive Mitarbeiter:innen und Sammlungen* an sieben Standorten Filmarchiv Gerätearchiv Frankfurt am Main: Schaumainkai 29.136 Filmkopien, davon 2.800 Objekte aus fünf 26.872 analog Jahrhunderten Archiv- und Studienzentrum 2.264 digital DNB | Gerätearchiv Plakatarchiv Büros Schweizer Straße Bibliothek & Textarchiv 50.000 Wiesbaden: goEast-Festivalzentrum 80.000 Plakate zu Film- und Bildarchiv Publikationen 20.000 1 Million Presseartikel Filmen Bildarchiv 200.000 Besucher:innen im DFF in Frankfurt (2019) plus: | 45.000 Filmprogramme 2,3 Millionen Fotos 316.000 Besucher:innen weltweit (Ausstellungen on tour) | 8.000 Drehbücher 660.990 digitale Fotos 85.000 Schüler:innen in Bildungsprojekten hessenweit | 4.200 katalogisierte DVDs/ Sammlungen und Nachlässe 3 Millionen Online-Visits Blu-rays Dokumente von mehr als 2020 Filmverleih 150 Projektstart Constellation 2.0 6.540 Filme im Verleih Filmschaffenden Archive zahlreicher Ziel: Erweiterung des analog + digital Filmproduzent:innen Museumsbesuchs in den und Verleihe digitalen Raum | gefördert von: Kulturstiftung des Bundes 753 Leihvorgänge 2019, davon Akquisition der Sammlung 644 national Werner Nekes mit Partnern 109 international DFF in Zahlen *Stand November 2020
4 Akquise der Sammlung Werner Nekes Verschiedene Bildmotive des Polyorama Panoptique im Auflicht, Paris ab 1849 © Rheinisches Bildarchiv, Helmut Buchen, Anna Wagner Die Sammlung Werner Nekes mit rund 25.000 Objek- Ziel ist es, die Sammlung gemeinsam zu erschließen ten zur Geschichte der visuellen Künste und des Se- und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine digi- hens ist eine der weltweit größten Sammlungen ihrer tale Plattform wird als Instrument der Erforschung und Art. Sie ist in ihrer Vielfalt und Breite so einzigartig wie Dokumentation der Sammlung dienen. Exponate aus herausragend. Dabei dokumentiert sie nicht nur die vi- der Sammlung werden künftig in der Dauerausstellung suelle Kultur seit der frühen Neuzeit, sondern befasst des DFF in Frankfurt am Main, im Schaudepot des sich auch mit frühen Formen des visuellen Geschich- Filmmuseum Potsdam und in verschiedenen NRW-Mu- tenerzählens aus einer globalen Perspektive und mit seen gezeigt werden. Außerdem wird eine Ausstellung Objekten aus zahlreichen Kontinenten. Dank der ge- aus den Beständen der Sammlung kuratiert, die welt- meinsamen Anstrengungen von drei Institutionen und weit touren soll. acht Förderern konnte diese Sammlung für Deutsch- land erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich ge- Darüber hinaus garantiert die enge Kooperation der macht werden: Die Theaterwissenschaftliche Samm- drei Fach-Institutionen ein umfangreiches Netzwerk lung der Universität zu Köln, das DFF – Deutsches und fundiertes Fachwissen auf den Gebieten der Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main, und das Archivierung, Konservierung, Ausstellung, Program- Filmmuseum Potsdam, als In-Institut der Filmuniversi- mierung, Publikation und Forschung. Dies bietet eine tät Babelsberg KONRAD WOLF, haben die Sammlung ausgezeichnete Basis für Ausstellungen, Forschungs- 2020 gemeinsam übernommen. projekte und Publikationen.
5 The Exotic Dancer, Abblätterfilm im Muschelmutoskop, um 1900 © Rheinisches Bildarchiv, Helmut Buchen, Anna Wagner Ensemble von Laterna-magica, im Vordergrund Bi-Union Dop- Werner Nekes © Ulrike-Pfeiffer pel-Laterna-magica aus England um 1860, Holz © Hermann und Clärchen Baus Gefördert und unterstützt wurde die Akquise der Sammlung vom Ministerium für Kultur und Wis- senschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, von der Kulturstiftung der Länder, der Hessischen Kulturstiftung, dem Hessischen Minis- terium für Wissenschaft und Kunst, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Adolf und Luisa Haeuser Stiftung für Kunst- und Kulturpflege, der Dr. Marschner Stiftung und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Mittelbranden- burgischen Sparkasse in Potsdam.
6 Prof. Monika Grütters, Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien, Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissen- schaft und Kunst, Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt und DFF-Direktorin Ellen Harrington im Archiv- und Studienzentrum des DFF. 70 Jahre DFF Feier im neuen Archiv- und Studienzentrum / Pressestimmen „Eine Bildungseinrichtung ist entstanden, „Kulturstaatsministerin Grütters nicht nur für die Studierenden der nahen würdigte das DFF als ,filmisches Gedächtnis' Goethe-Universität, sondern für Wissen- der Bundesrepublik, das zugleich herausra- schaftler und andere Interessenten aus aller gende Arbeit als Bildungseinrichtung leiste.“ Welt. An Computerarbeitsplätzen im großen Saal können sie in Zukunft mit dpa, laut Hamburger Abendblatt, den Sammlungsobjekten arbeiten.“ 20.05.2019 Frankfurter Rundschau, 21. Mai 2019 Feierliche Eröffnung (von links): Eva Claudia Scholtz, Geschäftsführerin der Hessischen Kulturstiftung, Prof. Monika Grütters, Staatsministerin des Bundes für Kultur und Medien, Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Frankfurts OB Peter Feldmann, DFF-Vorstand Dr. Nikolaus Hensel, Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder und DFF-Direktorin Ellen Harrington im Archiv- und Studienzentrum des DFF.
7 „Auf zwei Etagen mit etwa 1000 Quadrat‑ metern erhält der bundesdeutsche Nachkriegsfilm ein neues, herausragendes Forschungszentrum.“ Mario Scalla im hr2-Kulturcafé, 13.09.2018 DFF-Vorstand posiert (von links) mit Vermieter Carlo Giersch, Juliane Lorenz, Präsidentin der Fassbinder Foundation, Larry Kardish, langjähriger Filmkurator des New Yorker MoMA, Karin Giersch sowie den Filmschaffenden Ulrich Tukur, Jan Harlan und Volker Schlöndorff. „Frankfurt hat eine neue und attraktive Kulturinstitution.“ Sabine Mahr, SWR 2, 20.05.2019 Ulrich Tukur „Mit dem schriftlichen Nachlass Rainer Werner Fassbinders erhält das [...DFF...] zum siebzigjährigen Bestehen ein weiteres internationales Highlight. Das neue Archiv‑ zentrum nahe der Frankfurter Uni hat viele Väter und Mütter, vor allem auf ihre Vorgängerin Claudia Dillmann und auf Archivleiter Hans-Peter Reichmann kann [Ellen] Harrington bauen.“ FAS, 26.05.2019
8 Geschichte des DFF In den nur 125 Jahren seiner Existenz hat das Kino unglaubliche Wandlungen vollzogen. Schon der Weg von den flackernden, kurzen Bildsequenzen, die von laut klappernden Projektoren in Jahrmarkthallen auf Leinwände geworfen wurden, zu den vielen künstlerisch anspruchsvollen und bewunderten Lang-Spielfilmen der Stummfilmzeit zeigt eine enorme Bandbreite. Doch auch in der Folge erfand sich der Film als Kunst immer wieder neu – in rasantem Tempo: ersann zuerst den Ton-, dann den Farbfilm, experimentierte mit Bildsprache und Erzählweise und hört auch beim digitalen Film der Gegenwart nicht auf, sich ständig zu erneuern. Mehr als sieben Jahrzehnte dieser Entwicklung hat das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, das unter anderem auf das am 13. April 1949 in Wiesbaden gegründete Deutsche Institut für Filmkunde (DIF) zurückgeht, forschend und sammelnd begleitet. Im Biebricher Schloss in Wiesbaden war das Deutsche Institut für Filmkunde 1949 zunächst untergebracht. Geschichte des DFF
9 1953 DIF wird Mitglied der FIAF Das DIF wird Vollmitglied der Fédération Internationale des Archives du Film (FIAF). Dies bedeutete die internationale 13. April 1949 Anerkennung des bundesrepublikani- Gründung des DIF in Wiesbaden schen Instituts und die Rückkehr des Hanns Wilhelm Lavies* (Foto) gründet in Landes in die 1938 unter Beteiligung des Wiesbaden das Deutsche Institut für Reichsfilmarchivs gegründete Archivge- Filmkunde. Zunächst kommt es im Bieb- meinschaft. richer Schloss unter. Unterstützt von den US-Besatzungsbehörden hatte er nach dem Krieg verstreute Archivalien zusammengetragen. Bereits 1948 hatte Lavies ein „Archiv für Filmwissenschaft“ 1956 in Wiesbaden angesiedelt. In der hessi- DIF wird ein eingetragener Verein schen Landeshauptstadt konzentrierte sich die Filmwirtschaft nach dem Krieg. Aus dem durch die sowjetische Blocka- de isolierten Berlin waren etliche Film- funktionäre und Filmproduzenten nach 29. Mai 1956 Wiesbaden gezogen, in das Verwal- Filmarchiv wird anstelle des DIF tungszentrum der US-Zone. Ende der Mitglied der FIAF 1940er Jahre wurden auch die Spitzen- Querelen um die Finanzierung des Insti- organisation der Filmwirtschaft (SPIO), tuts und die Dominanz öffentlicher oder die Institutionen der Filmbewertung so- filmwirtschaftlicher Träger führen dazu, wie die Spartenverbände der Filmwirt- dass am 29. Mai 1956 das „Deutsche schaft dort ansässig. Filmarchiv“ als eigenständiger Verein *Eine kritische Biographie des Institutsgründers, der in den späten vom DIF getrennt und an seiner Stelle in 1930er Jahren für die NS-nahe Ufa-Lehrschau arbeitete und wahr- die FIAF aufgenommen wird. Träger des scheinlich bereits zu einem frühen Zeitpunkt Mitglied der NSDAP war, wird im Rahmen eines Forschungsprojektes des DFF erarbeitet. (Stand DIF werden neben der SPIO die Sparten- November 2020) verbände der Filmwirtschaft, das Bun- desinnenministerium, die Filmbewer- tungsstelle Wiesbaden (FBW), das Land Hessen und die Stadt Wiesbaden. Das ZDF wird nach seiner Gründung 1963 Mitglied des Vereins, die Sender der ARD sind seit 1966 durch die DEGETO vertreten, die Friedrich-Wilhelm-Murnau- Stiftung kommt im selben Jahr hinzu. 1978 tritt die Stadt Frankfurt am Main 1. Januar 1959 dem Kreis der Förderer bei, 1998 die FSK Max Lippmann wird Direktor Fernsehen und 1999 die KirchMedia Max Lippmann löst am 1. Januar 1959 GmbH (später Kineos GmbH). Lavies als Direktor des DIF ab. Fortan stand dem DIF-Direktor ein geschäfts- führendes Vorstandsmitglied aus den Reihen der SPIO zur Seite. Geschichte des DFF
10 Januar 1962 DIF kehrt in FIAF zurück Hanns Wilhelm Lavies scheidet aus der Vereinsführung des „Deutschen Filmar- 1966 chivs“ aus. In der Folge wird das Filmar- Dr. Theo Fürstenau wird Direktor chiv wieder ins DIF integriert und das DIF Nach Lippmanns plötzlichem Tod 1966 kehrt im Juni 1962 in die FIAF zurück. übernimmt Dr. Theo Fürstenau das Amt des DIF-Direktors, das er bis 1981 inne hat. Er begleitet als solcher die Entwick- lung des von der Filmwirtschaft kritisch 1971 betrachteten Neuen Deutschen Films. Gründung des Kommunalen Das DIF gestaltet das Programm der In- Kinos in Frankfurt ternationalen Kurzfilmtage in Oberhau- 1973 begann die Zusammenarbeit des sen mit und arbeitet mit dem Kuratorium DIF mit dem 1971 gegründeten Kommu- Junger Deutscher Film zusammen. nalen Kino in Frankfurt, die die kontinuier- liche Vorführung filmhistorischer Schätze des Archivs ermöglichte. 1980 nahm das DIF in der Wiesbadener Caligari FilmBüh- ne einen eigenen Spielbetrieb auf. 1978 Gründung des Kinematheksverbunds Zahlreiche Bestrebungen zur Zentrali- sierung einer deutschen Kinemathek scheiterten über die Jahre. 1978 schließ- lich entstand der vertraglich geregelte Kinematheksverbund, dessen Mitglieder Bundesarchiv, die 1963 gegründete Stif- tung Deutsche Kinemathek (SDK) und DIF fortan gemeinsam die Aufgaben einer deutschen Kinemathek wahr- nahmen. In den Koordinierungsrat des Verbundes wurden später die Filmmu- seen von Frankfurt (1984 eröffnet), Mün- Theo Fürstenau (links) und Gerd Albrecht (rechts) chen (1963 gegründet), Potsdam (1981 als „Filmmuseum der DDR“ gegründet) und Düsseldorf (1993 eröffnet) als koop- tierte Partner aufgenommen. 1981 Dr. Gerd Albrecht wird Direktor 1979 Politische Bildung sowie der Themen- Offizielle Gründung des komplex des nationalsozialistischen Deutschen Filmmuseums Films waren zwei Schwerpunkte des DIF, die sich Dr. Gerd Albrecht, Direktor von 1981 bis 1996, setzte. Geschichte des DFF
11 7. Juni 1984 Eröffnung des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt am Main Kommunales Kino und DIF ziehen mit in das Gebäude am Schaumainkai Am Frankfurter Museumsufer eröffnet am 7. Juni 1984 das Deutsche Filmmu- seum auf Initiative des damaligen Kul- turdezernenten Hilmar Hoffmann. Ers- ter Direktor wurde Walter Schobert. Grundlage für die Sammlungen des Hauses waren die von der Stadt Frank- furt angekauften filmhistorischen Be- stände des Sammlers Paul Sauerländer mit 1300 Filmkopien, 2000 Filmplaka- ten, 7000 Fotos und zahlreichen film- historischen Apparaturen. Für 16,4 Milli- onen Mark wurde eine Gründerzeitvilla am Schaumainkai architektonisch um- gestaltet, sodass das Museum, die Sammlungen, eine öffentliche filmhisto- rische Bibliothek und das Kommunale Kino darin Platz fanden. Gleichzeitig zog auch die DIF-Abteilung Dokumentation und Information sowie die DIF-Direktion Giulietta Masina, 1988 im Filmmuseum ein. Bis heute hat das DFF mehr als 200 Sonderausstellungen realisiert. 1993 Widerstand gegen geplante Schließung des Kommunalen Kinos Kommunales Kino wird „Kino des Deutschen Filmmuseums“ Nach der Ankündigung von Linda Reisch, damals Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, das Kommunale Kino zu schließen, organisierten Aktive im Film- museum einen breiten Widerstand. Un- Kulturdezernent Hilmar Hoffmann (links) und OB Walter terstützt wurden sie dabei unter ande- Wallmann empfangen zur Eröffnung den ehemaligen rem von Alexander Kluge, Wim Wenders, Bundespräsidenten Walter Scheel (2. von links). Ganz rechts: Museumsdirektor Walter Schobert. Enno Patalas sowie Hanna Schygulla und zahlreichen anderen Filmschaffenden. Schon bald wurden die Pläne aufgege- ben. Träger des Kinos wurde das Deut- sche Filmmuseum, das Kino hieß fortan „Kino des Deutschen Filmmuseums“. Geschichte des DFF
12 Hanna Schygulla bei ihrem Auftritt auf dem Berlinale Empfang Geraldine Chaplin in der Ausstellung „Charlie – The Bestseller“ des DFF am 11. Februar 2014. Quelle: DFF / Foto: Jirka Jansch am 3. März 2012. Quelle: DFF / Foto: Chris Hartung Ankunft der Oscars® in Frankfurt am 7. November 2012. Quelle: DFF / Foto: Uwe Dettmar Geschichte des DFF
13 1997 Claudia Dillmann wird Direktorin 1997 wurde Claudia Dillmann, zuvor stellvertretende Museumsdirektorin, Direktorin des DIF, hier im Bild mit Hilmar Hoffmann. 1998 Umbenennung des Deutschen Instituts für Filmkunde in Deutsches Filminstitut – DIF e.V. 2001 Gründung von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films Oktober 2003: Hans-Peter Reichmann wird nach dem Ausscheiden Walter Schoberts komissarischer Direktor des Deutschen Filmmuseums und bleibt dies bis zur Fusion mit 2005 dem DIF, Anfang 2006 filmportal.de geht online 2006 Fusion des DIF mit dem Deutschen Filmmuseum 2006 fusionieren DIF und Deutsches Filmmuseum. Direktorin ist Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel wird eh- renamtlicher Vorstand. 2008 Projektbeginn europeanfilmgateway.eu unter Federführung des DIF Unterzeichnung des Fusionsvertrags 2006. Geschichte des DFF
14 12. – 14. August 2011 Wiedereröffnung des Deutschen Museumspreis 2012 der Filmmuseums nach dem Umbau Sparkassen-Kulturstiftung Für 12 Millionen Euro wird das Deutsche Hessen-Thüringen geht an das Filmmuseum von Ende 2009 bis Mitte Deutsche Filmmuseum 2011 umgebaut und erhält eine neue Dauerausstellung. Ellen Harrington mit Wim Wenders 1. Januar 2018 Ellen Harrington wird Direktorin 20. Mai 2019: Festakt 70 Jahre DFF / 2019 Eröffnung des neuen Archiv- Neuer Name: DFF – und Studienzentrums Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V. Ellen Harrington vollendet die 2006 formal vollzogene Fusion, indem sie die Institution auch nach außen als Einheit erkennbar macht – unter dem Namen 2019 DFF – Deutsches Filminstitut & Film- museum e.V. Hessischer Filmpreis | Integrationspreis der Stadt Frankfurt für Africa Alive | Start des Interkultur‑ projekts 360° | 30. Oktober 2020: Pressekonferenz Dr. Nikolaus Hensel tritt zum Ankauf der Sammlung Werner als Vorstand zurück / Nekes, gemeinsam mit der Theater- Neuer Vorstand wird wissenschaftlichen Sammlung der Aurélio de Sousa. Universität zu Köln und dem Filmmu- seum Potsdam, ermöglicht durch acht Förderer Text basiert u.a. auf „Die Geschichte des DIF“ in: „50 Jahre DIF“, Deutsches Filminstitut – DIF e.V. (Hrsg.) Frankfurt a. M. 1999 Geschichte des DFF
15 Laterna-Magica-Vorstellung im Kino des DFF Verleihung des Hessischen Filmpreises am 18. Oktober 2019 (von links): Claudia Dillmann, Nikolaus Hensel und Ellen Harrington Geschichte des DFF
16 Archiv- und Studienzentrum des DFF Neuer Forschungsstandort bietet Wissenschaftler:innen idealen Zugang zu DFF-Beständen Im 2019 eröffneten Archiv- und Studienzentrum versammelt das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum auf rund 1.000 Quadratmetern seine Sammlungen und Nachlässe (darunter den 2018 erwor- benen Schriftgutnachlass von Rainer Werner Fassbinder) sowie sein Plakat- und Musikarchiv. Das DFF schafft mit dem neuen Archiv- und Studienzentrum einen idealen Zugang zu seinen Beständen: Wissen- schaftler.innen sowie Studierende sind eingeladen, in den vielfältigen Materialien zu recherchieren und sich im Lesesaal in ihren Gegenstand zu versenken (Termine nach Vereinbarung). Volker Schlöndorff bei den Dreharbeiten zu seinem Debüt DER JUNGE TÖRLESS (1966). Die umfangreiche Sammlung des Oscar®-Preisträgers befindet sich seit rund 30 Jahren im Archiv des DFF in Frankfurt am Main. Schwerpunkt bundesrepublikanischer Nachkriegsfilm Zu den Sammlungsschwerpunkten des DFF gehört der dem betreut das DFF weitere Vor- und Nachlässe von bundesrepublikanische Nachkriegsfilm, im Besonderen mehr als 150 Filmschaffenden aus den Arbeitsfeldern der Neue Deutsche Film seit den 1960er Jahren mit dem Regie, Schauspiel, Kamera, Produktion, Kostümbild, Filmverlag der Autoren im Archiv des StudioCanal-Ver- Szenenbild, Verleih, Grafik und (Stand-)Fotografie. Zu leihs, den Vorlässen der Regisseure Volker Schlöndorff, nennen sind etwa Thea von Harbou, Peter Lorre, Curd Peter Fleischmann, Reinhard Hauff, Rudolf Thome und Jürgens, Lotte Reiniger, Maria Schell, Liselotte Pulver Romuald Karmakar sowie den Arbeitsarchiven der Film- und Maximilian Schell, Walter Reimann, Hans Poelzig architekt:innen Heidi und Toni Lüdi und der Kostümbild- und Oskar Fischinger sowie Archive der Produktionsfir- nerin Barbara Baum, dem Nachlass von Regisseur Nik- men Bioskop Film (Eberhard Junkersdorf), X Filme laus Schilling und der Produktionsfirma Visual Film sowie Creative Pool, der Roxy Film (Luggi Waldleitner) und das dem Nachlass von Rainer Werner Fassbinder. Außer- Archiv der CCC von Artur Brauner. Archiv- und Studienzentrum / DFF Fassbinder Center, Frankfurt
17 DFF Fassbinder Center, Frankfurt Die Rainer Werner Fassbinder Foundation (RWFF) in Berlin gab den umfangreichen und wertvollen Schriftgutnachlass des Regisseurs, der mit Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung, der Kulturstiftung der Länder und der Stadt Frankfurt angekauft werden konnte, bereits 2018 in die Obhut des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum. 2019 wurde dann das DFF Fassbin- der Center im neuen Archiv- und Studienzentrum an der Eschersheimer Landstraße eröffnet. Die Stadt Frankfurt gab weitere Fördermittel für die Etablierung der Sammlung dort. Der in mehr als 180 Archivboxen verwahrte Schriftgutnachlass allein umfasst 25 Arbeitsdrehbücher, 97 meist handschriftliche Szenenfolgen, 31 Szenenaufstel- lungen, 118 handschriftliche Dialoglisten, 61 Kalku- lationen und Finanzierungspläne, 53 Stablisten, 16 Drehpläne, 30 Verträge, zahlreiche noch nicht erschlossene Produktionsakten, 27 Briefe, 13 Te- legramme und 27 Urkunden. Die gesamte übrige Sammlung der RWFF mit Produktionsunterlagen, Textarchiv (Film- und Theaterwerk), Pressear- chiv, Fotoarchiv (Film- und Theaterwerk), 3D-Ob- jekten – darunter Kurioses wie Fassbinders Flip- perautomat und sein legendäres Ledersofa – seine Videosammlung und ein umfangreiches Audio- und Videoarchiv, das Kostümentwurf von Barbara Baum für LILI MARLEEN sämtliche Interviews mit (BRD 1980, R: Rainer Werner Fassbinder). Rainer Werner Fassbin- Archiv Barbara Baum. Dauerleihgabe der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst- und Kulturpflege der sowie Dokumentati- onen über sein Werk ver- sammelt, sind als Dauerleihgabe ebenfalls © DFF / Sammlung Peter Gauhe; ins DFF gekommen. Foto: Peter Gauhe So unterschiedlich wie die Tätigkeiten sind auch die zur Bewerbung eines Films wie Pressemappen, Materialien in den jeweiligen Beständen. Sie alle Werbematerialien, Plakate, Aushangfotos oder zur lassen sich aber ganz allgemein den verschiedenen Rezeption wie Pressespiegel, Sammelalben und Phasen einer Filmproduktion zuordnen. Materialien einzelne Zeitungsartikel. zur Vorbereitung wie Skizzen, Notizen, Treatments, Ziel der Sammlungstätigkeit und der Arbeit der Biblio- Drehbücher in verschiedenen Stadien, Fotos der thekar:innen und Archivar:innen ist es, diese wertvollen Motivsuche, Finanzierungspläne; zur Produktion wie Materialien zu bewahren, zu erschließen und langfristig Drehpläne, Storyboards, Arbeitsdrehbücher, Tages- nutzbar zu machen. Ein Plakat- und Musikarchiv sowie dispositionen, Kostüm- und Architekturentwürfe, mehr als 2,3 Millionen Fotos (im Bildarchiv in Wies‑ Werk- und Szenenfotos; zur Post-Produktion wie baden) ergänzen diesen Bestand. Darüber hinaus sind Schnittlisten, Untertitellisten, Special-Effects-Listen, die Bestände der DFF-Bibliothek und des Textarchivs Mischpläne, Partituren; schließlich zum Vertrieb und in der Deutschen Nationalbibliothek zugänglich. Archiv- und Studienzentrum / DFF Fassbinder Center, Frankfurt
18 ALLES IST FILM EVERYTHING IS FILM Filmkultur online Website und Social Media Social Media Auf den Social Media Kanä- len erreicht das DFF eine Mit dem neuen Markenauftritt hat Erweiterung des Brand Designs internationale Online-Com- das DFF – Deutsches Filminstitut & mit einem frischen, klaren Erschei- munity mit täglichen Postings Filmmuseum 2019 auch die Web- nungsbild und einer starken Bild- zum eigenen Programm so- site komplett neu gestaltet und sprache. Die zweisprachige Seite wie zum aktuellen Filmge- konzipiert. Ergebnis ist eine (Deutsch/Englisch) bietet Online‑ schehen. Der Content ent- optisch ansprechende und gut ticketing. steht in enger Absprache mit organisierte Onlinepräsenz, die Die Schließung des Hauses wäh- sämtlichen Abteilungen und alle relevanten Informationen und rend der Corona-Krise 2020 Expert:innen, so dass Beiträ- Produkte für Besucher:innen ser- nutzte das DFF, um seine digitalen ge auf Facebook, Twitter, viceorientiert präsentiert, die Ab- Kommunikations-Kanäle noch wei- Instagram und YouTube teilungen und Projekte des Hauses ter auszubauen, neue Bildungs- einen besonderen, digital leicht auffindbar darstellt und zum und Unterhaltungsangebote zu erweiterten Zugang zur Insti- Stöbern und Weiterlesen einlädt. entwickeln sowie einen neuen tution darstellen. Die Kom- Die Website ist dabei eine kreative Podcast-Channel zu installieren. munikation auf den verschie- denen Kanälen ist der je‑ weiligen Fangemeinde und deren Bedürfnissen ange- passt. Mit seinem Auftritt im Social Web nimmt das DFF teil an einem weltweiten Dia- log zwischen Kultureinrich- tungen und deren Publikum und entwickelt so eine zu- kunftsfähige Form der Besu- cher:innenbindung. Filmkultur online
Folgen Sie uns! 19 Filmkultur online
20 Sonderausstellungen Die Sonderausstellungen des DFF – Deutsches Film- Ziel ist es, Themen mit Filmbezug angemessen, kreativ institut & Filmmuseum ergänzen das Filmangebot im und wegweisend in das Ausstellungsmedium zu über- hauseigenen Kino und vertiefen das Wissen über setzen. Das Programm gestaltet sich dabei so vielseitig den Gegenstand Film in all seinen Facetten. Die wie möglich: Das DFF präsentiert Ausstellungen zum Ausstellungen wecken Begeisterung für den Film: deutschen ebenso wie zum internationalen Film, nimmt Sie zeigen und hinterfragen die filmische Wirkung, Biografien, aber auch übergeordnete thematische Be- sie porträtieren Filmschaffende und ihre Arbeitsbe- züge zum Ausgangspunkt, widmet sich Epochen und reiche, sie analysieren stilistische und ästhetische Stilrichtungen, entwirft Ausstellungen mal klassisch, Merkmale und sie stellen Werkzeuge bereit, um Film mal experimenteller. Mit großen und kleineren Sonder- anders sehen und bewerten zu können. Die Ausstel- ausstellungen wird das gesamte Haus bespielt. Das lungen sollen Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, DFF bietet ein Vollprogramm aus starken Eigenkura- ihres Alters und ihrer Vorkenntnisse herausfordern tionen und vielversprechenden Übernahmen renom- und mitreißen. mierter Häuser aus aller Welt. FILM NOIR nahm 2012 bewegte Bilder aus Hollywoods schwarzer Serie in den Fokus. Sonderausstellungen
2019 21 316.000 Besucher:innen der Ausstellung on tour Stanley Kubrick – The Exhibition Centre de Cultura Contemporània de Barcelona (CCCB) und Design Museum, London 2020 Envisioning 2001: Stanley Kubrick's Space Odyssey Eröffnet am 8. Januar; nach Coronaunterbrechung verlängert bis Mai 2021 Museum of the Moving Image, New York City HAUTNAH – Die Filmkostüme von Barbara Baum war 2018/2019 in Frankfurt zu sehen und bot erstmals ein umfassendes audio-taktiles Ausstel- lungserlebnis. HAUTNAH eröffnete am 1. Oktober 2020 in Berlin in der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen.
22 Die Ausstellung The Sound of Disney. 1928-1967 widmete sich in der zweiten Jahreshälfte 2020 der Klangwelt der früheren Disneyfilme. Ausstellungen 1984 – 2021 (Auswahl) Special Effects. Artur Brauner und die CCC. – Eröffnungsausstellungen: Von der REISE ZUM MOND bis zu Filmgeschäft und Studiogeschichte Alchimie des Blickes. KRIEG DER STERNE 1946 – 1990 Werner Nekes und Dore O. 22.3. – 4.8.1985 28.6. – 9.9.1990 7.6. – 22.7.1984 Lilian Harvey – Leben und Werk Hein Heckroth. Film-Designer Fellini: Zeichnungen 15.12.1985 – 9.3.1986 28.3. – 25.8.1991 7.6. – 22.7.1984 Sagenhafte Welten – Abschied vom Gestern. Licht-Blicke. Holographie – Der Trickspezialist Bundesdeutscher Film der die 3. Dimension für Ray Harryhausen sechziger und siebziger Jahre Technik und Kunst 11.6. – 28.8.1988 19.12.1991 – 12.4.1992 7.6. – 11.11.1984 Muppets, Monster und Magie – Sound & Vision. Die Welt des Jim Henson Musikvideo und Filmkunst 29.11.1987 – 24.1.1988 16.12.1993 – 1.5.1994 Zwischen Gestern und Morgen. Optische Poesie: Oskar Fischinger Westdeutscher Nachkriegsfilm 16.12.1993 – 1.5.1994 1946–1962 Lebende Bilder einer Stadt. 25.5. – 30.8.1989 Film und Kino in Frankfurt am Main 100 Jahre Charles Spencer Chaplin 3.3. – 2.7.1995 1.12.1989 – 18.2.1990 Volker Schlöndorff. Von DER JUNGE TÖRLESS bis DER UNHOLD 27.9. – 17.11.1996 Ausstellungen 1984 – 2021
23 ROT – Eine Filminstallation im Raum erkundete 2017 die Farbe Rot im Film. AND THE OSCAR® GOES TO… Klassische deutsche Akira Kurosawa 85 Jahre Bester Film Filmarchitektur. 1.10.2003 – 4.1.2004 14.11.2012 – 28.4.2013 Hunte – Poelzig – Reimann Stop Motion – Die fantastische Welt Bewusste Halluzinationen. 5.11.1997 – 18.1.1998 des Puppentrickfilms Der filmische Surrealismus Marlene Dietrich 12.7. – 16.10.2005 25.6. – 2.11.2014 11.2. – 3.5.1998 DAS BOOT Revisited ROT – Eine Filminstallation im Raum Film & Computer – 19.9.2006 – 7.1.2007 8.3. – 13.8.2017 digital media visions Maria Schell Kubricks 2001. 16.9. – 1.11.1998 31.1. – 17.6.2007 50 Jahre A SPACE ODYSSEY Romy Schneider 21.3. – 23.9.2018 Anime! High Art – Pop Culture 17.3. – 27.6.1999 27.2. – 17.8.2008 HAUTNAH. Die Filmkostüme von Curd Jürgens Barbara Baum H.R. Giger. Kunst – Design – Film 7.6. – 10.9.2000 23.10.2018 – 10.3.2019 Ausstellung und Filme ICH, Kinski 21.1. – 26.7.2009 Maximilian Schell 23.10.2001 – 27.1.2002 10.12.2019 – 28.6.2020 CHARLIE, THE BESTSELLER. Ken Adam. Visionäre Filmwelten – Chaplins Tramp – Ikone zwischen The Sound of Disney. 1928 – 1967 Dr. Strangelove, Goldfinger und Kino, Kunst & Kommerz 7.8.2020 – 14.2.2021 andere Filmsets 22.2. – 08.5.2012 Katastrophe. Was kommt nach 5.6. – 15.9.2002 FILM NOIR! dem Ende? Stanley Kubrick 22.6. – 14.10.2012 Frühjahr/Sommer 2021 31.3. – 4.7.2004 Von den mehr als 200 Ausstellungen seit 1984 Ausstellungen 1984 – 2021 sind hier nur die herausragendsten genannt
24 Die Dauerausstellung Die Dauerausstellung des DFF – Deutsches Film‑ Vor- und Frühgeschichte des Films erläutert. Die institut & Filmmuseum widmet sich der Geschichte Ausstellung gliedert sich in die Themen Schaulust, und Wirkung des Films. Auf zwei Stockwerken sind Bewegung, Aufnahme, Projektion, Laufbild und Kino. Wirkungsweisen und Objekte, Themen und Phänome- ne, die unsere Filmwahrnehmung prägen, zu sehen: Im zweiten Teil, „Filmisches Erzählen“, werden die Originalexponate, bedienbare Modelle historischer Prinzipien und Mittel filmischen Erzählens anhand der Apparaturen, interaktive Stationen und große Filmpro- Themen Bild, Ton, Montage und Schauspiel erfahrbar jektionen laden dazu ein, das bewegte Bild zu erkun- gemacht. Kernaussage ist, dass die Wirkung eines den und die Faszination des Mediums Film zu erfahren. Films nicht nur davon abhängt, was er zeigt, sondern wie er es zeigt. Die filmische Gestaltung hinterfragen Der erste Teil, „Filmisches Sehen“, befasst sich mit der und mit den bewegten Bildern kritisch umgehen zu großen Vielfalt visueller Medien des 18. und 19. Jahr- lernen sind daher auch zentrale Ziele der Filmbildung hunderts sowie mit der Erfindung des Films. Die Frage, und -vermittlung des DFF, die Filmkompetenz in wie filmische Wahrnehmung funktioniert und aus Führungen, Workshops und Veranstaltungen rund um welchen Traditionen sie sich speist, wird anhand der die Dauerausstellung vermittelt. Dauerausstellung
25 Nacht der Museen und Museumsuferfest Höhepunkte des Veranstaltungsjahres am Museumsufer sind die gemeinsamen Veranstaltungen wie Nacht der Museen und Museumsuferfest. Zur Nacht der Museen strömen jedes Jahr rund 8.000 Menschen ins DFF, besuchen die Ausstel‑ lungen, raten beim Quiz um die Wette und tanzen oder singen zur späteren Stunde Karaoke. Fast doppelt so viele Besucher:innen erreicht das DFF jedes Jahr mit seinem Angebot zum Museums‑ uferfest, das immer am letzten Augustwochenende Millionen Menschen ans Museumsufer lockt. Rund 15.000 besuchen während des Sommerwochen‑ endes das DFF und erkunden die vielfältigen Möglichkeiten des Hauses, vom offenen Filmstudio bis zum Kino. Nacht der Museen und Museumsuferfest
26 Kino des DFF Das Kino des DFF, das im Dezem- Porträts von Regisseur:innen und geprägt haben. Was tut sich – ber 1971 als eines der ersten Kom- Schauspieler:innen, Länder- oder im deutschen Film? widmet sich munalen Kinos gegründet wurde, Themenschwerpunkte bilden die in Werkstattgesprächen der aktu- ist das Herzstück des Hauses. Zu zwei Hauptreihen des monatli- ellen deutschen Filmproduktion, sehen sind sowohl filmhistorisch chen Programms neben kleineren in Kooperation mit der Zeitschrift relevante Werke als auch heraus- Reihen wie Klassiker & Raritäten, epd Film. Die gemeinsam mit der ragende Arbeiten der Gegenwart, Late Night Kultkino, Filmclub Goethe-Universität konzipierte die nicht den Weg in die normalen Treppe 41 oder Kinderkino. Reihe Lecture & Film beleuchtet Kinos finden. Dabei bleibt das Umfassende Begleitreihen sind mit wissenschaftlichen Vorträgen Kino der Idee treu, „andere Filme den aktuellen Sonderausstellun- über zwei Semester das Werk anders“ zu zeigen – im Kontext gen sowie weiteren Projekten des namhafter Regisseur:innen. von Filmreihen, oft verbunden mit Hauses gewidmet. So werden die Zahlreiche Kooperationspartner Filmgesprächen. Der 131 Plätze Digitalisierungen des Filmarchivs sorgen dafür, dass das Kino eng fassende Kinosaal mit seiner ana- in der Reihe „Filmerbe digital“ in das Kulturleben der Stadt logen und digitalen Vorführtech- vorgestellt. Frankfurt eingebunden ist. Es ist nik macht das Filmeschauen zu Mehrere Festivals strukturieren Mitglied in verschiedenen natio- einem besonderen Erlebnis. Alle das Jahresprogramm. Zwei Carte nalen und internationalen Ver- Filme laufen soweit möglich in der Blanches pro Jahr laden namhaf- bänden, darunter der Bundesver- Originalfassung mit Untertiteln te deutsche Filmschaffende ein, band kommunale Filmarbeit e.V. und im Originalformat. jene Filme vorzustellen, die sie und die FIAF. Detlev Buck Jean-Pierre Békolo Lav Diaz Michael und Susie Haneke Wim Wenders Marina Vlady Jocelyne Saab
27 Doris Dörrie Caroline Link Andreas Dresen Michael Herbig Ellen Harrington mit Liv Ullmann Bent Hamer Atom Egoyan John Glen Uschi Glas Jan Ole Gerster Parviz Kimiavi
28 Jährlich zählt goEast ca. 12.000 Besucher:innen. Zu den Gewinnerfilmen der vergangenen Jahre zählen NOVEMBER (EST, PL, NL, 2018, Regie: Rainer Sarnet) und ACID (RUS, 2019, Regie: Alexander Gorchilin), die im Anschluss auch Kino-Auswertungen in Deutschland erfahren haben. Filmkunst aus dem Osten Seit 20 Jahren bringt das vom DFF veranstaltete Jedes Jahr begrüßt goEast namhafte Gäste, da‑ Filmfestival goEast Filmkunst aus Mittel- und Ost- runter Regisseur:innen und Stars wie Agnieszka europa in den „tiefen Westen“. Ziel von goEast ist es, Holland, Ildikó Enyedi, Martina Gedeck, Julia einen echten (inter-)kulturellen Austausch zu initiie- Jentsch, Krzysztof Zanussi, Otar Iosseliani, Kira ren – zwischen Regisseur:innen und Publikum, zwi- Muratova, Jiří Menzel, István Szabó und viele schen Nachwuchsregisseur:innen aus Ost und West mehr. 2020 sieht ganz Europa sich mit einer in der festivaleigenen Talentförderung, zwischen ungewissen Zukunft und antidemokratischen aktiven Filmschaffenden, Historiker:innen und Film- Tendenzen konfrontiert. In Mittel- und Osteuropa wissenschaftler:innen im Symposium. werden künstlerische Freiräume und Resilienz seit jeher von unabhängigen „Graswurzel“- Organisationen, Künstler:innen und von mutigen Individuen geschaffen. Genau hier setzt goEast an: Festivals Unabhängige Filmkunst ist der identitätsstiftende Kern des Festivals, auch wenn es coronabedingt bei seiner 20. Ausgabe ganz anders als gewohnt über die Bühne gehen musste. #goEast goEast
29 goEast in Kürze Rund 110 10 Preise Filme aus den Ländern Mittel- und Osteuropas mit insgesamt 37.500 Euro Preisgeld werden zeigt goEast pro Jahr. jedes Jahr vergeben. So fördert goEast Talente und unterstützt die Filmbranche in Mittel- und Osteuropa. 12.000 Besucher:innen lockt das Festival Goldene Lilie für den Besten Film jährlich nach Wiesbaden, Frankfurt, Gießen, Mainz und Darmstadt. Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die beste Regie Symposium Preis für Kulturelle Vielfalt des Auswärtigen Amts Filmwissenschaftler:innen, Historiker:innen und Filmschaffende treffen sich in Wiesbaden Zwei FIPRESCI-Preise während des goEast Symposiums. In Vorträ- gen, Diskussionsrunden und einer Filmreihe Open Frame Award für Virtual Reality werden verschiedene Themen in Zusammen- hang mit dem mittel- und osteuropäischen RheinMain Kurzfilmpreis Film in den Fokus gerückt. 2020 lautet das Thema „Filmerbe der Umbruchszeit. Mittel- goEast Development Award und Osteuropa 1985 – 1999“. 2019 „Konstruk- tionen des Anderen. Roma und das Kino Renovabis Recherchestipendium Mittel- und Osteuropas“. goEast-Publikumspreis FESTIVAL DES MITTEL- UND OSTEUROPÄISCHEN FILMS WIESBADEN
30 LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans 1975 ins Leben gerufen, ist LUCAS Deutsch- lands ältestes Filmfestival für junges Publi- kum. Es präsentiert aktuelles internationales Filmschaffen – Spiel-, Dokumentar-, Animati- ons- und Experimentalfilme – für Kinder und Jugendliche von vier Jahren bis 18plus. Im Zentrum von LUCAS stehen die Wettbewerbe um insgesamt neun Auszeichnungen in den Alterskategorien 8+, 13+ und 16+ | Youngsters. Ein besonderes LUCAS-Merkmal ist Partizi- pation: Kinder und Jugendliche gestalten das Festivalgeschehen mit. Schon seit 1985 ent- scheiden junge Cineast:innen gemeinsam mit Branchenprofis über die Gewinnerfilme. LUCAS
31 LUCAS in Zahlen 10.000 Mehr als 10.000 Besucher:innen begrüßt LUCAS Jahr für Jahr. Rund 600 Filmstunden sichteten die LUCAS-Auswahl- kommissionen sowie die Teilnehmer:innen in „Mitmischen!“-Projekten bei LUCAS 2019. Die Jurys 8+ und 13+ sind paritätisch besetzt, während die Youngsters-Jury – sechs Jugend- liche aus unterschiedlichen europäischen Mehr als 60 Ländern – in Eigenregie ihren Award vergibt. internationale Kurz- und Langfilme werden auf Neben den Wettbewerbsbeiträgen hat LUCAS den Leinwänden im DFF sowie vier weiteren weitere Filmreihen im Gepäck: Klassiker der Kinos in Frankfurt am Main, Offenbach und Filmhistorie, Kurzfilmprogramme für die aller- Wiesbaden gezeigt. jüngsten Kinogänger:innen – meist inklusive interaktiver Einheiten – und thematische Selek- tionen wie die Young European Cinephiles. 8 Festivaltage Regelmäßig werden diese Reihen von Kindern und Jugendlichen kuratiert. Denn LUCAS lädt tauschen die jungen Jurymitglieder die Schul- auf allen Ebenen zum „Mitmischen!“ ein: ob als bank mit dem Kinosessel und tauchen in die Filmkritiker:in oder Moderator:in, als Festivalre- Lebenswelten gleichaltriger Protagonist:innen porter:in, Filmpat:in oder Programmgestalter:in. quer über den Globus ein. Sie diskutieren mit Die intensive Auseinandersetzung mit Filmkul- erwachsenen Branchenprofis das Gesehene tur ist LUCAS ein Kernanliegen. und entscheiden über die Preisträgerfilme. Filmbranche, Filmfans, Familien: LUCAS ver‑ einigt das ganze Spektrum Filminteressierter. 4 Jahre alt Neben dem Branchentag mit Podien und Panelgesprächen ist mittlerweile der Festival- sind die jüngsten Kinobesucher:innen bei den sonntag als Familientag fest etabliert, der mit Minis-Programmen, darüber hinaus hat das zahlreichen Workshops und Angeboten zur Festivalprogramm für alle Altersstufen etwas spielerischen Auseinandersetzung mit dem zu bieten und macht auch vor Erwachsenen Medium einlädt. nicht halt. #lucasfestival LUCAS
32 12.000 Mehr als 12.000 Schüler:innen sind jähr- lich mit ihren Klassen bei Führungen und Workshops im DFF, nutzen die Werkstatt- räume der Museumspädagogik und das Filmstudio mit Bluebox. Mehr als 85.000 Schüler:innen nutzen darüber hinaus hessenweit die Angebote des DFF, etwa bei den SchulKinoWochen, beim Festival LUCAS und dem FILMmobil. Filmbildung und -vermittlung
33 Film bildet! Die Abteilung Filmbildung und -vermittlung im DFF Die Bildungsangebote des DFF vermitteln einem jungen Publikum die ganze Bandbreite dessen, was Film sein kann. Ziel ist vor allem, Begegnungen mit Filmkunstwer- ken und Filmgeschichte zu ermöglichen, die trotz der Omnipräsenz bewegter Bilder kaum im Alltag von Kin- dern und Jugendlichen vorkommen. Denn: Film ist Kunst. Als Gegenstand ästhetischer Erfahrung kommt Film kaum und als Objekt medienkritischer Analyse eher selten in deutschen Schulen vor. Auch sind Film- und Medienbildung in der Ausbildung von Lehrer:innen unterrepräsentiert. Filmbildung aber muss selbstver- ständlicher Teil kultureller Bildung sein. Damit wächst die Bedeutung des DFF als außerschulische Bildungsin- stitution und als zuverlässiger Partner für Schulen, die hier vielfältige Angebote buchen können. Filmästhetik und Kinomagie - Erfahrungen mit dem MiniFilmclub, Perspektiven Frühkindlicher Bildung, Themenheft 1 und DVD-Reihe (Hg. DFF); Foto: Lys Y. Seng Die 2013 neu eingerichtete Abteilung „Filmbildung und -vermittlung“ bündelte die zahlreichen Aktivitäten der Die vielfältigen Aktivitäten setzen sich alle eines zum Museumspädagogik, die seit 1984 Angebote für Kin- Ziel: die wiederholte Begegnung junger Menschen mit dergärten, Schulen, Familien und Erwachsene anbie- Film. Denn: Je mehr unterschiedliche Filme, künstleri- tet, und baute sie weiter aus. Heute gehört die Filmbil- sche Handschriften, Gattungen und Genres oder äs- dung neben den Digitalisierungsprojekten zu den thetische Experimente junge Menschen sehen, je programmatischen Säulen im DFF-Profil. Es gelingt, mehr Reisen in die Filmgeschichte und in die Kinema- innovative Bildungsprojekte zu konzipieren, dafür För- tografien dieser Welt sie unternehmen, um so leichter dermittel in beträchtlicher Höhe einzuwerben und die fällt es ihnen, das Gesehene zu beschreiben und zu neuen Erfahrungen und Formate in den Bildungsalltag bewerten, Vergleiche zu ziehen und Beziehungen her- zu transferieren. zustellen – die Basis kritischen Denkens. Ziel ist dabei auch, der Filmbildung die politische und finanzielle Neben der frühkindlichen ästhetischen Filmbildung Unterstützung zu verschaffen, die sie braucht, um stehen die interkulturelle Filmbildung und die Auswei- strukturell Eingang in die Bildungspläne von Kinder- tung der Programme auch in den ländlichen Raum im gärten und Schulen zu finden. Das ist überfällig, denn: Fokus. Zunehmend ist die Abteilung auch auf nationa- Film, vor allem an seinem originären Ort Kino rezipiert, ler und internationaler Ebene tätig und trägt so zur inspiriert und beglückt, irritiert und bestürzt – kurz: überregionalen Strahlkraft des DFF bei. Film bildet! Filmbildung und -vermittlung
34 Multimediaguide Der im September 2017 gelaunchte Multimediaguide wurde mit Kindern und Jugendlichen aufwendig partizipativ erarbeitet. Es entstand ein im deutsch- sprachigen Raum einzigartiges Modellprojekt – ein digitaler Führer in Tabletform durch die Dauer‑ ausstellung des Hauses für junge Menschen, Familien und Einzelbesucher:innen. Neben dem Rijksmuseum gehörte der Multimediaguide 2018 zu den Finalisten des „GLAMi Awards“ für weltweite digitale Innovationen im Bereich kulturelles Erbe. Filmbildung hessenweit Mehr als 75.000 Schüler:innen aus gut 800 Schulen erreichen die SchulKinoWochen in bis zu 80 Kinos jährlich in Hessen. Das bundesweite Projekt konzentriert sich neben der Vermittlung von Kinokultur mit kuratierten Filmreihen auf Filmgeschichte sowie regionales Film- und Festival‑ schaffen. Filmgespräche und Workshops runden den Kinobesuch ab. Der Aktionszeitraum im Frühjahr wird ergänzt durch das FILMmobil, welches ganzjährig filmpädagogische Work- shops und Filmvorstellungen außerhalb der Main-Metropole anbietet. KIKI – Kinder & Kino & der BEP Gefördert durch das Hessische Ministerium für Unser DFF Soziales und Integration nimmt das Projekt KIKI die kulturellen Teilhabechancen für alle Kinder auf Kulturelle Teilhabe zu ermöglichen und auszubau- der Grundlage des Bildungs- und Erziehungsplans en, ist das Ziel des von der Bundeszentrale für für Kinder von null bis zehn Jahren in Hessen politische Bildung (bpb) geförderten Pilotprojekts (BEP) in den Blick. Ziel ist, Kitas bei ihren Aktivi- "Unser DFF". Durch unterschiedliche Interventio- täten in der frühkindlichen kulturellen Bildung nen (Workshops, Veranstaltungen, Pop-up-Aus- zu unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf der stellungen) soll das DFF diverser und inklusiver Fortbildung der pädagogischen Fachkräfte sowie werden. Gemeinsam mit den Teilnehmer:innen auf der Entwicklung von Konzepten, um in den werden Strategien zur Öffnung des Haus entwi- Kitas die Beschäftigung mit der Kunstform Film ckelt, um nachhaltige Veränderungen anzustoßen. zu stärken – außerdem auf dem Aufbau von Bildungspartnerschaften mit regionalen Kinos. Filmbildung und -vermittlung
35 CINEMINI Das DFF arbeitet im Projekt CINEMINI an einem Film- katalog und didaktischem Material für Vorschulkin- der mit – unter der Leitung des EYE Filmmuseum, Amsterdam, mit dem niederländischen Künstlerkol- lektiv Taartrovers, dem Österreichischen Filmmu- seum und Kinodvor Slowenien. Die Arbeitsmateriali- en und Filme stehen Ende 2020 zur pädagogischen Nutzung bereit unter: dff.film/cinemini. CINEMINI 2 stellt unter Leitung des DFF europaweit Kurzfilme für Vorschulkinder sowie pädagogisches Begleitmate- rial zur Verfügung. MiniFilmclub Interkulturelle Filmbildung Als frühkindliches Bildungsformat existiert seit Die Bundeszentrale für politische Bildung, das DFF, 2013 der erfolgreiche MiniFilmclub, der im Pro- VISION KINO und das Österreichische Filmmuseum gramm „Kunst und Spiele“ der Robert Bosch Stif- haben sich zusammengeschlossen, um die kulturel- tung mit der Frankfurter Kita „Grüne Soße“ entwi- le Vielfalt der Gesellschaft in allen Aktivitäten der ckelt wurde. Zahlreiche Kindergärten buchen Filmvermittlung mitzudenken und gezielt zu fördern. mittlerweile das 2016 für den BKM-Preis für kultu- Ziel des Projekts Interkulturelle Filmbildung ist es, relle Bildung nominierte Format. Seit Herbst 2020 neben der Verbreitung einer interkulturellen Hal- ist der MiniFilmclub dank der Förderung der Kul- tung, auch innerhalb der Institutionen eine selbstkri- turstiftung des Bundes für ein bundesweites Netz- tische Reflexion anzustoßen. Fortbildungsprogram- werk aus Kinos und Kitas verfügbar. Die Publikati- me für Lehrkräfte, Autor:innen und on Filmästhetik und Kinomagie - Erfahrungen Multiplikator:innen der Filmbildung schließen das mit dem MiniFilmclub ist im Herbst 2020 in der Projekt ab. Reihe "Perspektiven Frühkindlicher Bildung" er- schienen und kostenlos erhältlich. Blickwechsel Jetzt! Schon seit 2015 trifft sich kontinuierlich einmal im Monat der interkulturelle Filmclub „Blickwechsel Jetzt!“ im Kino des Hauses. Die Jugendlichen es- sen zusammen, sehen und diskutieren Filme aus der ganzen Welt. Im Mittelpunkt steht dabei das soziale Ereignis und das gemeinsame Entdecken aller Facetten von Filmkultur. und-vermittlung Filmbildung und -vermittlung
36 Masterstudiengang Universitäre Kooperationen auch in Jos, Nigeria Die akademische Filmwissen- Festivals, in Museen oder auf di- Der Master Filmkultur als interna‑ schaft und die praktische Arbeit gitalen Plattformen. Die integrale tionaler Prototyp: Seit dem Winter- einer Filmerbe-Institution mitein- Beteiligung des DFF an Konzep- semester 2019 bietet die University ander verbinden: Mit dieser Maß- tion und Lehre des Studiengangs of Jos gemeinsam mit der Nigerian gabe veranstaltet die Goethe- bindet die Studierenden unmit- Film Corporation den ersten Mas- Universität Frankfurt gemeinsam telbar an die filmkulturelle Arbeit terstudiengang für Filmarchivie- mit dem DFF den Masterstudien- an, gekoppelt mit theoretischer rung und Filmkultur in Afrika an. gang „Filmkultur: Archivierung, Reflexion und angeschlossen an Der Master „Film Culture & Archival Programmierung, Präsentation“ aktuelle Fachdiskurse: Zentrale Studies“ orientiert sich am Frank- nun schon im siebten Jahr (Stand Lehrveranstaltungen finden in furter Modell und bildet ebenfalls 2020). Über die Dauer von vier den Archiven und Abteilungen wissenschaftliches Personal für Semestern werden die Studie- des DFF statt, die Sammlungen Film- und Medienarchive und Insti- renden in Theorie und Praxis auf des Hauses stehen den Studie- tutionen der Filmkultur aus. eine wissenschaftliche Tätigkeit renden offen und werden in den in Institutionen der Film- und Seminaren aktiv genutzt. Die Medienkultur vorbereitet. Der Studierenden absolvieren zudem thematische Bogen spannt sich ein Praxissemester im DFF oder dabei von der Archivierung des einer anderen Filmerbe-Institution filmischen Materials bis hin zu und profitieren vom internationa- dessen Präsentation im Kino, bei len Netzwerk des Hauses. Website: master-filmkultur.de Universitäre Kooperationen
37 Filmarchiv Das DFF digitalisiert künftig mehr als 40 Filme pro Jahr HIMMEL OHNE STERNE (BRD 1955, R: Helmut Käutner) Das Filmarchiv des DFF – Deutsches Filminstitut & DFF: Seit 2013 mehr als 350 Filmmuseum hat an die 29.136 Filmkopien in seinem Lang- und Kurzfilme digitalisiert* Bestand, davon liegen nur wenige Hundert bereits digital vor. Die analogen Filmkopien, die unter kon- DFF beantragt 2020 mehr als 40 Titel im 2019 servatorisch sinnvollen Bedingungen lagern, können gestarteten „Förderprogramm Filmerbe“* noch Hunderte von Jahren erhalten werden. Aller- dings sind sie in der digitalen Welt nicht sichtbar und Volumen im Jahr 2020: 1,5 Millionen Euro* damit für eine breite Öffentlichkeit nicht zugänglich. Um das deutsche Filmerbe wieder verfügbar zu ma- chen, müssen daher analoge Filmmaterialien retro- Akquisition einer privaten spektiv digitalisiert werden. Seit 2012 förderten die Filmsammlung* Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Me- dien (BKM) und die Filmförderungsanstalt (FFA) in Mit Hilfe der Stadt Frankfurt wurde 2020 eine mit jeweils eigenen Förderlinien die Digitalisierung des 3.300 analogen Filmkopien umfangreiche Film- analogen deutschen Filmerbes. Ab 2019 folgt ein sammlung erworben, die nun digitalisiert wird. gemeinsames Förderprogramm von Bund, Ländern Schwerpunkt der Sammlung sind Filme aus und FFA, das mit bis zu zehn Millionen Euro pro Jahr Hessen und Frankfurt, darunter: für eine Laufzeit von zunächst zehn Jahren ausge- 1916 Einweihung der Breitenbachbrücke stattet ist. Das DFF hat seit 2013 mehr als 350 Lang- 1920 Die Hafenanlage von Frankfurt und Kurzfilme hochauflösend digitalisiert und wird 1925 Stadion-Einweihung von 2019 an mit Mitteln aus dem neuen Förderpro- 1926 Die Einweihung der neuen "Alten Brücke" gramm pro Jahr mehr als 40 Titel scannen. Alle vom 1934 Frankfurt gestern und heute DFF digitalisierten Filme können über den DFF- 1954 Frankfurt heute Verleih bezogen werden. Filmarchiv * Stand November 2020
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